MÜNCHEN 2

Transcrição

MÜNCHEN 2
Station
MÜNCHEN 2
KULTURELLE PER SPEK TIVEN
» Discuss the photo with
Station München: Informationen und
Aktivitäten
Ss: Fahren Sie gern mit der
U-Bahn? In welcher Stadt
sind Sie schon U-Bahn
gefahren? Was ist dort
anders? Was gefällt Ihnen
(nicht) am U-Bahn fahren?
N
EIN BERÜHMTER MÜNCHNER
Christian Morgenstern
Kulturnotiz
» You may wish to obtain
Getränkemarkt
VIDEO
München
STRUKTUREN
Über Vergangenes sprechen: Das Perfekt
Befehle, Wünsche, Anleitungen: Der Imperativ
LEK TÜRE
Oktoberfestbesuch (Eine Momentaufnahme
aus dem Jahre 1952)
Herbert Rosendorfer
München
or prepare the following
before beginning the
chapter: poetry collections
by Christian Morgenstern;
music by Richard Strauss;
art by Spitzweg, von Stuck,
Franz Marc, etc. (if students
do Activity 5); the film
Sophie Scholl (Marc Rothemund, 2005); and copies of
the recipe for Obatzer that
is given with Activity 24.
Good sources for movies
are www.amazon.de
and www.facets.org.
Arbeitsbuch:
pp. 00–00
Audioprogramm:
www.thomsonedu.com/german/stationen
■ U-Bahnstation Truder-
ing in München. In
München gibt es 92
U-Bahn-Stationen. An
jedem Werktag fahren
fast eine Million Fahrgäste mit der U-Bahn.
Bei 1,3 Millionen
Münchnern ist das ein
beachtlicher (remarkable) Prozentsatz
an U-Bahnfahrern.
Woran sieht man, dass
diese U-Bahnstation
in Deutschland ist?
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KULTURELLE PER SPEK TIVEN
» Activate prior knowledge
Station: München
about Munich: Waren Sie
schon mal in München?
Wie groß ist München?
Woran denken Sie, wenn Sie
München hören? Was wissen
Sie über das Oktoberfest?
Wie stellen Sie sich das Oktoberfest vor? Brainstorm with
Ss and make a list of terms
they associate with Munich.
Wenn man die Deutschen fragt, in welcher Stadt sie gerne leben
möchten, dann steht München immer ganz oben in der Statistik.
Die Hauptstadt von Bayern ist einer der beliebtesten Wohnorte in
Deutschland. Manche nennen München deshalb Deutschlands
„heimliche° Hauptstadt“. Aber München wird auch oft als „Weltstadt
mit Herz“ oder „Millionendorf“ bezeichnet; das klingt ein bisschen
nach einer Großstadt, die gleichzeitig dörflich° oder provinziell ist.
Und so treffen sich in dieser Stadt Tradition und modernes Leben,
Lederhosen und High-Tech. Die vielen internationalen Firmen, die
sich hier angesiedelt haben, haben München zu
einer Metropole im Süden gemacht. Und das
Bier, welches schon die Mönche° brauten, die
vor fast tausend Jahren hier lebten, ist nach wie
vor ein wichtiges Element der bayerischen und
Münchner Tradition. In den zahlreichen Brauereien, Biergärten, im weltberühmten Hofbräuhaus und natürlich auf dem Oktoberfest kann
man die Münchner Bierkultur am besten erleben. Auch sonst gibt es viele Freizeitmöglichkeiten in und um München. Die naheliegenden
Alpen und die vielen Seen im Umland laden
zum Schwimmen, Wandern und Skifahren ein.
» Discuss the implications
of the size of the Oktoberfest: Haben Sie gewusst, wie
groß das Oktoberfest ist?
Welche Probleme kann
es bei so großen Festen
geben? Kennen Sie andere
Städte, in denen es jedes
Jahr große Feste oder
Veranstaltungen gibt?
» Ask Ss what they know
about the dates and
events in the timeline.
Encourage them to follow
up on anything they find
interesting. For instance,
a S who is interested in
World War II might want
to learn more about
the failed assassination
of Hitler, or someone
interested in soccer might
research more about the
Weltmeisterschaft in 1974.
■ Wenn das Wetter gut ist, kann man über den
Dächern von München die Alpen sehen.
heimliche secret dörflich pastoral, villagelike
Mönche monks
Statistik
Einwohnerzahl:
Fläche:
Besucherzahl° auf dem
Oktoberfest 2004:
1,3 Millionen
310 km2
5,9 Mio (Rekord 1985: 7,1 Mio)
Besucherzahl number of visitors
Geschichte
1158
1504
1810
1935–1945
1939
1945
Gründung der Stadt
als kleine Siedlung von
Mönchen. München heißt
also „bei den Mönchen”.
München wird Hauptstadt des Herzogtums
(principality) Bayern.
Das erste Oktoberfest findet statt.
München ist „Hauptstadt
der Bewegung” (capital
of the Nazi movement).
Missglücktes Attentat
(failed assassination
attempt) auf Adolf Hitler
Die Amerikaner
besetzen München.
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Station: München
» The information for the
3
1 Fragen zur Station
Fragen zur Station questions
(except for the last one)
is found in the map, the
opening text, the statistics,
and the timeline. Other
text-specific comprehension questions include Wer
hat die Stadt gegründet?
Welche Landschaften gibt es
in der Nähe von München?
1. In welchem Bundesland liegt München? Welche Produkte kommen
aus dieser Region?
2. Wie alt ist München? Woher kommt der Name München?
3. Wo liegt München? Was liegt in der Nähe?
4. Wie viele Einwohner hat München? Wie groß ist die Fläche? Kennen
Sie eine Stadt die ungefähr so groß ist wie München?
5. Ist München Ihrer Meinung nach eine Großstadt? Warum (nicht)?
» Explain that when words
6. Warum nennen viele Leute München „die heimliche Hauptstadt“
Deutschlands?
end in a syllable –en (for
example, München), the
-e- drops out when adding
another e + consonant
combination such as
-er: Christian Morgenstern war Münchner.
7. In München kommen Tradition und modernes Leben zusammen.
Was bedeutet Tradition für Sie? Was bedeutet modernes Leben
für Sie?
EIN BERÜHMTER MÜNCHNER
Christian Morgenstern (1871–1914)
» Remind Ss that there
is no article in German
when talking about
someone’s profession or
nationality; e.g., Christian
Morgenstern war Dichter.
Christian Morgenstern wurde am 6. Mai 1871 in München geboren. Nach abgebrochenem Jurastudium° begann Morgenstern zu
schreiben. Zunächst schrieb er Literatur- und Theaterkritiken für
diverse Zeitungen und Zeitschriften°. 1905 veröffentlichte° er seine
erste Gedichtesammlung, Galgenlieder°, aus der auch das folgende
Gedicht stammt.
» Introduce Morgenstern
and read the poem with the
class. Discuss: Was gefällt
Ihnen an diesem Gedicht?
Ist es humoristisch oder
ernst, einfach oder komplex?
Ist es vielleicht sogar ein
bisschen kurios oder grotesk?
Other Morgenstern poems
include Das Aesthetische
Wiesel or Das Nasobem.
Das Wasser
Ohne Wort, ohne Wort
rinnt das Wasser immer fort;
andernfalls°, andernfalls
spräch’° es doch nichts andres als:
» Reciting poetry can
Bier und Brot, Lieb und Treu. –
und das wäre auch nicht neu.
Dieses zeigt, dieses zeigt,
daß das Wasser besser schweigt°.
also be an opportunity
to work on pronunciation in a playful way.
Christian Morgenstern
Jurastudium law school Zeitschriften magazines
veröffentlichte published Galgenlieder Gallows Songs
andernfalls otherwise spräch’ would speak schweigt is silent
1957
1972
1974
2002
2006
München hat eine
Million Einwohner.
Bei den Olympischen
Sommerspielen werden
neun Israelische Athleten
entführt (kidnapped).
Fußballweltmeisterschaft
in München: Deutschland
wird zum zweiten Mal
nach 1954 Weltmeister.
Eröffnung der Pinakothek
der Moderne (museum of
modern art and design)
Eröffnung der wiederaufgebauten
Synagoge Ohel Jakob
im Zentrum der Stadt
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4
Station zwei MÜNCHEN
» Have Ss match the
expressions and definitions.
They can work in pairs to
think of situations in which
these expressions can be
used and then write little
dialogues and act them out.
» Act. 3 Answers: 1-c,
2-b, 3-f, 4-e, 5-d, 6-a
2 Fragen zum Gedicht
1. Welches Wort beschreibt dieses Gedicht am besten: elegant, ernst
(serious), grotesk, humoristisch, kurios, melancholisch, modern?
2. Für wen schreibt Morgenstern Ihrer Meinung nach? Für Kinder, für
Erwachsene, für deprimierte (depressed) Menschen, für sich selbst?
3 Schweigen
Ein Verb wie schweigen hat nicht jede Sprache. Schweigen bedeutet
„nichts sagen, still sein“. Im Deutschen gibt es einige Redensarten, die
mit dem Schweigen zu tun haben. Können Sie für die folgenden Sprichwörter (proverbs) und Redensarten die passende Definition finden?
1. Reden ist Silber, Schweigen
ist Gold.
2. Der Kenner schweigt und
genießt (enjoys).
3. Dann ist Schweigen im
Walde.
4. das Schweigen brechen
5. jemanden zum Schweigen
bringen
6. sich in Schweigen hüllen
(envelop)
■ Die Pinakothek der Moderne wurde 2002
b. Wer eine Sache gut kennt,
muss nicht viel darüber
reden. Er genießt einfach nur.
c. Sprechen ist gut, aber still
sein ist besser.
d. Jemanden umbringen (kill),
weil man nicht will, dass er
die Wahrheit sagt.
e. Etwas, das lange ein
Geheimnis (secret) war,
endlich sagen.
f. Wenn etwas passiert, worauf
keiner mehr etwas sagen
kann oder will. Dann ist alles
still.
eröffnet und ist eines der wichtigsten
Museen für Moderne Kunst und Design.
» Act. 4 Answers: Egid
Quirin Asam (Maler, Baumeister); Lion Feuchtwanger
(Schriftsteller); Werner
Heisenberg (Physiker); Thomas Mann (Schriftsteller);
Franz Marc (Maler); Gabriele
Münter (Malerin); Sophie
Scholl (Widerstandskämpferin „Die Weiße Rose“);
Carl Spitzweg (Maler); Franz
von Lenbach (Maler); Franz
von Stuck (Maler); Frank
Wedekind (Schriftsteller)
a. so tun (to pretend), als wüsste
man nichts, weil man lieber
nichts sagen will
4 Andere berühmte Münchner
Suchen Sie Informationen über die folgenden Personen. Wer sind sie?
Was haben sie gemacht?
Egid Quirin Asam
Thomas Mann
Sophie Scholl
Franz von Stuck
Lion Feuchtwanger
Franz Marc
Carl Spitzweg
Frank Wedekind
Werner Heisenberg
Gabriele Münter
Franz von Lenbach
Filmtipp: Sophie Scholl von Marc Rothemund (2005)
Dieser Film erzählt von der Studentenbewegung „Die Weiße Rose“. Die
Münchner Studentin Sophie Scholl und ihr Bruder Hans haben durch
ihre Flugblattaktionen gegen die Nazis ihr Leben verloren.
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Station: München
5
» Web activities can
be done as homework
or in class if an Internet
connection is available.
Point Ss to particular
aspects of these or other
websites and ask Ss to find
specific information to be
discussed with the class.
Aufgaben im Internet
5
Suchbegriffe
Forschen Sie mit den folgenden Suchbegriffen im Internet. Links zu den
Webseiten finden Sie unter www.thomsonedu.com/german/stationen.
» Depending on students’
Stadt München
interests, expand on the
Suchbegriffe activity by
having Ss follow up on
Christian Morgenstern; other
famous people from Munich, such as Karl Spitzweg
(Maler), Lion Feuchtwanger
(Schriftsteller), Karl Orff
(Komponist), Franz Marc
(Maler), or Richard Strauss
(Komponist); places such as
the Englischer Garten, Viktualienmarkt, Lenbachhaus,
Pinakothek; or the statistics.
Internet activities should be
an invitation to explore; allow Ss to go from site to site
to find interesting information to share with the class.
1. Wie wird man auf der Webseite begrüßt?
2. Welche Veranstaltungen (events) sind ausgeschrieben?
3. Welche Filme laufen zur Zeit in München?
Hofbräuhaus München
4. Was steht auf dem Kalender im Hofbräuhaus?
5. Finden Sie die Webcam! Wie sieht es im Hofbräuhaus aus?
6. Suchen Sie Informationen über die Gründung der Brauerei. Wann ist
sie gebaut worden?
Münchner Oktoberfest
7. Suchen Sie die Wiesn Geschichte. Wie und wann hat das Oktoberfest
begonnen?
8. Wann findet das Oktoberfest statt? Wie lange dauert es?
9. Welche interessanten Fakten und Statistiken gibt es auf der Webseite?
Deutsches Museum
10. Wann wurde das Deutsche Museum gegründet (founded)?
11. Was gibt es dort zu sehen? Welche ständigen (permanent)
Ausstellungen interessieren Sie?
12. Welche Sonderausstellungen gibt es im Moment?
Die Pinakotheken
13. Wie viele Pinakotheken gibt es in München?
14. Was gibt es in der Pinakothek der Moderne?
» Activity 6 can be done
by comparing personal
experience or information
found on the web. Encourage Ss to find out what is
presented as “authentic”
at an Oktoberfest in
their region (or any other
Oktoberfest they can find
information about).
6
Oktoberfest
Suchen Sie Informationen über ein Oktoberfest in Ihrem Land oder in
Ihrer Region. Finden Sie heraus, was dort anders/genauso ist wie auf dem
Oktoberfest in München.
7
Richtig oder falsch?
Forschen Sie weiter in den Internet-Seiten aus Übung 5 und entscheiden
Sie, ob die folgenden Aussagen korrekt sind. Wenn sie falsch sind, korrigieren Sie sie.
1. In München begrüßt man sich oft mit Grüezi.
2. München liegt im Nordwesten von Deutschland.
3. Im Hofbräuhaus ist eine Webcam, auf der man die Bierhalle sehen kann.
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6
Station zwei MÜNCHEN
» Act. 7 Answers: 1. falsch
(Grüß Gott) 2. falsch (Süden)
3. richtig 4. falsch (1897)
5. falsch (Hochzeit Ludwig I)
6. falsch (September)
7. falsch (2 Wochen) 8. richtig
9. falsch (Technologie &
Wissenschaft) 10. richtig
» The local press websites
can be browsed at home or
in class if an Internet connection is available. Ask Ss
to describe the websites in
general or look for themes,
pictures, and general style
and presentation. Wie sind
die Farben? Wie sehen die
Fotos aus? Finden Sie die
Webseite attraktiv? modern?
kitschig? originell? Have
Ss compare how different
sources deal with the
same news or stories.
» Nachrichtenrunde activities can be done in groups,
in pairs, or individually.
After working together on
their research, Ss should
report to the class for
two minutes. As a simple
activity, Ss can each bring
one web-page image to
class, explain what it is,
where they found it, what
its visual aspects are, and
why they found it interesting. More advanced Ss
can focus on facts, stories,
and longer reports.
» The Fragen zum Nachdenken und Diskutieren are
more general questions for
discussion and speculation
based on the texts and the
online research. If these
questions are used for
short writing activities, Ss
can exchange essays for
peer review. Later, display
some examples on an
overhead projector with
the Ss’ names blacked out.
Point out strengths and
weaknesses in structure,
grammar, and style; correct
errors; and suggest better
ways to express ideas.
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4. Das Hofbräuhaus ist 1920 gebaut
worden.
5. Das erste Oktoberfest war eine
Geburtstagsfeier für König
Ludwig II.
6. Das Oktoberfest findet jedes
Jahr im Oktober statt.
7. Das Oktoberfest dauert einen
Monat.
8. Der Festplatz des Oktoberfests
heißt Theresienwiese.
9. Das Deutsche Museum ist ein
Uhrenmuseum.
10. Das Deutsche Museum ist auf
einer Insel im Fluss gebaut.
8
Lokale Presse
■ Im Münchner Biergarten
Gehen Sie zu den folgenden Webseiten im Internet. Links finden Sie unter
www.thomsonedu.com/german/stationen. Was sind die Schlagzeilen?
Wie wirken diese Zeitungen auf Sie? Wie sind Sprache und Präsentation –
einfach oder komplex, plakativ (striking) oder seriös, modern oder altmodisch? Was ist besonders interessant?
Münchner Abendzeitung
Münchner Merkur
Süddeutsche Zeitung
TZ
9
Nachrichtenrunde
Arbeiten Sie in Gruppen oder Paaren. Berichten Sie über einen Aspekt,
den Sie beim Surfen im Internet gefunden haben.
10
Fragen zum Nachdenken und Diskutieren
Bearbeiten Sie diese Fragen in Paaren oder kleinen Gruppen. Machen
Sie Notizen und geben Sie im Kurs einen kleinen Bericht. Bringen Sie die
Resultate Ihrer Internetsuche dabei ein.
1. Warum nennt man München ein „Millionendorf”? Kann eine Stadt
modern und provinziell zugleich (at the same time) sein?
2. Warum wollen so viele Deutsche in München wohnen? Was ist dort
so attraktiv? Was ist wirklich typisch oder einzigartig (unique)?
3. Gibt es Feste wie das Oktoberfest in Ihrem Land? Was ist dort
ähnlich? Was ist anders? Wie finden Sie das Oktoberfest?
4. Welche Vorurteile (preconceived notions) über München hatten Sie
vor dem Lesen und Forschen in diesem Kapitel? Sind sie korrekt oder
nicht?
Listen to this chapter’s audio segments on www.thomsonedu.com/german/stationen.
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Über Vergangenes sprechen: Das Perfekt
7
Über Vergangenes sprechen:
Das Perfekt
The present perfect tense (das Perfekt) is the conversational way to
speak (and write) about past events in German.1
» You may wish to point
Auxiliary
Past Participle
Examples
Weak
Verbs
haben
sein
ge + stem + (e)t
Auf dem Oktoberfest 1948 hat
Peter Mathes zum ersten Mal
seinen Flohzirkus gezeigt.
In den letzten Jahren sind
viele Millionen Touristen nach
München gereist.
Strong
Verbs
haben
sein
ge + stem (often
changed) + en
Für die Münchner ist
München schon immer
die heimliche Hauptstadt
Deutschlands gewesen.
Während des Oktoberfests
2004 haben die Besucher
nicht nur Bier, sondern auch
ungefähr 36.000 Liter Wein
getrunken.
Mixed
Verbs
haben
sein
ge + stem (often
changed) + (e)t
Die Mönche haben das Bier
nach München gebracht.
Viele Besucher haben nicht
gewusst, dass es auf dem
Oktoberfest einen Flohzirkus
gibt.
• Word order: In a statement, the auxiliary follows either the subject or some other word or phrase that begins the sentence. The
past participle stands at the end of the sentence.
out that most mixed verbs
take the auxiliary haben.
Rennen, however, takes sein.
Christian Morgenstern hat viele Gedichte geschrieben.
Später sind wir zum Oktoberfest gegangen.
• Auxiliaries: Haben is the auxiliary for most verbs. Sein is used
for intransitive verbs2 that indicate movement from one place to
another or a change of condition. It is also used for the verbs sein
and bleiben.
1
2
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The other tense used in German to refer to events and actions in the past is the simple past
(das Imperfekt), which is most commonly used in written narratives. The simple past will be
presented in Station 3, the next chapter.
verbs without objects, such as gehen
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8
Station zwei MÜNCHEN
» Ss will encounter re-
• Past participle endings: Infinitive stems of weak and mixed verbs
that end in -t or a consonant cluster (for example, -rt, -nd, -gn)
add an -e- before the past participle ending.
gional differences in the use
of the Perfekt and the Imperfekt in the Wo sagt man
was? feature in this chapter.
The Imperfekt is introduced
actively in Station 3.
arbeit-en ® gearbeit-et
Viele Menschen haben schon
Monate vor der Eröffnung am Aufbau
der Oktoberfestzelte gearbeitet.
• Separable and inseparable prefixes: Verbs with separable prefixes
insert -ge- between the separable prefix and the stem. Verbs with
inseparable prefixes do not add -ge-.
ansiedeln ® angesiedelt
In München haben sich viele Firmen
angesiedelt.
But: besuchen ® besucht
Im Jahr 2000 haben fast sechs
Millionen Menschen das Oktoberfest
besucht.
veröffentlichen ® veröffentlicht
Note: The Appendix includes a comprehensive
list of the most commonly used strong and
mixed verbs and their
past participles.
» Ss should work in pairs or
small groups and be given
several minutes to complete the exercise before
the answers are elicited.
» Act. 11 Answers in order:
5: hat, hat 1: ist 7: hat,
ist 2: sind 6: sind, haben
4: haben, ist 3: ist
1905 hat Christian Morgenstern
seine erste Gedichtsammlung
veröffentlicht.
• -ieren: Verbs ending in -ieren are weak and, in addition, do not
take a ge- prefix. Während des Oktoberfests 2003 haben die Besucher 56.036 Brathähnchen konsumiert.
11 Der erste Tag in München
Ergänzen Sie mit Ihrem Partner / Ihrer Partnerin die Lücken mit der richtigen, konjugierten Form von haben oder sein und bringen Sie dann die
Sätze in die richtige Reihenfolge, um die Geschichte zu erzählen.
Nachmittags
die Gruppe einen Bummel (stroll) durch die
Innenstadt gemacht und anschließend
die Professorin
ihren Studierenden die Pinakothek der Moderne gezeigt, eines
der beliebtesten Museen Europas.
1 Letzten Sommer
eine amerikanische Professorin mit einer
Gruppe Studierenden nach München geflogen.
Die Professorin allerdings wollte lieber ihre Ruhe haben. Sie
in einem gemütlichen italienischen Lokal Abend gegessen
und
danach zurück ins Hotel gegangen.
Um 8 Uhr morgens
angekommen.
sie am Flughafen „Franz-Josef Strauß“
Abends
die meisten Studierenden in den Biergarten am
Chinesischen Turm gegangen, wo sie eine richtige bayerische
Brotzeit (Bavarian meal) gegessen
.
Im Hotel
alle erst mal ein paar Stunden geschlafen, weil
der Flug ziemlich lange gewesen
.
Dann
die Gruppe mit der S-Bahn direkt vom Terminal in
die Innenstadt gefahren.
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Über Vergangenes sprechen: Das Perfekt
» Ss should work in pairs or
small groups. Guessing for
participles may be encouraged and even turned
into a little competition.
9
12 Stadtführung durch München
Ergänzen Sie mit Ihrem Partner / Ihrer Partnerin die Lücken mit dem
richtigen Partizip des passenden Verbs aus den Listen.
ankommen – begrüßen – besuchen – essen – gehen – sehen – sein –
treffen – trinken – wandern
» Act. 12 Answers: 1. getroffen 2. angekommen
3. begrüßt 4. gegangen
5. gesehen 6. gegessen
7. getrunken 8. gewandert
9. besucht 10. gewesen
Am nächsten Tag hat sich die Gruppe schon am frühen Morgen zu
1. Kurz darauf
einer Stadtführung (guided tour) am Marienplatz
2
ist auch der Stadtführer
und hat die Gruppe mit einem typisch
3. Dann sind die Studierenden
Münchnerischen „Grüß Gott„
4
südlich zum Viktualienmarkt
, wo sie viele Marktstände mit Obst,
5
Gemüse, Fleisch, Brot und – schon wieder! – einen Biergarten
6
7
haben. Doch diesmal haben sie nichts
oder
, sondern
8. Während des restlichen
sind weiter in Richtung Peterskirsche
9 und am
Vormittags hat die Gruppe noch viele berühmte Plätze
10.
Ende sind Alle ziemlich erschöpft
» Act. 13 Answers: 1. bin . . .
gekommen 2. habe . . .
studiert 3. habe . . . komponiert 4. hat . . . gebracht
5. bin . . . zurückgetreten
6. habe . . . gearbeitet 7. bin
. . . gestorben. / Der Komponist heißt Richard Strauss.
13 Noch ein berühmter Münchner
Vervollständigen Sie die Biographie dieses bekannten Münchner Komponisten im Perfekt. Können Sie herausfinden, wie er heißt?
arbeiten – bringen – kommen – komponieren – sterben – studieren –
zurücktreten
■ Wer ist dieser berühmte Münchner Komponist,
der von 1864–1949 gelebt hat?
» You may want to bring in
a listening sample of Also
Sprach Zarathustra, Don
Juan, or some other Richard
Strauss composition and
discuss it with your Ss. Try
to establish connections
with Ss’ other academic
interests. Activity 13 could
also be expanded by having
Ss bring in additional “autobiographies” of famous
people whose identities
have to be guessed.
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Ich bin 1864 in München auf die Welt gekommen 1. 1882
ich Philosophie, Kunstgeschichte und Ästhetik an der Münchner
2. Auf einer Reise nach Ägypten
Universität
ich meine
3
erste Oper
, danach die Vertonungen (compositions) „Till
Eulenspiegel“ und „Also sprach Zarathustra“. 1911
Max Reinhard
meine musikalische Komödie „Der Rosenkavalier” zum ersten Mal auf
4. 1917 habe ich mit anderen die Salzburger Festspiele
die Bühne
gegründet. Wegen meiner Zusammenarbeit mit dem jüdischen Autor
Stefan Zweig
ich 1934 von meinem Posten als Präsident der
5, seitdem
Reichsmusikkammer
ich als Dirigent (conductor)
6
in Bayreuth
. 1949
ich in Garmisch-Partenkirchen (südlich
7.
von München)
Jetzt können Sie vielleicht Ihre eigene kleine Kurzbiographie erzählen.
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10
Station zwei MÜNCHEN
» Prepare Ss for the
topic of the Kulturnotiz
by asking the Fragen zum
Thema questions. Have Ss
talk about their personal
preferences by adding other
questions, such as Was
haben Sie heute morgen zum
Frühstück getrunken? Was
ist Ihr Lieblingsgetränk?
Kulturnotiz
14 Fragen zum Thema
1. Nennen Sie ein paar Getränke. Was trinken Sie am liebsten?
2. Was trinken Sie zum Frühstück? Was trinken Sie tagsüber (during the
day) oder abends?
3. Was trinken Sie gern im Restaurant oder auf Partys?
4. Wie viel kostet ein Glas Ihres Lieblingsgetränks im Restaurant?
5. Welche Getränke trinkt man mit Eis?
6. Wenn Sie Wasser trinken: Kaufen Sie Wasser in Flaschen oder trinken
Sie Leitungswasser (tap water)? Filtern Sie das Leitungswasser?
7. Trinken Sie manchmal auch Mineralwasser mit Kohlensäure
(carbonation)?
Getränkemarkt
■ Im Getränkemarkt
Das Bier ist in deutschen Restaurants meistens eines der billigsten
Getränke auf der Speisekarte. Es gibt sogar ein Gesetz°, das verlangt,
dass mindestens ein Getränk billiger sein muss als Bier, denn Leitungswasser umsonst° gibt es in deutschen Restaurants nicht. Wenn man in
Deutschland im Restaurant „Wasser“ bestellt, bringt der Kellner ein
Mineralwasser. Ohne Eis. Die Idee, Leitungswasser zu trinken, ist den
Deutschen fremd°. Diese Aversion gegen Leitungswasser ist vielleicht nicht ohne Grund.
Zum Beispiel ist das Wasser in München so
hart (es hat so viel Kalk), dass Waschmaschinen
oder Geschirrspülmaschinen leicht „verkalken“°
und dadurch kaputt gehen. Man muss ein spezielles Salz ins Wasser geben, das das Wasser
„weich“ macht. In Töpfen und Teekesseln wird
der Boden weiss vom Kalk und man muss sie immer wieder mit Zitronensäure oder Essig° „entkalken“°.
Obwohl Kalk für die Gesundheit nicht
schädlich° ist, halten die meisten Deutschen ihr
Leitungswasser für sehr ungesund. Sie vertrauen
auf die positiven Effekte des natürlichen Mineralwassers auf die Gesundheit. Natürliche Mineralquellen gibt es sehr viele in Deutschland
und deshalb gibt es zahlreiche Mineralwasserprodukte. Es gibt „stilles“
Wasser (ohne Kohlensäure) und den sogenannten Sprudel (mit Kohlensäure), aber auch das sogenannte sanfte Mineralwasser (mit nur wenig
Kohlensäure).
Man kauft das Mineralwasser, genau wie alle anderen Getränke,
meistens im Getränkemarkt. Besonders in Großstädten spielen die
Gesetz law umsonst free fremd foreign „verkalken“ build up calcium
Essig vinegar „entkalken“ remove calcium build-up schädlich harmful
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Kulturnotiz
11
Getränkemärkte eine wichtige Rolle. Man kauft Mineralwasser, Bier,
Limo und andere Getränke im Kasten. Für den Kasten, Flaschen und
Dosen° bezahlt man Pfand°; wenn sie leer sind, bringt man das Leergut°
zum Getränkemarkt zurück und man bekommt das Pfand wieder.
In einer Stadt wie München sind die Getränkemärkte ein Teil des
Alltags. Wer die Kästen nicht in seine Wohnung schleppen will, der
kann sich die Getränke auch liefern lassen°. Oft kann man im Getränkemarkt auch Zigaretten, Süßigkeiten oder Lottoscheine kaufen, oder ein
wenig Klatsch° aus dem Viertel° hören.
Dosen cans Pfand deposit Leergut empty containers
delivered Klatsch gossip Viertel neighborhood
liefern . . . have
15 Fragen zum Text
1. Welche Getränke sind in deutschen Restaurants besonders billig?
2. Was wird einem serviert, wenn man in Deutschland Wasser bestellt?
3. Warum trinken die Deutschen nicht gern Leitungswasser?
4. Was bedeutet entkalken?
5. Wo kaufen die Deutschen meistens ihre Getränke?
6. Wie funktionert das Pfandflaschensystem?
7. Was kann man sonst noch alles im Getränkemarkt kaufen?
8. Was machen Sie mit leeren Flaschen und Dosen? Recyceln Sie Glas,
Plastik und Aluminium?
» Wo sagt man was?
Answers: ist . . . gegangen,
sind . . . gekommen, habe
. . . verkauft, haben . . .
ausgeliefert, war or ist . . .
gewesen, ist geworden, hat
. . . aufgehört, sind . . . gekommen, erklärt habe, habe . . .
gemacht, bin . . . gegangen
» Have Ss work on this
activity in pairs and then
report their versions orally
in class, or correct them
together by having Ss
write sentences on the
board or on an overhead.
» The imperfect tense
is taught actively in
Station 3 Heidelberg.
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Wo sagt man was? – Die Vergangenheit erzählen
Im süddeutschen Sprachraum ist seit der Zeit des Frühneuhochdeutschen
(early High German) (1450–1650) in der Umgangssprache (colloquial German) das Imperfekt kaum mehr zu finden. Mit der Ausnahme von sein
verwendet man im Süden fast nur das Perfekt, um über die Vergangenheit zu sprechen. Im Norden Deutschlands hingegen benutzt man in der
gesprochenen Sprache, vor allem bei Erzählungen, öfter das Imperfekt.
Von Hamburg nach München. Sie lesen, was ein Getränkemarktbesitzer aus dem Norden über seinen Alltag erzählt. Wie würde das ein
süddeutscher Getränkemarktbesitzer sagen?
Aus dem Norden: Gestern ging es bei mir wieder drunter und drüber.
Ganz früh am Morgen schon kamen die ersten Kunden. Ich verkaufte
insgesamt über 100 Kästen Mineralwasser und 200 Kästen Bier. Während
der Mittagspause lieferten wir Getränke aus, das war eine ziemliche
Schlepperei. Am Nachmittag wurde es zwar etwas ruhiger, aber die alte
Frau Hansen von nebenan hörte mal wieder nicht mit dem Quasseln
auf. Und dann kamen noch ein paar Amerikaner, denen ich erstmal das
Pfandflaschensystem erklärte. Um 19 Uhr machte ich dann schließlich
Feierabend und ging nach Hause.
Aus dem Süden: Gestern ist es bei mir wieder drunter und drüber
gegangen . . .
3/9/07 3:42:50 PM
12
Station zwei MÜNCHEN
VIDEOBLOG: MÜNCHEN
Vor dem Sehen
A Fragen über Fragen
In seinem Vlog erzählt Stefan von seine Biographie und über München.
Formulieren Sie gemeinsam mit einem Partner / einer Partnerin jeweils
drei Fragen, die Sie an Stefan haben.
FRAGEN ZUR BIOGRAPHIE
FRAGEN ZU MÜNCHEN
1.
1.
2.
2.
3.
3.
Beim Sehen
ò „Wegen dem südlichen Flair be-
zeichnet man München auch als
die nördlichste Stadt Italiens.“
B Themen und Orte
Kreuzen Sie an, über welche Themen und Orte Stefan spricht.
❑ Schule
❑ Kindergarten
❑ Beruf
❑ Familie
❑ Freizeit
❑ Sport
» Have Ss read over any
Beim Sehen activity first,
before they watch the
video (or the pertinent
segment of it).
» Activity B can be done
during the first viewing.
For the second viewing,
show the video in the
segments corresponding to
the activities below. Stefan
does not talk about: Kindergarten, Familie, Literatur,
Starnberger See, Deutsches
Museum, Pinakothek.
» Act. C Answers: 1 bin,
2 geboren, 3 bin,
4 gegangen, 5 bin,
6 gegangen, 7 hab’,
8 gemacht, 9 bin, 10 hab’,
11 gemacht, 12 gemacht,
13 weis, 14 hingehen
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C
❑ Literatur
❑ Biergarten
❑ Starnberger See
❑ Englischer Garten
❑ Oktoberfest
❑ Autoindustrie
❑ Brauereien
❑ Deutsches Museum
❑ High-Tech Standort
❑ Glockenspiel
❑ Pinakothek
❑ Viktualienmarkt
Autobiografisches
Ergänzen Sie die Lücken mit den Wörtern, die Sie hören.
1 hier
2, in München, und ich
3 hier auf die
„Ich
4
5
Grundschule
, erstmal. Und danach
ich aufs Gymnasium
6, aufs Michaeligymnasium, und
7 dort mein Abitur
8. Ähm, danach
9 ich . . . äh . . .
10 ich Zivildienst
11, das ist ein Dienst anstelle von Militärdienst, statt Wehrdienst
12 beim Roten Kreuz, in
(mandatory military service), den hab’ ich
13 nicht,
München, und würde jetzt gerne Medizin studieren und
14.“
ob das in München geht, aber würd’ auch gern woanders
3/9/07 3:42:50 PM
Videoblog: München
» Act. D Answers: Fußball
spielen, schwimmen,
klettern, snowboarden,
Schlitten fahren
D Sport
Stefan erzählt, dass er in seiner Freizeit gerne Sport treibt. Welche fünf
Sportarten nennt er?
1.
» Act. E Answers: Biergarten: kühles Bier, warm,
Weißwurst, süßer Senf, Essen
selber mitbringen, Ein-Liter
Krüge; Englischer Garten:
Fluss, junge Leute treffen
sich, in der Sonne liegen,
lesen, Ball spielen, mit dem
Hund Frisbee spielen
» Act. F Answers: 1 Marienplatz 2 Glockenspiel 3 Altes
Rathaus 4 Viktualienmarkt 5 Hofbräuhaus
13
E
2.
3.
4.
5.
Biergarten und Englischer Garten
Wie beschreibt Stefan den typischen Münchner Biergarten und den
Englischen Garten? Arbeiten Sie mit einem Partner / einer Partnerin und
notieren Sie Stichwörter für beide Bereiche.
F
IM BIERGARTEN
IM ENGLISCHEN GARTEN
Breze essen
große Parklandschaft
Stadtrundgang
Numerieren Sie, welche Reihenfolge Stefan für einen Stadtrundgang
vorschlägt.
Viktualienmarkt
Hofbräuhaus
1
Marienplatz
Altes Rathaus
Glockenspiel
Nach dem Sehen
G
Reflexionen
Schauen Sie jetzt nochmal auf die Fragen, die Sie vor dem Video formuliert haben. Sind sie beantwortet? Was haben Sie Neues erfahren?
Worüber möchten Sie noch mehr wissen?
H
Autobiografisches
Machen Sie Ihr eigenes VBlog oder schreiben Sie eine E-Mail an einen
Partner / eine Partnerin, in dem Sie ihm Ihre eigene Biographie erzählen.
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3/9/07 3:43:01 PM
14
Station zwei MÜNCHEN
Wortschatz
ansiedeln (siedelt an, siedelte
an, hat angesiedelt) to settle,
colonize
die Bedienung, -en service;
waiter/waitress
beliebt popular
bestellen (hat bestellt) to order
bezahlen (hat bezahlt) to pay for
bezeichnen (hat bezeichnet) to
call, refer to as
das Bier, -e beer
der Biergarten, -̈ Ubeer garden
billig inexpensive, cheap;
cheaply
die Dose, -n can
das Eis ice
fast almost
die Flasche, -n bottle
die Freizeitmöglichkeit, -en
recreational activity
fremd foreign
ganz quite; entirely
das Gedicht, -e poem
die Gesundheit health
das Getränk, -e beverage
der Getränkemarkt, -̈ e beverage
store
das Glas, -̈ er glass
die Großstadt, -̈ e large city
heimlich secret; secretly, in secret
der Kasten, -̈ crate
der Kellner, - / die Kellnerin, -nen
waiter/waitress
der Klatsch gossip
die Kohlensäure, -n carbonation
08801_SP2.indd 14
leer empty
das Leergut empty bottles
das Leitungswasser tap water
das Lieblingsgetränk, –e favorite
beverage
sich liefern lassen (lässt liefern,
ließ liefern, hat liefern lassen)
to have (s.th.) delivered
meistens mostly, more often
than not; for the most part
mindestens at least
das Mineralwasser mineral water
das Pfand, -̈ er deposit
das Pfandflaschensystem, -e
deposit bottle system
recyceln (hat recycelt) to recycle
der Saft, -̈ e juice
sanft soft, gentle; softly, gently
schädlich harmful, detrimental
schweigen (schwieg, hat geschwiegen) to be silent, to say
nothing
sonst otherwise
die Speisekarte, -n menu
teuer expensive
sich treffen (trifft, traf, hat getroffen) to meet
trinken (trank, getrunken) to
drink
das Trinkgeld tip (for service)
umsonst free, at no cost
voll full
das Vorurteil –e prejudice
zahlreich numerous
3/9/07 3:43:07 PM
Wortschatz
» Remind Ss that tips in
Germany are only small
amounts that allow the
customer to “round up” the
bill to an even amount or
add a few Euros. Discuss the
Trinkgeld issue by asking
Wie viel Trinkgeld gibt man
in Ihrem Land? Warum
bekommen die Kellner in
Deutschland so wenig?
» Have Ss work in pairs
or groups to complete the
Wortschatzübungen.
15
Trinkgeld
Warum heißt das kleine Extra für die Kellnerin oder den Kellner
Trinkgeld? Es war ursprünglich (originally) so gedacht, dass die Kellnerin
oder der Kellner sich damit etwas zu trinken kaufen sollten. Das erklärt,
warum man in Deutschland meistens nur den Betrag (amount) aufrundet und dann sagt Der Rest ist für Sie. (You can keep the rest.) Man sagt
Stimmt so! (We’re even. You don’t need to give me any change.), wenn man
ein paar Euro dazu gibt. Man spricht also mit der Bedienung über das
Trinkgeld und lässt es nicht einfach beim Gehen auf dem Tisch liegen.
Wie geben Sie Trinkgeld? Warum? Was halten Sie von den
deutschen Trinkgeld-Gewohnheiten (habits)?
WORTSCHATZÜBUNGEN
» Act. 16 Answers: 1-b,
2-a, 3-d, 4-c, 5-e
16 Definitionen
Finden Sie die richtigen Begriffe für die folgenden Definitionen.
1.
bringt im Restaurant das
Essen und die Getränke.
a. Im Getränkemarkt
2.
kauft man Getränke in
Pfandflaschen und Kästen; man
bringt die leeren Flaschen und
Kästen zurück.
c. Trinkgeld
3.
b. Die Bedienung
d. Im Biergarten
e. Das Pfand
kann man im Freien sitzen
und Bier trinken; man darf auch oft
sein eigenes Essen mitbringen.
4. Das Extra für den Kellner oder die
.
Kellnerin nennt man
5.
» Act. 17 Answers:
1. Getränke 2. Leitungswasser, schädlich 3. Mineralwasser 4. billiger 5. umsonst
6. Kohlensäure 7. Leergut
ist das Geld für die leeren
Flaschen und Kästen.
17 Deutsche Trinkgewohnheiten (drinking habits)
Ergänzen Sie die Sätze!
1. Die meisten Leute in Deutschland kaufen ihre
Getränkemarkt.
2. Die Deutschen trinken nicht gern
für die Gesundheit.
im
, denn sie glauben es ist
3. Wenn man im Restaurant in Deutschland Wasser bestellt, bekommt
.
man
4. Mindestens ein Getränk in deutschen Restaurants muss
als Bier.
08801_SP2.indd 15
sein
3/9/07 3:43:07 PM
16
Station zwei MÜNCHEN
5. In deutschen Restaurants gibt es kein Leitungswasser
6. Sprudel ist Mineralwasser mit
.
.
7. Die leeren Flaschen und Kästen nennt man
.
18 Das Pfandflaschensystem
Ein Tourist in München möchte wissen, wie das deutsche Pfandflaschensystem funktioniert. Erklären Sie es ihm. Verwenden Sie dabei die
folgenden Wörter.
bezahlen – Dosen – Flaschen – Getränke – Getränkemarkt – Glas –
Kästen – kaufen – leer – Leergut – Pfand – Pfandflaschensystem –
zahlreich
19 Was ist passiert?
Beschreiben Sie die Situation im Bild. Erzählen Sie, wie es zu dieser Szene
gekommen ist. Beginnen Sie mit Ein Amerikaner ist in ein deutsches
Restaurant gegangen und . . . Spielen Sie die Szene. Verwenden Sie
dabei die folgenden Wörter.
bestellen – billig – Eis – Flasche – ganz - Getränk – Glas – Kellner/
Kellnerin – Kohlensäure – Leitungswasser – Mineralwasser –
schweigen – sonst – Speisekarte – trinken – umsonst
» Have Ss act out their
dialogues. Encourage them
to be creative and add
comical aspects if they like.
» To prepare for Activity
20, brainstorm as a class
about cultural differences
related to restaurant visits:
seating yourself, rounding
up the amount of a bill as
a tip (resulting in a very
small tip), sharing a table
with strangers, no ice in
sodas. Then ask Ss to act
out different but similar
culture-clash restaurant
scenes in pairs or groups.
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20 Missverständnisse (Misunderstandings)
Welche anderen Missverständnisse kann es sonst noch im Restaurant geben? Denken Sie an die folgenden Aspekte. Arbeiten Sie in Paaren oder
Gruppen und denken Sie sich Szenen dazu aus.
• Es gibt keine Hostess in deutschen Restaurants. Setzen Sie sich
einfach an einen Tisch?
• Ein amerikanischer Gast will dem Kellner ein Trinkgeld geben.
• Eine Amerikanerin sitzt allein am Tisch im Biergarten. Ein Mann und
seine Freundin sagen, „Ist hier noch frei?“
3/9/07 3:43:07 PM
Befehle, Wünsche, Anleitungen: Der Imperativ
17
Befehle, Wünsche, Anleitungen:
Der Imperativ
• The imperative (der Imperativ) is a set of verb forms used
to express commands, requests, warnings, suggestions, and
instructions.
• There are four forms:
the singular informal (du)
Geh(e) nach München!
the plural informal (ihr)
Geht nach München!
the singular and plural formal (Sie)
Gehen Sie nach München!
the first person plural (wir),
equivalent to the English let’s . . .
Gehen wir nach München!
Except for the du-imperative, the forms are identical to the corresponding forms of regular present tense verbs (ihr geht, Sie
gehen, wir gehen). The du-imperative is formed from the present
tense stem, sometimes with an optional -e ending (gehe), which
is often omitted in colloquial German (geh). The e is usually
not omitted for those verbs that add -e in the second- and thirdperson singular forms (arbeite!)
• If the imperative is negative, the word nicht follows the imperative form of the verb.
Geht nicht nach München!
• The verb is the first element in the imperative. Du- and ihrimperatives are expressed without the subject, whereas Sie- and
wir-imperatives put the subject after the verb.
Komm(e) her!
Bringt eure Freunde mit nach München!
Reisen Sie nach München!
Fahren wir nach München!
• With the exception of werden, verbs that change their stem vowel
from e to i or e to ie also change in the du-imperative.
Iss nicht so viel im Hofbräuhaus!
Lies doch mal ein Gedicht von Morgenstern!
But:
» Tell Ss that in Stationen
4 and 7 they will study
the use of modal verbs
and subjunctive II as
other polite alternatives
for the imperative.
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Werd(e) doch nicht gleich sauer, wenn ich dir diese Sachen sage!
• Often, the use of an imperative can be perceived as impolitely
direct or even rude. In these instances, bitte can be inserted to
soften the command.
Zeigen Sie mir bitte den Stadtplan von München!
Sprich doch bitte nicht so viel!
3/9/07 3:43:09 PM
18
Station zwei MÜNCHEN
• On signs, in public announcements, and in instructions, directives (especially negative ones) are often expressed in an impersonal tone by just using an infinitive.
Bitte nicht rauchen!
» Act. 21 Answers:
1. Fahren Sie doch mal
auf den Olympiaturm!
2. Wandern Sie doch mal
durch den Englischen
Garten! 3. Bummeln Sie
doch mal durch die Kaufinger
Straße! 4. Gehen Sie doch
mal in den AugustinerBiergarten! 5. Essen Sie
doch mal auf dem Viktualienmarkt Brotzeit!
6. Besichtigen Sie doch mal
Schloss Nymphenburg!
7. Sehen Sie sich doch mal
die Pinakothek der
Moderne an!
21 Besuchertipps für München
Gestalten Sie mit Ihrem Partner / Ihrer Partnerin kleine Minidialoge,
in denen Sie einem imaginären Besucher Tipps für den Aufenthalt in
München geben. Benutzen Sie dabei Imperative in der Sie-Form.
das Deutsche Museum besuchen g
BESUCHER:
Was kann ich in München machen?
SIE:
Besuchen Sie doch mal das Deutsche Museum.
BESUCHER:
Eine prima Idee! (oder Ins Museum? Also, ich weiß
nicht. Haben Sie noch einen anderen Vorschlag?)
1. auf den Olympiaturm fahren
2. durch den Englischen Garten wandern
3. durch die Kaufinger Straße bummeln
4. in den Augustiner-Biergarten gehen
5. auf dem Viktualienmarkt Brotzeit essen
6. Schloss Nymphenburg besichtigen
7. sich die Pinakothek der Moderne ansehen
» Act. 22 Answers may
vary but could include:
1. Sing nicht so laut! / Sing
nicht so falsch! 2. Steht nicht
jeden Tag so spät auf!
3. Sieh dir unbe-dingt
die Alte Pinakothek an!
4. Quatscht nicht ständig
während der Stadtführung!
5. Sei zu den anderen Studierenden etwas freundlicher! 6. Bleibt nicht jeden
Abend ewig in der Disko!
7. Fahr nicht mit dem Skateboard in der Fußgängerzone!
8. Sprecht mehr Deutsch!
» If you wish to have pairs
work on this exercise,
suggest that the second
student respond to the
professor. For example:
Professorin: Sing nicht so
falsch! Christian: Tut mir leid.
Ich kann nicht gut singen
aber ich singe so gern.
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22 Verhaltensregeln für den Besuch in München
Nach der Ankunft in München gibt die Professorin ihren Studierenden
noch ein paar Tipps, was sie in München machen und nicht machen
sollen. Auf dieser Reise spricht sie mit den Studierenden in den du- und
ihr-Formen. Spielen Sie die Rolle der Professorin und formulieren Sie
Imperative.
Lee und Suin rauchen im Hotelzimmer. g
Raucht nicht im Hotelzimmer! (oder Geht raus zum Rauchen!)
1. Christian singt immer laut und falsch mit seinem iPod®.
2. Julie und Chantelle stehen jeden Tag so spät auf.
3. Rob will sich unbedingt die Alte Pinakothek ansehen.
4. Dayton und Katra quatschen während der Stadtführung ständig.
5. Sabrina ist zu den anderen Studierenden ziemlich unfreundlich.
6. David und Sarah bleiben jeden Abend ewig in der Disko.
7. Mike fährt mit dem Skateboard in der Fußgängerzone.
8. Alle sprechen nicht genug Deutsch.
3/9/07 3:43:09 PM
Befehle, Wünsche, Anleitungen: Der Imperativ
19
23 Verbote und Gebote in München!
Wo sieht man diese Verbote und Gebote (commands)? Finden Sie mit
Ihrem Partner / Ihrer Partnerin den passenden Kontext für die Phrasen
aus dem Kasten!
im Hofgarten g
Den Rasen nicht betreten!
Nicht Baden!
n!
Fenster lehne
Nicht aus dem
Während der Vorstellung
Handys ausmachen!
bitte
zurÜckbleiben
!
Die Gemälde nicht berühren!
Den
Rasen
treten!
e
b
t
h
c
i
n
» Answers: 1. Den Rasen
nicht betreten! 2. Nicht aus
dem Fenster lehnen! 3. Bitte
zurückbleiben! 4. Die
Gemälde nicht berühren!
5. Die Tiere nicht füttern! 6. Nicht baden!
7. Während der
Vorstellung Handys
ausmachen!
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DIE TIERE
NICHT
FÜTTERN!
1. im Hofgarten
2. in der Münchner Straßenbahn
3. in der Münchner U-Bahn vor der Abfahrt
4. in der Neuen Pinakothek
5. im Tierpark Hellabrunn
6. am Kleinhesseloher See
7. im Prinzregententheater
3/9/07 3:43:10 PM
20
Station zwei MÜNCHEN
» Remind Ss that in
Germany the evening
meal is often a cold meal.
Ask Ss what they usually
eat in the evening.
» This is the recipe for one
of the food items mentioned in the video. It can
be easily prepared by your
Ss and shared in class or
at some other appropriate
gathering. The instructions
demonstrate a contextual
use of the imperative as
explained in this chapter.
Obatzter
t
ialítä
sche Spez
Eine bayri
°
n
Zutate
er
2 EL° Butt
ne
ah
S
L
E
3
oder Brie
° Camembert
)
3 EL reifen l (f ein geschnitten
wiebe
er
ff
fe
1 kleine Z
P
°
e
pitz
1 Messers
ikapulver °
2 EL Papr
Anleitung (oder Brie) mit
rt
d Camembe
n
u
ne
bel, Pfeffer
Butter, Sah zerdrücken.° Zwie
.
el
t servieren
ab
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G
B
it
einer
ugeben. M
az
d
a
ik
pr
und Pa
on
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ients Esslö
ed
gr
kain
ri
n
p
te
Pa
Zuta
pinch
esserspitze
M
h
e
as
p
ri
m
en
en
reif
rdrück
powder ze
ka
ri
ap
p
er
lv
pu
■ Obatzter isst man mit Brot am liebsten zum Abendessen.
24 Obatzter
Obatzter machen ist nicht schwer. Hier sind die Anweisungen. Sagen Sie
Ihrem Partner / Ihrer Partnerin, was er/sie machen soll.
Zwiebeln schälen (peel) g
Schäl die Zwiebeln.
1. Butter und Sahne in eine Schüssel (bowl) geben
2. Käse in Würfel (cubes) schneiden
3. Zwiebel fein hacken
4. Pfeffer und Paprika darüber streuen (sprinkle)
5. alles gut mischen
6. ein paar Minuten vor dem Essen aus dem Kühlschrank nehmen
7. Brot schneiden
8. mit Petersilie (parsley) garnieren
» If Ss have a hard
time finding a German
restaurant menu, point
them to websites for
German restaurants that
have menus, or supply
several of your own.
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25 Was gibt es? Was nehme ich?
Suchen Sie ein deutsches Restaurant in Ihrer Stadt oder am Internet und
finden Sie eine Speisekarte. Was gibt es? Was nehmen Sie? Bestellen Sie
mit den folgenden Redewendungen.
Ich hätte gern . . .
bitte.
Für mich bitte . . .
Ich nehme . . .
Einmal . . . ,
3/9/07 3:43:10 PM
Redemittel zum Diskutieren
21
26 Rollenspiel
Spielen Sie kleine Szenen im Restaurant mit der Speisekarte, die Sie in
Übung 25 gefunden haben. Spielen Sie nicht sich selbst, sondern eine
andere Person; zum Beispiel eine Japanische Touristin, einen Münchner
Studenten, eine Vegetarierin, einen Restaurantkritiker oder eine Reporterin für ein Gourmetmagazin usw.
» Explain the Redemittel.
Point out the comma and
the different word order
when using the conjunction
dass. Ss practice these
expressions passively in the
first exercise and productively in the second one. In
Fragen zur Diskussion, ask
Ss to use the expressions
in their discussion or in a
written assignment associated with the questions.
Redemittel zum Diskutieren
Meinung äußern
Wenn man bei einer Diskussion seine Meinung sagen will, kann man
die folgenden Formeln und Redewendungen verwenden.
Meiner Meinung nach . . .
Meiner Meinung nach wäre es
besser, wenn Kinder nur Wasser
oder Saft (juice) trinken.
Ich meine (Ich meine, dass) . . . Ich meine, Kinder sollten nicht so
viel Cola und Limo trinken.
Ich bin der Meinung (Ich bin
Ich bin der Meinung, dass für Cola
der Meinung, dass) . . .
und Limo zu viel Werbung (advertisement) gemacht wird.
Ich würde sagen (Ich würde
Ich würde sagen, dass Apfelsaft
sagen, dass) . . .
besser schmeckt als Cola.
Ich finde (Ich finde, dass) . . .
Ich finde, es sollte in Schulen keine
Cola-Automaten (vending machines)
geben.
27 Deiner Meinung nach?
Welchen der folgenden Aussagen stimmen Sie (nicht) zu?
1. Ich meine, die Deutschen essen nicht sehr gesund.
2. Ich meine, dass es hier auch ein Pfandflaschensystem geben sollte.
3. Ich bin der Meinung, dass es in allen Restaurants Leitungswasser
umsonst geben sollte.
4. Ich bin der Meinung, man sollte überall auch für Aluminiumdosen ein
Pfand bezahlen.
5. Meiner Meinung nach sollten die Deutschen weniger Bier trinken.
6. Ich würde sagen, dass das Essen in Deutschland sehr interessant ist.
7. Ich würde sagen, das Oktoberfest ist nur für Kinder wirklich
interessant.
8. Ich finde, dass Sauerkraut furchtbar (terrible) schmeckt.
9. Ich finde, das Hofbräuhaus ist sehr gemütlich (cozy).
08801_SP2.indd 21
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22
Station zwei MÜNCHEN
28 Elegant argumentieren
Formulieren Sie die folgenden Sätze eleganter, indem Sie die Redemittel
verwenden.
1. Leitungswasser schmeckt gut. Ich finde, dass . . .
2. Sauerkraut ist eine fantastische Beilage (side dish). Meiner Meinung
nach . . .
3. Der Kaffee ist in Österreich besser als in Deutschland. Ich bin der
Meinung, dass . . .
4. Kinder sollten nicht so viel Cola trinken. Ich finde, . . .
5. Recycling ist besser als ein Pfandflaschensystem. Ich würde sagen,
dass . . .
6. Die Deutschen sollten nicht so viel Bier trinken. Ich bin der
Meinung, . . .
7. Die Kellner in Deutschland sind nicht sehr freundlich. Ich meine,
dass . . .
» The Fragen zur Diskussion
questions can be discussed
with the entire class or in
smaller groups. Ss may also
want to choose one topic
and work in groups to prepare a presentation such as
an interview or a discussion
forum. For instance, they
can prepare and act out a
panel discussion among
an environmentalist, a city
official, a restaurant owner,
and a consumer advocate.
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29 Fragen zur Diskussion
Diskutieren oder schreiben Sie über eines der folgenden Themen. Verwenden Sie dabei die Redemittel.
1. Gibt es in Ihrem Staat ein Pfandflaschensystem oder ein
Recyclingsystem für Glas, Aluminium und Plastik? Wie funktioniert
es? Wie sollte es funktionieren?
2. Werfen wir zu viele Flaschen und Dosen in den Müll? Was können wir
verbessern? Wie finden Sie das deutsche Pfandflaschensystem; was
sind Vor- und Nachteile?
3. In Deutschland gibt es kein kostenloses Leitungswasser im
Restaurant. Was denken Sie darüber? Sind die Preise für die Getränke
in Deutschland zu hoch? Sollte es im Restaurant immer kostenloses
Leitungswasser geben?
3/9/07 3:43:12 PM
LEK TÜRE
Herbert Rosendorfer
Herbert Rosendorfer wurde am 19. Februar 1934 in Gries bei Bozen
geboren. 1939 zog er mit seinen Eltern nach München. Zuerst
studierte Rosendorfer an der Akademie der bildenden Künste in
München, danach wechselte er zum Studium der Rechtswissenschaften°. Von 1966 an war Rosendorfer Amtsrichter° in München.
Er ist Autor zahlreicher Romane und Erzählungen.
Rechtswissenschaften law Amtsrichter judge
» Use the Vor dem Lesen
activities to introduce Ss to
the themes of the reading
and to activate vocabulary.
Encourage students to
talk about their personal
experiences and opinions.
» The Fragen zum Thema
prepare Ss for the content
of the reading in general.
Vor dem Lesen
30 Fragen zum Thema
1. Was machen Sie gern zusammen mit Ihrer Familie? Was machen Sie
nicht gern?
2. Machen Sie gern Ausflüge (day trips)? Wohin?
3. Was für Feste oder Jahrmärkte gibt es in Ihrer Region?
4. Was müssen Sie alles tun, bevor Sie einen Ausflug machen?
5. Glauben Sie, das Münchner Oktoberfest ist ein schönes Ziel für einen
Familienausflug?
Beim Lesen
Machen Sie beim ersten Durchlesen Notizen wer jeweils spricht, denn
in diesem Lesestück gibt es viele Figuren (Aktivität 31). Da diese
Figuren alle zu einer Familie gehören, ist es hilfreich einen Stammbaum (family tree) zu zeichnen (Aktivität 32). Nach dem Lesen wird
darüber diskutiert, wie die verschiedenen Familienmitglieder das
Oktoberfest erlebt haben.
» If Ss do Activity 31,
after they read they can
develop a “reader’s theatre”
activity, in which they
act out various scenes.
31 Wer spricht?
Notieren Sie im Text wer spricht. Später können Sie Szenen aus der Geschichte nachspielen (act out).
32 Stammbaum
Zeichnen Sie, während Sie lesen, einen Stammbaum der Familie
Derendinger.
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24
Station zwei MÜNCHEN
» Remind Ss of various
reading strategies: Skimming helps with a first
orientation about genre,
structure, graphical
presentation, and central
topics of a text. Scanning
implies that the reader
already has an idea of what
he/she is about to read
and will look for specific
representations of a theme
or topic. Intensive reading
could be structured in several phases using the SQ3R
method (Survey; Question;
Read, Recite, and Review).
Oktoberfestbesuch
(Eine Momentaufnahme aus dem Jahre 1952)
Herbert Rosendorfer
das Münchner Oktoberfest
moaning
» Literature selections in
this textbook retain the
original spelling of the
selections as they were
published (except in cases
of dialect). This reflects
the current situation in
Germany, where not all
published materials adhere
to the orthography reform.
Students should be exposed
to the variety of spelling
conventions that now
exists in printed materials
in German. The authors
also apply this principle
to paragraph format and
quotation marks.
behind
bad weather
decent
mit . . . with much effort
Es regnete.
»Einmal möcht’ ich erleben, daß schönes Wetter ist, wenn ich auf die
Wiesen° geh’–«, sagte die alte Frau Derendinger vom vierten Stock.
»Voriges Jahr hat’s nicht geregnet«, sagte der alte Herr Derendinger und
zog ächzend° seine Stiefel an.
»Ja, nein«, sagte die alte Derendinger, »wie wir hingegangen sind, hat’s
allerdings nicht geregnet, aber wie wir dort waren, hat’s angefangen.
Kaum daß wir einen Platz an einem Tisch vor dem Augustiner-Zelt
gefunden haben. Du ziehst dir aber gefälligst nicht die alten Hosen an?!«
»Warum nicht?«
»Unmöglich! die alten Hosen! diese Hosen, die haben ja schon einen
Hintern° wie ein Spiegel. Was denken denn die Leut’?«
»Übern Hintern von den Hosen geht der Mantel drüber, den sieht man
dann nicht.«
»Und wenn du den Mantel vielleicht ausziehst? ha? Was dann?«
»Den Mantel zieh’ ich nicht aus bei dem Sauwetter°.«
»Du ziehst anständige° Hosen an, wenn wir schon einmal im Jahr miteinander aufs Oktoberfest gehen.«
»Mehrmals im Jahr können wir gar nicht aufs Oktoberfest gehen, weil es
nur einmal im Jahr stattfindet.«
»Aber wir könnten in den vierzehn Tagen, wo Wiesen ist, mehrmals
gehen.«
»Ich dank’ schön. Einmal reicht mir.«
»Jedenfalls ziehst du andere Hosen an.«
»Ich denk’ nicht dran. Jetzt, wo ich mir mit Müh’ und Not° endlich die
Schuh’ angezogen hab’ – da müßt’ ich ja die Schuh’ ausziehen und dann
wieder anziehen.«
»Dann zieh die Hosen über die Schuh’ aus.«
»Das geht nicht.«
»Wenn man will, geht alles.«
■
junior
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»Nachdem das Oktoberfest ohnedies nicht im Oktober stattfindet,
sondern im September, könnten sie’s gleich im August abhalten oder im
Juli. Da regnet’s nicht so oft«, sagte Eduard Derendinger jun.° im zweiten
Stock. Er schaute zum Fenster hinaus. Im Hof stand ein einzelner Baum,
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Oktoberfestbesuch
traditional suit
binoculars
German currency before
the Euro
25
von dem das Wasser tropfte. Seine Frau Hertha rannte im Unterrock hin
und her.
»Was?« schrie Frau Hertha und rannte in die Küche.
»Nix«, brummte Eduard. Seine Frau rannte aus der Küche wieder heraus
und ins Schlafzimmer.
»Die Schlegelbergers vom Hinterhaus gehen auch auf die Wiesen«, sagte
Derendinger jun., »er, der Schlegelberger, hat schon seinen Trachtenanzug° an.«
»Du sollst nicht immer bei fremden Leuten in die Fenster hineinschaun,
das tut man nicht.«
»Der Schlegelberger schaut auch bei uns in die Fenster hinein, sogar mit
dem Fernglas°«, sagte Derendinger jun. »So ein Schwein«, fauchte Frau
Hertha und zog den Vorhang im Schlafzimmer vor.
»Mamma, der Horsti hat mich am Ohr gezogen«, schrie Tommi, der
jüngere Sohn.
»Ja, weil er meinen Socken versteckt hat«, schrie Horsti, der ältere. Horst
stammte aus der ersten Ehe von Frau Hertha und hieß nicht Derendinger. Tommi rannte zum Vater, der ihm eine Mark° gab.
■
senior
engaged
pot lids
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»Wo ist denn der Heinz?« rief Frau Derendinger sen.° im vierten Stock.
Heinz war der jüngere Sohn und wohnte noch bei den Eltern. Er war
unverheiratet, aber verlobt°. Die Verlobte hieß Sieglinde. Sie war schon
seine dritte Verlobte in diesem Jahr.
»Wo wird er schon sein, der Herr Heinz«, brummte Vater Derendinger,
»bei der Sieglinde halt.«
»Hoffentlich kommen die beiden rechtzeitig. Sonst kriegen wir überhaupt keinen Platz mehr im Bierzelt.«
»Höllischer Himmelhund«, fluchte der alte Derendinger sen., »hab’ ich
jetzt tatsächlich zwei verschiedene Socken angezogen. Jetzt kann ich
glatt die Schuh’ noch einmal ausziehen.«
»Dann kannst gleich auch andere Hosen anziehen.«
Es läutete. Heinz und Sieglinde kamen. »Gut, daß du kommst, geh’
gleich hinter, die Oma wecken.«
»Geht die Oma auch mit?« fragte Heinz.
»Selbstverständlich. Wir können doch die Oma nicht allein lassen.«
Frau Philomena Teckler, die Mutter der Frau Derendinger sen., war
eigentlich ja schon Ur-Oma: von Tommi und Stief-Ur-Oma von Horsti.
Oma schlief am Nachmittag. Es war immer schwer, die Oma zu wecken.
Heinz nahm zwei Pfannendeckel° aus der Küchenschublade und ging
nach hinten.
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Station zwei MÜNCHEN
leaf through a magazine
»Ich glaub’, das sieht man eigentlich gar nicht, daß das zwei verschiedene Socken sind«, sagte der alte Derendinger, nachdem er lang seine
Beine betrachtet hatte.
»Zeig her«, sagte Frau Derendinger sen., »aber das ist ja komplett unmöglich. Ein grüner und ein brauner. Und dazu die Hosen – also so geh’
ich nicht mit dir auf die Wiesen.«
Man hörte, wie hinten der Heinz die Pfannendeckel aneinanderschlug.
Ein Schrei. Heinz kam wieder nach vorn. Sieglinde setzte sich auf einen
Stuhl in der Küche und begann in einer Zeitschrift zu blättern°.
■
slip
»Darf ich fragen, ob du vielleicht im Unterrock° auf die Wiesen gehen
willst? oder wie?« sagte Herr Derendinger jun. zu seiner Frau Hertha.
Frau Derendinger lief hinaus und schlug die Tür zu.
Es läutete.
»Wer ist denn das schon wieder – «, murmelte Derendinger. Er machte
auf. Heinz stand draußen.
»Du sollst sofort heraufkommen«, sagte Heinz zu seinem Bruder, »der
Pappa hat probiert, die Hosen über die Schuh’ auszuziehen, und ich
kann ihn nicht mehr allein vom Boden aufheben.«
»So ein Dreck«, sagte Derendinger und ging mit hinauf.
■
do hair
nonsense
»Ich kann nicht helfen«, schrie die alte Derendinger von hinten, »ich
muss die Oma frisieren°.«
Der alte Derendinger lag hilflos am Boden.
»Ich krieg’ keine Luft mehr«, stöhnte er.
»So ein Blödsinn°«, sagte Heinz. »Sollen wir dir jetzt die Hosen anziehen
oder ausziehen?«
»Ich weiß nicht«, röchelte Derendinger sen., »mir ist schon alles gleich.«
Sieglinde blätterte in der Zeitschrift.
»Ich fürcht’«, sagte Heinz, »wir müssen die Hosenträger durchschneiden.«
»Nein!«, heulte Derendinger sen., »das sind meine besten.«
»Ich seh’ schon, wir kriegen wieder keinen Platz im Bierzelt«, fluchte
Derendinger jun. und versuchte, seinen Vater umzudrehen.
■
Die Straßenbahn kam nicht. Es regnete. Heinz trug den Korb mit dem
Essen.
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Oktoberfestbesuch
food (Bavarian expression)
steam
conductor
sprinted
sausage vendor’s booth
pale
whispered
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»Nicht hinstellen!« sagte Frau Hertha, »sonst wird die Brotzeit° naß von
unten.«
»Mir fällt schon der Arm ab«, jammerte Heinz. »Wir hätten den Korb
lieber daheim lassen sollen. Alles wird naß. Und die Tische im Bierzelt,
wo man selber die Brotzeit mitbringen darf, sind längst besetzt.«
»Sonst noch was!« schrie Frau Hertha, »Die Brotzeit wird mitgenommen. Wir zahlen doch nicht diese Phantasiepreise. Das Bier ist schon
teuer genug.«
»Eigentlich mag ich das Wiesenbier gar nicht«, sagte der alte Derendinger.
»Aber ich«, krähte die Oma.
»Wir kriegen garaniert keinen Platz mehr im Bierzelt«, sagte Heinz,
»jetzt ist’s halb sechs. Um vier hätten wir dort sein sollen.«
Die Straßenbahn der Linie 25 Richtung Sendlinger-Tor-Platz war brechend voll. Die Passagiere schwitzten und froren. Nasse Regenmäntel
strömten Dunst° aus. An den beschlagenen Scheiben rannen Tränen
herunter.
»Wo ist denn die Oma? Um Gottes Willen . . . die Oma! Schaffner°
– halten, halt!«
Zum Glück kam die Haltestelle Fraunhofer-/Müllerstraße. Derendingers drängten hinaus. Heinz gab den Korb seinem Bruder und spurtete°
zusammen mit Horsti die zwei Haltestellen zurück, um die Oma zu
suchen. Das Wasser tropfte von den Vorsprüngen der Hausfassaden.
Derendingers drängten sich unter das Vordach einer Würstelbude°.
»Da können Sie nicht stehenbleiben, wenn Sie nichts konsumieren«,
sagte der Würstelmann.
»Dann kauf halt eine Bratwurst«, zischte Frau Hertha.
»Eine Bratwurst«, sagte Herr Derendinger jun.
»Eine Bratwurst für sechs Personen«, sagte der Würstelmann spitz und
legte die blasse°, auf einer Seite verbrannte Wurst auf ein durchsichtiges
Papier.
»Iß langsam«, flüsterte° Frau Derendinger sen.
■
Als die nächste Trambahn kam und schon wieder im Wegfahren war,
sah man, daß die Oma drin saß. Diese Trambahn war fast leer.
»Oma!« schrien alle, aber die Oma hörte es nicht.
Nach knapp einer halben Stunde kamen Heinz und Horsti wieder.
»Die Oma ist uns grad’ vor der Nase davongefahren.«
Die nächste Straßenbahn war wieder brechend voll. Derendingers
drängten hinein. Aber am Sendlinger-Tor-Platz traf man die Oma
wieder.
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Station zwei MÜNCHEN
■
allowed
large beer mugs
Zu . . . Too cheap to pay the penny for
the toilet
»Da können Sie Ihre Brotzeit nicht auspacken. Dort drüben ist es
gestattet°. Hier nicht!«, schrie die Bedienung im Augustiner-Zelt. Die
Musik spielte eine Polka.
»Aber da drüben ist ja alles voll!« sagte Derendinger sen.
»Ja, da kann ich auch nichts machen«, sagte die Bedienung, »da müssen
S’ eben früher kommen.«
»Sie reden sich leicht«, sagte die alte Derendinger. Die Musik dröhnte in
den Ohren. Die Bedienung stellte Maßkrüge° auf den Tisch.
»Und darf ich gleich kassieren?«
»Ich muß aufs Klo«, jammerte Tommi.
»Das auch noch«, sagte Frau Hertha.
Vor dem Seitenausgang standen zwei große, stinkende Toilettenwagen
im Regen: Frauen und Männer. Vor Frauen stand eine Schlange wartender Frauen. Hertha ordnete sich hinten ein.
»Ich muss aber jetzt sofort«, jammerte Tommi.
Hertha wandte sich zu Männer.
Die Klofrau schrie ihr nach: »Da dürfen Sie nicht hinein. Nur der Knabe.«
»Ich geh’ aber nicht allein!« heulte Tommi.
Hertha kommandierte Tommi hinter ein paar alte Bierfässer. Zwei
Burschen gingen vorbei. »Pfui Teufel«, sagte der eine. »Zu geizig für’s
Klozehnerl°«, sagte der andere.
■
samt . . . including the basket
Shut your mouth!
Die Brotzeit war gestohlen worden, samt Korb°. Es musste gewesen sein,
als die Musik: Bergkameraden sind wir! gespielt hatte und alle (bis auf
die Oma) auf die Tische gestiegen waren.
Ein Mensch mit einer karierten Mütze vom Nebentisch hatte Sieglinde
geküsst. Sieglinde hatte sich küssen lassen. Heinz hatte geschrien: »Lassen Sie meine Braut in Ruhe!«
»Halt’s Maul!°« hatte der mit der karierten Mütze gesagt. Den nachfolgenden Tumult mußte der Dieb ausgenützt haben, um den Korb zu
nehmen.
Heinz putzte sich das Blut von der Nase. Der andere suchte seine karierte Mütze unter dem Tisch.
»Warum hast du denn nicht aufgepaßt, Oma!« schimpfte Derendinger sen.
»Ich hab’ ja aufgepaßt«, sagte die Oma, »ich hab’ ja nicht gewußt, daß
der Korb uns gehört.«
»Langsam wird sie senil«, brummte Frau Derendinger sen.
»Alles wegen dir!« fauchte Heinz.
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Oktoberfestbesuch
mud
roast chickens (Bavarian expression)
one-hundred-Mark bill
leather sectional sofa
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»Wegen mir?« Sieglinde riß ihr Handtäschchen an sich und stackelte
hinaus.
»Die kommt schon wieder«, sagte Heinz. Die Musik spielte den Tölzer
Schützenmarsch.
Hertha und Tommi kamen zurück. Tommi hatte im Schlamm° einen
Schuh verloren.
»Sieben Hendl°!« bestellte Derendinger jun.
»Bist du wahnsinnig?« fauchte Frau Hertha.
»Ich hab’ einen Hunger«, sagte Derendinger jun. »Prost!« brüllte er,
»und noch eine Maß für jeden. Man ist nur einmal jung!«
»Und vom Zwanzigsten an gibt es nur noch Kartoffeln«, Frau Hertha
weinte.
»Darf ich gleich kassieren?« sagte die Bedienung. Frau Hertha sah einen
Hundertmarkschein° verschwinden. Die Musik spielte: Die Mühle im
Schwarzwald.
»So kommen wir in unserem Leben nicht zu der Ledersitzgruppe°.«
■
vomit
cotton candy
clean-up fee
Die Oma wollte Karussell fahren. Draußen war es schon finster. Es
regnete immer noch. Horsti musste sich erbrechen°. Er hatte zuviel
Zuckerwatte° gegessen.
»Da drüben geht die Sieglinde!« fauchte Heinz, »mit dem mit der karierten Mütze.«
»Ich will auch eine Zuckerwatte«, jammerte Tommi.
In der Straßenbahn erbrach sich auch die Oma.
»Das kostet Sie zwanzig Mark Reinigungsgebühr°«, rief der Schaffner.
Hertha weinte wieder.
■
1860 . . . Munich soccer team
Als die Derendingers zu Hause ankamen, schaute der Hausmeister zum
Fenster heraus.
»1860 München° hat verloren«, sagte der Hausmeister. »Null zu vier.«
»Das auch noch«, sagte der alte Derendinger. Von der Maximilianskirche schlug es halb zwölf. Es regnete immer noch.
■■■
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Station zwei MÜNCHEN
Wortschatz
anfangen (fängt an, fing an, hat
angefangen) to begin
anziehen (zieht an, zog an,
hat angezogen) to put on
(clothing)
ausziehen (zieht an, zog an,
hat angezogen) to take off
(clothing)
besetzt occupied, taken
das Bierzelt,–e beer tent
durchschneiden (schneidet
durch, schnitt durch, hat durchgeschnitten) to cut through
endlich finally
frieren (fror, hat gefroren) to be
cold
das Karussell, –e merry-go-round
kriegen (hat gekriegt) to receive,
get (colloquial)
küssen (hat geküsst) to kiss
mitbringen (bringt mit, brachte
mit, hat mitgebracht) to bring,
take along
die Oma, –s grandmother
probieren (hat probiert) to try
reichen (hat gereicht) to be
enough
rennen (rannte, ist gerannt) to
run
schwitzen (hat geschwitzt) to
sweat
selbstverständlich! of course!
statt finden3 (findet statt, fand
statt, hat statt gefunden) to
take place
stehlen (stiehlt, stahl, hat gestohlen) to steal
der Stock (pl. die Stockwerke)
floor (in a building)
die Straßenbahn, –en street car
die Trambahn, –en street car
umdrehen (hat umgedreht) to
turn around, turn over
die Ur-Oma, –s greatgrandmother
verlieren (verlor, hat verloren) to
lose
verlobt engaged
der Verlobte, –n / die Verlobte,
–n fiancé
verschieden different
weinen (hat geweint) to cry,
weep
zeigen (hat gezeigt) to show,
present
Nach dem Lesen
» The Fragen zum Text can
be answered in pairs or
groups or with the entire
class. Encourage discussion
whenever the opportunity
arises. Expand with more
personal questions.
33 Fragen zum Text
1. Wie ist das Wetter an diesem Tag?
2. Warum soll der alte Derendinger eine andere Hose anziehen?
3
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Since the spelling reform, statt finden is written as two separate words, whereas before (as in the reading) it was written as one word (stattfinden). Similar examples are kennenlernen ® kennen lernen and
staubsaugen ® Staub saugen.
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Wortschatz
31
3. Wer von den Derendingers freut sich auf (looks forward to) das
Oktoberfest, wer nicht?
4. Wer wohnt im 4. Stock; wer wohnt im 2. Stock?
5. Wie weckt Heinz die Oma?
6. Wie fahren die Derendingers zum Oktoberfest?
7. Worauf warten die Derendingers an einer Würstelbude?
8. Warum bringt Frau Derendinger einen Brotzeitkorb mit?
9. Was macht Tommi hinter den Bierfässern?
10. Wer ist der Mann mit der karierten Mütze?
11. Warum bestellt Herr Derendinger sieben Hendl?
12. Wer von den Derendingers hat am meisten/wenigsten Spaß beim
Oktoberfest? Warum?
13. Warum gehen die Derendingers jedes Jahr einmal auf’s Oktoberfest?
14. Frau Hertha Derendinger weint mehrmals im Laufe des Tages. Wann
weint sie und warum?
» Remind Ss that they will
find hints for using their
dictionaries effectively in
the special dictionary section in the front of the book.
34 Wörterbucharbeit: Verben des Sprechens
Die folgenden Verben des Sprechens charakterisieren die Personen
im Text. Arbeiten Sie mit dem Wörterbuch und entscheiden Sie, wie
es klingt, wenn die Personen schreien, brummen, fauchen, rufen,
fluchen, stöhnen, etwas spitz sagen, flüstern, jammern, heulen oder
brüllen. Dann erinnern Sie sich an die Stellen im Text aus denen die
folgenden Szenen kommen. Was ist passiert? Lesen Sie mündlich (orally)
was diese Leute sagten, wie sie es sagten.
1. »Was?« schrie Frau Hertha und rannte in die Küche.
»Nix«, brummte Eduard.
2. »Der Schlegelberger schaut auch bei uns in die Fenster hinein, sogar
mit dem Fernglas«, sagte Derendinger jun.
»So ein Schwein«, fauchte Frau Hertha und zog den Vorhang im
Schlafzimmer vor.
3. »Wo ist denn der Heinz?« rief Frau Derendinger sen. im vierten Stock.
»Wo wird er schon sein, der Herr Heinz«, brummte Vater
Derendinger, »bei der Sieglinde halt.«
4. »Höllischer Himmelhund«, fluchte der alte Derendinger sen., »hab’
ich jetzt tatsächlich zwei verschiedene Socken angezogen.«
5. Der alte Derendinger lag hilflos am Boden.
»Ich krieg’ keine Luft mehr«, stöhnte er.
6. »Eine Bratwurst«, sagte Herr Derendinger jun.
»Eine Bratwurst für sechs Personen«, sagte der Würstelmann
spitz und legte die blasse, auf einer Seite verbrannte Wurst auf ein
durchsichtiges Papier.
»Iß langsam«, flüsterte Frau Derendinger sen.
7. »Ich muß aufs Klo«, jammerte Tommi.
»Das auch noch«, sagte Frau Hertha. . . .
»Ich geh’ aber nicht allein!« heulte Tommi.
8. »Prost!« brüllte er, »und noch eine Maß für jeden. Man ist nur einmal
jung!«
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32
Station zwei MÜNCHEN
» Activity 35: The first
paragraph contains several
present perfect forms when
the Derendingers are talking about last year’s visit to
the Oktoberfest. This demonstrates the conversational use in Southern Germany,
whereas the rest of the
text is a written narrative
in the simple past tense.
» All paragraphs but the
first one lend themselves
to this activity. Assign
different paragraphs/
scenes to several groups
so that you get a summary
of the entire story.
» Act. 37 Answers: 1-e,
2-g, 3-a, 4-c, 5-d, 6-b, 7-f
» Have Ss think of situations in which these expressions can be used. Ask them
to pair up and write little
dialogues that incorporate
these expressions.
35 Zeitformen
Wie Sie sicherlich gemerkt haben, ist dieser Text vorwiegend im Imperfekt (simple past) geschrieben. Aber es gibt auch einige Fälle, in denen
das Perfekt gebraucht wird. Finden Sie die Abschnitte mit Ihrem Partner
/ Ihrer Partnerin, identifizieren sie die Perfektformen und versuchen Sie
zu erklären, warum hier das Perfekt benutzt wird.
36 Szenen aus dem Text
Wählen Sie mit Ihrem Partner / Ihrer Partnerin eine der Szenen im Text
und erzählen Sie sie mündlich oder schriftlich nach. Verwenden Sie
dabei das Perfekt und Wörter von dieser Liste.
zuerst – dann – später – danach – schließlich – am Schluss
Die Derendingers sind mit der Straßenbahn gefahren. Dann
haben sie gemerkt, dass die Oma nicht mit eingestiegen ist . . .
37 Sauwetter
So ein Sauwetter! ist eine typische Redensart für schlechtes Wetter.
Frau Derendinger nennt den Nachbarn mit dem Fernglas ein Schwein.
Im Deutschen gibt es eine Reihe von Redensarten, die mit Schweinen zu
tun haben, positive und negative. Können Sie für die folgenden Redensarten die passenden Definitionen finden?
1. Es ist kein Schwein da!
a. Es geht mir gut.
2. Da hast du aber Schwein
gehabt!
b. Du hast alles ruiniert!
3. Ich fühle mich sauwohl!
4. So ein Sauwetter!
d. Er hat keine Tischmanieren
(table manners).
5. Er frisst wie ein Schwein.
e. Es sind (fast) keine Leute da.
6. Du hast alles versaut!
f. Hier ist es schmutzig und
unordentlich.
7. Hier sieht es aus wie im
Schweinestall!
» The Fragen zum
Nachdenken und Diskutieren
should involve the class in
discussion or can be used
for writing activities. Ss
can exchange essays for
peer review. Later, display
some examples on an
overhead projector with
the Ss’ names blacked out.
Point out strengths and
weaknesses in structure,
grammar, and style; correct
errors; and suggest better
ways to express ideas.
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c. Es regnet und ist kalt.
g. Du hast Glück gehabt.
38 Fragen zum Nachdenken und Diskutieren
1. Finden Sie, das Oktoberfest ist ein schönes Ziel für einen
Familienausflug?
2. Welcher Aspekt in Rosendorfers Oktoberfestbesuch hat Sie am
meisten überrascht?
3. Glauben Sie, Rosendorfers Oktoberfestbesuch ist sehr realistisch?
4. Rosendorfers Oktoberfestbesuch ist eine Momentaufnahme aus
dem Jahre 1952; glauben Sie, das Oktoberfest ist jetzt anders als 1952?
Spekulieren Sie!
5. Möchten Sie auch gerne einmal aufs Oktoberfest gehen? Was würde
Ihnen vielleicht gefallen? Was nicht?
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Station: München
» Have Ss exchange scripts
for peer review or help
them smooth out potential
problems. Ss tend to write
most sentences with the
same structure when
narrating past events. Make
sure to remind them to vary
their sentence structure
by using expressions such
as zuerst, dann, später,
am Schluss, and so on.
Then have Ss act out the
scenes in front of the class.
» You could assign this
as homework or do an
in-class writing exercise.
Ss can exchange letters for
peer review. Later, display
some examples on an
overhead projector with
the Ss’ names blacked out.
Point out strengths and
weaknesses in structure,
grammar, and style; correct
errors; and suggest better
ways to express ideas.
» Brainstorm with Ss what
kind of greetings/hellos
they can come up with and
discuss how they are used.
Are there other expressions
that can function to mean
both hello and goodbye?
33
39 Rollenspiel
Arbeiten Sie in Gruppen und geben Sie jeder Person eine Rolle. Jeder
spielt ein Mitglied der Familie Derendinger. Schreiben Sie Szenen am
Tag nach dem Oktoberfestbesuch (die Derendingers sprechen über den
Oktoberfestbesuch im Perfekt) und spielen Sie die Szenen im Kurs vor!
40 Schreibübung
Wählen Sie eine Person im Text und schreiben Sie aus der Perspektive
dieser Person einen Brief, in dem Sie von dem Oktoberfestbesuch
erzählen. Dabei benutzen Sie das Perfekt. Variieren Sie Ihre Satzstruktur,
indem Sie Verbindungswörter verwenden, wie zuerst, dann, später,
am Schluss usw.
Sieglinde schreibt an eine Freundin g
Liebe Annette,
Am Wochenende bin ich mit meinem Verlobten und seiner
ganzen Familie zum Oktoberfest gegangen . . .
ZUM SCHLUSS
41 Zum Schluss
Diskutieren Sie welche Bezeichnung ihrer Meinung nach die Stadt
München am besten charakterisiert. Erklären Sie ihre Wahl (choice)!
• Millionendorf
• Weltstadt mit Herz
• Deutschlands heimliche Hauptstadt
• Lederhosenmetropole
Das letzte Wort: Servus
Servus ist ein traditioneller, freundschaftlicher Gruß im bayrischen
Sprachgebiet. Er kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Ich bin
dein Diener (I am your servant). Servus kann man zur Begrüßung und
zum Abschied sagen. Servus ist auch in Ungarn, Rumänien und Polen
gebräuchlich.
Welche anderen Abschiedsworte kennen Sie? Was sagen Sie am
liebsten?
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Station zwei MÜNCHEN
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Station: München
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