Handout zu: Der 100
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Handout zu: Der 100
Handout: Der 100-Jährige Krieg Definition Als Hundertjähriger Krieg (fr. Guerre de Cent Ans, eng. Hundred Years’ War) werden der englisch-französische Konflikt und der französische Bürgerkrieg (Burgund – Orléans) zwischen 1337 und 1453 bezeichnet. (http://de.wikipedia.org) Vorgeschichte / Ursache Im Jahr 1328 starb der letzte Kapetinger und französische König Karl IV.. Karl IV. hatte keine legitimen Kinder. Nach dem damals geltenden Erbrecht, welches Frauen ausschloss, folgte dem verstorbenen König sein entfernter Cousin Philipp von Valois auf den Thron. Zur gleichen Zeit beanspruchte auch der englische König Edward III. die französische Krone. Da seine Mutter Isabella die Schwester von Karl IV war, erhob auch er Anspruch als naher Cousin auf das französische Königtum. Die Auslöser waren die Unterstützung des schottischen Königs, Gegner von England, durch Frankreich und gleichzeitig nahm England einen Feind Frankreichs auf. Nun forderte Edward III. von England offen die französische Krone. Der französische König Philipp VI. (ehemaliger Valois) eroberte daraufhin das englische Guyenne, welches der letzte englische Landbesitz auf französischem Festland war. Der Hundertjährige Krieg begann... Verlauf Allgemein wird der Hundertjährige Krieg in drei Phasen aufgeteilt: Erste Phase (1337-1386) Edward III. von England krönte sich selbst im Januar 1340 zum französischen König und griff mit seinen Truppen Frankreich an. Er landete in der Normandie und schlug bei Crécy (1346) die Franzosen vernichtend, obwohl Englands Truppenstärke der Französischen weit unterlegen war. Ein Jahr später eroberte er zudem das französische Calais. 1356 belagerte Edwards Sohn das französische Poitiers und nahm den neuen französischen König Johann II. gefangen. Für seine Freiheit wurde ein astronomisches Lösegeld gezahlt. Frankreich überschrieb England ein Viertel des Landes (Friedensvertrag von Brétivny). Dafür verzichtete Edward III. auf die französischen Thronansprüche. Aber schon 1372 eroberte Frankreich einen Grossteil der verlorenen Gebiete zurück. Da aber nun Frankreichs König Karl V. keinen brauchbaren Erben hatte, entzündete sich erneut ein Streit um die Erbfolge, dieses Mal zwischen den Herzögen von Orléans und Burgund. Der burgundische Herzog liess daraufhin seinen Gegenspieler, den Herzog von Orléans, ermorden. Der Streit um den Mord eskalierte 1411 in einem Krieg. Zweite Phase (1415-1435) Der Streit der Hofparteien Burgund und Orléans weitete sich aus. Burgund verbündete sich mit England, um seine Ansprüche geltend zu machen. Bei der Schlacht von Azincourt 1415 erlitt Frankreich eine katastrophale Niederlage. England eroberte weitere Teile Nordfrankreichs und gleichzeitig nahm Burgund Paris ein. Der französische König wurde gefangen genommen, nur der Dauphin (Kronprinz) Karl VII. konnte nach Armagnacs (Südfrankreich) fliehen. Um Frieden mit England zu schliessen, erklärte die französische Königin 1420 ihren Sohn Karl VII. für illegitim und setzte den englischen König Heinrich V. als Erben ein. Bald darauf starb aber der Heinrich V. und auch der französiche König. Die Franzosen riefen nun den Dauphin Karl VII. zu ihrem König aus. Daraufhin belagerte England Orléans, dem Schlüssel zu Südfrankreich und dem Dauphin in Bourges. In dieser verzweifelten Zeit tauchte Johanna von Orléans, genannt Jeanne d’Arc, auf. Jeanne d’Arc Sie befehligte die französischen Truppen des Dauphins Karl VII.. Sie gilt als französische Nationalheldin und ist eine katholische Heilige. Jeanne d’Arc wurde um 1412 in Lothringen geboren als Tochter wohlhabender Bauern. Der Legende nach hatte sie Visionen der heiligen Katharina, des Erzengels Michael und der heiligen Margareta. Von den Heiligen erhielt sie den Auftrag, Frankreich von den Engländern zu befreien und Karl VII. zum König zu krönen. Sie verliess ihre Heimat Dorémy und reiste nach Chinon zum Hof des Dauphin. Sie überzeugte Karl VII. von der Echtheit ihrer Visionen und wurde danach drei Wochen lang von Geistlichen auf ihre Glaubwürdigkeit geprüft. Ihr erster Auftrag war Hilfsgüter in das belagerte Orléans zu bringen. Sie vertrieb die Engländer bis Juni 1429 aus dem Gebiet südlich der Loire. Jeanne bei der Krönung von Karl VII. in der Kathedrale in Reims Durch ihre Erfolge auf dem Schlachtfeld wurde Karl VII. am (Dominique Ingres, 1780-1867) 17.Juli 1429 in der Kathedrale von Reims zum König gekrönt. Nun wollte Jeanne auch noch das durch die Burgunder eroberte Paris einnehmen. Der Versuch scheiterte und Karl wandte sich ab. Er wollte nun lieber Frieden schliessen. Als sie ein erneuter Versuch zur Befreiung Paris unternahm, wurde sie von den Burgundern gefangen genommen. Die Burgunder verkauften Jeanne an England. Dort wurde sie von der katholischen Kirche der Ketzerei angeklagt aufgrund ihres Aberglaubens, Irrlehren und anderen Verbrechen gegen Gott. Nach einem langen Prozess und unter Folter schwor Jeanne ihrem Irrglauben ab. Sie wiederrief aber ihr Geständnis und wurde zum Feuertod verurteilt. Am 30. Mai 1431 wurde Jeanne in Rouen verbrannt. 25 Jahre später wurde sie rehabilitiert und rund 500 Jahre später durch die katholische Kirche heilig gesprochen. Dritte Phase (1436-1453) Nach Jeannes Tod war Frankreich militärisch besser gestellt als England. Den bereits 1935 kündigte Burgund seine Alliance mit England. Der knapp mündige englische König konnte dem gestärkten Frankreich nichts entgegen setzten. In den darauf folgenden Jahren eroberte Karl VII., der Siegreiche, die Île-de-France zurück. Später eroberte er zudem noch die Normandie und Südwestfrankreich zurück. Bordeaux unterwarf sich als letzte Stadt 1453 dem französischen König. Das Ende des Hundertjährigen Krieges bannte sich an. England hatte alles eroberte Festland auf französischem Boden ausser Calais wieder an Frankreich verloren. Somit endete der Krieg ohne Friedensvertrag. Europa – offener Konflikt Aufgrund des beendigten Konflikts wurden nun die Truppen nicht mehr gebraucht. Die Heere bestanden in dieser Zeit zumeist aus Söldnern. Nun waren diese beschäftigungslos und gingen nach England zurück. England versank danach die folgenden 31 Jahre in den Rosenkriegen zwischen den Häusern Lancaster und York. Quellen: www.wikipedia.org, http://www.dieterwunderlich.de/100j_krieg.htm