wuppertaler unimagazin - Presse - Bergische Universität Wuppertal

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wuppertaler unimagazin - Presse - Bergische Universität Wuppertal
WUPPERTALER
WUPPERTALER
UNI
MAGAZIN
UNIMAGAZIN
Nr. 37
NR. 34
Sommersemester
2008
WINTERSEMESTER 2006/2007
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Bergische Blätter
Foto Andreas Roffmann
Die Biologin und Zoologin Prof. Dr. Angelika Preisfeld mit Rebekka Bellmann, Schülerin am CarlFuhlrott-Gymnasium und Praktikantin des Projekts
„Berufsziel Forschung“.
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Projekt Berufsziel Forschung
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Das Projekt „Berufsziel Forschung“ wurde
2008 erneut erfolgreich von der Wissenschaftstransferstelle organisiert. Ziel des
Projektes ist es, ausgewählten Schülerinnen
und Schülern den Beruf des Professors bzw.
die Möglichkeit einer wissenschaftlichen
Karriere näher zu bringen.
In den letzten drei Jahren hatten jeweils
mehrere Schülerinnen und Schüler des
Wuppertaler Carl-Fuhlrott-Gymnasiums
ein einwöchiges, betreutes Praktikum absolviert. Als Betreuer konnten diesmal der
Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Michael
Scheffel, die Botanikerin Dr. Helga Mölleken,
die Biologin Prof. Dr. Angelika Preisfeld, der
Chemiker Prof. Dr. Thorsten Benter, der Mathematiker Prof. Dr. Frommer und die Erziehungswissenschaftlerin Dr. Kerstin Göbel
gewonnen werden. Die Resonanz bei Praktikanten wie Professoren war durchgehend
positiv. Prof. Dr. Benter über seine Praktikantin Annika Schneider:„ Es hat richtig Spaß
gemacht, ihr das Berufsbild Hochschullehrer
nahe zu bringen.“ Annika Schneider mailte
ihrerseits: “Professor Benter hat sich persönlich sehr engagiert, um mir einen möglichst
breit gefächerten Einblick in seinen Beruf
zu gewähren. So hatte ich mehrmals die
Gelegenheit, ihm buchstäblich Löcher in den
Bauch zu fragen.“
Ebenso begeistert äußerte sich Prof. Dr.
Preisfeld, die sich eine Woche lang um Rebekka Bellmann kümmerte. Die Schülerin
hatte anfangs Bedenken, sich der Insektensammlung der Zoologin zu widmen – ein
eifriger Stab von Mitarbeitern nahm ihr
schnell die Angst, so dass sie mittlerweile
auch monströse Achatschnecken problemlos
anfassen kann.
menslandschaft der Region etabliert. Bei der
20. Veranstaltung präsentierte sich die Firma
Fahnen Herold, Wuppertal.
Mit der „Innovationsdrehscheibe“ werden
unter der Moderation der Uni Unternehmen
der Region motiviert, ihre Werkstore zu
öffnen und darüber zu berichten, wie Innovationen realisiert werden und welche Einstellung zum Thema „Innovation“ besteht.
Im Unterschied zur vom Staat verfolgten
politischen Innovationsförderung ist die
Innovationsdrehscheibe ein Konzept „von
unten“. Durch Moderation der Universität
können die hauptsächlich kleinen und mittelgroßen Unternehmen der Region tatsächlich
zur wechselseitigen Offenheit motiviert
und dabei Konkurrenzängste überwunden
werden. Insgesamt wird mit diesem regionswirtschaftlichen Kommunikationsinstrument
in den Unternehmen Innovationsmotivation
geschaffen und verstärkt.
Rektor Prof. Dr. Volker Ronge beglückwünschte die Aktiven der Innovationsdrehscheibe: „Mit der Innovationsdrehscheibe ist
ein wertvolles Stück regionaler Wirkung seitens der Bergischen Universität verbunden.
Zu danken ist außer den uneigennützigen
Organisatoren denjenigen Unternehmen,
die den Mut aufbringen, sich den Blicken
anderer, manchmal sogar der Konkurrenz, zu
öffnen.“ Prof. Ronge hatte auch die Auftaktveranstaltung 2001 eröffnet.
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Talentschmiede für Sicherheitstechnik
Das Fach Sicherheitstechnik der Bergischen
Universität war auf einer Tagung zum Thema „Prävention industrieller Großschäden“
der Hütten- und Walzwerks-Berufsgenossenschaft auf der Messe Essen vertreten.
Schwerpunkte waren Krisenprävention
und Krisenbewältigung. Diskutiert wurden
Themen wie „Betriebswirtschaftliche Folgen von Großschäden aus der Sicht einer
Industrieversicherung“, „Standortanalysen
als integraler Bestandteil des Krisenmanagements“, „Einbindung von Werkfeuerwehren
in Brandschutzkonzepte“ oder „Krisenbewältigung und Krisenprävention – ein Widerspruch?“. Moderator Manfred Erdenberger,
der durch die Veranstaltung führte, zog
den Schluss, die Uni Wuppertal mit ihrer
Abteilung Sicherheitstechnik sei die Talent-
schmiede für Sicherheitsingenieure überhaupt: Auffallend viele Referenten gaben
ihre beruflichen Wurzeln mit Wuppertal und
dem Fach Sicherheitstechnik der Bergischen
Universität an.
Wissenschaftliche Mitarbeiter der Sicherheitstechnik informierten an einem Messe-Stand über den Bachelor-Studiengang
Sicherheitstechnik und die Master-Studiengänge „Brandschutz“, „Sicherheitstechnik/
Arbeitssicherheit“, bzw. „Sicherheitstechnik/Umweltsicherheit“ und „Qualitätssicherung“.
Kontakt:
Dipl.-Ing. Sebastian Festag
Telefon 0202/439-2065
Email: [email protected]
Dipl.-Ing. Ulf Hinterscheid
Telefon 0202/439-2114
Email: [email protected]
Schweizerarchitektur: Eingebaute Perfektion?
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Swiss Architecture: Perfect Performance?
Unter dem Thema „Swiss Knife – Swiss
Architecture: Perfect Performance?“ veranstaltete das Institut für Architekturgeschichte
und -theorie – Prof. Frank R. Werner – in der
Pauluskirche ein Internationales Symposium
rund um die Schweizer Architektur und ihren
architekturtheoretischen Stellenwert.
Wohl kaum ein Design-Klassiker bürge so
für Qualität, Präzision, Perfektion, wie das
rote schweizerische Allzweckmesser, erläutert Prof. Werner die Themen-Idee. Weltweit
gelte es als Inbegriff eines Tools für perfekte
Performance. Prof. Werner: „Gilt all das,
was auf das Swiss Knife zutrifft, auch für
das Markenprodukt Swiss Architecture?“
Das 12. Internationale Symposium für Architekturtheorie widmete sich erstmals den
Architekturphänomenen eines ausgewählten
europäischen Landes.
Die Kernfrage: Ist Swiss Made Architecture theoretisch wie praktisch tatsächlich ein
universell einsetzbares Werkzeug für „perfect performance“ oder handelt es sich letztlich doch nur um eine PR-Mogelpackung?
Architekturtheoretiker und Architekten debattierten zwei Tage lang darüber, was das
Schweizerische an der Schweizerarchitektur
sein könnte und welches Spektrum dieses
Schweizerische, sollte es denn tatsächlich
existieren, repräsentiert.
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www.agt.uni-wuppertal.de
Jubiläum der Innovationsdrehscheibe
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2001 wurde von zwei Professoren, Prof.
Dr.-Ing. Petra Winzer und Prof. Dr. Joachim
Michael Marzinkowski (beide Fachgebiet
Sicherheitstechnik), die „Innovationsdrehscheibe Bergisches Land“ aus der Taufe gehoben. Schnell hat sich das ungewöhnliche
Projekt in der mittelständischen Unterneh-
Einzigartig: Hip Hop Academy Wuppertal
Dipl.-Ing. Ulf Hinterscheid, Dipl.-Ing. Sebastian Festag und Dipl.-Ing. Christoph Wachholz (v.l.n.r.).
Ein bundesweit einzigartiges Projekt vereint
Forschung, Lehre und Praxis des HipHop,
die Hip Hop Academy Wuppertal. Gegründet
wurde sie von der Uni in Kooperation mit
dem Arbeitskreis Studium Populäre Musik.
Praktische Annäherung an Hip Hop: In
Workshops wurden die Studierenden in die
Praxis des Rappens und DJing eingeführt.
Bundesweit bekannte Künstler wie Fiva MC
und DJ Radrum konnten dazu gewonnen
werden. Beide gaben auch einen Werkstattbericht über ihren kreativen Alltag als
HipHop-Künstler. Anschließend berichtete
Dr. Susanne Stemmler vom Center for Metropolitan Studies (Berlin/New York) über
Begegnungen mit Urvätern des HipHop in
der Bronx.
Am zweiten Academy-Tag setzten sich die
Akteure wissenschaftlich mit dem Phänomen Hip Hop auseinander: Soziolinguisten,
Musikwissenschaftler, Literatur- und Kulturwissenschaftler aus Wuppertal, Berlin,
Zürich und New York informierten über
Forschungsergebnisse. Gegenstand ihrer
wissenschaftlichen Untersuchungen ist die
Stimme des deutschen, amerikanischen
und französischen Raps unter klanglichen,
rhythmischen, erzähltechnischen und rhetorischen Aspekten. Zum Abschluss der
Hip Hop Academy gaben Fiva MC und DJ
Radrum im Live Club Barmen ein Konzert,
unterstützt von Deckah & DNA, DJ Exzem
(Lippstadt, Finalisten des wichtigsten deutschen Rap-Contests, den Jam Sessions
2007) und Doctor Do (Wuppertal).
Kontakt:
Dr. Oliver Kautny (Musikpädagogik)
Telefon 0202/439-2366 oder 0221/800 17 20
E-Mail: [email protected]
Fernand Hörner (Romanistik)
Telefon 0202/439-3287
E-Mail: [email protected]
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15. Wuppertaler Linguistisches Kolloquium
Kontakt:
Dr. Katrin Schmitz
Fach Romanische Sprachwissenschaft
Telefon 0202/439-2157, Fax -3892
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Prof. Dr. Ulrich Heinen, Dekan des Fachbereichs
Design und Kunst, Rektor Prof. Dr. Volker Ronge,
Alanus-Rektor Prof. Dr. Marcelo da Veiga, Prof.
Maack, Dr. Jochen Krautz (v.l.n.r.).
Kooperation mit Alanus Hochschule für Kunst
Durch eine Kooperation mit der privaten Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
in Alfter (bei Bonn) verstärkt die Bergische
Uni ihre Ressourcen in Kunst und Kunstpädagogik. Die beiden Rektoren, Prof. Dr.
Volker Ronge und Prof. Dr. Marcelo da Veiga,
unterzeichneten in Alfter den Kooperationsvertrag.
Durch die Kooperation wird vor allem
Studenten des Lehramts Kunst in Wuppertal eine verbreiterte Ausbildungsplattform
bereitgestellt. Gemeinsame Forschungsprojekte sind ebenso vorgesehen wie
hochschul-übergreifende Promotionen
in Pädagogik und Kulturwissenschaften.
Studenten im Studiengang Lehramt Kunst
der Alanus Hochschule können sich künftig
durch Wuppertaler Seminarangebote für
ein zweites Unterrichtsfach zu qualifizieren.
Die Bergische Universität hat einen ihrer
Kunstpädagogen, Akad. Oberrat Dr. Jochen
Krautz, zur Wahrnehmung einer Alanus-Professur beurlaubt.
Die Alanus Hochschule ist eine 1973 gegründete, private Kunsthochschule mit staatlicher Anerkennung seit 2002. Sie wird von
einer gemeinnützigen Stiftung getragen und
betreibt Studiengänge im künstlerischen Bereich sowie auch u.a. für Betriebswirtschaft,
Bildungswissenschaft und Architektur.
Fachgebiet für Unternehmensgründung und
Wirtschaftsentwicklung (Prof. Dr. Lambert T.
Koch) konnten die Juroren überzeugen und
erhielten den „Spirit of SIFE-Award“ in Anerkennung ihrer hervorragenden Leistungen
im Sinne der Organisation.
Der Wettbewerb fand über zwei Tage im
Düsseldorfer Konferenzzentrum der Henkel
KG statt. Das Wuppertaler Team präsentierte
dort seine Projekte unter dem Motto „We are
the impulse!“. Die Jury war mit Entscheidungsträgern aus der Wirtschaft besetzt.
Auch Henkel-Manager Kasper Rorstedt war
anwesend.
Das SIFE-Team will die Attraktivität Wuppertals verbessern, sodass Bürger, Institutionen und Unternehmen von der Arbeit der
Studierenden profitieren. Aktivitäten betreffen unter anderem ein Infrastrukturprojekt in
Dornap, eine Kooperation mit dem Wuppertaler Fair Trade-Unternehmen GEPA und die
Unterstützung der Initiative „(M)eine Stunde
für Wuppertal“ (siehe Seiten 24/25!).
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Slowaken zu Gast
Dr. Martin Užík vom Fachgebiet Finanz- und
Bankwirtschaft, Schwerpunkt Investmentbanking, konnte Dusan Matulay an der
Bergischen Universität begrüßen, den Gesandten der Slowakischen Republik, und
Ivan Koval, Honorarkonsul der Slowakischen
Republik. Bei dem Treffen anwesend waren
außerdem Bernhard Schneiders vom Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft
(BVMW) Wuppertal und Marc Jäppelt von
der Unternehmensberatung Company Development International. Anlass war die Diskussionsrunde für deutsche und slowakische
Studierende zum Thema „40 Jahre ’68er
Bewegung“.
Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft
unterhält seit Jahren gute Beziehungen
zur Slowakischen Republik sowie zur Technischen Universität Kosice. Dr. Užík betreut
seit 2004 die Zusammenarbeit zwischen der
Bergischen Universität und der Technischen
Universität Košice und arbeitet an einer weiteren Intensivierung der Kooperation zwischen der Uni Wuppertal und den regionalen
Unternehmen sowohl im Bergischen Städtedreieck als auch in der Region Kosice.
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SIFE-Team Wuppertal wieder prämiert
Beim diesjährigen Wettbewerb der internationalen Studentenorganisation „Students in
Free Enterprise“ SIFE war das Wuppertaler
Team einmal mehr erfolgreich. Die Studierenden der Wirtschaftswissenschaften um
die Teamleiter Julia Koch und Rober Steyer
sowie Faculty Advisor Holger Berg vom
Bernhard Schneiders, Dusan Matulay, Dr. Martin
Užík, Ivan Koval und Marc Jäppelt (v.l.n.r.).
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Im Gästehaus der Bergischen Universität
fand das von den Romanistinnen Prof. Dr.
Natascha Müller und Dr. Katrin Schmitz
organisierte 15. Wuppertaler Linguistische
Kolloquium statt. Die international ausgerichtete Fachtagung mit dem Titel „Frequency and Language Development“ beschäftigte sich mit der Frage nach der Rolle der
(Input-)Frequenz im Erwerb und Wandel
zahlreicher grammatischer Phänomene aus
verschiedenen europäischen Sprachen, wobei unterschiedliche Forschungspositionen
vertreten waren.
Die Referenten kamen aus den USA (Universität von Pennsylvania, Brigham University/Utah und Amherst/Massachusetts),
Kanada (McGill/Montreal), mehreren europäischen Ländern (Universität Manchester
in England, Universität Tromsö in Norwegen
und Aristotle University in Thessaloniki)
sowie aus Deutschland (Max-Planck-Institut
Leipzig, Universität Hamburg und Bergische
Universität Wuppertal). Die Frage nach der
Rolle der Frequenz ist sowohl in der Diskussion um Sprachwandel und -verfall relevant
sowie in allen Formen des Erst- und Fremdspracherwerbs und hat auch Bedeutung für
Sprachunterricht und -therapie.
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Namen sind
Nachrichten
Prof. Dr. WINFRIED MATTHES, der im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Rechnergestütztes Controlling lehrte, wird emeritiert
und ist im Rahmen seiner Abschiedsvorlesung geehrt worden. Prof. Matthes war
an den Universitäten Köln und Wuppertal
tätig und war bis 2005 vierzehn Jahre lang
(!) Dekan des wirtschaftswissenschaftlichen
Fachbereichs der Bergischen Universität.
Prof. Matthes gab einen spannenden Rückund Ausblick zu Forschung und Lehre seines
Fachgebiets Controlling. Für seine Schüler
und im Namen seines Teams dankte ihm Dr.
MARKUS PÜTZ für Unterstützung und Förderung. Prof. Dr. Dr. h.c. NORBERT SZYPERSKI (Universität zu Köln) überreichte eine
Festschrift mit dem Titel „Controllingbeiträge im Spannungsfeld offener Problemstrukturen und betriebspolitischer Herausforderungen“ (Hrsg. Dr. Markus Pütz, Dipl.-Ök.
THORSTEN BÖTH und Dr. VOLKER ARENDT)
mit Beiträgen zahlreicher Kollegen, Schüler
und Wegbegleiter von Prof. Matthes.
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als freischaffender Architekt und ab 1956
beim Staatshochbauamt Wuppertal tätig, bevor er als Dozent an die damalige Staatliche
Ingenieurschule für Bauwesen wechselte.
1971 wurde Günter Sturm Rektor der neuen Fachhochschule Wuppertal, die – im Vorfeld der Gründung der Gesamthochschule
Wuppertal – mehrere Ingenieurschulen und
die Werkkunstschule Wuppertal vereinigte.
Mit Gründung der Gesamthochschule Wuppertal am 1. August 1972 wurde Sturm Mitglied des Gründungssenats und Konrektor
für Struktur und Haushalt im Gründungsrektorat. Ein Jahr später wurde er vom Wissenschaftsminister zum Professor ernannt. Prof.
Sturm blieb bis 1981 Konrektor, im Juli 1983
trat er in den Ruhestand.
Besonderes Anliegen Prof. Sturms als
Architekt waren Bauerhaltung und Denkmalpflege. Dass Denkmalschutz in den 1970er
Jahren in Wuppertal und darüber hinaus
einen neuen Stellenwert erhielt, war mit
sein Verdienst. Politisch engagierte er sich
für Amnesty International. So gelang es ihm
gemeinsam mit weiteren Mitstreitern 1975,
die Freilassung eines chilenischen Wissenschaftlers und seiner Familie zu bewirken.
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Prof. Dr.-Ing. UWE KRAUS, Nachrichtentechniker an der Bergischen Universität
und Experte für modernste TV-Technik, war
Konferenzleiter der International Conference
on Consumer Electronics Highlights (ICCE)
„The Mobile Consumer“. Die mit der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin
vergleichbare ICCE fand in Las Vegas statt.
Die ICCE 2008 stellte neueste Produkte im
Consumer Electronic Bereich vor und bot
mit über 200 Vorträgen eine Übersicht über
Home Entertainment, mobile Rechner und
Kommunikation, Unterhaltungs- und Infor-
mationstechnologien im Auto sowie Sicherheits- und Rechtsangelegenheiten neuer
Technologien. Mit Prof. Kraus wurde die
alljährliche Konferenz erstmals von einem
Nichtamerikaner geleitet.
Die Consumer Electronics Society (CE
Society) ist international die bedeutendste
Vereinigung im Bereich der elektronischen
Consumer Industrie. Ihre Publikationen und
Präsentationen werden von Forschern aus
aller Welt verfasst. Prof. Kraus: „ICCE bietet
die einzigartige Gelegenheit für Ingenieure
aller Ausbildungsgrade, die an Consumer
Elektronic interessiert sind, Grundlagen der
Technologien zu lernen, allerneueste Innovationen zu entdecken und mit anderen hochspezialisierten Ingenieuren aus allen Teilen
der Welt zu kommunizieren.“
Prof. Dr.-Ing. Uwe Kraus, vor seiner
Berufung an die Bergische Universität
Laborchef bei Philips in Eindhoven und
General Manager für TV-Forschung bei
Thomson, stammt aus Solingen und gehört
dem Fachbereich Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik an. In den
vergangenen Jahren war er maßgeblich
an der Entwicklung des digitalen terrestrischen Fernsehens (DVB-T) beteiligt. Vor
zehn Jahren gelang ihm mit dem Bau eines
Empfängers für digitales terrestrisches
Fernsehen, dessen Empfangsqualität 35mm-Kinofilmen entsprach, eine technologische Weltsensation, was als Durchbruch
in der terrestrischen Digitaltechnik galt.
www.ICCE.org
www.ewh.ieee.org/soc/ces
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Am 17. Juni 1983, vor
25 Jahren, fand eine
Mathematik-Tagung
an der Uni Bonn statt.
In einem Hörsaal
stand ein junger Mann
an der Tafel, dem man
weder seine 28 Jahre
noch den Professor
der Bergischen Universität ansah: Dr.
GERD FALTINGS sprach über seinen Beweis
der Mordellschen Vermutung, ein seit 1922
ungelöstes Problem der Mathematik. Das
Medienecho auf Faltings Vortrag war sensationell: Sein Beweis der Mordellschen Vermutung machte weltweit Schlagzeilen. Er wurde
zum Mathe-Star und gewann 1986 die FieldsMedaille, den Nobelpreis der Mathematik.
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Prof. Dipl.-Ing.
GÜNTER STURM,
Architekt und in der
Gründungsphase der
Bergischen Universität als Konrektor
für Struktur- und
Haushalt Mitglied des
Gründungsrektorates,
vollendet am 21. Juni
sein 90. Lebensjahr.
Der gebürtige Berliner studierte nach dem 2.
Weltkrieg in Stuttgart Architektur, war Mitarbeiter im Planungsamt der Stadt Stuttgart
und später des berühmten Stuttgarter Architekten Manfred Lehmbruck, war zeitweise
Foto Thomas Fiedler
Verabschiedung in fröhlicher Runde: Prof. Dr.
Winfried Matthes (Mitte),
langjähriger Dekan des
Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft, mit seinem
Nachfolger in diesem Amt
und designierten Rektor
Prof. Dr. Lambert T. Koch
(l.) und Prof. Dr. Dr. h.c.
Norbert Szyperski, Universität zu Köln.
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WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Namen sind
Nachrichten
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Als „mathematische Entdeckung von
höchster Bedeutung“ feierte Le Monde die
„Sensation“ (Die Welt), und der SPIEGEL
notierte, die Durchwahlnummer von Faltings
an der Uni Wuppertal werde so häufig angewählt wie ein Geheimtipp für Telefonsex.
Faltings, 1954 in Gelsenkirchen geboren,
Vater Physiker, Mutter Chemikerin, hatte Interesse an Mathematik seit dem 10. Lebensjahr, auf dem Gymnasium wusste er bald
mehr als sein Mathe-Lehrer, gewann zweimal
den Bundeswettbewerb Mathematik. Er studierte Mathematik und Physik in Münster,
Diplom- und Doktorarbeit verfasste er in nur
fünf Monaten. Mit einem Stipendium ging er
für ein Jahr nach Harvard und wurde nach
seiner Habilitation 1982 Professor in Wuppertal, mit 27 Jahren jüngster Mathe-Prof der
Republik. Er musste sogar noch ein paar Monate warten, denn beamteter Professor kann
man erst mit 28 werden.
1985 folgte er dann einem der vielen Rufe
(Harvard, Berkeley, Princeton) und wechselte
nach Princeton, Zentrum mathematischer
Forschung in den USA, behielt jedoch seine
Wuppertaler Professur noch vorübergehend.
BILD schrieb: “Gute Nacht, deutsche Unis.
Amis holen unser Mathe-Genie”. 1995 kam
Faltings zurück und wurde Direktor am MaxPlanck-Institut für Mathematik in Bonn. 1996
erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG). Gäbe es
einen Nobelpreis für Mathematiker, er hätte
ihn bekommen – höchste Auszeichnung für
Mathematiker ist die Fields-Medaille, 1936
zum ersten Mal vergeben. Faltings ist bis
heute der einzige deutsche Preisträger.
Initiative der Europäischen Kommission jährlich vergeben und zeichnet innovative und
herausragende Projekte im Bereich des Lehrens und Lernens von Fremdsprachen aus.
Bewerben konnten sich Vertreter von Projekten, die an innovativen Konzepten für die
Qualifizierung von Fremdsprachenlehrkräften und Sprachtrainern arbeiten. Die Auswahl nahm eine Expertenjury unter Vorsitz
von Prof. Dr. HARTMUT EBKE (Seminar für
Didaktik und Lehrerbildung, Tübingen) vor.
Prof. Diehr war zum letzten Wintersemester
auf eine Fachdidaktik-Professur in Anglistik/
Amerikanistik im Fachbereich Geistes- und
Kulturwissenschaften (Nachfolge Prof. Dr.
DIETER WOLFF) berufen worden.
Im Mittelpunkt ihres Projekts „View it
Yourself“, das in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und der
CinemaxX AG realisiert wurde, stand ein
Film-Workshop, der von Englisch-Lehramtstudierenden für Fremdsprachenlehrkräfte
vorbereitet und gemeinsam mit ihnen
durchgeführt wurde. Das CinemaxX Wuppertal bettete den Workshop in seine Veranstaltungsreihe „Lernort Kino“ ein. Auftakt
war ein Film über Migrationsschicksale in
Europa. Das Projekt läuft über drei Semester.
NRW-Schulministerin BARBARA SOMMER
gratulierte Prof. Diehr: „Sie leisten einen
herausragenden Beitrag zur Förderung des
Fremdsprachenunterrichts!“
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Prof. Dr. BÄRBEL
DIEHR, Anglistin, ist
für ihr Projekt „View
it Yourself“, einem
Lehr-Lern-Projekt für
Fremdsprachenlehrer,
mit dem Europäischen
Sprachensiegel der
Kultusministerkonferenz (KMK) und der
EU-Kommission ausgezeichnet worden. „Ihre Projekte stehen für
Exzellenz und Ideenreichtum, die Anstöße
und Motivation geben“, würdigte namens
der KMK Staatssekretär BURKHARD JUNGKAMP vom Bildungsministerium des Landes
Brandenburg die insgesamt nur acht Preisträger aus deutschen Bildungseinrichtungen.
Das Europäische Sprachensiegel wird auf
Im Rahmen von „BE ACTIVE“, der Gesundheitskampagne der Bergischen Universität,
konnten bereits vor dem Ablauf der dreimonatigen Frist die ersten Gesundheitspässe
ausgestellt werden: Die Leiterin des Arbeitskreises „Gesunde Hochschule“, KATRIN
BÜHRMANN, nahm die Pässe von ALEXANDRA STEINER und VERA DREES, beide Mitarbeiterinnen der Hochschulverwaltung, in
Empfang. Alexandra Steiner und Vera Drees
haben sich in den letzten Wochen die Punkte
und die damit verbundenen Bonusstunden
redlich verdient. Sie halten sich u. a. bei den
Veranstaltungen „Fit ab 40“, „RückenFit“
und beim „Indoor-Cycling“ fit und nutzen zudem die vom Hochschulsport angebotenen
„Entspannungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz“ als aktive Mittagspause. Insgesamt
über 50 Bedienstete der Bergischen Univer-
Kontakt:
Prof. Dr. Bärbel Diehr
Telefon 0202/439-2255
E-Mail [email protected]
sität haben sich bereits im Hochschulsportbüro registrieren lassen. Damit sind sie offizielle Teilnehmer der Gesundheitskampagne
„BE ACTIVE“. Besondere Motivation für die
Teilnehmer ist die ausgelobte Arbeitszeitgutschrift von bis zu 12 Stunden im Jahr.
www.hochschulsport.uni-wuppertal.de
Katrin Bührmann (Mitte) mit Alexandra Steiner (l.)
und Vera Drees.
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Dr. FELIZITAS SAGEBIEL, Sozialwissenschaftlerin im Fachbereich Bildungs- und
Sozialwissenschaften,
ist zur außerplanmäßigen Professorin
ernannt worden.
Geboren 1945 in Unterfranken, machte sie
1964 Abitur. Das Studium der Sozialwissenschaften an der Universität Erlangen-Nürnberg schloss sie 1970
als Diplom-Sozialwirtin ab. Nach Mitarbeit
an einem DFG-Forschungsprojekt und Assistentenzeit an der FU promovierte sie 1978 an
der TU Berlin über die Organisationsstruktur
einer Sozialtherapeutischen Anstalt im Strafvollzug.
1979 kam Prof. Dr. Sagebiel als wissenschaftliche Angestellte an die Uni Wuppertal
zur Arbeitsgruppe „Delinquenzprophylaxe
und Sozialplanung“ im damaligen Fachbereich Gesellschaftswissenschaften. Parallel
orientierte sie sich neu auf „Frauen in der
Gesellschaft und speziell in der Hochschule“. 1989 war sie an der Institutionalisierung
der Frauenbeauftragten und Senatsfrauenkommission beteiligt. Seit der Mitte der
1980er Jahre hat Prof. Dr. Sagebiel soziolo-
Namen sind
Nachrichten
gische Lehrangebote zur Frauen- und Geschlechterforschung durchgeführt. Aktuelle
Hauptforschungsgebiete richten sich auf die
Geschlechterperspektive in den Ingenieurwissenschaften, life long learning und Sozialisation in Ausbildung und Beruf, Institutionalisierungsprozesse, Frauenfreundschaften
in Ostdeutschland. Im Zusammenhang mit
eingeworbenen EU-Forschungsprojekten hat
sie sich ab 2001 auf Organisationskultur in
den Ingenieurwissenschaften unter Genderperspektive konzentriert.
Bereits seit 1986 bereitete Prof. Dr. Sagebiel das Seniorenstudium vor, das 1987/88
im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
startete und seither mit ihrem Namen verbunden ist. Seit 2003 ist sie Sprecherin des
Vorstands der Bundesarbeitsgemeinschaft
wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere in
der Gesellschaft für wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium.
Prof. Dr. Felizitas Sagebiel war viele Jahre
in der akademischen Selbstverwaltung der
Universität höchst aktiv: Im Personalrat der
wissenschaftlichen-künstlerisch Beschäftigten, zeitweise als stellvertretende Vorsitzende, im Fachbereichsrat des Fachbereichs
Gesellschaftswissenschaften, in Berufungsund Senatskommissionen, Konvent und
Gleichstellungskommission. Sie hat sich insbesondere für die Gleichstellung von Frauen
in der Hochschule eingesetzt.
schaftlichen Symposium („Patrick Süskind:
Die Suche nach einem Phantom“) beteiligt.
Mit dem Band „Psychogramme der
Postmoderne – Neue Untersuchungen zum
Werk Patrick Süskinds“ liegt eine erste
Gesamtdarstellung von Patrick Süskinds
literarischem Werk vor, der frühen Kurzprosa
(„Ein Kampf“, „Der Zwang zur Tiefe“ und
„Das Vermächtnis des Maître Mussard“), des
Einpersonenstücks „Der Kontrabass“, des
Erfolgsromans „Das Parfum“, der Novelle
„Die Taube“ sowie der Erzählung „Die Geschichte vom Herrn Sommer“, der bislang
letzten Prosapublikation Süskinds. Die Wuppertaler Literaturwissenschaftler nehmen in
ihren Beiträgen eine genauere Einordnung
der Werke von Patrick Süskind in den Zusammenhang der Postmoderne-Debatte vor.
Dr. Christine Hummel war von 1994 bis 2006
an Universität Wuppertal tätig und wechselte 2007 an die Universität Freiburg. („Psychogramme der Postmoderne – Neue Untersuchungen zum Werk Patrick Süskinds“,
herausgegeben von Andreas Blödorn und
Christine Hummel, Wissenschaftlicher Verlag
Trier WVT 2008, 17,50 Euro.)
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Dr. CLAUDIA SCHUCHART, Wuppertaler
Erziehungswissenschaftlerin, ist eines von
elf neuen Mitgliedern des Jungen Kollegs
der Nordrhein-Westfälischen Akademie
der Wissenschaften. Für junge Spitzenwissenschaftler ist die Berufung eine
hohe Auszeichnung: Ihre Mitgliedschaft
ist mit intensiver fachlicher Begleitung
durch die Akademie und einem jährlichen
Stipendium von 10.000 Euro über vier
Jahre verbunden. Finanziert wird das 2006
begründete Kolleg von der Stiftung Mercator GmbH, die bis 2012 insgesamt fast
drei Millionen Euro zur Verfügung stellt.
Dr. Claudia Schuchart, die aus Dingelstädt
(Eichsfeld, Thüringen) stammt, studierte Erziehungswissenschaft und Philosophie in Erfurt, Jena und Reading (Großbritannien) und
war bis zu ihrem Diplom in Pädagogik 2001
Stipendiatin der Cusanus-Stiftung. Von 2002
bis 2004 schloss sie ein Studium der Romanistik an der Uni Jena an. 2004 promovierte
sie im Fach Erziehungswissenschaft in Erfurt
bei dem zu in dieser Zeit an die Bergische
Uni berufenen Bildungsforscher Prof. Dr.
HORST WEISHAUPT. Ihre Forschungs- und
Arbeitsschwerpunkte sind u.a. Bildungsentscheidungen im Verlauf der Schullaufbahn,
Ungleichheiten in der Bildungsteilhabe und
international vergleichende Schulforschung;
sie ist an einem DFG-Projekt über Bildungschancen von Hauptschülern beteiligt.
Kontakt:
Dr. Claudia Schuchart
Telefon 0202/439 3329
E-Mail [email protected]
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Festakt der NRW-Akademie der Wissenschaften im Düsseldorfer Karl-Arnold-Haus (v.l.n.r.): Wissenschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Wuppertals Rektor Prof. Dr. Volker Ronge, die neue Kollegiatin
Dr. Claudia Schuchart, Vizepräsident Prof. Dr. Dr. Jürgen C. Jacobs, emeritierter Literaturwissenschaftler
der Bergischen Universität und gegenwärtig Sekretär der Akademie-Klasse für Geisteswissenschaften,
Akademie-Präsident Prof. Dr. Manfred J.M. Neumann, Direktor des Instituts für Internationale Wirtschaftspolitik der Uni Bonn. Prof. Ronge gratulierte Dr. Schuchart: „Die Bergische Universität kann stolz
auf Sie sein!“
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Dr. CHRISTINE HUMMEL und Dr. ANDREAS BLOEDORN, Literaturwissenschaftler,
haben die Beiträge
eines Wuppertaler
literaturwissenschaftlichen Symposiums
über Patrick Süskind
(„Das Parfum“) als
Sammelband im Wissenschaftlichen Verlag Trier herausgegeben.
„Das Parfum“ war 2006 von dem in Wuppertal geborenen Regisseur TOM TYKWER
verfilmt und die Wuppertaler Filmpremiere
durch eine Veranstaltungsreihe „Eine Stadt
liest ein Buch“ flankiert worden: Süskinds
Roman und die Parfumeurskunst des im Mittelpunkt des Romans stehenden Scheusals
Grenouille wurde von allen Seiten beleuchtet. Die Bergische Uni war an dem städtischen Projekt 2006 mit einer unter Leitung
von Dr. Hummel durch Studierende realisierten Ausstellung und einem literaturwissen-
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Namen sind
Nachrichten
Diplom-Psychologin ANDREA HAARMANN,
wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin bei Prof. Dr. WOLFRAM BOUCSEIN
vom Fachgebiet Physiologische Psychologie,
hat einen mit 2.500 Euro dotierten Anerkennungspreis der Willumeit-Stiftung zur Förderung herausragender wissenschaftlicher
Arbeiten auf dem Gebiet der Mensch-Ma
schine-Systeme der Technischen Universität
Berlin gewonnen. Die Preisverleihung fand
anlässlich einer wissenschaftlichen Konferenz an der TU Berlin statt. Die WillumeitStiftung ist benannt nach dem im Jahr 2000
verstorbenen ehemaligen Leiter des Instituts
für Straßen- und Schienenverkehr der TU
Berlin, Prof. Dr.-Ing. HANS-PETER WILLUMEIT, dessen Witwe Auszeichnungsgelder
der Ford Werke AG, die Prof. Willumeit in
Anerkennung seiner Forschungsarbeiten
erhalten hatte, für die nach ihm benannte
Stiftung zur Verfügung stellte.
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WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Die Design- und Kunsthistorikerin Prof. Dr. Gerda
Breuer mit ihrem prominenten Gast, dem in Berlin
lebenden Industrial Designer Günter Kupetz.
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Der Name GÜNTER KUPETZ ist für die Geschichte der Produktgestaltung in Deutschland seit den 50er Jahren unauslöschlich.
Sein Werk steht für Gegenstände unseres
täglichen Gebrauchs, die jeder kennt – seine
Werke waren Mittelpunkt einer Ausstellung in der Uni-Galerie im Kolkmannhaus.
Zur Eröffnung reiste der in Berlin lebende
83jährige persönlich an. Im Kolkmannhaus
hat die Design- und Kunsthistorikerin Prof.
Dr. GERDA BREUER schon so manchen
Design-Klassiker präsentiert. Mit Günter
Kupetz war es einer derjenigen, die alltägliche Gebrauchsgüter entworfen haben, die
Millionen benutzen, ohne zu wissen, wer sie
gestaltet hat. Von einem seiner bekanntesten
Entwürfe, der 1968/69 entwickelten und 1971
produzierten Normbrunnenflasche für Mineralwasser („Perlenflasche“) wurden bis heute
fünf Milliarden Exemplare hergestellt – lange
Zeit die Mineralwasserflasche schlechthin.
Viele weitere Alltagsgegenstände sind von
Günter Kupetz: Die Pril-Spülmittelflasche von
1960, das Tastentelefon von AEG Telefunken
(1962/63), der Hähnchengrill der WienerwaldRestaurants (1963), die Cromargan-Teile von
WMF – obligatorische Ausstattung in den
Haushalten der 50er und 60er Jahre. Weit
über 1000 Produkte hat Kupetz entworfen,
darunter Gegenstände aus Metall, Glas, und
Schmuck, aber auch Möbel, Investitionsgüter, Maschinen und Verpackungen.
Günter Kupetz Lebenswerk spiegelt die
Anfangsphase des Industrial Design in
Deutschland. Als Bildhauer ausgebildet, befasste er sich in den Wirtschaftswunderjahren der Bundesrepublik mit der zeitgemäßen
Industrieform. 1959 gründete er gemeinsam
mit anderen jungen Industriedesignern den
Verband Deutscher Industriedesigner. Der
aus Wuppertal kommende Direktor der Kasseler Werkkunstschule, Jupp Ernst, holte ihn
1962 als Dozent. Kupetz’ Arbeiten fanden
weltweit Beachtung, seine Werke waren
rasch in zahlreiche Ausstellungen vertreten.
Die Wuppertaler Kupetz-Werkschau legt
den Akzent auf die Produktentwicklung der
Arbeiten. Die Ausstellung begleitete ein im
Birkhäuser-Verlag edierter Überblick über
das Werk des Designers, herausgegeben von
seinem Sohn ANDREJ KUPETZ.
Kontakt:
Prof. Dr. Gerda Breuer
Telefon 0202/439-5703 oder -5796
E-Mail [email protected]
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Dipl.-Ing. HEINZ
SCHMERSAL, Wuppertaler Unternehmer,
ist zum Vorsitzenden
des Kuratoriums
der neuen Stiftung
UnternehmertumStrukturwandel-Internationalisierung
(USI) im Fachbereich
Wirtschaftswissenschaft der Bergischen Universität, und der
Wirtschaftsstatistiker Prof. Dr. GERHARD
ARMINGER zum Stellvertreter des mit dem
Aufsichtsrat eines Unternehmens vergleichbaren sechsköpfigen Gremiums gewählt
worden. Weitere Mitglieder des Kuratoriums sind Dipl.-Ök. ERICH GIESE, Vorstand
der Technischen Akademie Wuppertal, die
Finanzwissenschaftlerin Prof. Dr. KERSTIN
SCHNEIDER vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Bergischen Universität, Dr.
EUGEN TRAUTWEIN, Beirats-Vorsitzender
der Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler E/
D/E GmbH, und Senator E.h. Dipl.-Ing. KARLERNST VAILLANT, ehemaliger Vorsitzender
der Geschäftsführung der Vaillant Group und
ehemaliger Vorsitzender der Gesellschaft der
Freunde der Bergischen Universität (GFBU).
Die Stiftung dient der Zusammenarbeit
von Wissenschaft und Praxis auf dem
Gebiet der Unternehmenspolitik und Innovation sowie des damit verbundenen Strukturwandels im regionalen, nationalen und
internationalen Rahmen. Gründungsstifter
waren im vergangenen Jahr die Barmenia
Versicherungen, die Einkaufsbüro Deutscher
Eisenhändler E/D/E GmbH, die Vaillant
Group (Remscheid), die Stadtsparkasse
Wuppertal, Vorwerk & Co., die Wuppertaler
Stadtwerke AG, die Absolventenvereinigung
WTALumni sowie als Einzelpersonen Prof.
Dr. Arminger und die Mäzenin DOROTHEE
HANNESCHLÄGER.
Das USI-Kuratorium beschloss auch ein
Arbeitsprogramm. Laut USI-Vorstandssprecher Prof. Dr. NORBERT KOUBEK soll die im
Fachbereich Wirtschaftswissenschaft bestehende wissenschaftliche Vortragsreihe durch
monatliche Gastvorträge von Referenten aus
Führungsebenen von Unternehmen erweitert
werden, wird die Stiftung internationale Austauschprogramme und Praktika, die Kontakte
zwischen Unternehmen und Universität und
einen Informationsdienst unterstützen. Besonderer Schwerpunkt soll die Verzahnung
von wirtschafts- und ingenieurwissenschaftlichen Themen in Lehre, Forschung und Beratung sein, um Bedürfnissen der regionalen
Wirtschaft noch stärker zu entsprechen.
Sponsoring und Fundraising zum Aufbau des
Stiftungskapitals sind weitere Schwerpunkte.
Kontakt:
USI-Stiftung,
c/o Bergische Universität Wuppertal
Fachbereich Wirtschaftswissenschaft
Telefon 0202/439-5515, Fax -2319
E-Mail [email protected]
www.usi-stiftung.de
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Prof. Dr. WOLFGANG LUKAS, Germanist,
bescherte der Universitätsbibliothek eine
geradezu sensationelle literarische Rarität:
Handschriften aus dem in der berühmten
University of Cambridge liegenden Nachlass
des österreichischen Erzählers und Dramatikers Arthur Schnitzler (1862-1931). Der
Namen sind
Nachrichten
Prof. Dr. ALEXANDER TSYGANENKO, Rektor
der Moskauer Staatlichen Universität für das
Druckwesen, ist mit der Ehrendoktorwürde
der Bergischen Universität ausgezeichnet
worden. Prof. Tsyganenko steht seit 1986
an der Spitze der Moskauer Universität, mit
der die Bergische Universität seit 1992 durch
einen Hochschulkooperationsvertrag verbunden ist. Im Rahmen dieser Kooperation
wurde inzwischen eine große Zahl von Projekten realisiert, die vor allem den Austausch
von Studierenden und Dozenten betrafen.
Die 1931 gegründete Moskauer Hochschule
hat rund 6.000 Studierende.
Der im Gebiet Wladimir geborene Alexander Tsyganenko studierte Elektro- und
Automatisierungstechnik an der Hochschule
für Bergbau in Moskau, promovierte 1971,
war vor seiner Berufung zum Rektor 1986
im Ministerium für allgemeine Bildung der
ehemaligen Sowjetunion und später Direktor
eines Schulbuchverlages. Tsyganenko ist
Verfasser und Herausgeber mehrerer Lehrbücher über Informations- und Automatisierungstechnik für die Medienproduktion. Das
von Prof. Tsyganenko geleitete Institut ist
seit 1994 Mitglied im Internationalen Kreis
der Lehrinstitute für die Polygrafische Industrie, dessen langjähriger Vorsitzender Prof.
Dr. Dr.h.c. HARTMANN LIEBETRUTH vom
Fach Druck- und Medientechnologie der
Bergischen Universität war; heute ist Prof.
Liebetruth Ehrenvorsitzender des Internationalen Kreises. Nach Ende der Sowjetunion
suchte Prof. Tsyganenko die Zusammenarbeit mit Produktionsunternehmen der Druckereiwirtschaft im westlichen Ausland, sodass die Moskauer Staatliche Universität für
das Druckwesen heute als eine der bestausgerüsteten Bildungseinrichtungen dieser Art
im Weltmaßstab gilt.
Nachlass von mehr als 30.000 Blatt (!) war
1938 nach dem „Anschluss“ Österreichs von
einem britischen Germanistik-Studenten vor
den Nationalsozialisten nach Großbritannien
gerettet worden und befindet sich seither in
Cambridge. Eine Auswahl aus bislang unveröffentlichten und kaum je gezeigten Handschriften holte Prof. Lukas in hochwertigen
Faksimile-Reproduktionen nach Wuppertal.
Die Ausstellung (Kurator LORENZO BELLETINI, Corpus Christi College, Cambridge
University) zeichnete anhand überwiegend
eigenhändig geschriebenen Manuskripten
Schnitzlers den künstlerischen Weg des
Dichters nach, von frühesten literarischen
Versuchen des Gymnasiasten über erste
literarische Erfolge bis zu seinen weltberühmten Werken wie u.a. „Lieutenant Gustl“,
„Casanovas Heimfahrt“, „Der Weg ins Freie“
oder „Traumnovelle“. Drehbuchentwürfe
und Filmskripte belegen Schnitzlers großes
Interesse für das zu seiner Zeit neue Medium
Kino. Wissenschaftliche Schriften dokumentieren sein frühes Interesse für Psychiatrie
und Psychoanalyse; u.a. wurden Schnitzlers
Studie über Hypnose sowie Rezensionen
und Notizen zu Werken berühmter zeitgenössischer Psychiater in Wuppertals Universitätsbibliothek gezeigt.
Ergänzt wurde die Ausstellung durch eine
Auswahl von Briefen aus der umfangreichen
Korrespondenz, vorwiegend mit Dichterkollegen wie Hugo v. Hofmannsthal, Rainer
Maria Rilke, Heinrich Mann, Stefan Zweig
oder dem Zionisten Theodor Herzl. Prunkstück der Ausstellung war ein Briefwechsel
mit Sigmund Freud.
Prof. Dr. jur. GÜNTER
BORCHERT, Rechtswissenschaftler
mit Schwerpunkt
Arbeits- und Sozialrecht im Fachbereich
Wirtschaftswissenschaft, zu dessen
Arbeitsgebieten aber
auch das Medizinrecht gehört, hielt
den Eröffnungsvortrag auf einer Tagung
über die Zukunft der Individualmedizin.
Der Arbeitskreis „Dialogforum Pluralismus
in der Medizin“ führte im Beisein des Präsidenten der Bundesärztekammer, Dr. Dr.
JÖRG-DIETRICH HOPPE, eine Auftaktveranstaltung für einen Dialog zwischen „Schulmedizinern“ und „konventioneller Medizin“
und „Vertretern besonderer Therapierichtungen“ („Komplementärmedizin“) durch.
Prof. Borchert referierte über das Thema „Umfang und Grenzen der Individualmedizin“. Aus juristischer Perspektive
gebe es gar keine andere Medizin als
Individualmedizin. Die Rechtsordnung
betone vor allem im Zivilrecht, nämlich
Ehrendoktorwürde für den Rektor der Moskauer Staatlichen Universität für das Druckwesen (v.l.n.r.): Prof.
Dr. Dr.h.c. Hartmann Liebetruth, Rektor Prof. Dr. Dr.h.c. Volker Ronge, Prof. Dr. Alexander Tsyganenko, Dekan Prof. Dr.-Ing. Bernd Tibken und Alt-Rektor Prof. Dr. Dr.h.c. Erich Hödl.
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Prof. Dr. THORSTEN POSSELT, der bisher
im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der
Bergischen Uni das Fachgebiet Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Handel
und Service Management vertrat, ist auf den
Lehrstuhl für Innovationsmanagement und
Innovationsökonomik an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität
Leipzig gewechselt und hat dort zugleich die
Leitung des Fraunhofer-Zentrums für Mittelund Osteuropa übernommen.
Der 46jährige Wirtschaftswissenschaftler
war bereits einmal von 2000 bis 2005 Professor am Lehrstuhl für Dienstleistungsmanagement in Leipzig und war dann einem Ruf an
die Bergische Universität gefolgt. Neben seiner Hochschultätigkeit berät er Unternehmen
zu Fragen des Vertriebs, der Kundenzufriedenheit und der Dienstleistungsorientierung.
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Foto Michael Mutzberg
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Prof. Tsyganenko ist Träger des höchsten
zivilen russischen Verdienstordens und Mitglied der Akademie der Naturwissenschaften
der Russischen Föderation. Die Verleihung
der Ehrendoktorwürde durch Rektor Prof.
Dr. Dr.h.c. VOLKER RONGE fand im Rahmen
einer Fachveranstaltung des Internationalen
Kreises der Lehrinstitute für die Polygrafische Industrie zum Abschluss der Düsseldorfer DRUPA im Hörsaalzentrum auf dem
Campus Freudenberg statt.
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Namen sind
Nachrichten
im Vertrags- und Haftungsrecht, sowie im
Strafrecht, dass das Persönlichkeitsrecht
des individuellen Patienten die Beziehung
zwischen ihm und dem Arzt präge.
Durch Regulierung des Arzt-PatientenVerhältnisses von außen sei heute eine
besondere Spannung zwischen der ärztlichen Tätigkeit als Komplementärmediziner und den Rahmenbedingungen des
Krankenversicherungsrechts festzustellen.
Diese schrieben einerseits vor, besondere
Therapierichtungen nicht auszuschließen,
andererseits aber auch vor, den allgemein
anerkannten Stand der medizinischen
Erkenntnisse zu berücksichtigen.
Man habe den Eindruck, im Gesetz seien
mehr oder weniger bewusst Sätze aneinandergefügt worden, die einander eigentlich
ausschließen. Prof. Borchert: „Wenn Sie
aber im Dialog zwischen der konventionellen
Medizin und der Komplementärmedizin erfolgreich sein werden, wenn es also einmal
gemeinsame verbindende Positionen der
Ärzteschaft gegenüber dem Gesetzgeber
und der Rechtsprechung gebe, dann wird
das auch dazu führen, dass die rechtlichen
Rahmenbedingungen nicht mehr durch das
Spannungsverhältnis widersprüchlicher Regelungen gekennzeichnet sind, sondern dass
der Gesetzgeber gar nicht umhin kommt, die
gemeinsamen verbindenden Positionen zu
berücksichtigen!“
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
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Ergebnisse der Bildungsforschung weisen
in Deutschland immer wieder eine extrem
hohe soziale Auslese im Bildungsbereich
nach und zeigen eine Reproduktion sozialer
Ungleichheit durch das Schulsystem auf,
die nach Ansicht des
Wuppertaler Sozialpädagogen Prof. Dr.
HEINZ SÜNKER eine
permanente Verletzung von Prinzipien
der Gerechtigkeit und
einer demokratischen
Gesellschaftsgestaltung bedeuten. Aus
Anlass seines 60.
Geburtstages veranstaltete das Zentrum für
Internationale Studien in Gesellschaftspolitik und Sozialen Diensten der Bergischen
Universität ein internationales Symposium
über „Bildung, Demokratie und sozialer
Wandel“. Prof. Sünker: „Letztlich herrscht
ein System der Bildungsapartheid, das mit
Hilfe einer unzutreffenden und undemo-
kratischen Begabungsideologie verteidigt
wird, mit der viele Kinder und Jugendliche
von Bildungsmöglichkeiten abgeschnitten
werden.“ Damit würden sowohl individuelle
Bildungsmöglichkeiten als auch eine demokratische Gesellschaftsentwicklung, die an
die Kompetenzen aller Bürger gebunden
ist, verhindert. Hinzu komme eine entscheidende Behinderung bei dem, was als Entfaltung einer „Wissensgesellschaft“ dargestellt
wird. Bekannte deutsche und internationale
Forscher – von Israel bis Finnland – werden
diese Zusammenhänge beleuchten und Alternativen diskutieren. Die Teilnehmer des
von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten
Symposiums wurden im Gästehaus auf dem
Campus Freudenberg von Rektor Prof. Dr.
VOLKER RONGE begrüßt.
Kontakt:
Prof. Dr. Heinz Sünker
Telefon 0202/439-2295, -2360, Fax -2928
E-Mail: [email protected]
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Prof. Dr. Dr.h.c. JÖRG RUHLOFF, Emeritus
der Bergischen Universität, Fachgebiet Systematische und historische Pädagogik, hielt
im März im Bürgerzentrum der Gevelsberger
Volkshochschule einen Vortrag über das
(überraschende?) Thema „Ein Kunstgarten
zum Stutzigwerden in der Toscana“. Was
verbirgt sich dahinter? Im Süden der Toscana hat der berühmte Schweizer Künstler
DANIEL SPOERRI vor zehn Jahren einen
Kunstgarten eingerichtet – mit eigenen Werken und solchen befreundeter Künstler. Das
fröhliche Lachen so mancher Besucher bleibt
aber beim nächsten Werk oder beim zweiten
Blick oft im Halse stecken, schreibt die VHS
und kündigt an: „Ein häufiger Besucher
stellt Spoerris Garten vor.“
Dieser Besucher ist Prof. Ruhloff (siehe
auch Seite 26!), der sich auch mit Grundfragen des Lehrens und Lernens im Bereich der
(bildenden) Kunst befasst hat. Aus diesem
Zusammenhang entwickelte sich sein Interesse für den Park der Skulpturen des heute
87jährigen Daniel Spoerri, Sohn des Missionars Isaac Feinstein und dessen Ehefrau
Lydia Spoerri. Der Vater war vom jüdischen
zum evangelischen Glauben konvertiert.
Als 1941 die Nationalsozialisten seinen Vater in ein Vernichtungslager verschleppten
und ermordeten, flüchtete die Mutter, eine
Schweizer Staatsbürgerin, mit dem Sohn in
die Schweiz. Dort wurde Spoerri durch sei-
nen Onkel, Universitätsprofessor und Rektor
der Universität Zürich, Theophil Spoerri,
adoptiert – für Prof. Ruhloff, der Ehrendoktor
der Berliner Humboldt-Universität ist, eine
faszinierende Figur wie Spoerris Skulpturen.
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Dr. Dieter Stäglich bei seiner Verabschiedung 2006
mit Rektor Prof. Dr. Volker Ronge.
Dr. DIETER STÄGLICH, ehemaliger Direktor
der Universitätsbibliothek, ist vom Freundeskreis Hochschulsport und Sportwissenschaft
zum neuen Vorsitzenden gewählt worden.
Zweiter Vorsitzender bleibt Rektor Prof. Dr.
VOLKER RONGE,
Geschäftsführer MICHAEL FAHLENBOCK
(Foto l.). Dr. Stäglich
ist dem Sport eng
verbunden, ist ehemaliger BundesligaSchiedsrichter und
seit vielen Jahren
bis heute ehrenamtlicher Berater in
unterschiedlichen Gremien des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB). Der Hochschulsport
ist an der Bergischen Uni höchst attraktiv:
Über 2000 Aktive waren im Wintersemester
für die Sportangebote (online) angemeldet.
Über die Hälfte der Teilnehmer nutzte mehr
als zwei Mal wöchentlich die Sportangebote.
Michael Fahlenbock: „Damit kann die Universität mit Fug und Recht behaupten, dass
in keiner Institution in Wuppertal mehr Wert
auf Sport gelegt wird als bei uns!“
Der Förderkreis Hochschulsport und
Sportwissenschaft, gegründet im Mai 1992,
ist eine Sektion der Gesellschaft der Freunde
der Bergischen Universität. Er unterstützt
den Allgemeinen Hochschulsport und Projekte aus dem Bereich Sportwissenschaft
und -lehre und Kooperationen mit Sportvereinen und Verbänden der Region.
Neben den eigentlichen Aufgaben in Forschung und Lehre – mit knapp 1.000 Sportstudenten! – betreut die Sportwissenschaft
Namen sind
Nachrichten
Kontakt:
Michael Fahlenbock
Telefon 0202/439-2008, Fax -3366,
E-Mail: [email protected]
Foto Maren Wagner
den Allgemeinen Hochschulsport und ist für
Konzept, Inhalte und Organisation zuständig.
In etwa 90 Gruppen mit mehreren tausend
Teilnehmern (!) nutzen Studierende und
Hochschulangehörige das breit gefächerte
Uni-Sportangebot – von Aerobic bis Wirbelsäulengymnastik, von Basketball bis Volleyball, Individualsportarten vom Geräteturnen
bis zum Schwimmen und Natursportarten
von Bergtouren über Skilaufen bis zum Rudern. Auch weniger populäre Sportarten wie
Pilates, Trampolinspringen oder Tai Chi gibt
es. Darüber hinaus bereichern BreitensportTurniere, z. B. Volleyball Mixed, Fußball oder
Basketball das Wuppertaler Hochschulleben.
Die Jubilare und ihre musikalischen Gratulanten (v.l.n.r.): Atanas und Anette Kareev, Mirena Georgieva,
Rektor Prof. Dr. Volker Ronge, Prof. Manfredo Zimmermann, Aleksander Puliaev, Ingrid von Buchka, Kanzler Hans-Joachim von Buchka und Krassimira Kostova.
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Aus Anlass des 60. Geburtstages von Kanzler Hans-Joachim von Buchka veranstaltete Rektor Prof. Dr. Volker Ronge
das zweite Konzert in der Reihe „UniDom“.
Kanzler und Rektor der Universität Wupper-
tal verbindet ein Faible für Preußen: „Wir
sind beide Gefühlspreußen“, so Prof. Ronge.
Unter dem Motto „Im Herzen Preußen“
spielten Mirena Georgieva (Querflöte)
und Krassimira Kostova (Cello), beide
Studentinnen an der Folkwang-Hochschule,
Essen, sowie Prof. Manfredo Zimmermann (Flöte) und Aleksander Puliaev
(Cembalo), Musikhochschule Köln, Abt.
Wuppertal, Sonaten von Preußenkönig
Friedrich II., Preußen, und seiner Schwester
Anna Amalia. Die Konzertpianisten Atanas
und Anette Kareev beglückwünschten mit
Werken für zwei Flügel von Brahms. HansJoachim von Buchka ist seit 2001 Kanzler
der Bergischen Uni. Die nicht öffentliche
Konzert-Reihe „UniDom“ wurde 2007 von
Prof. Ronge initiiert und verbindet klassische
Kammermusik mit Moderation.
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Prof. Dr. ANDREAS FROMMER, Wuppertaler
Mathematiker, lädt zum Jahr der Mathematik
gemeinsam mit der Westdeutschen Zeitung,
Wuppertal, zum großen Mitknobeln ein: Einmal im Monat gibt es eine knifflige Aufgabe
– selbstverständlich mit Wuppertaler Bezug
und nach dem Motto: Fast überall steckt
Mathe drin.
Für Frommer sei Mathematik im Alltag so
selbstverständlich wie für andere das Autofahren – dafür aber weitaus spannender,
schrieb die WZ. Der 47jährige sei Überzeugungstäter und als solcher sei kaum jemand
besser geeignet, für die WZ in Wuppertal
das Wissenschaftsjahr zu begleiten. „Es
hat mir immer Spaß gemacht, schwierige
Aufgaben mit mathematischen Werkzeugen
zu lösen. Mathe ist kein Horrorfach, sondern
pure Faszination“, wird der Familienvater
mit Einser-Abi in Mathe zitiert, seit 1992
Mathematik-Professor an der Bergischen
Universität und künftiger Prorektor. „Mathematik ist international, sie ist lebendig.
Unser Alltag wird beherrscht von der Mathematik.“ Mathematik sei Basis aller Naturwissenschaften sowie jeder technischen
Errungenschaft – in jedem Handy stecke
mehr Mathematik als Kunststoff.
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Anleihen bei Fotografie und Film habe KATJA PFEIFFER, seit 2006 Kunst-Professorin in
Wuppertal, für ihre Installation „Irrlicht“ in
der Berliner Galerie Martin Mertens genommen, schreibt der Berliner Tagesspiegel: „Die
1973 geborene Künstlerin staffelt filigran
konturierte Faserplatten zu einem raumgreifenden Diorama. Die Vorlagen stammen aus
Filmsets wie dem zu Fritz Langs ‚Nibelungenlied’. Scherenschnittartig legen die bemalten
Gebilde den Blick in einen illusionistischen
Raum frei, dessen blasebalgähnliches Gehäuse an historische Kameras erinnert.“
Soweit der Kunstkritiker im Tagesspiegel.
Prof. Pfeiffer studierte an der Kunstakademie
Düsseldorf u.a. bei Günther Uecker und vertritt im Fachbereich Design und Kunst das
Fach Kunst mit dem Schwerpunkt künstlerische Praxis. Die Galerie Mertens präsentierte
Arbeiten von ihr im April auch auf der Art
Brussels (siehe auch Seite 47!) .
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Dr. JOCHEN KRAUTZ,
bislang im Studiengang Kunstpädagogik
tätig, ist von der Bergischen Universität
beurlaubt worden,
um als Professor für
Kunstpädagogik an
der privaten Alanus
Hochschule für Kunst
und Gesellschaft in
Alfter bei Bonn zu lehren (siehe auch Seite
23!). Krautz studierte Kunst, Latein und Erziehungswissenschaften in Wuppertal und Köln,
promovierte an der Bergischen Universität
bei Prof. Dr. RAINER K. WICK und war bis zu
seinem Wechsel nach Alfter im Fach Kunstpädagogik als Akademischer Rat, später als
Akad. Oberrat tätig. Dr. Krautz, Mitglied im
Herausgebergremium der Fachzeitschrift
„Kunst+Unterricht“, hat sich insbesondere
durch die in Wuppertal traditionelle Didaktik
der Fotografie profiliert. Zuletzt ist Krautz
durch sein Buch „Ware Bildung. Schule und
Universität unter dem Diktat der Ökonomie“
hervorgetreten, in dem er die von „betriebswirtschaftlicher Logik“ geprägten Reformen
im Bildungswesen kritisiert.
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Fotos Christian Beier/Solinger Tagesblatt
Namen sind
Nachrichten
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Die Referenten der Remscheider Vortragsreihe 2008 (v.l.n.r.): Prorektor Prof.
Dr. Wolfgang Spiegel, Prof. Dr. Martin Ohst, Prof. Dr. Heinz Sünker, Rektor
Prof. Dr. Volker Ronge, Prof. Dr. Peter Wiesen, mit RGA-Verleger Dr. Wolfgang
Pütz und die ehemalige stellv. RGA-Chefredakteurin Dr. Andrea Kargus.
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Dr. WOLFGANG PÜTZ, Verleger des Remscheider General-Anzeigers, und BERNHARD
BOLL, Verleger des Solinger Tageblattes,
haben Rektor Prof. Dr. VOLKER RONGE
für die langjährige gute Zusammenarbeit
ihren Dank ausgesprochen. Beide nutzten
die Gelegenheit eines Vorabtreffens mit
den Referenten der traditionsreichen Vortragsreihen, die beide Zeitungshäuser
seit zwei Jahrzehnten gemeinsam mit
der Bergischen Universität veranstalten,
im Solinger Restaurant „Christians“. Dr.
Pütz beim Kennenlern-Mahl: „Wir sind
traurig darüber, dass Sie in Ihrer Funktion
als Rektor das letzte Mal bei uns sind. Mit
Ihrer Unterstützung holen wir seit Jahren
die Bergische Uni zu uns und zeigen den
Remscheider Bürgern, was eine Universität
ist und woran ihre Professoren arbeiten.“
Und Tageblatt-Verleger Bernhard Boll: „Wir
freuen uns riesig über die tolle Zusammenarbeit mit der Bergischen Universität, mit
deren Hilfe wir unseren Lesern jedes Jahr
schöne Veranstaltungen schenken können.“
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FRIEDHELM STRÄTER, Präsident der Industrie- und Handelskammer WuppertalSolingen-Remscheid
und Ehrenbürger der
Bergischen Universität
(siehe Seite 23!), lud
in einer Vision auf das
Bergische Städtedreieck zu einer Reise in
die Zukunft mit: „Wir
Demonstrierten beim traditionellen Vorabtreffen gute Nachbarschaft (v.l.n.r.):
Bernhard Boll, Verleger des Solinger Tageblattes, und die Referenten der Solinger Vortragsreihe 2008, Prorektor Prof. Dr. Wolfgang Spiegel, Prof. Dr. Heinz
Rölleke, Prof. Dr. Martin Ohst, Prof. Dr. Heinz Sünker und Rektor Prof. Volker
Ronge (siehe auch Seite 23!).
stellen die Uhr 10 Jahre voraus und schreiben 2018. Der dann amtierende Präsident der
Bergischen Industrie- und Handelskammer
eröffnet den internationalen Kongress ‚ Erfolgsrezepte einer Großstadtregion zwischen
Rheinland und Ruhrgebiet’.“ Eine speziell
auf die Bedürfnisse der Region angepasste
Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Unternehmern habe bereits zu
zahlreichen Innovationen geführt, es seien
völlig neue Produkte und Prozesse entwickelt
worden. Sträters visionärer Blick auf 2018:
„Heute bietet die Universität vielen jungen
Menschen die Möglichkeit eines bundesweit
hoch geschätzten Studiums mit ausgezeichneten Karrieremöglichkeiten, insbesondere
in den mittelständischen Unternehmen
unseres Städtedreiecks!“ Damit habe der
zwischenzeitlich drohende Fachkräftemangel
in der Region entscheidend abgemildert werden können.
Eine wesentliche Rolle bei der erfreulichen
Entwicklung hätten die An-Institute der Bergischen Universität vor allem in Remscheid
und Solingen gespielt. Sträter: „Dort arbeiten
zahlreiche Wissenschaftler Hand in Hand mit
Unternehmen der Region an den Produkten
von morgen. Mit diesen Ideen konnten bergische Unternehmen neue Märkte erschließen und zugleich bestehende Marktanteile
ausbauen. Dies wurde allerdings nur möglich
durch maßgebliches finanzielles Engagement von Seiten der Unternehmer.“
Das Bergische Städtedreieck nannte der
Kammer-Präsident – immer noch vorausschauend auf die Zeit in zehn Jahren – eine
„sehr erfolgreiche Großstadtregion, die
sich nach Jahren des Wandels und mitunter
schmerzhafter Umstrukturierungsprozesse
heute als attraktiver Wirtschafts- und Wohnstandort präsentiert“. Auch wenn es weiter
drei formell selbständige Kommunen gebe,
sei der Zusammenschluss zu einem Wirtschaftszentrum quasi vollzogen.
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Prof. Dr.-Ing. HEINZ
BRÜNINGHOFF, Emeritus im Fach Bauingenieurwesen, wo er
viele Jahre lang das
Fachgebiet Holzbau
vertreten hatte, ist
vom Hellweger Anzeiger (Unna) zum „HolzPapst“ gekürt worden:
Prof. Brüninghoff, der
öffentlich bestellter Sachverständiger ist und
beispielsweise auch die im Januar 2006 in
Reichenhall eingestürzte Eissporthalle begutachtet hatte, nimmt im Auftrag der Stadt
Dortmund den beliebten Freiluft-Veranstaltungsort „Sonnensegel“ im Westfalenpark
unter die Lupe. Dessen Zukunft ist mehr als
ungewiss, der Platz ist gesperrt, die Stadt
prüft, ob das Segel überhaupt noch zu retten ist. Schon im vergangenen Jahr hatte
es Einschränkungen gegeben; so durfte ab
Windstärke 7+ das Segel wegen statischer
Bedenken nicht mehr genutzt werden.
Das Sonnensegel wurde 1969 von dem
berühmten Architekten Prof. Dr. GÜNTER
BEHNISCH (u.a. Olympiastadion in München, Bundestag in Bonn) entworfen und
sollte ein architektonischer „Testlauf“ für
den Münchener Olympiapark sein, den Behnisch ebenfalls entworfen hatte. Die Stadt
Namen sind
Nachrichten
hat es damals kaum etwas gekostet: Der
Architekt wollte beweisen, dass man auch
mit Holz fließende Formen errichten kann,
der Verband der Holzindustrie finanzierte es
kostenlos als Muster. Prof. Brüninghoff: „Das
Sonnensegel ist durchaus sanierungsfähig,
aber der Aufwand dürfte beträchtlich sein.
Der marode Zustand hat nicht primär mit
dem Material Holz zu tun, sondern vor allem
mit mangelnder Pflege.“
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Prof. Dr. HANS JOCHEN BOECKER, Emeritus
der Kirchlichen Hochschule WuppertalBethel und Honorarprofessor der Bergischen
Universität, hat seinen 80. Geburtstag
begangen. Prof. Boecker, der in Wuppertal
aufwuchs, war als Hebräisch-Lektor und ab
1968 ordentlicher Professor für Altes Testament und Hebräisch an der KiHo bis zu seiner Emeritierung 1993. Besonders bekannt
geworden ist der Jubilar mit seinem zum
Standardwerk gewordenen Buch „Recht und
Gesetz im Alten Testament und im Alten
Orient“ sowie mit seinen Forschungen zu
den Psalmen und zur Genesis. Darüber hinaus engagierte er sich für das Evangelische
Bibelwerk im Rheinland, dessen Vorsitzender
er viele Jahre war.
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Prof. Dr. MICHAEL J. FALLGATTER, Wirtschaftswissenschaftler mit Schwerpunkt
Personalmanagement und Organisation und
neuer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft, hat mit 40 Studierenden
Ergebnisse aus Projekten auf der CeBIT in
Hannover präsentiert. In Zusammenarbeit
mit dem Essener Softwarehaus GFOS mbH
wurden die Sieger eines Posterkongresses
von GFOS-Geschäftsführer BURKHARD
RÖHRIG geehrt: KATHARINA BÜDDICKER,
MELANIE HERHOLZ und KERSTIN SKOCK
nahmen ihre Preise entgegen – die Übernahme der Studiengebühren für ein Semester
durch den Essener Sponsor.
Prof. Fallgatter war im Wintersemester
mit der Essener Gesellschaft für Fabrik-Organisation und Softwareentwicklung GFOS
eine Praxispartnerschaft eingegangen. Die
GFOS hat in ihrem Marktsegment der personalwirtschaftlichen Software – Zeit-Management, Betriebsdatenerfassung – eine
herausragende Stellung. Dr. CHRISTINE
LÖTTERS, seit über zehn Jahren Lehrbeauftragte an der Bergischen Universität, hatte
das Projekt auf Seiten der GFOS initiiert.
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Prof. Dr. HEINZ KOSOK, emeritierter Anglist,
hat ein Buch über irische Literatur („Explorations in Irish Literatur“) herausgegeben. In
17 Aufsätzen analysiert Prof. Kosok Werke
verschiedener irischer Schriftsteller (u.a.
Jonathan Swift, William Butler Yeats, Sean
O’Casey) und die irische Dichtkunst des 19.
Jahrhunderts sowie irische Theaterstücke
über den 1. Weltkrieg.
Prof. Kosok hat bereits zahlreiche Bücher
über irische Literatur geschrieben bzw. herausgegeben, „Explorations in Irish Literatur“
ist sein siebzehntes. 2004 wurde er zum ersten Ehrenmitglied der Internationalen Gesellschaft für Irische Literatur (International
Association for the Study of Irish Literatures
IASIL) ernannt. Prof. Dr. Kosok, viele Jahre
Vorsitzender des Deutschen Anglistenverbandes, gehörte 30 Jahre lang dem IASILVorstand an, mehrere Jahre als Präsident.
1981 organisierte er in Wuppertal den ersten
Kongress außerhalb Irlands.
Preisverleihung auf der CeBIT (v.l.n.r.): Burkhard Röhrig, geschäftsführender Gesellschafter der GFOS
mbH, Essen, mit den Studentinnen Katharina Büddicker, Melanie Herholz, Kerstin Skock und Prof. Dr. Michael Fallgatter.
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Prof. Dr. PETER HENNICKE, Präsident des
Wuppertal Instituts, ist
in den Ruhestand verabschiedet worden.
Prof. Hennicke war im
August 1994 an die
Bergische Universität
berufen und von dort
gleichzeitig für die
Tätigkeit als Direktor
der Abteilung Energie am Wuppertal Institut
beurlaubt worden. 1998 wurde er zum Vizepräsident und nach dem Ausscheiden von
Gründungspräsident Prof. Dr. ERNST ULRICH VON WEIZSÄCKER im November 2000
zunächst kommissarisch Präsident und im
April 2003 Präsidenten. NRW-Wissenschaftsminister Prof. Dr. ANDREAS PINKWART
dankte im Namen der Landesregierung Prof.
Hennicke für seine Arbeit. Wuppertals Oberbürgermeister PETER JUNG lud Prof. Hennicke gemeinsam mit Festredner Prof. Dr.
KLAUS TÖPFER ein, sich ins Goldene Buch
der Stadt einzutragen.
Für Prof. Hennicke gilt: „Klimaschutz und
Verzicht auf Kernenergie sind bis zur Mitte
des 21. Jahrhunderts realisierbar, wenn der
Steigerung der Energieeffizienz Vorrang vor
der Energieerzeugung eingeräumt wird.“
Sein Credo: „Die Energieeffizienz ist eine
Win-Win-Veranstaltung. Nichtverbrauchte
Kilowattstunden sind die risikoärmsten, saubersten und billigsten Optionen des Klimaund Ressourcenschutzes. Dabei geht es nicht
um Verzicht, sondern um effizientere Technik, intelligentes Management und maßvollen Einsatz von Energiedienstleistungen.“
Als Forscher hatte er in den letzten Jahren
die Bedeutung der Ressourceneffizienz für
Unternehmen wie für die Volkswirtschaft
herausgearbeitet. Prof. Hennicke wird dem
Wuppertal Institut mit seiner wissenschaftlichen Erfahrung im Rahmen einer projektförmigen Zusammenarbeit u. a. im Themenbereich „Ressourceneffizienz“ weiter
zur Verfügung stehen. Bis zum Amtsantritt
eines neuen Präsidenten wird Dr. MANFRED
FISCHEDICK als Vizepräsident das Institut
kommissarisch leiten.
35
Namen sind
Nachrichten
„Explorations in Irish Literatur“ ist der 80.
Band der in Wuppertal herausgegebenen
„Schriftenreihe Literaturwissenschaft“.
Die Schriftenreihe wurde vor über dreißig
Jahren auf Initiative des Gründungsrektors
(und Germanisten) Prof. Dr. Dr.h.c. RAINER
GRUENTER gegründet. Zwei der Gründungsmitglieder sind nach wie vor dabei:
Prof. Kosok selbst und der Germanist Prof.
Dr. HEINZ RÖLLEKE; hinzugekommen ist der
Literaturwissenschaftler und künftige Prorektor Prof. Dr. MICHAEL SCHEFFEL. Seit Band
25 wird die Reihe vom
Wissenschaftlichen
Verlag Trier (WVT)
betreut. (Heinz Kosok:
Explorations in Irish
Literature, 280 Seiten,
kt., Schriftenreihe
Literaturwissenschaft,
Wissenschaftlicher
Verlag Trier 2008,
Euro 27,50.)
uuu
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Prof. EVA-MARIA SCHOOFS-KENTNER,
Wuppertaler Künstlerin und Honorarprofessorin der Bergischen Universität im
Fachbereich Design und Kunst (Fachgebiet
Naturstudium), ist für ihre Verdienste um
den kulturellen Austausch zwischen beiden
Ländern mit dem Verdienstorden der Republik Litauen ausgezeichnet worden. Frau
Schoofs-Kentner nahm die Auszeichnung
im Amtssitz von Staatspräsident VALDAS
ADAMKUS entgegen. Prof. Schoofs-Kentner,
nicht nur selbst als bildende Künstlerin aktiv,
sondern intime Kennerin zeitgenössischer
Kunst, hatte sich – beflügelt durch mehrere
Besuche in Vilnius und Kaunas und eine
36
Ausstellung eigener Werke 1995 und 1996
– seit Mitte der 90er Jahre dafür eingesetzt,
deutsche Kunst in Litauen zu präsentieren.
Es entstand dann die Idee einer Sammlung mit Arbeiten auf Papier deutscher
zeitgenössischer Künstler für das nach dem
Komponisten und Maler Mikalojus Konstantinas Ciurlionis benannte Nationalmuseum in Kaunas, mit 415.700 Einwohnern
zweitgrößte Stadt Litauens, 100 km von der
Hauptstadt Vilnius entfernt. Es gelang Prof.
Schoofs-Kentner, viele namhafte deutsche
Künstler zu überzeugen, für die Sammlung
eigene Werke zu stiften.
So entstand eine Sammlung gegenwärtiger deutscher Kunst namhafter Künstler
– von Gerhard Altenbourg, Joseph Beuys
über Emil Schumacher, Klaus Staeck bis
Günther Uecker –, die seither im Nationalen
M.K. Ciurlionis-Museum in Kaunas als
Dauerausstellung gezeigt wird. Bevor die
Sammlung mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes und der Deutschen Botschaft
in Litauen 1997 an das Museum in Kaunas
übergeben wurde, zeigte das Von der HeydtMuseum die Sammlung in der Kunsthalle
Barmen. Zur Ausstellungseröffnung erschien
der litauische Botschafter. Prof. SchoofsKentner erntete für ihre Initiative große
Begeisterung. Der damalige Staatspräsident
VYTAUTAS LANDSBERGIS schrieb in seinem
Grußwort für den Ausstellungskatalog: „Idee
und Energie von Frau Eva-Maria SchoofsKentner waren dafür ausschlaggebend, dass
die zeitgenössischen deutschen Künstler ein
kostbares Kulturgeschenk an Litauen gestiftet
haben.“ Museumsdirektor OSWALDAS DAUGELIS schrieb, die von deutschen Künstlern
geschenkte Sammlung sei für künftige Generationen Symbol kultureller Zusammenarbeit
und menschlicher Beziehungen.
uuu
Prof. Eva-Maria Schoofs-Kentner mit dem litauischen Staatspräsidenten Valdas Adamkus.
Prof. Dr. WOLFRAM BOUCSEIN, Fachgebiet
Physiologische Psychologie, feierte am 1.
April 2008 sein 40jähriges Dienstjubiläum im
Öffentlichen Dienst. Prof. Boucsein ist Autor
und Ko-Autor von über 100 überwiegend
englischsprachigen Buch- und Zeitschriftenpublikationen. Der Verfasser eines Standardwerks über die Leitfähigkeit der Haut
(„elektrodermale Aktivität“) ist Mitbegründer
der Gesellschaft Psychophysiology in Ergonomics (PIE), die ihre Jahrestagung 2008 in
New York durchführt.
In seinen psycho-physiologischen Labors
führt Prof. Boucsein Drittmittelprojekte für
die chemische und für die metallverarbei-
tende Industrie durch. Im vergangenen Jahr
konnte er seine eingeworbenen Drittmittel
von 150.000 auf 300.000 Euro verdoppeln.
Diese Projekte befassen sich mit der objektiven Messung von Emotionen beim
Umgang mit Industrieprodukten, einem
interdisziplinären Bereich zwischen wissenschaftlich orientierter Psychologie und Ingenieurwissenschaft. Auf diesem Gebiet führt
Prof. Boucsein, selbst Privatpilot, in Zusammenarbeit mit der Universität Graz Untersuchungen zur objektiven Stressmessung bei
Piloten und zur adaptiven Automatisierung
im Cockpit durch.
Daneben ist Prof. Boucsein auch Vorsitzender des Instituts für Soziale Gerontologie
und Alternsmedizin (ISOGAM) an der Bergischen Universität.
Urkunde zum Dienstjubiläum: Prof. Dr. Wolfram
Boucsein (re.) mit Rektor Prof. Dr. Volker Ronge.
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Prof. Dr.-Ing. MANFRED HELMUS, Leiter des
Lehr- und Forschungsgebiets Baubetrieb/
Bauwirtschaft im Fachbereich ArchitekturBauingenieurwesen-SicherheitstechnikMaschinenbau der Bergischen Uni, war auf
Einladung des Bundesbauministeriums im
Rahmen der „Zukunftsinitiative Forschung
Bau“ mit seinem Arbeitsschutzprojekt der
Radio Frequency IDentification (RFID), kontaktloser Datenerfassung und -übertragung
per Funk, auf der Baufachmesse DEUBAU in
Essen vertreten.
Gesundheitsschäden durch Arbeitsunfälle
führen – neben dem persönlichen Leid der
Betroffenen – zu riesigen wirtschaftlichen
Ausfällen. Eine Reduzierung der Ausfallzeiten um nur einen halben Tag könnte jährlich
Produktionsausfälle von über 1,5 Mrd. Euro
bewirken! Deshalb wird die RFD-Technologie von Berufgenossenschaften und Unternehmen als bahnbrechendes Instrument für
den Arbeitsschutz betrachtet.
Namen sind
Nachrichten
Grundidee ist, die persönliche Schutzausrüstung wie Schutzhelm, Schutzbrille, Handschuhe, Sicherheitsschuhe, Atemschutz, Absturzsicherung etc. mit Transpondern auszustatten. Im Eingang zu dem betreffenden
Arbeitsbereich wird ein RFID-Portal installiert. Sobald die mit einem Transponder
ausgestatteten Objekte das RFID-Lesegerät
passieren, werden die Daten berührungslos
gelesen. So wird die nötige Schutzausrüstung überprüft und sichergestellt, dass
Arbeitnehmer, die Gefahrenbereiche betreten, dies nur mit der Schutzausrüstung tun
können.
Rektor Prof. Dr. VOLKER RONGE gratulierte Prof. Winzer und schrieb: „Zu Ihrer Top10-Plazierung gratuliere ich Ihnen herzlich
– auch deshalb besonders, weil ein Politologe als Juror dabei war, was mein Vertrauen
in das Ranking natürlich erhöht.“
www.unicum.de
uuu
Dipl.-Ing. MARION STORCH, Remscheid,
Absolventin der Bergischen Universität, hat
nach sechsjähriger Amtszeit als Vorsitzende
des Bergischen Bezirksvereins im Verein
Deutscher Ingenieure (VDI) dieses Ehrenamt
abgegeben. In ihrer Abschiedsrede blickte
Marion Storch, die aus Satzungsgründen
nicht wiedergewählt werden konnte, auf
eine erfolgreiche Arbeit zurück: Rund 700
Veranstaltungen mit ca. 16.000 Teilnehmern
wurden vom Bergischen VDI durchgeführt,
und auch die Mitgliederzahl stieg. Marion
Storch habe eine Vielzahl von Projekten
angestoßen und mit großem Erfolg durchgeführt, betonte Dipl.-Ing. BERND MAHNKE.
Nachfolger wurde Dr.-Ing. WILHELM BRUNNER, Geschäftsführer der A. Mannesmann
Maschinenfabrik GmbH, Remscheid, langjähriges VDI-Mitglied und Mitglied im Berufsbildungsausschuss der IHK WuppertalSolingen-Remscheid. Der VDI zeichnete auch
in diesem Jahr wieder vier herausragende
Diplomanden der Bergischen Universität
aus: Dipl.-Ing. MIRIAM BAUKLOH für eine
Arbeit im Fach Bauingenieurwesen, Dipl.Ing. NILS POTTHOFF aus der Elektrotechnik,
Dipl.-Phys. DANIEL KÜMPEL für eine Arbeit
im Bereich Grundlagenforschung der Physik
und Dipl.-Ing. ANSGAR SCHWIETERING für
eine Arbeit im Fach Sicherheitstechnik.
Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Manfred Helmus
Baubetrieb und Bauwirtschaft
Telefon 0202/439-4114
E-Mail [email protected]
www.baubetrieb.de
VDI-Bergisch Land (v.l.n.r.): Dipl.-Ing. Werner Kämper, VDI, ein Vertreter des Intercity-Hotels, Preisträgerin
Miriam Baukloh, Dipl-Ing. Marion Storch, Preisträger Daniel Kümpel, Nils Potthoff und Ansgar Schwietering
sowie Dr. Wilhelm Brunner.
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Prof. Dr.-Ing. PETRA
WINZER, Fachgebiet
Produktsicherheit und
Qualitätswesen und
künftige Prorektorin,
ist unter die Top 10
der „Professoren
des Jahres 2007“
gewählt worden.
Die Zeitschrift UNICUM BERUF vergibt
den Titel „Professor des Jahres“ für die
Bereiche Wirtschaftswissenschaften/Jura,
Ingenieurwissenschaften inkl. Informatik,
Naturwissenschaften inkl. Medizin sowie für
die Geistes-, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften. 2006 wurden die Top-Professoren zum ersten Mal gekürt, akademische
Lehrer, die sich in besonderer Weise als
Wegbereiter für die Karriere ihrer Studenten
einsetzen. Der Wettbewerb, für den über 700
Professorinnen und Professoren benannt
waren, wird von der Unternehmensberatungsgesellschaft KPMG gefördert.
In der Urkunde für die Wuppertaler Hochschullehrerin und künftige Prorektorin heißt
es: „Frau Prof. Dr.-Ing. Petra Winzer setzt sich
in hervorragender Weise für die Berufsvorbereitung ihrer Studenten ein.“ Zur prominenten Jury gehörten u.a. der frühere HRKPräsident und Politologe Prof. Dr. KLAUS
LANDFRIED und die Münchener Wirtschaftswissenschaftlerin und Preisträgerin 2006,
Prof. Dr. ANN-KRISTIN ACHLEITNER.
Foto Magnus Magnusson
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DAVID WITTKOWSKI, frisch gebackener
Abiturient aus Ratingen und Gewinner des
1. Preises im Fach Physik beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ in Bremerhaven,
konnte bei der Konstruktion seiner Apparatur die Unterstützung der Uni Wuppertal in
Anspruch nehmen.
Was passiert, wenn man einen Eimer
Wasser auf einer Töpferscheibe rotieren
lässt, weiß jedes Kind: Das Wasser kriecht
an der Eimerwand hoch, und der Boden
wird sichtbar. Doch wenn sich ausschließlich
der Boden des Eimers dreht, während die
Eimerwand in Ruhe verharrt, passiert etwas
Kurioses: Das Wasser bildet am Boden eckige, rotierende Muster. David Wittkowski (17)
ging diesem Phänomen im wahrsten Sinne
des Wortes auf den Grund und konstruierte einen Plexiglaszylinder mit drehbarem
Kunststoffboden. Darin ließ er Flüssigkeiten
wie Öl und Wasser Karussell fahren und zauberte die unterschiedlichsten Muster auf den
Gefäßboden: Keulen, Dreiecke, Quadrate,
Sechsecke. Mit einer selbst geschriebenen
Computersimulation konnte der Jungforscher seine Beobachtungen sogar theoretisch untermauern.
Mit diesem Thema hatte er bereits 2007
den ersten Preis im Schülerwettbewerb
„Physikpreis zur Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses im Bergischen
Land“ gewonnen und erste Kontakte zur
Universität Wuppertal geknüpft. PETER
KIND, Diplom-Physiker an der Uni Wuppertal
und Jurymitglied beim Physikpreis, bot sich
als Ansprechpartner an.
Nachdem sich David Wittkowski beim
Landeswettbewerb „Jugend forscht“ für den
Bundeswettbewerb qualifiziert hatte, bat er
die Uni Wuppertal um technische Hilfe bei
der Verbesserung seiner selbstgebauten
37
Namen sind
Nachrichten
Apparatur. Nach Gesprächen mit Dipl.-Phys.
Dr. KARL-WALTER GLITZA baute die PhysikWerkstatt unter Leitung von MARTIN HOPPE
eine mechanisch verbesserte Apparatur.
David Wittkowski freut sich über das Preisgeld von 1.500 Euro, das von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) gestiftet
wurde, und über die Einladung der EU zum
„20th European Union Contest for Young
Scientists“ im Herbst in Kopenhagen. Die
Physiker der Uni freuen sich mit ihm und
hoffen auf einen erstklassigen Physikstudenten schon im kommenden Herbst: David
hat nämlich just am Heinrich-Heine-Gymnasium in Mettmann sein Abitur abgelegt – mit
17. Herzlichen Glückwunsch!
www.jugend-forscht.de
David Wittowski.
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
uuu
38
Ein von der Arbeitsgruppe Infektionsschutz
an der Bergischen Universität auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin in Hamburg
ausgestelltes Poster „Arbeitsmedizinische
Aspekte der Globalisierung: Das Problem
der Nadelstichverletzung am Beispiel eines
indischen Großkrankenhauses“ erhielt einen
3. Preis im Poster-Wettbewerb der Veranstaltung. Autoren des internationalen Posters
waren der Wuppertaler Arbeitsmediziner
Prof. Dr. Dr.med. FRIEDRICH HOFMANN,
sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr.-Ing.
ANDREAS WITTMANN, sowie Dr.-Ing RALF
STEINBERG, Absolvent der Bergischen Universität, jetzt bei EON in Düsseldorf tätig,
und Dr. NORBERT L. WAGNER vom Department of Environmental and Occupational
Health der University of South Florida.
Gemeinsame Forschung
in Spanien (v.l.n.r.): Dr.
Sergei N. Yurchenko,
Prof. Miguel Carvajal und
Prof. Per Jensen.
uuu
Prof. PER JENSEN, Ph.D., Fachgebiet Theoretische Chemie, hat sich im März an der
Fakultät für Angewandte Wissenschaften
(Institut für angewandte Physik) der Universidad de Huelva, Spanien aufgehalten
und setzte damit seine Zusammenarbeit mit
Prof. MIGUEL CARVAJAL fort, der 2001/2002
in der Wuppertaler Arbeitsgruppe von Prof.
Jensen tätig war (siehe auch Seite 12!).
Mit in Spanien war im Rahmen des von
der Bergischen Universität koordinierten
Marie Curie Research Training Network der
Europäischen Union QUASAAR (QUAntitative Spectroscopy for Atmospheric and
Astrophysical Research) Dr. SERGEJ N.
YURCHENKO, TU Dresden, der 2000-2002
ebenfalls der Wuppertaler Arbeitsgruppe
von Prof. Jensen angehört hatte, finanziert
durch ein DFG-Projekt. Die gemeinsamen
Forschungsarbeiten in Spanien beschäftigen
sich mit der theoretischen Simulation von
Rotations-Schwingungsspektren bestimmter
Moleküle. Die erarbeiteten Ergebnisse werden bei der Erforschung der Erdatmosphäre
und des Weltraums eingesetzt.
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Prof. Dr. PAUL J.J.
WELFENS, Wirtschaftswissenschaftler
mit Schwerpunkt
Makroökonomische
Theorie und Politik, ist
zum Non-Resident Senior Fellow am American Institute for Contemporary German
Studies (AICGS) der
Johns Hopkins University, Washington DC,
berufen worden. Das AICGS ist das führende
US-Forschungszentrum für ökonomische
und politische Themen der deutsch-ameri-
kanischen Beziehungen. Diese Position des
Senior Fellows erlaubt beispielsweise einen
privilegierten Zugang zu Daten bzw. Forschungsmaterial und zum globalen Netzwerk
des Forschungsinstitutes. Mit dem AICGS hat
das Europäische Institut für internationale
Wirtschaftsbeziehungen (EIIW) an der Bergischen Universität, das Prof. Welfens leitet,
langjährige Kooperationskontakte. Im Herbst
des Jahres erscheint ein EIIW-Tagungsband
zu EU/US Economic Policy Issues. Vorgesehen sind für 2008/2009 gemeinsame Analysen zur Entwicklung der Reformdynamik in
Deutschland und den USA sowie Fragen des
Innovationsdrucks im Energiesektor.
www.aicgs.org
uuu
Prof. Dr. HELMUT
GUTH, Lebensmittelchemiker und
Weinexperte an der
Bergischen Universität, stellte in der
WDR-TV-Sendung
Quarks & Co („quarksExperten-Check“)
seinen „Wuppertaler
Synthesewein“ vor,
einen im Labor erzeugten Gewürztraminer.
Klar, die meisten Weintrinker können einen
guten Rebensaft von weniger guten Tropfen
unterscheiden. Quarks & Co stellte die beiden Weinkenner auf eine bizarre Probe. Prof.
Guth analysierte die wichtigsten Inhaltsstoffe und setzte das Naturprodukt aus sogenannten Referenzsubstanzen schlussendlich
synthetisch wieder zusammen. Sein Fazit:
„Mein Wein ist besser. Dieser Wuppertaler
Synthesewein ist wissenschaftlicher Beweis
dafür, dass alle wichtigen Geruchs- und
Geschmackssubstanzen des Naturproduktes
erkannt wurden.“
Namen sind
Nachrichten
STEFAN PÉNTEK, Betreiber von „divinebar“ im Kölner Agnesviertel, und CORMAC
CLANCY, „Bester Sommelier für deutschen
Wein“ (Gourmet Report) und ehemaliger
deutsch-österreichischer Meister im Weindegustieren, verkosteten den Wuppertaler
Synthesewein und dazu alternativ einen
echten (teuren) Tropfen…Schmeckten sie es
heraus oder nicht? Das verblüffende Ergebnis: Beide Experten fanden den Synthesewein deutlich besser. Clancy: „Macht mehr
Spaß!“. Péntek: „Facettenreicher!“ Moderator RANGA YOGESHWAR: „Ich hätte das
auch nicht herausgefunden.“ Die Redaktion
von Quarks & Co. hatte außerdem Proben
des Syntheseweins zur Analyse auch an ein
Weininstitut (Forschungsanstalt Geisenheim,
Hessen) gegeben – das fand Naturprodukt
und Synthesewein heraus.
ANGELIKA UMERLE und ANDREAS MERTGENS mit von der Filmpartie. Der Film (120
Min.) hatte inzwischen auf dem Campus
Grifflenberg Premiere, Prof. Freise gab eine
Einführung.
www.artistic-league.com
Prof. Dr. Eckhard Freise (l.) und Daniel Stuhldreier.
www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2008/0520/000_experten.jsp
uuu
Die Gesellschaft der Freunde der Bergischen
Universität (GFBU) und die Commerzbank
Stiftung, Frankfurt, haben erneut herausragende Arbeiten prämiert. Preisgelder in
Höhe von 6.000 Euro vergab die GFBU,
4.500 Euro die Commerzbank Stiftung. Die
Preisverleihung fand im Gästehaus der
Universität statt. Zugleich wurde der alljährliche Preis des Deutschen Akademischen
Kontakt:
Prof. Dr. Helmut Guth
Fach Lebensmittelchemie
Telefon 0202/439-3457
E-Mail: [email protected]
www2.uni-wuppertal.de/FB9/lebensmittelchemie/guth/index.htm
Austausch-Dienstes (DAAD) verliehen. Vier
junge Designer erhielten Sonderpreise.
Der erste Dissertationspreis der Commerzbank Stiftung, Frankfurt, dotiert mit 2.500
Euro, ging an die Historikerin und frühere
stellvertretende Schulleiterin des Carl-Duisberg-Gymnasiums, Wuppertal, Dr. CHRISTINE HOHMANN für eine Arbeit über den Pädagogen ADOLF REICHWEIN („Dienstbares
Begleiten und später Widerstand – Der nationale Sozialist Adolf Reichwein im Nationalsozialismus“); Doktorvater ist der Pädagoge
Prof. Dr. FRIEDHELM BEINER.
Den zweiten Preis, dotiert mit 2.000 Euro,
bekam die Philosophin Dr. LINA RIZZOLI für
ihre Dissertation über die phänomenologische Methode EDMUND HUSSERLS (Doktorvater Prof. Dr. KLAUS HELD).
Jeweils 2.000 Euro des GFBU-Förderpreises erhielten JENNIFER HÜBING (Magisterarbeit), DANIEL FUHRMANN (Diplomarbeit) und CHRISTOF J. KUDLA (Diplomarbeit).
Den DAAD-Preis bekam die aus Bulgarien
stammende Diplom-Mathematikerin RADOSLAVA NIEHUES für ihr herausragendes
Engagement als seinerzeitige Studentin und
hervorragende studentische Leistungen.
Für die Gestaltung von Plakaten und
eines Kaffeebechers erhielten die Designer
PHILIPP KÖNIGS, MARKUS SONNTAG, FELIX HEYDORN und ANDY GUMPERTZ Sonderpreise der GFBU.
Preisverleihung im festlichen Rahmen: Vorn sitzend (v.l.n.r.) Dr. Christine Hohmann, Jennifer Hübing,
Radoslava Niehues, Dr. Lina Rizzoli, dahinter stehend (v.l.n.r.) Christof J. Kudla, Daniel Fuhrmann, Volker
Knickmann (Commerzbank Wuppertal), GFBU-Vorsitzender Prof. Dr.med Johannes Köbberling und Rektor
Prof. Dr. Volker Ronge.
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
„Children in his Shadow“ heißt ein Film
des Wuppertaler Lehramtsstudenten DANIEL STUHLDREIER und seines Bochumer
Kommilitonen BENJAMIN D’AGATA, der im
Schottland des 16. Jahrhunderts spielt. Für
die Rolle von Papst Sixtus V. konnte Stuhldreier, der Deutsch und Geschichte studiert,
seinen akademischen Lehrer gewinnen, den
kameraerprobten Mediävisten Prof. Dr. ECKHARD FREISE. Unter den Mitwirkenden sind
Studentinnen und Studenten der Bergischen
Uni, aber auch einige Profi-Schauspieler,
Lehrer des Reichenbach Gymnasiums, Ennepetal, an dem Daniel Stuhldreier Abitur
gemacht hat, Bekannte und Verwandte.
Für Papst Sixtus V. als historische Persönlichkeit musste jemand her, der des Italienischen und Lateinischen mächtig ist: Es
dauerte allerdings fast ein Jahr, bis sich die
Filmemacher mit dem vielbeschäftigten Professor Freise auf einen Drehtermin einigen
konnten. Der Dreh entstand in der Auferstehungskirche der Altkatholischen Gemeinde
Hagen. Neben Freise sind die Studenten
MAIKE ROHKRÄHMER, SARAH SCHRÖDER,
Foto Andreas Fischer
uuu
39
40
Dr. DIETHARD KUHNE, Akademischer
Oberrat an der Bergischen Uni, Fach
Sozialpsychologie,
ist zum Mitglied
des Hochschulrates
der Hochschule
Bochum ernannt
worden. Diethard
Kuhne studierte in
Göttingen und Marburg Psychologie, war
nach dem Diplom Wissenschaftlicher Assistent an der Pädagogischen Hochschule
Niedersachsen Oldenburg, der späteren
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg,
promovierte 1976 in Marburg und kam
im selben Jahr ans Lehrgebiet Sozialpsychologie des damaligen Studiengangs
Sozialwissenschaften nach Wuppertal.
Von 1980 bis 1996 war Dr. Kuhne Vorsitzender des Personalrats der wissenschaftlich/künstlerisch Beschäftigten an der Bergischen Universität, seit 1996 Vorsitzender
des entsprechenden Hauptpersonalrats beim
Wissenschaftsministerium und seit Januar
2007 (nach der Verselbständigung der Universitäten und Fachhochschulen) Geschäftsführer der Landespersonalrätekonferenz
der wissenschaftlich Beschäftigten der
Hochschulen und Unikliniken in der Trägerschaft des Landes. Dr. Kuhne tritt im Juli auf
eigenen Wunsch vorzeitig in den Ruhestand.
In Veröffentlichungen und Projekten hat
Dr. Kuhne sich u.a. mit Themen wie Angst
und Angstverarbeitung, sozialer Konfliktregelung, kommunaler psychosoziale Versorgung, Krisenintervention, betrieblicher
Gesundheitsförderung, Personalentwicklung
und Personalmanagement befasst.
In seine – ehrenamtliche – Tätigkeit im
Hochschulrat der Hochschule Bochum (früher Fachhochschule Bochum) bringt Dr. Kuhne Erfahrung aus der akademischen Selbstverwaltung der Bergischen Uni und aus der
Hochschulpolitik mit, die er sowohl für den
Hauptpersonalrat als auch für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) an
verantwortlicher Stelle mitgestaltet hat.
LARS NEUTAG und Dipl.-Ing. PAHIRANGAN
SIVAPATHAM Spitzenplätze erzielt. Von den
295 eingereichten Beiträgen aus 25 EU-Ländern wurden 47 den Konferenzteilnehmern
vorgestellt, darunter nur drei Deutsche. Neutag und Sivapatham sind wissenschaftliche
Mitarbeiter im Lehr- und Forschungsgebiet
Straßenentwurf und Straßenbau bei Prof.
Dr.-Ing. HARTMUT BECKEDAHL.
Der Doktorandenwettbewerb unter der
Schirmherrschaft des EU-Kommissars für
Wissenschaft und Forschung, JANEZ POTOCNIK, hatte in sechs Bereichen Gold-,
Silber- und Bronzemedaillen ausgelobt. Lars
Neutag und Pahirangan Sivapatham konnten im Bereich Infrastruktur, Konstruktion &
Design, in dem mehr als 80 Beiträge eingereicht worden waren, ihr Forschungsthema
präsentieren.
Lars Neutag (31), gebürtiger Remscheider
(Abitur am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium),
machte 2005 sein Diplom als Bauingenieur
an der Bergischen Universität und ist seither
Doktorand. Pahirangan Sivapatham (33)
stammt aus Sri Lanka, kam im Alter von 14
Jahren nach Wuppertal und machte an der
Gesamtschule Ronsdorf Abi. 2004 erhielt er
sein Diplom als Bauingenieur.
uuu
Prof. Dr. AXEL FREIMUTH, Rektor der
Universität zu Köln, übernimmt ab 1. September für zwei Jahre den Vorsitz der Landesrektorenkonferenz der Universitäten in
Nordrhein-Westfalen. Der 50jährige Physiker wurde in Wuppertal einstimmig zum
Nachfolger des Rektors der Bergischen Universität, Prof. Dr. Dr.h.c. VOLKER RONGE,
gewählt.
Der Soziologe und Politikwissenschaftler
Prof. Ronge (65), Rektor in Wuppertal seit
1999 und LRK-Vorsitzender in NRW seit Oktober 2005, tritt zum 31. August 2008 in den
Ruhestand (siehe auch Seiten 6/7!).
uuu
Dipl.-Ing. Lars Neutag (links) und Dipl.-Ing. Pahirangan Sivapatham.
Lars Neutag gewann mit seiner „Untersuchung von gummimodifizierten Bitumen
für innovative Asphaltstraßen“ die einzige
Medaille für Deutschland. Pahirangan Sivapatham belegte mit seinen Untersuchungen
zum „Einfluss des Performanceverhaltens
des Asphaltaufbaus auf die Qualität des
Straßenaufbaus – Vergleich zwischen konventionellem und innovativen Asphalt“ einen Platz unter den besten sieben.
Dr. Dr. h.c. JÖRG MITTELSTEN SCHEID, Vorsitzender des Beirates von Vorwerk & Co.,
war zu Gast an der Bergischen Universität.
Im Rahmen eines Kolloquiums des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft und der USIStiftung („Unternehmertum, Strukturwandel
und Internationalisierung“) sprach er über
die Globalisierung. Dr. Mittelsten Scheid war
Präsident der Industrie- und Handelskammer
Wuppertal-Solingen-Remscheid und Vizepräsident des europäischen Dachverbandes
der Industrie- und Handelskammern, EURO
CHAMBRES. Er ist Ehrenbürger der Bergischen Universität und Ehrendoktor des
Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft.
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Im Rahmen des von der Europäischen Union
veranstalteten größten europäischen Straßen- und Verkehrskongresses „Transport
Research Arena 2008“ mit über 1300 Teilnehmern in Ljubljana haben bei einem Forschungswettbewerb europäischer Doktoranden die Wuppertaler Bauingenieure Dipl.-Ing.
Prominenter Gast an der
Uni: Dr. Dr.h.c. Jörg Mittelsten Scheid mit Prof.
Dr. Lambert T. Koch (l.),
Dekan des Fachbereichs
Wirtschaftswissenschaft,
und Prof. Dr. Norbert
Koubek (r.).
Foto Maren Wagner
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Namen sind
Nachrichten
Namen sind
Nachrichten
Wuppertal 90 Jahre alt geworden. Professor Dr. Dr.h.c. RAINER GRUENTER war
im Frühjahr 1972 vom damaligen Wissenschaftsminister JOHANNES RAU zum Gründungsrektor der neuen Gesamthochschule
Wuppertal berufen worden. Prof. Gruenter,
der am 5. Februar 1993 im Alter von 74 Jahren verstarb, hatte sich sehr für die regionale
Einbindung der neuen Hochschule stark
gemacht, so auch für den Namen „Bergische
Universität“. 1983 erhielt er den Ehrenring
Prof. Dr. MICHAEL
PETZ, Lebensmittelchemiker an der Bergischen Uni, ist zum
ordentlichen Mitglied
der Kommission für
pharmakologisch
wirksame Stoffe und
Tierarzneimittel beim
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR),
Berlin, ernannt worden. Das teilte BfR-Präsident Prof. Dr. Dr. ANDREAS HENSEL dem
Wuppertaler Wissenschaftler mit. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wird in
Fragen der Lebensmittelsicherheit und der
Produktsicherheit Kommissionen in seiner
wissenschaftlichen Arbeit für die Bundesregierung und europäische Gremien beraten.
Aufgabe des BfR ist die unabhängige
Risikobewertung von Stoffen und Mikroorganismen in Lebensmitteln, Futtermitteln
und verbrauchernahen Produkten. Die wissenschaftlichen Stellungnahmen dienen
unter anderem den Bundesministerien für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit als Grundlage für politische Entscheidungen. In Krisenfällen berät
die Kommission für pharmakologisch wirksame Stoffe und Tierarzneimittel das BfR in
kritischen Fragen wie Grenzwertüberschreitung zugelassener Tierarzneimittel und nicht
zugelassener pharmakologisch wirksamer
Stoffe in importierten Fisch- und Fleischprodukten. Prof. Petz, der auch Sprecher der
Lebensmittelchemischen Gesellschaft NRW
in der Gesellschaft Deutscher Chemiker
ist, wurde für die Sitzungsperiode bis 2010
in die Expertenkommission berufen. Er ist
außerdem Mitglied des Wissenschaftlichen
Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung (DGE).
Ehrensenatoren unter sich: Ministerpräsident
Dr.h.c.mult. Johannes Rau, Gründungsrektor Prof.
Dr. Dr.h.c. Rainer Gruenter im Januar 1993.
der Stadt Wuppertal, 1986 als einer der ersten den damals neu geschaffenen Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.
1993 verlieh ihm seine Universität die Würde
eines Ehrensenators. Der damalige NRWMinisterpräsident Johannes Rau, erster Ehrensenator der Bergischen Universität, hielt
die Laudatio.
Elf Jahre lang stand der Germanist und
Historiker Rainer Gruenter an der Spitze
der Universität. Der gebürtige Düsseldorfer
studierte und promovierte an der Universität zu Köln, war Lektor am Londoner Kings
College, Mitglied des von Henry Kissinger in
Harvard gegründeten International Seminar,
habilitierte sich 1956 an der FU Berlin, wurde
Der Bologna-Prozess soll für Harmonisierung der Studiengänge in Europa und
die Erleichterung der Freizügigkeit der
Studierenden sorgen. Zentrale Studienberatungsstelle (ZSB) und Careers Service
der Bergischen Universität bemühen sich
deshalb um Möglichkeiten neuer Praxiserfahrungen für Studierende im Ausland.
Zur Vereinbarung eines Pilotvorhabens
waren drei Vertreter der Deutsch-Irischen
Industrie- und Handelskammer aus Dublin
zu Gast: Geschäftsführer RALF LISSEK,
sein Stellvertreter HOLGER ERDMANN und
Deutschland-Repräsentant Dr. BURKHARD
LENGELSEN. Gesprächspartner vonseiten der Universität waren ZSB-Leiter Dr.
GERHART ROTT, ANDREA BAUHUS vom
Careers Service und als studentische Vertre-
Foto Maren Wagner
Die Erschließungsstraße auf dem Campus
Freudenberg trägt seinen Namen: RainerGruenter-Straße. Am 10. Juni wäre der
Gründungsrektor der Bergischen Universität
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Deutsch-irische Kooperation (v.l.n.r.): Dr. Burkhard Lengelsen, Rektor Prof. Dr. Volker Ronge, Ralf Lissek,
Andrea Bauhus, Holger Erdmann und Dr. Gerhart Rott.
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
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uuu
Prof. Dr. EMIL SCHMALOHR, emeritierter
Psychologe der Bergischen Universität, stellt
in seinem in diesen Tagen erschienenen
Buch „Kann ich lesen, hab ich Flügel“ (Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen) seine Erfahrungen in Fortbildungen mit Lesegesprächen für Erzieher, Eltern, Lehrern und
Psychologen dar. Auf dem Bundeskongress
für Schulpsychologie des Bundes Deutscher
Psychologen im September in Stuttgart mit
dem Thema „Gute Schule – Gesunde Schule, Beiträge zur Lehrergesundheit“ gestaltet
er einen Workshop über das Thema „Attributions-Beratung zur Lehrergesundheit“.
Kontakt:
Prof. Dr. Michael Petz
Telefon 0202/439-2783, Fax -3785
E-Mail [email protected]
www.chemie.uni-wuppertal.de/lebensmittelchemie
www.bfr.bund.de
Professor in Heidelberg und später in Köln,
wechselte an die damalige Wirtschaftshochschule Mannheim, Vorläufereinrichtung der
späteren Universität Mannheim, und war
dort in den unruhigen Jahren 1968/69 auch
Rektor. Am 10. Juni 1997, Gruenter wäre
an diesem Tag 79 geworden, fand auf dem
Campus Freudenberg die feierliche Enthüllung des Straßenschildes statt.
41
Namen sind
Nachrichten
terin mit Irland-Erfahrung BIANCA MÜLLER.
Ergebnis: Studierende der Bergischen Universität erhalten künftig durch Vermittlung
der Deutsch-Irischen IHK Praktikumsplätze
in irischen Unternehmen. Sie werden durch
Trainings darauf vorbereitet. Es ist geplant,
in das Modell auch Unternehmen des Bergischen Städtedreiecks mit Niederlassungen
im Ausland einzubeziehen.
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42
Die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie
der Wissenschaften
hat Prof. Dr. GERRIT
WALTHER, der seit
2002 Geschichte der
Frühen Neuzeit an der
Bergischen Universität lehrt, zum neuen
Ordentlichen Mitglied
gewählt. Die Historische Kommission bei der
Bayerischen Akademie der Wissenschaften
ist nicht identisch mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften selbst. Sie ist
ihr zwar organisatorisch angegliedert, stellt
aber eine eigene deutsche Akademie für
Historiker dar – geschichtswissenschaftliches
Gegenstück zur Leopoldina in Halle für Naturwissenschaftler. Die Kommission hat im
150. Jahr ihrer Gründung 42 Mitglieder.
Die Historische Kommission, der Historiker Deutschlands und Österreichs angehören, befasst sich mit deutscher Geschichte
in ihren europäischen Dimensionen vom
Mittelalter bis in die Zeitgeschichte. Sie wurde 1858 vom bayerischen König Maximilian
II. auf Anregung des Historikers Leopold von
Ranke (1795-1886) gegründet. Prof. Walther:
„Wissenschaftspolitisch bemerkenswert an
Rankes Standortwahl ist, daß er, der selbst
in Berlin lehrte, gerade nicht Preußen als
Akademie-Heimat wählte, sondern Bayern
– damals eine liberale, politisch mutige Entscheidung.“
Prof. Walther, gebürtiger Kieler, studierte
– u.a. als Stipendiat der Studienstiftung des
Deutschen Volkes – Literaturwissenschaft,
Geschichte und Philosophie in Frankfurt a.
M. und machte daneben eine Redakteursausbildung bei der Würzburger „Mainpost“Gruppe. 1992 promovierte er zum Dr. phil.,
1997 folgten Habilitation und Privatdozentur
für Neuere Geschichte in Frankfurt. Nach
einer Lehrstuhlvertretung an der Universität
Gießen 2000/2001 wurde er 2002 nach Wuppertal berufen.
Prof. Walther ist auch Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften (seit 2006). Rektor Prof. Dr. Volker
Ronge gratulierte zu der ehrenvollen Berufung. Es gebe vermutlich nicht sehr viele,
die in zwei deutschen Akademien zugleich
Mitglied seien, so Ronge: „Für die Bergische
Universität bilden Sie damit ein wissenschaftliches Aushängeschild ersten Ranges.“
In einer Chronik des Erlanger Historikers
Prof. Dr. Helmut Neuhaus, Sekretär der Akademie seit 2006 – Präsident ist der Frankfurter Historiker Prof. Dr. Lothar Gall – zeigt eine
Karte die Wirkungsorte der bisherigen Mitglieder: München führt mit 49 Mitgliedern
weit vor Berlin mit 15; aus NRW sind die
Universitäten Köln (8), Bonn (7), Münster (6)
und Bielefeld (1) vertreten – sonst keine. Das
hat sich mit Prof. Walthers Wahl geändert:
Jetzt ist auch die Bergische Universität in
diesem für die deutsche Geschichtswissenschaft zentralen Gremium vertreten.
Kontakt:
Prof. Dr. Gerrit Walther
Telefon 0202/439-2423, Fax -3851
E-Mail: [email protected]
www.fba.uni-wuppertal.de/geschichte/lehrgebiet1/gerritwalther.html
www.historischekommission-muenchen.de
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JONAS KÜNSTLER, 25jähriger Wuppertaler Design-Student, hat mit seinem Plakat
„Studentenfutter“– siehe Umschlagseite 4!
– beim 22. Plakatwettbewerb des Deutschen
Studentenwerks (DSW) den 3. Preis gewonnen. Wettbewerbsmotto war in diesem Jahr
„Fit durchs Studium!“ Die feierliche Preisverleihung fand im Museum für Kommunikation Berlin statt. Jonas Künstler studiert
bei dem Kommunikationsdesigner und international renommierten Plakatgestalter Prof.
UWE LOESCH, der auch die Arbeit an dem
prämierten Plakat betreute.
Das Echo auf den Wettbewerb, an dem
alle Design-Studierenden in Deutschland
teilnehmen konnten, war groß: 203 DesignStudierende von 30 Hochschulen beteiligten
sich mit insgesamt 317 Plakaten. Wie kommt
man fit durch ein Studium? Reicht es, sich
körperlich fit zu halten? Oder ist es die geistige Nahrung, das neue Wissen, das einen fit
hält? Wie trainiert man „mentale Fitness“?
– so die Aufgabenstellung des Plakatwettbewerbs, den das DSW als Bundesverband
aller 58 Studentenwerke jährlich zu wechselnden hochschulpolitischen Themen auslobt. Die 30 besten Arbeiten zum Thema „Fit
durchs Studium!“ sind jetzt auf Tour durch
zahlreiche deutsche Hochschulstädte.
Jonas Künstler nahm in Berlin vor mehr
als 200 Gästen aus den Händen von DSWPräsident Prof. Dr. ROLF DOBISCHAT, Bildungsforscher an der Universität DuisburgEssen, für sein „Studentenfutter“-Plakat
einen Scheck über 500 Euro entgegen.
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Dr. EWALD GROTHE, Historiker und Privatdozent an der Bergischen Universität, ist
Herausgeber der Lebenserinnerungen des
hessische Staatsministers Ludwig Hassenpflug (1794–1862), einem der bekanntesten
Politiker des 19. Jahrhunderts. Von ihm
sind mehrere umfangreiche Manuskripte
mit fragmentarischen Erinnerungen über-
Preisverleihung in Berlin
(v.l.n.r.): Andreas Storm,
Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung
und Forschung, Jonas
Künstler und Prof. Dr.
Rolf Dobischat, Präsident
des Deutschen Studentenwerks.
liefert. „Denkwürdigkeiten aus der Zeit
des zweiten Ministeriums (1850-1855)“
sind jetzt in der Publikationsreihe der Historischen Kommission für Hessen in der
vom Landtag herausgegebenen Reihe
„Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“ erschienen.
Das Original der Erinnerungen befindet
sich im Nachlass Hassenpflugs im Hessischen Staatsarchiv Marburg. Mit der ausführlich kommentierten und illustrierten Veröffentlichung wird eine wichtige Quelle zur
deutschen Geschichte im 19. Jahrhundert
zugänglich gemacht, die den kurhessischen
Verfassungskonflikt der 1850er Jahre aus
der Sicht des Staatsministers Hassenpflug
dokumentiert.
(Ewald Grothe, Hrsg.: Ludwig Hassenpflug. Denkwürdigkeiten aus der Zeit des
zweiten Ministeriums 1850-1855, Politische
und parlamentarische Geschichte des
Landes Hessen, Historische Kommission für
Hessen, 425 Seiten, Marburg 2008.)
Foto Maren Wagner
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Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Hans Maier und Uni-Rektor
Prof. Dr. Volker Ronge.
Erstmals ist eine Delegation der größten Hochschulbildungseinrichtung Chinas, des Peking-Instituts für
Grafik-Kommunikation (Beijing Institute of Graphic Communication BIGC) zu einem Besuch der Bergischen
Universität nach Wuppertal gekommen. Mit dieser Hochschule hatte die Bergische Universität im vergangenen Jahr einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, in dessen Rahmen sich bereits die ersten Studenten
aus Peking in Wuppertal aufhalten. Uni-Rektor Prof. Dr. VOLKER RONGE (r.), Prof. Dr. HARTMANN LIEBETRUTH (l.) und Prof. Dr.-Ing. PETER URBAN (2.v.l.) von der Abteilung Druck- und Medientechnik besprachen mit dem BIGC-Rektor Prof. QU und seinen Fachkollegen Möglichkeiten zu weiterer Zusammenarbeit.
Dabei ging es nicht allein darum, chinesische Studenten zum Studium nach Wuppertal zu bringen, sondern
auch umgekehrt darum, deutsche Studenten nach Peking zu locken. Der BIGC-Rektor berichtete, dass
inzwischen Deutsch als zweite Fremdsprache an den chinesischen Schulen Auftrieb habe. Außerdem biete
die chinesische Regierung neuerdings auch Stipendien für ausländische Studenten an.
deutsche Hochschulpolitik. Nach seinem
Abschied von der Politik war Maier von 1988
bis 1999 ordentlicher Professor für christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie an der Universität München.
Der Politikwissenschaftler sieht keine eigentlichen Fortschritte durch 1968, sondern
eher einen „Rückfall in romantisierende Vorstellungen“ und, mit Blick auf die eingeforderten Reformen des Universitätssystems, in
„vor-institutionelle Modelle (Ständemodell)“
(siehe auch Seite 16!).
www.hhmaier.de
www.1968.uni-wuppertal.de
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Prof. Dr. CHRISTA HACKENESCH, Wuppertaler Philosophin, ist im Alter von 54
Jahren gestorben. Prof. Hackenesch war
erst vor zwei Jahren als Nachfolgerin von
em. Prof. Dr. GÜNTER WOHLFAHRT an die
Bergische Universität berufen worden. Sie
zeichnete sich durch besondere Beliebtheit
bei ihren Studierenden aus. Die gebürtige
Westfälin Christa Hackenesch studierte
in Münster, Freiburg und Frankfurt Philosophie, Geschichte und Soziologie. 1983
promovierte sie in Tübingen, wo sie einen
Lehrauftrag erhielt. Zugleich war sie freie
Mitarbeiterin des Bayerischen Rundfunks.
1985 wurde Dr. Hackenesch wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie der Technischen Universität Berlin und
gab ihr erstes Buch heraus: „Die Logik der
Andersheit. Eine Untersuchung zu Hegels
Begriff der Reflexion“ (Athenaeum 1987).
1990 wurde sie Hochschulassistentin, 1998
erfolgte ihre Habilitation („Selbst und Welt.
Zur Metaphysik des Selbst bei Heidegger
und Cassirer“) an der TU Berlin, wo sie
fortan als Privatdozentin tätig war und
mit der Arbeit an einer Monographie über
Jean-Paul Sartre begann (Rowohlt 2001).
Zuvor hatte sie bereits – gemeinsam mit
CARL FRIEDRICH VON WEIZSÄCKER – „Bin
so ausgeworfen aus dem Garten der Natur“
herausgegeben (Rowohlt 1984) und war
Co-Autorin des „Jugendlexikon Philosophie. Geschichte, Begriffe und Probleme
der Philosophie“ (Rowohlt 1988). Im Jahr
2000 gehörte Dr. Hackenesch – gemeinsam
mit ihrem Doktorvater Prof. Dr. HERBERT
SCHÄDELBACH – zu den Herausgebern des
3. Bandes der Kommentare zu den Hauptwerken Hegels („Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften“, suhrkamp 2000).
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Prof. Dr. Dr.h.c.mult. HANS MAIER, Politikwissenschaftler und ehemaliger bayerischer
Kultusminister – von 1970 bis 1986 – war zu
Gast an der Bergischen Universität. Im Rahmen der Ringvorlesung über 1968 hielt er in
der Elberfelder CityKirche einen Vortrag mit
dem Titel „1968 - aus der Nähe erlebt, aus
der Ferne beurteilt“. Vor der Veranstaltung
hatte Rektor Prof. Dr. VOLKER RONGE Prof.
Maier, der von 1976 bis 1988 auch Präsident
des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und von 1978 bis 1987 Abgeordneter
des Bayerischen Landtages war, an der Bergischen Universität willkommen geheißen.
Die beiden Politikwissenschaftler tauschten
Erinnerungen an gemeinsame Weggefährten
aus, z.B. Ronges Berliner Doktorvater Prof.
KURT SONTHEIMER (1928-2005), sprachen
über historische Entwicklungen in der Hochschullandschaft und diskutierten die aktuelle
Foto Isabella Drobczynski
Namen sind
Nachrichten
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In memoriam
Zum Wintersemester 2005/2006 wurde
Prof. Dr. Christa Hackenesch an die Bergische Universität berufen. In einem Nachruf
der Universität heißt es, ihr unerwarteter
Tod habe einen hoffnungsvollen Anfang am
Philosophischen Seminar jäh beendet.
Helfried Haarbeck engagierte sich auch
in der Wuppertaler Kommunalpolitik, so als
Mitglied des Stadtrates sowie in der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg, wo er eine
Wahlperiode lang auch Bezirksvorsteher war.
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Foto Friederike von Heyden
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WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Helfried Haarbeck mit Kanzler Hans-Joachim von
Buchka (l.) und Alt-Kanzler Dr. Klaus Peters (r.).
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HELFRIED HAARBECK, langjähriger Dezernent in der Hochschulverwaltung der
Bergischen Universität, zuletzt als Personalchef und stellvertretender Kanzler, ist nach
langer, schwerer Krankheit im Alter von 63
Jahren verstorben. Helfried Haarbeck studierte nach seinem Abitur am Wuppertaler
Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Freiburg
und Bonn Jura und kam schon ein Jahr nach
Gründung der Gesamthochschule Wuppertal
1973 als Justitiar an die Hochschule. 1975
übernahm er die Leitung des Dezernates
für Akademische und studentische Angelegenheiten. 2004 wurde er Dezernent für
Organisation und Personal. Haarbeck war
viele Jahre lang in der Selbstverwaltung
der Universität engagiert und wirkte als
gewähltes Mitglied in Senat, Konvent und
im Kuratorium mit, außerdem im Beirat der
Zentralen Studienberatungsstelle und im
Verwaltungsrat des Hochschul-Sozialwerks
Wuppertal als Vertreter des Kanzlers; zudem übernahm er Aufgaben in zahlreichen
adhoc-Kommissionen von Senat und Rektorat. Seit 2000 war Haarbeck als Leitender
Regierungsdirektor auch Ständiger Vertreter
des Kanzlers. 15 Jahre lang war er auch
Abwesenheitsvertreter des Leiters der Universitätspressestelle. Im April vergangenen
Jahres war Helfried Haarbeck nach knapp 34
Jahren in den Diensten der Hochschule in
den Ruhestand getreten. In einem Nachruf
erklärten Rektor Prof. Dr. VOLKER RONGE
und Kanzler HANS-JOACHIM VON BUCHKA:
„Er hat die Entwicklung der Universität seit
ihrer Gründung mitgestaltet und fühlte sich
ihr eng verbunden.“
Die Sportpädagogin Prof. DORIS KÜPPER ist
im Alter von 74 Jahren in ihrem Heimatort
Sprockhövel unerwartet verstorben. Prof.
Küpper besuchte ein Neusprachliches Mädchengymnasium in Hattingen und studierte
an der Sporthochschule Köln sowie an der
Universität Köln Sport, Englisch, Pädagogik
und Philosophie. Als Diplom-Sportlehrerin
war sie dann zunächst an einem Essener
Mädchengymnasium tätig (Luisenschule),
bevor sie die Realschullehrerprüfung machte
und 1960 als Assistentin für Leibeserziehung
an die Pädagogische Hochschule Wuppertal
wechselte. 1963 wurde Doris Küpper zur
Dozentin für Leibeserziehung an der Pädagogischen Hochschule Oldenburg ernannt
und schon zwei Jahre später als Dozentin an
die PH Rheinland, Abteilung Wuppertal, wie
die Hochschule inzwischen hieß, sozusagen
„zurückberufen“.
1972 wurde sie Studienprofessorin an der
im selben Jahr gegründeten Gesamthochschule Wuppertal. Ein Jahr später übernahm
sie das Amt der Prodekanin des damaligen
Fachbereichs Erziehungswissenschaften und
1976 die Funktion der Leiterin der Betriebseinheit Sportwissenschaft und Allgemeiner
Hochschulsport. 1990/1991 war Prof. Küpper
Dekanin ihres Fachbereichs. 1999 ging Prof.
Doris Küpper, die in ihrer über 30jährigen
Tätigkeit mehrere Generationen von Sportlehrerinnen und Sportlehrern geprägt hat, in
den Ruhestand.
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Prof. Dr. phil. Dr. h.c.
PETER SCHERFER,
Romanist an der
Bergischen Universität, ist nach langer
schwerer Krankheit
im Alter von 63 Jahren verstorben. Prof.
Scherfer stammte aus
dem heutigen Sachsen-Anhalt, machte in
Bremerhaven Abitur und studierte dann in
Kiel und Nantes Romanistik, Anglistik, Erziehungswissenschaften und Philosophie. Nach
seinem 1. Staatsexamen 1973 war Scherfer
zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter im
Romanischen Seminar der Universität Kiel,
dann im Fachbereich Sprachwissenschaft der
Universität Konstanz. Dort promovierte er
1976 mit dem Prädikat „summa cum laude“,
1982 erfolgte die Habilitation, nachdem er
1981 als Professor für Romanistik/Sprachwissenschaft an die Bergische Universität berufen worden war. Gastprofessuren führten den
Romanisten mit Schwerpunkt Französisch
an Universitäten in Paris und Besancon, die
ihn mit der Ehrendoktorwürde auszeichnete.
Neben Untersuchungen zur Aussprache,
zum Wortschatz des Französischen und zum
Fremdsprachenerwerb standen Probleme
des Sprachbewusstseins und der Sprache im
sozialen Zusammenhang im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit.
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Der Ingenieurwissenschaftler Prof. Dr.-Ing.
HANS BODE ist überraschend bei einem
Forschungsaufenthalt in Südafrika im Alter
von 60 Jahren gestorben. Er erlag beim morgendlichen Jogging auf dem Campus der
Stellenbosch University einem Herzinfarkt.
Der Werkstoff-Spezialist Prof. Bode machte
sich in den vergangenen Jahren vor allem als
Katalysator-Experte einen Namen. Geboren
in Siegen, absolvierte er zunächst eine Lehre
als Werkstoffprüfer bei den Stahlwerken Südwestfalen, studierte dann an der damaligen
Staatlichen Ingenieurschule Dortmund Hüttenwesen und anschließend an der TU Berlin
Metallkunde. Dort promovierte er 1975 zum
Dr.-Ing. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter
an der TU Berlin, am Battelle-Institut in Genf,
am Max-Planck-Institut für Eisenforschung in
Düsseldorf, bevor er zur damaligen SiemensTochter Interatom nach Bergisch Gladbach
wechselte. 1989 wurde Dr.-Ing. Bode als Professor für Werkstofftechnik an die Bergische
Universität berufen. Hier war er mehrere
Jahre lang auch Dekan des früheren eigenständigen Fachbereichs Maschinentechnik.
Im Rahmen eines Forschungsfreisemesters hielt sich Prof. Dr.-Ing. Bode an der
Universität von Stellenbosch in Südafrika
auf, mit der er seit längerer Zeit wissenschaftliche Kontakte pflegte und wo er seine
Forschungen über Eigenschaften und Veränderungen von Metall-Legierungen unter
hohen Temperaturen in Auto-Abgassystemen fortsetzte, worüber er auch ein Buch
geschrieben hat. Prof. Dr.-Ing. Hans Bode
lebte in Remscheid, wo er auch kommunalpolitisch engagiert war. Er hinterlässt eine
Ehefrau und zwei erwachsene Kinder.
Der Beweis: Mathe und Ästhetik gehören zusammen!
Die mittels einer bestimmten Technik namens „Raytracing“ erzeugten Visualisierungen entstammen der Bacholerarbeit von
Mario La Torre, Student im Studiengang
Angewandte Naturwissenschaften mit den
Fächern Informatik und Mathematik. Raytracing (was sinngemäß „Strahlen aufspüren“
heißt) bezeichnet als Oberbegriff eine Reihe
von Algorithmen zur fotorealistischen Visualisierung von virtuellen Objekten im dreidimensionalen Raum. Und nur so funktioniert
der Beweis der Wuppertaler Mathematiker:
Es wird eindrucksvoll gezeigt, dass Mathematik und Ästhetik zusammengehören.
Die ungewöhnliche Ausstellung läuft noch
bis zum 18. Juli (Universitätsbibliothek,
Campus Grifflenberg, geöffnet montags bis
donnerstags 8 - 22 Uhr, freitags 8 - 20 Uhr
und samstags 10 - 16 Uhr).
Beweis der ästhetischen Mathematik (v.l.n.r.):
Dipl.-Math. Matthias Hüsken, Mitarbeiter von Prof.
Dr. Andreas Frommer, Mario La Torre, Studiengang
Angewandte Naturwissenschaften, der im Rahmen seiner Bachelorthesis die jetzt ausgestellten
Bilder/Formen entwickelte, Prof. Frommer.
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Beweise sind Alltag für Mathematiker. Aus
Anlass des Jahres der Mathematik hat die
Arbeitsgruppe Angewandte Informatik der
Bergischen Universität jetzt einen ganz ungewöhnlichen Beweis angetreten: Mathematik
und Ästhetik gehören zusammen. Die Ausstellung „Forme(l)n“ zeigt in der Universitätsbibliothek den Zusammenhang zwischen geometrischen Objekten und mathematischen
Gleichungen in Postern im DIN A 0-Format.
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Dina Kairo: ohne Titel, Brillen
Maria Trompetter: ohne Titel, Digitale Fotografie
Rolf Ebertkowski: ohne Titel, Deviprint
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Sarah Pabst: os nóas, Digitale Fotografie
Dina Kairo: ohne Titel, Acryl auf Leinwand
Noch vor wenigen Jahren war der Studiengang Kunstpädagogik von Schließung
bedroht – wirft man heute einen Blick in die neuen Ateliers auf dem Campus Grifflenberg, sieht man die Studenten vor lauter Bildern und Objekten nicht. Ein Stück
von der Aufbruchstimmung darf die neu nach Wuppertal berufene Berliner Künstlerin
Prof. Katja Pfeiffer (siehe auch Seite 33!) für sich in Anspruch nehmen, im Mittelbau
verstärkt durch Sidonie Engels; außerdem wurden einige Lehrbeauftragte neu engagiert. Beigetragen zur neuen Stimmung haben auch Prof. Dr. Rainer K. Wick und
em. Prof. Dr. Hermann Mahlberg.
Prof. Pfeiffer: „Zu allererst sind es unsere Studierenden selbst, die in Theorie und
Praxis Vielversprechendes leisten.“ Ergebnisse aus der künstlerischen Arbeit sollen
künftig regelmäßig in jedem Semester öffentlich präsentiert werden. Im Rahmen der
Ausstellung „Screenshot 01“ werden Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei,
Installation, Fotografie, Video und Graphik gezeigt, wodurch sich die gesamte Ebene
13 im Gebäude I (Zugang Fuhlrottstraße) in eine Ausstellungsfläche verwandelt hat
(bis 4. Juli 2008).
Marieke Jaspers: Seelenstriptease, Öl auf Leinwand
Sally Weyland: Blue Box, Digitale Fotografie
Jakob Spehr: ohne Titel, Fußbälle
Kunstausstellung an der Fuhlrottstraße
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Jonas Künstler: Studentenfutter (siehe Seite 42!)
WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 37 Sommersemester 2008
Gestaltung: Uwe Loesch
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Foto Gerd Vogelsang

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