Die Herbst-Ausgabe Oktober 2014 finden Sie hier
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& Wohnen Ausgabe Oktober 2014 Leben EIN MAGAZIN DER BERLINER MORGENPOST HÄUSLICH Leichtigkeit leben Schmetterling, Mops und Qualle: Tierische Accessoires halten Einzug in die Wohnung Seite 6 HEIMELIG Harmonische Natur- und Grautöne vermitteln Geborgenheit Seite 8 HEISS Neuer Küchentrend: gleichzeitig kochen und backen auf mehreren Ebenen Seite 20 SieMatic am Leipziger Platz LEBEN, WO ANDERE NUR KOCHEN Immer näher rückt die Küche ins Zentrum des Wohnens. Kochen und genießen – eingebunden in ein individuell inszeniertes Ambiente – bieten erholsame Rückzugsmöglichkeiten aus der Hektik der Stadt und des Berufslebens. Architekten und Projektentwicklern geplant und ausgeführt. Auf Wunsch übernimmt das SieMatic-Team auch die komplette Renovierung und Neugestaltung Ihrer Küche. Dazu gehört die architektonische Planung und die Ausführung aller Gewerke – von Trockenbau, Wasser- und Elektroinstallationen über Bodenverlegung bis hin zu Malerarbeiten mit einem eingespielten Team befreundeter Handwerksbetriebe. SieMatic am Leipziger Platz übernimmt die Gesamtleitung und übergibt Ihnen fristgemäß Ihre perfekt funktionierende Küche. SieMatic – als einer der führenden Premium-Hersteller – setzt weltweit Akzente und hat diesen Trend von Anfang an mitgestaltet. Durch Küchenplanungen, die Funktionalität und Ästhetik intelligent verbinden und optische Akzente setzen, wird bei SieMatic der fließende Übergang zwischen Koch-, Ess- und Wohnbereich im „Lebensraum“ Küche neu interpretiert. Ebenso in der Inneneinrichtung der Küchenschränke und Auszüge. Nicht nur Kochutensilien sind bestens organisiert – auch eine Andock- und Ladestation für das Smartphone oder eine Bluetooth-Anbindung an einen integrierten Bildschirm kommen dem permanent vernetzten Benutzer entgegen. Ein Besuch im neu gestalteten Studio am Leipziger Platz lohnt sich, auch wenn Sie gerade keine neue Küche benötigen – ein Cappuccino in einem inspirierenden Ambiente ist immer drin. Auf rund 250 m2 können Sie die Produktpalette von SieMatic kennenlernen. Ob klassisch, modern, urban, puristisch oder ländlich – SieMatic steht für Stilvielfalt jenseits von Designdiktaten und Konventionen. Inhaber Ingo Schütze und sein Team haben in den letzten fünf Jahren zahlreiche anspruchsvolle Küchen im Großraum Berlin realisiert, ebenso wurden herausragende Immobilienprojekte in enger Zusammenarbeit mit Mehr Gestaltungsspielraum für Ihre Küche INTERIOR DESIGN, NEU DEFINIERT NOCH NIE HAT ORDNUNG schaffen so viel Freude gemacht: Die neue SieMatic Innenausstattung ist ein ästhetischer Genuss – einzigartig in ihrer Funktionalität und unverwechselbar in ihrer grafischen Optik. Intelligente, zeitgemäße Ideen bieten neue, wertvolle Funktionen für den „Lebensraum“ Küche. Die hochflexible Systematik erlaubt eine Einteilung und Ausstattung der Schubkästen, wie sie individueller nicht sein könnte. Leipziger Platz 3 | 10117 Berlin | Telefon +49 (0)30.20 21 66 36 www.siematic-am-leipziger-platz.de Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 10 - 19 Uhr | Sa.: 10 - 14 Uhr und nach Vereinbarung. BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 3 EDITORIAL Versuch’s mal mit Gemütlichkeit ... Liebe Leserinnen, liebe Leser, wann haben Sie das letzte Mal neue Möbel gekauft oder eine Wandfarbe geändert? Rein trendmäßig würden Sie mit Grau-Tönen (S. 8) richtigliegen, wäre da nicht dieser andere starke Trend, der Individualität heißt und eigentlich alles erlaubt. Verwirrend? Nicht wirklich. Es kommt eigentlich nur darauf an, sich das eigene Heim behaglich zu gestalten. Ursula Geismann, Trendanalystin beim Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM), spricht dabei von „Gemütlichkeit“. Das Zuhause solle Geborgenheit vermitteln, ein Ort sein, an dem man gern ankommen will, durchatmen und einfach man selbst sein kann. Es geht nicht darum, andere zu beeindrucken, sondern ums Wohlfühlen und um zwanglose Leichtigkeit. Dazu gehören eine warme, aber dennoch zweckdienliche Beleuchtung, Rückzugsecken, Platz für geselliges Beisammensein, wohnliche Badezimmer und Küchen. Und die individuelle Note. Das kann eine Fliese von den Großeltern sein, aber auch ein Esstisch, an dem jeder Stuhl eine andere Form oder Farbe hat. Nebenbei: Möbelkauf ist Teamwork. Wer in einer Partnerschaft lebt, kauft nach einer aktuellen Umfrage am liebsten gemeinsam ein (47 Prozent). Rund 30 Prozent shoppen Bett und begehbaren Kleiderschrank allein, weil sie Single sind. Nur 13 Prozent der Deutschen entscheiden allein, weil der Partner keine Lust oder Zeit dazu hat. Viel Spaß und jede Menge Inspiration wünscht Ihnen die „Wohnen & Leben“-Redaktion IMPRESSUM Redaktion Sonderthemen, Axel Springer SE Redaktionsleitung Astrid Gmeinski-Walter Redaktion Carola V. Pompetzki, Simone Jacobius Mitarbeit Jens Kohrs Produktion und Gestaltung Sylvio Murer Titelfoto gettyimages Leitung Vermarktung Berliner Morgenpost Jan Schiller Verkauf: Katrin Schmiedel Verlag Berliner Morgenpost GmbH Druck Heckel GmbH Nürnberg Redaktionsschluss 8. Oktober 2014 Erscheinungstag 17. Oktober 2014 INHALT Wohnen & Leben Herbst 2014 Online unter: www.morgenpost.de/wohnenundleben-magazin Möbelhacking Neuer Chic für Ikea-MöbelSeite 4 Tierliebe Accessoires für Sofa und Schrank Seite 6 Behaglichkeit Natur- und Grautöne vermitteln Sicherheit Seite 8 Upcycling Vom Flugzeug-Trolley zum Barwagen Seite 10 Sound-Systeme Klein, kabellos und leicht zu bedienen Seite 10 Kulturgut Antike Baumaterialien integrieren Seite 12 Holz-Unikate Sideboards aus Waldbäumen Seite 13 Fingerprint Wenn die Tür ganz ohne Schlüssel aufgeht Seite 17 Notlösungen Warum gibt es keine Taschen-Garderobe? Seite 18 Mittelpunkt Der Esstisch als Zentrum des Familienlebens Seite 19 Nebendarsteller Praktische und formschöne Hocker Seite 20 Multitalente Die neuen Backöfen setzen auf Heißluft Seite 20 Smart Home Haustechnik intelligent steuern Seite 22 Hochbetten Traumhafte Kinder-Schlafstätten Seite 24 Badgefühl Edles Holz für die Wanne und Co. Seite 26 4 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost MÖBELHACKING Neues für die alten Schweden Ikea-Möbel nach eigenen Wünschen umgestalten. Blogs und Online-Shops helfen dabei. Einige Aufbauten kommen auch aus Potsdam – ALEXANDRA BÜLOW M öbelhacking ist ein Begriff, der nicht gerade auf einen zartfühlenden Umgang mit Stuhl, Sofa, Regal oder Kommode schließen lässt. Tatsächlich ist es meist wenig rabiat: Möbelhacking meint den Umbau oder das Umfunktionieren von Möbeln nach eigenen Vorstellungen. Vor allem Möbel von Ikea sind dafür beliebt. Das schwedische Möbelhaus ist in den meisten Ländern der Welt verbreitet. Da hat der eine oder andere Besitzer von „Billy“ und „Brömma“ Lust, sein Möbelstück ein wenig individueller zu gestalten. KLEINE SCHÖNHEITS-OP Mit neuen Füßen wirkt ein altes Sofa gleich frischer (o.l., Saustarkdesign). Für Ikea-Sofas (u.l.: Klippan solo bunt) und Sessel gibt es bei Saustarkdesign passgenaue Bezüge und Hussen. Für den IkeaSchreibtisch Galant (M.) ließ Oliver Götze einen Monitorständer bauen (New Swedish Design). Rechte Seite: Flaschen-Regal Einschub Kallax (o. l.), Mehrfach-Schubfach Billy (M. o. und u.), Molger Handtuchhalter (u. l.), MalmBabybeistellbett (r.), alles von New Swedish Design Lust war es weniger, die Oliver Götze antrieb. Vor etwa vier Jahren stieg der Maschinenbauingenieur aus seinem Job als Verkaufsleiter für Werkzeugmaschinen in Indien aus, saß weiter aber oft an seinem Schreibtisch – „Galant“ von Ikea. Aus seinem Job war er es gewohnt, mit zwei Bildschirmen zu arbeiten. „Den zweiten Schirm stellte ich auf einen Karton, den Laptop davor. Aber der Karton knickte immer wieder ein“, erinnert sich Götze. Von einem Tischler ließ er sich eine kleine Bank für den Computer bauen. „Ich dachte mir, dieses Problem haben bestimmt auch andere – könnte es nicht ein Geschäftsmodell sein?“ Könnte nicht nur, das war es. Götze wollte sowieso einen radikalen Schnitt machen, zog von Stuttgart nach Potsdam, suchte sich eine Tischlerei und Zulieferer aus Thüringen und legte etwa ein Jahr später im Juni 2011 mit seinem OnlineShop „New Swedish Design“ los. Einziges Produkt: der Monitorständer „Desktopp“ für den „Galant“-Schreibtisch. Nach und nach wurde das Sortiment erweitert. Auch mithilfe von „externen Designern“: Jeder, der einen Zusatz für Ikea- Möbel ausbaldowert hat, kann seine Erfindung bei New Swedish Design anbieten. Ingenieur Götze und sein Team prüfen es – und wenn es gefällt und funktioniert, kaufen sie dem Designer das Urheberrecht ab. Der Designer erhält eine monatliche Provision. Ein Beispiel dafür ist „Trappsteg“, ein DVD- und Blue-Ray-Einsatz für das Regal Expedit, erfunden von einer Studentin aus Wien. Zum Sortiment gehören auch „Buxenvoll“, eine Wickelauflage für die Kommoden Hemnes und Malm. Oder auch „Kaltern“, ein Einsatz für die Regale Expedit und Kallix – hier passen Flaschen hinein oder auch zusammengerollte Handtücher. Den wohl größten Fundus zum Ikeahacking hat Jules aus Malaysia in petto. Die Bloggerin gab sich als Pseudonym den Namen eines Ikea-Stuhls, und auf ihrer Seite ikeahackers.net inspirieren sich die Hacker gegenseitig: Wer Regal, Lampe oder Schrank verändert hat, kann Jules seine Idee schicken, sie prüft und stellt sie auf ihre Seite. Hier kann man stöbern und sich Ideen für holen. Und Ikea selbst? Betrachtet die Hackerwut mit Wohlwollen. Kein Wunder, das Tüfteln an den Schweden-Möbeln ist allerfeinste Werbung. „Das zeigt, dass unsere Möbel für viele Menschen attraktiv sind“, drückt es Andrea Lehnert von Ikea Deutschland aus. Nur in einem Punkt versteht das schwedische Möbelhaus keinen Spaß – wenn es um die geschützte Marke geht. „Der Markenname und das Logo dürfen nicht von anderen kommerziell verwendet werden“, so Lehnert. Daher ging Ikea gegen Jules mit einer Abmahnung vor. Sie sollte den Domainnamen ikeahackers.net an Ikea übergeben oder den Blog in eine nicht kommerzielle Seite umbauen. Sie finanzierte sich durch Werbeeinblendungen. Allerdings brach nach dieser Aktion ein Shitstorm über Ikea herein. Das Unternehmen zog sich zurück – erst einmal. Der letzte Shitstorm ist schließlich gerade erst überstanden, nachdem bekannt wurde, dass Ikea das Regal Expedit durch das Regal Kallix ersetzt. Während sich andere aufregten, blieb Oliver Götze nicht faul – er und sein Team haben flugs ihre Regaleinsätze für Kallix angepasst. Einem wahren Ikeahacker gehen eben nie die Ideen aus. NEUES OUTFIT FÜR BILLY & CO. EIN- UND AUFSÄTZE Wickelaufsatz, Regaleinsatz, Geldquelle für Hobby-Designer: www.new-swedish-design.de BEZÜGE Online-Shop mit Blog, der passgenaue Bezüge und Hussen in mehr als 100 Stoffen für Sofas und Stühle von Ikea anbietet: www.saustarkdesign.com IDEEN FINDEN Viele Ideen von einfach bis anspruchsvoll aus aller Welt für Ikea-Möbel: www.ikeahackers.net abü NEW SWEDISH DESIGN (6), INTER IKEA SYSTEMS B.V. (2), SAUSTARKDESIGN (2) BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 5 DAS KÖNNTE IHNEN SO PASSEN. Schöner wohnen mit maßgefertigten Möbeln. Exklusiv von Hand gefertigte Betten Teltower Damm 28 14169 Berlin Tel. 030 801 90 70 www.bettenhaus.de Unser Fachpersonal Individuell angefertigte plant jeden Raum in 3D Möbelsysteme 6 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost ANIMALISCH BRIEFKASTEN Hier muss kein Postbote mit schlotternden Knien die Briefe verteilen, auch wenn Eisbären, Hundewelpen, Kamele oder Füchse einen angucken. Auf den Briefkästen im US-Stil der Firma Banjado (www. banjado.com) prangen die unterschiedlichsten Tiermotive (ab ca. 66 Euro). Wer niemanden verschrecken möchte, wählt vielleicht lieber einen Schmetterling oder Goldfische. Der kleine Tierfreund Pflegeleichte Tierchen schmücken Kissen, Tapeten und Co. Hund und Katz kann jeder, jetzt dürfen sie auch etwas exotischer ausfallen – ALEXANDRA MASCHEWSKI M an muss weder Hund noch Katze besitzen, um sich für diesen Trend zu begeistern: Tierische Accessoires halten Einzug auch in Wohnungen, in denen Haustiere ausdrücklich verboten sind. Hirschgeweih und Kuhfellteppich? Muss wirklich nicht mehr sein. Wir haben ein paar neue Ideen für Freunde heimischer und exotischer Fauna zusammengestellt. STAND- UND WAND-DEKO Die Vöglein aus Dolomitmarmor schmücken die Wand (19 Euro), die Quallen-Skulptur ist eher etwas für Tisch und Sideboard (39 Euro, beides BoConcept) BANJADO (2), CHARLES & MARIE, BOCONCEPT (7), DE GOURNAY (2) Die Sommersonne bändigen Beschattung für den Wintergarten überzeugt in Temperaturtests Wer seine Zeit im Hochsommer auf der Terrasse im eigenen Garten verbringt, hält es dort oft nur eine Weile aus – oder flüchtet immer wieder für ein paar Minuten in das Haus, um sich abzukühlen. Weitaus komfortabler ist, sogar das ganze Jahr über, ein Wintergarten mit dem passenden Sonnenschutz. Darin bleibt die Temperatur angenehm – im Sommer entsteht kein Hitzestau, im Winter kühlt der gläserne Raum nicht zu stark ab. Zudem ist man gut vor den Launen des Wettergottes sowie, was Allergiker freuen dürfte, vor dem Pollenflug sicher. Als ideal für die Beschattung eines Wintergartens haben sich die Aluminim-Rollläden der Firma Schanz erwiesen. Gerade in Sachen Hitzeschutz konnten sie überzeugen: Unabhängige Tests des Rosenheimer Prüfzentrums für Bauelemente belegen, dass die Wiga Star-Modelle nicht nur Blendungen und Reflexionen verhindern, sondern auch ideal dazu geeignet sind, Hitze aus dem Sonnenzimmer herauszuhalten. Das Material der Wahl, Aluminium, wirkt isolierend wie eine Thermoskanne: Es reflektiert die Strahlen der Sonne, bevor deren Wärme die Luft hinter dem Glas erreichen und erhitzen kann. So bleibt es schön kühl, selbst enn draußen „Hundstage“ herrschen. Übrigens muss bei der Beschattung mit Schanz-Rollläden niemand im Dunkeln sitzen, denn die Rollläden des erfahrenen Herstellers sind, äußerst pfiffig, auf individuellen Wunsch mit so genannten Select-Profile-Lichtschienen mit lichtdurchlässiger Lochung versehen. Weitere Informationen zu diesem Sonnenschutz nach Maß gibt es unter www.rollladen.de Schanz Rollladensysteme GmbH Tel: 0800 / 92 91 - 100 Mail: [email protected] www.rollladen. de Klima und Schutz nach Maß! BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 7 KISSEN Sind sie nicht entzückend, die Kissen der New Yorker Marke Areaware (ab 28 Euro, www. charlesandmarie.de)? Inspiriert wurden sie von Original-Abbildungen aus den britischen Enzyklopädien des 19. Jahrhunderts SOLITÄRE Kein Leinen- bzw. Käfigzwang sind für die Alu-Bulldogge (59 Euro) und die Cody Vogel-Skulptur aus Ahorn-, Walnussund Akazienholz nötig (39 Euro, beides BoConcept) KUSCHEL-TIERE Mit Flamingo, Elefant und Schmetterlingen kuschelt man eher nicht – es sei denn, sie sind auf diesen 43 x 43 TAPETEN Zentimeter großen Kissen Wer nach Tiertapeten sucht, der wird etwa in der (je 49 Euro, BoConcept, Tapeterie Melchior in Wilmersdorf (Blissestraße www.boconcept.com) 50, www.melchior-farben.de) fündig. Besonders luxuriöse, da handgemalte Varianten von de Gournay (Fotos l. und o.) aus London findet man bei www.tapeten-in-berlin.de. Über 35x in Deutschland und 12x in Berlin! Wir habens … Charlottenburg: Friedrichshain: Köpenick: Prenzlauer Berg: Reinickendorf: Siemensstadt: Wir könnens … Kantstraße 52 Karl-Marx-Allee 90 Bahnhofstraße 14 Schönhauser Allee 125 Scharnweberstraße 6 Nonnendammallee/ Ecke Paulsternstraße Spandau: Klosterstraße 28 Steglitz: Friedrich-Wilhelm-Platz 9 Tempelhof: Sachsendamm/Alboinstraße (Bauhaus, IKEA-Ausfahrt) Wilmersdorf: Lietzenburger Straße 53/ Ecke Joachimstaler Straße Zehlendorf: Clayallee 351 Berlin-Waltersdorf: Gewerbegebiet an der A 113, Ausfahrt Grünau (vis-á-vis IKEA) Mehr Infos unter: Infoline freecall: www.jaloucity.de 0800 882 68 04 … über 15 Hersteller über 1000 Farben! … Aufmaß, Beratung und Montage! Wir machens … … zum besten Preis mit 5 Jahren Garantie! Außendienst Service: Aufmaß und Beratung vor Ort! Tel.: 030 324 99 82 -DORXVLHQĐ 5ROORVĐ 3OLVVHHVĐ /DPHOOHQYRUK¦QJHĐ 0DUNLVHQĐ w w w. j a l o u c i t y. d e 8 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost SICHER FÜHLEN Räume, die in harmonischen Farbgruppen eingerichtet sind, vermitteln Sicherheit und Geborgenheit: Naturtöne bei Cosman-Interior (o. l.) und bei D & T Design (u. l.), in Grauabstufungen bei Charme de Provence (o. r.) oder mit TON IN TON Heimelig und warm Natur- und Grautöne verwandeln das Zuhause in eine „geschlossene Wohlfühloase“ – ALEXANDRA MASCHEWSKI D as Traumhaus am Meer mag man sich so vorstellen, irgendwo in Skandinavien vielleicht. Als einen Ort mit gemütlichen Sofas in Grau oder in Beige, mit ebenso gestalteten Wänden und Tischen, Schränken, Lampen aus hellem Holz. Eine Oase, in der kein Farbton die Harmonie stört und jeder Kontrast mit Bedacht gewählt wurde. Wer hat schon so ein Haus am Meer? Doch für den Trend, Räume ganz in diesen soften Tönen zu gestalten, begeistern sich immer mehr Menschen. Und wer bei diesem Stil an künstliche, ein wenig sterile KatalogWohnwelten denkt, der irrt. Elegant kann auch behaglich sein. „Diese Farbtöne strahlen eine gewisse Ruhe und Stabilität aus – sie sind unaufgeregt, neutral und zeitlos“, sagt Sisse Clemmensen von BoConcept, die die Erstarkung dieses Trends in den Zeiten der Finanzkrise beobachtete. „Die Verbraucher sehnten sich nach Sicherheit und Beständigkeit.“ Auch Marc Neumann von Cosman Interior ist überzeugt davon, dass die Entscheidung für diese „klassische und zeitlose Farbwelt“ viel mit dem Wunsch zu tun hat, die eigene Wohnung in eine geschlossene „Wohlfühloase“ zu verwandeln. „Beige- und Grautöne strahlen eine heimelige Atmosphäre und Wärme aus.“ Die Welt von Cosman Interior besteht ausschließlich aus Naturtönen beziehungs- weise gedeckten Farben von Creme bis Beige und Grau sowie Akzenten mit Silber, Schwarz und Weiß. Worauf es ankommt, erklärt Marc Neumann so: „Man sollte immer Bereiche mit Kontrasten schaffen.“ Warum also nicht mal einen Raum mit etwas dunklerer Wandfarbe streichen? „Auch wenn oft angenommen wird, ein Raum müsse hell gestrichen sein, damit er größer aussieht, empfehlen wir häufig, dunkle Farben zu verwenden, um damit Gemütlichkeit zu schaffen.“ Seine Devise: Sich ruhig einmal trauen! Dass Grau nicht gleich Grau ist, betont Stefanie Haenel von Charme de Provence an der Fasanenstraße. „Der Trend der Grautöne in Wohnbereichen kommt aus Belgien. Die Belgier haben ein großes Talent für viele Variationen von Grau und Taupe.“ Matte Wand- und Lackfarben mit vielen Pigmenten und Mineralien seien die Grundlage für diesen Look. „Wichtig ist es, Wandfarben, Möbel und Accessoires auszuwählen, die hochwertig sind.“ Denn auch graue Farben und schlechte Verarbeitung könnten schnell billig aussehen. Besonders wichtig sei es, eine Farbe mit ihrem Gegenstück zu kombinieren, zum Beispiel Grüntöne mit Violett oder Braun mit Blau.“ Solche Akzente lassen sich mit „Diese Farbtöne strahlen eine gewisse Ruhe und Stabilität aus“ Sisse Clemmensen, BoConcept COSMAN-INTERIEUR, CHARME DE PROVENCE/STEFANIE HAENEL, PR/BOCONCEPT, D & T DESIGN Kontrastfarbe bei BoConcept (u. r.) BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 9 EXPERTEN FÜR GEDECKTE FARBWELTEN CHARME DE PROVENCE, In der Fasanenpassage, Fasanenstraße 29, Tel. 030/25 35 99 19, Di.–Fr., 13–18 Uhr, Sbd., 12–16 Uhr, www.charme-de-provence.de BOCONCEPT, u. a. im Stilwerk, Kantstraße 17, Tel. 030/20 00 42 20, Mo.–Sbd., 10–19 Uhr, www.boconcept.com COSMAN-INTERIOR, www.cosman-interior-shop.de TIPP Kreidefarben von Painting the Past, www.paintingthepast.nl turiert, sorgen für dezente Abwechslung. Aber was, wenn es doch irgendwann einmal zu viel wird mit Beige und Grau? „Aus meiner Erfahrung hat man davon nie genug“, sagt Stefanie Haenel. Mit der Zeit werde man sicherer und finde seinen eigenen Stil. „Hat man einmal in so einer behaglichen Atmosphäre gelebt, dann möchte man es nicht mehr missen.“ Was schön dazu passt: raues Treibholz und schillernde Muscheln, als Lampenfuß vielleicht oder drapiert auf der Fensterbank. Fast wie im Haus am Meer eben. KANN MAN SICH IN TECHNIK VERLIEBEN? Vorwerk Deutschland Stiftung & Co. KG, Mühlenweg 17– 37, 42270 Wuppertal farbigen Kissen und Plaids, aber auch mit Lampen und Vasen setzen. Sisse Clemmensen von BoConcept ist da – typisch skandinavisch – noch mutiger: „Akzente in Gelb, Pink, Blau, Bordeaux, Lila und Weiß passen perfekt zu einem harmonischen Grundton in Beige oder Grau.“ Ein weiteres wichtiges Thema sei der gezielte Materialmix. Wohnaccessoires aus glänzendem Metall passen perfekt, aber auch Naturmaterialien wie strukturiertes Holz und Marmor sind kombinierbar. Schöne Oberflächen, mal glatt, mal struk- Neu Der neue Kobold VR200 Saugroboter lässt Herzen höher schlagen: Nahezu berührungslos navigiert er selbstständig durch die Wohnung und saugt diese Bahn r Bahn, Raum r Raum – auch an schwer zugänglichen Stellen. Sie werden seine Sorgfalt lieben. www.kobold-vr200.de VORWERK SHOPS BERLIN Schloßstraße 116 | 12163 Berlin-Steglitz Mo – Sa 10.00 – 20.00 Uhr Markt 2-3 | 13597 Berlin-Spandau Mo – Sa 10.00 – 19.00 Uhr VORFÜHRUNG ZU HAUSE Vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem persönlichen Kundenberater: www.kobold-vorfuehrung.de oder per Telefon Montag bis Freitag 0202 564 - 3727 8.00 –17.00 Uhr 10 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost UPCYCLING Zweite Chance für Ausgemustertes Aussortieren und Wegschmeißen sind out – wer wirklich kreativ ist, der schenkt Gegenständen ein zweites Leben, indem er sie einfach umfunktioniert oder umgestaltet. Upcycling lautet die Devise! Keine Idee, was das sein könnte? Im Internet tauschen sich Anhänger dieses Trends lebhaft aus (www.weupcycle.com), und wer unter diesem Stichwort nach inspirierender Lektüre sucht, wird schnell beim Buchhändler fündig. Hier drei Beispiele: FLUGZEUG-TROLLEY Pilot Tobias Nottebohm restauriert mit sechs Mitarbeitern Flugzeug-Trolleys, die ausgemustert wurden. Bei „VanDeBord“ wählt der Kunde zwischen etwa 70 Designs und Farben aus (ab 499 Euro). Die VanDeBord-Trolleys landen meist in privaten Wohnzimmern, Küchen oder auch dem Badezimmer. Sehr beliebt sind die mobilen Schränke inzwischen auch in Arztpraxen und Apotheken. www.vandebord.de ÖLFASS Sessel, Barschrank, Stehtisch – im Barrel Store gibt man alten, aber auch neuen Ölfässern die Chance auf ein neues Leben in Wohnzimmer oder Garten. Der Preis beginnt bei 80 Euro. www.barrel-store.com LEUCHTREKLAME VANDEBORD,KARTIQUE, PST PULVERBESCHICHTUNG Ausgemusterte Leuchtbuchstaben werden immer häufiger dekorativer Teil von Wohnungen (ab 99 Euro). „Wir beobachten schon länger, dass nicht mehr der einzelne Buchstabe nach Hause kommt, sondern ganze Wörter“, sagt Tibor Hegewisch von Kartique. www.kartique.de V or ein paar Tagen am Frühstückstisch. Mein Mann will mich mit wichtigen Infos zum Thema „Sound der Zukunft“ versorgen. Während aus dem Kinderzimmer der CD-Player plärrt, fliegen zwischen Brötchen und Marmelade Worte herum wie wireless, Airplay, streamen, MultiroomFunktion und Napster. Er ist begeistert, ich bin verwirrt. Darf ich aber nicht zeigen, weil mein Sohn sonst „Mama lebt bei den Dinos“ sagt. Also schleiche ich heimlich an den Computer, surfe, telefoniere und finde Folgendes heraus: Die Sound-Zukunft ist hochwertig, leicht zu bedienen, kabelfrei und grenzenlos. Das Stichwort ist „Multiroom“. Stellen Sie sich die klassische Familie vor: Mama bereitet in der Küche das Essen und hört dabei Black Metal, Papa lauscht der Bundesliga-Übertragung, die Kinder entspannen in ihren Zimmern mit den Lieblings-Hörbüchern. Der Ton kommt überall unsichtbar aus der Decke, Geräte sind nicht zu sehen (die Basisstation wurde in der Garderobe versteckt), DISKRET alles wird gesteuert über eine VERNETZT App auf dem Familien-iPad. Alle Geräte innerhalb Später kommen Freunde, einer Wohnung sind Partystimmung. Ein Freund kabellos verbunden, will Johnny Cash hören? Kein kleine Soundbars oder Problem, der Streamingdienst Lautsprecher fügen im Internet verfügt über mehr sich in die Einrichtung als 20 Millionen Titel. ein. Links oben ein Wer hätte das gedacht, iPadRetsina, es zeigt nach den vielen Jahren mit die Benutzeroberfläche zerkratzten Schallplatten mit Songs auf einem und Kassettenrekordern mit iPad Bandsalat? Dann kamen die CDs und MP3. Das war die Ära der Computer- und Laptop-Musik. Dateien wurden geraubt, kopiert und getauscht. Krisenstimmung in BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 11 SOUND-SYSTEME Eine App und 1000 Töne der Musikindustrie. Plötzlich trat Apple-Gründer Steve Jobs auf die Bühne. Er erfand iTunes, verkaufte damit Musik über das Internet und entwickelte den iPod, dessen Produktion demnächst ausläuft. Kein Wunder, denn die Zahl der Smartphone-Besitzer (mehr als 40 Millionen in Deutschland, 2014) ist sprunghaft angestiegen. Sie alle tragen eine eigene kleine Musikanlage inklusive Musikdatenbank mit sich herum. Nicht wenige von ihnen wünschen sich einen guten Klang. „Zurzeit erobert die Qualität den Markt Stück für Stück zurück“, sagt Bettina Jönsson, PR & Media Manager bei Woox Innovations, das unter der Marke Fidelio hochwertige Audioprodukte verkauft. Die Ansprüche der Nutzer sind gestiegen. „Da darf nichts ruckeln, hängen oder leiern“, sagt Oliver Odenthal, Geschäftsführer des Technik-Dienstleisters tectumhome (ab Ende Oktober in Berlin, www.dievilla-berlin.de). Er setzt auf das Soundsystem des Branchenführers Sonos. Drei Jahre Arbeit steckte man dort in die kinderleicht zu bedienende Software, mit der sich bis zu 32 Zonen bedienen lassen – damit lässt sich ein ganzes Schloss beschallen. Anbieter von Soundsystemen gibt es viele, das Ziel ist immer das gleiche: auf einfache, übersichtliche und schön designte Art die ganze Welt ins Wohnzimmer holen. PR-Frau Bettina Jönsson von Woox Innovations berichtet von einer interessanten Entwicklung: „Ein neuer digitaler Trend geht immer einher mit einem Schub der analogen Medien.“ Die gute alte Langspielplatte ist nicht vergessen, Vinyl erlebt seit Längerem eine Renaissance. Die Zukunft aber gehört den Streamingdiensten im Internet. SONOS (2), PHILIPS (2) Moderne Musikanlagen sind kaum noch zu sehen, einfach zu bedienen und bieten ein nahezu grenzenloses Angebot – SYLKE HEUN 12 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost TÜRKLOPFER Bevor es Klingeln gab, wurde angeklopft, mit solch GONDELPFÄHLE dekorativen Türklopfern. Dazu die passenden Ob Reagenzglas oder Bleistift – in den Türgriffe (ges. bei Rainer W. Leonhardt) umfunktionierten alten Goldelpfählen findet GESCHICHTENSAMMLER vieles seinen Platz (ges. bei „Die Möbelhauerei“) Rainer Leonhardt ist Baustoffhändler und sammelt nicht nur Fenstergriffe, Türklopfer und Badewannenfüße, HISTORISCHE BAUELEMENTE sondern auch die Geschichten dieser alten Gegenstände Gruß aus vergangenen Zeiten Antike Türbeschläge, alte Mauersteine und historische Hölzer werden wieder neu verarbeitet und erzählen ein Stück Geschichte. Ein Thema für Individualisten, die Kulturgut schätzen – ALEXANDRA MASCHEWSKI MASSIMO RODARI (2), DIE MÖBELHAUEREI (3) E in Türgriff aus einer Jugendstilvilla, bemalte Badezimmerfliesen und vielleicht noch Dachziegel eines alten Bauernhauses – wer ein denkmalgeschütztes Gebäude sanieren möchte oder einfach Zitate aus vergangenen Zeiten liebt, der wird unweigerlich den Weg zu einem Experten finden, der mit historischen Baumaterialien handelt. Nicht wenige finden den Weg zu Rainer W. Leonhardt in Charlottenburg, der sich seit fast 35 Jahren mit diesem Thema befasst. „Früher handelte es sich bloß um eine Tischlerei, die viel im Bereich der Denkmalpflege und Restaurierung zu tun hatte“, erzählt der 63-Jährige. Die benötigten Hölzer, Beschläge oder Glaselemente bekam man nicht einfach im Baumarkt nebenan. „In Baucontainern fanden wir alte Fußböden und Treppenstufen, die wir entnagelt und gesund geschnitten haben. Unser Holzlager wurde so groß, dass der Weg zum Handel nur logisch war.“ Anfangs wurde man vor allem in der eigenen Stadt fündig, später wurde der Radius größer, und man beförderte schon einmal ein komplettes Fachwerkgerippe aus der Lüneburger Heide per Tieflader nach Berlin. Bis vor drei Jahren gehörte eine eigene „Abbauabteilung“ inklusive Kran zum Unternehmen, die komplette Gebäude zurückbaute. Rainer Leonhardt hält heute regelmäßig Vorträge bei der „Deutschen Stiftung für Denkmalschutz“. Er liebt seine Arbeit, hat sogar Geschichte studiert – doch zur „Schatzsuche“ möchte er das, was er tut, nicht verklärt wissen. Zu seinen Kunden gehören heute immer mehr Menschen, die vor allem bei der Einrichtung eines Altbaus bewusst mit ANSPRECHPARTNER RAINER W. LEONHARDT Schustehrusstraße 20–22, Tel. 030/342 10 48, www.rainer-w-leonhardt.de HISTORISCHE BAUWERKSTÜCKE Blumberger Chaussee 20 A, 16321 Bernau-Lindow, Tel. 03338/75 35 11, www.historische-bauwerkstuecke.de HISTORISCHE BAUELEMENTE Bärenklauer Weg 2, 16727 Marwitz, Tel. 03304/247 28 91, www.historische-bauelemente.com DIE MÖBELHAUEREI Badstraße 33 A, Tel. 0176 / 78 03 19 90, www.moebelhauerei.de historischen Elementen spielen wollen. „Ich versuche, ganz genau zu erfragen, welche Teile passen könnten.“ Wie alt ist das Haus? Wie sieht es aus? Wo steht es? Manchmal läuft es auch umgekehrt. Da kommen Berliner mit Fundstücken zu ihm, bitten um seine Einschätzung. „Eine Dame brachte Beschläge und Türklinken mit Bienenkörben darauf. Nach eingehender Recherche konnte ich ihr erzählen, dass ihr Haus einmal im Besitz eines wohlhabenden Honiggroßhändlers gewesen ist.“ Wie genau es Leonhardt mit jedem Detail nimmt, beweist er wie viele seiner Kollegen seit Jahren auch als Filmausstatter. Er hat Mauerziegel für „Der Pianist“ geliefert genauso wie Türbeschläge für den Tolstoi-Film „The Last Station“, die unbedingt so aussehen mussten, wie Türbeschläge an einem russischen Bahnhof um 1880 eben aussahen. Einen ganz anderen Umgang mit alten Materialien hat Nicole Masseit von der Möbelhauerei in Wedding. Sie verarbeitet historische Gegenstände zu neuen Objekten. In Kombination mit modernen Materialien fanden 400 Jahre alte Eichenpfähle des Berliner Stadtschlosses ebenso wie Briccole aus Venedigs Lagunen und andere antike Bauelemente zu neuen Formen. „Mit dieser BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 13 HOLZKUNST Mein Freund, der Baum TURMKASTEN Nicole Masseit funktioniert auch alte Turmkästen in Regale um (ges. bei „Die Möbelhauerei“) Umwandlung entsteht Objektmobiliar, das den Geist und die Schönheit vergangener Zeiten in sich trägt“, sagt Nicole Masseit. Die Ausgewogenheit zwischen den historischen Wurzeln und einem zeitlos eleganten Möbelstück stehe dabei im Vordergrund. „Der Charakter der Objekte wird samt den Erinnerungen, Geschichten und emotionalen Bindungen bewahrt.“ Meist entstehe zuerst die Idee eines Möbels. Erst dann folge die Suche nach dem Material auf Flohmärkten oder im Internet, manchmal gezielt, oft auch rein zufällig. „Gelegentlich bringt der Kunde bereits ein Fund- oder Familienstück mit, das im alltäglichen Leben keinen Platz mehr findet oder in der ursprünglichen Funktion ausgedient hat.“ Abgesehen davon, dass schon in Nicole Masseits Kindheit das Thema Weiterverwertung eine große Rolle gespielt hat, faszinieren sie die Bilder vergangener Zeiten, die beim Anfassen der alten Materialien entstehen. „Die Relikte erzählen Geschichten, die jedes Möbelstück zu einem Unikat machen.“ Und so ist die Suche nach historischen Bauelementen eben etwas für Individualisten. Für Menschen, die erkannt haben, dass es nicht bloß um Einrichtung geht. Sondern um Kulturgut. die haben?“, so der Baum-Enthusiast. Mit einer Sackkarre und einem Arm in Gips transportierte er den Stamm ab, besorgte sich eine Mini-Motorsäge und legte los. „Da kamen tolle Bretter raus, ich habe mir dann eine große Säge zugelegt“, so Friedrich. 80 Bäume habe er im Jahr 1997 zersägt, um ein Verständnis für sie zu bekommen, Maserungen kennenzulernen, zu erfahren, wie sich das Holz wellt, wenn es trocknet, wie mit Astlöchern umzugehen sei. Die Robinie, so Friedrich, sei ein dankbares Holz, Ahorn hingegen äußerst schwierig zu beackern. Seine Bäume bearbeitet, hobelt und veredelt er per Hand über Wochen und Monate. Das rechtfertigt auch den Verkaufspreis. Der Quadratmeter liegt zwischen 1500 und 3000 Euro. „Jedes Stück ist ein Unikat“, sagt Friedrich. Mit einem Baum könnte man ihm einen Traum erfüllen, mit einer Ahorn-blättrigen Platane. Friedrich kennt deren innere Schönheit: ein feurigrötlicher Stamm, ein fast weißes Astwerk, kurzum eine Heidi Klum unter den Bäumen. Manuela Blisse Uniic, Werkstatt: Buckower Chausee 116, 12277 Berlin-Marienfelde, Tel. 68 05 36 12, www.uniic.de UNIIC C hristian Friedrich ist ein BaumVersteher. „Ich sehe einen Baum und will die innere Schönheit entdecken“, sagt der Berliner. Dass der Baum dafür sein irdisches Sein beenden muss, ist kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil. Der 52-Jährige guckt sich nur kranke Straßen- und Waldbäume in Berlin und Umgebung aus, die etwa Fäule im Stamm oder Ameisen in der Wurzel haben. Der Marienfelder baut Möbel und Skulpturen, vornehmlich (Konferenz-)Tische und Sideboards. Dass er inzwischen weltweit Kunden hat, liegt an Friedrich selbst. Er ist ein Fanatiker im besten Sinne des Wortes. Und, wie er sagt, ein willensstarker Draufgänger. Mit Mitte 20 packte er die Koffer, ging nach Amsterdam. „Dort sah ich, wie aus Grachtenhäusern Balken aus dem 16. Jahrhundert rausgerissen und weggeworfen wurden“, erzählt er, „aus Berlin holte ich meinen Kutter, sagte den Jungs, schmeißt rauf, was ihr nicht braucht. Dann habe ich eine Werkstatt eröffnet.“ Learning by Doing. „Tische, Einbauschränke, Wickelkommoden, ich habe wie verrückt getischlert und gut verdient“, so Friedrich. Er baute Clubs wie das „Yaam“ oder „Sage“ mit aus. „Eines Tages hörte ich im Nebenhaus eine Motorsäge. Im Hof wurde eine Kastanie gefällt. Ich fragte: Kann ich UNIKATE Sideboards und Skulpturen, die der Marienfelder Christian Friedrich baut, stammen vom Holz kranker Straßen- und Waldbäume, im Bild ist ein Sideboard aus einer Schwarzpappel, die im Tegeler Forst stand Gesamtgewicht ca. 2850 g pro m2 ca. 144.000 Noppen pro m2 AQUA SCOPE ab 49.- Vor der großen Kunst steht zu Beginn immer die weiße Leinwand und guckt den Maler herausfordernd an. Der Künstler kann sie nun übermalen, dann ist sozusagen Ruhe – oder er macht sie sich zunutze: Wie bei der Vorlage für SCOPE. 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Einfach draußen auf den Scanner gelegt, erkennt das auf Biometrie basierende System, wer vor ihm steht – schon springt die Tür auf. Niemand muss mehr nach dem Schlüssel suchen. Niemand muss ihn vor dem Urlaub zum Nachbarn tragen. Und niemand muss das Schloss austauschen lassen, wenn der Schlüssel geklaut wurde. Neben dem Scanner draußen neben der Tür (manchmal ist er auch im Türgriff integriert) braucht das System eine Steuereinheit im Inneren und ein Motorschloss. Diese sogenannten Multitronic-Türen bieten einen weiteren Sicherheits-Vorteil: Sie schließen automatisch ab, sobald die Tür ins Schloss fällt. Wer umrüsten, aber dafür keine neue Tür kaufen möchte, kann den Zylinder durch einen batteriebetriebenen Funkzylinder ersetzen, das erspart nach- TÜRÖFFNER trägliches Verkabeln. In der Anfangszeit der Fingerprint-Türöffner gab es manchmal aufgrund der Witterung Probleme bei der Erkennung des Fingerabdrucks. Diese Kinderkrankheiten sind inzwischen ausgeräumt. Nutzbar ist das System schon von kleinen Menschen ab etwa sechs Jahren. Die intelligente Software lernt mit und erkennt nicht nur größer werdende Finger, sondern auch, ob ein Finger „lebendig“ ist. Bei Silikonfingerabdrücken, Abdrücken auf Tesafilm oder abgeschnittenen Fingern bleibt die Tür geschlossen. Hochwertige Anlagen, beispielsweise von Gira und Ekey (kosten rund 500 Euro), arbeiten mit Hochfrequenztechnologie, die die Struktur der unteren Hautschichten abliest. Damit sind dreckige Hände oder Finger mit leichten Schnittverletzungen kein Problem mehr. Zur Sicherheit sollte jeder Nutzer aber nicht nur einen, sondern zwei bis fünf Finger von beiden Händen einlesen lassen. Was bei einem Speichervolumen von bis zu 99 Fingerdaten (und mehr) durchaus möglich ist. Und was ist, wenn der Strom ausfällt? Passiert ja eher selten. Aber für den Fall der Fälle hat die Tür zusätzlich ein ganz normales Schloss mit einem Schlüssel, der bei Freunden oder in der Tasche ganz unten liegt – oder versteckt unter dem Gartenzwerg. Zeigt her eure Finger ... Einfach den Finger auf einen Scanner legen und schon kommt man ins Haus. Die neuen Fingerprint-Systeme sind noch sicherer – SYLKE HEUN LEICHTER BEZAHLEN DER FINGERABDRUCK eines Menschen lässt sich nicht fälschen oder kopieren und ist damit sicherer als die Bank-PIN. Die ersten Unternehmen beginnen das zu nutzen. Die Taxi-App MyTaxi teilte gerade mit, ihren Nutzern künftig die Bezahlung per Fingerabdruck anzubieten. Genutzt wird dabei das genen Jahr mit dem iPhone 5s eingeführt wurde. Nach der Fahrt wird keine PIN mehr eingetippt, ein Stups mit dem Finger reicht. GETTYIMAGES Apple-System Touch ID, das im vergan- 18 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost „Designer, erhebt euch, schenkt den Frauen eine Taschengarderobe!“ Appell der Frauenwelt AUFGEHÄNGT Taschenregale sind immer noch Mangelware. Eines der wenigen Aufbewahrungsmöbel für Taschen ist das Modell „Iglu“ der Hongkonger Firma Rakku (l.). Die Firma Schönbuch liefert zumindest zweckmäßige HakenAlternativen (o. und u.) GARDEROBE Schnöde Haken für Luxustaschen Für alles gibt es Regale und Schränke, aber nicht für Handtaschen. Hier ist frau immer noch auf eigene Ideen angewiesen, entsprechende Aufhängevorrichtungen zu schaffen – MANUELA BLISSE RAKKU; SCHÖNBUCH (2) E ine neue Fendi kostet um die 1500 Euro, eine original „Kelly“ gut das Doppelte. Das Ding, das ihnen Halt geben könnte, gerade mal 15 Euro. Dafür stiehlt es den LuxusHandtaschen auch nicht die Schau: Bei dieser Handtaschengarderobe handelt es sich um einen höhenverstellbaren schmalen Spanngurt mit Aufhängehaken, der an jeder Tür befestigt werden kann (Wenko). Dennoch ist dieses Band ein echtes Fundstück, schließlich haben Frauen genau zwei Lieblingsaccessoires: Schuhe und Handtaschen. Für Erstere gibt es den Schuhschrank. Doch ein HandtaschenMöbel? Fehlanzeige. Die Taschen könne man doch in einer Kommode oder einem Schrank aufbewahren, heißt es, wenn man bei Möbelherstellern wie Hülsta nachhakt. Nächster Versuch: Üblicherweise gibt man in der globalen Welt einen Suchbe- griff ein und schwups, kann man sich vor Onlineshops mit Produkt-Versprechen nicht retten. Bei „Handtaschen + Aufbewahrung“ ist das Gegenteil der Fall. Vielmehr scheint es, als müssten Clutch&-Co.-Trägerinnen und -sammlerinnen in den Do-it-yourself-Bereich einsteigen. Denn dazu gibt es im Netz jede Menge Foren und Blogs. Etwa bei www.stylefruits.de. Mit „Haken an der Zimmertür“ hilft sich eine Fashionista weiter, was für eine andere jedoch zu einem „Dann brauchte ich 1000 Haken“-Problem führen würde. Von den bayerischen „Schönbuch“-Designern gibt es zumindest hübsche „Haken“-Alternativen. Eine Userin hängt ihre Taschen an einem Kleiderständer auf. Da kann Wenko mit einem Ständer samt HandtaschenHänge-Teleskopstange für eine Handvoll Taschen weiterhelfen. Das würde vielleicht die Foren-Besucherinnen, die ihre Schätze „außen an Schubladenknöpfe hängen“, beglücken. Verzweiflung und Notlösungen auch in den Foren der Frauen-Zeitschriften: Im „Brigitte“-Forum sagt eine Leserin, sie habe sich ein „Stoffteil gekauft, das man in den Schrank hängen kann“. Funktioniert man also nicht ein Regal zum Taschenmöbel um oder lässt die Stücke aus feinstem Leder mit Designerlogo in der Schublade verschwinden, scheint es tatsächlich auf Haken und Leisten hinauszulaufen. Daher eine Bitte: Designer, erhebt euch, schenkt den Frauen eine Taschengarderobe! Hübsches Vorbild könnte „Iglu“ sein, ein mobil einsetzbares Aufbewahrungselement der in Hongkong ansässigen Firma Rakku (rakkudesigns.com), das fast wie ein Kleinmöbel wirkt. „Nur leider“, sagt Designerin Lori Quon, „haben wir in Deutschland keinen Vertrieb.“ BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 19 IM MITTELPUNKT Ein Tisch für jede Gelegenheit MEHR ABWECHSLUNG ZU JEDEM ESSTISCH gehören vier bis sechs Stühle. Sehen sie alle gleich aus, kann das schnell langweilig werden. Der jüngste Trend: verschiedene Stuhl- aktuell Tische mit elipsenförmiger Platte auf den Markt. Ebenfalls im Trend liegt der Stilmix. Holzbeine mit Glasplatte, Holzplatte mit Stahlbeinen, vieles ist möglich. Grundsätzlich gilt für einen Esstisch: Die Wege zu ihm müssen kurz, praktisch und ohne Hindernisse sein. Er darf nicht zu nah an der Wand stehen, das erzeugt beim Betrachter ein Gefühl der Enge. Die schmale Seite an eine Wand zu schieben, sollte deshalb nur eine Notlösung sein. Und er muss ausreichend groß sein. Nicht nur Teller sollen Platz finden, sondern auch weiteres Geschirr und Deko. Sie machen den gesamten Essplatz erst zu dem, was er sein soll – ein Ort zum Wohlfühlen und Verbleiben. Die Variablen bei einem Esstisch (Standardhöhe 74 bis 78 Zentimeter) sind seine Form und das Material. Ein runder Tisch fördert die Kommunikation, ein rechteckiger nutzt den Raum optimal aus, ein quadratischer eignet sich am besten für kleine Familien, an einen ovalen Tisch passen viele Menschen. Die Leuchte über dem Tisch sollte sich seiner Form anpassen. Damit das Licht niemanden blendet, aber auch die Sicht nicht behindert, empfiehlt sich eine Höhe von etwa 60 Zentimetern über dem Tisch. Es empfiehlt sich immer, einen Esstisch vor dem Kauf auszuprobieren. Fühlt sich seine Platte angenehm an? Besonders wichtig ist das Verhältnis Stuhl zum Tisch. Passt die Sitzhöhe? Zwischen der Sitzfläche und der Tischoberkante sind etwa 30 Zentimeter Spielraum optimal. GUT GESPEIST an der Essgruppe im Landhausstil (Fashion for home, u. l.), auf den bequemen Bänken der Gruppe Belami von Brühl (o.), an der modernen Essgruppe Cobold (Fashion for home) oder auch den farbenfrohen Sesseln mit Retrocharme von FreiFrau (u. r.) LOBERON (2), VITRA, FATBOY E r ist der Mittelpunkt. Wie die Planeten um die Sonne kreist alles um ihn. Hier wird gegessen, gearbeitet, geredet, gespielt, gebastelt und werden Hausaufgaben gemacht. In der Wohnung hat der Esstisch eine Hauptrolle. Sein Platz findet sich meist öffentlichkeitswirksam zwischen Küche und Wohnraum. Das macht ihn zu einem wichtigen Element. Wirkt der Esstisch einladend, strahlt diese Stimmung bis in die hinterste Ecke der Wohnung. In den vergangenen Jahren dominierten massive Modelle aus altem Holz. „Das verändert sich zurzeit“, sagt Tina Türkis vom Unternehmen car-Möbel. Die neuen Tische wirken durch dünnere Platten, leicht gerundete Ecken oder sich verjüngende Beine eleganter. Nach Jahren unter dem Motto „eckig, praktisch, gut“ kommen modelle und ein bunter Farbenmix. BRÜHL; FASHION FOR HOME (2); SITZMÖBELMANUFAKTUR FREIFRAU Der Esstisch ist häufig der Mittelpunkt des Familienlebens. Sein Outfit wird nun eleganter – SYLKE HEUN 20 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost SITZMÖBEL Locker auf’m Hocker Die Hocker-Welt ist wahrlich vielfältig, wie die zwei Modelle von Loberon (ganz oben), der „Butterfly Stool“ von vitra (Mitte) und fatboys „Baboesjka“ (unten) beweisen KÜCHE Alles heiße Luft Die neuen Backöfen nutzen ihren Raum optimal aus und machen gleichzeitiges Backen und Braten auf bis zu vier Ebenen möglich – MANUELA BLISSE CLEVER UND NÜTZLICH BACKEN Weil jetzt die Jahreszeit zum Backen beginnt, lohnt es sich gleich doppelt, den Vorrat an Backformen um Originelles zu ergänzen. Beispielsweise gibt es immer mehr 3-D-Backformen, mit denen sich etwa Geburtstagstorten (design-3000.de) oder Minihäuschen (Konstantin Slawinski) in einem Stück backen lassen. Zudem kann mit neuen Backformen auch getrickst werden: Brauchte man fürs Waffelbacken einst ein Waffeleisen, funktioniert das heute auch im Ofen, mit der entsprechenden Waffelbackform aus Silikon (Lékué, u. a. über design-3000.de) VERSTECKEN Platzsparer und Technikfreunde dürften am EVOline BackFlip große Freude haben, der Anfang November auf den Markt kommt. Unter einer dünnen Platte auf der Arbeitsfläche verbirgt sich eine praktische Steckdose für die Küche (ca. 136,50 Euro, www.evoline.com): Einfach mit dem Finger antippen, schon dreht sie sich – und offenbart zusätzlich auch noch einen USB-Anschluss. NEFF, EVOLINE, SIEMENS (2), DESIGN-3000.DE (2), KONSTANTIN SLAWINSKI NIMM PLATZ Die Frage ist rhetorisch, aber sie trifft es: „Was gibt es Schöneres, als die Füße auf einem gemütlichen Hocker hochzulegen?“, sagt Christian Bühring, Geschäftsführer des Nürnberger Onlineshops Loberon.de. Auch in puncto Optik ist das Kleinmöbel nicht zu unterschätzen: Hocker wollen beachtet werden, präsentieren sich etwa wagemutig in orientalischer Pouf-Manier, als gepolsterter Sitzsack aus Teppichstoff oder Sitzquader aus recycelten Canvasund Sari-Stoffen. Seien die Kunden bei Sofas eher konservativ, verhielten sie sich beim Hocker viel mutiger, sagt Bühring. Zumal ein Hocker keine Investition fürs Leben ist. Auch im Onlineshop sitzclub.de, dem größten deutschen Händler für den Sitzsack „fatboy“, spielen passende Hocker eine große Rolle. „Die ersten waren aus Nylon, inzwischen werden auch Baumwollstoffe verarbeitet“, sagt Bastian Sille. Bei den Formen haben sich die Designer richtig ausgetobt. „Das Modell ‚avenue second parc‘ ist ein fester Styroporblock, den man zu ganzen Lounge-Sitzlandschaften zusammenstellen kann. Und unser neuester ‚concrete seat‘-Hocker ist vom Bauhaus inspiriert“, erklärt Sille. Auch den Spieltrieb befriedigt die SitzAblage: Manche Hocker lassen sich sogar übereinanderstapeln, wie die abwaschbaren Quader des schwedischen Familienunternehmens Blåstation, die Heuballen nachempfunden sind. Oder sie lassen sich rollen, wie die Korkhocker der Möbeldesign-Marke vitra (shop.vitra.com). Dann allerdings sollte man den Hocker vor dem Setzen in eine aufrechte Position bringen – zur eigenen Sicherheit. Manuela Blisse BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 21 MULTITALENTE In den neuen Backöfen von Neff (links) lassen sich mehrere Ebenen gleichzeitig nutzen, genau wie im vernetzungsfähigen IQ700 von Siemens (rechts). Platzsparend ist auch die versenkbare Steckdose von EVOline (siehe Kasten) S pätestens wenn pünktlich zum Martinstag am 11. November wieder ein Gänsebraten aufgetischt werden soll, stehen selbst die engagiertesten Hobbyköche vor einem echten Problem. Das kiloschwere Federvieh offenbart: Es fehlt an Platz im Ofen. Auch deshalb versuchen die KüchengeräteDesigner, den vorhandenen Raum zum Braten und Backen besser zu nutzen. Dabei steht „heiße Luft“ im Fokus, wie etwa der neue Backofen IQ700 zeigt, den Siemens auf der Ifa präsentierte. „Die 4-D-Heißluft ermöglicht gleichzeitiges Backen auf bis zu vier Ebenen“, sagt Roland Hagebucher, Geschäftsführer der SiemensElectrogeräte GmbH. Auch andere Hersteller machen der Luft Dampf. Bosch zum Beispiel bringt im Dezember die BackofenSerie 8 auf den Markt – ebenfalls mit 4-D-Heißluft: „Durch ein neuartiges Lüfterrad, das abwechselnd in beiden Richtungen rotiert, wird die warme Luft besonders gleichmäßig im Ofen verteilt“, sagt Bosch-Sprecherin Astrid Zászló. Das sorge dafür, dass der Koch für ein überzeugendes Ergebnis, anders als bisher, nicht mehr mühsam die richtige Einschubhöhe recherchieren müsse. „Es wird immer das beste Resultat erzielt, unabhängig davon, welche der vier Ebenen gewählt wird“, sagt Zászló. Optimale Brat- und Backergebnisse erzielt auch, wer mehrere Ebenen gleichzeitig nutzt. Das erleichtert die Zubereitungen ungemein, und da ist es nicht verwunderlich, dass sich auch andere Hersteller mit ähnlichen Techniken als „Luftikusse“ einer neuen Generation beweisen. „Wir haben die CircoTherm-Funktion weiter verbessert, um gezielt heiße Luft um das Gargut zu führen und sie nicht einfach zu verwirbeln“, sagt Vera-Helena Ullrich von Neff. Ein neues Lüftrad ändere regelmäßig die Drehrichtung und sei mit einem leistungsstärkeren, besonders leisen Motor ausgestattet. Eingesetzt wird die Technik in der neuen PremiumBackofenreihe der „MegaCollection“, die Neff ebenfalls für das Jahresende angekündigt hat. Trotz der gleichzeitigen Zubereitung mehrerer Speisen in einem geschlossenen System soll der Gaumen später nicht durcheinanderkommen. „Die Gefahr der Geschmacksübertragung besteht nicht“, versichert Vera-Helena Ullrich. Ein Grund mehr, einmal die praktischen, stapelbaren Auflaufformen auszuprobieren, die beispielsweise bei design-3000.de zu haben sind. Und weil das Brutzeln zwar Spaß macht, anschließend aber das verpönte Sauber- machen des Ofens ansteht, gibt es auch dafür praktische Lösungen: Der iQ700 von Siemens etwa ist mit der Selbstreinigungshilfe „active-Clean“ ausgestattet. „Durch Pyrolyse werden bei der automatischen Selbstreinigung auch hartnäckige Verschmutzungen beseitigt“, beschreibt Karin Stengele von Gaggenau Hausgeräte das i-Tüpfelchen der neuen Öfen. ANDERS BACKEN Mit 3-D-Formen entstehen Torten in einem Stück. Und bei der Kuchenform von Konstantin Slawinski werden die Soll-Schnittstellen gleich eingebacken 22 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost HAUS DER ZUKUNFT Vernetzte Helfer können heute schon große Teile der Haustechnik steuern und die Heizung regeln. Das erhöht den Komfort und die Sicherheit. Allzu große EinsparVersprechen allerdings sind mit Vorsicht zu genießen – JENS KOHRS Smart gesteuert D ie Aussicht ist verlockend: Bis zu 31 Prozent Energieeinsparung sollen beim Heizen drin sein – möglich gemacht durch Tado, eine Heizungssteuerung per Smartphone-App. Stolz verweisen die Firmengründer auf eine Studie des Fraunhofer-Instituts: Da ihre App durch die Ortungsfunktion des Handys erkennt, wenn die Bewohner abwesend sind, können demnach bis zu 24 Prozent Heizenergie gespart werden – weil Tado die Heizung dann absenkt. Werde zusätzlich die Wettervorhersage einbezogen, seien weitere sieben Prozent drin – weil das System bei gutem Wetter die Sonne die Wohnung erwärmen lässt. EINE APP FÜRS GANZE HAUS STEUERZENTRALE Dass auch Google und Apple die Haussteuerung für sich entdeckt haben, könnte der Idee des Smart Home neuen Schwung geben. Der Internetkonzern etwa hat Nest übernommen, einen Hersteller vernetzter Thermostate, und Apple ist mit HomeKit an den Start gegangen: Es gehört zum neuesten Betriebssystem iOS8 und ist eine Steuerzentrale, mit der sich die gesamte Technik im Haus vernetzen lässt. VOLLAUTOMATISCH Zwar steckt HomeKit noch in den Kinderschuhen, doch bald soll statt verschiedener Apps und Fernbedienungen für Musik, Heizung, Rollläden, Kühlschrank und Klimaanlage nur noch eine einzige App nötig sein. Dann startet das vollautomatische ORTUNGSFUNKTION Haus zum Beispiel automatisch die Lieblings- Die Tado-App erkennt, wenn kein Bewohner mehr musik, wenn man draußen im Wagen vorfährt ... im Haus ist, und regelt die Heizung entsprechend Tado funktioniert nach Firmenangaben mit fast allen Heizungen – in Einfamilienhäusern mit Öl, Gas oder Wärmepumpe sowie in Wohnungen mit Etagenheizung. An einer Variante für Heizkörper in Mietwohnungen mit Zentralheizung oder Fernwärme werde gearbeitet, erklärt Stefanie Sedlak. Monatlich verkaufe das Münchner Unternehmen mehrere Tausend seiner „Connector Kits“, die Heizung, Internet und Smartphone miteinander verbinden, sagt die Tado-Sprecherin und belegt damit einen deutlichen Trend: Auf dem Markt der Haussteuerung tut sich was, und die Möglichkeiten kennen kaum Grenzen. Fenster, die sich bei Regen von selbst schließen, Sensoren, die das Licht schalten, Rollläden, die sich senken, um die Wohnung vor Hitze oder Auskühlung zu schützen, oder eben die Heizung – im Smart Home lässt sich alles automatisieren und zentral steuern, meist auch via Smartphone oder Tablet. In der Profivariante übernimmt ein sogenanntes „Bussystem“ die Steuerung der Haustechnik. Bei dieser aufwendigeren Installation – ideal für Neubauten und bei Sanierungen – ist der herstellerübergreifende Standard KNX am weitesten verbreitet. Er existiert seit Jahrzehnten und funktioniert erwiesenermaßen, aber er hat seinen Preis: Ein typisches Einfamilienhaus nur auf die Verlegung entsprechender Leitungen vorzubereiten, verteuert die Elektroinstallation beispielsweise um rund 2000 Euro. Günstiger sind funkgestützte Systeme oder Varianten, die mit der Powerline-Technik über die normale Stromleitung kommunizieren. Solche Do-it-yourself-Lösungen kann in der Regel jeder selbst unkompliziert installieren – „eine gewisse technische Affinität allerdings vorausgesetzt, schließlich wird man schnell zum Administrator seines Zuhauses“, warnt Ingrid Pilgram vom Zentralverband Elektrotechnik- und „Die Technik kann älteren Menschen helfen, länger selbstständig zu leben“ Karl-Gerhard Haas, Technikjournalist UNTER KONTROLLE Viele Funktionen der Gebäudetechnik lassen sich über großflächige Bildschirme und häufig auch über das Smartphone oder einen Tablet-PC steuern Elektronikindustrie (ZVEI). Die QiviconPlattform etwa verbindet Apps und Geräte verschiedener Hersteller und ist auch im Energie-Shop von Vattenfall zu haben. Die Schaltzentrale „Home Base“ kostet 199 Euro, Fensterkontakte, Thermostate und Dimmer gibt es ab 29,95 Euro pro Stück. Über Funk-Zwischenstecker können zudem viele vorhandene Geräte in das Heimnetzwerk eingebunden werden. Genau wie bei den Konkurrenten – RWE SmartHome, HomePilot von Rademacher und HomeMatic von ELV zum Beispiel – müssen nicht extra Kabel verlegt und Wände aufgerissen werden. Denn Qivicon und Co. halten über Funk Kontakt zu den angeschlossenen Geräten. Auch deshalb kommen sie gerade für Mieter eher infrage. „Zudem lassen sie sich auch nach einem Umzug einfach weiterverwenden“, betont Ingrid Pilgram: „Professionelle Systeme dagegen bieten deutlich mehr Funktionen, einen höheren Automatisierungsgrad, und sie sind robuster.“ Glaubt man den Anbietern, lässt sich durch die smarten Helfer einiges an Energie sparen. Individuell programmierte Szenarien legen zum Beispiel fest, dass das Badezimmer morgens angenehm warm ist, ohne dass die Heizung die ganze Nacht durchpowern muss. Und wer Sensoren einbaut, erreicht, dass die Heizkörper geöffnete Fenster und Türen erkennen und sich dann automatisch herunterregeln. Auch Jalousien und Rollläden können so automatisch auf die Wetterlage reagieren. Gerade in Sachen Energieeinsparung ist Karl-Gerhard Haas allerdings skeptisch. „Bei hohen Spar-Versprechen wäre ich sehr vorsichtig“, sagt der Technikjournalist und Co-Autor des Buches „In sieben Schritten ins eigene Haus“ (Stiftung Warentest, 34,90 Euro): „Gerade Altbauten müssen konstant geheizt werden, damit die Wände nicht auskühlen. Sonst macht das Aufheizen die Ersparnis wieder zunichte.“ Auch ZVEI-Expertin Pilgram dämpft die Erwartungen: „Die Vernetzung kann Sparpotenzial ergeben, aber der Umfang hängt von vielen weiteren Faktoren wie Verglasung, Dämmung, Art der Heizung und dem Zustand des Gebäudes ab.“ Vor allem in Privathaushalten sei die Komfortsteigerung das bessere Vernetzungsargument, ist Haas überzeugt. Auch in Sachen Sicherheit sieht er Potenzial. „Zudem kann die Technik älteren Menschen helfen, länger selbstständig im eigenen Haus zu leben.“ In jedem Fall rät er zu offenen Systemen und warnt vor Insellösungen einzelner Hersteller. Grundsätzlich gilt: Der Markt ist mittlerweile extrem unübersichtlich. Wer Wohnung oder Haus vernetzen will, sollte sich genau überlegen, welche Funktionen er sich wünscht, und dann das passende System auswählen. Michael Krödel, Professor an der Hochschule Rosenheim und Spezialist für Gebäudeautomation und -technik, ist vom Siegeszug intelligenter Haussteuerung jedenfalls überzeugt: „Heute können wir uns ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen. Morgen gilt das auch für die Automation in Räumen und Gebäuden.“ GETTYIMAGES, TADO, ZVEH/SCHILDHEUER BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 23 24 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost FARBE BEKENNEN Klebe-Kunst Der Stuhl sieht grau und langweilig aus? Der Tisch ist völlig verkratzt? Karolin Leyendecker verwandelt alte Möbel in bunte Hingucker. „Möbel verrückt“ heißt ihr kleines Hamburger Unternehmen, über das sie recht einzigartiges Kunsthandwerk anbietet: Mit Geschenkpapier, Briefmarken, Stadtplänen, Landkarten oder Zeitungen gibt die Künstlerin gebrauchten Objekten ein neues originelles Gesicht und rettet sie so vor dem Sperrmüll – neudeutsch „Upcycling“. Fingerfertigkeit ist gefor- dert, wenn sie das Papier mit einer Portion Kleister auf das Möbel aufbringt und es später mit Klarlack versiegelt. Bis zu sechs Lackschichten trägt sie auf und macht das Werk damit haltbar. Auf die Idee, Gegenstände auf diese Art zu verschönern, kam sie durch Buchbinder-Seminare. „Da hatte man immer so unglaublich viel Verschnitt“, sagt die Künstlerin. Die farbigen Papierschnipsel sammelte sie und fertigte daraus ihr Erstlingswerk: Ein alter Waschtisch der Uroma trägt jetzt ein buntes PapierKleid. Außer Holzmöbeln verziert sie auch Objekte aus Metall, Steingut, Keramik und Porzellan. Mit einem speziellen Leim schafft sie es, selbst auf diesen Oberflächen Papier anzubringen. „Ich bin da sehr erfinderisch“, sagt Leyendecker über sich selbst. Auch so kleine Dinge wie Armreifen oder Kosmetikschachteln verschönert sie, und selbst großflächige Küchenfronten oder Kneipentheken tragen inzwischen ihre Handschrift. Leyendecker fertigt originelle Kunststücke auch nach Wunsch. ren www.moebelverrueckt.de KINDERZIMMER Höher WANDKUNST STYLE YOUR CASTLE, MOEBELVERRUECKT.DE Tapeten selbst gestalten Die traumhafte Bucht des letzten KaribikUrlaubs, ein selbst gemaltes Bild oder doch lieber das neugeborene Enkelkind? Mit den Create-it-yourself-Tapeten können WandTattoos, Wall-Prints oder Fototapeten frei nach eigenem Geschmack gestaltet werden. Der Ärger über Baumarkt-Tapeten, die ein tolles Muster haben, aber farblich gar nicht ins Zimmer passen, gehört damit der Vergangenheit an. Die neue Tapete, erstmals auf der diesjährigen Photokina vorgestellt, bietet unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten. Zuerst wird das Grunddesign gewählt, über den Tapeten-Designer können dann grafische Elemente, Textbestandteile oder eigene Fotos am heimischen Computer hochgeladen werden. Alles ist kinderleicht miteinander kombinierbar und im Designprogramm als Vorschau sichtbar, sodass man sich seine Wand hinterher auch gut vorstellen kann. Quer gestreift in Blau-Weiß, üppige Goldornamente, verspielte Blümchen oder stringente Muster fürs Büro. Nicht nur Muster und Farben, sondern ganze Bildstrecken über mehrere Tapetenbahnen sind möglich. So kann eine Zimmerwand leicht zum Kunstobjekt werden. Gedruckt wird auf original Marken-Tapetenpapier, geliefert wird innerhalb von fünf Werktagen. Ein Meter selbst gestaltete Tapete ist ab 2,99 Euro zu bekommen. Die Create-it-yourself-Tapete „Wallution“ ist beispielsweise unter: www.style-your-castle.de erhältlich. sip THOMAS DURNER, ALTA MEUBELEN, DE BREUYN BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 25 Z gelegt Für viele Kinder sind Hochbetten ein Traum – Spielwelten, die mitwachsen und auch Platz für Übernachtungsbesuch bieten – ALEXANDRA MASCHEWSKI wischen Kinderwagen und Schreibtisch ist das Hochbett sicher das Produkt, auf dessen Kauf junge Eltern besonders viel Zeit verwenden. Während Kinder schon leuchtende Augen bekommen, weil sie an die abenteuerlichen Spielmöglichkeiten denken, geht es den Eltern vor allem um das Thema Sicherheit und die Frage, ob das Bett später unkompliziert in ein Jugendbett umgebaut werden kann. Auch deshalb steht Flexibilität für Jörg de Breuyn weit oben. Der Chef des gleichnamigen Kindermöbelherstellers (www.debreuyn.de) weiß, dass ein Hochbett zunächst einmal rund zwei Quadratmeter mehr Platz bringt: „Bei der durchschnittlichen Kinderzimmergröße von neun Quadratmetern ist das nicht zu verachten“, sagt de Breuyn. Allerdings müsse die Höhe der Liegefläche zum Alter des Kindes passen. Beispielsweise gebe es halbhohe Spielbetten mit hohem Geländer für Kinder ab drei Jahren. In dem Alter werde das Babybett ohnehin zu eng, Klettern sei angesagt, und Rollenspiele beginnen: „Das ist der ideale Zeitpunkt, ins Hochbettleben GUTE ARGUMENTE zu starten.“ Kinder bis sechs oder sieben Jahre sollten allerdings unbedingt ein hohes Schutzgeländer am SPIELEN Besonders attraktiv seien BetBett haben, damit sie nicht herunterfallen. Geht es nach den Eltern, wird meist ein „mitwachten mit Kletterseil, Sprossenwand oder sendes“ Bett gewählt, das sich später bequem an die Häuschen, sagt Bettenspezialist Jörg de Bedürfnisse eines Schulkindes oder Teenagers anpassen Breuyn, „denn Kinder nehmen bei Betten lässt, etwa durch Integration eines Schreibtisches (bei in erster Linie die Spielaspekte wahr“. De Breuyn ab ca. 1200 Euro). Das beliebteste Modell der Firma Alta (www.my-fantasyroom.de) ist ein HochSCHULEN Das sei auch für die Eltern ein bett, dessen unterer Teil an eine Hütte erinnert. „Ideal mögliches Plus, da der Nachwuchs seine für Logiergäste ist die Integration einer Bettcouch in Aktivitäten auf einen Raum konzentrieren ein Hochbett. Mit praktischen Stahlbügeln steht das und gleichzeitig sein motorisches Können schulen könne. Logierbett im Handumdrehen auf gleicher Höhe“, sagt Klaasje de Jong von Alta. Er weiß, dass die kleinen Kunden meist auch bestimmte Farb-Vorstellungen haben. „Für Jungen sind die Farben White Wash, Anthrazit und Kiesel beliebt, und für Mädchen wählt man in der Regel Weißtöne.“ Träume in Blau und Rosa werden dagegen bei Annette Frank wahr. Bestseller der Münchner Firma sind das Ritterburg- und das Schlossbett – mit fast 3000 Euro sind sie allerdings auch die absolute Luxusversion eines Hochbettes. Eltern, die modernes Design lieben, werden sich für das Modell „upndown“ des Architekten Thomas Durner (www.durner.nl) begeistern können. Er hat ein Hochbett für Geschwisterkinder entwickelt, das aus zwei Einzelbetten besteht, die einfach umgedreht werden können (zusammen ab 2160 Euro). Die Leiter ist ebenso integriert wie praktische Abstellflächen. Und auch wer sich ein vollkommen individuelles und auf den Raum abgestimmtes Hochbett anfertigen lassen möchte, findet die passenden Fachleute (z. B. www.hochbett-berlin.de). Zu viele Gedanken sollte man sich am Ende aber doch nicht machen, meint Jörg de Breuyn: „Jedes Kind kann durch seine Fantasie auch ein schlichtes Hochbett in die Spielwelt seiner Wahl verwandeln.“ HAUPTSACHE FLEXIBEL Sei es das moderne Design von Thomas Durner (oben), das Hüttenmodell von Alta oder das Baumhausbett von De Breuyn (unten) – Kinder denken bei Hochbetten vor allem an die abenteuerlichen Spielmöglichkeiten. Zudem ist ein Hochbett ein beliebter Rückzugsort 26 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost BADEZIMMER Auf dem Holzweg Richtig eingesetzt, verwandelt Holz langweilige Nasszellen in Wohlfühloasen – und sorgt zudem noch für ein gutes Raumklima – SYLKE HEUN W „Holz ist ein tolles Material. Es strahlt nicht nur Wärme aus, sondern wirkt auch antibakteriell“ Christian Voss, Tischlermeister ZUBER AUS LÄRCHE Die Wanne „Ofurò“ der Designer Matteo Thun und Antonio Rodriguez wird aufwendig in einer kleinen Manufaktur hergestellt. Die Toilettendeckel „John & Mary“ aus hellem Buchenholz (ganz oben) stammen von Luigi Ferrario & Studio Rapsel. Die Badezimmermöbel von Christian Voss dagegen (unten) haben eine bewegte Vorgeschichte: Sie waren ursprünglich Baugerüste RAPSEL (2), ZERGIEBEL/VOSS ohnlich soll es sein, das moderne Badezimmer. Ein Ort, an dem auch die Seele gestreichelt wird – mit warmem Holz an den Wänden, als Möbel oder Dekostück. Moment mal, Holz? Das quillt doch sofort auf, bekommt hässliche Wasserflecken und schimmelt schnell, oder? „Ganz im Gegenteil“, sagt Tischlermeister Christian Voss, „Holz ist ein tolles Material für das Badezimmer. Es strahlt nicht nur Wärme aus, sondern wirkt antibakteriell und sorgt für ein gutes Raumklima, weil es feuchte Luft schnell auf- und langsam wieder abgeben kann.“ Einige Grundregeln sollten allerdings befolgt werden. So gilt es, dauernden und direkten Wasserkontakt zu vermeiden. Luftfeuchte und Spritzwasser sind dagegen kein Problem. Im Bad kann Holz in roher Form, aber auch mit Lack, Öl oder Wachs behandelt genutzt werden. Behandeltes Holz vereinfacht die Reinigung, „allerdings hat sich Holz ohne Oberflächenschutz als langlebiger erwiesen“, sagt Christian Voss. Ganz wichtig sei richtiges Lüften, am besten in der Variante Stoßlüften. Holzböden oder eine mit Holz verkleidete Wand strahlen ebenso Behaglichkeit aus wie ein Waschtisch oder ein Handtuchhalter (z. B. massivum.de). Ein echter Hingucker ist der Badezuber „Ofurò“ aus sibirischer Lärche (Rapsel, Preis auf Anfrage), auch die hölzernen Klo- und Bidetbrillen „John & Mary“ haben Charme. Trotzdem sollte immer darauf geachtet werden, nur Akzente zu setzen, sonst stellt sich schnell das Sauna-Feeling ein. Grundsätzlich harmonieren Holz und Edelstahl gut, ebenso wie Holz im Zusammenspiel mit Weiß und Grau. Und Kreativität zahlt sich immer aus: Christian Voss etwa nutzt gebrauchte Gerüstbohlen aus Fichte und Tanne (www.charakterstueck.de). Sechs Jahre lang war das Holz draußen ganzjährig der Witterung und Bauarbeiten ausgesetzt – das hat es robust gemacht und Spuren hinterlassen, beschreibt Voss: „Wir schleifen den Dreck weg, ziehen die Nägel raus und bauen damit individuelle Möbel.“ TRAUMKÜCHEN MIT GRANIT Eigenes Granitwerk - Live-Küche - Perfekte Planung - Klare Preise MARQUARDT-PHILOSOPHIE Rundum-Service von Anfang an! Angebotsunterlagen mit Preis zum Mitnehmen. Keine Anzahlung − Wir vertrauen Ihnen! Klare Termine. 25 Jahre Garantie.* MARQUARDT KÜCHENSTUDIOS: BERLIN-HALENSEE Kurfürstendamm 119 10711 Berlin Tel.: 0 30 - 89 40 99 18 BERLIN-TEGEL Am Borsigturm 64 13507 Berlin-Tegel Tel.: 0 30 - 43 74 48 0 ! in e s rt e t is e g e b n e rd e w ie S *laut unseren Garantiebestimmungen Katalog & Informationen Tel.: 0 800 - 133 133 0 29x in Deutschland - auch in Ihrer Nähe. BRÜCK Gregor-von-Brück-Ring 6 14822 Brück Tel.: 03 38 44 - 75 76 0 marquardt-kuechen.de Berlin ist, wenn die Wahrheit einfach raus muss. 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