- B. Braun Melsungen AG
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Wie funktioniert Hämodialyse? Avitum Warum benötige ich eine Hämodialyse? Sie brauchen eine Dialyse, weil Sie an einer Niereninsuffizienz leiden. Ihre Nieren haben Ihre Funktion fast oder vollkommen eingestellt. Die Nieren sind das Filtersystem des Körpers. Sie beseitigen Gifte und chemische Stoffe, die Sie nicht benötigen, und erhalten die Flüssigkeit und chemischen Stoffe, die Sie brauchen. Die Hämodialyse ist eine Behandlung, mit der Giftstoffe wie Harnstoff und Kreatinin aus Ihrem Körper entfernt werden. Wie wird die Hämodialyse durchgeführt? Während der Hämodialyse wird Ihrem Körper Blut entnommen, durch den Dialysator gefiltert und anschließend Ihrem Körper wieder zugeführt. Der Dialysator besitzt Hunderte von kleinen Schläuchen, durch die das Blut fließt. Diese Schläuche bestehen aus einer besonderen Membran mit tausenden kleiner Löcher, die bestimmte chemische Stoffe und Giftstoffe durchlassen und aus Ihrem Blut entfernen. Diese chemischen Stoffe und Giftstoffe werden anschließend von der Dialysemaschine entsorgt. Auf der anderen Seite der Schläuche befindet sich ein speziell behandeltes Wasser, das Dialysat. Hierbei handelt es sich um sehr reines Wasser, das im Dialysezentrum einem besonderen Prozess unterzogen wurde, um Chemikalien, die Ihnen während der Behandlung schaden könnten, zu entfernen. Dieses Wasser wird anschließend von der Dialysemaschine nach einem bestimmten Rezept mit dem Dialysatkonzentrat vermischt, bevor es durch den Dialysator läuft. Wie reinigt der Dialysator mein Blut? Wie wir bereits gesehen haben, besteht der Dialysator aus zwei Teilen – einem Teil für Ihr Blut und einem anderen für das Dialysat. Diese beiden Teile sind durch die Dialysatormembran getrennt. Das Blut und das Dialysat werden niemals miteinander vermischt und bleiben immer voneinander getrennt. Blutzellen, Eiweiße und andere wichtige Stoffe verbleiben in Ihrem Blut, da sie zu groß sind, um die Membran zu passieren. Kleinere Abfallprodukte wie Harnstoff, Natrium und Kalium sowie überschüssige Flüssigkeit wandern durch die Membran und werden entfernt. Die Dialysatflüssigkeit wird gemäß Ihrer Dialyseverschreibung an Ihre spezifischen Bedürfnisse angepasst. Welche Stoffe werden während der Dialyse entfernt? Es werden zahlreiche Stoffe während der Dialyse entfernt, daher werden wir uns nur mit den häufigsten chemischen Substanzen befassen. Da normalerweise Ihre Nieren für das Entfernen und die Regulierung dieser chemischen Stoffe verantwortlich sind, muss nun die Dialyse diese Aufgabe übernehmen. Harnstoff ist das Endprodukt des Eiweißstoffwechsels Ihres Körpers. Da Ihre Nieren nicht mehr so gut arbeiten, sammelt sich diese Substanz in Ihrem Körper an und sorgt dafür, dass Sie sich unwohl fühlen. Somit ist die Dialyse für das Entfernen dieses Giftstoffs sehr wichtig. Auch Kreatinin ist ein Produkt des normalen Stoffwechsels des Körpers und wird ebenfalls durch die Dialyse entfernt und reguliert. Mit der Nahrung nehmen Sie Elektrolyte wie Natrium und Kalium auf. Zu viel Natrium kann Durst verursachen, der wiederum bewirkt, dass Sie zu viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Dies wirkt sich auch auf Ihren Blutdruck aus. Sie wissen bereits, dass Sie eine kaliumarme Diät einhalten müssen und dass zu viel Kalium in Ihrem Körper Sie schwächt und außerdem Ihre Herzfunktion beeinträchtigt. Es ist daher wichtig, dass durch die Dialyse überschüssiges Kalium entfernt wird. Durch das Trinken zwischen den Dialysesitzungen nimmt die Flüssigkeitsmenge zu und sammelt sich in Ihrem Körper an. Durch die Dialyse wird diese überschüssige Flüssigkeit entfernt.. Wie gelangt das Blut in meinen und aus meinem Körper? Die Wirksamkeit der Dialyse beruht auf der Fähigkeit, Ihnen Blut zu entnehmen und es durch den Dialysator laufen zu lassen. Dies geschieht über den Gefäßzugang. An Ihren Gefäßzugang werden Blutschläuche angeschlossen; eine Pumpe an der Dialysemaschine pumpt das Blut aus Ihrem Körper durch den Dialysator und zurück in Ihren Körper. Sie werden feststellen, dass das Blut in einem kontinuierlichen Kreislauf aus Ihrem Körper in den Dialysator und zurück zu Ihnen fließt. Das bedeutet, dass sich zu jedem Zeitpunkt nur eine geringe Menge Ihres Blutes außerhalb Ihres Körpers befinden. Welche Arten von Gefäßzugängen gibt es? Für den Gefäßzugang gibt es folgende Optionen: eine arteriovenöse Fistel oder einen arteriovenösen Shunt einen zentralen Venenkatheter. Wir werden uns später mit diesen Arten von Gefäßzugängen und ihrer Pflege befassen. Wie lange dauert jede Dialysebehandlung? Die meisten Menschen benötigen dreimal pro Woche eine Dialyse, und jede Behandlung dauert ca. vier Stunden. Im Verlauf Ihrer Dialysetherapie kann sich jedoch die Länge der Behandlung ändern, um sicherzustellen, dass Sie eine ausreichende Dialysedosis erhalten. Je länger die Dialyse dauert, desto mehr Abfallprodukte und Flüssigkeit werden entfernt. Die Dauer der Dialyse, die Sie benötigen, ist abhängig von: der Funktionsfähigkeit Ihrer eigenen Nieren Ihrer Zunahme an Flüssigkeitsgewicht zwischen den Behandlungen Ihrem Körpergewicht der Menge an Abfallprodukten in Ihrem Blut. Ihr Arzt wird Ihnen eine Dialyse verschreiben und genau festhalten, wie viel Dialyse, welche Größe des Dialysators und welche Art des Dialysatkonzentrats Sie benötigen. Studien haben gezeigt, dass eine gut eingestellte Dialyse hilft, Ihre Gesundheit zu verbessern und Ihr Leben zu verlängern, und außerdem dafür sorgt, dass Sie sich besser fühlen und seltener ins Krankenhaus müssen. Was macht die Hämodialysemaschine? Die Hämodialysemaschine erfüllt eine Reihe verschiedener Funktionen, die alle dazu beitragen, Ihre Behandlung so effizient und sicher wie möglich zu machen. Es ist eine Art großer Computer mit Pumpe. Es pumpt nicht nur Blut durch den Dialysator, sondern erfasst auch die Blutflussgeschwindigkeit den Blutdruck die Menge der entfernten Flüssigkeit und viele weitere Vitaldaten, welche das Pflegeteam und die Ärzte benötigen, damit Sie eine optimale Behandlung erhalten. Die Hämodialysemaschine übernimmt außerdem für das Mischen des Dialysatkonzentrats mit dem reinen Wasser. Diese Mischung sorgt dafür, dass die Giftstoffe durch die Membran des Dialysators ausgeschwemmt werden. Was passiert, wenn ich zur Dialyse komme? Es gibt eine allgemeine, für alle Dialysepatienten gültige Routine. Beim Betreten des Dialysezimmers werden Sie gebeten, im Rahmen unserer Routine zur Infektionskontrolle Ihre Hände zu waschen. Anschließend werden Sie gewogen, damit die Pflegekraft berechnen kann, wie viel Flüssigkeit durch die Dialyse entfernt werden muss. Vor Beginn der Dialyse beurteilt die Pflegekraft Ihren allgemeinen Gesundheitszustand durch Überprüfung von Blutdruck und Puls und eventuell durch Messung Ihrer Körpertemperatur. Es ist wichtig, dass Sie der Pflegekraft bei dieser Gelegenheit mitteilen, ob Sie sich seit Ihrer letzten Dialyse unwohl gefühlt haben oder ob es etwas gibt, über das Sie sich Sorgen machen, bevor Sie mit der Behandlung beginnen. Was geschieht während der Dialyse? Sobald Sie „angeschlossen“ sind und die Dialysebehandlung begonnen hat, können Sie tun, was Sie möchten – solange Sie daran denken, dass Sie auf dem Dialysestuhl bleiben müssen! Es gibt vieles, was Sie während Ihrer Behandlung tun können: mit anderen Patienten reden ein Buch lesen Musik hören oder ein Audiobuch anhören Videospiele mit einem Handheld spielen Kreuzworträtsel lösen Briefe schreiben Schlafen Sport treiben. In einigen Zentren gibt es spezielles Trainingsgerät für Dialysepatienten. Die Pflegekraft wird außerdem mindestens einmal pro Stunde Ihren Blutdruck und Ihren Puls überprüfen und die Einstellungen der Maschine notieren, um sicherzustellen, dass die Behandlung korrekt verläuft. Sie werden außerdem Zeit haben, Fragen zu Ihrer Dialyse zu stellen. Wann wird von der Dialysemaschine Alarm ausgelöst? Eine der Funktionen der Dialysemaschine ist die Überwachung Ihrer Behandlung, damit gewährleistet ist, dass die Dialysebehandlung sicher abläuft. Während der gesamten Dialyse misst das Gerät den Druck innerhalb der Blutschläuche und des Dialysators. Es ermittelt außerdem die Blutflussgeschwindigkeit, die Temperatur und die korrekte Mischung des Dialysats. Zu Beginn Ihrer Behandlung wird die Pflegekraft für all diese Werte Grenzen festlegen. Stellt die Maschine fest, dass ein Wert außerhalb dieser Grenzen liegt, wird ein Alarm ausgelöst, um die Pflegekraft auf das Problem aufmerksam zu machen. Bei manchen Alarmen stoppt die Maschine außerdem die Blutpumpe oder den Dialysatfluss. Damit wird gewährleistet, dass Sie sicher sind, bis das Problem behoben ist. Wenn es Zeit ist, nach Hause zu gehen, wird ebenfalls ein Alarm ausgelöst. Werde ich mich nach der Dialyse besser fühlen? Wenn Sie nicht an weiteren Krankheiten außer einer Niereninsuffizienz leiden, sollten Sie sich nach der Dialyse besser fühlen. Womöglich fühlen Sie sich nach der ersten Reihe von Dialysebehandlungen sehr müde. Einige Menschen müssen sich erst an die Dialyse gewöhnen. Es kann einige Wochen dauern, bis Sie anfangen, einen wirklichen Unterschied in Ihrem Zustand festzustellen. Nach drei Monaten werden Sie wahrscheinlich einen gewaltigen Unterschied in Ihrem Gesundheitszustand und Ihren Möglichkeiten bemerken. Eine der positiven Veränderungen, die viele Menschen erleben, ist die Rückkehr ihres Appetits. Wenn Sie sich durch die Dialysebehandlungen jedoch weiterhin müde und unwohl fühlen, teilen Sie dies Ihrer Pflegekraft oder Ihrem Arzt mit, damit diese Ihnen helfen können. Welche Komplikationen gibt es... Die zwei häufigsten Komplikationen während einer Dialyse sind ein niedriger Blutdruck (Hypotonie) und Krämpfe. Ein niedriger Blutdruck tritt während einer Dialyse auf, wenn zu viel Flüssigkeit zu schnell entfernt wird. Es kann sein, dass Sie zwischen den Dialysesitzungen zu viel getrunken haben, sodass es für das Dialyseteam schwierig ist, die richtige Menge zu entfernen. Daher ist es wichtig, dass Sie sich an Ihre Flüssigkeitsbeschränkungen halten. Wenn Sie Blutdruckmedikamente nehmen, klären Sie bitte mit dem Personal, ob Sie diese vor Ihrer Dialysebehandlung einnehmen sollten. Teilen Sie den Pflegekräften stets mit, wenn Sie sich während der Behandlung benommen oder schwindlig fühlen oder wenn Ihnen übel wird, da diese Symptome bedeuten können, dass Ihr Blutdruck abfällt. Was kann während der Dialyse passieren? In den Beinen treten gewöhnlich Krämpfe auf, die unangenehm sein können. Es gibt mehrere Gründe für das Auftreten von Krämpfen, und sie unterscheiden sich von Patient zu Patient. Die häufigste Ursache ist das Entfernen großer Mengen von Flüssigkeit während der Dialyse. Teilen Sie dem Personal auf jeden Fall mit, wenn Sie einen Krampf spüren, damit man Ihnen helfen und dafür sorgen kann, dass er nicht schlimmer wird.. Aufgrund der Natur der Behandlung stellen Infektionen immer ein Risiko während der Dialyse dar. Das Dialysepersonal wurde darin geschult, das Infektionsrisiko zu senken, doch auch Sie können etwas dazu beitragen. Waschen Sie sich beim Betreten und beim Verlassen des Dialysezimmers stets die Hände. Teilen Sie dem Pflegepersonal vor Beginn der Dialyse mit, wenn Sie der Meinung sind, dass Sie an einer Infektion leiden. Welche Aufgabe habe ich während der Dialyse? Im Dialysezentrum Berichten Sie der Pflegekraft vor Beginn der Behandlung von allen Problemen, die Ihnen seit der letzten Dialysesitzung aufgefallen sind. Waschen Sie vor dem Betreten und beim Verlassen des Dialysezimmers Ihre Hände. Teilen Sie den Pflegekräften mit, wenn Sie sich während der Behandlung unwohl fühlen. Wenn Sie stärker in Ihre Dialysebehandlung einbezogen werden möchten, wenden Sie sich bitte an das Pflegepersonal. Zu Hause Halten Sie sich an die Empfehlungen hinsichtlich Ihrer Diät und Ihrer Flüssigkeitsaufnahme. Achten Sie darauf, zu jeder Mahlzeit Ihre Phosphatbinder einzunehmen. Seien Sie so aktiv wie möglich. Durch Sport fühlen Sie sich stärker und lebendiger. Was geschieht am Ende der Dialyse? Sobald die Dialysebehandlung beendet ist, wird Ihr Blut in den Körper zurückgespült. Anschließend werden Sie von der Dialysemaschine getrennt. Falls Sie einen zentralen Venenkatheter verwenden, wird dieser bis zu Ihrer nächsten Behandlung mit einer Kappe verschlossen. Nutzen Sie jedoch eine Fistel oder einen Shunt, werden die Nadeln entfernt, und Sie können das Dialysezentrum erst verlassen, wenn die Pflegekraft sicher ist, dass die Blutung aufgehört hat. Ihr Blutdruck wird überprüft, um sicherzugehen, dass Sie sicher vom Stuhl aufstehen können. Das ist wichtig, da Sie sich beim ersten Aufstehen nach der Behandlung manchmal noch schwach fühlen können. Auch Ihr Gewicht wird erneut ermittelt und protokolliert. Diese Messungen sind wichtig. Ihre Pflegekraft möchte gewährleisten, dass Sie das Dialysezimmer sicher verlassen und auf Ihren Transport nach Hause warten können. Sollten Sie sich nicht wohl fühlen, teilen Sie dies auf jeden Fall der Pflegekraft mit, bevor Sie das Dialysezentrum verlassen. . Wie geht es weiter? Nachdem Sie sich diese Broschüre nun durchgelesen haben, wird Ihnen eine Pflegekraft oder ein Arzt alle weiteren Fragen beantworten. Zu folgenden Themen gibt es weitere Broschüren zur späteren Lektüre: Wie funktioniert Hämodialyse? Hämodialyse – eine kurze Einführung Pflege Ihres Gefäßzugangs Flüssigkeitsmanagement Die Dialysediät In der Dialyse übliche Medikamente Verbesserung Ihrer Unabhängigkeit Transplantation Wir hoffen, dass diese Informationen es für Sie leichter machen, sich an die Dialyse zu gewöhnen und sich besser zu fühlen. Denken Sie daran, dass Sie jederzeit Fragen stellen können. B. Braun Avitum AG | Schwarzenberger Weg 73-79 | 34212 Melsungen | Germany Tel. +49 5661 71-2624 | Fax +49 5661 75-2624 | [email protected] | www.bbraun-dialysis.com