20160212_Mexico_Tödliche Meuterei in Gefängnis
Transcrição
20160212_Mexico_Tödliche Meuterei in Gefängnis
24 Freitag, 12. Februar 2016 — Panorama Spektakel für jungen Patienten Der schwer kranke Bub Domenic Pace durfte gestern Superheld sein. Die australische Metropole Sydney wurde gestern zum Schauplatz eines «Iron Man»-Abenteuers, das auf den Stufen zum Opernhaus mit dem Tod der Bösewichte endete. Damit erfüllte die australische Make-a-Wish Foundation den sehnlichsten Wunsch des an der Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose leidenden Domenic Pace, eines grossen Fans des Comic-Helden. Tödliche Meuterei in Gefängnis In Mexiko starben 52 Menschen, nachdem ein Ausbruchsversuch gescheitert war. Sandro Benini Bei einer Auseinandersetzung zwischen Mitgliedern rivalisierender Drogenkartelle sind in der Haftanstalt Topo Chico in Monterrey im Bundesstaat Nuevo León 52 Insassen getötet und 12 verletzt worden. In Topo Chico sind zahlreiche Mitglieder des Golfkartells und der Gruppierung Los Zetas inhaftiert. Der Machtkampf zwischen den beiden Organisationen hat während der vergangenen Jahre vor allem in den Bundesstaaten Nuevo León und Tamaulipas Tausende Tote gefordert. Er hat in zahlreichen Städten die staatliche Autorität untergraben, die Bevölkerung terrorisiert und schreckliche Massaker provoziert. Comandante Credo ums Leben. Seine Untergebenen wollten ihn rächen, attackierten ihre Gegner und setzten mehrere Lebensmittellager in Brand. Einheiten der Armee, der Marine und der Bundespolizei gelang es nach zwei Stunden, die Revolte niederzuschlagen. Anwohner berichteten von Schüssen und Explosionen. Auch aus- serhalb des Gefängnisses sei es zu Schiessereien gekommen. Jaime Rodríguez, der Gouverneur von Nuevo León, betonte jedoch, es sei keinem Gefangenen die Flucht geglückt. Vorerst wurden auch keine Opfernamen genannt. Vor dem Gefängnis strömten Angehörige zusammen. Sie blockierten eine Überlandstrasse und verlangten Kurz vor Papstbesuch Laut mexikanischen Medien versuchte der Drogenboss Jorgé Hernández Cantú alias Comandante Credo in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag aus dem Gefängnis zu fliehen, was eine verfeindete Gruppierung der Zetas verhinderte. Dabei kam Verzweifelte Wut: Angehörige verlangen Auskunft. Foto: AP, Keystone «Wir sehen uns einer Tragödie gegenüber, die durch die katastrophale Lage in unseren Gefängnissen verursacht wurde», sagte Gouverneur Rodríguez. Wie in allen lateinamerikanischen Ländern sind auch in Mexiko die Haftanstalten stark überbelegt. Viele werden von Drogenkartellen kontrolliert. Die Meuterei in Topo Chico ereignete sich, einen Tag bevor Papst Franziskus in Mexiko eintrifft. Am Mittwoch soll der Pontifex ein Gefängnis der nördlichen Grenzstadt Ciudad Juárez besuchen. Auf Schuss folgt Rechnung Nach 70 Jahren wieder vereint Baby wird Opfer von Bandenkrieg Gegen englische Schilder Die Stadt Cleveland hat den Hinterbliebenen des mit 12 Jahren von einem Polizisten erschossenen Tamir Rice eine Mahnung geschickt für eine Rechnung über 500 Dollar – so viel habe seine notärztliche Versorgung gekostet. Tamir Rice war im November 2014 erschossen worden, nachdem bei der Polizei der Hinweis eingegangen war, dass in einem Park ein «Schwarzer auf einer Schaukel mit einer Waffe auf Passanten ziele». Der Anrufer sagte auch, dass die Waffe wohl eine Spielzeugpistole sei und der Schwarze ein Jugendlicher. Doch das wurde den ausrückenden Beamten nicht mitgeteilt. Als Rice bei deren Eintreffen nach seinem Hosenbund griff, schoss einer der Polizisten sofort. (sda) Gut Ding will Weile haben: Der Amerikaner Norwood Thomas (93) und die Engländerin Joyce Morris (88) verliebten sich 1944 in London ineinander, verloren sich nach dem Krieg aus den Augen – und haben soeben ihre ersten gemeinsamen Ferien begonnen. In Australien, wo Morris inzwischen lebt, und mithilfe von Spenden, die Thomas die Reise von Virginia nach Adelaide ermöglichten, wie australische Medien berichten. Wegen eines Missverständnisses hatte Morris vor über 70 Jahren den Kontakt abgebrochen, aber im letzten Jahr ihren Sohn gebeten, im Internet nach Thomas zu suchen. Die beiden strahlten, als sie sich auf dem Flughafen von Adelaide in die Arme fielen. (bem) Bei einer Schiesserei in Kalifornien ist ein einjähriges Mädchen getötet worden – die Polizei geht von einer Verwicklung krimineller Gangs aus. Das teilten die Ermittler am Mittwoch (Ortszeit) mit. Das kleine Mädchen lag in seinem Bettchen, als Unbekannte am Dienstag aus einem Auto auf das Haus in Compton bei Los Angeles feuerten, wie der regionale Sender KTLA berichtete. Eine Kugel traf das Baby der Polizei zufolge in den Kopf. Die Beamten brachten das Kind in ein Spital, wo es an seiner Verletzung starb. Zeugen beschrieben die Verdächtigen als zwei Männer in einem dunklen Auto. Die Stadt Compton ist berüchtigt für Fehden zwischen Banden. (sda) Somalias Hauptstadt Mogadiscio hat Unternehmer dazu aufgefordert, englischsprachige Firmenschilder abzuhängen. Mit der Massnahme solle die Landessprache Somali geschützt werden, teilte am Donnerstag Abdifirah Omar Halane, ein Sprecher des Bürgermeisters mit. Bei Verstössen drohen Firmenbesitzern Geld- und sogar Haftstrafen, wie der Vorsitzende eines Bezirks von Mogadiscio sagte. Einige Unternehmer zeigten sich besorgt und gaben an, der Anweisung folgen zu wollen. Andere Bewohner des Krisenlandes am Horn von Afrika kritisierten das Verbot. Es sei «rassistisch» und «diskriminierend», warfen sie Mogadiscios Behörden vor. (sda) Keinem gelang die Flucht Siegreicher Superheld: Domenic als «Iron Boy». Foto: NSW Police Mitgespielt im Comic-Abenteuer hatte auch die Polizei des Bundesstaats New South Wales: Der Neunjährige wurde auf einem Spielplatz von einem Polizeihelikopter abgeholt und formell um Hilfe gebeten, um den Schurken Ultron zu besiegen. Die spektakuläre Aktion musste ein Jahr lang vorbereitet werden. «Iron Man»-Star Robert Downey jr. spornte Domenic auf Twitter an und ernannte ihn nach erfüllter Mission zum Ehren-Avenger. Aktionen wie diese seien eine grosse Hilfe für die Wunscherfüllungsorganisation, sagt die Direktorin des Schweizer Ablegers, Fiona Morrison: «Danach steigt jeweils das Interesse an unserer Arbeit.» Die damit verbundenen Geld- und Sachspenden ermöglichten es, weltweit alle 21 Minuten einem schwer kranken Kind einen Wunsch zu erfüllen. Makea-Wish Foundations gibt es in 39 Ländern. (sda/bem) vergeblich eine Liste der Opfer. In verzweifelter Wut stürmten sie den Eingangsbereich der Haftanstalt, ehe sie zurückdrängt wurden. «Wir werden die Strasse so lange besetzt halten, bis sie uns sagen, ob unsere Jungen noch leben», drohte eine Angehörige. Nach der Meuterei sind rund hundert Insassen in andere Gefängnisse verlegt worden. Die Nationale Kommission für Menschenrechte schickte Experten nach Monterrey. Wölfe werden angelockt Foto: John Vizcaino (Reuters) Blütezeit für Blumenfrauen. Der Valentinstag naht, und in Kolumbien haben die Arbeiterinnen auf den Blumenplantagen alle Hände voll zu tun. Kolumbien ist der zweitgrösste Schnittblumenexporteur der Welt. (bee) Laut Wolfschützern ist die Abschussbewilligung für zwei Jungwölfe im Calandamassiv hinfällig, weil die Wölfe in die Nähe der Siedlungen gelockt würden: Im Streifgebiet des Calandarudels im Grenzgebiet der Kantone Graubünden und St. Gallen befänden sich an mehreren Orten Futterstellen für Luchse, sogenannte Luderstellen, teilte die Gruppe Wolf Schweiz (GWS) mit. Auch Teile von ausgelegten Tierkadavern seien in Siedlungsnähe gefunden worden. Das zeigten Recherchen der WolfsschutzOrganisation und der «Rundschau» des Schweizer Fernsehens SRF. Dies stünde im Gegensatz zu den offiziellen Beteuerungen der kantonalen Behörden. Die Wildhüter haben gemäss der Abschussbewilligung noch bis Ende März Zeit, zwei Jungwölfe zu schiessen. Begründet wird dies mit der mangelnden Scheu und der mehrfachen Annäherung an Dörfer. Voraussetzung für den Abschuss sei, dass dieses Verhalten aus eigenem Antrieb erfolge, schrieb die GWS. Da die Wölfe angelockt würden, sei das aber klar nicht der Fall. Die Annäherung an den Menschen sei provoziert worden. Die Begründung für die Abschussbewilligung sei damit haltlos. (sda) Kurz Amoklauf in Saudiarabien Ein Mann hat eine Schulbehörde gestürmt und mit einem Sturmgewehr mindestens sechs Menschen erschossen. Medien hatten zuvor berichtet, bei dem Angreifer handle es sich um einen Lehrer. Dies bestätigten saudiarabische Behörden zunächst nicht. Sie ermittelten gegen den Täter. Sein Motiv blieb zunächst unklar. (sda) Leoparden-Alarm in Indien In Bangalore mussten gestern auf amtliche Anordnung 130 Schulen schliessen, weil angeblich mindestens ein Leopard in der Gegend gesichtet wurde. Demnach streunte ein Leopard sechs Kilometer von einer Schule entfernt umher, wo am Sonntag mehrere Wildhüter von einem der Raubtiere attackiert wurden, bevor es eingefangen wurde. (sda) Nachträgliche Zika-Opfer Brasilien – Das Gesundheitsministerium bringt bisher drei Todesfälle in direkte Verbindung mit dem Zika-Virus. Neue Untersuchungen hätten ergeben, dass eine 20-Jährige im Jahr 2015 nach einer Zika-Infektion gestorben sei. Zudem werden der Tod eines Mannes sowie der Tod einer 16-Jährigen in Verbindung zu Zika-Infektionen gebracht. (sda) Zugunglück fordert 11. Opfer Deutschland – Zwei Tage nach dem Zugunglück im bayerischen Bad Aibling ist ein 47-jähriger Mann im Spital seinen Verletzungen erlegen. Damit erhöhte sich die Zahl der Unfallopfer auf elf. Vorläufig schliessen die Ermittler einen technischen Fehler an beiden Triebwagen als Unfallursache aus. Die Aufräumarbeiten kommen nur langsam voran. (sda) Zu guter Letzt Pakistani will Kronjuwel Der pakistanische Anwalt und Künstler Javed Iqbal Jaffry will gerichtlich erreichen, dass der berühmte Diamant Koh-i-Noor aus den britischen Kronjuwelen herausgelöst und nach Pakistan gebracht wird. Gestern hörte ein Gericht in Lahore erste Argumente für ein offizielles Verfahren gegen die britische Königin Elizabeth II. Seit 1937 ist der 109 Karat messende, unschätzbar wertvolle Edelstein zentrales Stück in der Staatskrone der Queen und wird als Teil ihrer Kronjuwelen im Tower ausgestellt. Die Briten erlangten den Stein vom Maharadscha Daleep Singh, als sie 1849 die Provinz Punjab annektierten. Sein einstiger Herrschaftssitz liegt im heutigen Pakistan. (sda) Anzeige Weil Zeitungsleser gut informierte Mitarbeiter sind. STELLEN MARKT Jeden Mittwoch und Samstag in dieser Zeitung.