Unter dem Nordlicht - Gymnasium Rahlstedt

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Unter dem Nordlicht - Gymnasium Rahlstedt
Gymnasium Rahlstedt
Unter dem Nordlicht
5-Gang-Menü am Gymnasium Rahlstedt – Lappland, wir kommen!
Es war einmal vor langen Jahren ein kleiner Herr Massong, der mit seinem Tutor Herrn Rönnebeck auf
Projektreise nach Lappland fuhr. Die Wanderungen zwischen Bergen und Seen, das Nordlicht und die
einzigartige Natur, die man sich mit Rentieren und Huskys teilt, haben Spuren in seinem Herzen
hinterlassen.
Nun ist er Klassenlehrer der 8c, unser Klassenlehrer und Herr Rönnebeck, der dieses Projekt quasi ins
Leben gerufen hat und schon -zig Male in Lappland gewesen ist, unterrichtet uns noch dazu in bis zu drei
Fächern. Die beiden haben uns mit ihrer Begeisterung angesteckt, und so entstand auch bei uns der
Wunsch nach Lappland zu reisen.
Leider konnte diese Reise in den letzten Jahren nicht mehr stattfinden, da die Reisekosten im Rahmen
einer Klassenfahrt nicht mehr zumutbar sind. Dennoch blieb die Begeisterung für Lappland und wir
beschlossen dieses „aussterbende“ Projekt alle gemeinsam zu einem würdigen Abschluss zu bringen.
So wollen wir uns also in Klasse 10 als Abschluss ein letztes Mal auf die Reise begeben und das mit dem
Mann, der das Projekt ins Leben gerufen hat und dem das Nordlicht in den Augen flackert:
Claus "Lappland-Yeti" Rönnebeck
Es fehlt nur noch das nötige Kleingeld ;-) Um dies zu organisieren, mussten wir kreativ werden. Nach
einem kleinen Verkauf beim Weihnachtsturnier beschlossen wir etwas Größeres: Ein 5-Gang-Menü für die
ganze Schulgemeinschaft! Von langer Hand begannen wir zu planen. Zuerst fuhren wir zum Bezirksamt
Eimsbüttel, um uns belehren zu lassen und ein Lebensmittelzeugnis zu erwerben, welches es uns erlaubt
Lebensmittel für andere zuzubereiten. Anschließend brachten viele Schüler ihre Lieblingsgerichte mit in
den Klassenrat und wir kosteten allerlei Schmackhaftes. Hierbei wurde stets geprüft, wie teuer das Gericht
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war und wie gut es sich für eine große Masse zubereiten ließe. Endlich waren fünf Gerichte gefunden, da
fiel uns ein, dass nicht allen Menschen alles schmeckt. So kochten wir also weiter und bastelten zwei
Menüs, eines vegetarisch und eines mit Fleisch.
Informationen und Menükarte:
http://www.gymnasium-rahlstedt.de/dateien/original/3487_Einladung-Nordlicht-Essen.pdf
Dabei achteten wir darauf, dass alle Zutaten möglichst frisch von regionalen Läden eingekauft wurden.
Insbesondere beim Fleisch war uns das Beste gerade gut genug.
So machten wir uns also auch auf die Suche nach Fachgeschäften, die einerseits Frische und Qualität
boten, die andererseits aber auch bereit waren für den guten Zweck im Preis mit sich reden zu lassen. Hier
fanden sich die „Schlachterei Uwe Knoll“ in Berne, der Gemüsehändler „Jegotka“ in Rahlstedt und das
„Weinprojekt Eickhoff“ in Rahlstedt. Zunächst kochten wir die Gerichte in kleinen Expertengruppen in den
Ferien zu Hause. Anschließend kochten wir in der schuleigenen Küche für uns selbst, immerhin 30
Personen, und brachten so die Generalprobe hinter uns. (Lediglich das Putzen machte uns etwas
Schwierigkeiten ;-)
Nun wurden die Einladungen geschrieben und an alle Schüler, Lehrer und Eltern verteilt. Gespannt
warteten wir auf die Rückmeldungen… Wir wollten mindestens 50 Personen pro Abend, hofften auf 100
und bekamen 150 Gäste pro Abend!!!
Also begannen die Kalkulationen: Wie viel Tomaten braucht man für 150 Salate, wenn man für 18
Personen 1kg Tomaten braucht? Wie viele Bedienungen braucht man, um 35 Tische gut bedienen zu
können? Wie viel Wasser trinken 150 Gäste? Wie viel Geschirr brauchen wir? Haben wir genügend Töpfe,
Backbleche und reicht der Ofen für alle Gerichte gleichzeitig? Wie lange brauchen wir wohl zum Putzen
hinterher? Wie soll die Deko aussehen? Brauchen wir Tischdecken? Wer sitzt neben wem? Wie stehen die
Tische? Welcher Schüler macht wann was? U.v.m.
WarenannahmeSpendenboxenAnlieferungAufbau Getränke
BrownieteigKartoffelschälenGemüsesuppeBrownieteig
CannelloniSchweinemedaillonsGemüsesuppeBrownieteig
CannelloniTische Stühle DekoTische Stühle DekoOfen
CannelloniTische Stühle DekoSalat SchnippSalat Schnipp
EmpfangOSEKT?SalatSchnippANrSalatSchnippANr
GetränkeExtremBedieGetränkeExtremSalatAnrichtenSalatAnr
KochenBedienungGetränkeAusschank3. Gang Auff
KochenBedienungGetränkeAusschank3. Gang Auff
KochenBedienungGetränkeAusschank4. Gang Auf
5. Gang AufBedienungGetränkeAusschankPutzen
AbbauenBedienung/KassierenGetränkeAusschankPutzen
(Ein Auszug aus unserer Übersicht, wer wann was zu tun hat)
Uns war klar, dass wir nicht an alles denken konnten, aber wir bekamen tolle Hilfe von Eltern, die in der
Gastronomie arbeiten, von ehemaligen Schülern, die sich mit Licht und Ton auskennen und natürlich von
der Schulleitung und dem Küchenteam, die uns die Küche und alles darin zur Verfügung stellten und
erklärten, wie was funktioniert.
Hier nur ein paar Posten unserer riesigen Einkaufsliste:
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•36kg Tomaten
•10kg Schweinefilet
•8l Sahne. (Und das nur an einem Abend)
Kurz vor dem wichtigen Abend trafen wir uns im Forum Gymnasium Rahlstedt (unserer Kultur- und
Sporthalle), wo alles stattfinden sollte und probten den gesamten Aufbau. Tische, Stühle, Teller, Gläser,
Servietten, Blumen, alles wurde aufgebaut und gezählt. Zuletzt probten wir noch kurz die Bedienung an
den Tischen und das Kassieren.
Endlich war es soweit:
Der Liveticker:
15.00 Uhr:
Alle Einkäufe lagern in der Küche und den Kühlräumen. Noch toben zwar die AMTV-Handballer in der
Halle, so dass wir später während des Kochens aufbauen müssen, aber wir beginnen schon einmal
Gemüseberge zu schnippeln und vorzukochen.
16.00 Uhr:
Wir bauen die Tische und die Dekoration auf, wobei das Licht und die Technik netterweise von ehemaligen
Schülern übernommen werden.
16.30 Uhr:
WOW, alle Tische sind mit Tischdecken, LED-Teelichtern und Blumen gedeckt, dazu gedämpftes Licht und
die Lappland-Dia-Show… das kann sich sehen lassen! Außerdem wird das Kinderland aufgebaut, damit die
Eltern in Ruhe essen können und die Kinder später gut schlafen werden.
17.00 Uhr:
Das meiste ist vorbereitet und der Empfang wird besetzt.
17.15 Uhr:
Die ersten Gäste treffen ein. Wir hatten zwar allen Gästen ihre Anmeldung telefonisch bestätigt, dennoch
kommen für uns zwei Gruppen sehr überraschend und spontan werden noch Tische und Stühle organisiert.
17.30 Uhr:
Die Gäste werden platziert, Brot und Dip serviert und die Getränkebestellungen aufgenommen. Hier zeigt
sich, dass alles Üben und Überlegen kein Vergleich zur Realität ist. Uns fehlen sicher 5 Bedienungen, aber
ältere Schüler und vor allem Eltern sind zur Stelle und helfen mit.
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18.10 Uhr:
Endlich haben alle etwas zu trinken und die Gäste werden offiziell begrüßt. Nun wird der in der
Zwischenzeit angerichtete Salat serviert, wobei alle Tische der Reihe nach bedient werden.
18.15 Uhr:
Der erste Gang (Salat) läuft gut, aber der Apfelsaft scheint alle. Schnell nachkaufen und feststellen, dass
doch noch welcher da war.
18.25 Uhr:
Abräumen und den Geschirrspüler anschmeißen.
18.30 Uhr:
Der zweite Gang (Tomate Mozzarella oder Roastbeef mit Kartoffelsalat) wird fließend serviert und war gut
vorbereitet, aber es scheint zu wenig Wasser da zu sein. Wieder nachkaufen, wieder feststellen, dass noch
genug da war. Ist noch genügend Brot da? Lieber auch noch einkaufen.
18.45 Uhr:
Abräumen – Geschirrspüler an
19.00 Uhr:
Den 3. Gang (die Suppen) anrichten. Das geht sehr schnell, nur die Bedienungen brauchen etwas länger,
so dass aus der Tomatensuppe eine Gazpacho wird ;-) Ärgerlich, aber schmeckt dennoch.
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19.30 Uhr:
Nun der Hauptgang. Die Cannelloni kommen aus dem Ofen, die Schweinemedaillons auch, aber was ist
mit den Bohnen? Die sind noch nicht gut… Rohe Bohnen, oder kaltes Fleisch? Und die Kartoffeln? Es wird
etwas hektisch… Die Bedienung tut was sie kann, aber längst gibt es kein System mehr. Ob die Gäste
etwas merken? Die Stimmung scheint gut. Puuh! Schnell raus mit dem Essen und den letzten Gang
auffüllen: Brownies und Eistorte. UPS, da haben wir doch 2 Tische beim Hauptgericht vergessen.
Alternative überlegen und sich entschuldigen.
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20.00 Uhr:
Beim Dessert kann nichts schief gehen, das haben wir gut vorbereitet… GESCHAFFT! - und alles im
Zeitplan! Die Gäste scheinen guter Dinge und Herr Wolter hält sogar eine kurze Dankesrede und der
Elternrat steht auf und applaudiert uns. Das tut gut, scheinbar war alles doch recht gut, auch wenn in der
Küche zwischendurch nicht alles rund lief.
20.15 Uhr:
Die Gäste bezahlen gerne und großzügig.
20.30 Uhr:
Mist, das Putzen vergessen… Wir versuchen der Lage Herr zu werden – vergeblich! Zum Glück haben wir
hilfsbereite und erfahrene Mütter, die von 20.30 Uhr bis
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23.00 Uhr:
Den Großputz in Schwung halten. So muss am nächsten Tag nur noch einmal kurz eine Stunde
nachgeputzt werden und alles sieht wieder so aus, als sei nichts gewesen… Nichts? Naja, wir haben ein
tolles Event für die Gäste und für uns auf die Beine gestellt und unsere Lapplandkasse hat sich mächtig
gefüllt.
Nach einer kurzen Ruhe-Ferien-Woche werden die Fehler konstruktiv besprochen und die Planung für den
zweiten Menü-Tag wird beginnen. Diesmal werden wir noch besser sein, denn wir haben viel gelernt –
auch für das Leben!
Und wenn das nächste Menü ähnlich erfolgreich verläuft wie das erste, dann dürfen wir endgültig und zu
Recht sagen:
LAPPLAND – WIR KOMMEN!
URL dieses Artikels: http://www.gymnasium-rahlstedt.de/603
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