29.10.2009 Augsburger Allgemeine: Ärzte aus Leidenschaft

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29.10.2009 Augsburger Allgemeine: Ärzte aus Leidenschaft
LECHANZEIGER
...
AZ vor Ort
Zeitungsente
Paula auf den Spuren
des Bibers S. 2
DONNERSTAG, 29. OKTOBER 2009
Augsburg-Album
Die Flugzeug-Werft
im Hinterhof S. 4
Für die Stadtteile
Lechhausen, Hochzoll, Hammerschmiede,
Firnhaberau, Textilviertel,
Herrenbach und Spickel
K!ar.Text
Bilder aus dem Yum Club
I Bei uns im Internet
Baustellen–Party
Pizza umsonst
für Hochzoller S. 3
1
www.augsburger-allgemeine.de
NR. 249
In Lechhausen
gehen die Lichter aus
Kommentar
VON SILVIA KÄMPF
Thema Beleuchtung
» [email protected]
Weihnachten Weil niemand Geld hat,
versinkt Stadtteil im Dunkeln
VON SILVIA KÄMPF
Lechhausen Wenn nicht noch ein
Wunder geschieht, liegt der Stadtteil Lechhausen in diesem Advent
im Dunkeln. „Die Kasse ist leer“,
sagt Kürschnermeister Walter
Wölfle von der Aktionsgemeinschaft. Obwohl die Geschäftsleute in
den vergangenen Jahren immer wieder mit neuen Ideen aufwarteten,
einmal bunte Teelichter und dann
Duft- beziehungsweise Bausteine
für die festliche Beleuchtung verkauften, müsse man jetzt einen
Schnitt machen.
Dabei ist die Rechnung ganz einfach. Jährlich liegt der Kostenaufwand bei 10 000 Euro. Um die Anschaffung von Lichterketten und
Sternen gehe es längst nicht mehr.
„Die sind vorhanden“, sagt Walter
Wölfle. Es seien vielmehr die Wartung und die Installation des Schmuckes, die die „Ersparnisse“ der Aktionsgemeinschaft Jahr für Jahr aufzehren.
Was ihn besonders ärgert, ist,
dass sich die Unternehmer in Lechhausen ehrenamtlich abstrampeln,
während die City Initiative Augsburg (CIA) professionell agiert und
für gleiche Anliegen pro Jahr mehr
als 100 000 Euro von der Stadt bekommt. Über eine Finanzspritze
vom OB würde man sich freuen, so
der Inhaber von Pelze Rottner, auch
wenn 3000 Euro nicht reichen würden. Dabei erinnert der Handwerksmeister daran, dass die Lechhauser auch zu Augsburg gehören.
„Oder dürfen wir in Zukunft unsere
Steuergelder auch selbst verbraten?“, fragt er.
Helfen würde es nach Ansicht
Wölfles schon, wenn alle, die einen
Nutzen von der Aktionsgemeinschaft Lechhausen hätten, Mitglied
wären. Dazu gehören seiner Meinung nach auch Ärzte und Anwälte
oder Immobilienbesitzer. Denn
schließlich habe man auch für sie
eine annehmbare Parksituation erkämpft oder den Marktsonntag erfolgreich installiert.
Der Geschäftsmann ist bereit, ein
Zeichen zu setzen. Er nehme in
schwierigen Zeiten 500 Euro in die
Hand, um sie für die Beleuchtung zu
spenden. Wenn noch weitere Großspenden hinzukämen, sodass 10 000
Euro auch heuer zusammenkommen, könne Lechhausen wieder
leuchten. Entscheiden müssen sich
die Spender bis spätestens 20. November. Kommt der Betrag nicht
zusammen, dürfen sie bereits bezahltes Geld ab 21. November wieder abholen, kommt mehr zusammen, werden Rücklagen gebildet.
Die weihnachtliche Festbeleuchtung entlang der Neuburger Straße steht erstmalig
auf der Kippe.
Foto: Archiv
So funktioniert es
● Ablauf Wer sich zu einer Großspende entschließt, der kann sich
bei Walter Wölfle bzw. Pelze Rottner
in einer Spendenliste eintragen
und das Geld hinterlegen.
● Summe Kommt ein ausreichender
Betrag zusammen, kann die Weihnachtsbeleuchtung auch in diesem
Jahr installiert werden.
● Rückzahlung Reicht die Summe
nicht aus, dürfen die Spender ihr
Geld wieder abholen.
Walter Wölfle führt die Spendenliste mit
500 Euro an.
Foto: Ruth Plössel
Kapitulation
W
Zwei, die sich verstehen: Dr. Peter Stiller (links) und Dr. Andreas Weigel sind seit September gemeinsam für die Betreuung der FC
Augsburg Spieler verantwortlich.
Foto: Fred Schölhorn
Ärzte aus Leidenschaft
Fußball Peter Stiller und Andreas Weigel betreuen die Profis des FCA.
Hinter ihnen steht ein ganzes Team an Betreuern
VON STEFANIE KERN
Augsburg Samstagmorgen – endlich
Wochenende nach einer langen Arbeitswoche in der Praxis. Doch statt
Ausschlafen und Erholung klingelt
um 5 Uhr der Wecker, dann schnell
zum Flughafen, um rechtzeitig im
Fußballstadion zu sein. Betreuung
der Spieler vor dem Spiel, gerade bei
denjenigen, die sowieso schon angeschlagen sind, dann 90 Minuten
höchste Konzentration, vor allem
bei Fouls auf dem Rasen, und auch
nach der Partie gibt es noch jede
Menge Arbeit, bis endlich die stundenlange Heimreise im Mannschaftsbus angetreten wird.
So sieht das Wochenende der beiden Mannschaftsärzte des FC Augsburg aus. Und doch wollen Dr. Peter Stiller und Dr. Andreas Weigel
nicht tauschen. Fußballfan Stiller ist
erst seit September fest im Betreuungsteam, beim FCA jedoch kein
Unbekannter. Schon in den letzten
beiden Jahren half er aus, wenn Not
am Mann war, und tritt damit in die
Fußstapfen seines Vaters, der selbst
jahrzehntelang als Arzt
für den
FCA aktiv
war.
Seine Karriere
begann
der gebürtige
Lechhauser, der
dort in der
Praxis seines
Vaters arbeitet, bereits
mit vier Jah-
ren als Spieler beim FCA. „Bis zur
C-Jugend hatte ich Ambitionen,
dann wurde es mir zu aufwendig“,
erzählt er schmunzelnd.
Am Arztberuf hat der 31-Jährige
jedoch nie gezweifelt, auch wenn
sein Vater ihm geraten hatte: „Mach
es nicht.“ Und auch Weigel (45 Jahre), der lange Zeit in Hochzoll gewohnt hat und seine Praxis in der
Konrad-Adenauer-Allee hat, wurde
der Wunsch, Arzt zu werden, in die
Wiege gelegt. Sein Vater und sein
Großvater waren Mediziner. Fußballerisches Talent habe er allerdings keines, seine sportliche Leidenschaft gilt dem Kitesurfen und
Skifahren. Kennengelernt hatten
sich die beiden Ärzte im Klinikum
Haunstetten. Stiller war damals Assistenzarzt unter Weigel. Kein
Wunder, dass „die Chemie stimmt“,
wie beide betonen. Und auch die
Stimmung unter den Spielern sei super, Stiller habe sich
sofort
integriert
gefühlt, er
und
Weigel
haben
auch schon ihre persönlichen Spitznamen: „Doc und Doggi.“ Bei
Heimspielen sitzen sie gemeinsam
auf der Bank, die Auswärtsspiele
werden aufgeteilt. So nah am Spielfeldrand zu sitzen – für viele Fans
ein Traum, für einen Arzt Anspannung pur. „Der Blick ist schon anders bei einem Foul“, erzählt Stiller
„wobei im Verhältnis glücklicherweise selten passiert.“ Und spätestens beim ersten Tor für Augsburg
lässt die Anspannung nach: „Da
springen wir alle auf!“ Auch neben
dem Rasen erleben die Mediziner
immer wieder lustige Situationen.
Wenn sie zum Beispiel in der Vereinskleidung im Stadion unterwegs
sind und „von den Knirpsen“ nach
Autogrammen gefragt werden.
o ist sie, die viel gepriesene Solidarität? Selbst im Stadtteil
Lechhausen sind vor allem die Geschäftsleute gerade dabei zu kapitulieren. Es sind immer dieselben,
die die Geschäftsstraße zum Strahlen bringen. Doch heuer geht es
nicht mehr, dass sich die Immobilienbesitzer und die Dienstleister in
den oberen Etagen wie immer ausklinken. Dann geht an Weihnachten
eben kein Stern auf, sagen diejenigen, die das Schmarotzen leid sind.
Verständlich. Denn es geht nicht,
dass sich viele immer wieder anhängen und sich von einigen wenigen gerne bescheren lassen. Jetzt
haben sie die Bescherung. Lechhausen wird in Dunkelheit versinken.
Schade ist allerdings, dass es vor allem wieder die Geschäftsleute spüren werden, wenn der Kundschaft
der Einkauf im Lechhauser Advent keine Freude macht und sie lieber anderswo – dort, wo Flair ist –
ihr Geld ausgibt.
Kurz gemeldet
BERATUNG
Trennung bewältigen
Die Evangelische Beratungsstelle
des Diakonischen Werkes Augsburg startet am Dienstag, 24. November, ein Gruppenangebot für
Menschen, die in Trennung oder
Scheidung leben. Insgesamt zehn
Mal finden die Treffen alle zwei
Wochen jeweils dienstags von 19
bis 21 Uhr in den Räumen der Beratungsstelle, OberbürgermeisterDreifuß-Straße 1, statt (AZ)
O Anmeldung unter Tel. 59 77 60.
Viele Helfer im Hintergrund
Ganz alleine sind Stiller und Weigel
bei ihrer Arbeit jedoch nicht: „Im
Hintergrund wird alles mit der Hessingpark-Clinic abgeklärt, für die
Spieler ist diese Rund-um-Versorgung purer Luxus“, erklärt Stiller.
Die Zusammenarbeit mit den
beiden Ärzten Dr. Ulrich Boenisch und Dr. Manfred Thomas sei hervorragend, ebenso wie die mit den Physiotherapeuten Markus Zeyer
und Jörg Libeck. Stillers
und Weigels oberste Prämisse: „Für die Jungs den bestmöglichsten Job machen, damit sie fit sind.“ Und bleiben.
OFußball Heute, 29. Oktober, um
Imre Szabics
wird vor dem
Spiel durchgecheckt.
18 Uhr spielen die Frauen der
Deutschen Fußballnationalmannschaft im Testspiel gegen die USA in
der Impuls-Arena.
Kontakt
Augsburger Allgemeine
AZ vor Ort
Maximilianstraße 3
Postanschrift, 86133 Augsburg
Redaktion Ausgabe Ost von 10 - 18 Uhr:
Silvia Kämpf:
08 21/7 77-22 22
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*9 Cent/Min. aus dem Festnetz der Dt. Telekom.
Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen.
Impressum:
AZ vor Ort: Silvia Kämpf. Verantwortlich für den
lokalen Anzeigenteil: Herbert Dachs. Zurzeit gilt
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