Die Erste Hilfe

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Die Erste Hilfe
Die Erste Hilfe
Eine kleine Hilfe für den Alltag
Zusammengestellt von:
Konsbruck Sandy
Wien, den: 04. Juli 2006
Seite: 1
Die Erste Hilfe ist verpflichtend ab dem 14. Lebensjahr bei einem Notfall zu
verüben. Hierbei gilt folgende Regel: Verändere die Lage so, dass du dem Patienten
aus Deinem besten Gewissen und Sinne helfen kannst. Zum Beispiel: die Rettung
alarmieren.
Das Ein mal Eins des Helfens:
Stoppen
Durchatmen
Denken (auch an die eigene Gefahr)
Handeln
Die Rettungskette:
Lebensrettende Sofortmaßnahmen:
Absichern / Bergen des Patienten oder der
Gefahrenzone
Stabile Seitenlagerung
Defillibration, Beatmung, Herzdruckmassage (HDM)
Blutstillung
Schockbekämpfung
Notruf:
Wo ist der Unfallort?
Was ist passiert?
Wie viele Menschen sind betroffen?
Wer ruft an?
Weitere erste Hilfe:
Wundversorgung
Falls
notwendig
durchführen
lebensrettende
Rettungsdienst:
Versorgung durch den Sanitäter
Versorgung durch den Notarzt
Weitere Versorgung:
im Krankenhaus
durch den praktischen Arzt
in einer Ambulanz
Seite: 2
Sofortmaßnahmen
weiter
Die Gefahrenzonen:
Situation einschätzen
Gefahren einschätzen:
Infektionsgefahr
Straßenverkehr
Gefahrengut
Strom > 1000V
Strom < 1000V
Giftige / ätzende Substanzen
Feuer / Hitze
Wasser
Gas
Kohlenmonoxid
Absichern der Gefahrenzone:
Straßenverkehr: Warnblinkanlage, Warndreieck (Ort: 50m, Landstr.: 100m,
Autobahn: 280m vor dem Unfallort aufstellen), Warnschutzweste
Abschalten: Motor
Gas: Lüften, keine brennbaren Materialien verwenden z. Bsp. Licht
einschalten)
Feuer: Fenster schließen
Strom: Stecker ziehen, Sicherung lösen, Verletzter ggf. abstoßen durch
Anstoßen seiner Schulterseiten, mit kleinen Schritten aus der Gefahrenzone
entfernen.
Eis: Menschenkette bilden und sich aufs Eis legen, dem Patienten ein
Gegenstand zum Festhalten zuwerfen
Wasser: Bergehilfe (Badetuch, Ast, …) zuwerfen zum anhalten, Kopf
überstrecken und mit dem Rautekgriff an Land ziehen
Spezialkräfte anfordern:
Notruf rufen Gefahren durchgeben vor allem bei Flüssigtransporter Gefahrenkennzahl durchgeben
Bergung:
-
Rautekgriff Siehe Rautekgriff
Wegziehen Siehe Wegziehen
Seite: 3
Der Motorradunfall:
Situation einschätzen
Gefahren einschätzen:
Straßenverkehr
Gefahrengut
Bewusstseinkontrolle:
a) Patient ist ansprechbar bei Bewusstsein:
Notruf
Weitere erste Hilfe
Schockbekämpfung Siehe Schockbek.
b) Patient ist nicht ansprechbar ohne Bewusstsein:
Hilferuf
Helmabnahme durchführen (optimal zu
zweit)
siehe Helmabnahme
Atem-Kreislauf-Kontrolle:
Atemwege befreien (von Krawatte und
Kleidung
sehen, hören, fühlen
Lebensrettende Sofortmaßnahmen:
Stabile Seitenlagerung
Defillibration, Beatmung, Herzdruckmassage (HDM)
Blutstillung
Schockbekämpfung Siehe Schockbek.
Der reglose Mensch
Situation einschätzen
Gefahren einschätzen:
Infektion
… siehe Gefahrenzonen
a) Bewusstseinkontrolle:
Patient ansprechen
an der Hand / am Unterarm berühren
ihm am Handrücken Schmerzreiz
zufügen
b) Hilferuf:
-
Notruf absetzen
Defi holen
Seite: 4
-
Erste Hilfe Kasten holen
c) Freimachen der Atemwege:
beengende Kleidung und Strangulierendes
entfernen
Kontrolle der Mundhöhle
Fremdkörperentfernung aus der
Mundhöhle (Kaugummi, Zahnprothesen)
Kopf gerade richten
Kopf nackenwärts überstrecken
d) Atem-Kreislauf-Kontrolle:
Kreislaufzeichen beobachten
Prüfen der Atemgeräusche (3mal Helfer 2 mal Patient)
Ausatemluft fühlen
e) Notfalldiagnose stellen:
Bewusstlosigkeit:
Atem-Kreislauf-Stillstand:
Atmung, Kreislauf ja;
Bewusstsein: nein
Atmung, Kreislauf nein; Bewusstsein: nein
Falls keine Atemkreislaufzeichen bemerkt wurden ist sofort mit den
lebensrettenden Sofortmaßnahmen (HDM, Beatmung) zu beginnen!!
Die Punkte a) bis e) werden auch noch als Notfallcheck bezeichnet!
Lebensrettende Sofortmaßnahmen
Bewusstlosigkeit:
-
Atem-Kreislauf-Stillstand:
stabile Seitenlagerung
Notruf
Atem-Kreislauf-Kotnrolle
-
Notruf
Defibrillation
2 Beatmungen / 30 HDM
Seite: 5
Herzinfarkt:
Beim Herzinfarkt kommt es zu einer Verengung oder zu einem kompletten
Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße. Bei einer Verengung kommt es
zu einer Minderdurchblutung des Herzmuskels, wodurch dieser geschädigt wird.
Beim Verschluss von Herzkranzgefäßen wird der Herzmuskel von der
Sauerstoffversorgung abgeschnitten und beginnt abzusterben.
Situation erkennen
falls der Patient nicht ansprechbar ist, bitte Notfallcheck
durchführen!
Erkennen der Symptome:
Kältegefühl
Stechend-brennende Schmerzen in dem zentralen Brustbereich
Atemnot
Übelreit / Erbrechen
Todesangst
Erste Hilfe:
-
Notruf
Patient so wenig wie möglich bewegen
mit erhöhtem Oberkörper lagern (sitzend)
Schockbekämpfung
Schlaganfall:
Plötzlich
auftretende
Lähmungserscheinungen
sowie
Sprachund
Sehschwierigkeiten sind Symptome welche auf einen Schlaganfall hindeuten.
Ausgelöst wird ein Schlaganfall in den meisten Fällen durch Blutgerinnsel, die das
Blut aus dem Herzen oder der Halsschlagader ins Gehirn geschwemmt werden und
dort die Gefäße verschließen. Seltener hingegen, platzt ein Blutgefäß im Gehirn und
das Blut tritt in das Gehirngewebe ein. In beiden Fällen kommt es zu einer
Durchblutungsstörung,
Gehirnzellen
sind
von
der
Sauerstoffversorgung
abgeschnitten und beginnen abzusterben.
Situation erkennen
falls der Patient nicht ansprechbar ist, bitte Notfallcheck
durchführen!
Erkennen der Symptome:
Plötzlicher Verlust einer Körperfunktion
Starke Kopfschmerzen
Lähmungserscheinungen
Bewusstseinsstörungen
Erste Hilfe:
Notruf
Seite: 6
-
Patient so wenig wie möglich bewegen
mit leicht erhöhtem Oberkörper lagern (Kissen unter Kopf und
Schulterbereich – etwa 30°)
RUHE!!!
Schockbekämpfung
Asthma:
Situation erkennen
falls der Patient nicht ansprechbar ist, bitte Notfallcheck
durchführen!
Erkennen der Symptome:
Schwierige Atmung
Schnelle Atmung
Puls erhöht
Erste Hilfe:
-
Notruf
Patient so wenig wie möglich bewegen
mit leicht nach vorne gebücktem Oberkörper abstützen (halb
gebeugt)
RUHE!!!
Herzfrequenz versuchen zu senken
Schockbekämpfung
Durchfall / Erbrechen:
Erste Hilfe:
Cola
Salzgebäck
Trinken
Kursaft: 1/2l O-Saft (oder A-Saft), ½ l Wasser und einen TL jodiertes Salz
zusammen mischen und trinken!
Epilespie:
Erkennen der Symptome:
Krampfend am Boden wälzend
Erste Hilfe:
-
Notruf
Versuchen den Sturz abzufangen
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-
Gefahren aus der Gefahrenzone entfernen
Abwarten bis der Krampf sich löst
Nach dem Krampf: falls der Patient nicht ansprechbar ist, bitte
Notfallcheck durchführen!
Stabile Seitenlagerung
RUHE!!!
Schockbekämpfung
Fieber:
Erkennen der Symptome:
Kaltschweiß
Erhöhte Temperatur
Schüttelfrost
Erste Hilfe:
-
Kalte Wickel oft wechseln
Trinken
Lauwarm duschen bei Wunsch des Patienten
Patientenwünsche respektieren
Nasenbluten:
Erste Hilfe:
-
Kalte Wickel Genick
Kopf nach vorne halten
Blut nicht schlucken
Blutendes Nasenloch zuhalten
Urinfärbung:
Erkennen der Symptome:
Dunkler, eventuell mit Blut versetzter Urin ist dunkelgelb
„gesunder“ Urin ist hellgelb bis durchsichtig
Erste Hilfe:
-
ARZT aufsuchen
viel trinken
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Diabetes:
Erkennen der Symptome:
Nervös
Unruhig
Ein anderer Mensch sein
grantig
Erste Hilfe:
-
Notruf
Bei Bewusstsein: Traubenzucker, Cola, … anbieten
Ohne Bewusstsein: bitte Notfallcheck durchführen!
Stabile Seitenlagerung
RUHE!!!
Schockbekämpfung
Unterkühlung
Bei Unterkühlung sinkt die Körpertemperatur unter 35 Grad Celsius. Die
Durchblutung der äußeren Körperregionen nimmt ab. Es wird nur noch der Kreislauf
im Körperinneren aufrecht erhalten.
Symtome
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•
Zuerst heftige Schmerzen
Danach Teilnahmslosigkeit und Müdigkeit
Verlangsamung von Puls und Atmung
Die betroffene Person schläft ein
Bewusstlosigkeit, Atem- und Kreislaufstillstand
Körpertemperatur unter 30 Grad Celsius
durch
Absinken
der
Sofortmaßnahmen
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•
•
•
Betroffene Person aufwecken und wach halten
In Ruhelage belassen
In wärmende Decken einwickeln
Atmung und Kreislauf regelmäßig kontrollieren, bei Kreislaufstillstand:
Wiederbelebung
Rettung rufen
Jede Bewegung und Reiben der Haut vermeiden, da dies zu einem weiteren
Wärmeverlust führt. (Ursache: Kaltes Blut aus dem Körperäußeren gelangt
ins Körperinnere und kann die Körpertemperatur noch weiter senken.)
Heiße Getränke, jedoch niemals Alkohol verabreichen
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Erfrierungen
Erfrierungen werden wie Verbrennungen in drei Stadien eingeteilt. Die
Kälteeinwirkung erfolgt langsam und wird erst spät wahrgenommen. Vorwiegend
sind exponierte Stellen wie Nase, Ohren, Finger oder Zehen betroffen. Ältere,
geschwächte oder unter Alkohol stehende Menschen sind besonders gefährdet.
Symptome
Oberflächlich
Gefühllosigkeit
Blässe
Anschließend prickelnde Schmerzen
Blaurote Verfärbung
Tiefgehend
Blasenbildung
Weiß-graublaue Verfärbung
Bewegungseinschränkung
Starke Schmerzen
Schweregrade
Bei Erfrierungen ersten Grades soll durch Reiben der betroffenen Stellen die
Zirkulation des Blutes wieder in Gang gebracht werden. Nach Wiedererwärmung die
erfrorenen Körperstellen mit einem warmen und gepolsterten Verband bedecken.
Bei Erfrierungen zweiten und dritten Grades sollte die Erwärmung durch den Arzt
vorgenommen werden. Die Hilfeleistung beschränkt sich auf das Auflegen von
gepolsterten Verbänden. Die Erwärmung muss auf jeden Fall langsam erfolgen.
Sofortmaßnahmen
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Körper mit Decken wärmen
Warme Getränke, aber niemals Alkohol verabreichen
Auf langsame Erwärmung achten
Betroffene Körperstellen nicht mit Schnee abreiben oder direkt erwärmen
Rettung rufen
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Hitzeprobleme
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Hitzschlag
Hitzeohnmacht
Sonnenstich
Tipps für Hundstage
Hitzschlag
Ursachen
Begünstigt wird Hitzschlag durch körperliche Arbeit oder Sport bei hohen
Außentemperaturen. Die Vorboten sind den Symptomen einer Hitzeohnmacht sehr
ähnlich. Erst wenn die Schweißsekretion aufhört und die Körpertemperatur rasch
auf mehr als 40 Grad Celsius ansteigt, kommt es zum Hitzschlag.
Symptome
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Hochroter Kopf
Rote, trockene und heiße Haut
Stark erhöhte Körpertemperatur
Schneller Puls
Verwirrungszustände, Krämpfe
Bewusstlosigkeit
Atemstörungen
Sofortmaßnahmen
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Sofort mit kühlenden Maßnahmen beginnen (die betroffene Person in eine
kühlere Umgebung bringen und mit Wasser begießen)
Bei Bewusstlosigkeit: Atemwege freihalten, stabile Seitenlage
Schockbekämpfung
Rettung rufen
Hitzeohnmacht
Ursachen
Im Vordergrund steht das periphere Kreislaufversagen. Meist tritt die
Hitzeohnmacht durch längeres Stehen auf. Die Wärmeabgabe über die Haut
funktioniert noch, sie ist daher mit Schweiß bedeckt. Beim Hitzschlag funktioniert
die Wärmeabgabe über die Haut nicht mehr. Sie ist daher heiß, rot und nicht mehr
mit Schweiß bedeckt.
Symptome
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Gerötete, feuchte Haut
Schwindel, Ohrensausen
Sehstörungen
Puls- und Atembeschleunigung
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Kollaps
Sofortmaßnahmen
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Flachlagerung in einer kühleren Umgebung
Kalte Umschläge im Nacken und auf der Stirn
Bei Bewusstlosigkeit: Atemwege freihalten
Rettung rufen
Sonnenstich
Ursachen
Besonders betroffen sind Kleinkinder und ältere Menschen. Der Sonnenstich
entsteht durch zu lange und direkte Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten
Kopf. Die Hirnhäute werden gereizt, was sich durch Übelkeit, Kopfschmerzen bis hin
zur Bewusstlosigkeit äußert.
Symptome
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Heiße Kopf- und Gesichtshaut
Kopfschmerzen
Nackensteifigkeit
Übelkeit, Brechreiz und Schwindel
Herzklopfen
Bewusstlosigkeit
Sofortmaßnahmen
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Kopf mit kalten, feuchten Tüchern abkühlen
Bei Bewusstlosigkeit: Atemwege freihalten, stabile Seitenlage
Rettung rufen
Tipps für die Hundstage
Bei einer Hitzewelle sind folgende vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von
Hitzeschäden zu empfehlen:
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Das Allerwichtigste ist die Vermeidung der direkten Sonnenbestrahlung.
Besteht die Möglichkeit, sollte man am besten in der Wohnung bleiben oder
schattige Plätze aufsuchen.
Bei Bewegung im Freien alle Anstrengungen vermeiden sowie Kopfbedeckung
oder sogar einen Schirm verwenden.
Da es naturgemäß zu erhöhter Schweißsekretion kommt, ist auf vermehrte
Flüssigkeitszufuhr zu achten. Diese sollte am besten in Form ungesüßter
alkoholfreier Getränke erfolgen.
Die Mindestmenge für einen Erwachsenen beträgt zirka zwei Liter pro Tag.
Nach oben hin gibt es in diesen "Hundstagen" praktisch keine Grenze.
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Symptome
eines
Hitzeschadens
können
von
einem
"einfachen"
kurzdauernden Kollaps bis zu einem Hitzschlag mit lebensbedrohlicher
Bewusstlosigkeit reichen.
Die ersten Zeichen sind geröteter Kopf, Schwindel, Unruhe und Nackensteife.
Die Erstbehandlung besteht in dem Verbringen an einen kühlen Ort,
Flachlagerung und Wasserkühlung. Flüssigkeitsgabe natürlich nur bei nicht
bewusstlosen Patienten.
Allergie
Ursachen
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Allergische Reaktion auf Medikamente
Allergische Reaktion auf Lebensmittel (Nahrungsmittelallergien), Bienenstiche
und weitere Allergien
Stadien der Allergie
Stadium 1
Hautrötung
Juckreiz
Ödembildung
Schwindel
Kopfschmerzen
Stadium 2
Erbrechen
Atemnot
Rascher Herzschlag
Stadium 3
Asthmaähnliche Atembeschwerden
Schocksymptome
Stadium 4
Herzkreislaufversagen
Sofortmaßnahmen
Bienen- und Wespenallergikerinnen und -allergiker tragen oft fertige Spritzampullen
bei sich, die nach einem Stich unter die Haut gespritzt werden. Sie verhindern die
Entwicklung eines anaphylaktischen Schocks.
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Absetzen des Allergens, zum Beispiel Medikamente
Schocklagerung
Für Frischluftzufuhr sorgen
Bei Atem- und Herzstillstand: Wiederbelebung
Rettung rufen
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Kohlenmonoxidvergiftung
Ursachen
Kohlenmonoxid (CO) ist ein geruchloses Gas, das bei unvollständiger Verbrennung
entsteht. Vergiftungen treten häufig bei defekten Gasöfen oder Durchlauferhitzern
und bei undichten Kaminen auf.
Symptome
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Kopfschmerzen
Übelkeit
Schwindel und Benommenheit
Rausch- und Erregungszustände
Krämpfe
Kurzatmigkeit bis zum Atemstillstand
Ohrensausen und Flimmern vor den Augen
Hellrote Gesichtsfarbe
Kreislaufstillstand
Sofortmaßnahmen
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Selbstschutzmaßnahmen beachten, um Gas nicht einzuatmen!
Alle Türen und Fenster öffnen
Patienten aus der Gefahrenzone bringen
Rettung rufen
Stromunfall
Ausmaß der Schädigungen auf den Organismus hängt ab von
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Stromart und Stromstärke
Alter und Konstitution der Patientin oder des Patienten
Bekleidung
Dauer der Einwirkung
Symptome
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Strommarken an Haut und Gewebe, Verbrennungen
Herzrhythmusstörungen
Krampfanfälle
Bewusstlosigkeit
Sofortmaßnahmen
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•
Selbstschutz beachten!
Erst Stromkreis abschalten und dann die Patientin oder den Patienten aus
dem Gefahrenbereich bringen
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Bei Atem- oder Kreislaufstillstand: Wiederbelebung
Rettung rufen
Starke Blutungen:
Situation erkennen
Gefahr erkennen
Infektion
… siehe Gefahrenzonen
Lebensrettende Sofortmaßnahmen:
Blutstillung (durch Fingerdruck, kann
angewendet werden)
Druckverband an Armen und Beinen
Notruf
überall
am
Körper
Schockbekämpfung
Jede Blutung kann mit ausreichend Druck auf die Wunde gestillt werden!
Kleinere Verletzungen:
Situation erkennen
Gefahr erkennen
Infektion
… siehe Gefahrenzonen
Erste Hilfe:
Achtung wenn:
-
keimfreien Verband anlegen
Bei Bedarf Arzt aufsuchen
der Verletzte nicht gegen Tetanus geimpft ist
die Wunde > 2-3 cm ist
die Wunde tiefer als 0,5cm ist
ein Fremdkörper in der Wunde steckt
ein Gelenk betroffen ist
es sich um eine Stichverletzung handelt
es sich um eine Bisswunde handelt
es sich um eine Augenverletzung handelt
es sich um einen Insektenstich im Mund-Rachen-Bereich handelt
es sich um einen Allergiker handelt, wenn er einen Insektenstich
erlitten hat
wenn es sich um eine Schusswunde handelt
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es sich um eine Wunde im Geschlechtsbereich handelt
UNBEDINGT ARZT AUFSUCHEN!!!!
Schockbekämpfung
Verbrennungen
Schweregrade
Verbrennungen werden in drei Schweregrade eingeteilt.
•
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Bei einer Verbrennung ersten Grades sind nur die obersten Hautschichen
betroffen und die Haut ist stark gerötet. Durch die Reizung der
oberflächlichen Hautnerven ist dieser Verbrennungsgrad sehr schmerzhaft.
Bei der Verbrennung zweiten Grades sind bereits tiefere Hautschichten
betroffen. Häufig bilden sich Brandblasen durch Absonderung von
Gewebeflüssigkeit zwischen Ober- und Unterhaut.
Bei der Verbrennung dritten Grades sind alle Schichten der Haut samt Drüsen
und Nervenenden verbrannt. Das verbrannte Gewebe kann schneeweiß, aber
auch bräunlich-schwarz sein. Da die Hautnerven stark geschädigt sind,
schmerzen solche Wunden kaum.
Situation erkennen
Gefahr erkennen
Infektion, Hitze, Feuer
… siehe Gefahrenzonen
Erkennen:
Erste Hilfe:
-
Rötung
Blasenbildung
Verkohlung
Schmerzen
Kleiderbrände löschen
Kleidung vorsichtig entfernen
Verbrennung mit klarem Wasser kühlen bis der Schmerz nachlässt
Notruf
NICHTS zum Essen und Trinken verabreichen
An der Haut klebende Kleidungsstücke nicht herunterreißen
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-
Nie Öl, Fett oder Brandsalben auf die Brandwunden geben!
Wenn unbedingt notwendig Wunde KEIMFREI verbinden!!!
Achtung wenn der Verletzte
erbricht
über Kopfschmerzen klagt
wenn sich Brandblasen gebildet haben
wenn eine Verkohlung vorliegt
UNBEDINGT ARZT AUFSUCHEN ODER RETTUNG HOLFEN!!!!
Schockbekämpfung
Verätzen
Situation erkennen
Gefahr erkennen
Infektion, Hitze, Feuer
Gifte
Ätzende Substanzen
… siehe Gefahrenzonen
Erkennen:
-
Rötung
Schorfbildung
Verquellung
Schmerzen
Vergiftungserscheinungen
Was wurde verätzt:
Augen
Haut
Verdauungstrakt
Erste Hilfe:
a) Augen: b) Haut:
-
Feste Substanzen wegwischen
Augen gründlich spülen (von innen nach außen) ca. 10-15 min
Beide Augen verbinden
Notruf
getränkte Kleidung entfernen
haut gründlich spülen ca. 10-15 min
Wunde keimfrei verbinden
Notruf
c) Verdauungstrakt:
Mundhöhle ausspülen
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-
Notruf
Achtung es kann auch durch die Verätzung zusätzlich zu einer Vergiftung
kommen!
Schockbekämpfung
Bisswunden
Situation erkennen
Gefahr erkennen
Infektion
… siehe Gefahrenzonen
Erkennen:
-
starke Blutung
Welches Tier hat gebissen:
Haus- oder Wildtier
Schlange
Fisch
Zecke
Erste Hilfe:
a) Haus oder Wildtierbiss
Bisswunde wenn möglich mit erträgliche
Seifenwasser spülen
Bisswunde wenn möglich desinfizieren
Wunde keimfrei verbinden
Arzt aufsuchen
b) Schlangenbiss:
verletztes Körperteil ruhig stellen
kühle Umschläge auf die Bissstelle legen
Wunde keimfrei verbinden
Notruf
c) Zeckenbiss:
-
Zecke mit der Pinzette herausziehen
bei Bedarf Arzt aufsuchen
Achtung:
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Auch wenn man gegen FSME geimpft ist, kann man durch den Biss einer
Zecke oder anderer Insekten an Lyme-Borreliose erkranken. Falls
wandernde Hautrötungen oder Entzündungen an der Bissstelle auftauchen
muss man einen Arzt aufsuchen!!
Schockbekämpfung
Knochenbrüche (Frakturen)
Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder bilden gemeinsam den Stütz- und
Bewegungsapparat des Menschen. Bestimmte Knochen, wie die Schädelknochen
oder die Knochen des Brustkorbes, schützen wichtige Organe. Alle Knochen sind
ähnlich aufgebaut. Sie bestehen außen aus der kompakten Knochenrinde, die nach
innen in ein feines Gitterwerk von Knochenbälkchen übergeht. Diese verleihen dem
Knochen seine Stabilität. Große Röhrenknochen sind im Inneren hohl (Markhöhle).
Das Innere der Knochen ist von Knochenmark ausgefüllt. Außen sind die Knochen
von der Knochenhaut umgeben. Sie ist mit Empfindungsnerven versehen; dadurch
kommt es bei Verletzungen der Knochen zu starken Schmerzen. Die Gelenkflächen
der Knochen sind mit Gelenkknorpel überzogen.
Ein Knochenbruch (Fraktur) entsteht meist durch Gewalteinwirkung, z.B. Sturz oder
Verdrehung. Selten sind spontane Knochenbrüche, z.B. Ermüdungsbrüche nach
Überbelastung oder durch Knochenkrankheiten.
Grundsätzlich wird zwischen geschlossenen und offenen Brüchen unterschieden.
Beim geschlossenen Bruch ist die Haut im Bruchbereich nicht verletzt. Es ist also
keine Wunde vorhanden, und es besteht somit auch keine Infektionsgefahr.
Beim offenen Bruch befindet sich dagegen im Bruchbereich eine Wunde.
Gelegentlich ragen Knochenstücke aus der Wunde heraus. Für Wunde und Knochen
besteht erhebliche Infektionsgefahr, wodurch der Heilungsprozess verzögert wird.
Die Anzeichen für einen Knochenbruch sind eine abnorme Lage oder abnorme
Beweglichkeit (z.B. im Bereich von Gelenken), Verkürzungen von Gliedmaßen oder
Wunden, in denen Knochenteile erkennbar sind. Fast immer entsteht im Bereich der
Bruchstelle durch die Verletzung von Blutgefäßen eine Schwellung. Die Betroffenen
haben starke Schmerzen im Bereich der Bruchstelle. Sie werden die betroffene
Körperregion gar nicht oder nur eingeschränkt bewegen können bzw. Bewegungen
vermeiden und eine "Schonhaltung" einnehmen.
Die Gefahr besteht darin, dass durch den Unfall selbst, aber auch durch unnötige
Bewegungen im Nachhinein, Nerven und Blutgefäße verletzt werden können. Durch
die Schmerzen und die oft unterschätzte Blutung kann sich schnell ein Schock
entwickeln, und dies bedeutet Lebensgefahr.
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Allgemeine Maßnahmen
Betroffene mit dem Verdacht auf einen Knochenbruch sollen möglichst wenig
bewegt werden. Wenn dort, wo sich der Verletzte befindet, keine unmittelbare
Lebensgefahr für ihn besteht, sollte er bis zur Übernahme durch den Rettungsdienst
nicht unnötig verlagert werden.
Offene Brüche müssen Sie sofort mit keimfreien Wundauflagen oder einem
Verbandtuch bedecken.
Der Bruchbereich ist über die angrenzenden Gelenke hinaus mit geeignetem
weichem Polstermaterial ruhig zu stellen.
Rufen Sie den Rettungsdienst (Notruf).
Decken Sie den Verletzten zu und betreuen Sie ihn, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Wenn sich ein Schock entwickelt, lagern Sie den Verletzten flach, allerdings ohne
die Beine erhöht zu lagern.
Bei geschlossenen Brüchen entwickelt sich oft eine Schwellung, die Sie mit kalten
Umschlägen versorgen können. Die Kühlung lindert zudem die Schmerzen.
Ruhigstellungsmaßnahmen bei Beinbrüchen
Beinbrüche sollten Sie zur Schmerzstillung an der Unfallstelle nur behelfsmäßig
ruhigstellen. Die endgültige Ruhigstellung und Lagerung überlassen Sie dem
Rettungsdienst, der dafür ausgebildet und ausgerüstet ist. Sie ersparen dem
Verletzten damit unnötige Schmerzen.
Zur behelfsmäßigen Ruhigstellung eignen sich Materialien wie zusammengerollte
Decken oder Kleidungsstücke, Kissen, Taschen usw., die meist an der Unfallstelle
vorhanden sind. Mit diesen Materialien umpolstern Sie das gebrochene Bein
vorsichtig in der vorgefundenen Lage. Decken Sie den Verletzten zu und betreuen
Sie ihn bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
Ruhigstellung von Armbrüchen
Die Ruhigstellung von Hand-,
Dreiecktüchern möglich.
Arm-
und
Schulterbrüchen
ist
mit
zwei
Ziehen Sie ein Ende des Dreiecktuches unter dem verletzten Arm vorsichtig so weit
zur Schulter, bis die Spitze am Ellenbogen liegt.
Schlagen Sie das zweite Ende über den Arm zur Schulter (auf die unverletzte Seite)
und verknoten Sie die beiden Enden seitlich am Hals. Achten Sie darauf, dass
Unterarm und Hand bis zu den Fingerspitzen im Dreiecktuch liegen und so gestützt
werden.
Die Spitze drehen Sie am Ellenbogen etwas ein und stecken sie dort fest.
Legen Sie ein Dreiecktuch zur "Krawatte" und umknoten Sie damit den Brustkorb
und das Armtragetuch über dem Unterarm.
Der gebrochene Arm ist jetzt fest am Körper ruhig gestellt.
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Rippenbruch
Ein Verletzter mit einem Rippenbruch wird wegen seiner starken Schmerzen flach
atmen und versuchen, seinen Oberkörper aufzurichten.
Lagern Sie den Betroffenen daher mit erhöhtem Oberkörper. Dies stellt die verletzte
Brustkorbseite etwas ruhig und lindert die Schmerzen. Rufen Sie den
Rettungsdienst. Ist auch die Lunge verletzt, besteht Lebensgefahr (siehe
"Brustkorbverletzungen" im "Erste Hilfe Ratgeber" des Deutschen Roten Kreuzes).
Beckenbruch
Starke Schmerzen im Unterbauch und Bewegungsunfähigkeit der Beine nach einer
schweren Gewalteinwirkung im Beckenbereich deuten auf einen Beckenbruch hin.
Wegen der meist starken inneren Blutung wird der Verletzte einen Schock haben.
Bewegen Sie den Verletzten möglichst nicht (nur bei lebensbedrohlicher
Zusatzgefahr). Die vom Betroffenen oft leicht angezogenen Beine können Sie mit
einer Knierolle etwas abstützen.
Rufen Sie schnell den Rettungsdienst. Decken Sie den Verletzten zu und betreuen
Sie ihn, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Wirbelbruch
Stürze aus größerer Höhe, ein Kopfsprung in ein flaches Gewässer oder auch Mofaund Motorradunfälle sind typische Unfallereignisse, die zu einem Bruch der
Wirbelsäule
führen
können.
Im Wirbelkanal der Wirbelsäule befindet sich das Rückenmark mit den wichtigen
Nervenverbindungen vom Gehirn zu den verschiedenen Körperregionen und
Organen. Ist durch den Bruch der Wirbelsäule auch das Rückenmark beschädigt,
kann es zu der gefürchteten Querschnittslähmung kommen. Dabei treten von der
Bruchstelle an abwärts Lähmungserscheinungen auf. Dies ist jedoch nicht
zwangsläufig der Fall.
Erkennen eines Wirbelbruches
Hat ein Verunglückter nach einem entsprechenden Unfall starke Rückenschmerzen
und kann er seinen Körper kaum noch bewegen, dann müssen Sie an einen
Wirbelbruch denken. Wenn auch das Rückenmark betroffen ist, sind meist
Lähmungserscheinungen mit Gefühllosigkeit und Bewegungsunfähigkeit an Armen
und/oder Beinen feststellbar. Ist der Betroffene jedoch bewusstlos, sind diese
Feststellungen nicht möglich. Dann kann nur anhand der Unfallsituation eine
Wirbelsäulenverletzung angenommen werden.
Maßnahmen bei Wirbelbrüchen
Wenn keine zusätzliche Gefahr besteht, belassen Sie den Betroffenen in der
vorgefundenen Lage.
Rufen Sie sofort den Rettungsdienst.
Decken Sie den Betroffenen zu, bleiben Sie bei ihm und betreuen Sie ihn (Der
Rettungsdienst verfügt über Möglichkeiten, Wirbelsäulenverletzte gefahrlos zu
transportieren).
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Sind
jedoch
die
Vitalfunktionen
durch
Bewusstlosigkeit,
Atemoder
Kreislaufstillstand bedroht, müssen Sie vorrangig die lebensrettenden Maßnahmen,
z.B. Rettung aus Lebensgefahr, Herstellen der stabilen Seitenlage, Beatmung bei
Atemstillstand usw. durchführen.
Gelenkverletzungen
Durch Gewalteinwirkungen auf Gelenke können Verstauchungen, Verrenkungen,
Bänderrisse oder Gelenkbrüche entstehen. Durch die Verletzung von Blutgefäßen
entwickeln sich oft beträchtliche Schwellungen. Die Beweglichkeit ist eingeschränkt.
Gelenkverletzungen sind sehr schmerzhaft.
Verstauchungen
Bei einer Verstauchung werden die Gelenkteile mit Gewalt gegeneinander
verschoben oder kurzzeitig voneinander getrennt. Dabei werden die Bänder, die die
Gelenkkapsel bilden, oft erheblich überdehnt. Innenliegende Blutgefäße werden
verletzt, und es bildet sich eine Schwellung.
Verrenkung
Die Verrenkung (Luxation) ist eine Trennung und Verschiebung der Gelenkanteile.
Die gegeneinander verschobenen Gelenkteile nehmen ihre ursprüngliche Stellung
nicht wieder ein; sie befinden sich in einer abnormen Stellung.
Maßnahmen bei Gelenkverletzungen
Verrenkte Gelenke dürfen nur von einem Arzt eingerenkt werden!
Das verletzte Gelenk nicht mehr belasten und ruhig stellen.
Die Schwellung sollten Sie z.B. mit kalten Umschlägen, Eisbeuteln o.Ä. nachhaltig
kühlen.
Der Betroffene muss zum Arzt (Notruf), damit eine sichere Diagnose gestellt wird
und andere Verletzungen, wie z.B. ein Bänderriss oder Gelenkbruch,
ausgeschlossen bzw. rechtzeitig erkannt werden.
Achtung:
Schmuck (Uhren, Ringe) von der betroffenen Körperstelle entfernen.
Schuhe öffnen!!!
Halswirbel:
Im Notfall Halskrause mit einer Decke bauen indem man sie um den Hals
wickelt und dann die Überstände unter den Achseln fixiert.
Schockbekämpfung
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Vergiftung
Situation erkennen
Notfallcheck durchführen
Gefahr erkennen
Infektion
Giftige / Ätzende Substanzen
… siehe Gefahrenzonen
Erkennen:
-
Bewusstseinstörung
Erregungs- / Rauschzustände
Übelkeit / Erbrechen
Hautveränderung
Pupillenveränderung
Atem- / Kreislaufstörung
Um welches Gift handelt es sich
Erste Hilfe:
-
Giftreste von der Haut und aus dem Mund entfernen
Notruf
Vergiftungsinformationszentrale anrufen
dessen Anordnungen Folge leisten
Achtung:
Bitte
nur
den
Anweisungen
des
Arztes
oder
der
Vergiftungsinformationszentrale folgen! Das Gift so genau wie möglich
beschreiben!
Schockbekämpfung
Notruf
Wo ist der Notfallort?
so genau wie möglich beschreiben. Wenn möglich Einweiser an die
Straße stellen!
Was ist passiert?
Genaue Beschreibung auch über den Zustand des Patienten!
Wieviele Menschen sind betroffen?
Unbedingt richtige Zahl (Bei Massen: Schätzung) angeben
Seite: 23
Wer ruft an?
-
Name
Telefonnummer wenn möglich, dass im Falle von Nichtfinden die
Sanitäter zum Ersthelfer Kontakt aufnehmen können!
Wichtige Rufnummern:
112
122
133
144
140
141
01 / 406 43 43
01 / 31 33 - 0
01 / 52144
01 / 89144
40 100
60 160
123
120
01 / 512 20 78
EU –Notruf
Feuerwehr
Polizei
Rettung
Bergrettung
Ärztefunkdienst
Vergiftungsinformationszentrale
Psycho sozialer Dienst
Krankentransporte, Geburt
Taxifunk
Pannenhilfe
Zahnärztlicher Notdienst
Bei Kletter- und Tauchunfälle sind Knoten nicht zum lockern Seile und
Neoprenanzüge dürfenim Notfall durchgeschnitten werden!
Absichern der Unfallstelle im Straßenverkehr
Dreieck:
Ca. 1 Meter vom Straßenrand entfernt
Autobahn:
280m vor dem Unfall
Landstraße:
150m vor de Unfall
Ort:
50m vor dem Unfall
Helferauto (wenn vorhanden):
Warnblinkanlage einschalten
Abstand zum Unfallort: mind. 10m
Seite: 24
Rautekgriff
Achtung:
Diesen Griff kann man auch verwenden, wenn man einen Notfallpatienten
aus der Badewanne, dem Bett, vom Sessel, .,, heben muss!
ACHTUNG: Rettungsgriff nur anwenden, wenn an der Unfallstelle eine unmittelbare
Gefahr, für den Verletzten besteht. Hier wird er am Beispiel einer Rettung aus dem
Auto vorgestellt.
•
•
•
•
•
•
•
•
Zuerst versichern, dass das Auto
ausgeschalten ist.
Danach muss man sich vergewissern, dass der
Betroffene nicht eingeklemmt ist.
Den Betroffenen in Sitzflächenhöhe von hinten
umgreifen.
Kleidung mit einer Hand an ferner Hüfte
fassen, mit der anderen Hand gegen das Knie
drücken.
Mit kräftiger Bewegung zu sich herumziehen
bzw. -schieben.
Einen Unterarm des Betroffenen
vor dessen Leib legen.
Mit beiden Händen die
Achselhöhlen durchfahren und
den Unterarm mit den Fingern
von oben überhaken.
Körper nach hinten verlagern,
sich im Kreuz aufrichten, dabei
den Sitzenden auf die
Oberschenkel ziehen.
•
•
•
Seite: 25
Den Sitzenden rückwärts aus
dem Fahrzeug ziehen. (gebeugte
Knie)
Aufpassen, bei rausziehen, das
das Bein nicht verharkt.
Betroffenen jetzt von der
Gefahrenstelle wegziehen
Wegziehen aus der Bauch- oder Rückenlage
1.
Nähere dich dem Notfallpatienten, sodass er dich sehen kann, und
sprich ihn an. Falls er reagiert, erkläre ihm kurz, was du nun vorhast.
2.
Überkreuze die Arme des Notfallpatienten unter seinem Kopf. Achte
darauf, dass du die Arme vorsichtig und schonend, und zwar am
Boden entlang, zum Kopf führst.
3.
Umfasse nun beide Handgelenke und hebe den Oberkörper des
Notfallpatienten während des Wegziehens nur so wenig wie möglich
an. Wichtig ist, dass der Kopf nicht am Boden schleift!
ACHTUNG: wenn der Verunglückte nicht ansprechbar ist, musst du,
nachdem du ihn aus dem Gefahrenbereich gebracht hast, sofort mit dem
Notfallcheck weitermachen. (Das Bewusstsein hast du schon kontrolliert.)
Helmabnahme durch einen oder zwei Helfer
ACHTUNG:
Wenn das Stellen der Notfalldiagnose oder das Durchführen der
lebensrettenden Sofortmaßnahmen nicht möglich ist, musst du den Helm
abnehmen. Nimmst du einem Verunglückten, der ohne Bewusstsein ist,
den Helm nicht ab, besteht für diesen Erstickungsgefahr
Die folgenden Tätigkeiten werden für zwei Helfer erklärt, können aber durchaus
auch
von
einem
Helfer
bewältigt
werden.
Der Helm wird nach dem Umdrehen nicht mehr losgelassen und immer auf Zug
gehalten, um etwaig zwischen den Wirbeln eingeklemmte Gefäße und Nerven zu
entlasten. Die weiteren Manipulationen sollten ruhig und ohne viel Ruckeln erfolgen.
Bild 2 zeigt, dass das Visier geöffnet wurde. Brillen werden abgenommen.
Anschließend wird der Kinnriemen geöffnet.
Seite: 26
Der Öffnungsmechanismus ist meistens
rot gekennzeichnet!
Man sollte grundsätzlich alles aufmachen, was möglich ist, auch Klapphelme. Die
Abnahme ist dann leichter, bleibt uns aber - so wie bei Jethelmen
(Halbschalenhelmen) - nicht erspart!
Ist der Helm geöffnet, wird er am Kinnbügel so weit nach oben gekippt, bis die
Nasenspitze sichtbar wird (Bild 4). Dabei kann man in den Helm fassen, um
Wangenpolster zu lösen. Vor allem "Dreitage-Bärte" verhalten sich wie ein
Klettverschluss.
Das Sichtbarmachen der Nasenspitze ist als Faustregel zu betrachten, da Helme
unterschiedliche anatomische Formen vorweisen. Es ist wichtig, bei dieser
Bewegung darauf zu achten, dass der Kopf durch die Nackenkante nicht
nackenwärts überstreckt wird, denn dadurch kann alles zu diesem Zeitpunkt im
Mund befindliche in die Atemwege gelangen, was weitere Handlungen erheblich
erschwert
Der zweite Helfer hält den Zug des Kopfes am Kinn und greift mit einer Hand in den
Nacken. Dabei ist der Ellbogen unbedingt immer am Boden abzustützen! Nur so
Seite: 27
kann man den Kopf wackelfrei auffangen. Außerdem wird das Gewicht des Kopfes
unterschätzt. Die Hand im Nacken unterstützt durch Wegschieben an der
Helmkante das weitere Abziehen des Helms, wobei eben mit der flachen Hand der
Kopf gehalten wird. Dieser Teil erfordert koordinierte Zusammenarbeit, was heißt,
dass die Helfer sich absprechen müssen!
Ist der Helm abgenommen und weggelegt, übernimmt dieser Helfer den Kopf
(wieder auf Zug), indem er über die Ohren greift und am Unterkiefer hält (Bild 5).
So wird der Kopf vorsichtig abgelegt. Das war's.
Alleine läuft es ganz ähnlich. Den Helm mit einer Hand stabilisieren. Visier und
Kinnriemen öffnen, aufkippen bis die Nasenspitze sichtbar wird, dann eine Hand in
den Nacken, die andere am Kinnbügel. So wird der Helm abgezogen und der Kopf
vorsichtig niedergelegt.
Umdrehen des Patienten
Wie zu sehen ist, liegen Verunfallte nicht immer auf dem Rücken. Zum Umdrehen
aus der Bauchlage empfiehlt sich folgende Vorgangsweise:
•
Über den Hinterkopf drehen, nie über das Gesicht!
•
Eine Achse bilden, indem man den Arm nach oben dreht (s. Bild 1).
ACHTUNG: Bodennahe bewegen! Das Gelenk gibt eigentlich den Weg vor.
Keine
Gewalt
anwenden!
Beim Motorradfahrer kann es sein, dass durch Schulterprotektoren diese
Seite: 28
Bewegung nicht möglich ist, dann darf man ausnahmsweise den Verunfallten
über den Arm drehen.
•
Ist man alleine, bleibt der Kopf unbeachtet. Ist man zu zweit, hält ein Helfer
den Helm auf Zug und dreht ihn achsengerecht mit (s. Bild 1).
•
Zum Umdrehen fasst man an Becken und Schulter.
Stabile Seitenlage
1. Strecke den dir näher liegenden Arm des Bewusstlosen gerade aus und
lege ihn im rechten Winkel zu dessen Körper auf den Boden!
2.
Ergreife nun das gegenüberliegende Bein am Knie und den
gegenüberliegenden Arm am Handgelenk; das Handgelenk des
Notfallpatienten auf dessen Knie legen und ein stabiles Dreieck bilden.
3. Drehe den Bewusstlosen nun vorsichtig in die stabile Seitenlage!
4.
Damit die Atemwege weiterhin frei bleiben, musst du nun den Kopf
überstrecken, das Gesicht zum Boden drehen und den Mund leicht öffnen.
Sollte der Notfallpatient breite Schultern haben, lege die Handfläche des
Arms, mit dem du das stabile Dreieck gebildet hast, unter den Kopf des
Bewusstlosen.
5. Du musst nun regelmäßig Atmung und Kreislauf kontrollieren (Hand in die
Seitenfalte legen); der Bewusstlose bleibt währenddessen in der stabilen
Seitenlage.
Wiederbelebung
Wenn Atem- beziehungsweise Kreislaufstillstand eintritt, muss die Helferin oder der
Helfer rasch reagieren. Es darf keine Zeit mit der Suche nach der Ursache
verschwendet werden, da nur wenige Minuten für eine erfolgreiche Wiederbelebung
zur Verfügung stehen.
Bewusstsein
•
Patientin oder Patienten ansprechen, berühren (vorsichtig schütteln)
•
Reagiert die Patientin oder der Patient nicht: um Hilfe rufen!
Seite: 29
Atmung
•
Atemwege freimachen - Kopf leicht nach hinten überstrecken
•
Hören - Sehen - Fühlen: normale Atmung/keine normale Atmung
•
Rettung rufen: Notruf - Defibrillator erreichbar?
Kreislauf
•
Druckpunkt: in der Mitte vom Brustkorb
•
Handballen auflegen, darüber die zweite Hand
•
Mit gestreckten Armen Druck senkrecht auf das Brustbein ausüben und etwa
vier bis fünf Zentimeter rhythmisch niederdrücken (etwa 100 pro Minute)
Seite: 30
•
Nase zuhalten und mit weit geöffnetem Mund zwei Mal langsam beatmen
(etwa eine Sekunde pro Beatmung)
•
Im Verhältnis 30:2 (30 Mal Druckmassage und 2 Mal beatmen) bis zum
Eintreffen der Rettung wieder beleben.
Defillibration
Schalte den Defibrillator ein und beachte alle Anweisungen
Schau, ob das Gerät mit schriftlichen Anweisungen versehen ist!
des
Gerätes!
Du presst die Elektroden wie angegeben auf den nackten und trockenen Brustkorb
des Notfallpatienten mit Atem-Kreislauf-Stillstand. Achte darauf, dass die
Elektroden festkleben!
Seite: 31
Wenn das Gerät zur Schockabgabe auffordert, achte darauf, dass niemand den
Notfallpatienten berührt und dass niemand mit dem Notfallpatienten leitend
verbunden ist!
Führe abwechselnd 30 Herzdruckmassagen und 2 Beatmungen durch ( bei Kindern
15:2 ), wenn dich das Gerät dazu auffordert.
ACHTUNG: Nicht alle Geräte verwenden die Begriffe „Beatmung und
Herzdruckmassage“.
Manche Geräte können dich auch zur „HLW“, „CPR“ oder „Reanimation“ auffordern.
Fingerdruck
Lege den Verwundeten auf den Boden und halte nach Möglichkeit den verletzten
Körperteil hoch!
Drücke nun mit keimfreien Wundauflagen fest auf die Wunde,
aufhört.
bis die Blutung
Drücke so lange auf die Wunde, bis der Rettungsdienst eintrifft, bei Verletzungen an
Armen und Beinen kannst du auch einen Druckverband anlegen!
Druckverband
Bei jeder bedrohlichen Blutung an einer Extremität, also an Arm oder Bein, muß ein
Druckverband angelegt werden. Eine Blutung gilt dann als bedrohlich, wenn sie
sehr stark blutet oder nach zehn Minuten von selbst nicht zum Stillstand kommt.
(Bitte warten Sie nicht zehn Minuten ab, bevor Sie bei einer starken Blutung Hilfe
leisten.)
Seite: 32
Bei einer Arm- oder Beinverletzung können tiefergelegene Blutgefäße beschädigt
sein.
Der Druckverband drückt diese Gefäße zusammen und stoppt so die Blutung.
Legen Sie den Betroffenen auf den Boden. Halten Sie wenn möglich die betroffene
Extremität nach oben. Sorgen Sie dafür, dass ein Notruf abgesetzt wird. Wenn
keine weitere Person verfügbar ist, rufen Sie nach dem Anlegen des
Druckverbandes die Notrufnummer an.
So stellen Sie einen Druckverband her:
1. Ziehen Sie sich Einmalhandschuhe an. Diese Maßnahme dient der eignen
Sicherheit.
2. Legen Sie sich mindestens drei Kompressen, ein Dreieckstuch und ein
Verbandspäckchen bereit.
3. Stellen Sie aus dem Dreieckstuch eine Dreieckskrawatte her.
4. Öffnen Sie die Kompressen und legen Sie sie auf die Wunde.
5. Legen Sie die Mitte der Dreieckskrawatte über die Verletzung.
6. Führen Sie das Dreieckstuch auf die Rückseite des Armes oder Beines und
überkreuzen Sie das Tuch. Führen Sie es nach oben zurück.
7. Legen Sie das geschlossene Verbandspäckchen direkt über die Wunde.
8. Verknoten Sie das Dreieckstuch über Wunde und Verbandspäckchen.
9. Ziehen Sie den Knoten zu. Der Druck vom Knoten wird durch das
Verbandspäckchen auf die Wunde übertragen. Dadurch verschließen sich die
verletzten Gefäße.
Seite: 33
10. Prüfen Sie, ob Sie zu fest gezogen haben: Wenn sich die Hand oder der Fuß
blau färben und kalt werden, lockern Sie den Verband etwas.
Wenn Sie kein Verbandspäckchen zur Hand haben, suchen Sie ein anderes
Druckpolster.
Grundsätzlich
können
Sie
Gegenstände
wie
verpackte
Tempotaschentücher oder volle Zigarettenschachteln verwenden. Anstelle einer
Dreieckskrawatte
improvisieren
Sie
mit
einem
Schal.
SCHOCK:
Jede schwere Verletzung führt zu einem Schockzustand, welcher unbedingt
behandelt werden muss, da Schock zu einer Kreislaufstörung führen und somit
lebensbedrohlich sein kann! Es ist daher dringend notwendig, bei jedem Verletzten
bis zum Eintreffen der Rettung eine Schockbekämpfung durchzuführen - auch wenn
vorerst keine Anzeichen eines Schockzustandes zu erkennen sind!
Erkennung:
•
•
•
•
Teilnahmslosigkeit oder im Gegenteil eine auffallende Unruhe
stark beschleunigter, schlecht tastbarer Puls
Blässe und feuchte, kalte Haut
Muskelzittern
Gefahren:
Wird der Schock lebensbedrohlich, so bekommt der Schockierte ein verfallenes
Aussehen und wird zunehmend teilnahmslos. Das Bewusstsein ist getrübt, der Puls
am Handgelenk ist nicht mehr tastbar und schließlich treten Bewusstlosigkeit,
Störung der Atmung (Schnappatmung) und im schlimmsten Fall der Tod durch
Kreislaufversagen ein.
Erste Hilfe:
Die Schockbekämpfung zielt darauf ab, die lebenswichtigen Funktionen (Atmung,
Kreislauf) zu begünstigen und aufrecht zu erhalten durch:
•
•
•
•
rasche, exakte Blutstillung
Wundversorgung
Leben des Verletzten auf eine Decke
Lagerung - dem Zustand des Verletzten entsprechend und möglichst
schmerzfrei (z.B. flache Rückenlage mit Hochlagerung der Beine, Lagerung
mit erhöhtem Oberkörper usw.)
Seite: 34
•
•
•
•
•
•
Zudecken des Verletzten
Frischluftzufuhr in geschlossenen Räumen
Anhalten des Verletzten zu tiefer, langsamer Atmung
Sorgen für Ruhe
guten Zuspruch und Beruhigen
Kontrolle des Bewusstseins, Atmung und Kreislauf
Hier ein kleines ABC:
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
Atemwege freimachen und freihalten
Blutstillung
Cirkulation begünstigen (Lagerung)
Drohendem Sauerstoffmangel vorbeugen (Fenster öffnen)
Eigenwärme erhalten (zudecken)
Fehlende Informationen einholen (Medikamente, Allergie, Krankheit)
Guter Zuspruch mit Körperkontakt (im Schulterbereich berühren)
Hilfeleistung bei Einnahme von Medikamenten HELFER KANN DAS
MEDIKAMENT HOLEN, VERABREICHEN MUSS SICH DER PATIENT ABER
SELBER!!
Informationsweitergabe an die Sanitäter
Jause Kaufen gehen selber mal entspannen nach dem Ganzen
Buchtipp:
Psychische Erste Hilfe bei Unfällen. Kompensation eines Defizits
von Frank Lasogga, Bernd Gasch
Seite: 35
Lagerungen
Die Lagerung des Patienten ist wichtiger Bestandteil der Standardtherapie von
Notfallpatienten. Wichtige Lagerungsarten sind:
•
Flachlagerung
•
Oberkörperhochlagerung
•
Schocklagerung
•
Stabile Seitenlage
Flachlagerung
Indikation
•
Spinaler Schock
•
Kardiogener Schock (bei systolischem Druck < 80 mm Hg)
Durchführung
•
Patient flach auf den Rücken legen
Bemerkungen
•
Bei spinalem Schock zusätzlich Ruhigstellung durch Vakuummatratze
Oberkörperhochlagerung
Indikation
•
Herz-Kreislauf-Notfälle, z.B. hypertone Krise, kardiogener Schock
•
Respiratorische Notfälle, z.B. Dyspnoe
•
SHT
•
Sonnenstich
Durchführung
•
Rückenlage
•
Oberkörper durch geeignete Gegenstände unter dem Rücken und Kopf
abstützen bzw. "Kopfteil" der Trage anheben
•
Neigung nach Wunsch des Patienten, bzw. nach Zustand
Bemerkungen
•
Lungenödem: Möglichst sitzende Position (> 80° Rückenneigung, wenn
möglich Beine herunterhängen lassen) einnehmen lassen
Seite: 36
•
SHT : 30°-Winkel, kein Abknicken der Achse Kopf-Hals-Thorax-Abdomen
•
Kardiogener Schock, SHT : Bei RRsyst < 80 mm Hg Flachlagerung
Schocklagerung (Volumenmangelschock-Lagerung, "Beine-HochLagerung")
Indikation
•
Hypovolämischer Schock
Durchführung
•
Flachlagerung des Patienten auf dem Rücken
•
Beine erhöht lagern und u.U. geeignete Gegenstände unterlegen
Bemerkungen
•
Winkel der Beinlagerung abhängig von Volumenmangel, Dyspnoe,
Schweregrad des Schocks
•
Beine bei der Lagerung gut abpolstern
•
Bei Ausführung als "Kopf-Tief-Lagerung" Kombination mit stabiler Seitenlage
möglich
Stabile Seitenlage
Indikation
•
Jeder nicht intubierte bewusstseinsgetrübte oder bewusstlose Patient
Durchführung
•
Seitlich an den Patienten herantreten
•
Becken anheben und den gleichseitigen Arm des Patienten gestreckt unter
das Gesäß schieben
•
Bein der gleichen Seite in Knie- und Hüftgelenk abwinkeln. Dabei die Ferse
möglichst nahe an das Gesäß des Patienten stellen
•
Patienten, an Schulter und Hüfte der Gegenseite gefasst, mit leichtem
Schwung zu sich herüberziehen
•
Kopf überstrecken
•
Hand des vorne liegenden Armes zur Fixierung unter das Kinn schieben
(Handfläche nach unten!)
•
Mund öffnen
Seite: 37
•
Anderen Arm leicht unter dem Patienten Richtung Rücken heraus ziehen und
im Ellenbogengelenk abwinkeln
Bemerkungen
•
Verdacht auf HWS-Verletzungen: Vorherige Stabilisierung, z.B. Stifneck
•
Thoraxtrauma: Lagerung auf der verletzten Seite
•
Kombination mit Kopf-Tief-Lagerung (bei Volumenmangelschock) möglich
ARTEN DER LAGERUNG
In der ersten Hilfe gibt es verschiedene Lagerungen, die Atmung und Kreislauf
eines Notfallpatienten unterstützen bzw. begünstigen. Diese sind somit ein
wichtiger Teil der Schockbekämpfung:
Stabile Seitenlage
Lagerung ohne Veränderung der
Körperhaltung
Lagerung mit erhöhtem Kopf und
Oberkörper
Oberkörper-Hochlagerung
Flache Rückenlage mit angezogenen
Beinen (Deckenrolle unter den Knien)
Beine-Hochlagerung
unterstützende Lagerung zur
Ruhigstellung
bei Bewusstlosigkeit
bei Verdacht auf Wirbelverletzungen
bei Schädel-Hirn-Verletzung
bei Brustkorbverletzungen, Atemnot,
Verdacht auf Herzinfarkt
bei Bauchverletzungen, akutem
Bauchschmerz
z. B. bei starken Blutungen an Armen
oder Beinen
bei Verdacht auf Knochenbruch
Einem Verletzten, der bei Bewusstsein ist, sollte niemals eine Lagerung
aufgezwungen werden. Situationsgerechte Lagerungen dienen auch der
Schmerzlinderung!
Seite: 38
Kopfverband
Bedecke die Wunde mit einer keimfreien Wundauflage und lege das Dreiecktuch mit der langen
Seite vorne auf der Stirne des Verletzten an
Lege das eigentliche Dreieck des geformten Dreiecktuches legt man über die Haare des
Verletzten. Verknote die Enden des Dreiecktuches im Nacken des Verletzten!
Damit die Enden des Dreiecktuches nicht hervorschauen, schiebst du sie nun in den Umschlag.
Schlage die Spitze des Dreiecktuches um den Knoten am Nacken des Verletzten!
Knieverband
Bedecke das verletzte Knie mit einer keimfreien Wundauflage und lege das Dreiecktuch wie
abgebildet darüber!
Seite: 39
Überkreuze die Enden des Dreiecktuches in der Kniekehle!
Verknote die Enden am Oberschenkel!
Schlage die Spitze des Dreiecktuches um den Knoten!
Fingerkuppenverband
•
•
•
•
in ausreichend großes
Stück Wundschnellverband
auswählen oder
abschneiden (etwa 8-10
cm lang).
Beidseitig in der Mitte der
Klebestreifen ein
keilförmiges Stück
herausschneiden.
Beide Schutzfolien
nacheinander abziehen,
dabei die Mullauflage nicht
berühren.
Den Pflasterwundverband
etwa bis zur Hälfte um den
verletzten Finger kleben.
Seite: 40
•
Die überstehende
Pflasterhälfte an beiden
oberen Ecken mit Daumen
und Zeigefinger anfassen,
um die verletzte
Fingerkuppe legen und
festkleben.
Ellenbogenverband mit Wundauflage und Mullbinde
•
•
•
Zum Schutz des Helfers
und des Betroffenen vor
Infektionen
Einweghandschuhe tragen.
Verbandpäckchen in der
Nähe der Wunde aus
seiner Hülle entnehmen.
Sterile Wundauflagenseite
des Verbandpäckchens auf
die Wunde legen, dabei
den Unterarm des
Betroffenen leicht
anwinkeln.
Seite: 41
•
•
•
Die folgenden
Bindengänge führen durch
die Ellenbeuge des
Betroffenen abwechselnd
vom Ober- zum Unterarm
und zurück bis die
Wundauflage völlig
bedeckt ist.
Der Verband wird so
beendet, dass er sich nicht
wieder lösen kann.
Möglichkeiten hierzu:
Pflasterstreifen,
Unterstecken des
Bindenendes, Knoten
(s. nächste Abbildung).
•
Ein genügend langes
Bindenende auf der
gleichen Armseite
entgegen der
Wickelrichtung
zurückführen.
•
Die dabei entstehende
Schlaufe zusammenfassen
und mit dem Bindenende
verknoten.
Seite: 42
Handverband mit Dreiecktuch und Wundauflage
•
•
Wundauflage auf die
Wunde legen.
Hand mit Fingerspitzen in
Richtung Spitze auf das
ausgebreitete Dreiecktuch
legen.
•
Dreiecktuchespitze über
die Hand zum Handgelenk
legen.
•
Beide Dreiecktuch-Enden
fassen und unter
Einschluss der Spitze über
der Hand des Betroffenen
kreuzen.
•
Das Dreiecktuch um das
Handgelenk herumwickeln
und verknoten.
Seite: 43
Ruhigstellung mit einer Deckenrolle
1. Nimm eine Decke und rolle sie zusammen!
2. Stütze nun mit der Rolle den verletzten Körperteil, ohne dass darauf Druck
ausgeübt wird!
Pflasterwundverband
Die überstehende Pflasterhälfte an beiden oberen Ecken mit Daumen und Zeigefinger anfassen, um die
verletzte Fingerkuppe legen und festkleben.
Streifenverband
Rahmenverband
Seite: 44
Inhaltsverzeichnis:
Die Rettungskette
Seite: 2
Die Gefahrenzonen
Seite: 3
Der Motorradunfall
Seite: 4
Der reglose Fall
Seite: 4
Herzinfarkt
Seite: 6
Schlaganfall
Seite: 6
Asthma
Seite: 7
Durchfall / Erbrechen
Seite: 7
Epilepsie
Seite: 7
Fieber
Seite: 8
Nasenbluten
Seite: 8
Urinfärbung
Seite: 8
Erfrierungen
Seite: 9
Hitzeprobleme
Seite: 11
Allergie
Seite: 13
Kohlenmonoxidvergiftung
Seite: 14
Stromunfall
Seite: 14
Starke Blutungen
Seite: 15
Kleinere Verletzungen
Seite: 15
Verbrennungen
Seite: 16
Verbrennungen
Seite: 16
Verätzen
Seite: 17
Bisswunden
Seite: 18
Knochenbrüche, Frakturen
Seite: 19
Vergiftungen
Seite: 23
Notruf
Seite: 23
Absichern der Unfallstelle (Straßenverkehr)
Seite: 24
Rautekgriff
Seite: 25
Wegziehen aus der Bauch- oder Rückenlage
Seite: 26
Helmabnahme durch einen oder zwei Helfer
Seite: 26
Umdrehen des Patienten
Seite: 28
Stabile Seitenlage
Seite: 29
Wiederbelebung
Seite: 29
Seite: 45
Defibrillator
Seite: 31
Fingerdruck
Seite: 32
Druckverband
Seite: 32
Schock
Seite: 34
Schocklagerungen
Seite: 35
Lagerungen
Seite: 36
Kopfverband
Seite: 39
Knieverband
Seite: 39
Fingerkuppenverband
Seite: 40
Ellenbogenverband
Seite: 41
Handverband mit Dreiecktuch
Seite: 43
Ruhigstellung mit einer Deckenrolle
Seite: 44
Pflasterwundverband
Seite: 44
Streifenverband
Seite: 44
Rahmenverband
Seite: 44
Inhaltverzeichnis
Seite: 45
Seite: 46

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