sobli_filmgeist_20040502
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bodmers filmgeist 10 SONNTAGSBLICK 2. MAI 2004 MARC BODMER liebt Filme und Hochprozentiges Sinnlicher Generationenkonflikt Es hat einfach Klasse, wie Charlotte Rampling die erfolgsverwöhnte Krimiautorin Sarah Morton verkörpert. Wenn ihr etwas missfällt, braucht es keine Hollywood-Theatralik, um den Sachverhalt zu unterstreichen. Die ewige Diva begnügt sich in «Swimming Pool» mit einem Zucken der Mundwinkel und dem dezenten Verlöschen ihres Blicks. Sarah fühlt sich vom Verleger vernachlässigt. Ihre Laune bessert sich, als sie dessen Ferienhaus in Südfrankreich beziehen darf, um dort in Ruhe ihr nächstes Buch zu schreiben. Aber die Stille währt nicht lange. Das rotzige Teenagertöchterchen des Chefs nimmt die Villa und, mehr noch: den Swimmingpool in Besitz. Vorzugsweise zockelt Julie, gespielt von der grossartigen Ludivine Sagnier, nackt durch die Gegend und provoziert Sarah gleich mit mehreren lechzenden Verehrern. Doch das blonde Biest kitzelt auch die Inspiration der Autorin. Während sich Julie anderweitig verlustiert, hämmert Sarah ihren Roman in den Laptop. Der Generationenkonflikt bleibt nicht ohne fatale Folgen. Gleich vier «Generationen» finden in dem handlichen Probierset von Cognac Tesseron Platz und reizen den Kenner zur Verkostung. Um das schauspielerische Können einer Grande Dame wie Charlotte Rampling zu unterstreichen, empfehle ich ein Gläschen vom Lot Nr. 29. Über drei Generationen von Kellermeistern hinweg sind die Eaux-de-vies dieser Assemblage gereift, aber sie verfügen immer noch über eine Fruchtigkeit, die an Mangos und Dörrfrüchte erinnert. Mehr dem lebhaften Charakter von Julie dagegen entspricht Lot Nr. 90. Eine frische Nase weckt die Sinne. Der Körper ist kräftig. Seine Jugend verleiht dem Süssen – dieser wuchtige Cognac wurde nur ein paar Jahre im Fass gelagert – eine herbe Note. Keine Angst vor bissigen Partnern Heute jagt er noch Leinwand-Monster. Bald könnten es Bösewichter sein. Ist der Australier Hugh Jackman (35) der nächste James Bond? VO N M AT H I A S H A E H L Swimming Pool, DVD, Rainbow Video, Pratteln, 35 Franken Cognac Tesseron, Probierset, Globus Delicatessa, 49 Franken Gratis an die 3. Oldie-Night Wir verlosen für die 3. Oldie-Night mit Sweet, Smokie, Suzi Quatro u. a. am 8. Mai im Zürcher Hallenstadion 30-mal zwei Tickets. Postkarte bis Dienstag, 4. Mai an: SonntagsBlick, Oldie, Postfach, 8099 Zürich. «Ich will ein Bier!» Mit dieser Forderung trat der haarige Mutant Wolverine vor vier Jahren im Science-Fiction-Comic «X-Men» in Erscheinung. Die kernige Performance und eine Menge Körpereinsatz katapultierten Hugh Jackman in die Ränge der Kino-Prominenz – dass der Auftritt dem Klischee vom australischen Säufer und Rüpel entsprach, war für den geborenen «Aussie» dabei durchaus kein Schaden. Auch jetzt legt er sich wieder voll in die Riemen. «Ich spiele einen Söldner der katholischen Kirche. Mein Auftrag: Vampire, Wolfsmenschen und Frankenstein-Monster zu eliminieren», fasst Hugh Jackman die neue Rolle zusammen. Er verkörpert eine Art Indiana Jones des 19. Jahrhunderts – mit gewissen Anleihen bei Tarzan und James Bond. VAN HELSING heisst der Mann, der in Gesellschaft seiner so schönen wie schlagkräftigen Assistentin Anna Valerious (Kate Beckinsale, bekannt aus «Pearl Harbor») Schlag auf Schlag Heerscharen von Monstern besiegt – in einer sehr, sehr freien Umsetzung von Bram Stokers berühmter «Dracula»-Vor- lage. Das Duo liefert ein teuflisches Kinovergnügen, wunderbar unernst, aber immer spannend. Und damit das Gegenteil des humorlosen Vampirstreifens «Underworld», in dem Kate Beckinsale unlängst leider hauptsächlich Gähnen hervorrief. Dafür kracht es nun bei «Van Helsing» um so mehr: 145 Millionen Dollar investierte das Studio Universal ins Monster-Gipfeltreffen und liess dem «Mummy»erprobten Regisseur Stephen Sommers (42) freie Hand, die Generation der Playstation-Kids ins Kino zu locken: Plunder von gestern mit Zunder von mor-