Projekt X Change Vorlesung von Vladimir Vertlib am 11. Oktober 2013
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Projekt X Change Vorlesung von Vladimir Vertlib am 11. Oktober 2013
Projekt X Change Vorlesung von Vladimir Vertlib am 11. Oktober 2013 Am 11. Oktober besuchten wir, die Schüler der 3 BK in Begleitung von Frau Professor Tenschert und Frau Professor Gschwandner, eine sehr interessante Veranstaltung im Rahmen des Projektes X Change, welches von 250 Persönlichkeiten mit Migrationshintergrund freiwillig initiiert wurde, um Vorurteilen und Konflikten mit Menschen aus anderen Ländern vorzubeugen und gleichzeitig den Austausch mit jenen zu fördern. Die Initiatoren berichten über ihr Leben und über die Schwierigkeiten, sich aufgrund der oft starken Abweisung in die Gesellschaft zu integrieren. So auch der Buchautor Vladimir Vertlib, welcher 1966 in St. Petersburg (damals Leningrad) geboren wurde und von sich 1971 bis 1981 gezwungenermaßen auf eine zehnjährige Reise nach einer neuen Heimat begab, die ihn nach Israel, Österreich, in die Niederlande und in die USA und letztendlich doch nach Österreich führte, wo er seit 1981 lebt. 1993 wurde er schließlich freiberuflicher Schriftsteller. Seine Bücher weisen oft Parallelen aus seinem Leben auf und sind größtenteils sehr autobiografisch. Aus seinem Buch "Zwischenstationen", in welchem er die Suche seiner Familie nach einer Gesellschaft, die sie respektiert und akzeptiert und letztendlich nach Österreich führt, beschreibt, bekamen wir einige Passagen zu hören. Unter anderem wurde uns der erste Österreich-Aufenthalt geschildert. Vertlibs Vater, seine Mutter und der junge Vladimir selbst mussten mit bescheidenen Wohn- und Lebensverhältnissen, aber auch mit der täglichen Diskriminierung zurechtkommen. Seine Mutter bekam einen Job als Putzfrau mit einer sehr strengen und zugleich ausländerfeindlichen Vorgesetzten, welche ihr so sehr misstraute, dass dies sogar zur Entlassung führte, obwohl die Mutter ihre Arbeit sehr ordentlich erledigte, während ihre Vorgesetzte beinahe nie arbeitete. Was für den jungen Vladimir jedoch nicht verständlich war, waren die vielen Umzüge und der Verlust seiner soeben neu gewonnenen Schulfreunde und oft auch der Spielsachen, die er am meisten mochte. Es wurde dem Zuhörer verdeutlicht, dass es sehr schwer war und es immer noch sehr schwer ist, sich aufgrund der bestehenden Vorurteile gegen Menschen aus fremden Ländern, in die Gesellschaft zu integrieren. Vor allem für Kinder, deren Eltern täglich den Kampf gegen die Ungerechtigkeit der Gesellschaft ertragen müssen, ist es schwer, Freunde aber auch die Dinge, die einem Lieb sind, hinter sich zu lassen und irgendwo in jungen Jahren bereits, nochmals neu anzufangen und nicht zu wissen, welche Überraschungen, egal ob gut oder schlecht, das neue Leben noch mit sich bringt. Solche Menschen wie Vladimir Vertlib, die zu Beginn ihres Lebens so viel Ablehnung seitens der so voreingenommen Gesellschaft erlebt und verkraftet haben und letztendlich sehr hohe Bekanntheit und Achtung erlangt haben, sind sehr beachtenswert. Auch, dass diese dann den Mut und die Fähigkeit aufbringen, ihre Geschichte anderen in einem Vortrag und in einem Buch zu präsentieren ist sehr bemerkenswert und wird mit Achtung begrüßt. Dies ist ein guter Weg, um Ablehnung und Vorurteile gegenüber Menschen aus anderen Ländern zu vermeiden und nicht nur Erwachsenen sondern auch der Jugend Umgangsformen mit dem Gegenüber zu vermitteln. Die Vorlesung von Herrn Vertlib war sehr informativ und alles Schüler konnten einen Grundgedanken, nämlich jenen, sich genauer mit Dingen und Menschen zu befassen, bevor man darüber urteilt. Zum Schluss möchten sich die Schüler der 3 BK noch bei Frau Professor Tenschert bedanken, dass sie uns auf dieses für alle Generationen wichtige Projekt aufmerksam gemacht hat.