Interview mit Frau Ilse Freerksen
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Interview mit Frau Ilse Freerksen
37 Serie: Die VDH-Zuchtrichter „Zu beurteilen ist nur der Hund!“ Wer war der beste Hund, den Sie je gerichtet haben, und warum? Diese Frage kann ich leider nicht beantworten, da es verschiedene Hunde gibt, die mich begeistert haben. Besonders gerne erinnere ich mich aber an die Weltsieger-Ausstellung 2003 in Dortmund, auf der ich die Scottish-TerrierRüden und das BOB richten durfte. Ein Rüde war von beeindruckender Qualität: „Raglan Roslin Williams“, perfekt herausgebracht und vorgeführt, gewann souverän die Jugendklasse und den Titel und entschied auch die BOBKonkurrenz für sich. Zu meiner Freude belegte er später noch den 2. Platz beim Gruppenwettbewerb der FCI-Gruppe 3. Fotos: privat Wenn Sie nur einmal im Jahr richten könnten, welche Rasse und in welchem Land würden Sie dann richten wollen und warum? Eigentlich würde ich dann lieber gar nicht mehr richten wollen ...! Ich richte viele Rassen sehr gerne – aber natürlich richte ich besonders gerne Welsh- und Scottish-Terrier. Das Richten im Mutterland dieser Rassen wäre dann am interessantesten und informativsten für mich. wobei ich hoffe, dass die positiven Erlebnisse wie bisher bei Weitem überwiegen und ich die entstandenen Freundschaften noch lange pflegen kann. Was macht Ihrer Meinung nach einen guten Richter aus? Nennen Sie bitte drei Merkmale! 1. Selbstredend sichere Kenntnisse des jeweiligen Rasse-Standards. Dazu gehört unbedingt die Fähigkeit, diesen auch interpretieren zu können, verbunden mit einem sicheren Blick für den „ganzen“ Hund! Selbstständige Weiterbildung ist unerlässlich. 2. Für einen Richter sind Unbestechlichkeit, Objektivität und Gerechtigkeit unerlässlich! Zu beurteilen ist nur der Hund! 3. Das Auftreten im Ring muss korrekt und sicher, der Umgang mit dem Hund muss ruhig und freundlich sein. Zur Person Name: Ilse Freerksen Gruppenrichter der FCI-Gruppe 3 + Schwarze Terrier, Spezial-Richter für 33 Terrier-Rassen Beruf: selbstständige Kauffrau Wohnort: 26725 Emden Hunderassen: (gezüchtet) bis 1985 Welsh-Terrier in Zwingergemeinschaft mit meiner Mutter, Frau Lore Eggerking – „aus der Bauernhöhle“. Von 1975 bis 2005 Scottish-Terrier unter meinem Zwingernamen „vom Ossiland“ – seit 1997 bis dato Welsh-Terrier nur noch unter diesem Zwingernamen. (gehalten) drei Hundeleben lang einen Dobermann – mein Mann immer JackRussell-Terrier. Hobbys: an erster Stelle Hunde – ein Leben ohne Hunde ist für mich unvorstellbar – dann unsere Pferde. Wenn noch Zeit bleibt, lese ich sehr gerne – vorzugsweise Biografien und Geschichtliches. Welches war Ihr größtes Erlebnis als Zucht richter, an das Sie sich heute noch erinnern? Ich hatte in den fast 30 Jahren meiner Richtertätigkeit viele beeindruckende und unvergessene Erlebnisse, positive und auch negative, Welchen der Richter, die Sie über die Jahre im In und Ausland getroffen haben, halten Sie für ein besonderes Vorbild und warum? Auf eine Person möchte ich mich nicht festlegen. Während meiner Ausbildung im Klub für Terrier lernte ich Frau Wiebke Steen als strenge, aber äußerst kompetente Richterin kennen, die mich aufgrund ihres kynologischen Wissens beeindruckte. Sie richtete zügig und souverän, konnte ihre Urteile immer begründen, sodass man wirklich von ihr lernen konnte. Später unterstützte die leider bereits verstorbene Dr. Christa von Bardeleben mich sehr bei der Ausbildung innerhalb der FCI-Gruppe 3. In dieser Zeit lernte ich auch Herrn Kurt Gendrung, seinerzeit Richter-Obmann im VDH, kennen. Sein Auftreten, seine Geradlinigkeit und Korrektheit sowie auch seine Kompetenz sind für mich vorbildlich! Eine Institution in der TerrierWelt: 30 Jahre lang hat Frau Freerksen ScottishTerrier ge züchtet. Als Richterin der Gruppe 3 international im Einsatz: hier in Luxemburg mit dem Grup penzweiten, dem YorkshireTerrier „TAZ“ Neben dem ScottishTerrier gilt ihre Leiden schaft den WelshTerriern, die Ilse Freerksen bis heute züchtet. Unser Rassehund 5/2009