Wenn die Angst den Alltag bestimmt LZ 04042016

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Wenn die Angst den Alltag bestimmt LZ 04042016
Detmold
Lokales
MONTAG
4. APRIL 2016
Mit dem Frühlingsfest der Werbegemeinschaft, dem verkaufsoffener Sonntag
Redaktion
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, 19.30
Uhr, Grabbe-Haus, Bruchstr. 27.
, 17
Uhr, Innenstadt, Saganer
Straße 31.
!, 9.30
Uhr, Parkplatz Fischerteich,
Pivitsheide VL.
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20 Uhr, Freibad Schwarzenbrink, Bistro, Freibadstraße
66.
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14.30-16.30 Uhr, DRKOrtsverein, Hornsche Straße
29 – 31.
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19.40-21.30 Uhr, Ev.-luth.
Kirche St. Michael im Kampe, Gemeindesaal, Hiddesen.
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Chorprobe., 18 Uhr, Kreishaus, großer Sitzungssaal,
Felix-Fechenbach-Straße 5.
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/, 19.30 Uhr, Grabbe
Gymnasium.
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Chorprobe, 19.30 Uhr, Papiermühle in Berlebeck.
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, 15 Uhr, Bushalte-
stelle Kindergarten.
und der Frühlingskirmes hat Detmold Tausenden Besuchern am Wochenende reichlich geboten
VON THORBEN GOCKE
Detmold. Das Konzept des
Detmolder Frühlingsfestes ist
bewährt und bei Besuchern aus
Nah und Fern beliebt. Die Detmolder Werbegemeinschaft
bekommt die Innenstadt mit
ihrem Großereignis entsprechend voll – „sofern das Wetter mitspielt“, weiß der Vorsitzende Heinz Holey, der gestern Nachmittag zufrieden
feststellte: „In diesem Jahr hat
es damit bestens geklappt.“
Als zum offiziellen Start des
Verkaufsoffenen Sonntags gegen 13 Uhr die ersten Sonnenstrahlen auf die Stadt fielen, war es bereits voll zwischen den Buden und Ständen
im Innenstadtbereich. Vertreten waren an prominenter
Stelle unter anderem Autohäuser mit ihren Fahrzeugen
und verschiedenen Unterhaltungsangeboten, Händler und
Dienstleister des gesamten
Stadtgebietes sowie verschiedene Institutionen und Einrichtungen – etwa die Verbraucherzentrale mit ihrem
Infostand oder die Detmolder
Tourist Information.
Die Geschäfte lockten mit
vielen Angeboten, und die
Werbegemeinschaft sorgte mit
einigen Aktionen ebenfalls für
einen
Zusatzeffekt:
Am
Marktplatz gab es kostenfreie
Getränke. 3000 Blumentöpfchen wurden an die DetmoldBesucher verteilt.Am Samstag
war es nicht minder voll in der
Innenstadt, als der erste Flohmarkt der Saison stattfand.
Dichtes Gedränge herrschte
Bereits am frühen Sonntagnachmittag sind die Straßen der Detmolder Innenstadt dicht mit Besuchern gefüllt. Auch am Samstag haben das tolle Wetter, der Auftakt der Flohmarktsaison und die Kirmes viel Publikum angezogen.
FOTO: GOCKE
vom Bruchberg bis zur Oberen Mühle – die Ameide war für
die
Beschicker der Frühlingskirmes reserviert. Auch hier:
Ein Traumwetter, das den
Frühlingsauftakt in Detmold
entsprechend einrahmte und
für eine volle Innenstadt
sorgte.Neu war zur aktuellen
Auflage des Festes, dass parallel die Kirmesbuden und Fahrgeschäfte entlang des Schlossgrabens und dem Rosental ihre Tore geöffnet hatten. Der
Termin der Frühjahrskirmes
war erstmals mit dem Fest der
Werbegemeinschaft zusammengelegt worden, um Synergieeffekte erzielen zu können.
Die Beschicker der Kirmes
hatten über sinkende Besucherzahlen geklagt. Daraus war
die Idee geboren worden, die
Veranstaltungen zusammenzuführen.
Dazu hieß es aus Veranstalterkreisen: „Wir wollen aus
einer Kooperation das bestmögliche Angebot für unsere
Besucher und Gäste heraus
holen“,
sagte
Werbe-
gemeinschafts-Chef
Heinz
Holey gestern. „Über eine volle Stadt freuen wir uns alle“,
schilderte zum Beispiel Kirmesbeschicker Walter Winter.
„Ich denke, dass ist eine zukunftsfähige Lösung, von der
die meisten sicherlich profitieren werden.“ Einzig von
Schaustellern und Budenbetreibern, die bislang beide
Frühjahrs-Ereignisse bestückt
hatten, gab es eine Anmerkung
zum neuen Format: Ihnen gehe durch das Zusammenlegen
ein Termin verloren.
Die Frühlingskirmes
auf der Ameide und im
Rosental ist auch am
heutigen Montag noch
geöffnet. Die Beschicker
rufen dazu einen Familientag aus: Jede
Fahrt kostet einen Euro.
Auch die anderen Kirmes-Termine – außer
der Andreasmesse –
stehen auf dem Prüfstand.
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-, 17-22 Uhr,
Vor allem die Arbeitsmarktsituation lässt die Nachfrage steigen
.
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1, 19 Uhr, Integro, Pauli-
nenstraße 27, Tel.
(0 52 32) 8 73 88.
$ , Beratung
im Schwangerschaftskonflikt, 16-18 Uhr, Lange Straße 79, Tel. 2 68 41.
1'$10 %,
16-18 Uhr, Christuskirche,
Kaiser-Wilhelm-Platz.
2 $, 18-19 Uhr, FW-
Geschäftsstelle, Meierstraße
19.
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, 16 Sport für Frauen
in der Krebsnachsorge,
18.30-21 Uhr, Schwimmgruppe und Wassergymnastik, Aqualip; 19-20.30 Uhr,
Herzsportgruppe, gelbe
Halle Stadtgymnasium,
Bachschule.
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3 * 4%/, von
Michael Plöger, 8.30-16 Uhr,
Sozialgericht, Richthofenstraße 3.
+5$ +&&, Tel.
(05231) 65168 oder (0176)
24824963, 20-22 Uhr, Ev.ref. Kirchengemeinde Detmold-West, Gemeindezentrum, Martin-Luther-Straße
39.
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$6, von
Min-Hung AuthmannChou, Gemeindepsychiatrisches Zentrum (GPZ),
Schlabrendorffweg 2 bis 6.
Frauen zu uns kommen, sind
schon lange vorbei“, erzählt
Dagmar Piepho, Vorstandsmitglied und Gruppenleiterin.
Und so sind auch heute zwei
Männer mittleren Alters anwesend, die später ganz ohne
Scheu von Depression und
Angstzuständen
berichten
werden.
Als die Gesprächsrunde beginnt, darf jeder kurz anreißen, wie es ihm geht und ob er
heute ein spezielles Problem
ansprechen möchte. „Jeder
kann, aber keiner muss“, weiß
Piepho, die den Teilnehmern
gerade am Anfang viel Zeit
lässt. „Wir können weinen, lachen, schweigen, den Raum
Vorstandsmitglied Dagmar Piepho (links) mit Geschäftsführerin Ulla Blank.
FOTO: SCHALLER
verlassen – was wir auch
möchten“, so eine der Teilnehmerinnen. Dann erzählt
eine der Frauen: „Mein Selbstwertgefühl ist im Keller – heute brauche ich wirklich euren
Rat“, redet sie sich Streitigkeiten mit ihrem Ex-Freund oder
bürokratischen Hürden von
der Seele. Ihre Sitznachbarin
streicht ihr über den Arm. Man
hört zu und zeigt Mitgefühl –
und es wird von eigenen, ganz
ähnlichen Erfahrungen berichtet. „Oft erkennt man sich
in den Ängsten der anderen
wieder“, sagt eine Teilnehmerin verständnisvoll, als einer
der Männer von anhaltenden
Angstzuständen bei und nach
der Arbeit und Schlaflosigkeit
berichtet.
Piepho würdigt kleinste
Fortschritte: „Die Teilnehmer
müssen lernen, sich über Klei-
nigkeiten zu freuen und aus
diesen positiven Momenten
die Kraft ziehen, über negative
Situationen hinwegschauen zu
können.“ Existenzängste seien
neben der Angst vor Menschenansammlungen, Mobbing oder sozialen Phobien
weit verbreitet, weiß Ulla
Blank, Geschäftsführerin des
Vereins. „Zeitverträge schüren
die Angst den Arbeitsplatz zu
verlieren, während viele junge
Menschen fürchten, keine
Stelle zu finden. So entstehen
Zukunftsängste“, fügt sie an.
Wichtig sei, Ursachen der
Angst- und Panikzustände zu
klären, so Dagmar Piepho.
„Findet man den Grund, kann
das bei der Bewältigung helfen
– den Mut zu haben hier anzurufen, ist der erste Schritt in
die richtige Richtung.“
Mit einer Gruppe für Alzheimerpatienten wird sich der Verein neuen Aufgaben stellen.
Daneben gibt es eine Reihe von Angeboten für Menschen mit anderen spezifischen Problemen
Detmold (als). Neben den drei
Angst- und Panikgruppen
bietet der Verein „Hilfe zum
Weiterleben“ Selbsthilfegruppen für Menschen in Krisensituationen, Hörbehinderte
und CI-Träger, Morbus-Menière-Kranke sowie MigränePatienten. „Derzeit planen wir
eine Gruppe für Alzheimerpatienten“, so Geschäftsführerin
Ulla Blank.
Seit 1999 wird die Angstund Panikgruppe im Verein
„Hilfe zum Weiterleben“ angeboten. Eine der ersten Teilnehmerinnen ist das heutige
Vorstandsmitglied
Dagmar
Piepho. Sie entschied sich,
selbst im Verein aktiv zu werden und eine Angst- und Panikgruppe zu leiten. „War man
selbst betroffen, kann man sich
sehr viel besser in die Situati-
on der Gruppenteilnehmer hineinversetzen“, weiß Piepho,
deren Kollegin Ulla Blank anfügt: „Oft beginnt man erst
dann umzudenken.“
Betroffene könnten mit ihr
telefonisch Kontakt aufnehmen und sich über die Gruppen informieren. „Organische
Ursachen müssen bei Angstund Panikpatienten allerdings
vorab ausgeschlossen wer-
den“, fügt Blank an. „Hat man
sich für eine der Gruppen entschieden, besteht nach einem
Vorgespräch mit dem Gruppenleiter die Möglichkeit, unverbindlich an einer Gruppensitzung
teilzunehmen“,
erläutert Blank den weiteren
Ablauf.
„Wir unterstützen auch
Menschen, die bereits Klinikaufenthalte hinter sich haben
Fachjournalistin Julia
FOTO: PRIVAT
Weigelt.
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Der Verein „Hilfe zum Weiterleben“ bietet Betroffenen Unterstützung in lockerer Atmosphäre an.
Detmold (als). Schon der Eingangsbereich des Vereins
„Hilfe zum Weiterleben“
strahlt Gemütlichkeit aus.
Bunte Blumen und Ostereier
stehen auf allen Tischen – dass
sich hier gleich eine Selbsthilfegruppe treffen wird, passt
kaum in die gängige und wohl
eher karge Vorstellung einer
solchen Runde.
Nach und nach trudeln die
heutigen sechs Teilnehmer der
Angst- und Panikgruppe
„Angst III“ ein. Es wird sich
herzlich begrüßt, Teewasser
aufgesetzt und es werden Kekse auf den Tisch gestellt. Die
Atmosphäre ist locker, viele der
Teilnehmer kennen sich bereits einige Jahre. Alle vierzehn Tage trifft man sich hier
für jeweils 90 Minuten.
„Die Zeiten, dass nur ältere
Menschen und ausschließlich
Detmold (sk). Die Flüchtlingsfrage beherrscht die politische Szene international, national und lokal. Die Gesellschaft für Sicherheitspolitik
will sich damit ebenfalls befassen und hat Fachjournalistin Julia Weigelt eingeladen. Sie
referiert am Mittwoch, 13.
April, um 19 Uhr in der Stadthalle im Rosental statt. Der
Vortrag ist öffentlich, der Eintritt frei.
Welche Zusammenhänge
bestehen? Welche Ursachen
und Auswirkungen haben
Flüchtlingsströme?
Welche
Möglichkeiten gibt es zur
Steuerung und Beherrschung
dieser weltweiten Vorgänge?
Dies sind Fragen, denen sich
Julia Weigelt als Fachjournalistin für Sicherheitspolitik
unter anderem widmen wird.
Die Soziologin und Kulturanthropologin schreibe für Zeitungen und Magazine, arbeite
für den Hörfunk und die
Deutsche Presseagentur auf
dem Gebiet der Sicherheitspolitik in all ihren Facetten. Für
ihre Serie „Von Fulda nach Afghanistan“, einem Bericht nach
einjähriger Recherche am
Hindukusch als Begleiterin eines Soldaten, erhielt die Hamburgerin den Journalistenpreis
deutscher Zeitungsverleger.
Kirmes
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Villa am Hügel, Humboldtstr. 16.
25
oder parallel dazu Hilfe in
Form einer Selbsthilfegruppe
suchen“, erzählt Piepho auch
von der engen Zusammenarbeit mit dem Gemeindepsychiatrischem Zentrum in Detmold.
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Detmold. SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Rode-Bosse
lädt für Dienstag, 5. April, zur
Bürgersprechstunde. Sie ist
von 17 Uhr bis 18.30 Uhr im
SPD-Büro in der Paulinenstraße 39 vor Ort. Bürger können Anregungen geben und
Probleme besprechen. Anmeldungen sind unter (05231)
21177 oder per Mail erbeten:
[email protected].
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Detmold. In der Ev.-ref. Kirchengemeinde Detmold-West
beginnt am Dienstag, 5. April,
ein Abend für die Eltern der
neuen Konfirmanden. Los geht
es in der Pauluskirche, Jerxer
Straße 3, um 19.30 Uhr.
" Detmold. Die Jahreshauptversammlung der Landsmannschaft Schlesien beginnt
am Dienstag, 5. April, um 15
Uhr im Residenzhotel, Paulinenstraße 19. Nach Regularien
und einem Vortrag von Klaus
Reichenbach über die Johanniter gibt es Wellwurst.
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Detmold. Der TeutoburgerWald-Verein startet am Mittwoch, 6. April, zur Wanderung auf dem Hansaweg von
Entrup über den Windelstein
und Rieper Turm nach Brake
– auch für Nichtmitglieder. Die
Entfernung beträgt etwa 18
Kilometer. Treffpunkt ist der
Kronenplatz um 8.40 Uhr.
Weitere Auskünfte gibt es unter Telefon (05232) 6998610.