Wagner-Festspiele - Universitätsklinikum Leipzig
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Wagner-Festspiele - Universitätsklinikum Leipzig
GESUNDHEIT UND MEHR... 18/12 DAS PATIENTENMAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG Wagner-Festspiele: Prof. Fuchs hilft Bayreuther Opern-Kehlen Foto: Stefan Straube Seite 5 2 MELDUNG | FOTO DER WOCHE Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N INHALT N FOTO DER WOCHE Kandidat Romney: Herausforderer oder Pappkamerad? Klinikum Intern Neues aus dem Klinikum . . 3 Report Charity: Eine Schulausbildung für Tamil . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Report UKL betreut Sänger der Bayreuther Festspiele . . . . . . . 5 Klinikum 2012 Neuer Service am UKL: Kindergeburtstag . . . . . . . . 6 Klinikum 2012 Madentherapie . . . . . . . . . . 7 Klinikum 2012 Medikation im Alter . . . . . . 8 Universitäts-Leben Neuer Durchgang der Kinderuni . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Leipzig – meine Stadt Ärger um Leuchtreklame . 10 Politik I Wirtschaft Melkus: Das Ende einer Legende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Kultur Neue Goetheausstellung in Weimar . . . . . . . . . . . . . 12 Unterhaltung Erinnerung an Astronaut Neil Armstrong . . . . . . . . 13 Reise Kanada . . . . . . . . . . . . . . 14 Jugend Adieu Hotel Mama! . . . . . 15 Gesundheit Kontaktlinsen . . . . . . . . . 16 Wellness & Beauty Alles für frische Füße . . . . 17 Ihr Geld, ihr Recht Rechte bei Überstunden . 18 Soziales Kabinett beschließt Senkung der Rentenbeiträge . . . . . 19 Sport 50 Jahre Bundesliga eine Erfolgsgeschichte . . . 20 Rätselseite und Gewinner der letzten Ausgabe . . . 22 VA-Hinweise | TV-Tipps 23 Steckbrief | Impressum . . . . . . . . . . 24 US-Präsident Barack Obama ((Demokrat) hat nun offiziell den Gegenkandidaten bei der Wahl um sein Amt im November: Die Republikaner stimmten auf ihrem Parteitag in Tampa (Florida) für den Multi-Millionär Mitt Romney. Die Mehrheit der knapp 2300 Delegierten votierte am 29. N MELDUNG Nobelpreisträger zur Hausen: Auch Jungen sollten HPV-Impfung bekommen D er Impfstoff gegen Humane Papillomaviren (HPV) könnte nach Ansicht von Wissenschaftlern auch Jungen vor gefährlichen Krankheiten schützen. Mädchen soll die Immunisierung vor Gebärmutterhalskrebs, der durch die HP-Viren ausgelöst werden kann, bewahren. Doch auch für Jungen und Männer sind die Erreger gefährlich, schreibt die Pathologin Margaret Stanley von der britischen Universität Cambridge im Fachjournal „Nature“. Medizin-Nobelpreisträger Harald zur Hausen (76) vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg setzt sich schon länger für die Impfung von Jungen ein. „Wenn wir wirklich die Viren in einem vorhersehbaren Zeitraum drastisch reduzieren oder ausrotten wollen, können wir das nur, wenn beide Geschlechter geimpft werden“, sagte zur Hausen der Nachrichtenagentur dpa. Der Wissenschaftler hatte 2008 für seine Entdeckung, dass Papillomaviren Gebärmutterhalskrebs verursachen können, den Nobelpreis bekommen. August für ihn. Sein strikt konservatives Programm bekräftigt ausdrücklich das Recht auf das Tragen von Waffen und wendet sich gegen HomoEhe und Abtreibung. Illegale Einwanderung solle massiv bekämpft und die Grenzmauer zu Mexiko fertiggebaut werden. Foto: AFP Spenden Sie bei der Blutbank Leipzig und helfen Sie uns, Leben zu retten! Wann und wo? Institut f. Transfusionsmedizin, Nord Delitzscher Str. 135, 04129 Leipzig jeden Mo. und Fr. 7:00 bis 12:00 Uhr Di. bis Do. 10:00 bis 19:00 Uhr Institut f. Transfusionsmedizin, Mitte Philipp-Rosenthal-Str. 27c, 04103 Leipzig Eingang Johannisallee 32 04103 Leipzig jeden Mo. und Fr. 7:00 bis 19:00 Uhr Di. bis Do. 8:00 bis 20:00 Uhr Gesundheitsamt Grünau Miltitzer Allee 36, 04205 Leipzig jeden Mo. und Do. 13:30 bis 18:30 Uhr ehem. Mittelschule Paunsdorf Hainbuchenstr. 13, 04329 Leipzig jeden Freitag Die Viren seien auch die Hauptursache für Anal-, Mandel- und Zungenkrebs, schreibt die Expertin Stanley. Außerdem hätten sie oft wesentlichen Anteil an der Entstehung bösartiger Tumore an Penis und Kehlkopf. „Man vermutet, dass sie der Haupterreger von fünf Prozent aller menschlichen Krebserkrankungen sind.“ Hinzu kommt: Männer können die Viren beim Sex auf Frauen übertragen. Stanley warnt in ihrem Beitrag vor allem vor den bösartigen Analtumoren. Diese Krebsart sei selten, doch die Zahl der Betroffenen steige vor allem bei den 20- bis 49-jährigen Männern. Am höchsten sei das Risiko für Homosexuelle. Bislang befürworteten jedoch nur die USA, Kanada und Australien die Impfung von Jungen. Zur Hausen weist auf eine weitere mögliche Folge der Viren hin: „Genitalwarzen, vor denen zumindest einer der Impfstoffe schützt, sind eine äußerst unangenehme und unerfreuliche Infektion.“ Doch was spricht dagegen, einen Impfstoff, der bereits auf dem Markt ist, auch Jungen zu verabreichen? Es gebe die Annahme, der sogenannte Herdeffekt reiche aus, meinte zur Hausen. Das sei aber „etwas naiv“, wegen der zu geringen Impfraten bei Mädchen. „In Deutschland sind wir mit etwas unter 40 Prozent von der notwendigen Rate entfernt, in Österreich liegt sie bei knapp fünf Prozent.“ Vom Herdeffekt (Herdimmunität) sprechen Experten, wenn Impfungen einzelner Personen die weitere Verbreitung einer Krankheit stoppen oder bremsen – und so auch nicht geimpfte Menschen geschützt werden. dpa 14:00 bis 18:00 Uhr Weitere Informationen rund ums Blutspenden finden Sie im Internet unter: www.blutbank-leipzig.de Landesdirektion Leipzig Braustraße 2 04107 Leipzig Fr., 07.09.12 09:00 bis 12:00 Uhr Deutsche Telekom AG Dietrichring 22 04109 Leipzig Sa., 08.09.12 10:00 bis 15:00 Uhr 3. Vampirnacht an der Uniklinik Ph.-Rosenthal-Str. 27c (Eingang über Johannsallee 32) 04103 Leipzig Sa., 15.09.12 17:00 bis 0:00 Uhr Für alle Blutspendewilligen, die mit einer guten Tat in ihr Wochenende starten möchten: Jeden letzten Sonnabend im Monat lädt die Blutspendeeinrichtung auf dem Klinikgelände ein. Sa., 29.09.12 Institutsteil Mitte, 04103 Leipzig Philipp-Rosenthal-Str. 27c (Eingang Johannisallee) 9:00 bis 13:00 Uhr KLINIKUM INTERN 3 Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N LIFE-PROJEKT Einmalige Diagnose-Kombination liefert Daten zu Augengesundheit G Wiedemann, zum Thema „Bildgebung am Auge“ vor etwa 70 Fachkollegen aus ganz Sachsen vorstellen. Innerhalb der Studie werden Daten zur Beschaffenheit der Netzhaut mit Hilfe zweier Verfahren erhoben: Der sogenannten Fundusaufnahme, wobei der Augenhintergrund digital fotografiert und anhand der Aufnahme bewertet wird, und der Optischen Cohärenz-Tomographie (OCT). Das moderne OCT-Gerät ermöglicht dabei auch Aufnahmen tiefer Netzhautschichten, die in 3D betrachtet und analysiert werden können. „Mit diesem besonderen Verfahren bekommen wir durch eine völlig unbelastende Aufnahme Informationen über Alle innerhalb der Studie angefertigten Aufnahmen werden durch einen Augenarzt ausgewertet, so dass die Probanden auch eine Information erhalten, wenn Veränderungen gefunden werden, die einen Besuch beim Augenarzt erfordern. Die Ärzte sehen dabei neben Frühformen der Makuladegeneration, Ablagerungen und Schwellungen im Bereich der Stelle des schärfsten Sehens, auch feinste Gefäßveränderungen, die frühe Zeichen von Diabetes und Bluthochdruck sein können. “Unsere zentrale Erkenntnis ist bisher allerdings, dass es offenbar bei Gesunden eine größere Bandbreite der unproblematischen Veränderungen an Makula und Sehnervkopf gibt, als angenommen“, so der Leipziger Augenmediziner. Die gewonnenen Daten fließen jetzt in eine der größten Datenbanken ein und werden künftig eine leichtere Diagnose krankhafter Veränderungen ermöglichen. Helena Reinhardt enau 2000 Probanden haben die Augenmediziner des Universitätsklinikums Leipzig innerhalb von LIFE, einer der größten Studien zu Volkskrankheiten, bereits untersucht. Dabei setzen die Ärzte eine einmalige Kombination zweier Untersuchungsmethoden ein, die Aussagen zu feinsten Veränderungen auch in tieferen Netzhautschichten des Auges liefert. Bei einer Tagung zur „Bildgebung am Auge“ haben Ärzte jetzt erste Daten präsentiert. 2000 Augenuntersuchungen haben die Mediziner des UKL im Rahmen von LIFE durchgeführt. Foto: dpa Prof. Jens Dawczynski Foto: Stefan Straube Zellschichten am lebenden Auge, die in dieser Form sonst unmöglich wären“, erklärt Prof. Dr. Jens Dawczynski, stellvertretender Direktor der Klinik für Augenheilkunde am UKL und Leiter der LIFE-Augenstudie. durch. „Wir haben dabei erfreut festgestellt, dass wir bei praktisch allen Probanden die Untersuchungen ohne eine Pupillenerweiterung durchführen konnten“, erläutert der UKLAugenmediziner. Diese und weitere Ergebnisse stellte er Ende August bei einer Tagung unter der Leitung des Direktors der Augenklinik, Prof. Peter Die jetzt in Leipzig eingesetzte Kombination beider Verfahren in einer solch großen Studie ist einmalig. „Wir erhoffen uns dadurch genauere Aussagen zum Gesundheitszustand der Netzhaut“, so Dawczynski. 10 000 Probanden sollen in den kommenden Jahren innerhalb von LIFE dafür untersucht werden. Derzeit führen die UKL-Augenmediziner etwa zehn Untersuchungen am Tag N VERANSTALTUNG Vampire in der Blutbank: Vampirnacht, Ausgabe 3 Blutspende: Der „freiwillige (!) Aderlass“ wird bis 0 Uhr möglich sein. Jene Helden der Nacht, die sich einen halben Liter Blut abzapfen lassen, dürfen sich danach exklusiv am Fledermausbuffet stärken. Ob „Gemüsefriedhof“, „Giftkartoffeln“ oder „abgetrennte Vampirhaare“ – alle angebotenen Gerichte schmecken definitiv besser, als sie klingen. Übrigens: fast jeder zwischen 18 und 68 Jahren, der mindestens 50 kg wiegt und sich gesundheitlich fit fühlt, kann Blut spenden. Der Personalaus- Foto: Blutbank Leipzig W enn in Transsylvanien die Sonne untergeht, die Vampire aus ihrer düsteren Gruft steigen und sich in ihrem Blutdurst auf die Jagd nach neuen Opfern machen – nun, dann darf man einmal im Jahr gern live dabei sein! Am Samstag, den 15. September 2012, öffnen sich von 17 bis 0 Uhr die Pforten der Blutbank zur dritten Vampirnacht. In schaurig-schöner Kulisse wird auf dem Gelände des Leipziger Universitätsklinikums in der Philipp-Rosenthal-Straße 27c (Eingang Johannisallee) wieder Spiel und Spaß bei vielen Mitmachaktionen geboten. weis ist bitte zur Spendenaktion mitzubringen. Typisierung: Wer sich als Knochenmark- und Blutstammzellspender in der Stammzellspenderdatei Leipzig registrieren lassen möchte, hat an diesem Abend die Gelegenheit dazu. Reinmar der Riese: Der lustigste Vampir der Welt! Um 19 Uhr wird für die kleinen Gäste der lustigste Vampir der Welt auf- treten – das bedeutet zwei Meter grandioser Spaß für Kinder! Interaktive Jonglage mit Bällen, Keulen und Diabolo, Zauberei und Akrobatik mit den Gästen. Dem Anlass gerecht werdend mit einigen gruseligen Elementen, die aus pädagogischer Sicht aber durchaus noch vertretbar sind. Selbstverständlich hat Reinmar der Riese auch für die „erwachsenen“ Besucher eine Show im Gruselgepäck und wird um 21.30 Uhr die feine Vampir- gesellschaft mit brillanter Feuerjonglage sowie außergewöhnlichen Feuerrequisiten kapern! alkoholfreie Cocktails mixen, um über eine eisenhaltige Ernährung zu informieren! Vampirdiplom: Wer an diesem Abend sein Vampir-Diplom anstrebt (alle Altersgruppen sind hier angesprochen), muss sich drei herausfordernden Prüfungen stellen. Zunächst, dies wäre die harmloseste Aufgabe, prüft man beim Vampir-Sehtest die eigene Sehstärke – schließlich wäre ein Vampir ohne scharfen Blick bei seinem Beutezug ziemlich schlecht aufgestellt. Bei einem kniffligen Gruselquiz ist dann zu zeigen, dass man über Dracula & Co. durchaus zu berichten weiß. Aber die härteste Nuss, die es in diesem Jahr beim Vampir-Diplom zu knacken gilt, ist die Bezwingung einer fünf Meter hohen Kletterwand! Denn wie Kenner zu wissen pflegen, bestechen Vampire geradezu durch ihre perfekte Koordination und unglaubliche Wendigkeit. Und fünf Meter sind fünf Meter…uaaahahahahahah! Bedside-Test: Interessierte können mit dem Bedside-Test ihre Blutgruppe im ABO-System bestimmen lassen. Wer also gern eine erste Tendenz haben möchte, erfährt nach einem kleinen Pieks in den Finger schon einmal, ob A, B, AB oder O in seinen Adern fließt. „Blut-Cocktails“: Für Vampire kaum ein Thema, für Blutspender dafür umso mehr: Auszubildende der Medizinischen Berufsfachschule werden blutrote Kinderschminken: Kinder, die ihre spendewilligen Eltern im Vampirkostüm begleiten und jene, die beim Kinderschminken noch zum Vampir werden, erhalten eine kleine Überraschung! Fassen wir zusammen: Wer eine heimliche Schwäche für die Blutsauger hat und noch dazu eine gute Tat vollbringen will, wird am 15. September mit einem Besuch in der Blutbank sicher auf seine Kosten kommen. Die Organisatoren werden jedenfalls mit viel Herzblut (kleiner Wortspielscherz) die Nacht zum Tage und die sonst recht schlichte Spendeeinrichtung zu einer gruseligen Abzapfstation machen, so viel steht fest. Anja Grießer 4 REPORT Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N CHARITY Eine Schulausbildung für Tamil E hat in Indien kaum eine Chance“, weiß Adolph. s gibt Menschen, die in ihrem Beruf eine Berufung sehen. Einer von ihnen ist Michael Adolph. „Ich möchte Kindern mit onkologischen Erkrankungen helfen, egal auf welchem Teil der Erde sie leben. Privat und beruflich ist das mein größtes Anliegen“, so der 35-jährige Kinderkrankenpfleger. Ähnlich verhalte es sich mit dem Bildungssystem. Damit ihr Junge an der schweren Krankheit nicht den Mut verliert, weil er nichts von der Zukunft zu erwarten hat, hat Tamils Mutter deshalb den großen Wunsch, dass ihr Sohn eine gute Schulausbildung bekommt. „Tamil soll einmal die Aussicht auf einen guten Job oder sogar ein Studium haben. Um ihrem Kind das zu ermöglichen, hat sie mich um Hilfe gebeten“, so Adolph. Seit Ende letzten Jahres arbeitet Michael Adolph in der Abteilung für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie des Universitätsklinikum Leipzigs. Zuvor war er zehn Jahre lang in onkologischen Kliniken in England und Indien tätig – zuletzt als Entwicklungshelfer in einer Krebsklinik in der indischen Millionenstadt Chennai. Dort lernte er im Dezember 2010 Tamil und seine Familie kennen – eine Begegnung, die ihn sehr geprägt hat. Ende 2011 hat er eine Spendenaktion ins Leben gerufen: Das Ziel ist eine Schulausbildung für Tamil. „Als ich Tamil das erste Mal sah, lag er gerade auf der Aufnahmestation, als einziges Kind unter lauter Erwachsenen. Er spielte mit den Affen am Fenster, wollte sie streicheln und in den Arm nehmen. Dieses Bild werde ich nie vergessen. Ich habe ihn sofort in mein Herz geschlossen“, erinnert sich Michael Adolph. UKL-Kinderkrankenpfleger Michael Adolph sammelt Spenden für den fünfjährigen leukämiekranken Jungen Tamil aus Südindien. Foto: privat hört sie zu einer der untersten Kasten“, erzählt er. Dennoch: Um Tamil pflegen zu können, musste seine Mutter ihren Job aufgeben. Rund um die Uhr ist sie für ihn da, kümmert sich zusätzlich um die Schwiegereltern. Der Vater geht arbeiten. Obwohl die Rajalakshmis nicht zu den ärmsten Menschen in Indien gehören, reicht das bescheidene Einkommen kaum zum Leben. „Tamils Behandlungen sind notdürftig und teuer, ein Gesundheitssystem wie in Deutschland gibt es in Indien nicht. Wer arm ist und krank, Tamil heißt mit vollem Namen Tamil Rajalakshmi. Der kleine Junge mit den großen Kulleraugen ist fünf Jahre alt und leidet an ALL – Akuter Lymphatischer Leukämie. Trotz seiner schweren Krankheit ist er tapfer. „Egal was passiert, Tamil verliert nie sein Lächeln. Das ist wirklich sehr beeindruckend“, so Adolph. Michael Adolph schreibt sich monatlich Briefe mit Tamils Mutter. Durch sie erfährt er, wie es dem kleinen Jungen geht. „Tamil wurde bei seinem letzten Klinikbesuch mit Hepatitis C infiziert. Momentan ist er gerade wieder zu Hause“, erzählt Adolph, der sich schon sehr auf sein baldiges Wiedersehen mit dem Kleinen freut. Gemeinsam mit seiner Freundin fliegt er Ende September wieder nach Indien, um Tamil und seine Familie sowie das Krankenhaus zu besuchen – und um für Tamil ein Konto zu eröffnen, auf das er persönlich die Spenden einzahlt. Mit befreundeten Ärzten will er sich dann umschauen nach einer guten Schule für Tamil. „Ich bin total gespannt was er sagen wird“, freut sich Adolph. Kathrin Winkler Während seiner Tätigkeit in Chennai lernte der Kinderkrankenpfleger nicht nur Tamil, sondern auch dessen Familie immer besser kennen. „Tamils Mutter konnte recht gut englisch sprechen, das hat die Kommunikation sehr erleichtert.“ Gegen Ende seines Indienaufenthaltes lud die Familie Adolph als Dank für die Pflege des Jungen zum Abendessen in ihre 15-QuadratmeterWohnung ein. Dort lebt Tamil gemeinsam mit seinen Eltern, Großeltern und seinem kleinen Bruder. „Das hat mich wirklich sehr gerührt. Tamils Familie ist recht arm, lebt aber weder im Slum noch ge- Und der Kinderkrankenpfleger wollte helfen. Zurück in Deutschland, rief er die „Aktion Tamil“ ins Leben, eröffnete ein Spendenkonto und rührt seitdem fleißig die Werbetrommel. „50 Euro etwa kostet der Schulbesuch pro Monat, das ist für indische Verhältnisse ein kleines Vermögen“, erklärt Adolph. In seiner Heimat Gardelegen hat er bereits ein Benefizkonzert für Tamil organisiert und Zeitungsartikel veröffentlicht. Etwa 2000 Euro sind bis jetzt zusammengekommen. Jetzt hofft er auf Hilfe aus Leipzig. Spenden für Tamil Wer Michael Adolph dabei unterstützen möchte, Tamil eine gute Schulausbildung zu ermöglichen, kann eine Geldspende auf das Spendenkonto bei der Sparkasse Altmark West überweisen. Kontonummer: 1200024857, Bankleitzahl: 81055555, Stichwort: „Aktion Tamil“. Die Familie Rajalakshmi lernte Michael Adolph im Dezember 2010 kennen. Foto: privat 5 Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N KOOPERATION Universitätsklinikum betreut Sänger der Bayreuther Festspiele P rof. Dr. Michael Fuchs, Leiter der Sektion Phoniatrie und Audiologie am Universitätsklinikum Leipzig, führt die kleine Kamera in die Mundhöhle ein. Auf dem Bildschirm erscheint der Kehlkopf von Diogenes Randes in bester HD-Qualität. „Also, wenn wir die Reduzierung der Spannung erreichen und damit auch die mechanische Belastung sinkt, ist die Schleimhautrötung bald weg!“, sagt der Professor, dreht den Kopf nochmals gen Computerbild und findet abschließend: „Wieder eine symmetrische Schwingung. Guter Schluss der Stimmlippen. Also, wir sind auf einem guten Weg.“ Randes strahlt. Wieder einmal fühlt sich der Sänger der Bayreuther Festspiele in Leipzig, wie er mit kernig-sonorer Stimme und breitem Lächeln wissen lässt, „in den besten Händen“. Wie andere Bayreuther Akteure übrigens auch. Seit drei Jahren werden an Leipzigs Uniklinikum die Stimmen der Wagner-Sänger gepflegt. Gut eine Stunde und 20 Minuten braucht man mit dem Auto vom Grünen Hügel an die Pleiße. Er nutze gerade die freie Zeit zwischen den Aufführungen, um hier bei Professor Fuchs und Stimmtherapeutin Birke Peter eine „Überspannung“ zu kurieren. „Das irreguläre Leben eines Sängers!“, deutet der sympathische Brasilianer beim Stimmcheck in Leipzig an. Aktuell singt er bei den seit Juli und noch bis Ende August laufenden Festspielen im Parsifal den Titurel. In den vergangenen Jahren waren es unter anderem in den „Meistersingern“ die Partie eines Meistersingers, der Fafner in „Rheingold“ und „Siegfried“. Und um derart besetzt zu werden, muss er eben auch ein Meistersinger sein. Aber: „Unsereiner isst durch Jetlag, die vielen Aufführungen und Proben unregelmäßig und schläft unregelmäßig. Das wirkt sich irgendwann auch mal auf den Körper – bis hin zur Stimmmuskulatur – aus“, erklärt der 35-Jährige auf einer Pritsche liegend, während Therapeutin Peter an seinem Kopfende zu Gange ist. Der Laie mag meinen, sie kraule ihn hinter den Ohren. Die Fachfrau sagt: „Man kann hier, so entlang des Halses, Muskelgruppen die für die Stimmbildung wichtig sind, manuell entspannen.“ Und der Sänger erzählt: „Ich habe im Vorjahr von einem anderen Bayreuther Sangeskollegen den Rat bekommen, mich hier behandeln zu lassen und vom ersten Tag an Vertrauen zu den Leipziger Medizinern gefasst.“ Vor dem Königsportal des Festspielhauses am Grünen Hügel in Bayreuth (Unterfranken) leuchten bunte Blumen. Dafür. dass die Stimmen der Sänger auf der Bühne klar klingen, sorgen die Spezialisten des Universitätsklinikums Leipzig. Foto: dpa „Seit drei Jahren haben wir Festspielleitung und eigentlich, gensäurerückfluss eine Kehleine Kooperation mit den Bay- wie der Fall von Herrn Randes kopfreizung verursachen; mal reuther Festspielen zur stimm- zeigt, noch mehr durch Mund- haben sich Sänger eine allergiärztlichen Betreuung der dort propaganda unter sich selbst sche Reaktion eingehandelt. mitwirkenden Sänger“, sagt zu uns“, sagt Fuchs. „Wir sind Und ebenso können chronische Fuchs. Ein großer Wagner- jederzeit kurzfristig verfügbar.“ Entzündungen der NasenneFreund, beziehungsweise ein Wobei die Offerte der Leipziger benhöhlen die Singstimme beenger Freund der Wagner-Fa- Mediziner neben der Phoniatrie einträchtigen, an den Stimmmilie selbst habe das eingefä- auch für andere Fachbereiche lippen können sich mitunter kleine Zysten oder Polypen bildelt: „Unser Dekan der Medizi- im Uniklinikum gelte. den.“ Und manchmal, so nischen Fakultät, Professor Joachim Thiery“, erhellt Fuchs. Was sein Gebiet anbelangt, Fuchs, scheine äußerlich bese„Mit Katharina Wagner persön- meint Fuchs zum behandlungs- hen auch alles okay zu sein, lich haben wir das seinerzeit in bedürftigen Spektrum der Bay- nur der Sänger selbst fühle Bayreuth dann auch verein- reuther Sangeszunft: „Mal sind beim Singen ein Unbehagen. bart.“ Immerhin: „Nur reichlich es akute Erkältungsinfekte, die Zum Beispiel, wenn er in die einen Monat im Sommer währt sich auf den Stimmapparat so genannte Übergangslage die Festspielzeit. Alle an einer auswirken. Mal kann der Ma- wechselt, sprich aus tiefster Saison beteiligten Sänger reisen zwei Monate vorher zwecks Proben an. Doch Bayreuth verfügt, falls da Stimmprobleme auftreten, über keinen Phoniater.“ Daher hatten einst Fuchs und Thiery den Bayreuthern – freilich unter Wahrung der freien Arztwahl der Sänger – für den Fall der Fälle das unbürokratische Hilfsangebot unterbreitet. „Und seither kommen die Wagner-Sän- Gesangsorgane im Blick: Prof. Michael Fuchs bei der Stimmbanduntersuchung bei ger über die Opernsänger Diogenes Randes Farias. Foto: Andreas Döring Tiefe mit der Stimme in höchste Höhen schnellen soll. „Für solche funktionellen Störungen braucht es schon eine Untersuchungstechnik, die auch die feinsten Schwingungsasymmetrien sichtbar machen kann“, lobt Fuchs die ihm am UKL zur Verfügung stehende Hightechgerätschaft. Für nächstes Jahr, das „große Wagner-Jahr“, haben sich die Kooperationspartner Universitätsklinikum Leipzig und Bayreuther Festspiele übrigens etwas Besonderes ausgedacht. „Wir organisieren in Leipzig ein wissenschaftliches Symposium zur Stimmgesundheit bei Wagner-Sängern“, blickt Fuchs, selbst ein bekennender Freund jenes Komponisten, ins Jahr 2013. „Dabei werden wir wiederum mit hiesigen Partnern wie der Oper agieren. Unsere Teilnehmer dürfen an einer Probe zu ,Rienzi‘ unter Leitung von Christian Thielemann teilhaben.“ Die interessierte Öffentlichkeit sei dann zu einigen Rundtischgesprächen auf den Uni-Campus am Augustusplatz eingeladen, die – hochkarätig besetzt mit Intendanten, Sängern, Dirigenten, Regisseuren und Phoniatern – die Stimmbelastung für so eine „Hochleistungsstimme“, wie sie das Musikdrama erfordere, noch einmal unter allen möglichen Gesichtspunkten „sezierten“, so Fuchs. Angelika Raulien 6 KLINIKUM 2012 Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N SERVICE Geburtstag mit Torte auch im Klinikum – neues Angebot für kleine UKL-Patienten W er im Krankenhaus liegt, kann nicht Geburtstag feiern? Doch, natürlich geht das. Gemeinsam mit Eltern, Großeltern und vielleicht dem einen oder anderen neuen Freund von der Station können Kinder ab sofort an ihrem besonderen Tag Kuchen essen, sich Hotdogs oder Hamburger schmecken lassen und dabei für eine kurze Zeit vergessen, dass sie krank sind. Möglich macht das ein neues Angebot der Schubert-Unternehmensgruppe als Servicepartner des UKL. Sie bietet die Ausrichtung von Kindergeburtstagen für die kleinen Patienten an, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht zu Hause feiern können. In einem Veranstaltungsraum im Zentrum für Frauen- und Kindermedizin kümmern sich die Mitarbeiter um die kulinarische Versorgung und eine liebevolle Dekoration des Raumes. „Mit den Eltern sprechen wir vorher ab, wie viele zur Feier kommen und was die Gäste essen wollen“, erklärt Bettina Drischmann, Veranstaltungsmanagerin bei der Schubert Unternehmensgruppe. Maximal eineinhalb Stunden kann dann gemeinsam gesessen und gefeiert werden. Angeboten wird die Veranstaltung ab fünf Personen. Zwischen drei süßen und drei herzhaften Paketen kann im Schokokuchen, Kerzen und Luftschlangen auch am Krankenbett - wenn es nicht anders geht, können kleine Patienten jetzt auch im Universitätsklinikum Geburtstag feiern. Foto: Stefan Straube Vorfeld gewählt werden, die dann entweder auf einem reich gedeckten Tisch Platz finden oder auf ein Buffet kommen. Es gibt Obst, einen Geburtstagskuchen, Eierkuchen oder Hamburger zum Selberbelegen, Hühnchen-Spieße oder einen Schoko-Brunnen. Auch Getränke wie Kakao, Kaffee, Tee und Saft sind inklusive. Gleichzeitig gehen die Mitarbeiter auf Be- sonderheiten ein, zum Beispiel, wenn der Nachwuchs bei bestimmten Krankheiten nicht alles essen darf oder Diabetiker ist. Und kleine Wünsche zum Lieblingsessen des Geburtstagskindes wie etwa Pizza oder Würstchen werden auch erfüllt. Die drei kleinen Testesser waren vom neuen Angebot jedenfalls begeistert. Gene und Ric, sechs und drei Jahre alt, machten sich sofort über den bunten Obstteller her und probierten die Lufttröten aus, deren bunter Papierschlauch sich mit ein bisschen Übung lautstark entrollte. Der zwölfjährige Christian belegte sich lieber einen Eierkuchen. „Probier mal die Melone, die ist gut. Die hab ich auch“, meinte Gene daraufhin mit Kennerblick. Eltern, die sich für den Kindergeburtstagsservice der Schubert-Unternehmensgruppe am UKL interessieren, finden auf den Stationen einen entsprechenden Flyer. Eine Anmeldung ist telefonisch unter 0341-9716460 sowie per EMail unter [email protected] möglich. Ines Christ N STUDIE Wenn die laufende Nase kein Ende nimmt J eden Morgen beim Aufwachen dieselbe Plage: Die Nase ist entweder verstopft oder sie läuft wie Wasser. Auf Augen und Stirn lastet ein starker Druck. Ralf Hensel fühlt sich selbst nach dem Nachtschlaf nie richtig erholt. Und auch tagsüber kämpft er mit typischen Krankheitssymptomen. Seit einem dreiviertel Jahr kennt der Wissenschaftler aus Halle es nicht anders. In wenigen Wochen muss er seine Promotion abgeben und hadert in dieser Stressphase umso mehr mit der dauernd laufenden Nase und dem druckempfindlichen schweren Kopf. „Patienten mit einer chronischen Entzündung der Nasenhaupt- und -nebenhöhlen haben keine lebensbedrohlichen Ist eine Schniefnase chronisch, hilft der Beschwerden, sind aber geGang zum Spezialisten. Foto: pixelio sundheitlich deutlich einge- schränkt, weniger leistungsfähig und in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt“, beschreibt Prof. Dr. Andreas Dietz, Direktor der Leipziger Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, das Dilemma der betroffenen Patienten. Die Ursachen für die chronische Rhinosinusitis (CRS) sind nur zum Teil bekannt. Es scheint jedoch ein Zusammenhang mit Allergien, Pilzen, Bakterien oder anatomische Besonderheiten der Nase zu geben, welche die dauerhafte Entzündung unterstützen. Bei der Behandlung stehen die Reduktion der Entzündung und die Wiederherstellung des natürlichen Schleimabflusses in der Nase im Vordergrund. Dies kann durch Nasensprays, myrtolhaltige Medikamente oder in schlimmen Fällen auch durch Antibiotika erfolgen. Im September 2012 startet an der Klinik für Hals-Nasen-Ohren eine klinische Studie zur Behandlung der chronischen Rhinosinusitis. Unter Leitung von Prof. Dietz soll die Wirksamkeit eines pflanzlichen Arzneimittels in spezieller Dosierung getestet werden. Das Präparat – eine Kombination aus verschiedenen Pflanzenextrakten – wird bereits seit langem zur Behandlung von Schnupfen und akuten Nasennebenhöhlenentzündungen eingesetzt. „Neu ist es, dieses Arzneimittel hoch dosiert in Tablettenform einzusetzen. Der Auftraggeber hofft, dass damit die Symptome von CRS wirksamer reduziert werden können, als das mit den bisherigen Mitteln der Fall ist“, so Prof. Dietz. Durch die Verbesserung der Symptomatik soll sich eine höhere Lebensqualität und Leistungsfähigkeit für den Betroffenen ergeben. Insgesamt werden europaweit fast 750 Patienten an der klinischen Studie teilnehmen. Die Leipziger Klinik ist eines von 56 Zentren, die sich an der Studie beteiligen. Betroffene Patienten, die sich für diese Studie interessieren, können sich in der Studieneinheit der HNO-Klinik melden. Teilnehmen können Personen von 18 bis 75 Jahren, die unter chronischer Rhinosinusitis (ohne beidseitige Nasenpolypen und ohne Allergien) leiden. Ansprechpartnerin ist die Studienassistentin Frau Streubel. Tel.: 0341-9725052, E-Mail: Katja. [email protected]. de Anne-Katrin Hartinger KLINIKUM 2012 7 Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N INTERVIEW Schlechte Wundheilung: Madentherapie kommt zum Einsatz V zu behandelnde Stelle gelegt und fixiert. Von den Maden sieht man dann gar nichts. Bei bestimmten Wunden, etwa wenn sie höhlenartig tief sind, werden auch so genannte Freiläufer eingesetzt. iele Patienten kennen das Problem: Wunden heilen nur schlecht. Viele plagen sich über Monate und Jahre mit offenen Füßen oder Beinen. Abhilfe kann da die Madentherapie schaffen. Dabei werden Maden zur Reinigung von nekrotischem Gewebe und gegen Bakterienbefall in chronischen Wunden eingesetzt. Wie genau die Therapie wirkt und wann sie eingesetzt wird, erklärt Karen Hoffmann im Interview mit „Gesundheit und mehr …“. Die Krankenschwester ist mit für den Einsatz der Therapie am UKL verantwortlich und arbeitet im Wund-, Stoma-, und Bewegungsmanagement. Woher kommen die Maden, die dabei eingesetzt werden? Es handelt sich dabei um die Larven der Hausfliege. Diese werden im Labor unter sterilen Bedingungen von einer Firma in Hamburg gezüchtet. Hier am UKL wird dann beispielsweise die Größe der Wunde mit einer Schablone gemessen und dementsprechend die richtige Größe des Beutels, der bestellt werden muss, ermittelt. Anschließend werden sie über die Apotheke geliefert und müssen innerhalb von 24 Stunden eingesetzt werden, sonst sterben sie. Frage: Wann wird die Madentherapie zur Behandlung von Patienten eingesetzt? Karen Hoffmann: Die Madentherapie wird bei Wunden eingesetzt, die schlecht oder gar nicht heilen, wie etwa beim diabetischen Fuß oder bei Geschwüren am Bein. Hier am UKL kommt sie auch bei Wunden im Bauch oder bei Dekubitus zum Einsatz. Von verzögerter Wundheilung spricht man, wenn es über vier bis sechs Wochen keine Heilungstendenz gibt. Dann kann man dem Körper z.B. mit der Madentherapie ein bisschen helfen. Wie stehen Patienten der Therapie gegenüber? Natürlich ist es eine Überwindungssache, aber die Patienten, die die Therapie in Anspruch nehmen, haben oft einen sehr langen Leidensweg hinter sich. Manche haben über Jahre verschiedenste Wundauflagen ausprobiert und nichts hat geholfen. Schwester Karen Hoffmann erklärt an einem Modell den Einsatz der Madentherapie beim Patienten. Foto: Ines Christ Wie funktioniert die Therapie? Die Maden sorgen dafür, dass die Wunde gereinigt wird. Vereinfacht gesagt, spucken die Larven in die Wunde und die in der Flüssigkeit enthaltenen Enzyme sorgen dafür, dass das abgestorbene Gewebe, die Nekrose, verflüssigt wird und von den Fliegenlarven aufgenommen werden kann. Die Wunde fängt zunächst stark an zu nässen – ein natürlicher Vorgang. In den Ausscheidungen der Maden befinden sich ebenfalls nekroselösende Enzyme sowie antibakterielle Stoffe. Um welche Stoffe es sich dabei genau handelt, weiß man jedoch noch nicht genau, für die Entwicklung neuer Wundauflagen ist das jedoch eine interessante Frage. eingesetzt werden, als wir es derzeit schon machen. Was passiert, wenn die Madentherapie abgeschlossen ist? Wenn die Wunde sauber ist, kann sie theoretisch zuheilen. Die Wunden jedoch, die bei uns behandelt werden, werden in der Regel plastisch mit neuer Haut bedeckt. Welche weiteren Vorteile bietet die Madentherapie? Die Maden „fressen“ ausschließlich totes Gewebe, das heißt, sie greifen weder gesundes Gewebe noch Knochen, Sehnen oder große Gefäße an. In welcher Form werden die Maden auf die Wunde gebracht? Es gibt zwei Möglichkeiten: Die Maden kommen in einen Beutel, der ein bisschen wie ein Teebeutel aussieht. Dieser wird wie eine Wundauflage auf die Spürt man etwas, wenn die Maden „arbeiten“? Die Maden haben keine Zähne, das heißt, sie können nicht zubeißen. Wenn die Wunde sauber ist, merken manche Patienten ein kleines Kribbeln durch die Füßchen, wenn sich die Larven bewegen. Manchmal kann es auch zu einem Stechen kommen, wenn sie sich in der Nähe von Nervenenden, die kurz unter der Haut liegen, befinden. Das ist aber alles im Rahmen. Die meisten Patienten merken gar nichts. Nein. Sie brauchen Licht und Sauerstoff, um sich weiterzuentwickeln. Stirbt also eine Made während der Wundbehandlung, wird sie von den anderen „gefressen“. Kann die Madentherapie bei jeder Art von Wunde eingesetzt werden? Nein. Bei ganz sauberen oder oberflächlichen Wunden wird sie nicht gebraucht. Der Körper hilft sich in der Regel selbst: Zuerst werden die Gefäße verschlossen, dann bildet sich darunter neues Gewebe. Normalerweise ist von einer Wunde nach 21 Tagen nichts mehr zu sehen. Das ist jedoch beispielsweise bei Diabetikern und Rheumatikern anders, die häufig eine gestörte oder verzögerte Wundheilung haben. Welche weiteren Gegenanzeigen gibt es? Die Madentherapie wird nicht eingesetzt, wenn Patienten an Fisteln leiden und wenn die Durchblutung der behandelten Extremitäten nicht gewährleistet ist. Auch wenn Patienten lange eine Infektionskrankheit hatten, müssen sie auf die Therapie verzichten, weil dann auch die Gefäße angegriffen sein könnten. Welche Voraussetzungen müssen die Patienten erfüllen, um eine Madentherapie zu bekommen? Sie müssen sich gut und eiweißreich ernähren, viel trinken, außerdem müssen Leber, Nieren und die Gefäße in Ordnung sein. Bei Diabetes-Patienten ist es wichtig, dass der Blutzucker richtig eingestellt ist. Übernehmen die Krankenkassen die Kosten? Wird die Behandlung in einem Krankenhaus wie hier am UKL durchgeführt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Bei der ambulanten Therapie, wie sie beispielsweise in diabetischen Schwerpunktpraxen möglich ist, handelt es sich um Einzelfall-Entscheidungen, das heißt, Patienten müssen bei ihrer Kasse einen Antrag auf Kostenübernahme für die leider nicht ganz billige Therapie stellen. Interview: Ines Christ Fotos: Biomonde Wie lange dauert es, bis Ergebnisse sichtbar werden? Etwa zwei bis drei Tage bleiben die Maden auf der Wunde, und nach zwei bis drei Zyklen, also rund einer Woche, ist die Wunde sauber. Mit keiner anderen zeitgemäßen Wundversorgung ist das so schnell möglich. Wir arbeiten am UKL bereits seit etwa zehn Jahren mit der Madentherapie. Aus meiner Sicht könnte sie sogar noch häufiger Kann es passieren, dass Maden im Körper bleiben? Größenvergleich: Wie schnell die Maden wachsen, In einem Biobag werden die Maden auf die während sie die Wunde säubern, zeigt dieses Foto. Wunde wie eine Wundauflage aufgebracht. Weitere Informationen sowie eine Info-Broschüre zu allen Fragen rund um die Madentherapie gibt es bei der Initiative Chronische Wunden unter www.icw.de. 8 KLINIKUM 2012 Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N MEDIKATION Das Miteinander von Arzneien als Herausforderung D ie Medikation von älteren Patienten ist für Ärzte und Apotheker immer wieder eine Herausforderung. Denn Patienten über 65 Jahren müssen im Durchschnitt fast fünf Mal so viele Medikamente einnehmen wie jüngere Menschen, wie Dr. Donald Ranft, Fachapotheker der klinischen Pharmazie in der Apotheke des Universitätsklinikums Leipzig, jüngst vor Pflegern und Ärzten sagte. „Wir haben immer mehr alte Menschen, die immer kränker werden. Die daraus resultierende Polypharmazie, also die Anwendung von mehreren Arzneimitteln gleichzeitig, steigert das Risiko auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen. Und ich sage ehrlich: Wer schon das Miteinander von drei Arzneien im menschlichen Körper exakt vorhersehen kann – dem gebührt mein Respekt.“ Zu hinterfragen sei einerseits, was das Arzneimittel mit dem Körper mache, und andererseits, was der Körper mit dem Arzneimittel mache. „Denn mit dem Alter verändert sich die Physiologie. Die Magensäureproduktion ist verringert, die Oberfläche der Magenschleimhaut hat sich verändert, der alte Körper weist eine andere Zusammensetzung von Muskel, Bundesgesundheitsministeriums von einem Expertengremium erarbeitet wurde, enthält 83 Wirkstoffe, auf deren Verschreibung im Alter möglichst verzichtet werden sollte.“ Dennoch erhält etwa jeder vierte Patient mindestens eines dieser potenziell gefährlichen Arzneimittel. Deshalb appellierte der Leipziger Fachapotheker an Ärzte und Pflegekräfte: „Es gilt, die Verträglichkeit vor einem fatalen Sturz des Patienten zu kontrollieren. Das heißt, nicht nur Blutdruck und Puls, sondern auch geistige Aufnahmefähigkeit und Gangsicherheit im Blick zu behalten. Da kommt auch Pflegekräften eine Verantwortung zu.“ Ältere Patienten haben oft mit den Wechselwirkungen ihrer vielen Medikamente zu kämpfen. Fotos: Uwe Niemann, Stefan Straube Ist für die Priscus-Liste: UKLFachapotheker Dr. Donald Ranft. und Studien. Doch die meisten Studien zur Zulassung der Arzneimittel werden nicht explizit an älteren Patienten gemacht. Damit entstehe potenziell ein Risiko auf Fehl- oder Übermedikation oder aber auf Nichtansprechen. Dazu komme noch, dass die älteren Patienten funktionelle Defizite aufweisen, was beispielsweise feinmotorische Fähigkeiten, Sehen und Kognition betreffe. Damit können Fehler beim Einnehmen von Medikamenten entstehen. Fett und Wasser auf als ein junger Körper“, so Dr. Ranft. Auch sei beim alten Menschen die Lebermasse um bis zu 40 Prozent geringer. Zudem sei die Durchblutung von Leber und Nieren um etwa 50 Prozent geringer. Ehe ein Medikament zugelassen werde, durchlaufe es Prüfungen „Mit der sogenannten PriscusListe haben Ärzte ein Instrument in der Hand, um potenziell inadäquate Medikamente zu vermeiden“, so Dr. Ranft. „Die Priscus-Liste, die im Auftrag des Die Priscus-Liste, die für jedermann im Internet einsehbar sei, sei für Ärzte und Apotheker ein Hilfsmittel, stelle aber kein Allheilmittel dar. Die Liste ordnet Medikamente ein und gibt Hinweise auf mögliche Alternativen. Dabei erhebe sie nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Zudem könne sie die individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung nicht ersetzen. Die Priscus-Liste richte sich zwar primär an Ärzte und Apotheker. Aber auch Pflegekräfte oder Angehörige könnten aus der Liste Ableitungen zum Nutzen des Patienten entnehmen. Uwe Niemann N ADIPOSITAS – EIN THEMA MIT GEWICHT „Runde Taube“: Erfahrungsbericht einer adipösen Patientin D ie Deutschen haben ein dickes Problem: Jeder zweite ist übergewichtig und etwa jeder vierte sogar fettleibig (adipös). Deshalb bietet „Gesundheit und mehr“ in Kooperation mit dem IFB AdipositasErkrankungen nun eine Beitragsserie zu Adipositas, ihrer Entstehung, Behandlung und Erforschung. Heute berichtet eine Betroffene über ihr Leben. Meine Tochter ist süß. Sie sagt immer zu mir: „’Dick’ und ‚fett’ kannst du aus deinem Wortschatz streichen. Du bist nicht fett, du bist rund.“ An ihrer Zimmertür hängt ein Bild mit einem Weißkopfseeadler: „Hier wohnt Hanna Robina“. Für meine Tür hat sie ein Bild mit einem dicklichen Vogel gemalt: „Hier wohnt meine runde Taube“. Ich mag meinen Bauch nicht, sie mag meinen Bauch. Damit ist sie allein auf weiter Flur. Denn „dick“ ist im allgemeinen Sprachgebrauch nicht mehr wertfrei, sondern negativ besetzt. Zumindest wenn es um die Körpermaße geht. Letztens beschlich mich der Gedanke, ob das Verhalten meiner Tochter nicht ein Ausdruck von Co-Ab- hängigkeit ist; sie will mich ganz offensichtlich damit schützen. Vor acht Jahren hat mir ein Psychologe gesagt, er hielte mich für essgestört. Gleichzeitig lehnte er es ab, ambulant mit mir auf dieser Strecke zu arbeiten. Mit der Begründung, das könne man nur stationär. Also habe ich mich gekümmert. Verhaltenstherapie, psychosomatische Kur, Selbsthilfegruppe, noch mal Kur. Ergebnis: Ich bin heute so schwer wie noch nie in meinem Leben, mit allen Begleiterscheinungen: Diabetes, Bluthochdruck, Schlafapnoe, Asthma bronchiale, beginnende Gonarthrose, ständig schmerzende Füße, Kurzatmigkeit, Schwitzen, eingeschränkte Beweglichkeit. Das müsste doch eigentlich reichen, um Veränderungen anzustreben. Momentan nehme ich gerade wieder neuen Anlauf: Ernährungsberatung, Selbsthilfegruppe für Dicke. Das bringt mir Austausch und Anregung, doch machen muss ich es allein. Und das ist nicht immer leicht, wenn es an der nötigen Disziplin mangelt – und die brauche ich: Für eine bessere Lebensquali- tät müsste ich ganze 50 bis 60 Kilo abspecken. Vom Idealbild wäre ich dann immer noch so weit entfernt wie der Mond von der Erde. Wenn man öfter eine Diät macht, manifestiert sich das dann wohl auch im Gehirn. Ergebnis: Essstörung. Das Idealbild. Neulich sah ich eine Dokumentation mit Tim Mälzer zum Thema Diäten. Was wir immer schon wussten: Diäten bringen nichts außer dem Jojo-Effekt. In Amerika gab es eine Studie mit Mäusen. Die wurden auf Diät gesetzt und be- Das Idealbild. Heutzutage am PC und mit entsprechender Software ist es kein Problem, aus einer normalen Figur eine „Traumfigur“ zu machen. Schmale Taille, schmale Hüften, schlanke Oberschenkel, kleine Oberweite. Dazu ein austauschbares Gesicht. Diese Bilder sieht man überall. In der Zeitung, in Zeitschriften, auf Plakaten im öffentlichen Raum, im Internet, in der Werbung im Fernsehen. Eine Figur, die real gar nicht existiert, suggeriert der holden Weiblichkeit, dass sie nur etwas wert ist, wenn sie diesen perfekten Body hat. Für mich ganz klar ein Beweis dafür, wie krank diese Gesellschaft ist. kamen nach Beendigung der Diät ein fettreiches und ein fettarmes Futter angeboten. Für welches Futter haben sie sich wohl entschieden? Richtig, für das fettreiche. Eventuell hat man damit die Erklärung für den Jojo-Effekt gefunden. Der Körper muss während der Diät haushalten und verlangt dann vehement nach Auffüllung der verbrauchten (Fett)Reserven. Aber nein. In den Augen der Gesellschaft bin ich die Kranke, weil ich zu faul bin, mich anzustrengen, oder zu undiszipliniert. Ja, ich bin krank. Aber wie viele andere auch? Nur dass deren Makel nicht so augenfällig sind. Jeder soll nach seiner Fasson selig werden. Ich beleidige doch auch niemanden, nur weil er von Kopf bis Fuß tätowiert ist oder unzählige Piercings im Gesicht und anderen Körperteilen hat, nur weil es mir nicht gefällt. Aber ich muss mir Kommentare wie: „He, du fette Sau“, „Schlanker Fünftonner“ oder „deutsche Panzer rollen wieder“, gefallen lassen. Manchmal trifft es mich nicht so sehr, manchmal dagegen bis ins Mark. Dabei möchte ich einfach nur in Ruhe gelassen werden. Mit oder ohne meine Kilos. Meine Kilos. Meine Entscheidung. Mein Leben. Kirsten Janowski Das IFB AdipositasErkrankungen ist eine gemeinsame Einrichtung der Universität Leipzig und des Universitätsklinikums Leipzig. Erforschung und Behandlung von Fettleibigkeit sind am IFB interdisziplinär vernetzt. Betroffene finden in den IFB Adipositas Ambulanzen für Erwachsene oder für Kinder und Jugendliche Hilfe. www.ifb-adipositas.de UNIVERSITÄTS-LEBEN 9 Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N ÄGYPTOLOGIE Projekt untersucht Lehnwortschatz der ägyptischen Sprache I rückgeht: „Wie ein Duden, der nur germanische Wörter zuließe und etwa lateinische Lehnwörter wie Wein, Fenster und Mauer ausspart“, so Richter. n zwei Jahrtausenden ägyptischer Sprachgeschichte scheint der Sprachwandel des Ägyptischen kaum durch Sprachkontakt motiviert gewesen zu sein. Dann, im 4. Jh. v. Chr., etablierte sich in Ägypten eine hellenistische Königsdynastie, und Griechisch wurde zur Sprache der Herrschaftselite, der Verwaltung und der höheren Bildung. Die Einwirkung der griechischen Kontaktsprache auf das Ägyptische wird nun am Ägyptologischen Institut – Georg Steindorff – der Universität Leipzig im Projekt „Database and Dictionary of Greek Loanwords in Coptic“ erforscht. Das Ägyptische, eine der am frühesten und am längsten bezeugten Sprachen der Menschheit, veränderte sich in den 2000 Jahren von der Pyramidenzeit bis in die Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. zwar erheblich, jedoch kaum oder wenig durch Sprachkontakt motiviert. Nach der Eroberung Ägyptens durch Alexander den Großen (331 v. Chr.) etablierte sich die makedonische Dynastie der Ptolemäer; maßgebliche Institutionen des Staates und der Gesellschaft wurden griechischsprachig und blieben dies auch während der ersten Jahrhunderte n. Chr., als Ägypten eine Schlüssel zur ägyptischen Sprache: Der Stein von Rosetta mit seiner berühmten dreisprachigen Inschrift. Foto: dpa Provinz des römischen Reiches war. Die Bilanz des jahrhundertelangen griechisch-ägyptischen Sprachkontakts tritt im Koptischen zutage, der mit den Buchstaben des griechischen Alphabets und ägyptischen Zusatzzeichen geschriebenen jüngsten Sprachstufe des Ägyptischen (4.-14. Jh. n. Chr.). Mehr als 4500 griechische Wörter der meisten Wortarten und Wortfelder bereicherten den ägyptischen Wortschatz dieser Zeit. „Wir haben es mit einem der am breitesten und dichtesten bezeugten Fälle intensiver lexikalischer Entlehnung in der Antike und insofern mit einem Referenzfall der historischen Sprachwissenschaft zu tun“, sagt Prof. Tonio Sebastian Richter, der Leiter des Projekts. Dieser gewaltige Lehnwortschatz stellt eine kardinale Aufgabe der ägyptischen und griechischen Wortforschung dar, zumal die koptische Lexikographie sich bislang auf den koptischen Wortschatz beschränkte, der etymologisch auf den älteren ägyptischen Wortschatz zu- Während einer vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst geförderten Pilotphase wurden im Projekt „Database and Dictionary of Greek Loanwords in Coptic“ am Ägyptologischen Institut – Georg Steindorff – der Universität Leipzig von April 2010 bis März 2012 die konzeptuellen und technischen Voraussetzungen geschaffen, um den griechischen Lehnwortschatz im Ägyptisch-Koptischen vollständig zu dokumentieren und tiefgreifend zu analysieren. In einem auf zwölf Jahre angelegten Langfrist-Vorhaben der Deutschen Forschungsgemeinschaft soll nun ab Herbst 2012 diese große lexikographische Aufgabe in Angriff genommen werden. Außer griechischen Lehnwörtern im Koptischen sollen auch griechische Wörter im vorkoptischen Ägyptisch und arabische Lehnwörter im späteren Koptisch erfasst werden. Damit wird die Online-Datenbank, die das DDGLC-Projekt erarbeitet, reichlich 1500 Jahre kontaktinduzierten Sprachwandels im ägyptischen Wortschatz dokumentieren. Ronny Arnold N ANGEBOT Lernen als Erlebnis – neuer Durchgang der Kinderuni B evor für die Erwachsenen das neue Semester beginnt, heißt die Universität Leipzig wieder Kinder von acht bis zwölf Jahren an der Kinderuni willkommen. In fünf Vorlesungen führen Leipziger Wissenschaftler durch ihre Spezialgebiete, dieses Mal mit den Schwerpunkten Naturwissenschaft und Sprachforschung. Die Teilnahme ist wie immer kostenlos, aber anmeldepflichtig. Mit dem dritten Durchgang der Kinderuni-Neuauflage hat sich die Initiative von Prof. Torsten Schöneberg, dem Prodekan der Medizinischen Fakultät, verstetigt. Den Vorlesungsauftakt macht sein Kollege Physiker Prof. Dr. Daniel Huster aus Freude an unterhaltsamer Wissensvermittlung und in der Hoffnung, einen Funken überspringen zu lassen. „Wenn wir erwachsene Studierende im Nebenfach Physik an die Uni bekommen, sind die schon längst abgeschreckt. Dabei ist Naturwissenschaft nicht nur wichtig, sondern auch etwas, das Freude machen soll und cool ist.“ Der Antrieb, etwas wissen zu wollen, gehe häufig irgendwann unterwegs verloren, so Huster. „Deshalb ist es notwendig, Kinder auf spielerische Art früh zu fördern, wie es sich die Kinderuni zum Ziel gesetzt hat.“ Auch seine Tochter sei vor einem Jahr eher widerwillig zur ersten Vorlesung gegangen. Das sei aber rasch in Begeisterung umgeschlagen. Ab dem 14. September werden die 10-Jährige und ihre Freunde wieder unter den Zuhörern sein und sich die Welt im kleinen und größeren Zusammenhang erklären lassen. 14. September 2012, 16.30 Uhr: Wippen, Schaukeln, Rutschen – Physik auf dem Spielplatz. Warum fällt man mit dem Fahrrad um, wenn es steht, nicht aber, wenn es fährt? Warum gewinnen Erwachsene auf der Wippe immer gegen Kinder? Und warum kann man vom Karussell aus mit der Wasserpistole niemals treffen? Klarer Fall, hier ist Physik im Spiel, die in dieser Vorlesung anhand von vielen Experimenten erklärt wird von Prof. Dr. Daniel Huster, Direktor des Instituts für Medizinische Physik und Biophysik, Universität Leipzig. 21. September 2012, 16.30 Uhr: ABC – Warum können wir eigentlich lesen und schreiben? Wir benutzen 26 Buchstaben. Aber wie ist unser lateinisches Alphabet zu uns gelangt, wie hat der Mensch angefangen zu schreiben und wie sehen die ältesten Schriftzeichen aus? Prof. Dr. Hans-Werner Fischer-Elfert, Geschäftsführender Direktor des Ägyptologischen Instituts der Universität Leipzig deckt auf, welche Verbindung zwischen Hieroglyphen und unserer Alphabetschrift besteht. 28. September 2012, 16.30 Uhr: Können wir unseren Augen trauen? – Die Geheimnisse des Lichts. Wie kommen die Farben in den Regenbogen und können Schatten farbig sein? Was hat die Frage, wie Licht durch ein enges Loch kriecht, mit einem iPhone oder Teleskop zu tun? Wie die Optik, die Lehre vom Licht, unseren Alltag durchdringt, wird Prof. Dr. Marius Grundmann zeigen, Abteilungsleiter Halbleiterphysik vom Institut für Experimentelle Physik II, Universität Leipzig. 5. Oktober 2012, 16.30 Uhr: Tatort Mückenmafia – ein Wasserfloh ermittelt. In dieser Vorlesung wird gegen die gemeine Hausmücke ermittelt, einem wegen Körperverletzung, Hausfriedensbruch und Virenschmuggel gesuchten Verbrechers. Iris Kröger vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Department System Ökotoxikologie lädt zu einer spannenden Verfolgungsjagd durch Luft und Wasser ein, bei der auch biologische Kampfstoffe zum Einsatz kommen. 12. Oktober 2012, 16.30 Uhr: Biologische Zellen – die Bau- steine, aus denen wir gemacht sind. Haut, Gehirn, Muskeln – unser gesamter Körper besteht aus unzähligen Kraftwerken, den Zellen. Allein das menschliche Gehirn hat 20 Milliarden Nervenzellen, ungefähr so viele wie es Sterne am Himmel gibt. Prof. Dr. Josef Käs, Direktor des Instituts für Experimentelle Physik I an der Universität Leipzig, nimmt die kleinsten Bausteine unter die Lupe und gibt Antworten auf Fragen, woraus sie bestehen, ob sie miteinander reden oder intelligent sind. Organisatorisches: 45 Minuten dauert jede Vorlesung. Wer wenigstens drei Vorlesungen besucht hat, erhält am Ende ein Kinderuni-Diplom. Die Teilnahme ist kostenlos. Aufgrund der begrenzten Plätze ist jedoch eine Anmeldung erforderlich über das Formular im Internet. Jedes angemeldete Kind erhält vor Ort seinen persönlichen Studienausweis, der gleichzeitig als Eintrittskarte gilt. Diana Smikalla 10 LEIPZIG – MEINE STADT Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N EINKAUFSZENTRUM Goethe-Leuchtreklame: Gerichtsstreit droht In neuem Glanz sollte die berühmte Leuchtwerbung „Mein Leipzig lob’ ich mir“ zur Eröffnung der Höfe am Brühl in knapp fünf Wochen erstrahlen. Doch der historische Goethe-Schriftzug bleibt wegen des andauernden Streits zwischen dem Investor Mfi und dem direkt angrenzenden Marriott-Hotel auf unbestimmte Zeit eingelagert. Die Vier-Sterne-Herberge befürchtet Belästigungen für ihre Gäste und will die Anbringung auf dem Dach des Einkaufszentrums verhindern – obwohl die Neonreklame nachts gar nicht eingeschaltet werden soll. Auch ein Brief von Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) konnte den Konflikt bisher nicht lösen. Sie ist knapp 100 Meter breit, zwischen drei und fünf Meter hoch und seit den frühen 1970er Jahren ein Wahrzeichen: die denkmalgeschützte Leuchtwerbung mit dem berühmten Goethe-Spruch und dem Porträt des Dichterfürsten. Bis 2007 stand die Tafel aus DDR-Zeiten auf den Wohnblöcken am Brühl und begrüßte die Gäste zusammen mit dem Schriftzug „Willkommen in Leipzig“ auf Deutsch, Russisch, Englisch und Französisch. Investor Mfi aus Essen wollte das gesamte Ensemble für rund 300 000 Euro restaurieren lassen und auf dem Dach des neuen Einkaufszentrums an der Stirnseite zum Hallischen Tor aufbauen. Doch daraus wird vorerst nichts. Zur Eröffnung am 25. September werde der Schriftzug „definitiv nicht“ auf dem Dach des 200 Mil- Das Streit-Objekt liegt in einer Lagerhalle in Neukieritzsch. lionen Euro teuren ShoppingTempels leuchten, sagte Rainer Borst, Centermanager der Höfe am Brühl. Die Reklame lagert derzeit in einer Halle der Neontechnikfirma Caralux bei Neukieritzsch. Die Restaurierung würde laut Geschäftsführer Gerd Martin etwa drei Monate dauern – also mindestens bis Ende des Jahres. „Alles ist vorbereitet. Aber wegen des eingelegten Widerspruchs sind uns die Hände gebunden“, bedauert Borst, der auf ein klares Signal der Stadt hofft. Um Leipzigs wohl bekannteste Leuchtwerbung zurück ins Stadtbild zu holen, wandte sich vor kurzem Oberbürgermeister Jung persönlich mit einem Brief an die Eigentümer des Hotels. Tenor: „Die Willkommensbotschaft am Brühl – gepaart mit der GoetheSilhouette und dem Goethe-Zitat ’Mein Leipzig lob’ ich mir’ – war und ist eine liebenswerte Botschaft an die Gäste unserer Stadt.“ Der beleuchtete Schriftzug habe einen „sehr hohen Stellenwert“ für Leipzig, erklärte Baubürgermeister Martin zur Nedden (SPD) auf LVZ-Anfrage. Alle Bemühungen um eine Einigung in dem seit Monaten schwelenden Streit seien bislang jedoch ohne Erfolg geblieben. „In rund 70 unserer Zimmer würde die Neonreklame direkt hinein leuchten“, erläutert Thomas Reinhardt, Direktor des Marriott-Hotels, das Problem. Die Gäste könnten sich gestört fühlen und das Nobelhotel meiden, befürchtet der 44-Jährige. „Das hätte definitiv negative Folgen für unseren Umsatz“, so der Marriott-Chef. „Die Leuchtreklame an sich finde ich toll“, erklärte Reinhardt gegenüber der LVZ, „aber bitte nicht direkt vor unserem Foto: Volkmar Heinz Hotel. Sie ist zu groß und zu hell. Sie muss einfach woanders hin.“ Der handfeste Streit um „Mein Leipzig lob’ ich mir“ begann bereits im April. Nach Erteilung der Baugenehmigung für die Leuchtreklame, die erst knapp eineinhalb Jahre nach der Grundsteinlegung für die Höfe erfolgte, gingen die Eigentümer des Marriott in den Brühl-Arkaden in Widerspruch. Sie bemängelten, dass man zu spät über den neuen Standort informiert worden sei und schalteten deshalb zusätzlich das Leipziger Verwaltungsgericht ein, um die Anbringung der Reklame zu verhindern. Über den Antrag am Gericht sei bisher noch nicht entschieden worden, weiß Stefan Barton, Sprecher der Landesdirektion. Seine Behörde prüft momentan den Widerspruch des Hotels. „Die Sache liegt seit 26. Juli bei uns vor“, so Barton. Die Bearbeitung dauere voraussichtlich mehrere Wochen. Sollte die Landesdirektion grünes Licht für den Aufbau der Leuchtreklame geben, scheint eine Klage des Marriott wahrscheinlich. Mehrere Anwälte beschäftigen sich laut Reinhardt bereits intensiv mit den rechtlichen Möglichkeiten. „Aus unserer Sicht ist die Leuchtwerbung nicht genehmigungsfähig“, so der Hoteldirektor. Selbst der Kompromiss der Stadt, die Leuchtschrift von 22 bis 6 Uhr auszuschalten und tagsüber nur mit 20 Prozent Leistung zu betreiben, konnte das Marriott nicht überzeugen. 2010 war dafür extra ein Gutachten von der Stadt angefertigt worden. „Im Winter wird es spätestens ab 18 Uhr dunkel“, argumentierte der Hotelchef. Die Gäste würden zudem bereits im Internet sehen, dass sie direkt neben einer Leuchtreklame übernachten. „Da haben wir einen klaren Wettbewerbsnachteil“, so Reinhardt. Der Marriott-Chef hält nur eine Lösung für akzeptabel: einen anderen Standort für die Leuchtreklame. „Der Schriftzug ist Am Hallischen Tor für Passanten von der Straße ohnehin schlecht zu erkennen“, so Reinhardt. An einer anderen Stelle der Höfe am Brühl könne die Mega-Reklame aufgrund der unterschiedlichen Fassadenhöhe des Einkaufszentrums aber nicht angebracht werden, heißt es aus dem Rathaus. Eine Zerstückelung der verschiedenen Schriftzüge und Logos kommt für die Stadt ebenso wie für den Bauherren nicht in Frage. Robert Nößler N VERANSTALTUNG Norwegisches Teenie-Duo singt in Leipzig D er REWE-Kindertag am 23. September 2012 auf der agra kann mit einem echten Show-Highlight aufwarten: Das Pop-Duo „2Boys“ aus Norwegen wird auf der Showbühne der beliebtesten Kinderund Familienveranstaltung in der Region Leipzig stehen. Wer ist eigentlich Justin Bieber? Die Ablösung für den kanadischen Schmachtfetzen im Stimmbruch kommt jetzt aus Norwegen. „2Boys“ heißt die neue Teen-Pop-Sensation, die sich gerade anschickt, Deutschland und Europa zu erobern. Eine weitere Station ihres Siegeszuges ist der REWE-Kindertag Leipzig am 23. September 2012. In ihrer Heimat sind Sondre (12) und Marcus (15) schon bekannt wie bunte Hunde. Von klein auf zieht es die musikalischen Brüder auf 2012 in Leipzig. Wer es bis dahin nicht aushält, kann sich auf der Facebook-Seite des Familienfestes schon erste Videos von Sondre und Marcus anschauen. die Bühne. 2009 begeisterten sie beim „MGP Jr.“ – der Ausgabe des Eurovision Songcontests für Kinder – mit einem Song, den sie selbst schrieben und produzierten. Seitdem absolvierten sie über 50 Konzerte, Radio- & TVAuftritte, z.B. bei der norwegischen Version von „Supertalent“. 2010 veröffentlichten sie erfolgreich ihr Debütalbum „Be yourself“, mehrere Songs fanden sich auf vielen Hit-Sammlungen und die Klickzahlen ihrer YoutubeVideos knackten schnell die Millionenmarke. 2011 unterschrieben die sympathischen Burschen beim Musiklabel „Hitnation Music“ und arbeiten seitdem mit Hitproduzenten und erfolgreichen Songwritern am neuen Album, mit dem sie in diesem Jahr Europa erobern wollen. Die norwegische Gruppe „2Boys“ sind in ihrer Heimat schon Stars – und kommen am 23. September nach Leipzig. Foto: pd Seit Mai treten „2Boys“ im Rahmen der Toggo Tour von SuperRTL in vielen deutschen Städten auf. Nach ihrem Auftritt auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin heißt der nächste Stopp dann: REWEKindertag am 23. September Neben den beiden jungen Skandinaviern gibt es natürlich noch viele andere tolle Attraktionen und Angebote auf dem REWEKindertag 2012 in Leipzig. Von 10 bis 17 Uhr gibt es jede Menge Show, Spiel und Sport. Dazu Ponyreiten, eine Kinder-Eisenbahn, Bungee Trampolins, Tiershows, Kinderschminken, Bullriding, elf Hüpfburgen, Verkostungsstände, Torwandschießen, Bastelecken und viele weitere Überraschungen. Und auch wenn die Organisatoren mit den „2Boys“ einen echten Show-Hochkaräter verpflichtet haben: Der Eintritt zum REWE-Kindertag ist auch in diesem Jahr für alle frei. frs POLITIK I WIRTSCHAFT 11 Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N INSOLVENZ Melkus: Ende einer Legende Der Dresdner Sportwagenbauer Melkus steht vor dem Aus: Ende August stellte das Unternehmen beim Amtsgericht Dresden einen Insolvenz-Antrag. Sepp Melkus, Enkel von Rennfahrerlegende Heinz Melkus, hat es am Ende nicht geschafft, für seine handgearbeiteten Boliden hinreichend Käufer zu finden. Gerade noch hat der berühmte Flügeltürer RS 2000 am Wochenende auf dem Lausitzring zwei Porsche 911 GT3 auf die Plätze verwiesen, da mussten einen Tag später seine Schöpfer den schweren Gang zum Insolvenzgericht antreten. Der 2006 gegründeten Sportwagenmanufaktur ist das Geld ausgegangen. Die Idee des Firmengründers Sepp Melkus, an die Geschichte der Familie seit 1950 anzuknüpfen und nach dem legendären DDR-Sportwagen Melkus RS 1000 das Nachfolgemodell RS 2000 erfolgreich auf dem Weltmarkt zu platzieren, ist damit vorerst gescheitert. Ihm sei dieser Schritt sehr schwergefallen, kommentierte Geschäftsführer und einer der Hauptgesellschafter Sepp Melkus die Insolvenz. Er sprach die Hoffnung aus, „dass das Ende auch ein Neubeginn sein kann“. Anwältin Nicole Schmidt, die gemeinsam mit dem Unternehmer in den vergangenen Wochen versucht hatte, nach außergerichtlichen Lösungen zu suchen, deutete an, dass man weiter mit einem potenziellen Käufer in Verhand- lungen stehe. Doch für einen Insolvenzplan hätte die Entscheidung für einen Einstieg eben deutlich früher fallen müssen. Ob nun in Dresden weitergearbeitet werde, entscheide der vorläufige Insolvenzverwalter. Das Amtsgericht Dresden hat Sprecherin Birgit Keeve zufolge Anwältin Grit Rademacher von der Kanzlei Schultze und Braun zur vorläufigen Insolvenzverwal- terin bestimmt. Da die noch im Urlaub ist, übernimmt zunächst Kollege Harald Bußhardt den Blick in die Bücher. Den Traum von einer Dresdner Sportwagen-Produktion trug die Familie Melkus schon an die 60 Jahre mit sich herum, seit Sepps Großvater Heinz sein erstes Rennen fuhr. Als der Traum 2006 wahr wurde, war die Aufbruchstimmung mitreißend. Vom neu- en, seit 2009 gefertigten Boliden RS 2000 (Stückpreis: ab 122 000 Euro aufwärts) wollte die Manufaktur jährlich bis zu 25 in Handarbeit bauen. Anfang 2011 gab es sogar Erfolgsmeldungen aus dem Reich der Mitte, wo Melkus nach dem Messeauftritt in Guangzhou drei der 300-PS-Flitzer an den Mann brachte. Doch während andere deutsche Autobauer im wesentli- chen vom Absatz in China ihre Erlöse bestreiten, hat das bei Melkus mit dem chinesischen Partner nicht geklappt, wie der zweite Geschäftsführer des Unternehmens, Jonathan Franke, sagte. Die Manufaktur hatte zuletzt nur noch zehn Mitarbeiter, nun haben sie erfahren, dass vorerst Schluss ist. „Aber wir hoffen sehr, dass wir jemanden finden, der verhindert, dass die letzte ostdeutsche Sportwagenmarke verschwindet“, sagt Franke. Die Suche richte sich auf Sportwagen-begeisterte, regional denkende Menschen. Der RS 2000 GTS, mit 950 Kilogramm fast ein Leichtgewicht, kann mit seinem 350-PS-Vierzylinder den Sportwagen in unter 4 Sekunden auf 100 Sachen katapultieren. Er spielt – was die Leistung angeht – lässig in einer Liga mit Porsche, Ferrari und Lamborghini. Doch offenbar haben am Ende ein zu vorsichtiges Marketing und fehlende finanzielle Reserven dem Quereinsteiger in der Premium-Sparte die Luft abgeschnürt. Der 2009 aufgelegte neue Melkus RS 2000 brachte auch keine Wende zum Positiven für die Dresdener Sportwagenmanufaktur. Foto: pd Ebensowenig wie das Dresdner BMW-Autohaus Melkus ist das Motorsportteam Melkus von der Insolvenz betroffen. Es wird am Red-Bull-Ring in Österreich erneut beweisen, dass die Rennwagen aus Sachsen in der ersten Liga mithalten können. Barbara Stock N ÜBERNAHME Nachfolge wird weiblich B is zum Jahr 2020 stehen in Sachsen mehr als 15 000 mittelständische Unternehmen mit insgesamt 200 000 Arbeitsplätzen zur Übergabe an. Die Unternehmensnachfolge wird daher immer häufiger auch für Frauen zur Chance. Bärbel Schindler war eigentlich gar nicht darauf eingestellt, Unternehmenschefin zu werden. Doch als der langjährige Geschäftsführer des Gesundheitsdienstleisters Reha-aktiv aus Chemnitz 2007 tödlich verunglückte, musste schnell eine Nachfolge geregelt werden. „Man überlegt sich das schon ein paar schlaflose Nächte lang“, sagt Schindler. „Aber ich kannte das Unternehmen. Und in meinem Alter kommen auch nicht mehr zahlreiche Möglichkeiten“, sagt die heute 54-Jährige. Nach der Wende hatte sie in der Buchhaltung der Reha-aktiv angefangen und war zuletzt als kaufmännische Leiterin tätig gewesen. Von der Erbin übernahm sie schließlich den 49-Prozent-Anteil an dem Unternehmen mit 300 Mitarbeitern. Diese stellen nicht nur eigene Orthopädietechnik-Produkte her, sondern betreiben in Sachsen auch 20 Sanitätshäuser. „Man merkt erst im Nachhinein, welch hohe Verantwortung man trägt“, sagt Schindler rückblickend über die Herausforderungen der Unternehmensübernahme. „Aber das lernt man“, fügt sie optimistisch hinzu. Ihr Beispiel könnte zunehmend Schule machen. Denn allein in Sachsen stehen in den nächsten Jahren mehr als 15 000 mittelständische Unternehmen zur Übergabe an. Deutschlandweit suchen jährlich rund 22 000 Betriebe einen neuen Chef – oder aber eine Chefin. Der Frauenanteil bei Betriebsübernahmen liegt laut der bundesweiten Gründerinnenagentur aktuell nur zwischen 13 und 23 Prozent. „Statistisch gesehen sind die meisten Betriebsübergaben nach wie vor eher männlich geprägt“, sagt auch Volker Schmitz, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Sachsen. Allerdings sei in den letzten Jahren zu beobachten, dass Frauen bei Unternehmensnachfolgen in allen Wirtschaftsbereichen etwas aufgeholt hätten. „Man sieht häufiger, dass Frauen nicht nur gerne übernehmen, sondern auch sehr erfolgreich in der ersten Reihe stehen.“ Damit stelle das Know-how von gut qualifizierten und führungsstarken Frauen ein wichtiges Potenzial für die nachhaltige Entwicklung der sächsischen Wirtschaft dar. Auch im Falle einer familieninternen Übergabe rücken die weiblichen Nachkommen verstärkt in den Mittelpunkt. Derzeit wird zwar nur jedes zehnte Unternehmen in die Hände der Tochter übergeben. Aber der Trend entwickle sich in eine andere Richtung, da gerade die Söhne häufiger eigene Ziele verwirklichen wollen und Frauen weniger in der Konkurrenz zum Vater stehen, heißt es in einer Mitteilung der Bürgschaftsbank. Ein Beispiel, dass Töchter durchaus erste Wahl sein können, liefert Bettina Trinkner, die in Königstein den Kunststoffverarbeitungsbetrieb Bauer von ihrem Vater übernehmen wird. Bereits vor zwei Jahren ist sie in die Geschäftsleitung eingestiegen, 2014 soll sie das Unternehmen endgültig alleine führen. Parallel führt die 34-Jährige bereits ein benachbartes Unternehmen des Vaters für PET-Flaschen und ist so Chefin von insgesamt 60 Mitarbeitern. „Es ist ein kreativeres, freieres Arbeiten“, beschreibt Trinkner die Gründe für ihre Übernahme. Teils habe sie sich verpflichtet gefühlt, teils habe sie es aber als Chance gesehen, selbstständig zu agieren, sagt sie zur Bitte des Vaters, ins Unternehmen einzusteigen. Bruder und Schwester hatten andere Pläne. Ein Sohn hätte es vielleicht leichter gehabt, meint Bettina Trinkner, die sich in einer völligen Männerdomäne durchsetzen muss. „Als Tochter, junge Frau und Nicht-Fachfrau hat man da einen ziemlich schweren Stand“, sagte die studierte Betriebswirtin. Vertrauen und Autorität müsse sie sich daher hart erarbeiten. Das gelinge ihr aber, indem sie sich kümmere, vor Ort sei, Fragen stelle, aber auch Lösungsansätze vorschlage. Die Zusammenarbeit mit dem Vater sei dabei sehr fruchtbar, sagt Trinkner. „Ich profitiere von seinen Erfahrungen und bringe gleichzeitig frische Ideen ein.“ Für die Unternehmerin ist daher klar: „Ich würde den Weg wieder gehen.“ Sabine Schanzmann-Wey 12 KULTUR Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N AUSSTELLUNG „Lebensfluten – Tatensturm“: neue Goethe-Schau in Weimar U tischen Abschnitten Genie, Gewalt, Welt, Liebe, Natur, Erinnerung und Kunst sowie der „Faust-Galerie“ werden die Besucher in einer Art „Zeitbrechung“ in die Vergangenheit und zurück in die Gegenwart geführt, um Goethes Erfahrungen und Ansichten auf ihre heutige Aktualität zu prüfen. nter dem Titel „Lebensfluten – Tatensturm“ ist Ende August im Goethe-Nationalmuseum die mit Spannung erwartete neue Dauerausstellung zu Goethes Leben und Werk eröffnet worden. Sie zeige anhand von mehr als 500 Objekten die Zeit um 1800 und Goethes Anteil auf den Weg in die Moderne, sagte der Generaldirektor der Museen der Klassik Stiftung, Wolfgang Holler. Kein anderer deutscher Dichter sei in allen Fasern seiner Existenz so durchleuchtet worden und habe das kollektive Bewusstsein so geprägt wie Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832). Der Dichter, Naturwissenschaftler und Staatsmann, der das kleine Herzogtum Weimar fast 50 Jahre geprägt und mit Schiller, Herder und Wieland weltberühmt gemacht hat, steht in der neuen Ausstellung nicht auf einem Sockel. „Wir dürfen Goethe nicht als Archivgut behandeln, sondern müssen ihn als Gesprächspartner gewinnen“, sagte Thüringens Kultusminister Christoph Matschie (SPD). Kein anderes Museum der Welt biete als Originalschauplatz so eine Dichte an authentischen Zeugnissen und Archivalien des Geheimrates. Dauerausstellung und Sanierung des Gebäudes kosteten zusammen 3,2 Millionen Euro. Jährlich besuchen rund 160 000 Besucher aus aller Welt die Wirkungsstätte des berühmtesten deutschen Dichters, dessen 263. Geburtstag am 28. August gefeiert wurde. Die Konzeption der neuen Dauerausstellung, die mindestens zehn Jahre Bestand haben soll, sei ein bisschen wie die Quadratur des Kreises gewesen, sagte Holler. Sie solle sowohl die Neugier von Besuchern befriedigen, die Goethe für sich entdecken, als auch die des Studienrates und Experten. Auf 800 Quadratmetern Fläche und in elf thema- Goethes Hofuniform wird im Goethe-Nationalmuseum in Weimar von der Restauratorin Laura Petzold für die Ausstellung vorbereitet. „Lebensfluten – Tatensturm“ – der Titel ist dem Auftritt des Erdgeistes in der Nachtszene von „Faust I“ entnommen -–stimmt mit persönlichen Dingen des Dichters wie bestrickte Hosenträger, seinem Reisemantel oder seinem letzten Medizinfläschchen auf den Rundgang ein. Altbekanntes wie ein Abguss der Juno aus Goethes Wohnhaus sind ebenso zu ent- decken wie Exponate, die für wegen ihres schlechten Zustandes in Depots schlummerten und restauriert wurden, darunter eine Hofuniform und Lederstiefel des Dichterfürsten oder der Schlüssel zu seinem Sarg. Liebe und Erotik als literarisches Motiv und die „Lieben“ in Goethes Leben – von Friederike Brion über Charlotte von Stein, Christiane Vulpius bis Ulrike von Levetzow – kann der Besucher anhand von Briefchen, amourösen Bildern oder dem Siegel der Frau von Stein nachvollziehen. „Das Schlüsselloch, durch das wir schauen, ist sehr klein“, sagte Kuratorin Bettina Werche. Die „Faust-Galerie“ als Multimedia-Präsentation ist das Verbindungsglied zwischen beiden Etagen. Der Besucher bekommt an einer Suchmaschine – eher zufällig – eines von 13 000 Substantiven aus dem großen Menschheitsdrama wie Hölle oder Gretchen. Das Wort erscheint dann im entsprechenden Faust-Text in jeweils elf Zeilen an der Wand. Medienguide, Einführungsfilm, Lese- und Hörkabinett vertiefen den Einstieg in Goethes Welt. Goethes-Wohnhaus, das wieder über das historische Hoftor betreten wird, und sein Hausgarten vermitteln dagegen das originale Flair. Antje Lauschner N FREITOD Filmemachen als Abgrund E s dauerte nicht lange, da kamen in Los Angeles die Vergleiche auf: Mit einem dramatischen Sprung von einer Brücke nahm sich Regisseur Tony Scott das Leben – sein Tod hatte etwas von so mancher verzweifelter Flucht der ActionHelden seiner Filme. Warum Scott sich im Alter von 68 Jahren für diesen Schritt entschied, weiß man bislang nicht. Nach außen jedenfalls sah es so aus, als liefe alles bestens. Zusammen mit seinem älteren Bruder Ridley Scott hatte er zuletzt an „Prometheus“ gearbeitet. Eine Fortsetzung seines Erfolgsstreifens „Top Gun“ mit Tom Cruise war im Gespräch. Doch während Schauspielstars für die Arbeit mit ihm Schlange standen, waren die Kritiker nicht immer so begeistert. Im Schatten von Megastar Ridley lauerte manches gnadenlose Urteil. „Ich habe schon nach meinem ersten Film aufgehört, Kritiken zu lesen, weil ich so fertig gemacht wurde“, sagte Tony Scott einst in einem Inter- zu. Wie sein Bruder view mit dem Sender Ridley studierte BBC. „Sie können so auch Tony Kunst. brutal sein.“ Doch an Später machte er Anerkennung fehlte es einen Master im ihm eigentlich nicht. Fachbereich Film Die Liste der Stars, die und Fernsehen am über die Jahre mit Royal College of Art ihm arbeiteten, ist bein London. Im erseindruckend: Denzel ten Kurzfilm von Washington, Will Ridley, „Boy on a Smith, Gene HackBicycle“, spielte man, Tom Cruise, RoTony als 16-Jähribert Redford, Brad ger die Hauptrolle. Pitt, Bruce Willis, John Travolta, Eddie MurpEigentlich wollte hy, David Bowie, Susan Sarandon, Cathe- Immer im Schatten seines Bruders Ridley: Filmregis- Tony Maler werden. rine Deneuve gehören seur Tony Scott. Foto: AFP Doch der kommerzielle Erfolg von dazu. ge. Zwar sah es manchmal so Ridleys Produktionsfirma, die Das Publikum bescherte seinen aus, als verblasse Tony neben vor allem TV-Werbespots proBlockbustern wie „Top Gun“ seinem sieben Jahre älteren duzierte, überzeugte ihn, dort oder „Der Staatsfeind Nummer Bruder, dem Macher von einzusteigen – angeblich vor alEins“ Millioneneinnahmen an „Alien“, „Thelma & Louise“, lem deshalb, weil Ridley ihm den Kinokassen. Im Vergleich „Blade Runner“ oder „Gladia- versprach, er könne innerhalb zu seinem künstlerisch genialen tor“. Doch von jungen Jahren eines Jahres genug Geld für eiBruder Ridley gilt Tony Scott an war die Beziehung der bei- nen Ferrari verdienen. Seinen eher als Handwerker. Gelobt den nicht nur persönlich, son- ersten Spielfilm drehte Tony wurde aber, dass er optische dern auch beruflich ungeheuer 1983. Die Vampirromanze „BePerfektion erreiche und eine ei- eng. Geboren im Nordosten gierde“ mit David Bowie und gene Bildsprache habe, be- Englands wandten sich beide Catherine Deneuve war kein stimmt von Tempo und Monta- früh der Kunst und der Malerei großer Erfolg, ist heute aber ein Kultfilm und wird für herausragende Bilder gelobt. Der Durchbruch kam 1986 mit „Top Gun“ mit Tom Cruise als Actionheld. Tony war damit der erste der Scott-Brüder, der einen Blockbuster-Erfolg verbuchen konnte. In den vergangenen Jahren war Tony vor allem als Produzent aktiv und arbeitete etwa an der Hit-Serie „The Good Wife“ mit. Er war in dritter Ehe verheiratet und hatte Zwillingssöhne. Seine zweite Ehe war in den 80ern gescheitert, nachdem er eine Affäre mit Schauspielerin Brigitte Nielsen hatte. Zu Tony Scotts größten Hobbys gehörte das Bergsteigen, er liebte schnelle Autos und Motorräder. Doch den stärksten „Kick“ gab ihm das Filmemachen, wie er selber einmal in einem Interview sagte: „Der tiefste Abgrund, an dem ich lebe, ist das Filmemachen. Es ist die unheimlichste, gefährlichste Sache, die man in seinem Leben machen kann.“ Britta Gürke UNTERHALTUNG 13 Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N LEGENDE Neil Armstrong: Der Mann im Mond A bschied von einem Helden: Neil Armstrong betrat am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Mond. Im Alter von 82 Jahren ist er nun gestorben. Neil Armstrong ist so viele Risiken in seinem Leben ganz bewusst eingegangen. Als Astronaut und zuvor als Kampfpilot im Korea-Krieg dachte er so manches Mal über seine Überlebenschancen nach, bevor er sich für eine wagemutige Aktion entschied. Anfang August stellte sich ihm wieder eine Frage dieser Art: Soll er sich mit 82 Jahren einer schwierigen Bypass-Operation am Herzen unterziehen, obwohl es nicht unerhebliche Belastungen gibt? Armstrong entschied sich für den Eingriff und starb am 25. August. Am 21. Juli 1969 betrat Armstrong als erster Mensch den Mond. Etwa eine halbe Milliarde Menschen saßen damals gebannt vor den Radio- und Fernsehgeräten und fieberten mit der gewagten Nasa-Mission mit, die sich 380 000 Kilometer entfernt abspielte. Sein berühmter Satz beim Ausstieg – „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit“ – zählt zu den bemerkenswertesten Äußerungen des 20. Jahrhunderts. Zumindest für diesen Augenblick schien die Welt das Drama des Kalten Krieges zu vergessen. Die Spannungen zwischen Ost und West und die Angst vor einem Atomkrieg traten kurzzeitig in den Hintergrund, als dieser alte Traum in Erfüllung ging. Die Welt zollte dem bescheidenen Mann aus Ohio Anerkennung: Letztlich waren es nicht die Computer in Houston, sondern seine beherzte Handsteuerung, die die Mondlandung gelingen ließ. Er schaltete den Autopiloten aus und steuerte die Landefähre „Adler“ von felsigem Gelände fort zu einem sicheren, zuvor nicht berechneten Platz. Seine ersten Worte vom Mond sendete er direkt aus der Kapsel: „Der Adler ist gelandet.“ Barack Obama, der sich vorhalten lassen muss, der Forschung den Geldhahn zuzudrehen, würdigte ihn am Wochenende gleichwohl als einen der größten amerikanischen Helden: „Als er und seine Kollegen an Bord von Apollo 11 abhoben, haben sie die Hoffnungen einer ganzen Nation mit sich genommen.“ Armstrong entwickelte sich grenzüberschreitend zu einem Idol technikbegeisterter junger Menschen – sowohl in Amerika als auch in der Sowjetunion Doch was bleibt und in China. Vievon den Flügen ins len Forschern galt All, die sich die er als Ansporn, Vereinigten Staawohl auch, weil er ten mehrere Millisich in späteren arden Dollar kosJahren mit seinen ten ließen? Jesco persönlichen Leisvon Puttkamer, tungen nicht allzu dienstältester Nasehr in den Vors a - M i t a r b e i t e r, dergrund spielte. widmete dieser Armstrong blieb Frage mehrere Büüber vier Jahrcher. Der deutschzehnte ein ebenso Neil Alden Armstrong war Kampfpilot, Testpilot, erster Mensch stämmige Wissenverehrter wie in auf dem Mond – und er spielte sich mit seinen persönlichen Leis- schaftler stand der Öffentlichkeit tungen nie besonders in den Vordergrund. Foto: action press über fünf Jahrzurückhaltender zehnte hinweg rePionier. Interviews waren ihm gelmäßig mit Armstrong in Der Flieger zählte zwar zu den Zeit seines Lebens ein Graus. Kontakt und traf ihn das letzte weltweit bekanntesten PersönUmso mehr erstaunte es die Mal im vergangenen Jahr in lichkeiten, doch das ScheinJournalisten, als der alte KämWashington. Für von Puttkamer werferlicht mied er. Nach seipe ausgerechnet in diesem steht fest: „Durch die bemannte nem aktiven Dienst als Frühjahr ein einstündiges InMondmission erlebte die geTestpilot unterrichtete er über terview gewährte. Mehrere samte Wissenschaft einen zehn Jahre hinweg RaumfahrtTage rätselten die Medien, waSprung nach vorn.“ Wertvolle technik in Cincinnati, kaufte rum sich der ehemalige AstroErkenntnisse habe es unter ansich eine Farm und brachte es naut ausgerechnet den Fragen derem in der Materialbeschafspäter als Geschäftsmann zum von Alex Malley, Chef des Verfung und in der Medizin gegeMillionär. Gerade in jüngster bandes der staatlich anerkannben. „Vor wenigen Wochen Zeit meldete er sich aber wieten Wirtschaftsprüfer Austragelang der Nasa die neue Marsder verstärkt zu Wort: Die liens, stellte. Malleys Mission. Ohne Armstrongs VorBudgetkürzungen, die der verblüffende Antwort: „Ich arbeit wäre das kaum möglich Nasa zu schaffen machen, liewusste etwas über Armstrong, gewesen“, sagte von Puttkamer. ßen auch Armstrong von Neuwas nur wenige wissen: Sein Sicherlich gebe es in Zeiten em für regelmäßige WeltraumVater war Wirtschaftsprüfer.“ knapper öffentlicher Kassen eimissionen streiten. Präsident nen verstärkten Rechtfertigungsdruck. Aber Projekte wie die Mondlandung und die jüngste – unbemannte – Marsmission seien letztendlich wichtige Impulsgeber für die gesamte Gesellschaft. Sicherlich: Die Dynamik, die in den sechziger Jahren in der Weltraumforschung herrschte, kam nicht von ungefähr. Die freie Welt stand unter dem Sputnik-Schock und befürchtete, von den roten Diktaturen in Moskau und Peking dominiert zu werden. Als der damalige US-Präsident John F. Kennedy die Devise ausgab, innerhalb eines Jahrzehnts die bemannte Mond-Mission möglich zu machen, ordneten sich viele Wissenschaftler aus quasi-militärischen Gründen diesem Ziel unter. Von Puttkamer betont allerdings, dass die Nasa-Behörde aus gutem Grund ihrem zivilen Auftrag treu blieb: „Unsere Welt und die Welt des Pentagons waren strikt getrennt. Die Weltraumforschung soll allen Menschen zugutekommen.“ Erst unter Präsident Ronald Reagan habe es gewisse Vermischungen mit dem militär-industriellen Komplex gegeben, als das Space-Shuttle-Programm auch für schwere Lastentransporte nutzbar sein sollte. Die Aufrüstung drohte sich auch auf das All auszuweiten. Mittlerweile sei aber auch diese Entwicklung wieder zurückgedreht worden: „Es ist die Neugierde des Menschen, die uns zuerst zum Mond brachte und vielleicht in absehbarer Zeit zum Mars.“ Und die Metallplakette, die Armstrong auf dem Trabanten hinterließ, habe an ihrer Gültigkeit nichts verloren: „Wir kamen in friedlicher Absicht, stellvertretend für die ganze Menschheit.“ Stefan Koch N EINKOMMEN Winfrey bestbezahlter Promi D Die US-Moderatorin Oprah Winfrey liegt bei einem EinkommensRanking des „Forbes“-Magazins ganz weit vorn. Foto: dpa ie US-Moderatorin Oprah Winfrey führt zum vierten Mal hintereinander die Liste der am besten verdienenden Prominenten an. Zwischen Mai 2011 und Mai 2012 habe Winfrey schätzungsweise rund 165 Millionen Dollar (etwa 130 Millionen Euro) kassiert, berichtete das „Forbes“-Magazin, das die Liste jährlich erstellt, in New York. Winfrey habe das Geld vor allem mit einer eigenen Zeitschrift und Fernseh- und Radioverträgen verdient. Ihre eigene Show hatte sie im vergangenen Jahr nach rund einem Vierteljahrhundert aufgegeben. Unter den ersten Zehn ist Winfrey die einzige Frau in der PromiListe. Auf Platz zwei folgt der Regisseur Michael Bay („Transformers“) mit rund 160 Millionen Dollar und auf Platz drei der Regisseur Steven Spielberg mit rund 130 Millionen Dollar. Auch der Sänger Elton John, der Schauspieler Tom Cruise, der Unternehmer Donald Trump, die Sängerin Britney Spears und der Golfer Tiger Woods sind vertreten. Überraschendster Neuzugang auf der Promi-Liste sei der Rapper und Musikproduzent Dr. Dre, schreibt das „Forbes“Magazin. Vor allem wegen einer lukrativen Beteiligung an einem Kopfhörer-Unternehmen stieg er mit rund 110 Millionen Dollar auf dem fünften Platz ein. Das „Forbes“-Magazin berechnet die Liste jedes Jahr aus Gehalt, Werbe-Einnahmen und Gewinnen aus Beteiligungen von Prominenten. Dafür zieht es nach eigenen Angaben Manager, Agenten, Anwälte und weitere Quellen heran. dpa 14 REISE Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N KANADA Hoch die Tatzen: Unterwegs mit dem Eisbärenflüsterer B auch für Unmut. Während Menschen wie Elliot sie als Attraktion präsentieren, haben es die Ranger in Churchill mit den Problembären zu tun. „Neulich mussten wir einen 270-KiloKerl erschießen“, sagt Bob Windsor, einer von sechs sogenannten Natural Ressource Officers in Churchill, eine NeunMillimeter-Pistole am Gürtel. „Wir haben versucht, ihn mit dem Pick-up aus der Stadt zu vertreiben. Schließlich rannte er uns ins Auto. Sehen sie die Beule? Ich hatte Angst, dass das wild gewordene Tier durch das Seitenfenster kommt.“ ärenmama, das ist nah genug!“ Mit tiefer Stimme haucht Terry Elliot der Bärin die Worte entgegen. Diese setzt ihre dicken Tatzen behäbig voreinander und bleibt dann stehen. 30 Meter ist das Raubtier noch von den Touristen entfernt, aber das ist nicht das Problem. Das Problem ist das Junge, das noch näher heran getapst kommt. Die Bärenmama gähnt. „Ein Zeichen von Stress, sie sorgt sich um das Junge“, flüstert Elliot. „Bleibt jetzt dicht zusammen!“ In der Gruppe, so hatte der Guide zuvor erläutert, sei man sicherer vor Attacken der weißen Tundrabewohner. Und im Ernstfall zu türmen, habe ohnehin keinen Sinn. „Eisbären sind schneller als ein Rennpferd.“ In seiner Jackentasche kramt der Touristenführer mit Zottelbart und langem Zopf nach ein paar dicken Steinen, die er zur Abschreckung den Bären entgegen werfen will, doch da hoppelt der Kleine wieder in Richtung Mama. Die Situation entspannt sich. Wäre es richtig brenzlig geworden, hätte Elliot nach einem Steinwurf die Schreckschusspistole gezogen oder als letzte Maßnahme eine Ladung Schrot in die Nähe der Tiere abgefeuert. Meistens reicht aber ein Schneeball. „Wenn sie getroffen werden, hauen sie ab, sie mögen keine Berührung.“ Doch äußerste Vorsicht soll das Motto dieser Tage in der Lodge am gefrorenen Dymond-See bleiben. Der Aufenthalt in der gezimmerten Holzhütte, mitten in der Einsamkeit der Tundra Manitobas ist wahrhaftig exklusiv – trotz Stockbetten, nackten Energiesparbirnen und der Abwesenheit eines Föns. Wann hat man schon einmal mit Jagdgewehren bewaffnete Bodyguards? Die schärfen einem immer wieder ein: „Vergesst nicht, Ihr dürft die Lodge nie ohne uns verlassen! Jederzeit könnte ein Eisbär um die Ecke biegen.“ Oder wann hat man schon einmal ein zweijähriges Knuddeltier aus Fleisch und Blut vor der Hüttentür, das sich dort mit dem köstlich duftenden Schuhwerk der zweibeinigen Eindringlinge beschäftigt? Es ist eine umgedrehte Zoo-Situation, draußen das Tier, drinnen die aufgeregten Gäste. An kaum einem anderen Ort der Erde lassen sich Eisbären so gut beobachten wie in der Die Hauptstadt der weißen Riesen: Rund um Churchill gibt es viele Eisbären. Es gibt keinen anderen Ort auf der Welt, an dem man die Tiere so gut beobachten kann wie hier. Fotos: dpa Gegend um Churchill in Kanadas Provinz Manitoba. Hier fließen zwei Flüsse in das riesige Randmeer der Hudson Bay, das dort wegen des Süßwassers früh gefriert. Von hier aus brechen zum Winter viele Eisbären zur Robbenjagd auf der erstarrten Bucht auf. „Die Konzentration an Eisbären hier ist weltweit die höchste“, sagt Elliot. Nur das norwegische König-Karl-Land bei Spitzbergen und die russische Wrangelinsel nördlich von Sibirien könnten mit Churchill mithalten, seien aber schlechter zu erreichen. 900 bis 950 Eisbären zählt die Western-HudsonBay-Population, noch vor zehn Jahren waren es 1200. Immer länger bleibt die Bucht eisfrei, immer kürzer wird die Jagdsaison. Der Klimawandel trifft auch die Bären. „An einem Tag im Sommer waren wir mit 37 Grad der heißeste Ort Kanadas“, sagt Elliot. sagt Nolan Booth, Lodge-Manager am Lake Dymond. „Damals wurden die Touristen zur Müllhalde in Churchill gefahren, der Gestank zog die Bären an.“ Aber zu viele der Futtersuchenden kamen und hielten nicht nur als Beobachtungsobjekt her, sondern wurden auch zur Bedrohung der Einwohner, denn sie wanderten immer öfter bis in die Stadt. „Heute gibt es keine Halde mehr, der Müll wird per Zug abtransportiert.“ Wenn Eisbärentouristen heute den Tieren nahe kommen wollen, dann besteigen sie in Churchill entweder einen Tundra Buggy oder einen Polar Rover. Dies sind bullige Allradgefährte mit bis zu 40 Plätzen, 1,70 Meter hohen Reifen und zwei Meter Bodenfreiheit, die auf Wegen des ehemaligen Militärareals unweit der Stadt Dort ist die Welt verwunschen und auf den ersten Blick eintönig. Doch bei der Pirsch zu den Eisbären, die sich erstaunlich gut versteckt halten, schärft sich der Blick für Details. Vieles ist klein in den Ausläufern des Waldes. Es gibt Krüppelbirken und Rhododendren mit winzigen Blättern. Kleine Schwarzund Weiß-Fichten wirken wie Bonsaibäume. „Sie sind zwar nur 1,50 Meter hoch, aber Jahrhunderte alt“, sagt Elliot. Ganz zu schweigen von den Flechten und Moosen. Wie auf einer Weichmatte laufen die zahlenden Expediteure über den Permafrostboden. Wo schon Schnee liegt, sieht man, dass auch andere unterwegs sind. Elliot zeigt seinen Gästen Spuren von Polarfüchsen und Vielfraßen, Rentieren und Lemmingen. Erst bei der Rückkehr zur Lodge sind auch wieder Eisbären in Sicht. „Es sind die Mama und ihr Junges. Eisbären lieben den Geruch der Menschen, deshalb halten sie sich gern in der Nähe der Hütten auf“, erklärt Elliot. Und so kann es schon einmal vorkommen, dass ein Bärengesicht am Fenster auftaucht, während drinnen zum Mittag das Besteck klappert. „Welthauptstadt der Eisbären“ – mit diesem Beinamen schmückt sich Churchill mit seinen rund 900 Einwohnern. Im Grunde aber ist dieses Etikett nichts als eine große Verbeugung vor dem Eisbären, denn ohne ihn wäre Churchill wohl eine Geisterstadt. Als in den Achtzigern die im Zweiten Weltkrieg errichtete Militärbasis geschlossen wurde, verließen viele Einwohner Churchill, und mit dem Handel von Fell war ohnehin kein Geld mehr zu verdienen. Es ging wirtschaftlich bergab. „Doch dann entdeckte man die Eisbären für den Tourismus“, am Ufer der Hudson Bay für einen Tagessatz von rund 400 Dollar pro Person auf Tour gehen. Oder sie leisten sich für etwa 20 Minuten einen Hubschrauber, der einsame Hütten wie die am Lake Dymond ansteuert. Die Schrotflinte ist beim Gang vor die Haustür Pflicht. Die Nähe der großen Fleischfresser sorgt zuweilen aber Das Erschießen sei nur in solchen Notfällen eine Lösung, versichert der 49-Jährige. Bären, die bevorzugt nachts durch die Straßen zögen, würden normalerweise betäubt und ins Eisbärengefängnis gebracht. In diesem weltweit wohl einzigartigen Gebäude am Stadtrand sitzen mal 10, mal 30 Eisbären ein. „30 Tage bleiben sie dort, bekommen keine Nahrung und nur Wasser, dann werden sie ausgeflogen.“ Von Gefangenschaft und Diät verspreche man sich, die Tiere abzuschrecken und damit dauerhaft fernzuhalten. Doch funktioniert das laut Windsor nur bedingt. Also bleiben Churchill und der Eisbär bis auf Weiteres miteinander verbunden – mit einem sympathischen Nebeneffekt auf das soziale Leben. Denn der Eisbär zwingt die Einwohner zwar in dauerhafte Hab-AchtStellung, sorgt aber zugleich für menschliche Nähe. „Wir vertrauen einander sehr“, sagt Guide Elliot. „Wir schließen die Türen unserer Häuser und Autos nicht ab.“ Drohe eine ungemütliche Mensch-Eisbär-Begegnung, könne man schnell Unterschlupf finden. Doch das Zusammenspiel von Raubtier und Mensch ist voraussichtlich nicht von unbegrenzter Dauer. Nach Angaben der Schutzorganisation Polar Bears International werden die Eisbären gegen Mitte des Jahrhunderts von den Ufern der Hudson Bay verschwunden sein. „Schon jetzt zeigen sie ein sehr ungewöhnliches Verhalten, sie fressen aus Hunger manchmal Krähen- oder Preiselbeeren, was sonst nur schwangere Tiere tun“, hat Touristenführer Elliot beobachtet. Seine Gäste interessiert in diesem Moment etwas anderes: Das Junge rollt sich auf den Rücken, wirft die Tatzen in die Luft und steckt die Nase in den Schnee. Die Mutter steht daneben und sieht zu. Gähnen muss sie nicht. Der Abstand von Mensch und Tier ist in diesem Moment groß genug. Stefan Weißenborn FRESH – DIE JUNGE SEITE 15 Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N AUSZUG Abschied vom Hotel Mama G zum Beispiel stehen, dass sie damit einverstanden sind, dass ihr Kind einen Mietvertrag unterschreibt und sich beim Stromanbieter anmeldet. espült wird nur, wenn es keine saubere Tasse mehr gibt. Und mehr als die Musikanlage braucht kein Wohnzimmer. Von der ersten eigenen Wohnung versprechen sich Jugendliche viel Freiheit. Um Verträge und Versicherungen müssen sie sich aber trotzdem kümmern. Möglich ist auch, dass Eltern die Verträge unterschreiben. Damit sind sie zum Beispiel Mieter und lassen ihren Sohn oder ihre Tochter in die Wohnung einziehen. „Der Nachteil ist jedoch, dass die Eltern den Vertrag wieder kündigen können, auch gegen den Willen des Kindes“, sagt Hannemann. Morgens ewig ausschlafen, ohne dass jemand rummeckert, das Zimmer aufräumen, wann man will und sich tagelang von Tiefkühlpizza ernähren: Argumente für die eigenen vier Wände gibt es viele. Sie gelten nicht nur für Studenten, sondern auch viele Jugendliche packen irgendwann ihre Sachen und ziehen in die erste eigene Wohnung. Bei den meisten Eltern kommen erst einmal Bedenken auf, wenn sie von den Auszugsplänen ihrer Kinder hören. „Sie denken, das ist zu früh“, sagt Beate Friese vom Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“ in Wuppertal. Dabei spreche nichts dagegen, schon als Teenager bei den Eltern auszuziehen. Wer noch nicht volljährig ist, muss dabei allerdings einiges bedenken. „Minderjährige sind nach dem Gesetz be- Ist eine Wohnung gefunden, geht es ans Einrichten. „Viele nehmen einiges aus ihrem Kinderzimmer mit“, sagt Beate Friese. Alles neu kaufen sei für die meisten Jugendlichen zu teuer. „Es lohnt sich, im Familien- und Bekanntenkreis nach Geschirr, Besteck und Möbeln herumzufragen.“ Wohnst du noch oder lebst du schon? Die erste eigene Wohnung können Jugendliche ganz nach ihrem Geschmack einrichten. Foto: dpa schränkt geschäftsfähig“, erklärt Rechtsanwalt Thomas Hannemann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Mietrecht und Immobilien im Deutschen Anwaltverein in Berlin. Das bedeutet, dass sie allein Verträge nicht rechtswirksam unterschreiben können. Will man also unter 18 Jahren alleine wohnen, braucht man die Einwilligung seiner Eltern oder des gesetzlichen Vertreters. Dabei gibt es laut Anwalt Hannemann mehrere Möglichkeiten. „Man kann sich von seinen gesetzlichen Vertretern wie den Eltern eine Einwilligung einholen.“ In der könne Nach dem Umzug müssen sich Jugendliche beim Einwohnermeldeamt ummelden. „Das sollten sie innerhalb einer Woche nach Einzug machen und dafür den Mietvertrag mitnehmen“, erklärt Hannemann. Die Eltern brauchen bei Minderjährigen nicht mitkommen, sofern sie mit dem Mietvertragsabschluss einverstanden waren. Sei der Lebensmittel- N MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS Gefährten Geheimakte 3 Winter der Welt S D D D ie bewegende Story über Albert und sein geliebtes Pferd Joey spielt in der Zeit des ersten Weltkrieges. Joey wird von Alberts Vater an die britische Kavallerie verkauft und zum Einsatz an die Front geschickt. Vor dem Hintergrund des großen Krieges beginnt Joeys außergewöhnliche Reise. Trotz der Hindernisse, die ihm auf jedem Abschnitt seiner Reise begegnen, berührt und verändert er jedes Leben, das ihm unterwegs begegnet. Und Albert, der seinen großen Freund nicht vergessen kann, läuft schließlich von zu Hause weg, um Joey wiederzufinden und ihn nach Hause zu holen ... Auf Blu-ray So aufregend der Auszug auch ist: In der neuen Wohnung angekommen, kann Teenagern schon mal die Decke auf den Kopf fallen. „Das ist ja ein großer Schritt, mit dem man eine Lebensphase – das ZuhauseWohnen – beendet. Das ist einerseits aufregend, kann aber Angst machen“, sagt Maria ElSafti-Jütte, Erziehungs- und Familienberaterin in Berlin. Es spreche nichts dagegen, immer mal wieder nach Hause zu fahren, allerdings nicht andauernd. Um gar nicht erst in Heimwehstimmung zu kommen, sollten Jugendliche für die ersten Wochenenden alleine ein paar schöne Dinge planen. Zum Beispiel Sehenswürdigkeiten in der Stadt besichtigen, die Umgebung erkunden oder eine Radtour in den Nachbarort zu machen. Gut sei auch, neue Kontakte zu knüpfen – bei der Lehrstelle, im Studium oder über Vereine, rät El-Safti-Jütte. Aliki Nassoufis N AM RANDE Alanis Morissette ie ist eine der einflussreichsten Singer-/Songwriterinnen unserer Zeit: Alanis Morissette. Ihre ausdrucksvolle Musik hat ihr in den vergangenen 17 Jahren sieben Grammy Awards (und 14 weitere Nominierungen), eine Golden-Globe-Nominierung und weltweit über 60 Millionen Albumverkäufe eingebracht. Jeder Longplayer wurde von den Kritikern mit Lobeshymnen gefeiert. Jetzt konzentriert sich die Multi-Platin-Künstlerin wieder auf die Musik. Am 24. August 2012 hat sie ihr lang erwartetes siebtes Studioalbum „Havoc and Bright Lights“ veröffentlicht. punkt bezogen auf ein Jahr überwiegend in der neuen Wohnung, müsse dort der Hauptwohnsitz angemeldet werden. Wird ein Zweitwohnsitz angemeldet, können unter Umständen Zweitwohnungssteuern anfallen. ie Bestseller-Serie feiert mit Geheimakte 3 einen neuen Höhepunkt: Kürzlich hat das Adventure-Traumpaar Nina und Max seine bevorstehende Hochzeit angekündigt. Dieses Vorhaben rückt gleich zu Beginn in weite Ferne. Max wird völlig überraschend unter Terrorismusverdacht stehend von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei in seiner Berliner Wohnung verhaftet. Nina kann nur tatenlos zusehen, wie ihr Geliebter abgeführt wird. Im Vorbeigehen raunt er ihr eine verschlüsselte Botschaft zu. Nina begibt sich auf die Suche nach ihrem Verlobten... Für den PC er Krieg ist vorbei. Doch der Friede ist trügerisch. In Deutschland verspricht der Führer dem Volk eine große Zukunft. In den USA kämpft der Präsident gegen die Folgen der Weltwirtschaftskrise. Und in Russland zerbricht die Hoffnung der Revolution unter dem Terror der Bolschewisten. In Winter der Welt, dem zweiten Roman der Jahrhundert-Saga, erzählt Ken Follett den Weg der nächsten Generation der Familien aus „Sturz der Titanen“. Während sich die einen in Schuld verstricken, werden anderen die Augen für die Schrecken kommender Diktaturen geöffnet. Forschung zu Jugendstress n der Universität Leipzig wird ein Forschungsverbund zu Stresserfahrungen im Kindesalter gegründet. Unterschiedliche Fachdisziplinen wollen die Folgen körperlicher und seelischer Misshandlungen sowie von Vernachlässigung erforschen, wie die Hochschule mitteilte. Die Jugendämter in Leipzig und München sind aktiver Teil des Forschungsverbundes und werden Daten beisteuern. Das zunächst auf drei Jahre angelegte Projekt wird mit 2,5 Millionen Euro aus Bundesmitteln unterstützt. Die genannten Stresserfahrungen würden häufig als Auslöser für Angstoder Depressionserkrankungen angeführt, hieß es. Doch es gebe in der Forschung bislang nur wenig gesicherte Zahlen, dass es sich tatsächlich um typische Verlaufsmuster handelt. Auch die Frage, warum manche Menschen erkrankten und manche nicht und welche Schutzmechanismen zum Tragen kommen, sei noch völlig offen. epd A 16 GESUNDHEIT Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N AM RANDE Neurodermitis: Einmal im Jahr zum Augenarzt enschen mit Neurodermitis lassen am besten einmal im Jahr ihre Augen vom Arzt checken. Bei einem schweren Verlauf der Hautkrankheit komme es oft zu Erkrankungen der Augenoberfläche. Das Risiko für bösartige Wucherungen an der Bindehaut nehme zu, erläutert die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) im Vorfeld ihres Jahreskongresses in Berlin. Solche Tumorvorstufen sollten möglichst früh per Operation entfernt werden, damit der Betroffene weiterhin gut sehen kann. Eventuell sei eine begleitende Chemotherapie oder Bestrahlung nötig. Die DOG empfiehlt bei Neurodermitis neben der jährlichen Augenkontrolle auch, Risikofaktoren wie starke Sonneneinstrahlung und Rauchen zu vermeiden. Erkrankungen der Haut und der Augenoberfläche treten oft gemeinsam auf. Das hängt mit der embryonalen Entwicklung zusammen: Haut und Auge entstammen demselben Gewebe. dpa M Joggingschuhe reichen fürs Nordic Walking ür das Nordic Walking sind keine speziellen Schuhe nötig. Normale Jogging- oder Trekkingschuhe reichen aus. Sie sollten aber eine gute Profilsohle haben, erläutert der Deutsche Skiverband in Planegg (Bayern). Investieren müssen Sportler in die Stöcke: Sie sollten von der Höhe her zwei Dritteln der Körpergröße entsprechen. Wird der Stock gerade auf den Boden aufgesetzt, sollte der senkrecht gehaltene Oberarm mit dem Unterarm einen Winkel von etwas mehr als 90 Grad bilden. Um auf geteerten oder gepflasterten Wegen gut gehen zu können, helfen Gummipads auf den Stockenden. Auf Waldboden und Feldwegen kommen die Metallspitzen zum Einsatz. dpa F Kein Aspirin für Kinder unter 12 Jahren spirin dürfen Kinder erst ab zwölf Jahren schlucken. Für Jüngere sei das Medikament nicht zugelassen, erklärt Miriam Felberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Das Medikament stehe bei Kindern unter zwölf im Verdacht, das sogenannte ReyeSyndrom auszulösen. dpa A N AUGEN Scharfe Blicke: die Erfindung der Kontaktlinse N icht gerade ein Hingucker: August Müller musste als junger Mann eine dicke Brille auf der Nase balancieren. Mit minus 14 Dioptrien hatte er eine extreme Sehschwäche. Für seine Doktorarbeit tüftelte Müller an der Medizinischen Fakultät der Kieler Universität in den 1880er Jahren an einer Alternative zur Brille: Mini-Gläser, die sich direkt auf den Augapfel setzen lassen. Kontaktlinsen. Die Experimente an der Förde liefen gut – anfangs jedenfalls. Heute sind Kontaktlinsen eine Selbstverständlichkeit. In seiner Doktorarbeit (1889) beschreibt Müller, dass er sich von einem Optiker eine Linse schleifen ließ, Durchmesser 20 Millimeter. Der Student betäubte sein Auge mit einer Kokainlösung und setzte das Glas ein. „Der Erfolg war ganz nach Erwarten. Meine Myopie von -14,0 war bis auf eine halbe Dioptrie korrigiert, dabei erschienen aber die Gegenstände größer als durch die Brille. Ich behielt die Linse nur kurze Zeit im Auge und bemerkte während dieser Zeit keine unangenehmen Empfindungen“, schrieb Müller, damals Mitte zwanzig. Der Haken: „Müller konnte die Linsen nicht länger als etwa eine halbe Stunde tragen“, erzählt Johannes-Geert Hagmann vom Deutschen Museum in München. Dann wurde es zu schmerzhaft. Die Erfindung war nicht ausgereift. In dem Museum sind einige von Müllers Kontaktlinsen ausgestellt. Er hatte 1932 einen Brief geschrieben und sie angeboten. In der Industrie hatte er bis dahin keinen Erfolg gehabt. „Ich habe als Student eine Erfindung gemacht, die ich danach nicht weiter ausbauen konnte, für die ich auch kein Interesse bei den zuständigen Stellen fand, nämlich die Konstruktion von Kontaktgläsern“, schrieb Müller. Weil der Mediziner so eine starke Sehschwäche hatte, konnte er wohl kein Augenarzt werden. Er arbeitete als Orthopäde, unter anderem in seiner Heimat Mönchengladbach. Spitzname: KnochenMüller. Müller war nicht der Einzige, der an „unsichtbaren“ Sehhilfen getüftelt hatte. Fast zeitgleich und weitgehend unabhängig voneinander forschten auch andere an Kontaktlinsen. Dazu zählten vor allem Adolf Eugen Fick aus Zürich und Eugene Kalt in Paris. Die Kontaktlinse hatte mehrere Väter. In den 1920er Jahren stellte die Firma Carl Zeiss in Jena die Sie haben da was im Auge: Kontaktlinsen helfen vielen sehschwachen Menschen – nicht nur Fußballfans oder Schiedsrichtern. Foto: dpa Sehhilfen in Serie her. Rund 20 Jahre später wurden sie entscheidend weiterentwickelt. August Müller gilt als einer der Erfinder der Kontaktlinsen. Der Kieler Heinrich Wöhlk, stark weitsichtig, litt unter seiner Brille mit schweren Gläsern. Er probierte die damaligen Kontaktlinsen aus, fand das aber schmerzhaft. So entwickelte Wöhlk im Selbstversuch Haftschalen aus Kunststoff, Plexiglas. „Der Clou war, dass sie deutlich kleiner waren. Und der Rand war so bearbeitet, dass die Linse auf dem Tränenfilm des Auges schwamm“, erzählt der Marketingleiter der Firma Wöhlk, Stefan Haase. Wöhlk erfand damit die Kontaktlinse, wie wir sie heute kennen. Durchmesser etwa +++ Stichwort: Kontaktlinse +++ Ebenso wie Brillengläser gleichen Kontaktlinsen einen Sehfehler aus. Die kleinen Kunststoffschalen mit einem Durchmesser von acht bis 16 Millimetern schwimmen auf der Tränenflüssigkeit im Auge. Es gibt harte und weiche Linsen, Linsen mit einer gleichmäßigen Wölbung oder mit unterschiedlichen Wölbungen, ebenso Einstärken- und Mehrstärkenlinsen. Manche sind nur für einen Tag verwendbar, andere für wenige Tage, Wochen, Monate oder gar noch länger. Mit farbigen Linsen kann man die Augenfarbe wechseln. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Kontaktlinsen aus Glas erfunden. Man konnte sie aber nur kurze Zeit tragen. Die heutigen Kontaktlinsen aus Kunststoff wurden im Laufe des vergangenen Jahrhunderts entwickelt und immer weiter verbessert. Heute benutzen Millionen von Menschen die kleinen Sehhilfen. Im Allgemeinen sind die Schalen gut verträglich. Es gibt aber auch Gefahren. So können Stauboder Sandkörnchen zwischen Linse und Hornhaut geraten. Das kann zu Hornhautverletzungen oder Augenentzündungen führen. dpa neun Millimeter. „Die frühere Linse bedeckte das ganze Auge. Dies war ein ganz anderes Produkt, tragbar“, sagt Haase. In den 50er Jahren baute Wöhlk ein Geschäft mit Kontaktlinsen auf – und perfektionierte die Sehhilfen gleichzeitig weiter. „Um die Form für die Linsen herzustellen, machte er Wachsabdrücke. Er goss sich dazu Wachs in die Augen“, sagt Haase. Für seine Mühen bekam Wöhlk 1978 das Bundesverdienstkreuz. 1991 starb er im Alter von 78 Jahren. Seine Firma gibt es heute noch in Schleswig-Holstein. Sie verkauft weltweit Kontaktlinsen. Heute setzen nach Angaben des Branchenverbandes Spectaris immer mehr Menschen auf eine Kombination von Brille und Kontaktlinsen. Die deutsche augenoptische Industrie sieht darin noch Marktpotenzial – vor allem bei Linsen und modischen Sonnenbrillen. Den Angaben zufolge hat die Zahl der Kontaktlinsenträger in Deutschland seit Beginn des Jahrtausends kontinuierlich zugenommen: 2002 trugen zwei Millionen Erwachsene Kontaktlinsen, 2011 waren es bereits 3,4 Millionen. SpectarisSprecher Peter Frankenstein meint: „Es wird weiter leicht aufwärts gehen.“ Auch wenn sich mittlerweile mehr und mehr Menschen die Augen lasern lassen. Silke Fokken FITNESS, BEAUTY & WELLNESS 17 Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N HYGIENE Für frische Füße E Die richtige Schuhwahl: Schweiß allein riecht nicht, da er vorrangig aus Wasser und Kochsalz besteht. Zu müffeln beginnt es erst, wenn Bakterien hinzukommen. Diese zersetzen den Schweiß und produzieren dabei Buttersäure. Vor allem geschlossene Schuhe hindern den Schweiß am Verdunsten und verstärken den Prozess. Das Resultat: Unsere Füße riechen penetrant und stechend. Damit es gar nicht erst zu übermäßigem Schwitzen kommt, ist der erste wichtige Schritt die richtige Schuhwahl. Am besten sind offene Schuhe, damit der Schweiß verdunsten kann. „Da das bei schlechtem Wetter keine Alternative ist, sollte man bei geschlossenen Schuhen darauf achten, dass sie nicht zu eng sind und aus atmungsaktivem Material, wie zum Beispiel Leder, hergestellt sind“, rät Andy Fischer, der 25 Jahre lang unter übermäßigem Schwitzen litt und mit seinen Everdry-Produkten Mittel gegen übermäßigen Schweiß entwickelt hat. Bakterien verbannen: „Sitzt der Geruch erstmal im Schuh fest, gilt es, die Bakterien zu verbannen. Die alte Regel, Schuhe nicht mehrmals hinter- Foto: dpa s gibt Themen, über die redet keiner gern. Müffelnde Füße sind so eines. Gerade im Sommer ist mancher näher an dem Problemfall Schweißfuß, als ihm lieb ist. Schuhe, Socken, Sohlen – hier einige Tipps und Tricks gegen unangenehmen Fußgeruch. einander zu tragen, gilt dabei nur bedingt, denn auch einmal Schwitzen reicht, um den Schuh geruchstechnisch zu disqualifizieren“, sagt Fischer. Deshalb empfiehlt er, Schuhe regelmäßig zu desinfizieren: „Am besten die Schuhe einmal pro Woche mit Desinfektionsspray einsprühen und gut trocknen lassen.“ Eine Frage der Socken: Auch Socken können Käsefüße verstärken oder mindern. „Auf Synthetiksocken sollte generell verzichtet werden, weil sie ähnlich wie Kunstlederschuhe nicht atmungsaktiv sind und so das Verdunsten von Schweiß verhindern. Eine ideale Spielwiese für Geruchsbakterien“, so Fischer. Tipp: Immer darauf achten, dass ein großer Baumwollanteil in den Socken enthalten ist. Das Material nimmt überschüssigen Schweiß im Schuh auf. Sohlen einlegen: Bei geschlossenen Schuhen verlängert ein „doppelter Boden’’ den Spaß am Tragen. Eine dünne Ledersohle saugt den Schweiß auf und kann im Gegensatz zur eingenähten Schuhsohle ausgewechselt werden, wenn sie keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann und sich Bakterien in ihr angesammelt haben. „Der Geruchstest sollte verraten, wann es an der Zeit ist, die Sohle zu wechseln“, so Fischer. Schön und duftend: Auch ein morgendliches Fußbad mit schweißhemmenden Helfern aus der Natur kann dazu beitragen, die Füße frisch zu halten. Zusätze aus der Natur, wie zum Beispiel Salbei, haben eine schweißhemmende Wirkung und sorgen für ein frisches Fußgefühl. Fischer empfiehlt, die Füße danach gut abzutrocknen und am besten kurz trocken zu föhnen, damit auch Zehen und Zwischenräume ganz sicher trocken sind. Medizinisch behandeln: „Wenn alles nichts hilft, ist der nächste Schritt der zum Arzt’’, sagt Fischer. Dermatologen können feststellen, ob eine übermäßige Schweißproduktion (Hyperhidrose) den Fußgeruch auslöst. Bei mittelschweren Formen helfen Mittel mit Aluminiumsalzen. In Extremfällen von Hyperhidrose kann etwa eine Behandlung mit dem Nervengift Botulinumtoxin helfen. Es hemmt die Impulsübertragung an den Nervenfasern der Schweißdrüsen, sodass der Schweiß gemäßigter fließt. Salben und Cremes: Wenn trotz richtiger Sockenwahl und Ledersohle der Schuh anfängt unangenehm zu riechen oder man auf die Feinstrumpfhose aus Synthetikmaterial nicht verzichten kann, müssen härtere Geschütze aufgefahren werden. Damit gar nicht erst ein Feuchtgebiet für Geruchsbakterien entstehen kann, sollte man das Schwitzen an der Wurzel packen. Hier helfen Aluminiumsalze, die man in verschiedener Form auftragen kann. Sie verengen die Schweißdrüsen an den Füßen und halten sie so angenehm trocken. „Da der Körper zirka drei Millionen Schweißdrüsen hat und somit genug, um den Wärmehaushalt im Körper zu regulieren, ist es vollkommen unbedenklich, die Schweißdrüsen an den Füßen zu deaktivieren“, erklärt Fischer. Aber Achtung: Cremes und Salben, die Aluminiumsalze enthalten, wirken nur bedingt, da sie die Haut abdichten und man so über eine längere Zeit noch mehr schwitzen kann. Angelika Oswald N SCHWITZEN Schluss mit Schweißflecken O b im Büro oder bei einem Date – Schweißflecken unter den Achseln können schnell peinlich werden. Wer viel schwitzt, hat es daher nicht leicht. Die Angebetete rümpft womöglich die Nase, und die Kollegen wollen eventuell lieber nicht neben einem sitzen. Damit es nicht soweit kommt, gibt es inzwischen aber spezielle Gegenmittel. Deodorants sollen heute nicht nur verhindern, dass Schweiß unangenehm riecht – Käufer sollen überhaupt nicht mehr unter den Armen schwitzen und ein sicheres Gefühl haben. Ob Deos diesen Psychoeffekt tatsächlich haben, ist schwer zu überprüfen. „Es gibt aber Untersuchungen darüber, ob bestimmte Deos tatsächlich schweißhemmend sind“, sagt Heike Diekmann von der Stif- tung Warentest. Sie hat eine vergleichende Studie geleitet, in der 16 Deosprays gegeneinander antraten, deren Hersteller neben gutem Duft auch weniger Schweißfluss versprechen. Das Ergebnis: Diese Methoden haben aber oft starke Nebenwirkungen. Und selbst eine Operation könne die Schweißproduktion selten vollständig stoppen, warnt der Dermatologe Prof. Christian Raulin aus Karlsruhe. „Als einfachstes, kostengünstigstes und effektivstes Mittel haben sich dagegen die Antitranspirante erwiesen.“ Unangenehmen Körpergeruch verhinderten die Sprays in jedem Fall. „Das packen alle Deos ganz gut, auch wenn man weiter schwitzt“, versichert Dieckmann. Den Schweißfluss deutlich verringern konnten knapp zwei Drittel der getesteten Produkte. Dieckmann gibt allerdings zu bedenken, dass es sich bei den Testpersonen um Menschen mit normalem, also nicht krankhaftem Schweißfluss gehandelt habe. „Es kann sein, dass so ein Deo für besonders starke Schwitzer nicht aus- Wer normal schwitzt, kommt mit herkömmlichen schweißhemmenden Deos in der Regel gut klar. Fotos: dpa reicht.“ Wer überdurchschnittlich stark schwitzt oder gar unter übermäßiger Schweißproduktion (Hyperhidrose) leidet, für den gibt es verschiedene medizinische Lö- sungen: von Tabletten, sogenannten Anticholinergika, über das Spritzen von Botox in betroffene Körperregionen bis hin zu operativen Eingriffen an den Schweißdrüsen. Antitranspirante gibt es als Spray, flüssig oder als Creme. Allen gemeinsam ist, dass sie Aluminiumchlorid enthalten. „Das normalisiert und reguliert die Schweißdrüsenausführungsgänge“, erklärt Raulin. Auch in Deodorants mit schweißhemmender Wirkung ist Aluminiumchlorid enthalten, allerdings in deutlich geringerer Konzentration. In reinen Antitranspiranten liege der Anteil oft bei 20 Prozent und mehr. dpa 18 IHR GELD, IHR RECHT Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N ARBEITSLEBEN Darf’s ein bisschen mehr sein? – Die Rechte bei Überstunden D ie Gesetzeslage scheint so einfach: Steht im Vertrag nichts zu Überstunden, muss der Arbeitnehmer auch keine leisten. Es sei denn, es tritt eine echte Katastrophe ein. Und das bedeutet im Arbeitsrecht nicht etwa die drohende Insolvenz, sondern ein Feuer im Bürogebäude oder eine Flutwelle, welche die Werkhalle zu überschwemmen droht. „Die meisten Verträge beinhalten eine Überstunden-Pauschalklausel. Ob die gilt, ist allerdings je nach Fall sehr unterschiedlich, ebenso wie die Rechtsprechung“, sagt Michael Henn, Vorstandsmitglied des Verbandes deutscher Arbeitsrechts-Anwälte in Stuttgart. Da war zum Beispiel dieser Anwalt, der nach einem Rechtsstreit mit seinem Arbeitgeber die Kanzlei verließ und dann noch auf die Bezahlung von mehr als 930 Überstunden klagte. Er scheiterte vor dem Bundesarbeitsgericht, das urteilte: Mit einem hohen Bruttogehalt sind notwendige Überstunden abgegolten. Das gleiche Gericht befand jedoch erst Anfang des Jahres, dass Firmen Niedrigverdienern Mehrarbeit zahlen müssen, wie einem Lagerarbeiter in einer Spedition in Sachsen-Anhalt, der in zwei Jahren mehr als 950 Überstunden Zeiterfassung der klassischen Art: Eine Angestellte notiert ihre Überstunden in einem Kalender. Foto: dpa angehäuft hatte. „Es besteht eine erhebliche Korrelation zwischen der Höhe des Gehalts und der Rechtmäßigkeit von unbezahlten Überstunden“, erklärt Henn. Als Überstunden zählen dabei alle Arbeitsstunden, die über das hinausgehen, was im Vertrag vereinbart und vom Vorgesetzten angeordnet wurde. Grundsätzlich regele das Arbeitszeitgesetz die Obergrenze für die Überstunden, erläutert Martina Perreng vom Deutschen Gewerkschafts- N AKTUELLE URTEILE Suche nach „Geschäftsführer“ ist diskriminierend E Und es gilt eine Ruhezeit von elf Stunden zwischen Arbeitsende und dem nächsten Arbeitsbeginn. „Doch das ist in vielen Betrieben und Branchen gar nicht einzuhalten, und es kümmert ohne vertragliche Festlegung. „So lange Überstunden zeitnah auch wieder ausgeglichen werden, und man damit zufrieden ist, besteht auch keine Notwendigkeit, etwas dagegen zu unternehmen“, sagt Martina Perreng. „In der Regel ist es sinnvoll, die Arbeitszeit zu erfassen“, sagt Martina Perreng. Passiert das nicht automatisch, kann jeder Arbeitnehmer selbst aufschreiben, wann er wie viele Überstunden gemacht hat. „Dabei muss aber auch ersichtlich sein, warum diese Mehrarbeit notwendig geworden ist“, schränkt Arbeitsrechtler Henn ein. Denn im Streitfall ist der Arbeitnehmer in der Beweispflicht und muss belegen können, dass er die Zeit nicht vertrödelt hat. Zumal die Klage des Arbeitnehmers meist erst dann kommt, wenn er das Unternehmen verlassen hat. Erst wenn man merkt, dass es keinen Ausgleich gibt, raten die Arbeitsrechtler, das Gespräch mit dem Chef zu suchen – nicht ohne vorher noch einmal in den Arbeitsvertrag geschaut zu haben, in dem eben auch eine gewisse Anzahl an Überstunden vereinbart sein kann. „Nicht jeder Vorgesetzte bekommt überhaupt mit, was und wie viel jeder einzelne Mitarbeiter leistet“, gibt Henn zu bedenken. Auch kann es ratsam sein, sich mit anderen Kollegen auszutauschen, Solidarität zu entwickeln und den Betriebsrat zu fragen. Wer dem vorbeugen will, braucht auch ein bisschen Fingerspitzengefühl, um die informellen Regeln zu begreifen und zu befolgen. „In manchen Firmen wird nach einer Art Vertrauensarbeitszeit gearbeitet“, erklärt Anwalt Drescher. Da gebe es stressigere und ruhigere Zeiten, mal arbeite man eine Stunde mehr, mal gehe man eine Stunde früher. Das funktioniere dann auch Grundsätzlich gilt, dass es keinen einfachen Weg gibt, um sich gegen Überstunden zur Wehr zu setzen. Stellt der Chef auf stur, bleibt häufig nicht viel mehr, als den Konflikt zu provozieren und nach der vereinbarten Zeit Feierabend zu machen. Das klingt ernüchternd. Doch wenn alle in der Abteilung mitziehen, bleibt dem Chef vielleicht nicht viel mehr übrig als einzulenken. Sonst bleibt einem nur zu gehen. Britta Schmeis N VERBRAUCHERSCHUTZ §D ine Stellenanzeige mit der Formulierung „Geschäftsführer gesucht“ ist diskriminierend. Das gilt jedenfalls, wenn im weiteren Text nicht ausdrücklich auch weibliche Bewerber angesprochen werden. Denn die Überschrift erweckt den Eindruck, dass für die Position nur Männer infrage kommen. Sie verstößt damit gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Das hat das Oberlandesgericht Karlsruhe entschieden. In dem Fall schaltete ein mittelständisches Unternehmen eine Stellenanzeige mit der Überschrift „Geschäftsführer zum nächstmöglichen Eintrittstermin gesucht für mittelständisches Logistik-, Transport- und Umzugsunternehmen“. Auf die Position bewarb sich eine Frau. Nachdem ihre Bewerbung nicht berücksichtigt worden war, forderte sie von dem Unternehmen knapp 25 000 Euro Entschädigung. Sie argumentierte, sie sei aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt worden. (Az.: 17 U 99/10) Freie Wahl beim Abschleppunternehmer N bund. Und das besagt, dass die tägliche Arbeitszeit acht Stunden nicht überschreiten darf. Im Ausnahmefall dürfen es an einem Arbeitstag auch zehn Stunden sein, wenn es innerhalb von sechs Monaten durchschnittlich bei acht Stunden pro Tag bleibt. auch keinen“, sagt der Hamburger Anwalt Carlos Drescher. Mit dem Verweis auf die Rechtslage kommt ein Arbeitnehmer ohnehin selten weiter, um sich gegen Überstunden zur Wehr zu setzen. ach einem Verkehrsunfall dürfen Geschädigte ein Abschleppunternehmen ihrer Wahl beauftragen und müssen nicht erst nach einem günstigen Anbieter suchen. Nach Ansicht des Amtsgerichts Stade besteht grundsätzlich Anspruch auf Ersatz der gesamten Kosten. Auf ein entsprechendes Urteil weist die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins hin. In dem Fall hatte sich ein Versicherer geweigert, 600 Euro Abschleppkosten zu übernehmen, weil ein anderes Unternehmen nur 370 Euro fürs Abschleppen verlangt hätte. Am Ende musste die Versicherung zahlen. Denn den Richtern zufolge kommt es nicht darauf an, ob die Abschleppkosten letztlich überteuert sind. Ein Geschädigter dürfe unmittelbar nach einem Unfall ein Abschleppunternehmen beauftragen, ohne sich vorher zu vergewissern, ob es angemessene Preise berechne. (Az.: 61 C 946/11) Neue Abmahnung für Facebook er Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat das soziale Netzwerk Facebook wegen laxer Datenschutzbestimmungen abgemahnt. Mit dem im Juli eingeführten App-Zentrum, das die Apps von Fremdanbietern nach Kategorien sortiert anzeigt, verschlechtere Facebook den Datenschutz, erklärte der vzbv: Das Unternehmen gebe persönliche Daten der Nutzer an die Anbieter der Apps weiter, ohne dass die Nutzer ihre Einwilligung dazu gegeben hätten. Das soziale Netzwerk habe nun bis 4. September Zeit, eine Unterlassungserklärung abzugeben, teilte der vzbv mit. Bei Facebook können die Nutzer kleine Programme (Apps) herunterladen, etwa Spiele, Umfragen oder Quiz, die von Drittanbietern zur Verfügung gestellt werden. Die Nutzer erhalten seit Einführung des App-Zentrums aber weder einen vollständigen Hinweis, wozu die weitergegebenen Daten verwendet werden, noch wird sichergestellt, dass der Nutzer in die Weitergabe und Nutzung der Daten einwilligt, wie der vzbv kritisierte. Durch den Klick auf den Button „Spiel spielen“ oder „An Handy Es gibt neuen Ärger um Facebook. schicken“ werde die Einwilligung einfach unterstellt. Lediglich unterhalb des Buttons befindet sich in kleiner hellgrauer Schrift eine laut vzbv augenscheinlich nicht abschließende Auflistung der Nutzungszwecke durch den App-Anbieter. Die Drittanbieter räumen sich etwa das Recht ein, auf den Chat, die Informationen der Freunde und die persönlichen Kontaktdaten zuzugreifen. Eine solch umfassende Datenweitergabe an Dritte und deren Verwendung sei nach deutschem Recht ohne bewusste Einwilligung des Nutzers Foto: dpa nicht erlaubt. Der vzbv wirft Facebook einen Verstoß gegen das Telemediengesetz vor. Die Verbraucherschützer fordern vom sozialen Netzwerk, das AppZentrum so zu gestalten, dass der Nutzer weiß, dass er seine Daten freigibt und wofür sie verwendet werden. Den Nutzern riet der vzbv, über ihre Privatsphären-Einstellungen die Voreinstellungen zu ändern oder Anwendungen und Apps zu deaktivieren, wenn sie sich und ihre Kontakte vor der unerwünschten Datenweitergabe schützen wollen. AFP SOZIALES 19 Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N MOTIVATION N AM RANDE Lustloses Lernen „kostet“ zu viel Kinder-Wunsch: Mehr Zeit mit dem Papa L ustloses Lernen kann bisweilen ebenso erfolgreich sein wie begeistertes Lernen, kostet aber ungleich mehr: „Man muss sich klar sein, dass Lernen mit und ohne Motivation funktioniert“, sagte der Diplompsychologe Thomas Martens. „Es kann sogar zum gleichen Ergebnis führen. Aber Lernen ohne Motivation ist mit viel höheren Kosten verbunden.“ Eine der „Kosten“: Der Lernende habe kein Interesse an den Lerninhalten, nur an dem Lernergebnis – der Note, dem Studienabschluss, einem guten Job. „In unserer Wissensgesellschaft ist das zu wenig“, findet Martens. Unter anderem, weil das Erlernte nicht tiefer verankert wird und weil später kein Interesse besteht, sich weiterzuentwickeln. Martens, der am Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) tätig ist, hat eine internationale Tagung zum Thema Motivationsforschung organisiert. Die Konferenz findet alle zwei Jahre in einem anderen Land statt. Zur „International Conference on Motivation“ vom 28. bis 30. August reisten über 250 Wissenschaftler nach Frankfurt am Main. Im Gegensatz zu einer rein „zielorientierten“ Motivation steht für Martens eine „intrinsische“ (innere) Motivation. Das Problem: Sie muss aus dem Schüler selbst kommen, Lustloses Lernen ist in unserer Wissensgesellschaft zu wenig. Motiviertes und interessiertes Herangehen an den Stoff bringe deutlich mehr - auch in Bezug auf Job- und Beförderungschancen. Foto: dpa kann nur schwer vermittelt werden. „Man kann diese Regulationsprozesse nicht von außen steuern“, sagt Martens. Lehrer oder Eltern hätten dennoch eine wichtige Aufgabe: Sie können dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen stimmen, damit der Schüler sich selbst motivieren kann. Aus Sicht des Motivationsforschers läuft Lernen in drei Phasen ab: Zuerst muss der Schüler eine Grundmotivation für die Lerninhalte entwickeln. Das setze voraus, dass er eine gewisse Auswahlmöglichkeit habe. „Nur dann kann er wirklich Verantwortung übernehmen für sein Lernfeld.“ Zweite Bedingung für Selbstmotivation: „Die Lernmethode muss zu mir passen.“ Nicht nur sollte der Lehrer verschiedene Zugänge anbieten – der Schüler müsse die Entscheidung auch unbeeinflusst treffen können. „Das ist von zentraler Bedeutung für eine tiefgreifende Motivierung.“ Erst im dritten Schritt komme das eigentliche Lernen. Hier hält der Experte einen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung für sinnvoll. Beides sei gleich wichtig: sich anzuspannen, um sich in das Thema reinzuknien, und sich zu entspannen, um einen kreativen Lösungsprozess in Gang zu setzen. Man dürfe sich weder zu sehr verbeißen, noch zu sehr ablenken lassen – die Balance zu finden, „das ist die große Schwierigkeit“. Sandra Trauner N VORSORGE Kabinett beschließt Senkung der Rentenbeiträge T rotz Kritik auch aus den eigenen Reihen hat die Bundesregierung die Senkung der Rentenbeiträge zum 1. Januar 2013 auf den Weg gebracht. Angesichts der gut gefüllten Rentenkassen können die Beiträge dem Kabinettsbeschluss zufolge von 19,6 auf etwa 19,0 Prozent sinken. Beim Streitthema Zuschussrente zeigte sich Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) überzeugt, sich bis Ende Oktober mit der FDP einigen zu können. Der genaue Umfang der Beitragssenkung soll erst im Spätherbst feststehen, wenn aktuelle Berechnungen zur Finanzlage der Rentenversicherung vorliegen. Nach einem gesetzlich festgelegten Automatismus muss der Rentenbeitrag sinken, wenn die Rücklagen der Rentenversi- in Viertel aller Neun- bis 14-Jährigen wünscht sich mehr Zeit ihren Vätern. Das ist ein Ergebnis des LBS-Kinderbarometers, das in Münster vorgestellt wurde. Die Vorlieben seien jedoch recht unterschiedlich ausgeprägt, erklärte Studiensprecher Christian Schröder. Der Nachwuchs wünsche sich vor allem gemeinsames Spielen mit dem Vater (40 Prozent), Kochen (34 Prozent) und Sporttreiben (33 Prozent). Deutlich weniger nachgefragt seien Aktivitäten wie gemeinsames Wandern, Basteln oder Fernsehen (18 beziehungsweise 19 Prozent). Großartige Gemeinsamkeiten beim Musikgeschmack oder bei Computerspielen erwartet der Nachwuchs demnach nicht. Auch Hilfe bei den Hausaufgaben wird von den Vätern eher selten gewünscht. Nur etwa 20 Prozent der Kinder erwarten dabei mehr Engagement. Ebenso viele wünschen sich, mit ihren Erzeugern häufiger über Erlebtes zu sprechen oder dass diese mehr zuhören. Zusammenfassend lasse sich festhalten, dass es insbesondere jüngeren Vätern wegen der Anforderungen der Arbeitswelt häufig schwer falle, die Wünsche nach mehr Zeit mit den Kindern zu erfüllen, teilte Schröder mit. Das Kinderbarometer der Bausparkasse LBS zu verschiedenen Aspekten kindlichen Wohlbefindens gibt es seit 1997. Befragt werden von dem Umfrage- und Forschungsinstitut PROKIDS aus Herten derzeit bundesweit 10 000 Kinder im Alter zwischen neun und 14 Jahren. AFP E cherung 1,5 Monatsausgaben übersteigen. Von der Leyen nannte die Beitragssenkung „vertretbar“ und „verkraftbar“. Arbeitnehmer und Unternehmen würden jeweils um 2,7 Milliarden Euro pro Jahr entlastet. Die Ministerin wandte sich gegen Forderungen auch aus der Union, stattdessen größere Finanzpolster in den sozialen Siche- Das Bundeskabinett hat die Senkung der Rentenbeiträge zum 1. Januar kommenden Jahres beschlossen. Foto: dpa rungssystemen aufzubauen. Es sei nicht möglich, Geld „einfach zu behalten“, das eigentlich den Beitragszahlern gehöre. Mit Blick auf den Widerstand aus CDU-geführten Ländern gegen die Beitragssenkung sagte von der Leyen, die Bundesregierung sei im Gespräch mit den Ländern. Scharfe Kritik an der geplanten Beitragssenkung kam von Opposition und Sozialverbänden. „Die Entlastung wäre minimal, die künftigen Belastungen ungleich höher“, erklärte die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Anette Kramme. „Die Beitragssenkung ist ein reines Wahlkampfgeschenk.“ Der Verzicht darauf und eine Erhöhung der Rücklagen der Rentenkassen wären „mit einer simplen Gesetzesänderung möglich“, wofür die SPD zur Verfügung stehe. dpa Postkarten weiter beliebt ie Menschen freuen sich weiterhin an Urlaubsgrüßen per Postkarte – und schreiben selbst gern diese Karten. Mehr als die Hälfte der Urlauber (53 Prozent) verschickt Grüße aus den Ferien noch immer per Post. Das geht aus einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des IT-Verbands Bitkom hervor. Nur ein Viertel der 612 befragten Reisenden über 14 meldet sich per SMS (26 Prozent) oder Telefon (25 Prozent) bei Freunden und Verwandten. Soziale Netzwerke nutzt nur eine Minderheit (13 Prozent). Frauen greifen häufiger zu Brief oder Postkarte als Männer (63 und 43 Prozent), diese schreiben dafür mehr Mails (23 und 12 Prozent). Etwa jeder Siebte (15 Prozent) verschickt gar keine Urlaubsgrüße. dpa D 20 SPORT Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N FUSSBALL Die Bundesliga – eine Erfolgsgeschichte S epp Herberger hatte schon früh klare Bilder vor sich. Der ewige Reichs- und Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft (von 1936 bis 1964 im Amt) sortierte den Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in Bern auch deshalb unter wundersam ein, weil es in Deutschland keine eingleisige Bundesliga gab. Das, so der kleine, giftige und visiomer nimmermünäre Mannheimer bewerbsnachteil de, sei ein Wettbewerbsnachteil gland, Spanien gegenüber England, ch. Dort gab es oder Frankreich. öchste Spielklaslängst e i n e höchste dest semiprofesse und zumindest uren. sionelle Strukturen. riegsdeutschland Im Nachkriegsdeutschland mütliche Vereinsblühte die gemütliche e der Meister in meierei, wurde nde unter den einer K.o.-Runde besten Teams der vier Regiomittelt. Das nalverbände ermittelt. er Lotterie Ganze war eher ttkampf. als harter Wettkampf. portkaHerbergers Sportkaurden meraden wurden nigen nur in wenigen dert, Spielen gefordert, mut Stars wie Helmut en Rahn frönten g. dem Müßiggang. ge Dornen im Auge n des obersten Fußball-Lehrers, der der-einst feststellte:: g „Höchstleistung d im Sport und vergnüglichess e Leben sind wie Feuer und Was-n ser. Man kann rnicht zwei Heraren gleichermantßen dienen. Entweder – oder!“ Die Bundesliga? Ve r b a n d s - B o s s e fürchteten um ihren vinzfürsStatus als Provinzfürsch. Als es ten, wehrten sich. ahl bei der die DFB-Auswahl hweden trotz WM 1958 in Schweden tterlich bis ins Vielstaaterei ritterlich haffte, war das Halbfinale schaffte, uf die Mühlen der auch Wasser auf Bewahrer und Bedenkenträger. Motto: Geht doch auch so, Sepp! Herberger gab nicht auf, hinor der Reise zur terlegte auch vor ch Chile seinen WM 1962 nach Masterplan: Bundesliga plus Profifußball plus k konsequente Nachwuchsarbeit gleich Erfolg! In Südamerika schied das deutsche Team im Viertelfinale gegen Jugoslawien aus. Unglaublich und wahr: In Ermangelung an Führungskräften hatte der mittlerweile 65-jährige Chef zuvor beim 41-jährigen Ehrenspielführer Fritz Walter vorgesprochen, bat um dessen Rücktritt vom Rücktritt. Walter, der zwei Jahre gegen keinen Ball mehr getreten hatte, lehnte ab. Herberger schrieb Walter nach Chile diese Zeilen: „Lieber Fritz! Die Weltmeisterschaft in Chile ist vorüber. Eines aber wissen nur wir beide allein: Ich hätte Sie gern dabei gehabt! Nicht als Zuschauer, nicht als Berichterstatter oder sonst was, nein als Spieler! In Chile habe ich mir dann des öfteren vorgeworfen: Hättest ich doch meinen Kopf durchgesetzt.“ munder Aktien Brauerei wurde am 28. Juli 1962 dass Ergebnis verkündet: 103 zu 26 Stimmen für die Einführung der Bundesliga zur Spielzeit 1963/64! 40 Clubs reichten ihre Bewerbungsunterlagen für die 16er Liga ein. Verhandelt und entschieden wurde hinter verschlossenen Türen. Wie im wahren Leben zählten Beziehungen mehr als harte Fakten und Lebensleistungen. Kurios: Das zeitige Aus in Chile holte die Bundesliga-Diskussion aus d e r Ver- stieß Hertha BSC zur 1. Liga. Das erste Bundesligator fiel zu früh für Fotografen und Kameramänner, die am geschichtsträchtigen Nachmittag des 24. August 1963 (Anpfiff war 17 Uhr) wohl noch ein Zigarettchen quarzten oder die Stative ausrichteten. „Wir haben das Tor Jahre später fürs Fernsehen nachgestellt“, erinnert sich Reinhold Wosab, der das Dortmunder Trikot von 1962 bis 1971 getragen hat und in Sekunde 58 des Spiels Bremen – Dortmund mitmischte. Die echte und nachgestellte Szene ging so: „Ich krieg’ d e n Ball Ehrungen und Auszeichnungen aller Art. So stammt die Trophäe „Trainer des Jahres“ aus seinem Haus. Beim Start in die 50. Bundesliga-Saison wird die BVB-Legende im Stadion sein, wenn Jürgen Klopp zum zweiten Mal hintereinander ausgezeichnet wird. Auch so kann sich nach 49 Jahren Bundesliga ein Kreis schließen. „Die Einführun Einführung der Bundesliga war ein Segen“ Segen“, sagt Wosab. „Mit heute haben u unsere Zeiten aber fast nichts zu tun.“ Der schnelle Mann konnte vom Kicken mehr schlecht als re recht leben, jobbte nebenbei bei der Stadt Dortmund. Entmü Entmüdungsbecken und Masseure für jeden einzelnen Muskel gab es am altehrwürdigen Stadion Rote Erde nicht. „Wir haben ttrainiert, kalt geduscht und dann da noch ein Bierzusamm getrunken.“ chen zusammen Es gab a auch keine gelben und rote roten Karten, sondern viel Ve Verständnis seitens der Sc Schiris, die mündliche V Verweise aussprachen chen. Folge des Langmut muts und der langen Lei Leine: Es wurde nach all allem getreten, was si sich bewegte. „Da ga gab es schon ein p paar Mörder“, erin innert Wosab an E Eisenbieger wie S Sepp Piontek (Brem men), Dietmar S Schwager (Kaisersla lautern) oder den in späteren Jahren so feingeistigen Otto Re Rehhagel (Hertha). senkung, spielte Herberger in die Karten. Und auch das Finanzministerium spielte mit, signalisierte den d Clubs: l b Der steuerbegünstigb te Status der Gemeinnützigkeit eingetragener Vereine bleibt euch auch in der Bundesliga erhalten. Wenige Wochen nach der WM tagte der DFB-Bundestag im rauchgeschwängerten Goldsaal der Dortmunder Westfalenhalle. Nach neun Stunden, viel Tabak und einigen Bieren der Dort- aus d e m Mittelfeld, schicke Emma steil, der flankt auf Timo – und der hält den Fuß hin. Drin war er. Wir haben schon schönere Tore gemacht.“ Aus der Oberliga Nord wurden Eintracht Braunschweig, Werder Bremen und der Hamburger SV erhört. Aus dem Westen: Dortmund, Köln, Meiderich, Preußen Münster, Schalke. Aus Südwest: Kaiserslautern, Saarbrücken. Aus Süd: Eintracht Frankfurt, Karlsruhe, Nürnberg, 1860 München, VfB Stuttgart. Aus der Stadtliga Berlin Wosab ist einziger Überlebender des berühmten 63er Dreigestirns. Lothar „Emma“ Emmerich erlag 2003 einem Krebsleiden, der schwerkranke Timo Konietzka schied am 12. März 2012 mit Hilfe der Sterbehilfeorganisation Exit aus dem Leben. Wosab, 74, lebt heute in Alzey, ist „Herr der Pokale”, vertreibt Die Bundesliga wurde zur Erfolgsgeschichte, steckt steckte auch die schme schmerzhafte Zäsur um verscho verschobene Spiele anno 1971 weg weg, liefert(e) immer neue Su Superlative. Auch Anekdoten w wie jene um Walter Frosch (so heiß heißt heutzutage kein Mensch, gesch geschweige denn ein Fußballer). We Weil der knorrig-kultige Kettenrau Kettenraucher vom FC St. Pauli in der S Saison 1976/77 27 (!) gelbe Karten sammelte, wurde die Sperre na nach jeder fünften Gelben zur fest festen Einrichtung. Modernste Sta Stadien, größte Zuschauerzahlen, niedrigste Tischauerzahlen cketpreise, geringste ge Verschuldung, Magnet für Stars aus dem d In- und Ausland: Die deutsche Bundesliga hat die englische, spanische und französische längst abgehängt. Weil ein kleiner, giftiger und visionärer Fußball-Lehrer aus Mannheim nicht locker ließ. Ein Spiel dauert 90 Minuten. Herbergers Bundesliga ist ein Dauerbrenner. Glückwunsch zur 50.! Guido Schäfer 21 Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N EISHOCKEY Ins Zelt nach Taucha E Nein, nein, von Kritik an Leipzig war nicht viel zu hören, als die Icefighters im Atlanta-Hotel erklärten, wo sie demnächst ihre Spiele austragen werden. Enttäuschung dagegen war schon spürbar. „Wir mussten erkennen, dass wir in Leipzig nicht so recht weiterkommen“, hub der emsige Geschäftsführer André Krüll vorsichtig an. Er sei auf „relativ wenig Interesse“ gestoßen. Anderswo sei das anders gewesen. Borna zum Beispiel (Krüll: „War uns dann doch zu weit“) und weitere umliegende Städte hätten die EishockeyCracks gerne gehabt. „Wir wollen euch“, hat Coach und Projektleiter Manfred Wolf aus Städten und Gemeinden im Speckgürtel oft gehört. „In Holger Schirmbeck freut sich auf die Eishockey-Gemeinde. „Für Taucha ist das eine hochinteressante und gute Geschichte“, sagte der Bürgermeister. Ein kleiner Seitenhieb in Richtung des großen Nachbarn durfte auch sein: „Für uns war es wichtig, dass die Sportart für Leipzig erhalten bleibt.“ Taucha werde das Projekt „intensivst unterstützen“, versprach er. Foto:Volkmar Heinz ishockey-Drittligist Icefighters Leipzig zieht für die kommenden beiden Spielzeiten nach Taucha um. Auf einem 13 000 Quadratmeter großen Gelände neben der Autobahn wird eine 1900 Zuschauer fassende Zelthalle errichtet. Zur Eröffnungsparty am 22. September soll alles fertig sein. Nach einem geeigneten Standort für den Neubau einer Eishalle wird weiter gesucht. Noch fühlt sich der Puck einsam auf dem 13 000-Quadratmeter Areal in Taucha. Bald schon sollen hier die Icefighters spielen. Leipzig hat das niemand gesagt.“ Nun also Taucha. „Das Areal ist perfekt für uns. Wir sind uns mit dem Grundstücksbesitzer einig geworden. Das Gelände ist komplett asphaltiert und verkehrstechnisch hervorragend angebunden. Vom Bahnhof ist es ein Katzensprung, die Straßenbahn hält direkt davor. Es liegt an der Autobahn und Parkplätze gibt es direkt vor der Halle.“ Krüll kann die Vorzüge des Standorts mühelos aufzählen. Kein Wunder, er ist Tauchaer, seine Firma ist dort angesiedelt. Dass er in seiner Stadt glänzend vernetzt ist, mag bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben. Gemeint ist die Arbeit der Behörden bei Planung und Genehmigungen, denn die Zeit drängt. In dieser Woche laufen noch Vorbereitungsarbeiten sowie Genehmigungsverfahren. Bereits am Wochenende soll die Eisanlage aufs Gelände transportiert und nächste Woche die Zelthalle aufgebaut werden. Die ist 80 Meter lang und 40 Meter breit und wird 1900 Zuschauern Platz bieten. Für Spielerkabinen und Duschen werden Container aufgestellt. Eis soll am 15. September „gemacht“ sein, bis dahin trainieren die Spieler in Halle und Grimma. Bei einem Familienfest am 22. September mit Team-Präsentation, diversen Unterhaltungen und einem Testspiel gegen N UNPARTEIISCHE M Mit der zusätzlich zum Spielhonorar von 3800 Euro eingeführten finanziellen Grundabsicherung hat der Deutsche Fußball-Bund den sehnlichsten Wunsch seiner Unparteiischen erfüllt. 40 000 Euro pro Saison erhalten die fünf FIFA-Schiedsrichter der Eliteklasse – Deniz Aytekin, Felix Brych, Manuel Gräfe, Florian Meyer und Wolfgang Stark. Für ihre Kollegen, die ebenfalls auf internationaler Ebene oder seit mehr als fünf Jahren in der Bundesliga pfeifen, gibt es 30 000 Euro. Alle Die Zelthalle soll zunächst für zwei Winter Heimstätte der Icefighters sein. Ob Taucha vielleicht sogar Standort der neuen Eishalle sein könnte, bleibt abzuwarten. „Für uns wäre das eine große Sache“, sagte Bürgermeister Schirmbeck, „aber das muss der Verein entscheiden.“ Der Verein will erst einmal abwarten, wie der neue Standort angenommen wird. Vorsichtig wird mit einem Zuschauerschnitt von 900 (Vorjahr 984) kalkuliert. Finanziell ist das Projekt für die Icefighters nicht ohne Risiko. 50 000 Euro kostet der Umzug, 150 000 Euro die Miete für Grundstück, Zelt und Container. „Wenn wir das nächste halbe Jahr überstehen, haben wir es geschafft“, sagte André Krüll. Uwe Köster N AM RANDE Professionalisierung statt Profitum it dem Anstoß zur 50. Bundesligasaison begann für Wolfgang Stark & Co. eine neue Ära. Von der Jubiläumsspielzeit an erhalten Deutschlands Top-Referees mehr Geld, als Gegenleistung werden noch bessere Leistungen erwartet. „Die Anforderungen an unsere Spitzenschiedsrichter werden immer höher. Es ist deshalb das gemeinsame Ziel von DFB und Liga, ihnen ein möglichst professionelles Umfeld zu bieten“, begründete DFB-Präsident Wolfgang Niersbach die in der Sommerpause beschlossenen Fördermaßnahmen. Bayernligist Mitterteich ist die offizielle Einweihung der Zelthalle geplant. Am 28. September steigt mit dem Pokalmatch gegen Timmendorf das erste Pflichtspiel, in der Oberliga geht es am 6. Oktober in Berlin (bei FASS) los, am 7. Oktober steht dann das erste Heimspiel im Zelt gegen Chemnitz an. anderen, wie die aus der 2. Liga aufgerückten Daniel Siebert aus Berlin und Bastian Dankert aus Rostock, erhalten 20 000 Euro. Doch nicht nur finanziell hat der DFB aufgestockt. „Wir haben die Professionalisierung in fachlicher sowie in personeller Hinsicht deutlich vorangetrieben“, erklärte Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel. So steht jedem Spielleiter pro Einsatz künftig ein Physiotherapeut zur Verfügung. Schiedsrichter Wolfgang Stark darf sich in der kommenden Saison über die Außerdem bekommt Erhöhung seiner Honorare freuen. Foto: dpa jeder Unparteiische FIFA geforderten Profi-Schiedslängst in bunten Outfits agieren, „seinen eigenen Coach“, so Fanrichter wird es in Deutschland reagiert. Denn den Referees fällt del. „Jedes Spiel, das der in absehbarer Zeit nicht geben. es immer schwerer, Beruf, FaSchiedsrichter leitet, wird von „Wir legen Wert darauf, gestanmilie und Sport unter einen Hut diesem Coach analysiert und andene Persönlichkeiten im Spitzu bekommen. Aufstiegschancen schließend gemeinsam besprozenbereich einzusetzen“, erklärim Job sind so selten wie Wochen.“ te Fandel. Eine Berufs- und chenendausflüge mit Frau und Lebenserfahrung außerhalb des Kind. Professionalisierung statt Der Verband hat damit auf die Fußballfeldes könne da nicht Profitum lautet das Motto im gestiegenen Anforderungen für schaden. Eric Dobias DFB. Den vom Weltverband die „Männer in Schwarz“, die Neue Chance für Armstrong? ie amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA stellt Lance Armstrong laut einem Medienbericht eine Reduzierung der lebenslangen Sperre in Aussicht. USADA-Chef Travis Tygart erwartet allerdings dafür vom einstigen Radsport-Helden ein vollständiges Geständnis. „Wenn er ehrlich und bereit ist, den Sport im Guten voranzubringen, ist dies möglich“, erklärte Tygart in der Zeitung „USA Today“. „Wir stehen ihm weiter offen gegenüber. Auch wenn es wehtut, die Wahrheit ist der beste Weg nach vorn“, sagte er. Die US-Anti-Doping-Agentur hatte Armstrong lebenslang gesperrt und fordert nun die Aberkennung seiner sieben Siege bei der Tour de France. Der Weltverband UCI hatte sich dazu ebenso wie die Tour-Organisation ASO bisher nicht geäußert. Armstrongs Anwälte merkten an, dass die USADA zu den Sanktionen gar nicht berechtigt sei und nur die UCI diese verhängen könne. Noch immer kann der Weltverband die USADA-Entscheidung ablehnen und den Fall damit vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) bringen. dpa D 22 RÄTSELSEITE Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N KREUZWORTRÄTSEL franz.: Abendgesellschaft ugs.: Lutscher am Stiel Brot-, Käseform morsch Teil des Autorades veraltet: Türke Verbrechermilieu Mischfarbe anbaufähig 1 ugs.: schreien, lärmen alte dt. Münze Stadt in Unterfranken Hase in der Fabel Futterpflanze stark ansteigend Syndrom völliger Erschöpfung (engl.) indischer Fürstinnentitel fest, eisern unentschieden (franz.) Kehrgerät Strauchreihe Nachlassempfängerin ugs.: Grube, Loch kleinste Energiemenge (Physik) elegant und kostbar Getreideblütenstand emsiges Streben Behälter für Wassertiere Teil des Stuhls breiförmige Speise „Sitzung“ beim Schneider Stadt an der Fulda 5 4 Ziererei nicht übereinstimmend 8 Milieu mit best. Lebensformen mattfarbig angenommen, dass; falls Abk.: Internat. Rotes Kreuz mit von der Partie atlant. Meeressäuger mit Stoßzahn einige, ein paar positive Reaktion 2 3 4 5 6 7 8 gewöhnlicher Wochentag Frostschutzmittel Bankkunde, Geldanleger Ureinwohner Japans Mutter der Helena arabischer Frauenname Bewohner der Nordpolargebiete positive Elektrode Läuseei zaubern 7 Schild des Zeus und der Athene Abk.: bezüglich feste Absicht jmdn. einweisen, unterrichten Fluss zur Elbe (tschechisch) seitl. Teil des Fußballtores Müll, Abfall Schneider in „Max und Moritz“ weibl. Schachfigur Abk.: anhängend Pfuscharbeit vierter dt. Bundespräsident kurz: Religionsunterricht Fluss zur Unterelbe Flüssigkeitsmaß Wohnzins Gebirge in Europa Meeresraubfisch altröm. Kaiser Trumpfkarte beim Tarock Lebenserinnerungen landsch.: Vulkan süßes Hefeteig- auf Sizilien brot Rückspiel niederländ. Fayencenstadt Stab, Stecken einen Namen tragen geordnete Lage bayer. u. österr.: knusprig Wildpfleger Grundschleppnetz der Fischer nach e. Vorlage wiedergeben Teilnehmer an Technopartys Schiffsleinwand verschwenderisch umgehen ugs.: wenig Geld bergmänn.: enge Kluft Fortsetzungsfolge Fleischprüfung obergäriges Getränk Bücherfreund hansestädt. Regierung Kurort in der Eifel planieren Herbstblume heftiger Fall religiös verehren schweiz. Feldmaß niederdeutscher Dichter † 1899 Keimgut Brand Abk.: Bahnhof bereits, früher als erwartet Farbe 2 Impfstoff veraltet: Rechtsanwalt gezeichnetes Rehkitz Rabenvogel am jetzigen Tage bereitwillig kaufm.: Sollseite eines Kontos Abk.: Public Relations österr.: Rahm steif; unbeugsam amerik. Astronaut (John) Zeitmess- sehr gerät feucht, in der triefend Küche 6 deutscher Politiker † 1913 milit. Frühwarnsystem (Abk.) dt. Weinsorte dt. Maler Abk.: (Wilhelm) Leitzahl † 1900 persönl. Fürwort, 3. Person Singular Hauptstadt von Südkorea Begleiter des Bacchus prahlen unfein, vulgär gesamter Besitz tropisches Harz altröm. Münze Form der Haare (Kurzwort) Menschengewühl 1 Verrat Frauenfigur aus der Oper „Oberon“ Musik: alle Bewegungsform italienisch: Brot Abk. für eine Windrichtung Frauenfigur in der Oper „Fidelio“ nett, zärtlich aus Leder bestehend ehem. Staatenbündnis (frz.) bloßlegen Staat der USA ungeordnet, verworren Babyspeise Schrott Einzahl (lat.) ® 3 s2426.4-190 Verlosung: Drei Büchergutscheine Die Lösung des Rätsels im Heft 16/12 lautete: Katarakt. Über je einen Bücher- Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese gutschein dürfen sich Angela Mayer (St. Leon-Rot), Ute Hoffmann (Leipzig) und bis zum 13. September 2012 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail Stefanie Schmidt (Blankenfelde) freuen. Herzlichen Glückwunsch! an: [email protected]. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS 23 Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG 31.08.12 BIS 13.09.12 Freitag, 31.08.12 Sonnabend, 8.09.12 academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: TabularasaTrotzTohuwabohu, Gastspiel mit Schwarze Grütze. Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse 4; 21 Uhr: Summer in the City. Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20 Uhr: Drei Engel für Deutschland; 20 Uhr: Six in the City (Freilichtbühne), mit dem Jugendkabarett. Revuetheater am Palmengarten, Tel. 2255172, Jahnallee 52; 20.30 Uhr: Rumpelkammer live. TheaterPACK-Sommerbühne im Westwerk, Tel. 0174 5682280, Karl-Heine-Str. 87; 20 Uhr: König Ubu. Alte Börse, Naschmarkt 1; 15 Uhr: Klassik airleben – Gewandhaustag in der Innenstadt, Eröffnung mit Hornisten des Gewandhausorchesters; 15.45 Uhr: Gewandhaus-Bläserquintett, Werke von Mozart, Ferenc und Blumer. Augustusplatz, Zelt vor dem Mendebrunnen 15.30 Uhr: Klassik airleben – Gewandhaustag in der Innenstadt, Project David Gareth; Bühne vor Gewandhaus 20 Uhr: Klassik airleben – Gewandhaustag: Grosses Concert, mit dem Gewandhausorchester (bei Regen im Großen Saal). Sonntag, 9.09.12 academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 11 Uhr: Abba los jetzt!, mit Anke Geißler und Carolin Fischer; 20 Uhr: Rettet die Kaffeefahrt. Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 17 Uhr: Die lustige Lene-Voigt-Kochshow. Parkbühne im Clara-Zetkin-Park, KarlTauchnitz-Str.; 15 Uhr: Der Traumzauberbaum 3, Kindermusical mit Reinhard Lakomy. Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr. 20; 10 Uhr: Gottesdienst. Sonnabend, 1.09.12 academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Echte Sachsen, mit Anke Geißler. Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 20 Uhr: Vom Witz getroffen – Pathologen machen immer ihren Schnitt, mit Meigl Hoffmann. Parkbühne im Clara-Zetkin-Park, KarlTauchnitz-Str.; 20 Uhr: Helge Schneider – Rettung naht. theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1; Webers Hof 21 Uhr: Der Widerspenstigen Zähmung (Shakespeare), Sommertheater. Montag, 10.09.12 academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Dynnamid im Bluhd, mit Anke Geißler und Barbara Trommer. Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20 Uhr: Die Ente bleibt draußen. Revuetheater am Palmengarten, Tel. 2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Der Teufel trägt Pampers, mit Lisa Feller. Sonntag, 2.09.12 academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 11 Uhr: Mathias Tretter möchte nicht dein Freund sein; 20 Uhr: Rettet die Kaffeefahrt. Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 15 Uhr: Wellenbrecher, Gastspiel mit Hansa Molle. Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr. 20; 10 Uhr: Gottesdienst. Dienstag, 4.09.12 Zentrum für Frauen- und Kindermedizin, Tel. 9726242, Liebigstr. 20a; Atrium 15.30-16.30 Uhr: Märchenstunde des Belantis- und Eventparks, Bühnenstück mit Märchenerzählerin und Buddel (Maskottchen), anschließend Basteln und Kinderschminken. Zentrum für Psychische Gesundheit der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung. Mittwoch, 5.09.12 Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Eine bundesweite Lachparade – Deutschland peinlich Vaterland. Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4; 20 Uhr: Das humoristische ManniFest. Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20 Uhr (Premiere): Drei Engel für Deutschland. Do., 06.09.2012, 21 Uhr, Hauptsache Gesund, MDR Thema: Zucker Kaum ein Genussmittel wird so geliebt und gehasst wie Zucker. Süßes schmeckt herrlich, macht glücklich und zufrieden. Unser Gehirn braucht Zucker, um optimal zu arbeiten. Auf der anderen Seite führt Zucker zu Übergewicht und Diabetes, verursacht Karies und begünstigt die Entstehung von Krebszellen. Bei „Hauptsache Gesund“ ist Naschen aber keineswegs verboten. Vielmehr kommt es auf die richtige Wahl an. Das MDR-Gesundheitsmagazin macht sich auf Spurensuche: In welchen Lebensmitteln versteckt sich besonders viel Zucker? Was verbirgt sich hinter den Wortungetümen Glucose, Fructose, Saccharin oder Sorbit? Und wie naschen eigentlich andere Nationen? „Hauptsache Gesund“Koch Andreas Goßler wird zeigen, wie in der Küche mit dem kürzlich von der EU zugelassenen Süßungsmittel Stevia gesüßt werden kann. Apotheker Friedemann Schmidt blickt einige Jahrhunderte zurück, als Zucker noch als Rarität in der Apotheke verkauft wurde und zeigt, wie Zucker auch heute noch bei der MedikamentHerstellung hilft. Im Studio beantwortet Ernährungswissenschaftlerin Dr. Birgit Bäuerlein die Fragen von Moderatorin Dr. med. Franziska Rubin. Dienstag, 11.09.12 Montag, 3.09.12 academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Die Rache des LipsiSchritts, mit Katrin Hart, Heike Ronniger, Peter Treuner, Simon van Paris. Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20 Uhr: Die Ente bleibt draußen. N TV-TIPPS Marius Müller-Westernhagen geht auf „Hottentotten-Tour 2012“. Der Tourauftakt findet am 11. September in Leipzig statt. Um 20 Uhr beginnt das Konzert in der Arena Am Sportforum. Foto: André Kempner Donnerstag, 6.09.12 Freitag, 7.09.12 Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 20 Uhr: Allemallachen! Hoffmann in the Best-of-Form 50 Jahre Kabarett, Rückblick mit Meigl Hoffmann und Karsten Wolf. Department für Psychische Gesundheit – Beratungsstelle, Philipp-Rosenthal-Str. 55; 18 Uhr: „Energie der Farben“, Arbeiten von Lydija Wegerdt, Vernissage mit Musik von Janet Voigtland & Dr. Jochen Ernst. Theater-Fabrik-Sachsen, Tel. 4424669, Franz-Flemming-Str. 16; 20 Uhr: Caveman, mit Karsten Kaie. Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Eröffnung der 232. Gewandhaus-Saison und der Mendelssohn-Festtage 2012, mit dem Gewandhausorchester, Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Gustav Mahler. Revuetheater am Palmengarten, Tel. 2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Viva la Sachsendiva, mit Katrin Troendle. Theater-Fabrik-Sachsen, Tel. 4424669, Franz-Flemming-Str. 16; 20 Uhr: Caveman, mit Karsten Kaie. +++ Ausstellungen am UKL +++ Department für Psychische Gesundheit – Beratungsstelle, PhilippRosenthal-Str. 55; Haus W: „Energie der Farben“, Arbeiten von Lydija Wegerdt (7. September 2012 bis 28. Februar 2013). Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Tel. 9724457, Semmelweisstr. 10; „Seht was entsteht“ – Polycromia die Achte. Malerei, Grafik, angewandte Kunst und Fotografie (Dauerausstellung). Institut für Anatomie, Tel. 9722000, Liebigstr. 13; „Was uns hindert...“, Collagen, Fotografie und Videoprojektion von Peter Schüler (bis zum 30. September 2012). Zentrum für Frauen- und Kindermedizin, Tel. 9726242, Liebigstr. 20a; Galerie in der Kinderradiologie: „Fensterschau“, Arbeiten von Johannes Eckhardt (bis zum 3. November 2012). Arena, Tel. 23410, Am Sportforum; 20 Uhr: Konzert mit Marius Müller-Westernhagen – „Hottentotten-Tour 2012“. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Männer, Mädels und Moneten – Ein Liebesaben(d)teuer. Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Chorkonzert „Herr Gott, dich loben wir“ – Mendelssohn und Luther: Mendelssohn der Kapellmeister, mit dem GewandhausChor. Zentrum für Psychische Gesundheit der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung. Mittwoch, 12.09.12 Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Angeschmiert & AusgeMerkelt. Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Mendelssohn-Saal 20 Uhr: Kammermusik: Mendelssohns Salon, mit dem Artemis Quartett. Revuetheater am Palmengarten, Tel. 2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Lose Skiffle Gemeinschaft Leipzig-Mitte. Donnerstag, 13.09.12 academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Günther allein zu Haus..., Gastspiel mit Uwe Steimle. Revuetheater am Palmengarten, Tel. 2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Prinzessinnen 40+ ... Es rächt sich mit Sechzig!, mit Katrin Troendle und Simone Danaylowa. Ist der Zuckerersatz Stevia ein Heilsbringer? Foto: dpa Do., 13.09.2012, 21 Uhr, Hauptsache Gesund, MDR Thema: Niere in Not Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, bestimmte Schmerzmittel und vieles mehr zerstören schleichend die Nieren. Viele Menschen sorgen sich zudem, ob Zysten in der Niere, Steine oder Gries die gleichen Folgen haben können. „Hauptsache Gesund“ zeigt, wie man das wichtige Entgiftungsorgan schützen kann. Moderatorin Dr. Franziska Rubin diskutiert in der Sendung mit Betroffenen und Experten, wie sich die Nierenleistung anheben lässt. Thema der Sendung auch der wichtige Kreatininwert. Wie hoch darf er sein? Was bedeuten Schwankungen? 24 STECKBRIEF Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N WAS IST WO? N IMPRESSUM ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG N WICHTIGE SERVICENUMMERN Öffnungszeit 24 Stunden täglich Schwangerenambulanz (0341) 97 23494 Klinikbesichtigung (0341) 97 23611 Telefon (0341) 97 – 109 Infoabend für (0341) 97 23611 Internet www.uniklinik-leipzig.de werdende Eltern E-Mail [email protected] Eine Anmeldung zur Entbindung ist nicht erforderlich. Zentrale Notaufnahme Mehr Informationen Operatives Zentrum www.geburtsmedizin-leipzig.de Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße) Universitätsklinikum Leipzig AöR Liebigstraße 18 04103 Leipzig GESUNDHEIT UND MEHR... Das Patientenmagazin des Universitätsklinikums Leipzig Herausgeber: Universitätsklinikum Leipzig AöR Der Vorstand Liebigstraße 18 04103 Leipzig Telefon: 0341 97 109 Telefax: 0341 97 15 909 E-Mail: [email protected] Redaktion: Helena Reinhardt (v. i. S. d. P.), Kathrin Winkler, Frank Schmiedel. Universitätsklinikum, Leipzig AöR. 8. Jahrgang. In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG. Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig. 04103 Leipzig Telefon Öffnungszeit (0341) 97 17800 24 Stunden täglich Notaufnahme für Kinder und Jugendliche im Zentrum für Kindermedizin Liebigstraße 20a 04103 Leipzig Telefon Öffnungszeit (0341) 97 26242 24 Stunden täglich Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik Liebigstraße 20a 04103 Leipzig Blutbank (Blutspende) Delitzscher Straße 135, 04129 Leipzig Philipp-Rosenthal-Straße 27c, 04103 Leipzig Miltitzer Allee 36 (Montags und Donnerstags 13.30 bis 18.30 Uhr) Hainbuchenstraße 13 (Freitags 14 bis 18 Uhr) Info-Telefon (0341) 97 25410 www.blutbank-leipzig.de Zentraler Empfang Liebigstraße 20 Telefon Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin (0341) 97 12222 Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie (0341) 97 17004 Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum (0341) 97 26242 Universitäres Darmzentrum (0341) 97 19967 Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304 Diabeteszentrum (0341) 97 12222 Transplantationszentrum (0341) 97 17271 Universitäres Brustzentrum (0341) 97 23460 Infozentrum für Vergiftungen (0361) 730 730 Kliniksozialdienst (0341) 97 26206 Seelsorge (0341) 97 15965 -15967 und -26126 Detaillierte Informationen zu allen Kliniken und Ambulanzen finden Sie im Internet unter (0341) 97 17900 www.uniklinik-leipzig.de.