Review Bluesnews GE April 2013

Transcrição

Review Bluesnews GE April 2013
famose Vorgànger ,,Just As I Am" aus dem
Jahr 2010. Irgendwie wohnt ,,Hurricane"
schon vom groovig-schleppenden, leicht
Memphis-Showband oder so àhnlich" klingt,
wie Beadle selbst das Album im bluesnewsInterview musikalisch einordnete. (ms)
,,bonamassigen" Opener ,,Prisoner Of The
Blues" eine Prise Schwermut inne - die dem
Album allerdings nicht schlecht zu Cesicht
steht. Auch ,,Greenwood 31" besitzt eine
unglaublich erdige, lavamàBige Intensitàt,
ehe die pianounterlegte wild-romantische
Hans Theessink
Wishing Well
(Blue Groove, 59:15)
Kaum hat Hans Theessink
fiir seine Zusammenarbeit
Ballade ,,Can't Hold On" Herz-SchmerzFeeling aufkommen làsst. Der Titeltrack
dagegen wirkt wie ein heilbringender heller
es
Lichtschimmer am Horizont, diesen Schwung
greift ,,Devil's Got A Hold On Me" gleich
energisch auf, ehe mit ,,I'm Broken" wieder
der harte Aufschlag in der Realitiit erfolgt.
Zwei weitere Höhepunkte werden zum
Finale kredenzt: Die beiden wunderbaren
Schmachter ,,Losing You" und ,,Painkiller"
sorgen ob iïres nachdriicklich dargebotenen
leidenschaftlichen Ausdrucks noch einmal
richtig fiir Gànsehautstimmung.,,Hurricane"
so
nimmt den Hörer mit auf eine ergreifende
The Veldman Brothers
Bringing ItToYouLive
(ohne Label,57:44)
Auch wenn der Band-
naÍne The
Veldman
Brothers schwer nach
Duo Hing! hier zockt
ein Quartett das
lebend im Konzert
richtig bringt und ohne Wenn und Aber
emotionale Achterbahnfahrt und auch
pure Bluespower abliefert. Geïrit uad Bennie Veldman am Gesang uíd der Gitarre
bzw. Hammondorgel und Bluesharp bilden
innerhalb der Bandkonstellation das zen-
wenn gerade die Aufnahme des Schlagzeugs
(insbesondere der Becken und der Hi-Hat)
trale Soundgespann, das die:Ziigel fest in
der lland hAlt und miiclrtig auf die Blues-
manchmal etlvas zu scheppernd-dominant
im Vordergrund sind und auch der Gesang
hier und da vielleicht ein wenig kràftiger sein
könnte - ich liebe diese Album! Mehr muss
man dazu wohl nicht sagen. (str)
Sax Gordon
Shottime!
(Continental Blue Heaven, 41:56)
Auf eine Art Zeitreise
in jene Tage, als blàser,
tube driicld. Die vier Heuen.sind perfskt
aufeinander eingespislt, ilas hört man vom
enÍsprechend korqpald
ersten Ton an:
kommt dieser Live-Mitsshf,itt daher und
*
bringt die mitreiÍjenden ]-ive.Qualitiitm auf
den beriihmten ftrqld. Mal blàst die Harp
oneÍgisah zur Attacke, darur iibernimrnt
die Hammondorgel die Fiihrung, dazu
liefert das Saitenlangholz vitale AkkordUnterstiitzung. Egal ob màchtig groovig
(,,2 Times 360" oder,§ounrry Boy") oder
richtig rockig (,;I3elieÍe I'm In Love With
You*), die Band ist mit voller klbrunst
nw Jake
dabei und dèmonstriert,.dassaieht
und Elwood leibhaftige Blues ,Brotheͧ
siud. Das Progrymrn bildet,eiao homogene
'Melange aus paskenden Eigenkonryositionen' uit jede Menge bluesiger,§eele
.sowie divsrsen Cov,erversioneo, etwg rvoÍ
Dave Eíirtholomew, Ry eoodet JimiHet:
drix. Jqhn toe Hooker oder Howlin' Wolf.
Lebendiger:als die Niederlànder kaqn man
diese
]tlusik wirklich nictrt zele.briereru flir
diese schweilltreibeade l{onzefrdokurnentation fuktrusive auchuaohbligliehem,$,[it*
tetr drin statt rur dab6i1:.8ffëld gibt,é§ ?ne
fette Kauferrpfehlung. Dieser Àuftitt der
:
Getriider \reldman. maeht richtig Appetit
.auf emreales Liveerlebni*l (str)
74 blues*§r!r§
.
betonter R&B und Soul
ganz hoch im Kurs standen, nimmt einen Gordon
!,li*{:!!i!*llf!!!!ii Beadle auf seinem aktuellen Album mit, dies allerdings nicht à Ia
Blues Brothers & Co. mit Covers von inzwischen zu Klassikern gewordenen Nummern,
sondem mit Songmaterial, das tiberwiegend
aus seiner eigenen Feder stammt. Dass dabei
sein Tenorsaxofon nicht nur bei Instrumentals
wie etwa dem treibenden Opener und Titelstiick, dem nicht umsonst éinAusrufezeichen
verpasst wurde, im Zentrum des Geschehens
steht, versteht sich ebenso von selbst wie die
Tatsache, dass der spielfreudige Honker die
Klangschattierungen seines Instruments bei
seinen Soli geme voll ausreizt. Das kann
man sich alles auch sehr schön live vorstellen, was bei dem Titel ,,Get Into It" noch
durch Beadles Ansprache eines imaginàren
Publikums verstiirkt wird, fast so, als ob er
nicht im Studio in Massachusetts, sondem
auf einer der vielen Btihnen gestanden hàtte,
auf denen der umtriebige Musiker in der
ganzen Welt zu Hause ist. Mit Matt ,,Guitar"
Mu.phy und Jr. Watson hat er bei zvveibzw.
vier der insgesamt zehn Tracks zudem zwet
exzellente Gitarristen mit an Bord, sodass
das Ganze in der Tat schwer nach ,,Sixties-
mit Terry Evans viel
Lob und Anerkennung
eingestrichen,
neuen CD ins Jahr 2013. ,,Wishing
startet
Well" ist
ein ungewöhnlich ruhiges und - glaubt man
den Linemotes auch ein sehr persönliches
Akustikalbum, bei dem die Roots eindeutig
den Vorrang vor dem Blues haben. Zwar
greift Theessink auch auf Picking-Techniken
zuriick, die ihren Ursprung bei Tommy
Johnson oder Mississippi John Hurt haben,
doch nicht nur bei Songs wie ,,Wayfaring
Stranger" oder ,,Ballad Of Hollis Brown",
sondern auch bei den Eigenkompositionen
flihlt sich der Hörer durch das einftihlsame
Gitarrenspiel und Theessinks dunkle Stimme
an
spàte Aufnahmen
von Johnny
Cash
erinnert. Dabei greift der Veteran der europàischen Bluesszene ein ums andere Mal zur
Mandoline und zur Mandola und wird zudem
bei vier Songs von David Pearlman begleitet,
der seiner Pedal-Steel-Guitar mitunter fast
schon sphàrische Klànge entlockt. Keine CD
fiir Leute mit dem Anspruch, zu knackigem
Blues rhythmisch mit dem FuB zu stampfen.
Fiir Freunde sanfterer Klànge jedoch ein
wunderbares Album flir die besinnlichen
Augenblicke des Lebens. (tu)
Kelly Joe Phelps
RollAway The Blues
§ascente, 7 6:2411 8:47)
Of' lautet der Untertitel
dieser Doppel-CD. Korrekter wàre ,,The
,,The Very Best
Very Best Of The EarlyYears", denn die hervorragende Compilation umfasst die Jahre
von Kelly Joe Phelps' erstem Album 1994
bis zu seinem letzten fiir das Label Rykodisc,
wo der Gitarrist und Sànger 2004 ausstieg.
28 Titel, zwei davon bisher unveröffentlicht,
belegen die souveràne Technik des Musikers,
der hauptsàchlich auf akustischen Gitarren
spielt und in open tunings ein Meister ist, das
ganze Können aber nicht zur Demonstration
seiner VirtuositàtrlJt , sondern in den Dienst
des Songs stellt. Neben seinen eigenen
Kom-
positionen hat Phelps seit den QQgrn immer
wieder alte Songs auf Lager, die er Live auch
gem mit kleinen Geschichten vorstellt. Auf
dem Sampler gibt's unter anderem eine Version von ,,Hard Time Killing Floor", welche
die Atmosphàre des Originals mehr als nur
erfasst. Blind Lemon Jeffersons ,,See That
My Grave Is Kept Clean" klingt, als sttinde