Blasmusik "rund um den Erdball" gekonnt geboten

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Blasmusik "rund um den Erdball" gekonnt geboten
Blasmusik "rund um den Erdball" gekonnt geboten
Geschrieben von: sch (Badische Zeitung)
Montag, den 08. Januar 2001 um 20:11 Uhr
Glänzender Einstand des neuen Dirigenten Hilger Honauer beim Neujahrskonzert des
Musikvereins
FRIESENHEIMOBERSCHOPFHEIM (sch). Der Musikverein Oberschopfheim lud am
Samstagabend zum musikalischen Höhe-punkt seines Vereinsjahres, dem
Neujahrs-konzert, in die Auberghalle ein. Premiere feierte dabei Dirigent Hilger Honauer,
der die Kapelle vor neun Monaten übernommen und in dieser relativ kurzen Zeit ein
unterhaltsames und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt hatte.
Der Konzertabend war in zwei Teile aufgegliedert. Der erste Programmteil widmete sich
Originalkompositionen aus dem Bereich der konzertanten Blasmusik und führte das Pub-likum
auf eine musikalische Reise rund um den Erdball. Der zweite Teil bestand aus Arrangements
bekannter Unterhaltungsmu-sik. Durch den ersten Teil führte Reinhard Lögler, durch den
zweiten Bruno Roth Das Konzert begann mit der Eröffnungsmusik "Music for celebration" des
vor allem für seine Filmmusik mehrfach ausgezeichneten Komponisten Dirk Brossé. Bei dem
folgenden Werk "Omisoka" versuchte der japani-sche Komponist Itaru Sakai die Atmosphäre
des Silvesterabends im Land der aufgehenden Sonne einzufangen. Neben schnellen, von
Synkopen durchsetzen Teilen, welche die Feierlichkeit darstellten, gab es auch einen
langsamen Zwischenteil, bei dem so-listische Saxophon- und Oboen- Melodien eine Stimmung
der Dankbarkeit und Besinn-lichkeit hervorriefen. Zwar klang die Komposition an sich eher
europäisch denn asiatisch, aber die verschiedenen Stimmun-gen wurden vom Orchester
gekonnt transportiert. Gleiches galt für die folgenden "Highlights from Exodus". Die Musik
Ernest Golds zu dem Film, der von der vergeblichen Flucht von 4500 Überlebenden des
Holocausts aus Frankreich nach Palästina erzählt, bestand aus einem
majestätischdramatischen Anfangsmotiv, welches am Ende wieder aufgegriffen wurde und
somit einen Rahmen um die balladenartigen Zwisch
enteile und einen orientalischen Tanz bildete. Teilweise ähnlichen Charakter besaß auch die
Komposition "Shirim" von Piet Swerts, welche gegensätzliche Stimmungen wie Freude und
Trauer in Tanz und Gesang der osteuropäischen jiddischen Kultur in stark voneinander
abgehobenen Teilen verarbeitete. Den Abschluß des ersten Teils bot die "Serenade for wind
band" von Derek Bourgeois, einem musikalischen Scherz in wechselnden Taktarten. Der zweite
Teil begann mit "Zarathustra 2000", einer Neubearbeitung von "Also sprach Zarathustra" von
Richard Strauss, die den klassischen Anfang beibehielt und einen Brückenschlag zum Funkrock
vollzog - symbolisch für die Gesamtkonzeption des Konzertabends. Das swingende
Posaunensolo "Lassus Trombone", gespielt von Michael Ackermann, Axel Gallus und Alois
Krämer, hob besonders das mit der Posaune unnach-ahmlich spielbare Glissando hervor. Auch
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Blasmusik "rund um den Erdball" gekonnt geboten
Geschrieben von: sch (Badische Zeitung)
Montag, den 08. Januar 2001 um 20:11 Uhr
bei "The Rose", dem Original von Bette Middler gesungenen Titelsong des Musikfilms über
Janis Joplin, standen sentimentale solistische Saxophonparts, gespielt von Bernd Mussler, im
Vordergrund. Danach übergab Hilger Honauer den Taktstock an Axel Gallus, um sich selbst
auch am Instrument vorzustellen. Sehr musikalisch und technisch virtuos spielte er leicht und
beschwingt am Xylophon und am Glockenspiel den "Czardas", den er eigens in dieser Form
umarrangiert hatte. Auf den Sonderapplaus hin gab er mit "Zirkus Renz" noch eine Zugabe.
Den Abschluss des Programmes bildete "Udo Jürgens live". Als Zugaben wurde das von
Showeinlagen durchsetzte "Marschkonfetti" ebenso geboten wie "Hootenanny", bei dem sich
die einzelnen Register vorstellten. Den Schluss bildete der Marsch "Hoch Heidecksburg".
Vorsitzender Roland Sunderer dankte abschließend allen Mitwirkenden und Beteiligten für
einen gelungenen Konzertabend, bei dem sowohl die Spielfreude der Aktiven als auch die gute
Stimmung des Publikums in der vollbesetzten Auberghalle spürbar waren.
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