Die Herbst-Ausgabe Oktober 2014 finden Sie hier

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Die Herbst-Ausgabe Oktober 2014 finden Sie hier
&
Wohnen
Ausgabe Oktober 2014
Leben
EIN MAGAZIN DER BERLINER MORGENPOST
HÄUSLICH
Leichtigkeit
leben
Schmetterling, Mops und
Qualle: Tierische Accessoires
halten Einzug in die Wohnung
Seite 6
HEIMELIG
Harmonische Natur- und
Grautöne vermitteln
Geborgenheit
Seite 8
HEISS
Neuer Küchentrend:
gleichzeitig kochen und backen
auf mehreren Ebenen
Seite 20
SieMatic am Leipziger Platz
LEBEN, WO ANDERE NUR KOCHEN
Immer näher rückt die Küche ins Zentrum des Wohnens. Kochen und genießen
– eingebunden in ein individuell inszeniertes Ambiente – bieten erholsame
Rückzugsmöglichkeiten aus der Hektik der Stadt und des Berufslebens.
Architekten und Projektentwicklern geplant
und ausgeführt. Auf Wunsch übernimmt das
SieMatic-Team auch die komplette Renovierung und Neugestaltung Ihrer Küche. Dazu
gehört die architektonische Planung und die
Ausführung aller Gewerke – von Trockenbau, Wasser- und Elektroinstallationen über
Bodenverlegung bis hin zu Malerarbeiten
mit einem eingespielten Team befreundeter
Handwerksbetriebe. SieMatic am Leipziger
Platz übernimmt die Gesamtleitung und
übergibt Ihnen fristgemäß Ihre perfekt funktionierende Küche.
SieMatic – als einer der führenden Premium-Hersteller – setzt weltweit Akzente und
hat diesen Trend von Anfang an mitgestaltet. Durch Küchenplanungen, die Funktionalität und Ästhetik intelligent verbinden und optische Akzente setzen, wird bei
SieMatic der fließende Übergang zwischen
Koch-, Ess- und Wohnbereich im „Lebensraum“ Küche neu interpretiert.
Ebenso in der Inneneinrichtung der Küchenschränke und Auszüge. Nicht nur Kochutensilien sind bestens organisiert – auch eine
Andock- und Ladestation für das Smartphone
oder eine Bluetooth-Anbindung an einen integrierten Bildschirm kommen dem permanent vernetzten Benutzer entgegen.
Ein Besuch im neu gestalteten Studio am
Leipziger Platz lohnt sich, auch wenn Sie
gerade keine neue Küche benötigen – ein
Cappuccino in einem inspirierenden Ambiente ist immer drin.
Auf rund 250 m2 können Sie die Produktpalette von SieMatic kennenlernen. Ob klassisch, modern, urban, puristisch oder ländlich – SieMatic steht für Stilvielfalt jenseits
von Designdiktaten und Konventionen. Inhaber Ingo Schütze und sein Team haben in
den letzten fünf Jahren zahlreiche anspruchsvolle Küchen im Großraum Berlin realisiert,
ebenso wurden herausragende Immobilienprojekte in enger Zusammenarbeit mit
Mehr Gestaltungsspielraum für Ihre Küche
INTERIOR DESIGN, NEU
DEFINIERT
NOCH NIE HAT ORDNUNG
schaffen so viel Freude gemacht: Die neue SieMatic
Innenausstattung ist ein ästhetischer Genuss – einzigartig in ihrer
Funktionalität und unverwechselbar in ihrer grafischen Optik.
Intelligente, zeitgemäße Ideen bieten neue, wertvolle Funktionen
für den „Lebensraum“ Küche. Die hochflexible Systematik erlaubt
eine Einteilung und Ausstattung der Schubkästen, wie sie
individueller nicht sein könnte.
Leipziger Platz 3 | 10117 Berlin | Telefon +49 (0)30.20 21 66 36
www.siematic-am-leipziger-platz.de
Öffnungszeiten:
Mo. - Fr.: 10 - 19 Uhr | Sa.: 10 - 14 Uhr und nach Vereinbarung.
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 3
EDITORIAL
Versuch’s mal mit
Gemütlichkeit ...
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
wann haben Sie das letzte Mal neue Möbel
gekauft oder eine Wandfarbe geändert? Rein
trendmäßig würden Sie mit Grau-Tönen (S.
8) richtigliegen, wäre da nicht dieser andere
starke Trend, der Individualität heißt und
eigentlich alles erlaubt. Verwirrend? Nicht
wirklich. Es kommt eigentlich nur darauf
an, sich das eigene Heim behaglich zu gestalten. Ursula Geismann, Trendanalystin
beim Verband der Deutschen Möbelindustrie
(VDM), spricht dabei von „Gemütlichkeit“.
Das Zuhause solle Geborgenheit vermitteln,
ein Ort sein, an dem man gern ankommen
will, durchatmen und einfach man selbst
sein kann.
Es geht nicht darum, andere zu beeindrucken,
sondern ums Wohlfühlen und um zwanglose Leichtigkeit. Dazu gehören eine warme,
aber dennoch zweckdienliche Beleuchtung,
Rückzugsecken, Platz für geselliges Beisammensein, wohnliche Badezimmer und Küchen.
Und die individuelle Note. Das kann eine
Fliese von den Großeltern sein, aber auch
ein Esstisch, an dem jeder Stuhl eine andere
Form oder Farbe hat.
Nebenbei: Möbelkauf ist Teamwork. Wer in
einer Partnerschaft lebt, kauft nach einer aktuellen Umfrage am liebsten gemeinsam ein
(47 Prozent). Rund 30 Prozent shoppen Bett
und begehbaren Kleiderschrank allein, weil
sie Single sind. Nur 13 Prozent der Deutschen
entscheiden allein, weil der Partner keine Lust
oder Zeit dazu hat.
Viel Spaß und jede Menge Inspiration wünscht
Ihnen die „Wohnen & Leben“-Redaktion
IMPRESSUM
Redaktion Sonderthemen, Axel Springer SE
Redaktionsleitung
Astrid Gmeinski-Walter
Redaktion Carola V. Pompetzki, Simone Jacobius
Mitarbeit Jens Kohrs
Produktion und Gestaltung Sylvio Murer
Titelfoto gettyimages
Leitung Vermarktung
Berliner Morgenpost Jan Schiller
Verkauf: Katrin Schmiedel
Verlag Berliner Morgenpost GmbH
Druck Heckel GmbH Nürnberg
Redaktionsschluss 8. Oktober 2014
Erscheinungstag 17. Oktober 2014
INHALT
Wohnen & Leben Herbst 2014
Online unter: www.morgenpost.de/wohnenundleben-magazin
Möbelhacking
Neuer Chic für Ikea-MöbelSeite 4
Tierliebe
Accessoires für Sofa und Schrank Seite 6
Behaglichkeit
Natur- und Grautöne vermitteln Sicherheit Seite 8
Upcycling
Vom Flugzeug-Trolley zum Barwagen Seite 10
Sound-Systeme
Klein, kabellos und leicht zu bedienen Seite 10
Kulturgut
Antike Baumaterialien integrieren Seite 12
Holz-Unikate
Sideboards aus Waldbäumen Seite 13
Fingerprint
Wenn die Tür ganz ohne Schlüssel aufgeht Seite 17
Notlösungen
Warum gibt es keine Taschen-Garderobe? Seite 18
Mittelpunkt
Der Esstisch als Zentrum des Familienlebens Seite 19
Nebendarsteller
Praktische und formschöne Hocker Seite 20
Multitalente
Die neuen Backöfen setzen auf Heißluft Seite 20
Smart Home
Haustechnik intelligent steuern Seite 22
Hochbetten
Traumhafte Kinder-Schlafstätten Seite 24
Badgefühl
Edles Holz für die Wanne und Co. Seite 26
4 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost
MÖBELHACKING
Neues für die
alten Schweden
Ikea-Möbel nach eigenen Wünschen umgestalten.
Blogs und Online-Shops helfen dabei. Einige Aufbauten
kommen auch aus Potsdam – ALEXANDRA BÜLOW
M
öbelhacking ist ein Begriff, der
nicht gerade auf einen zartfühlenden Umgang mit Stuhl,
Sofa, Regal oder Kommode
schließen lässt. Tatsächlich ist es meist
wenig rabiat: Möbelhacking meint den
Umbau oder das Umfunktionieren von
Möbeln nach eigenen Vorstellungen. Vor
allem Möbel von Ikea sind dafür beliebt.
Das schwedische Möbelhaus ist in den
meisten Ländern der Welt verbreitet. Da
hat der eine oder andere Besitzer von „Billy“ und „Brömma“ Lust, sein Möbelstück
ein wenig individueller zu gestalten.
KLEINE SCHÖNHEITS-OP
Mit neuen Füßen wirkt ein altes Sofa gleich frischer
(o.l., Saustarkdesign). Für Ikea-Sofas (u.l.: Klippan
solo bunt) und Sessel gibt es bei Saustarkdesign
passgenaue Bezüge und Hussen. Für den IkeaSchreibtisch Galant (M.) ließ Oliver Götze einen
Monitorständer bauen (New Swedish Design).
Rechte Seite: Flaschen-Regal Einschub
Kallax (o. l.), Mehrfach-Schubfach Billy (M. o.
und u.), Molger Handtuchhalter (u. l.), MalmBabybeistellbett (r.), alles von New Swedish Design
Lust war es weniger, die Oliver Götze
antrieb. Vor etwa vier Jahren stieg der
Maschinenbauingenieur aus seinem Job
als Verkaufsleiter für Werkzeugmaschinen in Indien aus, saß weiter aber oft an
seinem Schreibtisch – „Galant“ von Ikea.
Aus seinem Job war er es gewohnt, mit zwei
Bildschirmen zu arbeiten. „Den zweiten
Schirm stellte ich auf einen Karton, den
Laptop davor. Aber der Karton knickte
immer wieder ein“, erinnert sich Götze.
Von einem Tischler ließ er sich eine kleine
Bank für den Computer bauen. „Ich dachte
mir, dieses Problem haben bestimmt auch
andere – könnte es nicht ein Geschäftsmodell sein?“
Könnte nicht nur, das war es. Götze
wollte sowieso einen radikalen Schnitt
machen, zog von Stuttgart nach Potsdam,
suchte sich eine Tischlerei und Zulieferer
aus Thüringen und legte etwa ein Jahr
später im Juni 2011 mit seinem OnlineShop „New Swedish Design“ los. Einziges
Produkt: der Monitorständer „Desktopp“
für den „Galant“-Schreibtisch. Nach und
nach wurde das Sortiment erweitert.
Auch mithilfe von „externen Designern“: Jeder, der einen Zusatz für Ikea-
Möbel ausbaldowert hat, kann seine Erfindung bei New Swedish Design anbieten.
Ingenieur Götze und sein Team prüfen
es – und wenn es gefällt und funktioniert,
kaufen sie dem Designer das Urheberrecht
ab. Der Designer erhält eine monatliche
Provision. Ein Beispiel dafür ist „Trappsteg“, ein DVD- und Blue-Ray-Einsatz
für das Regal Expedit, erfunden von einer
Studentin aus Wien. Zum Sortiment gehören auch „Buxenvoll“, eine Wickelauflage
für die Kommoden Hemnes und Malm.
Oder auch „Kaltern“, ein Einsatz für die
Regale Expedit und Kallix – hier passen
Flaschen hinein oder auch zusammengerollte Handtücher.
Den wohl größten Fundus zum Ikeahacking hat Jules aus Malaysia in petto.
Die Bloggerin gab sich als Pseudonym den
Namen eines Ikea-Stuhls, und auf ihrer
Seite ikeahackers.net inspirieren sich die
Hacker gegenseitig: Wer Regal, Lampe
oder Schrank verändert hat, kann Jules
seine Idee schicken, sie prüft und stellt
sie auf ihre Seite. Hier kann man stöbern
und sich Ideen für holen. Und Ikea selbst?
Betrachtet die Hackerwut mit Wohlwollen.
Kein Wunder, das Tüfteln
an den Schweden-Möbeln ist
allerfeinste Werbung. „Das zeigt,
dass unsere Möbel für viele Menschen
attraktiv sind“, drückt es Andrea Lehnert
von Ikea Deutschland aus.
Nur in einem Punkt versteht das schwedische Möbelhaus keinen Spaß – wenn
es um die geschützte Marke geht. „Der
Markenname und das Logo dürfen nicht
von anderen kommerziell verwendet werden“, so Lehnert.
Daher ging Ikea gegen Jules mit einer
Abmahnung vor. Sie sollte den Domainnamen ikeahackers.net an Ikea übergeben
oder den Blog in eine nicht kommerzielle Seite umbauen. Sie finanzierte sich durch Werbeeinblendungen.
Allerdings brach nach dieser Aktion ein
Shitstorm über Ikea herein. Das Unternehmen zog sich zurück – erst einmal. Der
letzte Shitstorm ist schließlich gerade erst
überstanden, nachdem bekannt wurde, dass
Ikea das Regal Expedit durch das Regal
Kallix ersetzt.
Während sich andere aufregten, blieb
Oliver Götze nicht faul – er und sein Team
haben flugs ihre Regaleinsätze für Kallix
angepasst. Einem wahren Ikeahacker gehen
eben nie die Ideen aus.
NEUES OUTFIT FÜR BILLY & CO.
EIN- UND AUFSÄTZE Wickelaufsatz, Regaleinsatz, Geldquelle für Hobby-Designer:
www.new-swedish-design.de
BEZÜGE Online-Shop mit Blog, der passgenaue Bezüge und Hussen in mehr als 100
Stoffen für Sofas und Stühle von Ikea anbietet: www.saustarkdesign.com
IDEEN FINDEN Viele Ideen von einfach bis anspruchsvoll aus aller Welt für Ikea-Möbel:
www.ikeahackers.net abü
NEW SWEDISH DESIGN (6), INTER IKEA SYSTEMS B.V. (2), SAUSTARKDESIGN (2)
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 5
DAS KÖNNTE
IHNEN SO PASSEN.
Schöner wohnen mit maßgefertigten Möbeln.
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Unser Fachpersonal
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plant jeden Raum in 3D
Möbelsysteme
6 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost
ANIMALISCH
BRIEFKASTEN
Hier muss kein
Postbote mit
schlotternden
Knien die Briefe
verteilen, auch
wenn Eisbären,
Hundewelpen,
Kamele oder Füchse einen angucken. Auf den
Briefkästen im US-Stil der Firma Banjado (www.
banjado.com) prangen die unterschiedlichsten
Tiermotive (ab ca. 66 Euro). Wer niemanden
verschrecken möchte, wählt vielleicht lieber einen
Schmetterling oder Goldfische.
Der kleine
Tierfreund
Pflegeleichte Tierchen schmücken Kissen, Tapeten und
Co. Hund und Katz kann jeder, jetzt dürfen sie auch etwas
exotischer ausfallen – ALEXANDRA MASCHEWSKI
M
an muss weder Hund noch Katze besitzen, um sich
für diesen Trend zu begeistern: Tierische Accessoires
halten Einzug auch in Wohnungen, in denen Haustiere ausdrücklich verboten sind. Hirschgeweih und
Kuhfellteppich? Muss wirklich nicht mehr sein. Wir haben ein
paar neue Ideen für Freunde heimischer und exotischer Fauna
zusammengestellt.
STAND- UND WAND-DEKO
Die Vöglein aus Dolomitmarmor
schmücken die Wand (19 Euro),
die Quallen-Skulptur ist eher
etwas für Tisch und Sideboard
(39 Euro, beides BoConcept)
BANJADO (2), CHARLES & MARIE, BOCONCEPT (7), DE GOURNAY (2)
Die Sommersonne bändigen
Beschattung für den Wintergarten überzeugt in Temperaturtests
Wer seine Zeit im Hochsommer auf der Terrasse im eigenen Garten verbringt, hält es dort
oft nur eine Weile aus – oder flüchtet immer
wieder für ein paar Minuten in das Haus, um
sich abzukühlen. Weitaus komfortabler ist, sogar das ganze Jahr über, ein Wintergarten mit
dem passenden Sonnenschutz. Darin bleibt die
Temperatur angenehm – im Sommer entsteht
kein Hitzestau, im Winter kühlt der gläserne
Raum nicht zu stark ab. Zudem ist man gut vor
den Launen des Wettergottes sowie, was Allergiker freuen dürfte, vor dem Pollenflug sicher.
Als ideal für die Beschattung eines Wintergartens
haben sich die Aluminim-Rollläden der Firma
Schanz erwiesen. Gerade in Sachen Hitzeschutz
konnten sie überzeugen: Unabhängige Tests des
Rosenheimer Prüfzentrums für Bauelemente
belegen, dass die Wiga Star-Modelle nicht nur
Blendungen und Reflexionen verhindern, sondern
auch ideal dazu geeignet sind, Hitze aus dem
Sonnenzimmer herauszuhalten. Das Material
der Wahl, Aluminium, wirkt isolierend wie eine
Thermoskanne:
Es reflektiert die Strahlen der Sonne, bevor deren
Wärme die Luft hinter dem Glas erreichen und
erhitzen kann. So bleibt es schön kühl, selbst enn
draußen „Hundstage“ herrschen. Übrigens muss
bei der Beschattung mit Schanz-Rollläden niemand im Dunkeln sitzen, denn die Rollläden des
erfahrenen Herstellers sind, äußerst pfiffig, auf
individuellen Wunsch mit so genannten
Select-Profile-Lichtschienen mit lichtdurchlässiger Lochung versehen. Weitere Informationen
zu diesem Sonnenschutz nach Maß gibt es unter
www.rollladen.de
Schanz Rollladensysteme GmbH
Tel: 0800 / 92 91 - 100
Mail: [email protected]
www.rollladen. de
Klima und Schutz nach Maß!
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 7
KISSEN
Sind sie nicht entzückend, die Kissen der New
Yorker Marke Areaware (ab 28 Euro, www.
charlesandmarie.de)? Inspiriert wurden sie
von Original-Abbildungen aus den britischen
Enzyklopädien des 19. Jahrhunderts
SOLITÄRE
Kein Leinen- bzw. Käfigzwang sind für die Alu-Bulldogge
(59 Euro) und die Cody Vogel-Skulptur aus Ahorn-, Walnussund Akazienholz nötig (39 Euro, beides BoConcept)
KUSCHEL-TIERE
Mit Flamingo, Elefant und
Schmetterlingen kuschelt
man eher nicht – es sei denn,
sie sind auf diesen 43 x 43
TAPETEN
Zentimeter großen Kissen
Wer nach Tiertapeten sucht, der wird etwa in der
(je 49 Euro, BoConcept,
Tapeterie Melchior in Wilmersdorf (Blissestraße
www.boconcept.com)
50, www.melchior-farben.de) fündig. Besonders
luxuriöse, da handgemalte Varianten von de
Gournay (Fotos l. und o.) aus London findet man
bei www.tapeten-in-berlin.de.
Über 35x in Deutschland
und 12x in Berlin!
Wir habens …
Charlottenburg:
Friedrichshain:
Köpenick:
Prenzlauer Berg:
Reinickendorf:
Siemensstadt:
Wir könnens …
Kantstraße 52
Karl-Marx-Allee 90
Bahnhofstraße 14
Schönhauser Allee 125
Scharnweberstraße 6
Nonnendammallee/
Ecke Paulsternstraße
Spandau:
Klosterstraße 28
Steglitz:
Friedrich-Wilhelm-Platz 9
Tempelhof:
Sachsendamm/Alboinstraße
(Bauhaus, IKEA-Ausfahrt)
Wilmersdorf:
Lietzenburger Straße 53/
Ecke Joachimstaler Straße
Zehlendorf:
Clayallee 351
Berlin-Waltersdorf: Gewerbegebiet an der A 113,
Ausfahrt Grünau
(vis-á-vis IKEA)
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8 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost
SICHER FÜHLEN
Räume, die in harmonischen
Farbgruppen eingerichtet
sind, vermitteln Sicherheit und
Geborgenheit: Naturtöne bei
Cosman-Interior (o. l.) und bei D & T
Design (u. l.), in Grauabstufungen bei
Charme de Provence (o. r.) oder mit
TON IN TON
Heimelig und warm
Natur- und Grautöne verwandeln das Zuhause in eine „geschlossene
Wohlfühloase“ – ALEXANDRA MASCHEWSKI
D
as Traumhaus am Meer mag man
sich so vorstellen, irgendwo in
Skandinavien vielleicht. Als einen
Ort mit gemütlichen Sofas in
Grau oder in Beige, mit ebenso gestalteten
Wänden und Tischen, Schränken, Lampen
aus hellem Holz. Eine Oase, in der kein
Farbton die Harmonie stört und jeder
Kontrast mit Bedacht gewählt wurde. Wer
hat schon so ein Haus am Meer? Doch für
den Trend, Räume ganz in diesen soften
Tönen zu gestalten, begeistern sich immer
mehr Menschen. Und wer bei diesem Stil
an künstliche, ein wenig sterile KatalogWohnwelten denkt, der irrt. Elegant kann
auch behaglich sein.
„Diese Farbtöne strahlen eine gewisse
Ruhe und Stabilität aus – sie sind unaufgeregt, neutral und zeitlos“, sagt Sisse
Clemmensen von BoConcept, die die
Erstarkung dieses Trends in den Zeiten
der Finanzkrise beobachtete. „Die Verbraucher sehnten sich nach Sicherheit und
Beständigkeit.“
Auch Marc Neumann von Cosman
Interior ist überzeugt davon, dass die
Entscheidung für diese „klassische und
zeitlose Farbwelt“ viel mit dem Wunsch
zu tun hat, die eigene Wohnung in eine
geschlossene „Wohlfühloase“ zu verwandeln. „Beige- und Grautöne strahlen eine
heimelige Atmosphäre und Wärme aus.“
Die Welt von Cosman Interior besteht
ausschließlich aus Naturtönen beziehungs-
weise gedeckten Farben von Creme bis
Beige und Grau sowie Akzenten mit Silber,
Schwarz und Weiß. Worauf es ankommt,
erklärt Marc Neumann so: „Man sollte
immer Bereiche mit Kontrasten schaffen.“
Warum also nicht mal einen Raum mit
etwas dunklerer Wandfarbe streichen?
„Auch wenn oft angenommen wird, ein
Raum müsse hell gestrichen sein, damit
er größer aussieht, empfehlen wir häufig,
dunkle Farben zu verwenden, um damit
Gemütlichkeit zu schaffen.“ Seine Devise:
Sich ruhig einmal trauen!
Dass Grau nicht gleich Grau ist, betont
Stefanie Haenel von Charme de Provence
an der Fasanenstraße. „Der Trend der
Grautöne in Wohnbereichen kommt aus
Belgien. Die Belgier haben ein großes
Talent für viele Variationen von Grau und
Taupe.“ Matte Wand- und Lackfarben mit
vielen Pigmenten und Mineralien seien die
Grundlage für diesen Look. „Wichtig ist
es, Wandfarben, Möbel und Accessoires
auszuwählen, die hochwertig sind.“ Denn
auch graue Farben und schlechte Verarbeitung könnten schnell billig aussehen.
Besonders wichtig sei es, eine Farbe mit
ihrem Gegenstück zu kombinieren, zum
Beispiel Grüntöne mit Violett oder Braun
mit Blau.“ Solche Akzente lassen sich mit
„Diese Farbtöne strahlen eine gewisse
Ruhe und Stabilität aus“
Sisse Clemmensen, BoConcept
COSMAN-INTERIEUR, CHARME DE PROVENCE/STEFANIE HAENEL, PR/BOCONCEPT, D & T DESIGN
Kontrastfarbe bei BoConcept (u. r.)
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 9
EXPERTEN FÜR GEDECKTE FARBWELTEN
CHARME DE PROVENCE, In der Fasanenpassage, Fasanenstraße 29,
Tel. 030/25 35 99 19, Di.–Fr., 13–18 Uhr, Sbd., 12–16 Uhr, www.charme-de-provence.de
BOCONCEPT, u. a. im Stilwerk, Kantstraße 17, Tel. 030/20 00 42 20,
Mo.–Sbd., 10–19 Uhr, www.boconcept.com
COSMAN-INTERIOR, www.cosman-interior-shop.de
TIPP Kreidefarben von Painting the Past, www.paintingthepast.nl
turiert, sorgen für dezente Abwechslung.
Aber was, wenn es doch irgendwann einmal zu viel wird mit Beige und Grau?
„Aus meiner Erfahrung hat man davon
nie genug“, sagt Stefanie Haenel. Mit
der Zeit werde man sicherer und finde
seinen eigenen Stil. „Hat man einmal in
so einer behaglichen Atmosphäre gelebt,
dann möchte man es nicht mehr missen.“
Was schön dazu passt: raues Treibholz
und schillernde Muscheln, als Lampenfuß
vielleicht oder drapiert auf der Fensterbank. Fast wie im Haus am Meer eben.
KANN MAN
SICH IN TECHNIK
VERLIEBEN?
Vorwerk Deutschland Stiftung & Co. KG, Mühlenweg 17– 37, 42270 Wuppertal
farbigen Kissen und Plaids, aber auch mit
Lampen und Vasen setzen. Sisse Clemmensen von BoConcept ist da – typisch
skandinavisch – noch mutiger: „Akzente in
Gelb, Pink, Blau, Bordeaux, Lila und Weiß
passen perfekt zu einem harmonischen
Grundton in Beige oder Grau.“
Ein weiteres wichtiges Thema sei der
gezielte Materialmix. Wohnaccessoires aus
glänzendem Metall passen perfekt, aber
auch Naturmaterialien wie strukturiertes
Holz und Marmor sind kombinierbar.
Schöne Oberflächen, mal glatt, mal struk-
Neu
Der neue Kobold VR200 Saugroboter
lässt Herzen höher schlagen:
Nahezu berührungslos navigiert er selbstständig durch die Wohnung und saugt diese Bahn
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zugänglichen Stellen. Sie werden seine Sorgfalt lieben.
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10 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost
UPCYCLING
Zweite Chance
für Ausgemustertes
Aussortieren und Wegschmeißen sind out – wer wirklich kreativ ist,
der schenkt Gegenständen ein zweites Leben, indem er sie einfach
umfunktioniert oder umgestaltet. Upcycling lautet die Devise! Keine Idee, was das sein könnte? Im Internet tauschen sich Anhänger
dieses Trends lebhaft aus (www.weupcycle.com), und wer unter diesem Stichwort nach inspirierender Lektüre sucht, wird schnell beim
Buchhändler fündig. Hier drei Beispiele:
FLUGZEUG-TROLLEY
Pilot Tobias Nottebohm restauriert mit
sechs Mitarbeitern Flugzeug-Trolleys, die
ausgemustert wurden. Bei „VanDeBord“
wählt der Kunde zwischen etwa 70
Designs und Farben aus (ab 499 Euro).
Die VanDeBord-Trolleys landen meist
in privaten Wohnzimmern, Küchen oder
auch dem Badezimmer. Sehr beliebt sind
die mobilen Schränke inzwischen auch in
Arztpraxen und Apotheken.
www.vandebord.de
ÖLFASS
Sessel, Barschrank, Stehtisch
– im Barrel Store gibt man alten,
aber auch neuen Ölfässern die
Chance auf ein neues Leben in
Wohnzimmer oder Garten.
Der Preis beginnt bei 80 Euro.
www.barrel-store.com
LEUCHTREKLAME
VANDEBORD,KARTIQUE, PST PULVERBESCHICHTUNG
Ausgemusterte
Leuchtbuchstaben werden
immer häufiger dekorativer
Teil von Wohnungen (ab
99 Euro). „Wir beobachten
schon länger, dass nicht
mehr der einzelne Buchstabe
nach Hause kommt, sondern
ganze Wörter“, sagt Tibor
Hegewisch von Kartique.
www.kartique.de
V
or ein paar Tagen am Frühstückstisch. Mein
Mann will mich mit
wichtigen Infos zum Thema
„Sound der Zukunft“ versorgen.
Während aus dem Kinderzimmer der
CD-Player plärrt, fliegen zwischen Brötchen und Marmelade Worte herum wie
wireless, Airplay, streamen, MultiroomFunktion und Napster. Er ist begeistert,
ich bin verwirrt. Darf ich aber nicht zeigen,
weil mein Sohn sonst „Mama lebt bei den
Dinos“ sagt. Also schleiche ich heimlich
an den Computer, surfe, telefoniere und
finde Folgendes heraus:
Die Sound-Zukunft ist hochwertig,
leicht zu bedienen, kabelfrei und grenzenlos. Das Stichwort ist „Multiroom“.
Stellen Sie sich die klassische Familie vor:
Mama bereitet in der Küche das Essen und
hört dabei Black Metal, Papa lauscht der
Bundesliga-Übertragung, die Kinder entspannen in ihren Zimmern mit den Lieblings-Hörbüchern. Der Ton kommt überall
unsichtbar aus der Decke, Geräte sind nicht
zu sehen (die Basisstation wurde in der Garderobe versteckt),
DISKRET
alles wird gesteuert über eine
VERNETZT
App auf dem Familien-iPad.
Alle Geräte innerhalb
Später kommen Freunde,
einer Wohnung sind
Partystimmung. Ein Freund
kabellos verbunden,
will Johnny Cash hören? Kein
kleine Soundbars oder
Problem, der Streamingdienst
Lautsprecher fügen
im Internet verfügt über mehr
sich in die Einrichtung
als 20 Millionen Titel.
ein. Links oben ein
Wer hätte das gedacht,
iPadRetsina, es zeigt
nach den vielen Jahren mit
die Benutzeroberfläche
zerkratzten
Schallplatten
mit Songs auf einem
und Kassettenrekordern mit
iPad
Bandsalat? Dann kamen die
CDs und MP3. Das war die
Ära der Computer- und
Laptop-Musik. Dateien
wurden geraubt, kopiert und getauscht.
Krisenstimmung in
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 11
SOUND-SYSTEME
Eine App und 1000 Töne
der Musikindustrie. Plötzlich
trat Apple-Gründer Steve Jobs
auf die Bühne. Er erfand iTunes, verkaufte damit Musik über
das Internet und entwickelte den
iPod, dessen Produktion demnächst
ausläuft. Kein Wunder, denn die Zahl der
Smartphone-Besitzer (mehr als 40 Millionen in Deutschland, 2014) ist sprunghaft
angestiegen. Sie alle tragen eine eigene
kleine Musikanlage inklusive Musikdatenbank mit sich herum.
Nicht wenige von ihnen wünschen
sich einen guten Klang. „Zurzeit erobert
die Qualität den Markt Stück für Stück
zurück“, sagt Bettina Jönsson, PR & Media
Manager bei Woox Innovations, das unter
der Marke Fidelio hochwertige Audioprodukte verkauft. Die Ansprüche der Nutzer
sind gestiegen. „Da darf nichts ruckeln,
hängen oder leiern“, sagt Oliver Odenthal,
Geschäftsführer des Technik-Dienstleisters tectumhome (ab Ende Oktober in
Berlin, www.dievilla-berlin.de). Er setzt
auf das Soundsystem des Branchenführers
Sonos. Drei Jahre Arbeit steckte man dort
in die kinderleicht zu bedienende Software,
mit der sich bis zu 32 Zonen bedienen lassen
– damit lässt sich ein ganzes Schloss beschallen. Anbieter von Soundsystemen gibt
es viele, das Ziel ist immer das gleiche: auf
einfache, übersichtliche und schön designte
Art die ganze Welt ins Wohnzimmer holen.
PR-Frau Bettina Jönsson von Woox Innovations berichtet von einer interessanten
Entwicklung: „Ein neuer digitaler Trend
geht immer einher mit einem Schub der
analogen Medien.“ Die gute alte Langspielplatte ist nicht vergessen, Vinyl erlebt seit
Längerem eine Renaissance. Die Zukunft
aber gehört den Streamingdiensten im
Internet.
SONOS (2), PHILIPS (2)
Moderne Musikanlagen sind kaum noch zu sehen, einfach zu bedienen und bieten ein
nahezu grenzenloses Angebot – SYLKE HEUN
12 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost
TÜRKLOPFER
Bevor es Klingeln gab, wurde angeklopft, mit solch
GONDELPFÄHLE
dekorativen Türklopfern. Dazu die passenden
Ob Reagenzglas oder Bleistift – in den
Türgriffe (ges. bei Rainer W. Leonhardt)
umfunktionierten alten Goldelpfählen findet
GESCHICHTENSAMMLER
vieles seinen Platz (ges. bei „Die Möbelhauerei“)
Rainer Leonhardt ist Baustoffhändler und sammelt nicht
nur Fenstergriffe, Türklopfer und Badewannenfüße,
HISTORISCHE BAUELEMENTE
sondern auch die Geschichten dieser alten Gegenstände
Gruß aus vergangenen Zeiten
Antike Türbeschläge, alte Mauersteine und historische Hölzer werden wieder neu verarbeitet und erzählen ein Stück
Geschichte. Ein Thema für Individualisten, die Kulturgut schätzen – ALEXANDRA MASCHEWSKI
MASSIMO RODARI (2), DIE MÖBELHAUEREI (3)
E
in Türgriff aus einer Jugendstilvilla, bemalte Badezimmerfliesen
und vielleicht noch Dachziegel eines alten Bauernhauses – wer ein
denkmalgeschütztes Gebäude sanieren
möchte oder einfach Zitate aus vergangenen Zeiten liebt, der wird unweigerlich
den Weg zu einem Experten finden, der
mit historischen Baumaterialien handelt.
Nicht wenige finden den Weg zu Rainer W.
Leonhardt in Charlottenburg, der sich seit
fast 35 Jahren mit diesem Thema befasst.
„Früher handelte es sich bloß um eine
Tischlerei, die viel im Bereich der Denkmalpflege und Restaurierung zu tun hatte“,
erzählt der 63-Jährige. Die benötigten
Hölzer, Beschläge oder Glaselemente
bekam man nicht einfach im Baumarkt
nebenan. „In Baucontainern fanden wir
alte Fußböden und Treppenstufen, die
wir entnagelt und gesund geschnitten
haben. Unser Holzlager wurde so groß,
dass der Weg zum Handel nur logisch
war.“ Anfangs wurde man vor allem in
der eigenen Stadt fündig, später wurde der
Radius größer, und man beförderte schon
einmal ein komplettes Fachwerkgerippe
aus der Lüneburger Heide per Tieflader
nach Berlin. Bis vor drei Jahren gehörte
eine eigene „Abbauabteilung“ inklusive
Kran zum Unternehmen, die komplette
Gebäude zurückbaute. Rainer Leonhardt
hält heute regelmäßig Vorträge bei der
„Deutschen Stiftung für Denkmalschutz“.
Er liebt seine Arbeit, hat sogar Geschichte
studiert – doch zur „Schatzsuche“ möchte
er das, was er tut, nicht verklärt wissen.
Zu seinen Kunden gehören heute immer mehr Menschen, die vor allem bei der
Einrichtung eines Altbaus bewusst mit
ANSPRECHPARTNER
RAINER W. LEONHARDT
Schustehrusstraße 20–22,
Tel. 030/342 10 48,
www.rainer-w-leonhardt.de
HISTORISCHE BAUWERKSTÜCKE
Blumberger Chaussee 20 A, 16321
Bernau-Lindow, Tel. 03338/75 35 11,
www.historische-bauwerkstuecke.de
HISTORISCHE BAUELEMENTE
Bärenklauer Weg 2, 16727 Marwitz,
Tel. 03304/247 28 91,
www.historische-bauelemente.com
DIE MÖBELHAUEREI
Badstraße 33 A, Tel. 0176 / 78 03 19 90,
www.moebelhauerei.de
historischen Elementen spielen wollen.
„Ich versuche, ganz genau zu erfragen,
welche Teile passen könnten.“ Wie alt ist
das Haus? Wie sieht es aus? Wo steht es?
Manchmal läuft es auch umgekehrt. Da
kommen Berliner mit Fundstücken zu ihm,
bitten um seine Einschätzung. „Eine Dame
brachte Beschläge und Türklinken mit
Bienenkörben darauf. Nach eingehender
Recherche konnte ich ihr erzählen, dass ihr
Haus einmal im Besitz eines wohlhabenden
Honiggroßhändlers gewesen ist.“
Wie genau es Leonhardt mit jedem
Detail nimmt, beweist er wie viele seiner
Kollegen seit Jahren auch als Filmausstatter. Er hat Mauerziegel für „Der Pianist“
geliefert genauso wie Türbeschläge für
den Tolstoi-Film „The Last Station“, die
unbedingt so aussehen mussten, wie Türbeschläge an einem russischen Bahnhof
um 1880 eben aussahen.
Einen ganz anderen Umgang mit alten
Materialien hat Nicole Masseit von der Möbelhauerei in Wedding. Sie verarbeitet historische Gegenstände zu neuen Objekten.
In Kombination mit modernen Materialien
fanden 400 Jahre alte Eichenpfähle des
Berliner Stadtschlosses ebenso wie Briccole
aus Venedigs Lagunen und andere antike
Bauelemente zu neuen Formen. „Mit dieser
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 13
HOLZKUNST
Mein Freund, der Baum
TURMKASTEN
Nicole Masseit funktioniert auch alte
Turmkästen in Regale um
(ges. bei „Die Möbelhauerei“)
Umwandlung entsteht Objektmobiliar, das
den Geist und die Schönheit vergangener
Zeiten in sich trägt“, sagt Nicole Masseit.
Die Ausgewogenheit zwischen den historischen Wurzeln und einem zeitlos eleganten
Möbelstück stehe dabei im Vordergrund.
„Der Charakter der Objekte wird samt den
Erinnerungen, Geschichten und emotionalen Bindungen bewahrt.“ Meist entstehe
zuerst die Idee eines Möbels. Erst dann
folge die Suche nach dem Material auf
Flohmärkten oder im Internet, manchmal
gezielt, oft auch rein zufällig. „Gelegentlich
bringt der Kunde bereits ein Fund- oder
Familienstück mit, das im alltäglichen Leben keinen Platz mehr findet oder in der
ursprünglichen Funktion ausgedient hat.“
Abgesehen davon, dass schon in Nicole
Masseits Kindheit das Thema Weiterverwertung eine große Rolle gespielt hat, faszinieren sie die Bilder vergangener Zeiten,
die beim Anfassen der alten Materialien
entstehen. „Die Relikte erzählen Geschichten, die jedes Möbelstück zu einem Unikat
machen.“
Und so ist die Suche nach historischen
Bauelementen eben etwas für Individualisten. Für Menschen, die erkannt haben,
dass es nicht bloß um Einrichtung geht.
Sondern um Kulturgut.
die haben?“, so der Baum-Enthusiast. Mit
einer Sackkarre und einem Arm in Gips
transportierte er den Stamm ab, besorgte
sich eine Mini-Motorsäge und legte los.
„Da kamen tolle Bretter raus, ich habe
mir dann eine große Säge zugelegt“, so
Friedrich. 80 Bäume habe er im Jahr 1997
zersägt, um ein Verständnis für sie zu
bekommen, Maserungen kennenzulernen, zu erfahren, wie sich das Holz wellt,
wenn es trocknet, wie mit Astlöchern umzugehen sei. Die Robinie, so Friedrich,
sei ein dankbares Holz, Ahorn hingegen
äußerst schwierig zu beackern. Seine Bäume bearbeitet, hobelt und veredelt er per
Hand über Wochen und Monate. Das
rechtfertigt auch den Verkaufspreis. Der
Quadratmeter liegt zwischen 1500 und
3000 Euro. „Jedes Stück ist ein Unikat“,
sagt Friedrich. Mit einem Baum könnte
man ihm einen Traum erfüllen, mit einer Ahorn-blättrigen Platane. Friedrich
kennt deren innere Schönheit: ein feurigrötlicher Stamm, ein fast weißes Astwerk,
kurzum eine Heidi Klum unter den Bäumen. Manuela Blisse
Uniic, Werkstatt:
Buckower Chausee 116,
12277 Berlin-Marienfelde,
Tel. 68 05 36 12,
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UNIIC
C
hristian Friedrich ist ein BaumVersteher. „Ich sehe einen Baum
und will die innere Schönheit
entdecken“, sagt der Berliner.
Dass der Baum dafür sein irdisches Sein
beenden muss, ist kein Grund zur Sorge.
Im Gegenteil. Der 52-Jährige guckt sich
nur kranke Straßen- und Waldbäume in
Berlin und Umgebung aus, die etwa Fäule
im Stamm oder Ameisen in der Wurzel
haben.
Der Marienfelder baut Möbel und Skulpturen, vornehmlich (Konferenz-)Tische und
Sideboards. Dass er inzwischen weltweit
Kunden hat, liegt an Friedrich selbst. Er
ist ein Fanatiker im besten Sinne des Wortes. Und, wie er sagt, ein willensstarker
Draufgänger. Mit Mitte 20 packte er die
Koffer, ging nach Amsterdam. „Dort sah
ich, wie aus Grachtenhäusern Balken aus
dem 16. Jahrhundert rausgerissen und weggeworfen wurden“, erzählt er, „aus Berlin
holte ich meinen Kutter, sagte den Jungs,
schmeißt rauf, was ihr nicht braucht. Dann
habe ich eine Werkstatt eröffnet.“ Learning by Doing. „Tische, Einbauschränke,
Wickelkommoden, ich habe wie verrückt
getischlert und gut verdient“, so Friedrich.
Er baute Clubs wie das „Yaam“ oder „Sage“
mit aus. „Eines Tages hörte ich im Nebenhaus eine Motorsäge. Im Hof wurde
eine Kastanie gefällt. Ich fragte: Kann ich
UNIKATE Sideboards und Skulpturen, die der Marienfelder
Christian Friedrich baut, stammen vom Holz kranker Straßen- und
Waldbäume, im Bild ist ein Sideboard aus einer Schwarzpappel,
die im Tegeler Forst stand
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BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 17
E
r ist schon wieder weg. Wie viel Zeit
mag im Leben wohl die Suche nach
dem Haustürschlüssel kosten?
Dazu kommt das Wühlen, wenn
er ganz unten in der Tasche liegt. Und die
Extrafahrten, weil der/die Liebste sich
mal wieder ausgeschlossen hat. Ganz
zu schweigen von dem gestörten
Schlaf, wenn Teenager-Kinder
mitten in der Nacht klingeln,
weil ihr Schlüssel auf der
Party geblieben ist. Spätestens am Morgen danach stellt sich die Frage
nach einer Alternative.
Es gibt sie: Fingerprint.
Der Finger wird
zum Schlüssel. Einfach
draußen auf den Scanner gelegt, erkennt das
auf Biometrie basierende
System, wer vor ihm steht
– schon springt die Tür auf.
Niemand muss mehr nach
dem Schlüssel suchen. Niemand muss ihn vor dem Urlaub
zum Nachbarn tragen. Und niemand
muss das Schloss austauschen lassen,
wenn der Schlüssel geklaut wurde. Neben dem Scanner draußen neben der Tür
(manchmal ist er auch im Türgriff integriert) braucht das System eine Steuereinheit
im Inneren und ein Motorschloss. Diese
sogenannten Multitronic-Türen bieten
einen weiteren Sicherheits-Vorteil: Sie
schließen automatisch ab, sobald die Tür
ins Schloss fällt. Wer umrüsten, aber dafür
keine neue Tür kaufen möchte, kann den
Zylinder durch einen batteriebetriebenen
Funkzylinder ersetzen, das erspart nach-
TÜRÖFFNER
trägliches Verkabeln. In der Anfangszeit
der Fingerprint-Türöffner gab es manchmal aufgrund der Witterung Probleme bei
der Erkennung des Fingerabdrucks. Diese
Kinderkrankheiten sind inzwischen ausgeräumt. Nutzbar ist das System schon
von kleinen Menschen ab etwa
sechs Jahren. Die intelligente
Software lernt mit und erkennt
nicht nur größer werdende
Finger, sondern auch, ob
ein Finger „lebendig“
ist. Bei Silikonfingerabdrücken, Abdrücken
auf Tesafilm oder abgeschnittenen Fingern
bleibt die Tür geschlossen. Hochwertige Anlagen, beispielsweise von
Gira und Ekey (kosten
rund 500 Euro), arbeiten
mit Hochfrequenztechnologie, die die Struktur der
unteren Hautschichten abliest.
Damit sind dreckige Hände oder
Finger mit leichten Schnittverletzungen kein Problem mehr. Zur Sicherheit
sollte jeder Nutzer aber nicht nur einen,
sondern zwei bis fünf Finger von beiden
Händen einlesen lassen. Was bei einem
Speichervolumen von bis zu 99 Fingerdaten
(und mehr) durchaus möglich ist.
Und was ist, wenn der Strom ausfällt?
Passiert ja eher selten. Aber für den Fall
der Fälle hat die Tür zusätzlich ein ganz
normales Schloss mit einem Schlüssel,
der bei Freunden oder in der Tasche ganz
unten liegt – oder versteckt unter dem
Gartenzwerg.
Zeigt her
eure Finger ...
Einfach den Finger auf einen
Scanner legen und schon
kommt man ins Haus. Die neuen
Fingerprint-Systeme sind noch
sicherer – SYLKE HEUN
LEICHTER BEZAHLEN
DER FINGERABDRUCK
eines Menschen lässt sich nicht fälschen
oder kopieren und ist damit sicherer als
die Bank-PIN. Die ersten Unternehmen
beginnen das zu nutzen. Die Taxi-App
MyTaxi teilte gerade mit, ihren Nutzern
künftig die Bezahlung per Fingerabdruck
anzubieten. Genutzt wird dabei das
genen Jahr mit dem iPhone 5s eingeführt wurde. Nach der Fahrt wird keine
PIN mehr eingetippt, ein Stups mit dem
Finger reicht.
GETTYIMAGES
Apple-System Touch ID, das im vergan-
18 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost
„Designer, erhebt euch,
schenkt den Frauen eine
Taschengarderobe!“
Appell der Frauenwelt
AUFGEHÄNGT Taschenregale sind immer
noch Mangelware. Eines der wenigen
Aufbewahrungsmöbel für Taschen ist das Modell
„Iglu“ der Hongkonger Firma Rakku (l.). Die Firma
Schönbuch liefert zumindest zweckmäßige HakenAlternativen (o. und u.)
GARDEROBE
Schnöde Haken für
Luxustaschen
Für alles gibt es Regale und Schränke, aber nicht für Handtaschen.
Hier ist frau immer noch auf eigene Ideen angewiesen, entsprechende
Aufhängevorrichtungen zu schaffen – MANUELA BLISSE
RAKKU; SCHÖNBUCH (2)
E
ine neue Fendi kostet um die 1500
Euro, eine original „Kelly“ gut
das Doppelte. Das Ding, das ihnen Halt geben könnte, gerade
mal 15 Euro. Dafür stiehlt es den LuxusHandtaschen auch nicht die Schau: Bei
dieser Handtaschengarderobe handelt es
sich um einen höhenverstellbaren schmalen
Spanngurt mit Aufhängehaken, der an
jeder Tür befestigt werden kann (Wenko).
Dennoch ist dieses Band ein echtes
Fundstück, schließlich haben Frauen genau zwei Lieblingsaccessoires: Schuhe
und Handtaschen. Für Erstere gibt es den
Schuhschrank. Doch ein HandtaschenMöbel? Fehlanzeige. Die Taschen könne
man doch in einer Kommode oder einem
Schrank aufbewahren, heißt es, wenn man
bei Möbelherstellern wie Hülsta nachhakt.
Nächster Versuch: Üblicherweise gibt
man in der globalen Welt einen Suchbe-
griff ein und schwups, kann man sich vor
Onlineshops mit Produkt-Versprechen
nicht retten. Bei „Handtaschen + Aufbewahrung“ ist das Gegenteil der Fall.
Vielmehr scheint es, als müssten Clutch&-Co.-Trägerinnen und -sammlerinnen
in den Do-it-yourself-Bereich einsteigen.
Denn dazu gibt es im Netz jede Menge Foren und Blogs. Etwa bei www.stylefruits.de.
Mit „Haken an der Zimmertür“ hilft
sich eine Fashionista weiter, was für eine
andere jedoch zu einem „Dann brauchte ich
1000 Haken“-Problem führen würde. Von
den bayerischen „Schönbuch“-Designern
gibt es zumindest hübsche „Haken“-Alternativen. Eine Userin hängt ihre Taschen an
einem Kleiderständer auf. Da kann Wenko
mit einem Ständer samt HandtaschenHänge-Teleskopstange für eine Handvoll
Taschen weiterhelfen. Das würde vielleicht
die Foren-Besucherinnen, die ihre Schätze
„außen an Schubladenknöpfe hängen“,
beglücken.
Verzweiflung und Notlösungen auch
in den Foren der Frauen-Zeitschriften:
Im „Brigitte“-Forum sagt eine Leserin, sie
habe sich ein „Stoffteil gekauft, das man
in den Schrank hängen kann“.
Funktioniert man also nicht ein Regal
zum Taschenmöbel um oder lässt die Stücke aus feinstem Leder mit Designerlogo
in der Schublade verschwinden, scheint es
tatsächlich auf Haken und Leisten hinauszulaufen. Daher eine Bitte: Designer, erhebt
euch, schenkt den Frauen eine Taschengarderobe! Hübsches Vorbild könnte „Iglu“
sein, ein mobil einsetzbares Aufbewahrungselement der in Hongkong ansässigen
Firma Rakku (rakkudesigns.com), das fast
wie ein Kleinmöbel wirkt. „Nur leider“,
sagt Designerin Lori Quon, „haben wir
in Deutschland keinen Vertrieb.“
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 19
IM MITTELPUNKT
Ein Tisch für
jede Gelegenheit
MEHR ABWECHSLUNG
ZU JEDEM ESSTISCH gehören vier bis
sechs Stühle. Sehen sie alle gleich aus,
kann das schnell langweilig werden.
Der jüngste Trend: verschiedene Stuhl-
aktuell Tische mit elipsenförmiger Platte
auf den Markt. Ebenfalls im Trend liegt der
Stilmix. Holzbeine mit Glasplatte, Holzplatte mit Stahlbeinen, vieles ist möglich.
Grundsätzlich gilt für einen Esstisch:
Die Wege zu ihm müssen kurz, praktisch
und ohne Hindernisse sein. Er darf nicht
zu nah an der Wand stehen, das erzeugt
beim Betrachter ein Gefühl der Enge. Die
schmale Seite an eine Wand zu schieben,
sollte deshalb nur eine Notlösung sein. Und
er muss ausreichend groß sein. Nicht nur
Teller sollen Platz finden, sondern auch
weiteres Geschirr und Deko. Sie machen
den gesamten Essplatz erst zu dem, was er
sein soll – ein Ort zum Wohlfühlen und
Verbleiben.
Die Variablen bei einem Esstisch (Standardhöhe 74 bis 78 Zentimeter) sind seine
Form und das Material. Ein runder Tisch
fördert die Kommunikation, ein rechteckiger nutzt den Raum optimal aus, ein
quadratischer eignet sich am besten für
kleine Familien, an einen ovalen Tisch
passen viele Menschen. Die Leuchte über
dem Tisch sollte sich seiner Form anpassen.
Damit das Licht niemanden blendet, aber
auch die Sicht nicht behindert, empfiehlt
sich eine Höhe von etwa 60 Zentimetern
über dem Tisch.
Es empfiehlt sich immer, einen Esstisch vor dem Kauf auszuprobieren. Fühlt
sich seine Platte angenehm an? Besonders
wichtig ist das Verhältnis Stuhl zum Tisch.
Passt die Sitzhöhe? Zwischen der Sitzfläche und der Tischoberkante sind etwa 30
Zentimeter Spielraum optimal.
GUT GESPEIST an der
Essgruppe im Landhausstil
(Fashion for home, u. l.), auf den
bequemen Bänken der Gruppe
Belami von Brühl (o.), an der
modernen Essgruppe Cobold
(Fashion for home) oder auch
den farbenfrohen Sesseln mit
Retrocharme von FreiFrau (u. r.)
LOBERON (2), VITRA, FATBOY
E
r ist der Mittelpunkt. Wie die Planeten um die Sonne kreist alles
um ihn. Hier wird gegessen, gearbeitet, geredet, gespielt, gebastelt und werden Hausaufgaben gemacht.
In der Wohnung hat der Esstisch eine
Hauptrolle. Sein Platz findet sich meist
öffentlichkeitswirksam zwischen Küche
und Wohnraum. Das macht ihn zu einem
wichtigen Element. Wirkt der Esstisch
einladend, strahlt diese Stimmung bis in
die hinterste Ecke der Wohnung.
In den vergangenen Jahren dominierten
massive Modelle aus altem Holz. „Das verändert sich zurzeit“, sagt Tina Türkis vom
Unternehmen car-Möbel. Die neuen Tische wirken durch dünnere Platten, leicht
gerundete Ecken oder sich verjüngende
Beine eleganter. Nach Jahren unter dem
Motto „eckig, praktisch, gut“ kommen
modelle und ein bunter Farbenmix.
BRÜHL; FASHION FOR HOME (2); SITZMÖBELMANUFAKTUR FREIFRAU
Der Esstisch ist häufig der Mittelpunkt des Familienlebens.
Sein Outfit wird nun eleganter – SYLKE HEUN
20 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost
SITZMÖBEL
Locker auf’m Hocker
Die Hocker-Welt ist wahrlich
vielfältig, wie die zwei Modelle
von Loberon (ganz oben),
der „Butterfly Stool“ von
vitra (Mitte) und fatboys
„Baboesjka“ (unten) beweisen
KÜCHE
Alles
heiße Luft
Die neuen Backöfen nutzen ihren Raum optimal aus
und machen gleichzeitiges Backen und Braten auf bis
zu vier Ebenen möglich – MANUELA BLISSE
CLEVER UND NÜTZLICH
BACKEN Weil jetzt die Jahreszeit zum Backen beginnt,
lohnt es sich gleich doppelt, den Vorrat an Backformen um
Originelles zu ergänzen. Beispielsweise gibt es immer mehr
3-D-Backformen, mit denen sich etwa Geburtstagstorten
(design-3000.de) oder Minihäuschen (Konstantin Slawinski) in einem Stück backen lassen. Zudem kann mit neuen
Backformen auch getrickst werden: Brauchte man fürs
Waffelbacken einst ein Waffeleisen, funktioniert das heute
auch im Ofen, mit der entsprechenden Waffelbackform aus
Silikon (Lékué, u. a. über design-3000.de)
VERSTECKEN Platzsparer und Technikfreunde dürften am
EVOline BackFlip große Freude haben, der Anfang November auf den Markt kommt. Unter einer dünnen Platte auf der
Arbeitsfläche verbirgt sich eine praktische Steckdose für
die Küche (ca. 136,50 Euro, www.evoline.com): Einfach mit
dem Finger antippen, schon dreht sie sich – und offenbart
zusätzlich auch noch einen USB-Anschluss.
NEFF, EVOLINE, SIEMENS (2), DESIGN-3000.DE (2), KONSTANTIN SLAWINSKI
NIMM PLATZ
Die Frage ist rhetorisch, aber sie trifft es:
„Was gibt es Schöneres, als die Füße auf
einem gemütlichen Hocker hochzulegen?“,
sagt Christian Bühring, Geschäftsführer
des Nürnberger Onlineshops Loberon.de.
Auch in puncto Optik ist das Kleinmöbel
nicht zu unterschätzen: Hocker wollen
beachtet werden, präsentieren sich etwa
wagemutig in orientalischer Pouf-Manier,
als gepolsterter Sitzsack aus Teppichstoff
oder Sitzquader aus recycelten Canvasund Sari-Stoffen. Seien die Kunden bei
Sofas eher konservativ, verhielten sie sich
beim Hocker viel mutiger, sagt Bühring.
Zumal ein Hocker keine Investition fürs
Leben ist.
Auch im Onlineshop sitzclub.de, dem
größten deutschen Händler für den Sitzsack „fatboy“, spielen passende Hocker eine
große Rolle. „Die ersten waren aus Nylon,
inzwischen werden auch Baumwollstoffe
verarbeitet“, sagt Bastian Sille. Bei den
Formen haben sich die Designer richtig
ausgetobt. „Das Modell ‚avenue second
parc‘ ist ein fester Styroporblock, den man
zu ganzen Lounge-Sitzlandschaften zusammenstellen kann. Und unser neuester
‚concrete seat‘-Hocker ist vom Bauhaus
inspiriert“, erklärt Sille.
Auch den Spieltrieb befriedigt die SitzAblage: Manche Hocker lassen sich sogar
übereinanderstapeln, wie die abwaschbaren Quader des schwedischen Familienunternehmens Blåstation, die Heuballen
nachempfunden sind. Oder sie lassen sich
rollen, wie die Korkhocker der Möbeldesign-Marke vitra (shop.vitra.com). Dann
allerdings sollte man den Hocker vor dem
Setzen in eine aufrechte Position bringen
– zur eigenen Sicherheit. Manuela Blisse
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 21
MULTITALENTE
In den neuen Backöfen von Neff (links) lassen sich
mehrere Ebenen gleichzeitig nutzen, genau wie im
vernetzungsfähigen IQ700 von Siemens (rechts).
Platzsparend ist auch die versenkbare Steckdose
von EVOline (siehe Kasten)
S
pätestens wenn pünktlich zum Martinstag am 11. November wieder ein Gänsebraten aufgetischt werden soll,
stehen selbst die engagiertesten Hobbyköche vor einem
echten Problem. Das kiloschwere Federvieh offenbart: Es
fehlt an Platz im Ofen. Auch deshalb versuchen die KüchengeräteDesigner, den vorhandenen Raum zum Braten und Backen besser
zu nutzen.
Dabei steht „heiße Luft“ im Fokus, wie etwa der neue Backofen IQ700 zeigt, den Siemens auf der Ifa präsentierte. „Die
4-D-Heißluft ermöglicht gleichzeitiges Backen auf bis zu vier
Ebenen“, sagt Roland Hagebucher, Geschäftsführer der SiemensElectrogeräte GmbH. Auch andere Hersteller machen der Luft
Dampf. Bosch zum Beispiel bringt im Dezember die BackofenSerie 8 auf den Markt – ebenfalls mit 4-D-Heißluft: „Durch ein
neuartiges Lüfterrad, das abwechselnd in beiden Richtungen
rotiert, wird die warme Luft besonders gleichmäßig im Ofen
verteilt“, sagt Bosch-Sprecherin Astrid Zászló. Das sorge
dafür, dass der Koch für ein überzeugendes Ergebnis, anders
als bisher, nicht mehr mühsam die richtige Einschubhöhe
recherchieren müsse. „Es wird immer das beste Resultat
erzielt, unabhängig davon, welche der vier Ebenen gewählt
wird“, sagt Zászló.
Optimale Brat- und Backergebnisse erzielt auch, wer mehrere
Ebenen gleichzeitig nutzt. Das erleichtert die Zubereitungen ungemein, und da ist es nicht verwunderlich, dass sich auch andere
Hersteller mit ähnlichen Techniken als „Luftikusse“ einer neuen
Generation beweisen. „Wir haben die CircoTherm-Funktion
weiter verbessert, um gezielt heiße Luft um das Gargut zu führen
und sie nicht einfach zu verwirbeln“, sagt Vera-Helena Ullrich
von Neff. Ein neues Lüftrad ändere regelmäßig die Drehrichtung
und sei mit einem leistungsstärkeren, besonders leisen Motor
ausgestattet. Eingesetzt wird die Technik in der neuen PremiumBackofenreihe der „MegaCollection“, die Neff ebenfalls für das
Jahresende angekündigt hat.
Trotz der gleichzeitigen Zubereitung mehrerer Speisen in einem
geschlossenen System soll der Gaumen später nicht durcheinanderkommen. „Die Gefahr der Geschmacksübertragung besteht
nicht“, versichert Vera-Helena Ullrich. Ein Grund mehr, einmal
die praktischen, stapelbaren Auflaufformen auszuprobieren, die
beispielsweise bei design-3000.de zu haben sind. Und weil das
Brutzeln zwar Spaß macht, anschließend aber das verpönte Sauber-
machen des Ofens ansteht, gibt es auch dafür praktische Lösungen:
Der iQ700 von Siemens etwa ist mit der Selbstreinigungshilfe
„active-Clean“ ausgestattet. „Durch Pyrolyse werden bei der automatischen Selbstreinigung auch hartnäckige Verschmutzungen
beseitigt“, beschreibt Karin Stengele von Gaggenau Hausgeräte
das i-Tüpfelchen der neuen Öfen.
ANDERS BACKEN
Mit 3-D-Formen entstehen Torten in
einem Stück. Und bei der Kuchenform
von Konstantin Slawinski werden die
Soll-Schnittstellen gleich eingebacken
22 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost
HAUS DER ZUKUNFT
Vernetzte Helfer können heute schon große Teile der Haustechnik steuern und die
Heizung regeln. Das erhöht den Komfort und die Sicherheit. Allzu große EinsparVersprechen allerdings sind mit Vorsicht zu genießen – JENS KOHRS
Smart
gesteuert
D
ie Aussicht ist verlockend: Bis
zu 31 Prozent Energieeinsparung sollen beim Heizen drin
sein – möglich gemacht durch
Tado, eine Heizungssteuerung per Smartphone-App. Stolz verweisen die Firmengründer auf eine Studie des Fraunhofer-Instituts:
Da ihre App durch die Ortungsfunktion des
Handys erkennt, wenn die Bewohner abwesend sind, können demnach bis zu 24 Prozent
Heizenergie gespart werden – weil Tado die
Heizung dann absenkt. Werde zusätzlich
die Wettervorhersage einbezogen, seien
weitere sieben Prozent drin – weil das
System bei gutem Wetter die Sonne
die Wohnung erwärmen lässt.
EINE APP
FÜRS GANZE HAUS
STEUERZENTRALE Dass auch Google und
Apple die Haussteuerung für sich entdeckt haben, könnte der Idee des Smart Home neuen
Schwung geben. Der Internetkonzern etwa hat
Nest übernommen, einen Hersteller vernetzter
Thermostate, und Apple ist mit HomeKit an
den Start gegangen: Es gehört zum neuesten
Betriebssystem iOS8 und ist eine Steuerzentrale, mit der sich die gesamte Technik im Haus
vernetzen lässt.
VOLLAUTOMATISCH Zwar steckt HomeKit
noch in den Kinderschuhen, doch bald soll
statt verschiedener Apps und Fernbedienungen für Musik, Heizung, Rollläden, Kühlschrank
und Klimaanlage nur noch eine einzige App
nötig sein. Dann startet das vollautomatische
ORTUNGSFUNKTION
Haus zum Beispiel automatisch die Lieblings-
Die Tado-App erkennt, wenn kein Bewohner mehr
musik, wenn man draußen im Wagen vorfährt ...
im Haus ist, und regelt die Heizung entsprechend
Tado funktioniert nach Firmenangaben
mit fast allen Heizungen – in Einfamilienhäusern mit Öl, Gas oder Wärmepumpe
sowie in Wohnungen mit Etagenheizung.
An einer Variante für Heizkörper in Mietwohnungen mit Zentralheizung oder Fernwärme werde gearbeitet, erklärt Stefanie
Sedlak. Monatlich verkaufe das Münchner
Unternehmen mehrere Tausend seiner
„Connector Kits“, die Heizung, Internet
und Smartphone miteinander verbinden,
sagt die Tado-Sprecherin und belegt damit
einen deutlichen Trend: Auf dem Markt
der Haussteuerung tut sich was, und die
Möglichkeiten kennen kaum Grenzen.
Fenster, die sich bei Regen von selbst
schließen, Sensoren, die das Licht schalten, Rollläden, die sich senken, um die
Wohnung vor Hitze oder Auskühlung
zu schützen, oder eben die Heizung – im
Smart Home lässt sich alles automatisieren und zentral steuern, meist auch via
Smartphone oder Tablet.
In der Profivariante übernimmt ein
sogenanntes „Bussystem“ die Steuerung
der Haustechnik. Bei dieser aufwendigeren
Installation – ideal für Neubauten und
bei Sanierungen – ist der herstellerübergreifende Standard KNX am weitesten
verbreitet. Er existiert seit Jahrzehnten
und funktioniert erwiesenermaßen, aber
er hat seinen Preis: Ein typisches Einfamilienhaus nur auf die Verlegung entsprechender Leitungen vorzubereiten, verteuert
die Elektroinstallation beispielsweise um
rund 2000 Euro. Günstiger sind funkgestützte Systeme oder Varianten, die mit
der Powerline-Technik über die normale
Stromleitung kommunizieren.
Solche Do-it-yourself-Lösungen kann in
der Regel jeder selbst
unkompliziert installieren – „eine gewisse
technische Affinität allerdings vorausgesetzt,
schließlich wird man
schnell zum Administrator seines Zuhauses“,
warnt Ingrid
Pilgram vom
Zentralverband Elektrotechnik- und
„Die Technik kann
älteren Menschen
helfen, länger
selbstständig zu leben“
Karl-Gerhard Haas, Technikjournalist
UNTER KONTROLLE
Viele Funktionen der Gebäudetechnik lassen
sich über großflächige Bildschirme und
häufig auch über das Smartphone oder einen
Tablet-PC steuern
Elektronikindustrie (ZVEI). Die QiviconPlattform etwa verbindet Apps und Geräte
verschiedener Hersteller und ist auch im
Energie-Shop von Vattenfall zu haben.
Die Schaltzentrale „Home Base“ kostet
199 Euro, Fensterkontakte, Thermostate
und Dimmer gibt es ab 29,95 Euro pro
Stück. Über Funk-Zwischenstecker können zudem viele vorhandene Geräte in
das Heimnetzwerk eingebunden werden.
Genau wie bei den Konkurrenten –
RWE SmartHome, HomePilot von Rademacher und HomeMatic von ELV zum
Beispiel – müssen nicht extra Kabel verlegt
und Wände aufgerissen werden. Denn
Qivicon und Co. halten über Funk Kontakt
zu den angeschlossenen Geräten. Auch
deshalb kommen sie gerade für Mieter eher
infrage. „Zudem lassen sie sich auch nach
einem Umzug einfach weiterverwenden“,
betont Ingrid Pilgram: „Professionelle
Systeme dagegen bieten deutlich mehr
Funktionen, einen höheren Automatisierungsgrad, und sie sind robuster.“
Glaubt man den Anbietern, lässt sich
durch die smarten Helfer einiges an Energie sparen. Individuell programmierte Szenarien legen zum Beispiel fest, dass das
Badezimmer morgens angenehm warm
ist, ohne dass die Heizung die ganze Nacht
durchpowern muss. Und wer Sensoren
einbaut, erreicht, dass die Heizkörper geöffnete Fenster und Türen erkennen und
sich dann automatisch herunterregeln.
Auch Jalousien und Rollläden können so
automatisch auf die Wetterlage reagieren.
Gerade in Sachen Energieeinsparung ist
Karl-Gerhard Haas allerdings skeptisch.
„Bei hohen Spar-Versprechen wäre ich
sehr vorsichtig“, sagt der Technikjournalist und Co-Autor des Buches „In sieben
Schritten ins eigene Haus“ (Stiftung Warentest, 34,90 Euro): „Gerade Altbauten
müssen konstant geheizt werden, damit die
Wände nicht auskühlen. Sonst macht das
Aufheizen die Ersparnis wieder zunichte.“
Auch ZVEI-Expertin Pilgram dämpft
die Erwartungen: „Die Vernetzung kann
Sparpotenzial ergeben, aber der Umfang
hängt von vielen weiteren Faktoren wie
Verglasung, Dämmung, Art der Heizung
und dem Zustand des Gebäudes ab.“
Vor allem in Privathaushalten sei die
Komfortsteigerung das bessere Vernetzungsargument, ist Haas überzeugt. Auch
in Sachen Sicherheit sieht er Potenzial. „Zudem kann die Technik älteren Menschen
helfen, länger selbstständig im eigenen
Haus zu leben.“ In jedem Fall rät er zu
offenen Systemen und warnt vor Insellösungen einzelner Hersteller.
Grundsätzlich gilt: Der Markt ist mittlerweile extrem unübersichtlich. Wer Wohnung oder Haus vernetzen will, sollte sich
genau überlegen, welche Funktionen er sich
wünscht, und dann das passende System
auswählen. Michael Krödel, Professor an
der Hochschule Rosenheim und Spezialist
für Gebäudeautomation und -technik, ist
vom Siegeszug intelligenter Haussteuerung
jedenfalls überzeugt: „Heute können wir
uns ein Leben ohne Internet nicht mehr
vorstellen. Morgen gilt das auch für die
Automation in Räumen und Gebäuden.“
GETTYIMAGES, TADO, ZVEH/SCHILDHEUER
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 23
24 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost
FARBE BEKENNEN
Klebe-Kunst
Der Stuhl sieht grau und langweilig aus?
Der Tisch ist völlig verkratzt? Karolin
Leyendecker verwandelt alte Möbel in bunte Hingucker. „Möbel verrückt“ heißt ihr
kleines Hamburger Unternehmen, über das
sie recht einzigartiges Kunsthandwerk anbietet: Mit Geschenkpapier, Briefmarken,
Stadtplänen, Landkarten oder Zeitungen
gibt die Künstlerin gebrauchten Objekten
ein neues originelles Gesicht und rettet
sie so vor dem Sperrmüll – neudeutsch
„Upcycling“. Fingerfertigkeit ist gefor-
dert, wenn sie das Papier mit einer Portion
Kleister auf das Möbel aufbringt und es
später mit Klarlack versiegelt. Bis zu sechs
Lackschichten trägt sie auf und macht das
Werk damit haltbar. Auf die Idee, Gegenstände auf diese Art zu verschönern, kam
sie durch Buchbinder-Seminare. „Da hatte
man immer so unglaublich viel Verschnitt“,
sagt die Künstlerin. Die farbigen Papierschnipsel sammelte sie und fertigte daraus
ihr Erstlingswerk: Ein alter Waschtisch
der Uroma trägt jetzt ein buntes PapierKleid. Außer Holzmöbeln verziert sie auch
Objekte aus Metall, Steingut, Keramik
und Porzellan. Mit einem speziellen Leim
schafft sie es, selbst auf diesen Oberflächen
Papier anzubringen. „Ich bin da sehr erfinderisch“, sagt Leyendecker über sich selbst.
Auch so kleine Dinge wie Armreifen oder
Kosmetik­schachteln verschönert sie, und
selbst großflächige Küchenfronten oder
Kneipentheken tragen inzwischen ihre
Handschrift. Leyendecker fertigt originelle Kunststücke auch nach Wunsch. ren
www.moebelverrueckt.de
KINDERZIMMER
Höher
WANDKUNST
STYLE YOUR CASTLE, MOEBELVERRUECKT.DE
Tapeten selbst gestalten
Die traumhafte Bucht des letzten KaribikUrlaubs, ein selbst gemaltes Bild oder doch
lieber das neugeborene Enkelkind? Mit den
Create-it-yourself-Tapeten können WandTattoos, Wall-Prints oder Fototapeten frei
nach eigenem Geschmack gestaltet werden.
Der Ärger über Baumarkt-Tapeten, die
ein tolles Muster haben, aber farblich gar
nicht ins Zimmer passen, gehört damit der
Vergangenheit an.
Die neue Tapete, erstmals auf der diesjährigen Photokina vorgestellt, bietet unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten. Zuerst
wird das Grunddesign gewählt, über den
Tapeten-Designer können dann grafische
Elemente, Textbestandteile oder eigene Fotos am heimischen Computer hochgeladen
werden. Alles ist kinderleicht miteinander
kombinierbar und im Designprogramm als
Vorschau sichtbar, sodass man sich seine
Wand hinterher auch gut vorstellen kann.
Quer gestreift in Blau-Weiß, üppige
Goldornamente, verspielte Blümchen
oder stringente Muster fürs Büro. Nicht
nur Muster und Farben, sondern ganze
Bildstrecken über mehrere Tapetenbahnen
sind möglich. So kann eine Zimmerwand
leicht zum Kunstobjekt werden. Gedruckt
wird auf original Marken-Tapetenpapier,
geliefert wird innerhalb von fünf Werktagen. Ein Meter selbst gestaltete Tapete
ist ab 2,99 Euro zu bekommen.
Die Create-it-yourself-Tapete „Wallution“
ist beispielsweise unter:
www.style-your-castle.de erhältlich. sip
THOMAS DURNER, ALTA MEUBELEN, DE BREUYN
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 25
Z
gelegt
Für viele Kinder sind Hochbetten
ein Traum – Spielwelten, die
mitwachsen und auch Platz für
Übernachtungsbesuch bieten –
ALEXANDRA MASCHEWSKI
wischen Kinderwagen und Schreibtisch ist das
Hochbett sicher das Produkt, auf dessen Kauf junge Eltern besonders viel Zeit verwenden. Während
Kinder schon leuchtende Augen bekommen, weil sie
an die abenteuerlichen Spielmöglichkeiten denken, geht es den
Eltern vor allem um das Thema Sicherheit und die Frage, ob das
Bett später unkompliziert in ein Jugendbett umgebaut werden kann.
Auch deshalb steht Flexibilität für Jörg de Breuyn weit oben. Der Chef des gleichnamigen
Kindermöbelherstellers (www.debreuyn.de) weiß, dass ein Hochbett zunächst einmal
rund zwei Quadratmeter mehr Platz bringt: „Bei der durchschnittlichen Kinderzimmergröße von neun Quadratmetern ist das nicht zu verachten“, sagt de Breuyn. Allerdings
müsse die Höhe der Liegefläche zum Alter des Kindes passen. Beispielsweise gebe es
halbhohe Spielbetten mit hohem Geländer für Kinder ab
drei Jahren. In dem Alter werde das Babybett ohnehin
zu eng, Klettern sei angesagt, und Rollenspiele beginnen: „Das ist der ideale Zeitpunkt, ins Hochbettleben
GUTE ARGUMENTE
zu starten.“ Kinder bis sechs oder sieben Jahre sollten
allerdings unbedingt ein hohes Schutzgeländer am
SPIELEN Besonders attraktiv seien BetBett haben, damit sie nicht herunterfallen.
Geht es nach den Eltern, wird meist ein „mitwachten mit Kletterseil, Sprossenwand oder
sendes“ Bett gewählt, das sich später bequem an die
Häuschen, sagt Bettenspezialist Jörg de
Bedürfnisse eines Schulkindes oder Teenagers anpassen
Breuyn, „denn Kinder nehmen bei Betten
lässt, etwa durch Integration eines Schreibtisches (bei
in erster Linie die Spielaspekte wahr“.
De Breuyn ab ca. 1200 Euro). Das beliebteste Modell
der Firma Alta (www.my-fantasyroom.de) ist ein HochSCHULEN Das sei auch für die Eltern ein
bett, dessen unterer Teil an eine Hütte erinnert. „Ideal
mögliches Plus, da der Nachwuchs seine
für Logiergäste ist die Integration einer Bettcouch in
Aktivitäten auf einen Raum konzentrieren
ein Hochbett. Mit praktischen Stahlbügeln steht das
und gleichzeitig sein motorisches Können schulen könne.
Logierbett im Handumdrehen auf gleicher Höhe“,
sagt Klaasje de Jong von Alta.
Er weiß, dass die kleinen Kunden meist auch bestimmte Farb-Vorstellungen haben. „Für Jungen sind die
Farben White Wash, Anthrazit und Kiesel beliebt, und für Mädchen wählt man in der
Regel Weißtöne.“ Träume in Blau und Rosa werden dagegen bei Annette Frank wahr.
Bestseller der Münchner Firma sind das Ritterburg- und das Schlossbett – mit fast 3000
Euro sind sie allerdings auch die absolute Luxusversion eines Hochbettes.
Eltern, die modernes Design lieben, werden sich für das Modell „upndown“ des
Architekten Thomas Durner (www.durner.nl) begeistern können. Er hat ein Hochbett für Geschwisterkinder entwickelt, das aus zwei Einzelbetten besteht, die einfach
umgedreht werden können (zusammen ab 2160 Euro). Die Leiter ist ebenso integriert
wie praktische Abstellflächen. Und auch wer sich ein vollkommen individuelles und
auf den Raum abgestimmtes Hochbett anfertigen lassen möchte, findet die passenden
Fachleute (z. B. www.hochbett-berlin.de).
Zu viele Gedanken sollte man sich am Ende aber doch nicht machen, meint Jörg de
Breuyn: „Jedes Kind kann durch seine
Fantasie auch ein schlichtes Hochbett in die Spielwelt seiner Wahl
verwandeln.“
HAUPTSACHE FLEXIBEL
Sei es das moderne Design von Thomas
Durner (oben), das Hüttenmodell von Alta
oder das Baumhausbett von De Breuyn
(unten) – Kinder denken bei Hochbetten
vor allem an die abenteuerlichen
Spielmöglichkeiten. Zudem ist ein Hochbett
ein beliebter Rückzugsort
26 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost
BADEZIMMER
Auf dem
Holzweg
Richtig eingesetzt, verwandelt Holz langweilige
Nasszellen in Wohlfühloasen – und sorgt zudem noch für
ein gutes Raumklima – SYLKE HEUN
W
„Holz ist ein tolles Material.
Es strahlt nicht nur Wärme aus,
sondern wirkt auch antibakteriell“
Christian Voss, Tischlermeister
ZUBER AUS LÄRCHE
Die Wanne „Ofurò“ der Designer Matteo Thun und Antonio
Rodriguez wird aufwendig in einer kleinen Manufaktur hergestellt.
Die Toilettendeckel „John & Mary“ aus hellem Buchenholz
(ganz oben) stammen von Luigi Ferrario & Studio Rapsel. Die
Badezimmermöbel von Christian Voss dagegen (unten) haben eine
bewegte Vorgeschichte: Sie waren ursprünglich Baugerüste
RAPSEL (2), ZERGIEBEL/VOSS
ohnlich soll es sein, das moderne Badezimmer. Ein
Ort, an dem auch die Seele gestreichelt wird – mit
warmem Holz an den Wänden, als Möbel oder Dekostück. Moment mal, Holz? Das quillt doch sofort
auf, bekommt hässliche Wasserflecken und schimmelt schnell,
oder? „Ganz im Gegenteil“, sagt Tischlermeister Christian Voss,
„Holz ist ein tolles Material für das Badezimmer. Es strahlt nicht
nur Wärme aus, sondern wirkt antibakteriell und sorgt für ein
gutes Raumklima, weil es feuchte Luft schnell auf- und langsam
wieder abgeben kann.“
Einige Grundregeln sollten allerdings befolgt werden. So gilt es,
dauernden und direkten Wasserkontakt zu vermeiden. Luftfeuchte
und Spritzwasser sind dagegen kein Problem. Im Bad kann Holz
in roher Form, aber auch mit Lack, Öl oder Wachs behandelt
genutzt werden. Behandeltes Holz vereinfacht die Reinigung,
„allerdings hat sich Holz ohne Oberflächenschutz als langlebiger
erwiesen“, sagt Christian Voss. Ganz wichtig sei richtiges Lüften,
am besten in der Variante Stoßlüften.
Holzböden oder eine mit Holz verkleidete Wand strahlen ebenso
Behaglichkeit aus wie ein Waschtisch oder ein Handtuchhalter
(z. B. massivum.de). Ein echter Hingucker ist der Badezuber
„Ofurò“ aus sibirischer Lärche (Rapsel, Preis auf Anfrage), auch die
hölzernen Klo- und Bidetbrillen „John & Mary“ haben Charme.
Trotzdem sollte immer darauf geachtet werden, nur Akzente zu
setzen, sonst stellt sich schnell das Sauna-Feeling ein. Grundsätzlich harmonieren Holz und Edelstahl gut, ebenso wie Holz im
Zusammenspiel mit Weiß und Grau. Und Kreativität zahlt sich
immer aus: Christian Voss etwa nutzt gebrauchte Gerüstbohlen
aus Fichte und Tanne (www.charakterstueck.de). Sechs Jahre lang
war das Holz draußen ganzjährig der Witterung und Bauarbeiten
ausgesetzt – das hat es robust gemacht und Spuren hinterlassen,
beschreibt Voss: „Wir schleifen den Dreck weg, ziehen die Nägel
raus und bauen damit individuelle Möbel.“
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