Amphetamin - Dr. Hüwer
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Amphetamin - Dr. Hüwer
Dr. med. Hans-Dieter Hüwer Kinder- und Jugendarzt PRAXIS œ Spessartstraße 27 D-63505 Langenselbold ' Telefon 06184/62002 Ê Telefax 06184/62003  eMail [email protected] Arbeitsbereich Lernen Verhalten Aufmerksamkeit Verhaltenstherapie nach Dr. Jansen œ Spessartstraße 25 Amphetamin Sonstige Bezeichnungen: (±)-a-Methylbenzenamin, 2-Amino-1-phenyl-propan, (R,S)-1-Phenyl-2-propylamin, (±)-1-Methyl-2-phenyl-ethylamin. Decknamen: Bennies/ Cartwheels/ Speed/ Uppers/ White crosses/ Whites. C9H13N Mr = 135,21 HN: 1200800 CAS: 300-62-9 Verwendung: Pharmazie/Medizin. 1927 wurde erkannt, daß Amphetamin angeschwollene Nasenschleimhäute abschwellen ließ. 1932 kam es unter dem Namen BenzedrinÒ auf den Markt. Später wurde es zudem medizinisch als Bronchodilatans, Appetitzügler und als Stimulans zur Behandlung einiger Formen von Depression eingesetzt. Die übliche therapeutische Dosis beträgt 2,5 bis 10 mg ein- bis dreimal täglich. Sein hohes Mißbrauchspotential führte 1971 zur Marktentfernung des letzten verschreibungsfreien Nasensprays. Heute ist Amphetamin nur noch zur Behandlung von Narkolepsie und zur Behandlung hyperaktiver Kinder zugelassen. Der Einsatz von Amphetamin gegen Adipositas ist sehr umstritten (bzgl. seiner Wirkung und seiner Toleranzentwicklung) und ist in vielen Ländern verboten. Illegal synthetisiertes und vertriebenes Amphetamin wird aufgrund seiner müdigkeitsvertreibenden und leistungsfördernden Eigenschaften von verschiedenen Personengruppen mißbräuchlich benutzt, u.a. von Sportlern, Studenten, Lastkraftwagenfahrern etc. In den USA haben Schätzungen ergeben, daß etwa 13 Millionen Personen Amphetamine ohne medizinische 2,9 Überwachung einnehmen. Vorkommen Wirksubstanz in AmphamedÒ, AmphateÒ, BenzedrineÒ, LeptamineÒ, MonophosÒ, ProfetaminÒ, RaphetaminÒ. In Deutschland z.Zt. kein Handelspräparat. Synthese Amphetamin wird ausgehend von Phenylaceton mit Hilfe von Ameisensäure und Ammoniak in einer Leuckart-Wallach-Reaktion dar1 gestellt. Eigenschaften Aminartig riechende, scharf schmeckende farblose Flüssigkeit. - Schmelztemperatur: 27° C. - Siedetemperatur: 200 bis 203° C. (1.013 hPa), 83,5 bis 84° C, (17,3 hPa). pKa = 9,7 bis 9,9. Löslichkeit: wenig löslich in H20, löslich in EtOH, Et2O, Säuren. Analytik Aus der Vielzahl möglicher Analysentechniken stehen heutzutage die chromatographischen und immunologischen Methoden im Vordergrund. Amphetamine werden aus basischen Lösungen (pH>9,5) mit Lösungsmitteln mittlerer Polarität (CH2Cl2, CHCl3, Isopropanol) extrahiert.2 DC: Identifizierung mittels Rf-Wert und Anfärbung mittels Dragendorff, Iodoplatinat oder anderen Farbreagentien. Die Sensitivität bei kleinen Probemengen (5 bis 10 ml Urin) liegt bei 0,5 bis 1 µg/ml.2 Schnellnachweis durch das Toxi-Lab-SystemÒ; Nachweisgrenze (Urin): 0,5µg/ml. Gaschromatographie: Nur die freien Basen weisen eine für die Gaschromatographie geeignete Flüchtigkeit auf. Durch Derivatisierung zu N-Acetyl-, Trimethylsilyl-, Trichloracetyl-, Trifluoracetyl- und PentafluoracetylDerivaten sind auch noch sehr kleine Probenmengen nachweisbar.3 Als geeignete Detektoren haben sich der Flammenionisationsdetektor (FID) (z.B. bei Acetyl-Derivaten), spezielle Stickstoff-Phosphor-Detektoren (zum direkten Nachweis der freien Basen) und der Elektroneneinfang-Detektor (ECD) erwiesen; letzterer besitzt eine Nachweisgrenze von 5 ng/ml. Die größte Spezifität erreicht die Gaschromatographie in Kombination mit der Massenspektrometrie.4 Hierfür wird für die Derivatisierung N-Methyl-bis-trifluoracetamid vorgeschlagen und als Ionisierungsquelle die EI oder die CI mit Methan. 5 HPLC: Stationäre Phase: µ Bondasphere C18; mobile Phase: MeCN/MeOH/0,01 mol/l H2SO4, (20:20:60); elektrochemische Detektion nach Derivatisierung mittels b-Naphthochinon-4-sulfonat (BNQS); Nachweisgrenze Seite 2 bei direkter Anwendung (ohne Derivatisierung): 100 ng/ml (Urin) bzw. 50 ng/ml (Plasma).6 Immunoassay: Drei verschiedene Immunoassays haben sich durchsetzen können: FPIA (fluorescence polarisation immunoassay), RIA (radioimmunoassay) und EMIT (enzyme multiplied immunoassay technique). Die Sensitivität für den Radioimmunoassay liegt bei < 10 ng/ml; handelsübliche RIAs wiesen einen cut-off von 1 mg/ml auf. Die RIA-Techniken zeigen eine gute Übereinstimmung mit anderen Methoden, wie der Dünnschichtchromatographie oder der Fluorimetrie.7 Im Gegensatz zum RIA kommen EMITund FPIA-Techniken ohne umständliche Extraktionen aus. Die EMIT Methode läuft dabei in homogener Phase ab. Bei Verwendung der Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase als freiem Enzym liegt die handelsübliche cut-offKonzentration bei 0,3 mg/ml. Alle immunologischen Verfahren haben den Nachteil, daß sie innerhalb ihrer Stoffgruppe wenig spezifisch sind. Die Ausnahme hierzu ist der RIARoche-Test, der sehr spezifisch für Amphetamin und seinen Hauptmetaboliten 4-Hydroxyamphetamin ist. Eine geringe Kreuzreaktion besteht nur zu Phenylpropanolamin und bPhenylethylamin, das als körpereigenes Abbauprodukt nur bei Schizophreniekranken in interferierenden Mengen vorhanden ist.8 (+)-Amphetamin: [a]22D= + 37,4º (EtOH) (+)-Amphetamin-Hydrochlorid: Summenformel: C9H14ClN Mr = 171,67 CAS 2706-50-5 Schmelztemperatur: 156° C.; nach anderen Angaben: 146° C. [a]20D= +21,8° (H2O). Toxikologische Eigenschaften Toxikokinetik Resorption: p.o. (meist 5 bis 20 mg); i.v. (durch Toleranzentwicklung Applikation von bis zu 5 g/Tag); Inhalation (von Nasensprays). Schlechte Resorption im Magen; quantitative Resorption im Intestinalbereich binnen 4 bis 6 Stunden.2,9 Peak-Plasma-Level werden nach 1 bis 2 Stunden erreicht; geringe Plasmaprotein-Bindung (16%) und großes Verteilungsvolumen (3,2 bis 5,6 l/kg) führen zu niedrigen Plasmakonzentrationen. Beide Amphetamin-Enantio- mere weisen hinsichtlich der Resorptionsrate, des Verteilungsvolumens und der Plasmaprotein-Bindungsrate sehr ähnliche Werte auf.10 Rund 30% der aufgenommenen Menge werden unverändert ausgeschieden. Durch Desaminierung in der Leber werden weniger als 25 % als Phenylaceton, Benzoesäure und Hippursäure im Urin gefunden. Hydroxylierung führt zu 4-Hydroxyamphetamin, 4-Hydroxynorephedrin und Norephedrin; diese haben einen Anteil von < 10% im Urin. Die PlasmaHWZ beträgt ca. 12 Stunden.2,11 Die Ausscheidung erfolgt im wesentlichen über den Urin: nach einem Tag werden 65%, nach 3 bis 4 Tagen 90% der aufgenommenen Menge unverändert oder metabolisiert über diese Route ausgeschieden. Bei Personen mit einem sauren Urin (pH <6,6) wurde ein höherer Anteil an unverändertem Amphetamin gefunden (67 bis 73 %), was auf die verkürzte Plasma-HWZ von 7 bis 14 Stunden zurückzuführen ist. Umgekehrtes gilt für Personen mit alkalischem Urin (Plasma-HWZ: 18 bis 4 Stunden): bei pH 8 liegt nur 2 bis 3 % unverändertes Amphetamin vor. Wirkungsmechanismus Im Vordergrund stehen eine starke ZNS-Stimulation und periphere a- und b-adrenerge Reaktionen, die jeweils mehrere Stunden anhalten. Im einzelnen werden folgende Wirkungen beobachtet: Stimulation des Atmungszentrums in der Medulla, Steigerung des systolischen und, in einem verminderten Maße. des diastolischen Blutdrucks; bei adäquater Dosierung Bradykardie, v.a. in den ersten Stunden; bei Überdosierung und bei Blutdruckabfall am Ende der Wirkzeit Tachykardie; Erhöhung der Kontraktionskraft des Herzens.2,9,13 Nach Aufnahme von 10 bis 30 mg: Hochstimmung, Euphorie, Verschwinden von Müdigkeit; gesteigerte Initiative, gesteigertes Selbstvertrauen und Konzentrationsfähigkeit: sexuelle Stimulation (v.a. nach i.v. Aufnahme). Zunahme der motorischen und sprachlichen Aktivität.13 Festzustellen ist, daß die subjektiv empfundenen Effekte - durch die Ausgangsstimmung und die Erwartungshaltung vom Konsumenten mitbestimmt werden. - abhängig sind von der Applikationsroute; so wird nach p.o. Aufnahme das gestei- Seite 3 gerte Leistungsvermögen prominent, während nach i.v. Zufuhr die auftretende Euphorie im Vordergrund steht. - den Wirkungen des Cocains ähneln; so vermochten Personen, die mit den Wirkungen des Cocains vertraut waren nicht zwischen den Effekten von 16 mg Cocain und 10 mg Amphetamin (jeweils i.v.) zu unterscheiden.14 Durch diese gesteigerte mentale und physische Leistungsfähigkeit liegt ein chronischer Mißbrauch nahe. Bei chronischem Gebrauch von v.a. hohen Dosen stellen sich jedoch letztendlich geistige Niedergeschlagenheit sowie Müdigkeit ein. Amphetamin bewirkt im ZNS die Freisetzung endogener Neurotransmitter wie Noradrenalin (Folge: gesteigerte Wachsamkeit, anorektische Wirkung und motorische Stimulierung), Dopamin (Folge: motorische Stimulierung, stereotypes Verhaltensmuster) und Serotonin (Folge: psychotisches Verhalten). Hohe Dosen führen zur permanenten Degeneration dopaminerger Neuronen durch Bildung von 6-Hydroxydopamin, einem selektiven Neurotoxin, das infolge einer Inhibierung der Monoaminoxidase durch Autooxidation aus Dopamin gebildet wird.15 Änderungen der chemischen Grundstruktur bewirken am Amphetamin folgende Veränderungen: Substitution am aromatischen Ring: Verstärkung der ZNS- und der halluzinogenen Effekte. Hydroxylierung an C-1’: Abnahme der anorektischen und der ZNS-Wirkung. Anwesenheit einer Methyl-Gruppe an C-2’: Verringerung der Metabolisierung durch Monoaminoxidase. Anwesenheit zweier Methyl-Gruppen an C-2’: Abnahme der ZNS-Effekte. N-Alkyl-Substitutionen: Zunahme der anorektischen Wirkung. Anwesenheit einer OH-Gruppe an C-1’ und einer Methyl-Gruppe an C-2': erhöhte Blutdrucksteigerung. Die D-Form besitzt stärkere ZNS-Wirkungen als die L-Form. Die L-Form besitzt stärkere kardiovaskuläre Einflüsse (Blutdrucksteigerung) als die DForm. Akute Toxizität Hauptangriffspunkte stellen das Herz-Kreislauf-System und das ZNS dar. So wurden bei gesunden Probanden Blässe, Herzklopfen und eine Steigerung des Blutdrucks beobachtet. In schwereren Fällen zeigten sich deutlich ausgeprägter Bluthochdruck und Tachykardie, Hyperpyrexie (> 40° C.), Koma und Herzarrhythmien; Tod durch Hyperthermie, Kammerflimmern, zerebrale Blutungen oder akzidentell (Selbstmord, Tötungsdelikte, Unfall). Die Wirkungen auf das Zentralnervensystem, die nach 30 bis 60 Minuten beginnen und 4 bis 6 Stunden andauern, umfassen Ruhelosigkeit, Reizbarkeit. Schwäche, Schlaflosigkeit, Fieber und Euphorie. Geistige Verwirrung, Streitsüchtigkeit, verstärkte Libido, Angst, Delirium, paranoide Halluzinationen, Panikattacken; Suizide sowie Mordabsichten vermögen, speziell bei geistig kranken Patienten, ebenso aufzutreten. Im Anschluß an die zentrale Erregung werden Müdigkeit und Depression beobachtet.2,9 Chronische Toxizität Appetitlosigkeit (mit Gewichtsverlust), Übelkeit, Brechreiz, Diarrhöe und Schlafstörungen. Auftreten abnormer geistiger Verhältnisse wie psychotische Reaktionen mit lebhaften Halluzinationen und paranoiden Wahnvorstellungen, die oftmals als Schizophrenie fehlgedeutet werden. Physiologische Schäden: nekrotische Angiitis; Gehirnblutungen aufgrund des zeitweiligen Bluthochdrucks; Überempfindlichkeit gegenüber Amphetamin nach p.o. Überdosierung als Folge einer zerebralen Gefäßentzündung; Myoglobinurie (nach Dosis von 50 mg); nach chronischer Aufnahme von D-Amphetamin: Entwicklung einer akuten Kardiomyopathie; Hyperthyroxinämie. I.v. Anwendung als Suchtstoff führt zu Komplikationen wie Hepatitis, subakuter bakterieller Endokarditis. Septikämie und einer signifikant erhöhten Wahrscheinlichkeit einer HIV-Infektion. Toleranzentwicklung: Nach der ‘Aufputschphase’ entwickelt sich ein Erschöpfungszustand, der den Konsumenten 24 bis 48 Stunden schlafen läßt. Nach dem Erwachen stellt sich ein Heißhunger ein; ist dieser gestillt, folgt eine depressive Phase, die zu einer weiteren Drogenaufnahme verführt. Erfolgt diese, so stellt sich in kurzer Zeit eine Toleranzentwicklung ein, die zusammen mit dem v.a. bei i.v. Konsumenten fortdauernden Verlangen, „high“ zu sein, zu einer massiven Er- Seite 4 höhung der Tagesdosis (bis zu 10 i.v. Applikationen/Tag) führt. Dieser Teufelskreis wird erst durch extreme Müdigkeit, Paranoia, geistige Verwirrung oder durch einen Mangel an Suchtstoff unterbrochen.2,9 Toxikologische Daten Die toxische Dosis variiert in einem sehr weiten Bereich; so wurden schon Vergiftungssymptome nach Aufnahme von nur 2 mg infolge einer idiosynkratischen Reaktion beobachtet. Schwere Vergiftungssymptome treten nach 30 mg auf. Letale Dosis beim Menschen unbekannt; sie wird auf 20 bis 25 mg/kg KG geschätzt. LD50 (Ratte, s.c.): 180 mg/kg (freie Base). Therapeutische Maßnahmen bei Vergiftungen Akute Vergiftung Ipecacuanha-Sirup, Medizinalkohle (bis 12 Stunden nach Intoxikation sinnvoll), Abführmittel; Patienten in eine reizarme Umgebung mit vertrauten Gesichtern einbringen.9 Ipecacuanha-Sirup oder Magenspülung (bis 4h nach Intoxikation sinnvoll); forcierte saure Diurese: abwechselnd Gabe von je 500 ml D5W + 1,5g NH4Cl, D5W, und normaler Salzlösung; Anwendung umstritten; ständiges Monitoring nötig (kardiovaskulärer Status, arterieller und urinärer pH-Wert); saure Diurese kontraindiziert bei Rhabdomyolyse und Myoglobinurie. Antidote nicht bekannt; Hämodialyse und Hämoperfusion nicht beschrieben. wirklichen kann. Chlorpromazin in Dosen von 50 mg (p.o. oder i.m.) alle 4 Stunden (Monitoring der gegenläufigen Effekte wie Sedation und orthostatische Hypotonie) oder alternativ Haloperidol (2 bis 5 mg, p.o. oder i.m.) alle 6 Stunden.9 Chronische Vergiftung Psychosen: Gruppentherapie, Lebenshilfeprogramme. Entzugssymptome: Gruppentherapie, trizyklische Antidepressiva. Gesetzliche Bestimmungen, Klassifizierung, Vorschriften Gesetzliche Bestimmungen: Den Umgang mit Amphetamin regelt das Betäubungsmittelgesetz. Auch in den USA unterliegt Amphetamin der gesetzlichen Kontrolle (Schedule-II-Drug). Hersteller/Vertreiber: Sigma Chemie, Deisenhofen (D-Amphetaminsulfat, DLAmphetaminsulfat, L-Amphetamin). 1. Houlihan WJ (1985). In: Ullmann’s Encyclopedia of Industrial Chemistry (Gerhartz W, Ed.), Vol.2A, Verlag Chemie, Weinheim 2. Osterloh J, Lee BL (1988) Amphetamines, Abused Drugs Monograph Series, Abbott Laboratories Diagnostics Division, Irving, Texas 3. Bastos M, Hoffman D ( l974) J Chromatogr Sci 12:269-280 4. Lho DS, Shin HS, Kang BK, Park J ( l 990) J Anal Toxicol 14:73-76 5. Foltz R, Fentiman A, Foltz R (1980) GC/MS Assays for Abused Drugs and Body Fluids Amphetamines; NIDA Research Monograph 32, Rockville, MD 6. Nakahara Y, Takeda Y (1988) Chromatographia 26:363-368 7. Mule S, Bastos M, Jukofsky D (1975) Clin Chem 21:81-86 8. Budd RD (1981) Clin Toxicol 18:299-316 Bei Bluthochdruck: Phenothiazine; a-adrenerge Rezeptorenblocker theoretisch ebenfalls sinnvoll; bei Hyperthermie: kühlende Maßnahmen (Eisbäder etc.).9 9. Ellenhorn MJ, Barceloux DG (1988) Medical Toxicology, Diagnosis and Treatment of Human Poisoning, Elsevier, New York Amsterdam Bei milder Erregung Diazepam (ValiumÒ) (5 bis 10 mg i.v. bei Erwachsenen; 0, 1 bis 0,3 mg/kg i.v. bei Kindern). In schweren Fällen wird Chlorpromazin (1 mg/kg bzw. 25 bis 50 mg bei Erwachsenen) vorgeschlagen; Anwendung birgt aber die Gefahr von Anfällen und Hypotonie. Haloperidol (2 bis 5 mg; i.m.) ist möglicherweise effektiver und sicherer.16 Die Anwendung von Droperidol (0,1 mg/kg; dabei max. 2,5 mg/min) wird ebenfalls beschrieben.17 Plötzliche Hypotonie, Atemdepression und dystonische Reaktionen stellen potentielle Komplikationen dar. Bei starken Psychosen: Vorsorge treffen, daß der Patient keine suizidalen Absichten ver- 11. Beyer KH (199l1) Biotransformation der Arzneimittel, Springer Verlag, Berlin Heidelberg 10. Wan SH, Matin SB, Azarnoff DL (1978) Clin PharmacoI Ther 23:585-590 12. Goodman Gilman A, Rall TW, Nies AS, Taylor P (Hrsg.) (l991) „Goodman and Gilman’s: The Pharmacological Basis of Therapeutics“, 8.Aufl., Pergamon Press, New York 13. Gunne L (1977) Effects of Amphetamines in Humans. In: Handbook of Experimental Pharmacology (Martin WR, Hrsg.), Vol.45, Springer Verlag, Berlin Heidelberg, S.247275 14. Fischman MW, CR Schuster (1982) Fed Proc 41:241-246 15. Gawin FH, Ellinwood EH Jr (I988) N Engl J Med 318:1.1731.182 16. Davis WM, Logston DG, Hickenbottom JP (1974) Toxicol Appl Pharmacol 29:397-403 17. Gary NE, Saidi P (1978) Am J Med 64:537-540