Echter Renner: GVV-Handbuch für Mandatare!
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Echter Renner: GVV-Handbuch für Mandatare!
Echter Renner: GVV-Handbuch für Mandatare! Zum Hit hat sich das druckfrische Handbuch „Ich bin Mandatarin. Ich bin Mandatar. Bestens informiert!“ gemausert, das nun der GVV herausgebracht hat. Begeistert zeigen sich auch die Jung-Gemeinderäte Daniela Fazekas und Bernhard Wurm (Bild) - Seite 9 Ausgabe 3/Juli 2010 Foto: GVV/ML SP regiert in Ebreichsdorf Nach seinem Wahlsieg ist Wolfgang Kocevar nun neuer Bürgermeister in Ebreichsdorf - Seite 5 250 Abgangsgemeinden? GVV-Präs. Rupert Dworak rechnet mit einem Anstieg der Zahl der Abgangsgemeinden auf 250! - Seite 7 Schlögls Erfolgsgeheimnis Der Ex-Minister und Purkersdorfer Bürgermeister Karl Schlögl im großen KIInterview - Seiten 12/13 1 9 2 INHALT 5 6 7 11 12 15 17 18 20 SPÖ übernimmt Rathaus in Ebreichsdorf Nach seinem Wahlsieg ist jetzt Wolfgang Kocevar neuer Bürgermeister in Ebreichsdorf. Auch KfV für private Radar-Messungen Auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit will die Tempo-Kontrolle durch die Gemeinden. Dworak: Bis zu 250 Abgangsgemeinden Durch die dramatische Finanzsituation drohen NÖ bis zu 250 Abgangsgemeinden. Tolle Schanigarten-Aktion in St. Pölten Die Stadler-SP punktet in der Landeshauptstadt mit einer vielbeachteten Schanigarten-Wahl. Ein Ex-Minister als Erfolgs-Garant Bgm. Mag. Karl Schlögl im großen KI-Interview über seine GRW-Erfolge in Purkersdorf. Wer wird EU-Bürgermeister/in 2011? Vorausscheidung im Internet: Ein österreichisches Pilotprojekt könnte in der EU Schule machen. Preisverdächtig: Integration in Wr. Neustadt Das Wiener Neustädter Projekt schaffte es ins Finale des Österreichischen Integrationspreises. KOPAK: Wir gehen‘s wieder an! Das stimmt zuversichtlich: Anmeldeflut bei den GVV-Seminaren nach der Gemeinderatswahl. Ratgeber-Kolumne: Der Gemeinde-Rat GVV-Juristin Mag.a Sabine Blecha informiert MandatarInnen in einschlägigen Rechtsfragen. LAbg. Bgm. Rupert Dworak Präsident des GVV Werte Gemeindevertreterinnen, Werte Gemeindevertreter, „Auch in dieser KI nimmt das Thema Gemeindefinanzen wieder zentralen Raum ein, weil wir sehen, dass sehr viele Gemeinden finanziell mit dem Rücken zu Wand stehen. Die Situation ist nach wie vor eine äußerst dramatische – das ist umso bedauerlicher, weil wir Sozialdemokraten seit mehr als zwei Jahren genau davor gewarnt haben. Mehr zu diesem unerfreulichen Thema auf Seite 7. Auf Grund des Ergebnisses der Gemeinderatswahlen hat sich der GVV gemeinsam mit der SPÖ Niederösterreich entschlossen, ein Betreuungsprojekt ins Leben zu rufen. Um die Gemeinden und unsere Organisationen bis zur Landtagswahl 2013 und zur Gemeinderatswahl 2015 wieder schlagkräftig zu machen. Die einzelnen Projekte werden noch vorgestellt und im Herbst beginnen wir mit der intensiven Arbeit in Kooperation mit den Bezirksverbänden und Mandataren vor Ort. Unsere neuen Gemeinderäte benötigen auch entsprechende Schulungen, wir haben ja Gott sei Dank viele junge Gesichter in den Ortsparlamenten. Der GVV hat nun ein nagelneues Handbuch ausgeliefert. Darin finden sich die Gemeindeordnung, unser Klubstatut, Musterformulare, wichtige Adressen und Telefonnummern. Alles in allem eine – wie ich glaube – sehr gut gelungene Arbeitsgrundlage für unsere MandatarInnen, die beweist, dass der Verband DIE Serviceorganisation für unsere sozialdemokratischen Gemeinderätinnen und Gemeinderäte ist. Ich freue mich schon, dass wir uns heuer auch damit beschäftigen, wie der Verband in Zukunft aufgestellt sein wird. Deshalb darf ich schon jetzt auf unseren Verbandstag, der am 6. November stattfindet, hinweisen, wo die entsprechenden Weichen stellen werden. Die Herausforderungen sind riesig, aber ich bin optimistisch, dass wir sie im Interesse der Bürgerinnen und Bürger gut bewältigen werden.“ Herzlichst, Rupert Dworak 3 Weil wir es zu schätzen wissen: an alle unsere ausgeschiedenen GemeindevertreterInnen für ihr langjähriges Engagement! Vögerle geehrt geist und Familiensinn“, den Vögerle im Bezug auf das Bundesland zeigte. „Es war ein guter Weg, den wir gemeinsam für Niederösterreich bestritten haben“, bekräftigte der Geehrte. Vögerle, der frühe Bürgermeister Gerasdorfs, stand zwischen 2003 und 2008 an der Spitze des Verbandes und nahm auch die EU-Agenden des Gemeindebundes in Brüssel wahr. Der Landeshauptmann p e r s ö n lic h (li.) ließ es sich nicht nehmen, Vögerle für seine Verdienste um NÖ auszuzeichnen. 4 Der jetzige und der frühere Verbandspräsident (links) bei der Überreichung des Ehrenzeichens in St.Pölten. Fotos: Josef Vorlaufer, Anton Heinzl Es war eine ganz besondere Ehre, die dem ehemaligen GVV-Präsidenten da am 17. Februar 2010 zuteil wurde: Er wurde von Landeshauptmann Pröll mit dem Silbernen Konturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich ausgezeichnet. Versöhnliche Töne gab es dabei vom Landeshauptmann - so war doch die Rede von einem „Team- Stadt Ebreichsdorf hat jetzt einen roten Bürgermeister! Es war eine schwere Geburt: Bei der Gemeinderatswahl hatte die SPÖ ein Mandat dazugewonnen, die bis dahin regierende VP-nahe Bürgerliste zwei Mandate verloren. Die absolute Mehrheit für die Schwarzen war weg - eine neue Absolute für eine Koalition SPÖ-GrüneBlaue und Liste ILSE ging sich aus. Das machte dem konservativen Ortschef anscheinend so schwer zu schaffen, dass seine Bürgerliste den ersten Versuch, eine konstituierenden Sitzung abzuhalten, gleich einmal platzen ließ. Er und seine Fraktionskollegen blieben demonstrativ der Sitzung fern. Ihre An- Das Zentrum der Gemeinde Ebreichsdorf aus der Volgelperspektive. hänger protestierten derweil vor dem wird, weiß der Werbe-Profi ganz genau: Rathaus. „Mit so etwas verlieren wir nur „Ich wünsche mir ein Miteinander der wichtige Zeit zum Arbeiten für die Ge- klügsten Köpfe, der besten Ideen und meinde“, kommentierte damals Wahl- eine neue politische Kultur in unserer sieger Kocevar die Situation. Gemeinde.“ Weiters: „Die GemeinSchließlich klappte es dann beim zwei- den brauchen aber auch wieder mehr ten Anlauf, einige Wochen später. Wolf- Unterstützung seitens des Landes und gang Kocevar wurde mit 17:16 Stimmen des Bundes, denn ohne werden die fizum neuen Bürgermeister gewählt. Der nanziellen Belastungen auf Dauer nicht geborene St. Pöltener wohnt seit 1999 tragbar sein.“ Und Kocevars Ziele in der in Ebreichsdorf und ist dort seit 2000 SPÖ-NÖ? „Dr. Sepp Leitner bei der im Gemeinderat tätig. Zuletzt war er als kommenden Landtagswahl 2013 bestStadtrat für Jugend, Sport und Vereine möglich zu unterstützen, damit die SPÖverantwortlich. NÖ wieder eine bestimmende Kraft in Dass seine neue Aufgabe keine leichte unserem Bundesland wird.“ Bild oben: Spannung pur bei der konstituierenden Sitzung in Ebreichsdorf am 12. Mai. Bild rechts: Aufregende Zeiten - zehn Tage nach seiner Wahl zum neuen Bürgermeister segelte Wolfgang Kocevar mit seiner Kati in den Hafen der Ehe. Fotos: Stadt Ebreichsdorf (2), Werner Jäger Seit 12. Mai hat Ebreichsdorf im Bezirk Baden einen sozialdemokratischen Bürgermeister. Wolfgang Kocevar (40), Leiter der Marketing- und Werbeabteilung der SPÖNiederösterreich, wurde mit Hilfe einer Koalition von SPÖ, Grünen, Blauen und der Liste ILSE zum neuen Stadtchef gewählt. Sein Motto: ein Miteinander der klügsten Köpfe, der besten Ideen und eine neue politische Kultur in der Gemeinde. 5 Auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit will Gemeinde-Radar! Nach den Gemeindevertreterverbänden fordert nun auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit die Wiedereinführung von privaten Radarkontrollen an neuralgischen Punkten. KfV-Direktor Othmar Thann im ORF-Interview: „Vor allem zu hohe Geschwindigkeiten sind Ursache für Unfälle auf Zebrastreifen. Den Gemeinden sollte es wieder erlaubt werden, Privatfirmen mit Radarmessungen zu beauftragen.“ Allerdings nach genau festgelegten Spielregeln. Thann: „Die Gemeinde müsste vorher ein Gutachten einholen, ob es sich um eine gefährliche Stelle handelt. Erst wenn das vorliegt, dürfte die Gemeinde einen Auftrag erteilen, dass dort überwacht wird.“ GVV-Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak: „Prinzipiell ist der Vorstoß des KfV Wasser auf unsere Mühlen. Das Wichtigste ist, die Verkehrssicherheit vor Schulen, Kindergärten, Spielplätzen etc. zu verstärken. Es geht uns nicht darum, die Autofahrer zur Kassa zu bitten oder gar abzuzocken. Was zählt, ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit für Kinder, Fußgänger und Radfahrer. Deshalb macht eine Radarmessung durch die Gemeinde an sensiblen Punkten nachgewiesener Maßen wirklich Sinn.“ Der GVV verlost ein Wochenende für zwei Personen im Wert von € 398.-. Mitmachen können alle SPÖ-GemeindemandarInnen in NÖ. Das Wochenende (3 Nächte) ist im Zeitraum zwischen 1.8. und 12.9.2010 frei wählbar. Teilnahme per Mail an [email protected] (Betreff: „Gewinnspiel“) bis 11. Juli 2010. Bitte angeben: Voller Name, Ortsorganisation, Position im Gemeinderat. Der/die Gewinner/in wird schriftlich verständigt. Wir freuen uns auf Eure Teilnahme und wünschen Euch viel Glück! 6 Fotos: Franz Neumayr/picturedesk.com, Franz Zwickl/artgraphic.com Sommerfrische: Mitmachen und ein Hotelwochenende gewinnen! Das liebe Geld - in Gemeindekassen seit einiger Zeit leider Mangelware. Traurig, aber wahr: Alle Bemühungen der SPÖ, den finanziell schwer angeschlagenen Kommunen mehr Hilfe durch das Land zukommen zu lassen, scheiterten in den Budgetsitzungen am heftigen Widerstand der NÖVP. Kommunal-Drama: Bald 40% Abgangsgemeinden! Die Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand - und die Situation wird immer dramatischer. GVV-Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak rechnet damit, dass bald 250 niederösterreichische Kommunen (das sind satte 40 Prozent aller blau-gelben Gemeinden) ihren Haushalt nicht mehr aus eigener Kraft bedecken können. auch Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer, der jetzt fordert, dass der gesamte Gesundheits- und Sozialbereich zu 100 Prozent von den Ländern getragen werden soll.“ Im Gegenzug könnten die Gemeinden die Kindergärten und Kinderbetreuung übernehmen. Das sei eine strukturelle Maßnahme, die diskutiert werden müsse. Dworak verärgert weiter: „Im Zuge der Budgetsitzung im Land forderten wir vehement eine Entlastung für die Kommunen - doch die ÖVP hat das wieder einmal abgelehnt. Alle Ansagen der Schwarzen zur Unterstützung der Kommunen sind nichts weiter als Lippenbekenntnisse. Große Worte, denen wieder einmal keine Taten gefolgt sind! Aber wir befinden uns in einer Situation, da genügt es schon lange nicht mehr, nur große Reden zu schwingen und Unterstüt- zung zu versprechen - dann aber, wenn es darauf ankommt, im Landtag budgetäre Initiativen für mehr Geld für die Gemeinden einfach abzulehnen!“ GVV-Präs. LAbg. Bgm. Dworak (r.) und LH-Stv. Dr. Leitner bei einer ihrer Pressekonferenzen zum Problemthema Gemeindefinanzen. Fotos: GVV/ML, Frank Ulbricht/pixelio.de Massive Einnahmenverluste bei den Ertragsanteilen bzw. auch bei der Kommunalsteuer gefährden nicht nur die Aufrechterhaltung der gemeindespezifischen Tätigkeiten und Aufgaben, sondern auch die Investitionstätigkeit. „Das wurde nun vom zuständigen Landesrat bestätigt, indem er feststellte, dass derzeit 137 Gemeinden nicht ausgeglichen bilanzieren können. Ich rechne sogar mit einem Anstieg auf 250! Das heißt: Diese Kommunen werden aus eigener Kraft nicht mehr ihr Budget bedecken können. Weil die Einnahmen- und AusgabenSchere einfach viel zu groß geworden ist. Wir müssen jetzt an die Zukunft denken und deshalb unterstützen wir 7 „Familienfreundliche Gemeinde“ bekommt mehr Unterstützung Gemeinsam mit seinen Landesverbänden - darunter auch der SPÖ-GVV-NÖ - hat der Österreichische Gemeindebund eine Initiative gestartet, die es ermöglicht, familienfreundliche Maßnahmen zu erkennen und weiter zu unterstützen. Darstellung der vorhandenen familienfreundlichen Maßnahmen, die dann unter Einbindung der breiten Bevölkerungsbasis als Grundlage für weitere Verbesserungen dient. Für die Bürger wiederum sollen die Verbesserungen in Workshops zur Hebung der Sachen Familienfreundlichkeit zu einer Familienfreundlichkeit größeren Identifikation mit ihrer Gebunden sollen dabei alle Generationen meinde führen, die auch eine gewisse und Fraktionen im Ort werden. Stehen Nachhaltigkeit mit sich bringen soll. die Maßnahmen Als konkrete Unfest, so werden diterstützung dürfen ese durch Gemeinsich die Gemeinden deratsbeschluss in unter anderem eine einem Dreijahresgratis Infoveranstalplan verankert - es tung, kostenlose folgt die UmsetArbeitsunterlagen, zung. Mit Markt Unterstützung bei Piesting konnte bei der ÖffentlichkeitsGemeindebund-Generalsekretär Dr. der Auftaktveranarbeit und natürlich Robert Hink, SPÖ-GVV-Präsident LAbg. staltung Anfang Mai eine fachliche BeBgm. Rupert Dworak und ÖVP-GVV-Präbereits die erste Augleitung des Auditsident LAbg. Bgm. Mag. Alfred Riedl (v.l.) ditgemeinde präsenprozesses erwarten. bei der Auftaktveranstaltung in St. Pölten. Zum Schluss erfolgt tiert werden. All das soll zu einer Steigerung der At- die staatliche Auszeichnung - mit Zutraktivität der Gemeinde führen, der satztafeln für die Ortsschilder. Zuzug soll gefördert werden, was wiederum zu einer Aufwertung des lokalen Wirtschaftsstandortes führt. Erstes relativ schnell und konkret herzeigbares Ergebnis ist jedoch die umfassende Es soll ein Vorzeigeprojekt innerhalb der EU werden, dieses Vorhaben, für das sich der Gemeindebund die Familie & Beruf Managament GmbH als Expertenorganisation auf diesem Gebiet hinzugezogen hat. Unter dem Motto „Familie stärken - Zukunft sichern“ werden allen Gemeinden in Österreich verschiedene Unterstützungsmaßnahmen angeboten - der Ablauf des Projekts soll wie im gelben Kasten oben aussehen. In Niederösterreich war der 5. Mai der offizielle Startschuss für das Projekt - es wurde den Gemeindevertretern unter Beisein der beiden Verbandspräsidenten Dworak und Riedl vorgestellt. Kernpunkt der Initiative ist ein Audit, das zunächst zur Feststellung der Maßnahmen zur Familienfreundlichkeit führen soll. Wenn er- 8 Fotos: Rainer Sturm/pixelio.de, Österreichischer Gemeindebund hoben ist, wie es um die familienfreundlichen Maßnahmen in der Gemeinde steht, werden Workshops veranstaltet, um das Angebot auszubauen. Mit einge- GVV-Service: Das neue Handbuch für die GR-Arbeit Die Jung-GR Dani Fazekas und Bernhard Wurm sind echte Fans des neuen Handbuchs. Um das neue Handbuch des GVV „Ich bin Mandatarin. Ich bin Mandatar. Bestens informiert!“ herrscht ein echtes „Griß“. Das Nachschlagewerk im praktischen A5-Format beinhaltet die NÖ-Gemeindeordnung, das SPÖ-Klubstatut, jede Menge Musterformulare, Informationen zur steuerlichen Behandlung der Aufwendungen politischer Mandatare sowie viele nützliche Adressen und Telefonnummern. Besonders Jung-GemeinderätInnen sind von diesem „schlauen Buch“ begeistert. So auch Daniela Fazekas (25) aus Schwechat und Bernhard Wurm (24) aus Neumarkt an der Ybbs. Beim Titelfotoshooting für die vorliegende KI gerieten die beiden richtig ins Schwärmen: „Eine super Idee toll umgesetzt. Das Buch ist für die Arbeit im Gemeinderat eine echte Hilfe.“ Das Handbuch ist über die jeweilige SPÖ-Bezirksorganisation gratis erhältlich. Ihr KI-Werbeberater Franz Mucker Tel.: +43-664-3086917 [email protected] Fotos: GVV/ML, Privat Kontakt: FM-Werbung Werbeagentur 2630 Ternitz, Eisteichweg 12 9 10 Wählen Sie den beliebtesten Schanigarten in St. Pölten Eine Initiative von Bgm. Matthias Stadler und der SPÖ-St. Pölten Diepostkarte2.indd Stimmkarte für1 den beliebtesten Hauptstadt-Schanigarten zeichnet ein tolles Design aus - satte 15.000 Stück27.04.2010 wurden aufgelegt. 08:05:47 Top-Aktion im Sommerloch Hätten Sie das gewusst? In St. Pölten gibt es rund 80 (!) Schanigärten, also höchste Zeit, den beliebtesten zu ermitteln. Am besten durch eine unabhängige Publikumswahl. Gedacht - getan: Innerhalb kürzester Zeit hat das rote Team rund um Stadtchef Matthias Stadler eine gute Idee im Rahmen eines tollen Projekts umgesetzt. Mitte Mai wurden 15.000 Stimmkarten gedruckt, 70 Sammelboxen in den einschlägigen Lokalen platziert, eigene Bierdeckel (30.000 Stück) und Pfiff-Gläser (1.500 Stück) entworfen, produziert und unters Volk gebracht. Unter dem Motto und mit dem Aufdruck „Schanigarten mit Pfiff“ samt Widmung von Bgm. Matthias Stadler. Die Schanigartenwahl läuft bis zum Ende des Sommers - als Anreiz zum Mitvoten winken attrakt i v e Sachpreise. Masterm i n d Hauptstadt-GR und GVV-Dider Akrektor Ewald Buschenreiter ist tion, die das Mastermind der Aktion. bei ihrer Präsentation sofort auf ein überaus positives (Medien-)Echo stieß, ist GVV-Direktor Mag. Ewald Buschenreiter, seines Zeichens auch Gemeinderat in Sankt Pölten. Buschenreiter: „Diese Aktion ist von Anfang an bei den Bürgern und bei der Presse mit viel Sympathie aufgenommen worden. Und - kostet vergleichsweise wenig Geld. Unterm Strich heißt das: sehr großer Nutzen für relativ geringen Aufwand. Ich kann so eine Wahl des beliebtesten Schanigartens auch kleineren Städten nur empfehlen.“ Fotos: GVV,/ML, Magistrat St.Pölten Mit der Suche nach dem beliebtesten Schanigarten der Landeshauptstadt ist dem SP-Team rund um Bgm. Matthias Stadler ein wirklich großer Wurf gelungen. Die sympathische Aktion fand bestes Medienecho. 11 Mag. Karl Schlögl sichere Bank bei G Fotos: GVV/ML Als Spitzenkandidat bei Gemeinderatswahlen in seiner Heim len Jahre sozusagen ein Garant für sozialdemokratische malige Staatssekretär, Innenminister, Landesparteivorsitzende nes Erfolges. Und macht sich Gedanken darüber, wie man d 12 Seit 1989 fahren Sie in Purkersdorf bei Gemeinde- bauen kann und damit auch die Möglichkeit hat, sehr viel für ratswahlen mit Bravour absolute Mehrheiten ein. seine Stadt zu bewegen. Bei mir ist auch hinzugekommen, dass Nur einmal musste die SP-Purkersdorf einen bitteren ich mir in meinen bundespolitischen Funktionen einen sehr Rückschlag hinnehmen. Das war bei der GRW 2000 guten Namen machen konnte und damit eine hohe Akzeptanz, – damals standen Sie jedoch nicht als Spitzenkandi- weit über Purkersdorf hinaus, erreichen konnte. dat zur Verfügung. Die SPÖ verlor Können Sie sich vorstellen, „Bin nur mehr Beobachter der prompt sieben von 20 Mandaten. jemals wieder in die LandesLandes- und Bundespolitik“ 2005 holten Sie diese sieben Manoder Bundespolitik zurückzudate wieder zurück – und drei weitere gleich noch kehren? dazu. Was ist das Geheimnis des Erfolges von Karl Nein. Ich bin im Jahre 2001 sehr bewusst aus der Schlögl? Landes- und Bundespolitik ausgestiegen. Dafür gab Für mich ist es wichtig, keine Politik neben den Menschen, es damals verschiedenste Gründe - und für mich persondern immer Politik mit den Menschen zu machen. Für mich sönlich wird es sicher kein Zurück geben. Ich bin nur ist es ebenso wichtig, Entscheidungen sehr transparent, sehr mehr interessierte Beobachter der Landes- und Bunnachvollziehbar zu treffen. Und für mich ist es sehr wichtig, despolitik. den direkten Kontakt zu den Leuten zu haben und zu pflegen. Was sagen Sie zur Burgenland-Wahl? Ich bin in fast allen Vereinen Eigentlich bin ich enttäuscht. in Purkersdorf Mitglied, bin Ich hab gerechnet, dass Niessl bei allen Veranstaltungen das Ergebnis vom letzten Mal dabei und meine Familie einigermaßen halten wird. ist sehr stark in das soziale Aber das aktuelle Ergebnis ist Leben von Purkersdorf inauch bestimmt dadurch, dass tegriert. es im Burgenland jetzt eine Rückblickend betrachneu politische Kraft gibt, die tet: Hat sich Ihr langListe Burgenland. Das hat der jähriges Engagement SPÖ ganz sicherlich geschain der Bundespolitik als det. Und das gesamte bundesBundesrat, Nationalpolitische Umfeld ist ebenso rat, Staatssekretär und nicht dazu angetan, dass man Innenminister auf Ihre bei Regionalwahlen allzu sehr Arbeit in der Gemeinde dazugewinnt. positiv oder negativ ausDerzeit ist ja die wirtgewirkt? schaftliche Situation der Sicherlich positiv, davon Gemeinden in ganz Niebin ich überzeugt. Wenn derösterreich überaus anjemand wie ich, Bürgermeigespannt. 137 von 573 nö. ster einer größeren KomKommunen sind bereits mune ist und gleichzeitig Abgangsgemeinden, auch ein politisches Amt in Experten rechnen einer gesetzgebenden Körsogar mit einem perschaft inne hat – dann Anstieg auf 250! halte ich das für eine ideale Wie schaut’s Kombination. Weil man so diesbezüglich in viel wichtige Kontakte aufPurkersdorf aus? der Ex-Minister als Gemeinderatswahlen matstadt Purkersdorf ist Mag. Karl Schlögl (55) seit vieTop-Ergebnisse. Im großen KI-Interview spricht der eheund Vize-Landeshauptmann über das Geheimnis seiden Gemeinden in ihrer aktuellen Finanznot beistehen könnte. Purkersdorf hat geordnete finanzielle Verhältnisse. Aber na- den nicht gegeneinander, sondern eng miteinander arbeiten. türlich ist es auch bei uns so, dass wir die Wirtschaftskrise Welche Tipps haben Sie denn für Ihre Bürgermeisterdeutlich spüren. Wir spüren, dass die Ertragsanteile, die Bun- KollegInnen, denen es finanziell nicht so gut geht? dessteuern weniger werden und gleichzeitig die Abgaben an Leider gibt es kein Patentrezept. Das Wichtigste wäre jetzt, das Land für Sozialhilfe, für Spitäler und Ähnliches deutlich dass eine deutliche Entlastung der Gemeinden von Seiten des zunehmen. Das ist eine Schere, Landes und des Bundes kommt. Wenn „Gemeindeübergreifende Zudie die Gemeinden kaum mehr die Steuereinnahmen wieder so fließen, sammenarbeit kann sparen helfen“ schließen können. Und es wird wie sie in den vergangenen Jahre geflosdeshalb dringend notwendig sein, hier eine Entlastung sen sind, wenn die Ausgaben an NÖKAS und Sozialfürsorge für die Kommunen zu erreichen. Denn die Gemein- gedeckelt werden, dann wäre das eine spürbare Entlastung für den sind der wichtigste Investor für die heimische alle Bürgermeister. Wirtschaft. Gerade im gesamten Baubereich wäre es überaus problematisch, wenn es zu einem Investitionsstopp der Gemeinden kommt. Sehen Sie Einsparungspotential durch eine Zusammenarbeit von einzelnen Gemeinden? Selbstverständlich. Auch ich bin bemüht, zusammen mit meinem Bürgermeisterkollegen in meinem Umfeld, in verschiedensten Bereichen gemeinschaftlich zusammenzuarbeiten. Beispielsweise im Bildungsbereich, wo wir die Musikschule auf mehrere Gemeinden ausdehnen oder im gesamten Bereich der Straßenbetreuung, des Straßendienstes. Es gibt viele Gebiete auf denen die Kommunen zusammenarbeiten sollten. Es ist unglaublich wichtig, dass die Gemein- 13 Das EU-Parlament in Strassburg. BürgermeisterInnen und Gemeinde- zen. Daher wurde gemeinsam mit den Das EU-Parlament in Strassburg. vertreter sind meist die ersten An- unmittelbar Betroffenen ein „Servicesprechpartner, wenn es um Fragen Paket“ erarbeitet. Dieses besteht aus oder Anliegen zu Europa geht, viele einer zentralen Ansprechstelle in der EU-Bestimmungen und Regelungen Europa-Sektion des Außenministeriwirken sich auf unsere Gemeinden aus ums - die „EU-Helpline für EuropaGemeinderäte“-, einem E-Mail-Inforoder sind dort umzusetzen. Das Außenministerium möchte jetzt in möglichst vielen Städten und Gemeinden „EU-Gemeinderäte“ einzurichten. Diese Europa-Beauftragten sollten – ähnlich wie Gemeindereferenten für Umwelt- oder Jugendfragen – als Ansprechpartner und Drehscheiben für EU-Themen in den Gemeinden fungieren. Dabei ist klar, dass gerade Gemeinderäte neben der generellen Arbeitsauslastung nur limitierte Kapazitäten haben. Die Wahrnehmung einer solchen Aufgabe kann deshalb nur auf Freiwilligkeit beruhen und das Interesse an einer Teilnahme muss von den Ge- mationssystem mit kompakten Fakten zu aktuellen EU-Themen, weiters meinden selbst ausgehen. Bei einer gemeinsam mit der Vertre- maßgeschneiderten Aus- und Weitertung der Europäischen Kommission in bildungsmöglichkeiten, die wir in NieWien organisierten Auftaktveranstaltung Ende Februar wurde mit einer Gruppe von rund 60 Bürgermeistern und Gemeindevertretern aus Niederösterreich und den anderen Bundesländern und aus allen politischen Parteien der konkrete Bedarf diskutiert. Das Bestreben der Initiative ist es, die Europa-Gemeinderäte bestmöglich mit konkreten und praktischen Die Auftaktveranstaltung zur Initiative der Hilfestellungen zu unterstüt- meinderäte“ fand im Februar in Wien statt. Fotos: Lukas Wagner/Hopi Media Medienservice, EU EE agge p o a p r o r e uu 14 !! m m g esuc h ee gesuchtt deerrä nd eeiin ätt derösterreich gemeinsam mit der Kommunalakademie umsetzen wollen, einer Brüssel-Reise sowie weiteren Treffen mit EU-Gemeinderäten in Wien und den Bundesländern. Bei all diesen Bemühungen ist es wichtig, die relevanten Partner, von den Vertretungen der EU-Institutionen in Österreich über Gemeindebund und Städtebund bis hin zum Netzwerk der Europe Direct-Zentren und der EURegionalmanagements in den Ländern und Bezirken einzubinden - nach dem Motto: Nur wenn wir gemeinsam ein entsprechendes Service anbieten, wird es den Europa-Beauftragten gelingen, sich als kompetente Ansprechpartner zu EU-Fragen in den Gemeinden zu etablieren. Die Idee der „EU-Gemeinderäte“ hat besonders in Niederösterreich viel positives Echo hervorgerufen. In den letzten Wochen haben sich laufend Interessenten gemeldet, um sich an dieser Initiative zu beteiligen. Auch im Rahmen des Österreichischen Gemeindetages am 9. September in Graz wird die Initiative präsentiert und mit den versammelten Bürgermeistern und Gemeindevertretern das Angebot an Hilfestellungen und Service-Leistungen diskutieren. Bitte informiert weitere Interessierte in Niederösterreich von der „EuropaGemeinderäte“-Initiative und tragt damit zum Wachsen "EU-Ge- des Europa-Netzwerkes in unserem Land bei! Wanted: Der/die EUBürgermeister/in 2011 Wer wird „Österreichs EU-Bürgermeister/in 2011“? Ein kurzes Europaquiz auf www.cor.europa.eu/austria soll das entscheiden. Teilnahmeberechtigt sind alle Ortschefs. Das Quiz ist eine Art Vorentscheidung - unter den besten Teilnehmern wird dann bei einer großen Abschlussveranstaltung im Herbst/Winter der Sieger/ die Siegerin ermittelt. Der Gewinner darf dann den Titel „EU-Bürgermeister/ in 2011“ tragen und wird zu einer mehrtägigen Studienreise nach Brüssel eingeladen. Das Internet-Quiz startet sofort und kann bis 31. Juli beantwortet werden. Gesucht sind BürgermeisterInnen, die sich besonders mit der Idee des gemeinsamen Europa befassen. Die Aktion ist eine Initiative der österreichischen Delegation im Ausschuss der Regionen, des Österreichischen Gemeindebundes und des Österreichischen Städtebundes. Es handelt sich um ein Pilotprojekt zwischen EU-Institutionen und nationalen Kommunalverbänden, das bei Erfolg fortgesetzt und auch auf andere Mitgliedsländer ausgeweitet werden soll. Erfahrungsaustausch in Madrid Bei einer Fach- und Bildungsreise nach Madrid trafen sich Anfang Mai österreichische Gemeindevertreter mit spanischen Kollegen zum Erfahrungsaustausch. Fazit: Auch auf der iberischen Halbinsel leiden die Kommunen schwer unter der Weltwirtschaftskrise. von den dramatischen Folgen der Weltwirtschaftskrise betroffen. Buschenreiter: „Die Zuwendungen vom Staat haben sich stark verringert und die Investitonen der öffentlichen Hand - ganz besonders am wichtigen Bausektor - gehen massiv zurück. Worunter die gesamte Wirtschaft in Spanien leidet. Weil auch dort die Kommunen - so wie bei uns - ein ganz wesentlicher Wirtschaftsfaktor sind.“ Fotos: GVV/ML, Dirk Pollzien/pixelio.de Unter den österreichischen Delegierten in der spanischen Hauptstadt waren auch GVV-Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak und Mag. Ewald Buschenreiter. Der GVV-Direktor über den Madrid-Besuch: „Das Treffen mit Vertretern des spanischen Gemeindebundes war hochinteressant. Der gegenseitige Erfahrungsaustausch hat nämlich zutage gebracht, dass die Kommunen auf der iberischen Halbinsel leider mit sehr ähnlichen Problemen konfrontiert sind, wie wir sie derzeit bei uns haben. Der einzige Vorteil, den die spanischen Kommunen uns gegenüber genießen, ist die Tatsache, dass sie wesentlich mehr gemeindeeigene Steuern haben. Deren Finanzanteil im kommunalen Budget besteht nämlich aus satten 33 Prozent.“ Ansonsten seien auch die spanischen Gemeinden sehr Bild oben: Königspalast in Madrid. Links: Botschafter Rudolf Lennkh (4.v.l) mit hohen österr. Gemeindevertretern (Ewald Buschenreiter, 3. v .li., Rupert Dworak, 2. v. re.) 15 Auch die professionelle Arbeit in einem Tonstudio zählt zu den attraktiven Angeboten, die das NÖ Medienzentrum für seine Kunden bereit hält. NÖ Media - Service total Fotos: NÖ Medienzentrum Aus der altgedienten niederösterreichischen Landeslichtbildstelle und ihren Bezirksaußenstellen entwickelte sich heuer das hochmoderne NÖ Medienzentrum. Dessen zentrale Aufgaben sind die Versorgung der Pflichtschulen Niederösterreichs mit ausgewählten Bildungsmedien und die medienpädagogische, didaktische und technische Unterstützung für effizientes Lehren und Lernen. Infos unter: www.noemedia.at 16 „Bildungsmedien und Medienbildung sind unabdingbare Notwendigkeiten für Schule und Bildung!“ - weiß Hans Lackenbauer, Chef des NÖ Medienzentrums. Und das Angebot seines Institutes für die Pflichtschulen des Landes kann sich wirklich sehen lassen. Hier ein Auszug aus den Leistungen: Verwaltung des NÖ Hilfsmittelpools: Beschaffung von Hilfsgeräten für schwerst sehbehinderte Kinder. Gesundheit: Lärmampel für Pegelmessungen, Audiometer zur Erfassung von Hörstörungen und Sprachtrainingsgeräte. Eigenproduktion regionaler Unterrichtsmittel: drei NÖ Regionalfilme pro Jahr, fünf bis sieben Lern-CDs zu den NÖ Bezirken, Mitentwicklung und Finanzierung der Lern-CD zu politischer Bildung „Zu Hause in der Gemeinde“. Technischer und pädagogischer Support zur Überwindung von Schwellenängsten gegenüber modernsten Präsentationstechnologien an den über 1000 nö. Pflichtschulen. Jede dieser Schulen wird mehrmals pro Jahr von den Medienberatern des NÖ Medienzentrums kontaktiert. 100.000 Verleihvorgänge pro Jahr. 2009 nahmen bei 273 Veranstaltungen (methodisch-didaktisch, technische Beratung und Info) 2.845 Lehrer teil. Medien machen Schule - im dopelten Sinn der Bedeutung 2009 wurden 4.691 Medien (LernCDs, „NÖ Modellschule“) und DVDVideos zu den NÖ Regionen kostenlos verteilt. In jedem der fünf regionalen Medienzentren werden drei Systeme interaktiver Whiteboards vorgestellt. Die Mitarbeiter von NÖ Media sind kompetente Berater für IKT-Ausstat- tungen bei Schulbauten. Die NÖ Media Selectbox bringt in jede Pflichtschule ca. 200 der gängigsten DVD-Titel für den Offlinebetrieb (TVGerät, Beamer). Die NÖ Media Netbox (derzeit in ca. 20 Schulen in der Testphase) bringt über 400 Titel in jedes interne Schulnetz (bis zu acht Filme gleichzeitig). Der NÖ Media Presenter (ca. 480 in NÖ) vereinigt die Selectbox mit DVDPlayer, Hochleistungsbeamer und Verstärkeranlage in einer Trolley-Lösung. Für den physischen Verleih (Post) stehen über 34.000 Filme zur Verfügung. * * * Das NÖ Medienzentrum ist in St. Pölten, Rennbahnstraße 29, Stiege C, 4. Stock untergebracht. Die fünf Außenstellen: Medienzentrum Mostviertel, Amstetten, Bahnhofstraße 2 Medienzentrum NÖ Süd, Baden, Vöslauerstraße 40-42 Medienzentrum Weinviertel, Mistelbach, Josef Dunkl Straße 3 Medienzentrum NÖ Mitte, St. Pölten, Wiener Straße 54/B Medienzentrum Waldviertel, Zwettl, Gerungser Straße 1. Preiswürdige Integration Großer Erfolg für das Integrationsreferat der Statutarstadt Wiener Neustadt: Das engagierte Projekt „Junge MigrantInnen als Vorbilder Mentoring für SchülerInnen“ stand in der Endauswahl für den „Österreichischen Integrationspreis“! Auf Initiative des ORF und einiger Firmen und Institutionen wurde im heurigen Jahr der „Österreichische Integrationspreis“ an vorbildliche Projekte vergeben. Es gab Auszeichnungen in vier Kategorien („Anpacken & Initiativ sein“, „Bilden & Befähigen“, „Unternehmen & Arbeiten“ sowie „Fördern & Unterstützen“). Das Integrationsreferat der Stadt Wiener Neustadt hatte die große Ehre, in der Kategorie „Bilden & Befähigen“ unter den vier Nominierten zu sein. Und das aus insgesamt 362 Einreichungen aus ganz Österreich! Konkret ging es um das Projekt „Junge MigrantInnen als Vorbilder - Mentoring für SchülerInnen“. Bei diesem Projekt (das Bild zeigt die öffentliche Präsentation der Plakate und ihrer Models) werden junge MigrantInnen auf ihrem Schul- und Bildungsweg von „erfolgreichen MigrantInnen“ begleitet bzw. unterstützt. Die „MentorInnen“ haben sich freiwillig ge- meldet und sich einer Ausbildung unterzogen. Im Jahr 2009 wurden insgesamt zwölf MentorInnen ausgebildet, die nun junge MigrantInnen unterstützen und in Bildungsfragen beraten. Alle weiteren Infos über den Preis finden Sie im Internet auf http://integrationspreis.orf.at. Gesundheitslandesrätin Mag.a Karin Scheele (2. von rechts.) bei ihrem Besuch in der nagelneuen Mutterberatungsstelle in Marbach an der Donau. „Junge Eltern haben viele Fragen - isst mein Kind genug, nimmt es ausreichend zu und mache ich alles richtig? Bei all diesen Fragen sind die Mutter-Elternberatungsstellen genau die richtige Anlaufstelle. Auch für medizinische Fragen steht in den Stellen ein Arzt oder eine Ärztin zur Verfügung,“ so Gesundheitslandesrätin Mag. Karin Scheele anlässlich ihres Besuches bei der neuen MutterEltern-Beratung in Marbach. Die MutterElternberatung ist seit Jahrzehnten ein bewährtes Modell der nö. Gesundheitsvorsorge für Kinder von der Geburt bis zum Schulalter. 2008 wurden in den 368 Stellen 30.745 Beratungen durchgeführt, 3.698 Kinder wurden erstmals von ihren Eltern zur Mutter-Eltern-Beratung gebracht. Das Team der Beratungsstellen besteht aus einem Arzt und einer Säuglingsschwester oder Hebamme. Fotos: Magistrat Wr. Neustadt, SPÖ-NÖ Neu in Marbach: Beratungsstelle für Mütter und Eltern 17 KOPAK aktuell: Wir gehen´s wieder an! Foto: Werner Jäger 18 E ine Zahl, die zuversichtlich macht: Kaum waren die Gemeinderatswahlen geschlagen, haben sich über 200 neu gewählte Gemeinderätinnen und -räte zu den Kursangeboten des GVV, die unmittelbar nach der Wahl ausgeschrieben wurden, angemeldet. Für die einen geht es um Schlagfertigkeit, um geschliffene Rede, um positive Vermittlung der eigenen Ansprüche und Ziele, für die anderen hat der bekannte Satz „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ besonderes Gewicht, weil sie sich für diese wichtige Aufgabe in der Gemeinderatsarbeit, dem Prüfungswesen, firm machen wollen. Weitere Schwerpunkte – neben den Basis-Kursen – sind in dem neuen Qualifizierungsangebot des GVV die Bau-Ordnung, das Vergabewesen und die Finanzen in den GemeindeHaushalten betreffend. Hier im Bild: Die TeilnehmerInnen des Seminars „Grundlagen der kommunalpolitischen Rhetorik“ in Friedersbach Ende Mai. Für die rhetorische Schlagfertigkeit der TeilnehmerInnen sorgten die Trainerinnen Daniela Senkel und Lena Doppel (sitzend, 1. und 2.v.r.) 19 Der Gemeinde-Rat Die Einberufung einer Gemeinderatssitzung (§ 45) 20 I. Einladung Die Einberufung des Gemeinderates hat nach § 45 Abs. 1 durch den Bürgermeister (bei Verhinderung durch seinen Stellvertreter, § 27) zu erfolgen. Die Einberufung muss schriftlich unter Bekanntgabe der Tagesordnungspunkte und mit einer nachweislichen Zustellung an alle Mitglieder des Gemeinderates erfolgen. Sie kann in jeder technisch möglichen Weise übermittelt werden (Email, Fax etc.), wenn das betreffende Gemeinderatsmitglied dem zustimmt. Bei Übermittlung per Email genügt eine Sendebestätigung als Zustellungsnachweis. Generell findet auf die Zustellung bzw. die Übermittlung (durch Organe der Post) das Zustellgesetz Anwendung, es ist aber keine Zustellung zu eigenen Handen gesetzlich vorgesehen. Erfolgt die Zustellung nicht durch Organe der Post, gelten die Bestimmungen der NÖ GO - wesentlich ist, dass das Mitglied des Gemeinderates nachweislich zur Sitzung einberufen wurde (durch wen auch immer). Beschlüsse, die in einer unter Nichtbeachtung des Abs.3 einberufenen Sitzung zustande gekommen sind, sind von der Aufsichtsbehörde gemäß § 92 in Verbindung mit § 52 aufzuheben. Um Gemeinderatsbeschlüsse nicht mit der Aufhebung zu bedrohen, wenn ein Mitglied nicht ordnungsgemäß geladen worden ist, jedoch an der Sitzung teilgenommen hat, wird gesetzlich verfügt, dass eine Verletzung von Form und Frist der Einladung als geheilt gilt, wenn dieses Mitglied zur Sitzung erscheint. Die Öffentlichkeit wird über die Abhaltung der Sitzung und die Gegenstände im Wege der Bekanntmachung der Tagesordnung (§ 46 Abs. 4) informiert. Die Tagesordnungspunkte Die Geschäftsführung der Gemeindeorgane - Einladung und Tagesordnungspunkte (§ 46) sind in der Einberufung anzuführen und zufolge § 46 Abs. 4 außerdem an der Amtstafel anzuschlagen. Sie müssen so formuliert sein, dass die einzelnen zur Verhandlung gelangenden Angelegenheiten erkennbar sind, Details sind jedoch nicht anzuführen. II. Zustellung Die Einladung muss jedem Gemeinderat spätestens am 5. Tag vor dem Tag der Gemeinderatssitzung zugestellt werden. Fällt der Tag auf einen Samstag, Sonn- oder Feiertag, so verlängert sich die Frist auf den vorangehenden Werktag. Beispiele: Ist am Dienstag die Sitzung angesetzt, so muss die Einladung am Donnerstag zuvor zugestellt sein: DO FR Zustellung SA SO MO DI Gemeinderatssitzung Ist der Donnerstag aber ein Feiertag, hat die Zustellung bereits am davorliegenden Mittwoch zu erfolgen: MI DO FR SA Zustellung Feiertag SO MO DI Sitzung III. Minderheitenrecht Die Einberufung der Sitzung auf Antrag von einem Drittel der Gemeinderäte. Der Bürgermeister muss innerhalb von 8 Tagen eine Einladung zu einer Gemeinderatssitzung übermitteln, wenn es von mindestens einem Drittel der Gemeinderäte verlangt wird (§ 45 Abs. 2). Den Sitzungstermin hat er dabei so zu wählen, dass die Sitzung innerhalb von drei Wochen ab Einlangen dieses „Drittelantrags“ im Gemeindeamt stattfindet. Bei der Berechnung der antragsberechtigten Minderheit sind Dezimalzahlen, wenn sie 0,5 übersteigen, als ganze Zahlen zu werten, sonst aber nicht zu berücksichtigen (§ 121). Enthält das Verlangen der Minderheit auf Einberufung einer Sitzung keinen Beratungsgegenstand, dann hat der Bürgermeister in der Tagesordnung die Tatsache des Antrages nach Abs. 2 aufzunehmen. Bei der Fristenberechnung (acht Tage bzw. drei Wochen) werden sinngemäß die Bestimmungen des Allgemeinen Verwaltungsverfahrensgesetzes (AVG) herangezogen. Danach ist bei der Berechnung von Fristen, die nach Tagen bestimmt sind, der Tag nicht mitzurechnen, in den der Zeitpunkt oder das Ereignis fällt, wonach sich der Anfang der Frist richten soll. Die achttägige Frist beginnt daher an dem Tag zu laufen, der dem Tage des Einlangens des Begehrens auf Einberufung beim Gemeindeamt folgt. Eine nach Wochen (Monaten oder Jahren) bestimmte Frist endet mit dem Ablauf desjenigen Tages der letzten Woche oder des letzten Monates, der durch seine Benennung oder Zahl dem Tage entspricht, an dem die Frist begonnen hat; fehlt dieser Tag im letzten Monat, so endet die Frist mit dem Ablauf des letzten Tages dieses Monates. Der Beginn und Lauf der Frist wird durch Sonn- und Feiertage nicht behindert. Fällt das Ende der Frist auf einen Sonn- oder Feiertag, so ist der nächste Werktag als letzter Tag der Frist anzusehen (§ 33 AVG). Als Feiertage gelten die im Feiertagsruhegesetz angeführten Tage. Die Hemmung des Fristenablaufes tritt auch dann ein, wenn das Ende der Frist auf einen Samstag oder den Karfreitag fällt. Damit ist aber nicht gesagt, dass an einem Sonnoder Feiertag, Samstag oder Karfreitag keine Sitzungen des Gemeinderates stattfinden dürfen. IV. Vorsitzführung Prinzipiell hat der Bürgermeister bei den Gemeinderatssitzungen den Vor- Fotos (v.l.) GVV, Freelancer0111/pixelio.de, GVV, GVV/ML (2), Ernst Rose/pixelio.de, tarudeone/pixelio.de Von Mag. Sabine Blecha, Juristin des Verbandes genstandes in die Tagesordnung muss selbigen so genau bezeichnen, dass der Bürgermeister prüfen kann, ob die Zuständigkeit des Gemeinderates zur Behandlung gegeben ist. Andernfalls kann er dem Antrag nicht Rechnung tragen. sitz zu führen, bei seiner Verhinderung nimmt sein Stellvertreter diese Aufgabe wahr. Das ist der gemäß § 27 Abs. 1 in Betracht kommende Vizebürgermeister bzw. der gemäß § 27 Abs. 2 in Betracht kommende geschäftsführende Gemeinderat. In der Gemeinderatssitzung über die Behandlung eines Misstrauensantrages gegen den Bürgermeister führt der Vizebürgermeister den Vorsitz (§ 112 Abs. 3). Die Einberufung zu einer solchen Sitzung, in der ein Misstrauensantrag gegen den Bürgermeister behandelt werden soll, hat ebenfalls durch den Vizebürgermeister zu erfolgen (§ 112 Abs. 3). III. Dringlichkeitsantrag Nach der Gemeindeordnung dürfen nur die in die Tagesordnung aufgenommenen Gegenstände behandelt werden, wobei unter Behandlung die Beratung und Beschlussfassung zu verstehen ist. Ausgenommen von diesem Grundsatz sind Gegenstände, die im Wege eines Dringlichkeitsantrages in die Tagesordnung aufgenommen wurden. Dringlichkeitsanträge können nur für Gegenstände gestellt werden, die in den Wirkungskreis des Gemeinderates fallen; es muss sich um Fälle handeln, die wegen ihrer Aktualität einer raschen Erledigung bedürfen. Der Antrag samt Begründung darf verlesen werden, der Gemeinderat beschließt sofort ohne Beratung. Der Vorsitzende hat nach Zuerkennung der Dringlichkeit vor Eingehen in die Tagesordnung bekannt zu geben, wann die dringliche Angelegenheit behandelt wird. Dadurch wird einerseits dem Recht des Bürgermeisters zur Bestimmung der Reihenfolge der Behandlung der Geschäftsstücke Rechnung getragen, andererseits sind aber auch mögliche Zuhörer davon in Kenntnis zu setzen, wann die dringlichen Angelegenheiten erörtert werden. Misstrauensanträge (§ 112 Abs. 2) und Anträge auf Erlassung oder Änderung der Geschäftsordnung, die bei der Einberufung zur Gemeinderatssitzung als Gegenstand der Tagesordnung anzugeben sind (§ 58 Abs. 2), können nicht als Dringlichkeitsanträge eingebracht werden. Die Möglichkeit, nachträglich durch Gemeinderatsbeschluss Gegenstände in die Tagesordnung aufzunehmen, besteht auch nach § 48 Abs. 2 (2. Sitzung zum selben Gegenstand mit vermindertem Präsenzquorum für die Beschlussfähigkeit). Hinweis: Die §§ beziehen sich - sofern nicht anders angegeben - auf die NÖ Gemeindeordnung 1973 (NÖ GO), LGBl 1000- 16 (Stand 30.11.2009). Tagesordnungspunkte einer Einladung (§ 46) I. Festsetzen nach Anhörung des Gemeindevorstandes Der Bürgermeister setzt nach Anhörung des Gemeindevorstandes die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung fest. Dabei ist er berechtigt, einen in die Tagesordnung aufgenommenen Punkt ohne Angabe von Gründen vor Beginn der Sitzung wieder abzusetzen. Dies darf er jedoch nicht, wenn ein Tagesordnungspunkt durch Antrag eines Drittels der Gemeinderatsmitglieder auf die Tagesordnung gesetzt wurde. Die Absetzung von Tagesordnungspunkten durch den Bürgermeister darf nur zu Beginn der Sitzung erfolgen, das heißt bis zum Eingehen in die Beratung des ersten Verhandlungsgegenstandes. Später bedarf es zur Absetzung eines Gemeinderatsbeschlusses. Von der Absetzung ausdrücklich ausgenommen sind die auf Verlangen der Minderheit aufgenommenen Punkte. Diese können auch nicht vom Gemeinderat abgesetzt werden. Der Bürgermeister bestimmt und reiht die Tagesordnungspunkte, er ist dabei nur an einen Antrag der Minderheit im Sinne des zweiten Satzes gebunden. Das Anhörungsrecht des Gemeinde- vorstandes besteht darin, dass ihm Gelegenheit zur Stellungnahme geboten wird; der Bürgermeister ist jedoch an allfällige Vorschläge oder Einwendungen des Vorstandes nicht gebunden. Beschlüsse über Gegenstände, die ohne die Anhörung des Vorstandes in die Tagesordnung aufgenommen worden sind, sind, sofern sie der Aufsichtsbehörde zur Kenntnis gelangen, gemäß § 52 aufzuheben. Dies gilt jedoch nicht für Anträge gemäß Abs. 3 (Dringlichkeitsanträge), da hier eine Anhörung des Vorstandes nicht möglich ist. Unzulässig ist es auch, einen Gegenstand auf die Tagesordnung des Gemeinderates zu setzen, der nicht in dessen Kompetenz fällt. II. Minderheitenrecht Der Antrag von einem Drittel der Gemeinderäte auf Aufnahme in die Tagesordnung (§ 46 Abs. 1). Ein in den Wirkungskreis des Gemeinderates fallender Gegenstand ist vom Bürgermeister in die Tagesordnung aufzunehmen und vom Gemeinderat zu behandeln, wenn dies von mindestens einem Drittel der Gemeinderäte spätestens eine Woche vor der Gemeinderatssitzung verlangt wird. Liegt so ein Antrag der Minderheit vor, dann wird die Anhörung des Gemeindevorstandes zu entfallen haben, wenn diese Sitzung bereits stattgefunden hat. Dem Bürgermeister bleibt bei der Aufnahme eines solcherart begehrten Beratungsgegenstandes nämlich kein Ermessensspielraum, wenn die Sitzung des Gemeindevorstandes zur Tagesordnung bereits stattgefunden hat. Die Bestimmung, wonach ein in die Tagesordnung der nächsten Sitzung auf Verlangen der Minderheit aufgenommener Gegenstand in dieser auch behandelt werden muss, bedeutet ebenfalls, dass dieser auch nicht durch Beschluss des Gemeinderates von der Tagesordnung abgesetzt werden darf. Ein Antrag der Minderheit auf Aufnahme eines Ge- Der Gemeinde-Rat Mag. Sabine Blecha beantwortet in jeder KI-Ausgabe aktuelle juristische Fragen unserer MandatarInnen. Diesesmal stehen vor allem Probleme, die rund um die ersten Sitzungen nach der Gemeinderatswahl auftauchen können, im Mittelpunkt des Interesses. 21 22 Die österreichischen Gemeinden sehen sich einem immer stärker wachsenden Kostendruck ausgesetzt. Zugespitzt hat sich die Situation zusätzlich durch die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise und der daraus resultierenden Stagnation der Realwirtschaft und teils sehr schmerzlichen Einbußen von Einnahmen aus dem Bereich der Kommunalsteuer. Sinkende Ertragsanteile aufgrund von vermindertem Steueraufkommen, ebenfalls eine Folge der Finanzkrise, und wachsende Ausgaben, besonders im Sozial- und Gesundheitsbereich, begründet durch die demographische Entwicklung, verschärfen die Finanzsituation der Gemeinden zusehends. Mittelfristige Finanzpläne: Warum sie für den Haushalt wichtig sind LGBl 1000/11 festgelegt worden. Im Gegensatz zum kurzfristig orientierten Voranschlag soll der MFP eine Übersicht über die künftig verfügbaren Einnahmen und zu erwartenden Ausgaben sowie über die frei verfügbaren Mittel für Investitionsvorhaben und deren Folgekosten geben. Der Der ausgeglichene Haushalt: Pflicht, keine Option Der Österreichische Stabilitätspakt 1999 sieht vor, dass sich Gebietskörperschaften bei der Beschlussfassung der jährlichen Haushaltsvoranschläge an ihren jeweiligen mittelfristigen Finanzplanungen zu orientieren haben und eine verstärkt stabilitätsorientierte Budgetpolitik verfolgen müssen. Als Folge verpflichtet der § 72 NÖ GO (Gemeindeordnung) 1973 auch die NÖ Gemeinden zur Erstellung mittelfristiger Finanzpläne (MFP) und deren jährlicher Anpassung für zumindest vier Haushaltsjahre. Die Arten der finanziellen Ziele des MFP sind durch die NÖ Landesregierung im mittelfristige Einnahmen- Ausgabenplan und der Investitionsplan werden in der Folge durch politische Entscheidungen so aufeinander abgestimmt bzw. mindestens einmal jährlich an die aktuellen Entwicklungen angepasst und nachjustiert, sodass für die gesamte Planungsperiode (mindestens vier Jahre) Haushaltsstabilität garantiert ist. Der mittelfristige Finanzplan (MFP) zur Erreichung der Ziele Anders als der Voranschlag, der laut. § 72 NÖ GO durch den Gemeinderat zu beschließen ist, ist der MFP rechtlich nicht verbindlich und wird auch nicht durch den Gemeinderat beschlossen. Allerdingst hat sich die Voranschlagsgestaltung am MFP zu orientieren, was seitens der Finanzwissenschaft schon seit vielen Jahren gefordert wurde. Die Politik legt die Entwicklungsziele e i ner Gemeinde fest. Wirtschaftlich ist dann zu bewerten, welche Ziele mit welchen Mitteln in einem bestimmten Zeitraum realistisch zu erreichen sind. Dazu sind die Erstellung eines genauen Kostenplanes und die Feststellung des detaillierten Finanzbedarfes von größter Wichtigkeit. Sich ergebende Widersprüche werden rechtzeitig aufgedeckt, können beurteilt und Problemlösungen ausgearbeitet werden. Die so errechneten Prognosewerte betreffend Zahlungskraft der Gemeinde können dann strategisch geplant, die Projekte auf einer Prioritätenliste nach Dringlichkeit gereiht und umgesetzt werden. Finanzplan zur Planung von Investitionen und Projekten Anhand des Rechnungsquerschnitts werden bei der Erstellung des MFP aus dem Ergebnis der laufenden Gebarung unter Einbeziehung des Schuldendienstes die frei verfügbare Manövriermasse (freie Finanzspitze) errechnet, welche in weiterer Folge in die Investitions- und Projektplanung einfließt. Hier geht es vor allem darum, dass künftige Finanzschulden auch dauerhaft bedient werden können. Besonderes Augenmerk ist dabei auf die ent- Fotos (v.l.) GVV, Freelancer0111/pixelio.de, GVV, GVV/ML (2), Ernst Rose/pixelio.de, tarudeone/pixelio.de, Thorsten Freyer/pixelio.de Der Gemeinde-Rat Von Dr. Roman Thunshirn, Managing Partner der Merkur Treuhand GmbH Wachsende finanzielle Belastungen aufgrund massiv steigender Ausgaben und sinkender Ertragsanteile zwingen die NÖ Gemeinden zu mehr Haushaltsdisziplin. Finanzpläne werden da als Steuerungsinstrumen immer wichtiger. und gleichzeitig Haushaltsstabilität und Ausgeglichenheit gegeben sind. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der umsichtigen und verantwortungsvollen Erstellung eines MFP, gerade in Zeiten knapper Finanzmittel, besondere Bedeutung als Steuerungsinstrument für einen ausgeglichenen Gemeindehaushalt zukommt. Dauerhafte Budgetstabilität zu garantieren ist dabei oberste Prämisse. Das Merkur Treuhand- Team: Karin Kraus, MPA (Public Consulting), Mag. Rivo Killer (Rechtsanwalt) Mag. (FH) Eva Maria Scharf (Steuerberaterin) Dr. Roman Thunshirn (Wirtschaftsprüfer und Steuerberater) (v.l.) Aktuelle Rechtsinformationen und Formulare zum Download unter http://www. gvvnoe.at Der Gemeinde-Rat stehenden, langfristigen Folgekosten der Projektverwirklichung zu legen. Der kameralistische Cashflow (freie Finanzspitze) stellt also die begrenzende Größe dar und hat daher eine elementare Koordinierungs- und Steuerfunktion bei der Erstellung von MFP. Künftige Investitionen können somit dahin gehend bewertet werden, ob ihre Umsetzung lt. MFP realistisch, dh. langfristig finanzierbar erscheint Merkur Treuhand Steuerberatung GmbH St. Veit-Gasse 50, A-1130 Wien T: +43-1-87848-0 F: +43-1-87848-300 Web: www.merkurtreuhand.at 23 Termine +++ Termine +++ Termine Österreichischer Gemeindetag Stadthalle Graz 9./10.9.2010 Infos unter www.gemeindetag.at FACTFINDER Kommunalreise Brüssel 14.-16.10.2010 Infos bei Frau Stossier [email protected] GVV-Vollversammlung (Verbandstag) wird noch bekannt gegeben 6.11.2010 Infos unter http://www.gvvnoe.at Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Verein Information für sozialdemokratische Gemeinden in Niederösterreich, Hans-Czettel-Platz 1, 2630 Ternitz Anschrift der Redaktion: 3100 St. Pölten, Bahnhofplatz 10, 4. Stock. Postfach 73 Geschäftsführer: Mag. Ewald Buschenreiter Präsident: LAbg. Bgm. Rupert Dworak Redaktion: Hellfried Mayer Mitarbeiter dieser Ausgabe: Dir. Mag. Ewald Buschenreiter, LAbg. Bgm. Rupert Dworak, Mag. Sabine Blecha, Dr. Roman Thunshirn, Karl Zimmerl, Dr. Helge Zoitl Produktion: NGL Mediamondial 24