Ausgabe 3 - 2007 - Lebenshilfe Rotenburg

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Ausgabe 3 - 2007 - Lebenshilfe Rotenburg
AUSGABE 3/07
aktuell
Newsletter der Lebenshilfe Rotenburg-Verden gemeinnützige GmbH
Alexander Wetsch und Thomas Amling
(v. l.) wohnen künftig zusammen und
verstehen sich bereits jetzt schon gut.
Ein Schritt in die Selbstständigkeit
Ambulant Betreutes Wohntraining der Lebenshilfe läuft in Verden an
Menschen mit Behinderungen ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, ist das vornehmlichste
Ziel der Lebenshilfe Rotenburg-Verden. Die Krönung
aller Bemühungen ist dabei,
wenn der eine oder andere
von ihnen befähigt werden
kann, eine eigene Wohnung
mit ambulanter Betreuung zu
bewirtschaften und/oder eine Beschäftigung auf dem
ersten Arbeitsmarkt zu bekommen. Auf dem Weg in
solche Selbstständigkeit geht
der 34-jährige Thomas Amling jetzt einen weiteren, entscheidenden Schritt. Zusam-
men mit dem 31-jährigen
Alexander Wetsch wird er
unter der Obhut der Erzieherin Kerstin Wilmer in der Eitzer Straße 41 in Verden ein
Wohntraining absolvieren.
Alexander Wetsch ist in die
von der Lebenshilfe angemieteten Wohnung bereits
eingezogen. Thomas Amling
wird folgen, sobald sein Antrag vom Landkreis Verden
als Kostenträger bewilligt ist.
Schon jetzt unternehmen die
beiden in ihrer Freizeit aber
einiges gemeinsam – zum
Beispiel Minigolf spielen oder
Radtouren unternehmen.
Die beiden verstehen sich
schon gut. Zudem kennen
sie sich aus den Werkstätten
in Dauelsen, wo Alexander
Wetsch im Montagebereich
arbeitet und Thomas Amling
in der Holzwerkstatt tätig ist.
Unterschiedlich ist allerdings ihr Werdegang hinsichtlich der Wohnsituation.
Alexander Wetsch hat bisher
bei seiner Familie gewohnt,
Thomas Amling hat gewissermaßen als Vorstufen das
Wohnen im Heim am Oderplatz und danach in einer
Wohngruppe am Wilkenweg
in Dauelsen durchlaufen. Sie
bringen also unterschiedliche
Erfahrungen mit, die sich
nach Ansicht von Kerstin
Wilmer aber gut ergänzen
können. Bei der Bewältigung
möglicher Konflikte steht die
Erzieherin natürlich hilfreich
zur Seite.
Am Ende des zweijährigen
Versuchs, in dem diese beiden ersten Trainies lernen
sollen, ihre Belange außerhalb der Werkstatt, also beim
Wohnen und in der Freizeitgestaltung selbstständig und
weitgehend ohne fremde
Hilfe zu gestalten,
Fortsetzung Seite 2
Das Leben trainieren
Ein neues ambulantes Angebot der Lebenshilfe im Raum Verden
Editorial
Liebe Leserinnen,
liebe Leser!
Soziale Einrichtungen
und Kostenträger stehen
bei Verhandlungen über
die Vergütung der Leistungen unter Erfolgsdruck.
Einerseits muss die Einrichtung ein wirtschaftlich auskömmliches Ergebnis erzielen, um die
in der Leistungsbeschreibung definierten Anforderungen erfüllen zu
können, andererseits
muss der Kostenträger
auf effizienten Einsatz
von öffentlichen Mitteln
achten.
Diese Ausgangssituation
ist vor dem Hintergrund
knapper Ressourcen in
sich eigentlich schon
konfliktträchtig.
Ein gutes – wenn auch
leider nicht sehr häufiges – Beispiel partnerschaftlicher Zusammenarbeit wurde jetzt bei
den Abschlüssen über
Ambulant Betreutes
Wohnen praktiziert.
Gegenseitiges Verständnis und auch Anerkennung der Situation des
jeweils anderen, verbunden mit dem Willen, das
Bestmögliche für die im
Fokus stehende Zielgruppe zu erreichen,
prägten die Gesprächsrunden.
Dafür an dieser Stelle
auch einmal unser ausdrücklicher Dank an die
Verhandlungspartner in
den Landkreisen Verden
und Rotenburg.
Für Menschen mit Behinderungen gibt es seit dem 1. August 2007 ein weiteres Angebot der Wohnstätten der
Lebenshilfe Rotenburg-Verden: Das Wohntraining. Es
handelt sich um eine Maßnahme, die Betroffene darin unterstützt, in kleiner Wohneinheit (2er-Wohngemeinschaft)
das Ziel der größtmöglichen
Verselbstständigung zu erreichen.
Das Angebot des Wohntrainings richtet sich an volljährige
Menschen mit einer geistigen
Behinderung und/oder einer
damit verbundenen Mehrfachbehinderung.
Es orientiert sich an deren individuell vorhandenen Bedürfnissen und Kompetenzen und
an ihren Biografien und Lebenserfahrungen.
Die Wohntrainingsgruppe
befindet sich in der Eitzer Straße 41 in Verden. Jeder Bewohner verfügt über seinen individuellen Bereich (2-Zimmer).
Küche, Bad und ein kleiner
Wohnraum werden gemeinschaftlich genutzt.
Durch die zentrale Lage
sind Einkaufsmöglichkeiten,
Freizeiteinrichtungen, Ärzte
und Apotheken gut und
schnell erreichbar.
Das Angebot des Wohntrainings ist auf die Zeitspanne
von zwei Jahren ausgerichtet –
mit der klaren Zielrichtung, im
Anschluss in einer eigenen
Wohnung mit oder ohne ambulanter Betreuung leben zu
können. Die Betreuten gehen
wie gewohnt ihrer Tätigkeit in
der Werkstatt für behinderte
Menschen nach, während sie
dann am Nachmittag und
Wochenende durch pädagogische Mitarbeiter ein gezieltes „Training“ erhalten.
Inhalte dieses Trainings sind
unter anderem die Planung
und Durchführung von hauswirtschaftlichen Tätigkeiten
wie Einkauf, Wäschepflege,
Reinigung und anderes, die
Anleitung zur Durchführung
von administrativen Angelegenheiten und Arztbesu-
Ausweitung geplant
Ihr Werner Ruhe
Kerstin Wilmer
2
Wohnstättenleiter Hans-Joachim Hopfe
Fortsetzung von Seite 1
steht die Aussicht auf eine
eigene Wohnung und damit
ein hier weitestgehend
selbstbestimmtes Leben, das
auch den freien Umgang mit
dem eigenen Geld beinhaltet.
Das Projekt ist im Landkreis Verden einmalig und
soll, so Wohnstättenleiter
Hans-Joachim Hopfe, alsbald auch auf den Landkreis
Rotenburg ausgeweitet werden. Auch dort gibt es Menschen mit Behinderung, die
die Voraussetzungen für diesen weiteren Schritt in die Eigenständigkeit mitbringen.
chen, der Aufbau von Sozialkontakten und die Anleitung
zu einer angemessenen Beziehungsgestaltung zu Nachbarn, Verwandten, Arbeitskollegen oder Freunden und
Partnern.
Ein weiterer wesentlicher
Bereich ist die Hilfe bei der
Freizeitgestaltung. Das bedeutet, die individuellen Interessen
und Neigungen zu erkennen
und bei der Umsetzung unterstützend mitzuwirken. So werden Kontakte zu Sportvereinen und Freizeitgruppen
geknüpft, Kinoabende und
Discoabende organisiert. Auch
Spieleabende, Ausflüge und
vieles mehr gehören zum Freizeitprogramm.
Oftmals benötigen die Betreuten auch Hilfestellung und
Unterstützung im emotionalen
Bereich, zum Beispiel bei der
Bewältigung von persönlichen
Krisen und dem Aufbau von
Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen.
Der Betreute sollte die Möglichkeit erhalten, seine eigene
Identität zu finden und eine für
ihn zufriedenstellende Lebensperspektive zu entwickeln.
Die für das Wohntraining
geltenden Rahmenbedingungen ermöglichen, sehr individuell auf die Bedürfnisse des
Einzelnen eingehen zu können. Die Fähigkeiten werden
in allen Lebensbereichen gezielt und effektiv erweitert, damit ein möglichst hohes Maß
an Selbstständigkeit erreicht
und gelebt werden kann.
Mit viel Selbstbewusstsein
Erster Tag der offenen Tür am Westerholzer Weg war ein voller Erfolg
Bei Menschen mit Behinderungen das Selbstbewusstsein zu fördern, ist eine der
vielen Aufgaben der Lebenshilfe Rotenburg-Verden. Dieses Selbstbewusstsein auch
über die Grenzen der Einrichtungen hinaus zu zeigen, war
Ziel des ersten Tages der offenen Tür in den Wümme-Aller-Werkstätten am Westerholzer Weg in Rotenburg.
„Das sind wir. Wir zeigen,
was wir können!“ lautete
denn auch das Motto dieser
gut besuchten Veranstaltung
am 16. September.
Menschen mit Behinderungen gehören seit langem wie
selbstverständlich zum Straßenbild Rotenburgs. Was diese Mitbürger aber den ganzen Tag so tun, das wissen
nur wenige. Und für manchen ist es erstaunlich, dass
sich deren Leben gar nicht so
sehr von dem eigenen unterscheidet. Sie haben eine Ausbildung, sie arbeiten, wohnen
im Rahmen ihrer Fähigkeiten
selbstbestimmt, haben Hobbys und Freunde, nicht selten
auch Partnerschaften, die sogar in Ehen münden.
Der Blick in die Berufswelt
dieser Menschen rief bei
manchem Besucher einiges
Erstaunen hervor. „Was die
alles können!“, wunderte
sich einer, der zum ersten Mal
Einblick in die Vielfalt der in
den Werkstätten ausgeführten Aufgaben bekam. Ob in
der Holz- oder Metallverarbeitung, bei Konfektionierung oder industrieller Montage, aber auch im Gartenbau
und im Lettershop, der für
große und kleine Firmen
Postsendungen erledigt – in
den Werkstätten wird Qualität und Termintreue groß geschrieben. Sie stehen im
Wettbewerb mit anderen Anbietern, und zwar erfolgreich,
wie die Liste renommierter
Kunden beweist.
Natürlich präsentierte sich
auch der jüngste Zweig des
Unternehmens: die Gärtnerei
am Eichhoop, in der im Endausbau 40 Menschen mit
seelischen Behinderungen
einen Arbeitsplatz finden
Selbst Hand anlegen machte den Besuchern besonders Spaß.
werden. Schwerpunkt ist
dort der Anbau von Kräutern
und deren Weiterverarbeitung.
Auch der hauswirtschaftliche Bereich der Werkstätten
gab einen Einblick in seine
Arbeit – unter anderem, indem er die Gäste mit Speisen
und Getränken versorgte.
Zudem gab es für die Besucher natürlich auch einiges an
Unterhaltung. So durften sie
in Teilbereichen ihre eigenen
handwerklichen Fähigkeiten
testen. Andere ließen sich
von dem von der Rotenburger Künstlerin für die Lebenshilfe geschaffenen Werk
„Photo Morgana“ gefangen
nehmen. Und die Scheeßeler
Gruppe „Vers-Sammlung“
sorgte für musikalische Unterhaltung.
Nach dem großen Interesse, das diese Veranstaltung
gefunden hat, steht für
Werkstattleiterin Kriemhild
Taubert-Haase fest: „Das
machen wir wieder.“
Kleiner Spaß am Rande
Für das leibliche Wohl sorgten Beschäftigte aus dem Hauswirtschaftsbereich der Werkstatt.
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Praxisnah demonstrierte die Physiotherapheutin Ruth Lutz psychomotorische Übungen.
Ein erfolgreiches Tagesseminar
Sprachförderung, Kunsttherapie, Heilpädagogisches Reiten und Psychomotorik
Ein ganztägiges Informationsangebot für pädagogisches und therapeutisches
Fachpersonal aus dem Vorschulbereich war einer der
Höhepunkte der diesjährigen
Veranstaltungsreihe der Heilpädagogischen Einrichtungen. Rund 40 Teilnehmer aus
anderen pädagogischen Institutionen und etwa 20 Mitarbeiter der eigenen Kindertagesstätten der Lebenshilfe
nahmen daran teil.
Es wurde ein Überblick über
die fachspezifisch-therapeutischen Angebote zur Entwicklungsförderung und Begleitung in der Heilpädagogischen Kindertagesstätte
gegeben. Nach der Begrüßung durch die Einrichtungsleiterin Marion Jodeit wurden
Referate zu den Themenbereichen
Sprachförderung,
Kunsttherapie, Heilpädagogi4
Interessiert hörten die Teilnehmer den morgendlichen Fachvorträgen zu.
sches Reiten und der Psychomotorik gehalten. Die Referentinnen Beate Reckers
(Sprachheilpädagogin), Elke
Paul (Kunsttherapeutin), Gerda Prüser (Reittherapeutin)
und Ruth Lutz (Physiotherapeutin) stellten inhaltliche
Grundlagen dar und gingen
anschließend auf die Wirkungsweisen speziell bei Kindern ein.
Nach einem gemeinsamen
Mittagessen, bei dem bereits
fachbezogene Gespräche geführt wurden, verteilten sich
die Anwesenden auf die vier
angebotenen Workshops.
Zwei Stunden lang erhielten
sie in Theorie und Praxis interessante und vielseitige Einblicke in die konkrete Arbeit der
Referentinnen.
In den Räumlichkeiten der
Heilpädagogischen Kindertagesstätte fanden die Workshops zur Sprachförderung
und zur Kunsttherapie statt.
Die
Sprachheilpädagogin
Beate Reckers zeigte Beispiele
für mundmotorische und auditive Wahrnehmungsförderung. Im Workshop zur
Kunsttherapie von Elke Paul
Elke Paul erläuterte die zeichnerische Entwicklung des Kindes.
Die Reittherapheutin Gerda Prüser gab den Teilnehmern die Möglichkeit einer Selbsterfahrung auf dem Pferd.
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griffen die Teilnehmer nach
der Darstellung von kunsttherapeutischen Methoden und
Fallbeispielen selber zu Papier
und Farbe.
Ruth Lutz war mit dem
Workshop Psychomotorik in
der angrenzenden Turnhalle
untergebracht. Mit einer Reihe von psychomotorischen
Übungen und gemeinsamen
Bewegungsspielen konnten
die Teilnehmer die Wirkungsweisen der Angebote für die
Kinder selbst erfahren.
Die Reittherapeutin Gerda
Prüser fuhr mit zwei voll besetzten Bussen nach Völkersen zum dortigen Reiterhof,
auf dem auch die Kinder der
Heilpädagogischen Kindertagesstätte in den Sommermonaten auf Therapie-Ponys reiten. Sie machte einen
Hofrundgang und stellte den
Ablauf einer heilpädagogischen Reitstunde praxisnah
dar.
Im Anschluss an die Workshops fanden sich alle Teilnehmer wieder in der Kindertagesstätte ein und konnten
sich bei Kaffee und Kuchen
stärken, ehe im abschließenden Plenum die Arbeit und
das Engagement der Referentinnen mit Blumensträußen
gewürdigt wurde. Die überaus positive Resonanz der
Teilnehmer honorierte die sowohl inhaltlich als auch organisatorisch gut durchstrukturierte Veranstaltung.
Marion Jodeit und ihr Team
stellten nach dieser ersten Tagung resümierend fest, dass
so eine rundum gelungene
Veranstaltung
wiederholungswürdig sei. Aus diesem
Grund planen die Heilpädagogischen Einrichtungen für
das kommende Jahr ein weiteres Tagesseminar für pädagogisches Fachpersonal.
QualitätsManagement
kommt voran
Der zu Beginn 2007 in der Lebenshilfe begonnene Qualitätsmanagement-Prozess
hat die in der Betriebsversammlung im April vorgegebene Dynamik aufgenommen und bis heute uneingeschränkt aufrechterhalten.
Die QM-Steuerungsgruppe
als lenkendes Gremium unter
der Moderation des Qualitätsmanagement-Beautragten – Jörn Steppat – hat
anhand der gemeinsam herausgearbeiteten Unternehmensprozesse bisher sieben
temporäre Arbeitsgruppen
ausgeschrieben, die unter anderem folgende Abeitsaufgaben
beinhalteten:
Vom Erstkontakt zur Aufnahme;
Datenschutz
und
Geheimhaltungspflicht;
Besprechungswesen/Interne
Kommunikation; Einarbeitung neuer Mitarbeiter und
anderes. Erste verwertbare
Ergebnisse liegen bereits vor
und bedürfen jetzt der Einsicht, Bewertung und Bestätigung in der Steuerungsgruppe, bevor die Freigabe der
Dokumente durch die Geschäftsleitung erfolgt.
Beathe Reckers erklärte mundmotorische Übungen.
„Alles in allem kann zum jetzigen Zeitpunkt konstatiert
werden, dass sich der Prozess
nach Abklärung von immer
wieder einmal auftretenden Problemen unter reger
Beteiligung und großem Interesse aller Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter gut angelassen hat“, erklärt Geschäftsführer Werner Ruhe
Das Persönliche Budget kommt
Neue Aufgaben im Bereich der Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen
Mit Beginn des kommenden Jahres haben Menschen
mit
Behinderung
einen
Rechtsanspruch auf freie Entscheidung in der Auswahl
zwischen Sachleistung und
Persönlichem Budget. Das
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Persönliche Budget ist somit
eine zusätzliche Option für
Menschen, die zum Beispiel
Anspruch auf Leistungen zur
Eingliederungshilfe haben
und diesen Anspruch in Form
einer Geldleistung einlösen
möchten, mit deren Hilfe sie
sich die individuell benötigte
Hilfe oder Assistenz selbst
auswählen und „einkaufen“
können.
In den vergangenen Jahren
wurde das Persönliche Budget
in mehreren Bundesländern,
darunter auch in Niedersachsen, erprobt. Zwar ist die Inanspruchnahme durch Betroffene bislang noch nicht sehr
groß, es ist aber davon auszugehen, dass in Zukunft eine
nennenswerte Zahl von Menschen mit Behinderung das
Persönliche Budget als Leistungsform wählen wird. Die
Lebenshilfe als Anbieter von
Dienstleistungen muss sich also auf das Persönliche Budget
vorbereiten, um auch weiterhin am Markt der Dienstleistungen teilhaben zu können.
Bereits seit einiger Zeit ist
das Persönliche Budget auf
der Leitungsebene der Lebenshilfe in der fachlichen
Diskussion. Um es aber allen
Mitarbeitern bekannt zu machen und die anstehenden
Veränderungen zu verdeutlichen, aber auch um das fachliche Wissen der Mitarbeiter
nutzen zu können, wird das
Persönliche Budget Thema
auf der nächsten GmbH-Konferenz sein, die für den 21. Januar 2008 geplant ist.
Neben umfassenden Grundinformationen werden Fach-
leute aus den Bereichen Kostenträger, Anbieter, Betreuer/Eltern aber auch Budgetnehmer eingeladen, die aus
ihren unterschiedlichen Blickrichtungen ihre Erfahrungen
und Erwartungen darstellen
werden.
Die Veränderungen, die
sich aus der Einführung des
Persönlichen Budgets ergeben, sind vielfältig. Die Erwartung, dass das Persönliche
Budget zunehmend an Bedeutung erfährt, macht es erforderlich, dass sich die Lebenshilfe diesen Herausforderungen stellt.
Besonders das schon immer
praktizierte Bewusstsein –
„Wir sind Dienstleister, der
Mensch mit Behinderung ist
unser Kunde“ – wird durch
diese neue Anforderung nochmals unterstrichen. Dies erfordert, die Mitarbeiter auf
diesem Weg „mitzunehmen“.
Der Umgang mit Geld will gelernt sein.
Verwaltungsrat „on tour“
Die Verwaltungsratsmitglieder der Lebenshilfe Rotenburg-Verden besuchten im
September anlässlich einer
Rundreise alle Einrichtungen
in Ahausen und Rotenburg.
Durch die jeweiligen Ein-
richtungsleiter wurden sie
über die Unterschiede in den
einzelnen Versorgungsangeboten der Lebenshilfe informiert.
Bei direkten Begegnungen
mit Bewohnern der Wohn-
stätten und Beschäftigten in
den Werkstätten wurden in
Gesprächen unter anderem
auch Alltagsprobleme angesprochen.
Aufgrund der derzeitigen
Aktualität des Themas zeigte
der Verwaltungsrat besonders
großes Interesse an der Arbeit
mit Kindern.
Das Gremium beschloss, im
kommenden Jahr auch die
Verdener Einrichtungsbereiche zu besichtigen.
In der Heilpädagogischen Kindertagesstätte in Ahausen standen die Kinder im Mittelpunkt des Interesses.
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Sax & Schmalz im Gewächshaus
Reinhard Röhrs, Jan Fritsch und Penny Penski boten ein mitreißendes Programm
Der Kontrabassist Reinhard
Röhrs und der Saxophonist
Jan Fritsch sind ein seit Jahren
eingespieltes Team, das sich
für sein neues Programm mit
dem Namen „Sax & Schmalz“
mit dem Gitarristen Penny
Penski zusammengetan hat.
Das Trio brillierte beim diesjährigen Gewächshauskonzert bei Blume & Co mit einer
Mischung aus musikalischer
Perfektion und höherem
Blödsinn in der von Röhrs begründeten Tradition. Seine
Soloauftritte mit Ringelnatz
und Morgenstern gehören
zum Besten, was musikalisches Kabarett zu bieten hat.
Dass das (Gewächs)Haus
wieder mal zum Bersten voll
war, liegt aber nicht nur am
guten Ruf, der Röhrs und seinen Partnern vorauseilt. Die
Gewächshauskonzerte erfreuen sich einer immer noch
steigenden Beliebtheit, weil
sie neben dem außergewöhnlichen Ambiente eben auch
außergewöhnliche Künstler
bieten.
Röhrs und seine Mitstreiter
einzuordnen, fällt schwer. Alle drei sind exzellente Musiker, die im wahrsten Sinne des
Wortes spielend jede Genre-
Jutta Jänsch-Brandt (links) dankte den Künstlern für einen unterhaltsamen und
humorvollen Abend.
Das muss mal
gesagt werden
Grund zur Freude hat die Redaktion von „Lebenshilfe aktuell“. Unser Magazin wird
auch in der Zivildienststelle
des Paritätischen Wohlfahrtverbandes gelesen. Von dort
kam jetzt per E-Mail ein – OTon – „längst fälliges Dankeschön“ für die in Lebenshilfe
aktuell enthaltenen Informationen – verbunden mit einem „dicken Lob“ für die
inhaltliche und optische Gestaltung. „Stets locker geschrieben, verständlich auch
für interessierte Laien und
auf den Punkt kommend“,
findet Verwaltungsstellenleiter Heino Wolf: „Das musste
einfach mal gesagt werden.“
Die Redaktion sagt Danke.
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Grenze überspringen. Von der
Schnulze bis zur anspruchvollen Komposition reicht das
sich durch alle Stilarten bewegende Repertoire. Das durchgängig musikalische, oft auch
verbales
Augenzwinkern,
dass sich durch das ganze Programm zieht, und Musiker,
die nicht nur ihre Sujets, sondern auch sich selbst mit
leichter Ironie präsentieren:
Das macht ungetrübten Spaß,
der sowohl das musikalische
Gehör als auch den Humor
der Zuhörer auf eine einmalige Weise verwöhnt.
„Sax & Schmalz“ zieht alle
Register und ist selbst dann
noch unterhaltend, wenn es
mal Ausflüge in den blanken
Klamauk macht. Werkstattleiterin Jutta Jänsch-Brandt
sprach den heftig applaudierenden Zuhörern also aus
dem Herzen, als sie sich zum
Schluss bei den Dreien sichtlich beeindruckt von deren
Leistung bedankte.
Die Gewächshauskonzerte
haben ihren Ruf des Besonderen einmal mehr eindrucksvoll
unterstrichen. Und sie sind
aus der Verdener Kulturszene
nicht mehr wegzudenken.
Schon deswegen wird es auch
im kommenden Jahr wieder
ein Gewächshauskonzert geben müssen.
Gemeinsam stärker
Trägergemeinschaft kooperiert in Verden und Rotenburg
Der Landkreis Verden als
Träger der Sozialhilfe und die
Trägergemeinschaft, bestehend aus der Stiftung Waldheim, der Stiftung Leben und
Arbeiten, der Tragenden Gemeinschaft, der Lebenshilfe
im Landkreis Verden und der
Lebenshilfe Rotenburg-Verden, schlossen eine Vereinbarung zum Ambulant Betreuten Wohnen für Menschen
mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung.
Der Zusammenschluss von
fünf Trägern der Behindertenhilfe im Landkreis Verden zu
einer Trägergemeinschaft ist
beispielhaft und zeigt das ge-
meinschaftliche Interesse, den
Bedürfnissen und Wünschen
der Menschen mit Behinderung gerecht zu werden. Andererseits bündelt es aber
auch fachliche und personelle
Ressourcen. Die Trägergemeinschaft stimmt die inhaltlich-fachliche Ausrichtung ab
und hat dazu gemeinsam ein
Konzept zum Ambulant Betreuten Wohnen entwickelt.
Darüber gibt es einen Flyer,
der auf die Möglichkeiten des
Ambulant Betreuten Wohnens im Landkreis Verden hinweist und dazu die Ansprechpartner bei den einzelnen Trägern nennt.
Eine hervorragende Ergänzung
Seit drei Jahren kooperiert die Lebenshilfe mit dem „LandPark“ Lauenbrück
Als aus dem „Wildpark“ in
Lauenbrück 2005 nach 35
Jahren der „LandPark“ unter
der Trägerschaft der gemeinnützigen Scharnow-Stiftung
„Tier hilft Mensch“ wurde,
war eines der Anliegen des
geschäftsführenden Gesellschafters Friedrich-Michael
von Schiller, die 200.000
Quadratmeter große Anlage
weitgehend barrierefrei und
somit auch für Menschen mit
Behinderungen erfahrbar zu
machen. Selbst Blinde oder
Sehbehinderte können den
Park inzwischen nutzen. In
diesem Zusammenhang kam
von Schiller die Idee, Menschen, die von der Lebenshilfe Rotenburg-Verden betreut
werden, in sein Konzept mit
einzubinden. Sein Angebot
wurde dankbar angenommen, und seitdem verbringt
einmal pro Jahr eine Gruppe
von sechs bis acht jungen
Menschen aus dem berufsbildenden Bereich der WümmeAller-Werkstätten Rotenburg
ein zweiwöchiges Praktikum
im LandPark.
Werkstattleiterin Kriemhild
Taubert-Haase bezeichnete
jetzt zum Abschluss der nun
schon dritten gemeinsamen
Aktion von Lebenshilfe und
LandPark die Kooperation als
„hervorragende Ergänzung“
der Arbeit in den Werkstätten.
Gruppenleiter Achim Hoops
unterstrich diese Beurteilung
mit der Feststellung, dass er
bei der Arbeit im Park bei seinen „Schützlingen“ Fähigkeiten entdecke, die in der rei-
Mit Kritik ist der Mensch
schnell zur Hand. Lob dagegen spendet er schon seltener. Um so mehr freut sich
die Geschäftsleitung der Lebenshilfe Rotenburg-Verden
über die schriftlich eingegangene Anerkennung ihrer
Dienstleistungen.
Die Schulz AG, Mercedes
Benz Autohäuser im Einzugsbereich der Lebenshilfe,
schrieb so „Wir möchten Ih-
Stolz präsentieren sich die Praktikanten vor dem fast fertigen Werk.
nen Werkstattarbeit oft nicht
sichtbar würden. Und die sind
selbst oft überrascht. Einer
der Teilnehmer, der sich zunächst geweigert hatte, an
dieser Maßnahme teilzunehmen, „weil Tiere schmutzig
sind“, ist nun ein begeisterter
Tierfreund. Besonders liebt er
die Esel, weil die ein so weiches Fell haben.
Nicht zu unterschätzen ist
auch der integrative Effekt,
der sich zuweilen auf sehr bemerkenswerte Weise einstellt.
Als Schüler des Scheeßeler
Privatgymnasiums Eichenschule im LandPark eine
Landschafts-Rallye absolvierten, wurden sie von den
schon ortskundigen Men-
schen mit Behinderungen geleitet – für beide Seiten eine
neue und interessante Erfahrung. Die Schüler lernten,
dass Menschen mit Behinderung durchaus Leistungen erbringen können. Und für die
war es ein besonderes Erlebnis, einmal die Führungsrolle
übernehmen zu können.
Friedrich-Michael
von
Schiller tat noch ein übriges:
Er stellte für einen der Praktikanten aus einer früheren
Maßnahme, der sich besonders geschickt angestellt hatte, einen Außenarbeitsplatz
zur Verfügung. Der junge
Mann wird nach wie vor von
der Lebenshilfe begleitet,
kann aber außerhalb der
Werkstätten wie jeder andere
arbeiten.
Die Ergebnisse der Arbeit
kann man übrigens auch sehen. Neben Reparaturarbeiten übernahmen die Mitglieder der Gruppe auch den Bau
neuer Unterstände für die
rund 300 im Park beheimateten Tiere und schufen auch
den Hühnern eine neue Unterkunft. Auf diese Weise haben sie den Tieren geholfen.
Getreu dem Motto der Stiftung haben aber auch die Tiere den Praktikanten geholfen,
nämlich zu einem neuen, besseren Verständnis für andere
Kreaturen und wohl zu einem
gestärkten Selbstbewusstsein.
Viel Lob und Anerkennung
nen für die in den letzten Jahren für uns geleisteten Dienste danken. Der Lettershop
„Schwalbe“ der Lebenshilfe
Rotenburg-Verden ist mittlerweile zu einer wichtigen
Stütze unseres Betriebs geworden. In vielen Bereichen
sind sie ein wertvoller und
verlässlicher Partner für uns,
auf den wir auch in Zukunft
nicht verzichten möchten.“
Der Zulieferer in der Autoindustrie, DURA aus Rotenburg, drückt seine Zufriedenheit für die Dienstleistungen der Lebenshilfe im
Jahr 2006 sogar in Prozenten
aus: Mit 100 Prozent bei der
Qualität und fast 94 Prozent
bei der Logistik, gesamt also
mit 98,13 Prozent und damit
als Lieferant der höchsten
Klasse eingestuft, gehören
die Wümme-Aller-Werkstätten der Lebenshilfe zur Spitzengruppe der DURA-Geschäftspartner. Auch dort hofft
man auf eine noch lange währende, gute Zusammenarbeit.
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Auch die jüngste Veranstaltung fand wieder zahlreiche aufmerksame Zuhörer.
„Schmerz ist der zentrale Begriff“
Professor Dr. Annelie Keil über den Zusammenhang von Schmerz und Biografie
„Wenn das Leben schmerzt
und um Hilfe ruft“, darüber
sprach im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Lebenshilfe Rotenburg-Verden Professor Dr. Annelie Keil im
Rotenburger Gemeindesaal.
„Es gibt viele verschiedene
Arten von Schmerzen, zum
Beispiel der Schmerz, im Alter
nicht mehr gebraucht zu
werden, keine Lehrstelle
zu haben, oder arbeitslos
und Hartz-IV-Empfänger zu
sein“, führte sie in ihr
Thema ein.
Viele Menschen haben hinsichtlich ihrer Schmerzen keinen organischen Befund.
„Schmerz kann man nicht sehen. Er ist oft auf die Lebensumstände zurückzuführen. Er
hat immer eine Geschichte“,
so die Referentin und ging im
Verlauf des Abends auf die
verschiedenen Schmerzebe10
Professor Dr. Annelie Keil
nen ein. Schmerzen ließen
sich in physische, geistige, soziale, emotionale und spirituelle Schmerzen unterteilen.
Schmerzen
entstünden
durch zu wenig Auseinandersetzung mit den in jedem in-
newohnenden körperlichen,
geistigen und emotionalen
Kräften. Jeder müsse seine inneren Stärken nutzen und
nach der Kraft suchen, die
ihm hilft, durch den Schmerz
hindurch zu gehen. Auf der
Reise durch das eigene Leben
müsse sich jeder klar machen,
dass der Schmerz der zentrale Begriff ist, immer wieder
die Befindlichkeit des Lebens
zu hinterfragen.
Wenn das Leben schmerze,
möchte es mit uns in Kontakt
treten, meinte die Referentin.
Darin liege die Freiheit und
der Wille zur Selbstgestaltung. Die Hoffnung stürbe
hierbei zuletzt. Die Biografie
jedes einzelnen Menschen sei
eine abenteuerliche Konstruktion, bei der jeder selber
der Erbauer und Gestalter des
Lebens sei.
Der biografische Schmerz
des Lebens habe seinen Ur-
sprung in verschiedenen Geschehnissen. Auf einige wichtige Begebenheiten im Leben
habe der Mensch keinen Einfluss. Aber eine Situation zu
ändern, die Schmerzen bereitet, aus einer Lebenskrise herauszutreten, das liege in seinem Ermessen. Lebenskrisen
böten immer die Möglichkeit,
in eine nächste, positive Gestaltung des eigenen Lebens
zu kommen.
Durch die Kraft der Umwandlung und der Lösungsfindung komme die Lust am
Leben zurück. Eine verhinderte Auseinandersetzung damit
lasse den Schmerz dagegen
chronisch werden. „Jeder
Mensch ist auf Asylsuche, um
die Schmerzen und die Lust
des Lebens zu meistern.
Mach dich auf und nimm dein
Leben an!“, so die abschließenden Worte von Annelie Keil.
Gärtnerei wurde Gourmet-Tempel
Die neue „Werkstatt“ der Lebenshilfe hatte zu Kräutern und Wein eingeladen
Offiziell ist die neue Werkstatt der Lebenshilfe Zum
Eichhoop in Rotenburg, wie
in der vorausgegangenen
Ausgabe berichtet, eine
Gärtnerei. Am 5. Oktober
verwandelte sie sich allerdings zu einem GourmetTempel. Rund 40 geladene
Gäste erlebten in einem zum
Restaurant umgestalteten
Gewächshaus aufs Schönste, wie die in dieser „anderen“ Gärtnerei gewachsenen
Kräuter außergewöhnliche
Gaumenfreuden ermöglichen. Die Leiterin, DiplomAgraringenieurin
Jessica
Wahl, hatte ein Menü zusammengestellt,
dessen
sechs Gänge ihren besonderen Charakter durch Kräuter
und Gewürze aus eigener
Produktion erhielten.
Da fügte es sich gut, dass
ihr Vater Leitender Landwirt-
schaftsdirektor der bayrischen Landesanstalt für
Wein- und Gartenbau im
fränkischen Veitshöchstheim
ist und als exzellenter Kenner die passenden Weine zu
den einzelnen Speisen ausgesucht hatte. Zudem brillierte Professor Klaus Wahl
als unterhaltsamer Moderator dieser mit dem Menue
einhergehenden Weinprobe.
Sein erklärtes Ziel, die Gaumen der Gäste für das feinabgestimmte Zusammenspiel von Speisen und
Weinen zu sensibilisieren, erreichte er dabei auf ungewohnte Weise. Zu jedem
Gang gab es nämlich statt
des üblichen einen Weins
deren gleich zwei. Das bewirkte eine besonders bewusste Wahrnehmung des
Gebotenen mit Auge, Nase
und Zunge. Und noch eine,
den meisten bisher unbekannte Erfahrung vermittelte der Professor. Auch wenn
es gegen die Tischregeln verstößt, sollte man die gerade
genossene Speise im Mund
einmal mit dem dazu gereichten Wein vermischen.
Da entstehen völlig neue geschmackliche Eindrücke.
So schmeckten sich die
Gäste über mehr als drei
Stunden lang vom KürbisIngwersüppchen mit Liebstöckel über eine Terrine von
Lachs und Seeteufel an einer
Sauerampfersoße bis zum
Apfelküchlein mit Zitronenkräutern durch und genossen dazu exquisite Weine
zumeist aus Franken – aber
auch vom Weingut der Lebenshilfe in Bad Dürkheim.
Die sicher von allen Teilnehmern gelernte Lektion an
diesem Abend: Essen und
Anke Riel servierte.
Trinken können sehr lustvoll
und sinnlich sein. Und ein
wesentlicher Bestandteil guten Essens, nämlich Kräuter
und Gewürze, gibt es in großer Vielfalt in der neuen
Gärtnerei der Lebenshilfe in
Rotenburg Zum Eichhoop.
Erschwernisse geduldig ertragen
Nach dem Abbruch erfolgt der Neubau am Rotenburger Wohnheim Upp'n Kopp
Die Verbesserung der Wohnqualität in den Einrichtungen
der Wohnstätten ist ein ständiger Schwerpunkt der konzeptionellen Arbeit. Durch die
Umbaumaßnahmen im Wohnheim Upp'n Kopp werden
sämtliche noch bestehende
Doppelzimmer aufgelöst, so
dass zukünftig jeder Bewohner über ein Einzelzimmer verfügen wird. Dieser Wunsch
von Bewohnern, Eltern, Betreuern und auch Mitarbeitern
wird nun realisiert.
Im September war es endlich soweit: Die dem Umbau
vorausgehenden Abbrucharbeiten am Wohnheim Upp'n
Kopp in Rotenburg wurden
begonnen. Bevor es jedoch
soweit war, mussten Vorarbeiten geleistet werden, die für
alle Mitarbeiter sowie die Bewohner bereits enorme Erschwernisse bedeuteten.
Die Küchen-, Ess- und
Wohnbereiche für die beiden
Baustelle Wohnheim Upp’n Kopp.
bestehenden Gruppen mussten vollständig ausgeräumt
und für die Dauer der Bauzeit
teilweise wieder in den aufgestellten Wohn-Containern eingeräumt, teilweise aber auch
ausgelagert werden. Besonders die Bewohnerinnen und
Bewohner haben mit den ungewohnten räumlichen Verhältnissen große Schwierigkeiten.
Eine Gruppe sowie die Seniorengruppe nutzen die Container, während die andere
Gruppe den breiten Flur- und
Eingangsbereich sowie das
ehemalige Büro des Wohnstättenleiters als Wohn- und
Essbereiche zur Verfügung
haben. Da auch die Küchen
den Abbrucharbeiten zum
Opfer gefallen sind und ersatzweise nur kleine Teeküchen eingerichtet werden
konnten, wird die Warmverpflegung am Wochenende
und bei Schließungszeiten der
Werkstatt von einem externen Anbieter angeliefert.
Die mit den Umbauarbeiten
verbundenen umfangreichen
Veränderungen und Unwägbarkeiten werden dennoch
von allen Betroffenen bisher
geduldig hingenommen. Die
Aussicht, nach Fertigstellung
ein Einzelzimmer beziehen zu
können und neugestaltete
Küchen-, Ess- und Wohnbereiche zu nutzen, lässt vieles
leichter ertragen. Wenn alles,
wie vom Architekten vorgesehen, geleistet werden kann,
und wenn keine unvorhergesehenen Dinge eintreten, dann
ist im März 2008 mit der Fertigstellung zu rechnen. Eine
verbesserte Wohnqualität bedeutet auch eine verbesserte
Lebensqualität und schafft ein
angenehmes Miteinander –
davon gehen alle vom Umbau
Betroffenen fest aus.
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Personelles
Personelles
Kerstin Ohm-Fehsenfeld
arbeitet seit zehn Jahren für
die Lebenshilfe. Als Hauswirtschafterin mit Ausbilderbefähigung begann sie am 27.
August 1997, damals 27 Jahre alt, im Berufsbildungsbereich Hauswirtschaft der
Werkstätten in Verden-Dauelsen und übernahm zwei
Jahre später als Gruppenleiterin die Regie in der Küche der
Werkstätten. Berufsbegleitend erwarb sie dazu die sonderpädagogische Zusatzqualifikation für Gruppenleiter in
Werkstätten für behinderte
Menschen.
Seit dem 20. Februar 2007
ist Susanne Dedendorf als
Hauswirtschaftsleiterin in der
Wohnstätte Upp'n Kopp 18
in Rotenburg beschäftigt.
Die staatlich anerkannte
Hauswirtschaftsleiterin verfügt über eine umfangreiche
Berufserfahrung, die sie unter
anderem im hauswirtschaft
lichen Bereich der Rotenbuger
Werke sammeln konnte und
von der jetzt die Bewohner
profitieren.
Sie trat die Nachfolge von
Maria Wichmann an, die
nach 13 Jahren Tätigkeit in
Altersteilzeit gegangen ist.
Das Team der Heilpädagogischen Kindertagesstätte in Ahausen hat seit März drei neue Mitarbeiterinnen. Die Heilerziehungspflegerin Silke Edeler (links) arbeitet als pädagogische
Assistentin in der „Mäusegruppe“. Marlena Kubiak (Mitte),
ebenfalls Heilerziehungspflegerin, hat die gleiche Aufgabe in
der „Schmetterlingsgruppe“ übernommen. Und in der Außenstelle arbeitet die Erzieherin Annekathrin Kohrt als pädagogische Assistentin in der Gruppe „Pandabären“.
Neue Besetzung
Die Elternratsvorsitzende
Iris Kaeß hatte für den
24. September zu einer Informationsveranstaltung nach
Ahausen eingeladen.
Durch Tod und Ausscheiden von zwei Kuratoriumsmitgliedern war es notwendig geworden, Nachrücker zu
finden.
Neu ist, dass zukünftig
Mitglieder zu bestimmten
Unternehmensbereichen als
Ansprechpartner zugeordnet
werden.
Von links nach rechts:
Brigitte Breitlow (Tel.
04234/1310) für die Wohnstätten Rotenburg und Verden,
Karin Klaukin (Tel. 04261/
3972) für die Wümme-AllerWerkstätten Rotenburg,
Nicole Heitmann (Tel.
04261/2588) für die Heilpädagogische Kindertagesstätte, Frühförderung und
Kinderkrippe,
Iriß Kaeß (Tel. 04231/
970982) für die Wümme-Aller-Werkstätten Verden und
Tagesförderstätte.
Gemeinsam macht die Arbeit richtig Spaß!
Impressum
Herausgeber:
Lebenshilfe Rotenburg-Verden
gemeinnützige GmbH
Westerholzer Weg 1-3
27356 Rotenburg (Wümme)
Tel. 0 42 61 / 94 43-0
Fax 0 42 61 / 94 43-19
Internet: www.LhRowVer.de
E-Mail: [email protected]
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Redaktion:
Wilfried Palm
Red.-Team:
Werner Ruhe (V. i. S. d. P.)
Peter Bergstermann
Hans-Joachim Hopfe
Jutta Jänsch-Brandt
Marion Jodeit
Kriemhild Taubert-Haase
Gesamtherstellung:
Maxsell Werbeagentur
& Partner GmbH
Bahnhofstraße 20
27356 Rotenburg (Wümme)
Tel. 0 42 61/ 81 99 9- 0
Fax 0 42 61/ 81 99 9-99
E-Mail: [email protected]
Internet: www.maxsell.de
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