ausbildung 2015
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Seite 2 Ein Märchen? I st der viel beschworene Fachkräftemangel nur ein Märchen? Ein in dieser Woche ausgestrahlter Arbeitsmarktreport im ARD-Fernsehen kommt zu diesem Ergebnis. Tenor: Lobbyverbände der Wirtschaft und selbst die Agentur für Arbeit „lügen mit Zahlen“, um das Feld zu bereiten für billige Arbeitskräfte aus dem Ausland. Das Motto: Lohndumping ist besser, als die in Deutschland vorhandenen Kräfte auszubilden, einzuarbeiten und leistungsgerecht zu bezahlen. Mal angenommen, da ist was dran, kann das dann tatsächlich schon für den Ausbildungsmarkt gelten? Ja, selbst das soll es schon geben. Demografischer Fakt ist eben: Deutschland hat künftig immer weniger Schulabgänger. Dennoch: Auch hier empfiehlt sich ein Blick auf die Zahlen: Trotz der derzeit noch 194 000 unbesetzten Lehrstellen gibt es trotz allem einen leichten Bewerberüberhang. Auf 467 000 Lehrstellen kommen in diesem Jahr 496 000 Bewerber. Aber Angebot und Nachfrage passen eben nicht immer und überall zusammen – regional nicht, fachlich nicht und leider eben nicht für alle wunschgemäß. Eines zeigen viele Berichte in dieser Zeitung jedoch deutlich: Dass Betriebe sich viel mehr um die jungen Menschen bemühen müssen, ist alles andere als ein Märchen. Uwe Karsten Impressum Diese Beilage „Berufsausbildung 2015“ erscheint mit dem TAGEBLATT am Sonnabend, 26. Juli 2014 Verleger: Dr. Christoph Gillen (Stade), Klemens Karl Krause (Goslar), Philipp Krause (Goslar) Geschäftsführer: Dr. Christoph Gillen (Stade), Philipp Krause (Goslar), Georg Lempke (Stade) Redaktion: Uwe Karsten (verantwortlich) Titelseite: Volker Rohbeck, TAGEBLATT-Grafik Anzeigen: Georg Lempke (verantwortlich) Auflage: 36 500 Exemplare Druck: Pressehaus Stade, Zeitungsdruck-GmbH, Glückstädter Straße 10, 21682 Stade Internet: www.tageblatt.de AUSBILDUNG 2015 Die Trainerfrage stellen IHK-Experte Dr. Bodo Stange: Ausbildungsbetriebe müssen attraktiver werden Von Uwe Karsten Stade. Früher hat der Personalleiter den Bewerber gefragt: „Sagen Sie mir doch bitte, warum ich Sie einstellen soll?“ Heute fragt der Bewerber den Personalleiter: „Sie haben mir noch nicht gesagt, warum ich bei Ihnen anfangen soll?“ Der Mann, der diese Anekdote erzählt, kennt sich aus auf dem Arbeitsmarkt. Dr. Bodo Stange ist der für den Bereich Ausund Weiterbildung zuständige Geschäftsführer bei der Industrie- und Handelskammer ElbeWeser in Stade. Und er kennt die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Fakt ist: Der Nachwuchs fehlt. Unternehmen müssen sich immer mehr anstrengen, um Auszubildende und neue Fachkräfte anzuwerben. Aber immerhin: So allmählich wird den Verantwortlichen in den Unternehmen das Problem bewusst. Das war vor einigen Jahren noch lange nicht der Fall. „2008 haben wir das erste Mal 1600 Betriebe gefragt, wie sie die Demografie sehen.“ Tenor vieler Antworten: „Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“ Und: „Das betrifft uns nicht.“ Die Konsequenz: Es wurde wenig getan, um die Attraktivität zu steigern. Zwar wurde gesehen, dass es mehr ältere Kunden gibt, dass man – ein beliebtes Beispiel – barrierefreie Bäder bauen müsse, aber das war‘s dann auch. 2012 wurde die Umfrage wiederholt. Und siehe da. Es gab mehr Betroffenheit. Aber die Frage blieb: Was tun? „Sie wissen es, aber Er stellt die Trainerfrage: Dr. Bodo Stange. Foto: Karsten die Masse macht nichts“, stellt Dr. Bodo Stange fest. Eine Sonderumfrage brachte den Mangel bei den Jüngsten, die Überalterung der Belegschaften zum Vorschein. Dass die Arbeitnehmer in den Firmen im Schnitt immer älter werden, lässt sich so schnell schon nicht mehr ändern. 2020 sei jetzt schon abgeschlossen, so Dr. Stange. Zwei Konsequenzen sind laut Dr. Stange zu ziehen: 1. Die Unternehmen müssen mehr in Weiterbildung investieren. 2. Die Unternehmenskultur muss sich ändern. Früher gab es die Jugendkultur, die Älteren galten als Störfaktor. Künftig geben die Älteren den Ton an. Sie werden gebraucht. Die Jüngeren nehmen zahlenmäßig drastisch ab. Rationalisierung ist in diesem Zusammenhang für Dr. Stange kein Allheilmittel gegen den Fachkräftemangel. Viel vom Rationalisierungspotenzial sei schon ausgeschöpft. Den größ- ten Mangel gibt es bei Pflegeberufen, bei technischen Berufen und beim Ingenieurnachwuchs. Und eine Lösung ist nicht in Sicht. Bereits im Jahre 2025 wird es 20 Prozent weniger Schulabgänger geben als heute. Dabei gibt es sogar noch eine gespaltene Entwicklung: Bei den Haupt- und Realschulen werden es 30 Prozent weniger sein, bei den Gymnasien aber sogar mehr Schulabgänger. Konsequenz: Die Betriebe und die Lehrlingsausbildung müssen attraktiver für Abiturienten werden. Und Studienabbrecher sollten vermehrt für eine Berufsausbildung begeistert werden. Also, was ist aus all dem zu folgern? Ja, den Jugendlichen muss wohl in der Tat ein roter Teppich ausgelegt werden. Dieser Aussage widerspricht IHKExperte Dr. Bodo Stange nicht. Nur: Er stellt anschließend sogleich folgende Frage: „Was wollen die Jugendlichen eigent- lich?“ Antworten gibt es bereits. Die Industrie- und Handelskammern Stade und Oldenburg haben für den Niedersächsischen Industrie- und Handelskammertag (NIHK) Schülerumfragen gemacht – Stade im Jahr 2012 und Oldenburg ein Jahr später. Erstaunliches Ergebnis: Beide Umfragen kommen zu einem identischen Ergebnis, das in einer Broschüre veröffentlicht wurde (siehe Artikel unten auf dieser Seite). Dr. Stange betont einige Eckdaten: 1. Die Jugendlichen wollen respektiert werden. Stange beschreibt diesen Punkt mit der Trainerfrage „Van Gaal oder Klopp?“ Herrscher oder freundschaftlicher Förderer? „Es stellt sich die Trainerfrage“, so der IHK-Experte in Anlehnung an den Fußball. Ein Betrieb müsse im Konfliktfall vielleicht auch mal den Ausbilder auswechseln. 2. Das Betriebsklima muss stimmen. Ein Praktikum kann dabei die Probezeit einmal andersherum sein. 3. Die Jugendlichen wollen etwas lernen. 4. Geld ist nicht so entscheidend, zum Teil die Größe des Unternehmens und sehr der gute Ruf. Firmen wie Airbus und Dow sind gegenüber unbekannten zunächst im Vorteil. Aber kleinere Betriebe können mit einem fairen Umgang und einer hohen Qualität der Ausbildung punkten. Dann haben sie sogar mehr Chancen als Großbetriebe. Dr. Stange: „Die Kleinen müssen ihre Stärken nutzen und besser verkaufen.“ ›› Was Dr. Bodo Stange über die notwendige Qualifizierung und die Förderung der Schwachen sagt, steht im nächsten MITTWOCHSJOURNAL. Schülerumfrage: Der attraktive Betrieb Landkreis (r). In Folge der demografischen Entwicklung verschärft sich der Wettbewerb zwischen den Betrieben um qualifizierte Bewerber für die angebotenen Ausbildungsplätze. Gerade für kleine und mittelständische Betriebe kommt es darauf an, in den Augen der Jugendlichen aus der Region als Ausbildungsbetrieb attraktiv zu sein. Was sind aber die Faktoren, die darüber entscheiden, ob ein Ausbildungsbetrieb aus der Sicht der Schülerinnen und Schüler attraktiv ist? Die IHK Stade hat Jugendliche befragt, worauf es ihnen bei einem Ausbildungsbetrieb ankommt. Im Befragungszeitraum im Dezember 2010 haben sich mehr als 600 Schülerinnen und Schüler aus dem Elbe-Weser-Raum an einer Online-Umfrage beteiligt. Die Ergebnisse liefern den Unternehmen eine spannende Momentaufnahme und konkrete Hinweise, wie sie als Ausbildungsbetrieb attraktiver und damit besser werden können. Am wichtigsten ist den Jugendlichen ganz eindeutig der Wunsch nach einem guten Betriebsklima, einem familiären Umgang und vor allem danach, auch in der Ausbildungszeit schon als Person ernst genommen zu werden. Das beziehen sie nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb. Fast genau so wichtig ist es für die Schüler, etwas zu lernen. Sie betrachten ihre Ausbildungszeit als Investition in ihre Die Broschüre zur NIHKSchülerumfrage. berufliche Zukunft, für die sie möglichst gut und umfassend qualifiziert sein wollen. Der Person des betrieblichen Aus- bilders kommt eine Schlüsselrolle als Bezugsperson zu. Auch die Verwertbarkeit der erworbenen Qualifikationen ist für die Jugendlichen ein wichtiges Kriterium. In diesem Zusammenhang ist weniger der direkte berufliche Aufstieg entscheidend als vielmehr das Streben, mit einer guten Ausbildung ein solides Fundament für eine gute mittelfristige Perspektive gelegt zu haben. Die materiellen Bedingungen und die Sozialleistungen sind in den Augen der Jugendlichen weniger wichtig. Unter den materiellen Rahmenbedingungen stehen die Arbeitszeit und der Wunsch, auch während der Ausbildung noch Freiräume für Freizeitaktivitäten und Freunde zu haben, an erster Stelle. AUSBILDUNG 2015 Seite 3 Azubis bekommen mehr Geld Tarifliche Ausbildungsvergütungen 2013: Erneut ein deutlicher Anstieg in West und Ost zu verzeichnen Landkreis (r). 767 Euro brutto im Monat verdienten die Auszubildenden 2013 durchschnittlich in Westdeutschland. Die tariflichen Ausbildungsvergütungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 4,1 Prozent. In Ostdeutschland stiegen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2013 um 5,0 Prozent auf durchschnittlich 708 Euro im Monat. Prozentual fiel die Erhöhung damit in West und Ost genauso stark aus wie 2012. Im Osten hat sich der Abstand zum westlichen Tarifniveau 2013 etwas verringert: Es wurden 92 Prozent der westlichen Vergütungshöhe erreicht, 2012 waren es 91 Prozent. Für das gesamte Bundesgebiet lag der tarifliche Vergütungsdurchschnitt 2013 bei 761 Euro pro Monat und damit um 4,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Zu diesen Ergebnissen kommt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in der Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen für das Jahr 2013. Ermittelt wurden dabei die durchschnittlichen Vergütungen für 184 Berufe in West- und 152 Berufe in Ostdeutschland. In diesen Berufen werden 88 Prozent der Auszubildenden ausgebildet. Zwischen den Ausbildungsberufen gab es jedoch erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe. Sehr hoch lagen die tariflichen Vergütungsdurchschnitte beispielsweise in den Berufen Mechatroniker/Mechatronikerin (West: 938 Euro, Ost: 921 Euro), Kaufmann/ Kauffrau für Versicherungen und Finanzen (West und Ost: 935 Euro) und Medientechnologe/Medientechnologin Druck (West und Ost: 905 Euro). In Westdeutschland waren auch in den Berufen des Bauhauptgewerbes (zum Beispiel Maurer/Maurerin) sehr hohe Ausbildungsvergütungen tariflich vereinbart: Sie betrugen dort durchschnittlich 999 abrufbar unter Eine Gesamtübersicht über schnitte der Auszubildenden BIBB Euro im Monat, während sie in Ostdeutschland mit 803 Euro die für das Jahr 2013 ermit- in den erfassten Berufen ist www.bibb.de/ausbildungsver Internetangebot des guetung. telten Vergütungsdurch- im deutlich geringer ausfielen. Eher niedrig waren die tariflichen Vergütungsdurchschnitte zum Beispiel in den Berufen Florist/Floristin (West: 571 Euro, Ost: 312 Euro), Maler und Lackierer/Malerin und Lackiererin (West und Ost: 558 Euro), Bäcker/Bäckerin (West und Ost: 550 Euro), und Friseur/Friseurin (West: 469 Euro, Ost: 269 Euro). Auch zwischen den Ausbildungsbereichen bestanden 2013 in West- und Ostdeutschland deutliche Unterschiede im Vergütungsniveau. Überdurchschnittlich hohe Ausbildungsvergütungen wurden in Industrie und Handel (West: 839 Euro, Ost: 764 Euro) und im Öffentlichen Dienst (West und Ost: 830 Euro) erreicht. Unter dem Gesamtdurchschnitt lagen dagegen zum Beispiel die Vergütungen im Handwerk (West: 638 Euro, Ost: 542 Euro). AUSBILDUNG 2015 Seite 4 Treffen sich zwei Beamte ... Klischees stimmen nicht: Die Ausbildung beim Finanzamt Stade Von Elena Würger und Jana Tietjens Landkreis. Treffen sich zwei Beamte auf dem Flur. Fragt der eine: „Na, kannst du auch nicht schlafen?“ Typisch Beamter. Richtig? Dies ist eines von vielen Klischees, die nicht mal annähernd richtig sind. Das zeigt auch ein Erfahrungsbericht der Steueranwärterinnen Elena Würger und Jana Tietjens nach Ablauf ihrer Ausbildungszeit im Finanzamt Stade: „Wir haben durch die Ausbildung zur Finanzwirtin (ehemals mittlerer Dienst) im Finanzamt Stade das Gegenteil erfahren können. Die Ausbildung zum Finanzwirt/in dauert zwei Jahre. Es gibt einen praktischen und einen fachtheoretischen Teil. Der theoretische Teil besteht aus vier Abschnitten, die insgesamt neun Mona- te dauern. Zu Beginn waren wir zu einem dreimonatigen Einführungslehrgang in der Steuerakademie Bad Eilsen. Hier wurden uns die ersten theoretischen Grundlagen des Steuerrechts beigebracht. Der zweite und dritte Lehrgang baut auf den Grundlagen des ersten Abschnittes auf. Der vierte und somit letzte theoretische Teil ist dann bereits der Abschlusslehrgang, in dem die Abschlussprüfungen geschrieben werden. In dieser Zeit heißt es: lernen, lernen, lernen! Dabei wirst du von deinem „besten Freund“, dem Gesetz, unterstützt. Zwischen den theoretischen Teilen waren wir im Finanzamt Stade tätig. Innerhalb von 15 Monaten durchliefen wir verschiedene Dienststellen. Dort erledigten wir jeweils die gleichen Arbeiten wie die „Großen“. Jeder Tag war mit verschiedenen Aufgaben gefüllt. Wir nahmen an Schulungen und Vorträgen teil, bearbeiteten diverse Steuererklärungen, führten Telefonate mit Bürgern und Steuerberatern und nahmen an Außenterminen (zum Beispiel Außenprüfung) teil. Zeit für ausgiebiges Quatschen oder den sogenannten „Beamtenschlaf“ (siehe Überschrift) bleibt da nicht. Hier gibt es immer etwas zu tun. Das Erlernte aus der Theorie konnten wir in die Praxis umsetzen. Man wusste nun, warum man so viel gelernt hat und wofür man es braucht. Im Amt haben wir nette Kollegen, die uns zur Seite stehen und Fragen beantworten. Sie helfen, wo sie können. Wenn ihr denkt, wir wälzen nur Akten hin und her, denkt ihr falsch. Es gibt eine Menge Einsatzmöglichkeiten und Bereiche. Man hat zum Beispiel die Möglichkeit, Vollziehungs- Wir suchen zum 1. August 2015 Auszubildende/n eine/n zur/zum Kauffrau/-mann im Groß- u. Außenhandel Die History & Heraldry GmbH ist ein modernes Handelsunternehmen und vertreibt exklusiv die Geschenkartikel der Marke H&H Unser - Praxisnahe und qualifizierte Ausbildung Angebot - Teamwork - Optimale Betreuung - Durchlaufen aller Abteilungen - Verantwortung übernehmen Dein Profil - Mindestens Realschulabschluss - Kontaktfreude und Teamfähigkeit - Schnelle Auffassungsgabe - Motivation und Belastbarkeit - Spaß an abwechslungsreichen Tätigkeiten Informieren und bewerben History & Heraldry GmbH z. Hd. Personalabteilung, Speersort 166, 21723 Hollern-Twielenfleth [email protected], www.hh-germany.de Sie sind alles andere als „Bürostuhlakrobaten“: Jana Tietjens (links) und Elena Würger im Finanzamt Stade. beamter und Betriebsprüfer im Außendienst zu werden oder im Innendienst Steuererklärungen und Einsprüche zu bearbeiten. Der Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern steht hier ebenso im Vordergrund. Viele von ihnen erscheinen direkt im Finanzamt oder rufen an. Jeder Fall und jeder Mensch, der sich dahinter verbirgt, hat einen anderen Hintergrund. Diese Abwechslung macht die Arbeit eines Finanzbeamten aus und interessant. Für uns war dies auch ein wichtiger Punkt, uns beim Finanzamt zu bewerben. Ihr merkt, es ist sehr vielseitig bei uns, und für jeden ist der geeignete Job dabei. Die Ausbildung ist aber nicht „ohne“. Das können wir euch aus eigener Erfahrung sagen. Aber es lohnt sich auf jeden Fall! Wir können euch versichern, dass es – neben dem interessanten Arbeitsgebiet – noch andere Vorteile gibt. Von Anfang an steht man im Beamtenverhält- nis, man hat bis zu 30 Tage Urlaub, und die Ausbildungsvergütung ist überdurchschnittlich gut. Dadurch, dass wir sogenannte flexible Arbeitszeiten haben, kann man sich seinen Arbeitstag weitestgehend so einteilen, wie man möchte. Die Freizeitgestaltung kommt also nicht zu kurz. Es gibt die Möglichkeit für Langschläfer, später zu beginnen oder für die Frühaufsteher entsprechend früher. Im Regelfall erfolgt nach bestandener Laufbahnprüfung ein Einsatz im Ausbildungsfinanzamt. Das Beamtenverhältnis bietet also einen krisensicheren Arbeitsplatz. Für alle, die sich nach der Ausbildung im mittleren Dienst noch weiterentwickeln möchten, besteht unter gewissen Voraussetzungen, die Möglichkeit, das duale Studium (gehobener Dienst) zu absolvieren. Wir sind mehr als nur „Bürostuhlakrobaten“. Haben wir durch unseren kleinen Einblick euer Interesse geweckt? Die Lehrstellen-Suche zählt mit für die Rente Landkreis (r). Der letzte Schultag ist Vergangenheit – und eine Lehrstelle noch nicht in Sicht? Wer bisher keinen Ausbildungsplatz hat, sollte sich frühzeitig bei der Agentur für Arbeit melden. Das kann später Vorteile für die Rente bringen, teilte die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover mit. Die Zeit der Ausbildungsplatzsuche wird in der Rentenversicherung als Anrechnungszeit berücksichtigt – und das auch ohne Anspruch auf Arbeitslosengeld. Damit können die jungen Menschen später eine höhere Rente oder überhaupt erst einen Rentenanspruch bekommen. Voraussetzung: Die Schulabgänger sind mindestens 17 Jahre alt und bei der Agentur für Arbeit für wenigstens einen Kalendermonat als Ausbildungssuchende gemeldet. Informationen gibt es im Internet unter www.deutscherentenversicherung-braun schweig-hannover.de, bei den Auskunfts- und Beratungsstellen der Deutschen Rentenversicherung sowie am kostenlosen Servicetelefon unter 콯 08 00/ 1 00 04 80 10. AUSBILDUNG 2015 Seite 5 Start der Lehre originell Das Autohaus Spreckelsen geht mit einem Azubi-Einführungstag erfolgreich neue Wege Stade (k). Immer mehr Firmen wissen: Wer gute Auszubildende bekommen möchte, muss ihnen heutzutage einen roten Teppich auslegen. Beim Autohaus Spreckelsen mit Standorten in Stade, Bützfleth, Bremervörde und Zeven liegt zwar am Tag des Ausbildungsbeginns kein echter roter Teppich vor dem Autohaus, aber im übertragenen Sinne schon. Denn die Neuen werden am 1. August auf ganz besondere Weise begrüßt – mit einem Azubi-Einführungstag. Dieses Ritual pflegt das Autohaus jetzt schon seit einigen Jahren. „Wir wollen, dass der erste Tag für die Auszubildenden nicht so starr verläuft und sie in lockerer Atmosphäre unseren Betrieb kennenlernen“, sagt Nadine Escher, die beim Autohaus Spreckelsen Marketing-Verantwortliche ist. Höhepunkt des Tages ist eine sportliche Überraschung. Im vergangenen Jahr etwa war es Bowling. Am Morgen kommen die neuen Auszubildenden zunächst jeweils zu den Spreckelsen-Betrieben, bei denen sie ihre Lehre hauptsächlich absolvieren. In Stade beginnen am 1. August fünf neue Auszubildende, drei in der Werkstatt und zwei im kaufmännischen Bereich, in Bützfleth startet ein Auszubildender seinen Weg hin zum Kraftfahrzeug-Mechatroniker, in Bremervörde sind es vier Neue in der Werkstatt und in Zeven zwei. Neun junge Männer und drei junge Frauen beginnen ihren Weg ins Berufsleben, wobei eine junge Dame in der bisherigen Männendomäne Werkstatt den Beruf der KfzMechatronikerin erlernen will. Nach dem ersten Kennenlernen in den jeweiligen Betrieben werden die Neuen nach Stade gefahren. Dort stellen sie sich in einer spielerischen Art und Weise vor. „Wir wollen das Ganze auflockern, damit auch die etwas Schüchternen keine Probleme haben. Das soll alles nicht so verkrampft sein“, erläutert Nadine Escher. Auch die Abteilungsleiter stellen sich und ihre Abteilungen bei dieser Gelegenheit vor. Ein kurzer Abriss der Firmengeschichte, das Leitbild der Firma Spreckelsen und Informationen darüber, wer für was in der Firma zuständig und wo zu finden ist, vervollständigen das Kennenlern-Programm. Die Auszubildenden bekommen dazu auch Info-Material an die Hand, und bei einem Rundgang durch den Betrieb können die Neuen sich von dem bisher Gehörten gleich ein praktisches Bild machen. Das gemeinsame Mittagessen ist Schon seit einigen Jahren gibt es beim Autohaus Spreckelsen den Azubi-Tag. Das obere Foto zeigt das Treffen im vorigen Jahr. Beim Azubi-Tag am 1. August wird der „alte Hase“ Sebastian Meyer (unteres Fotos) über sei- Lehrlings-Tour schon vor ihne Erfahrun- rem geistigen Auge ablaufen. gen berichOb das Essen gereicht hat? ten. Das wird bei der abschließendann wiederum eine lockere Angelegenheit. „Wir treffen uns alle an einer ÜberraschungsStation mit Leckereien“, erklärt Nadine Escher und freut sich selbst schon sichtlich über diesen Programmpunkt, bei dem es nicht nur um die simple Nahrungsaufnahme geht, sondern bei dem sich alle Beteiligten auch näher beschnuppern können und sollen. Auch diese lockere Art des Azubi-Tages hat mittlerweile Tradition. 2013 gab es Pizza für alle, 2012 die VW- Currywurst und jetzt eben ...? Das wird noch nicht verraten. Danach wird ein „alter Hase“, ein Lehrling im dritten oder vierten Lehrjahr, über seine eigene bisherige Ausbildung berichten und den „Frischlingen“ jede Menge Tipps geben. Dann folgt der vergnügliche Teil des Azubi-Tages, der bis dahin aber auch noch nicht so schrecklich bierernst sein wird, wie es für nicht wenige junge Menschen in früheren Zeiten der erste Tag der Lehre wohl ge- wesen ist. Denn an einem noch geheimen Ort in Stade starten die neuen Auszubildenden und etliche ihrer neuen Kollegen vom Autohaus Spreckelsen zu einer gemeinsamen Tour – in gemischten Gruppen. Anderthalb Stunden soll der Spaß dauern. Da darf natürlich ein wenig Verpflegung nicht fehlen. Die Gruppen bekommen Lunch-Pakete mit. „Damit die Neuen uns nicht verhungern“, scherzt Nadine Escher und lässt die bevorstehende den sogenannten FeedbackRunde wohl eher nicht die wichtigste Frage sein. Aber die neuen Auszubildenden sollen am Schluss „ihres“ Tages schon sagen, was ihnen gefallen hat, was vielleicht nicht so sehr. So, wie Nadine Escher die Planungen für den Azubi-Tag beschreibt, kann eigentlich so viel Kritik nicht kommen. Denn in den Genuss so eines Begrüßungs-Tages kommen nicht allzu viele Azubis. Auch wenn es keinen roten Teppich geben wird – noch nicht. Seite 6 AUSBILDUNG 2015 Ausbildung bei der Nummer 1 Media Markt Stade bietet Jugendlichen guten Karriereeinstieg Neue Ausbildungsbroschüre Landkreis (r). Die IHK Stade gibt in Zusammenarbeit mit dem „mediaprint infoverlag“ bereits zum 19. Mal das Ausbildungsmagazin „Ready for Take Off“ heraus, um Jugendliche bei der Berufsorientierung zu unterstützen. Mit dieser Broschüre erhalten insbesondere die Schülerinnen und Schüler, die im Sommer 2015 ihren Abschluss machen, einen Überblick über die Vielfalt der Ausbildungsmöglichkeiten im Elbe-Weser-Raum. Stade (r). Junge Menschen, die eine kaufmännische Ausbildung im Einzelhandel machen möchten, können sich jederzeit beim Media Markt Stade bewerben – je früher, desto besser. Die Ausbildungsplätze sind begehrt, denn für die berufliche Karriere könnten die Einstiegsbedingungen kaum besser sein: Europas Nummer 1 im Elektrofachhandel ist bekannt für die hohe Ausbildungsqualität und bietet seinen Azubis nach erfolgreicher Abschlussprüfung optimale Zukunftschancen. Nicht jeder kann seinen Traum verwirklichen und Fußballprofi, Pilot oder Model werden. Doch es gibt auch Traumberufe auf den zweiten Blick. Zum Beispiel bei Media Markt: „Wer sich für innovative Technikprodukte interessiert, gut mit Zahlen umgehen kann und gern mit Menschen zu tun hat, ist bei uns genau richtig. Ein Berufsabschluss als Kaufmann oder Kauffrau im Einzelhandel ist ein ausgezeichnetes Karrieresprungbrett“, erklärt Karl-Heinz Wiebe, Geschäftsführer des seit 2007 in Stade ansässigen Media Markts, in dem heute mehr als 40 Mitarbeiter einen festen Arbeitsplatz haben. Dazu finden sie wertvolle Informationen zum Bewerbungsverfahren, den Berufsbildern sowie den Möglichkeiten einer beruflichen Karriere. Zusätzlich erhalten die Schulen für die Arbeit mit der Broschüre eine Lehrerhandreichung inklusive Arbeitsblättern. Das Magazin wird im Elbe-Weser-Raum ab sofort an „Gute Mitarbeiter allen Schulen mit einer Sesind das A und O“ kundarstufe I verteilt und ist außerdem direkt im ServiceDie Geschäfte des ElektrofachCenter der IHK erhältich. markts entwickeln sich bestens, daher besteht ständig Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs. „Gute Mitarbeiter sind im Handel das A und O, weil sie durch Fachkompetenz und Freundlichkeit maßgeblich zur Zufriedenheit der Kunden beitragen. Es ist in unserem ureigensten Interesse, erstklassige Mitarbeiter auszubilden, um unsere führende Marktposition weiter auszubauen“, so der Geschäftsführer. Individuelle Mitarbeiterförderung wird deshalb von Anfang an großgeschrieben. Die Azubis können sich jederzeit an einen persönlichen Betreuer wenden, der sie sowohl bei ihrer Tätigkeit in den Media-Markt-Fachabteilungen als auch bei den Hausaufgaben und Prüfungsvorbereitungen in der Berufsschule unterstützt. Besonders reizvoll ist die Ausbildung bei Media Markt aufgrund des spannenden Umfelds. Das Sortiment umfasst die gesamte Bandbreite moderner Elektrogeräte. Bei Fernsehern, Audiogeräten, Smartpho- Rundum zufrieden mit der Wahl ihres Ausbildungsplatzes (von links): Steffen Albers, Lisa Kraft, Dominik Lohse, und Joe Jeske. Die vier Lehrlinge verstärken seit August 2013 das Media-Markt-Team in Stade. nes, Tablets, Computern, Kameras, Haushaltsgeräten und Entertainment-Artikeln ist Media Markt stets auf der Höhe der Zeit. „Langeweile kennen wir hier nicht“ „Langeweile kennen wir hier nicht, denn fast täglich kommen neue Elektronikprodukte in den Handel. Man bekommt alle aktuellen Trends aus nächster Nähe mit – das ist ungeheuer faszinierend“, bemerkt Karl-Heinz Wiebe. „Dies verlangt natürlich auch die Bereitschaft, sich ständig mit Neuem auseinanderzusetzen. Im Grunde hört bei uns das Lernen nie auf.“ Besonders wertvoll ist die dreijährige Ausbildung bei Media Markt aufgrund des hohen Praxisbezugs. Die Azubis lernen von der Pike auf die Grundlagen und Geschäftsabläufe eines Unternehmens kennen, das sich innerhalb von nur 35 Jahren zum Branchenprimus in Deutschland und Europa entwickelt hat. Interne Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen vermitteln ein einzigartiges Know-how. „Ein wesentlicher Grund für unseren Erfolg besteht darin, dass wir die Kreativität und Eigenverantwortung unserer Mitarbeiter stärken – dies wird auch den Auszubildenden von Anfang an eingeimpft“, erläutert der Geschäftsführer. Schon früh werden den Azubis veranwortungsvolle Aufgaben wie die Warenbestellung und Warenpräsentation übertragen. Karl-Heinz Wiebe: „Eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen, gehört bei uns zu den wichtigsten Lernzielen.“ Wer bei Media Markt anheuern will, muss natürlich auch bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Ob Hauptschulabschluss oder Abitur – mindestens befriedigende Schulnoten in Deutsch und Mathematik sind notwendig, da mündliche und schriftliche Sprachbeherrschung sowie Rechnen bei der täglichen Arbeit unverzichtbar sind. Außerdem sollte man Kontaktfreudigkeit, Engagement und Begeisterung für innovative Technik an den Tag legen, um auf die Anforderungen im Elektronikfachhandel vorbereitet zu sein. „Am besten ist es, man fügt den Bewerbungsunterlagen noch ein paar persönliche Zeilen hinzu, in denen man schildert, warum man seine Ausbildung gerne im Media Markt Stade machen möchte. Dann hat man die besten Chancen, zum Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden“, so der Media-MarktChef. Über Media Markt Media Markt, Deutschlands und Europas Elektrofachhändler Nummer 1, wurde 1979 gegründet und wird heute unter dem Dach der Media-SaturnHolding GmbH als eigenständige Vertriebsmarke geführt. In Deutschland ist das Unternehmen derzeit mit 259 Märkten vertreten; Ende 2013 beschäftigte Media Markt hier mehr als 12 000 Mitarbeiter. Insgesamt findet man europaweit in 14 Ländern mehr als 750 Media Märkte mit rund 45 000 Mitarbeitern. AUSBILDUNG 2015 Frauen und Mädchen in der Luftfahrt MEC-Tag von „hochschule 21“ und Airbus Buxtehude (r). Die hochschule 21 und Airbus Stade laden Schülerinnen ein, die sich für Technik und Luftfahrt begeistern lassen und sich für Ingenieurberufe interessieren. Am Donnerstag, 31. Juli, veranstalten die Hochschule mit Sitz in Bux- und die dualen Studienplätze bei Airbus kommen können und wie ihr Unternehmen die Karrieren von Frauen fördert. Matthies: „Die Bewerberinnen und Bewerber sollten neben guten Noten in Mathematik, Naturwissenschaften und Englisch Ein Beruf sowohl für Männer als auch für Frauen: Fluggerätelektroniker analysieren elektrische Funktionen und Systeme. Foto: Airbus Operations GmbH tehude und das Partnerunternehmen aus Stade einen MEC-TAG für Mädchen und Frauen. Eingeladen sind Schülerinnen ab Klassenstufe zehn, sofern sie Abitur oder Fachhochschulreife anstreben oder in der Tasche haben – und Freude an Mathematik und Naturwissenschaften mitbringen. Die Teilnahme und das Material für den Workshop sind kostenfrei. Der Transport von der Hochschule zu Airbus und zurück zur Hochschule erfolgt in einem Bus, den das Unternehmen stellt. Vormittags können die Teilnehmerinnen sich über das duale Studium informieren. Studentinnen laden Mädchen und Frauen zu Gesprächen und einem Workshop ein. In den Laboren für Elektrotechnik und Automatisierung können sich die Teilnehmerinnen einen Überblick verschaffen, was im Studiengang Mechatronik Dual vermittelt wird. Nachmittags geht es mit einem Bus zu Airbus Stade, wo Frauen in leitenden Funktionen, Studentinnen und weibliche Auszubildende den Teilnehmerinnen zeigen, wie gelernt wird, Flugzeuge zu bauen. Christiane Matthies, Leiterin der Ausbildung bei Airbus Stade, erläutert nach einer Werksbesichtigung, wie Frauen an die Ausbildungs- auch Spaß an der Technik sowie Interesse an Informatik mitbringen.“ Seit dem Wintersemester 2011 erhalten jährlich drei Studierende im Studiengang Mechatronik Dual die Möglichkeit, ihre Praxisphasen im Airbus-Werk Stade zu absolvieren. Die angehenden Bachelor of Engineering sind fest in das duale System des Konzerns integriert und erhalten eine Übernahmezusage für die Zeit nach dem Studium. Vorrangiges Ziel der Zusammenarbeit von Unternehmen und Hochschule ist der Aufbau von Kompetenzen in der Automatisierung, in der Prozesssteuerung und in der Produktplanung – im Flugzeugbau und vor allem in den Prozessen für den Werkstoff CFK (Kohlefaserverbundwerkstoff). Das Werk Stade ist innerhalb der Airbus-Familie spezialisiert auf die Herstellung und Weiterentwicklung der CFK-Technologie in der Luft- und Raumfahrt. Die Bewerbungen für die Studienplätze werden von Airbus und Hochschule gemeinsam in das Airbus Recruitment Center eingesteuert, wobei die Anforderungskriterien von Airbus definiert werden. ❑ Eine Anmeldung für diesen Tag ist notwendig und möglich über die Web-Site www.genialdual.de/mec-tag. Seite 7 AUSBILDUNG 2015 Seite 8 Von Mechanik zu Mechatronik E-Bikes: Ausbildung zum Zweiradmechatroniker modernisiert Wir sind eine expandierende mittelständische Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Zu unseren anspruchsvollen Mandanten zählen Unternehmen der verschiedensten Branchen sowie Privatpersonen. Zum 1. August 2015 suchen wir für unsere Büros in Stade und Steinkirchen Auszubildende zur/m Steuerfachangestellten Besuchen Sie nach Ihrem Realschulabschluss die höhere Handelsschule oder erwerben Sie das Abitur, richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung an F.-W. Hoffmann – R. Hammann – U. Nodorp – T. Wiegers Wirtschaftsprüfer - Steuerberater Harburger Straße 97, 21680 Stade Telefon 0 41 41 / 9 80 00 [email protected] www.hhn-stb.de Landkreis (r). Längst hat die technologische Entwicklung auch in der modernen Zweiradtechnik Einzug gehalten. Der Absatz von Fahrrädern mit Elektromotor wächst rasant – die sogenannten „E-Bikes“ und „Pedelecs“ sind voll im Trend. Auch der Anteil elektronischer Systeme an und in Motorrädern nimmt kontinuierlich zu. In den Hersteller-, Handelsund Handwerksbetrieben, die mit dieser Fahrzeugtechnik arbeiten, werden entsprechend ausgebildete Fachkräfte dringend benötigt. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat daher im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis die dreieinhalbjährige Berufsausbildung auf den neuesten Stand gebracht. Dabei hat die technologische Entwicklung auch Auswirkungen auf die Berufsbezeichnung: Aus dem Zweiradmechaniker und der Zweiradmechanikerin wird nun der Zweiradmechatroniker und die Zweiradmechatronikerin. Inhaltlich berücksichtigt die modernisierte Ausbildungsordnung den höheren Anteil von elektrischen und elektronischen Arbeiten an Zweirädern. Auch in der Zweiradtechnik kommt die Hochvolttechnologie inzwischen zum Einsatz. Zudem müssen komplex verknüpfte Mechatronik- und ITSysteme gewartet werden. Dies erfordert neue Reparatur- und Von der Mechanik zur Mechatronik – auch mit zwei Rädern. Foto: BIBB/ES Diagnosemethoden. Auch die Weiterentwicklung der verwendeten Leichtbaustoffe – wie zum Beispiel Carbon im Rahmenbau – findet Berücksichtigung. Wie bereits im Vorgängerberuf, der zuletzt 2008 modernisiert worden ist, erfolgt die Ausbildung weiterhin in den zwei Fachrichtungen Fahrradtechnik und Motorradtechnik. Zweiradmechatroniker ist ein Beruf mit Zukunft. So ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um fast zehn Prozent von rund 650 wieder auf mehr als 700 gestiegen. Die Zahl der Auszubildenden liegt seit mehreren Jahren konstant bei rund 2000. Der Anteil der jungen Männer unter den Auszubildenden beträgt rund 90 Prozent. Die Übernahmechancen als Fachkraft sind gut. Die neue Ausbildungsordnung tritt – vorbehaltlich der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt – am 1. August 2014 in Kraft. Im Anschluss an die Ausbildung stehen den jungen Erwachsenen vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten offen: zum Beispiel zum Zweiradmechanikermeister, zum geprüften Zweirad-Servicetechniker oder auch zum staatlich geprüften Techniker. ❑ Weitere Informationen zur neuen Ausbildungsordnung „Zweiradmechatroniker/-in“ gibt es im Internetangebot des BIBB unter www.bibb.de/de/64876.htm. Berufsberatung kann helfen Industrie-Rohr Bau GmbH Kehdinger Industrie Service GmbH Betriebsstätte Stade: Hörner-Deichfeld-West 11 21683 Stade Fertigung/Verwaltung Werkstr. 14 21706 Drochtersen Wir sind ein expandierendes, mittelständisches Unternehmen und sind mit Schwerpunkt im Rohr- und Apparatebau bundesweit tätig. Zum 1. August 2015 suchen wir eine/n Auszubildende/n zum Industriemechaniker/in Wir erwarten einen mittleren Bildungsabschluss,Teamfähigkeit, Leistungsbereitschaft, Motivation und gutes technisches Verständnis. Wir bieten Ihnen eine attraktive und praxisnahe Ausbildung und bereiten Sie an modern ausgestattenen Ausbildungsplätzen auf Ihre berufliche Zukunft vor. Wir freuen uns auf Ihre schriftliche Bewerbung an: Industrie-Rohr Bau GmbH, Herrn Klaus Köster Werkstraße 14, 21706 Drochtersen, Tel. 04143/ 99 920, E-Mail: [email protected] Landkreis (r). Die richtige Entscheidung zu treffen, ist nicht leicht – vor allem, wenn sie die Berufswahl und damit die eigene Zukunft betrifft. Viele Fragen stellen sich auf dem Weg in das Berufsleben. Und gefundene Antworten wollen gut überlegt sein. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit ist dabei ein guter Ansprechpartner. Das Team der Berufsberaterinnen und Berufsberater unterstützt Jugendliche und junge Erwachsene bei ihrer Berufswahl, während der Berufsausbildung und am Anfang ihres Berufslebens. Es geht in die Schulen und informiert über berufliche Möglichkeiten und Fragen zur Berufs- und Studienwahl. Es berät in persönlichen Einzelgesprächen in der Agentur für Arbeit, in Schulen und anderen Einrichtungen. Die Experten haben engen Kontakt mit ausbildenden Betrieben und vermitteln Ausbildungsstellen. Außerdem helfen sie bei der Suche nach schulischen Ausbildungsmöglichkeiten und informieren über Studienwege und deren Zugangsvoraussetzungen. Sie veranstalten Vortragsreihen, Berufserkundungen, Messen mit Arbeitgebern, können mit berufsvorbereitenden Lehrgängen unterstützen, falls diese erforderlich sind. ❑ Termine für Beratungsgespräche können telefonisch im Service-Center (콯 08 00/ 4 55 55 00) oder persönlich in der Eingangszone der Agentur vereinbart werden. AUSBILDUNG 2015 Seite 9 Fingerspitzengefühl und Gehör Von der Zither bis hin zur E-Gitarre: Die Ausbildung zum Zupfinstrumentenmacher wird immer vielfältiger Landkreis (r). Rund 1500 handpolierte Einzelteile braucht es für eine Konzertharfe – und ein gutes musikalisches Gehör sowie eine gewisse eigene Spielfertigkeit. Denn Zupfinstrumentenmacher und Zupfinstrumentenmacherinnen müssen ein Instrument nicht nur bauen, sondern auch seinen Klang überprüfen können. Zum Spektrum ihrer Arbeit gehören neben dem Bau von Gitarren und Harfen auch die Herstellung von Mandolinen, Lauten, Zithern und Banjos. Um die gestiegenen Anforderungen insbesondere beim Bau elektronischer Instrumente wie der E-Gitarre und die unterschiedlichen Fachrichtungen Gitarren- und Harfenbau stärker in der Ausbildung zu verankern, hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis die dreijährige Berufsausbildung auf den neuesten Stand gebracht. Im neuen Berufsbild wird durch die Differenzierung in die beiden Fachrichtungen „Gitarrenbau“ und „Harfenbau“ dem unterschiedlichen Herstellungsverfahren der beiden wichtigsten Instrumente Rechnung getragen. Innerhalb des Harfenbaus gibt es neben der Konzertharfe auch die historische Barockharfe und die keltische Harfe. Da der Bedarf an elektronischen Zupfinstrumenten gestiegen ist, wird dies in der neuen Verordnung mit der eigenen Berufsbildposition „Montieren von Tonabnahmesystemen“ berücksichtigt. Die Ausbildung erfordert handwerkliche Geschicklich- Foto: BilderBox keit und ein gutes Gehör. Neben der klanglichen Feinabstimmung sind auch feinmotorische Fähigkeiten gefragt: So sind zum Beispiel bei der Herstellung einer Konzertharfe präzise Nietbohrungen von 1/100 mm erforderlich. Zupfinstrumentenmacher arbeiten hauptsächlich in Klein- und Mittelbetrieben des Musikinstrumentenbaus, aber auch im Musikalienfachhandel mit angeschlossener Reparaturwerkstatt oder in Museen mit Restaurationsabteilungen für Musikinstrumente. Die Ausbildung eröffnet nach erfolgreichem Abschluss vielfältige berufliche Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten. So kann man sich beispielsweise zum staatlich geprüften Zupfinstrumentenmachermeister qualifizieren oder selbstständig in eigener Werk- Zum 1. August 2015 suchen wir Sie als: Inspektor-Anwärter/in Ihre aussagefähigen Unterlagen reichen Sie bitte bis zum 31. August 2014 bei uns ein. statt arbeiten. Außerdem kann nach Abschluss der dualen Ausbildung zum Zupfinstrumentenmacher und dreijähriger Erfahrung im Beruf der Studiengang „Holztechnik“ mit Bachelorabschluss an der Fakultät für Holztechnik und Bau der Fachhochschule Rosenheim angeschlossen werden. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 15 Ausbildungsverhältnisse für Zupfinstrumentenmacher registriert. Die Ausbildungsvergütung liegt im Durchschnitt bei 626 Euro brutto pro Monat. Länderübergreifende Fachklassen gibt es derzeit an der „Staatlichen Berufs- und Berufsfachschule Mittenwald“ (Bayern) sowie am „Beruflichen Schulzentrum für Technik und Hauswirtschaft Reichenbach“, Außenstelle Klingenthal (Sachsen). AUSBILDUNG 2015 Seite 10 Ab ins Grüne Berufswahlmagazin mit Schwerpunkt Landwirtschaft und Natur Landkreis (r). Tiere versorgen, Pflanzen pflegen – bei der aktuellen Ausgabe des planetberuf.de-Berufswahlmagazins der Bundesagentur für Arbeit liegt alles im grünen Bereich. Im Fokus stehen Berufe rund um Landwirtschaft, Natur, Tiere und Umwelt. „Das Schöne ist, dass man den Lauf des Jahres sieht“ – meint der angehende Gärtner Daniel. Auf ihren grünen Beruf stehen auch die anderen Azubis, die im neuen Berufswahlmagazin zu Wort kommen. Eine Auszubildende zur Landwirtin erklärt, weshalb sie sich für diesen eher männertypischen Beruf entschieden hat. Ein angehender Tierwirt und eine Auszubildende zur Tiermedizinischen Fachangestellten erläutern, warum bei ihren Tätigkeiten Tierliebe allein nicht ausreicht. Die doppelseitige Grafik „Zu Besuch auf dem Bauernhof“ gibt zudem einen Überblick über die vielseitigen Ausbildungsmöglichkeiten in der Branche. Auf dem Platz beeindruckt sie die Gegnerinnen durch ihren starken Willen. Im Interview mit planet-beruf.de erzählt Tennisprofi Angelique Kerber, wie sie sich stets neu motiviert. Jugendlichen rät sie, immer hart für ihre Ziele zu arbeiten, aber dabei nie den Spaß zu vergessen. Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. September 2014. Das planet-be ruf.de-Berufswahlmagazin ist Teil der Medienkombination „planet-beruf.de – Mein Start in die Ausbildung“. Sie wird von der Bundesagentur für Arbeit herausgegeben. Leitmedium ist mit circa 3,7 Millionen Besuchern und rund 32 Millionen Seitenzugriffen jährlich das Portal www.planetberuf.de. Im Mittelpunkt des Online-Portals stehen das SelbsterkunDas neue Berufswahlmagazin von „pla dungsprogramm net-beruf.de“ widmet sich in der aktu- Berufe-Univerellen Ausgabe den „grünen“ Berufen. sum und das interaktive BewerBei der planet-beruf.de-Ak- bungstraining. Einzelexemplare sind beim tion ist diesmal fotografisches Können gefragt. Gesucht wer- Berufsinformationszentrum den die süßesten und lustigs- (BiZ) der Agenturen für Arten Fotos von Tieren aller Ar- beit erhältlich. Gegen Gebühr ten und Rassen. Unter den können die Hefte auch beim besten Einsendungen wird ei- Bestellservice der Bundesne Nikon 1 S1 Systemkamera agentur für Arbeit angefordert werden, telefonisch unter verlost. 09 11/12 03 10 15 oder per ❑ Das nächste Berufswahl- E-Mail an bestellung@ba-be magazin erscheint am 24. stellservice.de. Nicht überall Mangel Fachkräftebedarf regional unterschiedlich Wir machen den Weg frei Die Spar- und Kreditbank eG bietet Perspektiven in der Region! Für das neue Ausbildungsjahr ab 01.08.2015 freuen wir uns auf Ihre Bewerbung als Auszubildende/r zur Bankkauffrau/zum Bankkaufmann Was wir von Ihnen erwarten: einen guten Realschulabschluss oder Abitur ■ Interesse und Engagement für die Tätigkeit im sich dynamisch entwickelnden Bankgeschäft ■ Spaß an Leistung und Willen zum Erfolg ■ Freude am Umgang mit Menschen ■ Bereitschaft, sich auch nach der Schule weiter zu entwickeln und Ziele anzustreben ■ Flexibilität im Denken und Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Ideen ■ Was wir Ihnen bieten: ■ eine qualifizierte Ausbildung in der Region ■ eine partnerschaftlich und innovativ geprägte Unternehmenskultur ■ abwechslungsreiche Aufgabenstellungen ■ ein einzigartiges Weiterbildungskonzept (TopStart) ■ eine überdurchschnittlich hohe Ausbildungsvergütung und 30 Tage Urlaub ■ hohe Übernahmechancen bei guten Leistungen Bewerben Sie sich per email unter [email protected] oder senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen an die: Spar- und Kreditbank eG, Personalabteilung, Bahnhofstraße 43, 21714 Hammah Spar- und Kreditbank eG Landkreis (r). In ihrer halbjährlichen Engpassanalyse stellt die Bundesagentur für Arbeit (BA) die neuesten Erkenntnisse zum Thema Fachkräftemangel vor. Nach der aktuellen Analyse ist zwar weiterhin kein flächendeckender Fachkräftemangel zu verzeichnen. In einzelnen Berufen und bestimmten Regionen herrschen jedoch deutliche Mangelsituationen. Ein bundesweiter Fachkräftemangel besteht vor allem in technischen Berufsfeldern, wie zum Beispiel in der Automatisierungs- und Energietechnik. Das gilt auch für Gesundheits- und Pflegeberufe, also zum Beispiel für examinierte Pflegekräfte und für Humanmediziner. „Die Arbeitgeber haben es sehr schwer, geeignetes Personal für diese Berufe zu finden. Dass dies keine subjektive Wahrnehmung ist, lässt sich ganz objektiv an der Dauer der Vakanzzeit erkennen, die deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt“, so FrankJürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der BA. Die Vakanzzeit beschreibt den Zeitraum, in dem die Stelle über den gewünschten Einstellungszeitraum hinaus unbesetzt bleibt. Die Anzahl der Mangelberufe insgesamt hat sich gegenüber der letzten Analyse vor einem halben Jahr zwar um einen Beruf verringert – bei den Experten in der technischen Forschung und Entwicklung liegt aktuell kein Mangel mehr vor. Allerdings zeigt sich, dass die Engpässe nicht mehr nur bei akademischen Berufen vorkommen, sondern auch zunehmend bei nichtakademischen Fachkräften zu finden sind. AUSBILDUNG 2015 Seite 11 Mehr als nur reine Muskelkraft In der Betonindustrie haben Fachkräfte gute Einstiegschancen Landkreis (djd/pt). Reine Muskelkraft reicht auf dem Bau längst nicht mehr aus, um beruflich weiterzukommen: Rund um moderne Werkstoffe und Produktionsverfahren haben sich hochqualifizierte Berufe entwickelt, die Fachwissen und jede Menge „Köpfchen“ erfordern. Für Schulabgänger verbinden sich damit vielfältige Einstiegs- und Aufstiegschan- Eine völlig neue Onlineplattform will Schüler aller Schulformen ganzheitlich in ihrer beruflichen Findungsphase begleiten und Orientierung im Dschungel der Möglichkeiten bieten. Foto: djd/www.blicksta.de Einfach zu viel Druck Neue Schülerplattform zur Berufsfindung Landkreis (djd/pt). Jede vierte Ausbildung und 30 Prozent der universitären Bachelorstudiengänge werden Schätzungen zufolge in Deutschland vorzeitig abgebrochen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass viele Jugendliche mit der Berufsorientierung überfordert sind und diese zunehmend als Drucksituation empfinden. Nötig sind daher langfristige und ganzheitliche Ansätze, die sowohl Schülern als auch Unternehmen helfen. Diese neuen Lösungen sollten die individuellen Stärken, Anforderungen und Bedürfnisse so präzise wie möglich berücksichtigen. Damit könnten die Studien- und Azubi-Abbrecherquoten wirksam gesenkt sowie Frustration und Enttäuschung auf beiden Seiten vermieden werden. Schüler und Unternehmen würden viel öfter passgenau zueinanderfinden. Eine völlig neue Onlineplattform unter dem Namen blicksta will deshalb Schüler aller Schulformen nun ganzheitlich in ihrer beruflichen Findungsphase begleiten und Orientierung im Dschungel der Möglichkeiten bieten. Die Plattform soll Jugendlichen helfen, die Vielfalt ihrer beruflichen Möglichkeiten zu überblicken und gleichzeitig einen einfachen Einstieg in die Gestaltung ihrer Zukunft zu finden. Die Nutzer von blicksta.de können in wissenschaftlich fundierten Tests ihre beruflichen Interessen und Stärken ermitteln und mit Hilfe eines sogenannten Matchings sehen, welche Ausbildungs- und Studiengänge – dazu zählen auch die dualen Studiengänge – beson- ders gut zu ihnen passen. Anhand der Ergebnisse der Orientierungstests sowie weiterer Faktoren wie dem angestrebten Schulabschluss und der verbleibenden Zeit bis zum Abschluss werden dem Schüler auf ihn zugeschnittene Inhalte angezeigt. Dazu gehören nicht nur Berufsporträts, Erfahrungsberichte von Auszubildenden und Studierenden, Webinare und Ratgeberartikel, sondern auch passende Stellenangebote. Die Plattform richtet sich an Jugendliche ab 15 Jahren – unabhängig von ihren schulischen Leistungen und unabhängig davon, ob sie sich mit dem Thema Berufsorientierung bereits auseinandergesetzt haben oder nicht. Bisher haben sich junge Menschen häufig auf einen bestimmten Zeitpunkt konzentriert, um eine berufliche Entscheidung zu treffen. Die neue Plattform begleitet sie dagegen in verschiedenen Orientierungsphasen über einen langen Zeitraum. Durch das individuelle Angebot an Inhalten wird der Blick auf die tatsächlich relevanten beruflichen Themen und Angebote geschärft. „Die Schüler befinden sich heute in einem wahren Dschungel an Möglichkeiten. Unser Anspruch ist, Druck und Überforderung zu reduzieren und die Lust auf die eigene Zukunft zu fördern“, sagt Gero Hesse, Initiator der Plattform und Mitglied der Geschäftsleitung der Medienfabrik Gütersloh, welche die Plattform gemeinsam mit namhaften Partnerunternehmen aus der deutschen Wirtschaft und mit Partnerhochschulen ins Leben gerufen hat. cen, denn ausgebildete Fachkräfte sind begehrt. Sehr gute Perspektiven werden in der Betonindustrie zum Beispiel Verfahrensmechanikern zugeschrieben. Mit technischem Verständnis, handwerklichem Geschick und der nötigen Sorgfalt im Umgang mit den Materialien erfüllen Bewerberinnen und Bewerber wichtige Voraussetzungen für diesen dreijährigen Ausbildungsberuf. Mehrere Blöcke im Unternehmen sowie in spezialisierten Berufsschulen wechseln sich während der Ausbildungszeit ab. So erleben die angehenden „Verfahrensmechaniker Transportbeton“ schnell, wie vielfältig ihr künftiger Beruf aussieht. ❑ Details gibt es im Internet unter www.verfahrensmecha niker.de. Seite 12 AUSBILDUNG 2015 „Jugend forscht“ Start von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb Noch viele freie Stellen zu haben Arbeitsagentur vermittelt Ausbildungsplätze Landkreis (r). Auf der Suche 8. Berufskraftfahrer/in 9. Restaurantfachmann/ nach einer Lehrstelle? Bei der -frau Agentur für Arbeit Stade gibt 10. Bankkaufmann/-frau es noch viele freie Lehrstellen. Die Berufspalette der Ausbildungsstellen reicht von A wie Jugendliche, die noch keiAltenpfleger/in bis Z wie Zernen Ausbildungsplatz haben spanungsmechaniker/in. und den Weg in die Agentur für Arbeit noch nicht gefunDie Top 10 der freien den haben, sollten einen TerAusbildungsstellen: min in der Berufsberatung 1. Verkäufer/in vereinbaren. Die Beraterinnen 2. Kaufmann/-frau im und Berater vermittelt AusbilEinzelhandel dungsstellen, geben Tipps zu 3. Anlagenmechaniker – Bewerbung und VorstellungsSanitär-Heizungsgespräch und besprechen fiKlimatechnik 4. Kraftfahrzeugmechatroni- nanzielle Fördermöglichkeiten. ker – Pkw-Technik 5. Fachverkäufer/in – Lebensmittelhandwerk ❑ Die Terminvereinbarung erfolgt am besten telefonisch – Bäckerei unter 콯 08 00/ 4 55 55 00, in 6. Koch/Köchin 7. Fachmann/-frau – der Schulsprechstunde oder Systemgastronomie der Agentur für Arbeit. Landkreis (r). Unter dem Motto „Es geht wieder los!“ startet „Jugend forscht“ in die 50. Wettbewerbsrunde. Ab sofort können sich junge Menschen mit Freude und Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) wieder bei Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb anmelden. Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende sind aufgerufen, in der Jubiläumsrunde spannende und innovative Forschungsprojekte zu präsentieren. Wer bei „Jugend forscht“ mitmachen will, der muss kein zweiter Einstein sein. Wer jedoch auf Entdeckungsreise gehen möchte und nach neuen Herausforderungen sucht, wer leidenschaftlich gerne forscht, erfindet und experimentiert, für den ist der Wettbewerb genau das Richtige. Die Jungforscherinnen und Jungforscher sind gefordert, neugierig und kreativ zu sein, Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen. Es gilt, die Welt neu zu entdecken und die eigenen Ideen zu verwirklichen. Es geht wieder los, und alle talentierten jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollten dabei sein: bei „Jugend forscht 2015“. An „Jugend forscht“ können junge Menschen bis 21 Jahre teilnehmen. Jüngere Schülerinnen und Schüler müssen im Anmeldejahr mindestens die 4. Klasse besuchen. Studierende dürfen sich höchstens im ersten Studienjahr befinden. Stichtag für diese Vorgaben ist der 31. Dezember 2014. Zugelassen sind sowohl Einzelpersonen als auch Zweier- oder Dreierteams. Die Anmeldung für die neue Runde ist bis 30. November 2014 möglich. Beim Wettbewerb gibt es keine vorgegebenen Aufgaben. Das Forschungsthema wird frei gewählt. Wichtig ist aber, dass sich die Fragestellung einem der sieben „Jugend forscht“Fachgebiete zuordnen lässt: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik sowie Technik stehen zur Auswahl. Für die Anmeldung im Internet reichen zunächst das Thema und eine kurze Beschreibung des Projekts. Im Januar 2015 müssen die Teilnehmer eine schriftliche Ausarbeitung einreichen. Ab Februar finden dann bundesweit die Regionalwettbewerbe statt. Wer hier gewinnt, tritt auf Landesebene an. Dort qualifizieren sich die Besten für das Bundesfinale Ende Mai 2015. Auf allen drei Wettbewerbsebenen werden Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von mehr als einer Million Euro vergeben. „‚Jugend forscht‘ ist seit 50 Jahren Best Practice, wenn es darum geht, junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern. Bereits bei seinem Start etablierte der Wettbewerb einen innovativen Ansatz zur Vermittlung von MINT-Inhalten, der heute allgemein Modellcharakter besitzt“, sagt Dr. Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung „Jugend forscht“ e.V. Und: „So bietet die Projektarbeit einen optimalen Rahmen, um Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern. Durch forschendes Lernen können sich die Jugendlichen zudem schon frühzeitig mit dem Handwerkszeug des wissenschaftlichen Arbeitens vertraut machen und wichtige Kompetenzen erwerben. ‚Jugend forscht‘ ist ein Markenzeichen für wirksame Talentförderung.“ ❑ Die Teilnahmebedingungen, das Formular zur Online-Anmeldung sowie weiterführende Informationen und das aktuelle Plakat zum Download gibt es im Internet unter www.jugendforscht.de. Web-Adressen www.dasbringtmichweiter.de (alles zu Berufswahl) www.planet-beruf.de (alles zur Berufswahl) www.berufenet.arbeits agentur.de (Berufsbilder und Ausbildungen) www.kursnet.arbeits agentur.de (alles über Weiterbildung) www.jobboerse.arbeits agentur.de (alles zur Ausbildungssuche) www.abi.de (Infos für Abiturienten) www. komm-machmint.de (Infos für Mädchen in technischen Berufen) www.arbeitsagentur.de (Übersicht ) AUSBILDUNG 2015 Seite 13 Mehr als Stracciatella und Vanille Fachkraft für Speiseeis wird am 1. August neuer Handwerksberuf – Professioneller Umgang mit Kunden Landkreis (r). Bereits ein Löffel Eis genügt, um Glücksgefühle im Gehirn auszulösen – das haben britische Hirnforscher vor Kurzem herausgefunden. Was aber ist bei der handwerklichen Herstellung von Speiseeis oder Speiseeiserzeugnissen und im Umgang mit Gästen alles zu berücksichtigen, damit diese Glücksgefühle eintreten können? Das weiß in Zukunft die „Fachkraft für Speiseeis“. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat jetzt im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis eine neue dreijährige Berufsausbildung entwickelt. In den ersten beiden Ausbildungsjahren werden die Auszubildenden gemeinsam mit dem Ausbildungsberuf „Fachkraft im Gastgewerbe“ beschult. Gegenstand des dritten Ausbildungsjahres sind dann Tätigkeiten rund um die handwerkliche Herstellung von Speiseeis. Die neue Struktur ist das Ergebnis eines intensiven Diskussionsprozesses der Sozialpartner zum weiteren Umgang mit dem zweijährigen Ausbildungsberuf „Speiseeishersteller/-in“, dessen Erprobung zum 31. Juli 2014 enden wird. Grundlegend für die Entscheidung zugunsten des neuen dreijährigen Ausbildungsberufes war die Evaluation der Erprobungsverordnung durch das BIBB. Die beruflichen Kompetenzen der Fachkraft für Speiseeis verknüpfen die Speiseeisherstellung mit dem professionellen Umgang mit Gästen. Die Zubereitung und Verarbeitung von Eismixturen unter Berücksichtigung hygienischer und lebensmittelrechtlicher Anforderungen sowie das Gestalten von Eistorten, Eisdesserts oder Eisbechern sind ein wesentlicher Bestandteil der Tätigkeit. Fachkräfte können zudem kleine Gerichte sowie Aufguss- und Heißgetränke zubereiten, Verkaufsräume herrichten und sind für die Beratung von Gästen qualifiziert. Warenwirtschaft sowie Werbung und Verkaufsförderung runden die Ausbildung ab. Im Hinblick auf eine mögliche Existenzgründung werden außerdem kaufmännische Grundlagen zur Führung eines Eiscafés vermittelt. Fachkräfte für Speiseeis arbeiten in Betrieben, die handwerklich Speiseeis herstellen, in Eiscafés, Eisdielen und Konditoreien. Bundesweit wurden bislang jährlich rund Die Fachkraft für Speiseeis wird ab dem 1. August 2014 neuer Ausbildungsberuf Foto: Uniteis e.V. Berlin 40 Ausbildungsplätze angeboten. Mit der neuen Ausbildung wird das Ziel verfolgt, weitere Ausbildungsbetriebe zu gewinnen und die Ausbildungszahlen in diesem Beruf deutlich zu erhöhen. Die Übernahme- chancen für Fachkräfte sind gut. Im Anschluss an die Ausbildung stehen verschiedene Aufstiegs- und Weiterbildungswege offen, so zum Beispiel zum/ zur Verkaufsleiter/-in im Nahrungsmittelhandwerk, Hotel- meister/-in oder zum/zur Restaurantmeister/-in. Die modernisierte Ausbildungsordnung und der darauf abgestimmte, von der Kultusministerkonferenz (KMK) für den schulischen Teil der dualen Ausbildung entwickelte Rahmenlehrplan lösen – vorbehaltlich der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt – zum 1. August 2014 die aus dem Jahr 2008 stammende Erprobungsverordnung „Speiseeishersteller und Speiseeisherstellerin“ ab. AUSBILDUNG 2015 Seite 14 Besserung in Sicht Zahl der Auszubildenden in der Altenpflege steigt kräftig Landkreis (r). Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat in einer aktuellen Studie Daten und Fakten zu den Ausbildungsgängen der 17 bundesrechtlich geregelten Gesundheitsfachberufe in einer Gesamtbetrachtung zusammengestellt und ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen insgesamt steigende Schülerinnenund Schülerzahlen sowie eine große quantitative Bedeutung der Pflegeberufe. „Die steigenden Ausbildungszahlen in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie insbesondere in der Altenpflege sind ein ermu- Gerechtigkeit Gemeinsam Gestalten Die niedersächsische Justiz bildet aus: Ausbildung Justizfachwirt/in R 2 ½-jährige praxisorientierte Berufsausbildung R Voraussetzung: Realschulabschluss R Beginn: 1. September 2015 Duales Studium Dipl.-Rechtspfleger/in (FH) R 3-jähriges praxisorientiertes Fachhochschulstudium R Voraussetzung: Hochschuloder Fachhochschulreife R Beginn: 1. Oktober 2015 Bewerbungen bis zum 31. Dezember 2014 an das Oberlandesgericht Celle, Schlossplatz 2, 29221 Celle Wir bieten: R moderne, vielseitige und verantwortungsvolle Arbeitsplätze R sicheres Einkommen auch schon während der Ausbildung R familienfreundliche Arbeitsbedingungen R gute Weiterbildungs- und Aufstiegschancen R Einsatzmöglichkeiten in Ihrer Region R weitere Infos: www.oberlandesgericht-celle.niedersachsen.de WACHSTUM AUF EINE FORMEL GEBRACHT – MIT MITARBEITERN (M/W) AUS DER REGION. Wir suchen neue engagierte Auszubildende (m/w) zum 01. August 2015 in den Berufen ■ ■ ■ ■ ■ Chemikant Chemielaborant IT-System-Elektroniker Industriekaufmann/-frau Fachkraft für Lagerlogistik Neugierig? Wir freuen uns auf die vollständigen Bewerbungsunterlagen, die an unsere Personalabteilung, Frau Mauch-Kaupert, gerichtet werden können. Cheminova Deutschland GmbH & Co. KG Stader Elbstraße 26–28 | DE-21683 Stade Tel. +49 41 41-92 04-0 | [email protected] tigendes Zeichen“, betont BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. Denn gerade hier sei aufgrund der demografischen Entwicklung von einem stark steigenden Bedarf auszugehen. Dies bestätigten auch aktuelle Arbeitsmarktprojektionen des BIBB. „Wenn der momentane Trend sich verstetigt, besteht die Chance, dass wir den gerade in dieser Branche erwarteten Fachkräftemangel abmildern können“, so Esser weiter. Im Einzelnen zeigt die Auswertung des BIBB auf der Grundlage der Daten des Statistischen Bundesamtes, dass mit rund 187 000 Schülerinnen und Schülern im Jahr 2011/2012 im Vergleich zum Schuljahr 2007/2008 ein Anstieg um 5,9 Prozent in nichtakademischen Erstausbildungen der Gesundheitsfachberufe zu verzeichnen ist. Steigende Zahlen verzeichnen zum Beispiel die Ausbildungsgänge Gesundheits- und Kinderkrankenpflege (+4,7 Prozent), Gesundheits- und Krankenpflege (+7,6 Prozent), die Ausbildung zum Rettungsassistenten/zur Rettungsassistentin (+21,6 Prozent) sowie zum Podologen/zur Podologin (+29,7 Prozent. Der größte Anstieg mit +36,2 Prozent ist jedoch in der Altenpflegeausbildung zu verzeichnen. Hier sind sogar noch weitere Steigerungen vor Die Situation wird besser: In der Altenpflege steigt die Zahl der Auszubildenden kräftig an. Foto: BilderBox dem Hintergrund der Ende 2012 vereinbarten „Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege“ zu erwarten – dem ersten bundesweiten Ausbildungspakt für den Bereich der Altenpflege. Ersten Ergebnissen für das Schuljahr 2012/2013 zufolge sind rund 21 500 neue Schülerinnen und Schüler im ersten Ausbildungsschuljahr zu verzeichnen. Dies entspricht einer Zunahme von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rückläufige Zahlen verzeichnen dagegen die Ausbildungen zum Physiotherapeuten/zur Physiotherapeutin (-10,1 Prozent), zum Ergotherapeuten/zur Ergotherapeutin (-23,7 Prozent), zum Masseur und medizinischen Bademeister/zur Masseurin und medizinischen Bademeisterin (-28,1 Prozent) sowie zum Diätassistenten/zur Diätassistentin (-42,2 Prozent). Mit einem Anteil von fast 66 Prozent aller Schülerinnen und Schüler kommt den drei Pflegeberufen „Altenpflege“, „Gesundheits- und Krankenpflege“ sowie „Gesundheitsund Kinderkrankenpflege“ im Schuljahr 2011/2012 quantitativ die größte Bedeutung im Bereich der Gesundheitsfachberufe zu. Das BIBB hat bislang alle Informationen zu den anerkannten Ausbildungsberufen im dualen System gemäß Berufsbildungsgesetz (BBiG) beziehungsweise Handwerksordnung (HwO) zur Verfügung gestellt. Zu den dualen Ausbildungsberufen im Gesundheitswesen zählen zum Beispiel Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte, Kaufleute im Gesundheitswesen, Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte, Augenoptiker/-innen, Hörgeräteakustiker/-innen, Orthopädietechnik-Mechaniker/-innen, Orthopädieschuhmacher/-innen sowie Zahntechniker/-innen. Die neue BIBB-Veröffentlichung beinhaltet nun darüber hinaus auch Daten und Fakten zu den nicht-akademischen Ausbildungen der bundesrechtlich geregelten Gesundheitsfachberufe außerhalb von BBiG und HwO. Dazu zählen unter anderem die Ausbildungen in Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege, Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und Podologie. Rechtsgrundlage hierfür sind die jeweiligen Berufsgesetze sowie die entsprechenden Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen der nicht-ärztlichen Heilberufe. Die Zuständigkeit für die insgesamt 17 Ausbildungsberufe liegt beim Bundesministerium für Gesundheit (BMG) beziehungsweise für die Altenpflegeausbildung beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Hinzu kommt noch eine Vielzahl weiterer, nach jeweiligem Landesrecht geregelter Berufe, die jedoch nicht in der Publikation enthalten sind. AUSBILDUNG 2015 Seite 15 Gut gepolstert ist halb gewonnen Polsterer haben gute Zukunftsaussichten Landkreis (r). Gemütlich auf die Couch fallen, individuell verstellbare Sitz- und Liegeplätze genießen, aus der Relax-Position des Fernsehsessels die Fußball-Bundesliga miterleben oder auf einer rückengesunden Matratze schlafen: Für diese Annehmlichkeiten arbeiten Polsterer und Polsterinnen. Die höheren technischen und ökologischen Anforderungen an die lien, wie zum Beispiel Afrik, das aus den Blättern der afrikanischen Zwergpalme gewonnen wird, findet man nur noch bei Spezialaufträgen oder beim Instandsetzen alter Polstermöbel. Teil der neuen Ausbildungsverordnung sind zudem der Einbau vielfältiger technischer Elemente sowie Umweltschutzaspekte. In die Ausbildung wird ferner das Entwickeln und Anfertigen von Prototypen aufgenommen, um die Einsatzmöglichkeiten der Fachkräfte zu erweitern. Polsterer und Polsterinnen arbeiten hauptsächlich in Unternehmen der PolsEin Sofa entsteht: Polsterer bei der Arbeit termöbelinFoto: HDH dustrie, zum Produkte bringen aber neue Teil auch in der handwerkliArbeitsinhalte mit sich, eben- chen Polstermöbelherstellung so das große Spektrum der und in Unternehmen der mechanischen und elektri- Raumausstattung und Matratschen Funktionen von Mö- zenherstellung. Es ist ein leichter, jedoch beln wie Entspannungs- und Liegefunktionen, Massagevor- stetiger Rückgang der Ausbilrichtungen oder Anschlüsse dungszahlen zu beobachten. Während im Jahr 2005 330 für digitale Medien. Gemeinsam mit den Sozial- Ausbildungsverhältnisse verpartnern und Sachverständi- zeichnet wurden, waren es gen aus der betrieblichen Pra- 2012 noch 225. Da viele Beschäftigte in den xis hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) daher nächsten Jahren in den Ruheim Auftrag der Bundesregie- stand gehen, werden dringend rung die dreijährige Berufs- junge qualifizierte Fachkräfte ausbildung der Polsterer/Pols- in den Unternehmen benötigt. terinnen auf den neuesten Somit sind die Aussichten auf eine dauerhafte Übernahme Stand gebracht. Die modernisierte Ausbil- und Beschäftigung gut. Im Anschluss an die Ausbildungsordnung berücksichtigt die veränderten Anforderun- dung stehen verschiedene und Weiterbilgen an die Produkte, deren AufstiegsFunktionen und entsprechend dungswege offen, so zum Beiveränderte Arbeitsinhalte. Die spiel zum geprüften Industriehandwerklich geprägten ar- meister oder zur geprüften InFachrichbeitsintensiven Polsterarbei- dustriemeisterin, ten sind zurückgegangen: Ge- tung Polsterei. Die modernisierte Ausbilstelle, Formteile und Zubehör werden heute in der Regel dungsordnung und der darauf nicht mehr selbst in den Un- abgestimmte, von der Kultusternehmen gefertigt, sondern ministerkonferenz (KMK) für von Lieferanten bezogen. Das den schulischen Teil der duaVorpolstern und Beziehen der len Ausbildung erarbeitete Polstermöbel und Matratzen Rahmenlehrplan lösen die bestellt heute die Haupttätigkeit stehende Verordnung aus von Polsterern und Polsterin- dem Jahre 1997 ab und treten nen dar. Dabei werden über- – vorbehaltlich der Veröffentwiegend Schaumstoffe einge- lichung im Bundesgesetzblatt setzt. Natürliche Füllmateria- – zum 1. August 2014 in Kraft. Wir bilden auch 2015 aus Kaufmann / -frau für Büromanagement Kaufmann / -frau im Einzelhandel Koch / Köchin AUSBILDUNG 2015 Seite 16 Anschreiben und Fotos SIE WOLLEN KARRIERE Wir machen die Fotos Wir fotografieren Sie 3 x – Sie wählen frei aus! Auffallend groß! Sympathisch getroffen! Auf Wunsch sofort! Aktionsvorteil und CD ohne Aufpreis – Anzeige mitbringen! 15% auf Bewerbungsmappen, Fotokopien, Klebe-Ecken direkt am Pferdemarkt in Stade ESTE-Passage • Buxtehude • Bahnhofstr. 1 www.foto-schattke.de IT-Systemkaufmann Arne Mucha 22 Jahre aus Jork – Fachhochschulreife – altern. Berufswünsche Industriekaufmann Bürokaufmann IT-Systemintegrator Steuerfachangestellter Chiffre PH 12697 Z Kauffrau im Einzelhandel Vanessa Hagenah 17 Jahre aus Stade – Berufsbildende Schule 3 – altern. Berufswünsche Konditorin Chiffre GC 12724 Ausbildungsmarkt Landkreis (r). Die Zahl der Bewerber, die für den Herbst 2014 eine duale Ausbildung anstreben und sich von Oktober 2013 bis Juni 2014 bei der Ausbildungsvermittlung gemeldet haben, fällt mit 496 000 um 5000 höher aus als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig ist auch die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen gestiegen und zwar um 10 000 auf 467 000 Ausbildungsstellen. Tendenziell haben sich Angebot und Nachfrage in den letzten Jahren zahlenmäßig angenähert. Immer gut drauf Landkreis (r). Bewerbungsschreiben und Bewerbungsfotos sind die Visitenkarten von Bewerbern. Wer auf Floskeln und Phrasen setzt, geht mit seiner Bewerbung in der Masse unter. Das Bewerbungsschreiben ist die erste Arbeitsprobe, die das Unternehmen vom Bewerber zu sehen bekommt – und darum besonders wichtig. Der Personaler möchte sich ein Bild machen, um entscheiden zu können, ob der Bewerber zum Ausbildungsplatz passt. Bewerber sollten sich deshalb im Bewerbungsanschreiben von Floskeln, die alle benutzen, verabschieden und stattdessen die persönlichen Stärken in den Vordergrund stellen. Mit dem Bewerbungsfoto soll der Personaler davon überzeugt werden, dass der Bewerber genau die richtige Person für den anvisierten Job ist. Deshalb haben Privatbilder in der Bewerbung nichts zu suchen. Wer sich bewirbt, braucht Fotos vom Profi. Eine professionelle Aufnahme ist ein Vermarktungsinstrument, und die besten Ergebnisse erreichen Bewerber nur im Fotostudio. Deshalb sollte ein Fotograf nicht für Drei-MinutenSchnellschüsse engagiert werden. Er produziert schließlich das offizielle Porträt zum Beginn einer großen Karriere – hoffentlich. Der Fotograf weiß in der Regel auch, wie die Kandidaten sich kleiden und wie sie in die Kamera schauen sollten. Zudem gibt es einschlägige Ratgeber zu all diesen Themen. Wir suchen zum kommenden Kindergartenjahr 2014/2015 2-3 BUNDESFREIWILLIGENDIENSTLEISTENDE, die unsere Erzieherinnen in der täglichen Kindergartenarbeit unterstützen. In den beiden Gruppen werden je bis zu 25 Kinder im Alter von 2-6 Jahren betreut. Ein Mindesteintrittsalter von 18 Jahren wird erwünscht. Im Dorf besteht eine Busverbindung nach Horneburg. Die Öffnungszeiten gestalten sich derzeit von 8.00 bis 14.30 Uhr. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen gerne an: Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik e. V. z. Hd. Frau Friedrich Bremers Garten 18a, 21640 Nottensdorf oder an: [email protected] Nun ist der Drops gelutscht Süßwarentechnologen: Die neue Ausbildung rund um Konfekt und Kamelle Landkreis (r). Wie werden Bonbons in Form gebracht? Wie wird aus Kakaobohnen eigentlich Schokolade, und wie lässt sich aus braunem Kakao weiße Schokolade herstellen? In diesen spezialisierten Bereichen der Verarbeitung von Rohstoffen und der Lebensmittelproduktion sind „Süßwarentechnologen und -technologinnen“ tätig. Die Ausbildung erfolgt in einem der fünf Einsatzgebiete: Schokoladewaren und Konfekt, Bonbons und Zuckerwaren, Feine Backwaren, Knabberartikel oder Speiseeis. Gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) jetzt im Auftrag der Bundesregierung die dreijährige Berufsausbildung auf den neuesten Stand gebracht. Die modernisierte Ausbildungsordnung berücksichtigt dabei auch die verfahrenstechnologischen Fortschritte der Herstellung von Süßwaren sowie die wachsende Bedeutung von Qualitätssicherungsprozessen und Lebensmittelsicherheit. Die beruflichen Kompetenzen der Süßwarentechnologen und -technologinnen sind vielfältig. Sie müssen zum Beispiel Mischungen, Teige und Halbfabrikate ansetzen, Produktionsanlagen vorbereiten und in Betrieb nehmen, Produktionsprozesse überwachen sowie Störungen feststellen und beseitigen. Da der Süßwarenmarkt ständig Neuerungen hervorbringt, ist auch die Mitwirkung an der Entwicklung neuer Produkte Gegen- stand der Ausbildung, ebenso wie das Verpacken von Süßwaren und die Überprüfung, Annahme und Lagerung von Roh-, Hilfs- und Zusatzstoffen. Die ausgebildeten Fachkräfte üben somit eine wichtige Kontrollfunktion aus und gewährleisten, dass nur einwandfreie Produkte auf den Markt kommen. Die modernisierte Ausbildungsordnung und der darauf abgestimmte, von der Kultusministerkonferenz (KMK) für den schulischen Teil der dua- len Ausbildung entwickelte Rahmenlehrplan lösen die bestehenden Regelungen aus den Jahren 1980 und 1989 für den Vorgängerberuf „Fachkraft für Süßwarentechnik“ ab. Die neue Ausbildungsordnung tritt – vorbehaltlich der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt – zum 1. August 2014 in Kraft. Bundesweit werden jährlich rund 100 Ausbildungsplätze in der Süßwarenindustrie angeboten, die Übernahmechancen als Fachkraft sind sehr gut. Im Anschluss an die Ausbildung stehen Aufstiegs- und Weiterbildungswege offen, beispielsweise zum/zur Geprüften Industriemeister/-in der Fachrichtung Süßwaren oder Lebensmittel oder zum/zur Staatlich Geprüften Techniker/-in der Fachrichtung Lebensmittel mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Zudem gibt es fachspezifische Studiengänge im Lebensmittelbereich, beispielsweise Lebensmitteltechnologie mit dem Schwerpunkt Back- und Süßwarentechnologie. Die Ausbildung für Süßwarentechnologen wurde modernisiert. Foto: ZDS AUSBILDUNG 2015 Seite 17 Viele Wünsche unerfüllbar Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt passen nicht Landkreis (r). Ungeachtet einer deutlich besseren Lage als etwa noch zur Mitte des letzten Jahrzehnts stellen zunehmende Passungsprobleme ein zentrales Problem auf dem Ausbildungsmarkt in Deutschland dar: Die Ausbildungsangebote der Betriebe und die Ausbildungswünsche der Jugendlichen driften insbesondere in regionaler und beruflicher Hinsicht auseinander. Eine Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) sieht als Ursachen die demografische Entwicklung und Unterschiede in der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Regionen, aber auch das bisherige Informations- und Auswahlverhalten der Jugendlichen wie der Betriebe. Die BIBB-Analyse beleuchtet dies detailliert und systematisiert mögliche Lösungsansätze. Typische Regionen, in denen es besonders viele Ausbildungsplatzangebote, aber bereits zu wenige Ausbildungsplatznachfrager gibt, sind die bayerischen Arbeitsagenturbezirke Passau, Weilheim, Landshut-Pfarrkirchen und Freising. Aber auch Nordhausen in Thüringen zählt dazu. Dagegen gibt es in Recklinghausen, Hagen, Hameln, Solingen-Wuppertal (Nordrhein-Westfalen), in Limburg-Wetzlar (Hessen) und in Frankfurt/Oder (Brandenburg) im Vergleich zur Zahl der ausbildungsinteressierten Jugendlichen viel zu wenig Ausbildungsplatzangebote. Was die Berufe angeht, so leiden vor allem Ausbildungsberufe im Lebensmittelhandwerk (Bäcker/-in, Fleischer/-in, Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk), im Gastronomiebereich (Restaurantfachmann/ frau, Fachkraft für Systemgastronomie, Koch/Köchin) und in der Reinigungsbranche (Gebäudereiniger) unter einem massiven Bewerberdefizit. Dagegen herrscht Lehrstellenmangel in den bei den Jugendlichen beliebten Berufen wie Gestalter/-in für visuelles Marketing, Fotograf, Mediengestalter Digital und Print, Bürokaufmann/-frau und Veranstaltungskaufmann/-frau. Besonders schwierig wird es, wenn berufliche und regio- nale Ungleichgewichte zusammenkommen. Ein Beispiel ist die touristische Hochburg Stralsund. Hier gibt es allgemein zu wenig Jugendliche und zudem oft Ausbildungsplatzangebote in Berufen wie Restaurantfachmann/frau oder Koch/Köchin, die bei Jugendlichen zurzeit nicht besonders nachgefragt sind. Die Folge: 27 Prozent des betrieblichen Ausbildungsplatzangebots in der Region blieben unbesetzt – der Spitzenwert in Deutschland. Wie die Analysen des BIBB zeigen, liegen die Ursachen für die zunehmenden Passungsprobleme zum Teil in demografischen Entwicklungen, zum Teil auch in der unterschiedlichen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Regionen. In Regionen mit bereits stark gesunkenen Schulabgängerzahlen kommt es deshalb darauf an, insgesamt mehr Jugendliche für eine Berufsausbildung zu gewinnen, zum Beispiel Abiturienten, Studienabbrecher, Migranten, sozial Benachteiligte. In Regionen mit Lehrstellenmangel müssen umgekehrt noch mehr Betriebe für eine Ausbildungsbeteiligung gewonnen werden, gerade auch in den von den Jugendlichen präferierten Branchen. Vor allem müssen aber die Anstrengungen vergrößert werden, das bestehende Angebot und die bestehende Nachfrage besser als bislang zusammenzuführen. Zum Teil hilft es schon, Betriebe und Jugendliche dabei zu unterstützen, eine bessere Marktübersicht zu gewinnen. In anderen Fällen müssen die Mobilitätsbereitschaft und -fähigkeit der Jugendlichen gefördert werden. Besonders wichtig ist es offenbar auch, Jugendlichen ein nüchternes Bild ihrer tatsächlichen Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zu vermitteln. Überschätzen sie ihre Chancen, so besteht die Gefahr, dass sie sich nur noch auf vermeintlich attraktivere Berufe bewerben, während Lehrstellen in Berufen, in denen sie eine reale Chance gehabt hätten, unbesetzt bleiben. Insgesamt ist es wichtig, so ein Ergebnis der BIBB-Analyse, die Risiken auf dem Ausbildungsmarkt für die Ausbildungsplatzanbieter, aber auch für die ausbildungsinteressierten Jugendlichen gleichmäßiger als bislang zu verteilen. Nur so kann der Gefahr entgegengewirkt werden, dass sich bestimmte Branchen, Betriebe oder Jugendliche wegen chronischer Erfolglosigkeit dauerhaft von ihrem Ausbildungswunsch verabschieden. Dies wäre angesichts des drohenden Fachkräftemangels, von dem gerade auch die mittlere Qualifikationsebene – Gesellen, Facharbeiter und Fachangestellte – betroffen ist, eine sehr ungünstige Entwicklung. ❑ Die BIBB-Analyse „Wenn Angebot und Nachfrage immer seltener zusammenfinden. Wachsende Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt: Analysen und Lösungsansätze“ mit einer Systematik der möglichen Lösungsansätze für die Passungsprobleme steht im Internetangebot des BIBB unter www.bibb.de/de/ 67051.htm zur Verfügung. Das Handwerk sucht noch Landkreis (r). Viele Handwerksbetriebe suchen kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahrs noch händeringend nach Lehrlingen. Es gibt etwa 30 000 offene Stellen, 3000 mehr als vor einem Jahr. Vor allem kleinere Betriebe haben es schwer. Bis Ende Juni hat das Handwerk bundesweit 58 311 neue Lehrverträge abgeschlossen – so viel wie 2013. Seite 18 AUSBILDUNG 2015 Naturwissenschaft mit viel Herz Apotheker: Abwechslungsreich und familienfreundlich Landkreis (r). Salben und Zäpfchen selbst herstellen, individuelle Einnahmelösungen für Patienten finden, Kunden beraten und in der Therapie begleiten, einen Betrieb führen und unternehmerische Entscheidungen treffen – kann ein Beruf abwechslungsreicher sein? Kaum! Daher entscheiden sich viele junge Menschen für ein Pharmaziestudium. Auch die Zukunftsaussichten sind hervorragend, wie die Apothekerkammer Niedersachsen mitteilt. Die aktuelle Altersstruktur der Apotheker zeigt, dass in den nächsten Jahren viele Apothekeninhaber und angestellte Apotheker durch Erreichung des Rentenalters ausscheiden werden. Es gibt somit gute Perspektiven für den dringend benötigten Nachwuchs. Knapp 60 000 Apotheker gibt es in Deutschland, und der Bedarf an Apothekern nimmt wegen den steigenden Anforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft stetig zu. Mehr als 48 000 Apotheker sind aktuell in öffentlichen Apotheken beschäftigt. Der Frauenanteil liegt hier bei 70,2 Prozent. 46,2 Prozent der Apothekenleiter sind Frauen. Das liegt unter anderem daran, dass der Beruf besonders familienfreundlich ist. In den meisten Apotheken ist eine Beschäftigung in Teilzeit möglich. Weitere Arbeitsbereiche sind zum Beispiel Krankenhausapotheken, pharmazeutische Industrie, Forschung, Lehre und öffentlicher Dienst. Die Apotheke wird eine immer wichtigere Anlaufstelle bei Gesundheitsbeschwerden. Mittlerweile werden fast 50 Prozent der Arzneimittel ohne Arztkontakt gekauft. Bevor Patienten zum Arzt gehen, suchen sie zunehmend erst ihre Apotheke auf. Der Apotheker hat hier die Funktion eines Lotsen durch den Medikamentendschungel. Er baut ein vertrauensvolles Gespräch mit dem Patienten auf und empfiehlt das für ihn passende Präparat. Dabei muss er auf Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln achten sowie Lebenssituation und Alter des Patienten mit in seine Empfehlung einfließen lassen. Zum Beispiel eignet sich nicht jedes Arzneimittel für Autofahrer. Oder wer Gerinnungshemmer einnimmt, darf bei Kopfschmerzen nur spezielle Auch die kleinen Patienten werden hier gut beraten: In der Apotheke gehen naturwissenschaftliches Wissen und herzliche Zuwendung Hand in Hand. Schmerzmittel zu sich nehmen. Der Apotheker hält in vielen Fällen Rücksprache mit Ärzten und Krankenkassen und arbeitet zunehmend enger mit Pflegepersonal in Heimen und Krankenhäusern zusammen. Insbesondere bei der individualisierten Medizin, die für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung zukunftsweisend ist, ist die Kompetenz des Apothekers gefragt. Benötigt ein Patient ein spezielles Arzneimittel, das in der industriellen Massenherstellung nicht angefertigt werden kann, ist der Apotheker gefordert, ein auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenes Medikament herzustellen. Dieses Fachwissen hat zum Beispiel bei Hautkrankheiten, Krebserkrankungen oder bei Kinderarzneimitteln schon heute eine überragende fachliche Bedeutung. Beratung wird immer wichtiger Patienten erwarten heutzutage auch, von ihrem Apotheker über Präventionsmaßnahmen aufgeklärt zu werden, oder dass er ihren Blutdruck und Blutzucker misst. Immer häufiger bieten Apotheker auch gemeinsam mit Ärzten Informationsveranstaltungen an, um Patienten im Umgang mit weit verbreiteten Volkskrankheiten zu schulen. Weiterhin ist der Apotheker immer der erste Ansprechpart- ner bei Anwendungsfragen zu Arzneimitteln: Wie inhaliert man richtig? Wie nutzt man einen Insulinpen? Kann man die Tablette teilen? Wie gibt man seinem Kind die notwendigen Medikamente? Da die Arzneimitteltherapien immer komplexer werden, nimmt die Beratung einen immer größeren Raum ein. Wie bei vielen anderen Berufen, müssen sich auch Apotheker ihr Leben lang fortbilden, um den fachlichen Anforderungen immer gerecht zu werden. Wer ein Pharmaziestudium anstrebt, sollte einige Dinge mitbringen: Ein ausgeprägtes Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Einfühlungsvermögen. Wer sich später selbstständig machen möchte, braucht zudem ein wirtschaftliches Grundverständnis und Freude an Personalführung. Um das Studium beginnen zu können, benötigt man die allgemeine Hochschulreife. Alternativ kann man zunächst eine Ausbildung zur PTA (Pharmazeutisch-technische/r Assistent/in) oder PKA (Pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r) machen, um so eine fachbezogene Hochschulreife zu erreichen. Über hochschulstart.de kann man sich dann für die Zulassung bewerben. ❑ Informationen: www.apo thekerkammer-nds.de und www.studier-pharmazie.de. AUSBILDUNG 2015 Vernetzt mit dem Nachwuchs Partnerschaft für die Berufswahl Landkreis (r). Die Einstieg GmbH, Veranstalter der bundesweiten „Einstieg Messen“, und blicksta.de, das neue Lifestyle-Schülerportal der Medienfabrik Gütersloh, arbeiten künftig als strategische Partner im Bereich Berufsorientierung und Rekrutierung zusammen. „Einstieg“ ist mit knapp 80 durchgeführten Messen zur Studien- und Berufswahl Branchenexperte. blicksta bietet Jugendlichen exklusive Kontaktmöglichkeiten zu Arbeitgebern sowie individuelle Förderangebote rund um die Berufsorientierung. Durch die Kooperation können sich Jugendliche, Personaler und Studienberater passgenau nach Interesse, Schulabschluss und Region vernetzen. Unternehmen wie Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG, die Deutsche Bank oder auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks suchen auf blicksta.de die Bindung zum Nachwuchs. „Mit Blick auf Deutschlands vielfältige Talentquellen müssen wir beides – berufliche wie akademische Bildung – stärken. Doch durch die Kombination von fehlender beziehungsweise mangelhafter Berufsberatung mit unzureichender Individualisierung von Lernprozessen verschleudern wir Unmengen an Talent und Motivation junger Menschen. Bisherige Lösungswege versagen. Innovative Lösungen sind überfällig“, stellte Thomas Sattelberger, ehemaliger Personalvorstand der Telekom AG, fest. Gemeinsam mit Tanja Hofer, Leiterin Talent Management, Learning & Development Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG, Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, und Martin Rabanus, MdB, Mitglied im SPD-Fraktionsvorstand, diskutierte er vor Kurzem das Thema Fachkräftemangel in Deutschland. Es gebe ein Matchingproblem, das durch bestehende Regelungen für den Übergang von der Schule ins Berufsleben noch nicht genug angegangen werde. An dieser Stelle setzt das neue Online-Portal blick sta.de an. Schüler aller Schulformen haben hier eine individuelle, zeitraumbezogene und mobile Möglichkeit, Berufsorientierung in ihr Leben zu integrieren. Während sie von den Fördermöglichkeiten von Unternehmen profitieren und Hilfen im Berufswahlprozess erhalten, treffen sie gleichzeitig auf Arbeitgeber, die auf der Suche nach engagiertem Nachwuchs sind. Einstieg unterstützt blicksta mit seiner langjährigen Beratungskompetenz und als Experte für Berufswahlmessen. Auf den „Einstieg Messen“ können Jugendliche wiederum den „blicksta-Interessencheck“ mit Ausstellermatching nutzen. Die Vorteile für Unternehmen und Hochschulen erläutert Christian Langkafel, Geschäftsführer der Einstieg GmbH: „Für die Kunden von ‚Einstieg‘ und blicksta ergeben sich durch die Kooperation neuartige Lösungen für das Schülermarketing. Vom innovativen Online-Kanal über die interessenspezifische Schüleransprache bis zum passgenauen EventKonzept bieten wir ab sofort ganz individuelle Lösungen für die Nachwuchsrekrutierung.“ Gero Hesse, Geschäftsführer von „embrace“, dem Geschäftsfeld für Employer Branding der Medienfabrik, ergänzte: „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit und sind davon überzeugt, dass der innovative Lösungsansatz von blicksta optimal mit den Schülermessen von Einstieg zusammen passt.“ Über „Einstieg“ „Einstieg“ bietet Messen, Online-Portale, Bildungsmedien und Beratung für junge Menschen, die ihre beruflichen Ziele verwirklichen möchten. Auf den bundesweit stattfindenden „Einstieg Messen“, der regionalen „Berufe live Rheinland“, auf Einstieg.com und im „Einstieg Magazin“ erfahren Schulabgänger alles Wichtige rund um Ausbildung, Studium und Beruf. Umfassende Informationen gibt auch unter www.einstieg.com. Seite 19 AUSBILDUNG 2015 Seite 20 Wir suchen zum 1. September 2014 eine/n Auszubildende/n zur/zum Zahnmedizinischen Fachhelfer/in Bewerbungen bitte an: Dr. Volker Thoma – Elham Farzam Zahnärzte Bahnhofstraße 21–25, 21614 Buxtehude, Tel. 04161-52908 E-Mail: [email protected], www.zahnarztpraxis-dr-thoma.de Als Abiturient ins Handwerk Steffen Mühlenkamp möchte Anlagenmechaniker werden Von Daniel Beneke Wir sind die deutsche Tochter des weltweit führenden Pflanzenzuchtunternehmens Pioneer Hi-Bred International, einer Konzerngesellschaft der E. I. du Pont de Nemours and Company. Unsere Geschäftsaktivitäten umfassen Züchtung und Vertrieb von Saatgut und Siliermitteln. Vom Standort Buxtehude aus betreuen wir den nordeuropäischen Raum. Zum 1. August 2015 bieten wir engagierten jungen Leuten mit guten Englischkenntnissen folgende Ausbildungsplätze: Fachinformatiker Systemintegration (m/w) (Voraussetzung: Realschulabschluss) Groß- und Außenhandelskaufmann/-frau (Voraussetzung: Abschluss der Höheren Handelsschule oder Realschule) Wenn Sie sich einen interessanten Ausbildungsplatz wünschen und gerne selbstständig in einem Team arbeiten, senden Sie uns bitte Ihre Bewerbungsunterlagen mit Kopien der letzten beiden Schulzeugnisse. Pioneer Hi-Bred Northern Europe Service Division GmbH Apensener Str. 189 • 21614 Buxtehude [email protected] • www.pioneer.com/de Tel. 04161/737-0 Das DuPont Oval Logo ist ein eingetragenes Warenzeichen von DuPont. ®, TM, SM sind Warenzeichen und Dienstleistungsmarken von Pioneer. © 2013 PHII. Apensen. Steffen Mühlenkamp schlägt einen ungewöhnlichen Werdegang ein: Nach dem Abitur am Stader Vincent-Lübeck-Gymnasium im vorigen Jahr begann der Wiepenkathener eine Ausbildung im Handwerk. Im Apenser Familienunternehmen Buntrock erlernt er den Beruf des Anlagenmechanikers für Heizung-, Sanitär- und Klimatechnik. Damit ist der 19-Jährige eine absolute Ausnahme. „Der typische Abiturient lernt nicht im Handwerk“, sagt sein Chef Frank Buntrock. Abiturienten bewerben sich nur dann bei ihm, wenn sie später einmal einen elterlichen Betrieb übernehmen möchten. Auch Steffen Mühlenkamp könnte sich vorstellen, den Sanitärbetrieb seines Vaters weiterzuführen. „Für mich ist das eine ernsthafte Option“, erzählt er. Bereits in seiner Kindheit entwickelte Steffen Mühlenkamp großes Interesse für handwerkliche Berufe. „Ich bin damit aufgewachsen.“ An der Seite seines Vaters erlebte er Notdienste und Werkstattarbeit. Um später vielleicht einmal in dessen Fußstapfen treten und den Familienbetrieb übernehmen zu können, entschied er sich, eine Ausbildung in einem ähnlich ausgerichteten Unternehmen zu absolvieren. „Ich möchte möglichst viel Praxiserfahrung sammeln“, begründet Steffen Mühlenkamp diesen Schritt. Im familieneigenen Betrieb zu lernen, kam für ihn nicht in Frage. „Da würde ich als Sohn des Chefs immer anders behandelt“, sagt er. „Bei uns ist er ein Lehrling wie alle anderen auch. Zu Hause kann er das gar nicht sein“, ist sich auch Frank Buntrock sicher. Schnell merkte Steffen Mühlenkamp, dass sein Arbeitsalltag im Ausbildungsbetrieb ganz anders aussieht, als er es aus der Schule gewohnt war. Morgens um 5.30 Uhr steht der 19-Jährige auf, eine Stunde später ist er im Betrieb. Dienstende ist zwischen 15 und 16 Uhr. „Der Job ist körperlich sehr anstrengend“, resümiert Steffen Mühlenkamp nach dem ersten Lehrjahr. „Und einen typischen Schon immer handwerklich interessiert: Abiturient Steffen Mühlenkamp sammelt Erfahrungen. Foto: Beneke Arbeitstag, der nach einem festen Plan verläuft, gibt es gar nicht.“ Für den Wiepenkathener liegt darin der Reiz seiner Ausbildung: „Ich arbeite fast jeden Tag an einem anderen Ort. Der Tag ist nicht durchgetaktet wie in der Schule.“ Häufig ist er mit seinen Kollegen auf Baustellen im gesamten Elbe-Weser-Raum unterwegs – irgendwo zwischen Zeven, Rotenburg, Stade und Hamburg. Seine Kollegen verlangten von Anfang an vollen Einsatz: „Eine Schonfrist gab´s nicht.“ ›› Fortsetzung auf Seite 21 AUSBILDUNG 2015 Seite 21 Frank Buntrock erlebt die Zusammenarbeit mit den Abiturienten überaus positiv: „Das ist viel einfacher. Sie sind drei Jahre älter, da können wir ein ganz anderes Wort miteinander wechseln.“ Abiturienten haben Vorteile Ausbildung kann verkürzt werden – Gute Zukunftsperspektiven ›› Fortsetzung von Seite 20 Frank Buntrock bekommt selten Bewerbungen von Abiturienten – und diejenigen, die bei ihm in die Lehre gehen, möchten in der Regel später in den Familienbetrieb einsteigen. „Sie bewerben sich dann ganz bewusst bei uns und haben auch Lust auf den Beruf“, erklärt er. Viele absolvieren zuvor ein Praktikum in seinem Meisterbetrieb. Ohnehin nimmt die Anzahl der Bewerbungen rapide ab. „Die potenziellen Auszubildenden gehen eher in die Industrie“, klagt er. Dabei sei ein Arbeitsplatz im Handwerk sicherer. Der alte Spruch „Handwerk hat goldenen Boden“ gelte nach wie vor. Wer sich in der Aus- bildung bewährt, hat gute Chancen, übernommen zu werden. „Ausbildung ist für uns Berufsstandssicherung“, sagt Frank Buntrock. Und nach der Lehre muss noch lange nicht Schluss sein: Die Meisterprüfung und ein Ingenieursstudium können folgen. Steffen Mühlenkamp etwa spielt mit dem Gedanken, in ein paar Jahren in Wolfenbüttel Versorgungstechnik zu studieren. Die Zusammenarbeit mit den Abiturienten erlebt Frank Buntrock überaus positiv. „Das ist viel einfacher. Sie sind drei Jahre älter, da können wir ein ganz anderes Wort miteinander wechseln.“ Die größere Reife der Nachwuchskräfte zeige sich im in- nerbetrieblichen Miteinander ebenso wie in Kompetenzen wie freiem Reden. Abiturienten können die Lehre verkürzen Die Abiturienten kommen ihrerseits auch in den Genuss besonderer Privilegien: Sie können ihre Ausbildung um ein Jahr auf zweieinhalb Jahre verkürzen. Wenn sie eine besonders gute Zwischenprüfung ablegen, dürfen sie ihre Lehre sogar schon nach dem zweiten Lehrjahr beenden. Das heißt aber auch, dass sie viel Stoff aus dem theoretischen Teil der Ausbildung, dem Unterricht in der Berufsschule, selbstständig zu Hause nacharbeiten müssen. Die Buntrock GmbH Das Leistungsspektrum des mittelständischen Unternehmens, das seit mehr als vier Jahrzehnten von der Familie Buntrock geführt wird, umfasst die gesamte Haustechnik. Der Meisterbetrieb erledigt für Privat- und Firmenkunden sämtliche Arbeiten in den Bereichen Heizung, Sanitär und Elektrik. Buntrock beschäftigt derzeit 32 Mitarbeiter und stellt zwei bis drei Auszubildende pro Lehrjahr ein. Voraussetzung ist ein „mittlerer Realschulabschluss“. Steffen Mühlenkamp hat als Abiturient auch viele Vortei- ❑ Internet: le: So kann er die Lehre verkürzen. Fotos: Beneke www.buntrock-gmbh.de Die Samtgemeinde Harsefeld stellt zum 1. 8. 2015 eine/n Auszubildende/n für den Beruf der/des Verwaltungsfachangestellten in der Kommunalverwaltung ein. Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre und gliedert sich in schulische Lehrveranstaltungen und praxisorientierte Abschnitte in den drei Fachbereichen der Samtgemeindeverwaltung. Sie sollten mindestens den Sekundarabschluss I, eine solide Allgemeinbildung sowie Interesse an einer abwechslungsreichen Verwaltungstätigkeit haben. Ihre Bewerbung mit Lebenslauf, Lichtbild und dem letzten Schulzeugnis (Fotokopie) reichen Sie bitte bis spätestens zum 31.08.2014 bei der Samtgemeinde Harsefeld, Herrenstraße 25, 21698 Harsefeld, ein. Informationen über die Samtgemeinde Harsefeld können der Internetseite www.harsefeld.de entnommen werden. AUSBILDUNG 2015 Seite 22 Arbeiten im Geiste ... Die Justiz bietet vielfältige Berufe: Alles andere als nur ... Als regionale Sozietät von Steuerberatern in Harsefeld beraten wir regional und überregional überwiegend mittelständische Unternehmen verschiedenster Größen, Rechtsformen und Branchen. Wir suchen für unsere Steuerberatersozietät eine/n Auszubildende/n zur/zum Steuerfachangestellte/n zum 01. August 2015. Vorausgesetzt wird mindestens ein guter Realschulabschluss. Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an folgende Anschrift: Persönlich/vertraulich Ludigkeit + Säland Steuerberatersozietät Friedrich-Huth-Straße 32 21698 Harsefeld Telefon: 0 41 64 / 815 6-0 Web: www.stb-harsefeld.de E-Mail: [email protected] Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 Fachberater für Unternehmensnachfolge (DStV e.V.) Landkreis (r). Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen haben es aufgrund der Vielzahl von Möglichkeiten nach der Schulzeit nicht leicht. Soll ich ein Jahr ins Ausland gehen? Oder vielleicht ein Soziales Jahr absolvieren? Ich könnte auch eine Ausbildung oder ein Studium machen? Wähle ich ein normales Studium oder ein duales Studium? Was kann ich überhaupt wo studieren? Bekomme ich während der Ausbildung beziehungsweise Studium Geld, oder wie soll ich meine Ausbildung beziehungsweise mein Studium finanzieren? Sobald die Entscheidung über die grundsätzliche Richtung getroffen ist und die Antwort „Ausbildung“ oder „Studium“ lautet, stellt sich die nächste Frage: Welcher Beruf Die Justiz bietet jungen Leuten eine Vielzahl an Möglichkeiten und ist wahrlich keine trockene Angelegenheit. kommt in Betracht? Zur Beantwortung dieser Frage sollte man sich ausreichend Zeit nehmen und zunächst die Möglichkeiten abwägen und Informationen sammeln. Hierbei kann es schnell zu Entscheidungen kommen, die rückwirkend betrachtet vielleicht anders entschieden worden wären, weil einem wichtige Informationen nicht bekannt gewesen sind. Solch eine Information könnte sein, dass in der niedersächsischen Justiz sowohl eine Ausbildung zur Jusitzfachwirtin und zum Justizfachwirt als auch das duale Studium zur Diplom-Rechtspflegerin oder zum Diplom-Rechtspfleger (FH) möglich ist. Es handelt sich um zwei anspruchsvolle und abwechslungsreiche Berufe, mit denen jeder zumindest einmal in seinem Leben in Berührung kommt. Trotzdem sind sie aber unbekannt. Dieser Artikel soll ein „Licht ins Dunkel“ bringen. Wer gern mit Menschen arbeitet und über Einfühlungsvermögen und Kommunikationsstärke verfügt, für den könnte der Justizfachwirt genau der richtige Beruf sein. Justizfachwirte arbeiten in sogenannten Serviceeinheiten bei Gerichten und Staatsanwaltschaften. Sie sind die zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, die Auskünfte einholen oder einen Antrag stellen möchten. Durch die unterschiedlichen Abteilungen innerhalb eines Gerichts (hier sei nur beispielhaft das Nachlass-, Betreuungs-, Familien-, Vollstreckungs- und Registergericht erwähnt) ist der Beruf des Justizfachwirtes äußerst abwechslungsreich und vielschichtig. Weitere Aufgaben sind die Protokollführung in Verhandlungsterminen, die Aktenverwaltung und die Aufnahme von Anträgen. Weiterhin werden eigenverantwortliche Aufgaben wahrgenommen – wie beispielsweise die Berechnung von Gerichtskosten und Entschädigungsansprüche von Zeugen und Sachverständigen. Justizfachwirte arbeiten eng mit Richtern, Staatsanwälten, Rechtspflegern sowie anderen Justizfachwirten zusammen, was ein hohes Maß an Teamfähigkeit voraussetzt. Wer Justizfachwirt werden möchte und über einen Realschulabschluss verfügt, muss die jeweils zum 1. September beginnende 2,5-jährige Ausbildung durchlaufen. Die Ausbildung gliedert sich in zwei zentrale Lehrgänge von jeweils vier Monaten sowie drei Praxisabschnitte mit insgesamt 22 Monaten in den jeweiligen Abteilungen eines Amtsgerichts. Schon während der Ausbildung erfolgt die Ernennung ins Beamtenverhältnis auf Widerruf. In der Ausbildung erhält der Anwärter (dies ist die Bezeichnung von „Auszubildende/r im öffentlichen Dienst“) eine Anwärterbesoldung (auch so ein Begriff, Beamte erhalten kein Gehalt, sondern eine Besoldung) von circa 935 Euro. Da Beamte nicht sozialversicherungspflichtig sind, werden von der Besoldung bloß Steuern abgezogen. Es muss jedoch noch zusätzlich eine private Krankenversicherung abgeschlossen werden. Der spätere Verdienst richtet sich nach der niedersächsischen Besoldungstabelle (Gruppen A6 bis A9). Für Abiturienten und Absolventen von Fachoberschulen bietet die Justiz einen Beruf, der ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Entscheidungsfreudigkeit benötigt. Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger sind jedoch nahezu unbekannt und müssen in Gesprächen häufig zunächst ihr Berufsbild vorstellen. Um Missverständnissen gleich vorzubeugen: Es handelt sich nicht um einen Beruf des Pflegebereichs (zum Beispiel Altenund/oder Krankenpflege), was oft als erste Frage gestellt wird. ›› Fortsetzung auf Seite 23 AUSBILDUNG 2015 Seite 23 ... der Gerechtigkeit ... trockene Materie – Es geht immer um die Menschen Vertrauensar›› Fortsetzung beitszeit) ist Rechtspfleeine flexible ger genießen Gestaltung der neben den Arbeitszeiten Richtern die möglich; aber sogenannte auch durch „sachliche Undie Möglichabhängigkeit“. keit von TeilDoch was bezeitbeschäftideutet das, gung und und wieso ist Heimarbeit das für diese lassen sich in Berufsgruppe der Justiz Faso wichtig? milie und BeDer Rechtsruf optimal pfleger ist für aufeinander viele Bereiche abstimmen. innerhalb des Durch das Gerichts zuFoto: BilderBox deutsche Be- dern darüber hinaus einen kri- Informationen im Internet ständig. Er Arbeiten im Namen der Gerechtigkeit. rufsbeamten- sensicheren Arbeitsplatz – was nimmt unter anderem Vollstreckungsschutz- verhältnis auf Widerruf. Die tum hat man nicht nur ein gutes in der Zeit von Unternehmens- ❑ Weitere Informationen über anträge auf und entscheidet hie- Rechtspflegeranwärter erhalten Einkommen (und dies schon insolvenzen und betriebsbe- Beruf in der Justiz gibt es im www.gerechtigkeitrüber, führt Versteigerungen eine Besoldung in Höhe von während der Ausbildung bezie- dingten Kündigungen immer Internet: gemeinsam-gestalten.de. von Grundstücken durch, verei- 989 Euro, wobei auch hier kei- hungsweise des Studiums), son- mehr an Bedeutung gewinnt. digt Betreuer und prüft deren ne Sozialversicherungsabgaben Rechnungslegung, im Nachlass- abzuführen sind. Jedoch ist eine Krankenversicherung gericht werden die Testamente private vom Rechtspfleger eröffnet, aus- abzuschließen. Nach dem Stugelegt und Erbscheinsanträge dium verfügen Rechtspfleger aufgenommen, im Insolvenzver- über ein breites und tiefgehenfahren beruft der Rechtspfleger des Fachwissen, welches in den unter anderem die Gläubiger- unterschiedlichsten Abteilunversammlung ein und über- gen benötigt wird. Die Vergüwacht den Insolvenzverwalter. tung richtet sich auch hier nach Der Rechtspfleger ist bei jeder der niedersächsischen BesolEntscheidung nur dem Gesetz dungstabelle (Besoldungsgrupund seinem Gewissen unter- pen A9 bis A13 und in besonworfen, das heißt, er hat keinen deren Fällen sogar bis A15). Vorgesetzten, der ihm sagt, wie Öffentlicher Dienst? Ist das aber nicht eine Einbahnstraße er zu entscheiden hat. Bei einem Rechtspfleger han- für mich? Das „verstaubte delt es sich um einen Fachjuris- Image“ einer Behörde hat die ten, dessen Studium speziell auf niedersächsische Justiz vor JahAxe, Dove und DuschDas sind nur einige der erfolgreichen Marken von Unilever Deutschland Home & die Bereiche der sogenannten ren abgestreift, welche mit insPersonal Care. Als international führender Konsumgüterhersteller gehören wir zu den großen und freiwilligen Gerichtsbarkeit aus- gesamt 144 Standorten in Nieerfolgreichen Anbietern in den Bereichen Körperpflege, Wasch- und Reinigungsmittel. flächendeckend gerichtet ist. Wer Rechtspflege dersachsen in Niedersachsen studieren aufgestellt ist: 80 Amtsgerichte, In unserem Werk in Buxtehude bieten wir engagierten und motivierten Auszubildenden die Chance, Teil möchte, muss sich bei einem 11 Landgerichte, 3 Oberlandesder Unilever-Welt zu werden und zusammen mit uns an den Herausforderungen der Zukunft zu der drei Oberlandesgerichte gerichte, 11 Staatsanwaltschafarbeiten. Suchen Sie nach Ihrem Haupt-oder Realschulabschluss einen abwechslungsreichen und (Braunschweig, Celle oder Ol- ten, 3 Generalstaatsanwaltspannenden Berufseinstieg? Dann beginnen Sie am 01. September 2015 bei uns Ihre Ausbildung zum/zur denburg) bewerben. Das Studi- schaften, 7 Verwaltungsgerichum findet an der Norddeut- te, Niedersächsisches OberverCHEMIKANTEN/IN schen Hochschule für Rechts- waltungsgericht, 15 ArbeitsgeELEKTRONIKER/IN FÜR BETRIEBSTECHNIK Landesarbeitsgericht pflege in Hildesheim statt. Jeder richte, Studienjahrgang besteht aus cir- Niedersachsen, 9 SozialgerichMECHATRONIKER/IN ca 100 Studentinnen und Stu- te, Landessozialgericht Niederdenten aus Niedersachsen, Bre- sachsen-Bremen, NiedersächsiEntscheiden Sie mit dem richtigen Start ins Berufsleben schon heute über Ihre Zukunft! Als internationaler men, Hamburg und Schleswig- sches Finanzgerichte, NiederKonzern bieten wir Ihnen nach einer vielseitigen und praxisnahen Ausbildung interessante weiterführende Holstein, die zentral in Hildes- sächsisches Justizministerium. Perspektiven. Wir nehmen die Ausbildung unseres Nachwuchses ernst, deshalb erhalten Sie umfassende heim den theoretischen Teil des (Quelle: Niedersächsisches Juspersönliche Betreuung und Unterstützung bei der Vorbereitung auf den erfolgreichen Ausbildungsabschluss. Studiums absolvieren. Während tizministerium) Wir erwarten neben einem guten Schulabschluss Engagement, Lernbereitschaft und Eigeninitiative. des dreijährigen Studiums ab- Aufgrund der Vielzahl von Spaß an technischen oder naturwissenschaftlichen Themen setzen wir ebenso voraus wie PC- und solvieren die Studentinnen und Behördenstandorten und der Englischkenntnisse. Studenten einen dreimonatigen jeweils in einer Behörde vielseiInteresse? Dann senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen bis zum 30. September 2014 Praxisabschnitt in einer Zivilab- tigen Arbeitsfelder ist ein abbevorzugt per E-mail an [email protected] oder Ihre Papierbewerbung an Unilever teilung eines Amts- oder Land- wechslungsreiches und vielDeutschland Prod. GmbH & Co. OHG, Personalabteilung, Alter Postweg 25, 21614 Buxtehude. Nutzen Sie gerichts sowie bei einer Staats- schichtiges Berufsleben geauch gerne unser Karriereportal www.unilever.de. Bei Fragen zur Ausbildung stehen wir Ihnen gerne anwaltschaft. In einem weiteren währleistet. Durch Fortbiltelefonisch unter 04161 / 702 0 zur Verfügung. neunmonatigen Praxisabschnitt dungs- und Personalentwickwerden alle Abteilungen eines lungspolitik innerhalb der Justiz werden den Mitarbeiterinnen Amtsgerichts durchlaufen. Während des Studiums schla- und Mitarbeitern Weiterbilgen zwei Herzen in einer Brust. dungsmöglichkeiten geboten, Zum einen das „Studentenherz“ so dass bei entsprechenden Führungsund zum anderen das „Beam- Qualifikationen tenherz“. Auch hier erfolgt – kräftepositionen erlangt werden wie bei dem Justizfachwirten – können. Durch unterschiedlidie Berufung in das Beamten- che Zeitmodelle (Gleitzeit oder WIR HABEN DEN RICHTIGEN AUSBILDUNGSBERUF FÜR SIE! AUSBILDUNG 2015 Seite 24 Die Samtgemeinde Horneburg www.horneburg.de vergibt zum 01. August 2015 je einen Ausbildungsplatz zur / zum Verwaltungsfachangestellten - Fachrichtung Kommunalverwaltung - Fachinformatiker/in - Fachrichtung Systemintegration Den ausführlichen Ausschreibungstext und weitere Informationen zur Samtgemeinde Horneburg finden Sie unter www.horneburg.de / Aktuelles / Bekanntmachungen. Bewerbungen mit den üblichen Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 31.08.2014 an die Samtgemeinde Horneburg, Lange Str. 47-49, 21640 Horneburg „Kreisauswahl im MINT-Bereich“: Die Realschüler mit den Vertretern der beteiligten Unternehmen (hinten). Schon früh Talente ... Pilotprojekt von IHK und regionaler Wirtschaft ... Landkreis (bene). Mit einem Stade für den Elbe-Weserseit Jahresbeginn neuen Projekt fördert die In- Raum dustrie- und Handelskammer Schüler mit besonderen Begabungen in den Bereichen Naturwissenschaften und Technik. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „MINTeresse wecken – MINTalente entdecken“ durften einige von ihnen in den vergangenen sechs Monaten hinter die Kulissen fünf renommierter Ausbildungsbetriebe in der Region blicken, die dortigen Arbeitsabläufe kennenlernen und Kontakte zu ihren potenziellen späteren Arbeitgebern knüpfen. Nach dem ersten Durchlauf des Pilotprojektes zogen Jugendliche und Unternehmensvertreter gemeinsam mit der IHK Bilanz. Stolz verkündete der für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zuständige IHK-Geschäftsführer Dr. Bodo Stange: „Wir werden eine solche Aktion im nächsten Jahr wieder auf die Beine stellen.“ Die 18 Realschüler aus dem gesamten Kreisgebiet wurden von ihren Lehrern für das Projekt vorgeschlagen, da sie in den naturwissenschaftlichen Fächern herausragende Leistungen und ein besonderes Interesse zeigen. Auf Grund der großen Resonanz seitens der Schulen hat die IHK die Teilnehmerzahl kurzfristig erhöht. Die Aktion ist in Kooperation mit dem Bildungsbüro der Kreisverwaltung konzipiert worden. „Ich freue mich einfach, dass wir mit der IHK und Herrn Dr. Stange jemanden gefunden haben, der die Sache in die Hand genommen hat. Für uns alle war das Projekt eine spannende Herausforde- rung“, sagte Elke Weh vom Bildungsbüro. Sie blickt zufrieden auf das vergangene halbe Jahr zurück. Die Mädchen und Jungen haben viel erlebt und gesehen: Los ging es im Januar mit einer Auftaktveranstaltung, bei der sich die Jugendlichen untereinander kennenlernten und die Unternehmensvertreter ihre Betriebe vorstellten. Gleich beim ersten Treffen zeigten die jungen Leute, was sie drauf haben und bauten flugoptimierte Papierflieger. Die Highlights des vergangenen Halbjahres waren für die Realschüler die Unternehmensbesuche: Sie besichtigten Werksgelände und Ausbildungszentrum der Dow in Bützflethersand, wo sie kleine Werkstücke anfertigten und mit nach Hause nahmen. Bei Unilever in Buxtehude erfuhren sie, wie Duschgele und Schaumbäder hergestellt werden und kreierten ein eigenes Shampoo. In der Ausbildungswerkstatt von Airbus in Ottenbeck bauten sie an zwei Tagen ihr eigenes Seitenleitwerk. Die Mitarbeiter von Chemienova in Bützflethersand zeigten den Schülern, wie und warum man Saatgut beizt und wozu Fotometrie gebraucht wird. Beim Ausbildungsverbund Technik 21 in Buxtehude lernten sie, Roboter zu programmieren und mit ihnen Wettrennen zu fahren. IHK-Mitarbeiterin Sonja Tiedemann, die das Projekt maßgeblich koordinierte, schlug „Begeisterung von allen Seiten“ entgegen. „Es hat sich gelohnt – auch wenn am Anfang nicht ganz klar war, was dabei herauskommt.“ ›› Fortsetzung auf Seite 25 AUSBILDUNG 2015 ... entdecken Wir suchen zum 01. 08. 2015 Auszubildende/n – Naturwissenschaftlich interessierte Schüler frühzeitig fördern ›› Fortsetzung von Seite 24 Der Erfolg der Aktion gründe auf ihrem besonderen Ansatz: „Wir wollten keinen Schulunterricht an anderen Orten, sondern haben uns bewusst für eine SightseeingTour durch die spannende Welt von Naturwissenschaften und Technik entschieden“, erklärte IHK-Ausbildungsexperte Stange. In Anlehnung an ei- ne Talentförderung, „wie sie im Sport schon selbstverständlich ist“, bezeichnete er die Jugendlichen als „unsere Kreisauswahl im MINT-Bereich“. Das Stader Modellprojekt habe Vorzeigecharakter für das gesamte Elbe-Weser-Dreieck: „Wir brauchen so etwas in jedem Landkreis.“ Stange hofft, dass sein Konzept in den Nachbarregionen Nachahmer findet. Positiv fiel auch das Fazit von Dow-Ausbilder Jan von der Lieth aus: „Das war super und hat uns großen Spaß gemacht. Wir werden dabei bleiben.“ Für die Unternehmen wird diese Art der Nachwuchsförderung immer lohnender, denn selbst renommierte Großbetriebe wie die Dow erleben einen rapiden RückJeder Teilnehmer, hier Vanessa Schlömp, gang der Beerhält von IHK-Geschäftsführer Dr. Bodo werberzahlen. Stange ein Zertifikat. 45 Lehrlinge Start ins Berufsleben Peppige Informationen für die Berufswahl Landkreis (r). Die richtige Entscheidung zu treffen, vor allem, wenn sie die Berufswahl und damit die eigene Zukunft betrifft, ist nicht leicht. Hilfe bietet hier das Online-Portal der Bundesagentur für Arbeit. Unter www.planet-beruf.de finden Berufsstarter umfangreiche Informationen zu Ausbildungsberufen, Bewerbungstrainings, Interessentests und vieles mehr. Jugendliche, die noch keine konkreten Vorstellungen von ihrem künftigen Ausbildungsberuf haben, sind im BerufeUniversum genau richtig. Auf Grundlage der beruflichen Interessen, persönlichen Stärken, Verhaltensweisen und schulischen Leistungen werden aus nahezu 500 Berufsbildern passende Berufe oder Alternativen vorgeschlagen. Das OnlinePortal bietet auch ein interaktives Bewerbungstraining. Es hilft Jugendlichen, mit virtuellen Übungen und Checklisten überzeugende Bewerbungen zu schreiben und einen guten Eindruck im Vorstellungsgespräch zu hinterlassen. Nur einen Maus-Klick entfernt warten mehr als 450 Filme über Ausbildungs- und Studienberufe. Unter www.berufe.tv berichten Praktikanten, Auszubildende und Studenten, warum sie gerade diesen Beruf gewählt haben, wie ihre Arbeit aussieht und was ihnen besonderen Spaß macht. Kurze Spotfilme geben Einblicke in den Beruf und typische Tätigkeiten, während andere Filme verschiedene Berufe eines Bereichs miteinander vergleichen oder Berufe ausführlich unter die Lupe nehmen. Mehr Tipps zu Ausbildungswegen, Bewerbungsverfahren, freien Ausbildungsstellen und Unterstützungsmöglichkeiten, auch finanzieller Art, gibt es im Gespräch mit der Berufsberatung. ❑ Termine erhalten Schüler Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr kostenlos über die 콯 08 00/ Servicenummer 4 55 55 00 oder während der Öffnungszeiten persönlich in der Arbeitsagentur. stellt das Stader Werk jedes Jahr ein. Bis dato liegen für das Auswahlverfahren im kommenden Jahr erst 60 Bewerbungen vor, früher waren es nach von der Lieths Worten bis zu 200. „Wenn wir aus einem solchen Projekt einen oder zwei Jugendliche herausfischen, die später bei uns eine Ausbildung machen, dann hat es sich schon gelohnt.“ zur/zum Rechtsanwaltsund Notarfachangestellten Seite 25 Wenn Sie einen guten Realschulabschluss oder das Abitur haben, bewerben Sie sich bitte bei: Rechtsanwälte und Notare Seidensticker und Partner Nicolai Albrecht, Notar Peter Riepshoff, Notar Susann Altmann, Rechtsanwältin Jens Thurn, Rechtsanwalt Gründelstraße 2 / Ecke Neubourgstraße, 21682 Stade Telefon 0 41 41 / 21 29 und 32 76, Fax: 32 60 [email protected] www.seidensticker-partner.de AUSBILDUNG 2015 Seite 26 Komplexe Technik – neue Werkstoffe Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker müssen dazulernen Wir suchen Euch, wenn Ihr in einem modernen mittelständischen Handwerksbetrieb fundiert ausgebildet werden möchtet. Wir bilden zum 01.08.2015 aus: Anlagenmechaniker (m/w) für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Ihr selbst habt Interesse an einem Beruf mit Zukunft, seid zuverlässig und technisch interessiert? Dann bewerbt Euch bitte schriftlich an die unten stehende Adresse. Heizung – Sanitär – Elektro Bäder - Solar - Klima 21641 Apensen • Buxtehuder Straße 4 Tel. 0 41 67 / 9 14 50 • Fax 0 41 67 / 91 45-45 www.buntrock-gmbh.de Landkreis (r). Im Karosserieund Fahrzeugbau werden zunehmend neue Leichtbauwerkstoffe und Reparaturmethoden eingesetzt. Auch die Vernetzung von mechanischen, elektronischen, hydraulischen und pneumatischen Bauteilen und Fahrzeugsystemen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat daher die dreieinhalbjährige Berufsausbildung für Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker und Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikerinnen im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis auf den neuesten Stand gebracht und den aktuellen technologischen Entwicklungen angepasst. Die modernisierte Ausbildungsordnung tritt am 1. August in Kraft. Die Ausbildungsstruktur sieht zwei Fachrichtungen vor: die Karosserie- und Fahrzeugbautechnik sowie die Karosserieinstandhaltungstechnik. In den ersten eineinhalb Jahren der Ausbildung bis zum ersten Teil der Abschluss-/Gesellenprüfung (In- Verändertes Arbeiten im Fahrzeugbau durch komplexe Foto: Ziegler/ZKF dustrie- und Handelskammer/ Technik und neue Werkstoffe. Handwerkskammer) sind beAuch das rufsprofilgebende Fertigkei- standzusetzen. ten, Kenntnisse und Fähigkei- Schweißen von Werkstoffen ten des Berufes zu vermitteln. oder das Kleben von BauteiDie weitere Ausbildung er- len aus gleichen oder unterfolgt dann in einer der zwei schiedlichen Werkstoffen unter Berücksichtigung der MaFachrichtungen. Aus der Entwicklung von terialeigenschaften und der vernetzten Systemen im Fahr- auftretenden Beanspruchung zeug ergeben sich Verände- sind Bestandteile der Ausbilrungen im Berufsbild der Ka- dung. Im Jahr 2013 wurden 1380 rosserie- und Fahrzeugbaumeneue Ausbildungsverträge für chaniker/-innen. Sie spiegeln sich beispiels- Karosserie- und Fahrzeugbauabgeweise in neuer Fahrwerk- mechaniker/-innen stechnik, hochkomplexen Ag- schlossen, darunter 48 mit gregaten und Diagnosemetho- Frauen. Im Anschluss an die Berufsden wider. Mehr und mehr werden in diesem Beruf auch ausbildung stehen den Jubei alternativen Antriebssyste- gendlichen attraktive Wege men wie Hybrid-, Elektro- für den beruflichen Aufstieg und Hochvolttechnik neue offen. So besteht zum Beispiel Anforderungen gestellt, die die Möglichkeit, sich beruffür die Sicherheit große Be- lich zum staatlich geprüften Techniker der einschlägigen deutung haben. fortzubilden, Neue Werkstoffe und Repa- Fachrichtung raturtechniken kommen ins- zum technischen Fachwirt, besondere bei Schweißverfah- zum Karosserie- und Fahrren und Klebetechniken so- zeugbauermeister, zum Kraftwie beim Herstellen, Aufbe- fahrzeugtechnikermeister soreiten und Schützen von wie zum Industriemeister Oberflächen zum Tragen. Fachrichtung Metall. Alle BeHier sind besonders Form- rufsabschlüsse gibt es natürund Karosserieteile aus faser- lich auch in der weiblichen verstärkten Kunststoffen in- Form. AUSBILDUNG 2015 Täglich ins Fitnessstudio – ohne zu schwitzen Sport- und Fitnesskaufleute arbeiten hinter den Kulissen Landkreis (r). Sport- und Fitnesskaufleute ziehen die Strippen in kleinen und großen Sportbetrieben – vom Fitnessstudio bis zum Fußballstadion. Umschulungen für diesen Beruf bietet das Institut für Berufliche Bildung (IBB) in Stade und Buxtehude ab dem 1. August an. Sport ist immer ein großes Thema: Unzählige Bewegungsfans nutzen jeden Tag ihre Freizeit, um sich in Fitnessstudios, Sportvereinen, Schwimmbädern oder Kletterhallen auszutoben. Damit in solchen Sportbetrieben alles rund läuft, kümmern sich Sport- und Fitnesskaufleute hinter den Kulissen um Verwaltung und Organisation. Die Experten entwickeln beispielsweise Konzepte für neue Sportangebote, beraten Mitglieder und verwalten Personal und Material der Einrichtung. Außerdem sind sie dafür zuständig, Marketingstrategien auszuarbeiten, um neue Kunden zu gewinnen. Als Sport- und Fitnesskauffrau/mann braucht man viel Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen. Man sollte kommunikativ sein und Sport- und Fitnesskaufleute sollten kom- gut auf seine munikativ sein. Foto: Popov/fotolia.com Kunden ein- Denkanstöße für die Karriereplanung Persönlichkeitstests im Internet Landkreis (r). Bin ich durch- schaftliche Konzept der setzungsfähig, verlässlich Tests, die Testdurchführung oder kommunikativ? Viele und die Präsentation der ErMenschen möchten mehr gebnisse geprüft. Aber auch Bedienbarkeit über ihre verborgenen Po- technische tenziale erfahren. Im Inter- und der Umgang mit Nutzernet gibt es Persönlichkeits- daten gingen in die Bewertests, die den Eindruck erwe- tung ein. Größter Schwachpunkt bei cken, das ginge einfach, allen geprüfschnell und mit nur weni- Nur ein erster Im- ten Persönlichkeitstests gen Mausklicks. Mehr puls: Wer tiefer gehen war die Präals interes- möchte, kommt um sentation der sante Denk- eine persönliche Be- Ergebnisse. In dieser Kaanstöße lietegorie fern sie aber ratung nicht herum. kommt kein oft nicht. Zu diesem Ergebnis kommt die Angebot über ein „befriediStiftung Warentest nach der gend“ hinaus. Die AuswerPrüfung von zehn Online- tung war manchmal äußerst kurz gehalten und aufgrund Eignungstests. Die Tests sollen bei der schwammiger Formulierunpersönlichen Karrierepla- gen in einigen Fällen für den nung oder beruflichen Neu- Nutzer wenig aussagekräftig. Die Tester empfehlen, die orientierung helfen, die meisten sind kostenlos. Eini- Online-Tests nur als einen ge Angebote kosten zwi- ersten Impuls zu nutzen. schen 13 und 89 Euro. Ne- Wer tiefer gehen möchte, ben drei „mangelhaften“ An- kommt um eine persönliche bietern schnitten im Test nur Beratung nicht herum. zwei „gut“ ab. Beide Testsie- ❑ Die vollständigen Ergebnisse des Tests sind online ger sind kostenpflichtig. Die Stiftung Warentest hat unter www.test.de/persoen unter anderem das wissen- lichkeitstests abrufbar. gehen können. Der Beruf fordert außerdem Fachwissen in Mathematik, Wirtschaft und Recht sowie gute Rechtschreibkenntnisse. Ab dem 1. August bietet das IBB in Stade und Buxtehude wieder Umschulungen für Sport- und Fitnesskaufleute an. Interessierte erhalten eine individuelle Beratung durch die Standortkoordinatorinnen Petra Kersten und Svenja Linngrön sowie kostenlosen Probeunterricht. Alle IBB-Angebote sind zertifiziert und können daher über einen Bildungsgutschein bezahlt werden, sofern Arbeitsagentur, Jobcenter, Rentenversicherung oder ähnliche Träger der Umschulungsmaßnahme zustimmen – sie ist dann für den Teilnehmer kostenlos. ❑ Informationen: IBB Stade, Stockhausstraße 1, 콯 0 41 41/4 10 20; oder IBB Buxtehude, Bahnhofstraße 48 콯 0 41 61/ 71 30 91; Internet: www.ibb.com/umschulungen. Seite 27 Seite 28 AUSBILDUNG 2015 Beruf mit Zukunft Steuerberatung: Komplizierte Gesetze fördern die Nachfrage Landkreis (r). Die Nachfrage nach Steuerberatungsleistungen ist bei dem bekanntermaßen außerordentlich komplexen und nicht unkomplizierten deutschen Steuerrecht ungebrochen. Folglich ist der Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs hoch. Eine aktuelle Befragung der Steuerberaterkammern hat ergeben, dass die Zahl der Auszubildenden zur und zum Steu- erfachangestellten im Jahr 2013 um 2,4 Prozent gestiegen ist. Demnach wählten bundesweit 17 876 junge Frauen und Männer den Einstieg in die Branche, und rund 90 Prozent der Auszubildenden zeigten sich mit ihrer Wahl zufrieden. Die Auszubildenden arbeiten in den mehr als 90 000 Steuerberaterbüros und -kanzleien bundesweit. Dort bleiben auch rund 80 Prozent nach Abschluss ihrer Ausbildung. Diese Ergebnisse belegen das zunehmende Interesse an diesem interessanten, abwechslungsreichen und sicheren Ausbildungsberuf. Ob Industrie, Handel, Handwerk, Freiberufler oder Privatpersonen, sie alle nehmen die Dienste von Steuerberatern in Anspruch, was letztlich die Ar- Die Ausbildung in einem Steuerberaterbüro eröffnet jede Menge Karrierechancen. beit so abwechslungsreich macht. Steuerfachangestellte unterstützen die Steuerberater bei der steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Beratung der Mandanten. Sie sind befasst mit Fragen der Lohn- und Gehaltsabrechnung, helfen bei der Finanzbuchführung und der Vorbereitung von Jahresabschlüssen für Unternehmen. Sie sind beteiligt an der Erstellung von Steuererklärungen und der Prüfung von Bescheiden des Finanzamts. Des Weiteren können grenzüberschreitende Aufgabenstellungen eine Rolle spielen, die neben fachlichen Qualifikationen auch Fremdsprachenkompetenz erfordern. Außerdem ist es in aller Regel so, dass Steuerfachangestellte auch einen weitgehenden Einblick in persönliche Belange und vertrauliche Daten der Mandanten erhalten, mit denen sie selbstverständlich verschwiegen und verantwortungsvoll umzugehen haben. Folglich ist die Steuerberatung nicht nur trockener Umgang mit Zahlen. Sie verlangt auch soziale Kompetenz, die sich im professionellen, freundlichen und respektvollen Umgang mit den Mandanten zeigt. Darüber hinaus ist sie äußerst facettenreich und anspruchsvoll. Wer also Menschen mag, sich gut ausdrücken kann und darüber hinaus ein Faible für Zahlen hat, der hat gute Karten. Fachliche Voraussetzung für die Ausbildung ist ein qualifizierter Schulabschluss, zum Beispiel ein guter Realschulabschluss. Bewerber mit Abitur, Fachhochschulreife oder Absolventen eines kaufmännischen Berufskollegs sind besonders gefragt. Angehende Steuerfachangestellte sollten ein Grundverständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge sowie Interesse an steuerlichen und rechtlichen Fragen mitbringen und keine Angst vor Gesetzes- und Fachtexten haben. Die Ausbildungsdauer beträgt grundsätzlich drei Jahre. Sie kann unter bestimmten Voraussetzungen – zum Beispiel Foto: Rafalzyk bei vorliegender Hochschuloder Fachhochschulreife – verkürzt werden. Normalerweise arbeiten die Auszubildenden in einer Steuerberaterpraxis. Parallel dazu besuchen sie an ein bis zwei Tagen in der Woche die Berufsschule und verknüpfen so den Wissenserwerb in Theorie und Praxis. Schwerpunkte der Ausbildung sind die Fachgebiete Steuer- und Rechnungswesen, Betriebswirtschaft und Wirtschaftsrecht. Der Umgang mit branchenspezifischer Software gehört ebenfalls zum vielseitigen Ausbildungsspektrum. Außerdem bekommen die Azubis zunächst einen grundlegenden systematischen Überblick über die Steuerarten und deren Bedeutung für die Praxis, beschäftigen sich mit Buchführungs- und Bilanzierungsvorschriften. Die Ausbildungsvergütung richtet sich unter anderem nach dem Niveau der Lebenshaltungskosten und ist – wie Löhne und Gehälter auch – von Region zu Region unterschiedlich. Nach der Ausbildung, der bestandenen Prüfung und einer dreijährigen Berufstätigkeit als Steuerfachangestellte/r kann die Fortbildungsprüfung zum/ zur Steuerfachwirt/in in Angriff genommen werden. Damit wäre zugleich der erste Schritt in Richtung Steuerberater oder Steuerberaterin getan. Denn als Steuerfachwirt/in mit insgesamt siebenjähriger Berufstätigkeit auf dem Gebiet des Steuerwesens kann man zu der sehr anspruchsvollen Steuerberaterprüfung zugelassen werden. Wird diese bestanden, steht der beruflichen Selbstständigkeit als Steuerberater nichts mehr im Wege. Somit ist der Beruf des Steuerberaters einer der wenigen, der auf diesem hohen Niveau ohne Studium ausgeübt werden kann. Aber der Weg dorthin, das sollte nicht verschwiegen werden, erfordert neben Ehrgeiz und Fleiß auch Disziplin und hohe Lern- und Leistungsbereitschaft. ❑ Informationen im Internet: www.stbk-niedersachsen.de www.mehr-als-du-denkst.de AUSBILDUNG 2015 Sich bloß keine Versicherungen aufschwatzen lassen Broschüre „Gut versichert ...“ gibt Tipps Landkreis (r). Das neue Ausbildungsjahr steht vor der Tür. Viele junge Menschen müssen sich in diesen Tagen nicht nur mit ihrem Ausbildungsvertrag beschäftigen, sondern auch mit ihrem Versicherungsschutz. Zum Ausbildungsstart herrscht Hochkonjunktur für Versicherungsvertreter. „Ihre Zielgruppe sind junge, unerfahrene Menschen, denen oftmals falsche und unnütze Verträge aufgeschwatzt werden“, warnt Bianca Boss, Pressereferentin beim Bund der Versicherten (BdV). Die Unterschrift unter einem falschen Vertrag kann nicht nur teuer werden. Schlimmstenfalls bietet die Police im Ernstfall gar keinen Schutz oder die Versicherungssummen sind zu gering. „Daher ist eine vorherige, unabhängige Information unverzichtbar“, sagt Boss. Berufseinsteiger sind bei den Versicherungsgesellschaften eine beliebte Zielgruppe. Sie sind begehrte Adressaten für provisionsstarke Kapitalversicherungen. Bianca Boss: „Von Kapitallebens- oder Rentenversicherungen sollte diese Zielgruppe aber die Finger lassen. Wesentlich wichtiger ist eine eigene Privathaftpflichtversicherung, falls keine Absicherung mehr über die Eltern erfolgt und die Berufsunfähigkeitsversicherung.“ Damit Auszubildende und Studenten einschätzen können, welche Versicherungen sie wirklich brauchen oder besser erst gar nicht abschließen sollten, hat der BdV eine Broschüre mit praktischen Tipps erstellt. ❑ Die Broschüre „Gut versichert … in Ausbildung und Studium“ kann gegen eine Schutzgebühr in Höhe von drei Euro beim BdV unter 콯 0 41 93/ 9 42 22 angefordert oder auf der BdV-Homepage kostenlos heruntergeladen werden. Mehr freiwilliges Engagement „Wissenschaftliches Jahr“ soll kommen Landkreis (r). Die niedersächsische Landesregierung will das freiwillige Engagement junger Menschen stärken und ein freiwilliges wissenschaftliches Jahr bundesgesetzlich verankern. Eine entsprechende Gesetzesinitiative wurde kürzlich im Bundesrat vorgestellt. Die Initiative hat zum Ziel, das freiwillige wissenschaftliche Jahr neben dem freiwilligen sozialen und dem freiwilligen ökologischen Jahr im Jugendfreiwilligendienstegesetz als weitere Säule festzuschreiben. Danach können künftig staatliche Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, die gemeinsam von Bund und Ländern institutionell gefördert werden, als Träger eines freiwilligen wissenschaftlichen Jahres zugelassen werden. Hochschulen als Träger eines Jugendfreiwilligendienstes müssen derzeit noch durch die zuständige Landesbehörde zugelassen werden. „Wir wollen junge Menschen für Wissenschaft und Forschung begeistern. Von Biomedizin über Chemie und Physik bis hin zu Ingenieurwissenschaften: Mit dem freiwilligen wissenschaftlichen Jahr erhalten sie bereits vor dem Studium Einblicke in die wissenschaftliche Praxis“, sagte die niedersächsische Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic bei der Vorstellung der Bundesratsinitiative. Das freiwillige wissenschaftliche Jahr leiste einen wertvollen Beitrag zur Orientierung bei der Studien- und Berufswahl und wirke so dem prognostizierten Fachkräftemangel entgegen. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) bietet das freiwillige wissenschaftliche Jahr im Zuge eines Pilotprojektes seit September 2011 mit großem Erfolg an. Auf die aktuell 78 Plätze haben sich mehr als 200 Anwärter beworben. Seite 29 Wieder ein Workshop „Fit für Ausbildung“ Landkreis (r). Nach dem großen Erfolg der vergangenen Jahre setzen die IHK Stade und die Kaufleute- und Schifferbrüderschaft in Stade ihre Kooperation fort. Auch 2014 findet in den Herbstferien vom 3. bis 8. November ein sechstägiger Intensiv-Workshop für interessierte Schülerinnen und Schüler der Stader Haupt- und Realschulen statt. Es ist geplant, Kontakte zu Unternehmen herzustellen, um den Jugendlichen Betriebsbesuche zu ermöglichen und Einblicke in den vielfältigen Betriebsalltag zu geben. Seite 30 AUSBILDUNG 2015 Gemeinsam die Zukunft entdecken Neue Broschüre unterstützt Eltern Landkreis (r). „Ich möchte später einen Beruf machen, der mir Spaß macht und mit dem ich mein Potenzial ausschöpfen kann“, erzählt Psychologiestudent Daniel Kraußer. Doch wie kommen Jugendliche dahin, und welche Rolle spielen Eltern dabei? Die neue Broschüre des gemeinnützigen Förderprogramms „Studienkompass“, herausgegeben von der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw), unterstützt Eltern, ihre Kinder auf dem Weg ins Berufsleben zu begleiten. Der 20-seitige Ratgeber macht Vorschläge für die Herangehensweise an das Thema, stellt Wege nach dem Abitur vor und wirft einen Blick auf die zukünftige Arbeitswelt. In die Broschüre bringt der „Studienkompass“ seine Erfahrungen aus der Begleitung von mehr als 2600 Jugendlichen bei der Studien- und Berufsorientierung ein. Das Programm wurde 2007 als gemeinsame Initiative der Accenture-Stiftung, der Deutsche Bank Stiftung und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) ins Leben gerufen. An 30 Standorten bundesweit werden junge Menschen, die als Erste in ihrer Familie ein Studium aufnehmen möchten, drei Jahre lang auf dem Weg ins Studien- und Berufsleben begleitet. Die Geförderten kommen auch in der Broschüre zu Wort und berichten von ihren ganz persönlichen Erfahrungen. Experten geben einen Einblick, wie sich junge Menschen für die Zukunft fit machen können und welche Qualifikationen gefragt sein werden. Zahlreiche Links zu verschiedenen Informationsangeboten laden zum Weiterlesen ein. „Eltern sind die wichtigsten Ratgeber und geben ihren Kindern entscheidende Impulse bei der Berufswahl mit auf den Weg. Umso wichtiger ist es, dass sie sich mit ihren Kindern austauschen und auch selbst wissen, welche Möglichkeiten dem Nachwuchs offen stehen. Aus der Arbeit mit unseren Stipendiaten wissen wir, wie wichtig eine gute Vorbereitung auf die Wahl eines Studienganges oder einer Ausbildung ist, da- mit Erwartungen auch erfüllt werden. Mit unserer Broschüre möchten wir eine Hilfestellung geben und zu Diskussionen in der Familie anregen“, so Dr. Ulrich Hinz, Bereichsleitung Schülerförderung bei der Stiftung der Deutschen Wirtschaft. Die Broschüre kann kostenlos per E-Mail an studien bestellt [email protected] werden und steht auf www.studienkompass.de/zu kunft zum Download bereit. Als gemeinsame Initiative der Accenture-Stiftung, der Deutsche Bank Stiftung und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft unterstützt der „Studienkompass“ mit vielen weiteren Partnern Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne akademische Erfahrung bei der Aufnahme eines Studiums. Der Grund: Besonders Jugendliche, deren Eltern nicht studiert haben, finden auffallend selten den Weg an die Hochschule. Ziel des Förderprogramms ist es deshalb, Hemmschwellen für die Aufnahme eines Studiums abzubauen und bei der Studienwahl zu beraten. „Studienkompass“-Partner sind die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die EWE AG, die Heinz Nixdorf Stiftung, die KarlSchlecht-Stiftung, der Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds, die Hans Hermann Voss-Stiftung, die aqtivator gemeinnützige GmbH, die Stiftung Rapsblüte, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Nordmetall-Stiftung, die Rational AG, die Roche Diagnostics GmbH, die Bürgerstiftung Braunschweig, die Rheinische Stiftung für Bildung, Wissenschaft und berufliche Integration, die Dr. Egon und Hildegard Diener-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, die Karin Schöpf Stiftung, die Unternehmensverbände im Lande Bremen und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Schirmherrin des Programms ist die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Professorin Dr. Johanna Wanka. ❑ Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.studienkompass.de. AUSBILDUNG 2015 Seite 31 Die Paten weisen den Weg Modellprojekt im Buxtehuder Unilever-Werk: Jeder Auszubildende hat einen eigenen Ansprechpartner Von Daniel Beneke Buxtehude. Normalerweise sind die sieben Ausbildungsplätze im Buxtehuder UnileverWerk spätestens bis Weihnachten besetzt. In diesem Jahr kam es anders: „Wir sind bestrebt, unsere Fachkräfte selbst auszubilden. Aber zum ersten Mal hatten wir noch im März zwei Ausbildungsplätze zu vergeben“, berichtet Susanne Loche aus der Personalabteilung des Chemieunternehmens. Dabei tut Unilever viel, um sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb zu profilieren und die jungen Nachwuchskräfte frühzeitig in das Unternehmen zu integrieren. Die Teilnahme an Ausbildungsmessen und besonderen Aktionen wie der „Nacht des Wissens“ oder „Nacht der Ausbildung“ soll bei jungen Menschen das Interesse für eine Ausbildung in dem Unternehmen wecken. In den letzten Jahren wurde es für Unilever immer schwerer, geeigneten Nachwuchs zu finden. Die Zahl der Bewerbungen und auch ihre Qualität gingen zurück. Vor zwei Jahren wurde deshalb das Modellprojekt „Ausbildungspaten“ aus der Taufe gehoben: Jeder neue Auszubildende erhält einen Paten aus den höheren Lehrjahren, der den Neueinsteiger vom Tag der Unterzeichnung des Ausbildungsvertrages bis in die ersten Wochen der Ausbildung begleitet. Die Auszubildenden sollen sich so frühzeitig mit dem Unternehmen identifizieren. „Die Zeit von den Bewerbungsgesprächen vor Weihnachten bis zum Start der Ausbildung im September ist lang. Wir möchten erreichen, dass sich die neuen Auszubildenden schon in dieser Zeit mit unserem Unternehmen vertraut machen können. Die Ausbildungspaten bieten einen Austausch auf Augen- Matthias Henseler ist angehender Mechatroniker und au- Kathleen Falcke ist bei Unilever in Buxtehude Auszubilßerdem Ausbildungspate. dende zur Chemielaborantin. höhe“, erklärt Susanne Loche. So soll auch verhindert werden, dass sich die jungen Leute kurzfristig für einen Ausbildungsplatz in einem anderen Unternehmen entscheiden. Bei einem Kennenlernabend werden die angehenden Auszubildenden und ihre Eltern eingeladen, in einem feierlichen Rahmen das Unternehmen kennenzulernen. Es gibt Führungen durch den Betrieb, und die Ausbilder stellen sich vor. „Auch die Eltern unserer Auszubildenden sollen wissen, was bei uns passiert. Wir möchten ihnen die Angst nehmen“, sagt Sabine Loche. „Meine Eltern kommen nicht aus der Industrie und haben sich gefreut, hier alles sehen zu können“, sagt Kathleen Falcke (21), Auszubildende zur Chemielaborantin. Die neuen Auszubildenden lernen an diesem Abend zum ersten Mal ihre Ausbildungspaten kennen. Fortan sind sie die Ansprechpartner für alle Fragen, die ihnen rund um Ausbildung und Betrieb unter den Nägeln brennen. „Für mich war es sehr schön, einen Ansprechpartner zu haben, der mich von Anfang an begleitet“, erzählt Hendrik Bethmann. Der 18-Jährige absolviert gerade seine Ausbildung zum Chemikanten und bekam als einer der ersten Auszubildenden einen Paten zur Seite gestellt. Am Tag der ärztlichen Untersuchung, die für die neuen Auszubildenden verpflichtend ist, organisieren die Paten ein gemeinsames Frühstück. „Die Ausbildungspaten und die neuen Auszubildenden sind dann unter sich. Das ermöglicht einen besseren Austausch“, sagt Matthias Henseler. Der angehende Mechatroniker hat sich bereit erklärt, Ausbildungspate zu werden. Das Modellprojekt ist in den Augen des 18-Jährigen „eine tolle Sache“. Bei den neuen Auszubildenden sorge die Möglichkeit des direkten Drahts zu einem Gleichaltrigen für „ein beruhigendes Gefühl“. Sein Kollege Timothy-Daniel Götz (19), Auszubildender zum Elektroniker für Betriebstechnik und ebenfalls Ausbildungspate, hält das Konzept seines Arbeitgebers für nachahmenswert: „Irgendwann machen das alle Unternehmen“, ist er sich sicher. Zum ersten Mal beteiligte sich Unilever in diesem Jahr auch an einem neu aufgelegten Projekt der Industrie- und Handelskammer. 18 Realschüler, die von ihren Lehrern auf Grund besonderer Be- gabungen in den naturwissenschaftlichen und technischen Fächern ausgewählt wurden, durften hinter die Kulissen des Unternehmens blicken. Eine Führung durch das Werk und Besuche in den einzelnen Abteilungen vermittelten den Jugendlichen einen Eindruck von den verschiedenen Berufsbildern und der gelebten Unternehmenskultur. Standort Buxtehude Unilever produziert seit 1972 in Buxtehude. Derzeit stellen rund 450 Mitarbeiter Duschgels, Cremes und Lotionen der Marken Axe und Dove her. Jedes Jahr vergibt das Chemieunternehmen hier sieben Ausbildungsplätze in den Berufen Chemikant, Chemielaborant, Elektroniker für Betriebstechnik und Mechatroniker. ❑ Informationen im Internet:www.unilever.de/careers/ Timothy-Daniel Götz möchte Elektroniker Zum ersten Mal im März noch freie Ausbildungsplätze: Hendrik Bethmann absolviert gerade seine werden und ist Ausbildungspate. Susanne Loche aus der Personalabteilung. Fotos: Beneke Ausbildung zum Chemikanten. Seite 32 AUSBILDUNG 2015 Mehr als eine bloße Holzkiste Holzmechaniker: Profis auch für spektakuläre Verpackungen – Steigender Welthandel sorgt für mehr Nachfrage Landkreis (r). Kaum etwas ist so schwierig wie die Entscheidung für den richtigen Beruf. Das gilt umso mehr, als man als junger Mensch nicht immer genau weiß, was für hochinteressante Jobs es eigentlich gibt. Einer davon ist der Holzmechaniker in der Packmittelbranche – mit spannender Ausbildung und guten Übernahmechancen. „Grundlage für diesen attraktiven Lehrberuf ist ein gewisses Maß an handwerklichen Fähigkeiten und eine bewusste Entscheidung für den natürlichen Werkstoff Holz. Liegt das vor, dann steht einer Lehre zum Holzmechaniker mit einem Fachrichtungsschwerpunkt im Bereich Holzpackmittel nichts mehr im Wege“, so Siegfried von Lauvenberg, Geschäftsführer des Bundesverbandes Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V. Was zunächst vielleicht „gewöhnlich“ erscheint, ist bei genauerer Betrachtung spektakulär: Lehrlinge zum Holzmechaniker der Fachrichtung „Bauelemente, Holzpackmittel und Rahmen“ entwickeln sich im Laufe der Ausbildung zu Profis Gute Perspektive: Ausbildung zum Holzmechaniker im HPE-Betrieb. in der Herstellung von Holzverpackungen und Paletten für Waren, die innerhalb Deutschlands, Europas oder in die ganze Welt verschickt werden. Bei einer einfachen, kleinen Transportkiste ist dabei noch lange nicht Schluss: Auch große Schiffsmotoren, imposante Flugzeugturbinen und riesige Filteranlagen für multinationale Industrieunternehmen müs- sen perfekt verpackt werden, damit sie – ohne Schaden zu nehmen – ihr Ziel erreichen. Holzmechaniker fertigen Holzkisten in fast allen denkbaren Größen, Paletten und Kabeltrommeln in Standardund Sondergrößen sowie Verpackungen für Exportprodukte, die per Lastwagen, Bahn, Schiff oder Flugzeug transportiert werden müssen. „Grund- Foto: HPE voraussetzungen für die dreijährige Lehre sind mindestens ein Hauptschulabschluss und technisches Verständnis. Weiß der angehende Lehrling dann noch mit Zahlen und Maßen umzugehen und arbeitet er gerne im Team, ist diese Ausbildung die richtige Wahl“, so von Lauvenberg. Die Nachwuchskräfte lernen an Maschinen und Anlagen den richtigen Umgang mit Holz. Dazu kommt die Arbeit mit Metallelementen und Kunststoffteilen, da jedes Transportgut unterschiedliche Anforderungen an die Konstruktion und die Stabilität der Verpackung stellt. Die praktische Ausbildung wird durch Unterricht an der Berufsschule ergänzt. „Aktuell werden außerdem die Ausbildungsinhalte noch enger an die heutigen Bedürfnisse der Branche angepasst“, so von Lauvenberg. Darüber hinaus bietet die Holzfachschule in Bad Wildungen einen überbetrieblichen Kurs für Auszubildende im dritten Lehrjahr an. In diesem werden die Kenntnisse und Fertigkeiten praxisorientiert vertieft. Zudem plant der HPE eine überregionalen Berufsschulklasse in NordrheinWestfalen, um die schulische Ausbildung noch besser an die Anforderungen anzupassen. „Der internationale Handel wird in den nächsten Jahren weiter stark zunehmen. Deshalb gilt der Aus- und Weiterbildung des Nachwuchses höchste Priorität“, erklärt der HPE-Geschäftsführer. ❑ Internet: www.hpe.de