Tarot und Gesundheit im Rider-Waite-Tarot
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Tarot und Gesundheit im Rider-Waite-Tarot
Tarot und Gesundheit im Rider-Waite-Tarot Carola Lauber Hauptstr. 25b 85579 Neubiberg www.carola-lauber.de [email protected] Immer wieder kommt in Tarotberatungen das Thema Krankheit und Gesundheit zur Sprache. Viele Klienten wollen dazu konkrete Aussagen haben („Werde ich Krebs bekommen“? „Wie geht es mit dieser oder jener Krankheit bei mir weiter?“ „Werde ich wieder gesund“? etc.). Wenn es gelingt, bei dem Klienten ein Verständnis dafür zu schaffen und ihm Tarot auch so zu übersetzen, dass er selber etwas zu seinen Gesundheitszustand beitragen kann, dann kann Tarot als Spiegel der Seele aufzeigen, wo Energien blockiert oder fehlgeleitet sind, welche Verhaltensweisen geändert werden sollten, etc. Mit diesem und nur diesem Verständnis kann Tarot auch in dem sensiblen Gebiet „Krankheit und Gesundheit“ wertvolle Hinweise über die Hintergründe oder über hilfreiche Verhaltensweisen geben, denn Krankheit hat immer etwas mit unseren psychischen Prozessen zu tun, auch wenn wir das meist nicht erkennen, zumindest selten bei uns selber. Allerdings kann Tarot niemals konkrete Diagnosen stellen, das ist Aufgabe des Heilpraktikers oder Arztes. Mein Glück ist es, gleichzeitig Heilpraktikerin und Tarotberaterin zu sein. Was ist Gesundheit? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit als einen "Zustand vollständigen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Beschwerden und Krankheit". 1986 hat die WHO auf ihrer 1. Konferenz zur Gesundheitsförderung in Ottawa (Kanada) die Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung verabschiedet mit einer ganzheitlichen Betrachtungsweise: „Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Um ein umfassendes körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden zu erlangen, ist es notwendig, dass sowohl Einzelne als auch Gruppen ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen und verwirklichen sowie ihre Umwelt meistern beziehungsweise verändern können“. Die Yoni Fachakademie für ganzheitliche Gesundheitskultur in Südtirol schreibt zum Thema Gesundheit: „.... Gesundheit ist ein "Seinszustand", den wir ganz individuell und unterschiedlich erleben können, ein körperlich-seelischer Prozess, etwas Dynamisches und nichts Statisches, ständig in Bewegung und in Entwicklung. Wir können Gesundheit nicht einfach auf ein paar Laborwerte reduzieren oder auf Beschwerdefreiheit. Auch kann Gesundheit nicht allein am Körper festgemacht werden. Die innere Gefühlswelt und die Lebenseinstellungen spielen dabei eine genauso wichtige Rolle wie das soziale Umfeld und die Beziehung zur Natur: Gesundheit ist nie eindimensional und linear, sie ist vielschichtig, komplex, multidimensional, nichtrational.“ Mögliche Fragestellungen in Bezug auf Tarot & Gesundheit Tarot kann in Bezug auf Krankheit und Gesundheit bei folgenden Fragen Hinweise geben: • Wie kann ich mich gesundheitlich unterstützen? • Was kann ich tun, um mich gesund zu halten? • Worauf sollte ich achten, damit eine Besserung eintreten kann? • Wo liegen die psychischen/tieferen Ursachen meiner Krankheit? • Was ist der nächste Schritt damit ich gesundheitlich weiter komme? copyright © Carola Lauber, www.carola-lauber.de Seite: 1 Als Legesystem kann das klassische kleine Kreuz mit 4 Karten dienen, aber auch ein speziell für solche Fragen zugeschnittenes Legesystem, zum Beispiel „Hintergründe einer Krankheit“ mit folgenden Positionen: 1 2 3 4 5 6 7 Was hat dazu geführt, dass ich erkrankt bin? Welches Geschehnis trug noch dazu bei? Welcher ungelebte Teil verschafft sich Gehör oder will gesehen und angenommen werden? Welchen Vorteil habe ich durch die Krankheit? Was bringt es mir, die Krankheit körperlich auszuleben? Wie kann ich wieder gesund werden und lernen, den verdrängten Teil anzunehmen? Was rät das Orakel mir? Wie bleibe ich krank? Was verhindert eine Heilung? Wie geht es gesundheitlich erst mal weiter? Ein Beispiel wird zum Schluss aufgeführt. Die großen Arkana für gesundheitsbezogene Themen Es folgt eine Kurzdarstellung aller 22 Karten der großen Arkana in Hinblick auf gesundheitsbezogene Aussagen. Je nach Fragestellung ist selbstverständlich immer zu unterscheiden, ob Tarot eher die Krankheitsursache bildhaft beschreibt, eine Empfehlung gibt oder eine Warnung für die Energie dieser Karte ausspricht. Ich habe die zwei gegensätzlichen Aspekte („Das sollten Sie tun“ = Empfehlung oder „Das sollten Sie nicht tun“ = Warnung) zur Übersicht in einer Rubrik mit Stichworten dargestellt, diese mögen der Anregung für weitere Assoziationen dienen. Wichtig ist mir dabei, keine konkreten Diagnosen zuzuordnen (bei der Herrscherin zum Beispiel läge es nahe, an Frauenkrankheiten oder beim Teufel an Krebs zu denken) sondern eher Verhaltensmaßnahmen zu empfehlen oder zu meiden. Der Narr hat viele Facetten, als Hintergrund für eine Krankheit könnte er ein leichtsinniges Verhalten an den Tag bringen, zum Beispiel ganz banal bei einem Schnupfen, wenn man bei kaltem nassen Wetter in leichter Bekleidung raus gegangen ist. Die Empfehlung des Narren ist es sicherlich nicht, sich ins Bett zu legen, sondern an die frische Luft zu gehen, eine Klimaveränderung, alternative neue Therapiewege auszuprobieren, auf seinen Instinkt zu hören und sich nicht von der Krankheit auffressen zu lassen. Empfehlung Klimaveränderung; neue Therapiewege; sportliche Aktivitäten im Freien; Entspannung Warnung Leichtsinn; Gedankenlosigkeit; Risiko; Unregelmäßigkeit im Tagesablauf Der Magier an sich strotzt vor Gesundheit. Er ist ein Symbol für Aktivität, für Bewegung. Gibt Tarot ihn als einen Ratschlag in gesundheitlichen Fragen, ist hier Sport sicherlich ein Mittel der Wahl, Bewegung, Aktivität. Außerdem weist er darauf hin dass man eine Besserung/Veränderung selber in der Hand hat. Er fordert dazu auf, mutig zu sein, zu kämpfen, alle verfügbaren Mittel einzusetzen. Auch er fordert nicht zu Ruhe auf, sondern zur Aktivität. Empfehlung Aktivität; Sport; Mut; Willenskraft; Kämpfen; alle verfügbaren Mittel einsetzen Warnung Selbstüberschätzung; Verweigerung von Hilfe; sich Hineinsteigern Die Hohepriesterin fordert ganz besonders dazu auf, die seelischen Zusammenhänge mit der gesundheitlichen Störung zu erspüren. Sie hat eine besondere Empfindsamkeit und ermuntert dazu, copyright © Carola Lauber, www.carola-lauber.de Seite: 2 Vertrauen zu haben und ein eigenes Gespür dafür zu entwickeln, was gut tut und was nicht. Außerdem ist hier nicht von heute auf morgen eine plötzliche Veränderung zu erzielen, Geduld ist gefragt, Hingabe und Demut. Im Gegensatz zum Magier fordert sie auch zu Ruhe auf – hier könnte es sinnvoll sein sich einmal von dem Lärm der Welt zurückzuziehen und sich ins Bett zu legen. Als Therapieform sind hier harte schulmedizinische Medikamente nicht angesagt, eine homöopathische oder anderweitig feinstoffliche Behandlung ist nahe liegend. Da es sich um eine Mondkarte handelt, die eine zyklische Symbolik innehat, wäre hier auch ratsam die eigenen biologischen Rhythmen mehr zu achten, also zum Beispiel die Nacht nicht zum Tag zu machen und nach dem individuellen Biorhythmus zu leben. Empfehlung Meditation; Entspannung; Homöopathie; Alternativmedizin; Vertrauen; Geduld; Demut; Ruhe Warnung Passivität; Lethargie; Unregelmäßigkeiten Bei der Herrscherin ist der Bezug zur Natur stark, hier könnte eine gesunde vollwertige natürliche Ernährung und überhaupt der direkte Bezug zum Körper sehr wichtig sein. Die Karte ist sehr weiblich und sehr kreativ, als Therapie können künstlerische Ausdrucksformen hilfreich sein, wie Gestalt- oder Musiktherapie, aber auch Gartenarbeit oder Arbeit mit Ton ist sehr erdend. Naturheilkunde liegt nahe. Bei der Herrscherin sind besonders auch die weiblichen Gesundheitsthemen zu beachten, d.h. wenn Tarot sie als Ratschlag gibt, wäre eine Idee, regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen – und wenn vom Alter und Umständen der Fragerin her passend, auch eine mögliche Schwangerschaft in Betracht zu ziehen. Empfehlung Vollwerternährung; Natur; Körpertherapie; Kunsttherapie; Naturheilkunde; Vorsorge Warnung unregelmäßige Ernährung; Völlerei; Übertreibungen Der Herrscher legt ein konkretes planvolles Vorgehen nahe, und da er eine traditionelle Karte ist, wäre hier auch eine Abklärung der Symptomatik durch einen Schulmediziner angesagt. Er bietet eine Analogie zum Bewegungsapparat als strukturgebende Komponente unseres Körpers. Er hat Bezug zu unserer Eigenverantwortung, warnt aber auch gleichzeitig davor, zu hart mit sich ins Gericht zu gehen. Er rät dazu Pläne und Vorsätze die wir schon lange mit uns herumtragen (wenn ich mal Zeit habe, gehe ich in Kur, wenn ich Urlaub habe, werde ich mal fasten, etc.) in die Tat umzusetzen. Außerdem ist es hier nicht unbedingt angebracht, zu tief in der Psyche zu wühlen um Antworten zu finden auf eine bestimmte Krankheit, sondern hier eher auf der körperlichen konkreten Ebene zu suchen. Krankheitsursache könnte hier eine Überforderung, Stress oder die Dominanz des Berufes sein. Als männliches Äquivalent zur Herrscherin könnte man hier auch eher spezifisch männliche Gesundheitsthemen betrachten. Empfehlung Struktur im Alltag; Abgrenzung; schulmedizinische Abklärung; Vorsätze durchhalten Warnung Überforderung; Stress; Unflexibilität; Härte zu sich selber Beim Hierophanten spielt Vertrauen eine große Rolle, Vertrauen in den Sinn einer Krankheit, aber auch Vertrauen in eine bestimmte Heilmethode und in den gewählten Arzt oder Heiler. Es liegt nahe, nach copyright © Carola Lauber, www.carola-lauber.de Seite: 3 den tieferen Ursachen einer Krankheit zu suchen und nicht auf der Körperebene wie zum Beispiel beim Herrscher zu bleiben. Menschen mit starkem religiösem Bezug könnte der Hierophant auch einen Halt im Glauben nahe legen. Empfehlung Optimismus; alternative Heilmethoden; psychosomatische Zusammenhänge; Vertrauensverhältnis zum Arzt Warnung schlechtes Gewissen; Passivität; Schicksalsergebenheit; Hoffnungslosigkeit Die Liebenden sehe ich als Hinweis sich damit auseinander zusetzen, wie der Frager mit sich selbst umgeht, ob er sich so annimmt wie er ist, ob er Raubbau an sich treibt oder liebevoll zu sich ist. Ein Ratschlag was zu tun ist bei einer gesundheitlichen Störung, wäre, dass sich der Betreffende nicht so abkapseln soll, dass er mehr mit anderen Menschen oder dem Partner unternehmen sollte. Im Falle einer Entscheidung zwischen unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten sollte der Frager auf die Stimme seines Bauches hören, eine „Herzensentscheidung“ treffen. Seiner gesundheitlichen Störung könnte auch eine Beziehungsthematik zugrunde liegen. Empfehlung Selbstliebe; Herzensentscheidungen; Geselligkeit Warnung Beziehungsstress; Fremdbestimmung; mangelnde Selbstwahrnehmung Der Wagen ist sicherlich eine Aufforderung, aktiv zu werden, neue Wege zu gehen, einen neuen Meilenstein im Leben zu setzen, etc. Als Tendenz zeigt er einen Aufwärtstrend, es tut sich etwas. Sportliche Betätigung wäre anzuraten, vielleicht auch ein Urlaub oder eine Klimaveränderung. Als Warnung könnte er ähnlich wie der Narr für leichtsinniges Verhalten stehen oder für Extreme, die zu meiden sind. Empfehlung Sport; Aktivität; Klimaveränderung; neuer Lebensabschnitt; Urlaub Warnung Leichtsinn; Verharmlosung; Extreme Bei der Gerechtigkeit fällt sofort die Selbstverantwortung ins Auge, die objektive und ganzheitliche Betrachtung der Situation. Hier ist es wichtig, bei sich selber zu bleiben, sich nicht zu sehr reinzusteigern in die Krankheit und keine Schuldzuweisungen zu machen („Wenn mich mein Chef nicht so stressen würde, dann hätte ich auch keinen Bluthochdruck“). Die Gefahr hier ist mit sich selber zu hart ins Gericht zu gehen, der Frager sollte sich also auch prüfen, wie er mit sich selber umgeht, falls die Karte zu Beispiel auf der Position „Das sollten Sie nicht tun“ erscheint. Empfehlung Analyse; Selbstverantwortung; Objektivität; Unvoreingenommenheit Warnung Härte zu sich selber; Überbetonung des Verstandes; Einseitigkeit copyright © Carola Lauber, www.carola-lauber.de Seite: 4 Der Eremit rät dem Frager, sich vielleicht mal wieder etwas mehr Ruhe zu gönnen. Die gesundheitliche Störung erfordert etwas mehr Hingabe, könnte etwas länger dauern, trägt aber auch sehr große Chancen in sich, mehr zu sich selber zu kommen oder zu einem wichtigen Thema für den Frager. Die Empfehlung lautet also, das Thema ernst zu nehmen, eventuell sich etwas zurückzuziehen aus dem Alltag, zu fasten, kürzer zu treten und auch die inneren Reserven zu mobilisieren. Eine Therapie die zu mehr Selbsterkenntnis verhilft, könnte angesagt sein. Zumindest aber mehr auf sich selber und sein eigenes Gefühl zu achten. Als Warnung signalisiert diese Karte, nicht alles mit sich selber auszumachen und auch Hilfe anzunehmen. Empfehlung Rückzug; Ernstnehmen des Gesundheitszustandes; Fasten; Kürzertreten; innere Reserven Warnung Abkapselung; Depressionen; Verheimlichung Das Rad des Schicksals (Schicksal = das zum Heil Geschickte) ist sicherlich vielschichtig. Es spricht von Wenden im Krankheitsverlauf, aber auch von der „Crisis“, also der Krankheitskrise, die dann den Aufschwung bringen kann. Die Krankheit könnte zum besseren Verständnis der Lebensaufgabe(n) beitragen, es gibt ja sehr viele Menschen die aufgrund einer Krankheit ihr Leben danach völlig umgekrempelt haben zum Besseren. Das Schicksalsrad rät aber auch, die notwendigen Schritte zu erkennen, auch wenn sie nicht sehr angenehm erscheinen. Die Krankheit könnte länger dauern, vielleicht kann zum jetzigen Zeitpunkt nichts daran geändert werden, sondern erst wieder später (Magier als Quersumme). Wichtig ist es im Fluss zu bleiben. Zeigt Tarot diese Karte auf einem „Warnplatz“, dann wäre hier vor einer fatalistischen Haltung aufzupassen („Ich kann ja doch nichts dran ändern“) und zu warnen, sich einfach so dem Schicksal zu ergeben. Empfehlung tieferen Sinn erforschen; Krankheit als Weg; Warnung Krise; Fatalismus; Schicksalsergebenheit Die Kraft gibt einen Hinweis auf zunehmende Vitalität und Energie. Die körperlichen Kräfte sind auf dem Höhepunkt bzw. erholen sich im Falle einer vorhergehenden Schwächung. Die Kraft fordert dazu auf, alle Energie daran zu setzen, um wieder gesund zu werden, zu kämpfen, die Lebensgeister zu mobilisieren, sich körperlich zu bewegen und die angestauten Energien auszuagieren. Sie warnt vor Verausgabung der Kräfte. Empfehlung Sport; Aktivität; Gefühle nicht unterdrücken Warnung Verausgabung; Selbstüberschätzung; Arroganz Der Gehängte zeigt ähnlich wie der Eremit, dass Ruhe notwendig ist. Dass Opfer nötig sind um wieder gesund zu werden. Hier ist das Wichtigste die Erkenntnis, dass etwas schief läuft, dass ein Kurswechsel wichtig ist, dass Lebensgewohnheiten von Grund auf geändert werden müssen. Der Gehängte kann auch aussagen, dass sich der Frager in eine Krankheit flüchtet, wie es in der Praxis ja auch oft passiert – um sich anderen Verpflichtungen, Menschen oder Lebensthemen zu entziehen. Beim Gehängten wären auch Suchtkrankheiten anzusiedeln – weil diese auch eine Art Flucht vor der irdischen Realität copyright © Carola Lauber, www.carola-lauber.de Seite: 5 sind, sich sozusagen auf den Kopf zu stellen. Empfehlungen wären hier alternative Heilmethoden, Yoga, Meditation, Entspannungsübungen. Sicherlich ist hier auch Geduld erforderlich und Demut – die Krankheit anzunehmen und bestmöglich mit ihr zu leben. Aber der wichtigste Punkt ist es sicherlich einen Kurswechsel vorzunehmen. Wenn der Gehängte als Warnung erscheint, wäre die wörtliche Übersetzung: „Lass dich nicht so hängen“, also auch Selbstmitleid wäre hier nicht angesagt. Empfehlung Demut; Kurswechsel; andere Sichtweisen; Meditation; Yoga; Entspannung Warnung Selbstmitleid; Passivität; Uneinsichtigkeit; längere Dauer; Vorsicht Wenn der Tod erscheint, wird der eine oder andere Klient erschrecken, weil viele ihn doch sehr wörtlich nehmen. Dabei bedeutet er als Folgekarte des Gehängten einen psychischen Wandlungsprozess, wenn denn die Erkenntnis geschaffen wurde, dass es so nicht weitergehen kann. Die Sonne im Hintergrund deutet an dass sich etwas Positives aufbaut, eine Besserung – auch wenn das in diesem Stadium noch nicht wahrgenommen werden kann. Es ist hier wichtig, einen Prozess auszuhalten, eine Therapie durchzuziehen und bereit zu sein, alte krankhafte Gewohnheiten zu verabschieden. Ganz banal könnte dies das Rauchen oder Trinken oder übermäßige Essen sein. Empfehlung alte Muster loslassen; ungesunde Lebensgewohnheiten aufgeben Warnung Depressionen; Suizidgedanken Die Mäßigkeit wird auch als Indiz für Gesundheit gesehen. Im Krankheitsgeschehen gibt sie einen Hinweis auf Genesung. Das innere Gleichgewicht kann wieder gefunden werden. Sie mag davor warnen, dass Extreme krank machen können, in welchem Bereich auch immer man extrem lebt. Aber auch extreme Therapien wären hier nicht angesagt, wie 4-wöchiges Fasten oder ähnliche einseitige Therapieformen. Empfehlung auf inneres Gleichgewicht achten; Extreme vermeiden; gesunde Lebensweise; Meditation; Zentrierung Warnung Standpunktlosigkeit; mangelndes Engagement; Lauheit; Neutralität Mit dem Teufel assoziiere ich eine recht extreme Haltung, auch Zwänge und das Gefühl, einer Krankheit ausgeliefert zu sein. Natürlich fallen mir hier auch Suchterkrankungen ein als das verloren gegangene Maß. Krankheit kann hier sehr ohnmächtig erlebt werden – oder aber im Gegenteil als Machtausübung eingesetzt werden (zum Beispiel um einen Partner zu binden). Als Aufforderung sehe ich den Teufel je nach Kontext, Risiken auf sich zu nehmen, etwas Extremes zu wagen, aber auch bestimmte Dinge zu meiden. Es ist auf jeden Fall wichtig, tiefer zu schauen, nicht an der Oberfläche zu bleiben, und sich Abhängigkeiten und Unfreiheiten bewusst zu werden. copyright © Carola Lauber, www.carola-lauber.de Seite: 6 Empfehlung eigene Regenerationskräfte spüren; Mut; Schatten anschauen; psychosomatische Zusammenhänge Warnung Unfreiheiten; Süchte; Abhängigkeiten; Extreme; ungesunde und extreme Lebensweise Mit dem Turm kann eine Krankheit als Durchbruch erlebt werden, als Entwicklungsschritt. Als Beispiel sind hier Kinderkrankheiten zu sehen, die Kinder immer einen enormen geistigen Entwicklungsschritt machen lassen – so unangenehm die Windpocken selber sein mögen. Der Frager könnte von einer Krankheit geradezu überfallen worden sein, völlig überrascht und aus dem Lot gebracht. Unfälle und Operationen gehören sicherlich auch zur Signatur des Turmes – wenn ich auch dies nicht ansprechen würde, es sei denn, ein Unfall oder eine Operation ist das Thema der Frage. Wichtig wird hier sein, nicht im alten Trott weiter zu leben, sondern sich zu befreien, den Horizont zu erweitern. Das Leiden hat hier Fegefeuer-Charakter, der Betroffene wird geläutert, es will sich etwas Bahn brechen. Die dazu notwendigen Schritte mögen unbequem sein und sich erst im Nachhinein als positiv heraus stellen. Wenn man dies dem Klienten erläutert, kann er sicherlich viel Mut sammeln für diesen Schritt. Empfehlung innere Fesseln sprengen; Befreiung von ungesunden Lebensweisen; Veränderung Warnung Überforderung; Leichtsinn; Risiko; Unfallgefahr Der Stern als Schutzkarte gibt eine klare Aussicht auf Besserung. Er fordert dazu auf, nach vorne zu blicken und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Er möchte auf das Urvertrauen aufmerksam machen, das der Klient mobilisieren sollte. Auch für neue ungewöhnliche und noch nicht etablierte Therapieformen mag er stehen, die auszuprobieren sind. Falls der Stern als Warnung steht, kann der Hinweis gelten, dass es wichtig ist, mehr in der Gegenwart zu leben und sich die Situation im Hier und Jetzt realistisch anzuschauen, und nicht zu sehr in die Zukunft abzudriften. Empfehlung Hoffnung; Zukunftsorientierung; Urvertrauen; neue Therapien; astrologische Zusammenhänge Warnung mangelnder Gegenwartsbezug; Illusionen Der Mond kann enorme psychische Kräfte mobilisieren – in positiver und negativer Hinsicht. Hier finde ich vorwiegend psychische Erkrankungen und denke an Depressionen, Ängste, Zwänge oder auch eingebildete Krankheiten. Eine Krankheit könnte nicht kontinuierlich verlaufen, sondern sich launisch verhalten, mit wechselnden Hoch- und Tiefphasen. Der Hormonhaushalt könnte betroffen sein, und vor allem weibliche Organe. Als Empfehlung ist es hier auch wieder besonders wichtig, in die Psyche zu gehen, vielleicht Traumreisen zu machen, Visualisierungen, Phantasiereisen. Auch die Homöopathie kann hier hilfreich sein. Luna-Yoga hat auch eine Entsprechung zum Mond. Es ist wichtig alte Ängste loszulassen – oder aber Ängste zuzulassen und sie anzuschauen. Empfehlung psychosomatische Zusammenhänge; Visualisierung; Phantasiereisen; Träume beachten; Homöopathie; Luna-Yoga copyright © Carola Lauber, www.carola-lauber.de Seite: 7 Empfehlung psychosomatische Zusammenhänge; Visualisierung; Phantasiereisen; Träume beachten; Homöopathie; Luna-Yoga Warnung Ängste; Zwänge; Hypochondrie Die Sonne zeigt als Gesundheitskarte wieder viel Vitalität und Kraft. Vertrauen in den inneren Arzt, also die Selbstheilungskräfte, sind hier wichtig. Die Empfehlung lautet, rauszugehen, an die frische Luft, Sonne zu tanken, die Lebensfreude (wieder) spüren, sich nur mal um sich selber zu kümmern und sich Gutes zu tun, vielleicht zu reiten (manchmal sind die Karten sehr wörtlich!). Optimismus ist angesagt. Als Warnkarte könnte ganz wörtlich übersetzt zuviel Sonne schaden (Sonnenallergie oder Überempfindlichkeit gegenüber Sonne) und auch zuviel Leichtsinn. Empfehlung frische Luft; Sonne; Optimismus; gesunder Egoismus Warnung Sonnenallergie; Leichtsinn; Naivität Das Gericht zeigt einerseits das Ende eines Leidens an, ein Aufatmen, andererseits kann es auch dazu helfen, den wahren Ursachen auf die Spur zu kommen. Die Lösung könnte anders aussehen, als man es sich vorgestellt hat. Man kann gereift aus einer Krankheit herausgehen – ein Teil der vorher nicht lebendig sein durfte, wird ans Licht geholt. Die Empfehlung lautet, seine Grenzen zu erweitern, sich mit Themen auseinander zusetzen, die man bisher noch nicht genügend beachtet hat. Empfehlung Aufatmen; Lösung sehen; auf Signale des Körpers achten Warnung Übersehen von kleinen Dingen; zu viel Optimismus Die Welt verspricht ein Happy-End, einen guten Ausgang. Die Empfehlung lautet hier ganzheitlich vorzugehen, nicht nur an den Symptomen herumzudoktern, sondern alle Seiten zu sehen. Das Umfeld ist mit einzuschließen – je nach Thema könnte hier eine Familientherapie angezeigt sein. Wenn die Karte als Warnung erscheint, wäre es wichtig sich nicht zu früh zu freuen, also nicht zu glauben dass schon alles ausgestanden ist. Empfehlung ganzheitliche Therapien; Optimismus Warnung Egoismus; Achtlosigkeit (da das Ziel schon erreicht scheint) Die kleinen Arkana für gesundheitsbezogene Themen Auch die kleinen Arkana haben deutliche Hinweise zu dem Thema Tarot und Gesundheit parat, manche ganz besonders – ich denke hier an die 4 der Schwerter, die sicherlich ein Rat dafür ist, sich mehr Ruhe copyright © Carola Lauber, www.carola-lauber.de Seite: 8 zu gönnen, eventuell eine Kur zu machen und sich zurückzuziehen. Es würde jedoch den Rahmen dieses Artikels sprengen, diese Karten einzeln aufzuführen. Ein Beispiel aus der Praxis Ich möchte gern anhand eines Beispiels aus dem Tarotforum (www.tarot-astrologie.de) zeigen, wie man eine Legung zum Thema Tarot und Gesundheit interpretieren kann. Die Fragestellerin gab folgende Informationen: „Ein mir sehr, sehr lieber Freund muss seit etwas mehr als zwei Jahren mit einer schweren psychischen Erkrankung leben. Es geht darum, den Weg zurück ins Leben zu finden. Erschwerend kommt hinzu, dass er den behandelnden Ärzten nicht besonders viel Vertrauen entgegenbringt, ebenso wenig den (chemischen) Medikamenten. Er interessiert sich sehr für alternative Therapieformen als neuen Weg oder zumindest als Ergänzung.“ Es wurde ein Legespiel mit 5 Karten benutzt, das Ursachen und Hintergründe beleuchtet. Dies war meine Deutung: 1) Welche Ursache hat die Krankheit? Was sind krank machende Verhaltensweisen? 5 der Schwerter Seine Krankheit hat wohl mit dem Thema „Aggressionen“ zu tun – scheint als könne er mit diesen nicht „konstruktiv“ oder „gesund“ umgehen. Sie brechen sich also unkontrolliert Bahn. Auch autoaggressives Verhalten könnte eine Rolle spielen. Als Ursache für seine Befindlichkeit kommt das Thema „Umgang mit Wut oder Aggressionen“ in dieser Karte zum Tragen. Weiterhin sind hier auch die Rachegelüste zuhause – ich könnte mir vorstellen –wenn seine Krankheit in Richtung Depression geht – dass er ewig seine Wut unterdrückt oder so raus gelassen hat, dass es ihm oder anderen geschadet hat. Nun erlaubt er sich diese Gefühle nicht mehr. 2) Welche Erkenntnis ist jetzt wichtig? Wie kann/soll er mit seiner Krankheit umgehen? Die Sonne Kann es sein dass er sich sein Leben manchmal komplizierter macht als es ist? Die Sonne ist ein Hinweis darauf, zur Einfachheit zurückzukehren. Und vor allem aber auch die Lebenslust in sich wieder zu entdecken und die inneren Quellen wieder zu Sprudeln zu bringen. Falls er unter Depressionen leidet, ist die Sonne ein Hinweis sich wieder an den einfachen Dingen und Gesten zu freuen die man ja allzu gerne übersieht. Die Sonne kann aber auch ganz konkret als Ratschlag gesehen werden, mehr in sonnige Länder zu reisen. 3) Welcher Bereich verspricht Heilung? Unterstützende Maßnahmen, ergänzende Therapieformen? König der Kelche Heilung verspricht zum einen das Bewusstsein dass sie nicht rein über körperliche/ medikamentöse Behandlung geschehen kann. Soweit scheint er ja aber deinen Aussagen nach auch schon zu sein. Heilung kann nur auf der ganzheitlichen Ebene, in der Einheit von Körper/Seele/Geist vor sich gehen. Weiterhin kann der Kelchkönig für einen einfühlsamen Therapeuten stehen, der ihn begleitet auf seiner Reise nach innen. Auch eine alternative Behandlung kann hier angebracht sein, etwa in einer anthroposophischen Klinik. Und der Kelchkönig kann dafür stehen, dass dein Bekannter mehr auf seine Gefühle achten soll – die bei seiner Krankheit eine zentrale Rolle spielen. Auch heilende Massagen/Geistheilung etc. kann angesagt sein. 4) Was kann ich geben? Womit kann ich ihn unterstützen? 2 der Stäbe Du unterstützt ihn am besten, indem du ihn nicht in eine bestimmte Richtung drängst! Neutralität ist hier das Zauberwort. Wir neigen ja meist dazu, immer genau zu wissen was dem anderen gut tun würde und versuchen es ihm irgendwie aufzudrücken. Hier wäre der Rat, dich neutral zu verhalten, die Therapieform die er wählt, nicht zu be-(ver?)urteilen und alle Standpunkte zuzulassen. 5) Wie geht es weiter? 7 der Stäbe Er wird wieder an Lebensenergie gewinnen, wenn er sich auf seine innere Welt einlässt. Die 7 der Stäbe verheißt dass er wieder Lust bekommt, sich zu reiben – mit sich selber und seinen eigenen Widersprüchen und auch mit anderen. Das wäre eine deutlich gesündere Energie als die 5-SchwerterEnergie! Er kann lernen, sich und seinen Standpunkt besser zu verteidigen. Und auch mit seiner Krankheit umgehen zu lernen. Quintessenz: Die Liebenden copyright © Carola Lauber, www.carola-lauber.de Seite: 9 Hier geht es für mich klar um die Liebe zu sich selber – Tarot rät ihm sich in all seinen Schattierungen annehmen zu lernen und vielleicht etwas sanfter zu sich selber zu sein. Schlussbemerkung Gesundheitsbezogene Aussagen mit Tarot erfordern viel Sensibilität, Wissen um psychologische Zusammenhänge und meines Erachtens auch zumindest medizinische Grundkenntnisse. Der Klient muss klar darauf hingewiesen werden, dass „nur“ psychologische Themen, die mit der Krankheit verbunden sein können, von Tarot betrachtet werden. Ich finde dieses Gebiet sehr faszinierend – auch im Hinblick darauf, dass Tarot kein Thema unserer Seele ausspart und deshalb wichtige Hinweise geben kann, worauf das Augenmerk zu richten ist im Falle einer gesundheitlichen Störung. copyright © Carola Lauber, www.carola-lauber.de Seite: 10