Moos statt torf

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Moos statt torf
Bild: Jensen
…your plants
in good hands!
t o r f e r s at z
Qualität durch
Erfahrung.
Moos statt Torf
Substratproduzenten und Wissenschaftler betreiben den ersten
großflächigen Anbau von Torfmoos in Deutschland, das zukünftig
in Pflanzensubstraten eingesetzt werden soll.
Die HAWITA Gruppe gehört zu
den Marktführern der »Grünen
Branche« und vertreibt weltweit hochwertige Substrate
für den Erwerbsgartenbau,
Erden für Gartencenter und
Baumärkte, Kunststoff- und
Transportgefäße sowie Anzuchtsysteme für den modernen Gartenbau.
Langer Damm 1 · 49377 Vechta
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M
itten im Hochmoorgebiet von Hank-
von mindestens 20 Zentimeter an. Diese
hausen nördlich von Oldenburg soll
Schicht will man später maschinell ernten.
auf drei Hektar Torfmoos kultiviert werden
Erwartet werden drei bis fünf Tonnen Tro-
(Bild: Versuchsparzellen).
ckenmasse pro Hektar. Zum Vergleich: Das
Silke Kumar, Mitarbeiterin der Torfwerk
Torfwerk in Saterland baut jährlich rund eine
Moorkultur Ramsloh, Ramsloh/Saterland, ist
halbe Million Kubikmeter Torf auf einer Flä-
zuständig für den ersten praxisorientierten
che von 750 Hektar ab. Der gesamte Bedarf
Großversuch. „Wir wollen mit dem Anbau
im deutschen Erwerbsgartenbau liegt allein
von Torfmoos den Weißtorfanteil in unseren
beim Weißtorf bei beachtlichen drei Millio-
Substraten langfristig ersetzen“, erklärt die
nen Kubikmetern. Da aber in Deutschland
Gartenbau-Ingenieurin. Sie beschäftigt sich
kaum noch Abbaugenehmigungen für Hoch-
seit 2004 in enger Kooperation mit Wissen-
moore erteilt werden, kommt der Weißtorf
schaftlern vom Institut für Botanik und Land-
seit vielen Jahren hauptsächlich aus dem
schaftsökologie an der Universität Greifs-
Baltikum und aus Skandinavien.
wald mit der Torfersatzproblematik. Inzwi-
Zurzeit stehen für das Wissenschafts-
schen ist sie überzeugt, dass der Anbau von
steam um Biologin Greta Gaudig von der
Torfmoos einen Ausweg aus dem Torfdilem-
Universität Greifswald ohnehin ganz andere
ma bietet. Torfmoos (Sphagnum) kann das
Themen obenan. Beispielsweise, ob das
20-Fache des eigenen Gewichts an Wasser
ausgebrachte Moos in Hankhausen optimal
speichern und wird aus Chile und Neusee-
anwächst. „Das Moos darf nicht lange über-
land importiert, bei der Kultur von Orchide-
flutet sein, braucht aber nasse Bedingun-
en verwendet. Allerdings steckt eine pro-
gen“, umschreibt Gaudig die Anforderungen,
fessionelle Kultivierung von Torfmoos noch
„damit es nach oben hin wächst und nach
in den Anfängen.
unten hin vertorft.“ Außerdem reagiert das
Das klein gehäckselte Torfmoos wird mit
zarte Pflänzchen allergisch auf hohe Son-
einem Kratzbodenstreuer auf den feuchten,
neneinstrahlung, weshalb Gaudigs Team
nackten Torfkörper gestreut. Mit Harke und
vorsichtshalber eine Lage Stroh über die
Rechen muss nachgearbeitet werden. Wenn
Saatfläche verteilt hat. Auch ein Pilz kann
alles so läuft, wie sich das die Projektpartner
das Moos angreifen.
erhoffen, dann wächst die hauchdünne Torfmoosschicht in sechs Jahren auf eine Dicke
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10/2011
text: Dierk Jensen, Hamburg

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