Edition Diplomatie "PASCH"
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Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ Eine Schriftenreihe des Auswärtigen Amts Edition Diplomatie Globale Bildungspartnerschaften 2 | | 3 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ Inhalt 1 2 Grußwort Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Globalen Herausforderungen begegnen. Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH).. . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 2.1 PASCH in Kürze: Ziele, Instrumente und Leitgedanken .. . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.2 Die Bilanz kann sich sehen lassen. Ein Jahr nach dem Start der Initiative.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.3 Eine Investition in die Zukunft Deutschlands. Die deutsche Sprache im Ausland Werner Wnendt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 2.4 Bedeutung von PASCH für die Schulen in Deutschland Interview mit Henry Tesch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 2.5 Die Partner im Porträt I Zentralstelle für das Auslandsschulwesen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 II Goethe-Institut. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 III Deutscher Akademischer Austauschdienst.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 IV Pädagogischer Austauschdienst. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 4 | | 5 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ 3 3.1 PASCH weltweit. Umsetzung und Nachhaltigkeit.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Um künftige Entscheidungsträger werben. PASCH in globalen Wachstumsregionen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 3.2 Perspektive durch Bildungspartnerschaften. PASCH als Instrument in Krisen- und Konfliktregionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 3.3 Globale Bildungspartnerschaften in ihrer Bedeutung für die Wirtschaft Prof. Dr. Henning Kagermann.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 4.4PASCH-Projekte.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 I Licht aus – Spot an! Der PASCH-Videowettbewerb.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 II Pack den „Ostseekoffer“ ein! Vernetzung der Partnerschulen im Ostseeraum. . . . . . . . . . . . . . . . 56 IIISchüler bauen weltweit Brücken. DIHK-Wettbewerb der Auslandsschulen. . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 IVDichter mit Klasse. Der lyrix-Schülerwettbewerb. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 V Grüne Welle für die Partnerschulen. Die Aktion KulturKlima. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 4.5Brückenschlag zum Studienstandort Deutschland. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 I Ein DAAD-Stipendium prägt generationenübergreifend.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 II Erste Schritte an der deutschen Hochschule.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 3.4 Die virtuelle Lerngemeinschaft: PASCH-net.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 4 Netzwerke und Projekte. PASCH in der Praxis.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 4.1PASCH aus Schülersicht.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 I Nathan der Weise mitten in der Wüste. Erfahrungen an der Deutschen Schule in Kairo.. . . . . . 37 II Ich lerne Deutsch!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 IIIJetzt liebe ich Deutschland! Tagebuch eines Sommerkurses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 4.2Schulporträts und Länderbeispiele.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 I Leselust und Netzwerke. Das Deutsche Sprachdiplom im östlichen Europa.. . . . . . . . . . . . . . . . . 43 II Freiwillig lernen am Samstag. Das Deutsche Sprachdiplom in den USA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 IIISchulgebäude unter Palmen. Gründung der Deutschen Internationalen Schule in Ho Chi Minh Stadt.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 IVEin starker Partner in Indien. Die Delhi Public School Society. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 V Deutschlernen auf hohem Niveau. Das Colégio Helyos in Brasilien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 VIViele Gründe zum Feiern. 100 Jahre Deutsche Höhere Schule Windhoek.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 4.3Netzwerke erweitern und vertiefen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 I Die Bindung zu Deutschland stärken. Schulpartnerschaften verankern die Initiative im In- und Ausland .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 II „Ich möchte sehr gerne wieder nach Deutschland kommen“. Schüler aus Peking zu Gast in Deutschland.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 IIIPolitik zum Anfassen. Bundesaußenminister Steinmeier besiegelt deutsch-polnische Schulpartnerschaft .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Häufig verwendete Abkürzungen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Impressum.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 6 | | 7 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ Grußwort 1 Dr. Frank-Walter Steinmeier Bundesminister des Auswärtigen Wir leben in einer Zeit großer Veränderungen, einer Zeit, in der sich wirtschaftliche und politische Gewichte verschieben. Unsere Welt ist im Um- bruch und ordnet sich neu. In diese Welt voller Bewegung wachsen junge Menschen hinein: eine Generation, die mit Wikipedia, Facebook und Google groß wird und wie selbstverständlich über Kontinente hinweg miteinander kommuniziert. Diesem Wandel müssen wir mit einer neuen Außenpolitik begegnen, die die Grundlage für stabile politische Verhältnisse legt und deshalb eng mit Kultur und Bildung verknüpft ist. Bildung ist eine Schlüsselressource des 21. Jahrhunderts, nicht nur für jeden Einzelnen von uns, sondern auch für die gesamte Entwicklung unseres Landes und die Zukunft der internationalen Gemeinschaft. Die durch die Globalisierung ausgelösten Veränderungsprozesse und die immer engeren internationalen wirtschaftlichen Verflechtungen stellen Anforderungen an uns, denen wir nur mit besseren fachlichen Qualifikationen, Sprachkenntnissen und interkulturellen Kompetenzen begegnen können. In diesem Sinn haben wir in den vergangenen Jahren unsere Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik neu ausgerichtet. Nach einer Strukturreform des Goethe-Instituts, mit der wir das Flaggschiff unserer Kulturaußenpolitik modernisiert haben, habe ich 2008 die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, ein weltweites Netz von Partnerschulen aufzubauen, um es mehr jungen Menschen zu ermöglichen, die deutsche Sprache zu lernen und um ihr Interesse für unser Land, unsere Kultur und unsere Gesellschaft zu wecken. Wir wollen junge Menschen dauerhaft zu Brückenbauern zwischen ihren Heimatländern und Deutschland machen und sie als Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft und Forschung gewinnen. Mit der Initiative möchten wir Horizonte öffnen, indem wir den jungen Menschen eine Bildungspartnerschaft anbieten. Wir wollen ihnen den Weg 8 | Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ in eine internationale Lerngemeinschaft ebnen und dabei auch die deutsche Sprache im Ausland stärker in den Vordergrund rücken: nicht nur als Medium der Kommunikation und Träger unserer Kultur, sondern auch als Mehrwert in Ausbildung und Beruf und nicht zuletzt als Element, das Schülerinnen und Schüler dauerhaft an Deutschland bindet. Innerhalb nur eines Jahres haben wir bereits viel erreicht. Das Netz der Partnerschulen umfasst jetzt schon über 1.000 Schulen verteilt auf alle Kontinente. Wir freuen uns über das große Interesse an unserer Initiative und haben beschlossen, nun bis zu 500 weitere Schulen in das Netzwerk aufzunehmen. Seit dem Startschuss der Initiative im Februar 2008 in Jakarta sind zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer fortgebildet worden, Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Welt haben an Sprachkursen in Deutschland teilgenommen. Schulen von China bis in die USA, von Südafrika bis nach Finnland haben ihre Fühler ausgestreckt, um eine Schulpartnerschaft mit einer Schule in Deutschland einzugehen. Denn wir wollen nicht nur die Partnerschulen untereinander, sondern diese auch mit Schulen in Deutschland vernetzen. Als Partnerschulen wählen wir Schulen aus, die Deutschunterricht bereits anbieten oder ihn einführen wollen. Mit tatkräftiger Hilfe unserer Partner, dem Goethe-Institut, der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen und dem Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz fördern wir den Deutschunterricht an diesen Schulen auf vielfältige Weise. Mit unserer schulischen Arbeit im Ausland verfügen wir hier über ein – auch im internationalen Vergleich – hochwertiges außenkulturpolitisches Instrument. Dieses setzen wir gezielt ein, vor allem in den Wachstumsregionen in Asien, im Nahen und Mittleren Osten sowie in Mittel- und Osteuropa, wo wir stärker präsent sein wollen. Gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst fördern wir darüber hinaus auch die Verbindungen der Partnerschulen und ihrer Absolventinnen und Absolventen zu Universitäten in Deutschland. Mit der vorliegenden Broschüre präsentiert sich das vielfältige Netzwerk der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“, zusammen mit den Partnerorganisationen und den Menschen, die es bewegen, mit Lehrern, Ausbildern, Wirtschaftsvertretern – und allen voran: den Schülerinnen und Schülern. Dr. Frank-Walter Steinmeier Bundesminister des Auswärtigen | 9 10 | | 11 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ Globalen Herausforderungen begegnen. Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) 2 2.1 P ASCH in Kürze: Ziele, Instrumente und Leitgedanken „Bildung gibt Perspektiven – Mehrsprachigkeit eröffnet Horizonte“. Mit diesen Worten gab Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier im Februar 2008 in Jakarta/Indonesien den offiziellen Startschuss zur Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH). Ziel der Initiative ist es, ein Netzwerk von über 1.000 Partnerschulen aufzubauen und damit bei jungen Menschen Interesse und Begeisterung für die deutsche Sprache, das moderne Deutschland und seine Gesellschaft zu wecken. Zu den Partnerschulen gehören sowohl die Deutschen Auslandsschulen als auch Schulen in den nationalen Bildungssystemen der Partnerländer, die das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz (KMK) anbieten und damit ein Studium an einer deutschen Hochschule ermöglichen sowie Schulen, die Deutsch als Unterrichtsfach einführen oder ausbauen. Bildung ist ein Schlüsselthema des 21. Jahrhunderts und die schulische Bildung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Angesichts der globalen Herausforderungen verstehen sich die Akteure von PASCH heute stärker denn je als Mitglieder einer weltweiten Lerngemeinschaft. Vor allem in den Wachstumsregionen Asien, Naher und Mittlerer Osten sowie in der GUS (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten) und Mittel- und Osteuropa will sich die Initiative – im außenpolitischen und außenwirtschaftlichen Interesse – nachdrücklich als Partner zukünftiger Entscheidungsträger anbieten und etablieren. Das Auswärtige Amt koordiniert die Initiative und setzt sie gemeinsam mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), dem Goethe-Institut (GI), dem Pädagogischen Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) um. 2008 wurden der Partnerschulinitiative 45 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, 2009 stehen 54 Millionen Euro bereit. 12 | | 13 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ Ziele der Initiative Instrumente †Ein nachhaltiges Netzwerk von mindestens 1.000 Partnerschulen mit †Partnerschulen werden durch deutsche Lehr- und Fachkräfte unterstützt verstärkter Deutschlandbindung errichten †Deutschlehrer in den Partnerländern werden fortgebildet, bei der Entwick†Zukünftige Partner für die deutsche Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Bildung und Kultur in den neuen Wachstumsregionen (Asien, Naher und Mittlerer Osten) sowie in weiteren Schwerpunktregionen (Mittel- und Osteuropa, GUS) gewinnen lung moderner Curricula für den Deutschunterricht beraten und können an Schulen in Deutschland hospitieren †Entscheidungsträger aus dem Bildungsbereich werden zu Informationsrei- sen nach Deutschland eingeladen †Das deutsche Auslandsschulwesen und Deutsch als Fremdsprache be- sonders in den zuvor genannten neuen Wachstumsregionen sowie in den Schwerpunktregionen der Auswärtigen Kulturpolitik stärken †Schüler nehmen an Jugendkursen in Deutschland teil †Schulen werden mit Lehrmaterial und technischen Geräten ausgestattet †Den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Deutschland stärken und die „besten Köpfe“ für Deutschland gewinnen †Schüler und Lehrer können sich über www.pasch-net.de vernetzen, ihre Sprach- und Fachkenntnisse verbessern †Einen Beitrag zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung vor allem in Ländern leisten, die „Official Development Assistance“ erhalten (ODA-Länder) „ †Qualifizierte Absolventen können mit einem Stipendium ein Studium an einer Hochschuleinrichtung in Deutschland aufnehmen Leitgedanken †Bildung gibt Perspektive Sprache ist der Schlüssel zu allem. †Mehrsprachigkeit eröffnet Horizonte “ Giovanni di Lorenzo Der Chefredakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT ist ehemaliger Schüler der Deutschen Schule in Rom †Zugang zu Sprache und Bildung †Als internationale Lerngemeinschaft gemeinsam Zukunftsprobleme lösen 14 | | 15 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ 2.2 D ie Bilanz kann sich sehen lassen Ein Jahr nach dem Start der Initiative Mit der Partnerschulinitiative wurde der richtige Weg eingeschlagen, dies hat das Jahr 2008 gezeigt. Das Ziel einer Verdopplung der Anzahl der Partnerschulen auf über 1.000 weltweit wurde bereits Ende 2008 erreicht. Das Partnerschulnetz konnte um rund 500 Schulen auf nun 1.060 Schulen erweitert werden – 15 Deutsche Auslandsschulen wurden neu gegründet, 170 zusätzliche Schulen führen nun das Deutsche Sprachdiplom ein, weitere 320 neu in das Netzwerk aufgenommene Schulen bauen ihren Deutschunterricht aus. Für die Initiative standen 2008 Finanzmittel in Höhe von 45 Millionen Euro zur Verfügung. 28,7 Millionen flossen davon in Länder, die Teil der Entwicklungszusammenarbeit sind (ODA-Länder). ternehmer potentielle Mitarbeiter, aber auch Wegweiser zu neuen Märkten und kulturelle Brückenbauer. Es geht darum, die Besten für Deutschland zu gewinnen. Maßnahmen zur Stärkung des Partnerschulnetzwerkes 2008 †Entsendung von ca. 100 zusätzlichen Fach- und Lehrkräften zur Beratung der Schulen sowie zur Sicherung der Qualität des Deutschunterrichts †Fortbildung von ca. 800 Deutschlehrern in Deutsch als Fremdsprache, Methodik/Didaktik und Landeskunde †Teilnahme von 450 Schülern aus 51 Nationen an Jugendsprachkursen in Deutschland Die schnelle Erweiterung des Netzwerks zeigt zum einen, dass eine große Nachfrage nach der deutschen Sprache besteht und dass das Interesse, mehr über Deutschland zu erfahren, wächst. Zum anderen verdeutlicht die positive Resonanz, dass den Schulen mit PASCH ein qualitativ hochwertiges Angebot gemacht wird. Dieses trägt über den Sprachunterricht hinaus zur Schulentwicklung und Stärkung des Bildungsbereiches vor allem in den Schwerpunkt- und Wachstumsregionen wie auch in den so genannten ODALändern bei. Den Zielen der Initiative entsprechend liegen die regionalen Schwerpunkte in den Wachstumsregionen – Indien mit 23 Schulen, China: 18, Vietnam und Thailand: je 10 – sowie in den Schwerpunktregionen Mittel-, Ost- und Südosteuropas – Kroatien: 23 Schulen, Polen: 22, Ukraine: 19, Russland: 16. Besonders in Krisen- und Konfliktregionen macht sich die Initiative als wirkungsvolles Instrument der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik bemerkbar: In Ländern wie Georgien, den Palästinensischen Gebieten, Afghanistan und Irak bietet PASCH nicht nur einen verbesserten Deutschunterricht. Maßnahmen wie die Fortbildung des Lehrpersonals, Jugendsprachkurse und die Unterstützung der schulischen Infrastruktur stärken den Bildungsbereich ganz allgemein und vermitteln den Menschen auch ein gewisses Maß an Stabilität. So setzt die Initiative deutliche Signale für eine bessere Zukunft. Mit PASCH wird auch ein konkreter Mehrwert für deutsche Unternehmen geschaffen: junge Menschen, die mit guten Deutschkenntnissen und untereinander eng vernetzt von diesen Schulen kommen, sind für die Un- †Förderung von Schulpartnerschaften zwischen deutschen Schulen und Schulen aus PASCH-Schwerpunktregionen, darunter erstmalig auch Schulen aus China, Georgien, Indien und Armenien †Vergabe von 120 Stipendien an Absolventen von Partnerschulen für ein Studium in Deutschland 16 | | 17 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ So geht es 2009 mit PASCH weiter In diesem und im kommenden Jahr geht es vor allem darum, das bereits geschaffene Netzwerk zu festigen, seine Nachhaltigkeit zu erreichen und auch die Förderung der deutschen Sprache zu sichern. Hierzu wird die Vernetzung der Schulen untereinander weiter gestärkt und die kontinuierliche Verbesserung des Unterrichts weiter unterstützt. Ein besonders wichtiges Instrument der Vernetzung und Kommunikation für Schüler und Lehrer ist die Internetplattform der Initiative (www.pasch-net.de). Neben vielen interaktiven Angeboten, mit denen man seine Deutschkenntnisse verbessern kann, gibt es dort Lernspiele und internationale Wettbewerbe für Schülerinnen und Schüler. Lehrkräfte können auf der Lernplattform modernste digitale Unterrichtsformen praktizieren, sich methodisch-didaktisch fortbilden und Anregungen zur Verbesserung und Innovation ihres Deutschunterrichts finden. Darüber hinaus sollen deutsche Unternehmen noch mehr in PASCH eingebunden werden, denn sie werden letztlich auch von der Initiative profitieren. Nur durch ihr Engagement kann die Initiative ihre volle Kraft entfalten. Dabei bieten sich vielfältige Möglichkeiten für Unternehmen, ihre zukünftigen Partner zu fördern: Durch Stipendien oder Praktika, Ausstattungshilfen für die Schulen oder die Unterstützung von einzelnen Projekten. 33 Entwicklung Anzahl Partnerschulen 1200 Start PASCH (Ende 2007) Ende 2008 1000 800 600 400 200 0 117 DAS 440 DSD- Schulen 0 557 132 GI- Gesamt DAS Schulen 610 DSD- Schulen 318 1.060 GI- Gesamt Schulen Schwerpunkte 2009: Konsolidierung und Nachhaltigkeit † Verbesserung der Unterrichtsqualität † Vertiefung und Vernetzung der Partnerschulen †Maßnahmen zur Verringerung des Lehrermangels in den Regionen Afrika, Nah- und Mittelost, Indien, China und Südamerika †Erweiterung der Bildungs- und Vernetzungsangebote für Absolventen der Partnerschulen zur Vertiefung der Deutschlandanbindung † Verstärkung der Unterstützung der Initiative durch Unternehmen Die PASCH-Initiative möchte die Grundlagen für eine dauerhafte Bildungspartnerschaft schaffen. Alle Beteiligten sollen in einen langfristigen Dialog treten und einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass junge Menschen die Zukunft gemeinsam gestalten können. 33 V on der ZfA betreut: Typ I: DAS – Deutsche Auslandsschulen Typ II:DSD-Schulen – Schulen in nationalen Bildungssystemen, die das Deutsche Sprachdiplom anbieten 33 V om Goethe-Institut betreut: Typ 3: Schulen in nationalen Bildungssytemen, an denen Deutschunterricht auf- bzw. ausgebaut wird 18 | | 19 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ 2.3 Eine Investition in die Zukunft Deutschlands Die deutsche Sprache im Ausland Werner Wnendt In Deutschland sind Wirtschaft und Industrie stark auf den Export und somit auf das Ausland ausgerichtet. Für den Erfolg unserer Exportwirtschaft ist ein positives Deutschlandbild im Ausland von zentraler Bedeutung, denn es fördert das Vertrauen in unser Land und in seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Vertrauen ist – gerade in Krisenzeiten – ein Stabilitätsfaktor. Vertrauen wiederum hängt mit Verstehen zusammen und dazu müssen wir die Köpfe und Herzen der Menschen erreichen. Die deutsche Sprache zu erlernen ist ein Erfolg versprechender Weg, Deutschland und seinen Menschen wirklich nahe zu kommen. Deutsch ist die meistgesprochene Muttersprache in Europa und damit Kommunikationsbrücke nach Europa. Deutsche Kultur und Kunst haben als wichtiger Teil europäischer Kulturtraditionen internationale Bedeutung, heutzutage beispielsweise in den Bereichen Design und Kreativindustrie. Der Wissenschafts- und Hochschulstandort Deutschland ist weltweit führend in innovativen Technologiebereichen wie Umwelttechnik und Solarenergie. Wir wollen den Standort Deutschland fördern und unser wissenschaftliches Potential erweitern – dazu öffnen wir unter anderem unsere Hochschulen gezielt für Bewerber aus dem Ausland. Wer in Deutschland studieren und forschen will, sollte Deutsch lernen. Gerade für junge Menschen aus bildungsaufgeschlossenen Ländern, wie Indien, China oder Jordanien, ergeben sich dadurch berufliche und akademische Entwicklungsmöglichkeiten. Gleichzeitig wird Deutschlands Position in der internationalen Lern- und Forschungsgemeinschaft gestärkt. Vor diesem Hintergrund hat das Auswärtige Amt mit seiner Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ eine weltweite Offensive für die deutsche Sprache im Bereich schulischer und beruflicher Bildung gestartet, um jungen Menschen im Ausland Bildungsperspektiven zu geben. Deutschkenntnisse erweitern nicht nur den sprachlichen und kulturellen Horizont, sie sind darüber hinaus ein nützliches „Werkzeug“, das berufliche Optionen bietet, beispielsweise durch Arbeitsmöglichkeiten in deutschen Unternehmen. Die deutsche Sprache ist ein Bildungsfaktor, der Mehrwert schafft: für den Einzelnen, für Deutschlands Stellung in der internationalen Gemeinschaft und nicht zuletzt für die sprachliche und kulturelle Vielfalt weltweit. Daher setzt sich das Aus- wärtige Amt verstärkt dafür ein, dass der Deutschunterricht in den Schulen unserer Partnerländer nachhaltig verbessert und ausgebaut wird. Mehrsprachigkeit als Garant kultureller Vielfalt bleibt ein wichtiges Bildungsziel, auch wenn in Zeiten der Globalisierung und Internet-Kommunikation Englisch zur weltumspannenden Lingua Franca geworden ist. „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“, konstatierte der österreichische Philosoph Ludwig Wittgenstein. Die deutsche Sprache kann dazu beitragen, Grenzen zu überwinden und die Verständigung zwischen Menschen und Kulturen zu verbessern. Genau hier setzt die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ an, indem sie den Austausch zwischen deutschen und ausländischen Schülern und Lehrern innerhalb eines weltweiten Bildungsnetzwerkes unterstützt. Davon profitieren die Beteiligten im Ausland und in Deutschland: Menschen kommen sich näher und globale Themen werden gemeinsam angegangen. Dass wir es als unsere Aufgabe sehen, die deutsche Sprache im Ausland zu fördern, liegt also auf der Hand. Ist es doch in unserem eigenen Interesse, die internationale Lerngemeinschaft aktiv mitzugestalten. Ministerialdirigent Werner Wnendt ist Beauftragter des Auswärtigen Amts für Deutsch als Fremdsprache 20 | | 21 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ 2.4 Bedeutung von PASCH für die Schulen in Deutschland I nterview mit dem Präsidenten der Kultusministerkonferenz Henry Tesch eutsche Schulen können Partnerschaften mit den Schulen der PartnerD schulinitiative schließen. Welche Bedeutung haben diese für die Schulen in Deutschland? Schulen in Deutschland pflegen seit Jahren und Jahrzehnten Partnerschaften mit Schulen im Ausland. Lange Zeit waren diese Partnerschaften eng mit dem Unterricht in den modernen Fremdsprachen verbunden, die sich so während eines Austauschs praktisch anwenden ließen. In den neunziger Jah ren setzte ein Wandel ein. Der Projektcharakter der Zusammenarbeit steht seitdem im Vordergrund. Lehrer und Schüler erweitern damit ihr fachliches und methodisches Wissen. Zugleich erwerben sie Kompetenzen, die als „soft skills“ bezeichnet werden und die heute von nicht weniger großer Bedeutung sind. elche nachhaltigen Wirkungen erwarten Sie von der Partnerschulinitiative W für Schulen in Deutschland? die die Länder entsenden, sowie die innerdeutschen Lehrpläne und Abschlüsse im Ausland garantieren den hohen Standard des Unterrichts. Schulpartnerschaften mit Schulen in Deutschland ergänzen diese Arbeit und tragen zur nachhaltigen Wirkung der Partnerschulinitiative bei. Die Aufgabe der Länder ist es, den eindrucksvollen quantitativen Zuwachs des Partnerschulnetzes dadurch zu stärken, dass die Schulen der Partnerschulinitiative fachlich exzellente Arbeit leisten. Dazu bringt die Kultusministerkonferenz aus der seit vielen Jahren erfolgreichen Arbeit der Deutschen Auslandsschulen Erfahrungen im interkulturellen Bildungsbereich ein. Das Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz gibt durch den Deutschunterricht an den ausländischen Partnerschulen wichtige Impulse für eine moderne, kompetenzorientierte Didaktik, ebenso wie die Fortbildungsangebote für ausländische Deutschlehrer, die der Pädagogische Austauschdienst der Kultusministerkonferenz anbietet. Wie werden Schüler in Deutschland auf die Globalisierung vorbereitet? Die internationale Bildungszusammenarbeit sichert und steigert die Qualität unseres eigenen Bildungssystems. Das ist durch die Vergleichsstudien der vergangenen Jahre deutlich geworden. Die Bildungszusammenarbeit ist somit ein wichtiger Beitrag für das, was wir als lebenslanges Lernen bezeichnen – auf ganz verschiedenen Ebenen. Austauschprogramme können Schüler etwa dafür sensibilisieren, im Studium, in der Ausbildung und in ihrem Berufsleben mobil zu sein. Austauschprogramme haben oft auch Auswirkungen auf die beteiligten Lehrer. Viele von ihnen kommen mit neuen Ideen und Anregungen zurück – nicht nur für den Fremdsprachenunterricht. Der Kultusministerkonferenz ist es deshalb ein wichtiges Anliegen, die Erfahrungen, die deutsche Lehrkräfte im Ausland gewonnen haben, für die Weiterentwicklung der schulischen Arbeit im Inland zu nutzen. Die Kultusminister der Länder haben im vergangenen Dezember einen Beschluss gefasst, der den Stellenwert unserer Bildungsarbeit im Ausland unter solchen Gesichtspunkten betont. Welche Erwartungen haben Sie an die Entwicklung der Partnerschulinitiative? Die Länder wirken in der Partnerschulinitiative durch die Arbeit der über 130 Deutschen Auslandsschulen und der über 800 Schulen, an denen die Kultusministerkonferenz das Sprachdiplom vergibt, aktiv mit. Die Pädagogen, Schulen vermitteln das notwendige Handwerkszeug, um sich in einer globalisierten Welt besser orientieren zu können. Fremdsprachenkenntnisse sind dabei elementar. Schulen sind aber auch Orte, an denen Werte wie Offenheit, Toleranz und das Verständnis für die Vielfalt, Unterschiede und auch Gemeinsamkeiten unserer Kulturen erlernt werden. Solche Einstellungen können nicht einfach nur gelehrt, sie müssen auch im Miteinander gelebt werden. Wir sind deshalb gut beraten, unseren Schülerinnen und Schülern unmittelbare Begegnungen zu ermöglichen. elchen Beitrag leisten deutsche Schulen zur Entwicklung einer internatioW nalen Lerngemeinschaft? Schulpartnerschaften schaffen Lernorte für Begegnungen unter Schülern und Lehrern. Sie sind deshalb ein gutes Instrument, internationale Lerngemeinschaften anzubahnen, zu unterstützen oder auch zu festigen. Sie öffnen Schülern und ihren Lehrern die Welt über persönliche Begegnungen und ermöglichen ihnen einen Zugang zu anderen Kulturen, der mehr umfasst als das, was Medien vermitteln. Deutsche Schulen nehmen dabei auch gerne die Rolle eines Gastgebers wahr. 22 | | 23 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ 2.5 Die Partner im Porträt I Zentralstelle für das Auslandsschulwesen II Goethe-Institut Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) im Bundesverwaltungsamt fördert in enger Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt und den Bundesländern weltweit 133 Deutsche Schulen im Ausland sowie 812 nationale Schulen, die das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz anbieten. Das weltweit tätige deutsche Kulturinstitut fördert die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein umfassendes Deutschlandbild. Als Schlüsselqualifikation für Bildung, Beruf und Verständigung, baut das Goethe-Institut die Position der deutschen Sprache in der Fremdsprachenvielfalt aus und setzt Qualitätsstandards für den Deutschunterricht weltweit. 2007/08 lernten rund 170.000 Menschen Deutsch an den Goethe-Instituten im Ausland, die Anzahl der Kursteilnehmer steigt stetig. In dem Netz aus Deutschen Auslandsschulen, an denen global anerkannte Abschlüsse nach internationalen Standards wie z.B. das Abitur, das bilinguale Abiturplus und das International Baccalaureate erzielt werden, und aus Sprachdiplomschulen, wird jungen Menschen weltweit das moderne Deutschland und seine Gesellschaft nahe gebracht und Interesse für Deutschland geweckt und vertieft. Mit ihrer Arbeit verwirklicht die ZfA in 95 Ländern die Ziele der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik: † die Begegnung mit Kultur und Gesellschaft des Gastlands † die schulische Versorgung deutscher Kinder im Ausland † die Förderung der deutschen Sprache Die ZfA vermittelt rund 1.900 deutsche Lehrkräfte ins Ausland und betreut diese in pädagogischen und personellen Fragen. Im Rahmen der Partnerschulinitiative fördern zusätzliche Schulkoordinatoren und Fachberater eine qualitätsorientierte Schulentwicklung und unterstützen die Gründung neuer Privatschulen mit deutschem Profil. Sie arbeiten intensiv mit lokalen Schulen zusammen, die Deutsch als Fremdsprache anbieten und beraten diese beim Aufbau des Deutschunterrichts. „ Auf Grund der Partnerschulinitiative konnten wir unser bestehendes Netz an Deutschen Auslandsschulen und Sprachdiplomschulen erheblich ausweiten. Aber auch in qualitativer Hinsicht bin ich sehr zufrieden: Dank PASCH gehören heute systematische Ganztagesangebote an unseren Auslandsschulen zum Standard! “ Joachim Lauer, Leiter der ZfA Zugang zu Wissen und Information über Deutschland zu schaffen und kulturelle Phänomene, Positionen und Erfahrungen Deutschlands international zur Geltung zu bringen gehört ebenso zu den Zielen des Goethe-Instituts wie die Vermittlung wichtiger Entwicklungen aus anderen Weltregionen nach Deutschland. In Zeiten neuer globaler Herausforderungen zielt die Arbeit des Goethe-Instituts auf ein vertieftes Verständnis der Kulturen unter einander und auf die Stärkung des Ansehens Deutschlands in der Welt. Die Projektarbeit setzt sich Interdisziplinarität und Nachhaltigkeit zum Ziel und wird meist in partnerschaftlichen Kooperationen umgesetzt. Das weltweite Netzwerk des Goethe-Instituts steht für hohe Qualität und direkten Kontakt. Derzeit besteht das Netzwerk aus über 134 Instituten in 82 Ländern sowie 13 Instituten in Deutschland. Das Goethe-Institut betreut außerdem neben 74 Lesesälen, Dialogpunkten und Informationszentren 66 ausländisch-deutsche Kulturgesellschaften, 46 Sprachlernzentren und 195 Lehrmittelzentren. „ Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ und das weltweite Netzwerk, das dadurch entsteht, ermöglichen den Schülerinnen und Schülern, sich später als geübte und aufmerksame Akteure in einer globalisierten Welt zu bewegen. Die Bundesrepublik Deutschland wird dadurch langfristige Partner in aller Welt gewinnen, die bereits sehr früh mit der deutschen Sprache und Kultur in Berührung kommen. “ Dr. Hans-Georg Knopp, Generalsekretär des Goethe-Instituts 24 | | 25 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ IV Pädagogischer Austauschdienst III Deutscher Akademischer Austauschdienst Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist als gemeinsame Einrichtung der deutschen Hochschulen eine Mittlerorganisation der Auswärtigen Kulturpolitik, der Hochschul- und Wissenschaftspolitik sowie der Entwicklungszusammenarbeit im Hochschulbereich. Er fördert die internationalen Beziehungen der deutschen Hochschulen mit dem Ausland durch den Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern sowie durch internationale Programme und Projekte. Er unterhält ein weltweites Netzwerk von Büros, Dozenten und Alumni-Vereinigungen und bietet Informationen und Beratung vor Ort. Zu den Aufgaben des DAAD gehören: †die Vergabe von Stipendien an ausländische und deutsche Studierende, Praktikanten, jüngere Wissenschaftler und Hochschullehrer †die Vermittlung und Förderung deutscher wissenschaftlicher Lehrkräfte aller Fachrichtungen zu Lang- und Kurzzeitdozenturen an ausländischen Hochschulen † Information über Studien- und Forschungsmöglichkeiten im I n- und A usland †die Betreuung ehemaliger Stipendiaten Der Pädagogische Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz ist seit 1952 als einzige staatliche Einrichtung im Auftrag der Länder für den internationalen Austausch und die Zusammenarbeit im Schulbereich tätig. Seit 1995 ist der PAD auch die nationale Agentur für EU-Programme im Schulbereich. Die Arbeit des PAD dient dem interkulturellen Dialog und der Völkerverständigung. Er fördert europäische und internationale Kompetenz, das Fremdsprachenlernen und die Aufgeschlossenheit für die deutsche Sprache und Kultur im Ausland. Der PAD ermöglicht so die Zusammenarbeit von Institutionen und Personen aus dem Schulbereich auf europäischer und internationaler Ebene und leistet einen Beitrag zur Verbesserung der Qualität des Lehrens und Lernens. Seine Aufgaben umfassen unter anderem die Information, Vermittlung und Betreuung von Personen und Institutionen aus dem Schulbereich, die Planung, Durchführung, Evaluation und nachhaltige Weiterentwicklung von Programmen sowie die Konzeption und Entwicklung neuer Austauschprogramme. Im Rahmen der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ kann der PAD †sein Angebot für Schulpartnerschaften ausweiten und Austauschprojekte DAAD-Aktivitäten im Rahmen von PASCH sind unter anderem: mit Schwerpunktregionen wie China, Indien und der Türkei fördern †die Vergabe von Stipendien an die leistungsstärksten Absolventinnen und Absolventen deutscher Schulen ders begabte Deutschlerner vergeben †die BetreuungsInitiative Deutsche Auslands- und PartnerSchulen (BIDS) †die gezielte Ansprache der Zielgruppe baldiger Absolventinnen und Absol- venten †die Ausrichtung von Informationsveranstaltungen weltweit †die Schulung entsandter Lehrkräfte zum Studienstandort Deutschland „ Unser Stipendienprogramm für die besten ausländischen Absolventen deutscher Auslandsschulen ist eine doppelte Erfolgsgeschichte, für die jungen Menschen und für unsere Hochschulen. Talentierte Studierende aus aller Welt, hohe Erfolgsraten und die ersten Doktoranden mit eigenen Forschungsbeiträgen. Wir haben die Zahl der Stipendien gerade verdoppelt und wollen sie weiter steigern. Daneben betreiben wir Werbung an den deutschen Auslandsschulen für ein Studium in Deutschland, unterstützt durch Experten aus Partnerhochschulen der PASCH–Initiative (BIDS). Dr. Christian Bode, Generalsekretär des DAAD †im Rahmen des Preisträgerprogramms zusätzliche Stipendien an beson- “ †Deutschlehrkräfte zu Fortbildungskursen und Hospitationsaufenthalten einladen †das Fremdsprachenassistentenprogramm auch mit China durchführen „ Internationale Schulpartnerschaften holen unseren Schülern einen Teil der Welt ins Klassenzimmer und öffnen ihnen die Tür zu Erfahrungen im Ausland. Der fachliche und methodische Austausch unter Lehrern sichert und steigert die Qualität unserer Bildungsangebote. Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ ermöglicht dabei neue Wege, weil Partnerschaften jetzt weltweit gefördert werden. “ Ilse Brigitte Eitze-Schütz, Leiterin des PAD 26 | | 27 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ PASCH weltweit. Umsetzung und Nachhaltigkeit 3 3.1 U m künftige Entscheidungsträger werben PASCH in globalen Wachstumsregionen Sei es als Beschaffungs- oder Absatzmarkt: Asien ist für deutsche Unter nehmen eine zentrale Zielregion. Vor allem in wachstumsstarken und bevölkerungsreichen Ländern wie China und Indien bieten der hohe Investitionsbedarf sowie eine wachsende konsumfreudige Mittelschicht ein großes Marktpotential für deutsche Unternehmen. Aber auch bei der Bewältigung globaler Herausforderungen, beispielsweise beim Klima- und Umweltschutz, wird die Einbindung der großen asiatischen Schwellenländer immer wichtiger. Um den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein, sind eine engere Zusammenarbeit mit dieser Region und der Aufbau tragfähiger Strukturen unabdingbar. PASCH setzt hier bei der jungen Generation an. Bei künftigen politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsträgern sowie potentiellen Mitarbeitern deutscher Unternehmen sollen über den Deutschunterricht bereits früh Begeisterung und Interesse für Deutschland geweckt werden. 28 | | 29 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ Die erste Bilanz kann sich sehen lassen. In China konnten 29 Schulen gewonnen werden, an denen Deutschunterricht auf- oder ausgebaut wird, in Indien 46 und in Vietnam 24 Schulen (Stand März 2009). Dass aller Anfang jedoch auch schwer ist, lässt sich an den Rahmenbedingungen ablesen. Die Konkurrenz von Englisch ist groß. Hinzu kommt, dass nicht alle Schulen, die Interesse an einem Auf- und Ausbau des Deutschunterrichts äußern, mit genügend Deutschlehrern bedient werden können. Dem kann nur mit einem großen persönlichen Engagement aller Beteiligten, viel Überzeugungskraft und einer engen Zusammenarbeit aller Partner untereinander sowie mit den lokalen Bildungsbehörden begegnet werden. Wie wichtig deutschen Unternehmen die Investition in die junge Generation dieser Region ist, zeigt beispielsweise das von Daimler unterstützte Projekt „Globale Schule“ in China. Kleine Schulen, die sich noch in ihrer Gründungsphase befinden und nicht über die Möglichkeit verfügen, ein umfassendes Unterrichtsangebot bereit zu stellen, schalten sich per Videokonferenz in den Unterricht an einer „Zentrumsschule“ ein. Eine elektronische Tafel ersetzt die herkömmliche Kreide, jeder Schüler sitzt an einem Laptop. Eine Lernplattform zum Ablegen der Hausaufgaben und von Dokumenten ergänzt das Ganze. 3.2 P erspektive durch Bildungspartnerschaften PASCH als Instrument in Krisen- und Konfliktregionen Politische und humanitäre Krisen möglichst früh zu erkennen und entsprechend einzugreifen ist ein wichtiges Ziel deutscher Außenpolitik. Bildungsförderung ist dabei ein zentrales Instrument, um betroffene Regionen zu stabilisieren und zukunftsfähig zu machen. In das Netzwerk der Partnerschulen wurden daher neben modern ausgestatteten und gut funktionierenden Schulen in Washington, Prag und Sydney auch Schulen in Krisengebieten wie in Irak-Kurdistan, Afghanistan und in den Palästinensischen Gebieten aufgenommen. Unter schwierigen Rahmenbedingungen vermitteln hier Lehrer ihren Schülern, die Hoffnungsträger und Zukunftsgaranten in einem sind, die deutsche Sprache. Beim Aufbau des Partnerschulnetzwerkes wird nicht nur eine internationale Lerngemeinschaft aufgebaut, sondern gleichzeitig Verantwortung für politische und gesellschaftliche Entwicklungen übernommen. Durch intensive Fortbildung des Lehrpersonals und Unterstützung der schulischen Infrastruktur kann der Bildungsbereich in diesen Regionen gestärkt und somit ein aktiver Beitrag zur deutschen Außenpolitik geleistet werden. Den Schülern einer georgischen Partnerschule, die fern der Hauptstadt und nah bei der Konfliktregion Abchasien liegt, bietet PASCH nicht nur verbesserten Deutschunterricht, sondern vermittelt ihnen auch ein gewisses Maß an Normalität, fördert die Bildungsgerechtigkeit und eröffnet Chancen auf einen Dialog zwischen den Regionen. In Irak-Kurdistan wird mit aktiver Unterstützung der irakischen Bildungsbehörden an vier Schulen der Deutschunterricht aufgebaut. Vor allem bei Rückkehrern aus Deutschland werden dadurch Deutschkenntnisse und Deutschlandverbundenheit gepflegt und vertieft. In den Palästinensischen Gebieten konnte das schulische Engagement deutlich gestärkt und die Unterstützung von staatlicher Seite gesichert werden. An zehn Schulen, davon auch an zwei staatlichen Schulen in Ramallah, wurden Deutschunterricht eingeführt und Klassenzimmer mit Technik und Büchern ausgestattet. Hier und beispielsweise auch an drei Schulen in Afghanistan leistet PASCH durch eine intensive Fortbildung des Lehrpersonals und eine Unterstützung der schulischen Infrastruktur einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Bildungsbereichs und zur Stabilisierung der Region. 30 | | 31 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ 3.3 Globale Bildungspartnerschaften in ihrer Bedeutung für die Wirtschaft international noch attraktiver und bekannter zu machen. Prof. Dr. Henning Kagermann Im Oktober 2006 hatte ich die Ehre, eine Eröffnungsrede zur ersten Konferenz „Menschen bewegen“ zu halten. In diesem Rahmen suchten Politik und Wirtschaft gemeinsam nach neuen Wegen, wie wir in Zukunft junge Talente noch stärker für Deutschland begeistern können. Die Initiative legt durch eine solide Ausbildung mit Bezug zur deutschen Sprache und Kultur stabile Grundlagen für ein erfolgreiches Studium der Auslandsschulen-Absolventen in Deutschland und stärkt dadurch unsere Position im Bildungswettbewerb. Dies hilft, im internationalen Vergleich der Elite-Universitäten zu bestehen. Damals war es mir in diesem Zusammenhang sehr wichtig hervorzuheben, dass wir im globalen Wettbewerb junge Talente für unser Land gewinnen müssen. Denn genauso wie Deutschland ist auch SAP, als global aufgestelltes Unternehmen, auf die weltweit besten Köpfe angewiesen. Seit vielen Jahren investiert SAP in vielfältiger Weise in die Aus- und Weiterbildung – im Unternehmen, in Universitäten oder über die Teilnahme an industrieweiten Programmen, die sich zum Ziel gesetzt haben, junge Menschen für Wissenschaft und Technik zu begeistern. Um ein Beispiel zu nennen, im Rahmen des SAP University Alliances Programms fördern wir eine praxisnahe und zukunftsorientierte Ausbildung, indem Lehrenden und Studierenden weltweit Zugang zur neuesten SAP Technologie ermöglicht wird. Für Studierende ist es ein enormer Vorteil, wenn sie auf dem Arbeitsmarkt mit SAP-Software-Kenntnissen punkten können. Darüber hinaus werden Lehrkräften Schulungen und Lehrmaterialien bereitgestellt. Doch um auch zukünftig als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Erfolg zu haben und im Wettbewerb mit den neuen aufstrebenden Nationen bestehen zu können, müssen wir nicht nur Spitze in den Zukunftstechnologien sein und unsere Wirtschaft und Universitäten global besser vernetzen, sondern auch den weltweiten Wettbewerb um talentierte und ehrgeizige Macher von Morgen gewinnen. Wenn ich heute auf meine damaligen Forderungen zurückblicke, so möchte ich an dieser Stelle ein sehr positives Feedback für die Arbeit des Auswärtigen Amts im Bereich der Deutschen Auslandsschulen geben. Geht es darum, junge Talente bereits in der Schule zu fördern und sie auf ihrem Weg in eine moderne globale Arbeitswelt zu begleiten, dann ist die im Februar 2008 ins Leben gerufene Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ eine wichtige Maßnahme, dieses Ziel zu erreichen. Sie unterstützt dabei, unser Land Darüber hinaus profitieren auch global agierende deutsche Firmen. In innovativen Unternehmen wie der SAP sind die Mitarbeiter das wichtigste Kapital. Wir brauchen die besten Absolventen, um innovative Produkte entwickeln zu können. Ein Partnerprogramm für Schulen im Ausland bietet eine exzellente Ausbildung für junge Menschen und macht sie mit der deutschen Sprache und Kultur vertraut, was eine zusätzliche Qualifikation für Mitarbeiter in unseren weltweiten Niederlassungen darstellt. Ein solches Netzwerk schafft wichtige globale Partner in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. So sind heutzutage Innovationen nie alleine und nur noch global zu leisten. Ko-Innovation ist einer der fundamentalen Faktoren für Unternehmenserfolg. Die Initiative des Auswärtigen Amtes leistet – über das Bildungsangebot für Kinder der Mitarbeiter hinaus – einen Beitrag zur Erschließung von Märkten im Ausland und trägt somit auch zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland bei. Mir persönlich liegt es sehr am Herzen, dass die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ ihren Erfolgskurs weiter fortsetzt. SAP unterstützt die Initiative mit fünf Stipendien für Absolventen der Partnerschulen, die ein Studium in Deutschland aufnehmen möchten. Damit wir jedoch zunehmend weltweit junge Menschen für ein modernes Deutschland gewinnen können, bedarf es gemeinsamer Anstrengung und ich würde mich freuen, wenn weitere Unternehmen unserem Beispiel folgen. Prof. Dr. Henning Kagermann, Vorstandssprecher der SAP AG 32 | | 33 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ 3.4 Die virtuelle Lerngemeinschaft PASCH-net.de Die Webseite gliedert sich in vier Teilbereiche, die in Inhalt und Umfang auf ihre jeweilige Nutzergruppe abgestimmt sind: Die öffentlich zugängliche Seite, je ein geschlossener Bereich für Schüler und Lehrer und eine gemeinsame Lernplattform. Schülerinnen und Schüler der heutigen Generation gehen weltweit mit dem größten Selbstverständnis mit dem Internet und seinen Kommunikationsmöglichkeiten um. Sie sind digital natives. Darum nutzt die Initiative die Möglichkeiten des Web 2.0 für PASCH-net.de. Nur: Wie soll die virtuelle Lerngemeinschaft aussehen? Seit Juni 2008 stellt sich die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ unter der Adresse www.pasch-net.de vor. Hier findet man Informationen über die beteiligten Institutionen und ihre Aktivitäten. Eine interaktive Weltkarte gibt einen Überblick über die Partnerschulen. Schulen präsentieren sich, Schülerinnen und Schüler bloggen aus ihren mehrwöchigen Kursen in Deutschland, es werden Wettbewerbe und Projekte vorgestellt. Spiele sorgen für Abwechslung, der Kalender listet alle PASCH-Termine auf und Material für den Unterricht wird hier allgemein zugänglich vorgestellt. PASCH-net.de verfügt über alle Funktionalitäten einer web community, lässt viel Spielraum für aktive Beteiligung und Interaktion der Nutzer und bietet dazu ein breites Angebot an Lehrinhalten, das inhaltlich und didaktisch speziell auf den Deutschunterricht an den PASCH-Schulen abgestimmt ist. Lehrkräfte finden in ihrem „Lehrerzimmer“ weiterführende Materialien für den Unterricht, können sich methodisch-didaktisch fortbilden und Anregungen zur Verbesserung und Innovation ihres Deutschunterrichts wahrnehmen. Die community dient vor allem dem Austausch über Inhalte, Projektarbeit und Unterrichtsmethoden, lässt aber natürlich auch Raum für individuelle Vernetzung und Erfahrungsaustausch. Hier können Lehrer auch von Lehrern lernen. Abgerundet wird das Angebot durch aktuelle Informationen aus Deutschland. Im Schülerbereich präsentiert sich eine bunte Auswahl an Themen aus Deutschland. Der Zuschnitt orientiert sich an für die Zielgruppe interessanten Schwerpunkten: Musik, Film, Literatur. Dazu Informationen zu aktuellen Ereignissen von internationalem Rang, Wettbewerbe und Projektvorschläge für Einzelne oder auch für ganze Klassen. Spiele und Übungen, die zum Mitmachen anregen. In der community können sich Mailfreundschaften und Lerntandems zusammen finden, auch hier wird ein Erfahrungsaustausch über Unterrichtsinhalte stattfinden, und es werden sich Gruppen und Freundschaften bilden. 34 | | 35 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ Auf der Lernplattform, die auf der open-source Software Moodle basiert, gibt es virtuelle Kursräume. Darin sollen z.B. Projekte oder Klassenpartnerschaften durchgeführt werden, es können aber auch Fortbildungen und Seminare in Gruppen unter Anleitung oder zum individuellen Selbstlernen angeboten werden. Gerade in den geschlossenen Bereichen gestalten Schüler und Lehrer die Inhalte der Website in weiten Teilen selbst. Partnerschulen vernetzen sich hier und führen schul- und länderübergreifende Projekte durch. Die Bedienung der Webseite und ihrer interaktiven Elemente ist sehr einfach konzipiert. So lassen sich Projekte und Themenvorschläge leicht in den Unterricht tragen. Die Präsentation der Ergebnisse auf PASCH-net. de sollte immer den Abschluss solcher Gruppenarbeiten bilden und so den weltweiten Austausch von Schülern über die Arbeit an gemeinsamen Themen fördern. Regelmäßig neue Inhalte erweitern das Angebot auf der Webseite und halten sie aktuell und interessant. Die Vernetzung einer weltumspannenden Gemeinschaft von Menschen, die die deutsche Sprache lernen und sich für die deutsche Kultur und für Deutschland interessieren, trägt maßgeblich zum Erfolg der Partnerschul initiative bei. Die Integration der Nutzer über interaktive Elemente und das auf den Unterricht in den Schulen ausgerichtete Angebot stärken die persönliche Bindung an eine wirklich internationale Lerngemeinschaft. PASCH-net. de ist daher ein zentrales Instrument der Initiative, um die Partnerschulen nachhaltig zu vernetzen und zu qualifizieren Die Initiative will aber nicht nur bei Schülerinnen und Schülern der Partnerschulen Interesse am und Verbundenheit mit dem Kulturraum bzw. dem Wirtschafts- und Studienstandort Deutschland fördern, PASCH-net.de steht allen offen, die sich für die deutsche Sprache und Deutschland interessieren. „ Es gibt jede Menge Gründe, Deutsch zu lernen: um Büchner, Kafka oder Celan im Original zu lesen; um herauszufinden, welch schlechtes Deutsch die Nazis in alten Holly wood-Schinken brüllen; um sich mit hundert Millionen Menschen zu unterhalten; oder um die kreativen Krümmungen von Kanaksprak zu verstehen. “ Ilija Trojanow Der Autor („Der Weltensammler“) ist ehemaliger Schüler der Deutschen Schule in Nairobi 36 | | 37 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ Netzwerke und Projekte. PASCH in der Praxis 4.1 PASCH aus Schülersicht I Nathan der Weise mitten in der Wüste. Erfahrungen an der Deutschen Schule in Kairo 1. Klasse: Hefte aufschlagen bitte und Datum aufschreiben 4 Von rechts nach links… oder doch andersrum? Das war die erste große Frage, die wir uns am Anfang des Unterrichts mit leiser Stimme unter dem Tisch gegenseitig stellten. Das Heft war für mich nur durch das Etikett auf dem Umschlag – mit meinem Namen drauf – erkennbar und danach kam meistens schon der erste Fehler: Ein Satz auf Deutsch von rechts nach links geschrieben! 2. Klasse: Weiße Weihnachten oder Sonne, Sommer, Sonnenschein „Es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus! Die Welt, die Welt sieht wie gepudert aus“ haben wir, die Schüler der deutschen Oase in Kairo, im Dezember bei 25°C Sonnenschein gesungen und wir haben uns gewünscht, einmal einen Schneemann zu bauen und wussten ganz genau, wie das gehen würde. Aber es hat ja nie geschneit. 3. Klasse: Stolze Ägypterinnen! Stolz, ein Teil der deutschen Einheit zu sein Bei uns in der Schule schrien alle Schüler jeden morgen mit Stolz den ägyptischen Fahnengruß und sangen die ägyptische Nationalhymne. Wir durften aber am 3. Oktober jedes Jahres zusätzlich auch die deutsche Nationalhymne singen, um die Geschichte und das, was die Deutschen bewegt, zu erleben. 4. Klasse: Flöte statt „Naj“ Im Musikunterricht haben wir mit Flötespielen angefangen. Soweit ich mich entsinne, waren wir die einzigen Kinder der Großstadt Kairo, die dieses Instrument spielten. Unsere Nachbarin war jedes Wochenende am Ende ihrer Geduld, während wir Cantate Domino übten. 38 | | 39 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ 5. Klasse: Doppelter Lehrplan, doppelte Geografie, doppelte Kulturkunde Es wurde immer schwieriger, die zwei doch sehr unterschiedlichen Länder im Rahmen eines Faches zu vereinigen. Deswegen war ein doppelter Unterricht die einzige Möglichkeit, uns als Ägypterinnen ausreichend Informationen über unser eigenes Land zu vermitteln und uns aber auch einen Überblick über Deutschlands Landschaft, Geschichte und Kultur zu geben. digung finden. Es ist viel menschlicher, eine gemeinsame Basis zu finden, als Unterschiede zu nennen. Und für mich ist die wichtigste Erfahrung zusammengefasst: Die Toleranz, die man leben muss, besteht nicht nur darin, andere Menschen zu akzeptieren, so wie sie sind, sondern man soll sich mit den Unterschieden auseinander setzen und versuchen, offen das Gesamtbild zu verstehen. 10. Klasse: Mitten in der Wüste: Nathan der Weise Wir wurden während der Schulzeit von deutscher Literatur geprägt und haben die Klassiker gelesen, die jeder Schüler in Deutschland auch gelesen hat. Es war für uns sehr lustig, wenn in einem deutschen Drama ein Sultan auftrat. Im Rahmen von Texterörterungen haben wir auch gelernt, dass Nachrichten objektiv sein müssen, dies aber meistens nicht realisierbar ist. Wir hatten das Glück, zwei Perspektiven der Geschehnisse sehen zu dürfen. Das Bild war deswegen manchmal sehr verwirrend?! Heba Aguib besuchte die Deutsche Schule der Borromäerinnen in Kairo und studierte anschließend an der TU München Maschinenwesen. Sie plant ihre Promotion. 11. Klasse: Denke andersrum! Eine Gegenfrage ist auch eine Antwort Langsam wurde uns beigebracht, immer mitzudenken und die Grundregeln der Aufklärung in einem neuen Anwendungsgebiet, unserem individuellen Leben, zu praktizieren. Die Debatten und Diskussionen mit unseren Deutschlehrern über Traditionen und religiöse Überzeugungen waren Alltag. 12. Klasse: Emanzipation und Kopftuch. Keine Gegensätze, sondern gleiche Ziele Das Thema für mein Deutschreferat war Frauenliteratur und die Frauenbewegung. Für mich war es eine Phase, in der sehr viele Zusammenhänge neu definiert wurden. Wie kann die Literatur über Frauenemanzipation zu einer Kopftuch tragenden Ägypterin führen? Es war aber für mich ein Denkprozess, wie ich ihn aus meiner Schulzeit gewohnt bin. Die Begründung ist lang und komplex. Religiös sein und offen oder Kopftuch tragen und modern bekleidet waren für mich nie Gegensätze, sondern eine Fusion. Dass die zu leben nicht immer leicht ist, bestreite ich nicht. Nur über die einzelnen Stufen meiner deutsch-ägyptischen Ausbildung und mein Leben zwischen den zwei Ländern habe ich die Erfahrung gewonnen, dass Menschen anders sein können und trotzdem einen Weg zur Verstän- 40 | | 41 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ III Jetzt liebe ich Deutschland! Tagebuch eines Sommerkurses II Ich lerne Deutsch! Als ich 6 Jahre alt war konnte ich nur „Guten Morgen“ oder „Danke“ sagen, aber ich wusste nicht, was das bedeutete. Nach einiger Zeit verstand ich, dass diese Worte zu einer Sprache gehörten und dass diese Sprache Deutsch hieß! Den Klang der deutschen Sprache habe ich immer schön und erfreuend gefunden, obwohl diese Sprache normalerweise für Viele hart und sehr schwer klingt. Für mich ist immer das Deutsche ganz einfach gewesen, obwohl es im Allgemeinen ein bisschen kompliziert für die Spanisch sprechenden Leute ist. SONNTAG, 8. Juni 2008 Ich war so aufgeregt!! Um 12.50 Uhr war ich im Flugzeug in Florenz und um 15.30 Uhr schon auf Frankfurts Flughafen! Dann habe ich Namrata und Bolor, zwei Mädchen aus Indien und aus der Mongolei kennen gelernt. Sie waren sehr nett!! Zusammen haben wir uns umgeschaut. Das Gebäude war sehr schön und ganz modern. Es gab viele Aktivitäten, z. B. Tischtennis, Kegeln, Billard und so weiter. Ich bin sehr zufrieden: alles ist fantastisch! Die deutsche Sprache zu sprechen bedeutet auch für mich eine andere Welt kennen lernen zu können. In den Artikeln der deutschen Wikipedia im Internet finde ich mehr und bessere Informationen über deutsche Berühmtheiten und Themen der deutschsprachigen Kultur als in den spanischen. In den letzten Jahren habe ich auch viele Deutsche kennen gelernt, mit denen ich mich sehr gut verständigt habe. Die Grammatik dieser Sprache finde ich sehr logisch und die langen Wörter bedeuten auch kein Problem für mich. Die deutsche Hip-Hop Musikgruppe „Massive Töne“ mag ich sehr und damit sehe ich, dass die Sprache von Goethe und Freud auch eine sehr tolle und jugendliche Sprache sein kann und nicht die seriöse und schwierige Sprache, die sie für die Meisten ist. Außerdem finde ich die deutschen Dialekte sehr witzig und interessant. Ignacio Ugarte, Schüler der 11. Klasse der Deutschen Schule St. Thomas Morus, Santiago de Chile im August 2008 SAMSTAG, 14. Juni 2008 Nach dem Frühstück fuhren wir mit einem Bus nach Köln. Köln war fantastisch, aber das Wetter nicht, deutscher Sommer halt. Der Kölner Dom war majestätisch und großartig: die Fenster waren das, was mir am besten gefiel. Sie waren gotisch, aber sehr farbig. Die Perspektive, aus der wir den Dom sehen, verändert sich komplett. Und wir sind 509 Stufen gestiegen! MITTWOCH, 18. JUNI 2008 Heute sind wir nach Frankfurt gefahren: Es war super! Wir haben das „Explora“ besucht. Dort gab es viele dreidimensionale Kunstwerke und man konnte viele Experimente machen. Da musste man die meisten Bilder mit 3D Brillen 42 | | 43 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ ansehen. Das Museum war voller Überraschungen, weil man bei manchen Experimenten getäuscht wurde. Es gab eine Box, auf der zwei optische Röhren waren und wenn man in sie sah, konnte man sehr viele schöne Röntgenstrahlen-Blumen sehen. 4.2 Schulporträts und Länderbeispiele I Leselust und Netzwerke. Das Deutsche Sprachdiplom im östlichen Europa DONNERSTAG, 19. JUNI 2008 Ralfs Unterricht war heute sehr interessant und lustig! Wir haben ein Spiel, das Krimi-Spiel, gemacht und wir hatten viel Spaß! Am Nachmittag fuhr die Projektgruppe zur Burg Lorelei, um viele Fotos für unser Projekt zu machen. Die Natur war schön und das Schloss sehr romantisch. Perfekt für eine Liebesgeschichte! Am Abend haben wir natürlich das Fußballspiel gesehen: Deutschland gegen Portugal (3–2). Ich muss sagen, Cristiano Ronaldo gefällt mir besser als Schweinsteiger. SAMSTAG, 28. JUNI 2008 Diese drei Wochen waren wunderbar und ich danke allen Menschen, die mir diese Gelegenheit gegeben haben. Danke! Jetzt liebe ich Deutschland und ich möchte in der Zukunft nach Deutschland zurückfahren. Hoffentlich! Sara Serrai, 17, besucht eine Partnerschule in Italien und war im Sommer 2008 Teilnehmerin des Jugendkurses in Vallendar/Koblenz Der „Osten“ ist groß. Von A wie Albanien bis U wie Usbekistan umfasst diese Auslandsschulregion alle Länder Mittel- und Osteuropas (MOE), der Gemeinschaft Unhabhängiger Staaten (GUS) und des Baltikums. 28 verschiedene Länder, deren Schüler ein gemeinsames Ziel haben: möglichst viel und intensiv Deutsch zu lernen. Die Voraussetzungen hierfür sind gut. Über 350 so genannte Sprachdiplomschulen bieten in der Region verstärkten Deutschunterricht an, der die Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, am Ende ihrer Schullaufbahn das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz abzulegen. Diese Partnerschulen werden von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) oft durch eine deutsche Lehrkraft unterstützt. 33 ZfA-Fachberater sind vor Ort im Einsatz. Sie betreuen die Partnerschulen mit ihren einheimischen Deutschlehrern pädagogisch und informieren auf gemeinsamen Tagungen von oft überregionaler Bedeutung. Und das alles sehr erfolgreich: 2008 haben rund 6.000 Schüler ihr Sprachdiplom auf einem Niveau abgelegt, das sie zur Aufnahme eines Studiums in Deutschland berechtigt. Nicht nur das: In manchen Ländern, wie beispielsweise in Tschechien und der Ukraine, wird das DSD als einheimische Deutsch-Abiturprüfung anerkannt. Dank der Partnerschulinitiative konnten in vielen Sprachdiplomschulen Deutschkabinette ausgestattet und die deutschsprachigen Schulbibliotheken erweitert werden. Auch durch die Teilnahme an Schülerwettbewerben wie den „Lesefüchsen“ in der Russischen Föderation und Belarus können die 44 | | 45 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ Jugendlichen ihre Deutschkenntnisse anwenden und sich mit anderen Schulen im Land vernetzen. Dabei entdecken sie die deutsche Literatur und vertiefen ihre Lust am Lesen. Ein besonderes Netzwerk knüpften im November 2008 50 Vertreter von Sprachdiplomschulen und der Bildungsministerien aus dem Ostseeraum in Berlin. Auf der „Schulleiterkonferenz der DSD-Schulen der Ostseeanrainerstaaten“, die unter der Schirmherrschaft von Bundesaußenminister FrankWalter Steinmeier stand, entwickelten sie gemeinsame Projektideen und tauschten sich über Erfahrungen mit dem Sprachdiplom aus. II Freiwillig lernen am Samstag. Deutsches Sprachdiplom in den USA Deutsch ist für sie nicht Teil des täglichen Unterrichts von Montag bis Freitag: Zahlreiche Schülerinnen und Schüler in den USA besuchen zusätzlich und freiwillig einmal wöchentlich eine der rund 100 deutschen Sprachschulen zwischen Ost- und Westküste. In drei Unterrichtsstunden am Samstagvormittag wird ausschließlich das Fach Deutsch unterrichtet. Kindergarten- und Schulkinder wie auch Erwachsene besuchen den Deutschunterricht mit Begeisterung und Motivation. Allen Altersstufen werden die Schulen auf unterschiedlichen Sprachniveaus gerecht. Neben den 100 Sonnabendschulen hat der Deutschunterricht in den USA in den letzten Jahren einen immer größeren Stellenwert in den so genannten Immersionsschulen bekommen. Dort wird mindestens die Hälfte des Unterrichts auf Deutsch gegeben. Oft ist es deutlich mehr. Auch lernen hier viele Kinder, die in einem der Schule angegliederten Kindergarten in Kontakt zur deutschen Sprache und Kultur kommen. Bei diesem Immersionsverfahren tauchen sie in eine für sie fremde Sprache ein und können sich diese auf spielerische Weise eigenständig aneignen. In den USA werden rund 15 solcher Immersionsschulen aus Mitteln der Partnerschulinitiative gefördert. An rund 70 Schulen wird das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz angeboten. Die DSD-Prüfungsformate erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Sie haben wichtige Akzente in der von den ZfAFachberatern begleiteten Unterrichtsentwicklung gesetzt. Im laufenden Jahr legen ungefähr 1.700 Schülerinnen und Schüler das DSD ab. Wichtig ist vor allem der Netzwerkgedanke: Er wird gefördert durch Jahrestagungen für die Deutschen Sprachschulen und durch Immersions- schulkonferenzen. Beliebt bei allen Partnerschulen ist auch der jährlich ausgeschriebene ZfA-Schreibwettbewerb zu landeskundlichen Themen. Das diesjährige Thema „20 Jahre danach: Fall der Berliner Mauer“ verzeichnet mit gut 2.000 Einsendungen eine Rekordbeteiligung. III Schulgebäude unter Palmen. Gründung der Deutschen Internationalen Schule Ho Chi Minh Stadt HCMC nennen die Vietnamesen die Trendmetropole Ho Chi Minh City im Süden ihres Landes. Die Abkürzung ist dem Tempo des einstigen Saigon durchaus angemessen. In der Folge des Beitritts zur Welthandelsorganisation 2007 verzeichnet Vietnam eine dynamische wirtschaftliche Entwicklung. Ein geeigneter Platz, um dort eine Deutsche Schule zu gründen, stellte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier bei seinem Besuch in Vietnam vor etwa einem Jahr fest. Seitdem hat sich viel getan und die Vorarbeiten für den Schulbetrieb sind weit gediehen. Ein Finanzierungskonzept wurde entwickelt und eine Satzung erarbeitet. Der Schulbetrieb mit Kindergarten- und Vorschulprogramm wird für Grundschulklassen ab dem Schuljahr 2009/2010 aufgenommen. Ziel ist es, im Rahmen einer allgemeinbildenden Ganztagsschule zunächst für deutsche und deutschsprachige Kinder eine Ausbildung nach deutschen Bildungszielen bis zum Abitur zu ermöglichen. Nach einem bilingualen Lernkonzept wird auf Deutsch und Englisch unterrichtet. Langfristig sollen auch einheimische Kinder aufgenommen werden. Die neue Deutsche Internationale Schule HCMC wird von der Bundesrepublik intensiv unterstützt. So wurde ihr die ehemalige Residenz des deutschen Botschafters als Schulgebäude kostenlos überlassen. Die schöne Villa unter Palmen muss allerdings noch für den Schulbetrieb umgebaut werden. Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) fördert die Schule in organisatorischer und pädagogischer Hinsicht. Seit Dezember ist die erste, durch die ZfA vermittelte Lehrerin vor Ort, die für die notwendigen Vorarbeiten sorgt und die weitere Entwicklung der Schule betreuen wird. Der Schulbetrieb wird dazu beitragen, die Voraussetzungen für die deutsche Wirtschaftspräsenz an diesem aufstrebenden Standort zu verbessern. Die nach HCMC entsandten Experten werden eine hervorragende Deutsche Schule nach internationalen Standards für ihre Kinder vorfinden. 46 | | 47 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ IV Ein starker Partner in Indien. Die Delhi Public School Society V Deutschlernen auf hohem Niveau. Das Colégio Helyos in Brasilien An staatlichen Schulen in Indien gilt traditionell die Dreisprachenformel. Neben den Nationalsprachen Hindi und Englisch ist das Erlernen einer Regionalsprache wie Sanskrit verpflichtend. Eine weitere Fremdsprache ist nicht vorgesehen. An privaten Schulen steht man modernen Fremdsprachen wie Deutsch dagegen offen gegenüber. Mit der Delhi Public School Society (DPSS), einem privaten Schulverband von über 150 indischen Exzellenz-Schulen, konnte ein starker PASCH-Partner in Indien gefunden werden. 23 der 500 Schulen, um die das Goethe-Institut das Partnerschulnetz erweitert, befinden sich in Brasilien. Eine der ausgewählten Schulen ist das Colégio Helyos, das nun mit Hilfe von PASCH Deutsch als Unterrichtsfach neu einführen wird. Eine dieser Schulen ist die Delhi Public School Noida (DPS Noida). 4.000 Schüler, von der Grund- bis zur Oberstufe, besuchen diese modern und weitläufig gestaltete Schule in einem Vorort Neu Delhis. 375 Schüler lernen bereits Deutsch und nehmen regelmäßig an einem Schüleraustausch mit dem Erasmus-Widman Gymnasium in Schwäbisch Hall teil. Durch die Fördermaßnahmen der PASCH-Initiative kann nun die Zahl der Deutschlerner zusätzlich erhöht werden. Nina Seghal, Schulleiterin der DPS Noida, erwartet vor allem eine Verbesserung des Unterrichts: „Die Aufnahme unserer Schule in das Partnerschulnetz ermöglicht uns, die Qualität des Deutschunterrichts bedeutend zu steigern und eröffnet den Schülern und Lehrkräften zugleich vielfältige Gelegenheiten, Deutschland noch besser kennen zu lernen.“ Bereits 2008 erhielten vier Schüler der DPS Noida ein Stipendium für einen Sommerjugendkurs des Goethe-Instituts, Deutschlehrer wurden fortgebildet und zusammen mit den anderen Schulen der DPSS wurde einer landesweiter Mathematikwettbewerb unter dem Motto „Wer rechnen kann, spricht deutsch“ durchgeführt. Vinícius Lima Silva ist einer von 50 Schülern, die fortan Deutsch am Colégio Helyos lernen werden. Der junge Brasilianer erzielte erst kürzlich in der offiziellen landesweiten Prüfung (ENEM), an der insgesamt drei Millionen Schüler teilgenommen haben, das zweitbeste Ergebnis. Auch die Schule selbst erhielt Bestnoten: Im nationalen Ranking landete sie auf dem vierten Platz. Dabei handelt es sich bei der im brasilianischen Feira da Santana gelegenen Schule nicht um eine Elite-Schule für die zahlungskräftige Oberschicht des Landes. Die Sekundarschule setzt vielmehr auf die Herausbildung einer Bildungselite in der Mittelschicht. An Schüler aus sozial schwachen Familien vergibt die Schule Stipendien. 48 | | 49 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ Seit der Gründung 1981 gelingt es dem Colégio Helyos kontinuierlich, den exzellenten Unterricht in den traditionellen Fächern mit der persönlichen und sozialen Bildung seiner Schüler zu verbinden. Etwa 700 Schüler besuchen die Schule halbtags, nutzen aber auch die kulturellen und sportlichen Aktivitäten auf dem Campus am Nachmittag. So stehen den Schülern zwei Präsenzbibliotheken, ein Informatikraum, zwei Chemielabore, ein Musikraum sowie eine Sporthalle zur Verfügung. Während die Schule bisher nur Englisch und Spanisch als Fremdsprache anbot, wird nun Deutsch als Unterrichtsfach neu eingeführt. Zwei Deutschlehrer, die vom Goethe-Institut regelmäßig fortgebildet werden, unterrichten fortan 50 Schüler. Eine Erhöhung der Deutschlernerzahl im kommenden Schuljahr ist zu erwarten. Im Zuge der Förderung durch PASCH wurden zwei Deutschfachräume mit modernster Technik ausgestattet und eine Deutschbibliothek eingerichtet. Vinícius Lima Silva ist bereits jetzt begeistert vom Deutschunterricht an seiner Schule. Der begabte Schüler plant, an einer deutschen Universität Ingenieurswissenschaft zu studieren. PASCH unterstützt ihn auf dem Weg dahin: mit einem Sprachkursstipendium für einen Sommerjugendkurs in Deutschland. VI Viele Gründe zum Feiern. 100 Jahre Deutsche Höhere Privatschule Windhoek Morgens am 19. Januar 1909 öffnete um 7.00 Uhr die kaiserliche Realschule ihre Tore für vier Mädchen und acht Jungen im Gebäude in der Leutweinstraße in Windhoek, Namibia. 100 Jahre nach dem ersten Schultag in der heutigen Deutschen Höheren Privatschule (DHPS) darf gefeiert werden. Um in die Eingangsklasse – damals die 5. Klasse – aufgenommen zu werden, mussten die zwölf Schülerinnen und Schüler nachweisen, dass sie im Fach Deutsch ein Diktat fehlerfrei schreiben, einen deutschen Text fließend lesen und verstehen konnten. Inzwischen hat sich viel getan: Heute betreut die Schule Kinder aller Altersstufen vom Kindergarten bis zum deutschen Abitur und zu den namibischen Schulabschüssen. Deutschsprachige sowie Schülerinnen und Schüler aller ethnischen Gruppen des Landes sind Teil der Schulfamilie. Die DHPS nimmt ihren Auftrag als Deutsche Auslandsschule und als namibische Begegnungsschule mit Überzeugung wahr. Doch die Schule hat in ihrer 100jährigen Geschichte auch schwierige Zeiten durchgemacht: Schulleiterin Monika Pfänder dankte in ihrer Jubiläumsansprache deshalb den „Personen in der Geschichte unserer Schule, die sich nach den zwei Weltkriegen mit großem Engagement dafür eingesetzt haben, dass die deutsche Sprache wieder offizielle Unterrichtssprache und später auch 3. Amtssprache wurde“. Sie dankte auch den Frauen, die, als die männlichen Lehrer in die Internierungslager abgezogen wurden, tatkräftig eingesprungen waren, um den Unterricht aufrecht zu halten. Der erste Schultag im Jubiläumsjahr begann mit einem Festgottesdienst. Anschließend zogen die 1.142 Schüler mit Lehrern sowie Tröten und Fahnen zum Schulgebäude. Dort versammelte sich die Schülerschaft, um ein eingerahmtes „DHPS 100“ zu formen. Mit Luftballons, Geburtstagstorte und Schülerdisko ging der Jubiläumstag vorüber. Weitere Aktionen sind im Laufe des Schuljahres geplant. 50 | | 51 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ 4.3 Netzwerke erweitern und vertiefen I Die Bindung zu Deutschland stärken. Schulpartnerschaften verankern die Initiative im In- und Ausland Die Förderung von Schulpartnerschaften ist schon seit vielen Jahren ein wichtiges Instrumentarium Auswärtiger Kulturpolitik, wie es das Beispiel des seit über 25 Jahren bestehenden German-American Partnership Program (GAPP) zeigt. Durch die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ konnten neben den etablierten Austauschländern neue Länder für Schulpartnerschaften erschlossen werden – dies insbesondere in den neuen Wachstumsregionen in Asien und im Mittleren und Nahen Osten, aber auch in Mittel- und Osteuropa und der GUS. Die Resonanz der Schulen in Deutschland ist sehr positiv – vor allem Partnerschaften mit China und Indien waren 2008 sehr gefragt. Die Vielfalt der Partnerschulen konnte man im Februar 2008 in Hannover erleben: 50 Lehrer aus Ägypten, Südafrika, China, Georgien und weiteren 18 Staaten haben in gespannter Erwartung an der ersten Schulpartnerbörse „PartnerSchulen: Deutsche Schulen weltweit vernetzt“ teilgenommen. Auf der vom Pädagogischen Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz im Rahmen der Bildungsmesse „didacta“ veranstalteten Börse trafen sie auf Vertreter von 50 deutschen Schulen, die ebenfalls neue Schulpartnerschaften eingehen wollen. Die Verbindungen von Partnerschulen und Schulen in Deutschland vertiefen die Deutschlandbindung der ausländischen Schulen, tragen aber auch gleichzeitig zur Internationalisierung der deutschen Schulen bei. Häufig lassen persönliche Erfahrungen die Neugier der ausländischen Schülerinnen und Schüler auf Deutschland erst entstehen und motivieren sie, sich für das Land, seine Menschen und seine Sprache zu interessieren. Die Teilnahme an Schulpartnerschaften öffnet deutschen und ausländischen Schüle rinnen und Schülern den Blick für die Welt und steht für viele am Anfang eines Weges, der über den Einzelschüleraustausch zu Mobilität in Studium, Ausbildung und Beruf führt. Schulpartnerschaften sind somit unentbehrlich, um Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderungen einer globalisierten Welt vorzubereiten. Übrigens: An einer Partnerschaft interessierte Schulen, die nicht an dieser Börse teilgenommen haben, können sich unter „Partnerschulnetz.de“ eintragen und mit Schulen weltweit in Kontakt treten, um neue Austauschprojekte zu initiieren. 52 | | 53 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ II „Ich möchte sehr gerne wieder nach Deutschland kommen!“ Schüler aus Peking zu Gast in Deutschland „Deutsche Eltern geben ihren Kindern mehr Freiraum, dafür kümmern sich chinesische Eltern sehr um ihre Kinder, sie reden viel öfter miteinander.“ Diese und andere interkulturelle Erfahrungen machten Schülerinnen und Schüler der beruflichen Schule „Beijing Global Education School“ aus China bei ihrem Besuch der Städtischen Handelslehranstalt in Flensburg. Die erste persönliche Begegnung der neuen Partner fand im Oktober 2008 im Rahmen der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ statt. Interessant fanden die 21 chinesischen Schüler, dass deutsche Klassen viel kleiner sind als in China, der Unterricht viel entspannter und die Atmosphäre viel aktiver ist. „Die Schüler müssen nicht nur zuhören und mitschreiben“, stellte ein chinesischer Schüler fest. Neben den für die Besucher neuen Stadtbildern von Flensburg und Berlin beeindruckten sie die fremden Lebensgewohnheiten in ihren Gastfamilien. Einig sind sich alle, dass es in beiden Ländern „ein schönes Familienleben“ gibt. An ihren traditionellen Gewohnheiten halten die chinesischen Schüler dennoch fest: nach Deutschland „exportieren“ würden sie das chinesische Essen, Brauchtümer und handwerkliche Künste ebenso wie die ausgeprägte chinesische Arbeitsmoral. Die Zeit in Deutschland war für alle eine sehr gute Erfahrung, es bleibt Vieles zum Nachdenken. Der Besuch der deutschen Schülergruppe in Peking ist für März 2009 geplant. Auf einen herzlichen Empfang in Peking kann sie sich schon jetzt freuen. Bis dahin sind beide Gruppen motiviert, die Sprache des Partnerlandes noch intensiver zu lernen. Eine chinesische Schülerin schließt ihren Bericht: „Insgesamt mag ich Deutschland sehr gern. Ich hoffe, Deutsche und Chinesen werden Freunde für immer. Willkommen in 2009 in meinem Land, Willkommen in China.“ III Politik zum Anfassen Bundesaußenminister Steinmeier besiegelt deutsch-polnische Schulpartnerschaft Seit etwa fünf Jahren arbeiten Schülerinnen und Schüler der Bertolt-BrechtSchule in Berlin-Spandau in der Schularbeitsgemeinschaft „Krakau und Auschwitz“ zusammen, um die polnische Geschichte am Beispiel Krakaus zu erforschen. Die Schülergruppe unternahm bereits dreimal eine Studienreise nach Krakau, erkundete dabei auch die Geschichte des historischen jüdischen Viertels Kasimiercz und verbrachte einen Tag in der Gedenkstätte Auschwitz. Nach längerer erfolgloser Suche nach einer geeigneten Partnerschule in Krakau konnte im Rahmen der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ mit Hilfe des Auswärtigen Amts schnell und unbürokratisch das II. Lyzeum Krakau als Partnerschule ausgemacht werden. Es zeigte sofort Interesse an einer schulpartnerschaftlichen Beziehung. Am 8. März wurde die Partnerschaft von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier im Beisein von vier Krakauer Schülerinnen und Schülern sowie einer Lehrerin an unserer Schule in Berlin besiegelt. Anvisiert ist nun der Aufbau von regelmäßigen Kontakten, verbunden mit gegenseitigen Besuchen. Ein Besuch der Schule in Krakau wird während der bereits fest geplanten Studienreise von 14 Schülerinnen und Schülern der oben genannten Arbeitsgemeinschaft vom 1. bis 6. Juni 2009 stattfinden. Darüber hinaus soll über eine Internetplattform ein regelmäßiger Informationsaustausch stattfinden. In Perspektive wird auch daran gedacht, die Kooperation mit einer weiteren Schule – so ist beispielsweise Ashdod/Israel bereits Partner unserer Schule – zu erweitern. Die Veranstaltung am 8. März mit dem deutschen Außenminister stieß auf riesiges Interesse bei Schülerinnen und Schülern. Sie zeigte nebenbei, dass Europapolitik konkret und nachvollziehbar erklärt werden kann. Eine „Vertretungsstunde“ des Ministers wurde von ihm professionell gehalten, die beteiligen Schülerinnen und Schüler fanden sie äußerst ergiebig und spannend. Fazit einer Schülerin: „Das war Politik zum Anfassen und für mich ein außergewöhnlicher Tag!“ Erich Becker ist Lehrer an der Bertolt-Brecht-Oberschule in Berlin-Spandau 54 | | 55 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ 4.4 PASCH-Projekte Mitglieder der Jury: Frank-Walter Steinmeier. Minister des Auswärtigen der Bundesrepublik Deutschland I Licht aus – Spott an! Der PASCH-Videowettbewerb Dass Schulpartnerschaften ein guter und auch vielfach bewährter Weg sind, um Menschen zu einander zu bringen, zeigt das Ergebnis des PASCH-Videowettbewerbs: Schülerinnen und Schüler aus dem In- und Ausland waren aufgerufen, ihre internationalen Partnerschaftsprojekte in einem selbst gedrehten Videofilm zu präsentieren. Insgesamt 53 Beiträge aus 48 Ländern wurden eingereicht. Die Preisverleihung fand am 10. Februar 2009 im Rahmen der Bildungsmesse „didacta“ in Hannover unter der Schirmherrschaft von Bundes außenminister Frank-Walter Steinmeier und der damaligen Präsidentin der Kultusministerkonferenz Annegret Kramp-Karrenbauer statt. Die Preise für die besten Beiträge wurden von Staatsminister Gernot Erler, Auswärtiges Amt, und Heiner Hoffmeister, Niedersächsisches Kultusministerium, verliehen. Außerdem kam als Jurymitglied die Schauspielerin Jasmin Tabatabai nach Hannover, die einen Teil ihrer Schulzeit an der Deutschen Schule in Teheran verbrachte. Und gewonnen haben † 1 . Platz: „Wir sind Welt“ von der Städtischen Realschule Meinerzhagen und der Privaten Deutschen Schule in Kairo † . Platz: „SOMOS 2008“ von der Willy-Brandt-Gesamtschule Köln und 2 Centro de Menores Corinto Nicaragua † . Platz: „Zwei Sprachen in einer Region – ein deutsch-polnisches Schul3 projekt“ von der Integrierten Gesamtschule aus Mainz-Bretzenheim und Instituto Ballester Buenos Aires Annegret Kramp-Karrenbauer. Präsidentin der Kultusministerkonferenz Giovanni di Lorenzo. Chefredakteur DIE ZEIT (besuchte die Deutsche Schule Rom) Jasmin Tabatabai. Schauspielerin und Sängerin (besuchte die Deutsche Schule Teheran) Ilija Trojanow. Autor (besuchte die Deutsche Schule Nairobi) Rolando Villazón. Opern-Tenor (besuchte die Deutsche Schule Mexiko-Stadt) „ Ich war irrsinnig gerne auf dieser Schule und kann nur sagen, dass es mir ein wahres Bedürfnis war, hier mitzu machen und auch heute hierher zu kommen. “ Jasmin Tabatabai bei der Preisverleihung zum PASCH-Videowettbewerb 56 | | 57 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ II Pack den „Ostseekoffer“ ein! Vernetzung der Partnerschulen im Ostseeraum III Schüler bauen weltweit Brücken. DIHK-Wettbewerb der Auslandsschulen Was haben Estland, Lettland, Litauen, Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark und Russland mit Deutschland gemeinsam? Die Angrenzung an die Ostsee? Stimmt. Seit vergangenem November verbindet diese Länder aber auch das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz. Im Herbst 2008 wurde erstmalig der mit insgesamt 80.000 Euro dotierte Wettbewerb „Schüler bauen weltweit Brücken“ der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) vergeben. Mit diesem Preis will die DIHK die Deutschen Auslandsschulen fördern und ihnen gleichzeitig mehr politische und öffentliche Anerkennung zukommen lassen. 30 Schulleiterinnen und Schulleiter von Partnerschulen aus dem Ostseeraum trafen sich vom 3. bis 5. November 2008 in Berlin, um sich intensiv über mögliche Kooperationsprojekte, Erfahrungen mit dem Deutschen Sprachdiplom, die Förderung des Studienstandorts Deutschland und die Festigung der Partnerschulinitiative auszutauschen. Unter anderem erstellten sie ein Konzept für einen so genannten „Ostseekoffer“, der als Grundlage für eine gemeinsame Unterrichtseinheit für alle DSD-Schulen in der Region dienen soll. Das Treffen geht auf eine Initiative von Bundesaußenminister FrankWalter Steinmeier auf dem letzten Gipfel des Ostseerates im Juni 2008 in Riga zurück. Er schlug vor, einen „Ring von Partnerschulen“ rund um die Ostsee zu gründen. Ziel dieses Anstoßes ist, die Zusammenarbeit der Ostseeanrainerstaaten im Bildungsbereich zu stärken und die Bildung einer Ostsee-Identität zu fördern. Die Konferenzteilnehmer hatten bei einem abschließenden Treffen im Auswärtigen Amt die Gelegenheit, Frank-Walter Steinmeier und seinem dänischen Amtskollegen Per Stig Møller die Konferenzmappen mit den Ergebnissen zu überreichen. Der „Ring von Partnerschulen“ ist Teil der weltweiten Schulinitiative des Auswärtigen Amtes „Schulen: Partner der Zukunft“ und soll das Netz an Partnerschulen nicht nur erweitern, sondern auch die Kooperation der Schulen untereinander stärken. Die Bedeutung der Deutschen Auslandsschulen mit rund 10.000 deutschen und 90.000 einheimischen Schülern für die deutsche Wirtschaft sei groß, betonte der damalige DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun: „Diese Schulen ermöglichen es deutschen Arbeitskräften, ihre Familien mit ins Ausland zu nehmen – eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg deutscher Auslandsinvestitionen.“ Zudem, so Braun, seien die Absolventen dieser Schulen bestens gerüstet, um als Fach- und Führungskräfte für deutsche Unternehmen im In- und Ausland zu arbeiten. Prämiert wurden im Wettbewerb herausragende Praxisbeispiele und innovative Konzepte von Deutschen Auslandsschulen, die den Austausch mit der Kultur und den Schulen des Gastlandes zum Inhalt haben, eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft vor Ort praktizieren, das wirtschaftliche und unternehmerische Denken bei jungen Menschen fördern und besondere Formen moderner Unterrichtsgestaltung dokumentieren. Die glücklichen Gewinner aus Madrid, Pretoria und Brüssel freuten sich, von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier die Preise entgegen zu nehmen. Als Schirmherr des Wettbewerbs unterstrich Steinmeier in seiner Rede die Bedeutung von Bildung in der globalisierten Welt: „Sie alle hier kennen den Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften, an Ingenieuren und Technikern. Und wir wissen alle: auch im Interesse unserer international ausgerichteten Wirtschaft müssen wir in den nächsten Jahren im weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe noch zulegen.“ 58 | | 59 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ IV Dichter mit Klasse. Der lyrix-Schülerwettbewerb Dass Lyrik nicht unverständlich sein muss und die Beschäftigung mit Dichtern und ihren Werken auch Spaß machen kann, zeigt das bundesweite und seit 2009 weltweite Projekt „lyrix – Schülerwettbewerb für Dichter mit Klasse“. Ziel des gemeinsam von Deutschlandfunk, dem Philologenverband und dem Verlag „Das Wunderhorn“ entwickelten Wettbewerbs ist es, Schülerinnen und Schüler spielerisch für Lyrik zu begeistern. Ein Gewinner-Gedicht im Januar 2009 > Jeden Monat wird auf den Internetseiten des Deutschlandfunks ein Gedicht und ein daran angelehntes Leitmotiv veröffentlicht. Schülerinnen und Schüler der 5. bis 13. Klasse sind aufgefordert, zu diesem Motiv ein eigenes Gedicht zu verfassen und einzusenden. Fünf der gelungensten Gedichte werden dann im Internet veröffentlicht. Schirmherrin von „lyrix“ ist Bildungsministerin Dr. Annette Schavan. Wäre ich ein Millionär hätte ich einen Chauffeur Würde ich einen Hummer fahren und Kleider von Versace tragen Läge ich am Strand von Ibiza hätte ich tolle Partys da Seit Januar 2009 beteiligt sich auch die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ an dem Projekt und erweitert es um die internationale Komponente. Mit einem Wettbewerb und parallel dazu entwickelten Unterrichtsmaterialien für Deutsch und für Deutsch als Fremdsprache erhält Lyrik Einzug in die Klassenzimmer – weltweit. Aus den Teilnehmern der Partnerschulinitiative werden Jahresgewinner ermittelt, die 2010 an einem Sprachkurs mit dem Schwerpunkt Literatur in Berlin und an einem Workshop mit deutschen Autoren zum Thema Lyrik teilnehmen dürfen. Blumen und Vögel wären überall Rosen, Tulpen, Nachtigall Träume wären doch so schön, würden sie in Erfüllung gehn. > Rafaella Michael aus Kalavasos, Zypern, Schule: Likio Agiou Nikolaou, Jahrgang 1992, Muttersprache Griechisch 60 | | 61 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ V Grüne Welle für die Partnerschulen. Die Aktion KulturKlima 4.5 Brückenschlag zum Studienstandort Deutschland Vom naturnahen Kinderspielplatz über Mülltrennung und Solaranlagen bis hin zur internationalen Schülerarbeitsgemeinschaft zur Messung von Klimaveränderungen reicht das breite Spektrum der verschiedenen Schulprojekte an Partnerschulen, die im Rahmen der Aktion „KulturKlima“ durchgeführt werden. Oft finden solche Umweltaktionen nicht nur in einem Sachfach, sondern fächer-, klassen- oder gar schulübergreifend statt. 133 Deutsche Auslandsschulen und mehrere hundert Sprachdiplomschulen haben zuletzt rund 7.000 unmittelbar in Deutschland studienberechtigte Absolventen hervorgebracht. Erhebungen in der Vorabschlussklasse deutscher Auslandsschulen besagen, dass etwa ein Viertel der baldigen Absolventen beabsichtigt, in Deutschland zu studieren. Diese Zahl soll deutlich steigen. „Der interdisziplinäre Charakter des Unterrichts erleichtert es den Schülerinnen und Schülern, ein Verständnis dafür zu erlangen, dass auch das Unterrichtsobjekt an sich – in diesem Falle die Natur – ein großes vernetztes System darstellt“, erläutert Danielo Netto, Lehrer für Umwelterziehung an der Deutschen Schule Rio de Janeiro. Neben kreativem Abfallrecycling besucht die Schule Wiederaufforstungsprojekte, legte einen Umweltgarten an und verkauft selbstgezogenes Biogemüse an einem eigenen Schulstand auf dem öffentlichen Markt. Auf der Homepage der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ wurde unter dem Navigationspunkt „Aktivitäten“ der Button „KulturKlima“ eingerichtet. Dort werden zukünftig nachhaltige Umweltprojekte der Partnerschulen vorgestellt. Außerdem können Unterrichtsmaterialien zum Thema „Umwelt“ auf der Seite heruntergeladen werden, die das Bundesumweltministerium zur Verfügung stellt. Schon seit 2001 fördert der DAAD in einem speziellen Programm die besten Absolventen von Auslands- und Sprachdiplomschulen. Es sieht ein Stipendium für ein komplettes Studium an einer deutschen Hochschule ab dem 1. Semester vor. Zusätzliche PASCH-Mittel haben ermöglicht, die Zahl der Stipendien schon 2008 gegenüber 2007 von 60 auf 120 Neuvergaben zu verdoppeln. Um die „besten Köpfe“ der Partnerschulen zu gewinnen und ihnen eine Perspektive nach der Schule zu bieten, wurden zusätzliche Stipendien von Unternehmen wie SAP, Siemens und Bosch in Aussicht gestellt. Darüber hinaus bietet die Partnerschulinitiative mehrere verbindende Bausteine, mit der die Brücke zwischen den Absolventen der Partnerschulen einerseits und den Gasthochschulen in Deutschland andererseits weiter geschlagen wird. Ziel ist, die mit erheblichem Aufwand und Anstrengungen von allen Beteiligten hergestellte besondere Studiereignung von Absolventen Deutscher Schulen im Ausland bei einer wachsenden Zahl deutscher Hochschulen nachhaltiger als bisher fruchtbar zu machen. Einen Vorteil davon haben alle: Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern, die an den Schulen tätigen Lehrer, die deutschen Hochschulen und spätere Arbeitgeber, die an international geprägten Kräften großes Interesse haben. 62 | | 63 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ Ein Baustein der Partnerschulinitiative heißt BIDS – die „Betreuungsinitiative Deutsche Auslands- und PartnerSchulen“. BIDS zielt darauf ab, Netzwerke und Kooperationen zwischen deutschen Schulen im Ausland und deutschen Hochschulen aufzubauen. Die Kommunikation zwischen Schulen und Hochschulen wird unterstützt und der Weg für einen reibungslosen Übergang von der Schule zur akademischen Ausbildungsphase in Deutschland geebnet. In 29 BIDS-geförderten Projekten sind insgesamt 56 Hochschulen und Hochschulgruppen engagiert. Die Zahl der Schulabsolventen, die nach der engen Bindung an Deutschland während der Schulzeit auch ein Studium in Deutschland absolvieren, soll gesteigert und die Nachhaltigkeit der schulischen Auslandsarbeit gesichert werden. Weiterhin gehören zum Maßnahmenpaket des DAAD die Organisation von Hochschulinformationsbesuchen für Schülergruppen während Austausch- und sonstigen Deutschlandaufenthalten, die aktive Einbringung des Themas „Studienstandort Deutschland“ in diverse Fortbildungsveranstaltungen, die Belieferung der Schulen und der ZfA-Fachberaterinnen und Fachberater mit aktuellen Informationen zum Thema Studieren in Deutschland sowie die gezielte Information der deutschen Hochschulen über das deutsche Auslandsschulwesen und seine Absolventen. I Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Ein DAAD-Stipendium prägt generationenübergreifend 1996 war ich zum ersten Mal in Deutschland. Zwei Jahre lang besuchte ich die Grundschule in Stuttgart, während meine Mutter an ihrer Promotion arbeitete, damals auch als DAAD-Stipendiatin. Als wir nach Brasilien zurückkehrten gingen meine kleine Schwester und ich in die Escola Corcovado, die Deutsche Schule in Rio de Janeiro. Die Entscheidung zum Studium in Deutschland traf ich schon recht früh, aber da eine Selbstfinanzierung nicht möglich war, rückte dieses bis zum Schulabschluss in weite Ferne. Ich hatte bereits zwei Zusagen brasilianischer Universitäten als sich die Gelegenheit zur Bewerbung für ein DAAD-Stipendium ergab. Daran musste ich in den letzten Monaten der Oberstufe hart arbeiten, um die von der Auswahlkommission erwarteten Leistungen zu erreichen. Alles ist gut gelaufen und Anfang 2006 kam per Email die gute Nachricht, ich könnte ab dem darauf folgenden Wintersemester Maschinenbau in Karlsruhe und damit an einer der wichtigsten technischen Universitäten Deutschlands studieren. Das erste große Ziel war erreicht (übrigens, die am Anfang genannte kleine Schwester darf dieses Jahr auch mit ihrem Studium in Deutschland anfangen). Nun tauchten aber die ersten Fragen auf: kann ich ein hartes Studium in deutscher Sprache absolvieren? Werde ich als Ausländer gut angenommen? Wird die Sehnsucht nach der Heimat und der Familie nicht zu groß werden? Wird es mir zu Beginn nicht übermäßig einsam sein? Außerdem war noch die ganze Bürokratie zu erledigen: Unterlagen beschaffen, Wohnung suchen, den Umzug organisieren. Kurz vor meiner Abreise war viel zu tun und erst als ich mich endlich ruhig an meinem Studienort befand, merkte ich den großen Schritt, den ich gemacht hatte. Es kamen die ersten Stipendiatentreffen (ein toller Erfahrungstausch), die ersten anstrengenden Klausuren (da muss man halt durch) und auch der erste befürchtete Winter (so schlimm ist er auch wieder nicht). Ich lernte viele Leuten aus verschiedene Kulturen kennen. Sowohl Deutsche als auch Ausländer zeigten sich sehr hilfsbereit und freundlich, zur Abwechslung meldete ich mich bei einem Fußballverein an und ging öfters zu studentischen Veranstaltungen. Allmählich fühlte ich mich in Karlsruhe zu Hause. 64 | | 65 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ Ein langer Weg ist noch zu gehen, große Teile des Hauptstudiums liegen vor mir, aber ich werde dafür sicherlich weiterhin mein Bestes geben, damit die Studienzeit in Deutschland auch zukünftig positiv in meinem Gedächtnis bleibt. Dass mir ein deutscher Hochschulabschluss in der Karriere als Ingenieur in Brasilien von Vorteil sein wird, ist selbstverständlich. Carlos Gustavo Rossi Vilela Dias aus Brasilien ist Stipendiat des DAAD an der Technischen Universität in Karlsruhe II „Sprache ist der Schlüssel zu allen Menschen und Kulturen.“ Erste Schritte an der deutschen Hochschule Schon als ich zum ersten Mal den Eingang der Fakultät Betriebswirtschaftslehre mit der mit Gold verzierten Überschrift „Wirtschaftshochschule“ betrat, hatte ich ein mulmiges Gefühl im Bauch. Das majestätische Schlossgebäude, in dem sich die Universität befindet, wirkte nahezu bedrohlich, dazu all die unbekannten Leute, eine unbekannte Atmosphäre, eine neue Stadt, ein fremdes Land. Dieses Gefühl hat mich auch nicht in der großen Aula verlassen, wohin ich, der riesigen Masse von Studenten gefolgt, pünktlich zur Einführungsveranstaltung für Erstsemester der Betriebswirtschaftslehre gelangte. Aber als Professor Arndt, der Rektor der Universität Mannheim uns begrüßte, wurde ich das Gefühl nicht los, mein Ziel erreicht zu haben. Ich wollte immer an einer Spitzenuniversität studieren und die Chance wahrnehmen, die meine Eltern unter einem anderen Staatsregime nicht hatten. Ich war sehr stolz, dass ich es geschafft habe und dass ich nun in der Aula sitzen durfte. Ich wusste nämlich, dass der Weg bis hierher oft steinig war und ich mehr als einmal mit dem Gefühl der Verlorenheit zu kämpfen hatte. Verloren fühlte ich mich auch an meinem ersten Schultag an der Deutschen Schule Prag. Nach sieben Jahren tschechischer Schule und einem Jahr in einem englischen Gymnasium kamen meine Eltern zu dem Schluss, dass das deutsche qualifizierte Bildungswesen mir optimale Voraussetzungen für meine berufliche Zukunft bieten würde. Die ersten Monate in der neuen Schule erwiesen sich als sehr schwierig für mich. Die Atmosphäre der Deutschen Schule mit etwa 200 Schülern war sehr familiär und die Klassen mit 15 bis 20 Schülern waren wesentlich kleiner als ich es in der tschechischen Schule gewohnt war. Sich an diese große Familie zu gewöhnen war nicht einfach. Für mich hat sich dann aber bestätigt, dass die Wahl der deutschen Schule die richtige war und dass ich mein Studium auf jeden Fall in Deutschland fortsetzen werde. Die mit ca. 300 Studenten gefüllte Aula der Universität Mannheim war zunächst ein Schock. Doch bald hat mich meine Nachbarin angesprochen und schon fühle ich mich weniger einsam. Ein Gespräch folgte dem anderen. 66 | | 67 Edition Diplomatie · Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ Ich war überrascht, wie offen die deutschen Kommilitoninnen waren. Die meisten kamen neugierig auf mich zu und wenn sie erfuhren, dass ich „normal“ Deutsch spreche, dann fielen auch die letzten Vorurteile. Wieder einmal wurden mir die Worte meines Vaters klar: „Die Sprache ist der Schlüssel zu allen Menschen und Kulturen.“ Tuyen Ha Minh ist Absolventin der Deutschen Schule Prag und studiert in Mannheim Betriebswirtschaftslehre Häufig verwendete Abkürzungen DAAD Deutscher Akademischer Austauschdienst DSD Deutsches Sprachdiplom GI Goethe-Institut GUS Gemeinschaft Unabhängiger Staaten KMK Kultusministerkonferenz ODA- Länder die „Official Development Assistance“ Länder erhalten PAD Pädagogischer Austauschdienst PASCH Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ ZfA Zentralstelle für das Auslandsschulwesen Edition Diplomatie Impressum Herausgeber Auswärtiges Amt Referat Öffentlichkeitsarbeit Inland Werderscher Markt 1 10117 Berlin Tel.: +49 (0)30/50 00-0 Fax: +49 (0)30/50 00-34 02 E-Mail: poststelle@ auswaertiges-amt.de Internet: www.auswaertiges-amt.de Redaktion inter:est Kulturprojekte Natalie Kronast Schillerstraße 57 10627 Berlin Tel.: +49 (0)30/31 80 17 60 Fax: +49 (0)30/31 80 13 97 E-Mail: [email protected] Internet: www.inter-est.de Autoren (wenn nicht namentlich aufgeführt) Claus Andrée-Röhmholdt Sabine Brachmann Carolin von Buddenbrock Martin Finkenberger Anja Hubrich Dr. Georg Krawietz Bettina Meyer-Engling Dr. Katharina Ochse Katja Röhl Astrid Stefani Fotografie © AA-Bilderpool © Auswärtiges Amt © Deutsche Botschaft San José © Deutsche Höhere Privatschule Windhoek © Deutscher Akademischer Austauschdienst © dpa – Bildfunk © Goethe-Institut © Hajo Zylla / DAAD © nicole-maskus.de © Pädagogischer Austauschdienst © Picture-Alliance © SAP © photothek.net © Zentralstelle für das Auslandsschulwesen Gestaltung Atelier Hauer + Dörfler, Berlin Druck und Verarbeitung Bonifatius GmbH, Paderborn Auflage: 5.000 Erscheinung: April 2009 Das Auswärtige Amt legt Wert auf eine geschlechterspezifische Sprache. In dieser Publikation finden sich allerdings nicht durchgängig geschlechtergerechte Formulierungen, da die explizite Nennung beider Formen in manchen Texten die Lesbarkeit erschwert.