Natur und Kultur im Einklang erleben
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Natur und Kultur im Einklang erleben
LRAMÜ_Wallfahrt2010_aussen_RZ 23 Sehenswürdigkeit Kapelle Kirche Kloster 23.06.2010 10:31 Uhr Seite 3 Oberbayern zum Wohlfühlen Länge der Wanderstrecke Beschaffenheit der Wanderstrecke Einkehrmöglichkeit im Umfeld der Wanderstrecke Quelle Umritt Für Ihre Unternehmungen möchten wir Ihnen diese kleine Broschüre ans Herz legen, mit spannenden Informationen zu den Kirchen im Landkreis Mühldorf a.Inn und zahlreichen Wandertipps. Wir freuen uns, Ihnen damit ein Stück bayerische Heimatgeschichte an die Hand geben zu dürfen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen schon jetzt viel Spaß und viele schöne Momente bei Ihrer persönlichen Erkundungstour. Wanderung Natur und Kultur im Einklang erleben Georg Huber Landrat des Landkreises Mühldorf a. Inn Die Zusammenstellung dieser Broschüre ist eine Anregung und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Der grafische Übersichtsplan soll einen Eindruck über die Lage der Sehenswürdigkeiten innerhalb des Landkreises vermitteln. Zur Orientierung empfehlen wir die Benutzung einer geografischen Landkreiskarte. © Juni 2010 Herausgeber: Landkreis Mühldorf a. Inn Töginger Straße 18, 84453 Mühldorf a. Inn Telefon 08631/699-0, Telefax 08631/699-699 [email protected] www.landkreis-muehldorf.de Redaktion: Sabine Erlebach, Monika Bachinger, Landratsamt Mühldorf a. Inn Text: Meinrad Schroll, Mühldorf a. Inn, Yvonne Schneider, Topline Business Services, Obertaufkirchen Fotos: Thomas Kujat, Makrohaus, Bad Reichenhall, Meinrad Schroll, Mühldorf a. Inn, Heinz-Rudolf Huber, Ampfing, Georg Willmerdinger, Altötting, Archiv Gemeinde Ampfing, Archiv Stadt Waldkraiburg Archiv Gemeinde Obertaufkirchen Gestaltung: engelhardt.atelier, Mühldorf a. Inn Gesamtherstellung: Druckerei Lanzinger, Oberbergkirchen Dieses Projekt wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) www.landkreis-muehldorf.de LRAMÜ_Wallfahrt2010_aussen_RZ 23.06.2010 10:31 Uhr Seite 2 2 Christen aus aller Welt machen sich immer wieder auf die Reise, um Gott so nahe wie möglich zu sein. Schon seit Jahrhunderten pilgern Gläubige an Plätze mit besonderer spiritueller Anziehungskraft. Und gerade heute, in der Schnelllebigkeit unserer Zeit, ist die Kirche für viele Menschen ein Ort der Besinnung und Meditation. Wunderschöne Gelegenheiten, um dem Alltag zu entfliehen, finden Sie im Landkreis Mühldorf a. Inn: von der schmucken Kapelle bis zur stattlichen Kirche – Gotteshäuser aus den verschiedensten Epochen, direkt in der Stadt oder versteckt in kleinen Weilern. Jede dieser Kirchen erzählt eine Geschichte, die es zu erkunden gilt. Verbinden Sie Ihren Besuch mit einer Wanderung am idyllischen Innufer oder durch das schöne Isental und entdecken Sie die reizvolle Landschaft unserer Region. Egglkofen 9 Rott 8 Neumarkt-St.Veit 7 Schönberg Niedertaufkirchen 6 Lohkirchen Buchbach Georg Huber Landrat des Landkreises Mühldorf a. Inn Ranoldsberg 4 Niederbergkirchen Oberbergkirchen 5 10 Erharting Isen Schwindegg Obertaufkirchen Dorfen 14 Zangberg Mettenheim 13 Ampfing 3 Rattenkirchen 12 16 Heldenstein 2 Altötting 11 Mühldorf a.Inn 17 15 1 Waldkraiburg 18 Polling 24 Aschau a.Inn »Wer glaubt, ist nie allein« – diese Worte Papst Benedikts XVI. kann erleben, wer sich aufmacht, die geistlichen und kulturellen Schönheiten unserer Heimat zu besuchen. Ich danke dem Landkreis Mühldorf a. Inn für die Zusammenstellung dieser Broschüre und wünsche allen, die sich von ihr inspirieren lassen, Gottes reichen Segen auf ihren Wegen. Roland Haimerl Dekan des Dekanats Mühldorf a. Inn Reichertsheim Kirchdorf 29 Haag i.OB 31 19 23 Kraiburg a.Inn 20 Au a.Inn 30 Maitenbeth 25 26 Jettenbach Gars a.Inn 22 27 28 Rechtmehring Unterreit 32 Wasserburg a.Inn Oberneukirchen 21 Taufkirchen Inn 1 Natur und Kultur im Einklang erleben Atmen Sie auf in der Ruhe unberührter Landschaft 2 Annabrunn Frauenornau, Pfaffenkirchen 3 Frauenornau bei Obertaufkirchen Pfarrkirche »Mariä Heimsuchung« 2 Mit Recht zählt die Kirche »Mariä Heimsuchung« zu einer der beliebtesten Marienkirchen im Landkreis. Allein schon der imposante Rokoko-Altar ist einen Besuch wert. Er stammt aus dem Jahre 1770 und wurde vom Kraiburger Bildhauer Johann Philip Wagner mit aufwändigen Schnitzwerken versehen. Im Mittelpunkt des prächtigen Hochaltars glänzt eine spätgotische Madonna, die das Jesuskind fürsorglich im Schoß hält. Gewidmet ist die stimmungsvolle Kirche, wie der Name sagt, der Heimsuchung Marias: also der Begegnung der Mutter Gottes mit ihrer Verwandten Elisabeth, der Mutter des heiligen Johannes des Täufers (Lukas-Evangelium). Annabrunn bei Obertaufkirchen Quellheiligtum Annabrunn 1 Umgeben von dichtem Wald befindet sich ein Kleinod der ganz besonderen Art: Das Quellheiligtum Annabrunn. Die stolze Annakirche, Mittelpunkt des Weilers, blickt auf eine durchaus bewegte Geschichte zurück: Die Besitzer der adeligen Hofmark Schwindegg ließen 1687 eine Kapelle zu Ehren der heiligen Anna bauen und bald darauf eine Badehütte an der Heilquelle errichten. 1737 wurde neben dem Bad ein Wirtshaus eröffnet. Nach einem tragischen Brandunglück von 1914 wurde der Badebetrieb zwar eingestellt, doch Annabrunn selbst hat nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt. Heute wie damals pilgern Gläubige mit allerlei Leiden hierher, in der Hoffnung geheilt zu werden. Wußten Sie … ? Eine Legende erzählt, dass das Kind einer Bäuerin unheilbar an Aussatz erkrankt war. Eines Tages begegnete ihr eine ältere, vornehm gekleidete Dame. Es war keine geringere als die heilige Anna selbst. Sie riet der verzweifelten Bäuerin, ins Aignerholz zu gehen. In der Quelle, die sie dort unter einer Tanne finden würde, solle sie das Kind waschen. Gesagt, getan. Die Bäuerin befolgte den Rat und das Kind ward geheilt. Pfaffenkirchen bei Obertaufkirchen Stefanskirche 3 Im benachbarten Pfaffenkirchen thront die gotische Stefanskirche. Bis ins 18. Jahrhundert fanden hier alljährlich Stefaniumritte statt. Dabei wurden Ross und Reiter am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem Stefani-Tag, gesegnet. Schließlich gilt der heilige Stefanus auch heute noch als Patron der Pferde. 4 Buchbach Ranoldsberg, Lohkirchen 5 Ranoldsberg Marienkirche 5 Ranoldsberg ist Wallfahrern ein Begriff, denn die dortige Marienkirche zieht seit jeher Gläubige in ihren Bann. Erstmals 1383 erwähnt, zählt die Kirche heute zu den bedeutendsten Marienwallfahrtsorten des Landkreises. Juwel der Kirche ist die beinahe lebensgroße, kostbare Marienstatue aus dem Jahre 1435. Bis 1803 gehörte Ranoldsberg dem Kloster Gars a.Inn an. Wußten Sie … ? Buchbach Zellbrünnl mit Kapelle Die große Marienstatue in Ranoldsberg ist vor allem wegen ihrer Details interessant: Das hoheitsvolle Zepter in der Hand, das Jesuskind im Arm, verbindet die ummantelte Maria Macht und Gnadenfülle. Das nackte Jesuskind hält zudem einen Apfel in der Hand, das Symbol für die überwundene Schuld Evas. Maria selbst steht auf einem Halbmond mit einem ausgeprägten Männerkopf – ein Sinnbild für Adam, der sich nach dem Erlöser sehnt. 4 Das reizvolle Ensemble aus Gnadenkapelle und Brunnhaus heißt Zellbrünnl und ist schon allein der Idylle wegen etwas ganz Besonderes. Von Mai bis Oktober ist dieser Ort bei Wallfahrern und Besuchern noch heute sehr beliebt. Verehrt wird in der Kapelle ein Vesperbild, das um 1600 auf Leinwand gemalt wurde. Seit 1961 ist in der Kapelle ein reich geschmückter Barockaltar aus Niederloh zu bewundern. Lohkirchen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Buchbach Vom Marktplatz zum Zellbrünnl 4 Unternehmen Sie eine kleine Wanderung vom Marktplatz in Buchbach zum Zellbrünnl. Richtung Felizenzell verlässt man den Marktort und biegt vor Felizenzell links zum Zellbrünnl ab. Von der Brunnenkapelle führt der Weg westwärts leicht bergan nach Bichlhub, an der nächsten Kreuzung links nach Schmiedberg und wieder zurück nach Buchbach. Wander-Info: 3,5 km Teer- und Kiesstraße 6 Einst wurden in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt zu Lohkirchen ein eindrucksvolles Vesperbild aus dem Jahre 1430 und eine spätgotische Madonna verehrt. Die Marienverehrung bestand allerdings nur während der Barockzeit. 6 Neumarkt-St.Veit, Teising Egglkofen 7 Neumarkt-St.Veit Pfarrkirche St.Veit 7 In der Barockzeit erfreute sich die Kirche im ehemaligen Benediktinerkloster in St.Veit größter Beliebtheit. Gewidmet dem heiligen Vitus, einem der vierzehn Nothelfer, erhofften sich damals viele – vor allem an Epilepsie erkrankte – Pilger Heilung.1577 wurde in der Kirche erstmals ein silbernes Brustbild des heiligen Vitus aufgestellt. Den »Veitskopf« – so wurde das kostbare Reliquiar im Volksmund genannt – setzte man bei kirchlichen Festen Menschen auf den Kopf. Seit der Aufhebung des Klosters (1802) ist das silberne Brustbild leider spurlos verschwunden. Egglkofen Steinernes Brünnl mit Kapelle Teising bei Neumarkt-St.Veit Maria Einsiedeln in Teising 8 Man schreibt das Jahr 1626: Die Frau des Schlossherren zu Teising, Nikasius Magensreiter, erkrankte schwer. In seiner Not ließ der verzweifelte Mann eine Kapelle errichten, die noch im September des gleichen Jahres geweiht wurde. Benannt wurde das schöne Kirchlein nach seinem Schweizer Vorbild: der barocken Klosterkirche in Einsiedeln. Auch ein Abbild der berühmten »Schwarzen Madonna« befindet sich in der Teisinger Kapelle. 9 Tief im Wald versteckt, zwischen Harpolden und Tegernbach, steht eine schlichte hölzerne Kapelle direkt neben einer Quelle, dem so genannten »Steinernen Brünnl«. Man erzählt sich, dass sich inmitten der Wirren des Dreißigjährigen Krieges ein kaiserlicher Offizier hierher verirrt hatte. In seiner Not gelobte er dem heiligen Antonius eigenhändig eine Kapelle zu erbauen, wenn er ihm helfe, wieder zu seinen Soldaten zurückzufinden. Und tatsächlich – der Offizier kehrte wohlauf in sein Lager zurück und löste sogleich sein Versprechen ein. Wußten Sie … ? Um die hölzerne Kapelle ranken sich zahlreiche Geschichten. Auch folgende Anekdote: Bis 1710 feierte man am »Steinernen Brünnl« eine eigene Kirchweih. Als das Fest aber von Jahr zu Jahr ausgelassener wurde, wollte der Pfarrer von Egglkofen die Zügellosigkeit unterbinden und die Kapelle niederbrennen lassen. Die Flammen aber, so heißt es, seien immer wieder erloschen. Und so kann das Kirchlein auch heute noch bewundert werden. 8 Erharting, Hampersberg Erharting, Hampersberg, Mößling, Mettenheim 9 Hampersberg bei Erharting Kirche St.Ulrich Erharting 10 Im 19. Jahrhundert wurde die kleine Kirche St.Ulrich oft von Wallfahrern besucht. Wer sich das schmucke Kirchlein ansehen möchte, findet es nördlich des Pfarrortes Erharting im Forst Hampersberg. Stefaniumritt 10 Was heute noch alle zwei Jahre in Erharting gefeiert wird, hat eine lange Tradition. Schon 1589 wurde dem heiligen Stefan zu Ehren ein festlicher Umritt und ein spektakuläres Pferderennen veranstaltet. Einheimische Bauern opferten für die Feierlichkeiten eigens aus Wachs gefertigte Rösslein als Votivgabe. Veranstaltungsort war die Stefanskirche in Frixing, westlich von Erharting, die 1809 allerdings abgerissen wurde. Hampersberg bei Erharting Wanderung zum Häublberg 10 Eine Empfehlung für eine erholsame, ausgedehnte Wanderung: von der Kirche Hampersberg quer durch den Wald auf den Forstwegen zum Häublberg und von dort hinunter an die Isen zur ehemaligen Einsiedelei bei Engfurt mit der barocken Kapelle zur Heiligsten Dreifaltigkeit. Als Rückweg die Straße von Engfurt entlang der Isen über Aresing, Günzkofen und Erharting. Sehenswert sind hier der barocke Pfarrhof, die Rokoko-Pfarrkirche und der Burgstall Dornberg. Mößling Kirche Mariä Himmelfahrt 11 Die Marienstatue in Mößling birgt ein Geheimnis, das es zu lüften gilt: Die barock gekleidete Madonna war einst als schwangere Frau abgebildet. Im 18. Jahrhundert empfand man diese Darstellung als anstößig und »korrigierte« die Holzfigur, die auf einer silbernen Wolke thront. Nach wie vor zählt die spätgotische Kirche Mariä Himmelfahrt in Mößling aber zu den absoluten Sehenswürdigkeiten des Landkreises. Mettenheim Pfarrkirche St.Michael 12 Eine echte Rarität finden Sie in Mettenheim: In der Pfarrkirche Sankt Michael, geweiht im Jahre 1720, können alle sieben Erzengel in Lebensgröße bewundert werden: Michael, Gabriel, Raphael, Uriel, Sealtiel, Jehudiel und Barachiel. Die Engelsplastiken der Kirche stellen darüber hinaus die Seraphime dar, die für Gottes Liebe stehen. 10 Ampfing, Palmberg Lauterbach, Kirchbrunn 11 Lauterbach bei Heldenstein Pferdeumritt 14 Das kleine idyllische Dorf Lauterbach ist die Kulisse eines schönen Pferdeumritts, der jedes Jahr am Ostermontag zur St.Georgskirche führt. Ampfing – Palmberg Kirchbrunn bei Heldenstein »Kreuzweg im Isental« Wallfahrtskirche »Maria Schnee« mit Quelle 13 Der »Kreuzweg im Isental« ist eine Attraktion aus dem Jahre 2004. Der Fußweg führt durch altes Moorland bis nach Palmberg. 14 Stelen aus Jurakalkstein, geschaffen vom heimischen Bildhauer Ernst Lechner, markieren den modernen Kreuzweg. Am Ziel, dem barocken Kirchlein in Palmberg angekommen, belohnt das herrliche Panorama des Isentals. Ein regionaler Höhepunkt, der weit über die Grenzen des Landkreises hinaus Gläubige anzieht. Denn Kreuzwege haben in Altbayern eine lange Tradition. In Gedenken an die Via Dolorosa in Jerusalem, werden 14 Stationen abgeschritten. Sie symbolisieren den Weg Jesu von der Verurteilung bis zum Tod und zur Grablegung. 15 Dort, wo sich in Kirchbrunn heute noch eine Quelle befindet, stand einst ein Kirchlein, das dem hl. Nikolaus geweiht war. Als das Kirchlein baufällig wurde, errichtete man ein neues Gotteshaus auf dem heutigen, etwas höher gelegenen Gelände. Eine kleine Kuriosität am Rande: Zweimal schon drangen Kirchendiebe ein und raubten die Madonna, Heiligenfiguren und Votivtafeln. Als Konsequenz finden Sie heute in der Kirche lediglich eine (sehr gut gemachte) Kopie des gestohlenen Originals. Die Kirche selbst weihte man im Jahre 1762 »Maria Schnee«. Wußten Sie … ? Wander-Info: 2 km Wanderweg Einkehrmöglichkeit, »Grüne Lagune« Seit 20 Jahren findet eine Sternwallfahrt nach Kirchbrunn statt. Jedes Jahr pilgern die Mitglieder der einzelnen Pfarreien aus dem Pfarrverband zu diesem beliebten Marienwallfahrtsort, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern. 12 Altmühldorf, Ecksberg Ecksberg 13 Altmühldorf Pfarrkirche St.Laurentius 16 Ein Schnitzwerk mit Geschichte: Das Holzmonument »Unser Herr in der Rast« in der spätgotischen Pfarrkirche in Altmühldorf war schon immer ein beliebtes Ziel der Wallfahrer. Altmühldorf – Ecksberg Von St. Laurentius nach Ecksberg 16 Wunderschön ist eine Rundwanderung von St. Laurentius nach Kronwidl und Ecksberg. Wander-Info: 3 km Kies- und Teerstraße Einkehrmöglichkeit Altmühldorf Kronwidlkapelle 16 Ein hölzernes Kirchlein wurde 1785 neben dem Marienbrunnen erbaut. 1863 entstand die heutige, gemauerte Kapelle, in der fortan nicht nur die Mutter Gottes, sondern auch die 14 Nothelfer verehrt wurden. Gewidmet ist die Kronwidlkapelle der »Schmerzhaften Muttergottes«. Zahlreiche Votivtafeln zieren die Wände des hübschen Kirchleins. Die Original-Ausstattung ist heute in der Totenkapelle der Pfarrkirche Altmühldorf zu finden. Wußten Sie … ? Die Vierzehn Nothelfer sind eine Gruppe von eben so vielen Heiligen, die als Schutzpatrone der Notleidenden gelten. Drei weibliche und elf teilweise regional variierende männliche Heilige sorgen sich um die Heilung von Krankheiten. Ecksberg Kirche St.Salvator 16 Die Kirche St. Salvator verdankt ihre Entstehung folgender Geschichte: 1453 wurde aus der Kirche Mößling ein mit Hostien gefülltes Ziborium gestohlen und auf dem Ecksberg vergraben. Das kostbare Diebesgut wurde »Gott sei Dank« schnell wieder gefunden. Aus Freude und Dankbarkeit über diese glückliche Fügung erbaute man eine Kirche, die 1455 geweiht wurde. Als die spätgotische Kirche baufällig wurde, errichtete Domenico Christophoro Zucalli in den Jahren 1683 und 1684 die heutige barocke Kirche. Die Andachtsfigur St. Salvator ist übrigens eine Reminiszenz an die ursprüngliche gotische Kirche. Und auch der Fund des Ziboriums ist dokumentiert: In einem Gemälde am Volksaltar von 1671 ist die Szene nachempfunden. 14 Mühldorf a. Inn Mühldorf a. Inn, Annabrunn 15 Mühldorf a. Inn Stadtwanderung 17 Von der Altstadt aus bietet sich eine schöne Wanderung zur Kapelle an. Durch das Öttinger Tor zur Innbrücke (Nepomukstatue), links zum Innuferweg, vom Schwimmbad Richtung Aham und zur Eichkapellenstraße (Grenzsteine). Von der Eichkapelle ins Tal bis zur Kreuzung am Kreiskrankenhaus und direkt zum Stadtplatz zurück. Wander-Info: 4 km Teerstraßen, Sandwege Einkehrmöglichkeit Mühldorf a. Inn Pfarrkirche St.Nikolaus 17 Bis 1802 gehörte die Stadt Mühldorf zum Hochstift Salzburg. In den Kirchen der Kreisstadt werden seit dem Mittelalter nicht nur der heilige Nikolaus (Pfarrkirche) und Maria (Kirche Unserer Lieben Frau am Platz bis 1815) verehrt, sondern auch der heilige Jakob, die heilige Ursula (Kirche am Platz bis 1640) und die heilige Katharina (Vorstadt). Mühldorf a. Inn Maria-Eich-Kapelle 17 Das Vesperbild im Hochaltar der Marienkapelle »bey der Aich« ist überwältigend. Einer von vielen Gründen für den Besuch der Kapelle aus dem Jahr 1699. Weiteres Argument sind die vier prächtigen Gemälde mit den Gnadenbildern von Altötting, Ettal, Tuntenhausen und Einsiedeln, die den ovalen Gebetsraum prägen. In der Nähe der Kapelle befand sich einst das Hingerbrünnl. Wenn hier das Wasser reichlich sprudelte, war man sich einer guten Getreideernte sicher. Versiegte die Quelle, musste man mit Missernte rechnen. Annabrunn bei Mühldorf a. Inn Zur Quelle St.Annabrunn 18 Erkunden Sie Annabrunn am Besten bei einer kleinen Wanderung. Vom Stadtplatz Mühldorf aus mit der Innfähre (an der B12) über Starkheim zur Annakirche und zurück über Tegernau, Trautmühle und die Innbrücke. Das Ziel Ihres Ausflugs ist die Quelle zu »St.Anna Brunn«, die 1625 zum ersten Mal wegen ihrer heilsamen Wirkung gelobt wurde. 1628/29 wurde das Annakirchlein im Auftrag des Mühldorfer Handelsmannes Wolfgang Schmid an der Quelle erbaut und am 26. Juli 1629 geweiht. Aufwändige Rokokofresken zeigen u.a. Szenen der Heilquelle. Im Jahr 1750 entstand hier auch ein Waldschlösschen, das um 1800 zum einfachen Wirtshaus wurde. 1926 wurde Annabrunn von einem Orden erworben und dreißig Jahre später wurde an dieser Stelle ein Fachkrankenhaus eröffnet. Der verschüttete Quellaustritt wäre heute unter dem Speisesaal der Fachklinik zu finden. Wander-Info: 7 km Sandwege, Teerstraßen Einkehrmöglichkeit 16 Grünbach Kraiburg a. Inn 17 Kraiburg a. Inn Nach Hofwies und Fißlkling Grünbach bei Polling Leonhardi-Umritt 19 Ein festlicher Leonhardi-Umritt zur Filialkirche St.Leonhard war von 1837 bis 1956 fester Bestandteil des Kirchjahres der Pfarrei Flossing. Heute noch finden sich in St.Leonhard zahlreiche Votivtafeln und geopferte Hufeisen als Erinnerung an diese Tradition. Die älteste der Gedenktafeln stammt aus dem Jahre 1732. Auch in Oberflossing gab es im 18. Jahrhundert einen Umritt: und zwar am Fest des St. Johannes Baptist, das am 24. Juni gefeiert wird. Wußten Sie … ? Der Leonhardiritt ist in vielen Pfarrgemeinden auch heute noch ein großer Festakt. Rösser und Truhenwagen werden nach alter Tradition festlich geschmückt – zu Ehren des Benediktinerabts St.Leonhard, der im 6. Jahrhundert als Einsiedler bei Nomoges in Frankreich lebte. 20 Östlich von Kraiburg führt eine romantische Wanderung zu mehreren reizvollen Wallfahrtskirchen. Ausgangspunkt ist die spätgotische Kirche St. Johannes Baptist in Ensdorf. Man wandert ostwärts entlang des Uferweges rechts des Inns bis Guttenburg. Viele Quellen treten entlang dieses Wegs aus dem Berg hervor – hier lässt sich die Bildung von Tuffstein erkennen. Vorbei an der Hofmarkstaverne in Guttenburg (neugotischer Giebel) gelangt man zur Marienkirche Hofwies. Im Rokokoaltar steht ein spätgotisches Marienbild mit einem Einschussloch in der rechten Brustseite. Man erzählt sich, dass 1648 ein kaiserlicher Soldat fluchte und im gleichen Zuge auf die Marienfigur schoss. Die Strafe folgte auf dem Fuße, denn wenig später stürzte er mit kohlschwarzem Gesicht tot vom Pferd. Über dem Portal ist das abenteuerliche Ereignis in einem Gemälde dokumentiert. Zurück geht’s durch das Dörfchen Guttenburg, die enge Schlucht aufwärts und auf einer Sandstraße Richtung Malseneck. Vorbei an der barocken Wimpersinger Kapelle hinunter zur malerischen Rokokokirche »Zum gekreuzigten Heiland« in Fißlkling. Hier wurde der heilige Leonhard verehrt. Votivtafeln – die älteste ist von 1694 – und zahlreiche Votivgaben aus weißem und rotem Wachs, u.a. auch Pferdchen, wurden gestiftet. Ein kurzer Abstecher von Fißlkling Richtung Kraiburg zur kleinen »Fünf-Wunden-Kapelle« lohnt in jedem Fall. Dem Namen nach fließt hier aus den fünf Wunden Jesu Quellwasser. Wander-Info: 6,5 km Sandwege, Teerstraßen Einkehrmöglichkeit 18 Pietenberg, Sonham, Erasmus Pürten 19 Pietenberg bei Taufkirchen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt 21 Besonders an den sieben Hochfesten der Marienverehrung galt die Kirche Mariä Himmelfahrt in Pietenberg lange Zeit als beliebter Wallfahrtsort. Die 1683 gegründete Skapulierbruderschaft förderte diese Wallfahrt. Die Mitglieder der Bruderschaft trugen unter dem Gewand ein Skapulier, also ein geweihtes Stoffstück, das gegen den plötzlichen Tod schützen sollte. Die kostbare gotische Madonna aus Lindenholz, bekannt als »Taufkirchner Madonna«, ist seit 1995 im Kreismuseum Lodronhaus in Mühldorf zu bewundern. Sonham bei Taufkirchen Georgiritt zur St.Georgikirche 22 Eine Attraktion ist der Georgiritt zur St.Georgikirche in Sonham. Alle zwei Jahre findet am 23. April der festliche Umzug statt. Erasmus Kirche St.Erasmus 23 Ein prächtiges Deckengemälde im Gebetsraum und ein kolossales Wandfresko an der Nordwand sind nur zwei Höhepunkte der spätgotischen Kirche St.Erasmus. Sehenswert ist vor allem die herrliche barocke Ausstattung. Von den vielen Votivtafeln, die einst zu Ehren des hl. Erasmus – der zu den 14 Nothelfern zählt – gestiftet wurden, sind heute nur noch wenige erhalten. Eine eher ungewöhnliche Rarität sind Tonkopfurnen, die mittlerweile aber privat aufbewahrt werden. Pürten Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt 24 Im Jahre 1050 wurde die Kirche Mariä Himmelfahrt zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Damals zierten die Außenwand noch spätromanische Skulpturen. Fast vierhundert Jahre später (1420) entstand ein prachtvoller, gotischer Neubau, von dessen Schönheit einige Relieftafeln und Statuen heute noch zeugen. 1756/57 wurde die Kirche schließlich im Rokokostil umgestaltet. Als herrliches Meisterwerk der Epoche gilt die reich verzierte und vergoldete Kanzel. Im südlichen Seitenschiff glänzt das um 1425 entstandene Gnadenbild der Muttergottes von Pürten. Es zählt zu den »Schönen Madonnen«. Ein Evangeliar mit wertvoller Buchmalerei aus dem frühen 10. Jahrhundert, seit 1805 in München aufbewahrt, gehört zu den Besonderheiten Pürtens. Wußten Sie … ? Das Evangeliar wurde zur Heilung geistig und seelisch Erkrankter im Mesnerhaus vier Nächte lang unter das Kopfkissen des Kranken, aufgeschlagen in der Reihenfolge der Evangelistenbilder, gelegt. 20 Aschau a. Inn, Au a. Inn Au a. Inn 21 Aschau a. Inn Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt 25 Die spätgotische Dorfkirche Mariä Himmelfahrt mit dem sechsgeschossigen Turm wurde um 1885 im neugotischen Stil renoviert und verlängert. Bemerkenswert ist die um 1420/30 geschnitzte Muttergottes, die einst Ziel einer regionalen Wallfahrt war. Aschau a. Inn – Au a. Inn Wanderung zwischen Aschau und Au 25 Zwischen Aschau und Au a. Inn wird Sie eine längere Wanderung nicht nur dank der landschaftlichen Abwechslung begeistern. Die Route führt über Aschau a. Inn, Waldwinkel, Winterberg und Stampflberg nach Au a. Inn über Dornhecke, Weingarten, Himmelsleiter, Frimberg, Trescherberg, Winterberg, Kronberg, Moos und Kemating zurück nach Aschau a. Inn. Aschau und Au waren wichtige Stationen im Leben von Papst Benedikt XVI. In Aschau a. Inn steht das Wohnhaus (Hauptstraße 21; Denkmal von 2006), in dem die Familie Ratzinger von 1932 bis 1937 lebte. Im Dorf besuchten die Ratzingerkinder Joseph, Georg und Maria die Volksschule. In der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt feierte Joseph Ratzinger am 15. März 1936 seine Erstkommunion und im Kloster der Franziskanerinnen in Au lernten die Brüder Joseph und Georg das Klavierspielen. Ihre Schwester Maria ging dort zur Schule. Wander-Info: 12 km Teer- und Kiesstraßen, Waldwege Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten Au a. Inn Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt und St.Felizitas 26 Es war der Salzburger Erzbischof Konrad I., der 1122 den Augustiner Chorherrenstift gründete und die Burg am Stampflberg erbaute. Leider wurde die Burg im Jahre 1266 bis auf den Burgfried zerstört. Eine Entschädigung aber bietet der einzigartige Blick vom Stampflberg (Einkehrmöglichkeit) über das schöne Inntal, der von den Bergen des Salzkammergutes bis zur Zugspitze reicht. Sehenswert ist nach wie vor die Kirche Mariä Himmelfahrt und St.Felizitas – die ursprünglich eine gotische Hallenkirche war, heute aber eine barocke Wandpfeilerkirche mit Chorraumrotunde (1719) darstellt. Juwele sind der Hochaltar (1720), die Kanzel (1717), die Rokokoseitenkapellen (Südseite mit Pieta um1737, Nordseite mit hl. Augustinus,1754) und die vielen Epitaphe. In der Klosterkirche wurden die römische Märtyrerin Felizitas und ihre sieben Söhne verehrt. Ein weiteres Glanzstück ist in der Sakristei zu finden: das Schädelreliquiar des hl. Vitalis von 1517. Die innen mit vergoldetem Silber gefasste Hirnschale kann abgenommen werden – bei feierlichen Anlässen trank man daraus. 1854 übernahmen Franziskanerinnen mehrere Gebäude der ehemaligen Augustinerchorherren. Sie unterhalten heute eine Förderschule und einen Kindergarten. 22 Gars a. Inn Gars a. Inn 23 Gars a. Inn Wanderung zu den Kirchen St.Ulrich und St. Andreas Gars a. Inn Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt und hl.Radegund 27 Im Jahr 807 wurde Gars erstmals als Kloster erwähnt. 1128 überließ Erzbischof Konrad I. von Salzburg das schmucke Kloster den Augustiner Chorherren. Die größte Blüte aber erlebte Gars im17. Jahrhundert: Nachdem 1648 die Ländereien und Bauten des Klosters von den Schweden gebrandschatzt und verwüstet wurden, gab Athanasius Peitlhauser 1657 den Auftrag für den Wiederaufbau. In dieser Zeit wurde auch die Kirche Mariä Himmelfahrt und hl. Radegund neu erbaut. Am Altar des Salzburger Bischofs Virgil wird seit1988 der selige Pater Kaspar Stanggassinger aus der Kongregation der Redemptoristen verehrt. 1674 wurde der Kapitelsaal zur Felixkapelle umgebaut. Der Leib des Märtyrers Felix stammt aus den Priscilla-Katakomben in Rom. Die prächtig gefassten Gebeine befinden sich seit 1752 im einzigartigen Altar, der vom Landshuter Christian Jorhan d. Ä. gefertigt wurde. Wußten Sie … ? Deckenbilder in der Kapelle zeigen den heiligen Felix. Der Patron bewahrt die, die sich ihm anvertrauen vor dem Ertrinken, wacht bei Unwetter mit Blitz- und Hagelschlag und beschützt in Feuersnot. 27 In Gars verbindet eine Wanderung den Marktort, die Pfarrkirche und die Kirchen St. Ulrich im Urtlgraben und St. Andreas in Thal. Ausgangspunkt ist der malerische Marktplatz in Gars, den man Richtung Hauptstraße verlässt. Biegen Sie vor dem Rathaus links in die Azay-le-FerronStraße ab. Auf der St.-Ulrich-Straße geht es dann weiter bis zur Lengmooser Straße, dort links in das Tal des Rainbaches und vor der Brücke rechts zum bewaldeten Hang. Entlang der Kreuzwegstationen mit den Relieftafeln aus Gusseisen gelangt man zur St. Ulrichkirche im Urtlgraben (Urtl = ganzjährig sprudelnde Quellen). Die heutige Kirche wurde 1898 am Platz eines Vorgängerbaus neu errichtet und am 16. Juni 1902 feierlich geweiht. Hinter der Ulrichkirche den Urtlbach überqueren und Richtung Amselgraben aufsteigen. Auf der Anhöhe links zum Rainbach, über Serpentinen hinuntersteigen, den Bach überqueren und dann hinauf nach Huttenstätt. Anschließend geht es wieder ins Inntal zurück. Von Huttenstätt über Glasberg, Kerschbaum, Zollner und Hampersberg erreicht man die Innbrücke. Wenige hundert Meter danach links nach Thal zur sehenswerten Kirche St. Andreas. Der Rückweg führt kurz nach der Innbrücke rechts auf dem romantischen Grottensteig (Lourdeskapelle) über zahlreiche Stufen wieder auf den Marktplatz zurück. Wander-Info: 7 km Teer- und Kiesstraßen, Waldwege Einkehrmöglichkeiten 24 Unterreit, Elsbeth Wang, Thambach, Reichertsheim 25 Unterreit Kirche St.Ägidius 28 Die Kirche St.Ägidius ist ein spätgotischer Bau mit prächtigem barockem Hochaltar aus dem Jahr 1677. Hier gab es einen Leonhardi-Umritt mit folgender Besonderheit: Die Pferde wurden zur Segnung durch zwei gegenüber liegende Seitenportale im rückwärtigen Teil des Kirchenschiffes geführt. Elsbeth bei Unterreit Kirche St.Elisabeth 28 Die spätgotische Kirche St.Elisabeth erzählt in sieben barocken Tafelbildern an der Empore die Legende der heiligen Elisabeth.1506 wurde die Kirche geweiht, in der die Heilige bis heute verehrt wird. Eine der berühmtesten Legenden, die sich um die heilige Elisabeth ranken, ist das sogenannte Rosenwunder: Elisabeth wird von ihrem Mann, dem Landgrafen Ludwig von Thüringen, ertappt, als sie zur Zeit einer Hungersnot Lebensmittel an Arme verteilen will. Doch als ihr Mann die Brote sehen will, die sie unter ihrer Schürze verborgen hält, haben sich diese in Rosen ver wandelt. Wang bei Unterreit Frauenbrünnl mit Kapelle 28 Am dicht bewaldeten Schlegelberg, knapp außerhalb der Südgrenze der Pfarrei Wang, entdeckt man die 1850 errichtete Frauenbrünnlkapelle und daneben ein schlichtes hölzernes Brunnenhaus. Angeblich wurde die Quelle schon um 1600 bei Augenleiden aufgesucht. Die Pfarrei St.Leonhard feiert hier jedes Jahr während der ersten Augusthälfte ein »Brünnlfest« und die Pfarrei Wang veranstaltet jedes Jahr einen Bittgang zum Frauenbrünnl. Eine echte Empfehlung ist die Wanderung durch den Wald vom Wildpark Oberreith zum Frauenbrünnl (4,5 km). Thambach – Reichertsheim Von Thambach nach Reichertsheim 29 Eine längere Wanderung von Thambach nordwärts über Reitmair, Wies und Gaßlhub nach Riedbach (Filialkirche), führt durch eine schöne hügelige Landschaft. Von Riedbach wandert man über Unterbichl, Oberbichl und Kagen nach Reichertsheim (Pfarrkirche). Der Rückweg nach Thambach verläuft entlang der B12. Wander-Info: 12 km Teer- und Kiesstraßen Einkehrmöglichkeiten 26 Thambach Ramsau, Haag i.OB 27 Ramsau bei Reichertsheim Pfarrkirche Ramsau Thambach bei Reichertsheim Leonhardi-Umritt 29 Am Sonntag um St.Leonhard (6.November) stehen alle zwei Jahre der kleine Ort Thambach und die Kirche St.Georg und St.Leonhard im Mittelpunkt vieler Pferdefreunde. Denn bereits seit 1767 verehrt man hier den Schutzpatron der Pferde und Kühe. Im 19. Jahrhundert begannen die Bauern schließlich mit der traditionellen Leonhardifahrt. Seit 1885 werden die Pferde und Wagen gezählt. Damals feierte man das Fest mit drei heiligen Ämtern, der Pferdesegnung und einem dreimaligen Umritt. Nach Unterbrechungen nahm man die Tradition des Umritts 1976 wieder auf. Ein Spektakel, das bis heute nichts von seiner Beliebtheit verloren hat. 30 Papst Pius VI. besuchte im Jahre 1782 auf dem Weg von Wien nach München Ramsau – die erste Pfarrei in der damaligen Diözese Freising. Daran erinnert noch heute ein Ölgemälde. Die Kapelle selbst wurde 1628/29 nach dem Vorbild des »Heiligen Hauses« von Loreto erbaut und dient als Chor der 1859 errichteten Pfarrkirche. Von der Ausmalung ist leider nur ein Wandgemälde von Peter Max Schmalzl erhalten. Wußten Sie … ? Das Vorbild der Ramsauer Pfarrkirche in Loreto gehört mit jährlich rund vier Millionen Pilgern zu den größten Heiligtümern Italiens. Hier befindet sich das sogenannte »Heilige Haus von Nazareth«, das der Legende nach im Jahre 1291 von Engeln (tatsächlich vermutlich von der aristokratischen Familie Angeli) aus dem Heiligen Land zuerst nach Dalmatien getragen und von dort vier Jahre später an seinen jetzigen Ort transportiert wurde. Haag i. OB Wieskapelle 31 Am östlichen Ortsende des Marktes Haag steht die zauberhafte barocke Wieskapelle. Leider fielen die ehemals unzähligen Votivgaben einer Renovierung im Jahre 1943 zum Opfer. 28 Rechtmehring, Reit Hochhaus bei Rechtmehring Wallfahrtskirche »Mariä Heimsuchung« 32 Die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung war noch im 18. Jahrhundert dem heiligen Wolfgang geweiht. Die schöne Madonna am Hochaltar stammt aus der Spätgotik. Am Fuß des Kirchberges befindet sich die Heilquellenkapelle St.Ottilia. Reit bei Rechtmehring Georgiumritt 32 40 Pferde versammeln sich seit 1986 jedes Jahr an der St.Georgskirche in Reit. Am Sonntag nach Ostern findet hier traditionell der Georgiritt statt. LRAMÜ_Wallfahrt2010_aussen_RZ 23.06.2010 10:31 Uhr Seite 2 2 Christen aus aller Welt machen sich immer wieder auf die Reise, um Gott so nahe wie möglich zu sein. Schon seit Jahrhunderten pilgern Gläubige an Plätze mit besonderer spiritueller Anziehungskraft. Und gerade heute, in der Schnelllebigkeit unserer Zeit, ist die Kirche für viele Menschen ein Ort der Besinnung und Meditation. Wunderschöne Gelegenheiten, um dem Alltag zu entfliehen, finden Sie im Landkreis Mühldorf a. Inn: von der schmucken Kapelle bis zur stattlichen Kirche – Gotteshäuser aus den verschiedensten Epochen, direkt in der Stadt oder versteckt in kleinen Weilern. Jede dieser Kirchen erzählt eine Geschichte, die es zu erkunden gilt. Verbinden Sie Ihren Besuch mit einer Wanderung am idyllischen Innufer oder durch das schöne Isental und entdecken Sie die reizvolle Landschaft unserer Region. Egglkofen 9 Rott 8 Neumarkt-St.Veit 7 Schönberg Niedertaufkirchen 6 Lohkirchen Buchbach Georg Huber Landrat des Landkreises Mühldorf a. Inn Ranoldsberg 4 Niederbergkirchen Oberbergkirchen 5 10 Erharting Isen Schwindegg Obertaufkirchen Dorfen 14 Zangberg Mettenheim 13 Ampfing 3 Rattenkirchen 12 16 Heldenstein 2 Altötting 11 Mühldorf a.Inn 17 15 1 Waldkraiburg 18 Polling 24 Aschau a.Inn »Wer glaubt, ist nie allein« – diese Worte Papst Benedikts XVI. kann erleben, wer sich aufmacht, die geistlichen und kulturellen Schönheiten unserer Heimat zu besuchen. Ich danke dem Landkreis Mühldorf a. Inn für die Zusammenstellung dieser Broschüre und wünsche allen, die sich von ihr inspirieren lassen, Gottes reichen Segen auf ihren Wegen. Roland Haimerl Dekan des Dekanats Mühldorf a. Inn Reichertsheim Kirchdorf 29 Haag i.OB 31 19 23 Kraiburg a.Inn 20 Au a.Inn 30 Maitenbeth 25 26 Jettenbach Gars a.Inn 22 27 28 Rechtmehring Unterreit 32 Wasserburg a.Inn Oberneukirchen 21 Taufkirchen Inn LRAMÜ_Wallfahrt2010_aussen_RZ 23 Sehenswürdigkeit Kapelle Kirche Kloster 23.06.2010 10:31 Uhr Seite 3 Oberbayern zum Wohlfühlen Länge der Wanderstrecke Beschaffenheit der Wanderstrecke Einkehrmöglichkeit im Umfeld der Wanderstrecke Quelle Umritt Für Ihre Unternehmungen möchten wir Ihnen diese kleine Broschüre ans Herz legen, mit spannenden Informationen zu den Kirchen im Landkreis Mühldorf a.Inn und zahlreichen Wandertipps. Wir freuen uns, Ihnen damit ein Stück bayerische Heimatgeschichte an die Hand geben zu dürfen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen schon jetzt viel Spaß und viele schöne Momente bei Ihrer persönlichen Erkundungstour. Wanderung Natur und Kultur im Einklang erleben Georg Huber Landrat des Landkreises Mühldorf a. Inn Die Zusammenstellung dieser Broschüre ist eine Anregung und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Der grafische Übersichtsplan soll einen Eindruck über die Lage der Sehenswürdigkeiten innerhalb des Landkreises vermitteln. Zur Orientierung empfehlen wir die Benutzung einer geografischen Landkreiskarte. © Juni 2010 Herausgeber: Landkreis Mühldorf a. Inn Töginger Straße 18, 84453 Mühldorf a. Inn Telefon 08631/699-0, Telefax 08631/699-699 [email protected] www.landkreis-muehldorf.de Redaktion: Sabine Erlebach, Monika Bachinger, Landratsamt Mühldorf a. Inn Text: Meinrad Schroll, Mühldorf a. Inn, Yvonne Schneider, Topline Business Services, Obertaufkirchen Fotos: Thomas Kujat, Makrohaus, Bad Reichenhall, Meinrad Schroll, Mühldorf a. Inn, Heinz-Rudolf Huber, Ampfing, Georg Willmerdinger, Altötting, Archiv Gemeinde Ampfing, Archiv Stadt Waldkraiburg Archiv Gemeinde Obertaufkirchen Gestaltung: engelhardt.atelier, Mühldorf a. Inn Gesamtherstellung: Druckerei Lanzinger, Oberbergkirchen Dieses Projekt wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) www.landkreis-muehldorf.de LRAMÜ_Wallfahrt2010_aussen_RZ 23 Sehenswürdigkeit Kapelle Kirche Kloster 23.06.2010 10:31 Uhr Seite 3 Oberbayern zum Wohlfühlen Länge der Wanderstrecke Beschaffenheit der Wanderstrecke Einkehrmöglichkeit im Umfeld der Wanderstrecke Quelle Umritt Für Ihre Unternehmungen möchten wir Ihnen diese kleine Broschüre ans Herz legen, mit spannenden Informationen zu den Kirchen im Landkreis Mühldorf a.Inn und zahlreichen Wandertipps. Wir freuen uns, Ihnen damit ein Stück bayerische Heimatgeschichte an die Hand geben zu dürfen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen schon jetzt viel Spaß und viele schöne Momente bei Ihrer persönlichen Erkundungstour. Wanderung Natur und Kultur im Einklang erleben Georg Huber Landrat des Landkreises Mühldorf a. Inn Die Zusammenstellung dieser Broschüre ist eine Anregung und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Der grafische Übersichtsplan soll einen Eindruck über die Lage der Sehenswürdigkeiten innerhalb des Landkreises vermitteln. Zur Orientierung empfehlen wir die Benutzung einer geografischen Landkreiskarte. © Juni 2010 Herausgeber: Landkreis Mühldorf a. Inn Töginger Straße 18, 84453 Mühldorf a. Inn Telefon 08631/699-0, Telefax 08631/699-699 [email protected] www.landkreis-muehldorf.de Redaktion: Sabine Erlebach, Monika Bachinger, Landratsamt Mühldorf a. Inn Text: Meinrad Schroll, Mühldorf a. Inn, Yvonne Schneider, Topline Business Services, Obertaufkirchen Fotos: Thomas Kujat, Makrohaus, Bad Reichenhall, Meinrad Schroll, Mühldorf a. Inn, Heinz-Rudolf Huber, Ampfing, Georg Willmerdinger, Altötting, Archiv Gemeinde Ampfing, Archiv Stadt Waldkraiburg Archiv Gemeinde Obertaufkirchen Gestaltung: engelhardt.atelier, Mühldorf a. Inn Gesamtherstellung: Druckerei Lanzinger, Oberbergkirchen Dieses Projekt wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) www.landkreis-muehldorf.de