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Nummer 27/2015 (10.- 16. Juli 2015) Inhaltsübersicht METRIX – ZAHL DER WOCHE POLITIK Verhaftungswelle gegen Rechtsanwälte und Aktivisten SCO-Gipfel: China baut mit regionalen Partnern Parallelstrukturen in Zentralasien aus WIRTSCHAFT Korruptionsaffäre bei Tencent: Alibaba-Führungskraft in Haft Chinesischer Automarkt: niedriges Wachstum und weniger Absatz GESELLSCHAFT UND MEDIEN Der lange Weg zur Zwei-Kind Politik – Zu wenige Paare entscheiden sich für zweites Kind Keine Auslandsreisen für Chinas ethnische Minderheiten aus autonomen Regionen INNOVATION & UMWELT Smog im Griff? Tendenz positiv, aber Beijinger Werte verunsichern Technologie-Shoppingtour: Staatsunternehmen will USChipkonzern übernehmen MAD MERIX Gaokao-Prüfung für Ehen Seite 1 Seite 2 Seite 2 Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 5 Seite 6 Seite 7 Seite 7 METRIX – Die Zahl der Woche Um sieben Prozent ist das chinesische Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal 2015 gestiegen. Die Zahl überrascht zunächst nicht, denn sie liegt leicht über den Markterwartungen und entspricht zudem dem politisch vorgegebenen Wachstumsziel. EN: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/fruehaufsteher/zweifel-an-chinesischenwachstumszahlen-13703614.html 1 China Update Nr. 27/2015 (10.-16. Juli 2015) POLITIK Verhaftungswelle gegen Rechtsanwälte und Aktivisten In einer landesweiten Aktion haben die chinesischen Sicherheitsbehörden zwischen dem 10. und 12. Juli Dutzende Menschen festgesetzt. Betroffen waren Anwälte, Mitarbeiter von Kanzleien und Aktivisten. Nach Angaben der Hongkonger „Human Rights Lawyers Concern Group“ wurde der Großteil der insgesamt 106 einbestellten Personen am Abend des 12. Juli wieder freigelassen. Die Behörden werfen den betreffenden Personen vor, "kriminelle Vereinigungen" gebildet und "ernsthaft die öffentliche Ordnung gestört" zu haben. Die Anwaltskanzlei Fengrui steht im Zentrum der Ermittlungen. Der Chef der Kanzlei, Zhou Shifeng, gehört zu den bekanntesten Vertretern unter den Festgesetzten. Er hatte unter anderem die Mitarbeiterin der Wochenzeitung Die ZEIT, Zhang Miao, vertreten, die am 9. Juli nach neun Monaten Haft ohne Anklage freigekommen war. Unter den Festgehaltenen befindet sich auch die prominente Bürgerrechtlerin Wang Yu. Sie hatte u.a. die Verteidigung des mittlerweile zu lebenslanger Haft verurteilten Uighuren Ilham Tohti übernommen. Bis dato haben die Justizbehörden keine Beweise zur Erhärtung der Vorwürfe vorgelegt. Die Verhaftungswelle stellt somit die Versprechen der chinesischen Regierung auf den Ausbau von rechtstaatlichen Verfahren in Frage. Nur wenige Tage vor Beginn der Verhaftungswelle hatte der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses am 1. Juli das Gesetz für Nationale Sicherheit verabschiedet. Internationale Beobachter hatten deutliche Kritik an dem Gesetz geübt, weil es den Sicherheitsbehörden weitreichende Eingriffsmöglichkeiten in Bürgerrechte einräumt. ↑ EN: http://www.scmp.com/news/china/policies-politics/article/1838240/chinese-police-detain-scores-lawyers-andactivists CN: http://politics.people.com.cn/n/2015/0712/c1001-27290030.html SCO-Gipfel: China baut mit regionalen Partnern Parallelstrukturen in Zentralasien aus Auf dem 15. Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO, 上海合作组织) haben die Mitgliedstaaten eine Aufwertung ihrer Organisation beschlossen. Das Treffen fand im Anschluss an den jährlichen Gipfel der Staats- und Regierungschefs der BRICS-Staaten am 10. Juli in Ufa statt. Die Hauptstadt der russischen Teilrepublik Baschkortostan bot die Bühne für die Erweiterung der SCO. Die von den Mitgliedstaaten ratifizierte Resolution sieht vor, Indien und Pakistan bis zum Gipfel in Taschkent 2016 als Vollmitglieder in die Organisation aufzunehmen. Zudem werden Aserbaidschan, Armenien, Kambodscha und Nepal zu neuen Dialogpartnern der SCO. Inhaltlich verstärkte die SCO ihre Rolle in wirtschaftlichen Belangen. So soll die Organisation eine Plattform für die Koordination der von Russland initiierten Eurasischen Wirtschaftsunion (EEU) und der chinesischen Initiative zur Errichtung eines Seidenstraßenwirtschaftsgürtels werden. Sicherheitspolitisch beschlossen die Mitgliedstaaten ein Kooperationsprogramm für die Zeit von 2016 bis 2018. Dieses beinhaltet eine verstärkte Zusammenarbeit bei der Terrorismusbekämpfung und der Stabilisierung Afghanistans. Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping kündigte weitere Investitionen in 2 China Update Nr. 27/2015 (10.-16. Juli 2015) Zentralasien an, insbesondere in große Infrastruktur-Projekte und den Rohstoffabbau. Mindestens 16 Mrd. USD des 2014 eingerichteten 40 Mrd. USD schweren Seidenstraßen-Fonds sollen in der Region eingesetzt werden. Die Erweiterung und die inhaltliche Aufwertung der SCO unterstreichen Chinas Bestreben, parallele Strukturen und Organisationen zu den westlich-dominierten internationalen Organisationen zu schaffen. ↑ CN: http://www.chinanews.com/mil/2015/07-13/7401331.shtml EN: http://thebricspost.com/chinas-silk-road-wins-big-at-sco-summit/#.VaTLCvmypdd WIRTSCHAFT Korruptionsaffäre bei Tencent: Alibaba-Führungskraft in Haft Ein neuer Korruptionsskandal hat den chinesischen Internetsektor erfasst. Wie der Internetkonzern Tencent am vergangenen Donnerstag berichtete, läuft derzeit eine interne Untersuchung wegen Bestechlichkeit gegen mehrere Angestellte der Video-Sparte des Unternehmens. Nach eigenen Angaben ist die Geschäftsführung bei einer routinemäßigen internen Überprüfung auf die Korruption aufmerksam geworden. Besonders brisant: Einer der Beschuldigten, Liu Chunning (刘春宁), arbeitet inzwischen beim Rivalen Alibaba als Geschäftsführer von Alibaba Pictures. Die Polizei hatte Liu bereits Ende Juni in Gewahrsam genommen. Fraglich ist, ob Tencent interne Korruptionsuntersuchungen nutzte, um einem untreuen ehemaligen Angestellten und damit auch dem Konkurrenten Alibaba zu schaden. Gerade im Bereich Online-Unterhaltung herrscht erbitterte Konkurrenz. Hier kämpfen die beiden Konzerne mit harten Bandagen. Sowohl Tencent als auch Alibaba verneinten allerdings jeglichen Zusammenhang zwischen den Untersuchungen und ihren Geschäftstätigkeiten. Die in großem Stil umgesetzte Anti-Korruptionskampagne von Xi Jinping hat bislang nicht nur tausende Spitzenfunktionäre getroffen, sondern auch viele leitende Mitarbeiter von Privatunternehmen. Chinas Internetkonzernen haben in den letzten Jahren interne Untersuchungseinheiten aufgebaut. Im Mai entließ der Suchmaschinen-Gigant Baidu acht Mitarbeiter wegen nicht näher ausgeführter krimineller Handlungen. ↑ EN: http://www.forbes.com/sites/ywang/2015/07/10/senior-alibaba-executive-detained-in-corruption-probe CN: http://finance.chinanews.com/it/2015/07-13/7400410.shtml 3 China Update Nr. 27/2015 (10.-16. Juli 2015) Chinesischer Automarkt: niedriges Wachstum und weniger Absatz Quelle: Imagine China Chinas Automarkt kühlt schneller ab als erwartet. Der Chinesische Automobilverband (中国汽车工业协会, CAMM) hat mit Blick auf die Daten der ersten Jahreshälfte im Juni seine Prognose für das Umsatzwachstum in diesem Jahr von sieben auf drei Prozent gesenkt. In den ersten sechs Monaten verkauften die Automobilhersteller insgesamt 1,16 Millionen Pkws. Das ist ein leichter Anstieg der absoluten Verkaufszahlen um 1,4 Prozent. Im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2014 schrumpfte die Wachstumsrate allerdings um 6,9 Prozentpunkte. Das verlangsamte Umsatzwachstum trifft die deutschen Autobauer VW und BMW besonders stark. Das Joint Venture FAW-VW hat in der ersten Jahreshälfte insgesamt 540.000 Pkws von VW verkauft (minus 13,3 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014). Leicht besser als VW geht es BMW. Dieses Jahr hat BMW bisher 203.601 Pkws in China abgesetzt. Das ist zwar eine Steigerung um 2,5 Prozent, entspricht aber der niedrigsten Wachstumsrate seit zehn Jahren. Von diesem Abwärtstrend bisher nicht betroffen ist Mercedes-Benz. In der ersten Jahreshälfte hat das Unternehmen in China 160.000 PKWs verkauft. Das das entspricht einem Wachstum von 23 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr. Dieser Erfolg basiert vor allem auf dem guten Geschäft mit SUVModellen. Dieses Marktsegment ist in China in den letzten sechs Monaten um rund 45 Prozent gewachsen. ↑ CN: http://finance.sina.com.cn/chanjing/cyxw/20150713/110022669010.shtml EN: https://uk.finance.yahoo.com/news/china-market-rout-slowing-economy-022521651.html 4 China Update Nr. 27/2015 (10.-16. Juli 2015) GESELLSCHAFT UND MEDIEN Der lange Weg zur Zwei-Kind Politik – Zu wenige Paare entscheiden sich für zweites Kind 42.000 Paare haben in Beijing zwischen Februar 2014 und Mai 2015 ein zweites Kind beantragt. Knapp 39.000 Anträge wurden bewilligt. Dies gab die Kommission für Gesundheit und Familienplanung der Stadt Beijing (北京市卫生计生委) bekannt. Landesweit liegt die Zahl der Anträge bei 1,45 Millionen. Dies zeigt, dass sich bislang landesweit weniger Chinesen als erwartet für ein zweites Kind entschieden. Obgleich Beijing das angestrebte Ziel (von 54.000 Anträgen pro Jahr) bei weitem verfehlt, zeigt die Stadtregierung nur wenig Bereitschaft, die Geburtenpolitik grundsätzlich zu liberalisieren. Die Behörden belegen Paare, die sich ohne offizielle Genehmigung für ein Kind entscheiden, weiterhin mit hohen Strafzahlungen oder enthalten dem Kind eine offizielle Wohnsitzregistrierung (户口) vor. Ohne diese kann das Kind weder öffentliche Schulen besuchen, noch von anderen öffentlichen Dienstleistungen wie z.B. der Gesundheitsversorgung Gebrauch machen. In der Gesellschaft ist diese rigide Politik umstritten und es wurden wiederholt Fälle bekannt, in denen Eltern – zumeist vergeblich – versuchen, die Rechte ihrer Kinder vor Gericht einzuklagen. Die Lockerung der Ein-Kind Politik gehört zu den gesellschaftspolitischen Maßnahmen, die die chinesische Zentralregierung Anfang 2014 auf den Weg gebracht hatte. Sie erhofft sich, auf diese Weise der Überalterung der Bevölkerung entgegenzuwirken. ↑ CN: http://news.ifeng.com/a/20150714/44166592_0.shtml EN: http://news.xinhuanet.com/english/2015-07/14/c_134412059.htm Keine Auslandsreisen für Chinas ethnische Minderheiten aus autonomen Regionen Chinesen stellen im Ausland mittlerweile die größte Touristengruppe dar. Laut Angaben der staatlichen chinesischen Tourismusbehörde (国家旅游局) reisten im Rekordjahr 2013 knapp 100 Millionen Chinesen ins Ausland. Allerdings kann in China längst nicht jeder eine Auslandsreise antreten. Die USamerikanische Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) beschreibt in einem Bericht, der am 13. Juli erschienen ist, wie schwierig es für Angehörige ethnischer Minderheiten ist, einen Pass zu beantragen. Laut HRW habe die chinesische Regierung ein Zweiklassen-System (两层系统) bei der Beantragung von Reisepässen eingeführt. Während das Verfahren in den Provinzen, in denen vorwiegend Han-Chinesen leben, zügig vonstattengeht, sind die Aussichten einen Reisepass in den autonomen Regionen Tibet und Xinjiang zu erhalten verschwindend gering. Die chinesische Regierung betrachtet unkontrollierte internationale Reiseaktivitäten von Angehörigen ethnischer Minderheiten als Gefahr für die Bildung transnationaler Netzwerke. Diese könnten sich aus Sicht Beijings wiederum zu Keimzellen für terroristische Anschläge bzw. Unabhängigkeits- und Protestbewegungen entwickeln. ↑ EN: http://www.straitstimes.com/asia/east-asia/china-restricts-passport-issuance-for-tibetans-human-rights-watch 5 China Update Nr. 27/2015 (10.-16. Juli 2015) INNOVATION UND UMWELT Smog im Griff? Tendenz positiv, aber Beijinger Werte verunsichern PM 2.5-Werte in Beijing 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun 2014 Jul Aug Sep Okt Nov Dez 2015 Quelle: Städtisches Umweltschutzbüro Beijing Seit zwei Jahren versucht Chinas Regierung unter Hochdruck, den Smog aus den Städten zu vertreiben. Wie sich zeigt, erzielt sie dabei durchaus erste Erfolge. Der am Montag veröffentlichte Bericht des Umweltministeriums für Juni zur landesweiten Luftqualität bestätigt den positiven Trend: Die Luftqualität in 19 der 74 untersuchten Städte erfüllte die chinesischen Standards zu 100 Prozent. Vor einem Jahr lag diese Zahl erst bei fünf. Der Blick auf ganz China demonstriert: Die durchschnittliche Feinstaubbelastung ist im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Aufmerksamkeit erregten jedoch die PM 2.5-Werte aus Beijing: Entgegen des landesweiten Trends ist in Chinas Hauptstadt die Feinstaubbelastung im Juni deutlich gestiegen. Sie war mit 62μg/m3 um 10,7 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Die schlechten Juni-Zahlen deuten allerdings nicht auf ein Stocken der Anti-Smogmaßnahmen hin. Wie der bekannte Umweltaktivist Ma Jun (马军) feststellt, sind vor allem ungünstige Wetterbedingungen für den Anstieg im Juni verantwortlich. Besonders gute Wetterverhältnisse hatten im Vorjahresmonat zudem einen sehr niedrigen Wert von 56 μg/m3 ermöglicht. Über das gesamte erste Halbjahr 2015 konnte Beijing immer noch eine durchschnittliche Reduktion von 15,2 Prozent gegenüber 2014 verzeichnen. Trotz der insgesamt positiven Entwicklung steht die Anti-Smogpolitik weiterhin vor großen Aufgaben. Um das Ziel eines Jahresdurchschnitts von 60 μg/m 3 bis 2017 zu erreichen, muss Beijing die Feinstaubbelastung weiter deutlich reduzieren. Die angepeilten Ziele für Beijing und andere Städte liegen über dem chinesischen Richtwert von 35 μg/m3. Smog dürfte daher auch in den nächsten Jahren noch Chinas Städte beherrschen. ↑ CN: http://www.nbd.com.cn/articles/2015-07-14/929797.html EN: http://www.reuters.com/article/2015/07/13/us-china-pollution-idUSKCN0PN0PQ20150713 6 China Update Nr. 27/2015 (10.-16. Juli 2015) Technologie-Shoppingtour: Staatsunternehmen will amerikanischen Chipkonzern übernehmen Das chinesische Staatsunternehmen Tsinghua Unigroup plant nach Informationen des Wall Street Journal, den amerikanischen Chip Hersteller Micron Technology für 23 Milliarden USD zu übernehmen. Dies ist ein weiterer Schritt, um Chinas Chipindustrie wettbewerbsfähiger zu machen. Vor wenigen Wochen erst war das Joint Venture von Chinas größten Halbleiterhersteller SMIC mit dem amerikanischen Mobilchiphersteller Qualcomm vereinbart worden (siehe China Update 25/2015). Neben den Zugang zu fortschrittlichen Technologien geht es dabei auch im Falle von Micron Technology um die Erschließung ausländischer Märkte. Bisher hat kein chinesisches Unternehmen nennenswerte Schlüsseltechnologien in der Chip-Industrie entwickeln können. Micron Technology ist der fünftgrößte Konzern in der weltweiten Chip-Industrie und stellt Speicherchips und Halbleiter her, die in Smartphones, aber auch in der Verteidigungsindustrie Verwendung finden. Sollte es zu einem Abschluss kommen, wäre das die größte Geschäftsübernahme eines amerikanischen Konzerns durch ein chinesisches Unternehmen. Micron Technology hat das Übernahmenagebot bisher nicht offiziell bestätigt. Zudem müssen einem Verkauf aller Voraussicht nach sowohl amerikanische wie auch chinesische Regulierungsbehörden zustimmen. Einige Analysten gehen davon aus, dass amerikanische Behörden die Übernahme auf Grundlage von Sicherheitsbedenken verhindern werden. ↑ EN: http://www.wsj.com/articles/chinas-micron-bid-faces-great-wall-of-scrutiny-1436875622 CN: http://it.people.com.cn/n/2015/0715/c1009-27305586.html MAD MERIX Gaokao-Prüfung für Ehen Die landesweit gefürchtete Abschlussprüfung für Schüler der 12. Klasse scheint auch die Eltern vor eine schwere Prüfung zu stellen. So belegen neue Studien, dass nach Abschluss der dreitägigen Prüfungshölle die Scheidungsrate in China sprunghaft ansteigt. Offensichtlich möchten Eltern ihren Kindern die unangenehme Nachricht in der Prüfungszeit ersparen, um sie nicht vor dem wichtigen Termin abzulenken. Dabei geht es mitunter nicht nur um einige Tage oder Wochen – in denen die Eltern die Trennungsnachricht verheimlichen. In einem Fall hielten Eltern die Nachricht ganze fünf Jahre lang zurück, damit ihr Kind ohne Belastung lernen konnte. Da stellt sich doch die Frage, für wen Gaokao die „Hölle“ ist: Für die stressgeplagten Schüler oder ihre „harmonischen“ Eltern. ↑ EN: http://gbtimes.com/china/chinese-divorce-rates-peak-after-gaokao-exams Wenn Sie auch künftig das MERICS China Update erhalten wollen, bislang jedoch unseren Newsletter noch nicht abonniert haben, gehen Sie bitte auf unsere Webseite www.merics.org/Presse/Newsletter und nehmen sich kurz Zeit, das entsprechende Formular auszufüllen. Dann weisen wir Sie künftig jede Woche auf das neue MERICS China Update und den unregelmäßig erscheinenden MERICS China Monitor hin. ___________________________________________________________________ 7 China Update Nr. 27/2015 (10.-16. Juli 2015) © Mercator Institute for China Studies (MERICS) Dieser Newsletter fasst ausschließlich bereits veröffentlichte und frei zugängliche Medien und Nachrichtenartikel zusammen. 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