Jahresbericht - Kunsthistorisches Museum Wien Presse

Transcrição

Jahresbericht - Kunsthistorisches Museum Wien Presse
Ephesos Museum
Hofjagd- und Rüstkammer
Sammlung alter Musikinstrumente
1010 Wien, Heldenplatz
Schatzkammer
1010 Wien, Hofburg – Schweizerhof
www.khm.at
Kunsthistorisches Museum mit MVK und Ötm
Sammlungen in der Neuen Burg
Kunsthistorisches Museum
1010 Wien, Maria Theresien-Platz
Wagenburg
Theseustempel
1010 Wien, Volksgarten
Schloss Ambras
6020 Innsbruck, Schlossstraße 20
Jahresbericht 2010
1130 Wien, Schloss Schönbrunn
Jahresbericht
Museum für Völkerkunde
1010 Wien, Neue Burg, Heldenplatz
2010
Österreichisches Theatermuseum
1010 Wien, Palais Lobkowitz, Lobkowitzplatz 2
Jahresbericht
2010
2
Jahresbericht 2010
Kunsthistorisches Museum
mit MVK und ÖTM
4
Impressum
Medieninhaber und Herausgeber
Generaldirektorin
Dr. Sabine HAAG
Redaktion
Franz Pichorner
Elisabeth Herrmann
Lektorat
Elisabeth Herrmann
Übersetzungen
John WINBIGLER
Art-Direktion
Stefan ZEISLER
Fotonachweis
©, falls nicht anders angegeben: KHM
Leitung Fotografie und Bildbearbeitung
Stefan ZEISLER
Bildbearbeitung
Sanela ANTIC
Thomas RITTER
Fotografen
Christian Mendez
Alexander Rosoli
Andreas Uldrich
Grafische Gestaltung
Atelier Simma, Wien
Druck
Grasl Druck & Neue Medien
www.khm.at
© 2011
Kunsthistorisches Museum Wien
Alle Rechte vorbehalten.
5
Inhalt
8
12
18
24
Vorwort der Generaldirektorin
Geschäftsführung
Aus der Chronik von KHM, MVK und ÖTM
Sammlungen des Kunsthistorischen Museums
102
Sammlungen des Museums für Völkerkunde
128
Sammlungen des Österreichischen Theatermuseums
142
Abteilungen
196
Ausstellungen
228
Publikationen
234
Diverses
244
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
250 English Summary
Geschäftsbericht
6
7
Vorwort der Generaldirektorin
8
Vorwort der Generaldirektorin
Jahresberichte sind nicht nur Rückblicke auf
ein abgelaufenes Geschäfts- und Arbeitsjahr, sondern auch eine Leistungsschau und
damit Rechenschaftsberichte.
Mit dem freien Eintritt in die Bundesmuseen
für Jugendliche bis zum 19. Lebensjahr hat
das Bundesministerium für Unterricht,
Kunst und Kultur einen wichtigen Schritt
zur Öffnung unserer Häuser gesetzt, der
sich auch für die Museen unseres Museumsverbundes von Anfang an höchst positiv
ausgewirkt hat. Der überwältigende Erfolg
unserer neuen Jahreskarte, die im ersten
Jahr von über 33.000 Besucherinnen und
Besuchern erworben wurde, ist für uns ein
starkes Signal, hier die richtigen Schritte
gesetzt zu haben.
Die Finanzierungszusage des BMUKK für
die umfangreichen Restaurierungsarbeiten
im Bereich der seit 2002 geschlossenen
Kunstkammer im Sommer 2010 hat uns mit
großer Freude erfüllt. Im Herbst konnten
daher die Bauarbeiten in diesem Bereich
in vollem Umfang begonnen werden. In
Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Büro
HG Merz und einer örtlichen Bauaufsicht
ist das Projektteam der Kunstkammer
intensiv bemüht, den dichten Zeitplan bis
zur Wiedereröffnung dieser bedeutenden
Sammlung unseres Hauses im Dezember
2012 umzusetzen.
Die Geschäftsführung ist aufgerufen, für
einen wichtigen Eigenanteil der Finanzierung dieses Projektes zu sorgen und hat
dafür 2010 einen Director’s Circle gegründet. Damit sollen kunstsinnige Förderer
angesprochen werden, einen Beitrag für
die Wiedereinrichtung dieser großartigen
Sammlung zu leisten. Gleichzeitig haben
wir im Herbst 2010 in New York den Verein
International Friends of KHM ins Leben
gerufen, um auch international ein an
unserem Haus und unserer Arbeit interessiertes Fördergremium zu gewinnen.
Mit dem Spatenstich für den Neubau
eines Museumsdepots konnte, ebenfalls
im Herbst 2010, ein wichtiger Schritt zur
sicheren und klimatechnisch korrekten
Unterbringung unserer Depotbestände
gesetzt werden. Bis Ende 2011 soll dieses
Bauvorhaben abgeschlossen sein.
stehung eines neuen ethnographischen
Museums haben auch 2010 zu keinem
endgültigen Ergebnis geführt. Direktor
Christian Feest wollte diesen Prozess aber
nicht mehr zu Ende führen und hat mit
Oktober 2010 die Sammlungsleitung
zurückgelegt.
Im Ausstellungsbereich haben wir 2010
einerseits wichtige Sammlungsbestände in
den Mittelpunkt von Sonderausstellungen
gerückt: Die Malkunst des Johannes Vermeer van Delft, Starke Köpfe, eine neue
Sicht auf Porträts der Sammlungen unseres
Hauses, eine Rekonstruktion der StallburgGalerie Kaiser Karls VI. und die große
Herbstausstellung zum Prager Hofmaler
Hans von Aachen haben im Kunsthistorischen Museum ein interessiertes Publikum
gefunden. Für das Österreichische Theatermuseum war 2010 das erfolgreichste und
besucherstärkste Jahr seit seinem Bestehen.
Mit einem höchst attraktiven Ausstellungsprogramm über Gustav Mahler, Thomas
Bernhard, Edita Gruberova und die Kostümsammlung des Hauses ist es gelungen,
zahlreiche Besucherinnen und Besucher
in das Museum zu holen.
In personeller Hinsicht kam es im abge­
laufenen Jahr zu einigen Neubesetzungen:
Die Abteilungen Kommunikation und
Marketing sowie Museum und Publikum
fanden mit Nina Auinger-Sutterlüty und
Andreas Zimmermann jeweils eine neue
Leitung. Nach der Pensionierung von Karl
Schütz wurde die Direktion der Gemäldegalerie mit Sylvia Ferino-Pagden besetzt,
die Stellvertretung der Generaldirektorin
übernahm Franz Pichorner und die Leitung
der Sammlungen von Schloss Ambras nach
der Pensionierung von Alfred Auer Veronika
Sandbichler.
In Japan waren wir 2010 mit der äußerst
erfolgreichen Ausstellung Treasures of the
Habsburg Monarchy in Kyoto vertreten,
die Ägyptisch-Orientalische Sammlung war
nach Seoul und Sydney 2010 in Singapore
zu Gast, im Nationalmuseum von Bukarest
eröffneten wir im Juli 2010 eine DraculaAusstellung und die Kunstkammer präsentierte ab Dezember 2010 kostbare Bestände
in Pforzheim.
Im Museum für Völkerkunde gab es spannende Ausstellungsprojekte zu James Cook
und die Entdeckung der Südsee sowie zu
African Lace. Die Diskussionen mit dem
Museum für Volkskunde und dem BMUKK
über eine mögliche Fusion mit dem
Museum für Völkerkunde und die Ent­
Ein spektakuläres Projekt brachte uns im
Herbst 2010 ein völlig neues Publikum in
das Kunsthistorische Museum: In Koope­
ration mit Jacqueline Kornmüller und Peter
Wolf und ihrem Ensemble wenn es soweit
ist realisierten wir Ganymed boarding.
16 zeitgenössische SchriftstellerInnen
haben Bildbetrachtungen zu Werken der
Gemäldegalerie publiziert, die von 16 bekannten SchauspielerInnen vor den jewei­
ligen Bildern interpretiert wurden. Dadurch
entstanden vor unseren Augen völlig neue
Sichtweisen auf Alte Meister, sie machten
Kunst lebendig und aktuell.
Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern für ihre im Berichtsjahr geleistete hervorragende Arbeit und ihren großen Einsatz.
Allen, die am Zustandekommen des Jahresberichtes 2010 mitgewirkt haben, sei an
dieser Stelle aufrichtig gedankt.
Dr. Sabine Haag
Generaldirektorin
Vorwort der Generaldirektorin
Foreword of the Director General
An important step in the opening of our
institutions to a broader public was the
decision by the Austrian Federal Ministry
for Education, Arts and Culture (FMEAC)
to open the Federal Museums free of charge
to those under the age of nineteen. From
its inception, this had an extremely positive
effect on our group of museums. The
overwhelming success of our new annual
museum pass, which was purchased by more
than 33,000 in its first year, was a strong
signal that we had taken the right step.
The FMEAC’s pledge in the summer of 2010
to subsidize the extensive renovation of the
Collection of Sculpture and Decorative Arts
(Kunstkammer), which had been closed
since 2002, was a source of great satisfaction. By the autumn, construction was
in full swing. Working together with the
architectural offices of HG Merz in Stuttgart
and local construction supervisors, the
Kunstkammer’s project team is making an
intense effort to meet the tight schedule
that will see the reopening of this important collection in December 2012.
The Museum’s commercial-management
team is charged with the responsibility
for finding a large part of the funding for
the project. To that end a Director’s Circle
was founded in 2010 to address art-loving
sponsors and encourage them to con­
tribute to the reorganization and display
of this magnificent collection. At the same
time, the association of the International
Friends of KHM was founded in New York
in the autumn of 2010 in order to establish
an international body to support our work.
Another important step taken in the autumn
of 2010 was the laying of the foundation
stone for a new museum storage facility,
which will provide a safe and climate-controlled environment for our holdings in
storage. Construction should be completed
by the end of 2011.
In our presentation activities in 2010, we
made some of our important holdings the
focus of special exhibitions that attracted
an interested public to the Kunsthistorisches
Museum: The Art of Painting by Johannes
Vermeer of Delft; Talking Heads, which
provided a new view of portraits from
our collections; a reconstruction of the
Stallburg Gallery of Emperor Charles VI;
and a large autumn exhibition on Hans
von Aachen, painter to the imperial court
in Prague. In 2010 the Austrian Theatre
Museum had the most successful year
since its founding, registering a record
number of visitors. They were drawn by
a very attractive programme of exhibitions
that variously featured Gustav Mahler,
Thomas Bernhard, Edita Gruberova and
the Museum’s costume collection.
The KHM was present in Japan in 2010
with an extremely successful exhibition in
Kyoto, Treasures of the Habsburg Monarchy.
The Egyptian and Near Eastern Collection
was a guest in Singapore in 2010 following
stops in Seoul and Sydney the year before.
In July 2010 we opened a Dracula exhibition
at the Romanian National Museum in
Bucharest, and an exhibition of precious
objects from the Collection of Sculpture
and Decorative Arts got underway in
Pforzheim in December.
Exciting exhibitions staged by the Museum
of Ethnology included James Cook and the
Discovery of the South Seas and African
Lace. No final decision was reached in 2010
in discussions between the FMEAC and the
Museum of Folk Life and Folk Art in Vienna
concerning a possible fusion with the
Museum of Ethnology and the creation
of a new ethnographic museum. The
Museum of Ethnology’s director, Christian
Feest, did not want to continue this process
and resigned from his position in October
2010.
With regard to personnel, there were a
number of changes in 2010: Nina AuingerSutterlüty and Andreas Zimmermann
became the new directors of the Com­
munication and Marketing Department
and the Education Department, respec­
tively. Sylvia Ferino-Pagden was appointed
director of the Picture Gallery following the
retirement of Karl Schütz. Franz Pichorner
became the Assistant Director General of
the Museum, and Veronika Sandbichler
was appointed director of the Ambras
Castle Collections following the retirement
of Alfred Auer.
A spectacular project in the autumn of
2010 attracted a completely new group of
visitors to the Kunsthistorisches Museum:
in cooperation with Jacqueline Kornmüller,
Peter Wolf and their ensemble wenn es so­
weit ist we staged Ganymed Boarding.
I would like to express my gratitude to
all our employees for their outstanding
accomplishments and great commitment
over the past year. I would also like to
thank everyone involved in producing the
Annual Report 2010.
Dr. Sabine HAAG
Director General
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Geschäftsführung
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Kaufmännische Geschäftsführung
Vorwort
Mehr als 33.000 Menschen haben sich seit
ihrer Einführung im November 2009 zum
Kauf einer Jahreskarte des Kunsthistorischen
Museums und seiner angegliederten Häuser
entschlossen. Mit diesem Rekord an Stamm­
besuchern gehen wir auch wirtschaftlich
gestärkt in die Zukunft, erstmals haben
wir sieben Millionen Euro an Eintrittserlösen
eingenommen. Damit haben wir 2010
bewiesen, dass erfolgreiche Museumsarbeit
auch wirtschaftlich erfolgreiches Handeln
und unternehmerisches Agieren einschließt.
Die aktive Bearbeitung der wichtigsten
Tourismus-Märkte bildete neben dem
Eintritt in neue, vielversprechende
Zukunftsregionen – das Kunsthistorische
Museum präsentierte sich im Rahmen
einer China-Vorstellungsreise erfolgreich
auf der Weltausstellung in Shanghai –
einen Schwerpunkt der Vertriebstätigkeit,
die zusammen mit unseren weltweiten
Ausstellungskooperationen ein wesentlicher
Stützpfeiler unseres internationalen Auftritts
ist.
Die erfreuliche Steigerung der Besucher­
erlöse um knapp ein Drittel im Jahr 2010
bietet uns Gelegenheit, den Kurs der Öffnung und Modernisierung unserer Museen
weiter zu verfolgen. Zahlreiche kleinere
und größere Bauprojekte, aber auch Investitionen in Fortbildung und die Qualität
in der Erbringung unserer Dienstleistungen
geben Zeugnis von dieser Innovationskraft.
Sichtbares Zeichen der Erneuerung der
Museumsinfrastruktur war die Neuge­
staltung der Museumsshops im Kunsthistorischen Museum, die im Frühjahr 2010
abgeschlossen wurde. Die Vergrößerung
der Shopfläche wurde vom Publikum dankbar aufgenommen, was sich in gestiegenen
Shopeinnahmen widerspiegelt. Wir setzen
diesen Weg mit dem neuen Vortragsraum,
der Neugestaltung des Vestibüls, der
Schaffung eines Ateliers und der Einrichtung einer Lounge für die Freunde des
Museums am Burgring 5 im Jahr 2011 fort.
2010 war auch das Jahr wesentlicher
zukunftsweisender Entscheidungen: Die
Finanzierungszusage des BMUKK zur
Wiedereinrichtung und Neugestaltung der
Kunstkammer erfolgte im Herbst 2010
ebenso wie die Grundsteinlegung zu
unserem neuen Depot, in dem die Bestände
unserer Museen, die bisher auf viele Standorte verteilt waren, sicher und auf dem entsprechenden Stand der Technik untergebracht sein werden. Die logistisch anspruchsvolle Übersiedlung wird eine der großen
Herausforderungen des Jahres 2011 sein.
Für das vergangene Jahr danken wir allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre
Hingabe, die gemeinsam mit der heraus­
ragenden Qualität der Objekte und Sammlungen den Museumsverbund Kunsthistorisches Museum für die Besucher und die
internationale Museumswelt in den Rang
eines der bedeutenden Weltmuseen hebt,
auf das wir mit Recht stolz sein können.
Dr. Paul Frey
Kaufmännischer Direktor/Geschäftsführer
Mag. Verena Hofer, MAS
Stv. Kaufmännische Geschäftsführerin
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Paul FREY
Publikationen
Das unternehmerische Museum, in: Kunstgeschichte Aktuell, Jg. XXVII 4/10, 2010
Herausgabe von Bulletin Kunst & Recht I
und II, Jg. 1, 2010
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
18.6. Denkmalschutz in Europa – Ver­
gangenheit, Gegenwart, Zukunft, Wien
6.8. Kulturmanagement und Nachhaltig­
keit, Strobl, Sommerdiskurs der Universität
Wien
18.11. Kulturrückgabe in Österreich, Wien
Lehrtätigkeit
WS 2009/10 Kulturrecht I, Wien, Univer­
sität, Rechtswissenschaftliche Fakultät,
Vorlesung
WS 2009/10 Praxisdialog Kulturmanage­
ment, Wien, Wirtschaftsuniversität, Institut
für Public Management
Kaufmännische Geschäftsführung
Foreword
Since the introduction of an annual pass to
the Kunsthistorisches Museum and its sister
institutions in November 2009, more than
33,000 people have taken advantage of
this offer, and the record number of regular
visitors has strengthened the economic
future of our Museum. Last year we regis­
tered seven million euros in admissions
for the first time, thus demonstrating
that successful museum work also entails
successful business practices and entre­
preneurial thinking.
A focus of our marketing activity is the
active exploitation of relevant tourism
markets along with the exploration of new
and promising future markets. Together
with cooperative activities with our worldwide exhibition partners, these are the
important pillars on which our international
presence is based. An example: the Kunst­
historisches Museum made a successful
appearance at the World Expo 2010 in
Shanghai within the framework of a presentation trip to China.
A salutary effect of the increase in visitors
by almost a third in 2010 was the oppor­
tunity it offered to continue our programme
of further opening and modernizing our
museum. Numerous construction projects,
large and small, as well as investment in
continuing education and in improving
the quality of our services bear witness to
our innovative energy.
A visible sign of the renewal of the Museum’s
infrastructure was the reno­vation of the
Kunsthistorisches Museum’s Shop, which
was completed in the spring of 2010.
Shoppers welcomed the enlargement of
the sales area, as evidenced by the increased
sales revenues. In 2011 we are continuing
our programme of renovating Burgring 5
with a new lecture hall, the renovation of
the vestibule, the creation of a new studio
and the opening of a lounge for Friends
of the Museum.
A number of important, future-oriented
decisions were made in 2010: in the
autumn of 2010 the Federal Ministry for
Education, Arts and Culture pledged a
subsidy for the renovation and reorganization of the Collection of Sculpture and
Decorative Arts (Kunstkammer), and the
foundation stone was laid for our new
storage facility. It will provide state-of-theart storage conditions for our holdings,
which up to now have been kept at many
different locations. The logistics involved
in moving them poses one of the great
challenges of 2011.
We would like to thank all our employees
for their dedication over the past year.
Their commitment along with the outstanding quality of the objects and collections has made the Kunsthistorisches
Museum – for its visitors and the inter­
national museum world alike – one of the
world’s most important museums, for
which we can be quite proud.
Dr. Paul FREY
CFO
Mag. Verena HOFER, MAS
Deputy CFO
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14
Generaldirektion und Wissenschaftliche Geschäftsführung
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Sabine Haag
Herausgabe von Jahrbuch des Kunsthisto­
rischen Museums Wien, Bd. 11, 2010
(gemeinsam mit G. Helke)
Publikationen
Herausgabe von Jahresbericht 2009 Kunsthistorisches Museum mit MVK und ÖTM,
Wien 2010, Redaktion: F. Pichorner
Herausgabe von Ausstellungskatalog
Vermeer. Die Malkunst. Spurensicherung an
einem Meisterwerk. Vermeer. The Art of
Painting. Scrutiny of a Picture. With English
Translations of the essays, Wien (KHM) 2010
(gemeinsam mit E. Oberthaler und S. Pénot)
Herausgabe von Sammlungskataloge des
Kunsthistorischen Museums, Bd. 6:
W. Prohaska – G. Swoboda, Caravaggio
und der internationale Caravaggismus
(Sammlungskatalog der Gemäldegalerie:
Rom I), Wien 2010
Herausgabe von Ausstellungskatalog Starke
Köpfe. Porträt(s) des Kunsthistorischen
Museums, Wien (KHM) 2010
Herausgabe von Schriften des Kunsthistorischen Museums, Bd. 12: Ludwig Igálffy
von Igály, Die Ambraser Trinkbücher. Erster
Band (1567–1577). Transkription und
Dokumentation, Wien 2010
Herausgabe von Ausstellungskatalog
Goldenes Zeitalter. Holländische Gruppen­
porträts aus dem Amsterdams Historisch
Museum, Wien (KHM) 2010 (gemeinsam
mit K. Schrenk), Redaktion: K. Schütz
Herausgabe von Ausstellungskatalog
Sammeln: Zeitverschwendung oder Kunst?,
Wien (KHM) 2010
Herausgabe von Ausstellungskatalog
V. Sandbichler, Die Hochzeit Erzherzog
Ferdinands II. Eine Bildreportage des 16. Jahr­
hunderts, Innsbruck (Schloss Ambras) 2010
Herausgabe von Ausstellungskatalog
Nozze italiane. Österreichische Erzherzo­
ginnen im Italien des 16. Jahrhunderts,
bearb. von A. Auer, M. Rauch, V. Sand­
bichler und K. Seidl, Innsbruck (Schloss
Ambras) 2010
Herausgabe von Ausstellungskatalog
M. Kurzel-Runtscheiner, Napoleons Hoch­
zeit. Napoleon’s Wedding. Le mariage de
Napoléon, Wien (Wagenburg) 2010
Herausgabe von Ausstellungskatalog
P. Rainer, Glanz der Macht. Kaiserliche
Pretiosen aus der Wiener Kunstkammer,
Pforzheim (Schmuckmuseum Pforzheim)
2010/2011 – Halle/Saale (Kunstmuseum
des Landes Sachsen-Anhalt) 2011 (gemeinsam mit C. Holzach und K. Schneider)
Herausgabe von Die Galerie Kaiser Karls VI.
in Wien. Solimenas Widmungsbild und
Storffers Inventar (1720–1733), Wien 2010
(gemeinsam mit G. Swoboda)
Herausgabe von Kurzführer durch das
Kunsthistorische Museum, Bd. 1:
R. Hopfner, Meisterwerke der Sammlung
alter Musikinstrumente, Wien 2010
Herausgabe von Kurzführer durch
das Kunsthistorische Museum, Bd. 5:
C. Bischoff, Meisterwerke der Gemälde­
galerie, Wien 2010
Herausgabe von Starke Köpfe. Porträt(s)
des Kunsthistorischen Museums. Ein
Museumsbuch für junge Leser, Wien 2010,
Redaktion: D. Uchtmann
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
15.4. Das Kunsthistorische Museum Wien.
Einblick – Ausblick – Weitblick, Köln,
Wallraf-Richartz Museum, im Rahmen der
Reihe „KunstBewusst“
26.4. Das Kunsthistorische Museum –
ein Weltmuseum in Österreich, Bregenz,
Universitätstag unter dem Motto Der Fort­
schritt und das Museum. Über die Zukunft
und Vergangenheit
Dr. Franz Pichorner
Publikationen
Europa und der wiedergefundene Stier.
Ein Fallbeispiel aus dem Kunsthistorischen
Museum, in: D. Boll (Hg.), Marktplatz
Museum. Sollen Museen Kunstwerke ver­
kaufen dürfen?, Zürich 2010, 130–140
Herausgabe von A Brief Guide to the Kunsthistorisches Museum, Vol. 5: Masterpieces
of the Picture Gallery, Wien 2010
Buchbesprechung zu D. Boll (Hg.), Markt­
platz Museum. Sollen Museen Kunstwerke
verkaufen dürfen?, Zürich 2010, in: Bulletin
Kunst & Recht 2/2010, 63 f.
Herausgabe von Collana di guide del
Kunsthistorisches Museum Volume 9:
Capolavori delle Collezioni del castello di
Ambras, Wien 2010
Das Archiv des Kunsthistorischen Museums,
in: Archives et Bibliothèques de Belgique
81, 1–4, 2010, 217–230 (gemeinsam mit
J. Weiss)
Herausgabe von Kurzführer durch das
Kunsthistorische Museum, Bd. 11:
A. Stillfried, 111 Meisterwerke für junge
Besucher, Wien 2010
Redaktion von Jahresbericht 2009
Kunsthistorisches Museum mit MVK und
ÖTM, Wien 2010, hg. von S. Haag
Herausgabe von Kurzführer durch das
Kunsthistorische Museum, Bd. 12:
Meisterwerke der Kunstkammer, Wien 2010
Kuratorium, Vereine, Mitarbeiter im Ruhestand
Mitglieder des Kuratoriums des Khm mit
Mvk und Ötm zum 31.12.2010
Vorstandsmitglieder des Vereins der
Freunde der Wagenburg
Vorsitzender:
Stellvertreter:
Präsidentin: Dkfm. Heide Senger-Weiss
Vizepräsidentin: Dir. Dr. Monica Kurzel-Runtscheiner
Kassierin:
Mag. Diana Mautner-Markhof
1. Rechnungsprüfer:
Mag. Franz P. Kus
2. Rechnungsprüfer:
Dr. Stefan Wurst
Dkfm. Peter PÜSPÖK
Univ.-Prof. Dr. Theodor ÖHLINGER
Dr. Brigitte BORCHARDT-BIRBAUMER
Dr. Roswitha DENK
Dr. Rudolf ERTL
HR Dr. Josef KIRCHBERGER
MMag. Bernhard MAZEGGER
ADir. Johann PAUXBERGER
MR DI Wolfgang POLZHUBER
Vorstandsmitglieder des Vereins der
Freunde des Kunsthistorischen Museums
Obmann:
1. Stellvertreter:
2. Stellvertreter:
Schriftführer:
Schatzmeister:
GD Dr. Konstantin KLIEN
GD HR Prof. Dr. Wilfried SEIPEL
Dr. Johanna SCHÖNBURG-HARTENSTEIN
Univ.-Prof. Dr. Theodor ÖHLINGER
Dr. Pippin HENZL
Dr. Alfred BROGYANYI
RA Dr. Martin EDER
GD Dr. Sabine HAAG
GD Dkfm. Dr. Claus J. RAIDL
GD Dr. Walter ROTHENSTEINER
Präsident KR Herbert SCHIMETSCHEK
Vorstandsmitglieder des Vereins
Freunde der Völkerkunde
Präsident:
Prof. Erwin MELCHARDT
1. Vizepräsident:
Univ.-Prof. Dr. Christian F. FEEST
2. Vizepräsidentin:
Dr. Barbara PLANKENSTEINER
1. Schriftführerin:
Mag. Petra NAVARA-UNTERLUGGAUER
2. Schriftführer:
Dr. Christian SCHICKLGRUBER
Schatzmeister:
John MARSHALL
Schatzmeister Stv.:
Dr. Claudia AUGUSTAT
Weitere Mitglieder:
a. o. Univ.-Prof. Dr. Thomas FILLITZ
Renate GRÜNBERGER
Mag. Sita TREYTL
Mag. Margit WAGNER
1. Rechnungsprüfer:
Dr. Norbert MYLIUS
2. Rechnungsprüferin: Susi GRACZOL
Mitarbeiter im Ruhestand
Im Jahr 2010 traten in den Ruhestand:
Vorstandsmitglieder des Vereins
International Friends of KHM
President: Dr. Christiana Killian
Vice President: GD Dr. Sabine Haag
Treasurer: Dr. Stephen M. Harnik
Secretary:
Alice A. Knapp
Assistant Secretary: Dr. Stephen M. Harnik
Member: Dr. Renée Price
Member: Dr. Franz Pichorner
HR Dr. Alfred AUER, Direktor
Elmar DIEWALD
Gabriele FRANCO
Paul GRUBER
Kurt KUMANOVICHI
Leopold LECKER
lona LEX
Shu-Mei PAI
Schahrouk PHARZANEH
ADir. Egon SCHMATZER
HR Dr. Karl SCHÜTZ, Direktor, Stv. General­direktor
Das KHM mit MVK und ÖTM bedankt sich für die langjährige
engagierte Mitarbeit und wünscht allen weiterhin das Beste
für die Zukunft!
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Aus der Chronik von
KHM, MVK und ÖTM
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Aus der Chronik von KHM, MVK und ÖTM –
1.1.
Live-Übertragung des Neujahrskonzertes
mit Balletteinlagen aus dem Kunsthistorischen Museum
Seit 1. Jänner 2010 haben alle Kinder und
Jugendlichen unter 19 Jahren freien Eintritt
in die Bundesmuseen
3.–8.1.
GD Haag und Dr. Pichorner nehmen an der
Eröffnung der KHM-Ausstellung Treasures
of the Habsburg Monarchy in Kyoto teil
und führen Gespräche über zukünftige
Ausstellungsprojekte
5.1.
Einführung eines zweiten Schließtages
(Dienstag) in der Neuen Burg
25.1.
Pressekonferenz und Ausstellungseröffnung
Vermeer. Die Malkunst in Saal VIII des KHM;
Preview für den Verein der Freunde des KHM
26.1.
Vermeer-Vortrag von Dr. Arthur K. Wheelock
(National Gallery Washington DC) im
Medienraum
12.2.
GD Haag und Dr. Pichorner führen Kooperationsgespräche mit Direktor Max Hollein
(Städel Museum) in Frankfurt
14.2.
GD Haag und Dr. Pichorner nehmen an
der Finissage der Renaissance-Ausstellung
im Museum der Schönen Künste in
Budapest teil
15.–26.2.
Schließung der Schatzkammer
17.2.
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer und
Frau Margit Fischer besuchen die VermeerAusstellung im KHM
22.2.
Tag der Freunde mit speziellem Programm
in den Sammlungen und Abteilungen des
Auswahl
KHM am Burgring für den Verein der
Freunde des KHM
17.3.
47. Sitzung des Kuratoriums im KHM
1.–8.3.
Teilweise Schließung der ÄgyptischOrientalischen Sammlung wegen Neu­
adaptierung
18.3.
GD Haag und Dr. Frey geben eine BilanzPressekonferenz im KHM
2.3.
Aktionstag Schule schaut Kunst in der
Gemäldegalerie und der Antikensammlung
des KHM
9.3.
Besuch Seiner Exzellenz, des Premier­
ministers der Mongolei Batbold Sukhbaatar,
im KHM
10.3.
Pressekonferenz und Eröffnung der Aus­
stellung Gustav Mahler und Wien im
ÖTM
12.3.
BM Dr. Claudia Schmied besucht die
wiedereröffneten Ausstellungsräume
des ÖTM
13.3.
Verkaufsmarkt für Japanliebhaber. Kost­
bares, Kurioses, Brauchbares in der Säulenhalle des MVK
14.3.
Japanisches Frühlingsfest in der Säulenhalle
des MVK
15.3.
GD Haag führt die Gattin des kroatischen
Präsidenten, Univ.-Prof. Dr. Tatjana
Josipović, und Frau Margit Fischer
durch die Studiensammlung der Schatzkammer
16.3.
Exklusive Depot-Führung durch GD Haag
und Dr. Rainer für Kunstkammer-Paten,
die mit ihrer Spende die Restaurierung
von Objekten der Kunstkammer ermöglicht
haben
19.3.
KHM-Cercle
21.–27.3.
GD Haag und Dr. Hölzl führen Aus­
stellungs­verhandlungen und Kooperationsgespräche in San Francisco, Seattle und
Toronto
26.3.
Eröffnung der Ausstellung Die Hochzeit
Erzherzog Ferdinands II. Eine Bildreportage
des 16. Jahrhunderts auf Schloss Ambras,
Innsbruck
22.4.
Vermeer-Vortrag von a. o. Univ.-Prof.
Dr. Daniela Hammer-Tugendhat im
Bassano Saal des KHM
23. und 24.4.
Symposium Musikinstrumente und
Musizierpraxis zur Zeit Gustav Mahlers
im Eroica-Saal des ÖTM
26.4.
Szenische Lesung Alte Meister von Thomas
Bernhard mit Hermann Beil, Erwin Steinhauer und Martin Schwab in der Gemäldegalerie des KHM
29.4.
Vermeer-Vortrag von em. Univ.-Prof.
Dr. Artur Rosenauer im Bassano Saal
des KHM
11.5.
Pressekonferenz und Eröffnung der
Aus­stellung James Cook und die
Entdeckung der Südsee im MVK
27.–29.5.
Teilnahme von GD Haag an der Inter­
nationalen Museumsdirektorenkonferenz
(Bizot Group) in Prag
Chronik
31.5.
Pressekonferenz und Eröffnung der
Aus­stellung Starke Köpfe in Saal VIII des
KHM
1.6.
BM Dr. Claudia Schmied zeichnet im
Berger-Saal des KHM 54 Schulen mit
dem Gütesiegel „Kompetenzzentrum für
schulische Tagesbetreuung“ aus
2.6.
48. Sitzung des Kuratoriums im KHM
9.6.
Betriebsratsvollversammlung im Bassano
Saal des KHM
10.6.
Vortrag Bildnisse, Freundschaftsgaben und
die Schmeichelei von Dr. Hannah Baader in
der Vortragsreihe Starke Köpfe im Bassano
Saal des KHM
21.6.
Eröffnung der Ausstellung Napoleons
Hochzeit in der Wagenburg
22.6.
Präsentation des Buches Caravaggio
von Univ.-Prof. Dr. Sebastian Schütze in
Kooperation mit dem Institut für Kunst­
geschichte der Universität Wien in der
Gemäldegalerie
30.6.
Eröffnung der Ausstellung Nozze Italiane.
Österreichische Erzherzoginnen im Italien
des 16. Jahrhunderts auf Schloss Ambras,
Innsbruck
1.7.
Vortrag Der lebendige Blick. Gesicht –
Bildnis – Identität von Univ.-Prof. Dr. Gottfried Boehm in der Vortragsreihe Starke
Köpfe im Bassano Saal des KHM
1. und 2.7.
Konferenz Communicating the Museum im
Berger-Saal des KHM
6.7.
Eröffnung der Ausstellung Imperial Sight­
seeing in Zusammenarbeit mit dem Institut
für Kunstgeschichte der Universität Wien in
der Säulenhalle des MVK
13.9.
Pressekonferenz und Eröffnung der Aus­
stellung Sammeln: Zeitverschwendung oder
Kunst? durch BM Dr. Claudia Schmied im
Bassano Saal des KHM
8.7.
GD Haag eröffnet die Dracula-Ausstellung
im Nationalmuseum Bukarest
15.9.
Premiere von Ganymed Boarding, eine
Produktion von „wenn es soweit ist“
(Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf) zu
Alten Meistern in der Gemäldegalerie des
KHM mit sechs Folgeterminen
13.7.
Pressekonferenz von BM Dr. Claudia
Schmied und GD Haag über die Finan­
zierungszusage des BMUKK für die Neugestaltung der Kunstkammer im Berger-Saal
des KHM
15.7.
Präsentation des Buches Die Galerie Kaiser
Karls VI. in Wien. Solimenas Widmungsbild
und Storffers Inventar (1720–1733) in der
Gemäldegalerie des KHM
26.7.
Das KHM freut sich über den 30.000. Jahreskartenbesitzer, der in einer BAWAG-Filiale
geehrt wird
9.8.
Art Protectors – Irene Andessner inszeniert
2 Tableaux vivants im KHM mit GD Haag
und Direktor Schütz
7.9.
Eröffnung der Ausstellung Das Gold der
Erzbischöfe – aus dem Münzkabinett des
Bankhaus Spängler im Berger-Saal des
KHM
8.9.
Pressekonferenz und Eröffnung der Aus­
stellung Goldenes Zeitalter. Holländische
Gruppenporträts aus dem Amsterdams
Historisch Museum in der Gemäldegalerie
9.9.
Vortrag Teuer und lebendig. Tizians Porträt
des Jacopo da Strada von Univ.-Prof.
Dr. Frank Fehrenbach in der Vortragsreihe
Starke Köpfe im Bassano Saal des KHM
16.9.
Erstes Board-Meeting der International
Friends of KHM in der Kanzlei Harnik &
Finkelstein in New York
Gala-Dinner für die International Friends of
KHM in der Neuen Galerie New York
17.9.
GD Haag, Dr. Ferino-Pagden und
Dr. Pichorner nehmen an der Preview der
Arcimboldo-Ausstellung in der National
Gallery Washington teil
21.–24.9.
Kongress Egypt & Austria im KHM
23.9.
49. Sitzung des Kuratoriums
2.10.
Lange Nacht der Museen
3.10.
Baubeginn des neuen KHM-Depots
7.–9.10.
Teilnahme von GD Haag an der Inter­
nationalen Museumsdirektorenkonferenz
(Bizot Group) in Rom
Symposium der Antikensammlung
zum Thema Der Goldschatz von
Nagyszentmiklós im Medienraum des KHM
12.10.
Pressekonferenz und Eröffnung der Aus­
stellung Edita Gruberova. 40 Jahre Wiener
Staatsoper im Eroica-Saal des ÖTM
19
20
Aus der Chronik von KHM, MVK und ÖTM
13.10.
Präsentation der tastbaren 3 D-Reliefs für
Blinde und sehschwache Menschen durch
GD Sabine Haag und Vertreter des BundesBlindeninstituts
17.11.
50. Sitzung des Kuratoriums
17.10.
Fundraising Dinner im KHM
Lesung Ken Follet in der Neuen Burg im
Rahmen der LeseFestWoche/BuchWien
18.10.
Pressekonferenz und Eröffnung der
Aus­stel­lung Hans von Aachen. Hofkünstler
in Europa
18.–21.11.
Internationaler Markt der Völker in der
Säulenhalle des MVK
21.10.
Pressekonferenz und Eröffnung der
Aus­stellung African Lace im MVK
22.10.
Lotterien-Tag im Kunsthistorischen
Museum im Rahmen der Partnerschaft
31.10.
BAWAG-Tag im KHM
4.11.
Präsentation des von Franz Kirchweger und
Werner Telesko herausgegebenen Bandes
Thesaurus Mediaevalis. Ausgewählte Schriften
zur Schatzkunst des Mittelalters von Hermann
Fillitz im Berger-Saal der Kunstkammer in
Anwesenheit des Bundespräsidenten
11.11.
Pressegespräch zur Ausstellung Story
Behold, Story Be Told in Saal XIII der
Gemäldegalerie des KHM
15.11.
Podiumsdiskussion zum Thema Zeitge­
nössische Kunst in historischen Museen
im Rahmen der Vienna Art Week in der
Kuppelhalle des KHM
Eröffnung der Ausstellung Story Behold,
Story Be Told in der Kuppelhalle des KHM
16.11.
Jahrespressekonferenz mit Präsentation des
Programmes für 2011 von GD Haag und
Dr. Frey im Berger-Saal des KHM
18.11.
Generalversammlung der Freunde des
Kunsthistorischen Museums
22.11.
Pressekonferenz und Eröffnung der
Ausstellung Parcours der Helden (in
Zusammenarbeit mit Stella Art Foundation)
in der Antikensammlung des KHM
24.11.
Pressekonferenz und Eröffnung der
Ausstellung Verkleiden – Verwandeln –
Verführen. Bühnenkostüme aus der
Sammlung des Österreichischen Theater­
museums im ÖTM
29.11.
Feierliche Verabschiedung von HR Dr. Karl
Schütz, Direktor der Gemäldegalerie, in
den Ruhestand in der Kuppelhalle des
KHM und Verleihung des Großen Goldenen
Ehrenkreuzes für Kunst und Wissenschaft
I. Klasse durch BM Dr. Claudia Schmied
30.11.
Pensionsantritt von HR Dr. Alfred Auer,
Direktor Schloss Ambras
1.12.
Antritt von Dr. Sylvia Ferino-Pagden als
Direktorin der Gemäldegalerie, von
Dr. Franz Pichorner als stellvertretender
General­direktor und von Dr. Veronika
Sandbichler als Direktorin der Sammlungen
auf Schloss Ambras
2.12.
GD Haag eröffnet die KHM-Ausstellung
Glanz der Macht. Kaiserliche Pretiosen
aus der Wiener Kunstkammer im Schmuckmuseum Pforzheim
6.12.
Der Regierungschef des Vatikanstaates,
Kardinal Giovanni Lajolo, besucht in
Begleitung des Apostolischen Nuntius,
Erzbischof Zurbriggen, die Schatz­kammer
9.12.
Antrittspressekonferenz von
Dr. Sandbichler auf Schloss Ambras
11.12.
BP Dr. Heinz Fischer und Frau Margit
Fischer besuchen gemeinsam mit der
Staatspräsidentin der Republik Finnland
Tarja Halonen die Schatzkammer
Frau Margit Fischer und die Gemahlin
des Präsidenten der Italienischen Republik,
Frau Clio Napolitano, besuchen die
Ausstellung African Lace im MVK
16. und 17.12.
Seminar Rechtsfragen der Kunstmuseen
von Univ.-Prof. Dr. Gerte Reichelt vom
Institut für Europarecht, Internationales
Recht und Rechtsvergleichung – Abteilung
für Europarecht der Universität Wien
20.12.
Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen im KHM
30.12.
GD Haag führt die Gemahlin des Emirs
von Katar, Sheikha Mozah bint Nasser
Al Missned, durch die Schatzkammer
31.12.
Silvestergala in der Kuppelhalle des KHM
Organigramm
Organigramm KHM mit MVK und ÖTM
Generalsekretariat
Corporate Design
Ägyptisch-Orien­ta-­
­lische Sammlung
Generaldirektion
Wissenschaftliche Geschäftsführung
KHM
Sammlungen
MVK
Direktion
ÖTM
Direktion
Kaufmännische
Geschäftsführung
Recht
Personalmanagement
Buchhaltung &
Finanzen
Antikensammlung
Öffentlichkeitsarbeit
& Marketing
Sponsoring &
Events
Organisation &
Einkauf
Controlling
Münzkabinett
Museum &
Publikum
Ausstellungsmanagement
Ticketing &
Tourismus
Shops & Repro
Kunstkammer &
Schatzkammern
Visuelle Medien
Publikationen
Sicherheitsmanagement
Gebäudemanagement
Gemäldegalerie
Naturwissenschaft-­­
liches Labor
Informationstechnologie
Projektmanagement
Hofjagd- &
Rüstkammer
Sammlung alter
Musikinstrumente
Wagenburg &
Monturdepot
Schloss Ambras
Archiv
Bibliothek
21
22
23
Sammlungen des
Kunsthistorischen Museums
24
Ägyptisch-Orientalische Sammlung
Dr. Regina HÖLZL,
Direktorin
Mag. Michaela HÜTTNER
Sabine MUCKENSTURM
Barbara POROPATICH
Restaurierung
Mag. Irene ENGELHARDT
Mag. Michael LOACKER
Mag. Vanessa TUCOM-NOVAK
Sammlungszugänge
Malachit
Schenkungen
L. 16,4 cm, B. 16,2 cm, D. 2,4 cm
Herkunft: Copper Queen Mine, Australien
Inv.-Nr. ÄS 10314
Seit mehreren Jahren befinden sich ein
Stück Malachit und ein Stück Galenit als
Dauerleihgaben des Naturhistorischen
Museums Wien in der Ägyptisch-Orienta­
lischen Sammlung. Diese Mineralien sind
zusammen mit Schminkutensilien in der
Schmuckvitrine in Saal VI ausgestellt und
dienen zur Veranschaulichung jener
Ursprungsmaterialien, aus denen die
Alten Ägypter die grüne und schwarze
Augenschminke herstellten.
Auf Initiative des kürzlich verstorbenen
Leiters der Mineralogisch-Petrografischen
Abteilung des Naturhistorischen Museums
HR Dr. Robert Seemann wurden diese
beiden Mineralien der Ägyptisch-Orienta­
lischen Sammlung geschenkt.
Galenit
L. 2,7 cm, B. 3,8 cm, T. 3,4 cm
Herkunft: Příbram, Tschechien
Inv.-Nr. ÄS 10315
Sammlung Latzkovics
(Übernahme aus der Antiken­
sammlung)
Bereits 2009 gelangte die aus 286 Objekten
bestehende sogenannte Sammlung Latzkovics
als Schenkung in die Antikensammlung des
Kunsthistorischen Museums. 2010 wurden
davon 22 Objekte an die Ägyptisch-Orientalische Sammlung abgegeben.
Bei diesen Objekten, die aus Syrien bzw.
Mesopotamien stammen, handelt es sich
überwiegend um Tonfiguren bzw. um
Fragmente solcher Figuren. Hinzu kommen
Tontäfelchen, ein sogenannter Gründungsnagel aus Ton, ein Rollsiegel sowie ein
kleines Gefäß in Form eines Pinienzapfens.
Die Objekte erhielten die Inventarnummern
Sem 1288 bis inkl. Sem 1309 im Semitischen
Inventar der Ägyptisch-Orientalischen
Sammlung.
Umgestaltung der Schauräume
der Ägyptisch-Orientalischen
Sammlung
Mesopotamische Objekte der Sammlung Latzkovics
Die Ausstellungstournee der ÄgyptischOrientalischen Sammlung in Asien und
Australien 2009/2010 und die dadurch bedingte einjährige Abwesenheit zahlreicher
Objekte aus den Schauräumen der Sammlung machten temporäre Umstellungen
in drei Sälen erforderlich. Dadurch bot sich
sammlungen KHM
jedoch die Gelegenheit, zahlreiche be­
deutende Objekte in einem völlig neuen
Umfeld zu präsentieren, was wiederum
dazu führte, das bisherige Präsentationskonzept dieser Säle neu zu bewerten
und inhaltlich zu überarbeiten.
Seit der Neuaufstellung der Sammlung
im Jahre 2001 sind in den sogenannten
„roten Sälen“ der Ägyptisch-Orientalischen
Sammlung (VII, VIII und IX) Skulpturen,
Stelen, Reliefs und Architekturelemente
vom Alten Reich bis in griechisch-römische
Zeit zu sehen. Während die Objekte in
den Sälen VII und VIII bisher in annähernd
chronologischer Reihenfolge ausgestellt
waren, wurden im Ecksaal IX ausgewählte
Meisterwerke aller Epochen rund um eine
beleuchtete Glaspyramide gruppiert. Aufgrund der begrenzten finanziellen Mittel,
die für die Umgestaltung der Schauräume
zur Verfügung standen, mussten sich
die Gestaltungsmaßnahmen auf die frei­
stehenden Objekte beschränken. Eine
Veränderung oder Verlagerung der an
den Wänden montierten Stelen und
Architekturteile war nicht möglich.
Die größten Veränderungen fanden im
Ecksaal IX statt, der an das chronologische
Konzept der Säle VII und VIII angebunden
werden sollte. Zu diesem Zweck wurde
die Glaspyramide entfernt und sämtliche
Meisterwerke des Alten und Mittleren
Reiches wurden aus Saal IX in den Saal VII
verlagert, wo weitere Statuen und Reliefs
dieser beiden Epochen ausgestellt sind.
In Saal IX sind nun überwiegend Statuen
des Neuen Reiches zu sehen, darunter
mehrere Königsstatuen, wie der Oberteil
einer Statue Thutmosis’ III. (ÄS 70), die
Statue eines Mantelpavians mit Königsfigur
(ÄS 5782) und die Statuengruppe des
Gottes Horus und des Königs Haremhab
(ÄS 8301). Der Vorderteil eines Sphinx
von Amenophis III. (ÄS 10152) wird nach
gründlicher Restaurierung im Zentrum
von Saal IX aufgestellt werden (geplant für
2011).
Der neu gestaltete Saal IX
Götterstatuen sowie Statuen von Beamten,
Priestern und Handwerkern aus dem Neuen
Reich, der Spätzeit und der Ptolemäerzeit,
ferner der anthropomorphe ptolemäische
Sarkophag des Pa-nehem-isis (ÄS 4), der
an Ort und Stelle verbleiben musste, vervollständigen die Präsentation in Saal IX.
Der chronologische Rundgang setzt sich
in Saal VIII fort.
Die im Durchgang zwischen Saal VIII und
Saal IX eingebauten Vitrinen wurden aus
technischen Gründen vorläufig stillgelegt.
Für die ursprünglich dort untergebrachte
Nilpferdstatuette (ÄS 4211) – eines der
Hauptwerke der Ägyptisch-Orientalischen
Sammlung – wurde ein neuer Standort in
Saal V gefunden.
Chronologischer Rundgang durch die Säle VII, VIII und IX
25
26
ägyptisch-orientalische sammlung
Die Nilpferdstatuette an ihrem neuen Standort in Saal V
Die neu gestaltete Fensterfront in Saal VII
Für die Präsentation der Reliefs und Statuetten
aus der Amarnazeit, die ebenfalls in einer
der Durchgangsvitrinen untergebracht
waren, konnte bislang noch keine befriedigende Lösung gefunden werden.
In Saal VIII, in dem Objekte vom Neuen
Reich bis in griechisch-römische Zeit zu
sehen sind, kam es nur zu geringfügigen
Objektumstellungen. Das Oberteil einer
Königsstatue mit dem Horusfalken, welches
vermutlich Sethos I. aus dem Neuen Reich
zeigt (ÄS 5910), wurde vor die Säule in der
Raummitte mit Blickrichtung zur Fensterfront platziert. Auch das Gesicht eines alten
Mannes aus der Ptolemäerzeit (ÄS 42, aus
Saal IX) ist nun in einer Einzelvitrine in
Saal VIII ausgestellt.
Insgesamt fünf Statuen des Alten und
Mittleren Reiches übersiedelten von Saal IX
in den Saal VII, darunter ein weiteres
Umsetzung der Statue Sethos’ I.
Hauptwerk der Ägyptisch-Orientalischen
Sammlung – der sogenannte Ersatzkopf aus
dem Alten Reich (ÄS 7787) –, der nun die
Fensterfront in Saal VII dominiert. Flankiert
wird der Ersatzkopf von den beiden KaStatuen des Snofru-nefer (ÄS 7506) und des
Ba-ba-ef (ÄS 7785) aus dem Alten Reich auf
der einen sowie von der Priesterstatue des
Sebekemsaf (ÄS 5051, 5801) inklusive der
originalen Fußplatte (eine Dauerleihgabe
des National Museum of Ireland) und dem
Sphinxkopf Sesostris’ III. (ÄS 5813) aus dem
Mittleren Reich auf der anderen Seite.
Einige bereits in Saal VII befindliche Statuen
wurden umgestellt, darunter die Statue der
Chent und ihres Sohnes (ÄS 7507), weiters
wurden zwei Statuen des Neuen Reiches –
die Stabträgerstatue des Siese (ÄS 34) und
die Statuengruppe des Meri-ptah (ÄS 48) –
in den Saal IX verlagert.
Zugleich mit der inhaltlichen Umgestaltung
einiger Säle wurden verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Objektsicherheit
verwirklicht. Dazu zählen Kippsicherungen
bei Statuenpodesten sowie Glasabdeckungen
von Reliefs, insbesondere in der Kultkammer
des Ka-ni-nisut in Saal II: Um die empfind­
lichen Kalksteinreliefs zu schützen, wurde
der enge Zugangskorridor verglast. Zusätzlich wird demnächst eine Absperrung am
Eingang in die eigentliche Kammer angebracht, die dem Besucher jedoch weiterhin
die Betrachtung der Reliefs in der Kammer
erlaubt.
Mehrere besonders schwere Statuen
wurden auf neue Sockel mit eingebauter
„Palettenfunktion“ gestellt. Dadurch können diese Statuen nun mittels Hebegerät
(„Ameise“) von lediglich zwei Personen
einfach und sicher bewegt werden, wäh-
sammlungen KHM
rend zuvor fünf bis sechs Personen für
die gleiche Tätigkeit notwendig waren.
In Saal I wurde an einer der Längsseiten des
großen Sarkophages des Nes-schu-tefnut
(ÄS 1) eine neue Stufe mit integrierter Glaswand angebracht, welche dem Besucher
nun eine objektschonende Betrachtung
des Sarkophaginneren ermöglicht.
Die erwähnten Maßnahmen zur Verbesserung der Objektsicherheit bilden lediglich
den Anfang und sollen in den nächsten
Jahren kontinuierlich fortgesetzt und
weiterentwickelt werden. Zudem ist für
2011 oder 2012 auch die Umgestaltung
von Saal VIa geplant, in dem Objekte der
Orientalischen Sammlung sowie Objekte
zur Entwicklung der Schrift in Ägypten
untergebracht sind. Für dieses Projekt
konnten 2010 bereits einige wichtige
Vorarbeiten geleistet werden. Begonnen
wurde auch mit der Überar­beitung der
Beschriftungen in den Schauräumen. 2010
wurden die Saaltexte in den Sälen I, III und
V inhaltlich überarbeitet und neu gestaltet.
Eine große Beschriftungsstele beim Eingang in Saal I gibt einen Überblick über die
Chronologie und Geografie Ägyptens.
Zusatzinformationen zu verschiedenen
Themenkreisen (Totenkult, Mumifizierung
etc.) werden dem Besucher in Form von
Saalblättern in deutscher und englischer
Sprache zur Verfügung gestellt.
Die Maßnahmen erfolgten durch das Team
der Ägyptisch-Orientalischen Samm­lung
und der angeschlossenen Res­taurier­werk­
stätte in enger Zusammen­arbeit mit dem
Gebäudemanagement und der Abteilung
Visuelle Medien (Fotoatelier und Grafik).
Die Statuengruppe von Haremhab und Horus auf ihrem
neuen Sockel mit integrierter Palettenfunktion
Abschluss der Ausstellungstournee
der Ägyptisch-Orientalischen
Sammlung in Korea, Australien
und Singapur (28.4.2009–4.4.2010)
Die letzte Station der Ausstellungstournee
der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung
war das National Museum of Singapore
(21.12.2009 – 4.4.2010), wo die Aus­
stellung Quest for Immortality – The World
of Ancient Egypt von 118.071 Besuchern
gesehen wurde.
Insgesamt konnten an allen drei Stationen
der Ausstellungstournee in Seoul/Korea,
Sydney/Australien und Singapur 626.427
Besucher gezählt werden. Die große auch
internationale Bedeutung dieser Tournee
zeigt sich besonders in einer Rangliste, die
im April 2010 von „The Art Newspaper“
herausgebracht wurde.
Eine neue Stufe für den großen Sarkophag in Saal I
27
28
ägyptisch-orientalische sammlung
Foto der „Krokodilsmumie“ ÄS 266b
Abbau der Ausstellung in Singapur
Auf dem Röntgenbild ist das Krokodilsei im Inneren der
Mumie zu sehen
Die Ausstellung der Ägyptisch-Orienta­
lischen Sammlung in Seoul, die auch
die erste Präsentation der Kultur des
Alten Ägypten in Korea darstellte, rangiert
auf der Liste der weltweit erfolgreichsten
Ausstellungen des Jahres 2009 mit 4178
Besuchern pro Tag unter den Top 30, bei
den so genannten „Antiquities Top Ten“
nimmt die Ausstellung sogar Platz 2 ein.
Kooperation mit der Klinik für
Bildgebende Diagnostik der
VedMedUni Wien (VMU)
Im Rahmen ihrer Dissertation untersucht
Mag. Gabriela Slepecki 151 Tiermumien
der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung
des Kunsthistorischen Museums. Durch
die modernen Verfahren bildgebender
Diagnostik sind viele neue Erkenntnisse
über die Tiermumien der ÄgyptischOrientalischen Sammlung zu erwarten.
An der wissenschaftlichen Aufarbeitung sind
neben Mag. Slepecki außerdem beteiligt:
Veterinärmedizinische Universität Wien:
Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Mayrhofer
(VMU, bildgebende Diagnostik), Univ.-Prof.
Gerhard Forstenpointner (Paläoanatomie/
Archäozoologie), Univ.-Prof. Gerald
Weissengruber (Anatomie); Naturhistorisches Museum Wien: Priv.-Doz. Dr. Anita
Gamauf (Ornithologie) und Richard Gemel
(Herpetologie); Kunsthistorisches Museum
Wien, Ägyptisch-Orientalische Sammlung:
Dr. Regina Hölzl und Dr. Elfriede Haslauer.
Forschungsziel ist die Identifizierung der
Tiere hinsichtlich Spezies, Alter, Geschlecht,
Gesundheitszustand und eventueller Todesursachen. Dies geschieht mittels röntgenologischer und computertomographischer
Analysen. Untersucht wurden Katzenwelpen,
ausgewachsene Katzen, Hunde, Ibisse,
Greifvögel, Krokodile und Schlangen.
In vielen Fällen bieten die Mumienhüllen
Rückschlüsse auf ihren Inhalt, allerdings
gibt es auch Überraschungen: So befand
sich in zwei Mumien, die jungen Kroko­
dilen nachgebildet wurden, lediglich ein
Krokodilsei bzw. ein Stück Krokodilshaut,
möglicherweise nach dem Prinzip „pars
pro toto“ – ein Teil steht für das ganze Tier.
Die Arbeit wird voraussichtlich Mitte 2011
abgeschlossen sein.
sammlungen KHM
Leihverkehr
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
68 Objekte wurden auf Leihfähigkeit geprüft und für Ausstellungen vorbereitet;
Betreuung der Hin- und Rücktransporte
von 258 Leihgaben in 13 Reisen; Erstellung
von 25 Zustandsprotokollen; Standortkon­
trolle von 123 Dauerleihgaben im Ausland
bzw. Rückführung von 123 Dauerleihgaben
19.8. News from the Egyptian and Near
Eastern Collection in Vienna. Exhibition and
Gallery Projects, Montepulciano, Annual
meeting of ICOM – CIPEG (International
Committee for Egyptology) (19.–23.8.)
Wissenschaftliche Tätigkeit
Begrüßung durch Dr. Johanna Holaubek, Obfrau des
Vereins Egypt & Austria, anlässlich der Eröffnung des
Kongresses Egypt & Austria VII
Dr. Regina Hölzl
Ausstellungen
Kuratierung der Ausstellung Starke Köpfe.
Porträt(s) des Kunsthistorischen Museums
(Intermezzo 02), KHM, 1.6.–12.9.2010
(gemeinsam mit Michael Alram, Manuela
Laubenberger, Georg Plattner, Paulus
Rainer, Gudrun Swoboda, Daniel Uchtmann und Heinz Winter)
Kooperation mit dem wissenschaftlichen Verein Egypt & Austria
Der Verein Egypt & Austria befasst sich mit
der Erforschung der vielseitigen Beziehungen zwischen Österreich, den Ländern der
ehemaligen Donaumonarchie und Ägypten
in der Neuzeit. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Reisen und Reise­
berichte, Ägyptenrezeption in Kunst und
Architektur, kulturelle, wirtschaftliche und
diplomatische Beziehungen, Sammlungsgeschichte und auch Wissenschaftsgeschichte der Ägyptologie und Koptologie.
Die Ägyptisch-Orientalische Sammlung
veranstaltete 2010 gemeinsam mit dem
Verein Egypt & Austria ein mehrtägiges
Symposium sowie eine Vortragsreihe (siehe
den Bericht im Abschnitt „Symposien“).
Wissenschaftliche Vorbereitung der Aus­
stellung Im Schatten der Pyramiden –
100 Jahre österreichische Grabungen in
Giza (Ausstellung geplant für 2012)
Überarbeitung des Konzeptes der Dauerausstellung in den Schauräumen der
Ägyptisch-Orientalischen Sammlung
(gemeinsam mit Michaela Hüttner;
siehe oben)
21.–24.9. KHM, Egypt & Austria VII,
Planung und Organisation der Tagung
(siehe den Bericht im Abschnitt
„Symposien“)
Oktober – Dezember KHM, Planung
und Organisation einer Vortragsreihe
(gemeinsam mit dem wissenschaftlichen
Verein Egypt & Austria)
Mag. Michaela Hüttner
Ausstellungen
Überarbeitung des Konzeptes der Dauerausstellung in den Schauräumen der
Ägyptisch-Orientalischen Sammlung
(gemeinsam mit Regina Hölzl), siehe oben
Konzept und Vorbereitung der Ausstellung
Schaurig schön. Ungeheuerliches in
der Kunst (Intermezzo 03), KHM 2011
(gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin,
Gerlinde Gruber, Bettina Kratzmüller,
Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia Kryza-Gersch,
Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried,
Klaus Vondrovec und Karoline ZhuberOkrog)
Publikationen
Beiträge in: Ausstellungskatalog Starke
Köpfe. Porträt(s) des Kunsthistorischen
Museums (Intermezzo 02), Wien (KHM)
2010
Leihgaben
2 Objekttexte in: Ausstellungskatalog
Sahure – Tod und Leben eines großen
Pharaos, Frankfurt (Liebieghaus Skulpturensammlung) 2010
Im Jahr 2010 war die Ägyptisch-Orientalische Sammlung mit 250 Leihgaben
an 9 Ausstellungen im In- und Ausland
beteiligt.
29
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Antikensammlung
HR Dr. Alfred
BERNHARD-WALCHER,
Direktor
Forschungsprojekte
Dr. Manuela LAUBENBERGER
Dr. Georg PLATTNER
Mag. Karoline ZHUBER-OKROG
HR Dr. Kurt GSCHWANTLER*
Dr. Bettina KRATZMÜLLER*
Dr. Alice LANDSKRON*
Dr. Ulrike MÜLLER-KASPAR*
Barbara KOVACS
AR Irene MÜHLBACHER
Birgit OSWALD
Antike Porträts in Wien
Restaurierung
Mag. Viktor FREIBERGER, Leiter
Mag. Angelika KATHREIN
Mag. Michael LOACKER
Mag. Bettina VAK
Alexander FREIBERGER*
Mag. Brigitte PROLL*
Erarbeitung eines wissenschaftlichen
Bestandskataloges der Porträtskulptur der
Antikensammlung des Kunsthistorischen
Museums
Projektleitung: Dr. Manuela Laubenberger
Wissenschaftliche Dokumentation:
Dr. Manuela Laubenberger,
Dr. Ulrike Müller-Kaspar
Provenienzforschung:
HR Dr. Alfred Bernhard-Walcher
Restaurierung: Mag. Viktor Freiberger,
Mag. Brigitte Proll, Mag. Angelika
Kathrein, Alexander Freiberger
Naturwissenschaftliche Untersuchungen:
Dr. Martina Griesser, Dr. Václav Pitthard
Fotodokumentation: Stefan Zeisler
Kooperationspartner: Österreichisches
Archäologisches Institut (Wien), Museo
Nacional del Prado (Madrid), Staatliche
Antikensammlungen und Glyptothek
(München)
Finanzierung: KHM; BMWF Förderprogramm forMuse – Forschung an Museen
Das Forschungsprojekt umfasst die Restaurierung der weiblichen Porträts (vor allem
durch Mag. Brigitte Proll) sowie die restauratorische, fotografische und wissenschaft­
liche Dokumentation ihres Erhaltungszustandes. In gemeinsamer Arbeit sollen technische und stilistische Kriterien gefunden
werden, um die Entstehungszeit der im Zuge
der Beschäftigung mit den einzelnen Stücken
festgestellten Umarbeitungen und Ergänzungen der im Ursprung meist antiken
Porträts zu bestimmen.
Im ersten Projektjahr lag der Schwerpunkt
auf der Restaurierung und der Provenienzforschung. Die Dokumentation der Objekte
erfolgt laufend.
Die Restaurierung der weiblichen Büsten
hatte bisher die Reinigung der Depotstücke,
die Entnahme von Proben und deren Ausarbeitung, Röntgenaufnahmen von zwei
Büsten sowie die Entscheidung über die
weitere Vorgangsweise zum Inhalt.
Ein Großteil der Stücke ist bereits von alten,
meist verfärbten oder verschmutzten Kittungen befreit. Schon jetzt bietet sich ein
völlig anderes Bild der Porträts, die sehr
vielfältige Geschichten erzählen. Verschiedene Umarbeitungs- und Restaurierungsphasen lassen sich feststellen und gut unterscheiden: antike Umarbeitungen, zahlreiche neuzeitliche Überarbeitungen und
Ergänzungen, sog. optische Korrekturen
und Veränderungen im Rahmen der musealen Präsentation.
Die Büste einer alten Dame (Restaurierung
durch A. Kathrein) konnte bereits in der
Ausstellung Starke Köpfe gezeigt werden.
Ausstellung Starke Köpfe
Als Vorarbeiten zum geplanten Katalog
werden laufend antike Bildnisse genau
beschrieben und anhand der publizierten
Vergleichsstücke wissenschaftlich einge­
ordnet. Andererseits werden Vergleichsstücke
mit ähnlichen Restaurierungen gesucht,
um auch auf diesem Weg die Herkunft der
Stücke zu erforschen. Technisch, formal
und methodisch vergleichbare Ergänzungen
sammlungen KHM
fanden sich bisher vor allem in römischen
Antikensammlungen des 17. Jahrhunderts.
Ausgehend von den ältesten Inventaren
von 1821 und 1875 wird der Frage nach
Herkunft und Vorgeschichte jedes Objekts
nachgegangen, dabei sollen bekannte
Quellen neu interpretiert und womöglich
noch unbekannte Quellen erschlossen
werden.
Im Zuge der systematischen Aufarbeitung
der Bestände konnte ein idealer weiblicher
Kopf aus dem Depot der Antikensammlung,
den Dr. Laubenberger als herausragendes
nachantikes Werk erkannte, von Dr. Claudia
Kryza-Gersch, Kunstkammer, dem in Venedig
tätigen Renaissancebildhauer Simone
Bianco (tätig 1512 – 1553) zugeschrieben
werden (Restaurierung durch A. Kathrein).
Bei der Durchsicht der im TMS erfassten
Porträts wurde Dr. Laubenberger in weiterer
Folge auf eine bislang unbeachtete Büste
im Depot von Schloss Ambras aufmerksam,
die anlässlich der Vorbereitung für die von
Dr. Veronika Sandbichler für den Sommer
2011 geplante Ausstellung „all’antica“ auf
Schloss Ambras fotografiert worden war.
Auch diese Mädchenbüste stellte sich als
wichtige Entdeckung heraus und konnte
nach eingehender Prüfung vor Ort von
Dr. Kryza-Gersch ebenfalls Simone Bianco
zugeschrieben werden. Diese Funde zeigen,
welche Schätze im KHM noch zu heben
sind und wie wichtig die laufende Erforschung seiner Bestände und die Zusammenarbeit der Sammlungen und ihrer
KuratorInnen sind.
Bereits durch eine schonende Reinigung mit Wasser konnten beeindruckende Ergebnisse erzielt werden: Hellenistisches
Porträt von Arsinoë III. vor und nach der Reinigung, Foto: Brigitte Proll
Dr. Manuela Laubenberger
Simone Bianco, Weiblicher Kopf Inv.-Nr. I 1490,
Neuzuschreibung
Simone Bianco, Mädchenbüste, Sammlungen Schloss
Ambras, Inv.-Nr. PA 654, Neuzuschreibung
31
32
antikensammlung
entwickelten portablen RFA-Gerätes des
Naturwissenschaftlichen Labors.
Bericht: Mag. Karoline ZHUBER-OKROG
Palmyrenische Reliefs
Projektleitung: Dr. Georg PLATTNER
Restaurierung: Mag. Angelika KATHREIN,
Mag. Viktor FREIBERGER
Finanzierung: KHM
Grabrelief mit der Büste einer Palmyrenerin, Inv.-Nr. I 1503
Der Grabfund von Czéke-Cejkov
Projektleitung: Dr. Dieter Quast, RömischGermanisches Zentralmuseum (RGZM) Mainz
Projektkoordination in Wien, Archivstudien:
Mag. Karoline Zhuber-Okrog
Projektmitarbeit: Dr. Marzena Przybyła,
Jagiellonen-Universität Krakau, Archäolo­
gisches Institut (Fundbearbeitung); Kathrin
Misterek, MA (zeichnerische Aufnahme);
Dr. Peter Prohászka, Esztergom (Archivstudien); Mag. Viktor Freiberger, KHM
(Restaurierung, Technologische Studien),
DI Dr. Martina Griesser und Dr. Bernadette
Frühmann, KHM (naturwissenschaftliche
Analysen), das Team der Restauratoren
am RGZM Mainz (Restaurierung und
Rekonstruktion Eimer Antikensammlung
Inv.-Nr. VI 750)
Finanzierung: RGZM; KHM
Die im Jahr 2009 begonnene wissenschaftliche Bearbeitung des Grabfundes von
Czéke-Cejkov – insgesamt 72 Objekte aus
der Zeit um 300 n. Chr., die Angehörigen
einer wandalischen Elite zugeschrieben
werden können –, wurde 2010 fortgesetzt.
Zu Beginn des Jahres konnte die zeichne­
rische Aufnahme beendet werden. Beschreibung und katalogmäßige Erfassung
der Funde erfolgten im April durch den
Projektleiter und Frau Dr. Marzena Przybyła.
Bereits zu diesem Zeitpunkt ließen sich
neue Erkenntnisse über die Zusammen­
gehörigkeit einzelner Silberfragmente
gewinnen. Im August vom Naturwissenschaftlichen Labor des KHM durchgeführte
Röntgenfluoreszenzanalysen an zwei Bronzegefäßen und an Fibelfragmenten ergänzten
die Untersuchungen. Die Restaurierung des
Eimers Inv.-Nr. VI 750 wird zur Zeit in den
Restaurierwerkstätten des RGZM Mainz
durchgeführt. Gemeinsam mit den zum
Eimer gehörigen Bronzebeschlägen und
dem Henkel wurden auch Diatretglasfragmente und eine Glasperle nach Mainz
gebracht, die vor Ort technologischen und
naturwissenschaftlichen Studien unterzogen
werden. Ein Vergleich der Ergebnisse der
durchgeführten RFA-Untersuchungen mit
KHM-intern für 2011 geplanten ermöglicht
eine erste Überprüfung und ev. Nachjustierung des auch speziell für Glasanalysen neu
In der Antikensammlung des KHM sind
15 Reliefs bzw. Relieffragmente verwahrt,
die aus Palmyra, einer Oasenstadt in der
syrischen Wüste, stammen. Seit der Zeitenwende wurde dort in aufwendigen Grabbauten bestattet. Die einzelnen horizon­
talen Grabschächte (loculi) wurden mit
Kalksteinplatten verschlossen, die ein
vereinfachtes Porträt des Verstorbenen
zeigten. Eine Reihe fest datierter Grab­
bauten und zahlreiche Inschriften auf den
hunderten erhaltenen Grabreliefs geben
dabei gute Anhaltspunkte, um die stilistische Entwicklung im Laufe der Zeit nach­
zuvollziehen. Die Stücke im KHM stammen
vor allem aus den Sammlungen Erzherzog
Rudolfs und des k. k. Legationsrats James
Samson und waren alle schon am Ende
des 19. Jahrhunderts in den kaiserlichen
Sammlungen.
Die Reliefs wurden durch die Restaurierungswerkstatt der Antikensammlung gereinigt
und im Fotoatelier neu aufgenommen. Nach
umfassenden Vergleichen mit Platten ins­
besondere in Palmyra, Damaskus, Paris
und Kopenhagen konnten einige der Stücke neu datiert werden. Die palmyrenischaramäischen Inschriften wurden in einer
Kooperation von Jean-Baptiste Yon, Maison
de l’Orient et de la Méditerranée, Univer­
sität Lyon, neu gelesen. Die Ergebnisse
wurden in einer Festschrift vorgelegt,
damit ist dieser Bestand der Antiken­
sammlung (teilweise erstmals) publiziert
(siehe unten).
Dr. Georg PLATTNER
sammlungen KHM
Naturwissenschaftliche Analysen
zum Projekt
Corpus Vasorum Antiquorum KHM Bd. 6
(Attisch geometrische, protoattische und
attisch schwarzfigurige Vasen)
Projektleitung:
Dr. Alfred BERNHARD-WALCHER
Projektmitarbeit: Dr. Bettina
KRATZMÜLLER, Mag. Bettina VAK
Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. P21171-G19)
In Weiterführung des FWF-Projektes wurden
im Rahmen der zerstörungsfreien Erfassung
von Original und Ergänzung sowie der
detaillierten Analyse der verwendeten Materialien (Sinterengobe und Kaltbemalung)
die Oberflächenuntersuchungen im Kurzwellenbereich (UV) sowie die Tiefenunter-
suchungen im langwelligen Bereich (IR)
vorangetrieben. Die verstärkte Anwendung
dieser Untersuchungsmethoden auf dem
Gebiet der Keramikforschung bietet die
unverzichtbare Möglichkeit, ohne Abnahme
der historischen Restaurierungen zer­
störungsfrei Aufschluss über die originale
Oberfläche zu erhalten.
Betrieb genommenen Röntgenfluoreszenz-
In Kooperation mit dem Interdisziplinären
Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen
in Heidelberg (Ruprecht-Karls-Universität,
Leitung DI Hubert Mara) wurden auf
Grundlage der vorhandenen 3-D-Scans
Möglichkeiten zu Abrollungen der Gefäßoberflächen weiterentwickelt, die als
Grundlage für die Dokumentation der
Abbildungsdetails herangezogen werden.
Untersuchungen mit dem vom Natur­
wissenschaftlichen Labor in diesem Jahr in
wurden weiße und rote Bemalungen auf
Attisch schwarzfigurige Halsamphora, Inv.-Nr. IV 679, Seite A, Ausschnitt
Ausschnitt im UV-Licht (365nm)
analysegerät (Bearbeiterin: Dr. Bernadette
Frühmann) lieferten Hinweise zur Materialzusammensetzung und Verwendung unterschiedlicher Pigmente in der originalen Bemalung und den modernen Übermalungen,
die oft nur schwer oder kaum zu unterscheiden sind. An einer Serie von Gefäßen
attisch schwarzfiguriger Keramik sowie die
weißen Bildhintergründe und farbigen Darstellungen attisch weißgrundiger Lekythen
untersucht. Einige Referenzdaten sind nun
erhoben, um bei Übermalungen eindeutige
Abgrenzungen zum Originalbestand vornehmen zu können.
Mag. Bettina VAK,
Dr. Bettina KRATZMÜLLER
Aufnahmen im nahen Infrarot, zusammengesetzt
Ausschnitt im invertierten UV-Licht (365nm)
33
34
antikensammlung
Sammlung
Symposion
Der Goldschatz von Sânnicolau Mare
(ungarisch: Nagyszentmiklós)
KHM, 7.–9.10.
Der internationale Workshop fand im
Rahmen des Forschungsprojektes Der
Goldschatz von Nagyszentmiklós
(Projektleitung: HR Dr. Kurt Gschwantler,
ehem. Direktor der Antikensammlung,
DDr. Peter Stadler, Naturhistorisches
Museum Wien, und Gen.-Dir. Dr. Falko
Daim, Römisch-Germanisches Zentral­
museum Mainz) statt, siehe dazu den
Bericht von Alfred Bernhard-Walcher und
Karoline Zhuber-Okrog im Abschnitt
„Symposien“.
Objekte der Sammlung Latzkovics, römische Tonlampen und unteritalische Keramik
Schenkung der Sammlung Latzkovics
Im vergangenen Jahr wurde der Antikensammlung in einer großzügigen Schenkung eine umfassende Sammlung antiker
Originale übergeben. Die Erben sind im
Sinne des verstorbenen Sammlers Peter
Latzkovics an das Museum herangetreten
und haben insgesamt 280 Einzelobjekte und
mehr als 200 Konvolute mit Fragmenten
zur Überlassung angeboten.
In Absprache mit der Familie wurden dabei
jene Bestände, die nicht unmittelbar die
Antikensammlung betreffen, an die zu­
ständigen Sammlungen und Museen
weitergegeben (Ägyptisch-Orientalische
Sammlung, Museum für Völkerkunde,
Prähistorische Sammlung des Naturhistorischen Museums). In großer Menge hatte
Latzkovics auch Oberflächenfunde besonders in Niederösterreich und im Burgenland
zusammengetragen. Diese Objekte, für die
großteils eine relativ genaue Fundortangabe
vorliegt, wurden an die entsprechenden
Regionalmuseen weitergegeben.
Wolfgang Wiens zusammen mit A. Bernhard-Walcher,
G. Plattner und Univ.-Prof. Dr. Josef Schuch (von links)
Von großem Interesse für die Antikensamm­
lung sind insbesondere die Einzel­objekte,
die Latzkovics großteils auf dem Kunstmarkt erworben hatte. Dabei stellen
römische Tonlampen und italische Keramik
die größten Gruppen dar. Die meisten der
Stücke konnten bereits durch die Praktikantinnen Veronika Lobe, Mag. Laila Dandachi,
Martina Müller und Nikolett Kertesz bearbeitet und inventarisiert werden.
Bericht: Dr. Alfred BERNHARD-WALCHER,
Dr. Georg PLATTNER
Wissenschaftliche Kooperationen
der Antikensammlung
Die langjährige gute Zusammenarbeit mit
den benachbarten archäologischen Forschungsinstituten wurde im vergangenen
Jahr neu definiert und als Vereinbarung
festgehalten.
Mit dem Österreichischen Archäologischen
Institut (Direktorin: PD Dr. Sabine Ladstätter)
wurde ein Kooperationsvertrag abgeschlossen, der insbesondere die Zusammenarbeit
in Themenbereichen rund um Ephesos umfasst. Das betrifft insbesondere die Aufarbei-
sammlungen KHM
Abstellen nach der Drehung
Umlagerung des Türsturzes vor der Trennung vom
Korsett
tung der Skulpturenbestände im Rahmen
der ephesischen Corpora, die Porträtplastik
und die im Theater gefundenen Statuen
und Friese. Durch die Schwerpunkte und
Spezialisierung der jeweiligen Mitarbeiter
wurden und werden Keramik und Architektur bearbeitet.
Die Zusammenarbeit mit dem Institut
für Kulturgeschichte der Antike der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
(Direktor: PD Dr. Andreas Pülz) konzentriert
sich zur Zeit besonders auf das Vorhaben
„Corpus Vasorum Antiquorum“, eine internationale Kooperation und Standardisierung
zur Vorlage der Bestände antiker bemalter
Keramik der Museen rund um die Welt.
Dr. Georg PLATTNER
Trennen mit dem Schneidbrenner
Kooperation mit den Wiener
Festwochen
Auf dem Spielplan des Burgtheaters im
Rahmen der Wiener Festwochen stand
u. a. das Stück Helena von Euripides, eines
der selten gespielten Werke des griechischen
Dichters. Als begleitendes und vertiefendes
Programm dazu wurden in Kooperation
mit dem Kunsthistorischen Museum zwei
Themenführungen Helena angeboten.
Am 2. und 4. Juni führten Alfred BernhardWalcher und Georg Plattner jeweils zusammen mit Wolfgang Wiens, Dramaturg am
Burgtheater, durch die Antikensammlung.
Erklärt wurden Themenkreise wie die
antiken Mythen, antikes Theater und Aufführungspraxis, Geschichte und Kunst der
Klassik, also jener Epoche, in der das Stück
des Euripides verfasst worden war. Auch
eine Einführung in das Schauspiel selbst
wurde geboten. Beide Termine waren ausgebucht, Kooperationen wie diese mit den
Wiener Festwochen sollen auch in den
kommenden Jahren fortgesetzt werden.
Bericht: Dr. Alfred BERNHARD-WALCHER,
Dr. Georg PLATTNER
Nach der Entfernung der Stahlklammern
Restaurierungen
Heroon von Trysa: Türsturz
Inv.-Nr. I 693
Das im späten 19. Jahrhundert wiederentdeckte Heroon von Trysa, Lykien (Türkei)
wurde 1882–1884 geborgen, die Reliefs
wurden großteils nach Wien gebracht.
Bereits beim Abtransport stürzte der tonnenschwere Türsturz ab und zerbrach in unzählige Einzelteile. Die Fragmente wurden
erst in Wien restauriert und vom Bildhauer
Wilhelm Sturm in einem Stahlrahmen neu
gefasst. Viele Jahrzehnte lang waren der
Türsturz und die Türleibungen dann als
Portal im 2. Hof des Museums aufgebaut;
sie wurden erst 1990 demontiert und
zwischengelagert. 2010 begann schließlich
die inzwischen dringend nötige Restaurierung des Türsturzes.
35
36
antikensammlung
Konzept
1. Entfernung sämtlicher Metallteile des
Korsetts
2. Konstruieren und Anfertigen eines Tragegerüstes, zur Stabilisierung und Verbindung der beiden Reliefplatten im entsprechenden Abstand zueinander und
Montage der Platten
3. Restaurierung der Reliefplatten
4. Verkleiden des Tragegerüstes mit Kalksteinplatten
Zustand
Starke Verschmutzung. Rost am Stahlkorsett
und an der Steinoberfläche, der zu Volumenerweiterung und zur Zerstörung des Steins
führte. Viele der originalen Fragmente, die
in der Mörtelmasse eingebettet waren,
lösten sich zum Teil heraus. Die Entfernung
der Reliefs aus dem Stahlkorsett war daher
aus konservatorischer Sicht absolut notwendig. Es stellte sich heraus, dass der Türsturz zu zwei Reliefplatten mit einer Dicke
von je 20 cm abgearbeitet worden war.
Das Stahlkorsett ist dementsprechend aus
zwei Teilen gefertigt, die in der Mitte mittels Flacheisen verschraubt sind.
sturzes wurde mit einem Schneidbrenner
in zwei Teile getrennt, anschließend wurden beide Teile um 90 ° gedreht und mit
der Reliefoberseite nach unten auf die vorbereitete Arbeitsplatt­form gestellt. In dieser
Position werden sämtliche folgende konservatorische Arbeiten an der Rückseite der
Reliefs vorgenommen.
In der Folge wurden alle Schraubverbindungen gelöst und die äußeren Hüllen
abgehoben. Die Winkeleisenrahmung des
Korsetts, der Sturzbügel und die Stahlklammern wurden von der Holzkonstruktion
entfernt. Ein das Relief der Außenseite des
Türsturzes umgebendes Metallband wurde
durch Ausbohren der in den Stein eingeklebten Gewindebolzen entfernt. Die Reliefs
werden nun unter dem Schutzdach weiter
restauriert.
Die Maßnahmen erfolgten in kollegialer
Zusammenarbeit mit Mag. Michael Loacker,
dem Tischlermeister Kurt Schopfhauser,
der mit seinen Kollegen für sämtliche Holzarbeiten zuständig war, und Manfred
Haindl, der mit präziser Führung des Ladekrans tatkräftig mitgeholfen hat.
Mag. Viktor FREIBERGER
Porträt einer alten Dame
Kopf römisch (1. Hälfte 2. Jahrhundert),
Büste ergänzt (18. Jahrhundert)
Marmor, H. 50 cm, Inv.-Nr. I 4
Das Porträt der alten Dame, einer römischen
Matrone mit strenger Miene und straff um
den Kopf gewundener Haarflechte – eine
Haartracht hadrianischer Zeit – ist ein
schönes Beispiel für die Würdigung des
Alters. Die Betonung von Alterszügen und
sogar die Darstellung von physischen Verfallserscheinungen spiegelt die Wert­
schätzung des Alters in der römischen
Gesellschaft wieder. In der Kaiserzeit
steht das Alters­porträt auch stellvertretend
für den Rückgriff auf „republikanische
Tugenden“.
Die Büste und der Rundsockel sind Er­
gänzungen im Geschmack des 18. Jahr­
hunderts und erinnern an die Arbeiten
des Bildhauers und Antikenergänzers
Bartolomeo Cavaceppi.
Erhaltungszustand
Die Büste ist aus 3 Teilen zusammengesetzt
(Kopf, Büste und Sockel). Am Kopf befinden
sich mehrere Ergänzungen aus Stein (Ohren,
Restaurierung
Restauratorische Maßnahmen können bedingt durch die enormen Ausmaße und
das Gewicht des Türsturzes nur außerhalb
der Werkstatt durchgeführt werden. Daher
wurde im Hof ein massives Postament aus
Beton gegossen und darüber ein provisorisches Schutzdach errichtet.
Zerlegen der Stahlfassung: Eine stabile
Holzkonstruktion wurde als Träger für
weitere Maßnahmen und zur Schonung
der sensiblen Steinoberfläche angefertigt
und mit Stahlklammern am Korsett befestigt. Wesentlich war die Anfertigung und
Fixierung eines „Überrollbügels“, der mit
seinen abgerundeten Standflächen ein
erschütterungsfreies und kontrolliertes
Wenden garantiert. Das Korsett des Tür-
Fehlstelle an der linken Wange
Die Büste in zerlegtem Zustand
sammlungen KHM
Nase und ein Haarteil am Hinterkopf) und
viele Gipskittungen. Die Oberfläche weist
Kratzer, Abschürfungen und Schleifspuren
auf. Es gibt feine Risse, partiell sind Versinterungen aufliegend sowie Verfärbungen
im Stein vorhanden. Die Gipskittungen,
die über flachen Beschädigungen und
Ausbruchstellen liegen, sind zum Großteil
verfärbt. Eine große Fehlstelle befindet sich
an der linken Wange.
Maßnahmen
Anlässlich der Vorbereitungen zur Neuaufstellung der Antikensammlung im Jahr 2005
wurde der Kopf von der Büste getrennt.
Bei der nun erfolgten Restaurierung wurden
die Steinergänzungen (Nase, Ohren, Haarteil) abgelöst und die bereits stark angerosteten Eisendübel entfernt. Die Klebeflächen
wurden gereinigt, und neu mit Polyester
bzw. Kunstharz verklebt.
Vor der Restaurierung
Nach der Restaurierung
Vierkantdübel
Verfärbte Gipskittungen
Im Kopf ist ein geschmiedeter Vierkantdübel
mit Blei eingegossen. Dieser Dübel wurde
belassen. Der Rost wurde mechanisch entfernt, der Dübel mit Kaltverzinker gestrichen.
Zwischen Kopf und Büste wurde eine reversible Klebung mit Kunstharz durchgeführt,
zur Verstärkung wurden drei Klebepunkte
mit Polyester hinzugefügt. Die alten, störenden Gipskittungen wurden entfernt. Neue
Kittungen wurden hauptsächlich entlang
der Klebefugen angebracht und mit Aquarellfarbe retuschiert. Die große Fehlstelle an
der linken Wange wurde ebenfalls verkittet,
da sie sehr störend in Erscheinung trat.
Mag. Angelika KATHREIN (Restau­rierung),
Dr. Manuela LAUBENBERGER
37
38
antikensammlung
Handelsgewicht: 2 Pfund
Dreinischenarchitektur mit Roma und
zwei Kaiserbüsten
Spätantik, Mitte 4. – 2. Hälfte 5. Jh. n. Chr.
Bronze, Silber, Gew. 644 g
Inv.-Nr. I 1141
Erhaltungszustand
Der gegossene quadratische Bronzequader
weist facettierte Kanten auf und ist auf der
Vorderseite mit Silbereinlagen verziert.
Die Tauschierungen in der unteren Hälfte
(Buchstaben, Zweige) zeigen leichte
Oxydation, einige Stellen des Silberblechs
sind ausgerissen. Die dreidimensionale
Ausarbeitung des Dekors auf der oberen
Hälfte ist bei der Herstellung der Gussvor­
lage entstanden, das dünne Silberblech
wurde dann auf den Bronzekern plattiert.
Es lassen sich unter einer dicken Korrosionsschicht und silikatischen Erdablagerungen
nur mehr ansatzweise die plastische Architektur, drei Giebel und in den Nischen drei
Büsten erkennen. Die Kanten des Silberblechs sind stark deformiert, eingerissen
und verbogen.
Die Ablagerungen an der Oberfläche sowie
die Salzausblühungen unterhalb der Plat­
tierung wurden mittels Rasterelektronen­
mikroskop (Naturwissenschaftliches Labor,
Dr. Martina Griesser) untersucht. Blei und
Zinnsalze wie auch Kupferverbindungen
(Chloride) unterhalb des Silbers sind übliche
Korrosionsprodukte, die jedoch wegen der
Fragilität des Silberblechs und der vielen
Hohlräume darunter nicht nasschemisch
entfernt werden konnten.
Maßnahmen
Der Freilegungsprozess wurde mit einem
punktuell wirkenden Medium (Ionenaustauschharz: Kationen) ausgeführt, welches
die verunreinigten Kalkablagerungen löste,
die sehr empfindliche Silberoberfläche aber
nicht beschädigte. Die eingerissenen Blechkanten wurden gefestigt, ausgerissene Kanten auf pigmentiertes Acrylharz gebettet
und somit verklebt. Die Korrosion unter-
Gesicht der mittleren Figur, 3D-Mikroskop 50x
Giebelzwickel, mittlere und rechte Büste, 3D-Mikroskop 50x
Mittlere und rechte Büste
Linke und mittlere Büste
Mittlere und rechte Büste, freigelegt
Linke und mittlere Büste, freigelegt
halb der Plattierung kann nicht behandelt
werden, sollte aber durch Klimakontrolle
und einem leichten Schutzüberzug im
status quo gehalten werden können.
Die genaue ikonographische Untersuchung
der Darstellung und ihre Identifizierung ist
Gegenstand zukünftiger wissenschaftlicher
Forschung.
Mag. Bettina VAK (Restaurierung),
Dr. Manuela LAUBENBERGER
Linke Büste, freigelegt
sammlungen KHM
Wissenschaftliche Tätigkeit
HR Dr. Alfred Bernhard-Walcher
Ausstellungen
Konzeptmitarbeit für die Ausstellung Boris
Orlow. Parcours der Helden, in der Antikensammlung des KHM, 23.11.2010 –
20.3.2011
Publikationen
Ariadnes Faden. Griechische Heroen in der
Antikensammlung, in: Ausstellungskatalog
N. Molok (Hg.), Boris Orlow. Parcours der
Helden, Wien (KHM) 2010, 70–81 (dt.),
166–171 (engl.), 190–195 (russ.)
Vorderseite vor der Restaurierung
Forschungsprojekte
Leitung des Forschungsprojekts Corpus
Vasorum Antiquorum KHM Band 6 (Attisch
geometrische, protoattische und attisch
schwarzfigurige Vasen) (siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
1.3. Wien, Österreichische Akademie
der Wissenschaften, 5. Tagung des öster­
reichischen CVA-Arbeitskreises
2.3. … Die Finanzen sind zu schonen!
Zur Geschichte der Vasensammlung in der
Antikensammlung des Kunsthistorischen
Museums Wien, Wien, Universität, Institut
für Klassische Archäologie
30.4.–1.5. Wien, KHM, Bad DeutschAltenburg, Museum Carnuntinum,
Internationale Art Carnuntum Konferenz
Sonstiges
Nach der Restaurierung
Projektsteuerung Übersiedlung für das
neue Depot, Leitung des Projektteams
Übersiedlung und Mitarbeit im Projektteam
Bau
39
40
antikensammlung
Dr. Manuela Laubenberger
Porträtskulptur der Antikensammlung des
Kunsthistorischen Museums (siehe oben)
Ausstellungen
Mitarbeit am Forschungsprojekt Die
Skulpturen von Ephesos – Bildwerke
aus Stein und Bronze (Projektleitung:
Dr. Maria Aurenhammer, ÖAI)
Kuratorin und Vorbereitung der Ausstellung
Starke Köpfe. Porträt(s) des Kunsthistori­
schen Museums (Intermezzo 02), KHM,
1.6.–12.9.2010 (gemeinsam mit Michael
Alram, Regina Hölzl, Georg Plattner,
Paulus Rainer, Gudrun Swoboda, Daniel
Uchtmann und Heinz Winter)
Kuratorin und Vorbereitung der Ausstellung
Schaurig schön – Ungeheuerliches in
der Kunst (Intermezzo 03), KHM, 15.2.–
1.5.2011 (gemeinsam mit Christian
Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber,
Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller,
Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia KryzaGersch, Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec
und Karoline Zhuber-Okrog)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
26.2. Forschung an Museen: Die Porträts
der Wiener Antikensammlung, Salzburg,
Universität, 13. Österreichischer Archäologentag (25.–27.2.)
1.3. Wien, Österreichische Akademie der
Wissenschaften, 5. Tagung des öster­
reichischen CVA-Arbeitskreises
15.5. und 27.5. Forschung an Museen:
Die Porträts der Wiener Antikensammlung,
KHM, Vorträge für den Verein der Freunde
des Kunsthistorischen Museums
Publikationen
Div. Beiträge in: Ausstellungskatalog
S. Haag (Hg.), Starke Köpfe. Porträt(s) des
Kunsthistorischen Museums, Wien (KHM)
2010
Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag –
E. Oberthaler – S. Pénot (Hgg.), Vermeer.
Die Malkunst, Spurensicherung an einem
Meisterwerk, Wien (KHM) 2010
3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog
Byzanz. Pracht und Alltag, Bonn (Kunstund Ausstellungshalle der Bundesrepublik
Deutschland) 2010
Objekttext in: Ausstellungskatalog
N. Oelcer – K. Durak (Hgg.), From
Byzantion to Istanbul. 8000 years of a
capital, Istanbul (Sakip Sabanci Museum)
2010
Lehrtätigkeit
WS 2010/11 Skulpturen und Portraits in
der Antikensammlung des Kunsthistorischen
Museums, Wien, Universität, Institut für
Klassische Archäologie, Übung
Dr. Georg Plattner
Ausstellungen
Kurator und Vorbereitung der Ausstellung
Starke Köpfe. Porträt(s) des Kunsthisto­
rischen Museums (Intermezzo 02), KHM,
1.6.–12.9.2010 (gemeinsam mit Michael
Alram, Regina Hölzl, Manuela Laubenberger,
Paulus Rainer, Gudrun Swoboda, Daniel
Uchtmann und Heinz Winter)
Forschungsprojekte
Leiterin des Forschungsprojekts Antike
Porträts in Wien. Erarbeitung eines wissen­
schaftlichen Bestandskataloges der
Wohneinheiten 1 und 2. Baubefund,
Ausstattung, Funde (Forschungen in
Ephesos VIII 8), Wien 2010, 149–155,
510–524
Spolien aus den Räumen WT 1 und WT 2
im Hanghaus 2 in Ephesos, in: F. Mangartz,
Die byzantinische Steinsäge von Ephesos.
Baubefund, Rekonstruktion, Architekturteile
(RGZM Monographie 86), Mainz 2010,
59–97
Div. Beiträge in: Ausstellungskatalog
S. Haag (Hg.), Starke Köpfe. Porträt(s)
des Kunsthistorischen Museums, Wien
(KHM) 2010
Palmyrenische Reliefs im Kunsthistorischen
Museum Wien, in: B. Bastl – V. Gassner –
U. Muss (Hgg.), Zeitreisen. Syrien –
Palmyra – Rom. Festschrift für Andreas
Schmidt-Colinet zum 65. Geburtstag,
Wien 2010, 159–184
Untersuchungen im hellenistisch-kaiser­
zeitlichen Palmyra, in: S. Ladstätter –
V. Scheibelreiter (Hgg.), Städtisches
Wohnen im östlichen Mittelmeerraum
4. Jh. v. Chr. – 1. Jh. n. Chr. Akten des
Internationalen Kolloquiums vom 24.–
27. Oktober 2007 an der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften, Wien 2010,
417–427 (gemeinsam mit A. SchmidtColinet)
Ausstattung – Bauornamentik, in:
M. Steskal, Das Prytaneion in Ephesos
(Forschungen in Ephesos IX 4), Wien 2010,
178–197
Forschungsprojekte
Der Erotenfries des Theaters von Ephesos
(Projektleitung: Dr. Maria Aurenhammer,
ÖAI, Dr. Georg Plattner; Finanzierung:
KHM, ÖAI)
Publikationen
Forschungsprojekt Palmyrenische Grab­
reliefs im KHM (Finanzierung: KHM)
Architekturdekoration, in: F. Krinzinger
(Hg.), Hanghaus 2 in Ephesos: Die
Mitarbeit (Architektur, Bauornamentik)
am Forschungsprojekt Wohneinheit 7 im
sammlungen KHM
Hanghaus 2 in Ephesos (Projektleitung:
Dr. Elisabeth Rathmayr; Finanzierung: FWF,
Projekt-Nr. P22102)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
16.4. Roman Imperial Architectural
Decoration: The Marble Impact, Kiel,
Universität, Interdisciplinary Workshop on
Marble Studies in Past Societies: Marble –
Change – Landscape (15.–17.4.)
Forschungsprojekte
Etruskische Spiegel der Antikensammlung
des Kunst­historischen Museums in Wien
(Corpus Speculorum Etruscorum, Faszikel
Österreich) (gemeinsam mit Mag. Viktor
Freiberger, technologische Untersuchungen; Koope­ration: o. Univ.-Prof. Dr. Heiner
Eichner, Institut für Sprachwissenschaft
an der Universität Wien, Inschriften;
Finanzierung: KHM)
14.5. Ephesos, KHM, für den Verein der
Freunde des Kunsthistorischen Museums
Koordination des Forschungsprojektes
Der Grabfund von Czéke-Cejkov in Wien
(Projektleitung: Dr. Dieter Quast,
Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Mainz; Finanzierung: RGZM, KHM;
siehe oben)
Lehrtätigkeit
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
WS 2010/11 Hellenistische und römische
Bauornamentik, Wien, Universität, Institut
für Klassische Archäologie, Übung
7.–9.10. Organisation des Symposions
Der Goldschatz von Sânnicolau Mare
(ungarisch: Nagyszentmiklós), veranstaltet
vom Römisch-Germanischen Zentral­
museum Mainz in Kooperation mit der
Antikensammlung des KHM, KHM,
Medienraum
10.5. Ephesos. Forschungen in einer antiken
Weltstadt, Maria Enzersdorf, Rotary Club
RC Mödling
Mag. Karoline Zhuber-Okrog
Ausstellungen
Kuratorin und Vorbereitung der Ausstellung
Schaurig schön – Ungeheuerliches in
der Kunst (Intermezzo 03), KHM, 15.2.–
1.5. 2011 (gemeinsam mit Christian
Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber,
Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller,
Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia KryzaGersch, Manuela Laubenberger, Agnes
Stillfried und Klaus Vondrovec)
Publikationen
Etruskische Spiegel der Antikensammlung
des Kunsthistorischen Museums in Wien,
in: M. Meyer – V. Gassner, Standortbestim­
mungen. Akten des 12. Österreichischen
Archäologentages vom 28.2. bis 1.3.2008
in Wien, Wien 2010, 147–150
16.10. Bilder und Inschriften auf
grie­chischen Vasen der Antikensammlung,
KHM, für den Verein der Freunde des
Kunsthistorischen Museums
22.10. Objekte mit griechischen und
lateinischen Weihinschriften in der
Antikensammlung, KHM, für den Verein
der Freunde des Kunsthistorischen
Museums
27.10. Etruskische und andere Inschriften
des vorrömischen Italien auf Objekten
der Antikensammlung, KHM, für den
Verein der Freunde des Kunsthistorischen
Museums
9.11. Vita publica: Öffentliches Leben
im Spiegel lateinischer Inschriften der
Antikensammlung, KHM, für den Verein
der Freunde des Kunsthistorischen
Museums
23.11. Inschriften auf Alltagsgegenständen
in der Antikensammlung, KHM, für den
Verein der Freunde des Kunsthistorischen
Museums
Mag. Viktor Freiberger
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
1.3. Wien, Österreichische Akademie
der Wissenschaften, 5. Tagung des
österreichischen CVA-Arbeitskreises
8.10. Ergebnisse der goldschmiede­
technischen Untersuchungen und Material­
analysen, KHM, Symposion Der Goldschatz
von Sânnicolau Mare (ungarisch:
Nagyszentmiklós), veranstaltet vom
Römisch-Germanischen Zentralmuseum
Mainz in Kooperation mit der Antikensammlung des KHM (7.–9.10., gemeinsam
mit Birgit Bühler)
Mag. Bettina Vak
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
1.3. Auf der Suche nach dem Original.
Zerstörungsfreie naturwissenschaftliche
Diagnostik und ihre Illustration angewandt
an attisch figürlich bemalter Keramik aus
der Antikensammlung des Kunsthistorischen
Museums, Wien, Österreichische Akademie
der Wissenschaften, 5. Tagung des öster­
reichischen CVA-Arbeitskreises
41
42
antikensammlung
Projektmitarbeiter
HR Dr. Kurt GSCHWANTLER
Forschungsprojekte
Der Jüngling vom Magdalensberg
(Finanzierung: KHM)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
7.–9.10. KHM, Symposion Der Goldschatz
von Sânnicolau Mare (ungarisch:
Nagyszentmiklós), veranstaltet vom
Römisch-Germanischen Zentralmuseum
Mainz in Kooperation mit der Antikensammlung des KHM
Dr. Bettina KRATZMÜLLER
Ausstellungen
Kuratorin und Vorbereitung der Ausstellung
Schaurig schön – Ungeheuerliches in der
Kunst (Intermezzo 03), KHM, 15.2.–
1.5.2011 (gemeinsam mit Christian
Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber,
Michaela Hüttner, Beatrix Kriller-Erdrich,
Claudia Kryza-Gersch, Manuela Lauben­
berger, Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec
und Karoline Zhuber-Okrog)
Publikationen
Sport – Mythology – Arts. Some Thoughts
about Mutual Interactions in 6th to
4th Century BC Athens, in: L. Daniel (Hg.),
L’Art et le Sport. Actes du XIIe colloque
international du Comité européen pour
l’histoire des Sports Lorient 2007, Bd. 1,
Biarritz 2009, 133–142
„Das goldene depas, das Helios trug,
zusammen mit seinen Pferden“: Versuch
eines archäologischen Blickes auf die
Wiener Amphora des Gela-Malers,
in: C. Weiß – E. Simon (Hgg.), Folia in
memoriam Ruth Lindner collecta,
Dettelbach 2010, 37–52
„Show Yourself to the People!“: Ancient
Stadia, Politics and Society, in: S. Frank –
S. Steets (Hgg.), Stadium Worlds. Football,
space and the built environment, London –
New York 2010, 36–55
Black Bodies in a White Man’s World:
The Ancient Period, in: R. I. Kimball (Hg.),
Proceedings of the 38th Annual Convention of
the North American Society for Sport History,
Coronado Springs Resort Orlando, Florida,
May 28–31, 2010, Nassh 2010, 45–46
S. Heck – B. Kratzmüller, Sporthistorisches
aus den USA. 38th Annual Convention
of the North American Society for Sport
History (NASSH) in Orlando, Florida/USA,
28.–31. Mai 2010, Sportwissenschaft 40,
Nr. 3, 2010, 219–221
Bad Wiessee, Jahrestagung der Historischen
Kommission für die böhmischen Länder
e. V., Sport und Gesellschaft in den böh­
mischen Ländern / in der Tschechos­lowakei
Teil II: Sport und Gesellschaft unter
Diktaturen des 20. Jahrhunderts
30.5. Black Bodies in a White Man’s World:
The Ancient Period, Orlando, Florida/USA,
Coronado Springs Resort, 38th Annual
Convention of the North American Society
for Sport History (NASSH)
17.6. Nicht Mensch, nicht Tier: Metamor­
phosen, Fabel- und Mischwesen auf aus­
gewählten attischen Gefäßen des Kunst­
historischen Museums Wien, Marburg,
Philipps-Universität Marburg, Archäo­
logisches Seminar
8.–10.9. München, Bayerische Akademie
der Wissenschaften, Griechische Vasen­
bilder als Medium des Kulturtransfers,
CVA Kolloquium (8.–10.9.)
Forschungsprojekte
Lehrtätigkeit
Mitarbeit am Forschungsprojekt Corpus
Vasorum Antiquorum Band 6 (Attisch
geometrische, protoattische und attisch
schwarzfigurige Vasen) (siehe oben)
SS 2010Antike Körperkultur, Athletik und
Agonistik, Marburg, Philipps-Universität
Marburg, Fachbereich 06 Geschichte und
Kulturwissenschaften – Fächergruppe
Archäologie, Seminar
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
22.1. Images, Sport and Gender: Reading
Ancient Objects of Art, Lyon, Universität
Lyon 1, 5th Meeting of the Transnational
Scholars for the Study of Gender and Sport
1.3. Neues zur 3D Vermessung aus dem
Projekt KHM Band 6, Schwarzfigurige
Vasen, Wien, Österreichische Akademie
der Wissenschaften, 5. Tagung des
österreichischen CVA-Arbeitskreises
(gemeinsam mit H. Mara und J. Portl)
10.4. „Spiel mit dem Feuer“: „Sabotage­
akte gegen die Olympia Feier“ 1936 in
Wien im Spiegel zeitgenössischer öster­
reichischer Tagblätter und Wochenschriften,
Dr. Alice LANDSKRON
Forschungsprojekte
Das Heroon von Trysa. Untersuchungen
zu Bildschmuck, Bauform und Grabinhaber
(Finanzierung: KHM)
Der Altar des Domitianstempels von
Ephesos (Projektleitung: Dr. Maria
Aurenhammer; Kooperation: Univ.-Prof.
Dr. Hans Taeuber, Universität Wien;
Univ.-Prof. Dr. Walter Prochaska,
Montanuniversität Leoben; Finanzierung:
Österreichisches Archäologisches Institut)
sammlungen KHM
Publikationen
Rezension zu: I. Domes, Darstellung der
Africa, in: Gnomon 82, 2010, 552–557
Die Personifikationen des sog. Parther­
denkmals von Ephesos – ein Neufund,
Forum Archaeologiae 54/III, 2010
(http://farch.net)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
11.2. Mythos und Lebenswelt. Der
Bildschmuck des Heroons von Trysa, KHM
Ausstellung Starke Köpfe
26.2. Neues zu den Personifikationen
des „Partherdenkmals“ von Ephesos,
Salzburg, Universität, 13. Österreichischer
Archäologentag (25.–27.2.)
Lehrtätigkeit
SS 2010 Die Arbeitswelt der Antike.
Römische Berufsdarstellungen, Wien,
Universität, Institut für Klassische
Archäologie, Proseminar
Leihgaben
Im Jahr 2010 war die Antikensammlung
mit 59 Leihgaben an 7 Sonderausstellungen im In- und Ausland beteiligt.
43
44
Kunstkammer, Weltliche und Geistliche Schatzkammer
Dr. Sabine HAAG,
Direktorin
Neueinrichtung der Schausammlung
Dr. Franz KIRCHWEGER,
Geschäftsführender Direktor
Die seit 2006 laufenden Arbeiten an der
Neueinrichtung der Schausammlung der
Kunstkammer traten in Zusammenhang
mit der konkreten Finanzierungszusage
durch die öffentliche Hand 2010 in eine
neue, entscheidende Phase. Das Projekt
wurde 2010 sowohl in Hinblick auf die
Organisation als auch auf das Konzept
und die Gestaltung überprüft und zum Teil
neu ausgerichtet.
Dr. Claudia KRYZA-GERSCH
Dr. Thomas KUSTER
Mag. Paulus RAINER
Dr. Katja SCHMITZ-VON LEDEBUR
Sieglinde KUNST
Karin LYDTIN
Restaurierung
Mag. Helene HANZER
Mag. Johanna DIEHL
Dipl.-Rest. Barbara GOLDMANN
Mag. Herbert REITSCHULER
Mag. Eva PUTZGRUBER
Mag. Petra SÜSZ
Ulrike AKBIYIK-MESSNER
Andrea ANTONIUK
Gabriele FRANCO, Pension
Karin HAMMERSCHMID
Eva-Maria JERABEK
Michaela KRATOCHWIL
Mag. Edith Romana OBERHUMER
Isabella STEHLIK
Sabine SVEC
Seitens der Projektleitung (GD Dr. Sabine
Haag und kfm. GF Dr. Paul Frey) wurde
eine interne Projektsteuerung bestellt
(Ing. Bertrun Kos, Projektsteuerung Bau;
Mag. Helene Hanzer und Dr. Franz Kirchweger, beide Projektsteuerung Wissenschaft) sowie eine Projektsteuerung extern
(Büro BME Wien) installiert. Die Projektsteuerung erarbeitete ein Projekthandbuch
und einen Generalterminplan, um den
notwendigen Rahmen für die konkrete
Abwicklung des Projektes bis zu dem vorgesehenen Eröffnungsdatum im Dezember
2012 zu definieren.
Visualisierung von Saal 29 durch hgm (Planungsstand Juli 2010)
Das vorliegende wissenschaftliche Konzept
wurde seitens der KuratorInnen der
Sammlung in Zusammenarbeit mit dem
Büro bogner cc (Wien) hinsichtlich Fragen
der Erzählstruktur, der Vermittlung und
zeit­gemäßer medialer Präsentationsformen
überarbeitet. Die Neugestaltung der Schau­
sammlung wurde seitens der Projektleitung
dem Büro hg merz, Stuttgart übertragen.
In wenigen Monaten konnten in einem
engen und intensiven Austausch die
wesentlichen Faktoren für die neue Raumgestaltung und die Vitrinenplanungen
erarbeitet werden. Die Detailplanungen zu
allgemeinen Gestaltungsfragen und zur
Objektpräsentation wurden dabei ebenso
vorangetrieben wie jene zu den technischen Komponenten (z. B. Klima- und
Lichttechnik) als Grundlage für die Ausschreibung der neu anzuschaffenden
Vitrinen. Parallel dazu erfolgten laufend
Gespräche zur Abstimmung zwischen
Projektsteuerung, Ausstellungsgestaltern
und Bauplanung sowie den verschiedenen
Fachplanern (Statik, Klima, Elektrik, Sicherheitstechnik, Licht).
Saal 29, Zentralansicht, Visualisierung durch hgm (Planungsstand
Juli 2010)
sammlungen KHM
Als erste konkrete Baumaßnahme wurde
ab dem Sommer 2010 im Keller eine neue
Haustechnikzentrale errichtet. Nach der
kompletten und endgültigen Räumung
aller Schausäle der Kunstkammer durch
die Sammlung, die wiederum große Objektbewegungen in den Depots notwendig
machte, erfolgte im Oktober 2010 der
Abbruch der Fußböden zur Überprüfung
der Gewölbehöhen als Entscheidungsgrundlage für die Möglichkeiten der neuen
Fußbodengestaltung.
Seitens der Objektrestaurierung lag der
Schwerpunkt auch 2010 in den Planungsund Vorbereitungsarbeiten für die Neu­
einrichtung einschließlich der Restaurierprojekte im Sinne des vorliegenden um­
fassenden Restaurierplanes. 2010 konnten
insgesamt 58 Objekte restauriert werden.
In Zusammenhang mit umfassenden
Konservierungsmaßnahmen am Bestand
der Uhren und Automaten der Wiener
Kunstkammer wurde seitens der Objekt­
restaurierung, Mag. Helene Hanzer, und
des zuständigen Kurators, Mag. Paulus
Rainer, ein Forschungsprojekt mit der
Saal 35, projektierte Neuaufstellung (Planungsstand Juli 2010)
Sammlung alter Musikinstrumente,
Dr. Rudolf Hopfner, und dem Phonogramm­
archiv der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften initiiert, das sich mit der
Rekonstruktion von Musik und der mechanischen Funktionsweise der historischen
Automaten beschäftigt. Die Ergebnisse
werden im Rahmen der die Neueinrichtung
begleitenden Didaktik in Form von Tonund/oder Bildaufnahmen den Besuchern
einen Eindruck von der Funktionsweise
dieser technischen Meisterwerke geben
können.
2010 beteiligten sich die KuratorInnen und
RestauratorInnen der Kunstkammer ihrerseits wiederum intensiv an den allgemeinen
Bemühungen, in der Öffentlichkeit, bei
den Freunden des KHM, bei Sponsoren
und Unterstützern von Restaurierprojekten
die Arbeit an der Neueinrichtung der Kunst­
kammer zu erklären und im Rahmen von
Führungen, Vorträgen und Interviews eine
Vorstellung von den Vorhaben und Maßnahmen zu geben.
Detail des Musikwerks
Bericht: Dr. Franz Kirchweger
Triumphwagen der Minerva, Automat, Inv.-Nr. KK 849
45
46
Kunstkammer, Weltliche und Geistliche Schatzkammer
Restaurierwerkstätten
Objektrestaurierung
Neueinrichtung der Schausammlung
Der Schwerpunkt des Arbeitsprogramms
der Objektrestaurierung lag 2010 wiederum auf den Planungs- und Vorbereitungsarbeiten zur Neueinrichtung der Kunst­
kammer. In Folge des Wechsels des mit der
Gestaltung beauftragten Architekturbüros
kam es zu Veränderungen gegenüber
früheren Planungen, die laufend auf das
vorhandene konservatorische Konzept zu
Raumklima und Vitrinenbau hin zu überprüfen und mit diesem abzustimmen
waren. In Hinblick auf die neu entworfenen
Vitrinen wurden umfassende Vorarbeiten
für die im Sinne des Klimakonzeptes vor­
gesehene technische Ausrüstung geleistet.
Zahlreiche Stellproben zur Überprüfung
der neu geplanten Objektpräsentation
wurden von der Restaurierwerkstatt gemeinsam mit den KuratorInnen betreut
und durchgeführt.
Im Rahmen des 2004 konzipierten Restaurierplanes für die Neueinrichtung der
Schausammlung konnten 2010 insgesamt
58 Objekte restauriert werden.
Restaurierung der Archiv- und Inventar­
bücher
Die notwendigen Restauriermaßnahmen
am Bestand der Archiv- und Inventarbücher
der Kunstkammer konnten 2010 weiter­
geführt und es konnten verbesserte Lagerungsbedingungen geschaffen werden. Frau
Mag. Judith Emprechtinger restaurierte
21 Bücher.
Leihverkehr
• 405 Objekte wurden auf Leihfähigkeit
geprüft;
• 318 Zustandsprotokolle wurden erstellt;
• 182 Objekte wurden für die Verleihung
an in- und ausländische Ausstellungen
vorbereitet und ihre Verpackung für den
Transport wurde konzipiert
• 37 Objekte der Kunstkammer sowie
20 Fremdleihgaben wurden für haus­
eigene Ausstellungen vorbereitet bzw.
protokolliert und konservatorisch
betreut;
• bei 16 Kurierreisen wurden von den
MitarbeiterInnen der Objektrestaurierung 102 Objekte betreut.
Textilrestaurierung
Workshop zur Restaurierung der
Tapisserien mit der Darstellung
„Die sechs Weltalter“.
Eine Tapisserienserie des Kunsthistorischen
Museums aus dem Besitz Erzherzog
Ferdinands II. von Tirol
Am 19. und 20.10. wurde im Kunsthistorischen Museum ein internationaler Workshop zu diesem Thema abgehalten. Siehe
dazu den Bericht von Katja Schmitz- von
Ledebur im Bereich „Symposien“.
Restaurierungen
Wappenrock für den Herold des
Römisch-Deutschen Königs
Lampas lamé (Seide, Golddraht), Fransenborte
Applikation: Atlas (Seide), Metallfäden, Glas,
Leinen, Papier, pflanzliches Fasermaterial
Inv.-Nr. WS XIV 102
Aufbau der Applikation
Der schwarze Seidenstoff, der die komplette
Oberfläche der Adler bedeckt, wurde mit
Metallfäden bestickt (durchgestochen).
Erst danach erfolgte die Verbindung mit
der reliefartig vorgearbeiteten Unterlage
(Papier und Pflanzenfasern auf Leinengrund), indem man entlang aller Konturen
eine locker mit Goldfaden umwickelte
schwarze Schnur annähte. Anschließend
wurde das Motiv ausgeschnitten und
appliziert.
Zustand vor der Restaurierung
Entlang der Kanten war ebenso wie in der
Um­gebung der Einstichstellen des Metall­
fadens (Binnenzeichnung) der schwarze
Seidenstoff bei jeder Manipulation besonders großer Belastung ausgesetzt. An
diesen Stellen waren umfangreiche Schäden zu finden. Partiell war bereits der
sich unter der schwarzen Seide befindende
Karton ersichtlich. Im Bereich einzelner
„Federn“ lassen sich bestickte Teile groß­
flächig vom Leinen abheben.
Restauriergeschichte
Der Heroldsrock hat bereits eine umfassende
Restaurierung erfahren (Anfang 20. Jh?).
Der Applikationsstoff ist partiell durch
einen dem Original ähnlichen Seidenatlas
erneuert worden. Sowohl am Glanz dieses
Stoffes als auch anhand der neu gestickten
Binnenzeichnung mit weitaus dünneren
Metallfäden ist die Restaurierung leicht vom
Original zu unterscheiden. Lose Metall­
fäden wurden mit schwarzem Nähfaden
fixiert.
Aufgrund vereinzelter Nahtspuren lässt sich
schlussfolgern, dass für diese umfassende
Restaurierung die Applikation vom Grundstoff gelöst war.
Die Rückseite gibt leider keine Auskunft
über die damalige Arbeitsweise, hier
wurde zu einem späteren Zeitpunkt naturfarbener Baumwollbatist angebracht, der
die gesamte Fläche bedeckt. Der Stoff ist
entlang der Umrisslinien der Adler fixiert,
wodurch er das Gewicht der Applikation
mitträgt.
sammlungen KHM
Gesamtaufnahme, vor der Restaurierung
Detail Vorderseite, unter dem Seidenatlas ist eine Papierschicht erkennbar
Vorderseite, rechter Flügel nach Abschluss der Restaurierung
Detail Rückseite, der bestickte Seidenatlas löst sich vom Leinengrund
47
48
Kunstkammer, Weltliche und Geistliche Schatzkammer
Restauratorische Maßnahmen
Um gleichzeitig dem freiliegenden Karton
Schutz zu bieten und eine optisch befriedigende Lösung zu finden, entschied man,
die Fehlstellen des Seidenatlas mit feinem
schwarzen Baumwollbatist zu unterlegen.
Dieser lässt sich einfach verarbeiten und
tritt mit seiner fein strukturierten, matten
Oberfläche in den Hintergrund.
Da an manchen Stellen zu wenig Originalsubstanz vorhanden war, um den Baumwollbatist darunter zu schieben, mussten
passgenaue Teile mit versäuberten Kanten
gefertigt werden. Die Sicherung des
Seidenatlas sowie die Verbindung der
eingefügten Teile mit dem Original erfolgte
durch Spannstiche, anschließend wurden
die abstehenden Goldfäden fixiert.
Bericht: Sabine Svec;
Restaurierung: Gabriele Franco
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Sabine HAAG
Ausstellungen
Ko-Kuratorin der Ausstellung Elfenbein.
Barocke Pracht am Wiener Hof, Frankfurt
am Main, Liebieghaus, Skulpturensammlung, 2.2.–26.6.2011
Publikationen
Herausgabe von Meisterwerke der Kunst­
kammer (Kurzführer durch das Kunst­
historische Museum, Bd. 12), Wien 2010;
Die Geschichte der Wiener Kunstkammer,
ebenda, 13–19; 9 Objekttexte ebenda
Herausgabe von Ausstellungskatalog
P. Rainer, Glanz der Macht. Kaiserliche
Pretiosen aus der Wiener Kunstkammer,
Pforzheim (Schmuckmuseum Pforzheim)
2010/2011 – Halle/Saale (Kunstmuseum
des Landes Sachsen-Anhalt) 2011
(gemeinsam mit Cornelie Holzach und
Katja Schneider)
Dr. Franz Kirchweger
Publikationen
Herausgabe von H. Fillitz, Thesaurus
mediaevalis. Ausgewählte Schriften zur
Schatzkunst des Mittelalters, Ostfildern
2010 (gemeinsam W. Telesko)
Der mittelalterliche Einband, in: […]
Daz si ein recht puech sollen haben […]
Kodikologische, kunsthistorische, paläo­
graphische und restauratorische Analysen
zum Wiener Eisenbuch (14.–19. Jahr­
hundert) (Forschungen und Beiträge
zur Wiener Stadtgeschichte, Bd. 53),
hg. von F. Opll, Wien 2010, 35–62
(gemeinsam mit A. Fingernagel)
The Coronation Robes of the Holy Roman
Empire in the Middle Ages: Some Remarks
on Their Form, Function and Use,
in: Iconography of Liturgical Textiles in
the Middle Ages (Riggisberger Berichte,
Bd. 18), Riggisberg 2010, 103–115
Die Heilige Lanze in Wien, in: De reliquiis.
À propos de reliques et de reliquaires de
saints / About Relics and Reliquaries of
Saints (Feuillets de la Cathédrale de Liège
102–112), 2010, 33–38
15 Objekttexte in: Meisterwerke der
Kunstkammer (Kurzführer durch das
Kunsthistorische Museum, hg. von
S. Haag, Bd. 12), Wien 2010
Reste einer früheren Montage
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
21.6. Fürstliches Sammeln. Die habsbur­
gischen Kunstkammern: Geschichte,
Gegenwart und Zukunft, Graz, Schloss
Eggenberg (Freundeskreis der Alten
Galerie)
Lehrtätigkeit
Alt-Restaurierung, erneuerter Seidenatlas
WS 2009/10 Geschichte des Kunstge­
werbes, Wien, Universität für angewandte
Kunst, Vorlesung
sammlungen KHM
Sonstiges
Wissenschaftliche Beratung und Mitarbeit
in der Vorbereitung einer Faksimileausgabe
des sog. Wiener Krönungsevangeliars
(Weltliche Schatzkammer, Inv.-Nr. XIII 18)
Dr. Claudia Kryza-Gersch
Organic patinas on Renaissance and
Baroque bronzes – Interpretation of com­
positions of the original patination by using
a set of simulated varnished bronze coupons,
in: Journal of Cultural Heritage, 2010,
published online 8.12.2010: www.sciencedirect.com, DOI 10.1016/j.culher.
2010.09.002 (gemeinsam mit V. Pitthard,
R. Stone, S. Stanek, M. Griesser und
H. Hanzer)
Ausstellungen
Wissenschaftliche Beratung für die Ausstellung Antico: The Golden Age of Renaissance
Bronzes, Washington, DC, National Gallery
of Art, 20.11.2011–8.4.2012, und New
York, Frick Collection, 1.5.–29.7.2012
Kuratorin und Vorbereitung der Ausstellung
Schaurig schön – Ungeheuerliches in
der Kunst (Intermezzo 03), KHM, 15.2.–
1.5. 2011 (gemeinsam mit Christian
Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber,
Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller,
Beatrix Kriller-Erdrich, Manuela Lauben­
berger, Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec
und Karoline Zhuber-Okrog)
Vorbereitung der Ausstellung Princely
Collecting. Masterpieces from the Imperial
Kunstkammer in Vienna, San Francisco
Legion of Honor, 2012
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt
Organische Überzüge auf metallischen
Museumsobjekten (Projektleitung:
Dr. Martina Griesser, Naturwissenschaft­
liches Labor, KHM)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
27.1. Pier Jacopo Alari Bonacolsi, genannt
Antico: ein Pionier der Renaissanceskulptur,
Passau, Universität Passau
12.1. Two newly discovered all’antica
busts by Simone Bianco, London, Victoria &
Albert Museum, The Robert H. Smith
Sculpture Conference Carvings, Casts &
Collectors: The Art of Renaissance Sculpture
(12.–13.1.)
Publikationen
Objekttext in: Ausstellungskatalog
R. Gennaioli (Hg.), Pregio e bellezza.
Cammei e intagli dei Medici, Florenz
(Palazzo Pitti, Museo degli Argenti) 2010
Dr. Thomas Kuster
Ausstellungen
4 Objekttexte in: Ausstellungskatalog
S. Haag (Hg.), Nozze italiane. Öster­
reichische Erzherzoginnen im Italien des
16. Jahrhunderts, Innsbruck (Schloss
Ambras) 2010
Wissenschaftliche Mitarbeit an der Aus­
stellung Nozze italiane. Österreichische
Erzherzoginnen im Italien des 16. Jahr­
hunderts, Innsbruck (Schloss Ambras)
25.6.–17.10.2010
Redaktion von: Meisterwerke der Kunst­
kammer (Kurzführer durch das Kunst­his­to­
rische Museum, hg. von S. Haag, Bd. 12),
Wien 2010; 22 Objekttexte ebenda
Ko-Kurator der Ausstellung Elfenbein.
Barocke Pracht am Wiener Hof, Frankfurt
am Main, Liebieghaus, Skulpturensammlung, 2.2.–26.6.2011
Publikationen
Der Staat als Kunstwerk. Abriss zur
Geschichte Italiens im 16. Jahrhundert,
in: Ausstellungskatalog Nozze italiane.
Österreichische Erzherzoginnen im Italien
des 16. Jahrhunderts, Innsbruck (Schloss
Ambras) 2010, 12–15; 17 Objekttexte
ebenda
Erz Fürst. Raiss nacher Welsch Landt […]
de Anno 1652. Das Reisetagebuch Erzher­
zog Ferdinand Karls, in: W. Meighörner
(Hg.), Wissenschaftliches Jahrbuch der
Tiroler Landesmuseen, Bd. 3, 2010, 194–
385 (gemeinsam mit V. Sandbichler)
Artikel Erzherzog Ferdinand Karl von
Habsburg (1628–1662), Landesfürst von
Tirol, in: Bautz. Biografisches-bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. 32, Herzberg 2010
Artikel Wilhelm Biener (um 1590 – 1651),
in: Bautz. Biografisches-bibliografisches
Kirchenlexikon, Bd. 33, Herzberg 2010
Artikel Denis van Hallart (Dionys Hallaert),
in: Saur. Allgemeines Künstlerlexikon;
Hans von Zürich (Hans Hohenbaum),
ebenda
7 Objekttexte in: Ausstellungskatalog
Prinz Eugen. Feldherr, Philosoph und
Kunstfreund, Wien (Belvedere) 2010
Objekttext, in: Ausstellungskatalog
Die Staufer und Italien, Mannheim
(Reiss-Engelhorn-Museen) 2010
11 Objekttexte in: Ausstellungskatalog
P. Rainer, Glanz der Macht. Kaiserliche
Pretiosen aus der Wiener Kunstkammer,
Pforzheim (Schmuckmuseum Pforzheim)
2010/2011 – Halle/Saale (Kunstmuseum
des Landes Sachsen-Anhalt) 2011
17 Objekttexte in: S. Haag (Hg.),
Meisterwerke der Kunstkammer (Kurzführer
durch das Kunsthistorische Museum,
Bd. 12), Wien 2010
49
50
Kunstkammer, Weltliche und Geistliche Schatzkammer
Mag. Paulus Rainer
Ausstellungen
Wissenschaftliches Konzept und kura­
torische Betreuung der Ausstellung
Glanz der Macht. Kaiserliche Pretiosen der
Habsburger, Pforzheim (Schmuckmuseum
Pforzheim) 3.10.2010–13.2.2011
Kurator und Vorbereitung der Ausstellung
Starke Köpfe. Porträt(s) des Kunsthistori­
schen Museums (Intermezzo 02), KHM,
1.6.–12.9.2010 (gemeinsam mit Michael
Alram, Regina Hölzl, Manuela Lauben­
berger, Georg Plattner, Gudrun Swoboda,
Daniel Uchtmann und Heinz Winter)
Publikationen
Ausstellungskatalog Glanz der Macht.
Kaiserliche Pretiosen aus der Wiener
Kunstkammer, Pforzheim (Schmuck­
museum Pforzheim) 2010/2011 – Halle/
Saale (Kunstmuseum des Landes SachsenAnhalt) 2011
3 Beiträge in: Ausstellungskatalog Starke
Köpfe. Porträts des Kunsthistorischen
Museums, Wien (KHM) 2010 (gemeinsam
mit M. Alram, R. Hölzl, M. Laubenberger
und H. Winter)
5 Objekttexte in: Ausstellungskatalog
Nozze Italiane. Österreichische Erzherzo­
ginnen im Italien des 16. Jahrhunderts,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2010
Objekttext in: Ausstellungskatalog Dracula.
Voievod şi vampir, Bukarest (Muzeul
Naţional de Artă al României) 2010
Objekttext in: Ausstellungskatalog Pregio
e bellezza. Cammei e intagli dei Medici,
Florenz (Palazzo Pitti, Museo degli Argenti)
2010
33 Objekttexte in: Meisterwerke der
Kunstkammer (Kurzführer durch das
Kunsthistorische Museum, hg. von S. Haag,
Bd. 12), Wien 2010
Forschungsprojekte, Forschungen
Mitarbeit an den Forschungen zur Re­
konstruktion von Musik und mechanischer
Funktionsweisen der Automaten der
Kunstkammer des KHM.
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
16.12. Von der Schatzkammer zum
Kunsthistorischen Museum – 500 Jahre
habsburgisches Kunstsammeln im Dienste
kaiserlicher Repräsentation, Pforzheim,
Schmuckmuseum Pforzheim
14.–21.8. Dresden, International Academy
of the Arts
23.–24.10. Burg Forchtenstein,
1. Forchtensteiner Schatzkammertage
Dr. Katja Schmitz-von Ledebur
Ausstellungen
Wissenschaftliches Konzept und kuratorische Betreuung der Ausstellung Habsburg
Treasures: Renaissance Tapestries from the
Kunsthistorisches Museum, Vienna, West
Palm Beach, Florida, The Norton Museum
of Art, 16.1.–11.4.; Columbia, South
Carolina, Columbia Museum of Art, 21.5.–
19.9.; Sarasota, Florida, The John & Mable
Ringling Museum of Art, 7.10.–30.12.
Publikationen
Habsburg Treasures: Renaissance Tapestries
from the Kunsthistorisches Museum,
Vienna, Washington 2010
Der Messornat des Ordens vom Goldenen
Vlies: Sticker im Dienste der burgundischen
Herzöge, in: Reiche Bilder. Aspekte zur
Produktion und Funktion von Stickereien
im Spätmittelalter. Beiträge der internatio­
nalen Fachtagung des Deutschen Textil­
museums Krefeld und des Zentrums zur
Erforschung antiker und mittelalterlicher
Textilien an der Fachhochschule Köln
(20.–21. November 2008), Regensburg
2010
Anmerkungen zum textilen Medium
in Vermeers Gemälde „Die Malkunst“:
Tapisserie und Wams mit Schlitzen,
in: Ausstellungskatalog Vermeer Die
Malkunst. Spuren­sicherung an einem
Meisterwerk, Wien (KHM) 2010, 93–101;
2 Objekttexte ebenda
Anmerkungen zur Erarbeitung einer
wissenschaftlichen Ausstellung, in:
Ausstellungs­katalog Sammeln: Zeitver­
schwendung oder Kunst?, Wien (KHM)
2010, 94
2 Objekttexte in: Vermeer Die Malkunst.
Spurensicherung an einem Meisterwerk.
Für junge Leser, Wien 2010
Objekttext in: Ausstellungskatalog Prinz
Eugen. Feldherr, Philosoph und Kunst­
freund, Wien (Belvedere) 2010
9 Objekttexte in: Meisterwerke der
Kunstkammer (Kurzführer durch das
Kunsthistorische Museum, hg. von
S. Haag, Bd. 12), Wien 2010
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
13.1. Conservation of the Romulus and
Remus Tapestries, West Palm Beach,
The Norton Museum of Art
17.3. Vom Schlitzwams zum Ärmel,
Bustier, Kleid, Gehrock … Transformation/
Inter­pretation eines Kleidungsstücks im
Bezug zu Vermeers „Die Malkunst“,
KHM
19.10. Die sechs Weltalter. Eine Tapisse­
rienserie des Kunsthistorischen Museums
aus dem Besitz Erzherzog Ferdinands II.
von Österreich, KHM
19.–20.10. Organisation und Moderation
eines zweitägigen Workshops zur
Restaurierung der Tapisserien mit der
sammlungen KHM
Darstellung „Die sechs Weltalter“ mit
geladenen Textilrestauratoren aus der
Schweiz, Deutschland und Österreich
(siehe den Bericht im Abschnitt „Symposien“)
positions of the original patination by
16.–17.11. Bern, Historisches Museum
Bern, Referentin eines öffentlichen
Podiumsgesprächs zu den „Cäsartapisserien“
des Historischen Museums Bern
www.sciencedirect.com, DOI 10.1016/j.
Mag. Helene HANZER
Publikationen
Organic patinas on Renaissance and
Baroque bronzes – Interpretation of com­
Sabin SVEC
using a set of simulated varnished bronze
coupons, in: Journal of Cultural Heritage,
2010, published online 8.12.2010:
culher. 2010.09.002 (gemeinsam mit
V. Pitthard, R. Stone, S. Stanek, M. Griesser
und C. Kryza-Gersch)
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
1.–5.2. Wien, Universität für angewandte
Kunst Wien, Institut für Konservierung
und Restaurierung, Kate Gill, Conservation
of Upholstered Furniture: Issues and
approches concerning treatment
Leihgaben
Organische Überzüge auf metallischen
Museumsobjekten (Projektleitung:
Dr. Martina Griesser, Naturwissenschaft­
liches Labor, KHM)
Im Jahr 2010 war die Kunstkammer mit
278 Leihgaben an 33 Ausstellungen im
In- und Ausland beteiligt.
51
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Gemäldegalerie
HR Dr. Karl SCHÜTZ, Direktor
(bis 30.11.2010),
Stv. General­direktor, Pension
Restaurierwerkstätte
Dr. Sylvia FERINO,
Direktorin
(ab 1.12.2010)
Neben der Restaurierung und Konservierung
einzelner Gemälde widmete sich die Restaurierwerkstätte der Gemäldegalerie auch
2010 der konservatorischen Betreuung der
intensiven Leih- und Ausstellungstätigkeit
des Hauses, den laufenden Forschungs­
projekten für systematische Sammlungs­
kataloge sowie der Sammlungspflege und
präventiven Konservierung.
Dr. Gerlinde GRUBER
Dr. Sabine PÉNOT
Dr. Gudrun SWOBODA
Dr. Christof METZGER
Dr. Björn BLAUENSTEINER
Dr. Wencke DEITERS*
Dr. Francesca
DEL TORRE SCHEUCH*
Mag. Nora FISCHER*
Mag. Alice
Hoppe-Harnoncourt*
HR Univ.-Prof.
Dr. Wolfgang PROHASKA*
Ruperta PICHLER
Mag. Elisabeth WOLFIK
Mag. Petra FISCHER
Christine SURTMANN
Restaurierung
HR Mag. Elke OBERTHALER,
Leiterin
Mag. Monika STROLZ
Mag. Jutta HÖFLINGER
Mag. Ingrid HOPFNER
Mag. Robert A. WALD
Mag. Michael ODLOZIL
Mag. Ina SLAMA
Barbara Anna EBLE
Dipl.-Rest. (FH) Eva GÖTZ
Mag. Natalia GUSTAVSON*
Mag. Ute TÜCHLER*
Sonja KOCIAN
Einige Zahlen:
• Für 47 externe Ausstellungen wurden
Die 2009 erarbeiteten Forschungsergebnisse
zum Zustand und zur Maltechnik des Gemäldes Die Malkunst von Johannes Vermeer
wurden durch die Ausstellung Vermeer Die
Malkunst. Spuren­sicherung an einem Meister­
werk einer breiten Öffentlichkeit vermittelt.
• 225 Leihgaben vorbereitet;
• 487 Leihfähigkeitsgutachten und
• 564 Zustandsprotokolle erstellt;
• an 112 Tagen Dienstreisen zur Kurier­
begleitung/Leihgabenbetreuung
durchgeführt;
• 7 hausinterne Ausstellungen wurden
konservatorisch betreut;
• von 41 Gemälden und 5 Objekten
(Sammlung alter Musikinstrumente
und Kunstkammer) wurden Röntgen­
aufnahmen hergestellt;
• an 46 Gemälden wurden IRR-Auf­
nahmen durchgeführt.
Einen weiteren Schwerpunkt bildeten
die Planungen und Vorarbeiten für das
neue Depot sowie systematische Zustandskontrollen des Bestandes in der Sekundärgalerie.
Zum Dank für die langjährige Zusammenarbeit mit dem Kurator Wolfgang Prohaska
wurde gemeinsam mit Gudrun Swoboda
im Saal VII der Primär­galerie die Fokusausstellung Die Galerie Kaiser Karls VI. in Wien.
Solimenas Widmungsbild und Storffers
Inventar (1720–1733) realisiert.
Rahmenwerkstatt
AR Rudolf HLAVA
Markus GEYER
Ausstellung Vermeer. Die Malkunst. Spurensicherung
an einem Meisterwerk: Camera Obscura vor der Rekonstruktion des Malermotivs, Idee: Sabine Pénot, Umsetzung: Robert Wald, Rudolf Hlava und Markus Geyer
sammlungen KHM
Restaurierungen
2010 wurde die Restaurierung folgender
Gemälde abgeschlossen:
GG Inv.-Nr. 1186, August Querfurt,
Rückkehr von der Jagd, und
GG Inv.-Nr. 1780, Jan Christiaensz Micker,
Landschaft mit Marter des hl. Laurentius
(Diplomarbeiten Andrea Kappes,
Universität für angewandte Kunst)
GG Inv.-Nr. 422, Jacques d’Arthois,
Große Waldlandschaft mit dem hl. Francisco
Borja (Robert Wald, Michael Odlozil,
Coralie Le Golvan)
GG Inv.-Nr. 468, Jacques d’Arthois, Große
Waldlandschaft mit dem hl. Stanislaus
Kostka (Robert Wald, Michael Odlozil,
Coralie Le Golvan)
GG Inv.-Nr. 1112, Joseph Heintz d. Ä.,
Mythologische Hochzeit (Jutta Höflinger)
Paolo Domenico Finoglio, Ungläubiger Thomas, GG Inv.-Nr. 3510, vor der Restaurierung
GG Inv.-Nr. 1129, Hans von Aachen,
Kuppeleiszene (Michael Odlozil)
GG Inv.-Nr. 3510, Paolo Domenico
Finoglio, Ungläubiger hl. Thomas
(Jutta Höflinger)
GG Inv.-Nr. 3513, Hans von Aachen,
Der Maler Gaspar Rem (Eva Götz)
GG Inv.-Nr. 3564, nach Quinten Massys,
Ungleiches Paar mit einem Narren
(Eva Götz)
GG Inv.-Nr. 4020, nach Francesco Solimena,
Karl VI. und Gundaker Graf Althann
(Robert Wald)
GG Inv.-Nr. 4398, Hans Burgkmair d. Ä.
zugeschrieben, Kaiser Friedrich III.
(Ingrid Hopfner)
GG Inv.-Nr. 4399, Hans Burgkmair d. Ä.
zugeschrieben, Eleonore von Portugal
(Ingrid Hopfner)
GG Inv.-Nr. 5622, Werkstatt des
Ambrogio de’ Predis, Bianca Maria Sforza
(Ingrid Hopfner)
Nach der Restaurierung
53
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Gemäldegalerie
Konservierung des Bildträgers der beiden Gemälde: Jacques d’Arthois, Große Waldlandschaft mit dem hl. Francisco Borja (GG Inv.-Nr. 422)
und Jacques d’Arthois, Große Waldlandschaft mit dem hl. Stanislaus Kostka (GG Inv.-Nr. 468)
GG Inv.-Nr. 6379, Sebastiano Ricci,
Vision der hl. Therese von Avila (Ina Slama)
GG Inv.-Nr. 9799, Werkstatt des Domenico
Fetti, Gleichnis vom verlorenen Sohn
(Jutta Höflinger)
Forschungsprojekte
Tizians wurden in enger Zusammenarbeit
zwischen der Gemäldegalerie, der Restaurierwerkstätte der Gemäldegalerie und dem
Naturwissenschaftlichen Labor weitergeführt. Der wissenschaftliche Katalog, der
die technologische Erfassung und kunst­
historische Interpretation der Werke Tizians
in der Sammlung des Kunsthistorischen
Museums vorsieht, wurde weiter erarbeitet.
Im letzten Jahr konnte das Forschungs­
projekt Catalogue raisonné der italieni­
schen Barockmalerei im Kunsthistorischen
Museum. Römische Schule: Caravaggio und
seine Nachfolge abgeschlossen werden.
Von den Projektmitarbeitern der Restaurier­
werk­stätte (E. Götz, M. Odlozil, I. Slama und
R. Wald) wurden sämtliche Forschungsergebnisse ein letztes Mal geprüft. Diese
umfassten die Beschreibung des Bildträgers
Naturwissenschaftliche Untersuchungen
der Gemälde Tizians im KHM
Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden
Projektmitarbeit: Dr. Wencke Deiters,
Dr. Martina Griesser, Mag. Elke
Ober­thaler, Mag. Robert Wald,
BSc. Marta Anghelone
Finanzierung aus Mitteln des FWF
(Projekt-Nr. P19032-G13)
Die Auswertung und die Zusammenfassung
der Untersuchungsergebnisse zur Maltechnik
und dessen zumeist veränderten Formats,
Catalogue raisonné der italienischen
Barockmalerei im Kunsthistorischen
Museum
des materiellen Bestandes und der Mal-
Projektleitung: Dr. Wolfgang PROHASKA,
Dr. Gudrun SWOBODA
Projektmitarbeit: Dipl.-Rest. (FH) Eva GÖTZ,
Mag. Ina SLAMA, Mag. Michael ODLOZIL,
Mag. Robert Wald
Finanzierung: J. P. Getty Foundation
(P19032 in Fortsetzung des FWF-Projektes
FP 01/035)
während des Malprozesses unter Zuhilfe-
technik im Hinblick auf den Malschicht­
aufbau und eventuelle Veränderungen
nahme von zuvor angefertigten Infrarot­
reflektogrammen, Röntgenaufnahmen
sowie Querschliffen etc.. Den nach
einem einheitlichen Schema in präg­nanter Form verfassten Katalogbeiträgen
wurde rele­vantes Bild­material gegenübergestellt.
sammlungen KHM
Ende 2010 erschien dazu die Publikation
W. Prohaska – G. Swoboda, Caravaggio
und der internationale Caravaggismus
(Sammlungskataloge des Kunsthistorischen
Museums, hg. von S. Haag, Bd. 6; Sammlungskatalog der Gemäldegalerie: Rom I),
Wien 2010.
Katalog der deutschen Gemälde
1500–1540 im Kunsthistorischen
Museum
Projektleitung: HR Dr. Karl Schütz
Projektmitarbeit: Michael Eder,
Mag. Alice Hoppe-Harnoncourt,
Mag. Monika Strolz, Mag. Ute Tüchler
Finanzierung: FWF (Projekt Nr. P19829-G13)
Ziel des Forschungsprojektes ist es, den
Bestand an deutschen Gemälden des
KHM – eingegrenzt auf eine Entstehungszeit zwischen 1500 und 1540 – systematisch kunsthistorisch sowie technologisch
zu untersuchen und die Ergebnisse
publi­kationsfertig zu dokumentieren.
Wir befinden uns nun im vierten ProjektJahr.
Die kunsthistorischen Recherchen, das
Aufarbeiten der aktuellen Literatur, die
Erörterung von Provenienzfragen und die
technologischen Untersuchungen wurden
fortgeführt. Nachdem wir uns im dritten
Projekt-Jahr Künstler des schwäbischen
Raums auseinandergesetzt haben, führten
wir die Arbeit 2010 mit den Forschungen
zu den umfassenden Beständen an Werken
Albrecht Dürers und Christoph Ambergers
fort. Dazu kamen die Werke Bartholomäus
Bruyns d. Ä. und Gemälde aus dem Bestand
von Schloss Ambras.
Eine der größeren Unternehmungen im
Herbst 2010 war die technologische Untersuchung eines der Hauptwerke des KHM,
des Allerheiligen Altars von Dürer: Für zwei
Wochen erstmals seit 1994 aus seiner Klimavitrine genommen, wurde das Bild mittels
Infrarotreflektographie untersucht und
dokumentiert. In Zusammenarbeit mit dem
Naturwissenschaftlichen Labor konnten
zahlreiche Messpunkte mittels Röntgen­
fluoreszenzanalyse untersucht werden.
Ebenso erfolgten umfangreiche fotogra­
fische Neuaufnahmen.
Insgesamt wurden 23 Bilder mittels Infrarotreflektographie untersucht, von 23 Bildern
wurden Röntgenaufnahmen angefertigt
und von 32 Tafeln Holzproben entnommen.
Die Untersuchungen hinsichtlich Bildaufbau und Erhaltungs­zustand wurden an
23 Bildern fortgesetzt. Foto­grafisch neu
aufgenommen wurden 25 Gemälde
(Andreas Uldrich). Die digitale Bildbear­
beitung erfolgte durch die Kollegen der
Fotoab­teilung (Michael Aumüller, Michael
Eder, Tom Ritter, Andreas Uldrich).
Des Weiteren ist das Forschungsprojekt an
einer internationalen, von der A. W. Mellon
Foundation, New York, finanzierten Kooperation, beteiligt, die ein digitales Archiv
zur Cranach-Forschung ermöglichen will.
Dafür wurde 2010 begonnen, die neuesten
Untersuchungsergebnisse einer Auswahl an
Gemälden von Lucas Cranach d. Ä. aus
dem Bestand des KHM zur Verfügung zu
stellen und zu kommentieren.
Die Gemälde von Francesco und
Leandro Bassano in der Gemäldegalerie
des Kunsthistorischen Museums
in Wien
Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden
Projektmitarbeit:
Dr. Francesca Del Torre Scheuch
Finanzierung: Jubiläumsfonds der
Oesterreichischen Nationalbank
(Projekt-Nr. 12838)
Das Forschungsvorhaben befindet sich im
3. Jahr der Verlängerung und widmet sich
der Erstellung des wissenschaftlichen Kataloges. Es wurden zusätzlich drei Gemälde
von Jacopo, Leandro und Gerolamo Bassano
naturwissenschaftlichen Untersuchungen
(Röntgen- und Infrarotaufnahmen) unterzogen. Die Auswertung dieser Ergebnisse
wird wesentliche Erkenntnisse zur Malweise
der Familie Bassano erbringen.
Die digitale Bearbeitung der Aufnahmen
erfolgte durch das Fotoatelier (Michael
Aumüller, Michael Eder).
Zur Geburt der Kunstgeschichte aus dem
Geist des Museums. Transformationen
der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien
um 1800
Projektleitung: Dr. Gudrun Swoboda
Projektmitarbeit: Mag. Nora Fischer,
Dr. Kristine Patz
Weitere ProjektmitarbeiterInnen:
Dr. Karl Schütz, Mag. Alice HoppeHarnoncourt, Mag. Ina Slama,
Dott.essa Simona Pasquinucci
Finanzierung: forMuse – Forschung an
Museen. Ein Förderprogramm des
Bundesministeriums für Wissenschaft und
Forschung
In der ersten Projektphase wurde die konkrete historische Museumspraxis genauer
in den Blick genommen. Neben den klassischen Aufbereitungsformen von Archiv­
material und Literatur wurde eine virtuelle
Rekonstruktion der historischen Galerie­
räume im Belvedere entwickelt. Darauf
aufbauend werden Fragestellungen hinsichtlich der neuartigen und richtungs­
weisenden Museumskonzeption erarbeitet.
Parallel zur kontinuierlichen Forschungs­
arbeit fand am 17. Dezember am Kunst­
historischen Institut/Max Planck Institut
in Florenz in Zusammenarbeit mit inter­
nationalen Wissenschaftlern ein Studientag
zum Thema Luigi Lanzi – Interaktionen
von Kunstgeschichte und Museologie statt,
siehe http://www.khi.fi.it/aktuelles/veranstaltungen/veranstaltungen/veranstaltung284/index.html
55
56
Gemäldegalerie
Neugestaltung der Galerie
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dem Wunsch der Generaldirektion entsprechend wurde mit der Neugestaltung der
Galerie begonnen. Die erste Zielsetzung
war dabei, die altdeutsche Malerei aus
dem engen, seit 20 Jahren eingerichteten
Provisorium des Eckkabinetts 17 zu befreien.
Dürer, Cranach, Holbein und andere sind
nun in den Saal XV und das angrenzende
Kabinett eingezogen, den Saal, in dem
bisher die Holländer zu sehen waren. Damit
werden die Gemälde seit fast hundert Jahren
zum ersten Mal in gebührendem Rahmen
zelebriert.
HR Dr. Karl Schütz
Die Holländer wurden zusammen mit
flämischer Malerei des 17. Jahrhunderts
im Saal XII in einer barocken Hängung
untergebracht, die einen Vorgeschmack
geben soll von dem, was dann im Neuen
Jahr in diesem Saal XII und später auch bei
den Italienern im Saal IV angestrebt wird:
eine dichte, „barocke“ Hängung bis zur
Decke, wobei eine Anzahl von bedeutenden
Gemälden aus der seit bald 20 Jahren
geschlossenen Sekundärgalerie mit einbe­
zogen werden soll. Das Prunkstück bildet
darin Cornelis van Haarlems Kindermord
zu Bethlehem, eine hochkarätige Leihgabe
des Rijksmuseum Amsterdam, die als prominenter Gast bis Sommer 2012 in Wien zu sehen ist. An der Erstellung der Hängepläne
haben Christof Metzger, Sabine Pénot und
Gerlinde Gruber tatkräftig mitgewirkt.
Ausstellungen
Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung
der Ausstellung Goldenes Zeitalter,
Holländische Gruppenporträts aus dem
Amsterdams Historisch Museum, KHM,
9.9.––21.11.; München, Alte Pinakothek,
3.12.2010–27.2.2011 (gemeinsam mit
Marcus Dekiert, Bayerische Staatsgemälde­
sammlungen München)
Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung
der Ausstellung Hans von Aachen, 1552–
1615. Hofkünstler in Europa, Aachen,
Suermondt-Ludwig Museum, 11.3.–13.6.;
Prag, Burggalerie, 1.7.–3.10.; KHM,
19.10.2010– 9.1.2011 (gemeinsam mit
Thomas Fusenig, Essen, und Eliška
Fučiková, Prag)
Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung
der Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein.
Die Entdeckung des Menschen: Das deut­
sche Porträt um 1500, KHM, 31.5. –
4.9.2011, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München, 16.9.2011 – 15.1.2012
(gemeinsam mit Christof Metzger)
Publikationen
Einleitung, in: Ausstellungskatalog Vermeer,
Die Malkunst, Spurensicherung an einem
Meisterwerk, Wien (KHM) 2010
Porträtmalerei, in: Ausstellungskatalog
Hans von Aachen (1552–1615). Hof­
künstler in Europa, Aachen (SuermondtLudwig-Museum) – Prag (Císařská konírna) –
Wien (KHM) 2010/2011
Kunst und Mäzenatentum an den
Renaissancehöfen von Mantua, Ferrara
und Florenz, in: Ausstellungskatalog Nozze
italiane. Österreichische Erzherzoginnen
im Italien des 16. Jahrhunderts, Innsbruck
(Schloss Ambras 2010), 17–23
Redaktion von: Ausstellungskatalog Goldenes
Zeitalter, Holländische Gruppenporträts aus
dem Amsterdams Historisch Museum, Wien
(KHM) – München (Bayerische Staats­
gemäldesammlungen) 2010, und Über­
setzungen ebenda
Forschungsprojekte
Leitung des Forschungsprojekts Katalog
der deutschen Gemälde 1500–1540 im
Kunsthistorischen Museum (siehe oben)
Kooperationspartner und Mitglied des
Advisory Board des Digitalen CranachArchivs, Arbeitsplattform für Forscher und
Informationsportal für die Öffentlichkeit,
organisiert von der Stiftung museum kunst
palast Düsseldorf und dem Institut für
Restaurierungs- und Konservierungs­
wissenschaft der Fachhochschule Köln
(Prof. Dr. Gunnar Heydenreich), gefördert
von der Andrew W. Mellon Foundation,
New York
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
5.6. Judith in der Malerei, Wesselburen,
Hebbel-Museum, Tagung der HebbelGesellschaft
22.–25.9. Prag, Institute of Art History,
Academy of Sciences of the Czech Republic,
Academic Conference Center, Internationale
Konferenz Hans von Aachen and new
research in the transfer of artistic ideas
into Central Europe, Tagesvorsitz und
Moderation
17.11. Hans von Aachen, Wien, Gesellschaft der Freunde der bildenden Kunst
Sonstiges
Mitglied des wissenschaftlichen Beirats
zur Neukonzeption des Herzog Anton
Ulrich-Museums, Kunstmuseum des Landes
Niedersachsen, Braunschweig
sammlungen KHM
Dr. Sylvia Ferino-Pagden
Ausstellungen
Gastkurator der Ausstellung Arcimboldo
Nature and Fantasy, Washington DC,
National Gallery of Art, 19.9.2010–
9.1.2011
Vorbereitung und Leitung des wissenschaftlichen Komitees als Gastkurator der Aus­
stellung: Arcimboldo artista milanese tra
Leonardo e Caravaggio, Mailand, Palazzo
Reale, 10.2.–22.5.2011
Mitglied des wissenschaftlichen Komitees
des Centro Internazionale d’Arte e di
Cultura di Palazzo Te in Mantua: Teilnahme
an Sitzungen am 5./6. September und
3./4. Dezember 2010
Vorbereitung der Neuhängungen der
Gemäldegalerie mit Unterstützung von
Sabine Pénot, Gerlinde Gruber und
Christof Metzger (siehe oben)
Publikationen
Ausstellungskatalog Arcimboldo 1526–
1593. Nature and Fantasy, Washington
(National Gallery of Art) 2010
Rezension von T. DaCosta Kaufmann,
Arcimboldo: Visual Jokes, Natural History,
and Still-life Painting, in: The Art News­
paper, April 2010
Mitherausgeber von Venezia Cinquecento
Forschungsprojekte
Leitung des Forschungsprojektes Natur­
wissenschaftliche Untersuchungen der
Gemälde Tizians im KHM (siehe oben)
Leitung des Forschungsprojektes Die
Gemälde von Francesco und Leandro
Bassano in der Gemäldegalerie des
Kunsthistorischen Museums in Wien
(siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
8.9. Arcimboldo, the Lombard Painter
between Leonardo da Vinci and Cara­
vaggio, Washington, National Gallery
of Art, Eröffnungsvortrag der Ausstellung
Arcimboldo 1526–1593, Nature and
Fantasy
19.–20.10. Wien, Albertina, Internationales
Symposium Michelangelo als Zeichner,
Moderation einer Sektion
Sonstiges
Februar – Oktober 2010 Organisation und
Sichtung (wöchentlich) des Gemäldebestandes in der Sekundärgalerie (gemeinsam
mit der Restaurierwerkstatt und dem
Serviceteam des Gebäudemanagements)
mit Sabine Pénot, Leitung: Sylvia FerinoPagden)
Erstellung eines Konzeptes für die Neu­
präsentation der flämischen Gemälde sowie
der Rudolfinischen Schule in der Gemäldegalerie
Publikationen
Ausstellungskatalog Le Maître de la toile de
jeans. Un noveau peintre de la réalité dans
l’Europe de la fin du XVIIe siècle, Paris
(Galerie Canesso) 2010
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
28.5. Collecting and Displaying Dutch
and Flemish Art in the Imperial Collections
of Leopold I: Kunstkammer, Treasury, and
Picture Gallery, KHM
Dr. Gerlinde Gruber
27.5. Crossing Boundaries, Amsterdam,
Conference: Historians of Netherlandish
Art (27.–29.5.)
Ausstellungen
30.5.–1.6. Rotterdam, CODART Dertien
Congress
Kuratorin und Vorbereitung der Ausstellung
Schaurig schön – Ungeheuerliches in
der Kunst (Intermezzo 03), KHM, 15.2.–
1.5. 2011 (gemeinsam mit Christian
Beaufort-Spontin, Michaela Hüttner,
Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-Erdrich,
Claudia Kryza-Gersch, Manuela Lauben­
berger, Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec
und Karoline Zhuber-Okrog)
Kuratorin und wissenschaftliche Leitung der
Ausstellung Le Maître de la toile de jeans.
Un noveau peintre de la réalité dans
l’Europe de la fin du XVIIe siècle, Paris,
Galerie Canesso, 16.9.–6.11.
Wissenschaftliche Konzeption und
Organisation der Fokus-Ausstellung
Ein Blick in die Welt des Frans Francken II.
(1581–1642). Seine Kabinettbilder im
Kunsthistorischen Museum, KHM,
Gemäldegalerie, Kabinett 24, 27.4.–27.7.
Konzeption der „barocken Hängung“ in
Saal XII der Gemäldegalerie (gemeinsam
10.12. „La Galeria […] numerosissima di
Quadri di tutte le sorte de migliori Maestri
oltra montani.“ The collection of archduke
Leopold Wilhelm in Vienna, Leuven,
KU Leuven, Faculty of Arts / Brussels,
Royal Museum of Fine Arts, Symposium
C’etait au temps où Bruxelles bruxellait.
Art & Art Production in Brussels, 1600–
1800 (9.–10.12.)
Sonstiges
Februar – Oktober 2010 Organisation und
Sichtung (wöchentlich) des Gemäldebestandes in der Sekundärgalerie (gemeinsam
mit der Restaurierwerkstatt und dem
Serviceteam des Gebäudemanagements)
57
58
Gemäldegalerie
Dr. Sabine Pénot
Ausstellungen
Kuratierung der Ausstellung Vermeer
Die Malkunst. Spurensicherung an einem
Meisterwerk, KHM, 26.1.–25.4.
(gemeinsam mit Elke Oberthaler)
Konzeption der „barocken Hängung“ in
Saal XII der Gemäldegalerie (gemeinsam
mit Gerlinde Gruber, Leitung: Sylvia FerinoPagden)
Erstellung eines Konzeptes für die Neu­
präsentation der altniederländischen,
niederländischen und holländischen
Gemälde in der Gemäldegalerie
Publikationen
Sonstiges
Herausgabe von Ausstellungskatalog
Vermeer Die Malkunst. Spurensicherung
an einem Meisterwerk (gemeinsam mit
S. Haag und E. Oberthaler); Johannes
Vermeer, Die Malkunst. Ein Gemälde
im Zeichen des Lichtes. Fragen zur Bild-­
er­findung, ebenda, 41–65
Wiederauffindung eines Gemäldes von
Roelant Savery Tierstück (GG Inv.-Nr. 1888)
aus dem Besitz des Kunsthistorischen
Museums. Das Bild galt seit dem Zweiten
Weltkrieg als Kriegsverlust (damals war
es in der Reichskanzlei in Berlin). Heute
befindet sich das Gemälde im Straßburger
Musée des Beaux-Arts, Palais Rohan.
Denons Vorhaben eines Musée Universel
am Beispiel des Napoleonischen Kunst­
raubes in Wien (1809), in: Studien und
Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde, Bd. 49,
2010, Niederösterreich und die Franzosen­
kriege, 105–121
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
30.5.–1.6. Rotterdam, CODART Dertien
Congress
Februar – Oktober 2010 Organisation und
Sichtung (wöchentlich) des Gemäldebestandes in der Sekundärgalerie (gemeinsam
mit der Restaurierwerkstatt und dem
Serviceteam des Gebäudemanagements)
Leitung des Kooperationsprojektes des
Kunsthistorischen Museums mit dem
Lycée français de Vienne. Organisation
des Studientages im KHM am 25.11.2010.
sammlungen KHM
Dr. Gudrun Swoboda
Ausstellungen
Kuratorin und Vorbereitung der Aus­stellung Starke Köpfe. Porträt(s) des
Kunsthistorischen Museums (Intermezzo
02), KHM, 1.6.–12.9.2010 (gemeinsam
mit Michael Alram, Regina Hölzl, Manuela
Lauben­berger, Georg Plattner, Paulus
Rainer, Daniel Uchtmann und Heinz Winter)
Kuratorin der Präsentation Die Galerie
Kaiser Karls VI. in Wien. Solimenas
Widmungsbild und Storffers Inventar
(1720–1733) (gemeinsam mit der Restaurierwerkstätte der Gemäldegalerie)
Konzeption der Neuhängung Caravaggio
und der internationale Caravaggismus
in zwei Sälen der Gemäldegalerie (inkl.
Leihgaben) anlässlich des 400. Todestages
Caravaggios (gemeinsam mit Wolfgang
Prohaska)
Publikationen
Caravaggio und der inter­nationale Cara­
vaggismus (Sammlungs­kataloge des Kunsthistorischen Museums, hg. von S. Haag,
Bd. 6; Sammlungskatalog der Gemälde­
galerie: Rom I), Wien 2010 (gemeinsam
mit W. Prohaska)
Herausgabe von Die Galerie Kaiser
Karls VI. in Wien. Solimenas Widmungs­bild und Storffers Inventar (1720–1733),
Wien 2010 (gemeinsam mit S. Haag);
Die verdoppelte Galerie. Die Kunstsamm­
lungen Kaiser Karls VI. in der Wiener
Stallburg und ihr Inventar, ebenda, 11–31;
Solimenas Dedikationsbild von 1728 und
seine Überarbeitung in Wien, ebenda,
47–61 (gemeinsam mit R. Wald)
Beiträge in: Ausstellungskatalog Starke
Köpfe. Porträt(s) des Kunsthistorischen
Museums, Wien (Kunsthistorisches
Museum) 2010
Forschungsprojekte
Sonstiges
Leitung des Forschungsprojektes Zur
Geburt der Kunstgeschichte aus dem
Geist des Museums. Transformationen der
kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien um
1800 (siehe oben).
Mitglied des Redaktionskomitees zum
Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums
Wien
Leitung des Forschungsprojektes Catalogue
raisonné der italienischen Barockmalerei
im Kunsthistorischen Museum (gemeinsam
mit Wolfgang Prohaska; siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Konzeption und Organisation der Vor­
tragsreihe zur Ausstellung Starke Köpfe
(Dr. H. Baader, Prof. G. Boehm,
Prof. L. Giuliani, Prof. R. Schneider,
Prof. F. Fehrenbach; gemeinsam mit
Michael Alram)
23.–25.3. Berlin, Akademie der Künste,
Zentrum für Literatur und Kulturforschung
Berlin, Internationales Symposium
Gesichter/Faces
7.6. Starke Köpfe. Aspekte der Portraitkunst
über 4000 Jahre, KHM, für den Verein der
Freunde des Kunsthistorischen Museums
13.–14.8. Kirchberg am Wechsel,
33. Wittgenstein-Symposium Image
and Imaging in Philosophy, Science, and
the Arts
8.10. On being Velazquez’ son in law:
Mazo’s family portrait and the question
of pictorial intelligence, Florenz, Institut
für Kunstgeschichte – Max Planck Institut,
Tagung zu „Bild-Witz“ (8.–9.10.)
17.12. Introduction to Luigi Lanzi –
Art History and the modern Art Museum,
Florenz, Institut für Kunstgeschichte –
Max Planck Institut, Tagung Luigi Lanzi –
interactions between art history and
museology, sowie Konzeption und
Organisation dieser Tagung (gemein­sam mit G. Wolf und M. Rossi)
(17.–18.12.)
Wissenschaftlicher Beirat von „Le voci
del Museo“. Collana di Museologia –
Museografia
Organisation der Buchpräsentation am
22. Juni 2010 im Caravaggio-Saal der
Gemäldegalerie von Prof. Dr. Sebastian
Schütze, Caravaggio. Das vollständige
Werk, Köln (Taschen Verlag) 2009
Dr. Christof Metzger
Ausstellungen
Konzept der Bayerischen Landesausstellung
Künstlich auf Welsch und Deutsch. Kunst­
austausch zwischen Bayern und Italien
im 15./16. Jahrhundert (Bayerische
Landesausstellung 2010 „Bayern – Italien“,
Teil 2), projektiert für das Haus der
Bayerischen Geschichte, Augsburg, und
die Kunstsammlungen und Museen
Augsburg. Augsburg, Maximilianmuseum,
21.5.–10.10.2010
Wissenschaftliche Assistenz der
Ausstellung Hans von Aachen (1552–1615).
Hof­künstler in Europa, Wien, KHM,
19.10.2010–9.1.2011
Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung
der Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein.
Die Entdeckung des Menschen: Das deut­
sche Porträt um 1500, KHM, 31.5. –
4.9.2011, Kunsthalle der Hypo-Kultur­
stiftung München, 16.9.2011 – 15.1.2012
(gemeinsam mit Karl Schütz)
Konzeption der Neuhängung in Saal 15
und Kabinett 24 der Gemäldegalerie
(Albrecht Dürer und die deutsche Malerei
seiner Zeit) (gemeinsam mit Sylvia FerinoPagden)
59
60
Gemäldegalerie
Publikationen
Hans Schäufelin 1482/83–1539/40,
in: Lebensbilder aus dem Bayerischen
Schwaben, Bd. 17, Weißenhorn 2010,
9–38
Ein verlorenes Bildnis Martin Schaffners,
überliefert im Porträtbuch des Hieronymus
Beck von Leopoldsdorf, in: Kunstchronik,
Jg. 63, 2010, H. 6, 257–260
(gemeinsam mit M. Teget-Welz)
„Wie man den Menschen erkennen soll“.
Neue Überlegungen zu den Charakter­
studien Hans Schäufelins. Mit einem
technologischen Anhang von Monika
Strolz, in: Jahrbuch des Kunsthistorischen
Museums Wien, Bd. 12, 2010, 8–39
„es muoss ein zeserlin haben …“. Über­
legungen zur Funktion des Naturalismus
im späten Mittelalter und ein Jesuskind
von Nikolaus Gerhaert von Leyden, in:
Menschenbilder. Beiträge zur Altdeutschen
Kunst, hg. von A. Tacke und S. Heinz in
Zusammenarbeit mit I.-S. Hoffmann und
C. Metzger, Petersberg 2010, 57–80
Als die Bilder laufen lernten. Die Rolle der
Druckgrafik als vermittelndes Medium, in:
Ausstellungskatalog Van Eyck bis Dürer.
Altniederländische Meister und die Malerei
in Mitteleuropa 1430–1530, Brügge
(Groeningemuseum) 2010/2011, 104–111;
Objekttexte ebenda
Das Reiterstandbild Maximilians I.,
in: Ausstellungskatalog Bayern – Italien,
Augsburg (Maximilianmuseum) 2010,
304–313; Objekttexte ebenda
Objekttexte in: Ausstellungskatalog
Hans von Aachen (1552–1615). Hofkünstler
in Europa, Aachen (Suermondt-Ludwig
Museum) – Prag (Burggalerie) – Wien
(KHM) 2010/2011
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
20.2. Frankfurt am Main, Liebieghaus,
Expertentag zu den Hochaltarfiguren
des Nikolaus Gerhaert von Leyden in
St. Georg Nördlingen
4.12. Nürnberg, Museen der Stadt
Nürnberg, Dürer-Vorträge 2010 Netzwerk
Dürer. Kunst und Kommunikation im
Zeitalter der Medienrevolution
Dr. Wencke Deiters
Publikationen
Der Paragone in der italienischen Malerei
des Cinquecento. Mittel im Wettstreit
der Künste bei Mazzola Bedoli, Tizian,
Pontormo, Bronzino, Daniele da Volterra
und Vasari (Diss. 2003), Heidelberg 2010
(Internetpublikation der Ruprecht-KarlsUniversität, Heidelberg)
Objekttext in: Ausstellungskatalog Koray
Durak (Hg.), From Byzantion to Istanbul.
8000 years of a capital, Istanbul (Sakip
Sabanci Museum) 2010
Dr. Francesca Del Torre Scheuch
Ausstellungen
Unterstützung des Kurators des Aus­
stellungsprojektes des Kunsthistorischen
Museums in Zusammenarbeit mit der
Schallaburg GmbH Venedig. Seemacht –
Kunst – Karneval in Venedig und Aus­
arbeitung des Konzeptes für die Gemäldegalerie (Sektion: „Venezianische Malerei
des 16.–18. Jahrhunderts“); Betreuung
der Sektion „Lagune“; Kontaktaufnahme
mit den italienischen Institutionen und
Autoren; Betreuung des Schriftverkehrs
zwischen dem KHM und den verschie­
denen Institutionen in Italien
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Die
Gemälde von Francesco und Leandro
Bassano in der Gemäldegalerie des
Kunsthistorischen Museums in Wien
(Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden;
siehe oben)
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Natur­
wissenschaftliche Untersuchungen der
Gemälde Tizians im KHM (Projektleitung:
Dr. Sylvia Ferino-Pagden; siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
19.–20.10. Wien, Albertina, Internationales
Symposium Michelangelo als Zeichner
Sonstiges
Februar – Oktober 2010 Organisation
und Sichtung (wöchentlich) des Gemälde­
bestandes in der Sekundärgalerie
(gemeinsam mit der Restaurierwerkstatt
und dem Serviceteam des Gebäude­
managements)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
19.–20.10. Wien, Albertina, Internationales
Symposium Michelangelo als Zeichner
Sonstiges
Februar – Oktober 2010 Organisation
und Sichtung (wöchentlich) des Gemälde­
bestandes in der Sekundärgalerie
(gemeinsam mit der Restaurierwerkstatt
und dem Serviceteam des Gebäude­
managements)
Begutachtung von drei wissenschaftlichen
Projekten im Auftrag des Rektors der
Universität Venedig
Verschiedene wissenschaftliche Über­
setzungen ins Italienische
sammlungen KHM
Unterstützung der Redaktion des Jahr­
buches des Kunsthistorischen Museums
bei wissenschaftlichen und sprachlichen
(Italienisch) Fragestellungen
13., 15.–17.12. Mehrere Live-Interviews
mit Guido Zaccagnini und Oreste Bossini
für Radio 3 Suite (Italienischer Staatsrundfunk) über das Kunsthistorische Museum,
die Ausstellung zu Hans von Aachen und
das Ganymed Boarding-Projekt
Mag. Nora Fischer
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Zur
Geburt der Kunstgeschichte aus dem
Geist des Museums. Transformationen
der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien
um 1800 (Projektleitung: Dr. Gudrun
Swoboda; siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
17.12. Galleries in Vienna (Mechel 1783,
Rosa 1796) and Florence (Lanzi 1792) –
a close up, Florenz, Institut für Kunstgeschichte – Max Planck Institut, Tagung
Luigi Lanzi – interactions between art
history and museology (17.–18.12.)
Mag. Alice HOPPE-HARNONCOURT
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog
der deutschen Gemälde 1500–1540 im
Kunsthistorischen Museum (Projektleitung:
Dr. Karl Schütz; siehe oben)
Mitarbeit am Forschungsprojekt Zur
Geburt der Kunstgeschichte aus dem
Geist des Museums. Transformationen
der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien
um 1800 (Projektleitung: Dr. Gudrun
Swoboda; siehe oben)
Univ.-Doz.
Dr. Wolfgang Prohaska
Ausstellungen
Konzeption der Neuhängung Caravaggio
und der internationale Caravaggismus
in zwei Sälen der Gemäldegalerie (inkl.
Leihgaben) anlässlich des 400. Todestages
Caravaggios (gemeinsam mit Gudrun
Swoboda)
Publikationen
Caravaggio und der internationale
Caravaggismus (Sammlungskataloge
des Kunsthistorischen Museums, hg. von
S. Haag, Bd. 6; Sammlungskatalog der
Gemäldegalerie: Rom I), Wien 2010
(gemeinsam mit G. Swoboda)
L’enigma Trophime Bigot (Arles 1579 –
Avignon 1650), in: A. Zuccari (Hg.),
I caravaggeschi. Percorsi e protagonisti,
Bd. 2, Mailand 2010, 317–324
Objekttext in: Ausstellungskatalog
Caravaggio, Rom (Scuderie del Quirinale)
2010 (gemeinsam mit R. Wald)
6 Objekttexte in: Ausstellungskatalog
Der Fürst als Sammler, Neuerwerbungen
unter Hans-Adam II. von und zu Liechten­
stein, Wien (Liechtenstein Museum)
2010
Forschungsprojekte
Leitung des Forschungsprojektes Catalogue
raisonné der italienischen Barockmalerei im
Kunsthistorischen Museum (gemeinsam mit
Gudrun Swoboda)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
12.–13.4. Rom, Bibliotheca Hertziana,
Max Planck Institut für Kunstgeschichte –
Accademia di Belle Arti, eingeladene Teilnahme am Symposium Lumen – Imago –
Pictura. La luce nella storia dell’ottica e
nella rappresentazione visiva da Giotto
a Caravaggio
17.9. Florenz, Opificio delle Pietre Dure,
eingeladene Teilnahme am Symposium
Caravaggio’s Painting Technique
Lehrtätigkeit
WS 2009/10 Malerei in Rom zwischen
Caravaggio und Pietro da Cortona
1610–1630, Wien, Universität, Institut
für Kunstgeschichte, Oberseminar
SS 2010 Malerei in Rom unter den
Päpsten Urbam VIII, Innozenz X. und
Alexander VII., Wien, Universität, Institut
für Kunstgeschichte, Oberseminar
WS 2010/11 Malerei in Mitteleuropa im
17. und 18. Jahrhundert an ausgewählten
Beispielen, Wien, Universität, Institut für
Kunstgeschichte, Proseminar
SS 2010 Stifte und Stiftssammlungen
in Nieder- und Oberösterreich südlich
der Donau, Wien, Universität, Institut
für Kunstgeschichte, Exkursion (14.–18.6.)
Sonstiges
Am 22. Juni 2010 Präsentation des
Buches von Univ.-Prof. Dr. Sebastian
Schütze, Caravaggio. Das vollständige
Werk, Köln (Taschen Verlag) 2009, im
Caravaggio-Saal der Gemäldegalerie
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Gemäldegalerie
HR Mag. Elke Oberthaler
Ausstellungen
Kuratierung der Ausstellung Vermeer
Die Malkunst. Spurensicherung an einem
Meisterwerk, KHM, 26.1.–25.4.
(gemeinsam mit Sabine Pénot)
Publikationen
Die Malkunst von Johannes Vermeer.
Geschichte der Restaurierungen, Beobach­
tungen zum Zustand, in: Ausstellungs­
katalog Vermeer. Die Malkunst. Spuren­
sicherung an einem Meisterwerk, Wien
(KHM) 2010, 215–233 (gemeinsam mit
J. J. Boon, S. Stanek und M. Griesser);
Beobachtungen zur fragilen Struktur
und zu den chemischen Prozessen in den
Schichten und an der Oberfläche des
Gemäldes Die Malkunst von Vermeer,
ebenda, 235–253 (gemeinsam mit
J. J. Boon)
Zur Restaurierung des Inventars von
Ferdinand Storffer (Astorffer), 1720–1733,
in: S. Haag – G. Swoboda (Hgg.), Die
Galerie Kaiser Karls VI. in Wien. Solimenas
Widmungsbild und Storffers Inventar
(1720–1733), Wien 2010, 39–45
(gemeinsam mit J. Emprechtinger)
23.2. Conservation in Focus: The Art of
Painting by Johannes Vermeer van Delft –
Recent Technical Studies, London, The
Courtauld Institute of Art, Kenneth Clark
Lecture Theatre
1.4. Vermeer. Die Malkunst. Spurensiche­
rung an einem Meisterwerk. Restaurierge­
schichte und Zustand – Einblicke in ein
Forschungsprojekt, KHM, Medienraum
30.5.–2.6. Madrid, Projekt Collections
Mobility 2.0 Lending for Europe 21st century
23.–24.9. Wien, Akademie der bildenden
Künste, ICOM-Tagung Technology and
Interpretation – Reflecting the artist’s
Process
13.–16.10. Antwerpen, Koninklijk Museum
voor Schone Kunsten, Rubens study days
3.11. Amsterdam, Restaurierkommission
Rijksmuseum, betreffend Johannes Vermeer,
Briefleserin
Lehrtätigkeit
WS 2010/11 Geschichte der Technologie.
Gemälde, Skulptur, Wien, Akademie der
bildenden Künste, Vorlesung
Sonstiges
3.12. Fortbildung für Strahlenschutz­
beauftragte (Technik), Wien, WIFI
18.2. Observations on the conditions of
paintings in the context of the history
of collection and conservation at the Kunst­
historisches Museum Vienna, Den Haag,
RKD, Symposium History of conservation
(Restauratiegeschiedenis)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
23.–24.9. Wien, Akademie der bildenden
Künste, ICOM-Tagung Technology and
Interpretation – Reflecting the Artist’s
Process
Sonstiges
3.12. Fortbildung für Strahlenschutz­
beauftragte (Technik), Wien, WIFI
Mag. Jutta Höflinger
23.–24.9. Wien, Akademie der bildenden
Künste, ICOM-Tagung Technology and
Interpretation – Reflecting the Artist’s
Process
Mag. Ingrid Hopfner
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Mag. Monika Strolz
Publikationen
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog
der deutschen Gemälde 1500–1540 im
Kunsthistorischen Museum (Projektleitung:
Dr. Karl Schütz; siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Natur­
wissenschaftliche Untersuchungen der
Gemälde Tizians im KHM (Projektleitung:
Dr. Sylvia Ferino-Pagden; siehe oben)
Forschungsprojekte
Technologische Untersuchung des „Bild­
nisses eines jungen Mädchens“ von Hans
Schäufelin, in: C. Metzger, „Wie man
den Menschen erkennen soll“. Neue Über­
legungen zu den Charakterstudien Hans
Schäufelins, in: Jahrbuch des Kunsthisto­
rischen Museums Wien, Bd. 12, 2010,
34–39
23.–24.9. Wien, Akademie der bildenden
Künste, ICOM-Tagung Technology and Inter­
pretation – Reflecting the Artist’s Process
27.–29.9. Brüssel, Netherlands Organization
for Scientific Research, 2nd panel expert
meeting
sammlungen KHM
Mag. Robert Wald
Publikationen
Die Malkunst. Betrachtungen zum künst­
lerischen Ansatz und zur Technik, in: Ausstellungskatalog Vermeer. Die Malkunst.
Spurensicherung an einem Meisterwerk,
Wien (KHM) 2010, 193–213
Solimenas Dedikationsbild von 1728 und
seine Überarbeitung in Wien, in: S. Haag –
G. Swoboda (Hgg.), Die Galerie Kaiser
Karls VI. in Wien. Solimenas Widmungsbild
und Storffers Inventar (1720–1733),
Wien 2010, 47–61 (gemeinsam mit
G. Swoboda)
5 Objekttexte in: W. Prohaska – G. Swoboda,
Caravaggio und der internationale Cara­
vaggismus (Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Museums, hg. von S. Haag,
Bd. 6; Sammlungskatalog der Gemälde­
galerie: Rom I), Wien 2010
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Natur­
wissenschaftliche Untersuchungen der
Gemälde Tizians im KHM (Projektleitung:
Dr. Sylvia Ferino-Pagden; siehe oben)
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Catalogue
raisonné der italienischen Barockmalerei im
Kunsthistorischen Museum (Projektleitung:
Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Prohaska,
Dr. Gudrun Swoboda; siehe oben)
Dipl.-Rest. (FH) Eva Götz
Mag. Ina Slama
Publikationen
28 Objekttexte in: W. Prohaska – G. Swoboda, Caravaggio und der inter­nationale
Caravaggismus (Sammlungs­kataloge des
Kunsthistorischen Museums, hg. von
S. Haag, Bd. 6; Sammlungskatalog der
Gemäldegalerie: Rom I), Wien 2010
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
25.–29.5. Valencia, Tagung Cleaning 2010.
New Insights into the Cleaning of Paintings
23.–24.9. Wien, Akademie der bildenden
Künste, ICOM-Tagung Technology and Inter­
pretation – Reflecting the Artist’s Process
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Mag. Michael Odlozil
Publikationen
3 Objekttexte in: W. Prohaska – G. Swoboda,
Caravaggio und der internationale Cara­
vaggismus (Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Museums, hg. von S. Haag,
Bd. 6; Sammlungskatalog der Gemälde­
galerie: Rom I), Wien 2010
Publikationen
2 Objekttexte in: W. Prohaska – G. Swoboda,
Caravaggio und der internationale Cara­
vaggismus (Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Museums, hg. von S. Haag,
Bd. 6; Sammlungskatalog der Gemälde­
galerie: Rom I), Wien 2010
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt
Catalogue raisonné der italienischen
Barockmalerei im Kunsthistorischen
Museum (Projektleitung: Univ.-Doz.
Dr. Wolfgang Prohaska, Dr. Gudrun
Swoboda; siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Mag. Ute TÜCHLER
15.4. Observations on Vermeer’s Painting
Techniques, KHM, Medienraum
historischen Museums, hg. von S. Haag,
Bd. 6; Sammlungskatalog der Gemälde­
galerie: Rom I), Wien 2010
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog
der deutschen Gemälde 1500–1540 im
Kunsthistorischen Museum (Projektleitung:
Dr. Karl Schütz; siehe oben)
Dipl.-Rest. (FH) Barbara Anna Eble
Publikationen
6 Objekttexte in: W. Prohaska – G. Swoboda,
Caravaggio und der internationale Cara­
vaggismus (Sammlungskataloge des Kunst-
25.–29.5. Valencia, Tagung Cleaning
2010. New Insights into the Cleaning
of Paintings
23.–24.9. Wien, Akademie der bildenden
Künste, ICOM-Tagung Technology and
Interpretation – Reflecting the Artist’s
Process
Leihgaben
Im Jahr 2010 war die Gemäldegalerie
mit insgesamt 225 Leihgaben an
47 Ausstellungen im In- und Ausland
beteiligt.
63
64
Münzkabinett
HR Univ.-Doz. Dr. Michael
ALRAM, Direktor
Dr. Heinz WINTER
Dr. Roswitha DENK
Dr. Klaus VONDROVEC
Dr. Monika GRIEBL*
Dr. Susanna HEINZ*
Dr. Matthias PFISTERER*
Mag. Andrea SPINKA*
Elisabeth JUNG
Andrea HAWLIK
Restaurierung
René TRAUM
Mag. Sabine IMP
Sammlungszugänge
Restaurierwerkstätte
Zuwächse erfuhr die Sammlung nur in sehr
bescheidenem Ausmaß, umso mehr sei
Roberto Albinetto Secco (Venedig) und
Herbert Wolak (Wien) für Schenkungen neuzeitlicher beziehungsweise keltischer
Münzen gedankt. Hervorzuheben ist eine sikulo-punische Tetradrachme, die das
Auktionshaus Doro­theum dem Kabinett
überlassen hat. Ein glücklicher Umstand ergab den Ankauf
einer Münze der Dryantilla, Gattin des
Regalianus, der sich 260 n. Chr. in Carnuntum
zum Gegenkaiser ausgerufen hatte und
eine eigene Münzprägung ins Werk setzte,
die erklärlicher Weise sehr selten ist.
Für 15 Ausstellungen wurden Fotodoku­
mentationen und Begutachtungen von
insgesamt 228 Stück durchgeführt. Weitere
Sammlungsobjekte wurden gereinigt,
konserviert und digital doku­mentiert.
Mag. Sabine Imp widmete sich der umfangreichen Papiergeldsammlung des
Münzkabinetts. Im Vordergrund stand die
Umlagerung der Objekte in ein säurefreies
Umfeld.
Bericht: René TRAUM
Hervorzuheben sind weiters zwei Denare
Kaiser Karls des Großen (reg. 768 – 814),
die in Carnuntum (Bad Deutschaltenburg,
Nö) gefunden wurden. Beide Denare wurden vor 793/794 geprägt und sind wohl
mit dem großen Awarenfeldzug Karls im
Jahre 791 nach Carnuntum gelangt. Funde
karolingischer Münzen in Österreich sind
überaus selten. Bisher sind lediglich sechzehn Stücke überliefert, von denen sieben
von Karl dem Großen stammen.
Bericht: Dr. Klaus Vondrovec,
Univ.-Doz. Dr. Michael Alram
Sikulo-punische Tetradrachme,sizilische Münzstätte,
ca. 330 – 315 v. Chr., Inv.-Nr. GR 43284
Denar, Karl der Große (reg. 768 – 814), Münzstätte
Dorestad, zwischen 771 und 793/794 geprägt, Fundort:
Carnuntum, Inv.-Nr. MA 013619
sammlungen KHM
Digitalisierung des Inventars des
Münzkabinetts
Kunsthistorischen Museums und des Münz­
kabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin.
Im Jahr 2010 haben die Arbeiten an diesem
Projekt gute Fortschritte erzielt. Werkver­
tragnehmerinnen waren während des gesamten Jahres damit beschäftigt, die Er­
werbsangaben von Beständen der Medaillen
beziehungsweise der Antike zu erfassen.
Angestoßen durch den gegenwärtigen Run
auf das Gold, der den Goldkurs in Schwindel
erregende Höhen getrieben und in vielen
Ländern als Vermögensanlage Goldmünzen
von bisher nicht gekannter Größe hervorgebracht hat, geht sie einerseits der Rolle
des Goldes in der Münzprägung seit der
Antike nach und bietet andererseits eine
in dieser Fülle und Qualität noch nie ge­
sehene Galerie historischer Goldgiganten
der Münze und Medaille. Die Schätze des
Wiener Kabinetts sind in dieser Hinsicht
einzigartig, da prominente Stücke vielfach
direkt als Geschenke an den Kaiser nach
Wien gelangten, vielfach aber auch auf
die persönliche Sammeltätigkeit der Habs­
burger zurückgehen.
Über die Datenbank des Münzkabinetts
werden auch die von Margit Redl im
Rahmen des Projektes Corpus Nummorum
Austriacorum (CNA) / Repertorium zur
neuzeitlichen Münzprägung Europas gemachten Aufnahmen erschlossen. Ebenfalls
Berücksichtigung finden nun sämtliche
Daten und Bilder von Stücken aus dem
Leihverkehr sowie der Fotoaufträge.
Zu Jahresende wurden die ersten 14.000
Datensätze an die museumsweit einge­
setzte TMS-Datenbank übergeben.
Neben einem Überblick über die wichtigsten
Goldmünzen aller Länder und Zeiten aus
den Beständen des Berliner Münzkabi­netts
stehen vor allem die goldenen Giganten,
die größten Goldmünzen und Gold­me­
daillen seit der Antike, im Mittelpunkt der
Ausstellung. Die dabei offenbarten Schätze
des Wiener Münzkabinetts sind zum größten Teil erstmals außerhalb Wiens zu sehen.
Auch die beiden Super-Giganten, die größten Goldmünzen der Welt, sind zu sehen:
Big Phil (Österreich, 100.000 Euro Wiener
Philharmoniker, 2004, 31 kg Gold) und
One Million (Kanada, 1 Million Dollar Maple
Leaf, 2007, 100 kg Gold).
Zur Ausstellung erschien auch ein reich
bebildertes Kataloghandbuch.
Bericht: Univ.-Doz. Dr. Michael Alram
Bericht: Dr. Klaus Vondrovec
Ausstellungen
Goldgiganten. Das große Gold in der
Münze und Medaille
Staatliche Museen zu Berlin, Bode-Museum,
Museumsinsel Berlin, 9. Dezember 2010 bis
13. März 2011
Am 8. Dezember 2010 wurde im Berliner
Bode-Museum die Ausstellung Goldgiganten.
Das große Gold in der Münze und Medaille
eröffnet. Nach suum cuique. Medaillen­
kunst und Münzprägung in BrandenburgPreußen (7. Oktober 2008 bis 11. Jänner
2009) im Kunsthistorischen Museum Wien
und Glanz des Hauses Habsburg – Die
Medaillen der römisch-deutschen Kaiser und
der Kaiser von Österreich 1500 bis 1918
im Berliner Bode-Museum (29. Jänner bis
1. Juni 2009) ist dies das dritte gemeinsame
Ausstellungsprojekt des Münz­kabi­netts des
Das Berliner Bode-Museum mit dem Ausstellungsbanner
65
66
münzkabinett
Forschungsprojekte
UNESCO-Projekt Documentation of the
Numismatic Collection of the National
Museum of Afghanistan
Projektleitung: Univ.-Doz. Dr. Michael Alram
Projektmitarbeit: Dr. Klaus Vondrovec
Finanzierung: UNESCO
Im Jahre 2010 wurde das Münzkabinett
von der UNESCO beauftragt, ein digitales
Inventar der Münzsammlung des Afgha­
nischen Nationalmuseums in Kabul zu
erstellen. Dieses Projekt wird gemeinsam
mit der Numismatischen Kommission der
Österreichischen Akademie der Wissen­
schaften, dem CNRS in Paris, der Universität
Oxford und den Kuratoren des KabulMuseums durchgeführt.
Im Zuge der kriegerischen Ereignisse in
Afghanistan wurde auch das National­
museum in Kabul zerstört und geplündert.
Zu den großen Schätzen des Museums
zählte seine Münzsammlung, die nur zu
einem kleinen Teil gerettet werden konnte.
Dieser umfasst heute etwa 1686 Münzen,
die im Rahmen dieses Projekts nun wissenschaftlich bestimmt und inventarisiert
werden. Der chronologische Rahmen der
Gepräge erstreckt sich vom 5. Jahrhundert
v. Chr. bis in islamische Zeit. Unter den
geretteten Münzen befinden sich Teile
der berühmten Schatzfunde von Tchaman-i
Hazouri, Qunduz und Tepe Marandjan, die
zu den herausragenden numismatischen
Besonderheiten des Kabul-Museums zählen.
Im Juni 2010 konnten mit Hilfe der GerdaHenkel-Stiftung zwei Kuratoren des KabulMuseums nach Wien eingeladen werden,
die im Münzkabinett an der Digitalisierung
der Kabuler Münzsammlung mitgearbeitet
haben. Dieses Schulungsprogramm wurde
gemeinsam mit dem Institut für Kunstge­
schichte der Universität Wien (Prof. Deborah
Klimburg-Salter) durchgeführt.
Bericht: Univ.-Doz. Dr. Michael Alram,
Dr. Klaus VONDROVEC
Die Münzprägung der Iranischen
Hunnen und ihrer Nachfolger in
Zentralasien und Nordwest-Indien
Projektleitung: Univ.-Doz. Dr. Michael Alram
Projektmitarbeit: Dr. Matthias Pfisterer,
Dr. Klaus Vondrovec
Finanzierung: Nationales Forschungs­netz­
werk (NFN) The Cultural History of the
Western Himalaya from the 8th Century:
Pre-Islamic Numismatic History
(FWF Projekt-Nr. S9806–G21)
2010 erschien im Verlag der Österrei­chi­
schen Akademie der Wissenschaften der im
Rahmen des Projekts erstellte Band Coins,
Art and Chronology II. The First Millennium
C.E. in the Indo-Iranian Borderlands. Der
Band fasst die Ergebnisse zweier internationaler Konferenzen des Jahres 2008 in Wien
und Kyoto zusammen und enthält 24 Bei­
träge internationaler Expertinnen und
Experten aus Numismatik, Archäologie,
Geschichte, Kunstgeschichte und Linguistik.
Kurz vor dem Erscheinen befinden sich der
Syllogeband zu den hunnischen und westtürkischen Münzen aus der Sammlung Aman
ur Rahman (Islamabad/Dubai) von K. Von­
drovec sowie der Band zu den hunnischen
Siegeln und Siegelabdrücken aus derselben
Sammlung von Judith A. Lerner (New York)
und Nicholas Sims-Williams (Cambridge).
Am Münzkabinett erfolgte die Bearbeitung
eines hunnischen Schatzfundes, an dem zusätzlich zur numismatischen Untersuchung
durch M. Pfisterer auch umfangreiche Metall­
analysen durch K. Uhlir vom Naturwis­sen­
schaftlichen Labor durchgeführt werden
konnten. Die Ergebnisse bereichern unser
Bild von der Münzstättenstruktur deutlich.
Sie sind bereits zum Druck eingereicht und
werden im Laufe des Jahres 2011 erscheinen.
Im Juni 2010 wurden zudem zwei Kuratoren
des Afghanischen Nationalmuseums, Kabul,
im Münzkabinett durch die Projektmit­arbei­
ter numismatisch und museologisch geschult
Bericht: Dr. Matthias Pfisterer
Die österreichischen Münzprägungen als
Basis und Quelle für Geld-, Wirtschaftsund politische Geschichte (Corpus Num­
morum Austriacorum [CNA], Repertorium
zur neuzeitlichen Münzprägung Europas)
Projektleitung:
Univ.-Prof. Dr. Günther DEMBSKI
Projektmitarbeit: Dr. Roswitha DENK,
Dr. Monika GRIEBL, Dr. Susanna HEINZ
Finanzierung: KHM, Jubiläumsfonds
der Oesterreichischen Nationalbank
(Projekt-Nr. 13289)
Ziel dieses zweijährigen Projekts, das
bereits in den Jahresberichten 2008 und
2009 vorgestellt wurde, ist zum einen die
Fertigstellung des zweiten Bandes des
Corpus Nummorum Austriacorum (CNA)
zu folgenden Prägeherren: Erzherzog
Sigismund (1439–1490), Maximilian I.
(1490/93–1519), Karl V. (1519–1522/1556)
und Ferdinand I. (1521/1556–1564). Zum
anderen wurde der erste Abschnitt des Ban­
des I/1 des Repertoriums zur neuzeit­lichen
Münzprägung Europas erarbeitet (von Erz­
herzog Sigismund [1439–1490] bis Rudolf II.
[1576–1612]), welcher in seiner bewährt
straffen Form im Vollausbau die komplette
erbländische Münzprägung des Hauses
Österreich beinhalten wird (1486–1806).
Im Zuge der Arbeiten am CNA II wurde der
gesamte Sammlungsteil des Münzkabinetts
fotografiert, wofür im Vorfeld eine Revision
der Sammlung durchzuführen war (Bestands­
prüfung nach Inventarnummer, auf Rich­
tigkeit der Ansprache und Vollständigkeit).
Diese Überarbeitung der Sammlung ist als
wertvolles nachhaltiges Nebenprodukt des
CNA II zu betrachten. Die in die Bestands­
datenbank des Münzkabinetts vollständig
eingespielten Fotos und Münzdaten fußen
auf diesem aktuellen Sammlungsstand.
Parallel dazu wurde für beide Werke die
Literatur zur habsburgischen Münzprägung
in den Erblanden vom Beginn der Neuzeit
bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts aufgenommen. Diese durch thematische Über­
lappung (teilweise übereinstimmende Präge­
sammlungen KHM
herren) möglich gewordene und genutzte
Zusammenarbeit führte zu weiteren Syner­
gien, unter denen der Kontrolleffekt durch
Datenabgleich hervorgehoben wird.
Bericht: Dr. Monika Griebl
Die Medaillen der Kaiser und Könige aus
dem Haus Habsburg im Münzkabinett
des Kunsthistorischen Museums, Bestands­
katalog, Band I: Suitenmedaillen,
Sigmund von Österreich-Tirol, Friedrich III.,
Maximilian I.
Projekt: Dr. Heinz Winter
Finanzierung: KHM
Die „habsburgischen Medaillen“ – worunter
hier sowohl die auf dieses Herrscherhaus
geschaffenen wie in deren Auftrag gefertigten verstanden werden – fanden bislang
wenig Beachtung, zumal sie für Nachbar­
disziplinen kaum zugänglich sind. Hemmend
für das Vorankommen der Studien war
einerseits die Gleichsetzung des Hauses
Habsburg mit „Österreich“, womit die habs­
burgische Medaille nicht in ihrer Gesamtheit
betrachtet wurde, sondern ausschnittweise
jene Stücke Aufnahme fanden, die innerhalb der Grenzen der heutigen Republik
entstanden sind, sowie andererseits die
Beschränkung einiger Arbeiten auf die
Sammlung des Kaiserhauses, welche, wie
kaum ein vergleichbarer Bestand, nicht
die Medaille in ihrer Gesamtheit, sondern
die Sammlerpersönlichkeiten – in unserem
Fall insbesondere die Kaiser Karl VI. (reg.
1711 – 1740), der den Grundstock für die
Medaillensammlung legte, und Franz Stephan
von Lothringen (reg. 1745 – 1765), auf
den nahezu alle Zimelien der Münzen der
Neuzeit zurückgehen – spiegelt.
Der Weg zu einem modernen habsburgischen Medaillenwerk kann nur über zwei
Bahnen führen: einerseits über kommentierte Bestandskataloge – und hier, ungeachtet der durch die Erwerbsgeschichte
bedingten Einschränkungen, zunächst
der Wiener Sammlung –, andererseits über
kritische Verzeichnisse der Arbeiten einzelner
Medailleure sowie Studien zu Münz­stätten.
Wünschenswert ist zudem, dass die einzelnen
Abschnitte parallel mit der Münzge­schichte
erarbeitet werden, wie dies für den vor­
liegenden Band streckenweise der Fall
war.
Nach dem als Auftakt und Einleitung zu
Bestandskatalogen des Wiener Kabinetts
konzipierten Band des Jahres 2009 (Heinz
Winter, Glanz des Hauses Habsburg. Die
habsburgische Medaille im Münzkabinett
des Kunsthistorischen Museums) widmet
sich diese Studie der Früh­zeit der „habs­
burgischen Medaille“ und damit der
Periode Friedrichs III. und Maxi­milians I.
Die Reihe setzt sich zum Ziel, die Schau­
stücke und Medaillen der als Könige und
Kaiser regierenden Habsburger vorzustellen
und zu kommentieren. Die zeitliche Ober­
grenze für die Aufnahme in den Katalog
wurde mit dem Ende der Monarchie gesetzt.
Es fanden somit alle bis 1918 angefertigten
Medaillen des Münzkabinetts Eingang.
Bericht: Dr. Heinz Winter
Stempelsammlung
Projektleitung: Dr. Heinz Winter
Projektmitarbeit: Mag. Andrea SPINKA
Im Dezember 2008 wurde begonnen, die
Sammlung einer umfassenden Neubear­
beitung und Digitalisierung zu unterziehen
(s. bereits Jahresbericht 2009, S. 63). In
einem ersten Schritt wurden die Stempel
der historischen Sammlung in einer Daten­
bank erfasst. Derzeit läuft die Revision des
in den Jahren von 1901 bis 1906 zuletzt
wissenschaftlich bearbeiteten Sammlungsteils
(s. Katalog der Münzen- und MedaillenStempel-Sammlung des k. k. Hauptmünz­
amtes in Wien, Wien 1901, 1902, 1904,
1906).
Bericht: Univ.-Doz. Dr. Michael Alram,
Mag. Andrea SPINKA
Wissenschaftliche Tätigkeit
HR Univ.-Doz. Dr. Michael ALRAM
Ausstellungen
Kurator und Vorbereitung der Ausstellung
Starke Köpfe. Porträt(s) des Kunsthistor­i­
schen Museums (Intermezzo 02), KHM,
1.6.–12.9.2010 (gemeinsam mit Regina
Hölzl, Manuela Laubenberger, Georg
Plattner, Paulus Rainer, Gudrun Swoboda,
Daniel Uchtmann und Heinz Winter)
Publikationen
Münze und Porträt, in: Ausstellungskatalog
S. Haag (Hg.), Starke Köpfe. Porträt(s) des
Kunsthistorischen Museums (Intermezzo 02),
Wien (KHM) 2010, 19–46
Mitherausgabe von M. Alram – D. E. Klim­
burg-Salter – M. Inaba, M. Pfisterer (Hgg.),
Coins, Art and Chronology II. The First
Millennium C.E. in the Indo-Iranian Border­
lands (Österreichische Akademie der Wissen­
schaften, phil.-hist. Klasse, Denkschriften
412), Wien 2010; Alkhan and Hephthalite
Coinage, ebenda, 13–38 (gemeinsam mit
M. Pfisterer)
Mitherausgabe von B. Kluge – M. Alram
(Hgg.), Goldgiganten. Das große Gold in
der Münze und Medaille (Das Kabinett,
Schriftenreihe des Münzkabinetts 12),
Berlin 2010
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
1.3. Coinage, Prestige and Identity – From
Rome to Persepolis and China, Fukuoka,
Japan, Europaen Science Foundation,
Research Conference Contact Zones of
Empires in Asia and Europe: Complexity,
Contingency, Causality (27.2.–4.3.)
5.3. Alkhan Coinage, Beijing, Institute of
Archaeology, Chinese Academy of Social
Sciences
67
68
münzkabinett
15.–16.3. Wien, gemeinsam mit dem
Institut für Kunstgeschichte der Universität
Wien im Rahmen des FWF/NFN-Projekts
The Cultural History of the Western
Himalaya from the 8th Century, Tagung
Crossing Boarders: Patterns of Exchange
across Afghanistan, Pakistan, India, and
Central Asia
15.– 16.4. Schloss Eggenberg, Graz (gemeinsam mit dem Institut für Numis­­matik
und Geldgeschichte der Universität Wien
und der Numismatischen Kommission der
Österreichischen Akademie der Wissen­schaf­
ten), 4. Österreichischer Numismatikertag
27.5. Münzgeschichte Österreichs im
Mittelalter, Berlin, Bode-Museum, Berliner
Numismatische Gesellschaft
7.6. Hunnen und Westtürken in Kapisi/Kabul
und Gandhara: Ein numismatisch-archäolo­
gisches Projekt, Wien, Österreichische
Akademie der Wissenschaften, Jahresta­gung
des Zentrums Archäologie und Altertums­
wissenschaften Neue Forschungen aus dem
ZAA (gemeinsam mit A. Filigenzi)
14.6. Die Münzprägung Österreichs im
Mittelalter, KHM, Verein der Freunde des
Kunsthistorischen Museums
2.12. Das Kuschanreich. Ein Weltreich im
Spiegel der Münzen, KHM
4.12. Coinage, Prestige and Identity –
From Rome to Persepolis and China, Paris,
Société Française de Numismatique
Lehrtätigkeit
WS 2009/2010 Münz- und Geldgeschichte,
Wien, Universität, Institut für Geschichte,
Vorlesung
schen Museums (Intermezzo 02), KHM,
1.6.–12.9.2010 (gemeinsam mit Michael
Alram, Regina Hölzl, Manuela Lauben­
berger, Georg Plattner, Paulus Rainer,
Gudrun Swoboda und Daniel Uchtmann)
Publikationen
Ausstellungskatalog Intermezzo 02 –
Starke Köpfe. Porträt(s) des Kunst­
historischen Museums, hg. von S. Haag,
Wien (KHM) 2010 (gemeinsam mit
M. Alram, R. Hölzl, M. Laubenberger,
G. Plattner, P. Rainer, G. Swoboda und
D. Uchtmann)
Der „Formbacher Fund“ – Ein neuer Hort
Neunkirchner und Ennser Pfennige des
Fund­kreises Ladna – Gran – Zombor
(1150er Jahre), in: Mitteilungen der
Österreichi­schen Numismatischen
Gesellschaft 50, 2010, 86–130
Neues zur Münzprägung des Usurpators
Regalianus und der Dryantilla, in: 25. Öster­
reichischer Historikertag St. Pölten, 16. bis
19. September 2008 – Tagungsbericht
(Veröffentlichungen des Verbandes Öster­
reichischer Historiker und Geschichts­ver­
eine 34 = Studien und Forschungen aus
dem Niederösterreichischen Institut für
Landeskunde, Sonderband 2010), hg.
von Verband Österreichischer Historiker
und Geschwistervereine in Zusammen­
arbeit mit dem NÖ Landesarchiv, St. Pölten
2010, 538–544 (gemeinsam mit B. Woytek)
3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog
Dracula voievod şi vampir, Bukarest (Muzeul
Naţional de Artă al României) 2010
Kunsthistorischen Museums, Bestands­kata­
log, Band I: Suitenmedaillen, Sigmund von
Österreich-Tirol, Friedrich III., Maximilian I.
Der österreichische Medailleur Arnold Hartig
(* Brand bei Tannwald 12. August 1878,
† 2. Februar 1972 Purkersdorf) (gemeinsam
mit Bernhard Prokisch, Schlossmuseum Linz).
Dr. Roswitha DENK
Publikationen
2 Objekttexte in: B. Kluge – M. Alram
(Hgg.), Goldgiganten – Das große Gold
in der Münze und Medaille (Das Kabinett –
Schriftenreihe des Münzkabinetts), Berlin
2010 (gemeinsam mit B. Kluge)
Forschungen
Leitung des Forschungsprojekts Der Euro
und der europäische Geldumlauf – Unter­
suchungen über die Euro-Migration in
Österreich ab Einführung des Euro 2002
(Projektmitarbeit: Verena Polzer, Alexander
Moser; Finanzierung: KHM; gefördert
von der Oesterreichischen Nationalbank
[bis 2005], dem Jubiläumsfonds der
Oester­reichischen Nationalbank [bis
2005] und der Münze Österreich AG
[laufend])
Mitarbeit am Forschungsprojekt Die öster­
reichische Münzprägung als Basis und
Quelle für Geld-, Wirtschafts- und politische
Geschichte (Projektleitung: Univ.-Doz.
Dr. Günther Dembski; siehe oben)
Dr. Heinz Winter
10 Objekttexte in: B. Kluge – M. Alram
(Hgg.), Goldgiganten – Das große Gold
in der Münze und Medaille (Das Kabinett –
Schriftenreihe des Münzkabinetts), Berlin
2010 (gemeinsam mit B. Kluge)
Ausstellungen
Forschungen
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Kurator und Vorbereitung der Ausstellung
Starke Köpfe. Porträt(s) des Kunsthistori­
Die Medaillen der Kaiser und Könige aus
dem Haus Habsburg im Münzkabinett des
8.–10.11. Shanghai, ICOMON-Meeting
(internationales Subkomitee von ICOM
Der Fund von Tulln (über 10.000 Wiener
Pfennige).
Der Fund von Hipples 2007 (Publikation
im Druck).
sammlungen KHM
für Geld-, Münz- und Bankmuseen),
Wahl in den Vorstand für die Periode
2010–2013
Lehrtätigkeit
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
WS 2009/2010 Katalog – Bild – Datenbank,
Wien, Universität, Institut für Numismatik
und Geldgeschichte, Kurs (gemeinsam mit
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Szaivert)
11.3. Von Schätzen und Toten. Wie uns
Fabeln, Sagen und Märchen bei der
Interpretation von Schatzfunden helfen
können, KHM
Dr. Klaus VONDROVEC
Publikationen
Vindobona im Licht der Fundmünzen,
in: Die Münze 21/4, 2010, 9 f.
Coinage of the Nezak, in: M. Alram –
D. E. Klimburg-Salter – M. Inaba –
M. Pfisterer (Hgg.), Coins, Art and
Chronology II. The First Millennium
C.E. in the Indo-Iranian Borderlands
(Österreichische Akademie der
Wissenschaften, phil.-hist. Klasse,
Denk­schriften 412), Wien 2010,
169–190
DN VALENS VICTOR SEMPER AVG – Ein
neuer gefaßter neunfach-Solidus des Valens,
in: Schweizerische Numismatische Rund­
schau 89, 2010, 145–193
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Unter­
suchung von Korrosionserscheinungen und
Optimierung der Depotbedingungen für
antike Bronzemünzen mit hoch bleihaltigen
Legierungen (Projektleitung: Dr. Martina
Griesser; siehe den Bericht des Natur­
wissenschaftlichen Labors)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
27.2.–4.3. The Emergence of Huna Identity:
The Alchan-coinage in Gandhara, Fukuoka,
European Science Foundation, Research Con­
ference Contact Zones of Empires in Asia and
Europe: Complexity, Contingency, Causality
4.–9.7. How Coins and Seals inform each
other in the Study of the Hunnic Period: The
Study of a Symbol on Coins and Seals from
Bactria and Gandhara, Wien, Univer­sität,
20th Conference of the European Association
for South Asian Archaeology and Art
(EASAA) (gemeinsam mit Judith Lerner)
Dr. Matthias Pfisterer
Publikationen
Ethnic Identity, Coin Circulation and
Selective Interest: Interpreting First and
Second Jewish Revolt Coins found in Roman
Context along the Danube, in: Journal of
Ancient Judaism 1.2, 2010, 200–206
Alkhan and Hephthalite Coinage, in:
M. Alram – D. E. Klimburg-Salter – M. Inaba –
M. Pfisterer (Hgg.), Coins, Art and Chron­o­logy II. The First Millennium C.E. in the
Indo-Iranian Borderlands (Österreichische
Akademie der Wissenschaften, phil.-hist.
Klasse, Denkschriften 412), Wien 2010,
13–38 (gemeinsam mit M. Alram)
Die Fundmünzen aus der Wohneinheit 1, in:
F. Krinzinger (Hg.), Hanghaus 2 in Ephesos.
Die Wohneinheiten 1 und 2. Baubefund,
Ausstattung, Funde (Forschungen in
Ephesos VIII/8), Wien 2010, 280–285
(gemeinsam mit S. Ladstätter); Die Fund­
münzen aus der Wohneinheit 2, ebenda,
588–591 (gemeinsam mit S. Ladstätter)
Münzen, in: M. Steskal, Das Prytaneion
in Ephesos (Forschungen in Ephesos IX 4),
mit Beiträgen von N. M. High, S. Ladstätter,
M. Pfisterer und G. A. Plattner, Wien 2010,
172 f.
Numismatischer Befund, in: A. Pülz, Das so­
genannte Lukasgrab in Ephesos (For­schun­
gen in Ephesos IV/4), Wien 2010, 353–358
Mitherausgabe von M. Alram – D. E. Klim­
burg-Salter – M. Inaba – M. Pfisterer, Coins,
Art and Chronology II. The First Millennium
C.E. in the Indo-Iranian Borderlands (Öster­
reichische Akademie der Wissenschaften, phil.hist. Klasse, Denkschriften 412), Wien 2010
16.3. A Hoard of Nezak Coins, Wien,
Universität, Wissenschaftliches Kolloquium
Crossing Borders: Patterns of Exchange
across Afghanistan, Pakistan, India, and
Central Asia (15.–16.3.)
9.7. A Hoard of Nezak Coins, Wien,
Internationaler Kongress der European
Association for South Asian Archaeology
and Art (EASAA)
Lehrtätigkeit
SS 2010 Übungen zur Beschreibungs- und
Bestimmungslehre I. Antike, Wien,
Universität, Institut für Numismatik und
Geldgeschichte, Übung (gemeinsam mit
Alexander Ruske)
René TRAUM
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Unter­
suchung von Korrosionserscheinungen und
Optimierung der Depotbedingungen für
antike Bronzemünzen mit hoch bleihaltigen
Legierungen (Projektleitung: Dr. Martina
Griesser; siehe den Bericht des Natur­
wissenschaftlichen Labors)
Leihgaben
Im Jahre 2010 war das Münzkabinett
mit insgesamt 228 Leihgaben an
7 Sonderaus­stellungen im In- und
Ausland beteiligt.
69
70
Sammlung alter Musikinstrumente
HR Dr. Rudolf HOPFNER,
Direktor
Dr. Beatrix Darmstädter, MAS
Birgit SCHULTSCHIK
Restaurierung
OR Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBER
Dipl.-Rest. Ina HOHEISEL*
Sammlungszugänge
Tafelklavier
Inv.-Nr. SAM 1224
Der Bestand der Sammlung alter Musik­
instrumente vermehrte sich im Berichtsjahr
um 71 Objekte, wobei es sich ausnahmslos
um Widmungen handelt.
Sammlung von Dämpfern
Inv.-Nrn. 1231–1281
Den zahlenmäßig größten Anteil hatte
dabei eine Sammlung von Dämpfern für
Streichinstrumente, die vom Geigenbauer
Marcel Richters gewidmet wurde. Da es
bislang keine grundlegende Forschung
über die akustischen Einflüsse des Dämpfers
auf den Geigenklang gibt, werden diese
Dämpfer im kommenden Jahr die Grund­
lage für ein Forschungsprojekt bilden.
Eine weitere Lücke im Sammlungsbestand
konnte mit der Erwerbung eines Tafel­
klaviers geschlossen werden. Es handelt
sich um ein Instrument aus dem späten
18. Jahrhundert mit einer ungewöhnlichen,
polygonalen Form. Das Korpus ist mit einer
(wohl etwas späteren) Fassung mit Holz­
imitation versehen. Der Ankauf dieses
wichtigen Objekts wurde von Frau OStR
Dr. Gertrude Kastner gespendet.
Tafelklavier
Inv.-Nr. SAM 1226
Von Mag. Christian Ofenbauer erhielt die
Sammlung ein Tafelklavier des mehrfach
prämierten Wiener Instrumentenmachers
Caspar Lorenz. Das nach 1845 gebaute
Instrument, das mit seinem massiven
Corpus, den Säulenbeinen und den geschwungenen Formen stilistisch dem
Zeitgeschmack der Romantik entspricht,
gilt als äußerst später Beleg für ein Tafel­
klavier und ergänzt in hervorragender
Weise die Objekte der Ausstellung.
Konvolute Widmung Czakler
Inv.-Nrn. 1288 bis 1293
Dämpfer für Streichinstrumente
Einige Dokumente und Drucke aus den
von KommR Helmut Czakler gewidmeten
Konvoluten sind für die Besucher im neu
eingerichteten Vorraum zum Marmorsaal
einsehbar, einige wurden als Vervollstän­
digung in die Ausstellung integriert und
bilden mit den organologischen Exponaten
attraktive und inhaltlich vertiefende
Themenschwerpunkte. Besonders hervorzuheben sind die Schule für Streichzither
von Franz Wagner und die Aktien von
Musikinstrumentenfabriken.
sammlungen KHM
Restaurierungen
Cembalo
Antonius Patavinus (zugeschrieben)
Venedig (?), 2. Hälfte 16. Jh.
Inv.-Nr. SAM 123
Im Rahmen einer Diplomarbeit am Institut
für Konservierung und Restaurierung an
der Akademie der bildenden Künste Wien
wurden umfangreiche konservatorische
und restauratorische Maßnahmen durch­
geführt. Da das Instrument dem venezianischen Cembalobauer Antonius Patavinus
zugeschrieben wurde, lässt es sich in die
2. Hälfte des 16. Jahrhunderts datieren.
Ziel der Arbeiten waren die Konservierung
des zuletzt vorgefundenen Zustandes des
mehrfach umgebauten Cembalos sowie
die Spielbarmachung eines Registers. Dazu
war es erforderlich, die Statik des durch
ungünstige klimatische Aufbewahrungs­
Tafelklavier Inv.-Nr. SAM 1224
bedingungen stark beschädigten und
zum Teil unsachgemäß reparierten Instrumentes wieder herzustellen.
Der mehrfach gerissene und stark verwölbte
Resonanzboden wurde aus dem Instrument
herausgelöst, mit Zypressenholz ausgespänt
und unter Einwirkung von Feuchtigkeit
plan gepresst. Auch der angeschäftete
vordere Teil der langen Wand sowie die
Rückwand und obere Teile der kurzen
Wand, welche durch Holzschwund stark
gerissen waren, mussten vom Instrument
gelöst und ausgespänt werden. Weitere
Fehlstellen waren mit Zypressenholz zu
ergänzen. Nach der Abnahme des ebenfalls
stark gerissenen Stimmstockfurniers zeigten
sich im Stimmstock aus Buchenholz zwei
durchgehende Risse entlang der beiden
Wirbelreihen. Diese wurden mit Epoxid­harz (Araldit AY 103-1) verklebt, um die
Stimmhaltigkeit der Wirbel und somit
die Spielbarkeit des Instrumentes zu
gewährleisten.
Tafelklavier Inv.-Nr. SAM 1226
Das verloren gegangene Vorsatzbrett wurde
nachgebaut und sämtliche ausgebrochenen
Profilleisten an den Zargen wurden mit
nachgezogenen Leisten ergänzt. Verlorengegangene Tastenfronten wurden nachgedreht. Die aufgrund verbogener Tastenhebel
bzw. -beläge nicht mehr funktionstüchtige
Klaviatur wurde geradegelegt und wieder
spielbar gemacht. Anschließend konnte
das Cembalo mit Messing besaitet werden,
wobei das längere 8´-Register auf eine
Stimmtonhöhe von a1 = 425 Hz gebracht
wurde, während das zweite 8´-Register eine
locker gespannte Schaubesaitung erhielt.
Der bemalte Überkasten, in welchem das
Cembalo aufbewahrt wird, wurde von Studenten des Schwerpunktes Holz/Musikinstrumente am Institut für Konservierung und
Restaurierung wurden konserviert, abgebrochene Ornamente ergänzt und retuschiert.
Bericht: Mag. phil. Wiebke Lüders,
Univ.-Doz. Mag. Alfons Huber
71
72
sammlung alter musikinstrumente
Einleimen des ausgespänten Resonanzbodens
Ergänzte Tastenfronten
Hammerflügel
Conrad Graf
Wien, um 1841, op. 2787
Inv.-Nr. SAM 593
Der Stimmstockriss des Hammerflügels
hat sich seit seiner letzten großen Restaurierung im Jahr 1997 erheblich vergrößert,
sodass das Instrument nicht mehr spielbar
war. Durch die positive Erfahrung bei der
Verklebung von Stimmstockrissen mit
Epoxidharz (Araldite AY 103/ HY 951),
die vor zwei Jahren am Hammerflügel von
J. Schantz (Inv.-Nr. SAM 386) erstmalig
in der Praxis erprobt wurde, erfolgte bei
diesem Klavier eine Rissklebung mit dem
gleichen Klebesystem. Das Harz wurde
Cembalo nach der Restaurierung
ohne Ab­nahme des Sperrfurniers in das
Wirbelfeld eingebracht, wobei gleichzeitig
die Wirbellöcher mit genau eingepassten
Buchendübeln zugesetzt wurden. Aus
konserva­torischen Gründen wurde das
Instrument etwas dünner besaitet. Um ein
gutes klangliches Ergebnis zu erzielen, mussten die (nicht originalen) Hammerleder
und Schnabelleder ersetzt sowie die
Mechanik reguliert werden.
Damit konnte die Spielbarkeit eines
Instruments wiedergewonnen werden,
das aufgrund von Klimaschäden jahr­
zehntelang unspielbar gewesen war.
Bericht: Univ.-Doz. Mag. Alfons Huber,
Dipl.-Rest. Ina Hoheisel
Das Epoxidharz wurde mit einer Kanüle in die Wirbel­
löcher eingespritzt
sammlungen KHM
Cembalo
Johannes Daniel Dulcken
Antwerpen, 1745
Inv.-Nr. SAM 726
Die Zargen des Cembalos zeigten starken
alten Anobienbefall, was eine gefährliche
Schwächung des Holzes im Bereich der
Scharniere zur Folge hatte. Eine Festigung
des Holzes erfolgte mit Paraloid B72 15 %ig
in Ethylacetat. Die Fraßgänge mussten teilweise großflächig aufgefüllt und gekittet
und anschließend farblich angeglichen
werden.
Bei der Fassungsfreilegung in den 1950erJahren blieben zahlreiche Farbinseln be­
stehen, die nun zur Klärung und Vereinheitlichung des Erscheinungsbildes entfernt
wurden. Reste einer Bronzierung, die in
den 1980er Jahren reduziert worden war,
wurden aus ästhetischen Gründen vom
Vorsatzbrett mechanisch abgenommen
und darunterliegende Fehlstellen wurden
mit Muschelgold retuschiert.
Abschließend erfolgte das Intonieren der
Springer aller Register.
Bericht: Dipl.-Rest. Ina Hoheisel
Drehbank nach Restaurierung und Ergänzung
Drehbank
Aus der Werkstatt der Firma Uhlmann
Wien, Mitte 19. Jh.
Inv.-Nr. SAM 1062
Bei der vorliegenden Maschine handelt
es sich um eine für das 19. Jahrhundert
typische fußbetriebene Drehbank, welche
in der Werkstatt des Blasinstrumentenerzeugers J. T. Uhlmann Verwendung fand.
Der bereits fortgeschrittenen Entsorgung
entzogen fand diese, um ungefähr ein
Drittel ihrer Originalsubstanz beraubt, jedoch mit zahlreichem Zubehör versehen,
in die Sammlung alter Musikinstrumente.
Cembalo Dulcken: Reste einer Bronzierung auf originaler Goldfassung
Die Drehbank sollte dem neu geschaffenen
Ausstellungsbereich der SAM zugeordnet
und zu diesem Zweck wiederhergestellt
werden. Als Vorlage für eine gesicherte
Rekonstruktion diente eine nahezu bau­
gleiche Maschine des TMW. Die neu an­
gefertigten Teile ermöglichten es wieder,
alle vorhandenen Originalteile einzubinden,
um das ursprüngliche Erscheinungsbild
sowie die Funktionsweise dem Betrachter
zu erschließen.
Bericht: Paul Wogg
Freigelegte, zum Teil retuschierte Oberfläche des Vorsatzbretts
73
74
sammlung alter musikinstrumente
Matineen und Konzerte
Vorraum zum Marmorsaal
Die Matineen der Sammlung alter Musik­
instrumente widmeten sich 2010 programmatisch größtenteils der Musik Gustav
Mahlers, dessen 150. Geburtstag einen
wichtigen Beweggrund bildete, um entstandene Kompositionen und Arrangements
des Fin de siècle auf historischen Musik­
instrumenten der Zeit um 1900 zu interpretieren. Als besonderes Highlight galten
die Konzerte auf dem Flügel von Julius
Blüthner aus dem Privatbesitz Gustav
Mahlers und der Einsatz der exzeptionellen
Streichinstrumente Jacob Stainers.
Die Dauerausstellung der Sammlung alter
Musikinstrumente erstreckt sich auf einer
Fläche von rund 1600 m2 über 12 Säle in
der Neuen Burg. Die 630 ausgestellten
Objekte, die historisch unmittelbar mit der
Geschichte Österreichs verbunden sind,
vermitteln den Besuchern einen ausführ­
lichen Eindruck in Hinblick auf die Musikpraxis von der Renaissance bis hin zum
20. Jahrhundert. Über Audio Guides wird
an die Be­sucher nach individuellen Bedürfnissen abrufbares instrumentenbauliches,
historisches und kulturelles Wissen weitergegeben. Der prächtig ausgestattete, auch
als Fest- und Konzertsaal dienende zentrale
Marmorsaal beeindruckt aufgrund seines
imperialen Ambientes ebenso wie das
Jagdplateau, über das die Besucher Zutritt
zur Ausstellung erhalten.
Die Matinee im Oktober 2010 bildete bereits den Auftakt zur neuen Konzertsaison,
die den Besuchern den Klang und die
spieltechnischen Eigenschaften unterschied­
licher historischer Tasteninstrumente
(Clavichorde, Kielinstrumente, Hammer­
klaviere) sowie die Vielfalt der stilistisch
höchst abwechslungsreichen „Clavier­
literatur“ veranschaulicht.
Über den Matineenzyklus hinaus veranstaltete die Sammlung alter Musikinstrumente
in Kooperation mit der Polnischen Akademie
der Wissenschaften in Wien (PAN) das Eröffnungskonzert des internationalen Symposiums
Chopin und Wien am 18. April 2010. Das
Konzert gestaltete die junge, virtuose und als
Chopininterpretin mehrfach ausgezeichnete
Pianistin Colleen Lee auf dem Hammerflügel
von Conrad Graf aus 1828, der jenem
Instrument gleicht, das Frédéric Chopin
1829 bei seinem Konzert in Wien spielte.
Insgesamt konnten im Rahmen der vier
Konzertmatineen im Marmorsaal der Neuen
Burg 430 Hörer begrüßt werden, von denen
ca. 11 % aufgrund von Abonnements mit
der Sammlung alter Musikinstrumente
bereits langjährig verbunden sind. Im Vergleich der aktuellen Besucherzahlen mit
jenen der vergangenen Saison ist ein deutlich wachsender Zuspruch des Publikums
festzustellen.
Nun wurde die bestehende Ausstellung
durch die Adaptierung des MarmorsaalVorraums, in dem weitere 55 Objekte
präsentiert werden, erweitert. Räumlich
bildet er eine Verbindung vom Jagdplateau
zum Marmorsaal und wird von allen Ausstellungsbesuchern durchquert. Inhaltlich
kommt er nach der Neueinrichtung den
Ansprüchen der modernen Museumsbe­
sucher entgegen, indem er hervorragende
Möglichkeiten bietet, sich mit Hilfe inter­
aktiver Terminals in die Thematik der Ausstellung zusätzlich zu vertiefen. Außerdem
bietet er musikhistorische und organolo­
gische Basisinformationen, die von den Besuchern ihrem Wissensstand entsprechend
abgerufen werden können. Darüber hinaus
stehen in einem abgeschirmten Raum
einige spielbare Kopien zur Verfügung, die
zum Musizieren einladen. In zwei großen
Vitrinen und einer stilisierten Werkstatt mit
Originalobjekten aus der historischen Werkstatt von Uhlmann und der Werkstatt der
ehemaligen Bösendorfer-Fabrik erhalten
die Besucher einen lebendigen Eindruck
vom Instrumentenbau. Technologische
Aspekte zur Entwicklung der Mechaniken
von Tasteninstrumenten werden anhand
von Modellen begreiflich gemacht.
Eine Zone, in die sich Besucher zum Zweck
der Kommunikation, des ruhigen Verweilens
oder des Schmökerns in aktuellen (im Shop
erhältlichen) Publikationen zurückziehen
können, rundet das Angebot ab.
Mit der Neueinrichtung dieser Ausstellungszone wird in der Sammlung alter Musik­
instrumente ein Informations- und Kom­
munikationsforum geschaffen, das mit
seinen interaktiven neuen Medien und
den „Hands-On-Objekten“ vor allem den
Erwartungen jüngerer Besucher entgegenkommt und generell neue museumspädagogische Aspekte einbringt.
Der Marmorsaal-Vorraum wird somit der
Forderung der Kulturpolitiker nach „mehr
Vermittlung“ gerecht – ohne jedoch in die
seit 1993 bestehende, vom Fachpublikum
und der Fachpresse mehrfach gelobte historische Ausstellung gravierend einzugreifen.
Einrichtung der neuen Ausstellungszone
Zwei Computerterminals mit
• Keyboard zum Ausprobieren historischer
Stimmungen
• instrumentenkundlichen Informationen
• Filmclip über den Nachbau eines
Instruments in der Restaurierwerkstatt
der Sammlung
• musikhistorischen Informationen über
das „Musikland Österreich“
• ausführlichen Hörbeispielen aus der
eigenen CD-Reihe der Sammlung
Zwei Vitrinen mit historischen Ausstellungsstücken zur Erklärung des
• Saiteninstrumentenbaus
• Blasinstrumentenbaus
sammlungen KHM
Eine stilisierte Werkstatt mit originalem
Interieur von
• Uhlmann
Gesamtklimakonzept Neue Burg
• Bösendorfer
Der Berichtszeitraum war von drei
Ziel­vorgaben geprägt:
Eine „Hands-On-Zone“ mit
1. Die geplanten und begonnenen Projekte
sollten abgeschlossen und evaluiert
werden.
• spielbaren Nachbauten von ausge­
stellten Objekten
• Mechanik-Modellen
2. Die bereits evaluierten und als prioritär
eingestuften Schadensursachen sollten
beseitigt werden.
Ausführliche Saal- und Bereichstexte
sowie ein Mission Statement
3. Die Erkenntnisse aus den langjährigen
Beobachtungen und Erfahrungen sollten
schriftlich festgehalten werden.
Tafel mit Namen der Donatoren und
Förderer der Sammlung alter Musikinstrumente
Das Institut für Hochbau und Technologie/
Abt. Bauphysik der TU Wien (Prof. Azra
Korjenic, Prof. Thomas Bednar) führte an
den im Vorjahr sanierten Musterfenstern
Thermografien und Temperaturmessungen
durch, die bestätigten, dass die vor wenigen Jahren sanierten historischen Fenster
der Neuen Burg ein unausgeschöpftes
Eine Sitzgruppe mit Tisch und frei ein­
sehbarer aktueller Fachliteratur
Dr. Beatrix Darmstädter, MAS
Optimierungspotential durch einfachste
Maßnahmen zur Verringerung der thermischen Verluste von ca. 25 % enthalten.
Als nicht weniger signifikant kann die
Auswertung des Pilotprojekts zum Umbau
einer be­stehenden Radiatorheizung auf
Bauteil­aktivierung in Form einer Sockel­
heizleiste bezeichnet werden: Vor allem
aufgrund der von Radiatoren forcierten
Lüftungs­wärmeverluste in der Übergangszeit lag der Verbrauch der Heizkörper des
kon­ven­tionell beheizten Versuchsraumes
mit 1172 kWh (bei gleicher Raumtem­pe­ratur von 20 °C in Kopfhöhe) mehr
als doppelt so hoch wie in dem von der
Sockelheiz­leiste beheizten Werkstattraum
mit 562 kWh.
Gemeinsam mit Dr. Klaus Kreč (Institut
für Architektur und Entwerfen) wurde eine
Computersimulation der SAM und der
darüber liegenden Ober- und Dachgeschosszone erstellt, die zeigte, dass die
Sommertauglichkeit der SAM (RT ≤26 °C)
nur dann hergestellt werden kann, wenn
auch in den benachbarten Gebäudebe­
reichen der sommerliche Wärmeeintrag
mittels Außenbeschattung und kontrol­
lierter Lüftung verringert wird. Die
Nachbarbereiche der SAM sind somit
als Verursacher für die Klimaprobleme
im Sammlungsbereich anzusprechen
und müssen in das Konzept eingebunden
werden.
Um ein gesteigertes Problembewusstsein
für das geforderte Gesamtkonzept zu
schaffen, wurden ab August 2010 zehn
sog. „Luftbrunnenführungen“ in den
2. Keller für alle in der Neuen Burg
An­gestellten angeboten, an denen
ca. 100 Personen teilnahmen, u. a.
auch MitarbeiterInnen der ÖNB und
des Kuratoriums.
Der Vorraum zum Marmorsaal
Dank der großzügigen Spende von Frau
Dr. Gertrude Kastner (15.000,– €) konnte
die automatische Steuerung der großen
Drehtür im 2. Keller sowie zweier bisher
ungeregelt laufender Abluftventilatoren
75
76
sammlung alter musikinstrumente
in Auftrag gegeben werden; auch konnten die
seit 1998 projek­tierten Abluftventilatoren für
die SAM installiert und eine Schacht­kamera
zur Sondierung der originalen, aber vermauerten Lüftungsschächte angekauft werden.
Bei mehreren Arbeitstreffen der in der Neuen
Burg beschäftigten RestauratorInnen wurde
begonnen, einen Maßnahmenkatalog für
zukünftige Teamleiter und nachfolgende
RestauratorInnen zu erstellen, worin die
langjährig akkumulierten Erfahrungen im
Klimamanagement festgehalten werden
sollen. Im Zuge dieser Besprechungen
konnte auch ein originaler (aber verschlossener) Lüftungsschacht zur Belüftung der
C-Stiege reaktiviert werden.
Univ.-Doz. Mag. Alfons Huber
Überreichung des Österreichischen
Ehrenkreuzes für Wissenschaft und
Kunst an OstR Dr. Gertrude Kastner
Der Festakt zur Überreichung des Öster­
reichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft
und Kunst an OstR Dr. Gertrude Kastner,
der am 17. Dezember 2010 im Marmorsaal
der Neuen Burg veranstaltet wurde, bildete
einen würdevollen Rahmen, um der viele
Jahre mit der Sammlung in Verbindung
stehenden Donatorin für ihre unermüdliche
Unterstützung zu danken. Seit den 90er
Jahren profitiert die SAM von der Groß­
zügigkeit Frau Dr. Kastners und ihrem
uneingeschränkten Interesse für Musik,
Musikinstrumente und organologische
Projekte, so dass mit ihrer Beihilfe bislang
über 50 Objekte angekauft werden konnten. Darüber hinaus förderte sie unzählige
Projekte im Bereich der Restaurierung und
Forschung. Die Verleihung des Dekrets
wurde nach einer herzlichen Begrüßung
der Festgäste durch Generaldirektorin
Dr. Sabine Haag und der solennen Laudatio
von Sammlungsdirektor HR Dr. Rudolf
Hopfner von Sektionschef Dr. Michael
P. Franz begangen. In den Dankesworten
sprach die Geehrte mit Rührung über
ihre persönliche Verbindung mit der SAM
und ihre Motivation, dieser weltweit berühmten Institution monetäre Förderungen
zukommen zu lassen.
Bericht: Dr. Beatrix Darmstädter, MAS
Wissenschaftliche Tätigkeit
HR Dr. Rudolf Hopfner
Publikationen
Der Streichinstrumentenbau in Wien zur
Zeit W. A. Mozarts, in: Cordes et claviers
au temps de Mozart. Actes des Rencontres
Internationales harmoniques, Lausanne
2006 (ed. Thomas Steiner), Bern 2010,
11–22
5 Beiträge in: B. Brandmair – S.-P. Greiner
(Hgg.), Stradivari Varnish. Scientific
Analysis of his Finishing Technique
on Selected Instruments, München
2010
Objekttexte in: Ausstellungskatalog
„leider bleibe ich ein eingefleischter
Wiener“. Gustav Mahler und Wien,
Wien (ÖTM) 2010
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
23.4. 125 Jahre Wandel der Streich­
instrumente, ÖTM, Internationales
Symposium Gustav Mahler – Musik­
instrumente und Musizierpraxis (II. Teil)
(23.–24.4.)
4.6. Ole Bull’s „Schatzkammergeige“
and the Collection of Ambras Castle.
An extraordinary Fiddle with an even more
extraordinary History, Bergen, Inter­natio­
nales Symposium Ole Bull Celebration
(4.–6.6.)
Überreichung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst an OstR
Dr. Gertrude Kastner durch Sektionschef Dr. Michael P. Franz und HR Dr. Rudolf Hopfner
sammlungen KHM
Mag. Dr. Beatrix Darmstädter, MAS
Publikationen
Gustav Mahler und die Drehbühne in der
Wiener Hofoper, in: Ausstellungskatalog
„leider bleibe ich ein eingefleischter
Wiener“. Gustav Mahler und Wien, Wien
(ÖTM) 2010, 149–161
Das grosse Pantaleonische Instrument.
Neues zur Vorgeschichte des Fortepianos
in Wien, in: Mozart (v)erklären, Beiträge
zum Mozart-Symposium April 2006,
hg. von R. Steurer und M. Vorzellner,
Wien 2010, 71–106
Franz Konrad Bartl, His Treatise and
the Keyed Glass Harmonica SAM 1001,
in: The Galpin Society Journal, Bd. LXIII,
Mai 2010, 179–207
Die Cymbalisten am Wiener Hof des
18. Jahrhunderts, in: Von Mozart bis
Chopin. Das Fortepiano 1770–1850.
Proceedings Symposium der 32. Tage
Alter Musik Herne 2007, hg. von C. Ahrens
und G. Klinke, München 2010, 10–65
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
11.2. Krummhörner als Simulacra?, Wien,
Neue Burg (gemeinsam mit Dietmar
Salaberger)
10.4. Auf der Suche nach dem Wiener
Klangstil. Die Holzbläser am Wiener Hof
um 1900 und ihre Instrumente, München,
Ludwig-Maximilians-Universität, Symposium
Tradition und Innovation im Holzblas­
instrumentenbau des 19. Jahrhunderts
19.–21.4. Wien, Haus der Musik,
Symposium Chopin und Wien, organisiert
von Wiss. Zentrum der Polnischen
Akademie Wien, Internationale Chopin­
gesellschaft Wien, Österreichische
Akademie der Wissenschaften et al. und
Abhaltung eines Vortrags mit Führung
zum Thema Klaviere zur Zeit von Chopin
in der SAM für die Teilnehmer am
Symposium
24.4. Der Hofoperndirektor Gustav
Mahler zwischen Avantgarde und
historischer Aufführungspraxis, ÖTM,
Internationales Symposium Gustav
Mahler – Musik­instrumente und Musizier­
praxis (II. Teil)
Abschluss der Forschungsarbeit zum
Zinken-Katalog.
26.5. Was wurde aus der höfischen
Pantaleon-Tradition?, Wien, Neue Burg,
im Rahmen der Buchpräsentation
Mozart (v)erklären
Saiten- und Schlaginstrumente im Orchester
der Wiener Hofoper unter der Direktion
Gustav Mahlers.
Sonstiges
Forschungen
Arnold Rosé und die mit 1729 datierte
Violine von Guarneri del Gesù.
Einrichtung der Ausstellung mit techno­
logischem Schwerpunkt im Vorraum
zum Marmorsaal (siehe oben)
Univ.-Doz. Mag. Alfons Huber
Publikationen
Überlegungen zur schadenspräventiven
Aufbewahrung von Objekten aus Holz
und gemischten Materialien, in: Restaura­
torenblätter 29, hg. von IIC Österreich,
Redaktion: Manfred Koller, 2010, 19–35;
Ein Hammerflügel, mit dem Joseph Haydn
hoffentlich seine Freunde gehabt hätte,
ebenda (gemeinsam mit I. Hoheisel);
Zur überarbeiteten Oberfläche eines
mechanischen Spinetts aus dem 17. Jahr­
hundert, ebenda, 173–178 (gemeinsam
mit M. Siegl und A. Czernin; Ein Flöten­
köcher aus dem 16. Jahrhundert im
Kunsthistorischen Museum, ebenda,
187–194 (gemeinsam mit W. Lüders und
A. Czernin)
Forschungen
Gesamtklimakonzept Neue Burg
(siehe oben).
77
78
Hofjagd- und Rüstkammer
Dr. Christian
BEAUFORT-SPONTIN, Direktor
Forschungsprojekte
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Matthias PFAFFENBICHLER
Dr. Stefan KRAUSE*
Michaela GREGOR
Susanne MADER
Studien zu den Wechselwirkungen
zwischen Graphik und Plattnerkunst
Dr. Christian Beaufort-Spontin
Projektmitarbeit: Dr. Christian BeaufortSpontin, Dr. Stefan Krause
Publikationen
Restaurierung
Mag. Christa ANGERMANN
FOI Martina POYER
Mag. Petra FUCHS
Mag. Caridad NIETO DIAZ
Finanzierung: Gerda Henkel Stiftung,
Düsseldorf (Projekt-Nr. AZ 43/F/09)
Im Jahr 2009 bereiteten Dr. Christian
Beaufort und Dr. Stefan Krause ein um­
fassendes Forschungsprojekt zu den Dekorationen historischer Prunkrüstungen vor.
Dieses Projekt an der Hofjagd- und Rüstkammer des Kunsthistorischen Museum
in Wien wird ab Jänner 2010 für zwei Jahre
von der Gerda Henkel Stiftung in Düsseldorf gefördert. Im Zentrum stehen zunächst
vor allem die Werke der süddeutschen bzw.
österreichischen Plattnerzentren (Augsburg,
Nürnberg, Landshut, Innsbruck). Ziel dieser
Untersuchung ist die Identifizierung der
graphischen Vorlagen zu den oft aufwendig gestalteten Verzierungen der Plattner­
arbeiten. Darauf aufbauend sollen die
politischen, religiösen und intellektuellen
Ansprüche der Besitzer erkundet werden.
Objekttexte in: Ausstellungskatalog
Prinz Eugen – Feldherr, Philosoph und
Kunstfreund, Wien (Belvedere) 2010
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Studien
zu den Wechselwirkungen zwischen
Graphik und Plattnerkunst (siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
5.5. „Armamentarium Heroicum“ del
Archiduque Fernandeo del Tirol en el
castillo de Ambras, Madrid, Patrimonio
Nacional
24.5. A Gift form the Desert. The Art,
Lexington, Kentucky, International
Museum of the Horse Kentucky
Dr. Matthias Pfaffenbichler
Ausstellungen
Kurator der Ausstellung Die Schlacht von
Tannenberg, Neue Burg, 18.6.–10.10.2010
(gemeinsam mit Polnisches Institut Wien,
Militärhistorisches Museum Warschau)
Kurator und Vorbereitung der Ausstellung
zu Venedig, Schallaburg 2011
Publikationen
Riefelküriss für Bernhard Meuting, Kolman Helmschmid, Augsburg, um 1525, Ätzdekor Daniel
Hopfer. Inv.-Nr. A 235
L’elmo e la spada di Giorgio Castriota detto
Scanderbeg, in: M. Genesin – J. Matzinger –
G. Vallone (Hgg.), The Living Skanderbeg.
The Albanian Hero between Myth and
History, Hamburg 2010, 175–182
sammlungen KHM
La France du Premier Empire et la bataille
de Wagram. Le point de vue de l’Autriche,
in: Artillerie. Bulletin Semestriel des Amis
du Musée de l’Artillerie, 2010, 11–19
25.11. Die Darstellung des Dritten Koalitions­
krieges in „Krieg und Frieden“, Mattersburg, Literaturhaus, Symposium Krieg und
Frieden – Fiktion und Realität
Dr. Stefan Krause
Die Ausstellung: Napoleon – Feldherr,
Kaiser und Genie, in: Niederösterreich und
die Franzosenkriege. Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut
für Landeskunde, hg. von W. Rosner und
G. Langer-Ostrawsky, Bd. 49, 2010, 35–42
Vortragsreihe Niederländische Geschichte,
KHM, Verein der Freunde des KHM
Mitarbeit am Forschungsprojekt Studien zu
den Wechselwirkungen zwischen Graphik
und Plattnerkunst (siehe oben)
Conflictele dintre turci si crestini in
Europa de sud-Est Secolul XV-inceputul
secolului XVIII, in: Ausstellungskatalog
Dracula voievod şi vampir, Bukarest
(Muzeul Naţional dé Artă al României)
2010, 61–67; Objekttexte ebenda
Objekttexte in: Ausstellungskatalog
Die Staufer und Italien, Mannheim
(Reiss-Engelhorn-Museen) 2010
Objekttexte in: Ausstellungskatalog
Prinz Eugen – Feldherr, Philosoph und
Kunstfreund, Wien (Belvedere) 2010
Objekttexte in: Ausstellungskatalog
Ritter, Burgen und Intrigen, Aufruhr 1225.
Das Mittelalter an Rhein und Ruhr, Herne
(LWL-Museum für Archäologie) 2010
Vortragsreihe Russische Geschichte,
KHM, Verein der Freunde des KHM
Vortragsreihe Die Geschichte Napoleons,
KHM, Verein der Freunde des KHM
Vortragsreihe Der Albigenser Kreuzzug,
KHM, Verein der Freunde des KHM
Vortragsreihe Geschichte der Stadt Wien,
KHM, Verein der Freunde des KHM
Vortragsreihe Islamische Geschichte, Wien,
Pädagogische Hochschule
Lehrtätigkeit
SS 2010 Museumskunde, Wien, Universität,
Institut für Österreichische Geschichts­
forschung, Vorlesung
SS 2010 Österreichische Kunstgeschichte,
Wien, Universität, Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Vorlesung
Forschungsprojekte
Michaela Gregor
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
7.–10.11. Amsterdam, 7th European Registrars Conference
Leihgaben
Im Jahr 2010 war die Hofjagd- und
Rüstkammer mit 82 Objekten an
12 Ausstellungen im In- und Ausland
beteiligt.
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
28.4. Erzherzog Ferdinand II. von Tirol,
KHM, Verein der Freunde des Kunsthistorischen Museums
16.9. Die Schlacht von Tannenberg, KHM,
Verein der Freunde des Kunsthistorischen
Museums
8.–11.11. Imperial Metamorphosis between
Maximilian I and Maximilian II. Political
and Cultural Transformation form Universal
Monarchy to Austrian Hausmacht, Galway,
National University of Ireland, Department
of History; Cork, University College, Department of History; Dublin, University College,
School of History & Archives; Maynooth,
National University of Ireland, Department
of History
Adlergarnitur, Innsbruck, Jörg Seusenhofer, 1547 datiert, Ätzdekor Hans Perckhammer.
Inv.-Nr. A 638
79
80
Wagenburg und Monturdepot
Dr. Monica KURZELRUNTSCHEINER, Direktorin
Dr. Mario DÖBERL*
Brigitte Martina WOLF
Restaurierung
Ernst GREGOR
Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL
Dipl.-Rest. Michaela MORELLI
Dipl.-Rest. Marianne
NOVOTNY-KARGL
Dipl.-Rest. Daniela SAILER
Sammlungszugänge
Einzug von Leopold I. und Erzherzog
Leopold Wilhelm in Frankfurt im März
1658
Caspar Merian, Kupferstich, 1658
Wagenburg, Inv.-Nr. Z 268
Eine schöne Ergänzung des Grafikbestandes
konnte 2010 in einem deutschen Antiquariat
erworben werden. Das längsformatige Blatt
zeigt in elf horizontalen Streifen den Einzug
Leopolds I. und Erzherzog Leopold Wilhelms
mit all ihren Kutschen und ihren Reitern
anlässlich des Wahltages 1658 in Frankfurt,
bei dem Leopold zum Kaiser gewählt
wurde. Es ist dies eine wichtige Quelle zur
weitgehend unbekannten Geschichte des
habsburgischen Fuhrparks im 17. Jahrhundert, die gegenwärtig an der Wagenburg
erforscht wird (siehe Forschungsprojekte).
Einzug von Leopold I. und Erzherzog Leopold Wilhelm in Frankfurt im März 1658
Decken für Passagiere offener Fahrzeuge,
aus dem Besitz der Erzherzogin Marie
Therese
Wagenburg, Inv.-Nrn. S 650, S 651, S 652
Drei auf den ersten Blick zwar unscheinbare,
historisch jedoch sehr interessante Objekte
gelangten 2010 als Schenkung in den
Besitz der Wagenburg: Es handelt sich um
Decken aus hochwertigem Wolltuch, mit
denen sich die Insassen offener Fahrzeuge
(Schlitten oder Kutschen) gegen die Kälte
schützen konnten. Sie wurden vom Wiener
Hoflieferanten Wilhelm Skarda angefertigt
und stammen aus dem Besitz der Erzher­
zogin Marie Therese, der Stiefmutter des
Thronfolgers Franz Ferdinand und lang­
jährigen Ersten Dame des Wiener Hofes.
Die Benutzer konnten sich in die aus
„kaisergrünem“ Tuch gearbeiteten und
mit kariertem Wollstoff gefütterten Decken
einwickeln und sie mittels eines Leder­
riemens entsprechend ihrem jeweiligen
Körperumfang fixieren. Sowohl innen als
auch außen sind Taschen eingearbeitet, in
denen persönliche Gegenstände mitgeführt
werden konnten. Die Decken stammen aus
dem Nachlass des Prinzen Heinrich von
Liechtenstein, eines Enkels der Erzherzogin,
und wurden von dessen Gemahlin Amalie
von Liechtenstein im Sommer 2010 an die
Wagenburg übergeben.
sammlungen KHM
Weitere Sammlungszugänge
Fragmente eines Kleides einer Freifrau
von Sztojanovits
Monturdepot, Inv.-Nr. N 493
Schenkung von Frau Brigitta Pfeifer
(ehemalige Restauratorin der Kunst­kammer)
Eröffnung der Sonderausstellung
Napoleons Hochzeit. Eine Ausstel­
lung zum 200. Jahr-Jubiläum der
Vermählung mit Marie Louise von
Österreich
Am 21.6.2010 strömten rund 800 Gäste
aus dem In- und Ausland zur feierlichen
Eröffnung der Ausstellung Napoleons
Hochzeit, die das 200-Jahr-Jubiläum der
Vermählung des Franzosenkaisers mit
Marie Louise von Österreich (1810) zum
Thema hatte. Besonderes Highlight des
Abends waren berittene Dragoner und
Infanteristen in Uniformen aus dem Jahr
1809, die den Besuchern das Gefühl
gaben, tatsächlich eine Zeitreise in die
Epoche Napoleons zu machen. Im eigens
aufgebauten Festzelt vor der Wagenburg
wurde die Ausstellung durch GD Dr. Sabine
Haag, den französischen Botschafter
Philippe Carré, Sektionschef Dr. Michael
Franz und Wagenburg-Direktorin Dr. Monica
Kurzel-Runtscheiner eröffnet. Danach
feierten die Gäste in bester Laune noch
bis in den späten Abend hinein.
Verlängerung der Ausstellung
Sisi auf der Spur
Wegen des sensationellen Erfolges und der
ungebremsten Nachfrage vor allem ausländischer Besucher wurde die 2008 eröffnete
Sonderausstellung Sisi auf der Spur nun
schon zum zweiten Mal bis Ende 2010
verlängert. Ab 2011 wird die ursprünglich
als temporäre Schau konzipierte Ausstellung
in leicht veränderter Form als „Sisi-Pfad“
in die Dauerausstellung der Wagenburg
integriert.
Dr. Kurzel-Runtscheiner bei der Eröffnung der Sonderausstellung Napoleons Hochzeit
Neues Sisi-Bild in der Wagenburg
Seit Juni 2010 ist in der Wagenburg als neues,
spektakuläres Highlight das berühmte
Porträt ausgestellt, das die junge Kaiserin
Elisabeth in einem weißen Kleid zeigt,
über dem sie einen Umhang aus schwarzer
Spitze mit blauem Seidenband trägt. Das
Gemälde, ein Werk von Franz Schrotzberg,
dürfte um 1862 entstanden sein, als Sisi
gerade 24 Jahre alt war. Es zeigt sie also
zu einem Zeitpunkt, als sie noch nicht die
Selbstsicherheit und ausgereifte Schönheit
erreicht hatte, für die sie später so berühmt
wurde. Gerade hier liegt aber der besondere
Reiz des Bildes, das die mädchenhafte
Schüchternheit der blutjungen Kaiserin
deutlich spürbar macht.
Offensichtlich war dieses Gemälde auch in
der kaiserlichen Familie besonders beliebt,
da Schrotzberg für mehrere Verwandte
Elisabeths weitere Fassungen anfertigte:
Bis heute besitzen die Nachfahren von
Sisis Familie (Wittelsbacher Ausgleichfonds,
München) eine Zweitfassung dieses Bildes
und auch im böhmischen Schloss Kremsier
hat sich ein ähnliches Gemälde erhalten.
Das Original jedoch befand sich im Privat-
Die Reiter des k. u. k. Dragonerregiments Nr. 2 in Uniformen aus der Zeit Napoleons
81
82
Wagenburg und Monturdepot
zugänglichen Klimakästen mit Edelstahlschubladen ausgestattet, die mit ProSorb
bestückt werden können. Der Sockelbereich
ist durch verzinktes Stahlblech abgedichtet.
Die Inneneinrichtung der Vitrinen besteht
aus einem begehbaren Einlegeboden aus
MDF Medite Ecologique mit einer um­
laufenden Ventilationsfuge als Verbindung
zwischen ProSorb-Fächern und Vitrinenraum,
wodurch eine passive Feuchtere­gulierung
erzielt werden kann. Mittels Justierfüßen
können Unebenheiten im Parkettboden der
Schauhalle ausgeglichen werden.
Neugestaltung der WagenburgHomepage
Kaiserin Elisabeth. Porträt von Franz Schrotzberg, um 1862.
GG Inv.-Nr. 9560
besitz des österreichischen Kaiserpaares
und gelangte im Erbweg an Erzherzogin
Elisabeth, die Tochter des Kronprinzen
Rudolf. Sie war die wohl exzentrischste
Enkelin der Kaiserin, denn sie heiratete
in zweiter Ehe den bürgerlichen Leopold
Petznek und wurde schließlich sogar
Mitglied der sozialdemokratischen Partei.
Die „rote Erzherzogin“ vermachte das wertvolle Porträt ihrer Großmutter testamen­
tarisch dem Kunsthistorischen Museum,
das es nach ihrem Tod im Jahr 1963 in die
Gemäldegalerie übernahm. Seit Juni 2010
ist es nun in der Wagenburg zu sehen, wo
es eine schöne Ergänzung der originalen
Kleider, Fahrzeuge und Reitutensilien der
Kaiserin Elisabeth darstellt.
Neue Vitrinen für Sisi
Da die prachtvollen Kleider der Kaiserin
Elisabeth, die Uniformen von Kaiser Franz
Joseph und die Livreen der Hofangestellten
nun dauerhaft in der Wagenburg zu sehen
sind, mussten die bisher verwendeten,
für eine temporäre Ausstellung konzipierten
Vitrinen durch neu angefertigte, hoch­
wertige Klimavitrinen ersetzt werden. Von
vier Angeboten renommierter Hersteller
wurde jenes der deutschen Firma Reier ausgewählt, welches sowohl in Bezug auf das
sehr spezifische Anforderungsprofil als auch
bezüglich des Preises am besten entsprach.
In der Zeit von 9.3. bis 22.3.2010 wurden
durch Fachmonteure der Firma Reier und
das Service Team des KHM eine Groß­
raumvitrine für das Prunkkleid der Kaiserin
Elisabeth (2,5 x 4 x 2,2 m), zwei quadra­
tische Vitrinen (2 x 2 x 2,2 m) für FigurenEnsembles und drei kleine Kostümvitrinen
(1 x 1 x 2,2 m) in der Schauhalle aufgestellt.
Aufgrund der speziellen Konstruktion
können alle Vitrinen unabhängig von ihrer
Größe bewegt werden und sind somit bei
einer allfälligen Änderung des Ausstellungskonzeptes beliebig wieder verwendbar.
Die großen Vitrinen sind an der Schmal­
seite mit einer doppelflügeligen versperr­
baren Drehtür ausgestattet, die eine
hundertprozentige Öffnung und somit
ein schonendes Hantieren mit den Objekten
ermöglicht. Jede Vitrine ist mit separat
2010 wurde der gesamte Internet-Auftritt
der Wagenburg im Rahmen der KHMHomepage neu gestaltet. Dabei wurde
sowohl bei der Auswahl der präsentierten
Objekte als auch bei der Verfassung der
Begleittexte auf die spezifischen Anforderungen des Internets Rücksicht genommen.
Besonderes Augenmerk wurde auf die
Benutzerfreundlichkeit gelegt, so dass nun
bei größtmöglicher Übersichtlichkeit ein
repräsentativer Querschnitt der Sammlungen gezeigt wird und zu allen Objekten
fundierte Basisinformationen abgerufen
werden können.
Aufstellung der mobilen Großraumvitrine
sammlungen KHM
Abschluss der fotografischen
Dokumentation des gesamten
Fahrzeugbestandes
Bereits 2006 wurde durch Mitarbeiter des
Fotoateliers der gesamte Fahrzeugbestand
der Wagenburg fotografisch dokumentiert.
Zwei Fahrzeuge (Fourgon W 78 und Jagdschlitten W 85) waren damals aufgrund
eines Forschungsprojektes allerdings nicht
zugänglich, weshalb sie nicht fotografiert
werden konnten. 2010 wurde dieses
Projekt nun endgültig abgeschlossen:
W 78 und W 85 wurden zusammen mit
inzwischen übernommenen, bedeutenden
Neuzugängen (15 Kutschen und 2 Schlitten,
die 2007 als Dauerleihgaben des Fürsten
Thurn und Taxis übernommen wurden)
in bewährter Weise von den Spezialisten
des Fotoateliers aufgenommen, so dass nun
von allen Fahrzeugen der Sammlung einheitliches Fotomaterial zur Verfügung steht.
Papiermodell des Imperialwagens
Nach mehrjähriger Vorbereitung konnte
2010 ein Bastelbogen mit dem exakten
Papiermodell des Imperialwagens auf den
Markt gebracht werden.
Das im Verlag Kurt Frank publizierte Modell
steht in der Tradition der historischen
„Mandelbögen“ und zeigt den Imperial­
wagen bei einer ganz besonderen Gelegenheit: der ungarischen Krönung 1867. Im
Wagen selbst sitzt Sisi, auf deren Initiative
die Krönung zurückzuführen war. Vor ihr
reitet, ebenfalls als Modell verfügbar, Franz
Joseph auf dem Krönungsschimmel Cerbero.
Geführt wird der Wagen von Kutschern und
so genannten „Mitteljungen“ in der Spanischen Livree des Wiener Hofes. So bietet
das Modell die Möglichkeit, den gesamten
Krönungszug von 1867 nachzubauen.
Restaurator Ernst Gregor hilft beim „Begreifen“ einer
Kutsche
Bauliche Maßnahmen
Blindenführung
Bauliche Maßnahmen
Schon seit einigen Jahren werden in der
Wagenburg immer wieder Spezialführungen
für Blinde und Sehbehinderte durchgeführt.
Auch im Jahr 2010 brachten Sammlungs­
restaurator Ernst Gregor und Dr. Rotraut
Krall (Abteilung Museum und Publikum)
zwei Gruppen zu je 10 sehbehinderten
Personen die faszinierende Welt historischer
Fahrzeuge näher: Am 29.9.2010 wurden
im Depot der Wagenburg 8 Kutschen und
Schlitten unterschiedlicher Art vorbereitet,
die die Gäste im wahrsten Sinne des Wortes
„begreifen“ konnten: Aus konservatorischen
Gründen wurden die Hände der BesucherInnen zuvor mit „Sineprint“ eingecremt, einer
speziellen Handcreme, die die Objekte vor
Fingerabdrücken, Schweiß und Hautpartikeln schützt. Wie auch schon in den Jahren
zuvor stieß die Führung bei allen Gästen
auf große Begeisterung.
Im November 2010 wurde im Auftrag der
Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SSKB) mit der Sanierung der
Außenfassade der Wagenburg begonnen,
die bis zum Sommer 2011 abgeschlossen
werden soll. Im Zuge dieser Arbeiten
werden im kommenden Jahr auch wichtige
Maßnahmen zur Schädlingsprävention
vorgenommen: Geplant ist die Anbringung
von Insektenschutzgittern an den Lüftungsschlitzen im Dachbereich, wodurch das
Eindringen von Schädlingen erschwert
wird.
Papiermodell des Imperialwagens
83
Wagenburg und Monturdepot
Restaurierung
Schimmelbefall im Englischen Reitstall
Im September 2010 wurde im so genannten
„Englischen Reitstall“ auf nahezu allen
Objekten akuter Schimmelbefall festgestellt.
Betroffen waren sowohl die Kästen aus lackiertem Holz als auch die diversen textilen
und ledernen Bestandteile der Fahrzeuge.
Darüber hinaus wurden auch am Gebäude
selbst massive Feuchteschäden festgestellt:
Der hölzerne Depotboden wies großflächigen
Schimmelbefall auf, während aus Wänden
und Steinsäulen Mauersalpeter in Form von
weißen watteähnlichen Gebilden wuchs.
Die Schäden waren in diesem seit vielen
Jahren klimatisch stabilen Depot innerhalb
von nur wenigen Wochen aufgetreten und
dürften durch die außergewöhnlich starken
und lang andauernden sommerlichen
Regenfälle verursacht worden sein.
Dank der raschen und fachkundigen Hilfe von
Gebäudemanagement und Haustechnik
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Temperatur (°C)
80
75
70
65
60
55
50
45
40
35
01.01.2010
09.01.2010
17.01.2010
26.01.2010
03.02.2010
11.02.2010
20.02.2010
28.02.2010
08.03.2010
17.03.2010
25.03.2010
02.04.2010
11.04.2010
19.04.2010
27.04.2010
06.05.2010
14.05.2010
22.05.2010
31.05.2010
08.06.2010
16.06.2010
25.06.2010
03.07.2010
11.07.2010
19.07.2010
28.07.2010
05.08.2010
13.08.2010
22.08.2010
30.08.2010
07.09.2010
16.09.2010
Luftfeuchte
(%rF)
Engl. Reitstall
Datenlogger Nr. 13
Datum
%rF
°C
Klimakurve von Jänner bis September 2010: Die Luftfeuchte stieg ab Frühling sukzessive bis nahezu 80 %rF an
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
01.11.2010
02.11.2010
03.11.2010
04.11.2010
05.11.2010
06.11.2010
07.11.2010
08.11.2010
09.11.2010
10.11.2010
11.11.2010
12.11.2010
13.11.2010
14.11.2010
15.11.2010
16.11.2010
17.11.2010
18.11.2010
19.11.2010
20.11.2010
21.11.2010
22.11.2010
23.11.2010
24.11.2010
26.11.2010
27.11.2010
28.11.2010
29.11.2010
30.11.2010
80
75
70
65
60
55
50
45
40
35
Temperatur (°C)
Engl. Reitstall
Datenlogger Nr. 13
Luftfeuchte
(%rF)
84
Datum
%rF
°C
Klimakurve von November 2010: Durch die neu aufgestellten Luftentfeuchter konnte die rF schrittweise reduziert werden, die Werte können mittlerweile gehalten
werden
konnte das Problem umgehend behandelt
werden: Mithilfe einer der Raumkubatur
entsprechenden Anzahl von Entfeuchtern
sowie der Verlegung von Abflussschläuchen
und Pumpen konnte innerhalb eines Monats
die relative Luftfeuchtigkeit des Depots
schrittweise um 10 % reduziert werden.
Seither konnte an den inzwischen gereinigten
Objekten und Gebäudeteilen kein neuer­
licher Schimmelbefall festgestellt werden.
Parkettkäferbefall
Bereits 2009 war am Parkettboden der
Schauhalle der Wagenburg ein akuter Befall
von Splintholzkäfern entdeckt worden,
der in der Folge durch UV-Lampen und
Mikrowellen-Bestrahlung bekämpft wurde
(siehe Jahresbericht 2009, 76).
Im Herbst 2010 wurde nun ein neuer und
wesentlich massiverer Befall festgestellt.
Da die Schädlinge in unmittelbarer Nähe
der kostbarsten Sammlungsobjekte auf­
traten und da der Befall ein außergewöhnlich großes Flächenmaß erreicht hatte,
musste umgehend gehandelt werden.
Durch die großzügige finanzielle Hilfe
seitens der Geschäftsführung und die
besondere Unterstützung durch GD
Dr. Sabine Haag konnten umgehend
Spezialisten eingeladen und Untersuchungen des befallenen Bodens durchgeführt
werden. Als Sofortmaßnahme wurden zur
Beseitigung des adulten Käferbestandes
UV-Lampen installiert. Zugleich wird ein
Maßnahmenplan erarbeitet, der alle Be­
reiche des befallenen Bodens und Unter­
bodens erreichen und so ein neuerliches
Auftreten des Befalls verhindern soll. Die
Behandlungen, die zwecks größtmöglicher
Effizienz in der kältesten Jahreszeit statt­
finden sollen, werden im Jänner 2011
durchgeführt. Dabei wird es voraussichtlich
zu einer Kombination von Mikrowellenund Hitzebehandlung kommen. Im Anschluss daran müssen sämtliche Boden­
fugen verschlossen werden.
Ankauf Durchlichtmikroskop
Für die konservatorische Betreuung der
umfangreichen Kostümsammlung des
Monturdepots sowie der zahlreichen
textilen Bestandteile an historischen Fahrzeugen sind immer wieder Faseranalysen
und mikroskopische Untersuchungen er­
forderlich. Dank eines 2010 angekauften
Durchlichtmikroskops können diese
Analysen nun von den Sammlungsrestau­
ratorinnen selbst durchgeführt werden.
Das Mikroskop „Axio Lab A1“ für Durchlicht Hellfeld mit Fototubus der Firma
Carl Zeiss GmbH dient zur Analyse bei bis
zu 40-facher Vergrößerung und kann für
weitere Anwendungen wie z. B. Polarisationskontrast aufgerüstet werden. Es ist verhältnismäßig platzsparend und durch seine
Ergonomie sehr leicht bedienbar. Die neuwertige LED-Beleuchtung ist sehr energiesparend und wartungsarm in der Anwendung und zeichnet sich durch eine flackerfreie, stabile Farbtemperatur aus.
Praktikantin
Im September 2010 absolvierte Constanze
Malissa im Rahmen ihres KunstgeschichteStudiums ein Praktikum in der Textilrestaurierung der Wagenburg. Unter der fach­
kundigen Anleitung der Sammlungsrestauratorinnen war sie an der jährlichen Grund­
reinigung der Fahrzeuge, an der Herstellung
von Staubschutz-Abdeckungen, an den
Arbeitsabläufen der Schädlingsprävention
Restauratorin Daniela Sailer am neuen Durchlichtmikroskop
sammlungen KHM
(IPM) und der kontinuierlichen Klimakon­
trolle und an Arbeiten im Depot beteiligt.
Sie erhielt dadurch Einblick in den musealen
Arbeitsalltag und war zugleich eine wertvolle Hilfe für das Restauratorenteam.
Forschungsprojekte, Forschungen
Die Einführung von Fahrzeugen in das
kaiserliche Hofzeremoniell
Projektleitung und -durchführung:
Dr. Mario Döberl
Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. P20316)
Das dritte Jahr der Projektlaufzeit wurde
vorwiegend für die Sichtung und Aus­
wertung handschriftlicher Quellen zur
Geschichte der Fahrzeuge am Kaiserhof
genutzt. Die Recherchen wurden hauptsächlich in Wiener Archiven, aber auch
in Simancas, Florenz, München und
St. Pölten durchgeführt. Im Folgenden
seien einige Zwischenergebnisse der
Forschungen angeführt.
Bei der Untersuchung der Rolle von Fahrzeugen im Rahmen des diplomatischen
Geschenkwesens stellte sich heraus, dass
am Hof Kaiser Rudolfs II. Equipagen eine
bislang unterschätzte Rolle spielten. Allein
für den Zeitraum seiner Regierung (1576–
1612) lassen sich bisher 22 Karossen, ein
Schlitten und eine Sänfte nachweisen,
die der Kaiser – stets gemeinsam mit dem
passenden Gespann – als Gunstbeweis an
befreundete oder verwandte Fürsten und
Botschafter überreichen ließ. Damit verschenkte dieser Monarch mehr Fahrzeuge
als alle übrigen Regenten des Hauses
Habsburg vor und nach ihm. Dies mag
umso mehr erstaunen, als Rudolf II. doch
während der zweiten Hälfte seiner Regentschaft das Prager Schloss nur noch in
Ausnahmefällen verließ und deshalb auch
kaum Gelegenheit hatte, selbst Karossen
zu benützen.
Anhand des Beispiels Österreich unter
der Enns wurde untersucht, ob die Landesfürsten zu gesetzlichen Maßnahmen griffen,
um den Gebrauch von Fahrzeugen zu
reglementieren. Es zeigte sich, dass Kaiser
Rudolf II. zwar zwischen 1576 und 1593
auf mehreren Landtagen versuchte, der
damals bereits ausufernden Verwendung
von Kutschen Schranken zu setzen, dabei
aber auf den Widerstand der Landstände
traf, die entsprechende Beschlüsse stets
hinauszögerten und auf diese Weise schließ­
lich auch zu verhindern wussten. Ebenso
erfolglos blieb in den 1630er Jahren das
Bemühen, den Besitz von Kutschen zu
besteuern – die Ausbreitung und der
Gebrauch der Fahrzeuge ließen sich damals
noch nicht in geregelte Bahnen lenken.
Erst mit den in der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts erlassenen Luxuspatenten
Leopolds I. wurde schließlich – wesentlich
später als in vielen anderen Ländern
Europas – verschiedenen sozialen Gruppen
die Verwendung von Kutschen untersagt.
Die Zusammenschau verschiedener Quel­len ermöglicht es mittlerweile auch, die
wechselhafte Geschichte einzelner herausragender Fahrzeuge über mehrere Jahrzehnte hinweg zu rekonstruieren. So fand
etwa der im Jahr 1611 für die Hochzeit des
späteren Kaisers Matthias mit Erzherzogin
Anna hergestellte kostbare Brautwagen
nicht nur bei der Vermählung selbst, sondern auch beim Einzug des Kaiserpaares in
Regensburg 1613 sowie als Brautwagen
von Kaiserin Eleonore 1622 in Innsbruck
Verwendung. Im Jahr 1641 schenkte die
inzwischen verwitwete Eleonore ihrem
Stiefsohn Erzherzog Leopold Wilhelm das
Fahrzeug. Danach verliert sich die Spur
dieses Wagens. Ein anderes Beispiel ist
eine Karosse, welche die spanische Infantin
Anna 1631 aus ihrer Heimat nach Wien
mitbrachte. 1657 gelangte der Wagen in
den Besitz ihres Sohnes Leopold I., der die
Equipage einer Umgestaltung unterzog
und sie 1658 bei seinem Einzug in Frankfurt gemeinsam mit Erzherzog Leopold
Wilhelm benützte. Diese Equipage stand
offenbar auch noch in späteren Jahrzehnten in Gebrauch und lässt sich bis Ende
des 17. Jahrhunderts in den kaiserlichen
Hofstallungen nachweisen.
Bericht: Dr. Mario Döberl
Darstellung des Einzugswagens von Leopold I. und Erzherzog Leopold Wilhelm in Frankfurt im Jahr 1658. Das Fahrzeug kam 1631 aus Spanien an den Wiener Hof, wurde vor 1658
umgestaltet und ist noch im späten 17. Jahrhundert im kaiserlichen Hofmarstall nachweisbar. Wagenburg, Inv. Nr. Z 268, Detail
85
86
Wagenburg und Monturdepot
Integrated Pest Management
Projektleitung: Dr. Pascal Querner
Projektmitarbeit: Dipl. Rest. Michaela Morelli
Finanzierung: KHM
Bereits seit dem Jahr 2000 wird an der
Wagenburg durch den Zoologen Pascal
Querner und Sammlungsrestauratorin
Michaela Morelli ein so genanntes
„Integrated Pest Management“ (IPM)
durchgeführt. Dazu gehören das systema­
tische Abfangen von Schädlingen durch
Pheromonfallen, die regelmäßige Reinigung der Räumlichkeiten, das sukzessive
Abdichten der Gebäudehülle und die
Kontrolle des Raumklimas. Durch diese
Maßnahmen konnte der zunächst sehr
massive Befall an Schadinsekten an allen
Standorten der Sammlung kontinuierlich
verringert werden. Im Jahr 2010 kam es
allerdings erstmals seit Einführung des
IPM an zwei Standorten (Schauhalle und
Englischer Reitstall) zu einem sprunghaften
Anstieg der Schadinsekten. In allen anderen
Räumlichkeiten dagegen war die Zahl der
Schädlinge weiterhin rückläufig.
Die Ursachen für diesen erstaunlichen
Anstieg sind nicht gänzlich geklärt. Zunächst dürften sie, ebenso wie der plötz­
liche Schimmelbefall (siehe oben), auf
die besonders ungünstigen klimatischen
Bedingungen des Sommers 2010 zurück­
zuführen sein. Darüber hinaus wird aber
untersucht, ob nicht auch andere Faktoren,
wie die temporäre Nutzung des Depots als
Manipulations-, Arbeits- und Lager­fläche
im Rahmen von Ausstellungsvorbereitungen oder undichte Stellen in der Gebäudehülle, dafür verantwortlich sein können.
Im Rahmen eines 2008 gestarteten Forschungsprojektes wurden 2010 neuerlich
Splitterproben der Fassungen historischer
Fahrzeuge entnommen, im Naturwissenschaftlichen Labor des KHM in Epoxydharz
eingebettet, geschliffen und unter unterschiedlichen Bedingungen (Dunkelfeld,
UV-Licht, Blaulicht, Bindemittelanfärbungen, Elektronenmikroskopie ) analysiert.
Dabei konnten exakte Erkenntnisse zum
oftmals vielschichtigen Aufbau der Farb­
fassungen gewonnen werden: Alleine
am so genannten „Roten Leichenwagen“
des Wiener Hofes waren nicht weniger
als 34 Farbschichten nachweisbar.
Offen bleibt allerdings, wie aussagekräftig
die jeweilige Probe für das gesamte Fahrzeug ist: Aufgrund der bisherigen Untersuchungsergebnisse kann davon ausgegangen werden, dass Überarbeitungen nicht
zwingend den gesamten Wagen betroffen
haben. So dürften beispielsweise die Räder,
die weit größerer Belastung ausgesetzt waren, öfter überarbeitet worden sein als die
übrigen Teile der Fahrzeuge. Zur Gewinnung exakter Ergebnisse bezüglich der Fassungsgeschichte der Wägen werden daher
im kommenden Jahr gezielt ausgewählte
Gegenproben erforderlich sein.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Monica Kurzel-Runtscheiner
Ausstellungen
Konzept und wissenschaftliche Leitung
der Ausstellung Napoleons Hochzeit. Eine
Ausstellung zum 200-Jahr-Jubiläum der
Vermählung mit Marie Louise von Öster­
reich, Wagenburg, 22.6.2010–9.1.2011
Publikationen
Ausstellungskatalog Napoleons Hochzeit.
Napoleon’s Wedding. Le mariage de
Napoléon, Wien (KHM) 2010
Die Wagenburg des Kunsthistorischen
Museums Wien. Der Fuhrpark der Habs­
burger heute vielbesuchtes Museum und
internationales Forschungsinstitut,
in: ARX 1, 2010, 21–28; Napoleon und
Marie Louise – 200 Jahre Kaiserhochzeit
in Wien und Paris. Sonderausstellung in
der Wagenburg in Wien, ebenda, 47 f.
Napoleon, Joséphine und Marie Louise: die
erste spektakuläre Scheidung der europäischen
Geschichte, in: scheidung 1, 2010, 88 f.
Imperialwagen – Sisis ungarischer Krönungs­
wagen. Begleittext zum Papiermodell des
Imperialwagens, Wien (Verlag Frank) 2010
Beiträge in: Schönbrunn-Journal
Objekttexte in: Ausstellungskatalog
Prinz Eugen. Feldherr, Philosoph und
Kunstfreund, Wien (Belvedere) 2010
Beiträge in: „Welt der Habsburger“
www.habsburger.net
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
29.1. The Princes Thurn und Taxis.
Imperial Postmaster’s Carriages, Colonial
Williamsburg, Tagung Highways & Horses:
Travel & Transport by Horse-drawn Vehicles
(27.–30.1.)
Erstfassungen von Kutschen und
Schlitten der Wagenburg
Projektmitarbeit: Ernst Gregor,
Pina Klonner, BSc. Marta Anghelone,
Dr. Martina Griesser
Finanzierung: KHM
Dr. Kurzel-Runtscheiner in Colonial Williamsburg, USA
24.7. Im Zeichen der Uniform, Wien,
im Rahmen von „Kino unter Sternen“,
sammlungen KHM
als Vorprogramm zum Film The Wedding
March (Erich von Stroheim)
seums, Textilfachtagung des SKR und des
VDR Umzug/Neueinlagerung/Deponierung
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
20.4. Wien, Universität für angewandte
Kunst, Institut für Konservierung und
Sonstiges
Sonstiges
Restaurierung, Fachvortrag von Heinrich
Vizepräsidentin des Vereins der Freunde der
Wagenburg
Besichtigung von abgeschlossenen Depotneubauten: Schweizerisches National­
museum, Zürich: Sammlungszentrum
Affoltern am Albis; Niederösterreichisches
Landesmuseum, St. Pölten: Kulturdepot
Sammlungszentrum Kunst; Wienmuseum:
Modesammlung Hetzendorf; Wiener Stadtund Landesarchiv
Hetzer, Seidenwebermeister, Historische
Mitglied des kulturhistorisch-touristischen
Beirats der Schloss Schönbrunn Kultur- und
Betriebsgesellschaft
Neugestaltung des Internetauftritts der
Wagenburg
Raumtextilien im Spannungsfeld: Denk­
malschutz, Neufertigung, Benützung
21.6. Das Kostümdepot. Optimierte Lage­
rung von Kostümen und Accessoires, Wien,
Universität für Angewandte Kunst, Institut
für Konservierung und Restaurierung
12.–13.11. Wien, Tagung des Öster­
reichischen Restauratorenverbandes (ÖRV)
Dr. Mario Döberl
Forschungsprojekte, Forschungen
Leitung und Durchführung des Forschungsprojektes Die Einführung von Fahrzeugen in
das kaiserliche Hofzeremoniell (siehe oben)
Forschungsreisen nach München, Madrid,
Simancas und Florenz.
Ernst Gregor
in Kooperation mit dem MUMOK
Dipl.-Rest. Michaela Morelli
Publikationen
Dr. Pascal Querner
Integrierte Schädlingsbekämpfung in
Museen. Erfahrungen einer Umstellung,
in: Restauro 4, 2010, 234–241 (gemeinsam
mit P. Querner)
Publikationen
Integrierte Schädlingsbekämpfung.
Ein Leitfaden für eine Einführung bzw.
Umstellung auf IPM, in: Restauro 5, 2010,
332 f. (gemeinsam mit P. Querner)
Integrierte Schädlingsbekämpfung in
Museen. Erfahrungen einer Umstellung,
in: Restauro 4, 2010, 234–241 (gemeinsam
mit M. Morelli)
Integrierte Schädlingsbekämpfung.
Ein Leitfaden für eine Einführung bzw.
Forschungsprojekte
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Unter­
suchungen zum Schichtaufbau historischer
Fahrzeuge (siehe oben)
Mitarbeit am Forschungsprojekt
Integrated Pest Management (Projekt­
leitung: Dr. Pascal Querner; siehe oben)
Umstellung auf IPM, in: Restauro 5, 2010,
332 f. (gemeinsam mit M. Morelli)
Forschungsprojekte
Leitung des Forschungsprojektes
Integrated Pest Management (siehe oben)
Dipl.-Rest. Tanja Kimmel
Dipl.-Rest. Marianne Novotny-Kargl
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Publikationen
22.1. Hildesheim, HAWK Hochschule für
angewandte Wissenschaft und Kunst, Interdisziplinäres Fachkolloquium des Hornemann Instituts und der Fakultät Erhaltung
von Kulturgut Brandheiß! Brandschutz in
Museen, Bibliotheken und Baudenkmälern
How to care for textile collections: Methods
and practical approaches – A Workshop
report, in: G. Krist – M. Griesser-Stermscheg
(Hgg.), Von Objekten, Gemälden, Textilien
und Steinen (Konservierungswissenschaften
und Restaurierung heute, Bd. 7), Wien
2010 (gemeinsam mit M. GriesserStermscheg und R. Knaller)
28.–30.10. Affoltern am Albis, Sammlungs­
zentrum des Schweizerischen Nationalmu-
Leihgaben
Die Sammlungen Wagenburg und Monturdepot waren 2010 mit 126 Leihgaben
an 7 Ausstellungen im In- und Ausland
beteiligt.
87
88
Schloss Ambras
HR Dr. Alfred AUER, Direktor
(bis 30.11.2010), Pension
Dr. Veronika SANDBICHLER,
Direktorin (ab 1.12.2010)
Mag. Margot RAUCH
Dr. Katharina SEIDL
Evelyn TAURER
Franz-Peter HASZLWANTER
Günter HOFER
Restaurierung
Hannes ASTL
Ausstellungen
Die Hochzeit Erzherzog Ferdinands II. –
Eine Bildrepor­tage des 16. Jahrhunderts
Die Kuratorin der Ausstellung Die Hochzeit
Erzherzog Ferdinands II. – Eine Bildrepor­
tage des 16. Jahrhunderts (Schloss Ambras,
Erdgeschoss Hochschloss – Gotische Küche,
26.3.–1.11.; Besucher: 82.998 Personen),
Veronika Sandbichler, hatte sich bereits
in ihrer Dissertation mit dem prächtigen,
aus mehr als 80 Blatt mit Illustrationen
bestehenden Bildband auseinandergesetzt,
der das zentrale Ausstellungsobjekt bildete.
Aufwändig kolorierte und mit kostbaren
Gold- und Silberauflagen versehene Kupferstiche schildern in diesem Codex das Er­
eignis in fortlaufenden Bildern. Die jüngst
erfolgte Restaurierung des Werkes ermöglichte es, einzelne Blätter des ursprünglich
gebundenen Festkodex zu zeigen. Darüber
hinaus waren in der Ausstellung äußerst
selten erhaltene Objekte zur Habsburger
Festkultur von allerhöchster Qualität aus
den Beständen des Kunsthistorischen
Museums Wien und Ambras zu sehen
(siehe auch den Bericht im Ausstellungsteil).
Ausstellungseröffnung Die Hochzeit Erzherzog Ferdinands II. – Eine Bildrepor­tage des 16. Jahrhunderts
Nozze italiane. Österreichische
Erzherzoginnen im Italien des
16. Jahrhunderts
Veronika Sandbichler, Margot Rauch und
Katharina Seidl kuratierten die Ausstellung
Nozze italiane. Österreichische Erzherzo­
ginnen im Italien des 16. Jahrhunderts
(Schloss Ambras – 2. Stock Hochschloss,
24.6.–17.10., Besucher: 61.956 Personen).
Drei der elf Töchter Kaiser Ferdinands I.
und der jagiellonischen Prinzessin Anna,
Eleonore, Barbara und Johanna, wurden
nach Mantua, Ferrara und Florenz ver­
heiratet. Die drei Erzherzoginnen bildeten
Schachfiguren der habsburgischen Heiratspolitik und verkörperten so die Rolle einer
Frau ihres Standes. Auf kulturellem Gebiet
hatten die Gonzaga in Mantua, die Este
in Ferrara und die Medici in Florenz eine
führende Rolle unter den italienischen
Fürstenhäusern inne. Die Ausstellung gab
Einblicke in die politischen und kulturellen
Verhältnisse der oberitalienischen Höfe
und die Lebensform des weiblichen Hochadels in der frühen Neuzeit. Die dabei
präsen­tierten Kunstwerke und Dokumente
stammten aus dem Kunsthistorischen
Museum Wien sowie Schloss Ambras und
von verschiedenen Museen, Archiven und
Bibliotheken in Innsbruck und Italien (siehe
auch den Bericht im Ausstellungsteil).
sammlungen KHM
Schloss Ambras Fest
In Kooperation mit den Innsbrucker
Festwochen der Alten Musik wurde am
15. August zum 16. Mal das Schlossfest
Ambras veranstaltet, welches 21.000 Be­
sucher anlockte.
Über 100 in prächtigen Renaissancekleidern
Kostümierte huldigten dem Ambraser
Schloss­herrn Ferdinand II., aber auch
seinen Schwestern Eleonore, Barbara und
Johanna. Die drei Damen waren die Protagonistinnen der Sonderausstellung Nozze
italiane, die mit Spezialführungen zahlreiche kleine und große Besucher ansprach.
Ausstellung Nozze italiane. Österreichische Erzherzoginnen im Italien des 16. Jahrhunderts
Graf Dracula in Bukarest
Die im Jahr 2008 in Schloss Ambras ge­
zeigte Ausstellung zum Grafen Dracula
wurde für die Präsentation in Bukarest
(Dracula voievod şi vampir, Bukarest,
8.7.–10.10., Muzeul Naţional de Artă al
României; Besucher: etwa 10.000 Personen) adaptiert: Einerseits musste Ersatz
für nicht transportfähige Objekte gefunden
werden, andererseits wurden rumänische
Objekte hinzugefügt, die vor zwei Jahren
nicht verfügbar waren. So konnten unter
anderem die Kirchentüre des Klosters von
Snagov, ein Kaftan aus dem 15. Jahrhundert, die älteste Urkunde von Bukarest
aus der Regierungszeit von Vlad Ţepeş /
Dracula und Banater Bauernkostüme
gezeigt werden. Der Katalog von 2008
wurde in rumänischer Sprache heraus­
gegeben.
Festeröffnung
Durch das abwechslungsreiche Programm
mit Konzerten Alter Musik, Akrobaten,
Gauklern, Märchenerzählern, Schwertkämpfern und Fahnenschwingern begleitete
wiederum der Hofnarr Leonardo (Christof
Habringer). Begeistert machten die Besucher beim Ponyreiten, bei den Hoftänzen
und beim Kinder-Kostümwettbewerb mit.
89
90
Schloss Ambras
Schloss Ambras Fest
Lange Nacht der Museen,
Nationalfeiertag
Die jährlich stattfindende Lange Nacht der
Museen am 2. Oktober brachte 914 Besucher.
Es gab folgende Programmpunkte:
Leonardo der Clown bekleidet die Fraun …,
Führungen durch die Sonderausstellung
Nozze italiane. Österreichische Erzherzo­
ginnen im Italien des 16. Jahrhunderts für
Kinder und Erwachsene, Kapellenkonzerte
mit Oboe, Fagott und Klarinette in der
St. Nikolaus-Kapelle sowie Liebesgeschichten, gelesen von Johann Nikolussi in den
Räumen der Sonderausstellung im Hochschloss.
Als Familienspecial am Nationalfeiertag
wurde in Kombination mit Kurzführungen
ein eigens konzipiertes Puppentheater mit
dem Titel Ferdinands Fest dargeboten.
„ORF-Sommerfrische“
um den Harnisch sorgten für Unterhaltung
bei den Kleinen.
Diese Aktion des ORF Tirol fand einen
Monat lang an täglich wechselnden
Schauplätzen in Tirol statt. Am 6. August
öffnete Schloss Ambras die Türen für die
„ORF-Sommerfrische“. Allein durch die
Teilnahme an dieser Aktion konnte ein
Besucherplus von 700 Personen zum
täglichen Besucherstrom verzeichnet
werden (gesamt 1.110 Besucher). Besonders publikumswirksam war die LiveÜbertragung im landesweiten Sender
„Radio Tirol“.
Im Spanischen Saal als einem der wichtigsten Aufführungsorte der Innsbrucker
Festwochen der Alten Musik gab es musikalische Beiträge aus der Zeit der Renaissance
und des Barock.
Schloss Ambras bot den „Sommerfrischlern“ bei freiem Eintritt die Besichtigung
des Museums sowie zahlreiche thematische
Rundgänge: Familienführungen gab es
durch die Sonderausstellung Nozze
italiane und durch die Kunst- und Wunderkammern, die museumspädagogischen
Programme Leben wie ein Fürst und Rund
Für das Publikum begaben sich die designierte Direktorin Frau Dr. Veronika Sandbichler und die Leiterin der Innsbrucker
Festwochen der Alten Musik, Frau Christa
Redik, auf die „Spurensuche nach dem
Ambraser Musikleben“. Und der Tiroler
Instrumentenbauer Rudolf Tutz präsentierte
und erklärte im Spanischen Saal anhand
verschiedener Musikinstrumente deren
Herstellung und Verwendung.
Zwischendurch gab es Live-Interviews
zu den Ambraser Sammlungen durch
den Museumsdirektor HR Dr. Alfred Auer
und seine designierte Nachfolgerin
Dr. Veronika Sandbichler.
sammlungen KHM
Museum und Publikum auf
Schloss Ambras
Dr. Veronika Sandbichler, neue Direktorin Schloss Ambras
Neue Museumsleitung in
Schloss Ambras
Mit 30. November ging HR Dr. Alfred Auer
nach 18-jähriger Direktorentätigkeit in Schloss
Ambras in den Ruhestand. Zu seiner Nachfolgerin wurde mit 1. Dezember Frau
Dr. Veronika Sandbichler bestellt. Veronika
Sandbichler ist seit 1992 als Kuratorin der
Sammlungen Schloss Ambras tätig. Die
promovierte Kunsthistorikerin ist Spezialistin
auf dem Gebiet der höfischen Festkultur an
den Höfen der Habsburger. In Ambras hat
sie zahlreiche Ausstellungen realisiert, zuletzt
Die Hochzeit Erzherzog Ferdinands II. –
Eine Bildreportage des 16. Jahrhunderts.
Bei ihrer ersten Pressekonferenz am 9. Dezember präsentierte sie in Anwesenheit von
Generaldirektorin Dr. Sabine Haag ihr umfangreiches Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm für 2011 der Öffentlichkeit.
Im Jahr 2011 nahmen 11.632 Personen
an Führungen durch die Ambraser Sammlungen und die Sonderausstellung Nozze
italiane. Österreichische Erzherzoginnen im
Italien des 16. Jahrhunderts teil. 4.865 der
durch unsere Vermittler und Vermittlerinnen
betreuten Besucher waren Kinder und Jugendliche. Besonders gerne wurden museums­
pädagogische Programme für Geburtstagsfeiern in Anspruch genommen.
In den Ferienmonaten bot Ambras wöchentlich Spezialführungen für den Innsbrucker
Ferienzug und den TeenXpress an. Neben
den Standardführungen gibt es die Möglichkeit, direkt auf den jeweiligen Lehrplan
abgestimmte Programme für Schulklassen
zu buchen oder diese mit den Schüler/innen
selbst zu erarbeiten. Besonders erfreulich
ist, dass zunehmend Kinder mit Behinderung an unseren Spezialführungen teil­
nehmen. Führungen zu speziellen Themen
gab es im Rahmen der Ambraser Schlosskonzerte und der Innsbrucker Festwochen
der Alten Musik im Juli und August. Zusätzlich zu den in den letzten Jahren kontinuierlich steigenden Zahlen der individuell geführten Personen wurden an 4.123 Besucher
Audio Guides ausgegeben.
Museumspädagogische Projekte
Am 25.1. fand ein Workshop zum Thema
Feuerwaffen statt. Ein ausgebildeter Schmied
und HTL-Lehrer für Metallverarbeitung
gestaltete für die Mitarbeiterinnen von
Museum und Publikum auf Schloss Ambras
einen Tag zum Thema Feuereisen, Feuerstein, Metallhärtungsverfahren, Zündmechanismen bei den ersten Handfeuerwaffen
etc. Zum Abschluss konnten die Teilnehmer
selbst versuchen, mit Feuereisen und Feuerstein ein Feuer zu entzünden.
Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
Die Übergabe der Direktion des langjährigen Leiters der Ambraser Sammlungen,
Alfred Auer, an Veronika Sandbichler hat
großes mediales Echo hervorgerufen. Der
ORF gestaltete ein ausführliches Porträt
über Alfred Auer, das Ende November in
„Tirol heute“ ausgestrahlt wurde. Die Antrittspressekonferenz der neuen Direktorin
fand am 9. 12. in Anwesenheit der Generaldirektorin des KHM, Dr. Sabine Haag,
statt (Print­medien lokal, regional und
überregional; ORF Radio Tirol und Ö1,
ORF Fernsehen „Tirol heute“).
91
92
Schloss Ambras
In Anwesenheit von GD Dr. Sabine Haag wird vom Verein für Alpenländische Wirtschaftsförderung ein Scheck
in der Höhe von Euro 5.000,– überreicht
International viel beachtet wurde die Ausstellung Dracula in Rumänien. So wurde
die Kuratorin von BBC interviewt und der
ORF brachte einen Filmbericht.
Servus-TV drehte für eine Folge der Sendung Gut Leben in der Porträtgalerie, in
der Kunst- und Wunderkammer und in
den Rüstkammern und machte ein Interview mit Georg Haderer für die Sendung
LiteraTour. Live-Interviews mit dem
Museumsdirektor HR Dr. Alfred Auer
und seiner designierten Nachfolgerin
Dr. Veronika Sandbichler wurden im
Rahmen der ORF-Aktion ORF Sommer­
frische Tirol, die am 6. August in Schloss
Ambras stattfand, auf Radio Tirol ausgestrahlt.
Barbara Rett interviewte in Schloss Ambras
Julia Moretti für die ORF-Sendung Sommer­
zeit.
KBS-Korean Broadcasting System und
Medraft Israel drehten Beiträge über
Innsbruck und machten dafür Aufnahmen
von Schloss Ambras.
Sponsoring und Spenden
Restaurierungen
Seit vielen Jahren unterstützen folgende
Sponsoren und Spender finanziell die
Ausstellungsvorhaben, das Schloss Ambras
Fest und bauliche Unternehmungen im
Schloss: die Bank Austria UniCredit Group,
der Innsbruck Tourismus, der Innsbrucker
Sommer, die Kulturabteilung des Landes
Tirol und die Stadt Innsbruck. Hauptsponsor des diesjährigen Schlossfestes Ambras
waren erneut die Innsbrucker Kommunalbetriebe.
Spanischer Saal
Bei der Temperierung des Hochschlosses
wurden wir vom Innsbruck Tourismus
unterstützt.
Durch ein Legat von Frau Berta Bilek
konnte die im Jahr 2009 begonnene Restaurierung des Bildnisses GG Inv.-Nr. 5777
Esther und Ahasver abgeschlossen werden.
Bei der Präsentation des Gemäldes anlässlich der ersten Pressekonferenz der neuen
Direktorin Dr. Veronika Sandbichler am
9.12. wurde dieser in Anwesenheit von
GD Dr. Sabine Haag vom Verein für
Alpenländische Wirtschaftsförderung
ein Scheck in der Höhe von Euro 5.000,–
überreicht.
Bautätigkeit
Im Bereich des Hochschlosses wurden im
April im Auftrag der Burghauptmannschaft
Österreich am Mauerwerk bei den Fensterstöcken zum Innenhof Ausbesserungs­
arbeiten durchgeführt.
Mit Anfang November konnte mit der
Verlegung der Hauptleitung von der Heizzentrale im Erdgeschoss Hochschloss bis
zum Dachgeschoss die Vorbereitung für
die Anschlüsse in den drei Geschossen und
damit das Projekt Temperierung Hoch­
schloss fortgesetzt werden.
Von Mitte April bis Mitte Juni wurde durch
Egidio Ita, Innsbruck, eine Trockenreinigung
der Malschichtoberfläche der Fresken im
Spanischen Saal durchgeführt: Es mussten
an der Ost- und Nordwand die Fürsten­
bilder, Pfeiler und Fensternischen sowie
an der West- und Südwand die durch
Feinstaub stark verschmutzten Stuck­
rahmen und Gesimse im Sockelbereich
sorgfältig gereinigt werden.
GG 5777 Esther und Ahasver
Gerhard Walde, Wien, führte an diesem
Gemälde von Hans Schöpfer d. Ä. (1546–
1569) abschließende Restaurierarbeiten
durch.
PA 23 Aufsatzschrank
Die Restaurierung durch Josef Ringler,
Strass i. Z., umfasste die Nachbildung
fehlender Teile des Schrankes: Gesims,
Bordüre, Sockelleiste und Sockelfüße.
Weiters erfolgten eine Holzwurmbehandlung und Gesamtreinigung der Kastenoberfläche, eine Oberflächenauffrischung mit
Leinölfirnis sowie die Nachbildung des
fehlenden Schrankschlüssels.
Sammlungsobjekte
Reinigung und Konservierung von Sammlungsobjekten (vorwiegend Harnische)
durch den hauseigenen Restaurator
Hannes Astl.
sammlungen KHM
Wissenschaftliche Tätigkeit
HR Dr. Alfred Auer
Publikationen
Anton Roschmann und die Sammlungen
auf Schloss Ambras. Ein Beitrag zur
Museologie des 18. Jahrhunderts,
in: Anton Roschmann (1694–1760).
Aspekte zu Leben und Wirken des Tiroler
Polyhistors. Roschmann-Symposium 2007,
Innsbruck 2010, 133–142
Strukturen der Geschichte Italiens
(Frühgeschichte bis ca. 1500), in: Aus­
stellungskatalog S. Haag (Hg.), Nozze
italiane. Österreichische Erzherzoginnen
im Italien des 16. Jahrhunderts, bearbeitet
von A. Auer, M. Rauch, V. Sandbichler,
K. Seidl, Innsbruck (Schloss Ambras) 2010,
9–11
Dr. Veronika Sandbichler
Publikationen
Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Die
Hochzeit Erzherzog Ferdinands II. –
Eine Bildreportage des 16. Jahrhunderts,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2010; alle
Objekttexte ebenda
Redaktion von Ausstellungskatalog S. Haag
(Hg.), Nozze italiane. Österreichische
Erzherzoginnen im Italien des 16. Jahr­
hunderts, bearbeitet von A. Auer, M. Rauch,
V. Sandbichler, K. Seidl, Innsbruck (Schloss
Ambras) 2010; Eleonore, Erzherzogin
von Österreich, Duchessa di Mantova e
Monferrato „sempre così lucido specchio
inanti gli occhi“, ebenda, 83–86; Objekttexte ebenda
Torneos y Fiestas de corte de los Habsburgo
en los siglos XV y XVI, in: K. De Jonge –
B. J. García García – A. Esteban Estríngana,
El Legado de Borgoña. Fiesta y Ceremonia
Cortesana en la Europa de los Austrias
(1454–1648), Madrid (Fondación Carlos
de Amberes) 2010, 607–624
Erz Fürst. etc. Raiss nacher Welsch Landt
[…] de anno 1652. Das Reisetagebuch
Erzherzog Ferdinand Karls, in: W. Meig­
hörner (Hg.), Wissenschaftliches Jahrbuch
der Tiroler Landesmuseen, Bd. 3, 2010,
194–385 (gemeinsam mit T. Kuster)
Er hatte es zum Vergnügen seiner Majestät
veranstaltet. Höfische Feste und Turniere
Erzherzog Ferdinands II. in Böhmen, in:
Studia Rudolfina 9, 2010, 7–21
Mag. Margot Rauch
Publikationen
Redaktion von Ausstellungskatalog
S. Haag (Hg.), Nozze italiane. Öster­
reichische Erzherzoginnen im Italien des
16. Jahrhunderts, bearbeitet von A. Auer,
M. Rauch, V. Sandbichler, K. Seidl,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2010;
Verkaufte Bräute? Kaiser Ferdinands I.
Töchter zwischen Bild und Welt, ebenda,
27–36; Großherzogin Johanna – „in hoch­
bedrangter kommernis“, ebenda, 139–144;
Objekttexte ebenda
Dr. Katharina Seidl
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
25.6. Absam, Veranstaltungszentrum KiWi,
Tiroler Museumsgespräche 2010
4.11. Vahrn-Neustift, Augustiner
Chorherrenstift Neustift, Gesamttiroler
Museumstag
30.11.– 3.12. Madrid, Fundación Carlos
de Amberes (FCA), XI International
Seminar Felix Austria. Family Ties, Political
Culture and Artistic Patronage between
Habsburg Court Networks in European
Context (1516–1715)
Publikationen
Redaktion von Ausstellungskatalog
S. Haag (Hg.), Nozze italiane. Öster­
reichische Erzherzoginnen im Italien des
16. Jahrhunderts, bearbeitet von A. Auer,
M. Rauch, V. Sandbichler, K. Seidl,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2010;
Herzogin Barbara – „allain, dass mir die
waill gar lang ist“, ebenda, 111 f.;
Objekttexte ebenda
Leihgaben
Im Jahr 2010 war Schloss Ambras mit
42 Objekten an 7 Ausstellungen im In- und
Ausland beteiligt.
93
94
Bibliothek
AR Beatrix KRILLER-ERDRICH,
Direktorin
Die Bibliothek des Kunsthistorischen
Museums ist Sammlung und wissenschaft­
liche Präsenzbibliothek mit Fachbiblio­
theken in allen dreizehn Sammlungen
und anderen Organisationseinheiten des
Hauses einschließlich der Außenstelle
Schloss Ambras, Innsbruck. Der Bestand
umfasst die Fachbereiche Ägyptologie,
Archäologie, Klassische und Neuere Kunstgeschichte, Numismatik, Waffen- und
Kostümkunde, Wagenbau, historisches
Verkehrswesen und Reisen, Genealogie,
Heraldik und Ordenswesen, Geschichte
und Kulturgeschichte, Musikinstrumente,
Restaurierung und Konservierung sowie
als weiteren Schwerpunkt Museologie.
Roman KADERABEK
Martina BECK
Hannelore GUTTMANN
Claudia MOSER*
Gesammelt werden hauptsächlich Bestands-, Sammlungs- und Ausstellungs­
kataloge sowie relevante Veröffentlichungen anderer Museen, Galerien und kul­tu­reller Einrichtungen in Europa (u. a.
Schwerpunkt Osteuropa, Skandinavien),
den USA, Kanada, Japan und Australien.
600
Sammlungszugänge –
Bestandsbewegungen –
Neuverortungen
Der Gesamtbestand umfasst derzeit (Stand
31.12.2010) 260.180 Bände, wobei der
Sondersammlungsbestand an historisch
wertvollem Buchgut und Miscellanea des
15. bis 19. Jahrhunderts bereits mehr als
36.000 Bände beträgt, da durch Ankäufe,
Tausch und Geschenke systematisch ergänzt wird. Schwerpunkte sind dabei
Inkunabeln, Handschriften, Karten sowie
historische Druck- und Mappenwerke.
Die Handbibliothek im Archiv des Hauses
wurde um die Themenbereiche Museologie,
Restitution / Provenienzforschung sowie
Kulturgüter- und Denkmalschutz erweitert.
530
500
400
300
344
272
278
284
200
90
100
0
Kauf
Belegexemplare
Geschenk
Leihgeberexemplare
Tausch
Zeitschriften und Periodika
Depotregal mit Katalogen von Sotheby’s
sammlungen KHM
Gesamtzuwachs: 1.278
Neuaufnahmen und Retrokatalogisierung
in bibliotheca.net : 2036 Datensätze.
Abgesehen von den laufenden Rückstel­
lungen aus Handbibliotheken des Hauses
in die Hauptbibliothek wurde im Dezember
2010 im Zuge der Neustrukturierung der
Büroräume der Gemäldegalerie ein Bestand
von 750 Auktionskatalogen (teilweise inventarisiert, teilweise nicht inventarisiert)
in die Hauptbibliothek rückübernommen.
Dies bedeutet eine Sichtung, Neuver­ortung
und Neuaufstellung von 8 Lauf­metern.
Benützung, Öffentlichkeitsarbeit
Obwohl die Bibliothek des KHM keine
öffentliche ist, betreut und unterstützt sie
WissenschaftlerInnen des In- und Auslandes
sowie Diplomanden und Dissertanten bei
ihren Forschungs- und Ausstellungsvor­
haben durch die Bereitstellung spezieller
Literatur und insbesondere durch fachliche
Beratung und Informationsgespräche.
Daraus ergibt sich ein enger und förder­
licher Kontakt mit Instituten, Museen,
Bibliotheken und kulturellen Einrichtungen
in aller Welt. 2010 wurden von der Bibliothek insgesamt 329 hausfremde Benutzer
betreut und mit der Bereitstellung von über
1000 Publikation fachinformativ unterstützt.
Kunstbuchmarkt am 16. und 17. Dezember, wie 2010 veranstaltet zur Finanzierung interessanter
Ergänzungen des Bestandes an historisch wertvollem Buchgut
Informationsvermittlung –
Erwachsenenbildung
Für die Mitglieder des Vereins der „Freunde
des Kunsthistorischen Museums“ wurde
von Beatrix Kriller-Erdrich in den Räumen
der Bibliothek ein fünfteiliger Vortragszyklus
unter dem Titel Bestands- und Interessens­
management – Benutzerschulung in einer
wissenschaftlichen Bibliothek mit anschließender Führung gehalten. Der gleiche
Zyklus fand als Parallelveranstaltung für die
flexiblen Mitarbeiter/Innen der Abteilung
Museum und Publikum statt.
Bestandserhaltung
• Projekt „Sonnberg I“ in Kooperation mit
der Justizanstalt Sonnberg
Aufgabe: Buchbinden, leichte konservatorische Arbeiten zur Unterstützung der Resozialisierung; 377 Stück
Bestandserweiterung
Ankauf in Hinblick auf die Ausstellung
Schaurig schön (Intermezzo 03) des Bandes
Friedrich Justin Bertuch, Bilderbuch für
Seit Beginn des Jahres 2010 steht die
Bibliothek an zwei Wochentagen (Montag
und Dienstag) zu den üblichen Öffnungszeiten gegen Voranmeldung interessierten
Mitgliedern des Vereins der „Freunde
des Kunsthistorischen Museums“ offen –
ein Angebot, das auch gerne genutzt
wird.
Friedrich Justin Bertuch, Bilderbuch für Kinder, 1790
95
96
bibliothek
Kinder, enthaltend eine angenehme
Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen,
Früchten, Mineralien, Trachten […] aus
dem Reich der Natur, Künste und Wissen­
schaften […] alle nach den besten
Originalen gewählt und gestochen, mit
einer kurzen wissenschaftlichen, und
den Verstandes-Kräften eines Kindes ange­
messenen Erklärung begleitet / Portefeuille
des enfans […]; Erster Band, Weimar
(Industrie-Comptoir) 1790
Zweisprachig: deutsch und französisch
Bibliothek, Inv.-Nr. 100.891
Aus sammlungsspezifischen Gründen
wurden die 2009 vom Münzkabinett in die
Bibliothek übernommenen „Münzamts­
akten“ an das Archiv des KHM überstellt.
Wissenschaftliche Tätigkeit
AR Beatrix Kriller-Erdrich
Ausstellungen
Kuratorin und Vorbereitung der Ausstellung
Schaurig schön – Ungeheuerliches in der
Kunst (Intermezzo 03), KHM, 15.2.–1.5. 2011
(gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin,
Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner,
Bettina Kratzmüller, Claudia Kryza-Gersch,
Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried,
Klaus Vondrovec und Karoline ZhuberOkrog)
Publikationen
A bis V: Arthur Strasser und Johannes
Vermeer im Kunsthistorischen Museum
Wien. Zur Rezeption eines Bildmotivs,
in: Ausstellungskatalog S. Haag – E. Ober­
thaler – S. Pénot (Hgg.), Vermeer. Die
Malkunst. Spurensicherung an einem
Meisterwerk. Vermeer. The Art of Painting.
Scrutiny of a Picture. With English Trans­
lations of the essays, Wien (KHM) 2010,
119–129
Objekttexte in: Ausstellungskatalog
S. Haag (Hg.), Nozze italiane. Öster­
reichische Erzherzoginnen im Italien des
16. Jahrhunderts, bearbeitet von A. Auer,
M. Rauch, V. Sandbichler, K. Seidl,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2010
Objekttexte in: Ausstellungskatalog Dracula
voievod şi vampir, Bukarest (Muzeul
Naţional de Artă al României) 2010
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Fünfteiliger Vortragszyklus unter dem Titel
Bestands- und Interessensmanagement –
Benutzerschulung in einer wissenschaft­
lichen Bibliothek für den Verein der Freunde
des Kunsthistorischen Museums sowie
für die flexiblen Mitarbeiter/Innen der
Abteilung Museum und Publikum
Sonstiges
Am 24.2. und 7.4. Schulung und Fort­
bildung der Mitarbeiter der Bibliothek
von KHM und MVK im Bibliothekssystem
bibliotheca.net
Leihgaben
Einarbeitung der Schenkung Maria Ranacher, Literatur zum Thema Konservierung und Restaurierung in bibliotheca.net
Im Jahr 2010 war die Bibliothek mit
12 Leihgaben an 4 Ausstellungen im
In- und Ausland beteiligt.
sammlungen KHM
Archiv
Dr. Franz PICHORNER,
Direktor, Provenienzbeauftragter
Personelles
Mag. Johannes WEISS
Dr. Elisabeth HASSMANN
Franz SCHULTSCHIK
Mit 1.1.2010 wurde die langjährige Assistentin des Archivs, Frau Barbara Kovacs,
an die Antikensammlung versetzt und es
wurden die beiden Provenienzforscherinnen im KHM Dr. Susanne Hehenberger
und Dr. Monika Löscher angestellt. Die
Fach­aufsicht über ihre Tätigkeit liegt
weiterhin bei der Leitung der Kommission
für Provenienzforschung.
MMag. Alexandra CARUSO
Lisa FRANK
Dr. Susanne HEHENBERGER
Dr. Monika LÖSCHER
Mag. Ulrike NIMETH
Mag. Anneliese SCHALLMEINER
Mag. Anita STELZL-GALLIAN
Gesamtbestand und
Bestandsbewegungen
Wie in den vergangenen Jahren wurde
auch 2010 die Erschließung und Inventarisierung des Schriftguts aus der Registratur
fortgesetzt. Der inventarmäßig erfasste
Bestand beträgt mit 29. Dezember 2010
19.850 Inventarnummern; dies bedeutet
einen numerischen Zuwachs von 1035 Inventarnummern im Vergleich zum Stichtag
31. Dezember 2009. Zu den bedeutends-
ten Übernahmen zählen 2010 die Akten
des Münzkabinetts (ca. 11 Laufmeter) aus
der Registratur der Sammlung.
Im Jahr 2010 hat das Archiv die Überführung seiner Datenbanken in TMS fortgesetzt und ist mit den Bestandsgruppen
„Plakate“, „Fotos“, „Ausstellungswesen“
und „Nachlässe“ vertreten. Die Digitali­
sierung dieser Bestände wird laufend
betrieben.
Erschließung, Erweiterung und
Benützung
Im Sommer 2010 hat das Archiv ein Projekt
ins Leben gerufen, das einen Zentralindex
der Akten 1938–1945 (Korrespondenz des
Kommissarischen Leiters bzw. Ersten Direktors sowie Verwaltungsakten) zum Ziel hat.
Im Zuge dessen werden die bisher verwendeten, noch originalen Indexbücher zum
einen elektronisch erfasst, zum anderen
inhaltlich ergänzt und erweitert. Das Projekt
wird voraussichtlich mit Hilfe von Prakti­
kantInnen im Sommer 2012 beendet sein.
Eine Fortsetzung für die Akten bis 1955 ist
darüber hinaus genauso angedacht wie
eine inhaltliche Erweiterung auf Basis der
Sammlungsakten.
97
98
Archiv
Im vergangenen Jahr ist es dem Archiv
erstmals gelungen, einen oberirdischen
Depotraum zu beziehen. Statt der bisherigen
Depots im Keller bietet die neu gewonnene
Fläche bessere klimatische Bedingungen
und ist als Archivraum zur Aufnahme der
Akten der Sammlungen vorgesehen.
Das Archiv hat im Berichtszeitraum 58 wissenschaftliche Anfragen aus dem In- und
Ausland beantwortet. In 32 Fällen hat das
Archiv zusätzlich Akteneinblick gewährt.
Mit 1.10.2010 trat zusammen mit einer
neuen Benutzungsordnung die Archivordnung in Kraft, die auf der Homepage des
Museums abrufbar ist. Dadurch haben
BenutzerInnen künftig eine bessere Möglichkeit, ihren Besuch im Archiv zu planen,
sowie Informationen in Hinblick auf klare
Richtlinien gemäß dem Bundesarchivgesetz
über die gesetzliche Auskunftspflicht bzw.
Einsichtnahme in Archivalien.
Provenienzforschung
Mag. Johannes Weiss
Neben der Bearbeitung von laufenden
Anfragen wurden Recherchen in öster­
reichischen und ausländischen Archiven
zu Jan Vermeer van Delfts Die Malkunst
durchgeführt. Im Dezember 2010 konnte
der Leitung der Kommission für Provenienzforschung eine Erstfassung des Dossiers
übergeben werden. Zudem wurden Nachforschungen zu Objekten der Sammlung
Valentine Springer begonnen. Die beiden
Provenienzforscherinnen nahmen regel­
mäßig am Jour fixe der Kommission und
an den Sitzungen der Arbeitsgemeinschaft
„Datenbanknutzung“ teil.
Publikationen
Wissenschaftliche Tätigkeit
Das Archiv ist mit Archivalien an folgenden
wissenschaftlichen Projekten beteiligt:
Dr. Franz Pichorner
• Lisa Frank, Der Fotobestand der
Kommission für Provenienzforschung
(Diplomarbeit)
Publikationen
• Rosemarie Burgstaller, NS-Propaganda­
ausstellungen (Dissertation)
• Andreas Nierhaus, Geschichte der
Musealisierung der Hofburg nach 1918
(ÖAW-Forschungsprojekt)
• Elisabeth Sturm, Analyse der Räume der
Gemäldegalerie des Kunsthistorischen
Museums (Masterthese)
• Dirk Rupnow – Heidemarie Uhl,
Zur Musealisierung österreichischer
Zeitgeschichte
Europa und der wiedergefundene Stier.
Ein Fallbeispiel aus dem Kunsthistorischen
Museum, in: D. Boll (Hg.), Marktplatz
Museum. Sollen Museen Kunstwerke ver­
kaufen dürfen?, Zürich 2010, 130–140
Buchbesprechung zu D. Boll (Hg.), Markt­
platz Museum. Sollen Museen Kunstwerke
verkaufen dürfen?, Zürich 2010, in: Bulletin
Kunst & Recht 2/2010, 63 f.
Das Archiv des Kunsthistorischen Museums,
in: Archives et Bibliothèques de Belgique
81, 1–4, 2010, 217–230 (gemeinsam mit
J. Weiss)
Redaktion von Jahresbericht 2009 Kunst­
historisches Museum mit MVK und ÖTM,
Wien 2010, hg. von S. Haag
Das Archiv des Kunsthistorischen Museums,
in: Archives et Bibliothèques de Belgique
81, 1–4, 2010, 217–230 (gemeinsam mit
F. Pichorner)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
25.3. Vom k. k. Hofmuseum zum Staats­
museum zum Kunsthistorischen Museum,
KHM, für den Verein der Freunde des
Kunsthistorischen Museums
6.–10.9. Wien, VÖA Kurs für Archivarinnen
und Archivare
22.10. Wien, Institut für Österreichische
Geschichtsforschung, Vortrag von Irmgard
Christa Becker In der Zwickmühle? Die
Ausbildung an der Archivschule Marburg
zwischen der Bewahrung verwaltungs­
interner Strukturen und der Anpassung an
den Bologna-Prozess
Sonstiges
18.3. Interview Die Heilige Lanze für den
russischen Fernsehsender „ZVEZDA“ in der
Schatzkammer
Dr. Elisabeth Hassmann
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
25.–26.3. Wien, Universität, Archiv,
Tagung des Vereins der Österreichischen
ArchivarInnen Umgang mit Nachlässen
in Archiven von Universitäten und
wissenschaftlichen Einrichtungen
17.–19.5. Wien, Wiener Stadt- und
Landesarchiv, Tagung der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften und des
Instituts für Österreichische Geschichts­
forschung Ordnung durch Tinte und Feder?
sammlungen KHM
Genese und Wirkung von Instruktionen im
zeitlichen Längsschnitt
9.6. Wien, Universität für angewandte
Kunst, im Rahmen des ecm-Lehrgangs
ausstellungstheorie & praxis Diskurs
Unruhe im Museumsdepot. Deakzession
von Kulturgut
16.–17.9. Wien, Österreichische Akademie
der Wissenschaften, Symposium Der eigent­
liche Mittelpunkt der Stadt. Stadtleben und
Residenz im Wien des späten 19. Jahrhunderts
23.–25.11. Wien, Österreichisches Staatsarchiv, Konferenz des International Centre
for Archival Research Archives on the Web –
Experiences, Challenges, Visions
Dr. Susanne HEHENBERGER
Publikationen
Kriminalität in und um Wien 1703 bis 1803.
Eine Datenbank [2010]: http://homepage.
univie.ac.at/susanne.hehenberger/kriminaldatenbank/
Sexualstrafrecht und Geschlechterordnung
im frühneuzeitlichen Österreich, in:
G. Temme – C. Künzel (Hgg.), Hat Straf­
recht ein Geschlecht? Zur Deutung und
Bedeutung der Kategorie Geschlecht in
strafrechtlichen Diskursen vom 18. Jahr­
hundert bis heute, Bielefeld 2010,
101–118
Entfremdung von Gott? Gotteslästerung und
Kirchendiebstahl vor weltlichen Gerichten
im 18. Jahrhundert, in: A. Griesebner –
G. Tschannett (Hgg.), Ermitteln, Fahnden
und Strafen. Kriminalitätshistorische Studien
vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Wien
2010, 141–163
Animalische Triebe? Sodomie vor Gericht im
frühneuzeitlichen Österreich, in: D. Brantz –
C. Mauch (Hgg.), Tierische Geschichte. Die
Beziehung von Mensch und Tier in der Kultur
der Moderne, Paderborn 2010, 203–226
Die Wiener Zeitung als kriminalitätshisto­
rische Quelle. Über die Erstellung einer
Datenbank zur Kriminalität in und um Wien
1703–1803, in: Frühneuzeit-Info 1 und 2,
2010, 198–201 (gemeinsam mit E. Luef)
Rezension von: S. Winkler, „Kindserdrücken“.
Vom Kirchenrecht zum Landesrecht des
Herzogtums Preußen, Köln – Weimar –
Wien (Böhlau Verlag) 2007, in: sehepunkte
10, 2010, Nr. 1 [15.1.2010]
schneidern und sammeln. Die Wiener
Familie Rothberger (Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung, Bd. 2),
Wien – Köln – Weimar 2010, 157–165
Provenienzforschung an der Universitäts­
bibliothek Wien am Beispiel der Fachbe­
reichsbibliothek Anglistik und Amerikanistik,
in: I. Böhler – E. Pfanzelter – T. Spielbüchler –
Rolf Steininger (Hgg.), 7. Österreichischer
Zeitgeschichtetag 2008, Wien, Innsbruck
2010 (gemeinsam mit M. Stumpf)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
20.10. Kurzvortrag, Wien, Universität,
im Rahmen der Buchpräsentation von
A. Griesebner – G. Tschannett (Hgg.),
Ermitteln, Fahnden und Strafen. Kriminali­
tätshistorische Studien vom 16. bis zum
19. Jahrhundert, Wien 2010
15.12. Wien, Universität, Moderation
des Vortrags von E. Luef, Verzweifelt
oder verwirrt? Suizid und Suizidversuch
in Österreich und Schweden (ca. 1600–1800)
(Jour fixe des Instituts für die Erforschung
der Frühen Neuzeit in Kooperation mit der
Vortragsreihe Geschichte am Mittwoch)
Lehrtätigkeit
WS 2009/10 Wien, Universität, Institut
für Geschichte, Frühe Neuzeit (ca. 1500 bis
ca. 1800), Kurs
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
26.5.–28.5. Wien, Tagung Update!
Perspektiven der Zeitgeschichte – Zeit­
geschichtetage 2010, Moderation und
Kommentar des Panels NS-Medizinver­
brechen, Rassenhygiene und Eugenik:
Befunde, Folgen, Nachwirkungen
9.6. Wien, Verein Gedenkdienst, Veran­
staltungsreihe Geh denken!, Kommentar
zum Vortrag von Claudia Spring Der Krieg
im Volkskörper. Zwangssterilisationen in
Wien 1940–1945
9.11. „… der gesunden Vernunft nicht
zuwider …“? Katholizismus und Eugenik,
Wien, Universität, im Rahmen der Ringvorlesung Eugenik und Geschlecht. Österreich
im internationalen Kontext (Leitung der
Lehrveranstaltung: Univ.-Prof. Dr. Carola
Sachse, Mag. Thomas Mayer)
WS 2010/11 Wien, Universität, Institut
für Geschichte, Frauen- und Geschlechter­
geschichte – Die Ehe als religiöse, rechtliche
und soziale Institution in der Frühen
Neuzeit, Kurs
Dr. Monika LÖSCHER
Publikationen
Carl Julius Rothberger, in: C. Gschiel –
U. Nimeth – L. Weidinger (Hgg.),
Leihgaben
Dem Schifffahrtsmuseum Spitz an der
Donau wurden 2010 drei unbefristete
Leihgaben für die Schausammlung zur
Verfügung gestellt.
99
100
101
Sammlungen des
Museums für Völkerkunde
102
Museum für Völkerkunde
Direktion
Direktion
Südamerika
Univ.-Prof. Dr. Christian FEEST,
Direktor bis 12.10.2010
Dr. Claudia AUGUSTAT
Im Jahr 2010 standen – etwas ungewöhnlich
für ein Museum für Völkerkunde – drei
Männer im Mittelpunkt des Ausstellungs­
geschehens. Den Anfang machte der querköpfige Lakota-Anführer Sitting Bull, für viele
ein Inbegriff des Widerstands des indianischen Amerika gegen das Vordringen des
Nationalstaats in die angeblich heile Welt
der indigenen Völker, dessen Leben, ein­
gebettet in die Geschichte der Lakota im
19. Jahrhundert, in Sitting Bull und seine
Welt (Kurator: Christian Feest) bis zum
15.3. das Publikum in seinen Bann zog.
Dr. Sabine HAAG,
interimistische Leitung des
MVK ab 13.10.2010
ADir. Michael BAMBERGER
Elisabeth REICHER
Rita MAIER
Mag. Stefan BAUER*
Dr. Helmut OPLETAL*
Afrika südlich der Sahara
Dr. Barbara PLANKENSTEINER,
stv. Direktorin
MMag. Julia BINTER
Fotosammlung
Christine ZACKEL, M.A.
Bibliothek
Heinz GRATZER
Wolfgang PRIGLHOFER
MMag. Maria SEIDL*
Bestandsverwaltung
Mag. Manfred KAUFMANN
Reinhard MAURER
Eva HACKL
Archiv
Mag. Ildikó CAZAN-SIMÁNYI
Nordafrika, Vorder- und
Zentralasien, Sibirien
Dr. Axel STEINMANN
Restaurierung und
Konservierung
Dr. habil. Sri
KUHNT-SAPTODEWO
Philipp HESSER*
Mag. Gerhard-Florian RAINER
Sonja FÜRNKRANZ
Paul GRUBER, Pension
Mag. Christiane JORDAN
Dipl.-Rest. (FH) Melanie KORN
Hugo KRAMMER
Radmila MILIVOJEVIC
Mag. Susanne PINK
Barbara
PÖNIGHAUS-MATUELLA
Elisabeth TARAWNEH
Mag. Roswitha ZOBL
Ozeanien und Australien
Ausstellungsmanagement
HR Prof. Dr. Gabriele WEISS
Tina-Maria SEYFRIED
Nord- und Mittelamerika
Museum und Publikum
Mag. Gerard VAN BUSSEL
Christine KAUFMANN
Ostasien
Dr. Bettina ZORN
Mag. Renate NODA
Süd- und Südostasien, Himalaya
Dr. Christian SCHICKLGRUBER
Insulares Südostasien
Nach einer zweimonatigen Schließung
des Museums – Ergebnis der immer noch
ungelösten Frage der Finanzierung der
Schausammlung des Museums – war es
dann James Cook, einer der Helden der
europäischen Besitznahme und aufklärerischen Katalogisierung und Deutung der
Welt im 18. Jahrhundert, dessen ethnographische Sammlungen vom 12.5. bis 13.9.
im Mittelpunkt von James Cook und die
Entdeckung der Südsee (Chefkuratorin:
Adrienne L. Kaeppler, lokale Kuratierung:
Christian Feest) standen. Beide Ausstellungen
boten aus unterschiedlichen Perspektiven
Einsichten in Fragen der Globalisierung
im 18. bzw. 19. Jahrhundert, die bis zum
heutigen Tag von Bedeutung sind.
Beide Ausstellungen fanden ein sehr positives Echo, wenngleich die Besucherzahlen
im Vergleich zu den anderen Orten, an denen
sie gezeigt wurden, nicht entsprechen
konnten. Während die Tour von Sitting Bull
nach Gastspielen in Bremen und Tampere
in Wien zu Ende ging, kam James Cook
aus der Kunst- und Ausstellungshalle der
Bundesrepublik Deutschland in Bonn nach
Wien und ging von hier in stark veränderter
Form weiter an das Historische Museum in
Bern.
Der dritte Mann, dem das Museum 2010
besondere Aufmerksamkeit widmete, war
Erzherzog Franz Ferdinand von ÖsterreichEste, dessen auf seiner Weltreise angelegte
Sammlung die bei weitem größte Einzel-
Sammlungen MVK
sammlung unseres Hauses ist und vielleicht
gerade deshalb bisher nicht jene detaillierte
Aufmerksamkeit erhalten hat, die sie eigentlich verdient. Imperial Sightseeing. Die
Indienreise von Erzherzog Franz Ferdinand
von Österreich-Este (ab 7.7.; Gastkuratorin:
Regina Höfer) wurde in Zusammenarbeit
mit dem Institut für Kunstgeschichte der
Universität Wien im Zusammenhang mit
der in Wien stattfindenden Tagung der
Association for South Asian Archaeology
and Art realisiert und stellte die „offizielle“
Reisefotografien von Eduard Hodek einerseits den Arbeiten indischer Fotografen
jener Epoche und andererseits der Miniaturmalerei im Delhi-Stil aus der Sammlung
Franz Ferdinands gegenüber.
In Ermangelung einer Schausammlung
drückt sich das veränderte Profil des
Museums in seinem Sonderausstellungsprogramm aus. Das gilt auch für die beiden
am 21.10. eröffneten Ausstellungen: African
Lace. Österreichische Stoffe für Nigeria
(Kuratoren: Barbara Plankensteiner, Nath
Mayo Adediran) behandelt die Bedeutung
Vorarlberger Maschinstickereien für die
Entwicklung der nigerianischen Mode seit
der Unabhängigkeit 1960 im Spannungsfeld zwischen transkontinentalen Handelsbeziehungen und lokaler Identität und ist
als Kooperation mit der National Commission
of Museums and Monuments Nigeria auch
ein wichtiges Beispiel für das Potential der
Zusammenarbeit mit Institutionen der
Ursprungsländer. Unsichtbare Welten
(entstanden in Zusammenarbeit mit dem
Ethnomedizinischen Lateinamerika-Arbeitskreis) zeigt Fotografien österreichischer Forscherinnen, die unterschiedlichste Formen
der Spiritualität in mittel- und südamerikanischen Gesellschaften sichtbar machen.
Eine andere Fotoausstellung, die sich mit
Südafrika aus der Sicht südafrikanischer
Fotografen befasste, war Moved Generations
(18.5.–21.6., in Zusammenarbeit mit der
Gemeinnützigen Entwicklungszusammenarbeit).
Neben den Vorbereitungen der im Jahr 2011
im Haus selbst stattfindenden Ausstellungen,
darunter die Sonderausstellung Die Kultur
der Kulturrevolution. Personenkult und
politisches Design im China von Mao
Zedong (Gastkurator: Helmut Opletal),
waren Kuratoren und Restauratoren auch
mit zwei weiteren größeren Projekten für
das kommende Jahr befasst: der Ausstellung Indianer: Ureinwohner Nordamerikas
im Lokschuppen Rosenheim (einer Neu­
fassung der 2008 von Christian Feest auf
der Schallaburg kuratierten Schau) und der
Niederösterreichischen Landesausstellung
2011 Erobern und Entdecken, für die das
Museum einerseits eine größere Leihgabe
zur Verfügung stellen und anderseits
Christian Feest das Kapitel „Missionare als
Forscher“ betreuen wird.
das Institut für Kultur und Sozialanthropologie der Universität Wien und das Institut
für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften organisiert wurde. Dieselben drei Veranstalter
zeichneten auch dieses Jahr wieder für die
Tage der Kultur- und Sozialanthropologie
an der Universität Wien (22.–23.4.) verantwortlich. Das Museum war ferner Ort
anderer Tagungen befreundeter Vereinigungen wie der Gesellschaft zur Förderung
der Textil-Kunst-Forschung. Für zwei große
Wiener Tagungen in den kommenden Jahren,
an denen das Museum organisatorisch beteiligt ist, haben die intensiven Planungen
schon in diesem Jahr begonnen: die Tagung
der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde
im September 2011 und der 53. Internationale Amerikanistenkongress in Wien.
Im Leihverkehr des Jahres 2010 wurden
101 Objekte für 16 Ausstellungen in den
USA, Kanada, Frankreich, Belgien, der
Schweiz und Österreich bereitgestellt.
Nicht eingeschlossen sind hier die
85 Objekte, die in der Bonner Version
der Cook-Ausstellung gezeigt wurden.
Von wachsender Bedeutung für alle ethnologischen Museen ist die Entwicklung ihrer
Beziehungen zu den Ursprungsländern und
-kommunitäten ihrer Bestände. Das Museum
für Völkerkunde ist in dieser Beziehung vor
allem vor dem Hintergrund von Fragen des
lokalen, regionalen und globalen kulturellen
Erbes aktiv tätig geworden. Im Bereich des
Insularen Südostasien hat dies zuletzt seinen
Ausdruck in erfolgreichen gemeinsamen
Publikationsprojekten mit der Republik
Indonesien und den Philippinen gefunden.
Mit dem Instituto Nacional de Antropología
e Historia in Mexiko wurde eine Vereinbarung über eine gemeinsame Untersuchung
des berühmten altmexikanischen Federkopfschmucks unseres Museums getroffen,
während mit brasilianischen Institutionen
verschiedene Forschungs-, Ausstellungsund Publikationsprojekte in Angriff genommen wurden. Besonders erfreulich war der
am 2. und 3.12. abgehaltene internationale
Workshop New Cultures of Collaboration:
Sharing of Collections and Quests for
Restitution: the Benin Case, an dem neben
Vertretern der National Commission of
Museums and Monuments und des Königshauses von Benin auch Mitarbeiter europäischer Museen mit einschlägigen Beständen
Der zum dritten Mal im Museum, diesmal
vom 18.–21.11., organisierte Markt der
Völker war nur eine der zahlreichen Veranstaltungen, die es im Jahr 2010 im Museum
für Völkerkunde gab. Große Aufmerksamkeit
fand die gemeinsam mit den Wiener Festwochen an mehreren Terminen im Mai
veranstaltete Performance Exhibit A:
Deutsch-Südwestafrika des südafrikanischen Regisseurs Brett Bailey, die sich beispielhaft mit der Behandlung von Menschen
als Objekte oder Waren auseinandersetzte.
Dazu kamen die Rahmenprogramme der
Sonderausstellungen und Veranstaltungen
der regionalen Sammlungen, die in deren
Berichten erwähnt werden.
An wissenschaftlichen Veranstaltungen
ist besonders das Symposium Space,
Numerical Systems and Color Terminologies
(8.–9.10.) hervorzuheben, das von Khaled
Hakami für das Museum für Völkerkunde,
103
104
museum für völkerkunde
Direktion
beteiligt waren und dessen Diskussion in
den kommenden Jahren an anderen Orten
fortgeführt und ausgeweitet werden soll.
Der Forschungsbereich nimmt im Rahmen
der kuratorischen und restauratorischen
Aktivitäten des Museums traditionell eine
wichtige Rolle ein. Neben vielen kleineren
sammlungsspezifischen Projekten sind hier
die beiden im Rahmen des Forschungsförderungsprogramms „forMuse“ finanzierten
Forschungen Sharing cultural memory.
Historische ethnographische Sammlungen
des Museum für Völkerkunde Wien (Projektleiterin: Sri Kuhnt-Saptodewo) und die
Bearbeitung der großen Mongolei-Sammlung, die Hans Leder gewidmet ist (Projektleiterin: Maria-Katharina Lang), zu nennen.
Mehrere Mitarbeiterinnen des Museums
nahmen 2010 an Tagungen und Informa­
tionsaustausch des von der EU geförderten
Projekts RIME (Réseau International des
Musées d‘Ethnographie) teil, und alle
waren mit der Vorbereitung einer gemeinsamen Ausstellung über „Modernität“ befasst, die ab 2011 in sieben der teilnehmenden Museen gezeigt werden soll. Das
Museum für Völkerkunde selbst veranstaltete
vom 10.–12.11. den RIME-Workshop Second
Encounter, der sich mit der Rolle euro­
päischer Sammlungen in ethnologischen
Museen befasste.
Das Thema war für das Museum für Völkerkunde 2010 auch deshalb von herausragender Wichtigkeit, weil große Hoffnungen
bezüglich einer gedeihlichen Entwicklung
des Museums an die Fortsetzung der 2009
geführten Gespräche über ein mögliches
Zusammengehen des Museums mit dem
Österreichischen Museum für Volkskunde
geknüpft waren. Gravierende Meinungs­
unterschiede in der Frage der zukünftigen
Entwicklung des Museums führten dann
allerdings am 13.10.2010 zur einvernehmlichen Auflösung des Dienstverhältnisses
des Direktors des Museums für Völkerkunde
mit der wissenschaftlichen Anstalt KHM mit
MVK und ÖTM. Während das Museum für
Völkerkunde bis auf Weiteres interimistisch
unter der Leitung von Dr. Sabine Haag
steht, wird Dr. Christian Feest bis August
2011 noch verschiedene Ausstellungs-, Forschungs- und Publikationsprojekte betreiben.
Die „Fluss-Leute“ und ihr wechselhaftes
Schicksal, in: Johanna Doderer, „Der leuch­
tende Fluss“. Programmheft des Stadt­
theaters Erfurt, 2010
Forschungen
Wissenschaftliche Tätigkeit
Univ.-Prof. Dr. Christian FEEST
Ausstellungen
Kuratierung der Ausstellung Sitting Bull und
seine Welt, Wien, Museum für Völkerkunde
(bis 15.3.)
Mitglied des wissenschaftlichen Arbeits­
komitees der Ausstellung James Cook und
die Entdeckung der Südsee, Bonn, Kunstund Ausstellungshalle der Bundesrepublik
Deutschland (bis 28.2.2010), Wien,
Museum für Völkerkunde (12.5.–13.9.)
und Bern, Historisches Museum (ab 7.10.),
sowie Kuratierung der in Wien gezeigten
Fassung der Ausstellung
Publikationen
Foreword, in: S. S. Kasprycki – D. I. Stambrau (Hgg.), Artful Resistance, Contem­
porary Art from Sri Lanka, Altenstadt 2010, 6
Preface, in: Sri Kuhnt-Saptodewo (Hg.),
Balinese Art in Transition, Wien 2010, 9
Vorwort/Foreword, in: Ausstellungskatalog
B. Plankensteiner – N. Mayo Adediran
(Hgg.), African Lace, Wien 2010, 15
Redaktion von: Archiv für Völkerkunde,
Bd. 57/58, 2008 (gemeinsam mit
B. Plankensteiner und C. Schicklgruber)
Johann Natterer und seine ethnografische
Forschungstätigkeit in Brasilien, 1817−1835
(gemeinsam mit IPHAN, Rio de Janeiro).
Materielle Kultur der Bororo als historischethnografische Quelle (gemeinsam mit
dem Museu das Culturas, Campo Grande):
Bern, Genf, London, Oxford.
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
28.1. Sitting Bull, der Mann mit den vielen
Gesichtern, Wien, Museum für Völkerkunde
25.-26.3. Prag, Karls-Universität Prag,
31. American Indian Workshop
26.3. Zur Eröffnung der Ausstellung
„Kunstvoller Widerstand“, Frankfurt
am Main, Museum der Weltkulturen
28.5. Sammlungen indigener Völker
Taiwans im Museum für Völkerkunde Wien,
Wien, Museum für Völkerkunde Wien,
Taiwan-Workshop (gemeinsam mit dem
Institut für Ostasienwissenschaften,
Abteilung Sinologie, Universität Wien)
13.–15.6. Leipzig, Grassi-Museum für
Völkerkunde, Tagung von Direktoren
deutschsprachiger Völkerkundemuseen
12.7. Direito da Memoria, Direito de
Museus, Eröffnungsvortrag des 4° Fórum
Nacional de Museus, Brasilia (12.7.–17.7.)
2.–4.9. München, Staatliches Museum
für Völkerkunde, European Ethnology
Museums Directors Group
Redaktion von: European Review of Native
American Studies, Bd. 21, 2010, H. 2
4.10. Museums and their Collections,
Tagung National Museums and the
challenges of the world, Rio de Janeiro,
Museu Histórico Nacional (4.–6.10.)
Redaktion von: Verein Freunde der
Völkerkunde. Mitteilungsblatt I–II, 2010
(gemeinsam mit C. Augustat)
8.–9.10.Museum für Völkerkunde Wien,
Symposium Space, Numerical Systems
and Color Terminologies
Direktion MVK
Afrika südlich der Sahara
10.11. Völkerkunde and Volkskunde:
Historical Perspectives, Museum für
Völkerkunde Wien, RIME-Workshop
Second Encounter (10.–12.11.)
3.12. Collecting, value-creation, and the
transformation of meaning: The case of
the Mexican feather headdress in Vienna,
Museum für Völkerkunde Wien, Workshop
New Cultures of Collaboration: Sharing
of Collections and Quests for Restitution:
the Benin Case (2.–3.12.)
Lehrtätigkeit
WS 2009/10 Materielle Kultur und Museen,
Wien, Universität, Institut für Kultur- und
Sozialanthropologie, Vorlesung
WS 2009/10 DissertantInnenkolloquium,
Wien, Universität, Institut für Kultur- und
Sozialanthropologie
SS 2010 Nordamerikan(ist)ische Ethnologie
und Theorie, Wien, Universität, Institut für
Kultur- und Sozialanthropologie, Seminar
SS 2010 Musikethnologische Museums­
arbeit, Wien, Universität, Institut für
Musikwissenschaften, Praktikum
WS 2010/11 Material Culture. An Intro­
duction, Wien, Universität, Institut für
Kultur- und Sozialanthropologie, Seminar
Betreuung von Magistranden und
Dissertanten, Universität Wien, Institut
für Kultur- und Sozialanthropologie, und
Goethe-Universität Frankfurt am Main,
Institut für Historische Ethnologie
links: Lace Party,
Foto: Tina Maria
Seyfried
rechts: Teilnehmer
des Workshops New
Cultures of Collaboration,
Dezember 2010
Das Jahr war von intensiver Arbeit an der
Ausstellung African Lace geprägt, die im
Herbst 2010 eröffnet wurde. Insgesamt
stand das Jahr wegen der Fußballwelt­
meisterschaft unter einem besonderen
Afrika-Fokus, der in Österreich in der vom
VIDC (Vienna Institute for International
Dialogue and Cooperation) koordinierten
Kulturinitiative Ke Nako Afrika seinen Ausdruck fand. In diesem Zusammenhang gab
es im Museum für Völkerkunde zwei herausragende Veranstaltungen. In Kooperation
mit den Wiener Festwochen wurde in den
leeren Schauräumen des Museums für
Völkerkunde die berührende Performance
Exhibit A: Deutsch-Südwestafrika von Brett
Bailey gezeigt. Eine Foto-Ausstellung Moved
Generations wurde in Zusammenarbeit mit
der GEZA (Gemeinnützige Entwicklungszusammenarbeit) realisiert.
Zudem wurde gemeinsam mit Mag. Matthias Beitl das Management des Projektes
Museum Neu weiter betreut, das mittels
der Zusammenführung des Museums für
Völkerkunde mit dem Österreichischen
Museum für Volkskunde die Gründung
eines neuen Kulturmuseums zum Ziel
hat.
Die Koordination des EU-RIME (Réseau
International des Musées d’Ethnographie)Projektes Ethnography Museums & World
Cultures inkludierte für das Museum für
Völkerkunde Wien intensive Vorarbeiten
zu einem gemeinsamen Ausstellungsprojekt
zum Thema Modernität und die Abhaltung
einer Tagung Second Encounter in Wien.
Kooperation
Die Kooperation mit der National Commission for Museums and Monuments Nigeria
wurde vor allem durch die gemeinsame
Arbeit an der Ausstellung African Lace fortgeführt, die gleichzeitig auch zum Training
von KollegInnen in der Ausstellungsvor­
bereitung genutzt wurde. Zwei Mitarbeiterinnen des Lagos National Museum wirkten
am Aufbau der Ausstellung in Wien mit,
um das Projekt dann vor Ort entsprechend
betreuen zu können.
Für African Lace konnte darüber hinaus
auch die Nigerianische Community Wien
gewonnen werden, deren Mitglieder das
Veranstaltungsprogramm mit Workshops
und einer rauschenden Lace Party be­
reicherten.
Ein entscheidender Schritt im Dialog mit
Nigeria wurde in dem in Wien abgehaltenen
Workshop New Cultures of Collaboration.
Sharing of Collections and Quests for
Restitution: the Benin Case getätigt. Auf
Einladung des Wiener Museums für Völkerkunde trafen Vertreter des British Museum,
des Ethnologischen Museums Berlin, des
Stockholmer Ethnographischen Museums
sowie Vertreter des Königshauses Benin
und der National Commission for Museums
and Monuments mit Rechtsexperten aus
Nigeria und dem österreichischen Kulturministerium zusammen, um über Zukunftsperspektiven und die Frage des geteilten
Erbes der Benin-Kunstschätze zu diskutieren.
Diese international erstmalige Zusammen-
105
106
museum für völkerkunde
Afrika südlich der Sahara
kunft bot die Möglichkeit, abseits von Polarisierungen in einem Klima der Kooperation
und des offenen Dialogs solche schwierigen
Fragestellungen zu erörtern.
Claude Bosana: Obama
Sammlungszugänge
Die Wahl Barack Obamas zum Präsidenten
der USA hat in Afrika enorme Begeisterung
hervorgerufen. Die große Symbolkraft des
Wahlsieges und die wichtige Rolle, die
dem afro-amerikanischen Präsidenten als
Identifikationsfigur zugesprochen wurde,
lassen sich an einer Vielfalt von Fan-Artikeln,
aber auch anhand der Thematisierung in
Kunstwerken nachverfolgen.
Zwei Ogboni Edan-Figuren
Yoruba, Nigeria um 1950
Gelbguss
L. 23 und 28 cm
Inv.-Nrn. 188.684, 188.685
Geschenk von Dr. Mechthild Guha
Die beiden Figuren sind wichtige Symbole
für die Mitgliedschaft in der mächtigen
Ogboni-Gesellschaft der Yoruba Nigerias.
In der Regel sind es eine weibliche Gelbguss­­
figur und eine männliche, die mit einem
Eisensporn versehen und durch eine Kette
miteinander verbunden sind. Diese Figurenpaare beziehen sich auf das Gründerpaar
der Gesellschaft und werden bei der Aufnahme eines neuen Mitgliedes in Auftrag
gegeben. Sie können auch eine gewisse
Schutzfunktion für ihre Besitzer ausüben
und werden bei wichtigen Zeremonien
um den Hals gehängt getragen.
Die beiden hier vorgestellten Beispiele sind
kein zusammengehöriges Paar und beides
Doppelfiguren, die auf unterschiedliche
Weise das Weibliche und Männliche ver­
binden: eine in Janusform und die zweite
durch Übereinanderstellung der beiden
Geschlechter.
Die Ogboni-Gesellschaft ist ein wichtiges
Beratergremium des Königs, dessen Mitglieder hochrangige Personen in der Ge­
sellschaft sind. Gleichzeitig ist sie auch
ein Kontrollorgan, das eventuellen Machtmissbrauch oder Missverhalten ahndet
und im Extremfall den Regenten absetzen
kann. „Ogboni“ bedeutet „dreißig“ oder
„Weisheit“, bezieht sich also auf die dreißig
Weisen der Gesellschaft. Früher agierten die
Ogboni-Gesellschaften auch als Strafrichter
bei Kriminaltaten.
Kinshasa, Dem. Rep. Kongo 2009
Akrylmalerei auf Leinwand
L. 111 cm, B. 92 cm
Inv.-Nr.188.975
In seinem Werk stellt der junge Künstler
Claude Bosana Obama als Hoffnung für
die Welt dar. Der nachdenkliche Präsident
hört mit einem Stethoskop die Erde ab,
um ihre Probleme zu eruieren, und hält
in der Hand eine Spritze zur Rettung
bereit. Gleichzeitig wird ihm zur Hilfe
noch „Obamamycin“ in Tablettenform
gereicht.
Neuerwerbungen
Schenkungen
Inv.-Nrn. 188.674–188.687 Adire-Textilien,
Ogboni-Figuren, eine Manilla und eine
Handtrommel aus Nigeria, 1960er Jahre
(Geschenk von Dr. Mechthild Guha)
Inv.-Nr.188.695 Feines Aso Oke-Textil in
Lochweberei, spätes 19. Jh. (Geschenk von
John Marshall und dem Verein Freunde der
Völkerkunde)
Ankäufe
Inv.-Nrn.188.694, 188.696–188.705
Textilien, Gewänder und Society-Magazine
aus Süd-Nigeria (Slg. Plankensteiner)
Inv.-Nrn. 188.778–188.780 Zwei
moderne Shabka-Toben mit Handstickerei
und ein Emailgefäß aus Kano, Nigeria
(Slg. Plankensteiner)
Inv.-Nr. 188.975 Malerei „Obama“ von
Claude Bosana (Slg. Österreichische
Ethnomedizinische Gesellschaft)
Inv.-Nr. 188.976 Waxprint-Stoff mit Wohnzimmer-Motiv aus Nigeria
(Slg. Plankensteiner)
Sammlungen MVK
Inv.-Nrn. 188.788–188.805 Dogon-Maskenmodelle, Textilien und Kleidungsstücke
mit Obama-Motiven aus Burkina Faso
(Slg. Kaufmann)
Inv.-Nr. 188.977 Eine Damenhandtasche
aus Vinylplatten, aus Namibia
(Slg. SADOCC)
Ausstellungen
Exhibit A: Deutsch-Südwestafrika
(18.–23.5.2010), in Zusammenarbeit
mit den Wiener Festwochen
Moved Generations (18.5.–21.6.2010),
in Zusammenarbeit mit der GEZA
African Lace. Österreichische Stoffe für
Nigeria (22.10.2010–14.3.2011)
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Barbara Plankensteiner
Publikationen
Benin (Visions of Africa Series), Mailand
2010 (in Englisch)
Bénin (Visions of Africa Series), Mailand
2010 (in Französisch)
Herausgabe von Ausstellungskatalog
African Lace. Eine Geschichte des Handels,
der Kreativität und der Mode in Nigeria
(gemeinsam mit Nath Mayo Adediran),
Wien 2010; African Lace. Ein rezentes Kapitel
der nigerianischen Modegeschichte, ebenda,
23–35; Schlesische Leinentücher, englischer
Wollflanell, farbenfrohe Waxprints. Eine
kurze Geschichte des europäischen Textil­
handels nach Westafrika, ebenda, 57–70;
African Lace. Stoff einer transkontinentalen
Beziehungsgeschichte, ebenda, 113–151
Herausgabe von Ausstellungskatalog
African Lace. A History of Trade, Creativity
and Fashion in Nigeria (gemeinsam mit
N. Mayo Adediran), Wien 2010
Redaktion von: Archiv für Völkerkunde,
Bd. 57/58, 2008 (gemeinsam mit
C. F. Feest und C. Schicklgruber)
Forschungen
Vorarlberger Stickereien in Nigeria.
Associate Partner des EU-Hera Projektes
Creativity and Innovation in a World of
Movement (CIM) von Maruska Svasek,
Queens University, Belfast.
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
9.11. Concept for the fusion of the Museum
of Ethnology and the Austrian Museum of
Folk Art in Vienna, Museum für Völker­
kunde Wien, Tagung Second Encounter –
Reintegrating Europe into the Ethnographic
Museum Discourse (9.–10.11.), im Rahmen
des EU-RIME Projektes (gemeinsam mit
Matthias Beitl)
2.12. The History of Benin Collections in
Europe and the USA, Museum für Völkerkunde Wien, Workshop New Cultures of
Collaboration: Sharing of Collections and
Quests for Restitution: the Benin Case
(2.–3.12.), sowie Konzeption und Leitung
dieses Workshops
Lehrtätigkeit
WS 2009/10 Zur Biographie der Dinge:
Kontexte des Sammelns materieller Kultur
in Afrika im 19. Jahrhundert, Wien,
Universität, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie
SS 2010 The Language of African Textiles
and Dress. Case Studies Interweaving
Material Culture and Arts, Seminar in
englischer Sprache, Wien, Universität,
Institut für Kultur- und Sozialanthropologie
WS 2010/11 Einführung in die Kunst Afrikas.
Konzepte und Stilareale, Wien, Universität,
Institut für Kultur- und Sozialanthropologie
MMag. Julia BINTER
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
23.4. Wien, 6. Tage der Kultur- und Sozialanthropologie, Leitung des Workshops
Rethinking hybridity: Kulturelle Globalisie­
rungsprozesse, Macht und hybride „dritte
Räume“ (gemeinsam mit Jesus Nava Rivero)
12.–14.5. Jurymitglied des Göttingen
International Ethnographic Film Festival
Student Award 2010
18.–21.5. Kuratorin der Ethnocineca –
Ethnographic and Documentary Filmfest
Vienna (gemeinsam mit Martha Cecilia
Dietrich)
20.6. Global Documentary – Globalisie­
rungskritische Dokumentarfilme zwischen
Kunst- und Realitätsanspruch, Karlsruhe,
ZKM Sommerakademie Global Studies.
Kunst und visuelle Medien heute
25.8. Maynooth, 11th EASA Biennial
Conference, Leitung des Workshops
Picturing Globalization (gemeinsam
mit Roger Canals)
Lehrtätigkeit
WS 2009/10 Globalisierter Dokumentar­
film/ Dokumentierte Globalisierung –
Geschichte, Theorie, Analyse, Wien,
Universität, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie
WS 2010/11 We Shoot the World –
Documentary Filmmaking and Globalization,
Wien, Universität, Institut für Kultur- und
Sozialanthropologie
WS 2010/11 Jean Rouch – Auslotungen
des ethnographischen Films, Wien,
Universität, Institut für Kultur- und
Sozialanthropologie
WS 2010/11 Österreichischer Dokumen­
tarfilm und die Globalisierung, Wien,
Universität, Institut für Theater-, Film- und
Medienwissenschaft
107
108
museum für völkerkunde
Nordafrika, Vorder- und Zentralasien, Sibirien
scher Merkmale noch aus spezifischen stilistischen Eigenheiten Rück­schlüsse auf ihre
regionale Herkunft ziehen: Ihre Identität
entpuppt sich als Summe oder Kombination
aus Eigenem und Anders­artigem. Sie werden heute in sehr ähnlicher Weise in ganz
Marokko hergestellt. Lässt man sich auf die
ungewöhnliche Materialität dieser Knüpferzeugnisse ein, die – wie die traditionellen
Schlafteppiche – ohne kommerzielle Absicht für den Eigenbedarf hergestellt wurden, offenbart sich in den besten Beispielen
eine ungeheure kreative Vitalität, eine angepasste Fortführung der marokkanischen
Textilkultur mit zeitgenössischen Mitteln.
Drei Knüpfarbeiten aus dem Mittleren Atlas: Unter Anleitung eines Meisterweberin hergestellter
Knüpfteppich der Beni Ouarain, um 1930. Geknüpfte Schlafdecke der Beni Mkoud, vor 1950.
Beide aus Schafwolle gefertigt. Aus Altstoffresten geknüpfter Boucherouite, um 2000.
Inv.-Nrn. 188.638, 188.643 und 188.644
Marokkanische Knüpferzeugnisse
In Marokko kündigte in den vergangenen
Jahren das Aufkommen einer bis dahin
wenig bekannten Art von „Fleckerltep­
pichen“ (Boucherouite genannt, vom
marokkanisch-arabischen bu sherwit,
„in Streifen geschnittene abgetragene
Kleidung, „Stofffetzen“) das (vorläufige)
Ende einer Entwicklung an, in der die
traditionellen Materialien der Weberei
sukzes­sive erweitert und durch Ersatzstoffe
verdrängt werden. Diese Entwicklung ist
eine unvermeidliche Folge tief greifender
wirtschaftlicher, sozialer und kultureller
Um­wälzungen im ländlichen Bereich
Marokkos, in deren Gefolge sich traditionelle, norm­bildende Lebensweisen und
Lebensformen zusehends auflösen. Mit
der Verlagerung von einer nomadischen
oder halbnoma­dischen Viehzucht zur
sesshaften Landwirtschaft und zu anderen
zeitgenössischen Formen der Bedarfsdeckung auf dem Lande wurde Schafwolle
als primärer Rohstoff für die Herstellung
von Teppichen für den Eigenbedarf zu­
nehmend rarer und gegen Ersatzmateria­
lien ausgetauscht: wieder verwertbare
Stoffstreifen, Woll- und Baumwollgarne
von Alttextilien, synthetische Fasern, Lurex,
Nylon und Plastik. Diese Entwicklung nahm
in den 1960er und 1970er Jahren in der
vorwiegend von Arabern besiedelten Ebene
Nordwestmarokkos ihren Anfang.
Um 1990 setzten sich auch in den von den
Berbern (Amazigh) besiedelten abgelegenen
Bergregionen des Zentralen Mittleren
und Hohen Atlas bei der Herstellung von
Tep­pichen die Verwendung farbbeständiger
heterogener Ausgangsmaterialien und,
damit verbunden, ein von überkommenen
Vorbildern weitestgehend befreiter Stil
mit einer charakteristischen Vielzahl an
„verrückten“ Mustern, Formen und Farben
durch. Anders als bei den noch vorrangig
einer regionalen Stilistik verpflichteten
Knüpfarbeiten aus der Zeit vor 1950 und
1960 lassen sich bei diesen „Fleckerlteppichen“ weder anhand bestimmter techni-
Sammlungszugänge
Der Sammlungsbestand des Museums
konnte im Zuge einer Dienstreise nach
Marokko zur Dokumentation traditioneller
und zeitgenössischer Textilien der AmazighFrauen im Mittleren Atlas (19.12.2009–
2.1.2010) durch Ankäufe vor Ort um
14 Nummern erweitert werden.
Ausstellungen
Sonderausstellung Wald, Baum, Mensch,
Museum für Völkerkunde, 15.5.2011–
9.1.2012
Die Generalversammlung der Vereinten
Nationen hat das Jahr 2011 zum „Interna­
tionalen Jahr der Wälder“ erklärt. Mit dieser
Sonderausstellung, zu der im Juni 2010 die
Weichen gestellt wurden, greift das Museum
für Völkerkunde einen höchst aktuellen
Diskurs auf und setzt sich, ausgehend von
den eigenen Sammlungsbeständen und
unter Einbeziehung einzelner Sammlungen
der Wissenschaftlichen Anstalt, zum Ziel,
die Aufmerksamkeit der Besucherinnen und
Besucher auf die vielfältigen und kulturell
bedingten Umgangsformen der Menschen
mit Wald und Baum zu lenken.
Sammlungen MVK
Wissenschaftliche Tätigkeit
Forschungen
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Dr. Axel Steinmann
Fortsetzung der Bearbeitung des schriftlichen Nachlasses von Dr. Josef Troll.
20.5. Ein islamisches Amulett im Jüdischen
Museum, Wien, Jüdisches Museum
Mitarbeit (Objektauswahl, Katalogtexte,
Objektbeschreibungen) an dem von der
europäischen Kommission finanzierten
Ausstellungsprojekt RIME (Culture Programme), welches vom Koninklijk Museum
voor Midden Africa / Musée royal de
l’Afrique centrale, Tervuren (Belgien)
koordiniert wird. Arbeitstitel: Modernität
und Religion.
7.6. Vortrag zur Afghanistan-Sammlung
des Museums für Völkerkunde mit anschließender Depotführung für eine afghanische
Jugendgruppe des Asylzentrums in Neudörfl, MVK
Ausstellungen
Erstellung eines wissenschaftlichen
Kon­zeptes für die Sonderausstellung
Wald, Baum, Mensch, 2011 (gemeinsam
mit Gerard W. van Bussel)
Publikationen
Boucherouite, in: HALI. Carpet, Textile &
Islamic Art, Nr. 162, Winter 2009, 43–46
(gemeinsam mit G. Blazek)
Crazy Rugs from Morocco, in: Rags to
Richesse, New York (Cavin-Morris Gallery)
2010, 10–12
Bilder vom Fluss der Dinge. Online-Publi­
kation in: Karin Pliem. Malerei unter
http://www.karinpliem.com/wandlungen/
axel_steinmann.html
Wie im vergangenen Jahr wurde in Zu­
sammenhang mit der Revision sämtlicher
Einträge zum Sammlungsbestand der
Abteilung in der Hauptdatenbank des
Museums für Völkerkunde die Erschließung
historischer Quellen zum Sammlungsbestand sowie zu einzelnen Sammlerpersönlichkeiten fortgesetzt.
Bettzeug-Teppich (tahlast). Florgewebe,
Knüpfung im Berberknoten. Marokko, Ostbereich des zentralen Mittleren Atlas. Ethnie:
Marmoucha. 1930er-Jahre. Inv.-Nr. 188.637
3.9. Mit dem Tarantass durch Turkestan.
Dr. Josef Trolls Reise von Wien nach
Kaschgar 1888–1889, Schloss Aschach,
Symposium IV Gewebt & geknüpft.
Teppiche und Textilien aus Ostturkestan,
China und Indien der Österreichischen
Gesellschaft für Textil-Kunst-Forschung
(TKF) (3.–5.9.)
Lehrtätigkeit
Betreuung von Diplomanden und Diplomandinnen des Instituts für Kultur- und
Sozialanthropologie der Universität Wien
bei ihren Forschungsanträgen, Recherchen
und Archivstudien
Knüpfteppich. Florgewebe, Knüpfung im
Berberknoten. Marokko, östlicher Hoher Atlas.
Ethnie: Ayt Seghrouchene du Imouzzer. Vor
1950. Inv.-Nr. 188.639
Teppich (zarbia). Knüpfarbeit im symmetrischen
Knoten. Marokko, südwestlicher Mittlerer Atlas/
östliche Haouz-Ebene, Region um Boujad.
Zweite Hälfte 20. Jh. Inv.-Nr. 188.642
109
110
museum für völkerkunde
Ostasien
Sammlungszugänge
Schenkungen
Inv.-Nrn. 188.649–189.650 Opferpapier,
Plastikflaschen, VR China 2009 (Slg. Zorn)
Ankäufe
Inv.-Nr. 188.648, Modell „Brotturm“,
H. K. 2009 (Slg. Zorn)
Inv.-Nrn. 188.688–188.693 Objekte aus
der VR China zum Thema Kulturrevolution
(Slg. Zorn)
Veranstaltungsreihe
„Japan für alle Jahreszeiten Teil II“
Institut für Ostasienwissenschaften eine
ganzjährige Veranstaltungsreihe durch.
Das die von Renate Noda kuratierte
Ausstellung Made in Japan (22.4.2009–
29.3.2010) flankierende Veranstaltungs­
programm wurde von Sepp Linhart und
Noriko Brandl konzipiert und organisiert.
Der zweite Teil der Veranstaltungsreihe
bestand aus folgenden Veranstaltungen
im MVK:
21.1. Wolfram Manzenreiter: Pachinko –
Ein Glücksspiel als Spiegel der
Gesellschaft
23.1. KyokudŌ Nankai und Miyamura
Gunji (Ōsaka): Back to Meiji –
Geschichten und Balladen zur
Violine
18.2. Susanne Formanek: Shusse
sugoroku – Karriere auf Japanisch
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Bettina Zorn
Ausstellungen
Im Rahmen einer Dienstreise in die VR
China zweiter Arbeitsbesuch im Jinchuan
Museum, Sichuan, VR China, und Publi-­
ka­tionsbesprechung mit dem Direktor
des Museums, Fan Jianchuan
Publikationen
Herausgabe des Tagungsbandes Glass
along the Silk Road – from 200 BC to
AD 1000, Mainz 2010 (gemeinsam mit
A. Hilgner)
13.3. Verkaufsmarkt für Japanliebhaber
Anlässlich des Japan-Jahres 2009, in dem
das 140-jährige Jubiläum der Aufnahme
diplomatischer Beziehungen von Österreich-Ungarn mit Japan begangen wurde,
führte das Museum für Völkerkunde in
Zusammenarbeit mit der Japanologie am
14.3. Japanisches Frühlingsfest
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
18.3. Renate Noda: Reiseboom in der
Edo-Zeit (1600–1868)
26.5. Rot, hell und glänzend. Die
Kunstausstellung zum 60. Jubiläum
der VR China, Museum für Völkerkunde
Wien, für den Verein Freunde der
Völkerkunde
(Ausschnitt aus dem Institutsbericht des
Instituts für Ostasienwissenschaften.)
1.7. China and Japan presenting or being
presented at the World Fair in Vienna
1873, Leiden (IIAS), Workshop Asian
Countries Exhibited at World Expositions:
revisited in a Global Historical Perspective
(1.–4.7.)
3.–4.9. Wien, MAK, internationales
Symposium Exploring North Korean Arts
19.11. Colours in early Chinese Textiles,
London, Victoria & Albert Museum,
internationale Konferenz zum Thema
Colours (19.–20.11.)
Lehrtätigkeit
Jinchuan Museum, Sichuan, VR China
WS 2009/10 Devotionalien der Kultur­
revolution II, Wien, Universität, Institut
für Ostasienwissenschaften/Sinologie,
Seminar
Sammlungen MVK
Süd- und Südostasien, Himalaya
WS 2010/11 Wien, Universität Wien, Institut
für Ostasienwissenschaften/Sinologie,
Übung zu den Sammlungen der Abteilung
Ostasien am Museum für Völkerkunde
Betreuung von Studenten der Ostasien­
wissenschaften während ihrer mehrmona­
tigen Volontariate
Mag. Renate Noda
Projekte
Projektleitung Japan-Jahr (bis 31.3.)
Forschungen
Einreichung der Dissertation „Als ich heute
in meine Herberge zurückkehrte, da haftete
an meiner Reisekleidung noch die Freude“ –
Reisende Frauen aus der Edo-Zeit und
ihre Reisetagebücher, Universität Wien
(Erstbetreuer: Sepp Linhart, Institut für
Ostasienwissenschaften/Japanologie,
Zweitbetreuer: Christian Feest); Rigorosum
am 17.5.2010
Sammlungszugänge
Schenkungen
Reisgöttin (Thai: Mae Posop)
Inv.-Nr. 188.711 Krishnafigur aus Indien
(Geschenk Edith Rampir)
Thailand, 20. Jh.
Polyester-Guss, Acryllack,
Schlagmetall-Vergoldung
Inv.-Nr. 188.787
Inv.-Nr. 188.740 Mantel aus Ladakh/
Indien (Geschenk Diana Rhind)
Inv.-Nr. 189.023 Standschale
aus Nagaland/Indien
(Geschenk Hans Kaufmann)
Die „Mutter Reisseele“ ist mit ihrem
charakteristischen Attribut, einem Bündel
von Reisähren, dargestellt. Bei dieser in
der Provinz Chaiyaphum erworbenen
Figur werden das von der Reisseele kommende Glück und der Wohlstand in Form
eines goldenen Sacks voll Reis sichtbar
gemacht. Bei der Inschrift am Sockel
„Mae Posop mahaa […]“ kann die letzte
Silbe nicht entziffert werden.
Ankäufe
Inv.-Nr. 188.718 Elfenbeinschnitzerei
aus Indien (Slg. Karger)
Inv.-Nrn. 188.785–188.787
Drei Statuen aus Thailand (Slg. Maurer)
Solche Statuen werden von traditionellen
Reisbauern im Reisspeicher hinter dem
Wohnhaus im Zuge jahreszyklischer Rituale
mit Opfergaben bedacht, um das Gedeihen
des Reises zu gewährleisten. Die heute
industriell hergestellten Statuen werden
in Verkaufsständen vor buddhistischen
Tempeln feilgeboten.
Inv.-Nrn. 189.000–189.021 Textilien
aus Indien (Slg. Lunzer)
Inv.-Nr. 189.022 Architekturteil aus
Nagaland/Indien (Slg. Gurung)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
18.3. Reiseboom in der Edo-Zeit
(1600–1868), Museum für Völkerkunde
Wien
Lehrtätigkeit
WS 2009/2010 Materielle Kultur, Wien,
Universität, Institut für Ostasienwissenschaften/Japanologie, Proseminar I
Sonstiges
Seit 1. April 2010 Abteilungsleiterin Völkerkunde und Betreuung des Regionalgebiets
Asien am Übersee-Museum Bremen
Reisgöttin
111
112
museum für völkerkunde
Süd- und Südostasien, Himalaya
Götterbilder
Die von Christian Schicklgruber konzipierte
Ausstellung Götterbilder im Museum für
Völkerkunde beschäftigt sich vor allem mit
der musealen Darstellung religiöser Aspekte
des Buddhismus und des Hinduismus. Von
besonderem Interesse der wissenschaftlichen
Forschung des Kurators ist dabei die Frage,
wie ihre museale Präsentation von religiösen
Experten der jeweiligen Glaubensgemeinschaften kommentiert wird. Dazu hat er
mit Subhankar Chatterjee, einem Meister
der religiösen Musiktradition Indiens, und
Lama Ngala Rig’dzin Dorje, einem Lehrmeister der buddhistischen nichtmonastischen Ao-Tradition, die Betextung der Ausstellung diskutiert. Im Vergleich mit älteren
Studien zeigt sich dabei immer mehr, dass
eine Bewertung des heiligen Bildnisses sehr
wohl auch von individuellen Ansichten von
Vertretern anderer Kulturen geprägt ist. Diese
Differenzierung ist zum Teil sogar stärker
ausgeprägt als die zwischen der musealen
Erklärung für ein Ausstellungspublikum und
Vertretern „fremder“ Glaubenssysteme.
Veranstaltungen
Im Bemühen, das Museum zu einem Ort
der lebendigen Begegnung mit fremden
kulturellen Ausdrucksformen zu machen,
wurden zwei Veranstaltungen organisiert:
ein Konzert und ein religiöses Ritual.
Am Samstag den 4. September feierten
Museumsbesucher gemeinsam mit Angehörigen der hinduistischen Religionsgemeinschaft das Fest Janmashtami, den
Geburtstag des Gottes Krishna. Nach
einem von einem indischen Pandit zelebrierten rituellen Gottesdienst, einer Puja,
verehrten der Priester und alle Teilnehmer
eine Darstellung Krishnas in einem mit
Blüten dekorierten Bettchen.
Am Montag den 15. November führte
Shrimati Monalisa Ghosh mit ihrem Ensemble Odissi-Tempeltänze auf. Sie ver­
körpert diese indische Tanztradition
kunstvoll und kreativ-zeitgemäß. Ihr Erfolg
liegt in der gewandten Vereinigung von
Wahrhaftigkeit gegenüber der Tradition
und ihrer aus­geprägten Individualität.
Zwischen den einzelnen Tänzen hat die
Künstlerin die Museumsbesucher in die
Bedeutung und den mythologischen
Hintergrund der Tänze eingeführt. Begleitet
wurde Monalisa Ghosh von Subhankar
Chatterjee, Ramachandra Behera und
Amit Biswas.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Christian Schicklgruber
Ausstellungen
Mitarbeit an der Konzepterstellung der
für 2011/12 geplanten Ausstellung Wald,
Baum, Mensch im Museum für Völkerkunde
Wien. Auswahl und wissenschaftliche
Bearbeitung von Objekten für diese
Ausstellung aus der Sammlung
Mitarbeit an der Konzepterstellung für eine
Ausstellung zum Konzept von Modernität
in ihrer religiösen Ausprägung im Rahmen
des von der europäischen Kommission
finanzierten European Project RIME
(Culture Programme), Tervuren
Konzepterstellung für eine Ausstellung
zu den Naga in Nordostindien, die im
Jahr 2011 im Museum für Völkerkunde
Wien gezeigt werden wird
for Collectors and Connoisseurs of Asian
Art, April 2010, 37–41
Bemerkungen zur Schausammlung
„Götterbilder“ – Süd-, Südostasien und
Himalayaländer im Museum für Völker­
kunde Wien, in: Masala – Newsletter
Virtuelle Fach­bibliothek Südasien,
Jg. 5, Nr. 1, Januar 2010, 9–13
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/
savifadok/volltexte/2010/1104/
Forschungsprojekte
Mitarbeit als Konsulent des vom Bundes­
ministerium für Wissenschaft und Forschung finanzierten Forschungsprojekts
Mongolische Ethnographica des öster­
reichischen Sammlers Hans Leder in
europäi­schen Museen unter der Leitung
von Mag. Maria-Katherina Lang (im Rahmen
des Förderungsprogramms „forMuse“) .
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
13.–16.4. Göteborg, European Project
RIME
1.6. Buddhistische Kunst und ihre
Bedeutung im religiösen Alltag, Wien,
Haus der Energie
12.–14.7. Prag, European Project RIME
13.7. On the relation of private and public
collections, Prag, Rime-Meeting at the
Naprstek Museum of Asian, African and
American Cultures
30.9. Zur Bedeutung buddhistischer Kunst
im religiösen Alltag, Zürich, Universität der
Stadt Zürich
9.–12.11. Wien, European Project RIME
Lehrtätigkeit
Publikationen
The Tower of Trongsa: Museum, Temple –
Or Both?, in: Orientations. The Magazine
Betreuung einer Diplomarbeit, Wien,
Universität, Institut für Kultur- und
Sozialanthropologie
Sammlungen MVK
Insulares Südostasien
forMuse-Projekt
Das vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung geförderte Projekt
Sharing cultural memory. Historische ethno­
graphische Sammlungen des Museum für
Völkerkunde Wien ist nach einer kosten­
neutralen Verlängerung vom 1.6.2010
bis 1.12.2010 mit einer Publikation der
gesamten Sammlung von Dr. František
Czurda beendet (siehe Jahresbericht 2009).
Kooperation
Die Kooperation mit der Indonesischen
Botschaft führte dazu, dass sie die
Herausgabe eines Sammlungskatalogs
zur balinesischen Kunst finanzierte. Die
Buchpräsentation fand am 18.10.2010
statt.
Sammlungszugänge
Ankäufe
Schenkungen
Inv.-Nrn. 188.651–188.655
Fünf Objekte aus Tolitoli, Mittelsulawesi
(Nelkenboot, Wandverzierungen aus
Nelken)
Inv.-Nrn. 188.661–188.663
Drei moderne Malereien balinesischer
Künstler
Inv.-Nr. 188.766 Behälter aus Kokosnuss
von den Philippinen
Inv.-Nr. 188.767
Priesterbuch aus Batak, Nordsumatra
Inv.-Nrn. 188.768–188.774
Sieben Objekte: Alltagsgegenstände
von den Philippinen
Inv.-Nrn. 188.775–188.777
Drei Objekte von den Philippinen
(Gewand und Täschchen)
Inv.-Nr. 188.784
„Heilige Schrift“ aus Zentralborneo
Inv.-Nrn. 188.656–188.659
Vier Objekte aus den Philippinen
(Jacken und Kopfbedeckung)
Inv.-Nr. 188.660
Nelkenboot aus Ambon, Molukken
Inv.-Nrn. 188.664–188.673
Fünf Paar Hochzeitskostüme aus Borneo,
Sumatra, Bali, Zentral- und Süd-Sulawesi
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. habil. Sri Kuhnt-Saptodewo
Publikationen
Sri Kuhnt-Saptodewo u. a., Balinese Art
in Transition, Wien 2010
Sri Kuhnt-Saptodewo u. a., Sulawesi and
Beyond. The František Czurda Collection,
Wien 2010
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Juli 2010 Präsentation des forMuse-Projekts
in den indonesischen Museen in Jakarta,
Ambon, Makassar (gemeinsam mit
Dagmar Pospíšilová)
26.8.–29.8. Sharing Cultural Memory.
The Collection of František Czurda,
Göteborg, EUROSEAS-Konferenz
(gemeinsam mit Dagmar Pospíšilová)
8.9.–10.9. Paris, ASEMUS-Konferenz
Lehrtätigkeit
Kopfschmuck für eine Braut, aus Bugis (Südsulawesi)
Betreuung von Doktoranden und Diplo­
manden des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien
113
114
museum für völkerkunde
Ozeanien und Australien
Nachlass Otto Finsch
Im Rahmen seiner naturwissenschaftlichen
Forschungsinteressen reiste der in Schlesien
geborene und vielseitig begabte Kaufmann,
Zoologe, Ethnograph und Museumsbeamte
Otto Finsch zwischen 1865 und 1875 nach
Ost- und Nordeuropa, 1872 nach Nordamerika, 1876 nach Westsibirien sowie
1879–1882 und 1884–1885 in die Inselwelt des Pazifischen Ozeans.
In den Archiv- und Depotbeständen des
Wiener Museums für Völkerkunde finden
sich 26 akribisch geführte Originaltage­
bücher von seinen beiden Südseereisen,
viele hervorragende Skizzen von Menschen
und Landschaften wie auch kolorierte
Zeichnungen von Gebrauchs-, Wert- und
Ritualobjekten, 200 wertvolle, wenngleich
qualitativ stark unterschiedliche Fotografien
und 1900 sorgfältig dokumentierte ethnographische Gegenstände, die auch seiner
beruflichen Laufbahn als Museumskurator
in Leiden, Bremen und Braunschweig zu
verdanken sind.
Auf seiner ersten Südsee-Expedition (1879–
1882) galt sein Hauptinteresse der Inselwelt
Mikronesiens. Otto Finsch besuchte nach
„Gruppe von Eingeborenen“, Gilbert-Inseln, Autor und Slg. Finsch, um 1880
einem mehrwöchigen Aufenthalt in Hawaii
die Marshall-, Gilbert- und Karolinen-Inseln.
Von Ponape reiste Finsch nach Neubritan­
nien, Südaustralien und Neuseeland, anschließend kehrte er zurück nach Nord­
australien und Neuguinea. Im Jahr 1887
kaufte Karl Adolph Freiherr Bachofen von
Echt einen Großteil der Finsch-Sammlung
und schenkte diesen dem k. k. Natur­
historischen Hofmuseum in Wien.
Baststoff aus Samoa, Polynesien, Inv.-Nr.188.713, Papiermaulbeerbaumbast mit
handgemalter geometrischer Musterung (siapo mamanu), produziert um 1918
Im Auftrag der deutschen NeuguineaCompanie erkundete Otto Finsch auf dem
Schraubendampfer Samoa in den Jahren
1884–1885 den Bismarck-Archipel sowie
den Osten und Süden Neuguineas; er benannte Küstenabschnitte, Berge, Gewässer,
Hafenbuchten und Siedlungen nach
deutschen Landstrichen und Städten, nach
bekannten Wissenschaftlern, Entdeckern,
Kapitänen, hohen Kolonialbeamten und
Halsschmuck in Krawattenform mit 800 aufgenähten Diwarra-Schneckengehäusen,
Inv.-Nr. 188.727, sowie Schmuckgürtel aus Maschenstoff mit 56 Kauri-Schneckengehäusen,
Kuskus-Fellstücken und Vogelbalg, Inv.-Nr. 188.728, Dani, Baliem-Tal, Westpapua, um 1988
Sammlungen MVK
Mäzenen, nach Mitgliedern des Kaiser­
hauses sowie der deutschen Regierung.
Die „Finschküste“ im Norden Neuguineas
und die Stadt Finschhafen am Huon-Golf
erinnern auch an seinen Beitrag zur Ein­
richtung der Kolonie Deutsch-Neuguinea
im Nordosten der Insel Neuguinea im
Jahr 1884.
Der außergewöhnlich umfangreiche
Nachlass von Finsch im Wiener Museum
für Völkerkunde sowie seine zahlreichen
wissenschaftlichen Publikationen sind
nicht nur herausragende Zeugnisse früher
kulturanthropologischer Forschungsarbeit,
sondern auch der europäischen Kolonialund Wissenschaftsgeschichte zum Ende
des 19. Jahrhunderts.
Sammlungszugänge
Wissenschaftliche Tätigkeit
HR Prof. Dr. Gabriele Weiss
Ausstellungen
Planung, Korrespondenz, Organisation,
Koordination sowie Betreuung des
Rahmenprogrammes zur Sonderaus-­­
stellung James Cook und die Entdeckung
der Südsee im Museum für Völkerkunde
(12.5.–13.9.2010)
Mitarbeit am EU-Ausstellungsprojekt
Modernity, Réseau International des
Musées d’Ethnographie (RIME), Teil­bereich Pazifik, Eröffnung im Februar
2011 in Tervuren
Mitarbeit am Ausstellungsprojekt Wald,
Baum, Mensch, Teilbereich Ozeanien,
Sonderaus­stellung im Museum für Völkerkunde Wien, 2011
Schenkungen
Publikationen
Inv.-Nrn. 188.630–188.632 Drei Objekte
aus Chuuk, Federated States of Micronesia:
Ritualstock fenai, zwei Halsketten aus
Schneckengehäusen (Slg. Weiss)
Inv.-Nrn. 188.706–188.707 Zwei Objekte
aus Neuseeland: eine Holzkeule und ein
Grünstein (Slg. Weiss)
Inv.-Nr. 188.708 Bemalter Baststoff aus
Fidschi (Slg. Haberle)
Inv.-Nrn. 188.712–188.713 Zwei bemalte
Baststoffe aus Samoa (Slg. Harwalik)
Inv.-Nrn. 188.723–188.728 Sechs Objekte
aus Westpapua: Steinbeil, Peniskalebasse,
zwei Netztaschen, ein Halsschmuck, ein
Schmuckgürtel (Slg. Körbl)
Ankäufe
Inv.-Nrn. 188.719–188.722 Vier Objekte
aus Papua Neuguinea: Röhrentrommel
und drei Pfeile (Slg. Mück)
Im Blickpunkt: Leben und Überleben in
der Inselwelt Mikronesiens, in: Rundbrief,
Forum für Mitglieder des Pazifik-Netz­
werkes 81, 2010, 51–55
Die Südsee im Zeitalter der Aufklärung
und Cook’schen Entdeckungen, in: Rundbrief, Forum für Mitglieder des PazifikNetzwerkes 82, 2010, 47–51
Pazifische Impressionen: von Australien
bis zur Osterinsel, in: Rundbrief, Forum
für Mitglieder des Pazifik-Netzwerkes 83,
2010, 51–55
Forschungen
Der wissenschaftliche Nachlass des
deutschen Zoologen und Ethnographen
Otto Finsch (1839–1917) in den Beständen
der Abteilung Ozeanien und Australien
im Museum für Völkerkunde Wien (siehe
oben).
Röhrentrommel aus Holz mit Echsenhaut­
bespannung, Gama-River-Mündung, Süd­
küste Papua Neuguineas, Inv.-Nr. 188.719,
erworben um 1960
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
9.1. Stuttgart, Lindenmuseum, Staatliches
MVK, Pazifik-Netzwerk Südsee-Oasen.
Leben und Überleben im Westpazifik
27.1. Die Asmat – aus Holz geschnitzt und
mit einer Trommel zum Leben erweckt,
MVK, Verein Freunde der Völker­kunde,
Ethnographisches Kabinett
8.6. Wien, Symposium der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften Aktuelle
Forschungen im Zentrum. Archäologie und
Altertumswissenschaften
26.6. Wien, Australian Embassy of Vienna,
Seminar, co-hosted by the Australian National University (ANU), the University of Vienna
and the Austrian South Pacific Society
(OSPG), Climate Change in the Pacific Region
24.–25.7. Leipzig, Grassi-Museum,
Museum für Völkerkunde, Pazifik-Netzwerk
Ozeanien. Von Australien bis zur Osterinsel
5.9. James Cook in Hawaii, MVK, Vortrag
im Rahmen der Sonderausstellung James
Cook und die Entdeckung der Südsee
20.11. Köln, Rautenstrauch-Joest-Museum,
Pazifik-Netzwerk Themenparcours – Der
Mensch in seinen Welten, Ausstellungsbesprechung zur Neueröffnung des Museums
115
116
museum für völkerkunde
Nord- und Mittelamerika
Südamerika
Sammlungszugänge
Wissenschaftliche Tätigkeit
Inv.-Nr. 188.647 Streitaxt, USA, Osage?,
um 1850
Mag. Gerard van Bussel
Inv.-Nr. 188.741 Kalender „Runway
Beauty Native America. 2010 Calendar“
Ausstellungen
Inv.-Nr. 188.742 Kalender, USA,
Los Angeles, Chicano
Inv.-Nrn. 188.743–754 Zwölf archäologische
Objekte aus der Antikensammlung des
KHM, aus Mexiko (Huaxteken) und Europa
Inv.-Nrn. 188.755–188.763 Neun Ab­
zeichen, USA, Assiniboine Sioux
Inv.-Nr. 188.764 Abguss „Leiden Plate“,
Guatemala, Maya
Vorbereitung der Ausstellung Wald,
Baum, Mensch im Museum für Völker­
kunde, 2011/12
EU-Ausstellungsprojekt Modernity –
Religion, Réseau International des Musées
d’Ethnographie (RIME)
Ausstellungsplanung: C. B. Waite,
mexikanische Fotografien; Martin Pitzers
Sammlung aus Michigan, USA; Joseph
Klinger, Plains-Ojibwa
Inv.-Nr. 188.765 Schärpe, Guatemala,
Atitlán, Panajachel, Maya
Inv.-Nr. 188.783 Kalender, „Inuit Art
2011“, Kanada, Nunavut, Inuit
Inv.-Nrn. 188.806–188.974 169 Objekte,
USA, Odawa und Chicano
Inv.-Nrn. 188.978–188.999 22 Objekte,
Mexiko
Forschungen
Rezeption des Federkopfschmucks,
Museum für Völkerkunde,
Inv.-Nr. 10.402.
Studienreisen Odawa-Kultur, USA, und
Chicano-Kultur, USA.
Sammlerrecherche Martin Pitzer
(1803–1877).
Die „archäologischen“ kalifornischen
Sammlungen (1881–1895) des
Museums für Völkerkunde.
Die aztekischen Götterkomplexe
Maquiltonaleque und Tezcatlipoca.
Die Sammlungen Karl W. Wahle aus 1901
und 1902, Kooperation mit dem
Ethnographischen Museum, Budapest.
Neu-Inventarisierung der 900.000er
Nummern der Sammlung des Museums
für Völkerkunde.
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Streitaxt Inv.-Nr. 188.647
19.–21.5. Mexiko-Stadt, La Biblioteca
Digital Mundial y los códices mesoameri­
canos: una puerta a la cooperación
internacional
2010 konnte die Sammlung durch zwei
Ankäufe und drei Schenkungen um einige
wenige Objekte erweitert werden. Von
besonderem Interesse dabei ist ein Brautstrauß aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Brasilien. Dieser ist wahrscheinlich der brasilianischen Kronprin­
zessin Isabella Cristina Leopoldina zuzuschreiben, einer Enkelin der österreichischen Erzherzogin und Kaiserin von
Brasilien Leopoldine. Der Brautstrauß ist
eine wundervolle Ergänzung der kolonialzeitlichen Bestände aus der Sammlung
des Zoologen Johann Natterer, der 1817
bis 1835 Brasilien bereiste und dessen
ethnographische Sammlung zu den
wichtigsten des Hauses zählt.
„Wiederentdeckt“ wurden in diesem Jahr
die Aufzeichnungen, Fotos und Filmauf­
nahmen der ehemaligen Direktorin des
Hauses Etta Becker-Donner zu ihren
Expeditionen nach Brasilien in den Jahren
1954 und 1956. Sie enthalten wertvolle
und einmalige Informationen über einen
der ersten Kontakte des brasilianischen
Indianerschutzdienstes mit den Warí im
Jahre 1956. Das Material wurde gemeinsam
mit Dr. Beth Conklin von der Vanderbilt
University in Nashville gesichtet, die
seit über 20 Jahren Feldforschungen bei
den Warí durchführt. Ein gemeinsames
Forschungsprojekt unter Einbeziehung
der Warí ist für das kommende Jahr
geplant.
Sammlungszugänge
Schenkungen
Inv.-Nrn. 188.714–188.715 Zwei Textil­
fragmente, Paracas, Peru (Slg. Pistor)
Inv.-Nrn. 188.716–188.717 Blasrohr mit
Pfeilköcher, Ecuador (Slg. Krippner)
Inv.-Nrn. 188.730–188.739 Zehn ethnographische Objekte aus Ecuador
(Slg. Baumann)
Sammlungen MVK
Textilfragment Inv.-Nr. 188.714 mit der Darstellung eines Fisches, Paracas, Peru
Brautstrauß Inv.-Nr. 188.710, 19. Jh., Brasilien
Ankäufe
13.–17.4. Göteborg, National Museum of
Inv.-Nr. 188.709 Quipu, Inka, Peru
(Slg. Diessl)
Textredaktion von: Unsichtbare Welten –
Mensch/Natur/Übernatur (gemeinsam
mit E. Puchegger-Ebner)
Forschungen
Die ethnographischen Sammlungen der
österreichischen Brasilienexpedition
1817–1835.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Claudia AUGUSTAT
Ausstellungen
Projektleitung und Kuratorin von Unsicht­
bare Welten – Mensch, Natur, Übernatur
Die ethnographischen Sammlungen
der Brüder Schomburgk aus Guyana
1836–1844.
Materielle Kultur und kulturelles
Gedächtnis.
Die Brasilien-Expeditionen von Etta BeckerDonner 1954 und 1956.
(Fotoausstellung) (gemeinsam mit Evelyne
Puchegger-Ebner, Herbert Puchegger,
Leonardo Ramirez Castillo, Yvonne Schaffler)
Publikationen
Redaktion von: Verein Freunde der
Völkerkunde. Mitteilungsblatt I–II,
2010 (gemeinsam mit C. Feest)
Redaktion von: Verein Freunde der
Völkerkunde. Mitteilungsblatt IV, 2010
Let’s start trying – in search for dialogical
collaborations
Inv.-Nr. 188.710 Brautstrauß, 19. Jahr­
hundert, Brasilien (Slg. Simon)
World Cultures Göteborg, RIME-Workshop
7.5. Wien, Urania, Outlaws in der Karibik,
Workshop Zur Pflicht des Ungehorsams:
Frauen im Widerstand, Moderation
17.6. Consuming Fascinations: Collectors,
Cannibals and the Cultural Policy of
Memory, Museum für Völkerkunde Wien,
Verein Freunde der Völkerkunde
(gemeinsam mit Beth Conklin, Vanderbilt
University, Nashville)
29.10.–3.11. Marburg, Universität,
Südamerikanisten-Tagung, Workshop
Zusammenarbeitsprojekte Museen und
indigene Gemeinschaften – sharing cultural
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
15.1. In the Shadow of Johann Natterer;
the Ethnographic Collection of Johann
Emanuel Pohl, San Antonio, Texas,
6. SALSA-Tagung (14.–17.1.)
22.–23.4. Wien, Universität, 6. Tage der
KSA, Workshop Nachwuchs im Museum:
Studentische/Wissenschaftliche Arbeiten an
ethnologischen Museen, Koordination und
Moderation
heritage, Vortrag und Workshopleitung
(gemeinsam mit Alexander Brust und
Andreas Schlothauer)
10.–12.11. Museum für Völkerkunde
Wien, RIME-Workshop Second Encounter:
Reintegrating Europe into the Ethnographic
Museum Discourse, Konzeption und
Organisation (gemeinsam mit Christian
Feest, Barbara Plankensteiner und Stefan
Bauer)
117
118
museum für völkerkunde
Fotosammlung
Die bereits in den beiden Vorjahren be­
gonnene Nachinventarisierung, welche
durch die vorangegangene Vakanz der
Fotosammlung notwendig geworden war,
konnte ebenso wie die Digitalisierung des
Bestandes auch in diesem Jahr erheblich
vorangebracht werden.
Sammlungszugänge
Mit der engagierten Hilfe von Eva Hackl
war es möglich, insgesamt über 5.600
Fotografien in den Bestand der Fotosammlung aufzunehmen
Zu den neu inventarisierten Beständen
zählen unter anderem Fotografien aus der
Sammlung Jungwirth (Benin; VF_84.737–
VF_84.775), Abbildungen aus der Sammlung Schnitger (Insulares Südostasien;
VF_84.776–VF_85.024), insgesamt 1224
Fotografien aus der Sammlung Wanda Hanke
(Südamerika; VF_85.974–VF_87.198), 2745
Fotografien aus der Sammlung der Öster­
reichischen Akademie der Wissenschaften
(Afghanistan; VF_87.443–VF_90.188). Dazu
kam die bereits 2009 begonnene und nun
endgültig abgeschlossene Inventarisierung
der umfangreichen Sammlung Etta BeckerDonner (VF_85.025–VF_85.973).
Der Besucherverkehr und die Öffentlichkeitsarbeit sind im Rahmen der Tätigkeit an
der Fotosammlung von größter Bedeutung,
wie dies auch an der hohen Zahl der An­
fragen in letzter Zeit zu erkennen ist.
Die geleistete Öffentlichkeitsarbeit soll aufgrund ihrer Relevanz für die Fotosammlung
und das gesamte Haus weiter forciert werden, so dass langfristig gesehen eine noch
größere Zahl an Leihanfragen und andere
finanzielle Mittel einbringende Projekte
akquiriert werden können. Zu nennen sind
hier beispielsweise die Ausstellung Imperial
Sightseeing: Die Indienreise von Erzherzog
Franz Ferdinand von Österreich-Este; die
Niederösterreichische Landesausstellung
2011 Erobern – Entdecken – Erleben;
Recherche und Abwicklung von Anfragen
für diverse Ausstellungsprojekte, z. B. für
die geplante Ausstellung über die Sammlung Dr. Etta Becker-Donner im Museum
für Völkerkunde, die Ausstellung Unsichtbare
Welten: Mensch – Natur – Übernatur sowie
die Ausstellung Die Kultur der Kulturevolution
im Museum für Völkerkunde.
Auch sind hier die zahlreichen Anfragen zu
Publikationsvorhaben und anderen Projekten
zu nennen, die eine prioritäre Bedeutung
für die Arbeit in der Fotosammlung in Form
von Recherchearbeiten und Abwicklung
haben: z. B. Publikationsvorhaben des AIT
Austrian Institute of Technology GmbH;
des Rijksmuseum Amsterdam, des Museo
Nacional de Arte/Mexico; von Sri KuhntSaptodewo u. a.: Balinese Art in Transition;
The Textile Museum: Colors of the Oasis:
Central Asian Ikats, Estella Weiss-Krejci:
Tod und Bestattung im Kulturvergleich;
japanische Übersetzung der Este-Tage­
bücher durch Hajimu Watanabe; Werner
Kraus/Centre for Southeast Asian Art,
Publikationsvorhaben über die Sammlungen
Helene Potjewijd und Tassilo Adam.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Christine Zackel, M.A.
Ausstellungen
Organisation der Ausstellung Imperial
Sightseeing. Die Indienreise von Erzherzog
Franz Ferdinand von Österreich-Este
(7.7.–13.9.2010 und 22. 10.2010–9.1.2011)
Kuratorische Assistenz der Niederöster­
reichischen Landesausstellung 2011
Erobern – Entdecken – Erleben
Forschungen
Fotografie Inv.-Nr. VF_86.760: Altar der Baures in Baures, Beni, Bolivien,
Sammlung Wanda Hanke, um 1953
Dissertationsvorhaben zu einer historischen
Kulturanalyse der westgrönländischen
Gesellschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts
unter anderem anhand der Karl Ludwig
Giesecke-Sammlung des MVK Wien.
Sammlungen MVK
Archiv
Sammlungszugänge
Der Archivbestand konnte mit der Erstei­
gerung eines Splitternachlasskonvoluts von
Joachim Brenner-Felsach erweitert werden.
Dieses im Dorotheum ersteigerte Konvolut
bildet eine wertvolle Ergänzung des im
Archiv vorhandenen Teilnachlasses.
Öffentlichkeitsarbeit und
Benutzerbetreuung
Neben Studenten und Diplomanden,
vor allem des Instituts für Kultur- und
Sozial­anthropologie der Universität Wien,
wurden mehere Forschenden aus dem
In- und Ausland (Niederlande, England,
Indien, …) im Archiv bei ihren Projekten
betreut. Für elektronische und telefonische
Anfragen wurden teilweise sehr arbeits­
intensive Recherchen durchgeführt.
Im Zuge einer dieser Anfragen konnte ein
wegen eines Transkriptionsfehlers seit den
30er Jahren des 20. Jahrhunderts falsch
geschriebener Familienname der richtigen
Person, Dr. Leo Balner, zugeordnet werden.
Eine Seite aus einem Buch, in dem Brenner-Felsach seine
Erwerbungen und deren Transport notierte. Teil des neu
angekauften Splitternachlasskonvoluts
Daraus wiederum ergab sich eine klare
Identifizierung der Herkunft von 195 vorher
falsch zugeordneten Zeichnungen.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Provenienzforschung
Ausstellungen
Bei der weitgehend von Dr. Gabriele
Anderl betreuten Provenienzforschung
wurde an der Erstellung des vorläufigen
Endberichts gearbeitet, der eine Bewertung
der in der Zeit von 1933 bis heute erwor­
benen Objekte beinhalten wird. Im Zusammenhang mit dem Endbericht wurde auch
an Sachverhaltsdarstellungen zu einigen
Sonderfällen gearbeitet, wobei es bei
diesen Erwerbungen nicht um Rückgabe­
entscheidungen geht.
Recherchearbeiten und Leihgaben zu
Imperial Sightseeing. Die Indienreise von
Franz Ferdinand von Österreich-Este
Es wurden außerdem systematisch alle
Sammlerakten, unabhängig vom Zeitpunkt
der jeweiligen Erwerbungen, durchge­
arbeitet, was sich als durchaus lohnenswert
für die konkrete Aufgabenstellung erwiesen
hat, etwa in Hinblick auf die Erwerbungen
für die Fotosammlung.
Erste Seite der Sammlungsliste aus dem neu
angekauften Splitternachlasskonvolut von
Joachim Freiherr von Brenner-Felsach
Mag. Ildikó Cazan-Simányi
Forschungsprojekte, Forschungen
Im Jahr 2010 wurde bei der fortlaufenden
inhaltlichen Erfassung des Archivbestandes
das Hauptaugenmerk auf die im Archiv
des Museums für Völkerkunde aufbe­
wahrten Teilnachlässe und Nachlasssplitter
sowie auf Aspekte der Hausgeschichte
gelegt.
Das Archiv des MVK hat sich an dem
Projekt der „Erstellung eines Gesamtverzeichnisses der künstlerischen und wissenschaftlichen Nachlässe in Österreich“,
koordiniert vom Österreichischen Literaturarchiv an der ÖNB, beteiligt. Die Erfassung
aller im Archiv des MVK aufbewahrten
Teilnachlässe und Nachlasssplitter konnte
in diesem Jahr abgeschlossen und zur
Verfügung gestellt werden.
Die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem
Archiv des Jüdischen Museums der Stadt
Wien wurde auch im vergangenen Jahr
mit der Aufarbeitung des Konvoluts
„Jüdisches Museum“ aus dem Archiv
des MVK und einer Abgleichung mit den
Inventarbüchern des Alten Jüdischen
Museums, die sich im Bestand des
Jüdischen Museums befinden, fortge-­
setzt.
Kontinuierlich wird das laufende Projekt
„Biographische Separata“, dessen Ziel eine
Dokumentation biographischer Hinweise
und weiterführender Informationen zu
Sammlern und Forschungsreisenden ist,
ergänzt und erweitert.
119
120
museum für völkerkunde
Bestandsverwaltung
Bibliothek
Gesamtbestand: 143.094 Medien
Sammlungszugänge
Neuinventarisierungen
Dem Museum für Völkerkunde in Wien ist
seit seiner Gründung eine wissenschaftliche
Bibliothek angeschlossen. Aufgrund ihrer
großen Zahl an historischen Büchern
wurde der Bibliothek 2001 der Status
einer eigenständigen Museumssammlung
zuerkannt.
Im Jahr 2010 wurde die Sammlung der
Bibliothek durch Kauf, Tausch und Schenkung um insgesamt 1.959 Medien er­
weitert.
Die öffentlich zugängliche Bibliothek deckt
mit ihren Beständen sämtliche für die
Ethnologie bzw. die Kultur- und Sozial­
anthropologie relevanten Regionalgebiete
ab. Der Bibliotheksbestand umfasst nicht
nur „traditionelle“ Medien wie Bücher,
Zeitschriften, Atlanten etc., sondern zu­
nehmend auch DVDs, Videos, CD-ROMs
und Audiokassetten. Darüber hinaus
können alle Interessierten die mit einem
Lesesaal ausgestattete Leihbibliothek in
vollem Umfang kostenlos nutzen. Die
Ausleihfrist der Bücher beträgt, wenn
nicht anders angegeben, 30 Tage.
Schenkungen
An Neuerwerbungen wurden im Jahr 2010
insgesamt 52 Sammlungen mit 394 Objekten
in den Sammlungsbestand des Museums
aufgenommen. Den größten Zuwachs verzeichnete dabei die Sammlung Nord- und
Mittelamerika mit 218 Inventarnummern,
gefolgt von Afrika südlich der Sahara mit 50
sowie von Insulares Südostasien mit 36 Inventarnummern. Die Neuerwerbungen (300 Stk.
Ankauf und 94 Stk. Schenkungen) wurden
inventarisiert, begast und photographiert,
mit Barcodekarten versehen und in die bestehende (regionale und sachliche) Struktur
der Sammlungs­depots aufgenommen. Auch
wurden die Standorte elektronisch erfasst.
Durch die großzügige Schenkung von
Herrn Piet Meyer konnte der Bestand
der Sammlung um 795 hervorragende
inter­nationale Werke für afrikanische
Kunst erweitert werden.
Besucher und Entlehnungen
Objektbewegungen
2010 wurden 4.638 Werke wissenschaftlich
und 2.472 Werke von der interessierten
Öffentlichkeit genutzt.
Zu den Objektbewegungen von insgesamt
101 Leihgaben kam die Manipulation von
Sammlungsobjekten im Zusammenhang
mit den im Museum für Völkerkunde
in diesem Jahr veranstalteten Sonderausstellungen hinzu. Für Vorlesungen und
Ethnographische Kabinette wurden im Jahr
2010 insgesamt 342 Objekte bereitgestellt.
Alle Objektentnahmen und Rückführungen
wurden in der Datenbank erfasst.
Pflege der Sammlungsdepots
Lukisan2 dan patung2 kolleksi Presiden Sukarno dari Republik Indonesia [Djakarta]: Panitia penerbit Lukisan-lukisan
dan patung-patung kolleksi Presiden Sukarno, 1964, Inv.-Nr. Allg. / fol. 36.114
Die Lagerung der Sammlungsbestände
wurde auch im Jahr 2010 nach regionalen
und funktionalen Kriterien sowie nach
konservatorischen Gesichtspunkten kontinuierlich verbessert. Schwerpunkte waren
im Jahre 2010 die Depots von Polynesien,
Südostasien sowie das provisorische Textildepot. Insgesamt wurden im Zuge dieser
Optimierungsmaßnahmen für 1.942 Objekte im 1. Keller neue Standorte vergeben.
Im provisorischen Textildepot im Mezzanin
wurden 3.100 Objekte erfasst sowie ins­
gesamt 5.488 neue bzw. aktualisierte Barcode-Karten gedruckt und den jeweiligen
Objekten beigegeben.
Sammlungen MVK
Konservierung und Restaurierung
Blick in die Textilkonservierungswerkstatt: Für die Ausstellung African Lace wurden
über 140 Textilobjekte montiert, davon 65 auf speziell angefertigte Kostümfigurinen.
Im Jahr 2010 wurden von den Konservatorinnen über 1000 Objekte für Ausstellungen,
Sonderausstellungen und Entlehnungen in
Wien, Bern, Bonn, München, London, Paris
und den USA dokumentiert, konserviert
und in vielen Fällen auch restauriert, außerdem wurde das Fotografieren vieler Objekte
betreut, z. B. für die Mao-Ausstellung und
die NÖ Landesausstellung.
Um die Kopftücher „Gele“ stilgerecht drapieren zu können, waren Hilfskonstruktionen
aus Holz und Papiermaché zu bauen.
Die Konservatorinnen des MVK waren
zudem für zahlreiche Auf- und Abbauten
der Leihgaben und deren klimatische
Betreuung und Zustandskontrolle an
verschiedenen Stationen verantwortlich.
Textilkonservierung
Im Jahr 2010 lag einer der Schwerpunkte
auf der Vorbereitung der Ausstellung
African Lace.
Objektkonservierung
Federbild Hl. Hieronymus
Vor seiner Entlehnung an ein Museum in
Übersee wurde ein prominentes Objekt
der mexikanischen Federarbeiten des
Museums für Völkerkunde, das Federbild
Hl. Hieronymus (Inv.-Nr. 43.383, 2. Hälfte
16. Jahrhundert), hinsichtlich seines Zustands eingehend untersucht.
Das Objekt besteht aus einem sehr fein
ausgeführten Federmosaik, welches auf
eine dünne Holztafel geklebt ist. Das Federmosaik wird zudem von einem vergoldeten
Rahmen eingefasst, welcher ebenfalls eine
Federmosaikarbeit zeigt.
Tiefer Riss in der Polimentvergoldung, vor der
Konservierung
Tiefer Riss, nach Festigung und Kittung, dünne
Stege werden gestützt
Aufgrund von unterschiedlichen Bewe­
gungen wichtiger struktureller Einzelteile
war es zu unzähligen, tiefen Rissen in
der Polimentvergoldung des Rahmens
gekommen. Die Vergoldung des Rahmens
liegt aufgrund der Art ihres Auftrags
stellenweise auch auf der Holztafel des
121
122
museum für völkerkunde
Konservierung und Restaurierung
Federmosaiks. Infolgedessen verliefen die
tiefen Risse nicht genau zwischen Tafel
und Rahmen, sondern hatten eine Situation
hervorgebracht, in der dünnste Grundierungsstege vom Rahmen irreversibel
weggetrennt wurden und damit äußerst
instabil mit dem Federmosaik verbunden
waren. Im Zuge der Konservierung wurden
die instabilen Bereiche gefestigt und die
tiefen Risse mit einem reversiblen Medium
so gekittet, dass die Kittung zugleich eine
Stütze fragiler weggerissener Grundierungsstege darstellt. Ebenso wurden alte, fehlerhaft ausgeführte Festigungsversuche zurückgedrängt und eine trockene Oberflächenreinigung des Federmosaiks durchgeführt.
Das Glas eines Außenrahmens, der als
eine frühere Schutzmaßnahme angebracht
worden war, wurde durch neues Sicherheitsglas ersetzt. Zu seiner sicheren Verwahrung während der Leihgabe wurde das
Objekt anschließend in einer Klimakuppel
montiert, welche dankenswerterweise von
der Rahmenwerkstatt der Gemäldegalerie
angefertigt worden war.
Bericht: Mag. Christiane Jordan
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dipl.-Rest. (FH) Melanie KORN
Mag. Gerhard-Florian Rainer
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Lehrtätigkeit
WS 2009/10 Werkstoffkunde – komplexe
ethnographische Sammlungen, Wien,
Universität für Angewandte Kunst,
Institut für Konservierungswissenschaften
und Restaurierung – Technologie,
Vorlesung
Betreuung von Diplomanden und einer
Dissertantin
7.–9.6. Ottawa, Kanada, Canadian
Conservation Institute, The Conservation
of Feathers: An Introductory Workshop
Lehrtätigkeit
WS 2009/10 Natürliche organische
Materialien und Technologien III, Berlin,
Hochschule für Technik und Wirtschaft,
Studiengang Restaurierung/Grabungs­
technik, Vorlesung
Elisabeth TARAWNEH
Mag. Christiane JORDAN
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
15.–18.9. London, Royal Botanic
Gardens, Kew, ICON Ethnography
Group, Basketry Conservation Workshop
und Symposium (Leitung: S. Doyal und
B. Wills)
8.–11.11. Köln, Museum für Ostasiatische Kunst, Restaurierung von
japanischen Lackarbeiten, Assistenz der
Lackmeister Kitamura und Matsumoto
im Rahmen des Europa-Projektes des
National Research Institute for Cultural
Properties Tokyo
29.4.–1.5. Berlin, Hochschule für Technik
und Wirtschaft, Notfallplanung als Be­
standteil der Präventiven Konservierung
Mag. Roswitha ZOBL
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
6.–8.10. Kopenhagen, ICOM-CC, Graphic
Documents Working Group Interim
Meeting Choices in Conservation:
Practice versus Research
28.–30.10. Affoltern am Albis, TextilFachtagung des SKR und VDR, Umzug –
Neueinlagerung – Deponierung
Lehrtätigkeit
Inv.-Nr. 43.383 Federbild Hl. Hieronymus, gesamt, vor
der Konservierung
22.1. Tapastoffe, Wien, Universität
für Angewandte Kunst, Institut für Kon­
servierungswissenschaften und Restaurierung – Technologie, Werkstoffkunde –
komplexe ethnographische Sammlungen,
Vorlesung
Sammlungen MVK
Museum und Publikum
Neben allgemeinen Überblicksführungen
für Erwachsene (sonntags und mittwochs),
regelmäßigen Führungen für Kinder (mittwochs) und Sonderführungen für ange­
meldete Gruppen, Kooperationspartner
und bei Raumvermietungen wurden von
Museum und Publikum im Museum für
Völkerkunde zahlreiche Vermittlungs­
programme durchgeführt.
Japan-Jahr
Bis 29. März fand unter dem Titel Japan
für alle Jahreszeiten der zweite Teil des
Japanjahres statt, bei dem das 140-jährige
Jubiläum der Aufnahme der ersten offiziellen Beziehungen von Österreich-Ungarn
mit Japan begangen wurde. Monatliche
Vorträge in Zusammenarbeit mit dem
Institut für Ostasienwissenschaften/Japanologie der Universität Wien und die Auf­
führung Violine Enka, bei dem Asahido
Nankai aus Osaka meijizeitliche Vortragskunst (kodan) und Balladen zur Violine
(baiorin enka) präsentierte, waren Teil
des Rahmenprogramms zur Ausstellung
Made in Japan und der Präsentation
Fuyu – der Winter.
Aufführung Violine Enka
Den Abschluss des Japan-Jahres bildete ein
japanisches Wochenende. Am Sonntag
fand unter reger Teilnahme ein japanisches
Frühlingsfest mit regelmäßigen Führungen,
Musik, Tanz, Workshops für Kinder und
Erwachsene sowie einem japanischen Buffet
statt. Den Höhepunkt bildeten Demonstrationen in Taiko (Trommeln), Ikebana, Aikido
(Kampfsport) und unter Anwesenheit von
Masayuki Yamagata aus Kyoto, dem 7. Dan
Kyoshi, in Kyudo (Bogenschießen).
Kyudo (Bogenschießen)
123
124
museum für völkerkunde
Museum und Publikum
Sitting Bull und seine Welt
Das Ferienspiel Bison, Pferd und Tipi und
der Kindersonntag Zu Gast bei den Sioux
beschäftigten sich mit dem traditionellen
Leben der Plains-Indianer. Vom Übersee­
museum in Bremen, wo die Ausstellung
vor Wien zu sehen war, wurden einige
museumspädagogische Objekte – darunter
ein nachgebautes Tipi – ausgeborgt. Ergänzt mit zahlreichen Objekten aus der
eigenen Lehrsammlung wurde damit im
Mit-Mach-Saal eine „indianische Ecke“
eingerichtet, in der bei Freizeitaktionen und
im Anschluss an Führungen Alltagsgegenstände näher erforscht und handwerkliche
Techniken ausprobiert werden konnten:
Perlenstickerei, Mokassinsnähen, Lederbemalung, … Rund 700 Kinder beteiligten
sich am Rätselspiel Sitting Bull auf der Spur.
Binden von Head Ties. Foto: Gerard van Bussel
James Cook und die Entdeckung
der Südsee:
Ethno-kids. Foto: Manfred Kaufmann
Drei Wiener Schulen mit insgesamt
7 Klassen beteiligten sich an der Aktion
Linnaei sectatores, einem fächerüber­
greifenden Projekt für Latein (modulare
Oberstufe – Latein als Sprache der Wissenschaft), Biologie und Geschichte. Die
Naturwissenschafter, die Cook auf seiner
ersten Reise begleiteten, und deren Er­
fahrungen und Erkenntnisse im Bereich der
Botanik sowie die naturwissenschaftliche
Nomenklatur ausgehend von Linné standen
dabei im Mittelpunkt. Die Vermittlungs­
programme für Freizeitkinder (Märchennachmittage, Kindersonntage) waren
jeweils auf bestimmte Ziele von Cooks
Reisen abgestimmt. Alte Seemannsspiele
und Spiele, die in der jeweiligen Kultur
verbreitet waren oder sind, wurden adaptiert, zum Nachbau vorbereitet und mit
kind­gerechten Regeln sowie zusätzlichen
Informationen über Seefahrt oder die
angesprochenen Themen ergänzt.
African Lace
Besonders Schulen für Mode und Bekleidungstechnik interessierten sich für das
Führungsangebot zu dieser Ausstellung,
aber auch Lehrer/innen anderer Typen
insbesondere in den Fächern Geschichte.
Daneben wurden Workshops für Schulen
und Erwachsene angeboten, wobei nach
einer Führung durch die Ausstellung im
Mit-Mach-Saal die entsprechenden Tech­
niken vermittelt und eigene Werkstücke
angefertigt wurden: Tie-and-Dye – nigeria­
nische Binde-, Näh-, Batik- und Färbetech­
niken, Fashionable Beads sowie Head Tie,
Wrapper und Babytragetuch.
Unter dem Titel Begreifen erlaubt wurden
zu allen Sonderausstellungen Programme
speziell für Blinde und Sehschwache angeboten, bei denen Objekte aus dem Depot
oder der pädagogischen Sammlung
„begriffen“ werden können.
Sammlungen MVK
Informationsveranstaltungen für
Lehrer, Studenten und Betreuer
Im Jahr 2010 wurden 23 Lehrerführungen
abgehalten und die Vermittlungsangebote
des Museums vorgestellt. Bei einem ganztägigen Seminar für Student/innen der
pädagogischen Hochschule und bei einem
Wochenendseminar für Lehrer/innen wurden allgemeine Methoden der Museums­
pädagogik erläutert, die Angebote des
Museums vorgestellt und deren Einsatzmöglichkeit für den allgemeinen Schul­
unterricht und für spezielle Gegenstände
vermittelt. Bei zwei Workshops für Schul­
leiter/innen wurden Möglichkeiten für
fächerübergreifende ethnologische Projekte
vorgestellt und ausgearbeitet. Eine Veranstaltung für Kindergartenpädagoginnen
informierte über sinnvolle, spielerische
Museumsbesuche für Kinder von 3 Jahren
bis zum Vorschulalter.
Kindersonntag Fragen über Fragen; Schmuck­
basteln. Foto: Manfred Kaufmann
Für Seniorenbetreuer wurde eine Informa­
tionsveranstaltung abgehalten, bei der das
Projekt Einiges kann viel erzählen präsentiert
und bereits Termine für 2011 (Stoffe und
Kleidung in Westafrika, Besondere Bäume,
Duft und Kosmetik) vereinbart wurden.
Dieses Angebot wendet sich speziell an
Personen, für die Ausstellungsbesuche und
die Teilnahme an Führungen zu beschwerlich sind. Für sie werden in gemütlicher
Atmosphäre bei Kaffee, Tee und Kuchen
(jeweils abgestimmt auf Spezialitäten aus
der Kultur, die im Mittelpunkt des Tages
steht) einzelne Objekte aus dem Depot des
Museums näher erforscht, erklärt und ausprobiert.
Tanz beim Familienfest in der Säulenhalle.
Foto: Manfred Kaufmann
Rahmenveranstaltungen
Zu allen Sonderausstellungen wurden
als Rahmenprogramm Vorträge und künstlerische Darbietungen organisiert und
veranstaltet, sofern sie nicht vom Verein
der Freunde der Völkerkunde angeboten
wurden.
Von 18. bis 21. November wurde bereits
zum dritten Mal der Internationale Markt
der Völker organisiert, bei dem über
40 Händler eine Vielfalt an landestypischen
Produkten – von Kunstgegenständen über
Gebrauchsgegenstände bis zu Kulinarischem – aus Afrika, Amerika, Asien und
Europa zum Kauf anboten.
Leihgaben
Im Jahr 2010 war das Museum für
Völkerkunde Wien mit 171 Leihgaben
an 21 Sonderausstellungen im In- und
Ausland beteiligt.
Kindersonntag Rabe und gefiederte Götter, Siebdruck. Foto: Manfred Kaufmann
125
126
127
Sammlungen des
Österreichischen Theatermuseums
128
Österreichisches Theatermuseum
Direktion
Dr. Thomas TRABITSCH, Direktor
Andreas KUGLER, stv. Direktor
Ursula KLEIN
Heinrich SCHWEIGER
Provenienzforschung
Andreas KUGLER
Mag. Ilse EICHBERGER
Mag. Christina GSCHIEL
Mag. Martina JÄGER
Mag. Karin NEUWIRTH
Bühnenmodelle und Kostüme
HR Dr. Ulrike DEMBSKI
Theatergrafik, Plakate und
Programme
Mag. Daniela FRANKE
MMag. Alexandra STEINER-STRAUSS
AR Gertrud FISCHER
Bernd PRACHER
Autographen und Nachlässe
Dr. Christiane MÜHLEGGER-HENHAPEL
Dr. Kurt IFKOVITS
Dr. Lydia GRÖBL
Archiv, Figurentheater,
Quisquilien und Gemälde
OR Mag. Karin NEUWIRTH
Fotografische Sammlung
FOI Haris BALIC
Christian WITTMANN
Handzeichnungen
Dr. Vana GREISENEGGER
MMag. Alexandra STEINER-STRAUSS
Bibliothek
Othmar BARNERT
Mag. Claudia MAYERHOFER
Restaurierung
Mag. Mirjam BAZÁN CASTANEDA
Anna FEMI-MEBAREK
Mag. Kurt LIST
Mag. Nadja POHN
Mag. Isabelle ZATSCHEK
Museum und Publikum
Mag. Karin MÖRTL
Direktion
Allgemeines
Das Österreichische Theatermuseum konnte
im Frühjahr 2010 den Umbau seiner im
ersten Stock gelegenen Ausstellungsräume
erfolgreich abschließen, nachdem die
Adaptierung an die Anforderungen der Zeit
auch aus konservatorischer Sicht dringend
notwendig geworden war. Die den Ausstellungen im Palais Lobkowitz zugedachten
Räume wurden an den letzten Stand der
Technik angepasst und entsprechen dem
internationalen Ausstellungsstandard. Damit wird es auch möglich, in unserem Haus
Leihgaben aus dem Ausland zu zeigen, für
deren Präsentation besondere Maß­nahmen
erforderlich sind.
Das erste Ausstellungsprojekt in den neuen
Räumlichkeiten befasste sich anlässlich der
150. Wiederkehr seines Geburtstags mit
Gustav Mahler, Genie des Fin de Siècle, zu
gleichen Teilen Vollender der romantischen
Symphonie und Wegbereiter der Neuen
Musik. Unter dem Titel Gustav Mahler und
Wien erzählte die Ausstellung von Leben
und Werk einer Künstlerpersönlichkeit,
von der Ausbildung des 15-jährigen über
die bahnbrechende Opernreform, die er
gemeinsam mit seinem Bühnenbildner
Alfred Roller durchführte und deren Aus­
wirkungen bis in die heutige Zeit zu spüren
sind, über die künstlerischen Erfolge als
Dirigent bis zur Heimkehr des Todkranken
von Amerika nach Wien. Dabei konnte das
Österreichische Theatermuseum einmal mehr
auf die reichen Bestände seiner Sammlungen zurückgreifen, verfügt es doch zum
Beispiel über den künstlerischen Nachlass
von Alfred Roller. Die Ausstellung wurde
von Publikum und Presse gleichermaßen
ge­feiert und war höchst erfolgreich.
Bis zur Jahresmitte konnte die Ausstellung
„Österreich selbst ist nichts als eine Bühne“.
Thomas Bernhard und das Theater gezeigt
werden, welche in Zusammenarbeit mit
der Thomas Bernhard-Gesellschaft und
der Internationalen Thomas-BernhardGesellschaft anlässlich der 20. Wiederkehr
des Todestages von Thomas Bernhard
entstand. Sie bot einen umfangreichen
Einblick in Bernhards Theaterschaffen,
wobei die Konzentration auf den beiden
österreichischen Uraufführungsorten seiner
Stücke lag: Salzburg und Wien. Anhand
von fünf in diesen Städten erstmals aufgeführten Dramen wurden zentrale Aspekte
der Theaterarbeit Bernhards beleuchtet.
Im Mittelpunkt standen die Entstehungsgeschichte von Der Ignorant und der Wahn­
sinnige (1972), Die Macht der Gewohnheit
(1974), Der Theatermacher (1985), Ritter,
Dene, Voss (1986) und Heldenplatz (1988).
Es geht in diesen Werken um Kunst und
Künstlertum in einer kunstfeindlichen Zeit,
um das vergebliche Ringen um Perfektion
und Beherrschung, es geht um Macht und
Besessenheit. Und es geht immer wieder um
Österreich: um die nationalsozialistische
Vergangenheit und ihr Weiterwirken, aber
auch um den aktuellen Zustand des Staates
und seiner Protagonisten. Nicht zuletzt
wegen der äußerst phantasievollen Um­
setzung des wissenschaftlichen Konzepts
durch den Bühnenbildner Peter Karlhuber
zählte diese Ausstellung zu den erfolgreichsten Ausstellungsprojekten in der
Geschichte des Österreichischen Theatermuseums.
1970 begann die Karriere von Kammer­
sängerin Edita Gruberova an der Wiener
Staatsoper. Mit der Absicht, dieses Jubiläum
mittels einer Ausstellung zu würdigen, ist
das Österreichische Theatermuseum an
Edita Gruberova mit der Bitte herange­
treten, ihr Archiv zum Zweck einer ihr
zugedachten Ausstellung zu öffnen.
Sammlungen ÖTM
Wissenschaftliche Tätigkeit
Animiert durch ihre Zusage und Unterstützung konnte in enger Zusammenarbeit mit
der Wiener Staatsoper und in Anwesenheit
von Frau Gruberova die Ausstellung Edita
Gruberova. 40 Jahre Wiener Staatsoper
eröffnet werden, in der auf alle wichtigen
Stationen ihrer Karriere eingegangen wurde.
Das mediale Echo dieser Ausstellung in den
auf den internationalen Museums­standard
gebrachten Räumen hat dazu beigetragen,
dass 2010 für das Österreichische Theatermuseum das erfolgreichste Jahr seit seiner
Gründung gewesen ist.
Trotz einer durchaus als angespannt zu
bezeichnenden finanziellen Situation war
es auch 2010 möglich, den Sammlungsbestand um für die österreichische Theatergeschichte relevante Materialien zu erweitern,
womit einer weiteren wesentlichen Aufgabe
des Museums nachgekommen wurde. Die
Sammlung von Autographen und Nach­
lässen konnten um den Vorlass von Otto
Tausig und den Nachlass von Heinrich
Schweiger erweitert werden.
Das Österreichische Theatermuseum pflegte
weiterhin die Zusammenarbeit mit anderen
befreundeten Institutionen. Die über eine
Kooperation weit hinausreichende Freundschaft mit dem Deutschen Theatermuseum
München hat zu einer Übernahme der Ausstellung Gustav Mahler und Wien geführt,
wobei etwas größeres Augenmerk auf das
Wirken Mahlers in München gelegt werden
wird. Mit dem Literaturmuseum Budapest
wurde eine Zusammenarbeit für eine Ausstellung mit dem Titel Mantel der Träume.
Ungarische Schriftsteller erleben Wien
1873–1936 beschlossen; diese Ausstellung
wurde im Herbst 2010 in Budapest eröffnet
und wird im März 2011 im Österreichischen
Theatermuseum zu sehen sein, während
einer Zeitspanne, in der Ungarn das Amt
der Ratspräsidentschaft der Europäischen
Union bekleidet. Weiters ist das Österreichische Theatermuseum eine Kooperation
mit dem Kleist Museum Frankfurt (Oder)
zu einer Kleist-Ausstellung anlässlich der
200. Wiederkehr seines Todestages im Jahr
2011 eingegangen. Die Zusammenarbeit
mit den Instituten für Theater-, Film- und
Medienwissenschaften an der Universität
Wien wie auch an der Universität Köln/
Schloss Wahn, mit den Theatermuseen in
Laibach und Hannover, mit dem Museum
der Mailänder Scala, mit dem Stadtmuseum
München, der Villa Stuck München, mit dem
Ausstellungszentrum „La Casa Encendida“
Madrid, mit der Mac Nay Collection/San
Antonio, Texas sowie mit dem Bakrushin
Museum Moskau wurde auch im Jahr 2010
fortgesetzt.
Nicht nur wegen seiner Ausstellungstätigkeit, sondern auch wegen der Vielzahl der
Veranstaltungen und deren hoher Qualität
ist das Österreichische Theatermuseum zu
einem Ort des Austausches vor allem in
Hinblick auf die Gebiete Theater und Musik
geworden. So waren auch 2010 Konzerte,
Theateraufführungen, Buchpräsentationen,
Vorträge und Symposien Teil eines auf
die jeweilige Ausstellung abgestimmten
Rahmenprogramms. Diese Veranstaltungen
des Österreichischen Theatermuseums sind
inzwischen zu einem festen Bestandteil
seiner Aktivitäten geworden; es ist damit
erneut gelungen, die Bedeutung des Österreichischen Theatermuseums in der österreichischen Museumslandschaft hervorzuheben.
Dr. Thomas TRABITSCH
Ausstellungen
Kuratierung der Ausstellung „leider bleibe
ich ein eingefleischter Wiener“. Gustav
Mahler und Wien (11.3.–3.10.2010;
gemeinsam mit Reinhold Kubik)
Publikationen
Herausgabe des Ausstellungskatalogs
„leider bleibe ich ein eingefleischter
Wiener“. Gustav Mahler und Wien, Wien
(ÖTM) 2010 (gemeinsam mit R. Kubik);
Gustav Mahler und die Wiener Secession,
ebenda, 162–165
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
27.7. The Art of Surviving – The Difficulties
of an Institution, Collecting the Performing
Arts within the so called Cultural Scene,
München, 28. SIBMAS Kongress Performing
Arts Collection uniting Past and Future
(26.–28.7.)
21.10. The Importance of an Institution,
dealing and collecting the Performing Arts,
reflected on the Austrian Theater Museum.
Its History, itsTasks and its Situation, Paris,
Institut National d’Histoire de l’Art,
Auditorium de la Galerie Colbert, Colloque
international Quel Musée pour le spectacle
vivant (21.–22.10.)
129
130
Österreichisches Theatermuseum
Bühnenmodelle und Kostüme
Forschungsprojekte, Forschungen
Wissenschaftliche Erschließung der
Kostümsammlung des ÖTM
Projekteitung: HR Dr. Ulrike Dembski
Projektmitarbeit: Isabelle Zatschek,
Anna Femi-Mebarek, Fotoatelier des KHM,
Stefan Zeisler und Team
Finanzierung: KHM
Die Kostümsammlung des Österreichischen
Theatermuseums umfasst etwa 2000 Theaterkleider, Schuhe, Hüte, Requisiten, Waffen
und Accessoires aus Inszenierungen des
19. Jahrhunderts bis in die jüngste Ver­
Privatkleidung von Elisabeth Schwarzkopf: grün-lila
Abendkleid mit Blumenmuster aus Seidenmischgewebe
(Musiktheater)
gangenheit. Die nun in ihrer zweiten
Phase abgeschlossenen Arbeiten an
diesem Forschungsprojekt (2007–2010)
zeigen, dass die Kostümsammlung des
Österrei­chischen Theatermuseums nicht
nur einen beeindruckenden historischen
Überblick vermittelt, sondern auch ein
besonderes Kleinod innerhalb der Sammlungen des Hauses darstellt, denn Theaterkostüme gehören zu jenen musealen
Objekten, die durch ihre Originalität dem
unmittel­baren Theatererlebnis am nächsten
stehen und neben ihrem dokumentarischen
einen hohen emotionalen Wert besitzen.
Kostüm von Margot Fonteyn als Odile
in Der Schwanensee (Tanztheater)
Sammlungszugänge
Kostüme
Inv.-Nrn. KS O 5972 – KS O 5979 (E 4836)
Der wichtigste Zugang waren acht Kostüme
aus dem Nachlass von Cilli Wang, die dem
Österreichischen Theatermuseum als Geschenk übergeben worden sind. Dieser
Erwerb ergänzt nicht nur das bereits hier
vorhandene Cilli Wang-Konvolut, sondern
bereichert die Kostümsammlung auch
um Ensembles aus Nummern der bereits
legendären Wiener Kleinkunstbühne der
30er bis 70er Jahre des 20. Jahrhunderts.
Kostüm von Charlotte Wolter als Adelheid im
Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand.
Entwurf: Hans Makart (Sprechtheater)
Sammlungen ÖTM
Margot Fonteyn als Odile und Rudolf Nurejew als Prinz
Siegfried in Schwanensee, 1964. Foto: Hausmann, Wien
Cilli Wang (1909–2005) in dem Tanz Ländler.
Foto: Kössler, Wien
Cilli Wang (1909–2005) in dem Sketch Harlekinade.
Foto: Ad van Bennekom, Amsterdam
Cilli Wang entfaltete, begleitet von einem
Klavierspieler und Conférencier, durch
vielfache Verwandlung in Formen des
Ausdruckstanzes, der Groteske und Parodie,
in Clownerie, Artistik und Pantomime
reiches künstlerisches Leben. Das Beson­
dere an ihrer Darstellungskunst bestand
darin, dass sie alle Puppen, Figuren und
Masken, den ganzen Mikrokosmos ihrer
Ideen, mit eigener Hand erschuf. Der
Mensch Cilli Wang verschmolz mit den
Kunstfiguren.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Forschungsprojekte, Forschungen
HR Dr. Ulrike Dembski
Leitung des Forschungsprojektes Wissen­
schaftliche Erschließung der Kostümsamm­
lung des Österreichischen Theatermuseums
(siehe oben).
Modelle
Publikationen
Die im Jahre 2002 als ständige Leihgaben
übergebenen 102 Stück Bühnenbildmo­
delle aus Staatsoper, Burgtheater und
Volksoper wurden mit Ende 2010 dem
Museum in das Eigentum übergeben.
Bei den Objekten handelt es sich um
Inszenierungen aus dem Zeitraum der 80er
und 90er Jahre des 20. Jahrhunderts.
Herausgabe des Ausstellungskatalogs
Verkleiden – Verwandeln – Verführen.
Bühnenkostüme aus der Sammlung des
Österreichischen Theatermuseums, Wien
(ÖTM) 2010; Die Aura des Originals.
Die Kostümsammlung des Österreichischen
Theater­museums, ebenda, 15–43; Katalog­
teil, ebenda, 95–223
Ausstellungen
Idee, Konzept und Durchführung der
Ausstellung Verkleiden – Verwandeln – Ver­
führen. Bühnenkostüme aus der Sammlung
des Österreichischen Theatermuseums
(25.11.2010–31.10.2011)
Sowohl die Kostüme von Cilli Wang als
auch die neu erworbenen Modelle sollen
in Form eines wissenschaftlichen Projektes
aufgearbeitet, restauriert und in einer
Datenbank erfasst werden.
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
26.–30.7. München, SIBMAS-Kongress
131
132
Österreichisches Theatermuseum
Theatergrafik, Plakate und Programmarchiv
Im Januar 2010 hat Mag. Daniela Franke
die Leitung von Barbara Lesák übernommen.
Das erste Halbjahr war von der Bearbeitung
der Druckgrafiken aus dem Nachlass Richard
Teschners geprägt. Nicht nur theatrale
Werke, sondern auch freie Arbeiten, Buch­
illustrationen, Exlibris usw. liegen im ÖTM
vor. Eine Besonderheit dieses Bestandes
besteht darin, dass auch die Druckplatten
zu vielen Grafiken vorhanden sind. Ab dem
Frühsommer erfolgten mit Hilfe der Praktikanten Constanze Forst-Battaglia und
Reinhard Trinkler sowie des Volontärs Bernd
Pracher erste Schritte in Hinblick auf die
Umlagerung und Umbettung von Objekten
aus dem Programmarchiv sowie die teilweise
Aufarbeitung der Programmheft-Schenkungen und regelmäßigen Zusendungen. Im
zweiten Halbjahr standen die wertvollen
Blätter aus dem Bereich Barocktheater und
höfische Feste im Vordergrund. Alle genannten Projekte werden 2011 fortgesetzt.
Sammlungszugänge
Ankäufe
Unter den Neuzugängen sind drei besonders
hervorzuheben: zum einen der künstlerische
Vorlass der Grafikerin Catherine Rollier, der
sowohl Plakatsammlung als auch Programmarchiv um wichtige Objekte aus den 1980er
und 1990er Jahren ergänzt (Raimund Theater,
Schauspielhaus, Volkstheater u. a.), zugleich
die Vorarbeiten zu den Plakaten und Programmheften bereithält und somit die
Schritte zum fertigen Objekt nachvollziehbar
werden lässt; zum anderen die ca. 130 Plakate zu Auftritten des Schauspielers Albin
Skoda, die eine wertvolle Ergänzung für den
bereits im ÖTM befindlichen Skoda-Nachlass darstellen; und schließlich die 213 Plakate zu Aufführungen von Stücken österreichischer Autoren auf französischen Bühnen –
ein über 30 Jahre umsichtig zusammengetragenes Konvolut, das einen Blick auf das
Österreich-Bild in Frankreich gewährt.
E 4837 213 Plakate, Stücke österreichischer Autoren auf französischen Bühnen,
diverse Theater, diverse Städte, Frankreich, ca. 1970–2000
Schenkungen (Auswahl)
E 4834 Theaterzettel Die Räuber, Vinzen­
zische Gesellschaft, München, Faberbräu,
2.2.1784
E 4841 ca. 130 Plakate zu Auftritten des
Schauspielers Albin Skoda (1909–1961)
E 4849 Künstlerischer Vorlass der Grafikerin
Catherine Rollier
E 4860 ca. 20 Plakate sowie ca. 30 Programmhefte, Nachlieferung, Volks­
theater Wien, Spielzeit 2007/08 bis
Spielzeit 2009/10
Catherine Rollier, vier Entwürfe (nicht realisiert) für Plakat und Programmheft zu Der Vogelhändler, Wien, Raimund Theater, Spielzeit 1986/87, Premiere: 11.12.1986
Sammlungen ÖTM
E 4865 ca. 140 Plakate, ca. 150 Pro­
gramm­hefte sowie ca. 100 Monatsspielpläne, Nachlieferung, Theater Drachengasse, Spielzeit 1994/65 bis Spielzeit
2009/10
E 4869 13 Plakate sowie ca. 25 Programmhefte, Nachlieferung, Wiener
Kammeroper, Spielzeit 1999/2000,
Spielzeit 2003/04, Spielzeit 2007/08
bis 2009/10
Des Weiteren gab es verschiedene Schenkungen von Privatpersonen mit Programmheften und Theaterzetteln, überwiegend
zu den Wiener Theatern von ca. 1950 bis
1990, sowie die jährlichen Zusendungen
mit Programmheften, Spielplänen und Plakaten der aktuell spielenden Theater Wiens
und Österreichs.
TMS-Eingaben und Digitalisierungen
Leserbetreuung
Druckgrafiken von Richard Teschner; Druck­
grafiken aus dem Bereich Barockoper und
höfische Feste; Rollen- und Zivilporträts der
Tänzerin Fanny Elssler; Rollen- und Zivil­
porträts der Tänzerin Grete Wiesenthal;
Bühnenbildentwürfe von Karl Friederich
Schinkel; Bühnenbildentwürfe und Kostümfigurinen von Alfred Roller; Ansichten verschiedener Theaterbauten: Theater an der
Wien, altes Burgtheater am Michaelerplatz,
Burgtheater am Ring; Theaterzettel zu den
Wiener Gastspielen der Theatervirtuosin
Eleonora Duse; Theaterzettel und Programmhefte zu internationalen Gastspielen der
Tänzerin Cilli Wang; Theaterzettel und
Programmheft des Wiener Kabaretts
„Hölle“.
Benutzer (vor Ort): 37
Benutzer (Telefon und E-Mail): 46
Benutzer (gesamt): 83
Wissenschaftliche Tätigkeit
Mag. Daniela Franke
Forschungen
Aufarbeitung der Druckgrafiken und
Druckplatten aus dem Nachlass Richard
Teschner.
Vorsortierung des künstlerischen Vorlasses
von Catherine Rollier (gemeinsam mit
MMag. Alexandra Steiner-Strauss).
Bearbeitung aller vorliegenden Ansichten
des Theaters an der Wien.
Bearbeitung der Theaterzettel des
Bestandes zur österreichisch-ungarischen
Monarchie.
Sonstiges
Umbettung von Wiener Theaterzetteln und
Programmheften
Umbettung von Druckgrafiken aus dem
Bereich Barocktheater und höfische Feste
Betreuung von Benutzern und Leihnehmern
Aufarbeitung von diversen Altbeständen
(u. a. aufgrund von Anfragen)
MMag. Alexandra Steiner-Strauss
Forschungen
Catherine Rollier, Entwurf (realisiert) für Plakat und
Programmheft zu Der Vogelhändler, Wien, Raimund
Theater, Spielzeit 1986/87, Premiere: 11.12.1986
Vorsortierung des künstlerischen Vorlasses
von Catherine Rollier (Slg. Theatergrafik/
Slg. Handzeichnungen; gemeinsam mit
Mag. Daniela Franke)
133
134
Österreichisches Theatermuseum
Autographen und Nachlässe
Sammlungszugänge
Schenkungen
E 4840 Diverses Material aus dem
Nachlass Pavel Ludikar
E 4850 Zwei Autographen betreffend
Albin Skoda
E 4852 Sammlung zu Hermann Bahr
(Unterlagen, Karteikarten)
E 4853 Notizheft Richard Teschner
„1937 Atelier Kamera“
E 4854 Nachlass Hertha Schuch,
Material betreffend Lotte Lehmann
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Christiane Mühlegger-Henhapel
Publikationen
Redaktion des Ausstellungskatalogs
Verkleiden – Verwandeln – Verführen.
Bühnenkostüme aus der Sammlung des
Österreichischen Theatermuseums, Wien
(ÖTM) 2010; Zwischen handwerklicher
Meisterschaft und künstlerischer Kreativität.
Interview mit Annette Beaufaÿs, ebenda,
73–87
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Ankäufe
E 4847 Verlagsverzeichnis von
R. Oldenbourg
E 4848 Vorlass Otto Tausig
E 4867Nachlass Heinrich Schweiger
14.–16.4. Wien, KOOP Litera, 16. Arbeits­
tagung der österreichischen Literaturarchive
26.7. Past – present – future: The Austrian
Theatre Museum and its collection of
autographs and bequests, München,
28. SIBMAS-Kongress (26.–30.7.)
Leserbetreuung
152 Archivbenutzer
Forschungen
Kommentar Briefwechsel Alfred Roller –
Hugo von Hofmannsthal.
Inventarisierung Nachlass Caspar Neher.
Fortsetzung TMS-Eingabe Nachlass Richard
Teschner (Autographen).
Albin Skoda (1909–1961) an Georg Terramare (1889–
1948), eigenhändiger Brief, August 1947, 1 Bl., 2 S.,
E 4850, HS_AM57363
Dr. Kurt Ifkovits
Ausstellungen
Kurator der Ausstellung Hermann Bahr –
Jaroslav Kvapil. Eine Freundschaft jenseits
nationaler Vorgaben, Prag, Österreichisches
Kulturforum, 21.4.–31.5.2010
Publikationen
„Mahler, das war ein Wille“. Oder: wie sich
Gustav Mahler und Hermann Bahr aus dem
Weg gingen, in: Ausstellungskatalog „leider
bleibe ich ein eingefleischter Wiener“.
Gustav Mahler und Wien, hg. von R. Kubik
und T. Trabitsch, Wien (ÖTM) 2010, 191–
197
Pavel Ludikar – Creative Tragedian, in:
Stifter-Jahrbuch, N. F. 24, 2010, 107–130
(gemeinsam mit H. Blahová)
Ein Brief Leopold Kramers an Paula Wessely,
23. September 1923, in: Stifter-Jahrbuch,
N. F. 24, 2010, 131–138
Forschungen
Lotte Lehmann (1888–1976) an Hertha Stodolowsky (Hertha Schuch), eigenhändiger Brief mit Kuvert,
25. Jänner 1932, 2 Bl., 4 S., E 4854, HS_AM57656LL
Bearbeitung des Nachlasses Richard
Teschner.
Sammlungen ÖTM
Archiv, Figurentheater, Quisquilien und Gemälde
Vorsortierung des Nachlasses Pavel Ludikar.
Archiv
Sammlungszugänge
Vorsortierung des Nachlasses Eugen Wrany.
Ergänzung und Aufnahme der Akten und
des Schriftverkehrs der Theatersammlung.
Schenkungen
Mitarbeit an dem Projekt Die Zeit und die
tschechische Moderne (vgl. letzter Jahres­
bericht). Hierbei v. a. Fertigstellung eines
Buches (Die Wiener Wochenschrift „Die
Zeit“ (1884–1904) als Mittler zwischen der
tschechischen und Wiener Moderne).
Mitarbeit am Hermann-Bahr-Projekt der
Universität Wien. Vgl. http://www.univie.
ac.at/bahr/
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
8.7. Wege und Irrwege der literarischen
Vermittlung, München, Adalbert StifterVerein
14.–16.4. Wien, KOOP Litera, 16. Arbeitstagung der österreichischen Literaturarchive
Teschner-Figurenspiegel
Im Dezember 2010 gab es acht Vorstellungen mit dem Weihnachtsspiel von Richard
Teschner.
Im Rahmen der Weiterarbeit an der DVD
zu Richard Teschners Figurenspiegel konnten
die Dreharbeiten abgeschlossen werden.
Die Fertigstellung der DVD ist für das Jahr
2011 geplant.
Die Restaurierungsarbeiten an den Objekten (Figuren, Kulissen und Requisiten) zu
den Stücken Richard Teschners wurden
auch im Jahr 2010 weitergeführt.
E 4846 Marionetten und Handpuppen
aus dem Besitz von Cilli Wang
E 4866 Papiertheater (Bühne, Kulissen,
Figuren und Texthefte)
Quisquilien und Gemälde
Zu allen Objekten wurden die Grunddaten
eingegeben. Die Überarbeitung dieser
Daten, ihre Ergänzung, die Standortkor­
rektur sowie die Feststellung des Zustandes
der Objekte wurden begonnen und werden
voraussichtlich Ende 2011 abgeschlossen
sein.
Bericht: OR Mag. Karin Neuwirth
Sonstiges
Mitglied des editional board der Divadelní
revue, Prag
Dr. Lydia Gröbl
Forschungen, Sonstiges
Nachlass Max Reinhardt: TMS-Eingabe
der bereits inventarisierten Korres­pondenz. Inventarisierung und TMS-Ein­
gabe der Materialien zu Inszenierungen.
Nachlass Heinrich Schnitzler: Ordnung der
Autographensammlung (v. a. Korrespondenzstücke an Arthur Schnitzler) und der
Korrespondenz. Inventarisierung und TMSEingabe der Autographensammlung. Beginn der Skartierung der Korrespondenz.
Nachlass Albin Skoda: vollständige TMSEingabe der Autographensammlung.
Nachlass Helene Thimig: Ordnung der
Textbücher, der Korrespondenz und der
Zeitungsausschnitte; Inventarisierung und
TMS-Eingabe
Sammlung Papiertheater
Die Generalversammlung 2012 des Vereins
Forum Papiertheater mit Sitz im Historischen
Museum Hanau – Schloss Philippsruhe sowie ein Symposium sollen im Österreichischen Theatermuseum abgehalten werden.
Es handelt sich bei diesem Verein um die
größte Organisation, die sich im mittel­
europäischen Raum um die Erhaltung,
Weiterführung und Aufarbeitung im Bereich Papiertheater bemüht. Ziel des Symposiums ist die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Spielern, Sammlern
und wissenschaftlichen Institu­tionen.
Bericht: OR Mag. Karin Neuwirth
Sammlungszugänge
Schenkungen
E 4836 Schminkkassette Cilli Wang
E 4845 Armbanduhr Heinrich Schweiger
E 4846 Gemälde und Quisquilien aus
dem Besitz von Cilli Wang
E 4861 Josef Kainz-Medaille
E 4862 Wiener Kammeroper –
Erinnerungsplaketten
135
136
Österreichisches Theatermuseum
Fotografische
Sammlung
Handzeichnungen
Sammlungszugänge
Nachlass Heinrich
Ankäufe
E 4844 1.956 Digitalfotografien zu
61 Theaterproduktionen
E 4858 1.675 Digitalfotografien zu
50 Theaterproduktionen
E 4867 Fotografischer Nachlass des
Burgschauspielers Heinrich Schweiger
Schenkungen
E 4838 58 Theaterfotografien aus
Frankreich mit Österreich-Bezug
Restitution und Digitalisierung
Über 12.000 zur Restitution vorbereitete
Fotos wurden digital erfasst. An die 9.300
Fotos wurden in das TMS eingegeben.
Besucherbetreuung
63 Besucher
Bestellungen
50 Reproaufträge mit insgesamt
427 Objekten
Mehr als ein halbes Jahrhundert gehörte
Heinrich Schweiger dem Ensemble des
Wiener Burgtheaters an. Von seiner ersten
Gage im Jahre 1952 kaufte er sich eine
Kamera, seither fotografierte er, und zwar
vorwiegend Schauspielerkollegen. So
entstanden einmalige Bilddokumente von
Werner Krauss, Oskar Werner, Ewald Balser,
Hans Moser, Heinz Reincke u. a., um nur
einige wenige Berühmtheiten zu nennen.
Von Schweigers Witwe Ursula SchweigerStenzel konnten wir nun das fotografische
Œuvre erwerben.
Nach zweijähriger Arbeit konnte das
Projekt Rudolf Heinrich gemeinsam mit
der Akademie der Bildenden Künste ab­
geschlossen werden. Die Diplomandin
Nora Gasser restaurierte unter der
Leitung von Univ.-Prof. Mag. Gerda
Kaltenbrunner ein Konvolut von 125
Bühnenbild- und Kostümentwürfen
des Bühnenbildners Rudolf Heinrich,
die u. a. stark verklebt waren. In ihrer
Diplomarbeit Bestandserfassung, Konzept­
entwicklung und exemplarische konser­
vatorisch-restauratorische Bearbeitung
unter besonderer Berücksichtigung der
Problematik teils zusammenklebender
Entwürfe sowie der Wechselwirkungen
zwischen PVC-P Folien und Malschichten
ist die Vorgangsweise genau dokumen-­
tiert. Im Österreichischen Theatermuseum
erfolgte die Betreuung durch Mag. Nadja
Pohn, Mag. Karin Steiner und Mag. Alexan­
dra Steiner-Strauss. Mit Hilfe des Prakti­
kanten Reinhard Trinkler konnte zudem
die Sichtung und konservatorisch korrekte
Umlagerung des Nachlasses von Rudolf
und Reinhardt Heinrich weiter vorange­
trieben werden.
Des Weiteren wurde die Bestandsauf­nahme und Digitalisierung der rund
1400 Zeichnungen von Richard Teschner
als Vorbe­reitung für die geplante TeschnerAusstellung abgeschlossen. Mit der Er­
fassung und Umlagerung des wertvollen
Bestandes an Kostümfigurinen des
19. Jahrhunderts aus den beiden Hof­
theatern wurde begonnen.
Bericht:
MMag. Alexandra Steiner-Strauss
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Vana Greisenegger
Ausstellungen
Mitarbeit an der Ausstellung Gustav
Mahler und Wien (11.3.–3.10.2010)
Kuratorin der Ausstellung Ungezähmte
Natur als Schauplatz (2011)
Publikationen
Was der junge Gustav Mahler in der
Wiener Oper gesehen haben mag, in:
Ausstellungskatalogs „leider bleibe ich
ein eingefleischter Wiener“. Gustav
Mahler und Wien, Wien (ÖTM) 2010,
67–74; Eine Reformbühne für Mahler,
ebenda, 134–148
Forschungen
Alfred Roller und die Uraufführung von
Büchners Woyzeck in München.
MMag. Alexandra Steiner-Strauss
Ausstellungen
Zusammenstellung der Ausstellung
Höhepunkte des Österreichischen
Theatermuseums für das BachruschinTheatermuseum in Moskau (in Planung)
Sammlungen ÖTM
Bibliothek
Restaurierung
1.763 BenützerInnen
Umbau im Ausstellungsbereich
Die Bibliothek des Österreichischen
Theatermuseums wurde im Jahr 2010
von 1.763 Personen benützt.
Anfang des Jahres 2010 wurden die
Umbauarbeiten im Ausstellungsbereich im
1. Stock vollendet und es wurde das neue
Belüftungssystem in Betrieb genommen,
wodurch die Klimawerte der Ausstellungsräume rasch verbessert werden konnten.
Bei allen technischen Fragen stand uns die
Abteilung Gebäudemanagement zur Seite.
Im Rahmen der ersten Ausstellung in den
renovierten Räumen (Gustav Mahler)
wurden neue Vitrinen eingesetzt, die die
höchsten konservatorischen Standards
erfüllen.
Sammlungszugänge
Aus dem Bestand der
Österreichischen Nationalbibliothek
48 Bücher
9 Hochschulschriftenbände
7 Zeitschriftenbände
19 Bände Theater- und Filmprogramme
3 Lieferungswerke
Erwerbungen des KHM
Mangels Ankaufsbudgets konnten im
Jahre 2010 von der Bibliothek des ÖTM
keine Buchankäufe getätigt werden.
Tauschexemplare
4 Bücher
Beleg- oder Geschenkexemplare
107 Bücher
27 MCs
24 LPs
31 CDs
12 Videos
9 DVDs
sowie ungezählte Broschüren,
Zeitschriften, Programme und
Manuskripte
Zu unserer großen Freude wurden Ende
2010 im 1. Stock, mit Ausnahme des
„Teschner-Raumes“, Testo-Klimamessgeräte
angebracht. Mit ihnen wird es möglich
sein, die Werte am PC zu kontrollieren.
Textilrestaurierung
Unter den Ausstellungen, an deren Vor­
bereitung die Textilrestaurierung intensiv
beteiligt war, sind vor allem die MahlerAusstellung und die Kostümausstellung
Verkleiden – Verwandeln – Verführen zu
nennen. Bei deren Aufbau wurden wir
tatkräftig, umsichtig und ideenreich von
Mag. Angela Sixt unterstützt. Ute Neuber
gestaltete und baute gut ein Drittel der
Figurinen. Die Zusammenarbeit mit externen Kolleginnen erwies sich erneut als
sehr positiv. Zur Erstellung des umfassenden Kostümkataloges wurden zahlreiche
Materialanalysen von Kostümen und
Accessoires vorgenommen.
Umfassende Nähkonservierungen sowie
Reinigungs- und Färbearbeiten wurden
2010 an einem Kleid der Tänzerin Gertrude
Bodenwieser (O 6633) und an einem Kleid
des Opernsängers Leo Slezak (O 2566)
durchgeführt.
Im Zuge der Vorbereitungen für das neue
Depot übernahm Dr. Pascal Querner auch
in den bestehenden Depots die Fort­
führung des Integrativen Pestmanagements.
Mag. Angela Sixt bearbeitete Objekte
des Teschner Figurenspiegels. Dieses
Projekt soll weitergeführt werden.
Papierrestaurierung
Im Rahmen der temporären Ausstellungen
des Österreichischen Theatermuseums
(zu Gustav Mahler, Thomas Bernhard,
Edita Gruberova) wurden dieses Jahr über
400 Objekte betreut.
Mehrere neu erfasste Objekte von Richard
Teschner wurden restauriert und archiviert.
Die von ihm stammenden Druckplatten
(ca. 80 Stück) werden derzeit gereinigt
und archiviert, mit Hilfe der Höheren Graphischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt
(Prof. Herbert Hradil) wird ein Abdruck des
Ist-Zustandes angefertigt. Die gleichfalls
aus diesem Nachlass stammenden Glas­
plattennegative werden erfasst und
fotografiert.
Der aus Regiebüchern bestehende Nachlass
Axel Cortis konnte von mikrobiellem Befall
gereinigt und in säurefreie Schachteln umgelagert werden, sodass er sich nunmehr
in einem für die Kuratoren handhabbaren
Zustand befindet. Ein weiteres Projekt beinhaltet die konservatorisch-restauratorische
Betreuung der gebundenen Theaterzettel
der Bibliothek, wobei die Blätter gewässert,
entsäuert, nachgeleimt und geglättet wurden; Risse und Fehlstellen wurden hinterklebt.
Zwei Projekte in Zusammenarbeit mit
der Akademie der bildenden Künste, die
Restaurierung-Konservierung des mecha­
nischen Papiertheaters und der Hand­
zeichnungen von Rudolf Heinrich, konnten
zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht
werden.
137
138
Museum und Publikum
Kulturvermittlung
Fremd unter Fremden
Kleider machen Leute
Aus Sicht der Kulturvermittlung war das
Jahr 2010 in mehrfacher Hinsicht äußerst
erfolgreich. Die Anzahl der Teilnehmer an
unseren Vermittlungsprogrammen konnte
um mehr als 40 % gesteigert werden.
Insgesamt fanden 512 Aktivitäten für
10.567 Besucher statt (2732 Erwachsene
sowie 7835 Kinder und Jugendliche).
Viele Kulturvereine, Schulen und Hort­
gruppen dürfen wir zu unserem treuen
Stammpublikum zählen, welches jährlich
anwächst. Vor allem Pädagogen schätzen
unser abwechslungsreiches theaterpäda­
gogisches Angebot, das jährlich zu Schulbeginn mit einem attraktiven Leporello
beworben wird. Dieses vielfältige ständige
Angebot wurde durch zwei längerfristig
angelegte Projekte bereichert: Fremd unter
Fremden und Kleider machen Leute.
Ein Semester lang hatten zehn Schulklassen
Zeit, sich im Österreichischen Theater­
museum mit Fremdem vertraut zu machen.
Die teilnehmenden Schüler/innen kamen
aus Schulen in Wien und Niederösterreich,
besuchten die 8.–12. Schulstufe unterschiedlicher Schultypen und gehörten
den verschiedensten Nationalitäten und
Religionen an.
Vermittlungsprojekte zur Ausstellung
Verkleiden – Verwandeln – Verführen
In mehreren Workshops konnten sowohl
Schüler/innen als auch Lehrende mit
theaterpädagogischen Mitteln das Thema
erforschen. In Auseinandersetzung mit den
Ausstellungen zu Thomas Bernhard und
Gustav Mahler wurde die Sichtweise des
Begriffs „fremd“ von der ersten Assoziation
mit Migration hin zu Lebensthemen wie
Krankheit, Behinderung, Tod, Religion
und der Beziehung zwischen Mann und
Frau erweitert.
Im Rahmen der theaterpädagogischen
Thematisierung entstanden selbst er­fun­dene Szenen mit Text oder Musik,
Video­sequenzen, Radiobeiträge, Szenen
mit Masken und Tüchern, Schatten­theater und eine kurze Dramatisierung
autobio­graphischer Texte von Thomas
Bernhard.
Fremd unter Fremden
Kleider machen Leute
In intensiver und für beide Seiten befruchtender Zusammenarbeit haben zwei
Meisterklassen des Schulzentrums Herbststraße – MODE und KUNST ausgewählte
Kostüme unserer Sammlung nachgeschneidert und dabei viel über Kostümgeschichte
sowie spezielle Materialien und Techniken
gelernt. Diese Meisterwerke werden in
Führungen und Workshops verwendet,
sie dürfen nicht nur bestaunt, sondern auch
angegriffen, getragen und bespielt werden.
Schüler/innen können so in die Rolle des
Tannhäuser, der Sophie aus dem Rosen­
kavalier oder der Papagena schlüpfen.
Außerdem haben wir für die Volksschule,
Mittelstufe und Oberstufe je eine mit sinn­
lichen Materialien, Spielen und Informa­
tionen reich befüllte „Schatztruhe“ ent­
wickelt, die Lehrenden die Möglichkeit
bietet, mit ihrer Klasse selbständig, kostenlos und interaktiv die Ausstellung zu be­
suchen und die unsere Führungen noch
spielerischer und lebendiger werden lässt.
Die Ausstellungsbesuche können durch
Materialien, die auf unserer Homepage
zum Downloaden angeboten werden,
vor- und nachbereitet werden.
Kindergeburtstag
139
Theater-Kids
Diese Projekte wurden im Rahmen der
Vermittlungsinitiative Kulturvermittlung
für Schulen in Bundesmuseen 2010 vom
Bundesministerium für Unterricht, Kunst
und Kultur gefördert und von Kultur­
kontaktAustria beratend begleitet.
Sonderausstellungen
Die Ausstellung Thomas Bernhard und
das Theater stieß vor allem bei jungem
Publikum auf großes Interesse. Es fanden
24 Führungen und Workshops für Schulklassen sowie 14 Erwachsenenführungen
und 7 Kulturkaffees statt.
Zur Ausstellung Gustav Mahler und Wien
gab es 41 Führungen für Erwachsene,
8 Schülerführungen, eine Lehrerführung
und 8 Kulturkaffees.
Die vom Kurator geführten 5 Kulturkaffees
zur Ausstellung Edita Gruberova zogen die
Wiener Opernfreunde an, zusätzlich fanden
4 Erwachsenenführungen statt.
Die Zauberflöte zum Mitspielen
Unsere altbewährten Workshop-Angebote
Jahreszeitenspiel, Schattentheater, Impro­
visationstheater, Die Zauberflöte zum
Mitspielen, Puppenspiel, Tanztheater,
Maskentheater und Faust wurden mit dem
Workshop Alles Zirkus! für Kindergarten­
kinder und mit den Workshops Liliom und
Heldenplatz – noch ein Aufreger? (Kooperationen mit dem Volkstheater und dem
Theater in der Josefstadt) erweitert. Ein
Extrakt aus dem Projekt Fremd unter
Fremden wurde ins Programm aufgenommen. Die Expertengespräche zum Beruf
des Schauspielers sowie des Kostüm- und
Bühnenbildners fanden weiterhin statt.
Fortbildungsveranstaltung für
Lehrende
Schon Tradition hat der DramapädagogikWorkshop Faust – „Zwei Seelen wohnen,
ach, in meiner Brust“, der sich seit Jahren
steter Nachfrage erfreut. Außerdem wurden drei Workshops zum Thema Fremd
unter Fremden angeboten.
Schauspielern, Tonkünstlern, Kostümbildnern
oder Puppenbauern werden, haben heuer
21 Mal stattgefunden. Das Programm Musik
liegt in der Luft! zur Ausstellung Gustav
Mahler und Wien hat im Rahmen des Sommerferienspiels 11 Mal stattgefunden. Schließlich ist die Anzahl der im Museum gefeierten
Kindergeburtstage auf 63 gestiegen.
Aufführungen und Pantomime
Die gute Zusammenarbeit mit dem Spielklub
des Theaters der Jugend wurde mit 4 Aufführungen für etwa 220 Zuschauer fortgesetzt.
Das Puppenspiel Einäuglein, Zweiäuglein
und Dreiäuglein wurde 4 Mal gegeben.
Wieder aufgenommen wurden die Panto­
mime-Workshops von Massud Rahnama,
einem international tätigen Künstler, die
7 Mal mit großem Erfolg stattfanden.
Leihgaben
Theaterrutsch’n für Kinder und
Jugendliche
Freizeitangebot
Das Interesse an Theaterworkshops für
Kindergärten, Schulen und Horte ist un­
gebrochen. 273 Gruppen kamen zu diesen
Veranstaltungen.
Im Freizeitangebot sind die Theater-Kids
weiterhin die Attraktion für 5- bis 10-jährige
und deren Eltern. Die Nachmittage rund
ums Theater, bei denen die Kinder selbst zu
Im Jahr 2010 waren die Sammlungen des
Österreichischen Theatermuseums mit
214 Leihgaben an 23 Ausstellungen im
In- und Ausland beteiligt.
140
141
Abteilungen
142
Kommunikation und Marketing
Nina AUINGER-SUTTERLÜTY, MAS,
Abteilungsleiterin
(ab 1.4.2010)
Mag. Martina Taig,
interimistische Abteilungsleiterin
(bis 31.3.2010)
Ruth STRONDL, MAS
Mag. Sarah AISTLEITNER
Mag. Julia GRANI
Mag. Gudrun HATVAGNER
Edyta KOSTECKA
Mag. Angelika KRONREIF
Mag. Michaela METH-FILL
Auch 2010 kommunizierte die Abteilung
die künstlerischen und kulturpolitischen
Ziele der Institution KHM einer breiten
Öffentlichkeit. Die Bewerbung und an­
sprechende mediale Vermittlung von
Ausstellungen, öffentlichen Veranstaltungen und ausgesuchten Kulturevents des
Kunsthistorischen Museums stand auch
heuer im Mittelpunkt unserer Arbeit.
2010 starteten wir gemeinsam mit der
Abteilung Corporate Design einen Rebran­
ding-­Prozess, dessen Ziel es sein wird, für
alle Häuser des KHM eine neue, zukunfts­
weisende Corporate Identity zu entwickeln.
Pressekonferenzen und
Medienberichte
2010 wurden 18 Pressekonferenzen ver­
anstaltet und 50 Presseaussendungen
verschickt. Nationale und internationale
Medienpräsenz konnte v. a. mit der
Pressearbeit zu den großen Ausstellungen
Vermeer Die Malkunst. Spurensicherung an
einem Meisterwerk und Hans von Aachen.
Hofkünstler in Europa erreicht werden,
ebenso rund um die Präsentation der Pläne
zur Kunstkammer, die Ende 2012 wieder­
eröffnet werden wird.
Regelmäßige Berichte und Nennungen in
allen wichtigen österreichischen Tages­
zeitungen, Wochen­magazinen und Online­
medien, in den Fernseh- und Radioprogrammen des ORF, internationalen Medien
wie der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“,
der „Süddeutschen Zeitung“, der „Neuen
Zürcher Zeitung“ oder dem britischen
„Art Newspaper“ (insgesamt rund 6.000
Clippings) waren das Ergebnis engagierter
und routinierter Pressearbeit.
Dazu gehören auch die Zusammenstellung
der Pressemappen, eine effiziente Adresspflege, die persönliche Betreuung einzelner
JournalistInnen und selbstverständlich die
Vermittlung eines freundlichen Gesamterscheinungsbildes gegenüber allen Gästen
des Hauses.
Das deutsche Branchen-Portal „Kultur­
marken“ zeichnete die aktuelle, von Riebenbauer Design entwickelte KHM-Jahreskartenkampagne im Dezember als „Kulturkam­
pagne des Monats“ aus. Unter dem Motto
„Lass dich von Kunst inspirieren“ zeigt sie,
dass die Auseinandersetzung mit Kunst
unseren Blick verändern, unser Leben be­
reichern kann. Die Werbemacher setzen
auf subtilen Humor, um Hemmschwellen
im Umgang mit Kunstwerken abzubauen.
Abteilungen
Jahrespressekonferenz
Medienkooperationen
Die bewährten Medienkooperationen mit
den Tageszeitungen „Die Presse“ und
„Der Standard“, den Zeitschriften „Profil“,
„neues museum“, „schau Kunstma­gazin“
und 55PLUS magazin sowie dem ORF (Studio
Wien, Radio Wien, Ö1) und Radio Stephans­
dom wurden 2010 weiter aus­gebaut.
Kulturprojekte
Das KHM war Kulturpartner der XVIII. Internationalen Aids-Konferenz AIDS 2010. Allen
KonferenzteilnehmerInnen wurde vom
18. bis 24.7. ein ermäßigter Eintrittspreis
für das KHM angeboten. Zusätzlich luden
wir zu einer abendlichen Spezialführung ein.
Im Rahmen der Ausstellung Goldenes Zeit­
alter – Gruppenporträts aus dem Amsterdams
Historisch Museum griff Irene Andessner im
September eine seit dem 18. Jahrhundert
populäre Kunstform auf: die sog. Tableaux
vivants, also „Lebenden Bilder“. Im Berger
Saal des KHM inszenierte sie unter dem
Titel Art Protectors nach dem Vorbild
zweier niederländischer Regentenbilder.
Mitwirkende waren u. a. GD Sabine Haag
und Gemäldegaleriedirektor Karl Schütz.
„Lebende Bilder“ im Berger Saal des KHM, inszeniert von Irene Andessner unter dem Titel
Art Protectors
143
144
kommunikation und Marketing
Premiere von Ganymed Boarding, 19. September 2010
Am 15.9. feierte die Kunst-LiteraturTheaterproduktion Ganymed Boarding
des Künstlerduos „wenn es soweit ist“
(Peter Wolf und Jacqueline Kornmüller) im
KHM ihre fulminante Premiere. Den mehr
als 400 begeisterten Gästen wurden in der
Gemäldegalerie einzigartige Inszenierungen
geboten: 16 Bilder, 16 SchauspielerInnen
(u. a. Erni Mangold, Joachim Bißmeier
und Martin Reinke) und 16 Texte (u. a. von
Elfriede Jelinek, Peter Handke und Gerhard
Roth) verdichteten sich zur Kunstvermittlung deluxe! Wegen des großen Erfolges
wird es 2011 weitere Aufführungstermine
geben.
Die Lange Nacht der Museen des ORF am
2.10. war auch in diesem Jahr wieder ein
Erfolg. 19.076 BesucherInnen genossen
unser abwechslungsreiches Programm und
entspannten in der „Dorotheum-Lounge“
bei Drinks und Live-Jazz.
Am 28.10 fand bereits zum sechsten
Mal die beliebte Kriminacht statt – wie
immer mit „kriminell gutem“ Programm
in verschiedenen Wiener Locations. Erstmals beteiligte sich das Kunsthistorische
Museum daran mit zwei Führungen zu
den Themen Opfer und Täter (Gemälde­
galerie) und Corpus delicti: der Ptolemäer­
kameo und andere Kriminalfälle (Antikensammlung).
Die Abteilung Kommunikation und
Marketing betreute gemeinsam mit der
Abteilung Museum und Publikum ein
Projekt für blinde und sehschwache
Menschen: drei Hauptwerke der Gemäldegalerie stehen nun als tastbare 3-D Reliefs
für Führungen bereit. Präsentiert wurde
der neue Service am 13. Oktober von
GD Sabine Haag und zwei Vertretern des
Bundes-Blindeninstituts, Eva Papst und
Erich Schmid. Das Projekt wurde im
Abteilungen
Blindenprojekt
Panel Diskussion
Rahmen der Vermittlungsinitiative Kultur­
vermittlung mit Schulen in Bundesmuseen
2010 vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur gefördert.
Zum Auftakt der Vienna Art Week lud das
KHM zu einer hochkarätig besetzten
Podiumsdiskussion unter dem Titel Götter
und Ungeheuer – Zeitgenössische Kunst
in historischen Museen. Moderiert von
Jasper Sharp sprachen internationale
Museums­kuratoren über die unterschiedlich ausgeprägten Strategien, wie man
zeitgenös­si­sche Kunst und zeitgenössische
KünstlerInnen in historische Museen inte­
grieren kann. Im Anschluss eröffneten
GD Sabine Haag und Akademierektor
Gerald Bast die von Brigitte Kowanz kuratierte Ausstellung Story Behold, Story Be Told
(16.11.–12.12.): AbsolventInnen der Universität für angewandte Kunst zeigten ihre
Kunst als ortsspezifische Interventionen.
Lange Nacht der Museen
145
146
kommunikation und Marketing
Kulturkooperationen
Mit den Wiener Festwochen kooperierten
wir mit internationaler Reichweite: Im
Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten am
Wiener Rathausplatz wurde der Werbespot
für die KHM-Jahreskarte eingespielt. Und
wir luden die Festwochenbesucher am
2. und 4. Juni zu Führungen ein. KHMSammlungsdirektor Alfred Bernhard-Walcher
und Burgtheater-Dramaturg Wolfgang Wiens
sprachen anlässlich der Festwochen-Produktion Helena (aus dem Altgriechischen
von Peter Handke, Inszenierung Luc Bondy)
vor Objekten der Antikensammlung.
Mit einer Opern- oder Konzertkarte der
Vereinigten Bühnen Wien erhielt man bis
zum 30.6. eine ermäßigte KHM-Eintrittsoder Jahreskarte – im Gegenzug boten die
Vereinigten Bühnen für alle KHM-Besucher
eine zehnprozentige Ermäßigung auf Eigen­
produktionen im Theater an der Wien
(Kategorien A–D) an.
Kino unter Sternen, das Open Air am Karlsplatz, bot im Sommer die Möglichkeit,
KHM-Jahreskarten zu gewinnen. An zwei
Abenden (4.7. und 17.7.) konnten sie während eines Quizevents ergattert werden
(Das große Wiener Tatorttüfteln mit Quizmaster Olaf Möller und Happy End für
Harry Lime? Rollenspiel-Adventure und
Quiz mit Albert Farkas).
Wer sich in der Zeit vom 13. bis 31.8. den
Film Le Concert (Frankreich/Russland 2009,
Regie: Radu Mihaileanu) im Wiener Votiv­
kino ansah, konnte zu reduzierten Preisen
die Sammlung alter Musikinstrumente in der
Neuen Burg besichtigen. Ähn­liches galt für
Vorführungen am 18. und 21.7. anlässlich
des 400. Todestages des italienischen
Malers Michelangelo Merisi da Caravaggio:
Unter den Besuchern von Derek Jarmans
Caravaggio (GB 1986) wurden 15 x 2 Eintrittskarten in Kombina­tion mit einer
Spezialführung durch die Gemäldegalerie
verlost.
KHM-Jahreskartenkampagne 2010
Marketingkooperationen
Darüber hinaus entwickelten KHM und
parship.at Audio Guide-Texte zu zehn
ausgewählten Kunstwerken der Ausstellung
Starke Köpfe. Porträt(s) des Kunsthistori­
schen Museums. Das ungewöhnliche An­
gebot wurde mit einer kurzen Erläuterung
ver­sehen: „… Jeder Mensch hat seine
ganz individuelle Persönlichkeit, die ihn
ausmacht und auch seine Beziehungen
zu anderen prägt. Unsere Objekte sollen
Ihnen aus zweierlei Perspektiven näher
gebracht werden. Erstens aus kunsthistorischer Sicht und zweitens aus Sicht einer
Psychologin und dabei vor allem in Zu­
sammenhang mit partnerschaftsrelevanten
Aspekten.“
Die erfolgreiche Kooperation mit der online
Partneragentur parship.at wurde 2010 fortgesetzt. Es wurden wiederum Führungen
angeboten: am 2.10. im Rahmen der Langen
Nacht der Museen und am 25.11. jeweils
zum Thema Frühere Be­ziehungen und
deren Einfluss auf neue.
Unter dem Motto „Mehr als nur eine
Kopfbedeckung …“ startete die neue
Koopera­tion mit der renommierten Wiener
Hut­manufaktur Mühlbauer. Es lag auf
der Hand, zu diesem wahrhaft zeitlosen
Produkt einen geführten Rundgang durch
die Gemäldegalerie des KHM anzubieten
(18.11.).
Während des Internationalen Wiener Filmfestivals Viennale (21.10.–3.11.) wurde
unser Werbespot zur Jahreskarte mehrmals
gezeigt, im Gegenzug bot das KHM zwei
auf das Filmprogramm der Viennale abgestimmte Führungen an: Zu den Begriffen
Porträt, Bezug nehmend auf Beautiful
Darling: The Life and Times of Candy
Darling, Andy Warhol Superstar (USA 2009,
Regie: James Rasin), und zu Negative
Utopie, Bezug nehmend auf Kaboom
(USA/F 2010, Regie: Gregg Araki).
Abteilungen
Weitere Kooperationspartner des Jahres
2010 waren:
Alumni Club der Medizinischen
Universität Wien
Alumni Club der Universität Wien
Austrian Airlines
BankAustria
Bawag P.S.K.
Berlitz
Club wien.at
European Youth Card Austria
Extreme Road Austria Trip
Fernwärme Wien
Glatt & Verkehrt
IKEA Family
Krone Bonus Card
Leopold Museum
Niederösterreich Card
ÖBB
Staud‘s
Theater in der Josefstadt
WU-Alumni-Club
Im Jahr 2010 konnten wir zweigstelle –
der blumenladen für Design und Lieferung
des im Vestibül aufgestellten Weihnachtsbaumes gewinnen.
Weihnachtsbaum im Vestibül
Freunde und Förderer
Montags ist unser Haus normalerweise für
die Öffentlichkeit geschlossen, doch am
22.2. öffnete das KHM exklusiv für seinen
seit Jahrzehnten etablierten Verein der
Freunde des Kunsthistorischen Museums:
Über 500 begeisterte Mitglieder nutzten
die Gelegenheit, bei Backstage-Führungen
in den Depots, Labors und Restaurierwerkstätten einen Blick hinter die Kulissen des
Museumsbetriebs zu werfen oder aber in
Spezialführungen durch die Sammlungen
Neues zu erfahren. Einen „Tag der Freunde
des KHM“ wird es auch 2011 wieder geben.
2010 wurde ein Internationaler Freundesverein des Kunsthistorischen Museums ins
Leben gerufen. Die „International Friends
of the Kunsthistorisches Museum Vienna“
mit Sitz in New York verfolgen das Ziel,
gleichgesinnte Kunstinteressierte interna­
tional zu vereinen, durch private finanzielle
Unterstützung die Sammlungen des KHM
angemessen zu bewahren sowie das Potenzial des Kunsthistorischen Museums für die
Zukunft weiter auszubauen. GD Sabine
Haag freute sich über das große Interesse
zahlreicher zukünftiger „Friends“, die sie
am 16.9. bei einem festlichen Abendessen
in der Neuen Galerie in New York von der
Bedeutung einer gemeinsamen Vision für
die Zukunft überzeugen konnte. Ansprechpartner in New York: Christiana Killian, in
Wien: Nina Auinger-Sutterlüty, MAS.
2010 wurde der Director’s Circle des
Kunsthistorischen Museums unter Federführung von Dr. Ulrike Tropper gegründet.
Der ex­klu­sive Kreis von opinion leaders aus
der österreichischen und internationalen
Wirtschaft tritt an mit dem Ziel der nachhaltigen Förderung des KHM. Das Haupt­
engagement richtet sich zurzeit auf die
Unterstützung der Generalsanierung der
Kunstkammer des Kunsthistorischen
Museums.
International Friends am 16. September 2010 in der
Neuen Galerie in New York
GD Haag mit der Direktorin der Neuen Galerie in New
York, Dr. Renée Price
147
148
kommunikation und Marketing
Kommunikation
Werbung und Werbemittel
Der monatlich erscheinende Newsletter
hatte 2010 bereits 5.029 AbonnentInnen,
wobei die Steigerung vor allem im Zusammenhang mit der wachsenden Zahl von
Jahreskartenbesitzern erreicht werden konnte.
Die Inhalte der Bereiche Aktuelle Meldungen, Ausstellungen sowie der Pressebereich
auf der KHM-Homepage wurden von der
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Marketing betreut und regel­mäßig aktualisiert.
Insgesamt wurden 20 Folder produziert und
20 Plakatsujets in Wien und den Bundes­­
ländern großzügig affichiert. Permanent
montierte Werbefahnen an Ringstraße
und Heldenplatz sowie Werbetransparente
über Straßenzügen, an Straßenbahnen und
andere Großflächen stellten sicher, dass
viele Menschen über das reichhaltige An­
gebot unserer Häuser abwechslungsreich
informiert wurden.
Mit dem täglichen Versand des Presse­
spiegels werden die Mitarbeiter des KHM
regelmäßig über Berichterstattungen in
nationalen und internationalen Medien
informiert. Darüber hinaus wird im Rahmen
der „Internen Kommunikation“ monatlich
ein Info-Mail der Geschäftsführung an alle
MitarbeiterInnen versandt.
Abteilungen
Schule – Museum
Faszinierendes Neuland betraten wir mit
einer Kooperation zwischen Museum und
Schule. Am Ende präsentierten das KHM
und die AHS Rahlgasse im Herbst das etwas
andere Ausstellungsprojekt: Sammeln.
Zeitverschwendung oder Kunst? (Bassano
Saal, 14.9.–31.10.10, Projektleitung:
Dr. Cäcilia Bischoff und Mag. Gudrun
Hatvagner). In dieser Ausstellung wurden
private Sammlungen der SchülerInnen ge­
zeigt (siehe den Bericht im Ausstellungsteil).
Das Projekt wurde im Rahmen der Ver­
mittlungsinitiative Kulturvermittlung mit
Schulen in Bundesmuseen 2010 vom
Bundesministerium für Unterricht, Kunst
und Kultur gefördert und von KulturKontakt
Austria beratend begleitet.
149
150
Sponsoring und Events
Mag. Martina TAIG,
Abteilungsleiterin
Mag. Alexander KIMMERL
Maximilian KOHOUT
Karin KULHANEK
Jasmin TSCHUGGUEL
Sponsoring
Das Jahr 2010 stand auch weiterhin in
diesem Bereich unter dem Motto des
„Öffnens und Eröffnens“, und dank dieser
Strategie konnten wichtige neue Partner
und Sponsoren für das Haus und seine
Ausstellungen sowie neue Projekte hinzugewonnen werden.
Dank der Unterstützung des Partners
Österreichische Lotterien sowie des
Sponsors BAWAG P.S.K., die durch den
Verkauf der Jahreskartengutscheine in ihren
Bankfilialen auch einen großen Beitrag zum
Erfolg dieses Produktes geleistet haben,
konnten im ersten Jahr über 33.000 Jahreskarten verkauft werden. Im Rahmen der
Kooperation mit diesen Unternehmen wurden auch sehr erfolgreich ein Lotterien-Tag
im Kunsthistorischen Museum und BAWAGTage im Museum für Völkerkunde sowie im
Kunsthistorischen Museum durchgeführt.
Im Bereich des Sponsorings von Ausstellungen konnten weitere Erfolge verzeichnet
werden. So wurde die im Rahmen der Reihe
„Intermezzo“ veranstaltete Ausstellung
Starke Köpfe von den Unternehmen
LG Electronics und Parship unterstützt.
Für die Sonderausstellung Goldenes Zeit­
alter. Holländische Gruppenporträts aus
dem Amsterdams Historisch Museum
konnte als Partner die Raiffeisen Versicherung gewonnen werden, dank deren
Förderung es möglich war, dieses Projekt
zu realisieren.
Weitere Sponsoren waren auch in diesem
Jahr wiederum die Bank für Tirol und Vorarlberg sowie die Firma Franz Wittmann
Möbelwerkstätten GmbH.
Durch die Zusammenarbeit mit dem Weingut Bründlmayer, der Brauunion, Pago und
Blumen Doll konnten den Besuchern des
Museums besondere Stunden und Erlebnisse bereitet werden.
Mag. Bettina Glatz-Kremsner, Vorstandsdirektorin der Österreichischen Lotterien, und KHM-Generaldirektorin
Dr. Sabine Haag anlässlich des Lotterien-Tages (Foto: Österreichische Lotterien/Achim Biniek)
Die langjährige Partnerschaft mit der UNIQA
wurde erfolgreich weitergeführt und das
Haus freute sich sehr, eine zweitägige
Tagung des Unternehmens durchführen
zu können.
Abteilungen
Fundraising Kunstkammer
Eventmanagement
Zugunsten der Kunstkammer wurden auch
im Jahr 2010 wieder verschiedene Fund­
raising-Aktivitäten durchgeführt.
2010 wurde mit knapp 600 Veranstaltungen
das Rekordjahr von 2009 (557 Veranstaltungen) übertroffen (dies entspricht einem
Anstieg von ca. 6 %). Oktober und November waren, neben März und April, die
Monate mit den meisten Events. Die Art
der Veranstaltung ist annähernd konstant
geblieben, lediglich bei den Führungen ist
ein leichter Rückgang bzw. bei den Galadinners und Empfängen ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu erkennen.
Der Anteil der internen Veranstaltungen
(also ohne externen Veranstalter) erhöhte
sich leicht, was auf die vielen Kooperations­
veranstaltungen zurückzuführen ist, die
oft auch als Rahmenprogramme zu den
Sonderausstellungen dienten. Ab Oktober
wurde der neue Vortragsraum im 2. Stock
in Betrieb genommen, der den im Tiefparterre gelegenen Medienraum ersetzt.
So fand im März der jährliche Patenempfang
mit Begrüßung durch die Generaldirektorin
Dr. Sabine Haag statt. Im Anschluss gab es
eine exklusive Führung durch das Kunstkammer-Depot mit den beiden Kuratoren
Dr. Claudia Kryza-Gersch und Mag. Paulus
Rainer.
Zum Fundraising-Dinner wurde in diesem
Jahr zum Auftakt der Ausstellung Hans von
Aachen – Hofkünstler in Europa in die
Kuppelhalle des Kunsthistorischen Museums
eingeladen. Rund 200 Gäste aus Politik,
Wirtschaft und Kultur nahmen daran teil,
die in der herrlich ausgeleuchteten Kuppelhalle den Abend mit ihren Gastgebern
genossen. Darunter waren unter anderem
die Bank Austria, die Fernwärme Wien,
dieRepräsentanz der Flämischen Regierung,
die Raiffeisen Centrobank, das Dorotheum,
Christie’s, die Tageszeitung „Die Presse“,
die Raiffeisen Zentralbank sowie der Verein
der Freunde des Kunsthistorischen Museums.
Die „Patenschaftsaktion“, mit der zu einer
Unterstützung für die erforderliche Restaurierung von 300 Kunstkammerobjekten
aufgerufen wird, wurde erfolgreich fortgeführt und läuft seit ihrem Beginn sehr gut.
Es werden jedoch immer noch „Paten“
gesucht, die die Restaurierungskosten für
die Kostbarkeiten übernehmen. Für alle
Objekte liegen genaue Restaurierungspläne
und Kostenvoranschläge vor. Geholfen
werden kann in jeder Preisklasse. Sie
können sich „Ihr“ Kunstwerk aus der Liste
der Restauriervorhaben unter www.khm.at/
patenschaft aussuchen. Auch für die Umgestaltung und Renovierung der Räume und
Kabinette werden weiterhin Unterstützer
und Mäzene gesucht!
Höhepunkte 2010 waren u. a. die Liveübertragung des Neujahrskonzertes 2010 aus
dem Kunsthistorischen Museum, die Eröffnung und die diversen Vorträge im Rahmen
der Sonderausstellung Vermeer, der Tag der
Freunde des KHM im Februar, das Gala­
dinner von JTI-Austria Tabak mit großem
Musikprogramm im März im KHM, die
vielen Rahmen- und Kinderprogramme
im Museum für Völkerkunde während der
Sitting Bull- und James Cook-Ausstellung,
die Konzerte und Abende im Rahmen der
großen Gustav Mahler-Ausstellung im
Österreichischen Theatermuseum, die
Aufführung der Alten Meister in der Ge­
mäldegalerie im KHM im April, der Tag
der Wagenburg am 26. April, die außergewöhnliche Aufführungsserie der Wiener
Festwochen im Mai im MVK, das Verlagsfest des Styria-Verlages in der Säulenhalle/
MVK, eine Serie von mehreren Galadinners
von Tauck World Discovery im KHM,
die glanzvolle Eröffnung von Napoleons
Hochzeit in der Wagenburg, die im
Bassano Saal/KHM organisierte Konferenz
Mag. Paulus Rainer, Kurator der Kunstkammer, erläutert
einigen „Paten“ verschiedene Objekte der Sammlung
Regina Prehofer, ehem. Vorstandsverantwortliche für das
Österreichgeschäft der BAWAG P.S.K., überreicht mit
Sabine Haag, Generaldirektorin des KHM, die 30.000ste
verkaufte Jahreskarte an Frau Herma Karanjia.
Aufteilung Art der Veranstaltung 2010
PK/EÖ 6 %
Sonstiges
32 %
Führungen
8%
Empfänge 4 %
Konzerte 5 %
Vorträge
38 %
Dinner 7 %
151
152
Sponsoring und Events
Vergleich Anzahl der Veranstaltungen – Aufteilung nach Häusern
2003–2010
Veranstaltungen 2010 pro Haus pro Monat
90
2010
80
2009
70
2008
60
2007
50
2006
40
2005
30
2004
20
2003
0
100
KHM
Harrach
200
Neue Burg
300
400
ÖTM
500
MVK
Lippizaner Museum/Schatzkammer/
Wagenburg/Theseustempel
600
10
0
0
Jän
n FFe
Feb
b Mä
Märr Ap
Aprr Ma
Maii Ju
Jun
n Ju
Jull A
Aug
Au
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10 JJä
20
30
40
KHM
HM
H
Neue
Ne
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Burg
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rg
Schat
Schatzchat kammer
ammer
e
Wagenburg
Wa
W
agenbu
urg
MVK
ÖTM
Ö
TM
T
50
Com­municating the Museum im Juli, die
Per­formance der Künstlerin Irene Andessner
im August unter Teilnahme von u. a. GD
Dr. Sabine Haag und Dir. Dr. Karl Schütz,
die Aufführungsserie der sehr erfolgreichen
Produktion Ganymed Boarding in der
Gemäldegalerie/KHM von September bis
November, der Kongress Egypt & Austria
im Medienraum im September, die Auf­
führungsserie von Alma Mahler im ÖTM,
Neuer Vortragssaal, 2. Stock, KHM
60
die Eröffnung von African Lace mit der
70
sehr eindrucksvollen Modenschau im
Oktober im MVK, der bereits einige80
Jahre
90
stattfindende Markt der Völker im November im MVK, die erneute Teilnahme an
der Wiener Lesefestwoche im November
mit Lesungen von Ken Follett in der
Neuen Burg, die CD-Präsentation des
Countertenors Andreas Scholl in den
Räumen der SAM u. v. m.­
Ken Follett und Margarethe von Schwarzkopf bei der Lesung aus seinem Roman
Sturz der Titanen in der Neuen Burg im Rahmen der Lesefestwoche der BUCH WIEN
2010. ©: Fotostudio Richard Schuster
Abteilungen
Ausstellungsmanagement
Dr. Christian HÖLZL,
Abteilungsleiter, Prokurist
Mag. Ulrike BECKER
Mag. Marianne HERGOVICH
Mag. Friederike HILLEBRAND
Dr. Sandra Maria RUST
Anita ANTONY
„Sammeln“ und „Bewahren“ zählen zu den
primären Aufgaben der Museumsarbeit, doch
erst durch die nähere Auseinander­setzung
mit den gesammelten Objekten, ihre wissenschaftliche Be- und Aufarbeitung und
ihre Präsentation und Vermittlung in Dauerund Sonderausstellungen erfüllt das Museum
seinen gesellschaftlich relevanten Zweck.
Sonderausstellungen erlauben es auf sehr
unmittelbare Art und Weise, unterschied­
liche Entwicklungen und Sichtweisen darzustellen und Kontexte, auch fachübergreifend,
zu erzeugen, die zusätzlich zu den Informationen zu einem Einzelobjekt oder einer
Objektgruppe den gedanklichen Assozia­
tionen des Publikums freien Raum geben.
Ziel einer Ausstellung ist weit mehr als die
Vermittlung klassischer Informationen, es
ist die Umsetzung eines inhaltlichen Konzeptes, das es dem Publikum erlaubt, in
eine „andere Welt“ einzutauchen und
diese zu entdecken.
Sonderausstellungen
Das Kunsthistorische Museum mit MVK und
ÖTM hat auch 2010 sowohl im In- als auch
im Ausland eine Reihe bedeutender Ausstellungsprojekte realisiert. Die Mitarbeiterinnen
der Abteilung haben sämtliche Projekte im
Kunsthistorischen Museum und im Museum
für Völkerkunde betreut, bei der Organisation der Ausstellung Alexander der Große
in Leoben mitgewirkt und zusätzlich administrativ weitere Auslandsprojekte unterstützt.
Während die Vorbereitungen für die Ausstellungsprojekte 2010 bereits voll im Gange
waren, mussten zunächst noch der Abbau
und Rücktransport der Ausstellung Karl der
Kühne, die im September 2009 eröffnet
wurde und unmittelbar nach Jahreswechsel
endete, organisiert und durchgeführt
werden; dazu kam die budgetäre Abwick-
lung. Ähnliches gilt für die beiden Projekte
Made in Japan und Sitting Bull und seine
Welt im MVK.
Im Kunsthistorischen Museum begann das
Jahr mit einer von Sabine Pénot und Elke
Oberthaler kuratierten Ausstellung, in deren
Fokus das weltweit bekannte Gemälde Die
Malkunst von Jan Vermeer stand. In einer
Art „Spurensicherung“ wurde versucht,
Vermeers Arbeitsweise auf die Spur zu
kommen, technische Fragen zu den Farbpigmenten und zu den möglichen Grundlagen der perspektivischen Konzeption des
Gemäldes zu erörtern, gleichzeitig aber
auch seine zahlreichen Bedeutungsebenen
anhand der Bildrequisiten zu beleuchten.
Die herausragende künstlerische Qualität
des Werkes spiegelt sich in der intensiven
Beschäftigung und Rezeption durch andere
Künstler bis hin zur zeitgenössischen Kunst
wider. Eine Auswahl moderner und zeit­
genössischer Werke rundete dieses Aus­
stellungsprojekt ab, das besonderen
Medienanklang fand.
Fortgesetzt wurde die 2009 ins Leben
ge­rufene Reihe „Intermezzo“ mit einer
Ausstellung zum Thema Porträt. Der Idee
dieser Reihe entsprechend haben mehrere
Kuratorinnen und Kuratoren sammlungsübergreifend zusammengearbeitet und
den reichen Porträtbestand des KHM,
nach zehn Themenschwerpunkten ge­
gliedert, präsentiert. Dabei konnten den
Besucherinnen und Besuchern interessante
und überraschende Bezüge zwischen den
oft auch zeitlich weit auseinander liegenden Porträts, aber auch bemerkenswerte
Gegenüberstellungen geboten werden.
Einmal mehr hat das KHM mit dieser
Ausstellung das qualitativ breite Spektrum
seiner Sammlungen eindrucksvoll unter
Beweis gestellt (und genutzt).
Im KHM befindet sich die größte und beste
Sammlung von Werken des Hans von
Aachen, der am Ende des 16. Jahrhunderts
als Kammermaler an den Hof Kaiser Rudolfs II.
nach Prag berufen wurde. Es ist dies die
153
154
Ausstellungsmanagement
erste monografische Ausstellung dieses
Künstlers, der in seinen Gemälden die
verfeinerte Hofkultur der Spätrenaissance
repräsentierte. Die Ausstellung entstand in
Kooperation mit dem Suermondt-LudwigMuseum in Aachen und der Burggalerie
in Prag, wobei die administrative, organi­
satorische und finanzielle Abwicklung des
auch von der EU geförderten Projektes für
die Abteilung eine große Herausforderung
darstellte und von ihr besonderen Einsatz
verlangte.
Ausstellung zum holländischen Gruppenporträt: Anlieferung einer Leihgabe über die Haupttreppe des KHM
Eine der großformatigen Leihgaben bei der Anlieferung
Installation der Leihgaben im Saal XII der Gemäldegalerie
Ausstellungsaufbau
Ursprünglich im Jahresprogramm nicht vorgesehen, konnte, auch dank großzügiger
Sponsoren, schließlich recht kurzfristig im
Saal XII der Gemäldegalerie ein mit elf
Gemälden vergleichsweise kleines, aber
für das Haus sehr interessantes Projekt über
155
das holländische Gruppenporträt verwirklicht werden. Die Gemälde zeigen ver­
mögende Stadtbürger in Lebensgröße bei
der Wahrnehmung gemeinsamer öffent­
licher Aufgaben, sie spiegeln die sozialen
Verhältnisse in den holländischen Städten
des 17. Jahrhunderts wider. Der Transport
und die Einbringung der teilweise mehr
als 6 m langen Bilder erforderten ein beson­
deres Maß an Vorbereitung und Umsicht
beim Auf- bzw. Abbau der Ausstellung.
Mit der Ausstellung Sammeln: Zeitver­
schwendung oder Kunst, die nur peripher
von der Abteilung mitbetreut wurde, hat
das KHM einen neuen Weg eingeschlagen,
indem Schülerinnen und Schüler einer
Allgemeinbildenden Höheren Schule zur
Entwicklung, Planung und Durchführung
einer Ausstellung eingeladen wurden. Es
waren dies eine interessante Erfahrung, eine
hochmotivierte Schülergruppe, ein sehr
beeindruckendes Ergebnis und ein ansprechendes Katalogbuch.
Erstmals eingeladen waren in diesem Jahr
Künstlerinnen und Künstler der Universität
für Angewandte Kunst Wien, die während
der Art Week Vienna eigene Kunstwerke
bzw. Performances in den Räumen und
mit Bezug zum KHM präsentierten.
Neben einigen kleineren Ausstellungs­
projekten wie Moved Generations und
Unsichtbare Welten, die von Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern des MVK in Eigenverantwortung umgesetzt wurden, widmete sich
das Ausstellungsprogramm des MVK mit
James Cook und die Entdeckung der Südsee
einer bedeutenden Entdeckerpersönlichkeit
und mit African Lace dem Thema Handel,
Mode, Kreativität.
James Cook, der zwischen 1768 und 1779
auf der Suche nach einem vermuteten
Südkontinent und einer Nordwestpassage
zwischen Asien und Amerika drei Mal die
Welt umsegelte und dabei schließlich auch
auf der von ihm entdeckten Inselgruppe
Hawaii einen gewaltsamen Tod fand, gehört
bis heute zu den faszinierendsten Entdeckerpersönlichkeiten. In der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts geboren, war James Cook nicht
nur selbst ein Kind der Aufklärung, sondern
hat dieses Zeitalter und die späteren Entwicklungen durch seine Reisen und den damit verbundenen wissenschaftlichen Erkennt­
nissen auch wesentlich mitgeprägt. Die
Ausstellung vereinte erstmals die Bestände
der bedeutendsten Cook-Sammlungen in
internationalen Museen und versuchte, anhand von mehr als 500 Objekten die Reisen
an die damaligen Enden der Welt und ihre
Erkenntnisse zu veranschaulichen. Auch das
MVK besitzt eine bedeutende Sammlung von
Objekten von den Cook’schen Reisen, die
zum ältesten Bestand des Museums zählen.
Bedeutung und Umfang des Projektes haben
den Ausschlag dafür gegeben, diese Ausstellung in Kooperation mit anderen Partnern zu realisieren. Vor der Station Wien
war die Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle der BRD in Bonn zu sehen, im
Anschluss an Wien im Historischen Museum
in Bern, woher die Familie des Malers John
Webber stammte, der James Cook auf seiner
dritten Reise als Maler begleitete.
Die Ausstellung African Lace beschäftigt
sich mit industriell gefertigten Stickerei­
stoffen, die vornehmlich in Österreich für
den nigerianischen Markt hergestellt werden und seit über 50 Jahren das öffentliche
Erscheinungsbild der Nigerianerinnen weltweit prägen. Neben Stoffen und Gewändern
aus den Sammlungen in Nigeria, im British
Museum und im MVK wurden speziell für
diese Schau von mehreren nigerianischen
Modeschöpfern Modelle angefertigt, die
während der Eröffnungsfeier vorgeführt
wurden und in einer Auswahl in der Ausstellung präsentiert werden. Diese mit
großer Sorgfalt und viel Geschmack zu­
sammengestellte Schau wird als Projekt
einer Kooperation zwischen dem MVK und
Nigeria im Jahr 2011 voraussichtlich auch im
Nationalmuseum in Lagos und im Museum
in Ibadan gezeigt werden können.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Christian Hölzl
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
14.–16.4. Amsterdam, International
Exhibitions Organizers Group (IEO),
Steering Committee Meeting
Mag. Friederike Hillebrand
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
25.11. Management des expositions –
Du concept à la réalisation, KHM
Dr. Sandra Maria Rust
Publikationen
Das Palais Thinnfeld (1740–1742). Barocke
Baupraxis und Bauherrnschaft in der Mur­
vorstadt in der ersten Hälfte des 18. Jahr­
hunderts, in: F. Bouvier – N. Reisinger
(Hgg.), Historisches Jahrbuch der Stadt
Graz, Bd. 40, 2010, 55–76
Das Palais Thinnfeld in Graz (1740–1742).
Ein Bauwerk nach Plänen des Wiener
Hofbaumeisters Anton Erhard Martinelli, in:
Život Pražských Paláců/Das Leben in Prager
Palästen. Adelige Paläste als ein Bestandteil
des städtischen Organismus seit dem Mittel­
alter bis zur Gegenwart (9. – 11. Oktober
2007) (DOCUMENTA PRAGENSIA XXVIII),
Prag 2009/2010, 485–504
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
14.–16.4. Amsterdam, International
Exhibitions Organizers Group (IEO),
Steering Committee Meeting
156
Museum und Publikum – Kunsthistorisches Museum
Mag. Andreas ZIMMERMANN,
Abteilungsleiter
Dr. Rotraut KRALL
Dr. Konrad Friedrich SCHLEGEL
Mag. Agnes STILLFRIED
Mag. Daniel UCHTMANN
Brigitta HOCHLEITNER
Mag. Alessandra ARSENI
Dominik BANKLER
Dr. Friederike FORST-BATTAGLIA
Mag. Martina HAUSCHKA
Nataliya HENERALOVA
Mag. Barbara HERBST
Mag. Gundula HICKISCH
Mag. Michaela HUBER
Lisa JUEN
Wolfgang KOPF
Manuel KREINER
Roman LIST
Mag. Andrea MARBACH
Mag. Ilona NEUFFER
Mag. Sabine NIKOLAY
Mag. Magdalena ÖLZANT
Charlotte PERSOGLIA
Alexander PIRKER
Dagmar PREINERSTORFER
Elisabeth RITTER
Eve SARGE
Mag. Birgit SCHMIDT
Julia STROMMER
Mag. Fedora SZECHENYI
Mag. Elisa WAGNER
Rolf WIENKÖTTER
Führungen
Insgesamt 59.627 Besucher nahmen 2010
an den 3183 von der Abteilung Museum
und Publikum veranstalteten Führungen,
Vorträgen, Workshops und Ferienspiel­
aktionen teil. Die Steigerung gegenüber
dem Vorjahr um 13 % ist auf die deutlich
erhöhte Nachfrage von Schulklassen zurückzuführen: In 1424 Klassen (2009: 1116)
kamen 26.932 Schüler (2009: 21.117),
was einen Anstieg um 28 % bedeutet.
Neben zahllosen bestellten Führungen
fanden Führungen für Staatsbesuche und
andere offizielle Delegationen ebenso statt
wie Lehrerführungen durch verschiedene
Sonderausstellungen und im Zusammenhang mit Ganymed Boarding.
Die MuP bot Ausstellungs-Previews für die
Museumsfreunde an und wirkte mit Führungen an Kooperationen u. a. mit der Viennale,
den Wiener Festwochen, der Firma Mühlbauer oder dem Wiener Eistraum mit.
Sonderveranstaltungen
Öffentliches Führungsprogramm
Bei den von der MuP angebotenen Spezialführungen, Mittagszyklen, Abendführungen
und Kunstkontext-Vorträgen stieg das
Publikumsaufkommen stark an; die Mittags­
zyklen mussten zeitweise verdoppelt werden. Dieses Programm bezog sich gleichermaßen auf die Sonderausstellungen wie
auf die Sammlungen des KHM und wurde
in umfangreichen und 2010 neu gestal­
teten Kunstvermittlungs-Programmen
publiziert.
Das KHM beteiligt sich am 2. März an dem
bundesweiten Aktionstag Schule schaut
Kunst, an dem rund 500 SchülerInnen das
breit gefächerte Vermittlungsangebot der
MuP in Anspruch nahmen. Darüber hinaus
war die MuP organisatorisch und mit Führungsangeboten an weiteren Sonderveranstaltungen beteiligt, etwa dem Open House
für die Mitglieder des Vereins der Freunde des
Kunsthistorischen Museums am 22. Februar,
dem Tag der Wagenburg am 25. April, der
Kriminacht am 28.September oder der
Langen Nacht der Museen am 2. Oktober.
Audio Guide
Mag. Natalie LETTNER
Mag. Alexander SMITH
Christina FELZMANN
Andreas PRUNER
David SCHREIER
Aktionstag Schule schaut Kunst am 2. März 2010 mit Mag. Fedora Szechenyi
Abteilungen
Ko-Kuratierung, Ausstellungs­
beschriftungen, Übersetzungen
Die MuP wirkte 2010 in zwei Kuratorenteams mit: in demjenigen für die Aus­
stellung Starke Köpfe. Porträt(s) des Kunst­
historischen Museums (Intermezzo 02;
Mag. Daniel Uchtmann) und in dem für
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der
Kunst (Intermezzo 03; Mag. Agnes Stillfried).
Zudem war die MuP an den Objekttexten
für Hans von Aachen, Hofkünstler in Europa
beteiligt und erarbeitete die Objekt- und
Wandtexte für Boris Orlow: Parcours der
Helden und weitere Sonderausstellungen.
Ferner erstellte die MuP (Mag. Stillfried) die
Texte und Übersetzungen zum Audio Guide
für Kinder (KHM und Schatzkammer) sowie
für weitere Audio Guides, für Saaltexte zur
Ägyptisch-Orientalischen Sammlung und zur
Gemäldegalerie, ferner Übersetzungen der
Summaries im Jahrbuch des KHM und zum
Ausstellungskatalog Kuwait 2011 und sonstige Texte und Übersetzungen für diverse
Sammlungen und Abteilungen des KHM.
Atelier im KHM
Das ganze Jahr über war die MuP mit dem
Projekt des KHM-Ateliers beschäftigt, das
am 19. Februar 2011 seinen Betrieb aufnehmen wird. Hier bietet sich nun künftig
die Möglichkeit, das in einem Besuch der
Sammlungen und Sonderausstellungen
Erfahrene durch anschließendes eigenes
künstlerisches Gestalten zu vertiefen.
Neben der architektonischen Planung
wurden neue, handlungsorientierte und
somit aktivierende, vielfach auch sammlungsübergreifende Themen und Führungskonzepte entwickelt, die den Atelieraktionen
vorausgehen werden. Diese Angebote richten sich in Sonntags­ateliers an die jungen
IndividualbesucherInnen, werktags an
Schulklassen. Workshops für Erwachsene
sind ebenfalls vorgesehen.
Mit dem Atelier kann das KHM künftig
jungen Familien einen adäquaten Rahmen
für Kindergeburtstagsfeiern bieten und damit einem bislang eher unterrepräsentierten
Publikumssegment entgegenkommen.
Diese Neuausrichtung der Kunstvermittlung
am KHM wurde durch einen ganztägigen
Team-workshop der MuP am 21. Juni unter
Beteiligung auswärtiger ReferentInnen
unterstützt. Dem internen TeambuildingProzess diente auch eine mehrwöchige
Weiterbildung zu Stimmbildung und
Körpersprache mit Jacqueline Kornmüller.
Praktisch erprobt wurden neue Konzepte
anlässlich der Ausstellung Starke Köpfe
im Sommer-Ferienspiel, an dem rund
300 Kinder teilnahmen (Konzept:
Mag. Barbara Herbst) und in einem ersten
Erwachsenen-Workshop am KHM (PorträtModellieren mit Mag. Ilona Neuffer).
Projekte
Drei vom BMUKK unterstützte Projekte
sind 2010 sehr erfolgreich angelaufen und
werden fortgesetzt: Wien heute und zur
Zeit Maria Theresias (hieraus entwickelte
sich ein Canaletto-Projekt mit AmerlingGymnasium und Dr. Schlegel), die Ent­
deckungsreise im Kunsthistorischen Museum
für blinde und sehschwache Kinder, Jugendliche
und Erwachsene (Dr. Krall) und der Lehrer­
arbeits­kreis Das Kunsthistorische Museum
als Partner für den Unterricht (Mag. Neuffer,
Dr. Krall, Dr. Schlegel). Vorbereitet durch
einen Workshop schufen Schülerinnen und
Schüler der Höheren Graphischen Lehrund Versuchsanstalt einen Dokumentarfilm
über den Aufbau der Ausstellung Hans von
Aachen. Hofkünstler in Europa.
Porträt-Modellier-Workshop mit Mag. Ilona Neuffer
157
158
Museum und Publikum – Kunsthistorisches Museum
Personelle Veränderungen
Die Abteilung wird seit dem 1.1.2010 von
Andreas Zimmermann geleitet. Die ehemals freien MitarbeiterInnen sind seit dem
1.1.2010 als MuseumspädagogInnen mit
erhöhter Flexibilität der Dienstleistung angestellt. Mit 1. Mai 2010 wechselten die
Audio Guide-Agenden von der Abteilung
Shops und Repro in die Abteilung
Museum und Publikum unter der Leitung
von Mag. Andreas Zimmermann.
Audiotexte: Mag. Natalie Lettner;
Organisation: Mag. Alexander Smith.
Amsterdams Historisch Museum; Hans von
Aachen. Hofkünstler in Europa
Museum für Völkerkunde:
James Cook und die Entdeckung der Südsee;
African Lace. Österreichische Stoffe für
Nigeria
Österreichisches Theatermuseum:
„leider bleibe ich ein eingefleischter Wiener“.
Gustav Mahler und Wien
Schloss Ambras: Nozze italiane. Öster­
reichische Erzherzoginnen im Italien des
16. Jahrhunderts
Highlights in Spanisch, Russisch und
Japanisch
Seit dem 1.1.2010 leitet Mag. Andreas Zimmermann
die Abteilung Museum und Publikum
Audio Guide
Neues Buchformat
Ausstellungen
Zu der Ausstellung Starke Köpfe entstand in
enger Zusammenarbeit mit Mag. Michaela
Noll ein Museumsbuch für junge Leser. Das
hier entwickelte Format wird (zunächst bei
der Ausstellung Schaurig schön) fortgesetzt.
Für folgende Ausstellungen standen Audio
Guide-Führungen in den Sprachen Deutsch
und Englisch zur Verfügung:
Kunsthistorisches Museum:
Vermeer. Die Malkunst; Goldenes Zeitalter.
Holländische Gruppenporträts aus dem
Für das KHM am Burgring und für die
Schatzkammer gibt es seit dem Jahr 2010
erstmals auch Highlightführungen für
spanischsprachige, russische und japanische Besucherinnen und Besucher.
42 Audiotexte im KHM am Burgring und
10 Objektbeschreibungen in der Schatzkammer stehen nun (zusätzlich zu solchen
in Deutsch, Englisch, Französisch und
Italienisch) in diesen Sprachen zur Ver­
fügung. Damit können in diesen Häusern
80 Prozent unserer Besucher eine Audio
Guide-Führung in ihrer Muttersprache in
Anspruch nehmen.
Kuratoren-Führungen
Bei ausgewählten Ausstellungen sind auf
den Audio Guides auch die Stimmen der
Kuratorinnen und Kuratoren zu hören. So
begleitete etwa der Direktor der Gemäldegalerie Karl Schütz die Besucherinnen und
Besucher durch die Ausstellung Goldenes
Zeitalter und Hans von Aachen. Zur James
Cook-Ausstellung sprach Christian Feest,
der Direktor des Museum für Völkerkunde.
Auf dem Audio Guide zu African Lace waren
nicht nur die Kuratorin, Barbara Plankensteiner, zu hören, sondern u. a. auch
Designer, Händlerinnen und Journalisten.
Abteilungen
Director’s Tour
Wissenschaftliche Tätigkeit
Neu ist auch die Director’s Tour. General­
direktorin Sabine Haag spricht zu ausgewählten Werken im Haupthaus des KHM
und in der Schatzkammer.
Mag. Andreas Zimmermann
Publikationen
150.000 Benutzer
In allen Häusern des KHM wurden in diesem
Jahr insgesamt 1.333 Audiotexte angeboten, inklusive der Texte zu den permanenten Sammlungen. Das ergibt pro Sprache
eine Gesamthörzeit von rund 30 Stunden.
Über 150.000 Besucherinnen und Besucher
haben dieses Angebot genutzt und sich von
einem Audio Guide durch die Sammlungen
führen lassen.
Audioguide-System
Seit dem 1. 1. 2010 kommt neben dem
Modell exSite auch das neueste Audioguide-Modell der Espro Acoustiguide Group
zum Einsatz: Das Opus System verfügt im
Gegensatz zu dem Vorgängertyp über eine
wesentlich verbesserte Tonqualität, mehr
Speicherplatz und einen hochauflösenden
Bildschirm, der dem Besucher eine schnelle
Zuordnung des gehörten Texts zum Objekt
ermöglicht. Außerdem bieten die neuen
Geräte eine benutzerfreundliche Bedienung,
ein modernes Design sowie wegen ihres
geringen Gewichts einen zeitgemäßen
Tragekomfort.
Div. Beiträge in: Starke Köpfe. Porträt(s)
des Kunsthistorischen Museums. Ein
Museumsbuch für junge Leser, Wien 2010
Beitrag in: Ausstellungskatalog Sammeln:
Zeitverschwendung oder Kunst?, Wien
(KHM) 2010
Dr. Rotraut Krall
Publikationen
Div. Beiträge in: S. Haag (Hg.), Starke
Köpfe. Porträt(s) des Kunsthistorischen
Museums. Ein Museumsbuch für junge
Leser, Wien 2010
des Kunsthistorischen Museums. Ein
Museumsbuch für junge Leser, Wien 2010
War into Art. The Tapestries celebrating
Emperor Charles V Campaign Against
Tunis, in: Journal of the Dar al Athar
al-Islamiyyah, Bd. 31, 2010
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
War into Art. The Tapestries celebrating
Emperor Charles V Campaign Against
Tunis, Dar al Athar al Islameyya, Kuwait
Mag. Daniel Uchtmann
Publikationen
Identifikationen, in: Ausstellungskatalog
S. Haag (Hg.), Starke Köpfe. Porträt(s)
des Kunsthistorischen Museums, Wien
(KHM) 2010; Objekttexte ebenda
Dr. Konrad Friedrich Schlegel
Redaktion von: S. Haag (Hg.), Starke Köpfe.
Porträt(s) des Kunsthistorischen Museums.
Ein Museumsbuch für junge Leser, Wien
2010, und div. Beiträge ebenda
Publikationen
Lehrtätigkeit
Div. Beiträge in: S. Haag (Hg.), Starke
Köpfe. Porträt(s) des Kunsthistorischen
Museums. Ein Museumsbuch für junge
Leser, Wien 2010
WS 2009/10 Kunstgeschichte der Neuzeit,
Wien, Wirtschaftsförderungsinstitut der
Wirtschaftskammer Wien, Vorlesungen im
Rahmen der Ausbildung zum/zur Fremden­
führer/-in
Mag. Agnes Stillfried
Publikationen
111 Meisterwerke für junge Besucher
(Meisterwerke des Kunsthistorischen
Museums, hg. von S. Haag, Bd. 11)
Div. Beiträge in: Ausstellungskatalog
S. Haag (Hg.), Starke Köpfe. Porträt(s)
April/Mai Unterricht für Bildnerische Erziehung, Bundesgymnasium Wien 19, Döblinger Gymnasium: Abriss der abendländischen Kunstgeschichte zur Darstellung der
Geschlechterbeziehungen in der Kunst:
Ideen vom Leben: durch Beteiligung gegen
Ausgrenzung. Ein Projekt der Vermittlungsinitiative Kulturvermittlung mit Schulen in
Bundesmuseen 2010 von KulturKontakt
Austria im Auftrag des Bundesministeriums
für Unterricht, Kunst und Kultur
159
160
Publikationswesen
Dr. Elisabeth HERRMANN,
Abteilungsleiterin
Mag. Annette SCHÄFER
Dr. Karin ZELENY
Das Kunsthistorische Museum gibt ein
reiches Spektrum an Publikationen heraus,
die eng mit seiner grundsätzlichen Auf­
gabenstellung als „Wissenschaftliche
Anstalt“, dem Bewahren, Präsentieren,
Erforschen und Sammeln der Objekte,
verbunden sind.
Die größte Breitenwirkung haben zweifellos
die Kataloge für die Sonderausstellungen
des KHM; sie verbinden ein großzügiges
Layout und eine möglichst perfekte
Qualität der Abbildungen mit einem hohen
wissenschaftlichen Anspruch, wobei zugleich
eine publikumsgerechte Präsentation der
Inhalte angestrebt wird. Vor allem im Bereich der verschiedenen Publikumsführer
und Bildbände gibt es einen ständigen
Bedarf an fremdsprachigen Ausgaben, dem
nachzukommen sich das Museum bemüht.
Rein wissenschaftlichen Zwecken dienen
die Reihe der „Schriften des KHM“ und die
Sammlungskataloge. Die „Technologischen
Studien“ sind Themen der Konservierung,
Restaurierung, Forschung und Technologie
gewidmet. Einen Überblick über die Leistungen des KHM gibt der Jahresbericht.
Alle diese Publikationen werden jedoch
an Alter und Ehrwürdigkeit durch das von
Insidern immer noch liebevoll als das
„allerhöchste“ bezeichnete Jahrbuch des
Kunsthistorischen Museums übertroffen,
dessen erster Band bereits 1882 erschien.
Die Abteilung Publikationswesen ist als
interne Servicestelle für die Herausgabe
und das Lektorat dieser Publikationen
verantwortlich.
Folgende 2010 erschienene Publikationen
wurden von ihr betreut:
Ausstellungskataloge
Vermeer. Die Malkunst. Spurensicherung
an einem Meisterwerk. Vermeer. The Art of
Painting. Scrutiny of a Picture. With English
Translations of the essays, hg. von S. Haag,
E. Oberthaler und S. Pénot
Starke Köpfe. Porträt(s) des Kunsthistori­
schen Museums, hg. von S. Haag
Goldenes Zeitalter. Holländische Gruppen­
porträts aus dem Amsterdams Historisch
Museum, hg. von S. Haag und K. Schrenk,
Redaktion: K. Schütz
Sammeln: Zeitverschwendung oder Kunst?,
hg. von S. Haag
V. Sandbichler, Die Hochzeit Erzherzog
Ferdinands II. Eine Bildreportage des
16. Jahrhunderts, hg. von S. Haag
Nozze italiane. Österreichische Erz­
herzoginnen im Italien des 16. Jahr­
hunderts, bearb. von A. Auer, M. Rauch,
V. Sand­bichler und K. Seidl, hg. von
S. Haag
M. Kurzel-Runtscheiner, Napoleons Hoch­
zeit. Napoleon’s Wedding. Le mariage de
Napoléon, hg. von S. Haag
African Lace. Eine Geschichte des Handels,
der Kreativität und der Mode in Nigeria;
separate engl. Ausgabe: African Lace.
A History of Trade, Creativity and Fashion
in Nigeria, hg. von B. Plankensteiner und
N. M. Adediran
„leider bleibe ich ein eingefleischter
Wiener“. Gustav Mahler und Wien,
hg. von R. Kubik und T. Trabitsch
Verkleiden – Verwandeln – Verführen.
Bühnenkostüme aus der Sammlung des
Österreichischen Theatermuseums,
hg. von U. Dembski
Abteilungen
P. Rainer, Glanz der Macht. Kaiserliche
Pretiosen aus der Wiener Kunstkammer,
hg. von S. Haag, C. Holzach und
K. Schneider
Ludwig Igálffy von Igály, Die Ambraser
Trinkbücher. Erster Band (1567–1577).
Transkription und Dokumentation
(Schriften des Kunsthistorischen Museums,
hg. von S. Haag, Bd. 12)
Periodische Publikationen
Balinese Art in Transition, hg. von
S. Kuhnt-Saptodewo, R. Mittersakschmöller,
G. Kartasasmita und L. Reinthaler
Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums
Wien, Bd. 11, hg. von S. Haag und
G. Helke
Die Galerie Kaiser Karls VI. in Wien.
Solimenas Widmungsbild und Storffers
Inventar (1720–1733), hg. von S. Haag
und G. Swoboda
Jahresbericht 2009 Kunsthistorisches
Museum mit MVK und ÖTM, hg. von
S. Haag, Redaktion: F. Pichorner
Weitere Publikationen
W. Prohaska – G. Swoboda, Caravaggio
und der internationale Caravaggismus
(Sammlungskataloge des Kunsthistorischen
Museums, hg. von S. Haag, Bd. 6;
Sammlungskatalog der Gemäldegalerie:
Rom I)
R. Hopfner, Meisterwerke der Sammlung
alter Musikinstrumente (Kurzführer durch
das Kunsthistorische Museum, hg. von
S. Haag, Bd. 1)
C. Bischoff, Meisterwerke der Gemäldegalerie
(Kurzführer durch das Kunsthistorische
Museum, Bd. 5); separate engl. Ausgabe:
Masterpieces of the Picture Gallery (A Brief
Guide to the Kunsthistorisches Museum,
S. Haag, Editor, Vol. 5)
Capolavori delle Collezioni del castello
di Ambras (Collana di guide del Kunst­
historisches Museum a cura di S. Haag
Volume 9)
A. Stillfried, 111 Meisterwerke für junge
Besucher (Kurzführer durch das Kunsthistorische Museum, hg. von S. Haag, Bd. 11)
Meisterwerke der Kunstkammer (Kurzführer
durch das Kunsthistorische Museum,
hg. von S. Haag, Bd. 12)
Starke Köpfe. Porträt(s) des Kunsthistorischen
Museums. Ein Museumsbuch für junge Leser,
hg. von S. Haag, Redaktion: D. Uchtmann
Zusätzlich hat die Abteilung Publikationswesen Saaltexte und Beschriftungen für
die Ausstellungen in KHM, MVK und ÖTM
sowie für die Sammlungen des KHM,
Pressetexte, Werbematerial etc. lektoriert
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Karin Zeleny
Forschungen
Abschluss der Forschungen zum ersten Band
des Ambraser Trinkbuches. Transkription der
darin enthaltenen Namen und biographische
Nachforschungen (gemeinsam mit L. Igálffy).
161
162
Corporate Design
Stefan Zeisler,
Abteilungsleiter
Heidi PEIN
Im Jahr 2009 bestand die Hauptaufgabe
der neuen Stabsstelle Corporate Design
darin, die CI zu adaptieren, das veränderte
Design in die Drucksorten zu übernehmen
sowie schrittweise das Erscheinungsbild der
Häuser zu verbessern.
tieren – den Zuschlag erhielt das Team
Blaich & Delugan. Alle Wünsche und
Anforderungen wurden erhoben und in die
Gestaltung miteinbezogen, mit Jahresende
konnte die Planung finalisiert werden. Die
Umsetzung erfolgt im 1. Quartal 2011.
So wurde einerseits das Weglassen der
dominanten grünen Farbe in weiten Be­
reichen des Außenauftritts betrieben.
Dazu kamen andererseits die Adaption des
CD-Manuals, die Überwachung von dessen
Einhaltung und das Bestreben, wichtige
Publikationen im Haus gestalten zu lassen,
ferner Projekte wie die Einrichtung der
Reading Lounge im 2. Stock des KHM
sowie die Restaurierung und Pflege historischer Bauelemente und Objekte.
Durch ein gemeinsames Budget des Gebäudemanagements mit dem Corporate
Design wurde die Restaurierung der aufwändigen Decken im Eingangsbereich des
Kunsthistorischen Museums ermöglicht.
Diese erstrahlen nun in neuem Glanz.
Fortgesetzt wurde auch das Bestreben, den
Statuen und Büsten in den Bereichen außerhalb der Sammlungen gebührend Respekt
zu zollen, indem im 1. Stock weitere 6 Objekte restauriert wurden. Des Weiteren wurden das Vestibül und der Stiegenaufgang
mit dem großen Deckengemälde mit Hilfe
modernster Technologie neu eingeleuchtet.
2010 stand im Zeichen von umfassenden
Projekten, die das Erscheinungsbild im erweiterten Sinn aller zum KHM gehörenden
Häuser betreffen.
Nach eineinhalbjähriger Laufzeit war der
Zeitpunkt gekommen, den KHM-Webauftritt zu evaluieren. In der ersten Hälfte
des Jahres wurde das Projekt „InternetUsabilitycheck“ durchgeführt, welches sich
zum Ziel setzte, den Internetauftritt des
KHM mit ÖTM und MVK zu verbessern. Im
Auftrag des KHM wurden die Internetseiten
durch externe Spezialisten überprüft und
bewertet. Auf Basis der gesammelten Er­
fahrungen wurde eine Projektgruppe ins
Leben gerufen, welche eine neue Struktur
für die Webseiten erarbeitete. Die strukturelle Arbeit war mit Ende des Jahres abgeschlossen. Die finale Überarbeitung der
Webseite ist im Zuge des Re-BrandingProzesses 2011 geplant.
Der Kreativdirektion wurde die Projekt­
leitung für die Neugestaltung des Vestibüls
übertragen. Konkret bedeutet das einen
neuen Info- und Audio Guide-Stand, die
Überarbeitung des Eingangsbereichs und
des Leitsystems sowie die Anschaffung
neuer Sitzmöbel. Drei Architektenbüros
wurden eingeladen, ihre Ideen zu präsen-
In Zusammenarbeit von Gebäudemanage­
ment, Besucherdienst und Corporate Design
entwickelte man einen Aufgabenkatalog,
welcher die Verbesserung des Erscheinungsbildes und Regeln zu Abläufen bzw.
Standards in den Besucherbereichen im
Detail festlegt.
Um für die Museumsfreunde einen ge­
eigneten Bereich zu schaffen, wird die
bestehende Lese-Lounge dementsprechend
umfunktioniert. Die notwendigen Planungen für dieses Unternehmen konnten mit
Unterstützung des Gebäudemanagements
mit Ende des Jahres abgeschlossen werden.
Die Realisierung ist für das erste Quartal
2011 geplant.
Gestartet wurde ebenso ein Projekt zur
Konzeption eines neuen Erscheinungsbildes
für das Café in der Kuppelhalle des KHM.
Es soll ein traditionsbewusster Ort der Entspannung und des Genießens geschaffen
werden. Hierbei besteht unter anderem
ein zentrales Anliegen darin, ein neues
Lichtkonzept zu entwickeln, welches die
Bedeutung der reichhaltigen Architektur
unterstützt.
163
Eine besonders interessante Herausforderung stellte die Projektleitung der von
Brigitte Kowanz kuratierten Ausstellung
Story Behold, Story Be Told dar, welche
im November eröffnet wurde. Neun junge
Künstler präsentierten mit großzügiger
Unterstützung der Direktion der Gemäldegalerie ihre Arbeiten, wodurch ein interessanter Dialog zwischen den historischen
Sammlungen und zeitgenössischer Kunst
entstand. Die besonders gut besuchte
Eröffnung im Rahmen der Art Week bestätigte die Intention, das Haus für moderne
Kunst zu öffnen und Wechselwirkungen,
Parallelen sowie Synergien dieser Konfrontationen zu erleben. Diese Entwicklung
wird sich in den kommenden Jahren weiter
fortsetzen.
Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war
das Einleiten der Zusammenarbeit mit dem
internationalen Künstler Jan Fabre. Bereits
nach ersten Kontakten entstand großes
Interesse an einem gemeinsamen Projekt,
das in Form einer Ausstellung im KHM
2011 verwirklicht wird. In weiterer Folge
konnte Jasper Sharp, der zuvor mehrere
Jahre für Guggenheim Venedig und
Francesca von Habsburgs Sammlung tätig
war, als Kurator der Ausstellung gewonnen
werden
Als Konsequenz der Erfahrungen der
vergangenen Jahre und der Wünsche
der Geschäftsführung ergab sich für den
Kreativdirektor der wohl weitreichendste
Projektstart im Jahr 2010. Er beschäftigte
sich mit der bisherigen Corporate Identity
und der damit verbundenen Außenwirkung
des KHM als Dachmarke.
In Zuge dessen kam es unter anderem
in London zu einem Treffen mit Richard
Village von der Agentur Fortune Street,
die für das Branding der National Gallery
verantwortlich war. Hierbei kam es zu
einem sehr interessanten Austausch von
Erfahrungen und Anregungen für den
geplanten Branding-Prozess des KHM.
Im September konnte bei einem persön­
lichen Treffen in New York mit Arthur
Cohen, einem der international wichtigsten
Männer auf dem Gebiet des Cultural Branding, sehr inspirierend über Möglichkeiten
des Brandings und der Positionierung
des KHM diskutiert werden.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Mitte des Jahres wurden im Zuge dessen
9 Agenturen eingeladen, sich für den
„Re-Branding-Prozess“ zu bewerben.
Beurteilt werden sollte in erster Linie die
Marke KHM als solche und ihre Konsequenz auf die Museen und Standorte.
Die Agenturen veranschaulichten auf sehr
unterschiedliche Art und Weise ihre professionelle Einschätzung der Situation. Die
Wahl der geeigneten Partner fiel schlussendlich kurz vor Weihnachten auf die
Agenturen Brainds für die Entwicklung
der Strategie und Riebenbauer design
für Corporate Design und Corporate
Identity.
11.–12.3. Graz, Workshop Ein Museum
erfindet sich neu. Die Entwicklung eines
neuen Corporate Design am Beispiel des
Universalmuseum Joanneum
Im Herbst wurde im Auftrag der Abteilung
Ticketing gemeinsam mit Riebenbauer
Design eine neue Jahreskartenkampagne
entwickelt. Die diesjährige Werbelinie
stand unter dem Motto „Lass dich von
Kunst inspirieren“ und wurde in Anwesenheit des Kreativdirektors in Hamburg von
Jan Burwick fotografiert und von Christoph
Himmel in Szene gesetzt und stand unter
der Artdirektion von Franz Riebenbauer.
Das Jahr 2010 stand neben der laufenden
Kontrolle und Verbesserung des visuellen
Auftritts im Zeichen des Dialogs und
der Planung. Mein besonderer Dank gilt
all jenen, die maßgeblich an der Umsetzung von Ideen, Projekten und Visionen
beteiligt waren. Last but not least wäre
nichts möglich ohne die Verlässlichkeit,
Ausdauer, Kompetenz und Geduld aller
Mitarbeiter der Abteilung Visuelle Medien,
denen an dieser Stelle Anerkennung
gebührt.
Stefan Zeisler
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
17.12. Zum Thema Museum Branding am
Beispiel KHM, Graz, Universität, Institut
für Kunstgeschichte,
164
Visuelle Medien
Stefan ZEISLER, Abteilungsleiter
Heidi PEIN
Fotoatelier
Sanela ANTIC
Michael AUMÜLLER
Jürgen BÖHEIMER
Michael EDER
Helmut JEHART
Roxane LICANDRO
Christian MENDEZ
Georg MOLTERER
Florian PAYER
Margit REDL
Thomas RITTER
Alexander ROSOLI
Andreas ULDRICH
Grafik
Angela HARTENSTEIN
Mag. Michaela NOLL
TMS
Christina ABZIEHER
Mag. Peter KLOSER
Neue Medien und Internet
Thomas GREGORC
Peter PAMEGGER
Magdalena PFEIFER
Mit dem Amtsantritt von GD Haag wurden
Anfang 2009 die Bereiche Fotografie,
Grafik, Multimedia und TMS unter der
Leitung von Stefan Zeisler zur Abteilung
Visuelle Medien zusammengefasst.
Fotoatelier
Die Aufgaben des Fotoateliers, welches zu
einer Hälfte Fotografen und zur anderen
Bildbearbeiter beschäftigt, bestehen ebenso
aus externen Aufträgen durch Kunden der
Reproabteilung wie auch aus internen Anfragen von Kuratoren, Restauratoren und
Abteilungen vom KHM, MVK und ÖTM
wie Kommunikation und Marketing sowie
Tourismus. Hinzu kommen Qualitätskon­
trolle und Drucküberwachung aller Drucksorten und Publikationen der Museen.
Anfragen aus den eigenen Häusern stehen
in Zusammenhang mit restauratorischen
Dokumentationen, beispielsweise Röntgenund Infrarotcomposés, der fotografischen
Betreuung von wissenschaftlichen Projekten
(Caravaggio und der internationale Caravaggismus, deutsche Malerei, Francesco
und Leandro Bassano) sowie die Erfassung
ganzer Sammlungsbestände für die Bild­
datenbank TMS. Des Weiteren steigt der
Bedarf an Bildmaterial für die Bereiche
Tourismus, Marketing und Presse konti­
nuierlich an. Für externe Kunden, deren
Bestellungen den Großteil der Aufträge
ausmachen, werden aus permanent wachsendem Bildmaterial digitale Daten zur
Verfügung gestellt oder aber Neuaufnahmen nach den individuellen Anforderungen
angefertigt.
Das zu einem beachtlichen Teil Glasplatten
umfassende Archiv an Schwarzweiß-Negativen, ein wichtiges Zeugnis der Museumsbzw. Objektfotografie des letzten Jahr­
hunderts, wird zwar kaum noch für den
normalen Kundenbetrieb herangezogen,
dient jedoch für wissenschaftliche Zwecke
als interessante Quelle historischer Zustände.
Die digitale Fotografie hat in unserem
Bereich der Museumsfotografie endgültig
die analoge Farb- und Schwarzweiß-Fotografie abgelöst. Es wurde 2010 kein Schwarz­
weiß-Auftrag mehr ausgeführt!
Ein Zeichen dieser Entwicklung ist das
immer wichtiger werdende Zusammenspiel
von Fotografen und Bildbearbeitern. Die
Bildbearbeiter nehmen die Rolle des Labors
ein und „entwickeln“ aus den Rohdateien
die druckfähige Abbildung in immer aus­
gefeilterer Form.
Aufgrund der Zusammenführung mehrerer
verwandter Bereiche zur Abteilung Visuelle
Medien haben sich der Workflow und die
Effizienz deutlich verbessert. Fotografen,
Bildbearbeiter, Grafiker und Webdesigner
arbeiten nun enger und konstruktiver zusammen. Dem Bestreben, die Ergebnisse
für Ausstellungskataloge, Kinderbücher,
Marketinganforderungen und die Anforderungen einer Ausstellungsbewerbung zu
optimieren, wird mit dieser Konstellation
Rechnung getragen. Ein mustergültiges
Beispiel hierfür war das Projekt der Bühnenkostüm-Ausstellung, kuratiert von Frau
Dr. Ulrike Dembski im ÖTM. In Absprache
mit der Kuratorin und der Hausgrafikerin
wurden die Objekte auf ein Layout hin
fotografiert und der Katalog wurde im
Anschluss im Haus gestaltet.
In Vorbereitung auf die Wiedereröffnung
der Kunstkammer Ende 2012 werden
parallel zu den Restaurierungen sämtliche
für die Neuaufstellung bestimmte Objekte
fotografisch dokumentiert.
Wie auch in den Jahren zuvor versuchte man,
im Rahmen von Neuaufnahmen möglichst
ganze Objektgruppen fotografisch zu er­
fassen. Auch wenn im Einzelfall kein unmittelbarer Kundenauftrag vorliegt, werden
dadurch größere Bestände zeitlich effizienter dokumentiert, was die visuelle Gesamt­
erfassung der Bestände vorantreibt und die
wissenschaftliche Arbeit erleichtert.
Abteilungen
165
166
visuelle medien
Abteilungen
Zu den größten fotografischen Projekten
2010 zählten unter anderem die Aufnahmen für African Lace und Die Kultur der
Kulturrevolution, die Erfassung des Stefan
Zweig-Nachlasses, die Aufarbeitung von
Teschners grafischem Werk sowie zum
Beispiel eine genaue Erfassung des Aller­
heiligenaltars von Dürer als ein Teil der
Betreuung des Projektes zur deutschen
Malerei.
Eine herausragende Leistung der Bildbe­
arbeitung war die Rekonstruktion der Stallburghängung der Gemäldegalerie anhand
der drei Storfferschen Bände von 1720–1733.
Jedes einzelne Blatt wurde digitalisiert und
proportional so verändert, dass im Anschluss ein 3 D-Modell der Räumlichkeiten
rekonstruiert werden konnte. Zusätzlich
erschien eine reich bebilderte Publikation,
welche ebenfalls im Haus gestaltet wurde.
2010 wurde das Fotoatelier mit 740 Auf­
trägen für Neuaufnahmen betraut. Die
digitale Station bearbeitete 1433 Anfragen.
Im ÖTM wurde das Digitalisierungsprojekt
für die Theaterfotos erfolgreich weiter­
geführt. 14.908 Objekte wurden erfasst.
Ebenso wurde im Münzkabinett das Digitalisierungsprojet mit 9.137 erfassten Objekten vorangetrieben. Im MVK wurden wichtige Objektgruppen und Neuankäufe der
letzten Jahre von Projektmitarbeitern aufgenommen. Hier wurden rund 5000 Objekte
dokumentiert. Insgesamt wurden für alle
Museen und Standorte 29.313 Objekte
fotografiert.
Es wurden 41 Infrarotcomposés und
51 Röntgenbilder im Rahmen der Projekte
deutsche Malerei und Caravaggio sowie
für diverse Restaurierungen zusammen­
gesetzt.
Sämtliche Ausstellungen aller Standorte
wurden dokumentiert und in vielen Fällen
auch in der gesamten visuellen Band­breite in Form von Plakaten, Einladungen,
Foldern, Katalogen und Pressefotos
betreut.
Grafik
Mehr als 20 Ausstellungen wurden 2010
betreut. Zu jeder Ausstellung werden Ein­
ladungen, Interneteinladungen, Folder
oder Flyer, Plakate, City Lights, Fahnen,
Transparente, Straßenbahnverkleidungen
und Inserate entworfen. Die mit den
Ausstellungsdesignern abgestimmte
Aus­stellungsgrafik besteht aus bis zu
100 Meter langen Informationswänden,
Objekttafeln, Raum­texten, Grafiken und
Landkarten.
Sieben Publikationen für Erwachsene und
Kinder sind 2010 im Haus betreut worden:
Kataloge zu den Ausstellungen Vermeer,
Starke Köpfe, dazu ein reich illustrierter
Kinderführer Starke Köpfe und ein Begleitheft, der Katalog zur Ausstellung Verkleiden.
Verwandeln. Verführen im ÖTM, ein Buch,
das aufwändig die Hängung der kaiser­
lichen Sammlung in der Stallburg anhand
der Storffer-Bände sehr anschaulich dokumentiert, ein Katalog zur Ausstellung
Sammeln: Zeitverschwendung oder Kunst? –
ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Gym­
nasium der Rahlgasse, und eine Broschüre
zum Director’s Circle des Kunsthistorischen
Museums.
Periodika zu den Führungen für Erwach­
sene und für Kinder, heuer mit neuem
Layout, stehen regelmäßig auf dem
Produktionsplan, die Floorplans und
der Audio Guide Flyer sowie der jährlich
erscheinende große ÖTM-Kinderfolder
und ein aktueller ÖTM-Vorschau-Folder
wurden aktualisiert.
Eine teilweise Neuhängung in der Gemäldegalerie ohne Objekttafeln rief zweisprachige,
beidseitig bedruckte Handouts auf den
Plan, ebenso in der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung; Pultvitrinen, div. Büromaterialien und Drucksorten, Stelen für
Eintrittspreise etc., Visitenkarten, Objekt­
tafeln für die Gemäldegalerie sind Nebenprodukte.
Regelmäßig finden in der Sammlung alter
Musikinstrumente Matineen statt, für die
Plakate und Flugzettel gestaltet werden,
zudem erhielt die Sammlung heuer einen
neuen Teilbereich, der auch von der Grafik
betreut wurde.
Der weite Bogen der Aufgaben des
Grafischen Ateliers reicht von Alltäglichem
bis zu den großen Herausforderungen
wie die Ausstellungsgrafik und deren
besucherfreundliche Umsetzung sowie
die Katalogherstellung mit Illustrationen,
ein Novum im KHM seit dem Amtsantritt
von GD Dr. Haag, in Zusammenarbeit mit
den zuständigen Kuratoren.
Tourismus und Marketing setzen verstärkt
auf Werbung im In- und Ausland. Auch
diese Agenden werden vom Grafischen
Atelier betreut, ferner Drucksorten in Form
von Foldern, Puzzles und Transparente in
verschiedenen Sprachen, darunter auch
Japanisch. Weitere Sprachen wie Russisch
und Arabisch werden folgen.
Ein multiples Betätigungsfeld, wachsend,
mit einem verstärkten internationalen
Blickwinkel, und die Grafik wird mit immer
neuen, spannenden Herausforderungen
konfrontiert, denen sie sich gerne stellt.
Bestandsdatenbank
The Museum System (TMS)
In der Bestandsdatenbank TMS werden alle
objektrelevanten Daten sowie Forschungsergebnisse, Restaurierdaten, Erkenntnisse
der Provenienzforschung bis hin zum
Ausstellungsmanagement und Daten zur
Katalogproduktion erfasst und verwaltet.
Durch die Vernetzung dieser Daten dient
TMS als Instrument, um die komplexen
Abläufe eines Museums bestmöglich zu
unterstützen und zu dokumentieren. Mit
der Vielzahl an Nutzern und der ständig
anwachsenden Zahl an Datensätzen geht
167
168
visuelle medien
eine effiziente Administration zur Qualitätssicherung der Datenbank einher.
2010 stieg der Gesamtdatenbestand um
über 78.000 Objekteinträge und es wurden
über 48.300 digitale Fotos zugespielt.
Neben einer Ausweitung des Schulungs­
angebots an die einzelnen Abteilungen
wurden mehrere Projekte umgesetzt: Das
Zeichnungsinventar der Antikensammlung,
mit einer Vielzahl an Zeichnungen von
Peter Fendi, wurde ins TMS übernommen
und mit den darauf dargestellten Objekten
der Sammlung verknüpft.
Weiters wurden die Projekte zur Daten­
migration aus Altsystemen in den Bereichen
archivarisches Sammlungsgut des Kunst­
historischen Museums, Objektbestände
des Münzkabinetts und Sammlungsbe­
stände des MVK weitergeführt.
TMS wird auch bei der Übersiedelung in
das neue Depot eine wichtige Rolle bei der
Objektverwaltung spielen. Mit Hilfe eines
Barcode-Systems soll, beginnend im neuen
Depot, vor allem die Standortverwaltung
vereinfacht werden. Als Teil der „Arbeitsgruppe Übersiedelung“ wird die ganze
Planung und Umsetzung dieses Projekts
begleitet.
Neue Medien und Internet
Im Februar 2010 startete das Projekt
„Usabilitycheck“ der KHM-Webauftritte. In
Zusammenarbeit mit der Firma Roromedia
aus Linz wurden alle Internetseiten des
Hauses einem Prüfungsverfahren unterzogen
und hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit
bewertet. Die Ergebnisse des Projekts zeigten Stärken wie auch Schwächen der Seiten
auf, welche als Grundlage für eine NeuStrukturierung dienten. So kam man beispielsweise zu dem Schluss, dass eine allgemeine Startseite (Portal) für alle Häuser zwar
die Strukturen der Museen sehr gut darstellt,
die Besucher jedoch etwas verwirrt. Ebenso
bieten die Internetseiten des KHM mit ÖTM
und MVK sehr viele Inhalte, welche an verschiedene Zielgruppen gerichtet und entsprechend der Zugehörigkeit nach internen
organisatorischen Bereichen gegliedert sind.
Es stellte sich heraus, dass auch dies der
Übersichtlichkeit der Angebote nicht förderlich ist. Eine Untergliederung der Webauftritte in einzelne zielgruppenorientierte
Bereiche würde dem entgegenwirken.
Im Mai 2010 wurde zu diesem Zweck eine
Projektgruppe gebildet, welche bis Jahresende eine neue inhaltliche Struktur für den
Aufbau der Seiten erarbeiten sollte. In Zusammenarbeit mit den inhaltlich verantwortlichen Abteilungen der Häuser wurde
ein neues Online-Konzept erstellt, welches
die generelle Seitenaufteilung, Menüführung
sowie ein neues Datenbankschema umfasst.
Verschiedene Elemente der Webseiten, wie
z. B. der Kalender, die Darstellung langer
Texte oder auch die Präsentation von Werbebannern, wurden ebenfalls überarbeitet oder
neu geplant. Auch eine grafische Überarbeitung wurde im Zuge dessen begonnen.
Dank der neuen Technologie für die Internetseiten, welche 2009 eingeführt wurde,
wird der Relaunch der Webauftritte 2011
mit verhältnismäßig geringem Aufwand
zu bewältigen sein.
Die Hauptaufgabe der Abteilung Visuelle
Medien, Neue Medien und Internet bestand natürlich auch 2010 wieder in der
Betreuung der aktuellen Internetseiten.
Es wurden unzählige Korrekturen und Anpassungen vorgenommen, diverse Sonderseiten umgesetzt und laufend Angebote
und Inhalte ergänzt.
In beratender und unterstützender Funktion
stand man verschiedenen Abteilungen der
Häuser bei der Prüfung und Realisierung
neuer Technologien und Projekte, wie
beispielsweise APPs für Mobiltelefone, das
neue helpit.khm.at-Portal oder den Foto­
automat Flick_W im Zuge der Sonderausstellung Starke Köpfe. Porträt(s) des Kunst­
historischen Museums zur Seite.
Im 4. Quartal des Jahres wurde eine neue
Newsletter-Software erworben, welche den
Versand aller KHM Mailings ab Januar 2011
übernimmt. Damit ist ein großer technologischer Fortschritt gelungen, welcher der
steigenden Zahl der Abonnenten gerecht
wird. Im Jahr 2010 konnte ein Anstieg der
Abonnenten des KHM-Newsletters um
fast 20 % verzeichnet werden. Insgesamt
erhalten nun monatlich 5000 Empfänger
den KHM-Newsletter.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Christina Abzieher
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
1.2. Dresden, Tagung der AG Sammlungsmanagement, Fachgruppe Dokumentation
des Deutschen Museumsbundes mit dem
Institut für Museumsforschung, Staatliche
Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
und dem Landesamt für Archäologie,
Dresden, Tagung Sammlungsmanagement –
Standards in Theorie und Praxis
Mag. Peter Kloser
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
11.–13.10. Berlin, Herbsttagung der Fachgruppe Museumsdokumentation des Deutschen Museumsbundes, mit folgenden
Tagungsthemen: Bericht zum Abschluss der
Einigung auf das Datenaustauschformat
LIDO im Hinblick zur Schaffung der Europäischen Kulturdatenbank Europeana;
Digitalisierung von analogen und elektronischen Tonträgern und Filmen und die daraus entstehende Problematik der Langzeitarchivierung großer Datenmengen
Abteilungen
169
170
Naturwissenschaftliches Labor
DI Dr. Martina GRIESSER,
Abteilungsleiterin
BSc. Marta ANGHELONE
Dr. Václav PITTHARD
Dipl.-Rest. Christina
SCHAAF-FUNDNEIDER
DI Sabine STANEK
Dr. Bernadette FRÜHMANN*
Dr. Katharina UHLIR*
Regina FALLMANN
Forschungsprojekte
Portable ART Analyser (PART) – Development and construction of an innovative and optimised portable XRF
instrument for the in situ, non-destructive study of unique and valuable artworks (Kurztitel: „Portables RFA-Gerät
zur Untersuchung von Kunstwerken“)
Projektleitung: Dr. Martina Griesser
Projektmitarbeit: Dr. Bernadette Frühmann,
Dr. Katharina Uhlir, Stephan Smolek
(Atominstitut der Technischen Universität),
DI Bernhard GroSSmayer, in Kooperation
mit dem Atominstitut der Technischen Universität und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Laboratorien Seibersdorf
Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. L430-N19)
Im April 2010 wurde die strahlentechnische
Bewilligung des in Kooperation mit dem
ATI und der IAEA konstruierten portablen
Röntgenfluoreszenz-Geräts (RFA) durch die
MA64 erteilt. Mit Mai 2010 konnte daher
zunächst mit ersten Testmessungen und
schließlich mit der Untersuchung von Objekten des KHM, MVK und ÖTM begonnen
werden. Parallel zur Bewilligung des Ge­rätes
wurde durch Herrn DI Großmayer die Software zur benutzerfreundlichen Bedienung
des Gerätes fertig gestellt und gemeinsam mit
Frau Dr. Frühmann ausgetestet. Erste Schwie­
rigkeiten beim Gerätebetrieb konnten beseitigt werden, weitere Verbesserungen – v. a.
für die quantitative Analyse – konnten jedoch
2010 nicht mehr abgeschlossen werden.
Zur qualitativen Untersuchung gelangte
eine Reihe von unterschiedlichen Objekten
aus den Sammlungen des KHM, MVK und
ÖTM, wie z. B. Bilder der Gemäldegalerie,
antike Vasen und Funde aus der Antikensammlung, verschiedene Münzen aus dem
Münzkabinett, einzelne Objekte der Kunstkammer, ein Manuskript aus der Bibliothek
und eine Reihe unterschiedlicher Graphikobjekte und Kulissen aus dem ÖTM (s. auch
Analysenbeispiel).
Untersuchungen von Korrosionserscheinungen und Optimierung der
Depotbedingungen für antike
Bronzemünzen mit hoch bleihaltigen
Legierungen
Projektleitung: Dr. Martina Griesser
Projektmitarbeit: René Traum,
Dr. Klaus Vondrovec
Finanzierung: Jubiläumsfonds der OeNB
(Projekt-Nr. 11990)
2010 wurde das gesamte mittels Fluoreszenzmikroskopie zur Korrosion der antiken
Bronzemünzen erstellte Datenmaterial,
inkl. aller digitalen Aufnahmen, von Herrn
Dr. Vondrovec, Herrn Traum und zwei
weiteren Mitarbeiterinnen des Münzkabinetts in die Datenbank des Münzkabinetts
übertragen, es steht somit zukünftig zur
weiteren Beobachtung des Fortschreitens
der Korrosion als Vergleichsmaterial zur
Verfügung.
Darüber hinaus wurden weiterführende
Untersuchungen der Münzoberflächen ausgewählter Objekte mit dem 3D-Mikroskop
der Fa. HIROX durchgeführt. Dabei wurden
die Möglichkeiten der Dokumentation bereits fortgeschrittener Korrosion durch die
Vermessung von Ausdehnungen und Tiefen
von Korrosionskratern, Höhen von Korrosionskrusten usw. ausgelotet. Da diese ersten
Versuchsmessungen vielversprechende
Ergebnisse erbracht haben, soll die Dokumentation mit dem HIROX-Mikroskop
noch an einer Reihe weiterer Objekte fortgeführt werden. Die mittels HIROX erhal­
tenen Daten sollen in die Datenbank des
Münz­kabinetts eingebunden werden.
Um die vermutete Trennung der 2009
durch Neutronentomographie nachge­
wiesenen Blei- und Kupferphasen im
Münzinneren während des Gussvorgangs
weiter zu untersuchen, wurden von Herrn
Traum im Sommer 2010 insgesamt vier
Gussbäume aus hoch bleihaltiger Bronze in
einer aus Spezialgips gefertigten Gussform
selbst nachgegossen. Diese Gussbäume
Abteilungen
wurden zusammen mit weiteren 30 griechischen und römischen antiken Bronzemünzen aus dem Bestand des Münzkabinetts im September 2010 an der Neutronenquelle SINQ, Messstation NEUTRA, des
Paul Scherrer Instituts (PSI), Villigen,
Schweiz, mittels Neutronen tomographiert.
Obwohl die Detailauswertung dieser Messdaten Ende 2010 noch nicht abgeschlossen
war, konnte bereits erkannt werden, dass
die römischen Prägungen in der Regel keine Entmischung von zwei Legierungsphasen zeigen, d. h. vermutlich aus weniger
bleihaltigen Legierungen und ev. auch in
einem anderen Verfahren gegossen wurden. Die griechischen (oberflächlich nicht
korrodierten) Vergleichsstücke zeigten jedoch
wieder einen ähnlichen Aufbau wie die bereits
2009 untersuchten korrodierten Objekte.
Leider ergaben die selbst gegossenen Gussbäume keine eindeutigen Ergebnisse – vermutlich aufgrund zu hoher Temperaturen
beim Gießen kam es zur deutlichen Ausbildung von Gasblasen und die Entmischung
der bleireichen und bleiarmen Phasen fand
v. a. an den Rändern dieser Gasblasen statt,
so dass mittels Neutronentomographie kein
eindeutiges Absinken der bleireichen Phasen in den Gussbäumen beobachtet werden konnte.
Im September 2010 konnte mit Mitteln des
Jubiläumsfonds ein mit der Fa. Mytron eigens entwickelter stickstoffgespülter Metallschrank angekauft werden, der die im
Münzkabinett zwischenzeitlich eingeführten Metallaufbewahrungsladen der Fa.
Schneider aufnehmen kann und in Zukunft
die Aufbewahrung der korrosionsgefährdeten Objekte in einer Atmosphäre von unter
1 % Sauerstoff und unter höchstmöglichem
Ausschluss von Luftschadstoffen ermöglicht. Der Schrank ist zur Gänze aus Stahl
gefertigt und weist keine schadstoffemittierenden Innenbehandlungen auf. Ein direkt
mit dem Schrank verbundener Stickstoffgenerator sorgt für den Ausschluss von
Schadstoffen von außen und die Einhaltung
des gewünschten Restsauerstoffgehaltes.
Mit der Umlagerung der gefährdeten Stücke durch den zuständigen Kurator, Herrn
Dr. Vondrovec, wurde 2010 be­gonnen.
Schließlich wurde im Dezember 2010 ein
Projektendbericht erstellt und gemeinsam
mit den Originalbelegen zur Prüfung an die
Oesterreichische Nationalbank übermittelt.
The innovative application of the advanced analytical techniques GC-MS,
Py-GC-MS, and FTIR-microscopy for
the investigation of organic coatings
on metal museum objects (Kurztitel:
„Organische Überzüge auf metallischen Museumsobjekten“)
Projektleitung: Dr. Martina Griesser
Projektmitarbeit: Dr. Václav Pitthard,
Mag. Helene Hanzer, Dr. Claudia KryzaGersch, in Kooperation mit DI Tatjana
Bayerová und Dr. Martina GriesserStermscheg, Universität für angewandte
Kunst, Institut für Konservierung und
Restaurierung
Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. L187-N11)
2010 wurden die Projektergebnisse mit den
Kooperationspartnern abschließend nochmals diskutiert und es wurde gemeinsam
ein Endbericht an den FWF erarbeitet. Die
Publikation der Forschungsergebnisse der
Analysen der Kunstkammerobjekte im
Journal of Cultural Heritage ist noch 2010
(zunächst elektronisch) erschienen.
Naturwissenschaftliche Untersuchungen
der Gemälde Tizians
Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden
Projektmitarbeit: Dr. Wencke Deiters,
Dr. Martina Griesser, Mag. Elke
Ober­thaler, Mag. Robert Wald,
BSc. Marta Anghelone
Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. P19032-G13)
Im Naturwissenschaftlichen Labor wurde
2010 die Auswertung der Forschungsergebnisse fortgesetzt. Dazu wurde einerseits
die Vorbereitung der Katalogtexte weitergeführt, andererseits wurde durch Frau
Anghelone der Übertrag der Daten zu den
Malschichtaufbauten aller untersuchten
Gemälde in eine Excel-Tabelle vorgenommen, die nun den Aufbau aller Querschliffe –
getrennt nach den beobachteten Grundierungs-, Farb- und Überzugsschichten – in
Deutsch, Englisch und Italienisch enthält.
Parallel dazu wurden in Kooperation mit der
Universität Turin weiterführende Analysen
an ausgewählten Querschliffen mittels
RAMAN-Mikroskopie und an einigen wenigen Originalgemälden mittels FORS (Fiber
Optic Reflectance Spectroscopy) durchgeführt.
Antike Porträts in Wien
Erarbeitung eines wissenschaftlichen
Bestandskataloges der Porträtskulptur
der Antikensammlung des KHM
Projektleitung: Dr. Manuela Lauben­
berger Projektmitarbeit: u. a. Dr. Martina
Griesser, Dr. Václav Pitthard
Finanzierung: KHM; BMWF Förderprogramm forMuse – Forschung an Museen
2010 wurden im Rahmen des forMuseProjekts im Naturwissenschaftlichen Labor
mittels Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) und/oder Rasterelektronenmikroskopie (REM) Untersuchungen
an Ergänzungsmassen und Klebstoffen
von insgesamt 37 Porträtskulpturen durchgeführt.
Für die meisten der mittels GC-MS analysierten Proben konnte Bienenwachs und/
oder Kolophonium als Hauptbestandteil
nachgewiesen werden. In einzelnen Proben
wurde darüber hinaus Schellack oder Leinöl
171
172
Naturwissenschaftliches Labor
detektiert, eine Probe besteht aus einer
Wachsmischung. In einer kleinen Anzahl
von Proben konnten auch Rückstände von
trocknenden Ölen oder Fetten als Verun­
reinigungen beobachtet werden.
Bei den anorganischen Bestandteilen der
Kittmassen – untersucht mittels REM –
handelt es sich meist um Kreide oder Gips
mit v. a. silikatischen Zusätzen oder Verunreinigungen, in Einzelfällen konnten auch
Bleiweiß, Bariumsulfat und einmal auch
Zinkweiß nachgewiesen werden.
Weitere Forschungsprojekte und
Forschungen
Transfer von Kunst unter Napoleon –
Betrachtungen zur österreichischfranzösischen Restauriergeschichte im
19. Jahrhundert anhand der Gemälde­
sammlung des KHM in Wien
Dissertationsprojekt: Mag. Natalia
Gustavson
Projektmitarbeit: Dr. Václav Pitthard,
BSc. Marta Anghelone, Dr. Martina
Griesser
Finanzierung: KHM; DOC-Stipendium der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Im Rahmen des durch ein DOC-Stipendium
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften geförderten Projektes am Institut
für Konservierung und Restaurierung der
Universität für angewandte Kunst Wien
wurde im vergangenen Jahr ein Teilbestand
der Gemäldesammlung des Kunsthistorischen
Museums auf im 19. Jahrhundert durchgeführte, konservatorische und restauratorische Maßnahmen untersucht.
In Zusammenarbeit mit dem Naturwissenschaftlichen Labor des KHM konnten an
fünf Gemälden verschiedene Arten von
Restauriermaterialien aus der Zeit näher
bestimmt werden, und zwar unter anderem
bei Rückseitenanstrichen und Doublier­
materialien.
Naturwissenschaftliche Studie der
Kunstwerke in Nako, Indien
Projektleitung: o. Univ.-Prof. Mag. art.
Dr. phil. Gabriela Krist, Universität für
angewandte Kunst Wien, Institut für
Konservierung und Restaurierung
Projektmitarbeit: DI Tatjana Bayerová und
Mag. Marie Gruber von der Universität
für angewandte Kunst Wien, Institut für
Konservierung und Restaurierung;
Dr. Václav Pitthard
Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. L335-N19)
Im Rahmen dieses FWF-Projekts wurde 2010
im Naturwissenschaftlichen Labor eine
Serie von Malschichtproben verschiedener
polychromer Skulpturen und Wandmalereien
aus vier tibetischen Tempeln in Nako, Indien,
hinsichtlich des Vorliegens organischer Bindemittel untersucht. Aus der quantitativen
Analyse der detektierten Aminosäuren konnte
als Hauptbindemittel ein tierischer Leim
nachgewiesen werden. Dies ergibt sich
vor allem aus der dominanten Menge
an Glycin sowie dem Vorhandensein von
Hydroxyprolin, die zwei charakteristische
Aminosäuren für tierische Leime dar­stellen.
Gleichzeitig sprechen die hohen Mengen
der Aminosäuren Leuzin, Isoleuzin, Valin
und Serin für das Vorliegen eines weiteren
proteinischen Bindemittels, vermutlich
Eiweiß. Darüber hinaus nachgewiesenes
Glycerin und Spuren von Fettsäuren weisen
auf Verunreinigungen durch ein pflanzliches
Öl oder Fett hin.
Erstfassungen von Kutschen und
Schlitten der Wagenburg
Projektmitarbeit: Ernst Gregor,
Pina Klonner, BSc. Marta Anghelone,
Dr. Martina Griesser
Finanzierung: KHM
Dieses Projekt wurde 2010 durch die Fortführung der Untersuchungen der im Herbst
2009 entnommenen Proben fortgesetzt.
Die Präparation der Anfang 2010 noch nicht
weiter bearbeiteten Proben als Fassungsquerschliffe und deren lichtmikroskopische
Dokumentation konnte abgeschlossen
werden. Parallel dazu wurde für die Objekte
W2, W3, W7, W8, W9, W10, W11, W12,
W58 und W65 die weiterführende Analyse
der Querschliffe mittels Rasterelektronen­
mikroskopie (REM) vorgenommen. Aufgrund der Komplexität der vorgefundenen
Schichtfolgen wurde auf Bindemittelanalysen
mittels GC-MS an den bisher vorliegenden
Proben verzichtet, weitere mögliche Probenahmen wurden jedoch bereits diskutiert.
Naturwissenschaftliche Analysen
Oddy-Tests
Auch 2010 wurden für diverse Ausstellungsbzw. Einrichtungsprojekte so genannte
Oddy-Tests – die die Auswahl geeigneter,
nicht korrosiver Ausstellungs- und Depotmaterialien ermöglichen – durchgeführt
und in die laboreigene Datenbank aufgenommen.
Abteilungen
Objektanalysen hausintern
In unterschiedlichem Ausmaß wurden Untersuchungen an folgenden Objekten (gereiht nach Sammlungen und Inventarnummern) durchgeführt bzw. externe Analysen betreut:
Sammlung
Inventarnummer
Ägyptisch-Orientalische Sammlung
3929, 6804, 7808, 7809, 7810, 7811, 8216, A 3551, I 832, SEM 1122
Antikensammlung*
17, I 3, I 9, I 11, I 79, I 126, I 199, I 209, I 218, I 228, I 229, I 252, I 255, I 256, I 380, I 832,
I 1115, I 1266, I 1270, I 1272, I 1274, I 1296, I 1308, I 1314, I 1323, I 1330, I 1334, I 1335,
I 1340, I 1351, I 1368, I 1375, I 1379, I 1381, I 1394, I 1425, I 1463, I 1467, IV 89, IV 144,
IV 195, IV 253, IV 489, IV 595, IV 679, IV 721, IV 822, IV 842, IV 878, IV 941, IV 965, IV
1040, IV 1130, IV 1411, IV 1670, IV 1873, IV 1874, IV 1981, IV 3218, IV 3440, IV3595, IV
3607, IV 3612, IV 3644, IV 3650, IV 3684, IV 4398, VI 913, VI 914,VI 5522, VI 5524, VIIb 29
(Schale Nr. 9), VIIb 34 (Schale Nr. 21), VII 1051, VII 1052, VII 1053, U 21, U 42, U 47, Theseus-Gruppe
Gemäldegalerie
47, 125, 241, 306, 363, 752, 783, 835, 838, 1129, 1168, 1251, 1562, 1780, 1973, 3483,
4398, 4399, 5777, 6435, 9129, 9150, 9799, Mo_1
Hofjagd- und Rüstkammer
A 2407
Kunstkammer
130, 701, 838, 855, 881, 883, 1016, 1601, 3218, 8650, 9109, 9111, 9965, 10.161, 10.187
Münzkabinett**
7674, 9700, 10.678, 10.680, 10.692_2, 13.072, 13.716, 14.877, 15.508, 15.534, 16.674,
18.210, 18.814, 19.281, 21.498, 21.560, 21.683, 21.742, 22.281, 22.799, 22.813, 22.828,
22.895, 22.936, 23.782, 24.207, 24.575, 25.187, 25.225, 29.194, 30.229, 34.756, 35.791,
36.284, 38.771, 38.879, 42.287, 42.306, 42.317, 42.609, 46.544, 50.517
Sammlung alter Musikinstrumente
123, 221, 365, 694, 726, 1062, 1211, 1218
Wagenburg und Monturdepot
D 2, D 9, D 13, D 48, W 1, W 2, W 3, W 4, W 7, W 8, W 9, W 10, W 11, W 12, W 58, W 65,
W 81, W 82, W 92, W 96
Bibliothek
14.648
Museum für Völkerkunde
8601, 22.971, 158.513, 158.514, 158.526, 158.584, 166.837, VO 10402
Österreichisches Theatermuseum
151, 152, 154, 220, HG 4433, HG 4444, HG 4465, HS 53.195, HUE 15.541, HUE 45.326,
Min 20/65, Min 20/71, Papierkulisse o. Inv.-Nr.
* inkl. Objekte zum forMuse-Projekt von Frau Dr. Manuela Laubenberger
** inkl. Objekte zu OeNB-Projekt 11990
173
174
Naturwissenschaftliches Labor
Objektanalysen für externe Auftraggeber
Auftraggeber
Untersuchungsgegenstand
Susanne M. Käfer, Konservierung und
Restaurierung von Möbeln und Holzobjekten
Fassungsproben zweier Stühle, einer Uhr und eines Bureau Plat der Sammlung
Liechtenstein
Mag. Peter Kopp, Holzrestaurierung
Fassungsproben eines Lackkabinetts des Belvedere, von Vitrinen des Josephinums, eines Schranks des Stiftes Melk, der Augustiner Sakristei, des Barockaltars
von Kogl bei Pilgersdorf, vom Orgelgehäuse der Wöckherlorgel der Franziskanerkirche Wien, einer Barockuhr Maria Theresias; Korrosionsprodukte eines Schranks
des Bayerischen Nationalmuseums München und Fassungsproben des Interieurs
des ehemaligen Bank Austria Gebäudes, Am Hof 2; weiters 80 Referenzproben
einer Harzsammlung der Universität für Bodenkultur
Atelier Franz Bauer
Fassungsproben von zwei Tischen der Sammlung Esterházy sowie von Frei­
legungsstellen und Wandfarben des Schlosses Esterházy
Mag. Silvia Miklin-Kniefacz, Restaurierung und
Konservierung
Fassungsproben von insgesamt 10 japanischen und europäischen Lackmöbeln
der Sammlung Esterházy sowie von 4 Lackmöbeln der Sammlung Liechtenstein
Joanneum Graz, Herr V. Delic
Fassungsproben von Holzpaneelen des Leykamzimmers, Graz
Mag. Ing. Georg Kolmanitsch, Metallkonservierung
und -restaurierung
Probe des Altars der Stadtpfarrkirche St. Gallus, Bregenz
Mag. Johannes Weiß und Mag. Ruth Klebel, Atelier
für Gemälderestaurierung
Malschichtprobe des Gemäldes „Reutin bei Lindau“ von Rudolf Wacker
Universität für angewandte Kunst – Institut für
Konservierung und Restaurierung
Bindemittelanalysen im Rahmen des Nako-Projekts sowie im Zuge von Diplom­
arbeiten Bindemitteluntersuchungen von Proben aus einem Eisenbild der Pfarre
Ladis (Tirol), aus einer Ritterspieluhr des Bundesmobiliendepots und aus einem
Musterbuch des Technischen Museums
Akademie der bildenden Künste Wien
Proben von Fragmenten der Huax Shan Felsmalerei und der Gaogouli Tomb in
China
Fassungsproben von 5 Kutschen der Sammlung Esterházy
Sammlung Esterházy
Sammlung Liechtenstein
Fassungsproben des Goldenen Wagens
Hilde Neugebauer
Fragmentprobe eines Metallgespinstes einer Pilaster-Wanddekoration aus dem
Residenzschloss in Dresden – Analyse mittels HIROX
Gerald Ratheyser
Fassungsprobe eines klassizistischen Bücherschranks der MechitharistenKongre­gation
AR Elisabeth Foissner
Fassungsproben eines Triptychons von Franco Kappl aus dem Besitz der
Uni­Credit Bank Austria AG
Barbara Benedikt
Bronzierungsprobe eines Kandelabers des Opernhauses Graz
Dr. Wolfgang Schierz
RFA-Untersuchung eines Kinderporträts
Abteilungen
Inbetriebnahme der portablen Röntgenfluoreszenzanalyse
Im Rahmen eines vom Wissenschaftsfonds
(FWF) finanzierten Projekts konnte 2010
der Analysenumfang des Naturwissenschaftlichen Labors um die zerstörungsfreie
anorganische Analytik erweitert werden.
In Zusammenarbeit mit der Abteilung
Röntgenanalytik der Atomenergiebehörde
(IAEA) in Seibersdorf und dem Atominstitut
der Technischen Universität Wien wurde
ein speziell für unsere Bedürfnisse zugeschnittenes portables Gerät zur Analyse von
Kunstobjekten mittels Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) konstruiert.
Das Spektrometer ist mit einer Vakuumkammer und einer Niederenergie-Röntgenröhre (Mo- oder Cr-Anode) ausgestattet,
die bei einer maximalen Leistung von 50 W
betrieben werden kann. Der Punktfokus des
Strahls beträgt 200 µm. Dieser wird durch
eine Polykapillare auf eine Punktgröße von
150 mm verkleinert, wodurch auch kleinste
Details auf Objekten analysiert werden
können. Die vorne durch ein 8 µm dickes
Kapton™-Fenster verschlossene Vakuumkammer kann bis zu einem Druck von etwa
1 mbar ausgepumpt werden. Die Messzeit
Spektrometerkopf mit Vakuumkammer
beträgt im Normalfall pro Punkt 100 Sekunden. Für die Analyse von leichten Elementen,
wie z. B. Silizium oder Aluminium, muss die
Messzeit allerdings verlängert werden.
Bei der hier gewählten Art der Anregung
mit Röntgenstrahlen trifft ein (in einer
Röntgenröhre erzeugter) Primärröntgenstrahl auf die Oberfläche des zu analysierenden Objekts. Dadurch wird die Probe
angeregt und gibt für jedes vorhandene
Element charakteristische Strahlung (Fluoreszenzstrahlung) ab, die mit Hilfe eines Röntgendetektors registriert wird. Dabei erhält man
ein hinsichtlich der Energie dieser Fluoreszenzstrahlung aufgetrenntes Spektrum.
Die Energie der Fluoreszenzstrahlung ist
sowohl für das Element als auch für die an
diesem Übergang beteiligten Elektronenschalen charakteristisch. Zudem ist die
Intensitätsverteilung der detektierten Signale
der unterschiedlichen Elemente abhängig
von deren Konzentration in der Probe.
Somit kann unter bestimmten Voraussetzungen sowohl eine qualitative Analyse
(Bestimmung der vorhandenen Elemente)
als auch eine quantitative Analyse (Bestimmung der Menge der enthaltenen Elemente)
durchgeführt werden.
Nach der strahlentechnischen Bewilligung
durch die zuständige Behörde (MA64)
konnte nach einigen Tests der Messbetrieb
im Mai 2010 aufgenommen werden. Seither wurden bereits die unterschiedlichsten
Objekte aus verschiedenen Sammlungen
(Antikensammlung, Bibliothek, Gemälde­
galerie, Kunstkammer, Münzkabinett sowie
Österreichisches Theatermuseum) untersucht und es konnten einige interessante
Fragestellungen geklärt werden. Die meisten Anfragen betrafen die Aufklärung über
die verwendeten anorganischen Pigmente
an Objekten, an denen eine Probenahme
nicht möglich war. Des Weiteren wurden
Zusammensetzungen von Bronze- oder
Silberobjekten untersucht sowie Vergleiche
von Objekten gleicher Fundorte durchgeführt.
Stellvertretend für diese Vielzahl an abwechslungsreichen Objekten soll hier unsere
bisherige Arbeit anhand eines Beispiels aus
dem Theatermuseum verdeutlicht werden:
Von einem Bühnenbildentwurf für die Oper
Don Giovanni von Alfred Roller aus dem
Jahr 1905 wurden zehn Messpunkte in
unterschiedlichen Bereichen gewählt. Die
Messpunkte (MP) sind in der entsprechenden Abbildung verzeichnet und umfassen
neben den unterschiedlich gefärbten Be­
reichen auch einen Messpunkt – MP10 –
am unbehandelten Papier. Diese Hintergrundmessung hat gezeigt, dass am Papier
vor allem Aluminium (Al), Silizium (Si),
Phosphor (P), Kalium (K) und Kalzium (Ca),
sowie etwas Mangan (Mn) und Eisen (Fe)
nachgewiesen werden können. Diese
Elemente müssen bei der Auswertung der
übrigen Spektren daher gesondert betrachtet werden und wurden – falls keine deut­
liche Erhöhung der detektierten Signale an
den farbigen Stellen zu verzeichnen war –
für die Interpretation der möglichen Pigmente nicht weiter berücksichtigt.
So konnte beispielsweise für MP1 und MP2
zusätzlich zu den schon im Hintergrund
auftretenden Elementen im blauen Rock
175
176
Naturwissenschaftliches Labor
Bühnenbildentwurf bei der RFA-Messung
Bühnenbildentwurf HUE 15.541 mit eingezeichneten Messpunkten
Vergleich der Messungen an den blauen Messstellen des Bühnenbildes mit der Hintergrundmessung am Papier (* Peak für Mo/S/Pb)
Spektrum an der grünen Messstelle des Bühnenbildes im Vergleich zur Hintergrundmessung (* Peak für Mo/S/Pb)
Abteilungen
der Figur eindeutig Kobalt (Co), Nickel (Ni)
und etwas Zink (Zn) nachgewiesen werden
(siehe Abbildung). Dies legt den Schluss
nahe, dass für diesen Bereich eine Aus­
mischung von Kobaltblau mit Zinkweiß
verwendet wurde.
Stellvertretend für die grünen Partien
wurde ein Punkt im Vorhang ausgesucht
(MP6). Bei der Auswertung konnte hier
eine Reihe von Elementen identifiziert
werden, die nicht im Papier enthalten
sind. Vor allem Titan (Ti), Chrom (Cr), Zn,
Kadmium (Cd), Barium (Ba) und Blei (Pb)
liegen in größerer Menge vor. Weiters
konnten gegenüber dem Hintergrund
deutlich erhöhte Signale für Fe und Si
detektiert werden (siehe Abbildung).
Dies lässt annehmen, dass für das Grün
eine Mischung aus mehreren Pigmenten
vorliegt. Dazu könnten Chromgrün,
Kadmiumgelb, Titanweiß, Zinkweiß und
Permanentweiß oder Lithopone (eine
Mischung aus Zinksulfid und Bariumsulfat),
Bleiweiß oder -gelb sowie ev. auch Ocker
zählen.
Anhand dieses Beispiels lässt sich gut er­
kennen, dass die zerstörungsfreie Röntgenfluoreszenzanalyse durch den Nachweis
der enthaltenen Elemente nicht in allen
Fällen eindeutig die verwendeten anorganischen Pigmente bestimmen kann; dies gilt
vor allem beim Vorliegen von Pigment­
mischungen. Aufgrund der zahlreichen
chemischen Verbindungen, die als Pig­
mente zum Einsatz kommen bzw. kamen,
können aus den detektierten Elementen
manchmal nur Vermutungen über die
vorliegenden Pigmente abgeleitet werden.
Die nach­gewiesenen Elemente lassen jedoch immer einen Vergleich mit anderen
Objekten zu bzw. erlauben den Ausschluss
weiterer möglicher Pigmente, deren
charakteristische Elemente nicht detektiert
wurden.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Martina Griesser
Publikationen
Transparente Überzüge auf Holzobjekten,
Möbeln und architekturgebundenen Holz­
ausstattungen, in: Restauratorenblätter,
Bd. 29, 2010, 93–108 (gemeinsam mit
P. Kopp und V. Pitthard)
Organic patinas on Renaissance and
Baroque bronzes – Interpretation of
com­positions of the original patination by
using a set of simulated varnished bronze
coupons, in: Journal of Cultural Heritage,
2010, published online 08.12.2010:
www.sciencedirect.com, DOI 10.1016/j.
culher.2010.09. 002 (gemeinsam mit
V. Pitthard, R. Stone, S. Stanek, C. KryzaGersch und H. Hanzer)
Scientific investigation of antique lacquers
from a 17th century Japanese ornamental
cabinet, in: Archaeometry 52, 6, 2010,
1044–1056 (gemeinsam mit V. Pitthard,
S. Wei, S. Miklin-Kniefacz, S. Stanek und
M. Schreiner)
Die Malkunst von Johannes Vermeer.
Geschichte der Restaurierungen, Beobach­
tungen zum Zustand, in: Ausstellungs­
katalog Vermeer. Die Malkunst. Spuren­
sicherung an einem Meisterwerk, Wien
(KHM) 2010, 215–233 (gemeinsam mit
E. Oberthaler, J. J. Boon und S. Stanek)
Forschungsprojekte, Forschungen
Leitung des Forschungsprojektes Portable
ART Analyser (PART) – Development and
construction of an innovative and optimised
portable XRF instrument for the in situ,
non-destructive study of unique and
valuable artworks (Kurztitel: Portables RFAGerät zur Untersuchung von Kunstwerken;
siehe oben)
Leitung des Forschungsprojektes Unter­
suchungen von Korrosionserscheinungen
und Optimierung der Depotbedingungen
für antike Bronzemünzen mit hoch blei­
haltigen Legierungen (siehe oben)
Leitung des Forschungsprojektes The
innovative application of the advanced
analytical techniques GC-MS, Py-GC-MS,
and FTIR-microscopy for the investigation of
organic coatings on metal museum objects
(Kurztitel: Organische Überzüge auf metal­
lischen Museumsobjekten; siehe oben)
Mitarbeit am Forschungsprojekt Natur­
wissenschaftliche Untersuchungen der
Gemälde Tizians (Projektleitung: Dr. Sylvia
Ferino-Pagden; siehe oben)
Mitarbeit am Forschungsprojekt Antike
Porträts in Wien (Projektleitung: Dr. Manuela
Laubenberger; siehe oben)
Mitarbeit am Dissertationsprojekt von
Mag. Natalia Gustavson Transfer von Kunst
unter Napoleon – Betrachtungen zur öster­
reichisch-französischen Restauriergeschichte
im 19. Jahrhundert anhand der Gemälde­
sammlung des Kunsthistorischen Museums
in Wien (siehe oben)
Mitarbeit am Forschungsprojekt Erst­
fassungen von Kutschen und Schlitten der
Wagenburg (siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
23.3. Restoration and scientific inves­
tigation of exquisite historic furniture from
the collection of the Prince of Liechtenstein,
Rom, Joint Interim Meeting of five ICOM-CC
Working Groups, Complesso Monumentale
di San Michele a Ripa Multidisciplinary
conservation, a holistic view for historic
interiors, Posterpräsentation (gemeinsam
mit S. Käfer, S. Miklin-Kniefacz, M. Anghelone, V. Pitthard und S. Stanek) (23.–26.3.)
26.–28.5. Valencia, Auditorium Mar Roo of
The Oceanogràfic, City of Arts and Sciences,
CLEANING 2010 – New Insights into the
Cleaning of Paintings
177
178
Naturwissenschaftliches Labor
21.9. Application of portable XRF to study
works of art at the Kunsthistorisches
Museum, Wien, Atominstitut der Technischen Universität Wien, Vienna Summer
School 2010 Radiation Physics in Cultural
Heritage Studies (20.–25.9.)
9.11. Non-destructive Analysis to enhance
the Preservation of Antique Greek Bronze Coins
with a high Lead Content, Shanghai, Expo
Center, 17th Annual Meeting of ICOMON,
22nd ICOM General Conference (7.–12.11.)
9.11. Non-destructive study of Antique
Bronze Coins with high Lead Content using
X-Ray and Neutron Tomography, Amsterdam, Van Gogh Museum, Symposium
Synchrotron Radiation in Art & Archaeology
(SR2A–2010), Posterpräsentation
(gemeinsam mit R. Traum, P. Vontobel und
E. H. Lehmann)
Sonstiges
7. –15.9. Villigen, Paul Scherrer Institut
(PSI), Neutronenquelle SINQ, NEUTRA,
Neutronenradiographie und -tomographie
an 30 Münzen und 4 Probegüssen im
Rahmen des OeNB-Projekts zur Korrosion
von antiken Bronzemünzen
BSc. Marta Anghelone
Dr. Bernadette Frühmann
Forschungsprojekte, Forschungen
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Natur­
wissenschaftliche Untersuchungen der
Gemälde Tizians (Projektleitung: Dr. Sylvia
Ferino-Pagden; siehe oben)
Mitarbeit am Forschungsprojekt Portable
ART Analyser (PART) – Development
and construction of an innovative and
optimised portable XRF instrument for the
in situ, non-destructive study of unique
and valuable artworks (Kurztitel: Portables
RFA-Gerät zur Untersuchung von Kunst­
werken) (Projektleitung: Dr. Martina
Griesser; siehe oben)
Mitarbeit am Dissertationsprojekt von
Mag. Natalia Gustavson Transfer von Kunst
unter Napoleon – Betrachtungen zur öster­
reichisch-französischen Restauriergeschichte
im 19. Jahrhundert anhand der Gemälde­
sammlung des Kunsthistorischen Museums
in Wien (siehe oben)
Mitarbeit am Forschungsprojekt Erst­fas­sungen von Kutschen und Schlitten
der Wagenburg (siehe oben)
Dr. Václav Pitthard
Publikationen
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
23.3. Restoration and scientific investigation
of exquisite historic furniture from the
collection of the Prince of Liechtenstein, Rom,
Joint Interim Meeting of five ICOM-CC
Working Groups, Complesso Monumentale
di San Michele a Ripa Multidisciplinary
conservation, a holistic view for historic
interiors, Posterpräsentation (gemeinsam
mit S. Käfer, S. Miklin-Kniefacz, M. Griesser,
V. Pitthard und S. Stanek) (23.–26.3.)
3.7. Wayang Kulit: Investigation on poly­
chromies of shadow puppets, Ravenna,
Palazzo dei Congressi, 1st International
Congress Chemistry for Cultural Heritage
(30.6.–3.7.)
Transparente Überzüge auf Holzobjekten,
Möbeln und architekturgebundenen Holz­
ausstattungen, in: Restauratoren­blätter,
Bd. 29, 2010, 93–108 (gemeinsam mit
P. Kopp und M. Griesser)
Organic patinas on Renaissance and
Baroque bronzes – Interpretation of com­
positions of the original patination by
using a set of simulated varnished bronze
coupons, in: Journal of Cultural Heritage,
2010, published online 08.12.2010:
www.sciencedirect.com, DOI 10.1016/j.
culher.2010.09.002 (gemeinsam mit
R. Stone, S. Stanek, M. Griesser, C. KryzaGersch und H. Hanzer)
Scientific investigation of antique lacquers
from a 17th century Japanese ornamental
cabinet, in: Archaeometry 52, 6, 2010,
1044–1056 (gemeinsam mit S. Wei,
S. Miklin-Kniefacz, S. Stanek, M. Griesser
und M. Schreiner)
abteilungen
Forschungsprojekte, Forschungen
Mitarbeit am Forschungsprojekt The
innovative application of the advanced
analytical techniques GC-MS, Py-GC-MS,
and FTIR-microscopy for the investigation
of organic coatings on metal museum
objects (Kurztitel: Organische Überzüge
auf metallischen Museumsobjekten)
(Projektleitung: Dr. Martina Griesser; siehe
oben)
Dipl.-Rest. Christina
Schaaf-Fundneider
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
23.–24.9. Wien, Akademie der bildenden
Künste, ATSR-Meeting Vienna (ICOM
Working Group on Art Technological
Source Research) Technology and Inter­
pretation – Reflecting the Artist’s Process
Mitarbeit am Forschungsprojekt Antike
Porträts in Wien (Projektleitung:
Dr. Manuela Laubenberger; siehe oben)
14.10. München, Hotel Vitalis München,
Das Grüne Museum – Effizienz und Nach­
haltigkeit in Museen
Mitarbeit am Dissertationsprojekt von
Mag. Natalia Gustavson Transfer von Kunst
unter Napoleon – Betrachtungen zur öster­
reichisch-französischen Restauriergeschichte
im 19. Jahrhundert anhand der Gemälde­
sammlung des Kunsthistorischen Museums
in Wien (siehe oben)
28.–30.10. Affoltern am Albis, Sammlungszentrum des Schweizerischen
Nationalmuseums, Tagung der Textilfachgruppen des Schweizerischen Verbandes
für Konservierung und Restaurierung
(SKR) und des deutschen Verbandes
der Restauratoren (VDR) Umzug/Neuein­
lagerung/Deponierung
Mitarbeit am Forschungsprojekt Natur­
wissenschaftliche Studie der Kunstwerke
in Nako, Indien (Projektleitung:
o. Univ.-Prof. Mag. art. Dr. phil. Gabriela
Krist; siehe oben)
23.3. Restoration and scientific investigation
of exquisite historic furniture from the
collection of the Prince of Liechtenstein,
Rom, Joint Interim Meeting of five ICOMCC Working Groups, Complesso Monumentale di San Michele a Ripa Multidisciplinary
conservation, a holistic view for historic
interiors, Posterpräsentation (gemeinsam
mit S. Käfer, S. Miklin-Kniefacz, M. Anghelone, M. Griesser und S. Stanek)
(23.–26.3.)
7.10. Technical study of varnishes from the
collection of antique furniture belonging to
the Prince of Liechtenstein, Pisa, Auditorium
dell’Opera della Primaziale Pisana, Interim
meeting ICOM-CC Scientific Research
Working Group (7.–8.10.)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
23.3. Restoration and scientific inves­
tigation of exquisite historic furniture
from the collection of the Prince of Liechten­
stein, Rom, Joint Interim Meeting of five
ICOM-CC Working Groups, Complesso
Monumentale di San Michele a Ripa
Multidisciplinary conservation, a holistic
view for historic interiors, Posterpräsen­
tation (gemeinsam mit M. Anghelone,
S. Käfer, S. Miklin-Kniefacz, M. Griesser
und V. Pitthard) (23.–26.3.)
Dr. Katharina Uhlir
DI Sabine Stanek
Forschungsprojekte
Publikationen
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
tungen zum Zustand, in: Ausstellungs­
katalog Vermeer. Die Malkunst. Spuren­
sicherung an einem Meisterwerk, Wien
(KHM) 2010, 215–233 (gemeinsam
mit E. Oberthaler, J. J. Boon und
M. Griesser)
Organic patinas on Renaissance and
Baroque bronzes – Interpretation of com­
positions of the original patination by
using a set of simulated varnished bronze
coupons, Journal of Cultural Heritage
(2010), published online 08.12.2010:
www.sciencedirect.com, DOI 10.1016/
j.culher.2010.09.002 (gemeinsam mit
V. Pitthard, R. Stone, M. Griesser, C. KryzaGersch und H. Hanzer)
Scientific investigation of antique lacquers
from a 17th century Japanese ornamental
cabinet, in: Archaeometry 52, 6, 2010,
1044–1056 (gemeinsam mit V. Pitthard,
S. Wei, S. Miklin-Kniefacz, M. Griesser und
M. Schreiner)
Die Malkunst von Johannes Vermeer.
Geschichte der Restaurierungen, Beobach­
Mitarbeit am Forschungsprojekt Portable
ART Analyser (PART) – Development
and construction of an innovative and
optimised portable XRF instrument for
the in situ, non-destructive study of unique
and valuable artworks (Kurztitel: Portables
RFA-Gerät zur Untersuchung von Kunst­
werken) (Projektleitung: Dr. Martina
Griesser; siehe oben)
179
180
Buchhaltung und
Finanzen
Controlling und
Berichtswesen
Recht
Birgit WISSIAK, Abteilungsleiterin
Mag. Markus ROBOCH,
Abteilungsleiter
Mag. Verena HOFER, MAS
Abteilungsleiterin, Stv. Kaufmännische
Geschäftsführerin, Prokuristin
Eva FENZ
Petra GRANITZ
Marcus KRACHER
Ilona LEX, Pension
Astrid MÄHR
Karoline WRBKA
Die größte Herausforderung im Jahr
2010 bestand für die Abteilung Buch­
haltung und Finanzen darin, für die
Buchhaltungssoftware Microsoft
Dynamics Nav. 5.0 einen neuen
Wartungspartner zu finden. Nach einer
längeren Erhebungsphase mit mehreren
Kandidaten im ersten Halbjahr konnten
wir mit der Beauftragung der Fa. ATIT
einen weiteren Schritt in Richtung
Vereinfachung der Abläufe machen.
Mit sehr intensiven Arbeiten im zweiten
Halbjahr wurden notwendige Verbesserungen im System angegangen. Einer
der wichtigsten Schritte im vergangenen
Jahr war, zusätzlich zu vielen kleinen
Schritten in Richtung Optimierung,
die Neuabbildung des Bestellablaufs
für die Abteilung „Shops und Repro“
im Microsoft Dynamics Nav. 5.0. Dies
wurde unter anderem nur durch die
übergreifende Zusammenarbeit der
Abteilungen „Informationstechnologie“,
„Shops und Repro“ und „Buchhaltung
und Finanzen“ möglich. Als Ergebnis
dieser Programmierungsarbeiten werden
ab dem Jahr 2011 alle Bereiche der Abteilung „Shops und Repro“ ihre Bedarfs­
anforderungen im Microsoft Dynamics
Nav. 5.0 abbilden. Somit ist es auch
möglich geworden, ab dem Jahr 2011
die langjährige Kollegin Frau Romana
Matzner in die Abteilung „Buchhaltung
und Finanzen“ zu integrieren.
Der Schwerpunkt der Tätigkeit der Ab­
teilung Controlling und Berichtswesen
lag wie in den vergangenen Jahren in
der Erstellung des Budgets und in dessen
unterjähriger Begleitung.
Eine besondere Herausforderung im Jahr
2010 war die Etablierung einer TicketingAnalyse. Durch die Einführung von
Scannern im Eingangsbereich wurde es
möglich, die Eintrittserlöse von den Tickets
der individuellen Besucher zu trennen.
Die Notwendigkeit für diese Maßnahme
ergab sich einerseits durch die Einführung
der Jahreskarte (und den dadurch ermöglichten Mehrfacheintritt) sowie den freien
Eintritt für Kinder und Jugendliche unter
19 Jahren.
Die am Museumseingang gescannten
Daten werden täglich in die Berichtssoftware „Cubeware“ überspielt. Aus diesen
Daten werden beispielsweise folgende
Analysen erstellt:
• In welchem Verhältnis steht die Anzahl
ausländischer und inländischer Besucher
an den verschiedenen Standorten zueinander?
• Welche Standorte besuchen Jahres­
karteninhaber und wie oft kommen sie
in unsere Häuser?
• Wie viele Jahreskarten werden von
Besuchern aus dem Ausland gekauft?
Wie viele Besucher unter 19 Jahren
kommen aus dem Ausland?
• Aus welchen Ländern kommen unsere
Besucher?
Die Antworten zu diesen Fragen sind eine
wichtige Entscheidungsgrundlage für das
Marketing und die Abteilung Ticketing und
Tourismus, um die Ticketstruktur und die
Angebotspolitik weiter zu optimieren.
Die diversen juristischen Belange des KHM
mit MVK und ÖTM werden in der haus­
internen Rechtsabteilung konzentriert,
um die optimale rechtliche Wahrnehmung
der laufenden Museumsaufgaben zu
erreichen.
Auch 2010 hat die Rechtsabteilung einerseits die Konzeption abzuschließender
Rechtsgeschäfte und andererseits die
juristische Unterstützung der – in den
einzelnen Sammlungen und Abteilungen
anfallenden – Verträge übernommen.
Dies betraf zu einem wesentlichen Teil
die vom Kunsthistorischen Museum mit
nationalen und internationalen Partnern
abgeschlossenen Verträge im Bereich von
Ausstellungs- und Marketingkoopera­
tionen, Sponsoring oder Schenkungen.
Des Weiteren wurden der Rechtsabteilung
von den einzelnen Sammlungen und
Abteilungen den aktuellen Geschäftsgang
betreffende Rechtsfragen zur Überprüfung
vorgelegt.
abteilungen
Ticketing & Tourismus
Mag. Verena Hofer, MAS,
Abteilungsleiterin, Stv. Kaufmännische
Geschäftsführerin, Prokuristin
Ticketing
Martina Kuslits
Sarah Müller
Tourismus
Mag. Maria Gattringer
Mag. Markus Kustatscher
Karin Kulhanek
Besuchsfrequenz der Jahreskartenbesitzer
30 %
30 %
17 %
13 %
1–2 Besuche 3 Besuche
10 %
Die Abteilung ist im Bereich Ticketing mit der
strategischen Gestaltung der Preisstruktur
beauftragt. 2010 wurden die Eintrittspreise
der sieben Museen des KHM in einer Gesamtstrategie neu aufgesetzt und der Struktur der Besucher entsprechend gestaffelt.
Bereits vor Weihnachten 2009 wurde mit
der Jahreskarte des KHM um EUR 29,00 ein
Eintrittsticket für lokal ansässige Besucher
geschaffen. Mit diesem Angebot wird der
Besucher eingeladen, die zahlreichen Samm­
lungen der sieben Museen des KHM-Verbundes sowie die jährlich über 20 Aus­
stellungen jederzeit und unbegrenzt zu
besuchen. Mithilfe erweiterter Vertriebs­
kanäle wie Online Ticketing über die
Website des KHM und des Verkaufs in sämtlichen BAWAG-Filialen österreichweit wurde
die Jahreskarte vom Zielpublikum über alle
Erwartungen angenommen. Innerhalb der
ersten 12 Verkaufsmonate konnte das KHM
33.000 Besitzer der Jahreskarte in seinen
Museen begrüßen.
Im November und Dezember 2010 wurde
die Jahreskarte ein Jahr nach ihrer Einführung mit einer gezielten Werbekampagne
unter dem Titel „Schenke Inspiration“
neuerlich beworben und es wurde vor
allem auf den Gutschein zur Jahreskarte
als perfektes Geschenk aufmerksam gemacht.
Der Erfolg der Jahreskarte spiegelt sich
auch in der hohen Besuchsfrequenz ihrer
Kampagnensujet: Linse
4 Besuche 5–10 Besuche >11 Besuche
Herkunft der Jahreskartenbesitzer
Wien 65 %
andere
Bundesländer 5 %
Oberösterreich 2 %
Niederösterreich 5 %
Burgenland 1 %
Ausland 22 %
Kampagnensujet
Jahreskarten pro Standort
Verkauf
Eintritte
KHM 56 %
Wagenburg 4 %
KHM 75 %
Völkerkunde 16 %
Theatermuseum 4 %
Ambras 1 %
Wagenburg 1 %
Neue Burg 3 %
Schatzkammer 7 %
Theatermuseum 9 %
Völkerkunde 9 %
Schatzkammer 9 %
Neue Burg 6 %
181
182
Besitzer wider. Durchschnittlich 2,5 Mal
haben die Besitzer dieser Karte die Museen
des KHM besucht. 10 % der Jahreskartenbesitzer waren als „heavy user“ über 10 Mal
in den Sammlungen und Ausstellungen.
kunftsländer unserer Besucher zu erfassen,
sondern auch mehr über die Art des Besuchs,
sei es in einer Gruppe oder als Individualreisender, und die Altersstruktur nach
Ländern zu erfahren.
Für das touristische Publikum haben wir
den Einmaleintrittspreis bei den Individualbesuchern und Gruppen dem internatio­
nalen Standard und der Bedeutung des
KHM entsprechend angepasst und zugleich
einen verbesserten Besucherservice inkludiert. Die Einführung eines Highlight Audio
Guide in sieben Sprachen in den zu über
70 % von Touristen frequentierten Schauplätzen Kunsthistorisches Museum und
Schatzkammer zählt ebenso zu den Maßnahmen wie umfassend informierende
Floorpläne in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch,
Russisch und Japanisch.
Die Ergebnisse der Herkunftsbefragung
sind für die Abteilung vor allem im Bereich
des b2b Tourismus von großer Relevanz.
Die im Jahr 2009 erfolgreich durchgeführte
Bearbeitung des japanischen Tourismusmarktes schlug sich in einer 35 %igen
Umsatzsteigerung bei japanischen Reisegruppen im Jahr 2010 nieder.
Um die Besucherherkunft noch besser
erfassen zu können, haben wir Mitte des
Jahres 2010 eine standardisierte Herkunftsbefragung an den Kassen eingeführt.
Nunmehr ist es möglich, nicht nur die Her-
Die strategische Marktbearbeitung der
Fernmärkte wurde 2009 mit einer ersten
Präsentation des KHM in China fortgesetzt.
Als einziges österreichisches Museum war
das KHM im Rahmen der Expo 2010 in
Shanghai präsent. In Kooperation mit
dem WienTourismus und der Österreich
Werbung präsentierte die Tourismusab­
teilung die kaiserlich-habsburgischen
Sammlungen mit einer Lomo-Ausstellung
in Shanghai den maßgeblichen ansässigen
Touristikern.
Eine Veranstaltung für Reiseveranstalter und
Reisejournalisten in der österreichischen
Botschaft unter der Schirmherrschaft des
Österreichischen Botschafters in Peking,
Dr. Martin Sajdik, rundete die Bearbeitung
des chinesischen Tourismusmarktes ab.
Eine neue exklusive Angebotsreihe für ausgewählte Gruppen wurde im September
2010 den US-amerikanischen Touristikern
vorgestellt. Bei einer Veranstaltung im
Österreichischen Kulturforum New York
wurden Kulturreiseveranstaltern, -reiseagenten und Vertretern von Reiseverlagen
„Unique Experiences“ vorgestellt. Mit dieser Angebotsreihe werden einem ausgewählten Zielpublikum exklusive Einblicke
hinter die Kulissen des Museums oder abseits
der Öffnungszeiten gewährt, die ein außergewöhnliches Museumserlebnis garantieren.
Durch eine gezielte Zusammenarbeit mit
der 4*- und 5*-Hotellerie, etwa der Hotel­
kooperation „Wiener Lebensfreude“ oder
namhaften Häusern wie u. a. dem Grand
Hotel, dem Hotel Sacher oder dem Hotel
Imperial, und den inländischen Reisever­
anstaltern konnten neue Besucher angesprochen werden.
Die aufgrund ihres großen Interesses an
den Sammlungen und Museen des KHM
wichtigsten Nahmärkte Italien und Deutschland wurden auch 2010 durch die Teilnahme
der Tourismusabteilung an den Tourismusmessen BIT Mailand und TTG Rimini bzw.
der ITB Berlin sowie durch die Präsenz in
den bedeutendsten touristischen Medien
und großen Reisekatalogen betreut.
Die strategische Bearbeitung des b2b
Tourismusmarktes brachte bei den Umsätzen in diesem Bereich eine Steigerung von
60 % im Vergleich zum Vorjahr.
Das KHM nutzte den Rahmen der Expo 2010, um sich in Shanghai als der bedeutendste Museumsverbund
Österreichs zu präsentieren
Einen Auftakt für Touristiker in der Prä­
sentation der Wiedereröffnung der Kunstkammer setzte die Tourismusabteilung
durch Präsentationen in New York und
Wien.
abteilungen
Personalmanagement
Dr. André ALVARADO-DUPUY,
Abteilungsleiter, Prokurist
Carina van de BILT
Mag. Sylvia VOTAVA
Der Abteilung Personalmanagement sind
zwei Aufgabenbereiche übertragen:
Monika BAUER
Herbert HEUGL, Oberkontrollor
Violetta AVAZNIA
Kurt BEINRÜCKER
Lajos BERKI
Alexander CVIJANOVIC
Herbert DEISENBERGER
Franz HÖLLERER
Walter KOWALSKY
Kurt KUMANOVICH, Pension
Duc Dan LAM
Milina LESCHINSKY
Fung-Hua LI
Delia ORCASITAS
Martin PEKAREK
Markus SCHEUHAMMER
Albert SCHWELLA
Christian STEMPROK
Rudolf ZIEGLER
Sibylle ZNIDARIC
1. Personalmanagement im engeren
Sinn (Strategisches PersonalMGMT,
WorkforceMGMT, Pflege des Kollektivvertrages, Personalentwicklung,
Recruiting, Personaladministration,
Arbeitnehmerschutz, Personalverrechnung)
Leitung Besucherdienst
Wolfgang TOBLER
Teamleitungen Besucherdienst
Josef DIRNBERGER
Admir DUCEVIC
Nusret DUCEVIC
Andreas HRUZA
Harald JANDRASITS
Irene JOBST
Slawomir LUKASIK
Oskar PLANGGER
GüntherPOSCH
Barbara REITER
Hans RIEGLER
Roman SCHÖBERLE
Erich STEYRER
Axel WEINUNDBROT
Erwin WUKITSEVITS
Besucherdienst
Stefan ANESKA
Gertraude CERVINKA
Hajrudin DUG
Dr. Susanne GRÜNES
Alexander HATZL
Tatjana HATZL
Harald HELML
Christoph HICK
Gerald HOLZER
Malgorzata HÖPFLER
Gerhard HYL
Robert KAINZ
Rainer KNAPEK
Tamas KUSLITS
Michael MACH
Michael MARTIN
Roman MARTIN
Cvijeta MIJIC
Adelheid MIKES
Michaela NEIDL
Michael OTTO
Peter RIEPL
Agnieszka TALAGA
Roland CZASKA
Eva-Elisabeth FRÖLICH
Monique
HELLMUTH-SCHIRNHOFER
Michael HINTERSCHUSTER
Gottfried JAMNIG
Claudia MATTES
Ilse MOSSBÖCK
Shu-Mei PAI, Pension
Leopold STANGL
Susanne ZAPULA
Ingrid ZELLNER
Elke BEINRÜCKER-STRADNER
Christoph HINTERLEITNER
Robert MAHRHOFER
Benjamin MÖRTL
Andreas RÜHRIG
Manfred BLANK
Elmar DIEWALD
Barbara FUCHS
Schahrouk PHARZANEH, Pension
Silvia SAILER
Adolf WOLCHOWE
2. Organisation, Weiterentwicklung und
Schulung des Besucherdienstes (Saal­
aufsicht, Guest Service, Besucherinformation, Evakuierung) mit ca. 60 hauptberuflichen MA und ca. 200 flexiblen
Pool-MA
1. Personalmanagement im
engeren Sinn
Personaleinsatz im KHM
mit MVK und ÖTM (KHM)
Im Jahr 2010 waren an den sieben Standorten des KHM im Jahresschnitt ca. 700
Personen beschäftigt. Der Personaleinsatz
nach Arbeitsstunden entspricht einer
durchschnittlichen Beschäftigung von
ca. 450 vollbeschäftigten Personen (VBÄ).
Das KHM beschäftigt annähernd gleich
viele Männer wie Frauen (50,7 % zu
49,3 %).
Frauen-/Männeranteil
60 %
53,75 %
50 %
46,25 %
49,33 %
50,67 %
40 %
30 %
20 %
10 %
0%
2009
Frauen
Männer
2010
183
184
Die Verteilung der Beschäftigten (VBÄ) auf
die verschiedenen Einsatzbereiche ist der
folgenden Grafik zu entnehmen:
Das KHM beschäftigt heute, mehr als
zehn Jahre nach der Ausgliederung, über­
wiegend Kollektivvertragsangestellte. Ihr
Anteil an den Leistungsstunden beträgt
bereits 89 %, davon entfallen elf Prozentpunkte auf Angestellte mit besonderer
Flexibilität der Dienstleistung im Besucherdienst-Pool und in der Kunstvermittlung
(früher: Freie DienstnehmerInnen).
Der Anteil der Beamten (5 %) und der
Vertragsbediensteten (6 %) ist stark
rückläufig.
Die Verteilung der Beschäftigten (VBÄ) auf
die verschiedenen Einsatzbereiche ist der
folgenden Grafik zu entnehmen:
Vertragsbedienstete 6 %
Beamte 5 %
2. Besucherdienst
Lohnrunde 2010
Das KHM verfügt über einen eigenen
Firmen-Kollektivvertrag. Verhandlungs­
partner der KHM-Geschäftsführung ist
die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst.
Die allgemeinen Gehaltsanpassungen sind
von den Beamten-Gehaltsverhandlungen
des Bundes abgekoppelt und erfolgen in
eigener Verantwortung.
Für die Periode 1.1.–31.12.2010 wurden
die Mindest- und die Ist-Gehälter einheitlich um 1,35 % angehoben.
Tätigkeitsschwerpunkte
Personalmanagement
Teamleitungen Besucherdienst
Das traditionelle System der „Oberaufsicht“
über den Saalaufsichtsdienst lief mit Ende
des Jahres 2009 aus. Mit 1.1.2010 setzte
die Geschäftsführung für die größeren
Standorte (teilweise auch standortüber­
greifend) drei Teamleitungen als mittlere
Führungsebene des Besucherdienstes ein.
Der Verantwortungsbereich der Team­
leiterInnen wird gegenüber der Vorgängerorganisation schrittweise erweitert.
Qualifizierung
Die Schwerpunkte des Jahres 2010 im
Personalmanagement waren: die Über­
leitung der bisherigen Freien DienstnehmerInnen in den Bereichen Saalaufsicht
(Pool) und Kunstvermittlung in Ange­
stelltenverhältnisse per 1.1.2010, ein
engagiertes Programm zum vermehrten
Abbau von Resturlauben sowie die Mit­
wirkung bei zahlreichen Stellenbeset­
zungen.
Flexible
Angestellte 11 %
Im Jahr 2010 wurde gemeinsam mit der
Abteilung Organisation und Einkauf ein
spezielles Qualifizierungsprogramm für
die Bereiche guest service und Besucher­
information gestartet. Besondere Be­
achtung verdient dabei der Aspekt,
dass diese Aufgaben am Standort Maria
Theresien-Platz künftig gemeinsam von
hauptberuflichen MitarbeiterInnen des
KHM und von den ehrenamtlichen Mit­
arbeiterInnen des Vereins der Freunde des
KHM erbracht werden. Die Vorbereitung
erfolgt daher gemeinsam für beide Mit­
arbeitergruppen.
Evakuierungsübungen
Angestellte 78 %
Steuerungs- und
Servicefunktionen 11 %
Wissenschaftlicher
Betrieb 32 %
Vertrieb 10 %
Ausstellungsbetrieb 47 %
Der Besucherdienst führte im Jahr 2010,
v. a. am Standort Schatzkammer, erstmals
nicht angekündigte Evakuierungen im
laufenden Besucherbetrieb durch. Die
Übungen standen unter der Leitung
der Abteilung „Sicherheitsmanagement“.
Soweit ersichtlich, nimmt das KHM damit
eine Vorreiterrolle innerhalb der öster­
reichischen Museen ein.
abteilungen
Shops und Repro
Mag. Christoph Wolfgang
PAIDASCH, Abteilungsleiter
Waltraud SCHAAR
Mag. Constantia NICOLAIDOU
Mag. Alexander CURTIS
Walter HADEN
Liane MARESCH
Romana MATZNER
Ladislav NAGY
Carlos Gustavo RODRIGUEZ
Bernd STILLING
Anna TSCHIPPAN
Sales
Walter ANABITH
Bettina ARTL
Evelyn CARRASCO-DE DIETRICH
Agnes CSERVINKA
Georg DIETRICH
Katharina DIETRICH
Günther EICHINGER
Ingeborg FARMER
Anna GUST
Harald HABLE
Nataliya HENERALOVA
Ottilie HENHAPL
Gerhard HOFMAYR
Ewa KAPELA
Kinga KAPELA
Herbert KNAUREK
Klara KRAUS
Richard KRUPBAUER
Gladys MACHICAO-MENDEZ
Eva MALIK
Jürgen MATZNER
Elisabeth MOLNAR
Sonja NEURURER
Nikolaj PAHL
Astrid PISCHINGER
Marta RAJKOWSKA
Yüksel SARI
Alfred SCHMIDT
Renate SCHWAB
Martina SEITSCHEK
Mag. Arnold SIGL
Christine SKOPEK
Claudia SÜHS
Carina SULZ
Wanda SZKWAREK
Dhery Evans TORRICO
Gordana WEISS
Bettina WULZ
Julia ZIEGLER
Die zentrale Aufgabe der Abteilung bestand
2010 in der Planung und Durchführung
der Neugestaltung der Shops im Kunst­
historischen Museum und im Österreichischen Theatermuseum.
Repro
Die Planungen starteten abteilungsintern
bereits 2009, wissenschaftlich begleitet
von Frau Univ.-Prof. Dr. Renate Buber,
Institut für Retailing und Marketing der
Wirtschaftsuniversität Wien, mit dem
Ziel, die Neugestaltung anhand verkaufspsychologischer Aspekte wie Klarheit –
Orientierung – Wohlfühlen auszurichten.
Ilse JUNG
Christine HUMMEL
Florian KUGLER
„Transparenz und Exklusivität unter Bezugnahme auf die Gemäldegalerie“ bildeten
die Grundlage für die Planung der neuen
Museumsboutique in der Kuppelhalle des
KHM. Veränderte Zugänge, Vitrinen und
auf die Farbigkeit der Monumentalarchi­
tektur abgestimmte Möbel bringen das
dort angebotene Sortiment nun deutlich
besser zur Geltung.
Der Museumsshop im Tiefparterre des KHM
wurde von 186 m² auf 245 m² erweitert,
die ehemals dunkle Möblierung wurde
durch eine helle ersetzt, sodass sich der Shop
nunmehr räumlich großzügig, lichtdurchflutet, mit Ruhezonen und interaktiven
Bereichen präsentiert. Das reichhaltige
Angebot von der Postkarte bis zum gewichtigen Kunstband, basierend auf den
im KHM präsentierten Sammlungen, ist
nun übersichtlich nach Themenbereichen
angeordnet.
Im Zuge der Um- und Neugestaltungen
im ÖTM konnte auch dort erstmals ein
kleiner Shop eingerichtet werden, dessen
Möblierung auf die Bedürfnisse des wechselnden Ausstellungsbetriebs abgestimmt
ist und von den BesucherInnen sehr gut
angenommen wurde.
185
186
Blick in den alten KHM-Museumsshop
Blick in den neuen KHM-Museumsshop
Blick in die Kinderecke des neuen Shops
Blick in den neuen KHM-Museumsshop
Blick in die neue KHM-Museumsboutique
Blick in den neuen ÖTM-Shop
abteilungen
Sicherheitsmanagement
Felia BRUGGER,
Abteilungsleiterin
Peter TAMPIER
Sicherheitszentrale und Portiere
Thomas BREITSCHING
Hector Rodney
COSTABILE MONTES DE OCA
Alfred DIABL
Andreas FÖSSLEITNER
Helmut GNEIST
Ernst HOFFMANN
Manfred HUBER
Wolfgang HUBER
Gerhard IFKOVITS
Christian MARCEV
Johann NEUBERGER
Gerhard NIEDERMAYR
Christian PORUBSKY
Norbert PUNTIGAM
Roland SCHLAGER
Wolfgang SCHMID
Klaus STEFFE
Eduard THORWARTL
Thomas WATZKO
Herwig WEICHSELBAUMER
Robert WIESER
Christoph WOLF
Telefonzentrale und Botendienst
Hugo HAMPE
Michael MOSER
Brandschutz
Roman SISCHKA
Sicherheitstechnik
Elvir OSMANOVIC
Andreas RIEDEL
Die Anforderungen an das Sicherheits­
management im Jahr 2010 waren herausfordernd und besonders vielseitig. Ein paar
Zahlen, die das verdeutlichen:
15.190 Alarmverfolgungen wurden im Jahr
2010 von unserem Sicherheitsdienst durchgeführt, dank der Professionalität der Mitarbeiter fast immer unbemerkt von den
Besucherinnen und Besuchern. Es wurden
auch Notfalltrainings absolviert. Highlight
dabei war eine gemeinsam mit dem Besucherdienst durchgeführte Räumungsübung
des KHM, bei der unter Beobachtung der
Exekutive mehrere Schulklassen erfolgreich
evakuiert wurden. Veranstaltungssicherheit
und die Sicherheit prominenter Besucherinnen und Besucher zählten ebenfalls zu den
Aufgaben des Sicherheitsdienstes.
Die Tag- und Nachtportiere sorgten dafür,
dass der Zutritt zum KHM nur befugten
Personen möglich war. Aufgrund der vielen
Baustellen mussten sie in diesem Jahr
die Parkplatzkontrolle unter erschwerten
Bedingungen wahrnehmen.
In unserer Telefonzentrale gingen rund 200
Telefonate pro Tag ein. Die Mitarbeiter dort
wurden trotz dieser enormen Belastung immer
wieder für ihre Freundlichkeit und Professionalität gelobt. Die Poststelle hatte neben
der täglichen Postzuteilung ein hohes Aufgebot an Massensendungen zu bewältigen.
Den Anforderungen unserer Museen besser
angepasst wurde die Sicherheitstechnik,
beispielsweise durch den Einsatz neuer
Rundgang im Stiegenhaus des KHM
Lasermelder in der Gemäldegalerie. Sonderausstellungen mussten gesichert werden,
allein für die Sonderausstellung zu James
Cook wurden 54 Vitrinen mit Sicherheitstechnik ausgestattet.
Mehr als 500 Kameras und ebenso viele
Zutrittsleser, 2610 sonstige Alarmsicherungen und 84 Funkgeräte wurden wie in
jedem Jahr einer Wartung unterzogen.
Für den Brandschutz zeichnet Herr Roman
Sischka verantwortlich. Mit der Wartung von
mehr als 700 Handfeuerlöschern, der Überarbeitung der Brandschutzpläne KHM, der
Revision der Fluchtwege und der Organisation
zweier Löschübungen hat er 2009 wichtige
Großprojekte erfolgreich durchgeführt.
Im Bereich der organisatorischen Sicherheit
war 2010 das Ingangsetzen eines Krisenmana­
gement-Projekts ein Meilenstein. Ein Krisenhandbuch wurde erstellt. Von der Sicherheits­
fachkraft, Herrn Peter Tampier, wurden alle
Arbeitsplätze in unseren Häusern evaluiert.
Ein ganz besonderer Schwerpunkt wurde
im Berichtsjahr auf Weiterbildung gelegt.
Beim Besuch der Sicherheitstechnik-Messe
in Essen, der Interpol-Konferenz über Kulturgutdiebstahl, der Präventionsfachtagung
des Kuratoriums Sicheres Österreich oder
der Sicherheitskonferenz der Donau-Uni
Krems wurden Erfahrungen gesammelt und
ausgetauscht. Fortbildungen wurden in Bereichen wie Datenschutz, Betriebliche Kriminalität, IT-Sicherheit, Arbeitnehmerschutz
und Veranstaltungssicherheit absolviert.
187
188
Gebäudemanagement
Gerhard SEIDL,
Abteilungsleiter
Andrea FIDLER
Thomas ZEMANN
Hochbau, Inventar, Depot
Ing. Stefan FLECK
Kurt HOFER
Peter HÖFER
Peter PLANEGGER
Johann RUBNER
ADir. Egon SCHMATZER,
Pension
Mario SCHWEIGER
Museumstechnik, Elektro
Ing. Bertrun KOS
Johann TRÄXLER
Carlos Gustavo
ALLIDI BERNASCONI
Manfred EISELT
Rene FÜHRER
Maximilian PAVLOVICS
Jörg STEINER
Hochbau, Werkstätten
Jörg STARK
Leopold LECKER, Pension
Markus LENHART
Werner RAMHARTER
Alfred SCHODL
Kurt SCHOPFHAUSER
Walter SCHWEIGER
Wolfgang WEILAND
Neben den zahlreichen im Jahr 2010 durchgeführten Projekten war die Neustrukturierung
der Abteilung die größte interne richtungsweisende Maß­nahme der vergangenen Jahre.
Projekte
Generalsanierung ÖTM
Die 2009 begonnene Generalsanierung
im ÖTM wurde im Frühherbst 2010 abgeschlossen. Unter Zugrundelegung eines
neuen Ausstellungskonzeptes wurden
die gesamte Technik (Beleuchtung, Klima,
IT-Netzwerk sowie Sicherheitstechnik) und
die Raumarchitektur erneuert. Für eine
flexible Ausstellungsgestaltung wurde
ein zerlegbares Vitrinensystem entwickelt,
das je nach Bedarf den individuellen Anforderungen angepasst und ihnen entsprechend eingesetzt werden kann. Der
Museumsshop wurde ebenfalls erneuert
und anders positioniert.
Serviceteams
Thomas GAISBERGER, Leiter
Karin AUER
Johannes CERMAK
Gerda EGGER
Zoltan FEHER
Wolfgang FIALA
Günter KOLLER
Rudolf KREUZ
Sigrid MOSER
Shirin TOLLOY
Robert WALDBAUER
Fuhrpark, Reinigungen
Stefan BRAITH
Haustechnik, Technisches Referat
AR Ing. Wolfgang EDER
Franz CSAN
Bruno PLONER
Ausstellungsraum im ÖTM während des Umbaus
Depot
Nach Bestandserhebungen an den Depot­
standorten sowie den darauffolgenden
Planungsarbeiten konnte im September
2010 nach einer EU-weiten AuftragnehmerSuche der Zuschlag für die Errichtung des
neuen Depots an den Bestbieter erteilt
werden. Seitdem sind die Bauarbeiten im
Gange, die Fertigstellung ist für Mitte 2011
geplant.
Neuaufstellung Kunstkammer
Nachdem im Jahr 2010 die notwendigen
Finanzmittel vom BMUKK zugesagt wurden,
wurde mit einem neuen Ausstellungsarchitekten und einem veränderten Ausstellungs­
konzept die Ausstellungsplanung neu
begonnen. Als vorgezogene bauliche Maßnahme wurde die unterirdisch im Hof 1
liegende Haustechnikzentrale hergestellt,
abteilungen
Organigramm
Abteilungsleitung Gebäudemanagement
Gerhard Seidl
Sekretariat
Andrea Fidler
Klima
NN
ZBV
Thomas Zemann
Hochbau, Inventar,
Depot
Museumstechnik,
Elektro
Hochbau,
Werkstätten
Serviceteam
Fuhrpark,
Reinigungen
Haustechnik,
Technisches Referat
Stefan Fleck
Bertrun Kos
Jörg Stark
Thomas Gaisberger
Stefan Braith
Wolfgang Eder
Depot
Peter Planegger
Johann Rubner
Abfallwirtschaft /
Projektbetreuung
Kurt Hofer
Inventar
Mario Schweiger
Elektrik /
Veranstaltungen
Johann Träxler (Ltg.)
Manfred Eiselt
Rene Führer
Jörg Steiner
Werkstätten
Kurt Schopfhauser
Alfred Schodl
Walter Schweiger
Werner Ramharter
Markus Lenhart
Visuelle Technik,
Licht
Gustavo Bernasconi
Bauaufsicht Neue
Burg, MVK
Wolfgang Weiland
Johannes Czermak
Zoltan Feher
Wolfgang Fiala
Günther Koller
Rudolf Kreuz
Robert Waldbauer
Technik,
Veranstaltungen
Max Pavlovics
Ausstellungsraum im ÖTM nach der Generalsanierung
Franz Csan
Bruno Ploner
189
190
in der sämtliche technischen Anlagen zur
Konditionierung des Raumklimas der Ausstellungsräume untergebracht sein werden.
Eine weitere vorgezogene Maßnahme war
der Abbruch der Bodenbeläge samt Beschüttung in allen Sälen im Hochparterre,
um die notwendigen Informationen zur
detaillierten Planung von Fußbodenaufbau,
Klima (Bauteilaktivierung), Elektro-Installa­
tionen und Alarm zur Verfügung zu haben.
Die Bauphase beginnt Anfang Februar 2011
und wird ca. 15 Monate dauern; daran
anschließend wird mit der Aufstellung
der Vitrinen begonnen. Der Abschluss der
Arbeiten ist lt. Generalterminplan mit
Dezember 2012 angesetzt.
Umbau der elektrischen Zentralver­
sorgung im KHM (NiederspannungsHauptverteilung)
In den vergangenen Jahren kam es, ver­
ursacht durch vermehrten Energiebedarf
(hauptsächlich durch Kühlenergie im
Sommer), öfters zu Stromausfällen aufgrund eines überlasteten, für die Anforde-
rungen des Hauses zu klein dimensionierten
Haustransformators. Anfang 2010 wurde
dieser durch ein stärkeres Modell ersetzt
und auch die nachgeordnete Hauptverteilungsanlage wurde erneuert. Die Arbeiten
konnten nur in der Nacht durchgeführt
werden, da dafür ausnahmslos nur stromlos gearbeitet werden darf. Im Juni 2010
wurde dieses Projekt beendet, Stromaus­
fälle durch Überlastungen gehören somit
der Vergangenheit an.
Ausbau der alten Verteileranlage
Neuer Vortragsraum im 2. Stock und
Kreativraum im Tiefparterre des KHM
Der ehemalige Medienraum im Tiefparterre
wird in einen Kreativraum für museums­
pädagogische Zwecke umgebaut und in
die bisher von der Teamleitung genutzten
Räume im 2. Stock verlegt. Der Begriff
Medienraum wurde, auch um ein Zeichen
der Erneuerung zu setzen, durch den Begriff „Vortragsraum“ ersetzt, dieser ist seit
Oktober 2010 in Betrieb. Die Fertigstellung
des Kreativraumes wird bis Ende Jänner
2011 abgeschlossen sein.
Teil der neuen Verteileranlage
Unterirdische Haustechnik-Zentrale
Abbruch der Bodenbeläge in der Kunstkammer
Die Beschüttung der Böden wurde entfernt
abteilungen
Neues Teamleiter-Büro und
Erste Hilfe-Raum
Durch die Ansiedelung des Vortragsraumes
im 2. Stock musste ein neuer Standort für
die Teamleitung gefunden werden. Möglich war das nur durch den Einbau einer
Stahlbetondecke und die Herstellung von
Wänden im Bereich des Zuganges des
zum Hof 2 hin gelegenen Besucherliftes
im Mittelbau/Vestibül.
Diese Variante ermöglichte es, unter denselben Bedingungen auch einen Erste Hilfe/
Betriebsarztraum am Hof 1-seitigen Be­
sucherlift einzurichten. Mit diesen Projekten
wurden zwei strategisch wichtige Maßnahmen umgesetzt. Einerseits ist die Teamleitung
nun zentral gelegen und leicht erreichbar,
andererseits ist auch der Zugang zu Erste
Hilfe-Leistungen direkt vom Besucherbereich
aus möglich.
Technische Abteilung
Neben den üblichen umfangreichen
Wartungsarbeiten wurde ein weiterer Teil
der Gebäudeleittechnik auf den neuesten
Stand gebracht. Auch musste die seit mehr
als 20 Jahren in Betrieb stehende Omega
Kältemaschine am Dachboden Mittelbau
Haupthaus KHM komplett erneuert werden.
Vorarbeiten wie das Pölzen des Kellergewölbes bei der Portiereinfahrt wurden
vom Gebäudemanagement veranlasst.
Dies war notwendig geworden, da das
Gewölbe die Achslast des Mobilkranes
nicht hätte tragen können.
Decken- und Wandkonstruktion für das Teamleiterbüro
Das Teamleiterbüro kurz vor der Besiedelung
Arbeiten im neuen Vortragsraum
Neuer Vortragsraum, fertiggestellt
191
192
Organisation und Einkauf
Weitere Projekte
• Beleuchtung Vestibül und 1. Stock:
Zur Verbesserung des architektonischen
Gesamteindruckes wurde ein Beleuchtungskonzept ausgearbeitet und vom
Vestibül bis in den Kuppelumgang im
1. Stock umgesetzt. Die neue Beleuchtung bringt nicht nur den Raum selbst
zum Strahlen, sie basiert auch auf einer
neuen Technologie, die bei verbesserter
Lichtausbeute lediglich ca. ein Siebentel
der elektrischen Energie der bisherigen
Beleuchtung aufnimmt. Besonders
positiv ist, dass hier ein Schritt in Richtung nachhaltige Energiepolitik gesetzt
wurde.
• Luftbrunnen und Beschattung Neue
Burg: 2010 konnten hier, wenngleich
nur geringfügig, erneut Maßnahmen
gesetzt werden.
• Deckensanierung Eingangsbereich KHM:
Die verschmutzte Stuckdecke wurde gereinigt und vom Stuckateur fachgerecht
saniert. Anstelle des früheren düsteren
Raumeindrucks zeigt sich dieser Bereich
nun freundlich und hell.
• Schloss Ambras: Die Arbeiten zum
Projekt Temperierung Hochschloss
wurden in Form der vom Keller bis
in das Dachgeschoß führenden Steig­
leitungen fortgesetzt.
Mag. (FH) Eva STIEGLERWILFERT, Abteilungsleiterin
Andrea RISCHER, Fachinspektorin
Die Abteilung Organisation und Einkauf ist
für die zentralisierte Beschaffung von Verbrauchsmaterial, betriebsorganisatorische
Agenden und das Intranet als wichtiges
Medium der internen Kommunikation
zuständig. Weiters unterstützt sie das
Personalmanagement, indem sie einen
Pool an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
für den Besucherdienst („Studentenpool“)
verwaltet und Aufgaben der Personalentwicklung betreut.
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Shops und Kassen wurde das Intranet,
das auf einer Wiki-Software basiert, erweitert. Informationen, wie z. B. das Kassenhandbuch und Sonderkonditionen, übermittelt die Abteilung Ticketing seither
nicht mehr in Papierform, sondern stellt
sie elektronisch und tagesaktuell zur Ver­
fügung. Neue Einträge und Änderungen
können rasch und einfach nachvollzogen
werden, da sie in einem Logbuch proto­
kolliert werden.
Zu nennen sind auch die Leistungen
unseres Serviceteams sowie der Hauswerkstätten, auf denen die Herausforderungen
der täglichen Instandhaltungsmaßnahmen,
Manipulationen und Unterstützung von
Ausstellungsprojekten und Transporten
lasten, die sie gerne auf sich nehmen.
Neuer Schulungsraum
Die Überleitung des „Studentenpools“ von
freien Dienstverträgen in Angestelltenverhältnisse erforderte Anpassungen bei der
Diensteinteilung, der Abrechnung und im
täglichen Handling. Gleichzeitig war es
sowohl für die Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer als auch für den Dienstgeber
wichtig, die beiderseits gewohnte und
gewünschte Flexibilität beizubehalten.
Im Herbst begann, in Zusammenarbeit mit
dem Personalmanagement, die Umsetzung
eines gemeinsamen Qualifizierungsprogrammes für Mitarbeiterinnen und Mit­
arbeiter aus dem Besucherdienst und für
ehrenamtlich Tätige des Vereins der Freunde
des Kunsthistorischen Museums. Beide
Gruppen werden ab April 2011 an einem
neu gestalteten Besucherinformationsstand
im Vestibül tätig sein. Die Vorbereitung
konzentriert sich sowohl auf die Vertiefung
des bereits eingesetzten Know-how, beispielsweise in der Form von Beschwerdemanagement- und Kommunikationstraining,
als auch auf die Erweiterung um neue Aufgabengebiete, wie Lost & Found. Mit dem
ersten Modul wurde ein neu eingerichteter
Schulungsraum in Betrieb genommen. Er
bietet Platz für bis zu 25 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer und verfügt über zehn
mobile Computerarbeitsplätze.
abteilungen
Informationstechnologie
Ing. Peter GREGORC, Abteilungsleiter
(ab 1.7.2010)
Andreas ACHLEITNER
Amadé DARAJEW
Robert FANTA
Thomas GRAF
Ing. Bruno GUTIERREZ CASTRO
Manuela KRONLACHNER
Karin RAFFL-WESENJAK
Thomas SCHNAITT
Stephan TEUSCHL
Dominik THEUERKAUF
Lukas WIESER
Neben der Neuorganisation und
der Übergabe ihrer Leitung an Herrn
Ing. Peter Gregorc bildeten der Abschluss
des Vereinheitlichungsprojekts „Zenit“,
die Umstellung der digitalen Kommuni­
kation und zahlreiche Verbesserungs­maß­
nahmen im Rahmen eines IT-Sicherheitsaudits die Schwerpunkte der Tätigkeit der
Abteilung Informationstech­nologie.
Mit Fertigstellung des Projekts „Zenit“
konnte im Jahr 2010 ein spürbarer Qualitätsschub der IT an die MitarbeiterInnen
des KHM mit MVK und ÖTM weiterge­
geben werden. Der flächendeckende Zugang zu den gewohnten Applikationen
und homogene Zugangsstrukturen zu
den Daten haben ein sehr positives Echo
hervorgerufen und das IT-Team bestärkt,
diesen Weg fortzusetzen.
Als nächster umfangreicher Schritt wurde
2010 die Modernisierung der digitalen
Kommunikation in Angriff genommen.
Investitionen in die Spamabwehr sowie
die Überführung der Emailinfrastruktur
und Migration der Benutzerapplikationen
auf Office 2010 inklusive Outlook als
Kommunikationsplattform haben den
Mitarbeitern der Museen neben einer
durchgängigen Oberflächengestaltung
ein kompakteres Bediengefühl vermittelt.
Projektmanagement
Um die Offenheit der Abteilung voran­
zutreiben, wurde neben der Mitwirkung
an einer Vielzahl von Projekten der Museen
(Newsletter, Shops KHM, Depot, Bestellprozess …) unter http://helpit.khm.at ein
neues Serviceticketsystem mit Zugang
für jeden Mitarbeiter ins Leben gerufen.
Diese Plattform erlaubt es nun jedem
Benutzer, seine Anliegen direkt zu kommunizieren und deren Zustand jederzeit
abzufragen. Durch diese Maßnahme und
einen verstärkten Servicegedanken konnte
die Anzahl der Lösungen pro Monat
kontinuierlich gesteigert werden.
Mag. (FH) Zsuzsanna PINTER,
Abteilungsleiterin
Umfassende Maßnahmen zur Informa­
tionssicherheit wurden, begleitet durch
ein IT-Sicherheitsaudit, umgesetzt. Sowohl
eine Erweiterung der Serverraumsicherheit
als auch die Installation eines umfang­
reichen Pakets an Sicherheitssoftware
und Kontrollmechanismen konnte erreicht
bzw. angestoßen werden. Um Statusveränderungen der Infrastrukturkomponenten
möglichst zeitnah erkennen zu können,
wurde Mitte des Jahres ein Monitoring
System in den Livebetrieb überführt und
stetig weiterentwickelt.
Im Geschäftsjahr 2010 wurde das Haupt­
augenmerk der Abteilung auf die Entwicklung einer Profit Center-Rechnung für die
Standorte des KHM mit MVK und ÖTM,
auf die Optimierung interner Organisationsabläufe sowie auf deren Projektsteuerung
und Durchführung im Bereich Museumsshops und Finanz- und Rechnungswesen
gelegt. Im operativen Bereich erfolgte
in der Abteilung die Organisation und
Buchung von rund 250 Dienstreisen der
MitarbeiterInnen im In- und Ausland.
Die Mitarbeit und hervorragende Zu­
sammenarbeit bei den zahlreichen
Projekten aus verschiedensten Bereichen
der Museen machten das Jahr 2010 zu
einem äußerst erfolgreichen.
Die Abteilung Projektmanagement konzentriert sich auf die Planung und Steuerung
von Projekten der Sammlungen und Ab­
teilungen in wirtschaftlichen Fragen, wobei
zum Teil die operative Durchführung und
die Überwachung dieser Projekte hinzukommen. Diese komplexen Projekte werden
in enger Zusammenarbeit mit der kaufmännischen Geschäftsführung und mit
ihrer Unterstützung durchgeführt.
Weiters führt das Projektmanagement die
Einreichung und Abrechnung sämtlicher
Forschungsprojekte, Drittmittelfinanzierungsprojekte und EU-Projekte der Wissenschaftlichen Anstalt durch.
193
194
195
Ausstellungen
196
ausstellungen
Vermeer
Die Malkunst
Spurensicherung an
einem Meisterwerk
Ausstellungsdaten
26. Januar bis 25. April 2010
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
Konzept:
Elke OBERTHALER
Sabine PÉNOT
Ausstellungsorganisation:
Marianne HERGOVICH
BesucherInnen:
116.165
Diese Ausstellung widmete sich ganz
der Malkunst, dem Hauptwerk Johannes
Vermeers, eines der berühmtesten hollän­
dischen Maler des Barock. Das Meister­werk diente als Schaustück für potentielle
Käufer und gilt als Vermeers in Malerei
gefasstes künstlerisches Manifest. Es lässt
sich nicht auf einen Auftraggeber zurückführen und hat zu Lebzeiten des Malers
wohl niemals dessen Atelier verlassen.
Selbst nach Vermeers Tod war seine Witwe
trotz finanzieller Schwierigkeiten bestrebt,
das Bild nicht zu verkaufen. Anhand von
Requisiten, die denjenigen im Gemälde
entsprechen, wurde in der Ausstellung
die komplexe Ikonographie des Bildes
erläutert – so befanden sich unter den
präsentierten Gegenständen etwa das
Original der im Gemälde wiedergegebenen
Landkarte der 17 Provinzen der Niederlande
von Claes Jansz. Visscher, die dazugehörigen
20 Stadtansichten, ein Kronleuchter mit
Doppeladler, eine prachtvolle Tapisserie
sowie die exakte Rekonstruktion eines
Schlitzwamses aus schwarzer Seide. Das
Gemälde hat Anlass zu umfassenden technologischen und konservatorischen Studien
geboten. Einer Spurensuche gleich wurde
Fragen nach der Verwendung bestimmter
Farbpigmente, Bindemittel und ganz all­
gemein zu Vermeers Arbeitsweise nachge­
gangen. In diesem Kontext wurde auch die
Debatte aufgegriffen, inwieweit Vermeer
Hilfsmittel wie perspektivische Konstruktionszeichnungen und/oder optische Geräte
(z. B. eine Camera obscura) verwendet
haben könnte. Im Zentrum standen aber
auch Analysen zum Zustand des Gemäldes
sowie zu den Veränderungen und chemischen Prozessen, die in den historischen
Malschichten vor sich gehen. Zudem zeigte
das Kunsthistorische Museum Gemälde,
Skulpturen und Filmausschnitte zeitge­nös­sischer Künstler (George Deem, Maria
Lassnig, Peter Greenaway u. a.), die von
Vermeers Malkunst inspiriert wurden.
Zahlreiche Leihgaben aus europäischen
sowie amerikanischen Museen und Privatsammlungen zeichneten ebenso wie
historische Dokumente aus Archiven in den
Niederlanden ein spannendes Bild von Vermeers Meisterwerk und veran­schau­lichten
die Sonderstellung dieses Gemäldes im
Œuvre des Malers.
197
198
kunsthistorisches museum
Starke Köpfe
Porträt(s) des Kunst­
historischen Museums
(Intermezzo 02)
Ausstellungsdaten
1. Juni bis 12. September 2010
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
Konzept:
Michael ALRAM
Regina HÖLZL
Manuela LAUBENBERGER
Georg PLATTNER
Paulus RAINER
Gudrun SWOBODA
Daniel UCHTMANN
Heinz WINTER
Ausstellungsorganisation:
Ulrike BECKER
BesucherInnen:
125.709
Die Sammlungen des Kunsthistorischen
Museums bergen Porträts von Menschen
aus einem Zeitraum von mehreren tausend
Jahren und aus verschiedenen antiken und
nachantiken Kulturen. Viele dieser Objekte
vermögen unsere Blicke nicht nur anzu­
ziehen, sondern sie auch zu erwidern: Statt
einfach da zu sein wie leblose Gegenstände,
stehen sie uns gegenüber und blicken uns
an. Die Ausstellung Starke Köpfe bot eine
Gelegenheit, sich mit einigen von ihnen
intensiv auseinanderzusetzen. Ergründet
werden sollte u. a., warum uns 4000 Jahre
alte Köpfe aus Ägypten heute noch be­
rühren, was römische Kaiser sich von ihren
Bildnissen und deren Betrachtern erwarten
durften oder welche Strategien Malerinnen
und Maler der Neuzeit einsetzten, um ihr
neuartiges soziales Selbstverständnis sinn­
fällig zur Geltung zu bringen. Hinter all
dem steht die Frage nach den grundlegenden Bestimmungen dessen, was wir Porträt
nennen. Dabei galt es freilich, sich von den
Werken überraschen zu lassen: Es wurden
in dieser Ausstellung Dinge gezeigt, die
lebensähnlich aussehen, ohne deshalb schon
Bildnisse zu sein, und es waren andere Dinge
zu sehen, die keine Gesichter haben und
dennoch in gewisser Weise als Porträts
fungieren.
199
200
kunsthistorisches museum
Goldenes Zeitalter
Holländische Gruppenporträts
aus dem Amsterdams
Historisch Museum
Ausstellungsdaten
9. September bis
21. November 2010
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
2. Dezember 2010 bis
13. Februar 2011
Alte Pinakothek
Barer Straße 27
80799 München
Konzept:
Marcus DEKIERT
Karl SCHÜTZ
Ausstellungsorganisation:
Sandra Maria RUST
BesucherInnen (im KHM):
88.553
Eine Ausstellung des
Kunsthistorischen Museums
Wien und der Bayerischen
Staatsgemäldesammlungen
München
Das Gruppenporträt stellt eine heraus­
ragende holländische Bildform dar, die
besonders in der seit dem späten 16. Jahrhundert aufblühenden Metropole Amsterdam Fuß fasste, außerhalb der Grenzen der
nördlichen Niederlande jedoch keine nennenswerte Verbreitung fand. Keine andere
Bildgattung drückt das Wesen der hollän­
dischen Gesellschaft des „Goldenen Zeit­
alters“, des 17. Jahrhunderts, so vollkommen
aus und spiegelt die sozialen Verhältnisse
in den holländischen Städten mit ihrer bürgerlichen Kultur so perfekt wider. Regel­
mäßig ließen sich Mitglieder des vermögenden Stadtbürgertums – das Spektrum
reichte von Vertretern der oberen Mittelschicht bis hin zu den die Stadtregierung
bestimmenden Patriziern – in voller Lebensgröße darstellen, wie sie gemeinsame
öffentliche Aufgaben wahrnehmen.
Der besondere Reiz dieser etwa 400 Jahre
alten Gruppenporträts besteht nicht zuletzt
in ihrem unmittelbaren Bezug zum heutigen
gesellschaftlichen Leben. Die niederlän­
dische Gesellschaft war wesentlich vom
Kalvinismus geprägt, der bürgerliche
Tugenden förderte, wirtschaftlichen Erfolg
zum Maßstab des Glaubens machte und
gemeinschaftliche Führung nicht nur in
den Kirchen, sondern auch im politischen
Leben verlangte. Die Vorgangsweise, Entscheidungen durch Personengruppen in
korporativer Form treffen zu lassen und
damit Verantwortung zu teilen, stellte im
17. Jahrhundert in Europa, das weitgehend
vom monarchischen und absolutistischen
Prinzip geprägt war, eine Ausnahme dar.
Heute ist sie im wirtschaftlichen wie im
politischen Bereich mit seinen Kommissionen, Vorständen, Kuratorien und Aufsichtsräten die Regel. Damit schlagen diese Bilder
eine Brücke, welche die vergangene mit
unserer heutigen Lebenswelt unmittelbar
verbindet.
Die Ausstellung umfasste elf Bilder aus der
„Schuttersgalerij“ des Amsterdams Historisch Museum. Dieser Teil des Museums
war wegen notwendiger Bauarbeiten von
August 2010 bis März 2011 geschlossen.
Irene Andessner inszenierte zur Ausstellung
ein zweiteiliges Tableau vivant nach dem
Vorbild der holländischen „Regentenbilder.
201
202
ausstellungen
Hans von Aachen
(1552–1615)
Hofkünstler in Europa
Ausstellungsdaten
11. März bis 13. Juni 2010
Suermondt-Ludwig-Museum
Wilhelmstraße 18
52070 Aachen
1. Juli bis 3. Oktober 2010
Prag, Burggalerie
Císařská konírna
Prag 1
19. Oktober 2010 bis
9. Jänner 2011
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
Konzept:
Thomas FUSENIG
Eliška FUČÍKOVÁ
Karl SCHÜTZ
Ausstellungsorganisation:
Sandra Maria RUST
BesucherInnen (im KHM,
bis 9.1.2011):
88.305
Eine Ausstellung des
Kunsthistorischen Museums
in Zusammenarbeit mit dem
Suermondt-Ludwig-Museum
in Aachen und der Burggalerie
in Prag
Hans von Aachen war ein Maler von europäischer Dimension und behielt bis heute
seine internationale Bedeutung. In Köln
geboren und von einem niederländisch
geschulten Künstler ausgebildet, wandte
er sich als Zwanzigjähriger nach Italien, war
zuerst in Venedig, dann etwa 10 Jahre in
Rom und schließlich in Florenz tätig. Er
begann als Maler von Porträts und Genreszenen, erlangte in Rom mit Altarbildern
im Auftrag der Jesuiten und Porträts der
großherzoglichen Familie in Florenz Anerkennung als Künstler, so dass er ab 1587 in
München für den Hof Herzog Wilhelms V.
von Bayern und für die Fugger in Augsburg
tätig war. Die Berufung als Hofmaler Kaiser
Rudolfs II. und seine Übersiedlung nach
Prag 1596 bedeuteten den Höhepunkt
seiner Karriere. Im Kreis der Prager Hofkünstler als Maler von Bildnissen, mythologischen Szenen und Allegorien aktiv, wurde
er vom Kaiser auch auf Reisen nach Italien
gesandt, um hier Kunstwerke für seine
Sammlung zu erwerben. Hans von Aachen
vereinte niederländischen Realismus mit
venezianischem Kolorit sowie der Formenkunst des Florentiner und römischen
Manierismus. Seine Auftraggeber schätzten
die Wahrhaftigkeit seiner Bildniskunst, aber
auch die Eleganz seiner Kompositionen aus
schön geformten und brillant gemalten
Körpern.
Bisher wurden die Werke Hans von Aachens
vor allem im Rahmen von Ausstellungen
zur Prager Hofkunst präsentiert. Diese erste
monographische Ausstellung stellte das
gesamte Œuvre des Künstlers mit den
unterschiedlichen Facetten seiner Tätigkeit
in Italien, Deutschland und am Prager
Hof dar. Sie umfasste etwa 45 Gemälde,
30 Zeichnungen und 25 Druckgraphiken
aus den großen europäischen Museen,
aber auch aus Privatbesitz.
203
204
kunsthistorisches museum
Ein Blick in die Welt
des Frans Francken II.
(1581–1642)
Seine Kabinettbilder im
Kunsthistorischen Museum
Ausstellungsdaten
27. April bis 27. Juni 2010
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
Konzept:
Gerlinde GRUBER
Ausstellungsorganisation:
Gerlinde GRUBER
BesucherInnen:
72.394
Frans Francken, Kunst- und Raritätenkammer,
GG Inv.-Nr. 1048
Den großen Erfolg, den das Dorotheum
im April 2010 mit der Versteigerung von
Frans Franckens Gemälde Der Mensch,
der sich zwischen Tugend und Lastern
entscheiden muss erzielen konnte, nahm
das Kunsthisto­rische Museum zum Anlass,
eine Auswahl an Werken dieses innovativen
Antwerpener Meisters aus eigenem Bestand
zu präsen­tieren. Die Dynastie, der Frans
Francken II. angehörte, zählte zu einer
weit verzweigten und sehr produktiven
Gruppe von Malern, die in Antwerpen
tätig waren. Er spezialisierte sich auf detaillierte, figurenreiche Szenen vorwiegend im
kleinen Kabinettbild-Format und reüssierte
damit.
Das Kunsthistorische Museum besitzt neben
zwei Gemälden mit Hexenszenen auch
mythologische und sakrale Darstellungen
sowie eine Vorstufe zum „Galeriebild“:
ein enzyklopädisches Stillleben einer Kunstund Raritätenkammer. Diese Werke aus der
Gemäldegalerie dokumentierten in der Ausstellung die Bandbreite der Themen und
den Einfallsreichtum dieses Künstlers, der
ein Zeitgenosse von Peter Paul Rubens war
und sich dennoch von dessen Stil nicht
beeindrucken ließ. Einige Bildthemen,
die den flämischen Barock auszeichnen,
wurden erst von ihm erfunden oder zumindest wesentlich mitgeprägt.
Die in Wien aufbewahrten Bilder entstanden in der Zeit zwischen 1606 und 1625.
Sie lassen deutlich die Entwicklung des
Künstlers erkennen, die von einer ge­
dämpften, von Oliv-, Braun- und Blau­tönen geprägten Farbigkeit etwa in der
Kreuzigung zu hellen, schillernden, eher
pastelligen Farben im 2. Jahrzehnt hinführt.
Die späten Gemälde unterscheiden sich
auch technisch von denjenigen der vor­
angegangenen Zeit, denn ihre Malerei
besteht verstärkt aus Lasuren. (Lasuren
sind Farben, die im Unterschied zu Deck­
farben die Eigenfarbe der darunter liegenden Malschichten durchscheinen lassen.)
Das Bild Krösus zeigt Solon seine Schätze
ist ein charakteristisches Beispiel dafür.
ausstellungen
Sammeln:
Zeitverschwendung
oder Kunst?
Schülerinnen und Schüler
planen eine Ausstellung
Ausstellungsdaten
14. September bis
31. Oktober 2010
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
Konzept:
Cäcilia BISCHOFF
Ausstellungsorganisation:
Gudrun HATVAGNER
BesucherInnen:
61.940
Eine Ausstellung des
Kunsthistorischen Museums Wien
und der AHS Rahlgasse
Das Kunsthistorische Museum und die AHS
Rahlgasse präsentierten das etwas andere
Ausstellungsprojekt: Weder historische
Museumsobjekte noch selbst geschaffene
Kunstwerke standen im Vordergrund dieser
Ausstellung, sondern die privaten Sammlungen von 13- bis 17-jährigen SchülerInnen.
Die jungen ProjektteilnehmerInnen durften
ihre Ausstellungsstücke frei wählen und
setzten ihr Konzept mit Unterstützung der
entsprechenden Abteilungen des Kunst­
historischen Museums um. Sie waren
AusstellungskuratorInnen, AutorInnen und
PR-ManagerInnen zugleich. Nichts war vorgegeben, alles war möglich und viele Ideen
wurden erst im Laufe des Projektes geboren.
Bei einem Initialtermin in der AHS Rahlgasse
Anfang September 2009 wurden erste
Vorschläge und Wünsche der SchülerInnen
gesammelt. Danach wurden alle TeilnehmerInnen ins KHM eingeladen, damit sie
das Haus und seine Sammlungen zunächst
einmal aus der Sicht des Besuchers erleben
konnten. Anschließend wurden ab der
dritten Schulwoche verschiedene Workshops veranstaltet, um die auf Seiten
des KHM mitwirkenden Abteilungen und
MitarbeiterInnen vorzustellen. Es wurde
während des Projektes alles auf Augenhöhe
mit den SchülerInnen diskutiert und entschieden. Die jungen AusstellungsmacherInnen stellten ihre persönliche Auswahl
von Objektgruppen vor, begründeten ihre
Entscheidungen und diskutierten darüber
bei regelmäßig stattfindenden Treffen.
Als KuratorInnen waren sie verantwortlich
für den Ausstellungstitel, die Konzepter­
stellung, für „wissenschaftliche“ Recherchen, die Sponsorensuche, die Entwicklung
der Ausstellungsarchitektur, d. h. die Farbauswahl für Wände und Vitrinen, den
Aufbau, für Beleuchtung und Beschriftung
sowie für die Pressearbeit und schließlich
für die Vermittlung im Rahmen von Führungen. Das KHM stellte für das Projekt
Kompetenzen („Wie realisiert man eine
Ausstellung von A bis Z?“), Zeit (regel­
mäßige Treffen), Personal (Kunstvermittlung, Ausstellungsmanagement und -aufbau, Grafik-Design, Öffentlichkeitsarbeit,
Sponsoring etc.) und Raum (die Aus­
stellung wird im KHM stattfinden und
damit öffentlich zugänglich sein) zur
Ver­fügung.
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206
kunsthistorisches museum
Boris Orlow
Parcours der Helden
Ausstellungsdaten
23. November 2010 bis
20. März 2011
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
Konzept:
Boris ORLOW
Ausstellungsorganisation:
Ulrike BECKER
BesucherInnen:
49.126
Eine Ausstellung der
Stella Art Foundation, Moskau
in der Antikensammlung des
Kunsthistorischen Museums
Die russische Stella Art Foundation setzte
auch 2010 ihre Zusammenarbeit mit dem
Kunsthistorischen Museum fort. Mit der
Ausstellung Parcours der Helden war
in der Antikensammlung eine Ausstellung
von Boris Orlow (geb. 1941 bei Moskau)
zu sehen, einem der „Gründungsväter“
der Soz-Art-Bewegung. Unter Soz-Art
versteht man eine Kunstrichtung, die in
der Sowjetunion zu Anfang der 1970er
Jahre entstand. Im Unterschied zur amerikanischen Pop-Art wurden jedoch nicht
die Klischees des Alltags und Konsums
aufgegriffen, sondern die politischen
Symbole als Teile des täglichen Lebens
innerhalb des sozialistischen Systems der
Stalin- und Breschnew-Ära. Doch das Werk
von Boris Orlow ist auch in einem weiteren
Kontext zu sehen, da seine Arbeit einen
Kontrapunkt zur Soz-Art markiert, indem
er die Repräsentationstechniken von
Propaganda und Kunst nicht aneinander
annähert.
Boris Orlows Arbeiten ergänzten die
Aufstellung der Antikensammlung auf
ganz selbstverständliche Weise und mit
beeindruckendem dramatischen Effekt.
Eines der Hauptinteressen des Künstlers
gilt dem Heldenmythos: „Was mich anzieht, sind die folkloristischen Archetypen,
die Heroen im Bewusstsein der Massen
wie etwa die Matrosen, die heute an Stelle
der Kosaken die Ideale von Freiheit und
Draufgängertum verkörpern.“ Das Konzept
des Helden, also einer Person mit besonders herausragenden Fähigkeiten oder
Eigenschaften, die dadurch zu ungewöhn­
lichen und hervorragenden Leistungen
getrieben wird, stammt vom antiken Heros
her. In der Antikensammlung des Kunst­
historischen Museums wurde eine spannungsvolle Gegenüberstellung von antiken
Heldendarstellungen und der zeitgenössischen russischen Interpretation desselben
Themas möglich.
ausstellungen
Story Behold,
Story Be Told
Ausstellungsdaten
16. November bis
12. Dezember 2010
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
Konzept:
Brigitte KOWANZ
Ausstellungsorganisation:
Christian HÖLZL
Sandra Maria RUST
Stefan ZEISLER
BesucherInnen:
30.694
Eine Kooperation des
Kunsthistorischen Museums mit
der Universität für angewandte
Kunst Wien, Vienna Art Week 2010
Die Universität für angewandte Kunst Wien
präsentierte im Rahmen der Vienna Art
Week 2010 erstmals zeitgenössische Kunst
in direktem kunstgeschichtlichen Bezug
zu einer ortsspezifischen Intervention. Die
Arbeiten von Friedrich Biedermann, Max
Frey, Nikolaus Gansterer, Wietske Maas,
Constantin Luser, Julie Monaco, Lllevine*
und dem Künstlerduo kozek hörlonski
thematisierten die Schnittstellen zwischen
(alter und neuer) Kunst, Architektur und
Medien. Raum wird als experimenteller
Ort der Kommunikation und Interaktion
untersucht. Die KünstlerInnen haben alle
bei Ausstellungskuratorin Brigitte Kowanz
Transmediale Kunst studiert und sind mittlerweile selbst sehr erfolgreich. Das Kunsthistorische Museum bot für die Angewandte
durch ihren atmosphärischen Zugang in
andere Zeiträume die perfekte Location, an
der sich der spirit der Vergangenheit und
junger Esprit miteinander verbinden lassen.
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HOFJAGD- UND RÜSTKAMMER, NEUE BURG
Die Schlacht von
Tannenberg 1410
Eine Ausstellung anlässlich
des 600-Jahr-Jubiläums der
Schlacht bei Grunwald/
Tannenberg
Ausstellungsdaten
18. Juni bis 10. Oktober 2010
Kunsthistorisches Museum
Hofjagd- und Rüstkammer
Neue Burg, Heldenplatz
1010 Wien
Konzept:
Matthias PFAFFENBICHLER
Ausstellungsorganisation:
Matthias PFAFFENBICHLER
BesucherInnen:
13.474
Veranstaltet vom Polnischen
Institut Wien in Kooperation
mit dem Polnischen
Heeresmuseum Warschau und
dem Kunsthistorischen Museum,
Wien
In der Ausstellung wurden Rüstungen und
Waffen der Epoche aus den Beständen der
Hofjagd- und Rüstkammer, aus der Schatzkammer und dem Archiv des Deutschen
Ordens in Wien gezeigt. Als besondere
Attraktion wurde eine Vorführung der
aus Fechtbüchern des 15. Jahrhunderts
rekonstruierten spätmittelalterlichen
Zweikampftechniken mit zeitgenössischen
Waffen durch die historische Fechtgruppe
Dreynschlag veranstaltet.
Die Schlacht bei Tannenberg zwischen dem
Deutschen Orden (Ordo domus Sanctae
Mariae Teutonicorum, polnisch: Krzyżacy =
Kreuzritter) und der vereinten Streitmacht
des Königreichs Polen und des Großherzogtums Litauen gilt als eine der größten
europäischen Schlachten des Mittelalters.
Es wird geschätzt, dass an dem Kampf am
15. Juli 1410 etwa 35.000 bis 45.000 Ritter,
Söldner und zum Militärdienst verpflichtete
Untertanen teilnahmen, von denen mehrere
tausend auf dem Schlachtfeld umkamen.
Der Konflikt zwischen dem den südöstlichen
Ostseeraum beherrschenden, wirtschaftlich
wie militärisch mächtigen Deutschordensstaat, dem zu einer Großmacht in Mittel­
europa heranwachsenden Polen und dem
politisch schwachen Territorialstaat Litauen
war ausschlaggebend für die politische und
wirtschaftliche Entwicklung des mittleren
Osteuropa in den folgenden Jahrhunderten.
In Erinnerung an die Niederlage des
Deutschen Ordens vor 500 Jahren wurde
der Ort der Schlacht (heute polnisch
Stębark bei Olsztynek/Hohenstein) auf
deutscher Seite mit dem Namen Tannenberg bezeichnet.
kunsthistorisches museum
ausstellungen
Das Gold der
Erzbischöfe – aus dem
Münzkabinett des
Bankhaus Spängler
Ausstellungsdaten
8. September bis
13. Oktober 2010
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
Konzept:
Erich ERKER und Johann SEITLINGER
(Bankhaus Spängler)
Peter HUSTY und Eva Maria
FELDINGER (Salzburg Museum)
Ausstellungsorganisation:
Christian HÖLZL
Franz PICHORNER
BesucherInnen:
44.363
Im Werdegang der Familie Spängler verschmilzt die Geschichte von Bürger- und
Mäzenatentum, Geld und Kunst. Die vom
Salzburg Museum und vom Bankhaus
Spängler gestaltete Wanderausstellung
zeichnete die Entwicklung der Familie
Spängler von Südtiroler Gastwirten zu
erfolgreichen Salzburger Bankiers nach.
Im Zentrum der Ausstellung stand das
Münzkabinett, ein „goldener Tresor“,
der selbst einer faszinierenden Skulptur
gleichkam. Er barg in seinem Inneren
100 prächtige Salzburger Goldmünzen
und -medaillen aus der Sammlung des
Bankhaus Spängler. Diese kostbaren Stücke
sind kleine Denkmäler für alle Landesherren
von Erzbischof Leonhard von Keutschach
(1495–1519) bis Erzbischof Hieronymus
Graf Colloredo (1772–1803). Sie belegen
nicht nur die außergewöhnliche Stellung,
die Salzburg als selbständiges geistliches
Fürstentum über Jahrhunderte innehatte,
sondern auch den Goldreichtum der Hohen
Tauern. Ihre aufwendige künstlerische
Gestaltung enthält verschlüsselte Hinweise
auf Charaktereigenschaften der Erzbischöfe,
etwa von Wolf Dietrich von Raitenau (1587–
1612), dem energischen Renaissancefürsten,
der mit seiner Geliebten 15 Kinder hatte
und sich mit dem mächtigen Nachbarn
Bayern anlegte: Als Symbol für seine Standhaftigkeit und Willensstärke ließ er auf viele
seiner Münzen und Medaillen einen Turm
prägen. Eingebettet war die Ausstellung
in den Berger-Saal des Kunsthistorischen
Museums. Dessen kolossales Deckenge­
mälde zeigt die „Mäzene der bildenden
Künste im Hause Habsburg“ von Kaiser
Maximilian I. bis Kaiser Franz Joseph I.
und stellte so die Verbindung zur habs­
burgischen Geschichte her.
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SCHLOSS AMBRAS
Die Hochzeit
Erzherzog
Ferdinands II.
Eine Bildreportage des
16. Jahrhunderts
Ausstellungsdaten
26. März bis 1. November 2010
Kunsthistorisches Museum
Sammlungen Schloss Ambras
Schlossstraße 20
6020 Innsbruck
Konzept:
Veronika SANDBICHLER
Ausstellungsorganisation:
Veronika SANDBICHLER
BesucherInnen:
82.998
Im Mai 1582 feierte der Tiroler Landesfürst
Erzherzog Ferdinand II. (1529–1595) in
Innsbruck die Hochzeit mit seiner zweiten
Gemahlin, Anna Caterina Gonzaga von
Mantua. Die Fürstenhochzeit wurde, wie
bei wichtigen Anlässen des europäischen
Hochadels üblich, als spektakuläres Fest
gestaltet. Das Fest war ein Gesamtkunstwerk aus Architektur, Malerei, Skulptur,
Tanz, Turnier, Musik und Feuerwerk.
Am Beginn der Feierlichkeiten stand ein
prächtiger Einzug, der vor den Augen der
gesamten Bevölkerung durch die ganze
Stadt führte. Festteilnehmer waren die
Verwandten der Braut und des Bräutigams
sowie hochrangige Mitglieder des Tiroler
und europäischen Adels. Sie traten als
mythologische oder allegorische Figuren,
als Götter und Helden der griechischrömischen Antike auf. Auf diese Weise
bot sich dem Herrscher die Möglichkeit,
seine Person und seine Dynastie in einer
seinem Rang entsprechenden Rolle darzustellen, auf Fürstentugenden zu verweisen
und damit als Vorbild zu wirken.
Die prächtigen Turnieraufzüge zur Hochzeit
sind in einem über 80 Blatt umfassenden
Bildband, der das zentrale Ausstellungs­
objekt bildet, festgehalten. Aufwändig
kolorierte und mit kostbaren Gold- und
Silberauflagen versehene Kupferstiche
schildern das Ereignis in fortlaufenden
Bildern. Die jüngst erfolgte Restaurierung
des Werkes ermöglichte es, einzelne Blätter
des ursprünglich gebundenen Festkodex
zu zeigen. Darüber hinaus waren in der
Ausstellung äußerst selten erhaltene Objekte
zur Habsburger Festkultur von allerhöchster
Qualität aus den Beständen des Kunst­
historischen Museums Wien und Ambras
zu sehen.
ausstellungen
Nozze italiane
Österreichische
Erzherzoginnen im Italien
des 16. Jahrhunderts
Ausstellungsdaten
24. Juni bis
17. Oktober 2010
Kunsthistorisches Museum
Sammlungen Schloss Ambras
Schlossstraße 20
6020 Innsbruck
Konzept:
Veronika SANDBICHLER
Margot RAUCH
Katharina SEIDL
Ausstellungsorganisation:
Veronika SANDBICHLER
Margot RAUCH
Katharina SEIDL
BesucherInnen:
61.956
Die Ehe des späteren Kaisers Ferdinand I.
(1503–1564) und der jagiellonischen
Prinzessin Anna (1503–1547) brachte
15 Kinder hervor, von denen drei Söhne
und zehn Töchter überlebten. Ihre Kindheit
und Jugend war untrennbar mit Innsbruck
verbunden: So lebte die Familie bereits
zwischen 1533 und 1543 in der Tiroler
Hauptstadt und die unverheirateten Töchter
kehrten nach dem Tod der Mutter 1547
wieder dorthin zurück.
Drei der Mädchen, Eleonore, Barbara und
Johanna, wurden nach Italien verheiratet.
In der frühen Neuzeit spielte Italien auf
wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet
eine Vorreiterrolle, was unter den mittelund westeuropäischen Mächten zu einem
Wettkampf um Einfluss auf der Apenninhalbinsel führte. Die Ausstellung bot einen
Einblick in die politischen und kulturellen
Verhältnisse der Herzogtümer Mantua und
Ferrara sowie des Großherzogtums Florenz,
der neuen Heimat der Prinzessinnen. Die
Erzherzoginnen selbst wurden als Beispiele
für eine typische Rolle vorgestellt, welche
Frauen ihres Standes spielten: Sie wurden
in der Heiratspolitik ihrer Väter und Brüder
zum politischen Pfand. Dynastische Heiraten konnten einem Zuwachs der Hausmacht, der Herstellung von Bündnissen,
der Besiegelung von Friedensschlüssen und
als Signal politischer Paradigmenwechsel
dienen. Trotz dieses gemeinsamen Schicksals
verlief das Leben der drei Erzherzoginnen
aufgrund ihres Wesens und der Bedingungen in ihren neuen Familien und an ihren
Höfen sehr unterschiedlich. Ihre Biografien
zeigen damit auch verschiedene Ausformungen des Lebens des weiblichen Hochadels in der frühen Neuzeit.
Die Ausstellung präsentierte historische
Dokumente sowie Kunstwerke von Giuseppe
Arcimboldo, Alessandro Allori, Giovanni
Bizzelli, Giambologna, Peter Paul Rubens
u. a., die aus dem Kunsthistorischen Museum
Wien und Ambras sowie aus verschiedenen
Museen, Archiven und Bibliotheken in
Innsbruck und Italien stammen.
211
212
WAGENBURG
Napoleons Hochzeit
Eine Ausstellung zum
200-Jahr-Jubiläum der
Vermählung mit
Marie Louise von Österreich
Ausstellungsdaten
22. Juni 2010 bis 9. Januar 2011
Kunsthistorisches Museum
Wagenburg
Schloss Schönbrunn
1130 Wien
Konzept:
Monica KURZEL-RUNTSCHEINER
Ausstellungsorganisation:
Marianne HERGOVICH
BesucherInnen:
47.828
Im Frühjahr 1810 blickte ganz Europa nach
Wien und Paris, wo die Vermählung von
Napoleon Bonaparte, Kaiser der Franzosen,
und der österreichischen Erzherzogin Marie
Louise stattfand. Romantische Gefühle
spielten bei dieser Hochzeit auf beiden
Seiten wohl keine Rolle: Der Bräutigam
hatte sich kurz zuvor schweren Herzens von
seiner geliebten ersten Gemahlin Joséphine
getrennt, da sie ihm keine Kinder schenken
konnte. Er versprach sich von der Heirat
mit der erst 18-jährigen Habsburgerin
beträchtlichen Prestigegewinn und die
baldige Geburt eines Erben. Die Braut
hingegen war mit stetigem Hass auf Napoleon, den größten Feind ihres Vaters, Kaiser
Franz, aufgewachsen und hatte sich außerdem in einen entfernten Verwandten, Erzherzog Franz von Österreich-Este, verliebt.
Dennoch beugte sie sich der Staatsraison
und betrachtete die Heirat mit dem wesentlich älteren Intimfeind der Habsburger als
persönliches Opfer für Kaiser und Vaterland.
Anlässlich des 200. Jahrestages zeigte die
Wagenburg in Schönbrunn eine kleine,
aber feine Sonderausstellung, die die
Hintergründe dieser ungewöhnlichen
„Hochzeit zwischen Feinden“ aufspürte
und das glanzvolle Ereignis durch zeitgenössische Gemälde, prachtvolle Kutschen
und außergewöhnliche historische Kostüme
wieder lebendig machte.
Einer der Höhepunkte der Schau war ein
prächtiger Galawagen mit neugotischem
Dekor, in dem der französische Großbotschafter Marschall Berthier in der Wiener
Hofburg vorfuhr, um beim Kaiser um Marie
Louises Hand anzuhalten. Nicht weniger
eindrucksvoll ist jene Kutsche, die zusammen mit 33 anderen 1810 eigens für die
Hochzeit in Paris angefertigt wurde: Sie war
ursprünglich ganz vergoldet und besticht
durch raffinierte Details mit subtil erotischen
Darstellungen und reichen Bronzebeschlägen in griechischem und ägyptischem Stil.
Marie Louise brachte die Hochzeitskutsche
1814 nach Österreich und übergab sie
später dem Erzbischof von Wien. Der
Kirchenfürst ließ zwar die ursprüngliche
Vergoldung schwarz übermalen, der exquisite Dekor blieb jedoch trotz seiner heidnisch-erotischen Motive unangetastet.
museum für völkerkunde
ausstellungen
James Cook
und die Entdeckung
der Südsee
Ausstellungsdaten
28. August 2009 bis
28. Februar 2010
Kunst- und Ausstellungs­halle der Bundesrepublik
Deutschland
Friedrich-Ebert-Allee 4
53113 Bonn
12. Mai bis 13. September 2010
Museum für Völkerkunde
Neue Burg
1010 Wien
7. Oktober 2010 bis
13. Februar 2011
Historisches Museum Bern
Helvetiaplatz 5
3005 Bern
Konzept:
Christian FEEST und eine wissen­
schaftliche Arbeitsgruppe unter der
Leitung von Adrienne L. KAEPPLER,
Washington, D.C.
Ausstellungsorganisation:
Friederike HILLEBRAND
BesucherInnen (im MVK):
27.955
Eine Ausstellung des Museums für
Völkerkunde, Wien – Kunsthistorisches
Museum in Zusammenarbeit mit der
Kunst- und Ausstellungshalle der
Bundesrepublik Deutschland in Bonn
und dem Historischen Museum Bern
James Cook (1728–1779) verdankt seinen
bis heute anhaltenden Ruhm seinen drei
zwischen 1768 und 1779 unternommenen
Weltumsegelungen, auf denen er mit der
Erkundung des noch weitgehend unkartierten Pazifischen Ozeans sowie der Suche
nach dem vermuteten Südkontinent und
einer Nordwestpassage zwischen Asien und
Amerika zur Abrundung der europäischen
Kenntnis der Welt beitrug. Die von der
britischen Admiralität finanzierten Reisen
dienten sowohl wissenschaftlichen als auch
geostrategischen Interessen und wurden
von einem internationalen Team von
Künstlern und Wissenschaftlern begleitet.
Während die Wissenschaftler im Geist der
Aufklärung zu einem auf der Vernunft
gestützten Bild der Welt und einer systematischen Katalogisierung ihrer Tiere, Pflanzen
und Völker beitrugen, förderten die Bilder
und Berichte der Reisenden die Entstehung
eines romantischen Bildes der Südsee als
Inselparadies mit weitem Horizont und
ungeahnten Freiheiten. Cooks gewaltsamer
Tod auf der von ihm entdeckten Inselgruppe
Hawaii machte ihn unter Zeitgenossen zum
Helden der europäischen Besitznahme der
Welt. Mit rund 500 Exponaten, die in dieser
Zahl erstmals seit der Rückkehr der Reisenden aus Museen und Privatsammlungen
Europas, Amerikas und Australiens zusammengetragen wurden, erzählte die Ausstel-
lung von James Cooks Reisen an die letzten
Grenzen der Erde und den dabei gewonnenen Erkenntnissen im Bereich der
Astronomie, Naturgeschichte, Geographie
und Ethnologie sowie den Erfahrungen
und Neuerungen im Bereich der Seefahrt.
Vor allem aber zeigte sie eine Fülle kostbarer
Kulturdokumente der Völker der pazifischen Inselwelt und der Nordwestküste
Nordamerikas, darunter beeindruckende
Federarbeiten, verzierte Rindenbaststoffe
und Schnitzwerke, aber auch Geräte des
täglichen Bedarfs, Kleidung, Schmuck und
Waffen, wie sie schon bald danach unter
westlichem Einfluss nicht mehr hergestellt
wurden. Ein weiterer Schwerpunkt der
Ausstellung waren die Gemälde und Zeichnungen, die von den mitreisenden Malern
angefertigt wurden, zu denen kurzfristig
auch der aus Tahiti stammende Tupaia
zählte, dem wir die ältesten bekannten
Zeichnungen auf Papier eines Polynesiers
verdanken. Sie legen Zeugnis ab von
einer von der westlichen Zivilisation noch
unberührten Welt und vom Abenteuer
der spektakulärsten Entdeckungsreisen
des 18. Jahrhunderts. Mit Beginn der Ausstellung James Cook und die Entdeckung
der Südsee war auch die Sammlung Süd-,
Südostasien und Himalayaländer mit der
Ausstellung Götterbilder im 1. Stock des
MVK wieder zu sehen.
213
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MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE
Imperial Sightseeing
Die Indienreise von
Erzherzog Franz Ferdinand
von Österreich-Este
Ausstellungsdaten
7. Juli bis 13. September 2010
und 22. Oktober 2010 bis
9. Jänner 2011
Museum für Völkerkunde
Neue Burg
1010 Wien
Konzept:
Regina Höfer
Ausstellungsorganisation:
Christine ZACKEL
unter Mitarbeit von Studierenden
des Instituts für Kunstgeschichte
der Universität Wien
BesucherInnen:
19.101
Eine Ausstellung des Museums
für Völkerkunde, Wien –
Kunsthistorisches Museum
in Kooperation mit dem
Institut für Kunstgeschichte der
Universität Wien anlässlich der
20. Internationalen Konferenz
der European Association for
South Asian Archaeology and Art
Auf seiner Weltreise 1892/93 erkundete
Erzherzog Franz Ferdinand unter anderem
auch Indien und Ceylon, das heutige Sri
Lanka. Berühmte Fotografen wie der
Wiener Eduard Hodek jun. oder Lala Deen
Dayal aus Indien dokumentierten seine
Erlebnisse zwischen Tigerjagd und Hof­
zeremoniell. Die Ausstellung präsentierte
erstmals circa 80 historische Fotografien
sowie Miniaturen auf Elfenbein und Papier
aus der enormen „Souvenirsammlung“ des
Erzherzogs im Wiener Museum für Völkerkunde. Sie ermöglichte es somit, auf einen
Moment der Begegnung Österreichs und
Indiens vor 120 Jahren zurückzublicken.
Somit sind diese Fotos nicht nur Dokumentationen eines internationalen höfischen
Lebens und exotischen Reisestils, sondern
gehören auch zu den wichtigsten Kunst­
dokumen­tationen dieser Zeit. Der Einblick in
das internationale Hofleben des Hochadels,
zum Beispiel des Nizams von Hyderabad,
in Tigerjagd und Hofzeremoniell bot pracht­
volle und faszinierende visuelle Tableaux.
Die Weltreisesammlung des Thronfolgers
Franz Ferdinand von Österreich-Este aus
den Jahren 1892/93 ist für das Museum für
Völkerkunde in mehrfacher Hinsicht von
besonderer Bedeutung. Sie ist mit Abstand
die größte Einzelsammlung ethnografischer
Gegenstände und Fotografien des Museums,
und ihrer im Jahr 1908 erfolgten Aufstellung
im Corps de Logis der Neuen Burg verdankt
das Museum seit 1928 seinen heutigen
Standort. Die „Sammlung Este“ ist aber
nicht nur umfangreich, sondern auch äußerst
heterogen sowohl in Hinblick auf die Herkunft der Gegenstände als auch hinsichtlich
der Qualität des Materials, das die gesamte
Bandbreite zwischen einzigartigen Kunstwerken und billigem Touristenkitsch umfasst. Die Ausstellung erbrachte einen
wesentlichen Beitrag zur wissenschaftlichen
Aufarbeitung dieser bedeutenden Sammlung.
ausstellungen
Unsichtbare Welten
Mensch / Natur / Übernatur
Ausstellungsdaten
22. Oktober 2010 bis
14. Februar 2011
Museum für Völkerkunde
Neue Burg
1010 Wien
Konzept:
Claudia AUGUSTAT
Evelyne PUCHEGGER-EBNER
Herbert PUCHEGGER
Leonardo RAMIREZ CASTILLO
Yvonne SCHAFFLER
Ausstellungsorganisation:
Claudia AUGUSTAT
BesucherInnen:
5.514
Eine Ausstellung des
Museums für Völkerkunde Wien
in Zusammenarbeit mit EMLAAK
(Ethnomedizinischer LateinamerikaArbeitskreis) ForscherInnen auf
metaphysischer Spurensuche in
Lateinamerika und der Karibik
Die Fotoausstellung vermittelte einen Einblick in die lateinamerikanische Spiritualität,
die auf einer Wahrnehmung der Natur beruht, welche Unsichtbares mit einschließt.
Dieses Unsichtbare ist vielfältig: Es sind mythische Ereignisse, die ihre Spuren in die
Landschaften eingeschrieben haben und
die in Form von markanten Landschaftspunkten, Felszeichnungen oder sakraler Architektur sichtbar werden. Geistwesen beeinflussen das Schicksal der Menschen. Das
Ritual ist Ort und Zeit der Begegnung, in
dem der Mensch mit den Geistwesen kommunizieren kann und die Grenze zwischen
Gegenwart und mythischer Vergangenheit
aufgehoben wird. Weil hier der Mensch als
Brücke zwischen Natur und Übernatur erkennbar wird, stehen Aufnahmen von Ritualen im Zentrum der Ausstellung, also eine
visuelle Anthropologie zwischen Kunst,
Ethnographie und Fotojournalismus. Die
Fotografien stammen ausschließlich von
ForscherInnen und wurden während ihrer
Studienreisen aufgenommen. In der ethnographischen Fotografie ist die Motivwahl
forschungsorientiert und steht ganz im
Dienste der Dokumentation. Damit unterscheidet sie sich grundlegend von der künst­
lerischen oder journalistischen Fotografie.
Oft entstehen ethnographische Fotos unter
Bedingungen, die z. B. eine optimale Ausleuchtung nicht ermöglichen. Viele der
gezeigten Aufnahmen waren nur möglich,
da sich zwischen den ForscherInnen und
den Menschen ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hatte. Damit geben die Fotografien
auch ein eindrucksvolles Zeugnis von der
Begegnung unterschiedlicher Kulturen.
215
216
ausstellungen
African Lace
Österreichische Stoffe
für Nigeria
Ausstellungsdaten
22. Oktober 2010 bis
14. März 2011
Museum für Völkerkunde
Neue Burg
1010 Wien
Konzept:
Barbara PLANKENSTEINER
Nath Mayo ADEDIRAN
Ausstellungsorganisation:
Marianne HERGOVICH
BesucherInnen (bis 31.12.):
11.972
Eine Kooperation des Museums
für Völkerkunde Wien mit der
National Commission for
Museums and Monuments
of Nigeria
Farbenprächtige, industriell bestickte Stoffe
prägen seit über fünfzig Jahren das öffentliche
Erscheinungsbild von Nigerianerinnen und
Nigerianern weltweit und sind zu einem
fixen Bestandteil der nigerianischen Festbekleidung und Mode geworden. Zum ersten
Mal widmeten sich eine Ausstellung und
die ihr zugrunde liegende Forschung der
Geschichte und kulturellen Bedeutung
dieser zu einem großen Teil in Österreich
hergestellten African Lace-Stoffe in Nigeria.
Lace (Spitzen) sind eigentlich industrielle
Stickereien, die seit dem späten 19. Jahrhundert in der Schweiz (St. Gallen) und
Österreich (Lustenau) hergestellt werden.
Die Bezeichnung rührt daher, dass die
frühen Produkte zumeist aus Ätz- oder
Lochstickerei gefertigt waren, die eigent­
lichen Spitzen sehr ähnlich sehen. Seit den
frühen 1960er Jahren werden besondere
Designs und Qualitäten für den westafrikanischen Markt produziert. Auf ihrer Suche
nach neuen Absatzmärkten gelangten
österreichische Stickereifabrikanten in das
damals gerade unabhängig gewordene
Land Nigeria und begannen Geschäftsbeziehungen mit lokalen Textilhändlern, die
auch zu einem Austausch von Ideen führten.
Ergebnis dieser interkontinentalen Auseinandersetzung war die Entwicklung eines
spezifischen Textilprodukts, das inzwischen
das nigerianische Image weltweit kennzeichnet. Die Ausstellung thematisierte
einen Bereich der Gegenwartskultur, der
über die Grenzen einzelner Nationen
hinweg Menschen, Ideen und Kreativität
durch Handel verbindet, und sie befasste
sich mit einem rezenten Kapitel einer über
die Jahrhunderte andauernden Handels­
geschichte zwischen Europa und Afrika.
Die österreichischen Stickereien für den
nigerianischen Markt sind ein faszinierendes
Beispiel für globale Verflechtungen und
Prozesse: Aus Asien importiertes Rohmaterial
(Faden und Grundstoff) wird auf in der
Schweiz produzierten Maschinen, die von
türkischen Facharbeitern bedient werden,
in Vorarlberg zu feinen Luxusstoffen ver­
arbeitet, die eine wichtige Rolle im nigerianischen „Nationalkostüm“ spielen.
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ÖSTERREICHISCHES THEATERMUSEUM
Gustav Mahler und
Wien
„leider bleibe ich ein
eingefleischter Wiener“
Ausstellungsdaten
11. März bis 3. Oktober 2010
Österreichisches
Theatermuseum
Lobkowitzplatz 2
1010 Wien
Konzept:
Reinhold KUBIK
Thomas TRABITSCH
Ausstellungsorganisation:
Gertrud FISCHER
Jörg STARK
BesucherInnen:
20.718
Gustav Mahler (1860–1911) gilt als Genie
des Fin de Siècle und zu gleichen Teilen als
Vollender der romantischen Symphonie
und Wegbereiter der Neuen Musik. Die
150. Wiederkehr seines Geburtstags nahm
das Österreichische Theatermuseum zum
Anlass, dem Komponisten und Hofopern­
direktor in seinen vielfältigen Beziehungen
zu Wien nachzuspüren. Die Ausstellung
erzählte von Leben und Werk einer Persönlichkeit, die im Spannungsfeld von Karriere
und Avantgarde die Welt der Musik weit
über den Tod hinaus beeinflusst hat. Wien
kannte Mahler bereits aus seinen Jugendjahren. Um 1900 war Wien das kulturelle
Zentrum Mitteleuropas, Hauptstadt eines
51 Millionen Einwohner aus 15 Nationen
umfassenden Reiches. Es war die Zeit der
so genannten „Wiener Moderne“, in der
das Kultur- und Geistesleben der Stadt
zwischen etwa 1890 und 1910 in Archi­
tektur, Malerei, Literatur und Musik eine
einmalige Blüte erlebte, die Zeit der Kaffeehausliteraten, der Wiener Secession, der
Wiener Werkstätte und der eleganten Salons.
Unter Mahlers Leitung erlebte auch die
Hofoper eine Dekade intensivster künst­
lerischer Erfüllung; seine Reformen in
Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner
Alfred Roller prägen den Opernbetrieb
bis heute. Mahlers kompositorisches Werk
hingegen wurde im Ausland mehr geschätzt als in Wien.
In ungewöhnlicher Weise wurde die Prä­
sentation von den Videopanoramen von
Claudia Rohrmoser mitbestimmt, die den
Autographen und Hörbeispielen ergänzend
und korrespondierend gegenübergestellt
wurden.
Die Schau entstand in Kooperation mit
zahlreichen Wiener Institutionen wie u. a.
der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft, dem Arnold Schönberg Center, der
Österreichischen Nationalbibliothek, dem
Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde,
dem Wien Museum, der Wienbibliothek
im Rathaus, dem Jüdischen Museum
und dem Historischen Archiv der Wiener
Philharmoniker. Darüber hinaus stellten
auch bedeutende Institutionen außerhalb
Österreichs Leihgaben zur Verfügung.
219
220
ÖSTERREICHISCHES THEATERMUSEUM
Edita Gruberova
40 Jahre Wiener Staatsoper
Ausstellungsdaten
13. Oktober 2010 bis
9. Jänner 2011
Österreichisches
Theatermuseum
Lobkowitzplatz 2
1010 Wien
Konzept:
Peter DUSEK
Ausstellungsorganisation:
Gertrud FISCHER
BesucherInnen (bis 9.1.2011):
5.759
Sie gehört in die rare Kategorie der „Primadonnen“: Edita Gruberova, die KoloraturDiva aus Bratislava, singt seit 40 Jahren an
der Wiener Staatsoper. Sie debütierte am
7. Februar 1970 als Königin der Nacht in
Mozarts Zauberflöte. Sechs Jahre später gelang ihr als Zerbinetta in Ariadne auf Naxos
von Richard Strauss unter der Leitung von
Karl Böhm der Durchbruch und spätestens
seit ihrer Lucia di Lammermoor-Premiere
im Jahr 1978 gehört sie zu den führenden
Sopranen der internationalen Opernszene.
Für sie wurden und werden Stücke ins
Repertoire geholt, die sonst kaum gegeben
werden, wie etwa Bellinis I Puritani oder die
Donizetti-Opern Linda di Chamounix und
Roberto Devereux. Dass ihre Popularität
ungebrochen ist, lässt sich beispielhaft an
dem enormen Interesse an der Norma-Serie
im diesjährigen Salzburger Festspielsommer
oder an den konzertanten Aufführungen
von Lucrezia Borgia in der Wiener Staatsoper im Oktober 2010 ablesen.
Das Österreichische Theatermuseum
widmete der einzigartigen Künstlerin
eine Ausstellung, in der auf alle wichtigen
Stationen ihrer Karriere eingegangen
wurde. Edita Gruberova hat dafür ihr
privates Archiv geöffnet und zahlreiche
bisher unveröffentlichte Dokumente und
Fotografien, die auch einen Einblick hinter
die Kulissen einer Karriere gestatten, zur
Verfügung gestellt.
Im Mittelpunkt der Präsentation standen
ihre wichtigsten Rollen: Von Manon bis
Maria Stuarda, von Julia bis Lucia und
Zerbinetta dokumen­tierten Fotos, Kostüme,
Programmzettel, Plattenhüllen sowie
Film- und Tonbeispiele ihre unverwechselbaren Interpretationen. Selbstverständlich
werden auch die Jahre vor Wien – unter
drückenden Verhältnissen in der damaligen
CSSR – sowie die Höhepunkte der inter­
nationalen Karriere thematisiert.
ausstellungen
Verkleiden –
Verwandeln –
Verführen
Bühnenkostüme aus der
Sammlung des Öster-­
reichischen Theatermuseums
Ausstellungsdaten
25. November 2010 bis
31. Oktober 2011
Österreichisches
Theatermuseum
Lobkowitzplatz 2
1010 Wien
Konzept:
Ulrike DEMBSKI
Ausstellungsorganisation:
Gertrud FISCHER
Jörg STARK
BesucherInnen (bis 31.12.):
3.063
„Das Kostüm ist der erste Schritt, um einer
Figur, die meistens zuerst Text ist, einen
Körper zu geben“ (Tilo Werner). Verkleiden
und Maskieren gehören seit den Anfängen
des Theaters zu den elementaren Mitteln
der darstellenden Kunst. Durch Anlegen
des Kostüms „schlüpft“ der Darsteller quasi
in seine Rolle. Theaterkostüme machen
Verborgenes sichtbar: Sie verraten etwas
über Charakter, Geschlecht, Alter und
Milieu einer Bühnenrolle. Kostüme erzählen
Geschichten und gelten auch wegen ihrer
Symbolkraft unbestritten als wichtiges
theatrales Instrument zur Orientierung
und zum Verständnis der Bühnenhandlung.
Die Ausstellung schöpfte aus dem reichen
Fundus der Kostümkammer des Öster­
reichischen Theatermuseums und zeigte in
sieben Themenkreisen die interessantesten,
spektakulärsten und phantasievollsten
Kostümkreationen. Dabei wurde nicht nur
eindrucksvoll vor Augen geführt, welch
handwerkliches Können und Einfühlungs-
vermögen in historische Epochen dafür
not­wendig sind, sondern auch die Vielfalt
der optischen Umsetzungen und Interpretationen deutlich gemacht. Im zeitgenös­
sischen Theater besteht eine Tendenz darin,
das Verhältnis von Körper und Kostüm
neu zu gestalten, indem eine Art belebter
Skulptur geschaffen wird, ein anderer
Trend im Kostümbild folgt dem modischen
Alltagsgewand, den Markenartikeln,
Designer­modellen und der Haute Couture.
Die Präsentation im Österreichischen
Theatermuseum wollte bewusst machen
und sensibilisieren: Sie sollte einerseits den
Blick für die wichtigen Funktionen des
Kostüms schärfen, Dresscodes dechiffrieren
helfen, Begriffe wie Verkleiden, Verwandeln,
Maskieren hinterfragen und andererseits
an Idole des Musiktheaters, Stars des Tanz­
theaters und Ikonen des Sprechtheaters
erinnern sowie vergangene Theaterwelten
vorstellen.
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222
KUNSTHALLE LEOBEN
Alexander der Große
und die Öffnung der Welt
Ausstellungsdaten
21. März bis 1. November 2010
Kunsthalle Leoben
3. Dezember 2010 bis 3. Mai 2011
Centro de Arte Canal/
Canal de Isabel II
Mateo Inurria 2
28036 Madrid
Konzept:
Michael TELLENBACH
Ausstellungsorganisation:
Christian HÖLZL
Susanne LEITNER-BÖCHZELT
Gerhard SAMBERGER
Wilfried SEIPEL
BesucherInnen:
78.500
Eine Ausstellung der
Kunsthalle Leoben in Kooperation
mit den Reiss-Engelhorn-Museen
in Mannheim, Partner: Kunst­
historisches Museum, Wien
Anhand seiner Feldzüge, die ihn bis nach
Zentralasien führten, beleuchtete die Ausstellung das Leben Alexanders des Großen.
Gleichzeitig sollte den Besuchern vor Augen
geführt werden, welche kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche
durch diese einzigartige Persönlichkeit ausgelöst wurden.
Rund 400 Objekte aus den Nationalmuseen
Tadschikistans und Afghanistans sowie aus
namhaften europäischen Museen, wie etwa
dem Louvre, dem British Museum, der
Eremitage oder den Berliner Museen Preußischer Kulturbesitz, boten einen Einblick
in jenes Reich, das Alexander der Große auf
seinen Feldzügen nach Osten erobert hat.
Alexander der Große, geboren 356 v. Chr.
als Sohn Philipps II. von Makedonien und
erzogen vom berühmten Philosophen
Aristoteles, bestieg nach dem Tod seines
Vaters im Alter von 20 Jahren den Thron.
Als makedonisch-griechischer Heerführer
schlug er gleich zu Beginn seiner Macht­
ergreifung erfolgreich einige Aufstände
nieder. Er zerstörte im Jahr 334 v. Chr. mit
seinem Heer Theben und besiegte schließ-
lich in der Schlacht von Issos im Jahr
333 v. Chr. den Perserkönig Dareios II.
Alexander eroberte 332 und 331 v. Chr.
Ägypten und gründete 331 v. Chr. die
Stadt Alexandria. In Ägypten huldigte man
Alexander als legitimem Nachfolger der
Pharaonen und Sohn des Gottes Amun.
Er konnte in den folgenden Jahren mit
seinem Heer die ostiranischen Provinzen
einnehmen und ließ sich schließlich
330 v. Chr. zum König von Asien ausrufen.
In der Folge führte er sein Heer in nur
zwölf Jahren bis nach Indien.
Alexanders Plan war es, „bis an das Ende
der Welt zu marschieren“. Nur seine
meuternden und erschöpften Truppen
hinderten ihn daran und zwangen ihn zur
Umkehr. Den beschwerlichen Rückmarsch
durch die Wüste überlebten nur wenige
Gefolgsleute Alexanders.
Um die griechische und die persische
Kultur zu verschmelzen und zu stärken,
wurden unter der Regentschaft Alexanders
10.000 Perserinnen und Makedonier in
der Massenhochzeit in Susa miteinander
vermählt.
SCHMUCKMUSEUM PFORZHEIM
ausstellungen
Glanz der Macht
Kaiserliche Pretiosen aus
der Wiener Kunstkammer
Ausstellungsdaten
3. Dezember 2010 bis
13. Februar 2011
Schmuckmuseum Pforzheim
Jahnstraße 42
75173 Pforzheim
Konzept:
Cornelie HOLZACH
Paulus RAINER
Ausstellungsorganisation:
Sabina ECKENFELS
BesucherInnen (bis 31.12.):
3.600
Eine Ausstellung des
Schmuckmuseums Pforzheim
in Kooperation mit dem
Kunsthistorischen Museum, Wien
Die Ausstellung Glanz der Macht stellte
knapp 60 einzigartige Exponate aus der
Wiener Kunstkammer vor. Damit war sie die
zahlenmäßig größte und umfangreichste
Kunstkammerausstellung, die seit vielen
Jahren veranstaltet wurde. Bei den Exponaten
handelt sich um virtuose Arbeiten der Goldschmiedekunst, erlesene Kameen aus Onyx,
Achat oder Lapislazuli, zierliche Schmuckstücke aus Koralle, Elfenbein oder Bernstein,
prachtvolle Gefäße aus Berg­kristall, Jaspis
oder Nephrit sowie kunst­fertig gefasste
Exotica, wie Nautilus-Gehäuse oder Rhinozeroshorn.
All diese Objekte reflektieren auf anschau­
liche Weise die Besonderheiten eines Kunstkammerstückes. Die funktionale Komponente dieser Kunstwerke drängt zugunsten
einer übersteigerten künstlerischen Gestaltung in den Hintergrund. Als reine Schauobjekte hatten sie ihren Platz in den habsburgischen Kunstkammern, später in der
kaiserlichen Schatzkammer, wo sie in
prunkvollen Schränken aufbewahrt und
dort betrachtet und bewundert wurden.
Der Großteil der hier vorgestellten Kunstwerke stammt aus der Spätrenaissance und
dem Manierismus – also der Blütezeit der
Kunst- und Wunderkammern – sowie aus
dem Barock.
Grundlegend für die herrscherliche Repräsentation war das Kaiserporträt, das in der
Ausstellung auf Kameen, in Elfenbein geschnitten, als Kettenanhänger oder als Ring
gefasst in Erscheinung trat. Diesen direkten
Repräsentationsmedien, die sich in Technik
und Stil grundsätzlich auf antike Imperatorenporträts beziehen und so eine Traditions­
linie zwischen den dargestellten Kaisern
und den römischen Imperatoren aufbauen,
wurden herausragende Beispiele neuzeit­
licher Glyptik, Schmuck- und Goldschmiedekunst entgegengestellt. Aus der Zeit Kaiserin
Maria Theresias sind vor allem die Erzeugnisse des Louis Siries von Bedeutung.
All diese Objekte, die entweder vom Kaiserhaus direkt in Auftrag gegeben oder von
ihren Mitgliedern gesammelt wurden,
sollten durch ihre Einzigartigkeit und ihren
Glanz die Bedeutung und Machtfülle des
Kaiserhauses widerspiegeln. Der Glanz der
Macht erstrahlt in diesem Sinne auch in
den einzelnen Exponaten wieder.
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USA
Habsburg Treasures
Renaissance Tapestries from
the Kunsthistorisches Museum,
Vienna
Ausstellungsdaten
16. Januar bis 11. April 2010
The Norton Museum of Art
West Palm Beach, Florida
21. Mai bis 19. September 2010
Aufbau der Ausstellung im Norton Museum of Art, West
Palm Beach
Erläuterungen zu den Tapisserien vor den Donatoren des
Norton Museum of Art, West Palm Beach
Im Hinblick auf ihre Reichhaltigkeit und
künstlerische Bedeutung kann die Tapisseriensammlung des Kunsthistorischen Museums
als eine der prächtigsten ihrer Art bezeichnet werden. Da die Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums, zu deren Objekt­
bestand die Tapisserien heute gehören,
wegen Renovierung geschlossen ist, bot
sich die Gelegenheit, einige der kostbarsten
Wandbehänge der Sammlung in den Ver­
einigten Staaten zu zeigen. Eine eigens zu
diesem Zweck konzipierte kleine, exquisite
Ausstellung beinhaltete als Kernstücke
sechs aus dem Besitz des Kaisers Matthias
(1557–1619) stammende Tapisserien, die
jüngst restauriert wurden. Diese Wandbehänge gehören zu einer reich mit Goldfäden
durchwirkten Serie aus der berühmten
Brüsseler Manufaktur des Frans Geubels.
Sie greifen eines der beliebtesten profanen
Themen der flämischen Bildwirkerei des
16. Jahrhunderts auf: Szenen aus der Geschichte der sagenhaften Gründung Roms.
Sammlung heute nur noch sechs dieser
ehemals aus acht Stücken bestehenden
Serie. Allerdings besitzt das Kunsthistorische Museum eine weitere, im Nachlass
von Kaiser Franz I. (1708–1765), dem
Gemahl Maria Theresias, nachweisbare
Tapisserienserie mit der Darstellung der
Geschichte von Romulus und Remus.
Sie ist nur geringfügig später zu datieren,
in der Ausführung etwas weniger fein,
jedoch nach den gleichen Entwürfen
gearbeitet. Es bot sich daher an, die beiden
fehlenden Motive durch Tapisserien dieser
Serie zu ergänzen.
Columbia Museum of Art
Columbia, South Carolina
7. Oktober bis 30. Dezember 2010
The John & Mable Ringling
Museum of Art
Sarasota, Florida
Konzept
Katja Schmitz-von Ledebur
Zwei Tapisserien dieser kostbaren Romulus
und Remus-Serie mussten 1953 verkauft
werden, daher existieren in der Wiener
Dieser Umstand gibt zudem beredt Zeugnis
davon, dass beliebte Bildthemen in den
Brüsseler Manufakturen mehrfach aufgelegt wurden und in unterschiedlichsten
technischen Umsetzungen, die den Ansprüchen der Auftraggeber und Käufer
gerecht wurden, auf den Markt kamen.
Beide Serien zeugen zudem von den
stilis­tischen Neuerungen, den Einflüssen
der italienischen Renaissance, welche die
flämische Tapisserienkunst mit dem zweiten
Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts durchzieht.
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227
Publikationen
228
KHM – MVK – ÖTM Publikationen 2010
Ausstellungskataloge
Vermeer. Die Malkunst.
Spurensicherung an einem
Meisterwerk.
Vermeer. The Art of Painting.
Scrutiny of a Picture. With
English Translations of the
essays.
Starke Köpfe. Porträt(s) des
Kunsthistorischen Museums.
Hg. Sabine Haag
KHM: Wien 2010, 112 S.
ISBN 978-3-85497-180-1
Hgg. Sabine Haag, Elke Oberthaler
und Sabine Pénot
Residenz Verlag: Wien 2010, 336 S.
ISBN 978-3-85497-171-9
Sammeln: Zeitverschwendung
oder Kunst?
Hg. Sabine Haag
KHM: Wien 2010, 96 S.
ISBN 978-3-85497-188-7
Die Hochzeit Erzherzog
Ferdinands II.
Eine Bildreportage des
16. Jahrhunderts.
Hg. Sabine Haag
KHM: Innsbruck 2010, 96 S.
ISBN 978-3-85497-176-4
Goldenes Zeitalter.
Holländische Gruppenporträts aus dem Amsterdams
Historisch Museum.
Hgg. Sabine Haag und Klaus
Schrenk, Redaktion: Karl Schütz
Hirmer Verlag: Wien 2010, 72 S.
ISBN 978-3-7774-3381-3
Hans von Aachen (1552–1615).
Hofkünstler in Europa.
Hg. Thomas Fusenig
Deutscher Kunstverlag:
München 2010, 278 S.
ISBN 978-3-422-06971-8
Nozze italiane. Österreichische
Erzherzoginnen im Italien des
16. Jahrhunderts.
Napoleons Hochzeit.
Napoleon’s Wedding.
Le mariage de Napoléon.
Hg. Sabine Haag, bearb. von Alfred
Auer, Margot Rauch, Veronika
Sandbichler und Katharina Seidl
KHM: Innsbruck 2010, 200 S.
ISBN 978-3-85497-186-3
Monica Kurzel-Runtscheiner,
Hg. Sabine Haag
KHM: Wien 2010, 128 S.
ISBN 978-3-85497-185-6
publikationen
James Cook und die Entdeckung
der Südsee.
Engl. Ausgabe:
James Cook and the Exploration
of the Pacific.
Hg. Kunst- und Ausstellungshalle
der Bundesrepublik Deutschland
GmbH, KHM, Historisches Museum
Bern
Hirmer Verlag: München 2010, 276 S.
ISBN 978-3-7774-2121-6 bzw.
978-0-500-51516-7
Alexander der Große und die
Öffnung der Welt.
Hgg. Svend Hansen, Alfried
Wieczorek und Michael Tellenbach
Verlag Schnell + Steiner: Leoben
2010, 448 S.
ISBN 978-3-7954-2385-8
African Lace. Eine Geschichte
des Handels, der Kreativität und
der Mode in Nigeria.
Engl. Ausgabe:
African Lace. A History of Trade,
Creativity and Fashion in Nigeria.
Hgg. Barbara Plankensteiner und
Nath Mayo Adediran
Snoeck: Wien 2010, 256 S.
ISBN 978-94-6161-001 bzw.
978-94-6161-000-3
Glanz der Macht. Kaiserliche
Pretiosen aus der Wiener
Kunstkammer.
Paulus Rainer, Hgg. Sabine Haag,
Cornelie Holzach und
Katja Schneider
Folio Verlag: Wien 2010, 224 S.
ISBN 978-3-85256-558-3
„leider bleibe ich ein
eingefleischter Wiener“.
Gustav Mahler und Wien.
Hgg. Reinhold Kubik und
Thomas Trabitsch
Christian Brandstätter Verlag:
Wien 2010, 360 S.
ISBN 978-3-85033-382-5 (Softcover),
978-3-85033-377-1 (Hardcover)
Verkleiden – Verwandeln –
Verführen. Bühnenkostüme
aus der Sammlung des Öster­
reichischen Theatermuseums.
Hg. Ulrike Dembski
Christian Brandstätter Verlag:
Wien 2010, 256 S.
ISBN 978-3-85033-468-6
229
230
KHM – MVK – ÖTM publikationen 2009
Periodische Publikationen
Jahrbuch des Kunsthistorischen
Museums Wien. Band 11.
Hgg. Sabine Haag und Gabriele
Helke
Verlag Philipp von Zabern: Mainz,
KHM: Wien 2010, 320 S.
ISBN 978-3-8053-4282
Jahresbericht 2009
Kunsthistorisches Museum
mit MVK und ÖTM.
Hg. Sabine Haag,
Redaktion Franz Pichorner
KHM: Wien 2010, 240 S.
ISBN 978-3-85497-175-7
Weitere Publikationen
Caravaggio und
der internationale Caravaggismus.
Wolfgang Prohaska, Gudrun Swoboda,
Hg. Sabine Haag
Sammlungskataloge des Kunsthistorischen
Museums, Band 6; Sammlungskatalog der
Gemäldegalerie: Rom I
Silvana Editoriale: Wien 2010, 352 S.
ISBN 978-883-6619-115
Die Ambraser Trinkbücher. Erster Band
(1567–1577). Transkription und
Dokumentation.
Ludwig Igálffy von Igály, Hg. Sabine Haag
Schriften des Kunsthistorischen Museums,
Band 12
Phoibos Verlag: Wien 2010, 284 S.
ISBN 978-385-497-192-4
Balinese Art in Transition.
Hgg. Sri Kuhnt-Saptodewo,
Reinhold Mittersakschmöller,
Gardina Kartasasmita und
Luzia Reinthaler
MVK: Wien 2010, 104 S.
ISBN 978-3-85497-181-8
publikationen
Weitere Publikationen
Sulawesi and beyond.
The František Czurda Collection.
Hgg. Sri Kuhnt-Saptodewo,
Dagmar Pospíšilová und
Philipp Hesser.
MVK: Wien 2010, 140 S.
ISBN 978-3-85497-189-4
Italien. Ausgabe:
Capolavori delle Collezioni
del castello di Ambras.
Hg. Sabine Haag
Kurzführer durch das Kunst­
historische Museum, Band 9
KHM: Wien 2010, 232 S.
ISBN 978-3-85497-186-3
Die Galerie Kaiser Karls VI. in
Wien. Solimenas Widmungsbild
und Storffers Inventar
(1720–1733).
Hgg. Sabine Haag und
Gudrun Swoboda
KHM: Wien 2010, 96 S.
ISBN 9787-3-85497-179-5
Meisterwerke der Sammlung
alter Musikinstrumente.
Rudolf Hopfner, Hg. Sabine Haag
Kurzführer durch das Kunst­
historische Museum, Band 1
KHM: Wien 2010, 176 S.
ISBN 978-3-85497-177-1
111 Meisterwerke für
junge Besucher.
Meisterwerke der
Kunstkammer.
Agnes Stillfried, Hg. Sabine Haag
Kurzführer durch das Kunst­
historische Museum, Band 11
KHM: Wien 2010, 272 S.
ISBN 978-3-85497-193-1
Hg. Sabine Haag
Kurzführer durch das Kunst­
historische Museum, Band 12
KHM: Wien 2010, 240 S.
ISBN 978-3-85497-195-5
Meisterwerke der
Gemäldegalerie.
Engl. Ausgabe:
Masterpieces of the
Picture Gallery
Cäcilia Bischoff, Hg. Sabine Haag
Kurzführer durch das Kunst­
historische Museum, Band 5
KHM: Wien 2010, 240 S.
ISBN 978-3-85497-178-8 bzw.
978-3-85497-184-9
Starke Köpfe. Porträt(s) des
Kunsthistorischen Museums.
Ein Museumsbuch für junge
Leser.
Hg. Sabine Haag,
Redaktion Daniel Uchtmann
KHM: Wien 2010, 64 S.
ISBN 978-3-85497-182-5
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232
233
Diverses
234
Vereine
International Friends of KHM
Am 16. September 2010 fand in der New
Yorker Anwaltskanzlei Harnik & Finkelstein
die konstituierende Sitzung des neu gegründeten Freundesvereins statt. Bei dieser
Sitzung wurde Dr. Christiana Killian, New
York zur Generalsekretärin des Freundesvereins bestellt. Weitere Vorstandsmitglieder
sind: Alice Knapp, Renée Price, Stephen
Harnik, Sabine Haag und Franz Pichorner.
Am Abend des 16. September fand dann
in den Räumlichkeiten der Neuen Galerie
ein festlicher Abendempfang statt. Nach
einer Führung durch die MesserschmidtAus­stellung durch Direktorin Renée Price
bat Generaldirektorin Sabine Haag die
Fest­gäste zu einem „Wienerischen“ Dinner
in das Restaurant Sabarsky.
Generaldirektorin Sabine Haag freute sich
über das große Interesse zahlreicher zukünftiger „Friends“. In ihrer Tischrede
betonte sie die Wichtigkeit einer gemein­
samen Vision für die Zukunft in Hinblick
auf Erhaltung und Förderung des KHM.
Die International Friends of the Kunsthistorisches Museum Vienna mit Sitz in New
York verfolgen das Ziel, gleichgesinnte
Kunstinteressierte international zu vereinen,
durch finanzielle Privatunterstützungen die
Sammlungen des KHM angemessen zu
bewahren sowie das Potenzial des Kunst­
historischen Museums für die Zukunft
weiter auszubauen.
Unter den kunstaffinen Gästen waren
hochrangige Vertreter aus Wirtschaft,
Diplomatie, Kunst und Kultur.
Erstes board meeting der International Friends of KHM am 16.9.2010 in New York
vereine
Verein der Freunde des
Kunsthistorischen Museums
Unterstützung
Der Verein der Freunde des KHM unterstützt − mithilfe seiner Mitgliedsbeiträge,
durch Veranstaltungen und Unternehmungen selbst erwirtschafteter Mittel und
auch Spenden − die Sammlungen sowie
verschiedenste Aktivitäten des KHM. 2010
unterstützte der Verein u. a. die Druck­
legung des Werkes von Hermann Fillitz,
Thesaurus Mediaevalis. Ausgewählte
Schriften zur Schatzkunst des Mittelalters.
Sonstige Aktivitäten
Neben diesen unterstützenden Aufgaben,
die von zentraler Bedeutung sind, gilt das
Hauptaugenmerk der optimalen Betreuung
der Vereinsmitglieder durch die Organisation
von Reisen, Tagesfahrten, Führungen und
Vorträgen. Im Jahr 2010 fanden insgesamt
13 Reisen und Wochenendfahrten statt, so
u. a. Italienische Städtereise mit Dr. Otmar
Rychlik, Barcelona mit Mag. Jeannette Koller
und Istanbul mit Johannes Grumet. Dr. Matthias Pfaffenbichler hielt mehrere Vortragsreihen für die Mitglieder des Vereins.
Die Mitglieder haben freien Eintritt in alle
Sammlungen und Sonderausstellungen des
KHM, des MVK, des ÖTM und auf Schloss
Ambras bei Innsbruck, doch hatte die Einführung der Jahreskarte im KHM Auswirkungen auf den Verein, der Mitglieder verlor –
geblieben sind aber immerhin ca. 4.200.
Andererseits verstärkte das Kunsthistorische
Museum seine Bemühungen und erweiterte
das Angebot. Die Mitglieder des Vereins
genießen Vorteile beim Einkauf in den
Shops des KHM, können die Bibliothek
benützen und es wird auch 2011 wieder
einen „Tag der Freunde“ geben. Der Verein
der Freunde des Kunsthistorischen Museums
ist im Museumsbereich weiterhin der größte
Freundesverein in Österreich.
Die Ordentliche Generalversammlung des
Vereins der Freunde des KHM mit einem
anschließenden Festvortrag von HR Dr. Karl
Schütz über Ein Leben in der Gemäldegale­
rie fand am 18. November 2010 im BassanoSaal des KHM statt. Dabei bedankte sich
GD Haag bei den Damen am Informationsstand des KHM, die sich so erfolgreich um
Wünsche und Anregungen der Besucherinnen und Besucher kümmern.
Die am Informationsstand im KHM und im Büro des Vereins hilfreich tätigen Damen
235
236
Vereine
Verein Freunde der Völkerkunde
Der Verein Freunde der Völkerkunde leistet
zwei grundlegende Beiträge für das Museum.
Einerseits finanziert und organisiert er zu
einem großen Teil das Veranstaltungsprogramm, zum anderen gibt er die Publikationsreihe des Museums, das „Archiv für
Völkerkunde“, heraus. Zusätzlich erwarb der
Verein aus Mitteln der Mitgliedsbeiträge ein
Textil aus Nigeria, das in der Ausstellung
African Lace an prominenter Stelle präsentiert wird. Weitere Ankäufe unterstützte der
Verein mit Zuschüssen.
Die Mitgliederzahl fiel im Vergleich zum
Vorjahr von 412 auf 381, was sicherlich
darauf zurückzuführen ist, dass die Schau­
sammlung noch immer größtenteils geschlossen ist. Zu den insgesamt 30 Ver­
anstaltungen konnten dieses Jahr 950 Be­
sucher willkommen geheißen werden.
Mit elf Vorträgen, zwei Lesungen, zwei
Ethnographischen Kabinetten, einer Filmvorführung, sieben Führungen durch Ausstellungen und die Depots, zwei Konzerten,
zwei Vorträgen mit anschließenden Führungen, einem Ausstellungsgespräch, einer
Preview und einem Pantomimentheater
ist der Verein der in Österreich bei weitem
aktivste Veranstalter ethnologischer Abende.
Mit 118 Besuchern war der Konzertauf­tritt der Anklung-Gruppe KPA SMA3 aus
Bandung, Indonesien, am erfolgreichsten,
gefolgt vom Konzert der indischen Musiker
Subhankar Chatterjee und Tanmay Das mit
62 Teilnehmern und dem Vortrag in eng­
lischer Sprache Life among the Pirahas,
gehalten von Daniel L. Everett von der
Bentley University in Massachusetts, mit
58 Besuchern.
Veranstaltungen (Auswahl)
18.1. Univ.-Prof. Dr. Christian Feest,
Führung durch die Ausstellung Sitting Bull
und seine Welt
24.2. Mag. Milène Cresenz Rossi, Ethnographisches Kabinett: Harte Nuss. Keulen
aus Ozeanien
24.3. Michael Obert, Lesung: Chatwins
Guru und ich – Meine Suche nach Patrick
Leigh Fermor
7.4. Konzert: Subhankar Chatterjee und
Tanmay Das
23.5. HR Dr. Gabriele Weiss, Führung
durch die Ausstellung James Cook und die
Entdeckung der Südsee
Verein der Freunde der
Wagenburg
Im September 2007 wurde unter der
Ehrenpräsidentschaft von ID Fürstin Gloria
von Thurn und Taxis der Verein der Freunde
der Wagenburg gegründet. Ziel dieser Vereinigung ist es, die Sammlung in ihren vielfältigen Aufgaben ideell und materiell zu
unterstützen und bei weiten Kreisen der
Bevölkerung Interesse für die faszinierende
Entwicklung der Geschichte der Mobilität,
des Transports sowie des Reitens und
Fahrens zu wecken. Durch Ausstellungen,
Vorträge, Symposien, Bildungsreisen und
andere kulturelle Aktivitäten soll einerseits
der hohe kulturelle Wert historischer Fahrzeuge sichtbar gemacht und andererseits
die Notwendigkeit ihrer Erhaltung für künftige Generationen verdeutlicht werden.
Mit Heide Senger-Weiss konnte eine ideale
Präsidentin gewonnen werden. Als Managerin, die ein jahrhundertealtes Familien­
unternehmen erfolgreich ins Globalisierungszeitalter geführt hat, ist ihr die Erforschung
der Geschichte von Mobilität und Transport
ebenso ein Anliegen wie die Erhaltung historischer Fahrzeuge für künftige Generationen.
17.6. Dr. Beth Conklin und Dr. Claudia
Augustat, Vortrag: Consuming Fascinations:
Cannibals, Collectors, and the Cultural
Politics of Memory. The Expedition of Etta
Becker-Donner to the Wari’ of Brazil in the
1950s
8.7. Konzert: Auftritt der AngklungKonzertgruppe KPA SMA 3 aus Bandung,
Indonesien
11.10. Daniel L. Everett, Vortrag: Life
among the Pirahas
14.11. Dr. Barbara Plankensteiner, Führung durch die Ausstellung African Lace
Ethnographisches Kabinett mit Mag. Milène Cresenz
Rossi. Foto: John Marshall
7.12. Lucia Mennel, Filmpräsentation mit
anschließender Diskussion Jodeln in Indien –
Der Gegenbesuch (A, 2008, R. Polak und
W. Mörth)
Dr. Paul Frey, Dr. Monica Kurzel-Runtscheiner,
Dkfm. Heide Senger-Weiss und Paul Senger-Weiss
Symposien
Symposien –
Auswahl
23. und 24.4.
7.–9.10.
Musikinstrumente und Musizierpraxis zur Zeit Gustav Mahlers
(2. Teil)
Der Goldschatz von Sânnicolau Mare
(ungarisch: Nagyszentmiklós)
ÖTM, Eroica-Saal
Praktiker und Wissenschaftler hatten es
sich bei diesem Symposion zum Ziel
gesetzt, einige der nicht unbeträcht­lichen Lücken unseres Wissens um die
Aufführungsbedingungen der Spät-­
romantik zu schließen. Neben histori­schen, instrumentenkundlichen und
philologischen Untersuchungen gab
es vor allem auch Erklärungen und
Demons­trationen von Instrumenten
der Zeit.
21.–24.9.
Egypt & Austria VII –
Representations
KHM
Mehr als sechzig Wissenschaftler und
Interessierte trafen einander auf diesem
Kongress. Den Festvortrag anlässlich
der Eröffnung hielt der renommierte
Ägyptologe und Direktor des Griffith
Institute der Universität Oxford
Dr. Jaromir Malek.
Unter dem Generalthema Represen­tations befassten sich Wissenschaftler
und Forscher aus Ägypten, Österreich,
Deutschland, England, Tschechien,
Slowenien und der Slowakei in mehr
als 30 fach- und länderübergreifenden
Referaten mit dem Ägyptenbild als euro­
päische Projektion, aber auch mit Reise­
berichten sowie mit Malern, Archi­tekten,
Komponisten und Schriftstellern, für die
Ägypten eine Quelle der Inspiration war
bei der Suche nach anverwandten
Formen und Motiven.
KHM, Medienraum
Anlass für diesen Workshop war der
Abschluss der goldschmiedetechnischen
Untersuchungen an den insgesamt 23 Gefäßen des Fundes, der als der größte bisher
bekannte Goldschatz des Frühen Mittel­
alters gilt. Die Forschungen wurden von
Mag. Viktor Freiberger, Antikensammlung,
durchgeführt, unterstützt durch Dr. Birgit
Bühler, VIAS – Vienna Institute for Archaeological Science. Die Organisation des vom
Römisch-Germanischen Zentralmuseum
Mainz in Kooperation mit der Antikensammlung veranstalteten Symposions übernahm Mag. Karoline Zhuber-Okrog, Antikensammlung, die Finanzierung
erfolgte durch das KHM.
Den Schwerpunkt der Veranstaltung bildete
die Präsentation der Forschungsergebnisse
und der chemischen Analysen durch Mag.
Viktor Freiberger und Dr. Birgit Bühler.
Eine mehr als 400 Seiten umfassende
Broschüre der beiden Autoren war den
Symposionsteilnehmern bereits vorab
in elektronischer Form zur Verfügung
gestellt worden.
Eine gemeinsame Führung von Mag.
Zhuber-Okrog durch die Antikensammlung
und zwei Abendveranstaltungen rundeten
das Programm ab.
19./20.10.
Workshop zur Restaurierung der
Tapisserien mit der Darstellung
„Die sechs Weltalter“
Kunsthistorisches Museum
Im Konzept der wiedereröffneten
Kunstkammer wird Ferdinand von Tirol
(1529–1595), einem der bedeutendsten
Kunstsammler aus dem Hause Habsburg,
ein eigener Bereich gewidmet.
Im Zuge der Neuaufstellung der Kunst­
kammer soll eine der Tapisserien aus der
Serie „Die sechs Weltalter“, die sich im
Besitz von Erzherzog Ferdinand von Tirol
(1529– 1595) befanden und ob ihrer
häufigen Präsentation in einem schlechten
Zustand sind, einer Konservierung unter­
zogen werden. Deshalb wurden Textil­
restauratoren aus der Schweiz, Deutschland und Österreich zu einem von
Dr. Katja Schmitz-von Ledebur organi­
sierten Workshop mit Vorträgen sowie
einer direkten Auseinandersetzung mit
den Originalen nach Wien eingeladen.
Vor dem Hintergrund des der­zeitigen
internationalen konservatorischen Forschungsstandes wurde ein sensibles
Konser­vierungs- und Präsentations­konzept für die fragilen Tapisserien
diskutiert.
10.–12.11.
Second Encounter: Reintegrating
Europe into the Ethnographic
Museum Discourse
Museum für Völkerkunde
Bei diesem 3. Workshop des europäischen
Vernetzungsprojektes Ethnography
Museums & World Cultures / RIME –
Réseau International des Musées d’Ethno­
graphie diskutierten 32 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer im Kontext ethnologischer
ethnographischer Museen neue Zugänge
zum Verhältnis europäischer und nichteuropäischer Welt(en). Das Konzept zu
diesem von der Europäischen Union
unterstützten Vernetzungsprojekt von
zehn beteiligten Museen wurde von
Claudia Augustat, Christian Feest und
Barbara Plankensteiner erarbeitet; die
Veranstaltung wurde von Claudia Augustat
und Stefan Bauer koordiniert.
237
238
Gesellschaftliches Leben im KHM, MVK und ÖTM
Eröffnung der Ausstellung Vermeer, Frau Margit Fischer im
Gespräch mit Dr. Ferino-Pagden und Dir. Beaufort-Spontin
Bei der Eröffnung der Mahler-Ausstellung ehrt Dir. Trabitsch
Frau Alma Zsolnay, die Enkelin von Gustav Mahler
Nationalratspräsidentin Mag. Barbara Prammer eröffnet die
Ausstellung Starke Köpfe
Tableau vivant von Irene Andressner mit GD Haag
Tableau vivant von Irene Andressner mit Dir. Schütz
Dir. Paul Spies vom Amsterdams Historisch Museum eröffnet die Ausstellung Goldenes Zeitalter
Ganymed Boarding: Thiemo Strutzenberger
Ganymed Boarding: Autor Thomas Glavinic
Ganymed Boarding: Martin Reinke
diverses
239
Ausstellungseröffnung Napoleons Hochzeit
Ausstellungseröffnung Napoleons Hochzeit: GD Haag und Dir. KurzelRuntscheiner mit dem frz. Botschafter Carré und SC Dr. Franz
Tableaux vivants von Irene Andressner
Botschafter A. Hamer überreicht GD Haag bei der Ausstellungseröffnung Goldenes Zeitalter Tulpen aus Amsterdam
BM Claudia Schmied und GD Haag bei der Eröffnung
Zeitverschwendung oder Kunst?
Eröffnung der Ausstellung Zeitverschwendung oder Kunst?
GD Haag und Kfm. GF Frey mit BM Claudia Schmied und
SC Franz
Preview zu Hans von Aachen: GD Haag mit Dr. Ulrike Tropper
und Dr. Markus Langer
Preview zu Hans von Aachen: Erwin Wurm mit Elise Mougin
Preview zu Hans von Aachen: Dir. Danielle Spera mit
Martin Engelberg und Kfm. GF Frey
240
gesellschaftliches leben im KHM, MVK und ÖTM
Eröffnung der Ausstellung Hans von Aachen
Dir. Schütz bei der Eröffnung der Ausstellung
Hans von Aachen
Eröffnung der Ausstellung Hans von Aachen
Finissage von Ganymed Boarding: GD Haag im
Gespräch mit Christian Brandstätter
Finissage von Ganymed Boarding: Dir. Schütz im Gespräch mit
Carl Pruscha und Brigitte Mang
Finissage von Ganymed Boarding: GD Haag im Gespräch mit
Gerry Keszler und Karlheinz Essl
Verabschiedung von Dir. Schütz
Albertina-Chef K. A. Schröder bei der Verabschiedung von
Dir. Schütz
Dr. Schönburg-Hartenstein und Univ.-Prof. Rosenauer bei der
Verabschiedung von Dir. Schütz
gesellschaftliches leben
Dr. Géza von Habsburg, GD Haag und Dir. Holzach bei der Eröffnung der Ausstellung Glanz der Macht in Pforzheim
Univ.-Prof. Fillitz mit BP Heinz Fischer und
Frau Margit bei der Buchpräsentation
Ausstellungseröffnung Story Behold, Story Be told mit
GD Haag, Rektor Gerald Bast und Brigitte Kowanz
Ausstellungseröffnung Story Behold, Story Be told
Ausstellungseröffnung Boris Orlow – Parcours der
Helden mit Stella Kesaeva und Dir. Bernhard-Walcher
Besuch von Kardinal Lajolo und Nuntius Zurbriggen in
der Schatzkammer
Nuntius Zurbriggen trägt sich im Beisein von Dr. Pichorner in das
Gästebuch der Schatzkammer ein
Die Gemahlin des Emirs von Katar Sheikha Mozah
besucht die Schatzkammer
Ausstellungseröffnung Hans von Aachen
241
242
243
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
244
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Generaldirektion und Wissen­­
schaftliche Geschäftsführung
Restaurierung
Dr. Sabine HAAG,
Generaldirektorin, Wissen­schaft­liche Geschäftsführerin
Mag. Angelika KATHREIN
Mag. Michael LOACKER
Mag. Bettina VAK
Alexander FREIBERGER*
Mag. Brigitte PROLL*
Dr. Franz PICHORNER,
Stv. Generaldirektor
(ab 1.12.2010), Generalsekretär,
Prokurist
Mag. Viktor FREIBERGER, Leiter
Kunstkammer, Weltliche und
Geistliche Schatzkammer
Mag. Nora FISCHER*
Mag. Alice
Hoppe-Harnoncourt*
HR Univ.-Prof.
Dr. Wolfgang PROHASKA*
Ruperta PICHLER
Mag. Elisabeth WOLFIK
Mag. Petra FISCHER
Christine SURTMANN
Dr. Cäcilia BISCHOFF
Eva-Marie HARSDORF
Natascha Susanne GRAF
Dr. Sabine HAAG, Direktorin
Restaurierung
Dr. Franz KIRCHWEGER,
Geschäftsführender Direktor
HR Mag. Elke OBERTHALER,
Leiterin
Kaufmännische
Geschäftsführung
Dr. Claudia KRYZA-GERSCH
Dr. Thomas KUSTER
Mag. Paulus RAINER
Dr. Katja SCHMITZ-VON LEDEBUR
Sieglinde KUNST
Karin LYDTIN
Mag. Monika STROLZ
Mag. Jutta HÖFLINGER
Mag. Ingrid HOPFNER
Mag. Robert A. WALD
Mag. Michael ODLOZIL
Mag. Ina SLAMA
Barbara Anna EBLE
Dipl.-Rest. (FH) Eva GÖTZ
Mag. Natalia GUSTAVSON*
Mag. Ute TÜCHLER*
Sonja KOCIAN
Dr. Paul FREY,
Kaufmännischer Geschäftsführer
Mag. Verena HOFER, MAS,
Stv. Kaufmännische Geschäftsführerin, Prokuristin
Julia HOFBAUER
Martina KUSLITS
Sonja SELLINGER
Ägyptisch-Orientalische
Sammlung
Dr. Regina HÖLZL, Direktorin
Mag. Michaela HÜTTNER
Sabine MUCKENSTURM
Barbara POROPATICH
Restaurierung
Mag. Irene ENGELHARDT
Mag. Michael LOACKER
Mag. Vanessa TUCOM-NOVAK
Antikensammlung
HR Dr. Alfred BERNHARDWALCHER, Direktor
Dr. Manuela LAUBENBERGER
Dr. Georg PLATTNER
Mag. Karoline ZHUBER-OKROG
HR Dr. Kurt GSCHWANTLER*
Dr. Bettina KRATZMÜLLER*
Dr. Alice LANDSKRON*
Dr. Ulrike MÜLLER-KASPAR*
Barbara KOVACS
AR Irene MÜHLBACHER
Birgit OSWALD
Restaurierung
Mag. Helene HANZER
Mag. Johanna DIEHL
Dipl.-Rest. Barbara GOLDMANN
Mag. Herbert REITSCHULER
Mag. Eva PUTZGRUBER
Mag. Petra SÜSZ
Ulrike AKBIYIK-MESSNER
Andrea ANTONIUK
Gabriele FRANCO, Pension
Karin HAMMERSCHMID
Eva-Maria JERABEK
Michaela KRATOCHWIL
Mag. Edith Romana OBERHUMER
Isabella STEHLIK
Sabine SVEC
Gemäldegalerie
HR Dr. Karl SCHÜTZ, Direktor
(bis 30.11.2010), Stv. General­
direktor,Pension
Dr. Sylvia FERINO, Direktorin
(ab 1.12.2010)
Dr. Gerlinde GRUBER
Dr. Sabine PÉNOT
Dr. Gudrun SWOBODA
Dr. Christof METZGER
Dr. Björn BLAUENSTEINER
Dr. Wencke DEITERS*
Dr. Francesca
DEL TORRE SCHEUCH*
Rahmenwerkstatt
AR Rudolf HLAVA
Markus GEYER
Münzkabinett
HR Univ.-Doz. Dr. Michael
ALRAM, Direktor
Dr. Heinz WINTER
Dr. Roswitha DENK
Dr. Klaus VONDROVEC
Dr. Monika GRIEBL*
Dr. Susanna HEINZ*
Dr. Matthias PFISTERER*
Mag. Andrea SPINKA*
Elisabeth JUNG
Andrea HAWLIK
Restaurierung
René TRAUM
Mag. Sabine IMP
Sammlung alter
Musikinstrumente
HR Dr. Rudolf HOPFNER,
Direktor
Dr. Beatrix Darmstädter, MAS
Birgit SCHULTSCHIK
Restaurierung
OR Univ.-Doz. Mag. Alfons
HUBER
Dipl.-Rest. Ina HOHEISL*
Hofjagd- und Rüstkammer
Dr. Christian
BEAUFORT-SPONTIN, Direktor
Dr. Matthias PFAFFENBICHLER
Dr. Stefan KRAUSE*
Michaela GREGOR
Susanne MADER
Restaurierung
Mag. Christa ANGERMANN
FOI Martina POYER
Mag. Petra FUCHS
Mag. Caridad NIETO DIAZ
Wagenburg und Monturdepot
Dr. Monica KURZELRUNTSCHEINER, Direktorin
Dr. Mario DÖBERL*
Brigitte Martina WOLF
Restaurierung
Ernst GREGOR
Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL
Dipl.-Rest. Michaela MORELLI
Dipl.-Rest. Marianne
NOVOTNY-KARGL
Dipl.-Rest. Daniela SAILER
Schloss Ambras
HR Dr. Alfred AUER, Direktor
(bis 30.11.2010), Pension
Dr. Veronika SANDBICHLER,
Direktorin (ab 1.12.2010)
Mag. Margot RAUCH
Dr. Katharina SEIDL
Evelyn TAURER
Franz-Peter HASZLWANTER
Günter HOFER
Restaurierung
Hannes ASTL
245
* MitarbeiterIn Forschungsprojekt
Bibliothek
Insulares Südostasien
AR Beatrix KRILLER-ERDRICH,
Direktorin
Dr. habil. Sri
KUHNT-SAPTODEWO
Philipp HESSER*
Roman KADERABEK
Martina BECK
Hannelore GUTTMANN
Claudia MOSER*
Österreichisches
Theatermuseum
Direktion
Ozeanien und Australien
Dr. Thomas TRABITSCH,
Direktor
HR Prof. Dr. Gabriele WEISS
Andreas KUGLER, stv. Direktor
Archiv
Nord- und Mittelamerika
Dr. Franz PICHORNER,
Direktor, Provenienzbeauftragter
Mag. Gerard VAN BUSSEL
Ursula KLEIN
Heinrich SCHWEIGER
Mag. Johannes WEISS
Dr. Elisabeth HASSMANN
Franz SCHULTSCHIK
MMag. Alexandra CARUSO
Lisa FRANK
Dr. Susanne HEHENBERGER
Dr. Monika LÖSCHER
Mag. Ulrike NIMETH
Mag. Anneliese SCHALLMEINER
Mag. Anita STELZL-GALLIAN
Museum für Völkerkunde
Direktion
Univ.-Prof. Dr. Christian FEEST,
Direktor (bis 12.10.2010)
Dr. Sabine HAAG, interimistische
Leitung des MVK (ab 13.10.2010)
ADir. Michael BAMBERGER
Elisabeth REICHER
Rita MAIER
Mag. Stefan BAUER*
Dr. Helmut OPLETAL*
Afrika südlich der Sahara
Dr. Barbara PLANKENSTEINER,
stv. Direktorin
MMag. Julia BINTER
Nordafrika, Vorder- und
Zentralasien, Sibirien
Dr. Axel STEINMANN
Ostasien
Südamerika
Dr. Claudia AUGUSTAT
Fotosammlung
Christine ZACKEL, M.A.
Provenienzforschung
Andreas KUGLER
Mag. Ilse EICHBERGER
Mag. Christina GSCHIEL
Mag. Martina JÄGER
Mag. Karin NEUWIRTH
Bibliothek
Bühnenmodelle und Kostüme
Heinz GRATZER
HR Dr. Ulrike DEMBSKI
Wolfgang PRIGLHOFER
MMag. Maria SEIDL*
Bestandsverwaltung
Mag. Manfred KAUFMANN
Reinhard MAURER
Eva HACKL
Archiv
Theatergrafik, Plakate und
Programme
Mag. Daniela FRANKE
MMag. Alexandra
STEINER-STRAUSS
AR Gertrud FISCHER
Bernd PRACHER
Mag. Ildikó CAZAN-SIMÁNYI
Autographen und Nachlässe
Restaurierung und
Konservierung
Dr. Christiane MÜHLEGGERHENHAPEL
Dr. Kurt IFKOVITS
Dr. Lydia GRÖBL
Mag. Gerhard-Florian RAINER
Sonja FÜRNKRANZ
Paul GRUBER, Pension
Mag. Christiane JORDAN
Dipl.-Rest. (FH) Melanie KORN
Hugo KRAMMER
Radmila MILIVOJEVIC
Mag. Susanne PINK
Barbara
PÖNIGHAUS-MATUELLA
Elisabeth TARAWNEH
Mag. Roswitha ZOBL
Dr. Bettina ZORN
Mag. Renate NODA
Ausstellungsmanagement
Süd- und Südostasien, Himalaya
Museum und Publikum
Dr. Christian SCHICKLGRUBER
Christine KAUFMANN
Tina-Maria SEYFRIED
Archiv, Figurentheater,
Quisquilien und Gemälde
OR Mag. Karin NEUWIRTH
Fotografische Sammlung
FOI Haris BALIC
Christian WITTMANN
Handzeichnungen
Dr. Vana GREISENEGGER
MMag. Alexandra
STEINER-STRAUSS
Bibliothek
Othmar BARNERT
Mag. Claudia MAYERHOFER
Restaurierung
Mag. Mirjam BAZÁN CASTANEDA
Anna FEMI-MEBAREK
Mag. Kurt LIST
Mag. Nadja POHN
Mag. Isabelle ZATSCHEK
Museum und Publikum
Mag. Karin MÖRTL
Abteilungen
Kommunikation und
Marketing
Nina AUINGER-SUTTERLÜTY,
MAS, Abteilungsleiterin
(ab 1.4.2010)
Mag. Martina Taig,
interimistische Abteilungsleiterin
(bis 31.3.2010)
Ruth STRONDL, MAS
Mag. Sarah AISTLEITNER
Dr. Cäcilia BISCHOFF
Mag. Julia GRANI
Mag. Gudrun HATVAGNER
Edyta KOSTECKA
Mag. Angelika KRONREIF
Mag. Michaela METH-FILL
Sponsoring und Events
Mag. Martina TAIG,
Abteilungsleiterin
Mag. Alexander KIMMERL
Maximilian KOHOUT
Karin KULHANEK
Jasmin TSCHUGGUEL
Ausstellungsmanagement
Dr. Christian HÖLZL,
Abteilungsleiter, Prokurist
Mag. Ulrike BECKER
Mag. Marianne HERGOVICH
Mag. Friederike HILLEBRAND
Dr. Sandra Maria RUST
Anita ANTONY
246
mitarbeiterinnen und mitarbeiter
Museum und Publikum
Corporate Design
Mag. Andreas ZIMMERMANN,
Abteilungsleiter
Stefan ZEISLER, Abteilungsleiter
Dr. Rotraut KRALL
Dr. Konrad Friedrich SCHLEGEL
Mag. Agnes STILLFRIED
Mag. Daniel UCHTMANN
Brigitta HOCHLEITNER
Mag. Alessandra ARSENI
Dominik BANKLER
Dr. Friederike FORST-BATTAGLIA
Mag. Martina HAUSCHKA
Nataliya HENERALOVA
Mag. Barbara HERBST
Mag. Gundula HICKISCH
Mag. Michaela HUBER
Lisa JUEN
Wolfgang KOPF
Manuel KREINER
Roman LIST
Mag. Andrea MARBACH
Mag. Ilona NEUFFER
Mag. Sabine NIKOLAY
Mag. Magdalena ÖLZANT
Charlotte PERSOGLIA
Alexander PIRKER
Dagmar PREINERSTORFER
Elisabeth RITTER
Eve SARGE
Mag. Birgit SCHMIDT
Julia STROMMER
Mag. Fedora SZECHENYI
Mag. Elisa WAGNER
Rolf WIENKÖTTER
Audio Guide
Mag. Natalie LETTNER
Mag. Alexander SMITH
Christina FELZMANN
Andreas PRUNER
David SCHREIER
Publikationswesen
Dr. Elisabeth HERRMANN,
Abteilungsleiterin
Mag. Annette SCHÄFER
Dr. Karin ZELENY
Heidi PEIN
Visuelle Medien
Stefan ZEISLER, Abteilungsleiter
Heidi PEIN
Fotoatelier
Sanela ANTIC
Michael AUMÜLLER
Jürgen BÖHEIMER
Michael EDER
Helmut JEHART
Roxane LICANDRO
Christian MENDEZ
Georg MOLTERER
Florian PAYER
Margit REDL
Thomas RITTER
Alexander ROSOLI
Andreas ULDRICH
Petra GRANITZ
Marcus KRACHER
Ilona LEX, Pension
Astrid MÄHR
Karoline WRBKA
Controlling und Berichtswesen
Mag. Markus ROBOCH,
Abteilungsleiter
Recht
Mag. Verena HOFER, MAS
Abteilungsleiterin
Ticketing und Tourismus
Mag. Verena Hofer, MAS,
Abteilungsleiterin
Ticketing
Martina Kuslits
Sarah Müller
Angela HARTENSTEIN
Mag. Michaela NOLL
Tourismus
Mag. Maria Gattringer
Mag. Markus Kustatscher
Karin Kulhanek
TMS
Personalmanagement
Christina ABZIEHER
Mag. Peter KLOSER
Dr. André ALVARADO-DUPUY,
Abteilungsleiter, Prokurist
Neue Medien und Internet
Monika BAUER
Herbert HEUGL, Oberkontrollor
Grafik
Thomas GREGORC
Peter PAMEGGER
Magdalena PFEIFER
Naturwissenschaftliches Labor
DI Dr. Martina GRIESSER,
Abteilungsleiterin
BSc. Marta ANGHELONE
Dr. Václav PITTHARD
Dipl.-Rest. Christina
SCHAAF-FUNDNEIDER
DI Sabine STANEK
Dr. Bernadette FRÜHMANN*
Dr. Katharina UHLIR*
Regina FALLMANN
Buchhaltung und Finanzen
Birgit WISSIAK, Abteilungsleiterin
Eva FENZ
Leitung Besucherdienst
Wolfgang TOBLER
Teamleitungen Besucherdienst
Josef DIRNBERGER
Admir DUCEVIC
Nusret DUCEVIC
Andreas HRUZA
Harald JANDRASITS
Irene JOBST
Slawomir LUKASIK
Oskar PLANGGER
GüntherPOSCH
Barbara REITER
Hans RIEGLER
Roman SCHÖBERLE
Erich STEYRER
Axel WEINUNDBROT
Erwin WUKITSEVITS
Besucherdienst
Stefan ANESKA
Gertraude CERVINKA
Hajrudin DUG
Dr. Susanne GRÜNES
Alexander HATZL
Tatjana HATZL
Harald HELML
Christoph HICK
Gerald HOLZER
Malgorzata HÖPFLER
Gerhard HYL
Robert KAINZ
Rainer KNAPEK
Tamas KUSLITS
Michael MACH
Michael MARTIN
Roman MARTIN
Cvijeta MIJIC
Adelheid MIKES
Michaela NEIDL
Michael OTTO
Peter RIEPL
Agnieszka TALAGA
Carina van de BILT
Mag. Sylvia VOTAVA
Violetta AVAZNIA
Kurt BEINRÜCKER
Lajos BERKI
Alexander CVIJANOVIC
Herbert DEISENBERGER
Franz HÖLLERER
Walter KOWALSKY
Kurt KUMANOVICH, Pension
Duc Dan LAM
Milina LESCHINSKY
Fung-Hua LI
Delia ORCASITAS
Martin PEKAREK
Markus SCHEUHAMMER
Albert SCHWELLA
Christian STEMPROK
Rudolf ZIEGLER
Sibylle ZNIDARIC
247
* MitarbeiterIn Forschungsprojekt
Roland CZASKA
Eva-Elisabeth FRÖLICH
Monique
HELLMUTH-SCHIRNHOFER
Michael HINTERSCHUSTER
Gottfried JAMNIG
Claudia MATTES
Ilse MOSSBÖCK
Shu-Mei PAI, Pension
Leopold STANGL
Susanne ZAPULA
Ingrid ZELLNER
Gerhard HOFMAYR
Ewa KAPELA
Kinga KAPELA
Herbert KNAUREK
Klara KRAUS
Richard KRUPBAUER
Gladys MACHICAO-MENDEZ
Eva MALIK
Jürgen MATZNER
Elisabeth MOLNAR
Sonja NEURURER
Nikolaj PAHL
Astrid PISCHINGER
Marta RAJKOWSKA
Yüksel SARI
Alfred SCHMIDT
Renate SCHWAB
Martina SEITSCHEK
Mag. Arnold SIGL
Christine SKOPEK
Claudia SÜHS
Carina SULZ
Wanda SZKWAREK
Dhery Evans TORRICO
Gordana WEISS
Bettina WULZ
Julia ZIEGLER
Gerhard NIEDERMAYR
Christian PORUBSKY
Norbert PUNTIGAM
Roland SCHLAGER
Wolfgang SCHMID
Klaus STEFFE
Eduard THORWARTL
Thomas WATZKO
Herwig WEICHSELBAUMER
Robert WIESER
Christoph WOLF
Repro
Hochbau, Inventar, Depot
Ilse JUNG
Christine HUMMEL
Florian KUGLER
Peter TAMPIER
Ing. Stefan FLECK
Kurt HOFER
Peter HÖFER
Peter PLANEGGER
Johann RUBNER
ADir. Egon SCHMATZER,
Pension
Mario SCHWEIGER
Sales
Sicherheitszentrale und Portiere
Museumstechnik, Elektro
Walter ANABITH
Bettina ARTL
Evelyn CARRASCO-DE DIETRICH
Agnes CSERVINKA
Georg DIETRICH
Katharina DIETRICH
Günther EICHINGER
Ingeborg FARMER
Anna GUST
Harald HABLE
Nataliya HENERALOVA
Ottilie HENHAPL
Thomas BREITSCHING
Hector Rodney
COSTABILE MONTES DE OCA
Alfred DIABL
Andreas FÖSSLEITNER
Helmut GNEIST
Ernst HOFFMANN
Manfred HUBER
Wolfgang HUBER
Gerhard IFKOVITS
Christian MARCEV
Johann NEUBERGER
Ing. Bertrun KOS
Johann TRÄXLER
Carlos Gustavo
ALLIDI BERNASCONI
Manfred EISELT
Rene FÜHRER
Maximilian PAVLOVICS
Jörg STEINER
Elke BEINRÜCKER-STRADNER
Christoph HINTERLEITNER
Robert MAHRHOFER
Benjamin MÖRTL
Andreas RÜHRIG
Manfred BLANK
Elmar DIEWALD
Barbara FUCHS
Schahrouk PHARZANEH, Pension
Shops und Repro
Mag. Christoph Wolfgang
PAIDASCH, Abteilungsleiter
Waltraud SCHAAR
Mag. Constantia NICOLAIDOU
Mag. Alexander CURTIS
Walter HADEN
Liane MARESCH
Romana MATZNER
Ladislav NAGY
Carlos Gustavo RODRIGUEZ
Bernd STILLING
Anna TSCHIPPAN
Sicherheitsmanagement
Felia BRUGGER,
Abteilungsleiterin
Telefonzentrale und Botendienst
Hugo HAMPE
Michael MOSER
Brandschutz
Roman SISCHKA
Sicherheitstechnik
Markus LENHART
Werner RAMHARTER
Alfred SCHODL
Kurt SCHOPFHAUSER
Walter SCHWEIGER
Wolfgang WEILAND
Serviceteams
Thomas GAISBERGER, Leiter
Karin AUER
Johannes CERMAK
Gerda EGGER
Zoltan FEHER
Wolfgang FIALA
Günter KOLLER
Rudolf KREUZ
Sigrid MOSER
Shirin TOLLOY
Robert WALDBAUER
Elvir OSMANOVIC
Andreas RIEDEL
Fuhrpark, Reinigungen
Gebäudemanagement
Haustechnik, Technisches Referat
Gerhard SEIDL,
Abteilungsleiter
AR Ing. Wolfgang EDER
Franz CSAN
Bruno PLONER
Andrea FIDLER
Thomas ZEMANN
Stefan BRAITH
Organisation und Einkauf
Mag. (FH) Eva STIEGLERWILFERT, Abteilungsleiterin
Andrea RISCHER, Fachinspektorin
Informationstechnologie
Ing. Peter GREGORC,
Abteilungsleiter (ab 1.7.2010)
Andreas ACHLEITNER
Amadé DARAJEW
Robert FANTA
Thomas GRAF
Ing. Bruno GUTIERREZ CASTRO
Manuela KRONLACHNER
Karin RAFFL-WESENJAK
Thomas SCHNAITT
Stephan TEUSCHL
Dominik THEUERKAUF
Lukas WIESER
Hochbau, Werkstätten
Projektmanagement
Jörg STARK
Leopold LECKER, Pension
Mag. (FH) Zsuzsanna PINTER,
Abteilungsleiterin
248
249
English Summary
250
KHM, Museum of Ethnology and Austrian Theatre Museum, 2010
Kunsthistorisches Museum
Notable Activities
Egyptian and Near Eastern Collection
The Egyptian and Near Eastern Collection’s
exhibition tour to Asia and Australia in 2009/
2010 necessitated the absence of numerous
objects from the collection’s display rooms for
the duration of the tour, thus making it possible
to temporarily reorganize the displays in three
of them. At the same time, however, it also
offered an opportunity to present many of the
remaining important objects in a completely
new context, which led to a rethinking of the
existing presentation concept in these rooms
and a restructuring of their content.
phase in 2010 in connection with the concrete
promise of a public subsidy to support it. In
2010 the project was re-examined with respect
to its organization as well as its concept and
design, which in part were rethought. The
project managers drew up a handbook and
general schedule to provide a framework for
the concrete execution of the project all the
way to the opening.
The existing concept was revised by the curators
of the collection in collaboration with the museumplanning team of bogner.cc (Vienna) regarding
questions of narrative structure, educational
mission and modern forms of media presentation.
The project managers entrusted the reorganization
of the display collection to the architectural offices
of HG Merz in Stuttgart.
Picture Gallery
The last stop on the tour of the Egyptian and
Near Eastern Collection was the National Museum
of Singapore, where 118,071 visitors came to
see the exhibition Quest for Immortality: The
World of Ancient Egypt.
The exhibition Vermeer. The Art of Painting.
Analysis of a Masterpiece made the results of
a 2009 research project on the condition and
painting technique of Johannes Vermeer’s work
The Art of Painting accessible to a wide audience.
Within the framework of a cooperation programme with the Egypt and Austria Society,
the Collection staged a multi-day symposium
as well as a series of lectures.
The research project Catalogue Raisonné of the
Italian Baroque Paintings in the Kunsthistorisches
Museum. Roman School: Caravaggio and His
Successors was concluded, and the results were
published in a collection catalogue. Research
projects continued on the topics of Titian, the
German paintings from the period between ca.
1500 and 1540, Francesco and Leandro Bassano,
and the Vienna Picture Gallery in ca. 1800.
Collection of Greek and Roman Antiquities
The Collection of Greek and Roman Antiquities
(Antikensammlung) continued work on its
extensive academic research projects. The lintel
of the Heroon of Trysa was also restored in 2010.
In 2010 the Antikensammlung was the bene­
ficiary of a generous gift from the estate of
Peter Latzkovics in the form of an comprehensive
collection of antique originals. In keeping with the
wishes of the late collector, his heirs approached
the museum and offered a total of 280 individual
objects and more than 200 bundles of documents
with fragments. Of great interest to the Antikensammlung are individual objects that Mr Latzkovics for the most part acquired on the art market.
The largest two groups are comprised of Roman
clay lamps and Italic ceramics.
Collection of Sculpture and Decorative
Arts (Kunstkammer), Secular and
Ecclesiastical Treasuries
A project has been underway since 2006 to
reorganize the Kunstkammer’s display collection.
This undertaking entered a new and decisive
Coin Cabinet
Fortunate happenstance made possible the
purchase of a coin issued by Sulpicia Dryantilla,
wife of Regalianus, who having usurped the title
of emperor in 260 AD began minting his own
coins in Carnuntum. They are understandably
very rare.
Also noteworthy are two denarii issued by
Charlemagne (ruled 768 – 814), which were
found in Carnuntum (Bad Deutsch-Altenburg,
Lower Austria). Both coins were minted before
793/794 and probably reached Carnuntum in
the course of Charlemagne’s first campaign
against the Avars in 791. It is extremely rare
to find Carolingian coins in Austria; only sixteen
have been recorded thus far, seven of which
are attributed to Charlemagne.
Collection of Ancient Musical Instruments
The collection on permanent display was expanded by adapting the Marble Hall’s ante­
chamber, where an additional 55 objects are
now displayed. This new space offers outstanding
possibilities for deepening visitors’ understanding of the exhibition themes with the help of
interactive terminals. In addition, it provides
basic information with respect to music history
and organology that visitors can retrieve to
broaden their knowledge. In an acoustically
isolated room a number of copies of instruments
are available for interested visitors to play. Models
of the mechanisms of keyboard instruments illustrate technological aspects of their development.
Collection of Arms and Armour
An extensive research project on the decoration
of historical ornamental armour began in January
2010. The initial focus is primarily on works
from the centres of armour-making in southern
Germany and Austria (Augsburg, Nuremberg,
Landshut, Innsbruck). The goal of this project is
to identify the graphic models for the decorative
work found on armour, which often had intricate
ornamentation. This information in turn will be
used to explore the political, religious and intellectual leanings of the owners.
Museum of Carriages and Department
of Court Uniforms
Within the framework of the research project
The Introduction of Vehicles to the Imperial Court
Ceremonial, study and analysis has been inten­
sified of the written sources on the history of
imperial court vehicles. An examination of the
role of vehicles as diplomatic gifts has revealed
that the role of horse-drawn carriages at the court
of Emperor Rudolf II has been underestimated until
now. During his reign as Holy Roman Emperor
alone (1576–1612), he presented 22 carriages
and a sleigh – always with the team to go with
them – as well as a sedan chair to aristocrats to
whom he was a friend or relative and ambassadors
as tokens of his favour. Thus this monarch gave
away more vehicles than any other ruler of the
House of Habsburg before or after him.
Ambras Castle
The title of the Easter exhibition was The
Wedding of Archduke Ferdinand II: A SixteenthCentury Picture Book; the summer featured
Nozze Italiane: Austrian Archduchesses in Six­
teenth-Century Italy. The exhibition on Count
english summary
Dracula that was shown at Ambras Castle in
2008 was adapted for presentation in Bucharest.
In addition, there were extensive programmes
for visitors including the Ambras Castle Festival,
the Long Night of Museums and the ORF
Sommerfrische as well as numerous museumeducation activities.
Library
Although the KHM library is not open to the
public, it serves and supports the research and
exhibition projects of scholars from Austria and
abroad as well as students taking their diplomas
or writing their dissertations by providing access
to specialist literature as well as advice and informative conversation. In addition the library
maintains close and mutually advantageous
contact with other libraries institutes, museums
and cultural facilities throughout the world.
Archive
In the summer of 2010 the archive began a project that aims to compile a central index of files
dating from 1938 to 1945 (the correspondence
of the acting director and first director as well as
administrative files). In the course of this project
the original index books, which are still in use,
were electronically recorded, updated and
expanded. The project is to be extended by
in­cluding files to the year 1955 as well as by
expanding the content on the basis of files from
the collection.
Scientific Laboratory
Within the framework of a project financed by
the Austrian Science Fund (FWF) the analytical
activities of the Scientific Laboratory were ex­
panded in 2010 to include non-destructive in­
organic analysis. In collaboration with the laboratories of the International Atomic Energy
Agency (IAEA) in Seibersdorf and the Institute
of Atomic and Subatomic Physics at Vienna
University of Technology a portable device
was constructed according to our specific needs
for the analysis of art objects by means of X-ray
fluorescence (XRF) analysis.
Museum of Ethnology
Notable Activities
The focus of the Museum’s activities in 2010 was
on three men – a somewhat unusual situation
for a museum of ethnology. The first on the
scene in 2010 was the cross-grained chief of
the Lakota tribe Sitting Bull, for many people
the personification of the resistance of the North
American Indians to the encroachment of the
national state on the supposedly ideal world of
the indigenous peoples. His life was presented
within the context of Lakota history in the nineteenth century. This was followed by James Cook
with a focus on his ethnographic collections.
Cook was one of the heroes of European occu­
pation and the educational cataloguing and
interpretation of the world in the eighteenth
century. From various perspectives, both exhibitions offered insight into questions that remain
important today concerning globalization in
the eighteenth and nineteenth centuries.
The third man to receive the Museum’s special
attention in 2010 was Franz Ferdinand, archduke
of Austria-Este. The items he collected during his
world tour represent the single largest collection
in the Museum. Imperial Sightseeing: Archduke
Franz Ferdinand of Austria-Este’s Journey to India
was realized in conjunction with the conference
in Vienna of the Association for South Asian
Archaeology and Art. It juxtaposed the “official”
travel photographs taken by Eduard Hodek to
works by Indian photographers of the time on
the one hand and to miniature paintings in the
Delhi style from Franz Ferdinand’s collection on
the other.
The exhibition African Lace: Austrian Fabrics for
Nigeria dealt with the importance of machinemade embroidered fabric from the Austrian
province of Vorarlberg to the development of
Nigerian fashions since the country’s independence in 1960 and the tension between trans­
continental trade relations and local identity.
Staged in cooperation with the Nigerian National
Commission of Museums and Monuments,
the exhibition was an important example of the
potential for cooperation with institutions in
countries of origin. Invisible Worlds (organized
in collaboration with the Ethnomedical Latin
American Working Group) presented photographs
by Austrian researchers, making spirituality in
Central and South American societies tangible
in an extremely wide variety of forms. Another
photographic exhibition was Moved Generations,
which dealt with South Africa from the perspective of the indigenous inhabitants.
Of increasing importance to every ethnologic
museum is the development of ties to the
countries and communities that are the origin
of its holdings. The focus of the Museum of
Ethnology’s activities in this respect is to explore
the local, regional and global cultural heritage
of these items. With respect to the Insular
Southeast Asia collection this recently found
expression in successful joint publication projects
with the Republic of Indonesia and the Philippines. Agreement was reached with the National
Institute of Anthropology and History in Mexico
for a joint examination of the famous ancient
Mexican feather headdress in our Museum. A
variety of research, exhibition and publication
projects have begun with Brazilian institutions.
Particularly positive was the international workshop New Cultures of Collaboration. Sharing
of Collections and Quests for Restitution: The
Benin Case. Taking part were representatives of
Nigeria’s National Commission of Museums and
Monuments, of the royal house of Benin and of
European museums with relevant holdings. The
discussion is to be continued and expanded at
other venues in the coming years.
Research traditionally plays an important role
within the context of the Museum’s curatorial
and restorative activities. In addition to a large
number of projects specific to the collection,
two others that receive financing from the
programme “forMuse Research in Museums”
deserve particular mention: Sharing Cultural
Memory: Historical Ethnological Collections in
the Museum of Ethnology and a study of the
extensive collection of Mongolian ethnographica
that dates back to the Austrian explorer Hans
Leder.
On 13 October, 2010, serious differences of
opinion on matters related to the future de­
velopment of the Museum led to a mutual
agreement to terminate the contract between
the director of the Museum of Ethnology and
the Kunsthistorisches Museum with Museum
of Ethnology and Austrian Theatre Museum,
Vienna.
Sub-Saharan Africa
The cooperation with the Nigerian National
Commission for Museums and Monuments
continued with a particular focus on joint efforts
to organize the exhibition African Lace. Members
of the Nigerian community in Vienna contributed
to the programme of events with workshops and
a vibrant Lace Party. There was a particular focus
on Africa in 2010 because of the FIFA World Cup,
which was held on that continent for the first
time. It found expression in Austria in the cultural
251
252
KHM, Museum of Ethnology and Austrian Theatre Museum, 2010
initiative Ke Nako Africa – Africa now! organized
in part by the Vienna Institute for International
Dialogue and Cooperation (VIDC).
North Africa, Middle East, Central Asia
and Siberia
The Collection participated in the exhibition
project RIME (Culture Programme) financed by
the European Commission and coordinated by
the Royal Museum for Central Africa in Tervuren,
Belgium. Working title: Modernity and Religion.
In connection with the revision of all the entries
on the holdings in the main database of the
Museum of Ethnology, the processing of his­
torical sources on the holdings as well as on
individual collectors continued.
East Asia
The second part of the event series in 2009,
the “Year of Japan” to mark the 140th anniversary
of the establishment of diplomatic relations between Austria-Hungary and Japan, included in
2010 the following events at the Museum of
Ethnology: Pachinko: A Gaming Device as a
Reflection of Society; Back to Meiji: Stories and
Ballads about the Violin; Shusse Sugoroku:
Career in Japanese; Japanese Spring Festival;
and the lecture: Travel Boom in the Edo Period
(1600–1868).
South and Southeast Asia, Himalayas
A figure of the Siamese rice goddess Po Sop was
acquired in the Thai province of Chaiyaphum.
It bears her characteristic attribute, a harvested
rice sheaf, and the good fortune and prosperity
she is said to bring are indicated by a golden
sack full of rice.
In the course of cyclical annual rituals, Thailand’s
traditional rice farmers place such statues in the
granary behind their house and make offerings
to them to guarantee that the rice crop will
flourish. Today the statues are mass produced
and sold at stalls next to Buddhist temples.
Insular Southeast Asia
The publication of the catalogue Sulawesi
and Beyond: The František Czurda Collection
continued the collaboration between museums
in Austria and Indonesia begun as early as 2005,
introducing the reader to the important collections of František Czurda from his time as a
medical employee in South Sulawesi, Indonesia.
The recent rediscovery of the missing lamak
sketches of Walter Spies at the Museum of
Ethnology, Vienna led to the publication Balinese
Art in Transition, which is an attempt to chronicle
the artistic journey of Balinese art from the
classical to the modern period.
graphs from the Wanda Hanke Collection
(South America ) and 2745 photographs from
the collection of the Austrian Academy of
Science (Afghanistan). An inventory of the
extensive Etta Becker-Donner Collection was
completed.
Oceania − Australia
Archives
Among the holdings of the archive and depot
of Vienna’s Museum of Ethnology are 26 meticulously kept original diaries from the two journeys
to the South Seas by Otto Finsch (1839–1917)
with many outstanding sketches of people and
landscapes as well as coloured drawings of items
of practical use, valuables and ritual objects.
There are also 200 precious photographs of
highly varied quality and 1900 carefully documented ethnographic objects, some of which
also came from the stations of Finsch’s career as
a museum curator in Leiden, Bremen and Braunschweig. Research into these holdings continues.
The holdings of the archive were enlarged by the
acquisition of a bundle of documents from the
fragmentary estate of Joachim Brenner-Felsach.
Bought at auction on the art market, the documents are a valuable addition to the items from
the estate that were already in the Archive.
As part of the Archive’s research into the provenance of its holdings, work was undertaken to
prepare a provisional final report that will cover
the objects acquired in the period from 1933
down to the present.
Library
North and Middle America
The following topics were the focus of research
in 2010: the feather headdress, Museum of
Ethnology, Inv. No. 10.402; Odawa culture and
Chicano culture, USA; the “archaeological”
Californian collections (1881–1895) of the
Museum of Ethnology; the Aztec divine complexes of Maquiltonaleque and Tezcatlipoca;
and the collections of Karl W. Wahle of 1901
and 1902, in cooperation with the Museum of
Ethnography in Budapest.
South America
Of particular interest among the new acquisitions
is a Brazilian bridal bouquet from the second half
of the nineteenth century. It can probably be
assigned to Isabella Cristina Leopoldina, crown
princess of Brazil, who was a granddaughter of
Leopoldine, Austrian archduchess and empress
of Brazil. The bridal bouquet is a wonderful
addition to the holdings of the colonial period
from the collection of the zoologist Johann
Natterer. He travelled in Brazil between 1817
and 1835, and his ethnographic collection is
one of the Museum’s most important.
Photographic Collection
Among the recently inventoried holdings are
photographs from the Jungwirth Collection
(Benin), images from the Schnitger Collection
(Insular Southeast Asia), a total of 1224 photo-
A generous gift from Piet Meyer made possible
the acquisition of 795 outstanding international
works of African art for the collection.
Conservation and Restoration
Before it was sent on loan to a museum overseas,
a prominent example of Mexican featherwork
from the Museum of Ethnology, a feather image
of St. Jerome (second half of the sixteenth century),
was examined in detail to determine its current
state of preservation. The object is made of
delicately executed feather mosaic work glued
to a thin wooden panel; it was mounted in a gilt
frame that is also decorated with a feather mosaic.
In the course of its conservation, the unstable
areas were reinforced; deep cracks were mended
with a reversible medium so that the material
used in mending at the same time provides
reinforcement to fragile supports that had become detached.
The Museum and the Public
Lectures and artistic events to supplement an
extensive programme of guided tours were
staged in a framework programme to accom­
pany all the special exhibitions. In November
the International Market of the Peoples was
organized for the third time, and more than
forty dealers offered a wide variety of products
from Africa, America, Asia and Europe that were
typical of their land of origin.
english summary
Austrian Theatre Museum
Notable Activities
The first exhibition project in the recently
renovated rooms on the first floor was staged
to mark the 150th anniversary of the birth of
Gustav Mahler. This musical genius of fin-desiècle Vienna was a composer who brought the
Romantic symphony to full fruition while at the
same time preparing the way for new music.
The exhibition “Austria itself is nothing but a
stage”: Thomas Bernhard and the Theatre
offered a comprehensive view of Bernhard’s
theatrical works with a concentration on the two
Austrian cities where they were first performed:
Salzburg and Vienna. Central aspects of Bernhard’s theatrical works were examined on the
basis of five dramas that had their premieres
in those cities.
Because of the large number of events it stages
and their high quality, the Austrian Theatre
Museum has become a forum for the exchange
of ideas, especially as they relate to theatre
and music. Again in 2010, concerts, theatrical
per­formances, book presentations, lectures
and symposia were part of the framework
program­mes devised to accompany the
exhibitions.
Stage Models and Costumes
The holdings of the Austrian Theatre Museum’s
costume collection are comprised of some 2000
theatrical costumes, shoes, hats, props, weapons
and accessories from productions dating from
the nineteenth century to the very recent past.
A research project dedicated to these holdings
was concluded in 2010.
Theatre-related Graphic Art, Posters and
Programmes
Among the items in the collection that were entered into the electronic database “The Museum
System” were prints by Richard Teschner; graphic
reproductions from the fields of Baroque opera
and court festivities; portraits of the dancer
Fanny Elssler in costume and everyday attire;
set designs by Karl Friederich Schinkel; views
of various theatre buildings; playbills for the
Vienna appearances of the great Italian actress
Eleonora Duse; playbills and programmes for
international guest appearances of the dancer
Cilli Wang.
Autographs and Estates
Among the gifts to the collection were various
materials from the estate of Pavel Ludikar; two
original manuscripts related to Albin Skoda; a
collection on Hermann Bahr; a Richard Teschner
notebook “1937 Atelier Kamera”; and material
related to Lotte Lehmann from the estate of
Hertha Schuch.
Archive, Puppet Theatre, Bagatelles and
Painting
In 2010 restoration work continued on objects
(puppets, scenery and props) related to
Richard Teschner’s plays. In order to intensify
cooperation between players, collectors and
academic institutions a cooperative began with
Verein Forum Papier­theater based in the
Historisches Museum of Hanau at Philippsruhe
Castle.
Photography Collection
Acquisition was made of 3631 digital photographs of 111 theatrical productions and of
the photographic estate of the Burgtheater
actor Heinrich Schweiger.
Drawings
A project to restore 125 set and costume
designs by the stage designer Rudolf Heinrich
was completed.
Library
The library of the Austrian Theatre Museum
was frequented by 1763 users in 2010.
Restoration
As part of efforts to draw up a comprehensive
costume catalogue, material analysis was performed on numerous costumes and accessories.
Prompt books from the estate of Axel Corti were
cleaned to remove traces of microbial attack and
stored in acid-free boxes.
The Museum and the Public
The number of participants in our educational
programme rose by more than 40 %. Teachers
in particular appreciate the varied offerings of
applied theatre. Two projects intended for the
longer term complemented this regular programme of events: A Stranger among Strangers
and Clothes Make the Man.
Exhibitions
Vermeer The Art of Painting
Analysis of a Masterpiece
26 January to 25 April 2010
Kunsthistorisches Museum
Main Building
This exhibition was devoted to The Art of
Painting, the most important work by Johannes
Vermeer, one of the most celebrated Dutch
painters of the Baroque period. In his day this
masterpiece served as a showpiece for potential
buyers and is considered Vermeer’s artistic
manifesto in painted form. It cannot be traced
back to a specific client and most likely never
left the painter’s studio during his lifetime. Even
after Vermeer’s death his widow was determined
not to sell the painting despite the financial
difficulties in which she found herself. By making
use of accessories in keeping with those in the
painting, the exhibition explained the complex
iconography of the picture. Among the objects
presented was an original of Claes Janszoon
Visscher’s Wall Map of the Seventeen Provinces
of the Netherlands as it is found in the painting
along with the 20 vedutas that accompanied it.
There was also a chandelier with a double eagle
and a magnificent tapestry as well as an exact
reconstruction of a slashed doublet of black silk.
The painting was also the subject of extensive
technological and conservational studies. In a
process that resembled a forensic examination,
questions were addressed concerning Vermeer’s
use of certain coloured pigments, binders, and
his work process in general. In this context there
was also a discussion of the extent to which
Vermeer may have used perspective drawings and/
or optical equipment (i.e., a camera obscura).
The main focus, however, was on analyses of
the painting’s condition as well as of the changes
and chemical processes that have taken place
in the ancient layers of paint. In addition to
Vermeer’s painting from the Kunsthistorisches
Museum, the exhibition also included sculptures
and film excerpts by contemporary artists
(George Deem, Maria Lassnig, Peter Greenaway,
etc.), who have been inspired by The Art of
Painting. Numerous works on loan from
European and American museums and private
collections along with historical documents
from archives in the Netherlands created an
exciting series of insights into Vermeer’s masterpiece and documented the special position of
this work in the master’s œuvre.
253
254
KHM, Museum of Ethnology and Austrian Theatre Museum, 2010
African Lace
22 October 2010 – 14 February 2011
Museum of Ethnology
For more than fifty years the public image of
Nigeria worldwide has been influenced by
colourful fabrics of machine embroidery, which
have become a fixed part of the festive attire
and fashions of Nigerians. This was the first time
that an exhibition as well as the research on
which it was based has been devoted to the
history and cultural importance of these African
lace fabrics for Nigeria, most of which are
produced in Austria.
Since the late nineteenth century this form of
lace (actually industrial embroidery) has been
produced in Switzerland (St. Gallen) and Austria
(Lustenau). The term “lace” is used because of
the fact that early products were generally a type
of broderie anglaise that looks very much like
lace. Since the early 1960s, Austrian embroidery
manufacturers have produced these fabrics in
special designs and qualities for the West African
market. In their search for new markets, they
travelled to Nigeria, which had just gained its
independence, and established trade relations
with local textile dealers, and this led to a fruit-­
ful exchange of ideas. The result of this inter­
continental encounter was the development of
a specific textile product, which in the meantime
has come to characterize the Nigerian image
worldwide. Theme of the exhibition was an area
of contemporary culture that connects people,
ideas and the creativity of trade across national
boundaries; it dealt with a recent chapter in a
trading history between Europe and Africa that
dates back centuries.
Austrian embroidery for the Nigerian market is
a fascinating example of global interconnections
and processes: raw material imported from Asia
(thread and basic raw material) is produced on
Swiss-made machines operated by Turkish craftsmen working in Vorarlberg. There they produce
luxury fabrics that play an important role in the
Nigerian “national costume”.
Theatre Museum featured the complex relationship between Vienna and the composer and
director of the Court Opera in all its varied facets.
The exhibition presented the life and work of a
public figure who influenced the world of music
far beyond the grave with the tension between
his career and the avant-garde. Mahler was
familiar with Vienna from the days of his youth.
At the turn of the century, the city was the cultural centre of Central Europe and the capital of
an empire with 51 million inhabitants of fifteen
nations. This was the period of the so-called
Wiener Moderne, the “Vienna modern” period
in which the cultural and intellectual life of the
city between ca. 1890 and 1910 brought about
a new and unique fruition in architecture, painting, literature and music. It was a time of coffeehouse literati, of the Vienna Secession, of the
Wiener Werkstätte and of elegant salons. Under
Mahler’s leadership the Court Opera experienced
a decade of highly intense artistic fulfilment; his
reforms undertaken in cooperation with the set
designer Alfred Roller still influence opera houses
today. Mahler’s compositions, however, enjoyed
greater appreciation abroad than in Vienna.
The presentation was also influenced in an
unusual manner by the video panoramas of
Claudia Rohrmoser, who juxtaposed the autographs and recorded examples in a comple­
mentary way.
The exhibition was staged in cooperation with
numerous Vienna institutions, including the
International Gustav Mahler Society, the Arnold
Schönberg Center, the Austrian National Library,
the Archive of the Gesellschaft der Musikfreunde,
the Wien Museum, the Vienna Library in City
Hall, the Jewish Museum, and the Historical
Archive of the Vienna Philharmonic. In addition,
important institutions outside Austria also
provided objects on loan.
“I have to admit I’m Viennese to the core”
19 October 2010 to 9 January 2011
Kunsthistorisches Museum, Main Building
A Glimpse into the World of Frans
Francken II (1581–1642)
His Cabinet Paintings in the Kunsthistorisches
Museum
27 April to 27 June 2010
Kunsthistorisches Museum, Main Building
Collecting: A Waste of Time – or Art?
Students plan an exhibition
14 September to 31 October 2010
Kunsthistorisches Museum, Main Building
Boris Orlov
Circle of Heroes
23 November 2010 to 20 March 2011
Kunsthistorisches Museum, Main Building
Story Behold, Story Be Told
16 November to 12 December 2010
Kunsthistorisches Museum, Main Building
The Battle of Tannenberg 1410
An exhibition on the occasion of the
600th anniversary of the Battle of Grunwald/
Tannenberg
18 June to 10 October 2010
Neue Burg
from the coin collection of Bankhaus Spängler
Talking Heads
1 June to 12 September 2010
Kunsthistorisches Museum, Main Building
11 March to 3 October 2010
Austrian Theatre Museum
Gustav Mahler (1860–1911) is considered a
musical genius of the fin de siècle period, a
composer whose work is celebrated both as
the culmination of the Romantic symphony and
a precursor of new music. On the occasion of
the 150th anniversary of his birth, the Austrian
A Court Artist in Europe
Gold of the Archbishops
Portrait(s) of the Kunsthistorisches Museum
(Intermezzo 02)
Gustav Mahler and Vienna
Hans von Aachen (1552–1615)
8 September to 13 October 2010
Kunsthistorisches Museum, Main Building
The Wedding of Archduke Ferdinand II
A sixteenth-century picture book
26 March to 1. November 2010
Ambras Castle
A Golden Age
Dutch Group Portraits from the Amsterdams
Historisch Museum
Nozze Italiane
9 September to 21 November 2010
Kunsthistorisches Museum, Main Building
24 June to 17 October 2010
Ambras Castle
Austrian Archduchesses in Sixteenth-Century Italy
english summary
Napoleon’s Wedding
Theatre Costumes
An exhibition to commemorate the bicentennial
of his marriage to Archduchess Marie-Louise of
Austria
The Charm of Transformations – from the
Costume Collection of the Austrian Theatre
Museum
22 June 2010 to 9 January 2011
Museum of Carriages
25 November 2010 to 31 October 2011
Austrian Theatre Museum
James Cook
Alexander the Great
and the Discovery of the South Seas
and the Opening of the World
12 May to 13 September 2010
Museum of Ethnology
21 March to 1 November 2010
Kunsthalle Leoben
Imperial Sightseeing
The Splendour of Power
Archduke Franz Ferdinand of Austria-Este’s
Journey to India
The Habsburgs’ Imperial Jewels from Vienna’s
Kunstkammer Collection
7 July to 13 September 2010 and
22 October 2010 to 9 January 2011
Museum of Ethnology
3 December 2010 to 13 February 2011
Pforzheim Jewellery Museum
Invisible Worlds
Habsburg Treasures
Man / Nature / The Supernatural
Renaissance Tapestries from the
Kunsthistorisches Museum, Vienna
22 October 2010 to 14 February 2011
Museum of Ethnology
16 January 2010 to 11 April 2010
Florida, The Norton Museum of Art
African Lace
21 May to 19 September 2010
Columbia, South Carolina, Columbia Museum
of Arts
Austrian Fabrics for Nigeria
22 October 2010 to 14 February 2011
Museum of Ethnology
Edita Gruberova
Four Decades at the Vienna State Opera
13 October 2010 to 9 January 2011
Austrian Theatre Museum
7 October to 30 December 2010
Sarasota, Florida, The John & Mable Ringling
Museum of Art
Publications
In keeping with the reputation of the Kunst­
historisches Museum, some 30 independent
publications present an impressive range of research-intensive activity. These include exhibition
catalogues, new titles in scholarly series, special
publications and collection catalogues as well
as countless scholarly essays, all of which are
mentioned in the present Annual Report.
Special mention in this regard should be made
of W. Prohaska – G. Swoboda, Caravaggio und
der internationale Caravaggismus (Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Museums, ed.
by S. Haag, Vol. 6; Sammlungskatalog der
Gemäldegalerie: Rom I) and Ludwig Igálffy von
Igály, Die Ambraser Trinkbücher. Erster Band
(1567–1577). Transkription und Dokumentation
(Schriften des Kunsthistorischen Museums,
ed. by S. Haag, Vol. 12). The Yearbook of
the Kunsthistorisches Museum Vienna also contributes substantially to the scholarly reputation
of the institution.
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