Medienhaus Lensing, Ausgabe: RN DN
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Medienhaus Lensing, Ausgabe: RN DN
Donnerstag, 10. September 2015 DNLO5, Nr. 210, 37. Woche „Jazz Pistols“ heute im Creativ-Quartier Konzert in der Lohnhalle DORSTEN. Mit gleich vier hochkarätigen Konzertangeboten kommt die Eventagentur PublicJazz mit ihrer bereits in Gelsenkirchen und Mönchengladbach erfolgreichen Konzertreihe FineArtJazz jetzt auch nach Dorsten. Das Konzept, nationale und internationale Jazzgrößen an besonderen Orten auftreten zu lassen, soll jetzt auch in der Lohnhalle des CreativQuartiers Fürst Leopold fortgesetzt werden. Gleich zu Beginn kommt am heutigen Donnerstag (10.9.) mit den „Jazz Pistols“ mal wieder eine der Legenden des deutschen Jazzrock nach NRW. Diese Band schafft es mit Leichtigkeit, aus harmonisch und rhythmisch komplexen Stücken, Songs mit Ohrwurm-Charakter zu pro- duzieren. Im Frühjahr 2011 waren die Jazz Pistols mit ihrer CD „Superstring“ über Wochen in den USJazz-Charts und sorgten mit Platz 12 für eine kleine Sensation für eine deutsche Independent-Produktion. In Kanada landeten sie sogar auf Platz 7. Daneben spielten sie mit Größen wie Jeff Beck, Chaka Khan oder Joss Stone. Eine Band, die nicht nur Jazzfans begeistert. Hier kommen genauso die Fans des hochkarätigen Rocks auf ihre Kosten. ................................................. Karten gibt es im Vorverkauf in der Altstadtbuchhandlung Widdel in der Recklinghäuser Straße für 18 Euro. An der Abendkasse kosten sie 22 Euro. k Die Jazz Pistols treten heute um 20 Uhr in der Lohnhalle des FOTO PRIVAT Creativ-Quartiers Fürst Leopold auf. Neues Stück ist frivol, aber nicht vulgär Theatergruppe Chamäleon DORSTEN. „Frivol, aber nicht vulgär – so könnte man das neue Stück der Theatergruppe „Chamäleon“ bezeichnen. Der Titel „Die nächsten, Liebe?“ symbolisiert dies als erstes – lesen, nachdenken, Kopfkino einschalten und somit sieht jeder das, was er gerne hören und sehen möchte. Natürlich geht es bei den Laienspielern verdammt lustig zu. Zwei Stunden den All- tag vergessen und sich mit einigen Hundert anderen Dorstenern in der Aula von St. Ursula unbekümmert vergnügen, das war und ist das Geheimrezept der Truppe. Die beiden Aufführungen finden am 23. und 24. Oktober, jeweils um 20 Uhr, statt. Der Vorverkauf startet am Samstag (12.9.), 9.30 Uhr, in der Stadtinfo, Recklinghäuser Straße 20. Die Proben der Theatergruppe „Chamäleon“ laufen auf Hochtouren. FOTO PRIVAT „Dem Ruhrpott sein Remmidemmi“ Party zur Nacht der Jugendkultur DORSTEN. In der Nacht vom 26. auf den 27. September wird in ganz NRW die Nacht der Jugendkultur gefeiert werden. Dann werden kulturelle Veranstaltungen für Jugendliche in insgesamt 61 Städten stattfinden. Das Jugendgremium hat dafür gesorgt, dass Dorsten eine dieser Städte wird. Bei „Dem Ruhrpott sein Remmidemmi“ können Jugendliche im Creativ-Quartier Fürst Leopold zur Musik von DJ MogShot tanzen. Gespielt werden unter anderem House, Black und Charts. Unter 16-Jährige können schon für einen Euro von 17 bis 20 Uhr dabei sein. Alle, die über 16 Jahre alt sind, kommen ab 21 Uhr dazu. Die Tickets kosten hier fünf Euro im Vorverkauf und 7 Euro an der Abendkasse. Nach 24 Uhr darf dann aber nur noch der tanzen, der entweder über 18 Jahre alt ist oder den „Mutti-Zettel“ unterschrieben dabei hat. ................................................. Die Tickets gibt es in der Buchhandlung König, Lippestr. 2, im Mezzomar (Zechengelände) und bei Facebook: „DemRuhrpottseinRemmidemmi“. k LOKALE KULTUR Die Macht der roten Katze Jiny Yoon stellt bei Virtuell-Visuell in der Maschinenhalle Fürst Leopold aus Im Lippe-Polder-Park HERVEST. Wer die Treppen hochsteigt in der Maschinenhalle Fürst Leopold, sieht als erstes eine riesige rote Katze. Dann farbenfrohe Figuren. Doch so leicht, wie es auf den ersten Blick scheint, macht es Jiny Yoon den Besuchern ihrer Ausstellung nicht. DORSTEN. Es ist nicht das erste Mal, dass das Schaukelbaum-Team musikalische Freunde zum PolderbühnenKonzert einlädt. Doch diese Mischung hat es diesmal besonders in sich: Denn am Freitag (11.9.) um 19 Uhr trifft Hip-Hop auf Literatur, angereichert mit den Sounds Negative Gefühle, Ängste, Traumata – das sind Themen für die koreanische Künstlerin. Es sind eigene Kindheitserinnerungen, Träume, Alltagserlebnisse, die sie in ihren Objekten und Installationen verarbeitet. Das alles versteckt sie ganz bewusst hinter fröhlichen Fassaden. Es geht ihr um die Ambivalenz, die wir alle in uns haben. In der ostasiatischen Kultur ihrer Heimat mag dies noch eine besondere Bedeutung haben. Sabine Bachem, Vorsitzende des Kunstvereins VirtuellVisuell, ist ganz glücklich mit der Ausstellung, die an diesem Samstag (12.9.) als letzte in dieser Saison eröffnet wird. Der Kontrast zu der Industriearchitektur bringe die Werke noch besser zur Geltung, das Thema sei sehr spannend, sagt sie. Ihr Ziel: „Ich möchte viele Schulklassen in die Maschinenhalle holen.“ Sie weiß, dass die Arbeiten von Jiny Yoon reichlich Gesprächsstoff bieten. Was bei der Koreanerin einen konkreten Anlass hat, kann beim Betrachter viele verschiedene Assoziationen auslösen. Da ist schon allein „The Red Cat“. Die rote Katze, 2,19 Meter hoch und knapp fünf Meter lang, ist die auffallendste Arbeit. Freundlich schaut die Katze nicht gerade. LippePolderPark von DJ Cutz Penza. Fast allen Beteiligten ist eins gemeinsam: Aufgewachsen sind sie in Dorsten, leben inzwischen in Großstädten des Ruhrpotts. Der Rapper Schlakks alias Frederik Schreiber (Foto) ist ebenso in Dortmund zu Hause wie Julian Gauda, der mit Roman Kurth das Literaturprojekt „Die Unordnung der Dinge“ bildet. Vinyl-Fetischist und DJ Cutz Penza ist inzwischen von Bochum aus in der Ruhrgebiets-HipHop-Szene aktiv. „Wir wollen im LippePolder-Park ein Wiedersehen mit alten und neuen Wegbegleitern feiern“, erklärt Schlakks, der schon des Öfteren mit dem Autoren-Duo „Die Unordnung der Dinge“ aufgetreten ist. Auch DJ Cutz Penza gehört zu seinem regulären Live-Line-Up. Irgendwo zwischen virtuosen Jams und klassischem wortwahnwitzigem Deutsch-Rap, zwischen Dortmund-Nordstadt und ferner, warmer Abendsonne will Schlakks am Freitag seine Emotionen und Gedanken in rhetorisch kunstvoller Weise auf die Zuhörer einwirken lassen. Die beiden Literaten tragen dazu „spontane Poesie“ bei. Eine Art Ping-Pong mit Worten: „Der eine schreibt einen Text, gibt ihm seinem Mitspieler, welcher ihn daraufhin liest und ein x-beliebiges Wort aus dem Produkt nimmt, um daraus ein neues Meisterwerk zu kreieren. Und so geht es dann hin und her und hin und her“, erläutern Julian Gauda und Roman Kurth. MK „Ich möchte viele Schulklassen in die Maschinenhalle holen.“ Sabine Bachem, Vorsitzende von Virtuell-Visuell Wer an ihrem Schwanz entlangblickt, sieht ein Kind, das von der Katze zu Boden gedrückt wird. Ganz ruhig liegt es da, mit entspanntem Gesichtsausdruck. Doch wenige Tage, nachdem das Foto des toten Flüchtlingskinds durch die Welt ging, hat man sofort dieses Bild im Kopf, macht der Anblick betroffen. Jini Yoon, die 2002 zum Studium nach Deutschland kam und in Düsseldorf lebt, hat die Arbeit bereits 2012 geschaffen. Wenn sie das kleine Haustier riesengroß macht, denkt sie über die Verschiebung von Machtverhältnissen nach, fragt, wie das eigene Ich unterdrückt werden kann. Das Kind symbolisiert damit auch tief sitzende, unbewusste Ängste. „Für deine heimliche Angst“ heißt eine andere Arbeit. Hier zeigt Jiny Yoon einen asymmetrischen Bilderrahmen, dahinter steht ein schmaler Tisch mit Kerzen und Streichhölzern. Wer will, kann eine Kerze anzünden. Kann seine Ängste, seine Unsicherheit symbolisch verabschieden. Ein paar Schritte weiter hängen überdimensionale weiße Mäuse in Plastiktüten an der Wand. Das ist ästhetisch schön. Und doch irritierten die Mäuse, deren Körper irgendwie auch an Schädel erinnern. Jiny Yoon erzählt den Hintergrund: Bei einem Aufenthalt in Südkorea erfuhr sie von einer Schülerin, Hip-Hop trifft auf Literatur Vernissage zum Jubiläum Aktivkreis Wulfen Jiny Yoon hat ihre 2,10 Meter hohe und fünf Meter lange Arbeit „Die rote Katze“ in die MaschinenFOTO VON WANGENHEIM halle auf der Zeche Fürst Leopold mitgebracht. die sich das Leben genommen hatte. Die Tierfreundin hatte es nicht verkraftet, dass sie bei einem Praktikum in einer Mäusefarm nicht wie vermu- tet Tiere pflegen durfte, sondern dass diese massenweise getötet wurden. Erzählen konnte sie von ihrem inneren Dilemma niemandem. ................................................................ Eröffnung am Samstag Die Ausstellung wird am Samstag (12.9.) um 18 Uhr in der Maschinenhalle Fürst Leopold, Halterner Straße 165 (Navi: Hausnummer 105) eröffnet. Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche wird am Wochenende (11.-13.9.) das Sommerfest gefeiert. Virtuell-Visuell zeigt die Arbeiten bis 11. Oktober, Fr 18-21 Uhr, Sa 14-17 Uhr, So 11-15 Uhr und nach Vereinbarung. Führungen werden auch für Schulen angeboten. www.wirtuellvisuell.de Man ahnt, dass auch die Künstlerin, die mit viel Begeisterung über ihre Arbeit spricht, Ängste und Verletzungen mit sich herumträgt. Ganz weit zurück in ihre Kindheit geht sie, wenn sie ein Schlaflied für eine Audioinstallation verarbeitet. Und so klingt jetzt die Stimme ihrer Mutter durch die Maschinenhalle. Ronny von Wangenheim ...................................................... Bei uns im Internet: Fotostrecke mit Impressionen von der Ausstellung www.DorstenerZeitung.de DORSTEN. Aus Anlass des 35jährigen Bestehens des „Künstlerischen Aktivkreises Wulfen“ eröffnen die Künstler der verschiedenen Kunstrichtungen am morgigen Freitag (11.9.) um 18 Uhr eine Ausstellung im Alten Rathaus am Markt 1. In den historischen Räumen der „Alten Stadtwaage“ werden bis zum 28. September Skulpturen sowie Bilder in Techniken wie Aquarell, Acryl, Öl oder Pastellkreide zu sehen sein. Mit dabei sind Werke von Gerti Feller, Renate Hückstedt, Marianne Kuhl, Monika Meise, Brunhilde Völlinger, Burgi Bügers, Anita Holinski, Conny Zinkel und Wolfgang Haag. Öffnungszeiten: montags, donnerstags und samstags jeweils von 11 bis 14 Uhr.