12 Nr. 1 K. Paul. (}. v. Uath. Die Insel Elba (Geognostisch

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12 Nr. 1 K. Paul. (}. v. Uath. Die Insel Elba (Geognostisch
12
Verhandlungen.
Nr. 1
diesen Gegenstand, welcher gerade für Kusslaiul, den grössten Agriculturstaat
Europas, von so enormer Wichtigkeit ist, aufzählt und im Auszug mitthcilt.
K. Paul. (}. v. Uath. Die Insel Elba (Geognostisch- mineralogische
Fragmente aus ItalieD, III. Thcil). Sep. D. G. G. 1870. p. 591— 732, Tat.
XIV, XV.
Elba, die grösste der Inseln des toscanixchen Archipels, vereinigt mit dcglücklichsteii geographischen Lage die höchste Mannigfaltigkeit der Bodenger
stultung und zerfällt in orographischer und geologischer Beziehung in drei,
sduirf von einander geschiedene Haupttheile. Die Unterscheidung eines östlichen,
mittleren und westlicheren Theiles, welche sich durch blosse Betrachtung der
Obcrflächcngestaltung uns aufdrängt, entspricht auch den drei in geognoslischer
Hinsicht wesentlich verschieden constituirten Theilen des Landes.
Der westliche Inscltheil, das C a m p a n n e - G e b i r g e besteht aus Granit,
umschlossen von einer Zone metamorphischer Gesteine, deren ursprüngliche Lagerung und Charakter durch den Granit verändert zu sein scheinen. Die häufigen
Gängen eines jüngeren Granites, welche den llanptgranit durchsetzen, bilden mit
ihren schönen Mineralien und ihrer zuweilen symmetrischen Mineral-Aggregation
einen Gegenstand hohen Interesses.
Der m i t t l e r e I n s e l t h c i l bildet schon durch seine Küstenciitwicklung
einen scharfen Gegensatz zu dem durch eine fast ungestörte Kreislinie bezeichneten Gestadesaumo des Campanne-Gcbirgcs. Dieser Inselthcil besteht aus einer
Macignobildung und Quarzporphyr. Zwei Thatsachen sind es, welche durch Beobachtungen im mittleren Inselthcile ausser Zweifel gestellt werden :
Die Dislocation und Erhebung der Schichten durch den Porphyr und das
Fehlen jeglicher Umänderung des geschichteten Gesteines in der Nähe der Porphyr-Grenze.
Dies bedingt, einen wesentlichen Unterschied zu den Contacterscheinungen
des Granits des Campanne-Gebirges. Das geologische Alter der Maeigno-Schichten wird nach M e n e g h i n i mit Wahrscheinlichkeit in das Eocän versetzt.
Der ö s t l i c h e I n s e l t h c i l endlich unterscheidet sich durch seine von
Nord nach Süd langgestreckte Form von den oben berührten Districten Es sind
hier quarzig-chloritischc Schiefer, Serpentin, Grünstein und verschiedene versteinerungslose, ihrem Alter nach daher unbestimmbare Kalksteine entwickelt. Das
Hauptinteresse liegt hier in den Eisenerzlagcrstätten, welche gleich offenbaren
Gängen und Trümmern im Schiefer und Kalkstein auftreten und trotzdem wieder
gleich Schichten mit ihnen alterniren.
Ausser zahlreichen mineralogischen enthält die in Kode stehende schöne
Arbeit eine licihe der interessantesten geologischen Details (namentlich über
Contacterscheinungen an der Grenze krystallinisehcr und sedimentärer Gesteine),
auf welche des Kaumes wegen hier nicht näher eingegangen werden kann.
J. N. G. v. Rath.Ueber ein neues Vorkommen von Monazit (Tiirnerit),
vom Laacherscc. Sep. -Abdr. aus den Sitzungsberichten der königl.
Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Math.-phys. Classen-Sitzung
vom 5. Nov. 1870.
Verfasser berichtet über den interessanten Fund von Monazit in einer Sanidinbombe vom Laacherscc, während dies Mineral bisher ausschliesslich auf die
alten, granitischen Gesteine beschränkt zu sein schien. Es erscheint an einem
Orthit auf- und eingewachsen als grüner Krystall mit spiegelnden Flächen, gestattet also genaue Messungen, welche nicht nur dessen Bestimmung als Monazit
fordern, sondern auch durch Übereinstimmung mit den Messungen am Tiirnerit
für die von Dana vermuthete Identität beider Spccies sprechen.
Einsendungen für die Bibliothek ')•
a) E i n z e l w e r k e u n d S e p a r a t - A b d r ü c k e .
Abinh II. E t u d e s s u r l o s g l a c i e r s a c t u e l s et a n c i e n s du C a u c a s c . Prem. partic. Tiflis 1870.
(4218. 8.)
') Die am Schlüsse des Titels in Cursivschrift beigesetzten Zahlen bedeuten die
Bibliothekanummern.