12-04 Brückenschlag_2013-2014.pub

Transcrição

12-04 Brückenschlag_2013-2014.pub
Brückenschlag
Das Erfurter Selbsthilfemagazin
Ausgabe 2013/2014
Lebensqualität durch Selbsthilfe
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Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen
Amt für Soziales und Gesundheit
im Haus der sozialen Dienste
Zimmer 024
Juri-Gagarin-Ring 150
99084 Erfurt
Telefon: 0361 655-4204
Fax:
0361 655-4209
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.erfurt.de oder
www.selbsthilfe-thueringen.de
Sprechzeiten:
Dienstag: 08:30 - 11:30 Uhr
13:30 - 17:30 Uhr
Freitag:
08:30 - 11:30 Uhr
und nach Vereinbarung
So erreichen Sie uns:
H
Stadtbahn Linie 1 und 5
Haltestelle: Augustinerstraße
Parkplätze für Menschen
mit Behinderung
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Editorial
Liebe Erfurterinnen und
Erfurter,
es ist wieder einmal soweit, der „Brückenschlag“
liegt Ihnen druckfrisch
vor. Diese Ausgabe steht
unter dem Motto „Lebensqualität durch
Selbsthilfe“. Dieses Leitmotiv entspricht unserem gemeinsamen Ziel, für alle Bewohner der
Landeshauptstadt Erfurt Zugang zu eine höhere Lebensqualität durch eigenes Tun zu ermöglichen. Dieser spannenden und anspruchsvollen Aufgabe widme ich mich gern.
Aber was heißt „Lebensqualität“ für unsere
Selbsthilfegruppen? Die SHG Schmerz hat sich
dazu geäußert. Für sie ist Lebensqualität, die
Anerkennung der gesellschaftlichen Fürsorge
für alle Menschen mit körperlichen und, ich
füge noch hinzu, auch seelischen Erkrankungen. Körperliche und seelische Gesundheit gehören zusammen. Die Selbsthilfe leistet auf
diesem Gebiet eine Gesundheitsförderung
ganz nah am Menschen und auf Augenhöhe
mit den Betroffenen. Das Wissen, dass andere
Menschen ähnliche Schicksale durchleben und
meistern, hilft ungemein, die eigene Gesundheit zu stärken und für sich selbst wichtige
Entscheidungen zu treffen. Manchmal beflügelt dieses Wissen zu Initiativen und wiederum neuen Erkenntnissen. Betroffene machen
sich stark für Betroffene, gründen Selbsthilfegruppen und engagieren sich in politischen
Gremien. Viele Beispiele werden in diesem
Heft vorgestellt:
Die Qualifizierungsmaßnahme EX-IN, die
Selbsthilfegruppen „Starke Hand“ und die
„Pankreas". Themen wie Alkohol und Gewichtsreduktion oder die Bewältigung von seelischen
Krisen gehören ebenfalls dazu.
Unter der Rubrik „Schreibwerkstatt“ veröffentlichen die Selbsthilfe-Aktiven ihre Texte mit
den Gedanken, die sie bewegen.
Was wäre der Brückenschlag ohne ErnährungsTipps? Die SHG „Demenzpflaster“ und SHG
„Gesunde Ernährung und Gewichtsreduktion“
geben ihr „Senf“ dazu! Nachzulesen in der Rubrik "Gesund und lecker".
An der Stelle möchte ich mich bei der Redaktionsgruppe bedanken. Ein Novum in diesem
Jahr ist ihre Zusammensetzung: Frau Petra
Koczan von der SHG Demenzpflaster widmete
sich dem Schreiben einer Reihe von Texten,
Herr Hans-Jürgen Sander von der SHG AfoRE –
Fototherapie fühlte sich für Bildredaktion
„Erfurter Brücken“ zuständig. Frau Krause von
der KISS übernahm die gesamte redaktionelle
Verantwortung. Es kam zu einer sehr produktiven Zusammenarbeit.
Ich hoffe, Sie neugierig auf die Inhalte des neuen „Brückenschlags“ gemacht zu haben und
wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen sowie
neue Erkenntnisse.
Ihre
Tamara Thierbach
Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Erfurt,
Beigeordnete für Soziales, Bildung und Kultur
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Editorial….………….………….…………………………………………………… ………………………………….……...…………………………...……….3
Tamara Thierbach, Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Erfurt
Inhaltsverzeichnis.……………..………………………………………………………………………………….……………………………..…………… 4
In eigener Sache: Der Selbsthilfe-Ausschuss - was macht er, wofür ist er da?.........................................5
Stimmen aus den Selbsthilfegruppen……………………………………………………………………..……………………...…….……...6

Schritt für Schritt zurück ins Leben - und es geht doch

Nicht hören können heißt, die Menschen von den Menschen trennen

Ein Gruß aus der SHG Aphasie und Schlaganfall

Dich rasiere ich nicht mehr..!

Musiktherapie - Gemeinsames Musizieren als Selbsthilfe

Wir Schmerzpatienten in Deutschland und unsere medizinische (Unter-) Versorgung
Selbsthilfe aktuell………………….……………………………………………………………………………………………………….………………..12

Kindern helfen - Erfurter Gruppenprojekt für Kinder und Eltern

Beratungsangebot der Diabetes-Lotsen DDB im Haus der sozialen Dienste

Die Angst vor der Angst der Errötung

Ein „Kleiner Engel“ durch EX-IN

Gelassen und sicher im Stress: Stress - und Burnout-Prophylaxe für SH-Gruppen

Beratungsstelle für behinderte Eltern
Nachbarn in Thüringen…………………………………………………………………………………………………………………………...……….22
Sucht-Selbsthilfe…………………………………………………………………………………………………………………………………………..…..24
Gruppenneugründung - Interessenten/ Betroffene gesucht………………………………………..……………………..…..28
Gesundheitsecke………………………………………………………………………………………………………………………….…………………...30
Gesund und Lecker……..………………………………….……………………….………………………………………………………………..…...…34
Aus eigener Schreibwerkstatt………………….…………………………………….……………………………………………...……………...36
Bilderrätsel: Kennen Sie Ihre Stadt?..…………………………………………………………………………..……...……………….………41
Bildergalerie vom Tag der Selbsthilfe 2013 in Erfurt: Wir sind mitten auf dem Anger!!....................42
Aktuelle Übersicht der Selbsthilfegruppen………………………….……………………………………………..……………….……..44
Impressum………………………………………………………………………………………………………………………………………………………... .47
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In eigener Sache...
Der Selbsthilfe-Ausschuss - was macht er, wofür ist er da?
KISS - Kontakt- und Informationsstelle in Erfurt
orientiert sich in ihrer Tätigkeit u.a. an den Regeln des Statutes in der Fassung vom
01.01.2010. In dem §5 sind der SelbsthilfeAusschuss (SHA) und seine Aufgaben beschrieben:
Der Selbsthilfe-Ausschuss ist ein Organ aus ehrenamtlich tätigen Personen, die innerhalb der Selbsthilfegruppen (SHG) der KISS tätig sind. Der Selbsthilfe-Ausschuss
vertritt die Interessen aller in der KISS eingetragenen
SH-Gruppen und hat eine beratende Funktion gegenüber der Kontakt- und Informationsstelle. Der Ausschuss
wird von den Selbsthilfegruppenleitern gewählt und
sollte aus mindestens 5 gleichberechtigten Mitgliedern
bestehen. Die Mitglieder der SHG schlagen Kandidaten
für die Wahl in den Selbsthilfe-Ausschuss vor. Die Wahl
sollte im 4-jährigen Rhythmus stattfinden, damit die
Interessen aller Selbsthilfegruppen gewährleistet werden.“
Das klingt sehr formell. Was also machen wir
wirklich? Wir treffen uns regelmäßig vier Mal
im Jahr, um Vorkommnisse, Probleme und Neuigkeiten zu besprechen, die von den Selbsthilfegruppen an die KISS und uns herangetragen
werden.
Letztes Jahr zum Jahreswechsel und Anfang
2013 ging es hoch her. Irgendwie wackelte die
Selbsthilfe (SH) gewaltig und wurde kurzzeitig
aus ihrer Bodenständigkeit gerissen. Die Nachricht, dass die Kontakt- und Informationsstelle
KISS in Erfurt aus der Stadtverwaltung ausgegliedert und in freie Trägerschaft übergeben
werden sollte, erwischte alle eiskalt. Unser Wi-
derstand war nicht zwecklos, denn der SHAusschuss wandte sich unter Einbeziehung der
Meinungen von vielen Gruppen in einem
Schreiben direkt an den Stadtrat, bat um Anhörung und wurde auch angehört. Im Ergebnis
gibt es für die Selbsthilfegruppen nun vorerst
keine Änderungen und keine freie Trägerschaft
für die KISS.
Ein weiteres heißes Thema sind die Fördermittel der Stadt für die Selbsthilfe. Da bleibt uns
als Ausschuss nicht viel Spielraum. Die Fördermittel werden nach einem akzeptablen Schlüssel durch die Stadtverwaltung verteilt. Wir
prüfen, ob alles gerecht aufgeteilt wird. Wir
haben leider keinen Einfluss auf den Zeitpunkt
der Auszahlung. Aber, wir wissen von diesem
Problem und werden uns darum kümmern.
Die Selbsthilfe in Erfurt ist eine sich ständig
ändernde Gemeinschaft. Auch der Ausschuss,
ein ehrenamtlich tätiges Organ, ist im Wandel.
Am 18. Juni 2013 wurden nach Ausscheiden
von zwei Mitstreitern zwei neue Mitglieder in
den SHA gewählt. Wir sind im Ausschuss derzeit mit sechs Personen vertreten. Wer im Ausschuss für die Selbsthilfe tätig ist, kann bei der
KISS jederzeit in Erfahrung gebracht werden.
Wir sind für Anregungen und Denkanstöße aus
allen SH-Gruppen für unsere Arbeit offen und
dankbar.
Ihr Selbsthilfe-Ausschuss
Kontakt: [email protected]
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Stimmen aus den Selbsthilfegruppen
Schritt für Schritt zurück ins Leben - und es geht doch
Eine Amputation der Gliedmaßen kann verschiedene Ursachen haben: Krankheit, Unfall
oder ein Geburtsfehler.
Wir sind eine Gruppe von Menschen, die von
einer Amputation speziell den oberen Extremitäten betroffen sind.
Bei einem Tag der offenen Tür,
durchgeführt von BOS Orthopädische Werkstätten GmbH in
Erfurt, hatten wir, Menschen
aus Erfurt und Umgebung, Träger von Arm- und Handprothesen uns zum ersten Mal gesehen. Maßgeblich verantwortlich für diese Begegnung ist
unser gemeinsamer Orthopädietechniker, Peter Strackbein
– genannt Strakki, der sich
hauptsächlich mit der Herstellung und Anpassung der Armund Handprothesen beschäftigt.
Der erste Blick, sympathisch oder nicht? Interesse, Neugier und Entschlossenheit führten
uns zusammen – da gibt es tatsächlich in meiner Umgebung Menschen mit den gleichen
Problemen und den gleichen Ängsten in dieser
auf Schönheit und Funktionalität ausgerichteten Zeit. Bei erstem Treffen lernten wir uns
kennen, zur Tradition geworden sind der gemeinsame Weihnachtsmarktbesuch, gemeinsame Wanderungen und Picknick's mit selbst
gebackenem Kuchen und mit Emil, der Hund
von Kathrin sowie gemeinsame Restaurantbesuchen, ganz zwanglos und informativ. Wir
tauschten uns über Probleme und Erfahrungen
bei der Akzeptanz der Krankheit im Umfeld der
Familie und in der Gesellschaft
aus. Da wird auch einmal ein geschnittenes Steak bestellt… Bedienung, bitte 4-mal – wir sind
vier (4) Einhänder...
Nach ca. 2 Jahren hatten wir den
Wunsch uns öffentlich zu machen, vielleicht gibt es betroffene Menschen, denen wir Stütze
und Ratgeber sein könnten.
Wir bieten Problemlösungen,
Hilfe, Beratung, Unternehmungen, Spaß und Informationen.
Wir unterstützen Betroffene bei
Versorgungs- und Informationsdefiziten, hören zu, reflektieren
und organisieren Vorträge mit
fachkompetenten Partnern.
Wer möchte uns kennenlernen? Wir sind ebenfalls über jede Unterstützung dankbar.
Gerhild Schilha
SHG Starke Hand
Kontakt: Tel.: 0361/ 2224869
E-Mail: [email protected]
www.die-starke-Hand.de
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Nicht hören können heißt, die Menschen
von den Menschen trennen" Emanuel Kant
Unsere Selbsthilfegruppe ist für alle Erwachsenen mit verändertem Hörvermögen, welche
sich für gemeinsame Aktivitäten, Erfahrungsaustausch und Geselligkeit in der Gruppe begeistern können und sich gegen die Isolation
und Einsamkeit der eigenen Person in ihrem
Umfeld entscheiden.
Fünf Sinne hat der Mensch, und das Leben hinterlässt Spuren, wir wissen es genau.
Darum lass auch Du Dir helfen - ob Frau oder
Mann, ob alt oder jung.
Gemeinsam wollen wir Hilfe zur Selbsthilfe
geben, damit uns ein eigenständiges Leben
trotz einer Behinderung auch im Alter möglich
ist. Wir geben Unterstützung bei Antragsstellung und bei Ausfüllen von Formularen.
Kontakt: Tel./FAX: 03603/811562,
E-Mail: [email protected]
Wir helfen bei Kontaktsuche zur Gleichgesinnten in Gesprächskreisen und Selbsthilfegruppen von Schwerhörigen, Spätertaubten und
von Tinnitus Betroffenen zwecks Erfahrungsaustauschs. Wir vermitteln Information und
Vorträge über neuen Hilfsmittel oder gesetzlichen Bestimmungen.
"Wie bitte? Was hast du gesagt? Warum wendest du dich von mir ab beim Sprechen?
Schau mich doch an, dann hör ich doch besser!" - Wir erklären Dir, warum das passiert.
Und wir lachen gemeinsam, haben viel Spaß,
bei uns erfährst Du vieles Neues.
Gegen das Alleinsein! Du bist nicht allein! Von
uns gibt es viele, und gemeinsam sind wir
stark!
Ingeborg Hielscher
SHG Menschen mit verändertem Hörvermögen
Ein Gruß aus der SHG Aphasie und
Schlaganfall
Die Selbsthilfegruppe bedeutet für mich, sein
Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, Eigenverantwortung zu zeigen, gemeinsam mit anderen Betroffenen und den Angehörigen Probleme anzugehen. Es bedeutet für mich ermutigen, zuhören und austauschen. Kommunikation ist das oberste Ziel.
Die Selbsthilfegruppe bietet Platz für Fragen,
Sorgen, Hilfe, Lachen, Mut, Stärke, Ärger, Wut,
Freude…
Die Selbsthilfegruppe ist kein Supermarkt, in
dem ich an der Kasse meine Rechnung bezahle
und mit meiner Ware nach Hause gehe. Die
Selbsthilfe ist auch kein Dienstleistungsunternehmen. Gemeinsam, mit vereinten Kräften,
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Stimmen aus den Selbsthilfegruppen
Dich rasiere ich nicht mehr....!
wollen wir die Probleme anpacken und überwinden. Es soll viele, glückliche und kraftspendende Momente geben.
Jeder ist mit seinem Engagement gefragt. Man
darf sich nicht hinter der Krankheit verstecken
– auch wenn sie noch so schwerwiegend ist.
Jeder trägt Verantwortung für sich selbst und
für andere. Der Selbsthilfegedanke ist die
Grundlage der Selbsthilfegruppe.
Auch ist es nicht immer einfach zusätzlich die
Probleme anderer in der Gruppe zu ertragen.
Unser Umfeld muss unsere Erkrankung auch
ertragen und akzeptieren. Arbeiten wir also
gemeinsam an mehr Engagement, Toleranz
und Gemeinsamkeit.
Angelika Barasch
SHG Aphasie und Schlaganfall Erfurt III
Kontakt: Tel.: 0361 - 6538679
[email protected]
Gruppenausflug nach Oberhof
Wenn ich dich genauer anschaue, dann will ich
dich nicht mehr rasieren.
Wirklich!
Und nun...?
Jetzt muss ich mir 'was einfallen lassen. So
geht das nicht mehr weiter. 135 Kilo Lebendgewicht, und ich kann mich nicht mehr im
Spiegel ersehen.
Ich werde mir etwas einfallen lassen!
Ich werde abnehmen.
Gesagt, getan...! Und nun...? Wenn das so einfach ist. Alle möglichen Zeitungen durchblättern und ausprobieren. Im Internet gesucht,
und auch ausprobiert. Nix!!
Ernährungsberatungskurs besucht. Eine junge
Frau ca. 25 Jahre alt, sagt mir was ich wann,
wie viel und warum essen soll.
Wieder zu Hause, und alles was ich diese Woche essen darf auf einen Tisch gepackt. Es ist
Montagmittag, und was esse ich am Donnerstag zum Abendbrot??? Nach dem Essen ist
noch so viel Woche übrig!
Es muss anders gehen! Und es ging auch anders.
Ich habe die gefragt, die regelmäßig im Jahr Ihr
Körpergewicht auf das Gramm genau auf einer
Waage unter Zeugen nachweisen müssen. Und
das sind viele in Deutschland, denn das sind
Sportler die in Gewichtsklassen an den Start
gehen und nicht „runter hungern“ können. Sie
sind sonst nicht in der Lage den Wettkampf
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erfolgreich zu bestehen.
Ich habe Sie gefragt und gefragt. Kernaussage,
wenn Du abnehmen willst, dann fang an zu
Essen.
Verrückt, aber es klappt. Über 30 Kilo sind weg.
Für immer!!! Keine Probleme mit der Weihnachtsgans, sie schmeckt. Im Sommer Bratwurst, Brätl, Gulasch, Obst und Gemüse vom
Grill. Einfach Lecker!!
Rasiert wird übrigens auch wieder.
Und jetzt? Wir sind „Gleichgesinnte“ die etwas
erreichen wollen und uns dabei wohlfühlen
wollen. Wir haben in der Gruppe viel erreicht
und machen jedes Jahr mehr. Es macht Spaß
Ideen zu haben und sie umzusetzen.
„Gewichtsreduktion und gesunde Ernährung“
sind eine Einheit. Fisch und Fleisch, Obst und
Gemüse, wie gehe ich damit um! Wie verändere ich Rezepte damit sie in meinen Ernährungsplan passen, und trotzdem lecker schmecken. Was gibt es neues und was ist „drin“ im
Essen. Was sagt die Zutatenliste, und was sagt
Sie nicht! Wie kann ich meine Ernährungsgewohnheiten ändern? Denn ein Mensch der 40
Jahre alt ist, hat in seinem Leben mindestens
40.000-mal gegessen. (In Worten „vierzig tausendmal“). Das ist eine sehr, sehr starke Prägung. Wie kann man das verändern? Muss ich
das überhaupt? Und wenn ja..., wie?
Jeder Mensch ist eine individuelle Persönlich
keit und findet einen eigen Weg der ihm weiter hilft. In der Gruppe gibt es viele Ideen und
Erfahrungen. Man tauscht sich aus und hilft
sich weiter. Es sind Kontakte entstanden, die
man nicht mehr missen möchte. Auch außer
halb der regelmäßigen Treffen.
Aber nicht nur das Gespräch ist wichtig, man
muss auch etwas „tun“! Zum Beispiel SPORT.
Sport ist nicht Mord, nur falscher Sport und zu
viel, das macht Probleme. Denn in unseren Gewichtsklassen muss man auf die Gelenke Rücksicht nehmen. Und wenn man 30 Jahre nichts
gemacht hat, dann muss man sich erst mal
wieder finden. Auch nicht so einfach. Aber wir
schaffen das gemeinsam. Zurzeit sind wir im
Steiger einmal die Woche mit Ski-Stöcken unterwegs. Insider nennen es Nordic Walking.
Andere wiederum Stöckchen schleifen, oder
„Kasperl“ Theater. Egal. Es macht Spaß. Und
das ist wichtig. Und nach 6 bis 7 Kilometern
ist man ganz schön geschafft. Wenn es Stürmt
und Schneit, dann sind wir in unserem Sportraum und dann wird mit Latexband, Gymnastikball und Gewichten Kraftsport und Gymnastik gemacht.
Und natürlich auch zu Hause. Wir haben uns
Übungen ausgedacht, die man zu Haus mit
Stuhl, Tisch, Tür, Handtuch und der einfachen
Wasserflasche leicht und einfach machen
kann.
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Stimmen aus den Selbsthilfegruppen
Musiktherapie
Gemeinsames Musizieren als Selbsthilfe
Alles in allem eine runde Sache.
Und da Weihnachten ja schon wieder vor der
Tür steht. In einigen Supermärkten gibt es ja
schon seit August diesen Jahres wieder Lebkuchen, haben wir auch leckere Rezepte wo man
es sich auch mal mit Übergewicht schmecken
lassen kann, ohne gleich in Depressionen zu
verfallen.
Wenn Sie uns kennen lernen wollen, oder auch
etwas für sich erreichen wollen, dann nehmen
Sie bitte Kontakt mit Herrn Reimann unter
Tel.: 0361 - 22 79 291oder per Mail: [email protected]
In diesem Sinne viel Spaß beim Sport, immer
etwas Leckeres auf dem Teller und ein prüfender Blick auf der Waage!!
Mit einem Augenzwinkern
Hans-Jürgen Reimann
SHG Gesunde Ernährung / Gewichtsreduktion
In der SHG Musiktherapie treffen wir uns
schon seit 1995, um in einem Kreis Sopran-,
Alt-, Tenor- und Bassblockflöte zu spielen.
Auch ein Waldhorn spielt mit uns.
Und so musizieren wir, 19 bis 80jährig unter
der Leitung einer erfahrenen Sängerin, die uns
dirigiert, aber auch die Lieder mit uns einübt,
fröhlich zusammen.
Jeder von uns ist in seinem Leben einmal der
Blockflöte begegnet und spielt daher gern mit.
Alle vergessen dann ihre "Weh-Wehchen" und
sind für einander und andere Menschen da.
Wir üben jeden Dienstag von 16:00 - 18:00 Uhr
in St. Lorenz Gemeinde, Pilse 30. Wir spielen
Volkslieder sowie Musik des 12. Jahrhunderts
bis heute. In Seniorenheimen und bei Gottesdiensten sind wir gern gesehene Gäste.
Auch mit anderen Flötengruppen wie z.B.
Schottenspatzen haben wir zusammen musiziert.
Wir freuen uns, den Menschen immer wieder
Freude zu bringen, das ist uns das "Üben" wert.
Wenn Sie auch mit uns musizieren wollen, so
wenden Sie sich an Herrn Kurt Neumann
Tel.: 0361- 7313930, mobil: 0157 - 39218298
Schlösserbrücke
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Wir Schmerzpatienten in Deutschland und unsere medizinische (Unter-) Versorgung
Schmerzen hat fast jeder Mensch schon einmal
erlebt in seinen verschiedensten Formen und
zu unterschiedlichsten Anlässen. Besonders,
wenn die Schmerzen ihre eigentliche Aufgabe,
ein Warnsignal unseres Körpers zu sein, erfüllen, gerade dann erscheinen diese sehr akut
und sollten den Ärzten und Patienten den Weg
zum gesundheitlichen Problem und dessen Lösung zeigen.
Anders gestaltet es sich bei chronischen
Schmerzpatienten, die sich mit den verschiedensten Grunderkrankungen und deren Auswirkungen konfrontiert sehen. Neben motorischen und Sensibilitätsstörung sind sie mit
einem hohen psychischen Leidensdruck durch
die Schmerzen gezeichnet. Ein Leidensdruck,
der tief greifende Veränderungen im Leben
dieser Menschen nach sich zieht und einer be-
sonderen medizinischen Versorgung bedarf,
um Abhilfe oder zumindest eine Linderung zu
verschaffen. 17% aller Deutschen sind von
lang andauernden chronischen Schmerzen betroffen, das sind mehr als 12 Millionen Bundesbürger. Die Tatsache, dass Schmerzen heute ernst genommen und nicht mehr als Simulation abgetan werden, lässt aber keinen Schluss
auf die Behandlungsmöglichkeiten in Deutschland zu. Diese erscheinen mir als total unzureichend.
Schmerzpatienten haben viele Gründe unzufrieden zu sein. Defizite bestehen u.a. in der
streckenweise Unterversorgung mit Fachärzten, mit medizinischen Versorgungszentren
sowie der Umsetzung von Behandlungen. Vorallem beruhen die genannten Probleme auf
einer zahlenmäßig unzureichenden Ausbildung von Fachärzten auf dem Gebiet der
Schmerztherapie. Hinzu kommen eine ständig
wechselnde Flut von Leitlinien sowie sich
ständig ändernde Finanzierungsbedingungen
in unserem Gesundheitswesen. Ich meine hier
insbesondere, die verlangten bzw. vorgegebenen Einsparungen seitens der Politik, einhergehend mit der Sorge der Ärzte, ihr Budget
nicht überschreiten zu dürfen. Die Folge ist
dann, dass der Schmerzpatient zu früh und als
austherapiert entlassen wird und somit nur
noch eine Grundversorgung hat. Die Annahme,
Schmerzen nur mit Medikamenten abmildern
zu können, ist generell falsch. Der Schmerzpa11
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Selbsthilfe aktuell
Kindern helfen
tient braucht zusätzlich eine intensive psychotherapeutische und physiotherapeutische
Betreuung, zugeschnitten auf sein gesamtes
Krankheitsbild.
Ein Patient darf nicht nur kostenmäßig verwaltet werden, er braucht die Fürsorge der Gesellschaft. Dies bezieht sich nicht nur auf medizinische Leistungen, sondern auch auf die Anerkennung im Schwerbehindertenrecht und den
dazugehörigen Ausführungsbestimmungen
bezüglich der Krankheitsmerkmale. Gesellschaftliche Verantwortung unseres Sozialstaates sollte sich darin ausdrücken, dass gesundheitliche Behinderungen, verursacht durch den
Schmerz, im sozialen Umfeldes anerkennt werden und eine Teilhabe am Leben gefördert
wird.
Mein persönliches Fazit als Schmerzpatient
ist, dass hier ein Mangel aus finanziellen Gründen verwaltet wird. Mir stellt sich einfach die
Frage, wie viel Geld effektiv eingespart werden
könnte, wenn das Leiden der Schmerzpatienten gelindert oder gar Heileffekte erzielt werden könnten.
Über solche Fragen machen sich oft nur Menschen Gedanken, die selbst betroffen sind.
Ihr Klaus-Dieter Wenk
SHG Schmerz Erfurt
„Erfurter Seelensteine“ heißt ein Gruppenprojekt für Kinder und Eltern, die besonderen seelischen Belastungen ausgesetzt sind. In der
Kindergruppe „Stone-Kids“ geht es darum, unbelastet Kind sein zu dürfen, spannende Spiele
zu machen und gute Freunde zu finden. Der
Zusammenhalt in der Gruppe hilft den Kindern, Vertrauen aufzubauen und Kraft zu tanken. Gemeinsam wird sich über wichtige Themen ausgetauscht. Dazu gehört, herauszufinden was ich eigentlich gut kann oder was Mut
bedeutet. Die Fähigkeit, eigene Gefühle und
seelische Belastungen wahrzunehmen, kann
mir helfen, schwierige Situationen zu meistern. Das Gruppenangebot ist für Kinder von 6–
15 Jahren. Wobei innerhalb einer Gruppe darauf geachtet wird, dass die Kinder ungefähr
gleich alt sind.
Die erste Kindergruppe „Stone-Kids“ hat in diesem Jahr bereits von April bis September im
Family-Club in Erfurt stattgefunden. In den ca.
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Beratungsangebot der Diabetes-Lotsen
DDB im Haus der sozialen Dienste
20 Treffen gab es neben den spannenden Themen wie z.B. Freundschaft, eigene Stärken und
Schwächen, Gefühle und Verantwortung, auch
viel Spaß! Gemeinsam sind die „Stone- Kids“
picknicken gegangen, waren zusammen Eis essen, haben einen Ausflug auf die EGA und in
den Zoopark Erfurt unternommen und
einen gemeinsamen Grillabend veranstaltet,
bei dem auch die Eltern dabei waren und so
ebenfalls untereinander ins Gespräch kamen.
Eine neue Gruppe startet im Dezember 2013 Januar 2014 durch. Wer Interesse für sich oder
sein Kind hat, kann sich jederzeit im Trägerwerk Soziale Dienste in Thüringen GmbH per
Email oder Telefon anmelden. Auch ein Infogespräch ist jederzeit gern möglich.
Denis, 8 Jahre
Anm. d. Red.: Kinder sind immer ehrlich, direkt
und aufrichtig in ihrer Meinungsäußerung.
Und wir die Erwachsenen sind in der Verantwortung dafür Sorge zu tragen, dass diese bemerkenswerten Eigenschaften im Laufe des
Lebens den Kindern erhalten bleiben.
Seit April 2013 steht im Haus der sozialen
Dienste in der 1. Etage im Raum 171G einmal
monatlich, jeweils am 2. Dienstag von 13:00 16:00 Uhr ein Beratungsangebot der DiabetesLotsen des Deutschen Diabetikerbundes (DDB)
für Rat suchende Menschen mit Diabetes, Angehörige, Risikopersonen und Interessierte zur
Verfügung.
Dieses Angebot vermittelt den Betroffenen
umfassende und verständliche Informationen,
damit trotz Erkrankung ein eigenverantwortliches Leben aufrecht erhalten werden kann.
Kompetente medizinische und soziale Leistungsangebote sowie unabhängige Informationen über Arzneimittel und Medizinprodukte
werden in Rahmen einer individuellen Beratung, Diabetiker befähigen, ihre Rechte als Beteiligte und Mitverantwortliche bei der Gesundheitsversorgung zu vertreten.
Die Diabetes-Lotsen kennen sich durch ihre eigene Betroffenheit in der Thematik gut aus.
Sie sind durch ihre persönlichen Erfahrungen
besonders geeignet, Wissen weiterzugeben,
andere Erkrankte zu begleiten und zu einer Lebensstil-Änderung zu befähigen. Sie können
den Menschen helfen, schnell zu Behandlungsund Versorgungseinrichtungen zu gelangen.
Eine aktive Vermittlung erfolgt an die regionalen Ärzte und Fachärzte, Fachkliniken, Rehabi13
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Selbsthilfe aktuell
Die Angst vor der Angst der Errötung
litationseinrichtungen, Pflegedienste, soziale
Einrichtungen und Ämter, Beratungsangebote
der Krankenkassen sowie Selbsthilfegruppen.
"Erröten ist eine normale menschliche Reaktion wie Lachen oder Weinen. Zum Problem wird
das Rotwerden, wenn man es als peinlich oder
als Schwäche ansieht. Ganz alltägliche Situationen werden dann zu einer großen psychischen Belastung, die von innerer Anspannung,
Scham und Angst begleitet wird", sagt die bekannte deutsche Psychotherapeutin und Buchautorin Dr. Doris Wolf.
Wir veröffentlichen in dieser Ausgabe ein Interview des Radio Funkwerk aus der Sendereihe Barrierefrei im Äther (BiA) mit Frank L. Er ist
ein Betroffener und berichtet über sein Leben
mit Erytrophobie.
Plakat im Eingangsbereich zum Gesundheitsamt
BiA: Frank, wie hat eigentlich alles angefangen?
Die Diabetes-Lotsen sehen ihre Arbeit als Ergänzung zu ärztlich angeratener Therapie und
Schulung. Sie wollen die Lücke schließen, die
zwischen ärztlicher Versorgung und Alltagsbedingungen entsteht.
Diabetes bedingte Folgeerkrankungen können
verhindert oder verzögert und die Lebensqualität der Betroffenen dadurch erheblich verbessert werden.
Frank: Das Problem fängt meist in der Pubertät
an. Und bei vielen Menschen geht das Problem
dann mit zunehmenden Jahren wieder zurück.
Allerdings, bei denen, die dann davon betroffen sind, kann es sogar immer schlimmer werden, immer extremer im laufenden weiteren
Leben.
Edith Claußen
Vorsitzende des DDB LV Thüringen
Kontakt:
Tel./Fax: 0361 - 7314819
E-Mail: [email protected]
Frank: Ja, ich gehe so mit der Krankheit um,
dass ich in den letzten 13 Jahren Makeup benutze, um in der Öffentlichkeit normal auftreten zu können und auch halbwegs besser
BiA: Wie gehst du mit dieser Krankheit um?
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durch‘ s Alltagsleben zu kommen.
BiA: Inwieweit hat die Krankheit dein Leben
verändert bzw. beeinflusst?
stark verbessert, anderes ist leider konstant
negativ geblieben. Aber ich denke, dass ich in
Zukunft da noch neue Lösungen vielleicht finde.
Frank: Leider ist es so, dass es zumindest bei
mir und auch bei anderen Betroffenen in die
Richtung läuft, dass das alltägliche Leben immer weiter eingeschränkt wird durch dieses
Problem, weil man meistens nicht allzu ernst
genommen wird in der Öffentlichkeit mit diesem Problem.
BiA: Gib es etwas, was dich an deiner Umwelt
stört und was würdest du verändern wollen?
BiA: Arbeiten, einem Hobby nach gehen und
sich spontan mit Freunden treffen, für viele
Menschen ist dies alltäglich und Normalität.
Kannst du ein ganz normales Leben führen?
BiA: Bekommst du Hilfe und wie sieht diese
konkret aus?
Frank: Nein, ein ganz normales Leben kann
man mit dem Problem in der Intensität, wie
ich das habe leider nicht führen. Aber man
kann lernen, bestimmte Kompromisse einzugehen und dann doch auch bestimmte Teile
von den Dingen, die man erreichen wollte im
Leben, zumindest teilweise erreichen.
BiA: Welche Hindernisse und Probleme gibt es
für dich im Alltag und wie gehst du damit um?
Frank: Na ja, das größte Problem ist eigentlich
immer die Kommunikation mit anderen Menschen in der Öffentlichkeit oder im Alltag.
Manches hat sich in den letzten Jahren sehr
Frank: Ich würde mir wünschen, dass einige
Menschen, die das noch nicht so können, dass
sie doch solchen Problemen gegenüber toleranter werden.
Frank: Hilfe bekomme ich u.a. hier in Erfurt
vom Christophoruswerk und seit wenigen Jahren auch von Radio Funkwerk bzw. von unserer
Sendung „Barrierefrei im Äther“.
BiA: Was hilft dir gegen die Angst und was tust
du? Gibt es spezielle Übungen?
Frank: Was ich schon seit längerer Zeit mache,
ist z. B. regelmäßig autogenes Training zu Hause. Ich habe auch vieles in einer Tagestätte gelernt, dem erwähnten Christophoruswerk, in
der ich noch heute sein darf. Allerdings gegen
dieses Problem gibt es sowohl eine Therapie
als auch sogar eine OP. Allerdings müsste man
um die OP durchführen zu lassen zunächst mal
Therapie schaffen, wenn dies dann nicht er15
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folgreich ist, dann besteht diese Möglichkeit.
Was ich eben leider tue, das weiter in der Öffentlich zu verdecken, weil es wirklich besser
funktioniert als früher.
BiA: Du hast die Krankheit schon sehr lange,
was hat sich im Gegensatz zu damals verändert?
Frank: Mein früheres Leben war durch diese
Krankheit ziemlich problematisch, zumindest
zu einem gewissen größeren Teil. Ich muss
aber sagen, dass ich durch neue Kontakte in
den letzten Jahren wieder ein etwas besseres
positiveres Leben führen kann, wie gesagt,
aber mit Hilfe von außen. Ohne Hilfe von außen ist das kaum möglich, allerdings auch mit
eigenen Ideen, weil … sonst wäre es auch im
Jahr 2000 nicht weiter gegangen.
aufzubauen, da es diese Gruppen bisher in
ganz Deutschland nur wenig gibt und gab und
einige sich auch leider wieder aufgelöst haben. Ja, das wäre auch ein Anliegen, wer ein
solches Problem hat, könnte sich gern auch mit
der Frage an die KISS in Erfurt oder die NAKOS
in Berlin wenden.
Danke, euch auch allen dafür und ich fand,
dass es für mich eine sehr schöne Möglichkeit
war, diese Sache mal an die Öffentlichkeit zu
tragen.
BiA: Frank, ich möchte mich ganz herzlich für
das interessante Interview bedanken und
wünsche dir für die Zukunft viel Erfolg.
Brückenschlag-Redaktion schließt sich gern
diesen Wünschen ein.
BiA: Wie sind deine Pläne für die Zukunft?
Frank: Ja, gut, meine Pläne für die Zukunft waren früher sehr hochtrabend, meist auch zu
hochtrabend, was ich doch zum Glück merkte,
dann. Ja, mein künftiges Leben stelle ich mir so
vor, dass ich im entweder Bereich GrafikDesign oder in den elektronischen Medien
versuche weiterzukommen. Ja, dann hätte ich
noch ein kleines Anliegen an die Hörer. Ich habe schon länger vor für Erfurt und auch für Thüringen über die KISS im Gesundheitsamt Erfurt
eine Selbsthilfegruppe für Erythrophobiker
Promenade am Junkersand
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Ein „Kleiner Engel“ durch EX-IN
Eine Ausbildung am Rande der eigenen Psyche mit Aussicht auf langfristige Besserung
Sarah sitzt in der Ausbildungsrunde bei EX-IN.
Sie möchte, wie alle Schulungsteilnehmer,
gern als Genesungsbegleiterin arbeiten. Bis es
soweit ist, sind von ihr und den 19 Mitstreitern noch einige Hürden zu nehmen: Teilnahme an allen Ausbildungsmodulen, unendlich
viele Gespräche, Diskussionen, Übungen, zwei
Praktika incl. Praktikumsbericht, ein Portfolio,
eine Abschlusspräsentation und vieles mehr.
Das alles wird bis Mai 2014 dauern. Dabei fließen auch noch persönliche Belange rund um
Arbeit und ihre Tiere, Studienabschluss und
Privatleben ein. Sie folgt aufmerksam und konzentriert dem Unterrichtsgeschehen. Sie diskutiert, sagt ihre Meinung, sehr freundlich, aber
auch bestimmt. Gute Ideen hat sie viele... Sie
sprüht vor Lebensenergie. Andere Meinungen
akzeptiert sie ohne ihre eigene umzuwerfen.
Das war aber nicht immer so – mit ihr. Die junge Frau hat einen langen sehr schweren Weg
hinter sich. Sie hat ihre Richtung gefunden.
Tiere haben ihr damals geholfen, wieder Fuß
zu fassen im ihrem Leben. Heute bietet sie beruflich für Menschen, die krank sind, tiergestützte Therapie an. ..
In einem Gespräch mit unserer Redaktion erzählte Sarah Eschrich: „Generell versuche ich
tiergestützte Therapie für jedermann zugänglich zu machen indem ich bezahlbare
Gruppentherapien anbiete.
Nach der schlimmsten Zeit meines Lebens Suizidversuch und drei Monate Psychiatrie
mit Diagnosen Borderline, Depression, medikamenteninduzierte Schizophrenie und Persönlichkeitsstörung habe ich beschlossen, dass
ich das, was mir aus der Krise geholfen hat,
auch anderen Menschen ermöglichen möchte den Umgang mit Tieren. Tiergestützte Therapie ist dabei weit mehr als Hunde streicheln.
Es geht darum, einen leichteren Zugang zu den
Patienten zu finden und das auf emotionalem
Weg. Viele Kranke haben nicht die Möglichkeit, zu kommunizieren und so ihre Gefühle
auszudrücken. Die Tiere spiegeln sie und
reagieren auf sie, sodass ich als Therapeut die
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Möglichkeit habe, zu verstehen, was in den
Patienten vorgeht. Die Tiere sind geduldig.
Auch wenn jemand eine Stunde lang nur
weint, wird es den Hunden nicht zu viel - sie
bleiben und spenden Trost. Schwerstbehinderte Menschen mit spastischen Lähmungen erfahren durch sie Entspannung und können Erfolge feiern, indem sie es schaffen, den Hund
zu streicheln. Ich sage dann immer, dass der
Hund jetzt ihr Freund ist und ihm das super
gefällt. Dann sieht man häufig ein Lächeln und
das ist Therapie für meine Seele. Ich weiß,
dass, wenn ich erneut erkranken sollte und
mich wieder Suizidgedanken plagen, es Menschen gibt, für die ich und meine Arbeit mit
meinen Hunden wichtig sind.
Bei EX-IN habe ich die Möglichkeit, die
schlimmste Zeit meines Lebens in etwas Gutes
zu verwandeln. Ich weiß wie es ist, krank zu
sein, keine Lösung mehr zu sehen - nur Aufgeben - und das ist es doch das was alle kranken
Menschen fühlen, egal ob sie psychisch oder
physisch krank sind. EX-IN gibt mir die Möglichkeit meine Erfahrungen zu nutzen und
noch mehr darüber zu lernen, wie ich anderen
Betroffenen zur Seite stehen kann. Als sehr
wichtigen Punkt sehe ich hierbei die Möglichkeit, zwischen Kranken, Pflegepersonal und
Ärzten, aber auch den Angehörigen zu
vermitteln. Meiner Erfahrung nach geben sich
alle Helfer größte Mühe, doch manche Dinge
sind schwer nachzufühlen und die Erkrankten
können sie oft selbst nicht verstehen. Auch in
der tiergestützten Therapie versuche ich häufig zwischen Klient und Angehörigen einzulenken. Ich habe häufig Angehörige von an Demenz erkrankten Patienten sagen hören, dass
sie doch ohnehin nichts mehr mitbekommen.
Ich habe sie dann in die Therapie eingeladen
und so gezeigt, dass der Demenzkranke durchaus auf vertraute Stimmen reagiert und auf
ein liebevolles Abschlecken durch den Hund
am Arm ein Lächeln zustande kommt. Ich habe
gerade meine Bachelor-Arbeit in nicht klinischer Psychologie geschrieben und das Ziel,
Kinder und Jugend-Psychotherapeut zu werden
und diese Arbeit in ausgewählten Fällen durch
tiergestützte Therapie zu begleiten. Vielleicht
wird man mir diesen Weg verwehren, da ich
selbst einmal krank war. Dann werde ich hoffentlich durch EX-IN und die tiergestützte Arbeit trotzdem eine Möglichkeit haben hauptberuflich als "kleiner Engel" zu arbeiten."
Kontakt:
http://www.eschrich-tiergestuetzte-therapie.de/
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Gelassen und sicher im Stress: Stress - und Burnout-Prophylaxe
Rückblick auf ein Weiterbildungsseminar von Petra Koczan, Sprecherin SHG Demenzpflaster
Am 6. März 2013 kamen Leiterinnen und Leiter
der Erfurter Selbsthilfegruppen zur jährlichen
Weiterbildung zusammen. Diese durch die
KISS organisierte Maßnahme wird seitens der
Gruppenleiter und -mitglieder gern in Anspruch genommen.
Frau Horsch spricht mit Seminarteilnehmern
Die Referentin Frau Sabine Horsch, psychologische Beraterin und Trainerin konfrontierte uns
mit unserem Stress, seiner unmittelbaren
Wahrnehmung und den Möglichkeiten, ihm
widerstandsfähiger entgegenzutreten. So etwas nennt man in der Fachsprache Resilienz.
Wir sollten also in drei Seminarstunden fit gemacht werden, uns ein „dickes Fell“ zulegen zu
können im alltäglichen Leben und in der
Selbsthilfe.
Stress ist generell nicht ungesund, beflügelt
uns in unserer Arbeit und in der Meisterung
unserer täglichen Lebensaufgaben. Wir sollten
also keine Angst vor dem Stress haben, ihn gar
vermeiden wollen. Frau Horsch klärte uns auf,
wann wir Stress als gesundheitliche Belastung
und als Ungleichgewicht werten sollten. Das
Erkennen von Symptomen /Alarmreaktionen
sind dabei sehr wichtig. Jeder Mensch reagiert
eben auch anders. Eigene Grenzen sollten
erkannt, wahrgenommen werden. Der Betroffene sollte sich dazu auch ggf. äußern wollen
und können, um Konflikte nicht eskalieren zu
lassen und dem eigenen Burnout aus dem Weg
zu gehen. Manchmal hilft da ein gesundes
„Bauchgefühl“, sich erlebter Situationen zu erinnern, Resümieren von Erfahrungen im Umgang mit Stress. Auf jeden Fall ist es wichtig,
seine Gefühle zu (er)kennen, zu (be)werten)
und Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.
Jeder Stress hat Ursachen und dazu kommen
noch persönliche Stressverstärker, wie
Perfektionismus
Missachtung eigener Grenzen
Es allen recht machen wollen
Einzelkämpfer- Mentalität
Unrealistische Erwartungen an andere
Menschen
 Feste Vorstellungen (es ist schrecklich,
wenn die Welt nicht so ist, wie sie sein
sollte)
 Auf der Flucht sein vor innerer Leere
 Gefühl von Sinnlosigkeit und Einsamkeit.
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Beratungsstelle für behinderte Eltern
Ziel der Stressbewältigung kann sein: Lernen,
in sich zu gehen, sich selbst erkennen und mit
sich selbst im Dialog bleiben. Das ist nicht esoterisch, sondern im realen Leben umsetzbar.
Manchmal benötigt man dazu regelrechte
fachliche psychologische Hilfe. Diese Hilfe ist
kein Makel, sondern eine Möglichkeit, den
Sinn unseres Lebens neu zu definieren oder
wiederzufinden.
Die drei Stunden vergingen wie im Flug. Zum
Schluss gab es eine Achtsamkeitsübung. Die
Aufgabe bestand lediglich darin, ein Stück
Schokolade unter Anleitung zu essen und nicht
einfach hinunter zu schlingen: Es ging um Spüren, Schmecken, Riechen und Genießen der
Schokolade. Versuche Sie es doch auch einmal,
mit allen Sinnen Schokolade zu genießen …
einfach herrlich!
Im übertragenen Sinn kann das heißen: achtsa-
mer mit unserem eigenen Leben und dem Leben der anderen Mitmenschen umzugehen.
Der Bundesverband behinderter und chronisch
kranker Eltern (bbe e. V.) bietet seit dem Frühjahr auch in Erfurt Beratung für behinderte Eltern an. In der Johannesstraße 141, direkt neben dem Johannesturm, erhalten Eltern mit
Behinderung Beratung zu den Themen
Schwangerschaft, Geburt, Eltern-Sein und Hilfen für den Familienalltag mit Kind. Auch behinderte Menschen mit Kinderwunsch sind
willkommen.
Beide Projektmitarbeiterinnen sind selbst behindert und wissen wovon sie reden:
„Behinderte und chronisch kranke Eltern sind
Mütter und Väter, wie andere Eltern auch“, so
Susanne Schnabel, Sozialarbeiterin und selbst
Mutter. Sie haben die gleichen Aufgaben zu
bewältigen wie andere Eltern, wollen ihren
Kindern genauso viel Liebe und Unterstützung
geben. Wenn behinderte Menschen Eltern werden, müssen sie den Familienalltag unter
schwierigeren Voraussetzungen bewältigen.
Viele Handgriffe sind zeitaufwendiger und
kräftezehrender. Häufig sind körper-, sinnesbehinderte und chronisch kranke Eltern z.B. in
der Baby- und Kleinkindphase auf personelle
Hilfen (Elternassistenz) angewiesen.
Momentan brauchen Eltern noch viel Durchsetzungsvermögen, um Elternassistenz bewilligt
zu bekommen. Mitarbeiterinnen von Behörden
fällt es oft schwer, sich in die Situation der Fa-
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milien hineinzuversetzen. Damit Eltern mit
Behinderung die notwendigen Hilfen zeitnahNutzen können, streben die Projektmitarbeiterinnen eine enge Zusammenarbeit mit den
Vertreter/innen aus Sozial- und Jugendämtern,
aus der Politik, mit Hebammen, Frauenärzten
und anderen an.
Peggy Steinecke, ebenfalls Sozialarbeiterin,
zur Arbeit des Projektes: „Wir wollen Eltern
mit Behinderung bei der Beantragung von Elternassistenz unterstützen und ihnen bei der
Suche einer passenden Assistenzperson behilflich sein. Im Februar / März 2014 starten wir
mit einem Gruppenangebot, um den Erfahrungsaustausch der Familien untereinander zu
fördern.
Kontakt:
Johannesstr. 141
99084 Erfurt
Tel.: 0361-75 25 228
E-Mail: [email protected]
Internet: www.behinderte-eltern.com
Mutter und Sohn werden von Elternassistentin unterstützt
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Nachbarn in Thüringen
Zurück ins Leben
Lebensumwege e.V. leistet erfolgreich psychosoziale Selbsthilfe – Bürgerpreis ausgeschrieben
Nicht
immer
v e r laufen
d i e
Wege
im Leb e n
gerad e .
Manchmal geschieht es sogar, dass man den
eigentlichen Weg aus den Augen verliert. Allein zurückzufinden, funktioniert nicht. HansChristoph Richter weiß, wie sich das anfühlt.
Vor Jahren erkrankte er schwer an einer Depression. Nach wochenlangem Klinikaufenthalt
sagt er heute: „Mir konnte geholfen werden,
ich bin wieder vollkommen gesund.“ Andere in
ähnlichen Situationen, weiß er, haben weniger
Glück. Ihnen möchte Hans-Christoph Richter
zur Seite stehen. Mit seinem Wissen, seinen
Erfahrungen.
Als er vor fünf Jahren in Sömmerda eine
Selbsthilfegruppe ins Leben rief, ahnte er
nicht, welchen rasanten Verlauf sein Ansinnen
nehmen sollte. „Wir wurden förmlich überrannt“, erinnert er sich. Aus der Gruppe wurde
schnell ein Verein. „Lebensumwege e.V.“ haben
sie ihn genannt. Der Umweg ist die Krankheit.
„Wir sagen eher seelische Beeinträchtigungen
dazu“, möchte es Hans-Christoph Richter lieber
so formuliert wissen. „Wir finden zusammen
eine Lösung, den Weg zurück ins gesunde Leben“, zeigt er sich grundsätzlich optimistisch.
Es ist seine aufmerksame, verstehende Art, die
andere dazu bringt, sich zu öffnen. Die fünf
Niederlassungen, die der Verein inzwischen in
Thüringen betreibt, werden von Menschen geleitet, die alle einst Probleme hatten. Vielleicht macht es auch das den Betroffenen
leichter, hierher zu finden. „ Zu uns kann jeder
kommen, ohne etwas begründen zu müssen.
Ganz egal, um welche Art von seelischer Störung es geht“, machen Hans-Christoph Richter
und sein Verein die erste Begegnung leicht.
Behutsam erfolgt die Annäherung. Man redet
Hans-Christoph Richter
miteinander, versucht Anstöße zu geben, auch
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Empfehlungen. Besonders gut tun die Zusammenkünfte der Gruppen, wenn man gemeinsam plaudert und lacht, vom Nachbarn einen
Tipp bekommt, Kunst und Musik genießt, Positives erlebt. Zusammenfindet man den Weg
zurück einfacher. „Wir sind alle keine Profis“,
unterstreicht der Vereinsvorsitzende den
Selbsthilfecharakter. Aber immer agieren die
Helfenden vom Verein als Partner von Ärzten
und Therapeuten. Ohne entsprechende Behandlung vermag in manchen Fällen auch die
intensivste Selbsthilfe nicht genügend auszurichten.
Zu tun haben sie im Verein ohne Ende. Ob es
um Depressionen, Burnout-Symptome oder andere Belastungen der Psyche geht: „Die Erkrankungen werden mehr“, macht Hans-Christoph
Richter beinahe täglich die Erfahrung. In den
fünf Jahren, seit es den Verein gibt, konnte
Hunderten von Menschen geholfen werden.
„Eine solche Erkrankung ist immer auch eine
Chance, etwas in seinem Leben zu verändern“,
weiß er und nimmt andere sacht an die Hand.
Ein Stück geht er gemeinsam mit ihnen.
Bis sie allein weiter finden.
Die Krankheit selbst war keine gute Erfahrung.
Doch alles, was daraus erwuchs, musste einfach so sein. Er macht das alles so nebenbei,
nach seiner normalen Arbeit. „Ach, Freizeit habe ich doch genügend. Nachts!“ Er lacht aus
vollem Hals. In dem, was er tut, geht er völlig
auf. Kein Wunder, dass er den Bürgerpreis der
Sparkassenstiftung für ehrenamtliches Engagement erhalten hat.
Hans-Christoph Richter weiß genau, wie er
Menschen helfen kann, deren Leben von seeli-
Urkunde „Bürgerpreis der Sparkassenstiftung“ überreicht
schen Erschütterungen betroffen ist. Er war
selbst einst schwer depressiv, ist heute geheilt."
Dieser Artikel wurde im Brückenschlag veröffentlicht mit freundlicher Erlaubnis von Helke
Floeckner von „Allgemeiner Anzeiger“
Kontakt: Hans-Christoph Richter,
Marktplatz 20 , 99610 Sömmerda
mobil: 01747 02 2121
E-Mail: [email protected],
www.lebensumwege-ev.de
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Suchtselbsthilfe
"Ich habe es geschafft, nicht mehr zu saufen und zu rauchen"
Siegfried Langenberg ist seit 23 Jahren trockener Alkoholiker und Leiter des Abstinenz Clubs
Erfurt.
Ein Stein. Ein Kalk. Ein Bier. Und plötzlich ist
Siegfried Langenberg Alkoholiker. Der gelernte
Mauerer säuft bis zum totalen Zusammenbruch.
Es ist der 27. August 1990. Zuvor erlebt der damals 35-jährige Bauarbeiter ein Wochenende,
von dem er nichts mehr weiß. Alles liegt im
Alkoholnebel und ist dort für immer verloren.
Geblieben ist das diffuse Gefühl, dass es wohl
aus ist mit dem Leben. Nun also die Ärztin und
das Blaulicht, das den Mann für ein halbes Jahr
ins Krankenhaus bringt.
Siegfried Langenberg liegt auf einer Pritsche
im Flur. Ein Oberarzt kommt vorbei. Der hat
ein Jahr zuvor seinen Vater behandelt. Leberzirrhose und Tod.
„Ich wusste, dass Sie hier landen würden, ich
habe es ihnen damals angesehen“, sagt der
Mann. Und: „Wenn Sie so weiter machen, werden Sie keine 40 mehr.“
Na und, denkt der Kranke. Frau weg, Arbeit
weg. Lohnt sich doch nicht mehr, dieses miese
Leben. Ach ja. Und die Kinder? Verdammt, für
die will er da sein. Seine beiden Mädchen. Alle
14 Tage holt er sie zu sich, selbst mitten im Alkoholismus. Er trinkt an diesen Tagen nur eine
halbe Flasche Aromatique. Eine Leistung. Für
die Kinder weiterleben? Ja. Aber nicht mit die-
ser Leber, sagen ihm die Ärzte. Zwei Jahre keinen Alkohol. Sonst gibt es keine neue Leber.
Für Siegfried Langenberg beginnt eine harte
Therapie. Er hat sogar das Rauchen aufgegeben. Das schafft beinahe keiner, der alkoholkrank ist. Ihm gelingt ‘s. Er will es. Und er hat
Angst. Die 40 ist gefährlich nahe.
Zweieinhalb Jahre später hat er seine neue Leber. „ An die kommt kein Schluck Alkohol“, sagt
er. Und hält es bis heute durch. Er gründet den
Erfurter Abstinenzclub. Montags trifft er sich
mit anderen und mit den Angehörigen. Nur
nicht wieder saufen. Und noch nicht einmal
mehr Hustentropfen mit Alkohol nehmen.
Siegfried Langenberg hat in seinem Auto ein
Schild. Darauf steht, dass man mit ihm reden
kann, er trockener Alkoholiker ist. „Das können
die Leute ruhig wissen“, sagt er. Nur in seiner
Gruppe, da empfiehlt er den Neuen, sie mögen
erzählen, dass sie derzeit Medikamente nehmen und deshalb keinen Alkohol trinken.
„Arbeitgeber haben nicht immer Verständnis.“
Siegfried Langenberg weiß, wie sich Verachtung anfühlt. Selbst in der Familie haben manche gefragt, warum die in der Charite einem
Säufer eine neue Leber geben ….
Siegfried Langenberg warnt. Weniger ist mehr.
So ungefähr heißt auch die bundesweite Aktionswoche Alkohol. Der Mann hat ein Rezept,
wie Alkoholismus zu vermeiden ist. „Aber wer
nicht sechs Wochen darauf verzichten kann
und Geburtstage und anderes als Ausrede ver-
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Unser Kommentar
wendet, hat ein
Alkoholproblem“,
sagt er. 59 Jahre
alt ist er heute.
Die Diagnose, als
er vor 24 Jahren
eingeliefert wurde, hätte vielleicht gestimmt.
Er wäre heute
schon 19 Jahre
lang tot ohne seinen Willen, vor
Siegfried Langenberg heute
dem Alkohol die
Lippen zusammen zu pressen.
Keinen Tropfen mehr. Nie mehr. Seither bekommt er eine kleine Rente. Und arbeitet noch
ein bisschen. Sonst würde das Geld nicht reichen. Er wohnt in Großrudestedt, braucht also
sein Auto. Kein Problem.
Kein Stein. Kein Kalk. Aber auch kein Bier. Aufatmen.
Dieser Artikel wurde im Brückenschlag veröffentlicht mit freundlicher Erlaubnis der Autorin und Journalistin Ester Goldberg von Thüringer Allgemeine.
Pressemitteilung 364/2010 des Thüringer Landesamtes für Statistik zu Folge wurden im Jahr
2011 in den 42 Thüringer Krankenhäusern
11947 Patienten (78,3 % männlich, 21,7 %
weiblich) wegen alkoholbedingter Krankheiten behandelt.
Laut dem Robert-Koch-Institut gibt es in
Deutschland 1,6 Millionen (2,4%) Menschen ab
18 Jahren mit einer Alkoholabhängigkeit. Nach
diesen Zahlen sind schätzungsweise rund
4000 erwachsenen Menschen in Erfurt betroffen.
Das gesamte Ausmaß des Alkoholmissbrauchs
ist damit noch nicht absehbar. Viele Alkoholiker leiden unter Folgeerkrankungen, wie Leberzirrhose und einer speziellen Form von Demenz - dem Korsakow-Wernicke-Syndrom. Es
können dabei schwerwiegende Symptome auftreten. Die Behandlung dieser Symptome zieht
dann noch eine Menge Nebenwirkungen mit
sich, die den Betroffenen und die Angehörigen
schwer belasten und die Lebensqualität enorm
beeinträchtigen.
Alkoholismus ist eine Krankheit, die unabhängig von Einkommen, sozialem Status oder Prominenz jede Familie treffen kann. Nicht nur
der Alkoholiker selber ist krank, sein gesamtes
Umfeld, Ehefrau, Ehemann, Kinder, Freunde,
Verwandte und Arbeitskollegen leiden unter
den Folgen seiner Sucht. Angehörige von Alko25
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Suchtselbsthilfe
Nüchtern betrachtet: Auch der Helferrausch macht besoffen
holikern versuchen, den Konsum des Alkoholikers zu kontrollieren, decken sein übermäßiges
Trinken nach außen, entschuldigen ihn, nehmen ihm die Verantwortung für sein Verhalten
ab, indem sie sich in falsch verstandener Fürsorge um ihn kümmern. Dabei fixieren sie sich
zwanghaft auf die Bedürfnisse des Alkoholikers, verlieren den Kontakt zu ihren eigenen
Gefühlen und Bedürfnissen und entwickeln
infolgedessen häufig krankhafte Verhaltensweisen, depressive und psychosomatische Störungen. Die Problematik der Angehörigen von
Alkoholikern stellt ein eigenständiges Krankheitsbild dar. In der Bundesrepublik leben 1,7
Millionen Alkoholabhängige. Die Zahl der mitbetroffenen und mitleidenden Angehörigen
wird auf rund 8 Millionen geschätzt. 1,6 Millionen von ihnen sind Kinder.
Im folgenden Beitrag erklärt eine betroffene
Angehörige , warum die Angehörigen kapitulieren müssen.
Warum sagt man, dass Alkoholismus eine Familienkrankheit ist? Es trinkt doch meist nur
einer?
Aber alles in der Familie dreht sich um den
Suchtkranken, egal ob er Vater, Partner oder
Kind ist. Angehörige merken nicht, wie sie
selbst krank werden.
Wie bitte, auf einmal ist der Angehörige der
Kranke?
Angehörige werden ebenso krank wie der Alkoholiker, nur auf eine andere Art. In dem der
andere trinkt, ist das Familienmitglied jeden
Tag mit Stress und dem Gefühl von Ausweglosigkeit konfrontiert. Das hinterlässt Spuren.
Wie definieren Sie diese Stress-Situation?
Der Angehörige tut Dinge, die in anderen Familien normalerweise nicht vorkommen. Er ist
meist in starkem Maße bemüht, das Trinken
vor anderen zu vertuschen und den Schein
aufrecht zu erhalten. Er erfindet Ausreden vor
sich und anderen. Meist ist er ständig in innerer Anspannung und passt auf, damit es nicht
wieder passiert – obwohl er es gar nicht verhindern kann. Der Partner ist so darauf fixiert,
die Kontrolle zu behalten, dass er sich selbst
vergisst. Der Körper reagiert mit Magenprob-
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lemen, mit Schlafstörungen, Abgeschlagenheit oder Überaktivität.
Das klingt fast so, als ob der Angehörige
schuld ist, weil er sich um den Alkoholiker bemüht?
Es geht überhaupt nicht um Schuld, sondern
um viel tiefer liegende Probleme auf beiden
Seiten. Die Ursachen wurden häufig gelegt,
als sich die Partner noch gar nicht kannten.
Angehörige von Suchtkranken stammen oft
aus Familien, in denen sie zu schnell
erwachsen werden mussten, aus welchen
Gründen auch immer. Alle haben sich zu früh
für etwas verantwortlich gefühlt, was außerhalb ihrer Einflussmöglichkeiten lag. Das die
Eltern sich nicht mehr prügeln, dass die Nachbarn nicht schlecht reden, dass die Geschwister was zum Anziehen haben. Manche wollten
Liebe durch außergewöhnliche Leistungen erringen. Auf diese Weise werden Menschen davon abhängig, für andere etwas zu tun. Das ist
aber keine gesunde Hilfsbereitschaft mehr,
sondern die Sucht gebraucht zu werden.
Der Angehörige investiert da sehr viel Kraft
rein.
Ja, und die fehlt ihm selbst. In unseren Angehörigengruppen können Ehepartner, Eltern
und Kinder wieder lernen, Geben und Nehmen
in eine Balance zu bringen. Doch ein Angehöriger kommt ja nur, wenn er merkt, dass es so
nicht mehr weiter geht. Er muss genau wie der
Alkoholiker an einem Tiefpunkt sein. Auch er
muss kapitulieren und sagen: so kann und will
ich nicht mehr leben.
Wenn der Partner aufhört zu trinken, ist die
Gefahr vorbei?
Nein, dann fangen die Probleme in der Familie häufig an. Denn wenn ich den hilfsbedürftigen Partner, um den ich mich kümmern
muss, nicht mehr habe, dann fällt mir auch
mein Kartengerüst zusammen. Häufig hat der
Alkohol Probleme, die schon von Anfang an
bestanden, nur überdeckt. Und nun liegt alles
nüchtern vor einem.
Unter welcher Voraussetzung kann man an
Ihren Angehörigen-Treffen teilnehmen?
Die einzige Voraussetzung ist, dass man einen
Angehörigen, Freund oder Kollegen hat, durch
dessen Trinken man selbst beeinträchtigt ist.
Wir arbeiten anonym. Wir ersetzen keine psychologische Beratung, wir geben keine Ratschläge. Aber wir können Erfahrungen, kraft und
Hoffnung teilen.
Kontakt :
jeden Mittwoch 19.30 Uhr
Ägidienkirche, Wenigemarkt 4
Al-Anon Familiengruppen deutschlandweit:
Tel: 0201-773007
www.al-anon.de
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Gruppenneugründung: Interessenten / Betroffene gesucht
SHG Starke Hand
Die Selbsthilfegruppe „Starke Hand“ hat sich
am 29.11.2012 gegründet mit dem Ziel, Handprothesenträger in und um Erfurt einander näher zu bringen. Unerheblich ist es dabei, ob
diese Behinderung angeboren ist oder nicht.
Wichtig ist, die Akzeptanz der Prothese an
sich, um den erwünschten Effekt zu erzielen
und die neuen körperlichen Fähigkeiten mit
Prothese zu erlernen und diese auch sinnvoll
einzusetzen.
Bei Zusammenkünften zum Wandern, gemeinsame Weihnachtsmarktbesuche oder einfach
nur um Spaß zu haben werden persönliche Gesundheitsbeschwerden und Fragen rund um
die eigene Behinderung "amtlich, finanziell
oder technisch" besprochen.
SHG Menschen ohne Familie
Häufig ist der Kontakt zur Familie nicht mit
dem zu Freunden und Bekannten zu vergleichen, zu ersetzen und damit aufzuwiegen. In
einer Gruppe von Gleichbetroffenen fällt es
leichter, über den Verlust der eigenen Familie
bzw. die Sehnsucht nach ihr zu sprechen. Den
Weg aus der Einsamkeit und Isolation ebnet
sich und man findet Kontakte zu Menschen,
die das Gleiche suchen.
SHG Pankreas
Die erste Zusammenkunft fand am 02. Juli
2013 statt. Angesprochen sind alle Betroffe-
nen, die an multiplen Formen von Bauchspeicheldrüsenerkrankungen leiden und einen
Gruppenanschluss suchen sowie deren Angehörige.
SHG AFoRe - Fotografie als Lebenshilfe
Diese Selbsthilfegruppe hat es zum Ziel gesetzt, mit Hilfe der Fotografie sich verschiedensten krisenbehafteten Alltagsproblemen
der Generation 50 Plus zuzuwenden.
Fotografie soll unterstützen, um aus der Einsamkeit und Isolation zu finden. Gespräche
und praktische Fotographie-Arbeit können helfen, neue Sichtweisen auf das Leben und auch
neue Kontakte zu Gleichgesinnten zu finden.
Gern war die Gruppe für die KISS auf BrückenSuche und auch beim Selbsthilfetag unterwegs. Jeden 2. Donnerstag im Monat kommen
wir zusammen, um über alles, was uns beschäftigt und bewegt auszutauschen. Interessenten können sich gern im KISS Erfurt melden.
SHG Bornout
Burnoutsyndrom ist ein geistiger, körperlicher
und seelischer Erschöpfungszustand, der sich
über ein paar Wochen, bisweilen auch über
Jahre hinziehen kann. Es zeigt sich u.a. durch
andauernden Missmut, geistige wie auch körperliche Erschöpfung, Schlafstörungen, chronische Müdigkeit und eventuell süchtige Kompensationsversuche. Bei Fortbestehen der Stö-
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rung können Depressionen, Ängste, Sinnkrisen
und verstärkte Körperbeschwerden hinzukommen.
In Erfurt haben hat sich SHG Burnout" gegründet und es werden weitere Interessierte gesucht. IAlle, die sich der Gruppe anschließen
möchten, sind dazu herzlich eingeladen sich
bei der KISS zu melden.
SHG Soziale Phobie
Sieben bis 12 von 100 Menschen in Deutschland erkranken mindestens einmal im Leben
an einer Sozialen Phobie. Das ist relativ viel trotzdem glauben viele Betroffene immer
noch, dass sie mit ihren Ängsten ganz alleine
sind. Dies ist aber nicht so, denn sie sind nicht
alleine und es ist nicht unmöglich, die Symptome für Panikattacken und Angst zu überwinden. Eine Selbsthilfegruppe ist dafür ein
guter Anfang.
Wenn es Ihnen auch so geht und Sie den Austausch mit anderen Betroffenen suchen, dann
melden Sie sich bei der KISS - Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen in Erfurt.
SHG Glaukom - Gesprächskreis in Erfurt
Am 18. November 2013 fand in Erfurt eine
Gründungsveranstaltung der SHG GlaukomGesprächskreis statt.
Alle Interessierte können sich in der KISS Erfurt
über Einzelheiten informieren.
SHG Eltern mit erwachsenen mehrfach behinderten Kindern
Selbsthilfegruppe für Eltern mit erwachsenen
mehrfach behinderten Kindern hat sich im
Herbst 2013 in Erfurt gegründet.
Eine Angehörigengruppe ermöglicht Ihnen
die Begegnung mit Menschen, die das gleiche
Schicksal meistern müssen. Sie finden Betroffene, die Ihnen den Rücken stärken und Mut
machen, mit denen Sie Ihre Erfahrungen und
Gedanken austauschen können, wo sich Freunde finden und man mit Sorgen und Problemen
nicht allein bleibt.
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der
KISS.
Suchtgespräch - Ein Angebot von Betroffenen
für Betroffene
Jeden Dienstag von 16:00 - 17:00 Uhr im Raum
171G des Hauses der sozialen Dienste am JuriGagarin-Ring 150 findet ein "Suchtgespräch
von Betroffenen für Betroffene" statt. Herr
Uwe König von der Selbsthilfegruppe "Neuer
Weg" ist der Gesprächspartner für alle Interessierte. Darüber hinaus besteht hier die Möglichkeit div. DVD's und Literatur zum Thema
Sucht auszuleihen.
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Gesundheitsecke
Gesund und aktiv bis ins hohe Alter
Die Chancen gesund älter zu werden stehen
heute besser denn je, steigt doch die durchschnittliche Lebenserwartung seit den letzten
Jahrzehnten kontinuierlich an, vor allem aufgrund der großen Fortschritte in der Medizin.
Wichtig für die Gesundheit im Alter ist die
Prävention und Früherkennung zahlreicher Erkrankungen.
Das Gesundheitsforum mit dem Thema
"Gesund älter werden" am 9. Oktober 2013 im
Amt für Soziales und Gesundheit brachte den
Besuchern diese Botschaft nahe. Die Veranstaltung wurde durch die Bürgermeisterin und
Beigeordnete Frau Tamara Thierbach eröffnet,
nachdem die Kinder des Kindergartens Augusta-Viktoria-Stift ein buntes Programm mit
schönen Tänzen und Liedern aufführten. Die
Frage was man selbst für seine Gesundheit
und den Erhalt der Lebensqualität tun kann
stand im Mittelpunkt des Gesundheitsforums,
und wurde von der Bürgermeisterin mit dem
Aufruf "Machen Sie mit!" unterstrichen. Dafür
gab es die Möglichkeit eine große Anzahl von
Schnupperkursen und Mitmachangeboten zu
besuchen, z.B. dem Seniorentanz, Sport- und
Bewegungsangeboten, einem Lachtraining,
Erleben der Sinne etc.
Beispielsweise informierte das Mammographiescreening-Programm Thüringen
über Vorsorgemöglichkeiten, die Deutsche BKK
gab Auskunft, das Infomobil der Verbraucherzentrale war mit der Ernährungsberatung vor
Ort. Es konnten Impfungen und Gesundheitschecks wahrgenommen werden. Beraten wurde zudem an zahlreichen Infoständen unter
anderem zu den Themen Zahngesundheit,
Suchtprävention und Selbsthilfe in Erfurt. Der
Erfurter Seniorenbeirat unterstützte bei den
organisatorischen Vorbereitungen. Für das ehrenamtliche Engagement sei an dieser Stelle
gedankt.
Organisatorische Leitung hatte der Arbeitsbereich Gesunde Stadt des Gesundheitsamtes.
Erfurt ist seit 1991 Mitglied im bundesdeutschen Gesunde-Städte-Netzwerk mit dem Ziel
der kommunalen Gesundheitsförderung.
Für Herbst 2014 ist die Fortsetzung mit dem
zweiten Gesundheitsforum geplant, und alle
Interessierten sind bereits jetzt schon herzlich
eingeladen im Amt für Soziales und Gesundheit dabei zu sein.
Das umfangreiche Programm war an diesem
Tag neben Fachvorträgen reich gefüllt mit
Möglichkeiten zur Information und Beratung.
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Der Schlaganfall
Könnten Sie einen Schlaganfall erkennen?
Was wissen Sie über Behandlungsmöglichkeiten?
Gibt es Möglichkeiten der Selbsthilfe nach
dem Schlaganfall und Anlaufstellen hier in Erfurt?
Über Wikipedia erfahren wir, dass Ärzte in den
Vereinigten Staaten einen einfachen Test zur
Verfügung stellten, mit dem auch ungeübte
Personen innerhalb einer Minute einen Schlaganfall relativ sicher erkennen können: Sie müssen nur beurteilen, ob die Person um die es
sich handelt, normal lächeln, beide Arme heben und halten und einen einfachen Satz verständlich formulieren kann.
Zum besseren Einprägen hat sich dort die
Eselsbrücke namens FAST (englisch: schnell)
durchgesetzt. Sie steht für face – arms – speech
– time was auf Deutsch Gesicht - Arme - Sprechen - Zeit heißt. FAST hilft Laien, einen
Schlaganfall zu erkennen.
Face (Gesicht): Bitten Sie die Person, zu lächeln. (Das Gesicht wird bei Lähmung einseitig
verzogen.)
Arms (Arme): Bitten Sie die Person, gleichzeitig beide Arme nach vorne zu heben, Handflächen nach oben. (Bei einer Lähmung kann ein
Arm nicht gehoben werden bzw. sinkt / dreht
sich, vor allem bei geschlossenen Augen, ab.)
Speech (Sprechen): Bitten Sie die Person, einen
einfachen Satz nachzusprechen, zum Beispiel:
„Ich benötige keine Hilfe.“ (Der Satz muss korrekt wiederholt werden, die Sprache darf nicht
verwaschen sein.)
Time (Zeit): Ist mindestens einer der beschriebenen Tests positiv, so schnell wie möglich einen Notruf durchführen.
Mit diesem Test werden Schlüsselsymptome
für einen Schlaganfall abgefragt. Ein Test mit
einhundert Personen zeigte, dass sie einen
Schlaganfall großteils korrekt diagnostizierten. Eine Schwäche der Arme erkannten 97 Prozent, Sprachdefizite 96% der Testpersonen einwandfrei. Aufgrund des Lächelns der Patienten
identifizierten 74% eine Gesichtsmuskelschwäche. Wegen der damit verbundenen Zeitersparnis steigt die Wahrscheinlichkeit, dass
der Patient keine bleibenden Schäden davonträgt. Die Behandlung gehört sofort in ärztliche Hände. Schlaganfallpatienten, auch Verdachtsfälle, sollten möglichst schnell ärztlich
untersucht werden. Nach dem unverzüglichen
Absetzen eines Notrufes sollte der Patient beobachtet und mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden. Keine körperliche Belastung.
Nichts trinken, nichts essen, da die Gefahr des
Eindringens flüssiger oder fester Stoffe in die
Atemwege besteht. Das bedeutet, dass das Gehirn evtl. den Schluck-vorgang nicht mehr richtig steuern kann und so die Gefahr des Ver31
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Gesundheitsecke
schluckens besteht. Der Notfalltransport mit
Rettungswagen, eventuell mit Notarzt, soll
den Betroffenen in eine Stroke Unit
(spezialisierte Abteilung für SchlaganfallBehandlung in einer neurologischen Klinik)
zur genauen Diagnostik und Therapie von
möglichen Komplikationen bringen.
Es besteht auf jeden Fall eine lebensgefährliche Situation, der man gewappnet gegenüber
stehen sollte.
In Erfurt gibt es mehrere Selbsthilfegruppen
bzw. -einrichtungen für Betroffene nach erlittenem Schlaganfall. Die Kontaktdaten erhalten Sie über die KISS.
Heißes Thema - Organspende
Willensbekundung wie: Ja, ich will spenden,
aber nur dieses oder jenes Organ. Oder auch:
Ich lasse eine bestimmte andere Person im Fall
der Fälle mit entscheiden und nenne sie auch
namentlich. Der Widerruf der Entscheidung ist
natürlich auch möglich.
Man gibt Angehörigen damit eine große Hilfe,
erspart ihnen jede Menge Ärger und gespaltene Gefühle. Man sollte, wenn möglich, auch
mit Personen des Vertrauens über seine Wahl
sprechen, falls das Dokument gerade nicht
greifbar sein sollte.
Über die Entscheidung ob oder ob nicht, möchte ich persönlich nicht andere Personen entscheiden lassen. Ich habe mich gegen die Entnahme von Organen und Gewebeteilen aus
meinem Körper entschieden. Es ist mir wichtig, dass meine Entscheidung akzeptiert wird.
Von Petra Koczan
Haben Sie schon einen Organspende-Ausweis?
Ist er wichtig, auch wenn ich nicht spenden
will?
Der Organspende-Ausweis ist ein wichtiges
Dokument. Darin wird bescheinigt, ob und was
die unterzeichnende Person im Fall des eigenen Todes spenden möchte. Man kann durchaus auch bestimmen: Nein, ich spende nichts
und setzt sein Kreuz an die entsprechende
Stelle. Das ist dann genauso eine eindeutige
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Ihre Füße lassen grüßen …
Von Petra Koczan
Jede Person ab dem 16. Lebensjahr darf selbst
über sich bestimmen. Mehr dazu unter:
http://www.organspende-info.de/information/
spende-und-transplantation/organspender/
organspende-und-alter
Man sollte sich auf jeden Fall umfassend und
ausreichend informieren, das Für und Wider
abwägen, aber auch sein eigenes Gewissen befragen. Manche Presseinformation lässt dann
das eigene Interesse wieder abflauen. Ethnische und philosophische Belange, der Stand
der Medizin und die aktuellen Forschungsergebnisse lassen die Menschen aufhorchen.
Man kann nur hoffen, dass der Gesetzgeber
hier positive Akzente schaffet.
Mehr zur Organspende, mehr „Wider als Für“,
im Internet unter:
http://www.nexus-magazin.de/artikel/
drucken/was-es-wirklich-bedeutet-organe-zuspenden-ein-blick-auf-diedunkle-seite
http://www.das-parlament.de/2011/20-21/
Beilage/001.html
Einen Organspendeausweis können Interessenten über die Krankenkassen, über die Apotheken oder online unter:
http://www.organspende-info.de beziehen.
Noch besser und genauer ist die Erstellung einer Patientenverfügung mit dem Verweis auf
die Entscheidung zur Organspende.
… 26 Knochen, 27 Gelenke sowie 32 Muskeln
und Sehnen haben die menschlichen Füße.
Statistisch gesehen, gehen wir damit im Laufe
unseres Lebens etwa 3x um die Erde, wenn wir
alle Wege zusammenrechnen. Kein Wunder,
dass sie manchmal schmerzen, sich entzünden,
Ballen bilden und Hammerzehen entwickeln.
Bei diesen Leistungen und Belastungen benötigen sie Pflege und Zuwendung.
Wer empfindliche Füße hat, kann ein Lied davon singen und wünscht sich nichts sehnlicher
als Entlastung. Die Füße haben meist schlechte Karten: sie werden in Schuhe gezwängt,
auch zu enge, hochgestapelt in Highheels,
müssen standhaft sein und in Bewegung bleiben, werden durch ungewollte Pilzkulturen
genervt und merken am Ende eines Fuß-Tages
gar nicht mehr.
Es gibt Fußzonenreflex-Massage, die nicht nur
die Füße massiert, sondern sich auch wohltuend auf innere Organe und die Psyche auswirken kann.
Pflegen können wir unsere Füße durch ein Fußbad, barfuss laufen im taunassen Gras oder
über einen Kiesweg. Das stimuliert die peripheren Nerven und hält Muskeln und Sehen in
Gang.
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Gesund und Lecker
Rezepte nach Thüringer Art - wir geben überall unseren „Senf“ dazu …
von Petra Koczan
Wir Erfurter müssen überall Senf dazu geben.
Das ist Tradition. Erfurter Senf – BORN Senf –
ist einfach Spitze und hat eine lange Tradition.
Da die Geschmäcker verschieden sind, gibt es
BORN-Senf mittlerweile in mehreren leckeren
Geschmacksrichtungen: Mittelscharf, Scharf,
mit Honig, als Brätel-Senf… - eine reichhaltige
Palette. Außerdem stehen auf meiner Favoritenliste auch BORN-Ketchup, vorzugsweise in
der Ein-Liter-Spender-Flasche und BORNEssig…
Wozu reichen Sie Senf, zu welchen Gerichten
geben Sie Senf dazu?
Also ich persönlich und meine Familie im
Speziellen steht auf:
 Rinderrouladen mit Thüringer Knackwurst mit Senf verfeinert (sowohl in
der Roulade als auch in der Sauce)
 Gekochte Eier in Senfsauce
 Rost-Brätel eingelegt in Senf und
andere Gewürze
 Thüringer Bratwurst im Brötchen mit
Senf oder Ketchup
 Selbsteingelegte Senfgurken
Aber warum ist Senf bekömmlich, hauptsächlich zu Fleischgerichten?
Das liegt in seiner Natur und der Fermentation. Er ist auch ein Heilmittel. Senf wirkt verdauungsfördernd und entzündungshemmend.
Seine nussartig-milden Öle aktivieren den
Stoffwechsel
und die Ausscheidung von
krebserregenden Stoffen aus
dem Körper.
Wie kann man
dieses einzigartige
Gewürz
aber
lagern?
Hier
gibt
„BORN-Senf“ auf
seiner Website folgendes an: „Senf büßt, nachdem er angebrochen wurde, allmählich an
Qualität ein. Bei warmer Lagerung verliert er
zum Beispiel langsam seine Schärfe. Sie sollten Senf, nachdem Sie ihn geöffnet haben, deshalb immer kühl aufbewahren. Auch Luft und
Licht sind ihm wenig zuträglich, weil er, wenn
er ihnen zu lange ausgesetzt bleibt, seine Farbe verändert bzw. austrocknet.“
Ein gutes Senf-ABC gibt es auf: http://www.bornfeinkost.de
Hautnah können Sie unseren Senf erleben im
BORN Senf-Laden & Senf-Museum
Wenigemarkt 11
99084 Erfurt
Folgen Sie uns auch auf
facebook: www.facebook.com/born.feinkost
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Hähnchen mit Kräuterkruste auf Vitamingemüse
Rezeptidee von Hans-Jürgen Reimann
Zutaten für vier Personen
4 Hähnchenbrustfilets
je 1 Messerspitze Currypulver, Kardamom,
frisch gehackter Ingwer
2 EL Olivenöl
3 EL grober Senf
je 2 EL gehackte Petersilie und Schnittlauch
1 EL fein gehackter Thymian ohne Stiele
150 g geriebener Emmentaler
je ½ gelbe und grüne Paprikaschote
200 g kleine Tomaten
100 g Frühlingszwiebeln oder Schalotten
120 g Staudensellerie
100 g Geflügelbrühe
Abrieb von einer unbehandelten Limette
und einer unbehandelten Orange
1 TL Sesam
4 Thymiansträußchen
Salz, Pfeffer
Nährwert pro Person
396 kcal
17 g Fett
56 g Eiweiß
5 g Kohlenhydrate
0 BE für Diabetiker zur Beachtung
Zubereitung (circa 45 Minuten)
Hähnchenbrust mit Curry, Kardamom und Ingwer bestreuen. Mit Öl beträufeln und marinieren lassen. Frühlingszwiebeln oder Schalotten
säubern und in Röllchen schneiden. Paprika
entkernen und in Stücke schneiden. Staudensellerie von Fäden befreien, in Stücke schneiden. Die kleinen Tomaten säubern und halbieren. Senf mit Petersilie, Schnittlauch und Thymian gut verrühren. Hähnchenbrust in einer
heißen Pfanne beidseitig scharf anbraten. Zur
Seite stellen und mit der Senf-Kräutermasse
bestreichen, dann mit dem geriebenem Emmentaler bestreuen und im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad etwa fünf Minuten überbacken.
Alles Gemüse in heißem Olivenöl angehen lassen, und mit der Brühe aufgießen. Orangenund Limettenabrieb zugeben, mit Salz und
Pfeffer würzen, die kleinen Tomaten und Sesam vorsichtig unterheben.
Gemüse als Bett in einem tiefen Teller anrichten, Hähnchenbrust darauf setzen und mit einem Thymiansträußchen garnieren.
Zu diesem Gericht braucht man keine Kartoffeln oder Nudeln oder Reis. Als Getränk ein
Kirsch- oder Birnensaftschorle.
Guten Appetit wünscht SHG Gesunde Ernährung und Gewichtsreduktion!
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Aus eigener Schreibwerkstatt
Gestatten, Selbst-Schutz, Reiner …
... Reiner Selbst-Schutz ist mein werter Name.
Hatten Sie schon mal das Vergnügen, mit mir
in Interaktion zu treten? Ob ich eine E-MailAdresse habe und Spams verschicke? - Wie bitte????
Wer ich überhaupt bin? Wo ich wohne?
Und Sie kennen mich gar nicht?
Ich bin sicher, dass Sie mich u n t e r b e w u ß t
schon mal getroffen haben, ich an Ihnen mit
grell roter Warnweste vorbeigegangen bin, sogar vor Ihnen gestanden habe, in der Warteschlange ... Nein?! An so was würden Sie sich
garantiert erinnern?
Gut ... das ist für mich zwar bedenklich, aber
normal. Sicherlich waren Sie gerade sehr beschäftigt und vertieft in Ihre Tätigkeit, wie Telefonate und Simsen über Ihr Smartphon, Beantwortung einer wichtigen Nachricht Ihrer
besten Freundin auf Facebook, - ja und wo
steckt denn, nur zum Henker, wieder mal meine Brille - Unterschriften leisten, Formulare
ausfüllen, unbedingte Besuche bei wichtigen
Verwandten, Autofahren, Gespräche mit den
Nachbarn, endlich mal wieder Fensterputzen
bei Ihrer schon dementen Mutter (die Nachbarn gucken schon ganz komisch), Einkaufen,
Kinder oder Enkelkinder betreuen, im PflegeHeim Ihres Schwiegervaters (Sie haben die
komplette Vorsorgevollmacht) vorsprechen,
wichtige Listen schreiben und diese abarbeiten (Liste aber zu Hause liegengelassen Mist!), Ärger über den Stau im Feierabendverkehr im Stadttumult, plötzlicher Gedanke an
etwas Verpasstes auf Arbeit, Chaos im Internet, weil jemand Ihr Passwort geknackt hat
(Hilfe!), unnützes langes Warten bei einer
wichtigen Behörde oder dem Arzt, wichtige
Hausarbeit im Frühjahr (alle haben schon die
Balkonkästen bepflanzt - nur ich nicht), schnell
das Kündigungsschreiben für's Festnetz per
Einschreiben auf der Post losschicken, Ihnen
wurde dabei kurz schwarz vor den Augen und
Sie wären fast dem Hintermann in die Arme
geglitten, hatten einfach keine Zeit, sich mal
ruhig und gelassen umzusehen. Na, und gerade da bin ich an Ihnen vorbeigegangen und
konnte („schnips“) Sie mal kurz rausnehmen…
Zu einem meiner Urahnen mütterlicherseits
könnte, entsprechend meiner Ambitionen, S.
Freud zählen. Ja, ich weiß, er war schon ein
schräger Vogel mit seinen Theorien und Methoden. Aber, über ihn und seine Theorien
sprechen die Leute heute noch weltweit. Der
Doppelname stammt von meiner Mutter. Zuerst kam Streit auf, welcher Name denn zur Familie passen könnte. Meine Mutter mit Mädchennamen Selbst hat sich gegen meinen Vater damals durchgesetzt. Sie ist eben so ein Alpha-Tierchen gewesen. So kam es zu dem Doppelnamen. Ich muss irgendwie mit dem
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"Doppel" leben - ich habe aber, und das möchte
ich ausdrücklich betonen, kein Interesse an einem Doppel-Leben ("grins"). Mir würde auch
besser "Reiner" mit "ai" gefallen, aber nein, die
Eltern hatten das Sagen. So ist alles richtig
"rein" und klar abgegrenzt, meinten sie und so
ein Name ist etwas Besonderes für immer. So
wurde es dann beurkundet.
Ich lebe immer und ständig im abgeschiedenen etwas versteckten Ort Niestssuweb-Retnu,
ganz nah an Hypothalamus. Ich bin eine echter
Hirni, sagt man mir nach. Dort ist es niemals
öde und langweilig. Es ist kleiner Ort gleich
nebenan bei Ihnen..... ich lebe dort schon ewig,
gut ausgebildet, gewappnet auf alles und warte auf meinen Einsatz. Nebenbei sammle ich,
wie ein Agent, Informationen bleibe im Hintergrund und warte auf Auslöser meiner aktiven
Betätigung.
Manchmal bilde ich mich weiter, erfahre Training oder auch Umprogrammierung. Englisch
sprechen kann ich auch oder spanisch. Ich bin
ein Allerwelts-Typ, sehr flexibel und angepasst. Es dauert auch eine Weile, bis man mich
aus meiner Reserve locken kann. Ich trete in
schwierigen Situationen und bei Dauermissständen in Aktion und warte sehnsüchtig, dass
ich, ich allein, loslegen darf. Teamwork ist
nicht meine Sache - ich bin gern Einzelgänger.
In Krisensituationen, die ich managen muss,
kann ich auf kompetente Partner nicht verzich-
ten. Es gibt nur die Möglichkeit mit ihnen aufzutreten. Meist werde ich aber ignoriert, bei
Seite geschoben und als unwichtig eingestuft.
Die Folge ist dann der absolute Ausfall des
Klienten mit allen möglichen kunterbunten
Symptomen, und zum Schluss ist er nicht mehr
er selbst.
Das schafft mich dann ganz schön und ich habe lange Zeit damit zu tun, um ihn wieder auf
die Beine zu bekommen.
Nebenberuflich betreibe ich eine Firma die Abwehrmechanismen anbietet. Hat sich einfach so
nebenbei ergeben. Leider ist der Vertrieb sehr
schleppend und unregelmäßig. Dabei sind
meine Forderungen eigentlich moderat, nachvollziehbar, werden durchaus unterstützt und
gestützt. Wie jeder Kleinunternehmer habe ich
zwar Anspruch auf Erholung und Urlaub, kann
aber nur wenig davon in Anspruch nehmen.
Meine ständige Rufbereitschaft ist nämlich
das A und O meiner Firmenphilosophie. Die
Dienstleistungsbranche ist zwar im Aufwind,
aber es kostet auch Nerven dort zu arbeiten
und gut mitzuhalten.
Mein Klientel ist, wenn ich zum Einsatz komme, sehr unterschiedlich. Meist handelt es sich
für mich um Routineaktionen.
Die echten Notfälle stehen plötzlich recht
kopflos vor der Tür und komplett neben sich
selbst.
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Aus eigener Schreibwerkstatt
Routinearbeit ist für mich so was wie: Heißer
Ofen - Klient verbrennt sich die Finger. Dann
ist es meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass
Klient nicht mehr an heißen Ofen greift. Dieses
Klientel ist auch noch sehr lernfähig und vom
Leben unverbraucht – eben ein echter Neuling.
So etwas passiert älteren Klienten dann nicht
mehr, so einfache Dinge. Da muss ich dann
echte Kopf-Arbeit leisten (Suchen nach Ursachen, Aufräumen in der Vergangenheit), Argumente und Abwehrmechanismen bereithalten
und anbieten, in der Hoffnung, dass meine Hilfe auch angenommen wird. Die meisten Fälle
sind sozusagen Wiederholungsfälle, so oder so
ähnlich schon mal durchlebt und als solche
wiedererkannt. Wie ich das erkenne? Na ich
schicke unverkennbare Signale in Richtung des
Klienten. Der meint dann meistens, ihm ginge
es nicht gut, ihm sind die Knie weich geworden. Manche berichteten auch davon, dass sie
völlig neben sich selbst gestanden haben und
voll Sorge auf sich selbst geblickt haben. Andere wiederum reden von einem sogenannten
“Bauchgefühl“, das sie erschleicht in Situationen mit massivem seelischem Stör-Potential.
Wieder Andere berichten über überdimensionale Zunahme von unerklärlichen Fehlern in
normalen Lebenssituationen oder kurzzeitige
Ver(W)irrungen. Die Palette der Symptome ist
riesig. Meist muss ich dann zur Ruhe mahnen,
sich alles erst mal setzen lassen, Erkenntnisse
reifen lassen, Handlungen erwägen und dann
erst Zukunfts-Pläne schmieden. Es ist immer
eine schwere und langwierige Arbeit. Ist nicht
so alles zu klären von jetzt auf nachher.
Sie können sich jetzt vorstellen, wer ich bin?
Hört sich gut an! Also, wir sehen uns sicherlich
irgendwann demnächst, muss ja nicht gleich
das perfekte Burnout sein … Mein Name ist Reiner Selbst-Schutz …
Copyright by petrakoczan
Fluss im Fluss
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Gestatten, Konrad Wilmes ….
… seines Zeichens Leiter der SHG Parkinson in
Erfurt, ist auch ein Literat und Autor. Neben
seiner Tätigkeit als Gruppenleiter schreibt er
mit Passion Gedichte und Romane. Busfahrten
für seine Regionalgruppe in Erfurt zu organisieren, sind seine zweite Leidenschaft. Diese
Busfahrten sind legendär. Sie werden teilweise über Projekte finanziert. Es werden gern
auch andere SHG‘en mitgenommen. Rechtzeitiges Anmelden sichert die Teilnahme.
Herr Wilmes hat uns eine kleine Leseprobe einer seiner 156 Gedichte und die Rezension seines Romanes "Das eindrucksvolle Leben der
Frau Dr. Birgit Breuer" zur Verfügung gestellt.
Warum wird die Liebe kalt?
Sind wir dafür vielleicht schon zu alt,
oder hat es mit der Zeit zu tun,
dass die Gefühle jetzt ruhen.
Nimm dir Zeit, das heraus zu finden,
oder siehst du die Jahre jetzt verschwinden.
Nichts ist beständig,
auch die Liebe ist vergänglich.
Wir haben es uns so schön ausgemalt,
dass wir im Alter noch zusammen sind,
doch alles wird voraus bestimmt,
dieses weiß doch ein jedes Kind.
Das eindrucksvolle Leben
der Frau Dr. Birgit Breuer
Rezension von Anja Rosenthal
Birgit Breuer ist Allgemeinmedizinerin aus Leidenschaft und liebt ihren Beruf. Aber als Ärztin
im Dienste der Gesundheit hat man einen hohen Preis zu bezahlen: wie z.B. viel zu wenig
Zeit - sowohl für die Patienten, die auf Frau Dr.
Breuers heilende Hände hoffen, als auch für
die Familie, die die junge Frau so gut wie niemals zu Gesicht bekommt. Nach vielen Jahren
in diversen Krankenhäusern wagt Birgit einen
Neuanfang - und zwar mit einer eigenen Praxis. Es ist ein Schritt, den die Medizinerin niemals bereuen soll, obwohl zahlreiche Probleme sie langsam, aber sicher (ver-)zweifeln lassen. Sich selbstständig zu machen ist nämlich
alles andere als ein leichtes Unterfangen.
Trotz aller Schwierigkeiten, denen sich Frau Dr.
Birgit Breuer immer wieder stellen muss, würde sie nichts ändern wollen an ihrem Leben.
Sie durchlebt so manche Höhen und viele Tiefen und nicht selten erwacht in ihr der Wunsch
nach Flucht. Aber ihr geliebter Mann Achim
und Sohn Andreas halten sie davon ab, alles
aufzugeben, wofür sie so lange gekämpft hat.
Doch dann schlägt plötzlich das Schicksal erbarmungslos zu: Beim Duschen entdeckt Birgit
einen Knoten und in ihr erwacht ein schlimmer
Verdacht. Die Frauenärztin bestätigt Birgits
Vorahnungen. Es handelt sich tatsächlich
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Aus eigener Schreibwerkstatt
Krebs. Abermals muss Birgit kämpfen, aber dieses Mal um ihr Leben …
Worte, die den Leser zu Tränen rühren - Konrad
Adelbert Wilmes vermag solch ein Kunststückchen mit seinem Roman "Das eindrucksvolle
Leben der Frau Dr. Birgit Breuer".
Man liest und liest und ist beinahe enttäuscht
darüber, dass nach den 84 Seiten schon
Schluss sein soll, denn hier findet man zwischen zwei Buchdeckeln eine Geschichte, die
mitreißend ist und doch alles andere als fern
von der Realität. Der 1940 in Deuna (Eichsfeld)
geborene Autor erzählt Geschichten direkt aus
dem Leben - unverstellt und mit einer Leidenschaft, die absolut beeindruckend ist. Davon
wünscht man mehr.
Zum Glück sollen dem Buch 140 Gedichte folgen. Es stellt sich nur eine Frage: wann?
"Das eindrucksvolle Leben der Frau Dr. Birgit
Breuer" von Konrad Adelbert Wilmes macht
neugierig auf weitere Werke des deutschen
Autors. Was man hier nämlich erleben darf, ist
amüsante Unterhaltung, der es weder an großen Emotionen noch an leisem (Wort-)Witz
fehlt. Solch einen Roman findet man definitiv
nicht alle Tage in einem Bücherregal.
Holz-Brücke im Luisenpark, Übergang zum Dentrologischen
Garten
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Die etwas a!NDdEer?e Seite
Hätten Sie das gedacht dass …
Kennen Sie Ihre Stadt? - Bilderrätsel
Unser Gehirn etwa 30 Millionen Gigabyte
speichern kann - so viel wie auf die
Festplatten von 300 000 Computern passen?
 Die Nervenzellen unseres Gehirns, würde
man sie auseinanderlegen, ein Kabel von
100 000 km Länge ergeben?
 Es kein altersbedingtes Nachlassen der
Lernfähigkeit gibt?
 Es in dieser Sekunde über eine Million
chemische Reaktionen hinter ihren Augen ablaufen, während sie diese Zeilen
lesen?
Erfurt ist wunderschön.
Erfurt ist die Stadt der Türme.
Erfurt ist die Stadt der Brücken.
Es gibt aber auch andere sehenswerte Dinge,
so mitten in Erfurt ...

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit. (Erasmus von Rotterdam ,
niederländischer Humanist, (1469-1539)
Der SPRUCH - auch etwas verdreht
Heute schon gelacht und quer gedacht?
Brückengeländer-Detail der Friedenssteg-Brücke, erbaut
im Jahre 1897, Eingang zur Allee am ehemaligen Espachbad aus Richtung Straße des Friedens zum Luisenpark
Wissenschaftlich gesehen siedet das Wasser
bei 100 Grad. Und was macht es bei 90 Grad?
Lösung:
Einen rechten
Winkel...
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Seite 41
Freitag, 6. Dezember 2013 10:08
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Tag der Selbsthilfe 2013 in Erfurt: Wir sind mitten auf dem Anger!!
Am 28. August 2013 fand der Tag der Selbsthilfe erstmalig auf dem Anger statt. Unsere
Selbsthilfegruppe „Hörgeschädigte und Angehörige in Erfurt und Umgebung“ nahm mit einem eigenen Stand an dieser Veranstaltung
teil.
Es kamen viele Besucher aus Erfurt und Umgebung und sogar aus benachbarten Bundesländern, die sich für unsere Arbeit interessierten.
Auch der Austausch mit anderen Selbsthilfegruppen war sehr aufschlussreich.
Die Veranstaltung war sehr gut organisiert
und beworben. Wir waren in großen Pavillons
wettergeschützt untergebracht, was sich spä-
testens beim abendlichen starken Regenguss
als sehr zweckmäßig und vorausschauend erwies.
Für uns war der Tag der Selbsthilfe eine sehr
gute Möglichkeit uns bekannt zu machen und
wertvolle Erfahrungen zu sammeln und - es hat
großen Spaß gemacht.
Edgar Siebert
SHG Hörgeschädigte und Angehörige
Mitten im Leben auf dem Erfurter Anger eröffnete die Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Frau Tamara Thierbach unter dem Motto
„Lebensqualität durch Selbsthilfe“ den 11. Tag
der Selbsthilfe. Der Veranstaltungsort war genau richtig gewählt, weil der das zeigte, was
die Selbsthilfe ist: Nämlich nicht ein Ort, in
dem die Menschen im Kreis sitzen und ihre
Probleme, die durch Krankheiten verursacht
wurden auskippen, sondern durch eine direkte
Arbeit „Mitten im Leben“ dem kranken Hilfe
suchenden Mitbürgern zur Seite zu stehen.
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Hilfe zur Selbsthilfe, wird immer mehr zu einem Weg dem Hilfe suchenden Menschen einen Ausweg aus Lebenskrisen und dem allein
sein mit Problemen, aufzuzeigen.
Wir brauchen noch viele Tage „Mitten im Leben“ - mitten in der Öffentlichkeit! Danke an
die Veranstalter und den vielen Helfern.
Klaus Dieter Wenk
Mitglied der Deutschen Schmerzliga
SHG Schmerz Erfurt
Der Tag der Selbsthilfe hat durch eine rege Beteiligung der zahlreichen Selbsthilfegruppen
gezeigt welche praktische Arbeit durch Informationen, Fachvorträgen und Beratung für Hilfe suchende Menschen geleistet wird. Die steigende Anzahl der Selbsthilfegruppen zeigt genau die soziale Verantwortung, die den Gruppen zukommt. Eine Verantwortung, die in großen Teilen auf Grund der Struktur im deutschen Gesundheitswesen nicht mehr wahr genommen wird oder wahr genommen werden
kann.
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Aktuelle Übersicht der Selbsthilfegruppen
Behinderungen und
chronische Erkrankungen
 Allergie
 Angehörige Demenzerkrankten Amy
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otrophie Lateralsklerose (ALS)
Aphasie nach Schlaganfall
Aphasie und Schlaganfall - auch für jüngere
Betroffene
Arthrose
Atemwegserkrankungen
Blasenschwäche
Blinde und sehbehinderte Diabetiker
Blinde und seegeschädigte Hörgeschädigte
Borreliose
Cluster-Kopfschmerz
Demenzpflaster
Dialysepatienten und Nierentransplantierte
Dystonie
Epilepsiekranke und deren Angehörige
Fibromyalgie
Glaukom
Hämophilie und Blutungskranke
nach "Herzinfarkt"
Herzklappenerkrankte
Herzsportgruppe
HIV-Positive
Hochsensibilität
Huntington (Chorea)
Ilco-Gruppe (Anus-Praeter-Träger)
 Junge Erwachsene mit körperliche Behinde
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rung
Junge Erwachsene mit Down-Syndrom
Kehlkopfoperierte
Klinefelter-Syndrom
Lebertransplantierte
Lupus erythematodes
Lymphgefäße
Migräne
Morbus Bechterew
Multiple Sklerose
Mikoviszidose
Muskelkranke und Angehörige
Neurodermitis
Neurofibromatose ("Morbus Recklinghausen")
Osteoporose
Pankreas
Parkinson
Polio (Kinderlähmung)
Pro Retina
Restless Legs (RLS)
Rheuma
Rolliklub Nord
Rolliklub Südost
Sauerstoff-Langzeit-Therapie
Schädel-Hirn-Verletzte
Schlafapnoe
Schlaganfall Sportgruppe
Schmerz
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Aktuelle Übersicht der Selbsthilfegruppen
 Spina bifida und Hydrocephalus
 Elterngruppe für mehrfach behinderte
 Starke Hand - Handprothesenträger
Schulkinder
 Eltern mit einem anfallskranken und/oder
behinderten Kind
 Eltern muskelkranker Kinder
 Stottern
 Syringomeylie und Chiari Malformation
 Transplantionsbetroffene
 Venen und Lymphgefäße (Lipödem/
Lümpfödem)
Ernährung:
 Gesunde Ernährung /Gewichtsreduktion
Diabetes:
 Schlanke und Gesunde
 Aktive Insuliner
 Blinde und sehbehinderte Diabetiker
Essstörungen:
 Diabeteskids
 Adipositas
 Diabetes Typ 2
 Anonyme Magersüchtige und Bulimiker
 Diabetiker Erfurt Mitte
 Anonyme Überesser
Eltern/Kind/Familie:
Frauen:
 Eltern ADHS betroffener Kinder
 Endometriose
 Eltern von hochgradig hörgeschädigten Kin
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dern (Cochlear-Implantat)
Eltern mit Kindern mit Diabetes
(Diabeteskids)
Eltern von Kindern mit Down-Syndrom
Elternkreis drogengefährdeter und drogenabhängiger Kinder und Jugendlicher
Elterninitiative Dyskalkulie
Eltern/Kind-Treff für Gehörlose
Eltern glaukomkranker Kinder
Eltern betroffener Kinder mit Lebensmittelallergien, Asthma und/oder Neurodermitis
Gehörlose und Hörgeschädigte:
 Alkoholgefährdete Gehörlose
 Arbeitslose Gehörlose
 Blinde und sehgeschädigte Hörgeschädigte
 Cochlear-Implantat (CI)-Träger
 Eltern von hochgradig hörgeschädigten Kin
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dern (Cochlear-Implantat)
Eltern-Kind-Treff für Gehörlose
Gehörlose Migranten
Gehörlose Senioren
Homosexuelle Gebärden Thüringen
Hörgeschädigte + Angehörige Erfurt
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 Menschen mit verändertem Hörvermögen
 Homosexualität
 Kommunikationsforum für Gehörlose
 Hospiz
 Taubblinde Thüringen
 Menschen in der zweiten Lebenshälfte
 Tinnitus
 Messie rfurt
 Mobbing am Arbeitsplatz
Krebs:
 SEE - Selbsterfahrung - Erfahrungswissen
 Abdomen
 Trauergruppe
 Blasenkrebs
 Zwang?los ! Transsexueller Gesprächskreis
 Frauenselbsthilfe nach Krebs
 Lungenkrebs
Sucht:
 Mammakarzinom
 Abstinenz Club Erfurt (Montagsgruppe)
 Myelom-Hilfe Thüringen
 Abstinenzgruppe "Lebensfreude"
 Nierenkrebs
 Al-Anon (Angehörige)
 Prostatakrebs
 Anonyme Alkoholiker
 Rachen- und Kehlkopfkrebs
 Anonyme Co-Abhängige - CoDa
 Anonyme Magersüchtige und Bulimiker
Psychische Erkrankungen:
 Anonyme Überesser
 Angehörigengruppen
 Caritasgruppe "Unser Leben ohne Alkohol"
 Soziale Phobie
 DOLORES - Selbsthilfe mit Angehörigen
 Bipolare Störungen
 Elternkreis drogengefährdeter und drogenab-
 Borderline
 Depressionen
Psychosoziale Probleme/besondere
soziale Situationen:
 AFoRe - Fototherapie
 Aktiver Ruhestand - Musiktherapie
 Anonyme Messi
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hängiger Kinder und Jugendlicher
HADZ - Hilfe auf die Zukunft (Suchtkranke
Menschen und Angehörige)
NA - Narcotics Anonymous (illegalen Drogen)
SAL - spüren - akzeptieren -leben (Alkoholbzw. Medikamentenabhängigkeit)
Trockene Alkoholiker
TACHELES - Weg aus der Glücksspielsucht
 Bisexuellengruppe "Schachmatt"
 Burnout
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Impressum
Fotos / Bilder
Herausgeber:
Landeshauptstadt Erfurt
Stadtverwaltung
Redaktion:
Amt für Soziales und Gesundheit
Kontakt- und Informationsstelle
für Selbsthilfegruppen (KISS)
Redaktionsschluss:
06.09.2013
Ausgabe:
2013/2014
Auflage:
3.000 Exemplare
Layout:
Kontakt- und Informationsstelle
für Selbsthilfegruppen (KISS)
Druck:
CityDruck GmbH Erfurt
Kontakt:
Die Kontaktadressen der einzelnen Selbsthilfegruppen
sind bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen zu erfragen.
Telefon: 0361 655-4204
E-Mail: [email protected]
Eine ständig aktualisierte Fassung der in der KISS
gemeldeten Selbsthilfegruppen ist im Internet unter
www.erfurt.de abrufbar.
Thüringer sowie bundesweit tätige Selbsthilfegruppen
finden Sie im Internet unter:
www.selbsthilfe-thueringen.de und www.nakos.de
Die Beiträge zu den Selbsthilfegruppen sind durch die
Autoren aus diesen Gruppen erarbeitet worden. Verbindungen zu den Verfassern stellt bei Bedarf die KISS her.
Der Inhalt der Beiträge entspricht nicht unbedingt der
Meinung des Herausgebers.
Die Herausgabe Selbsthilfemagazins Brückenschlag
wird finanziell unterstützt von der :
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Schwierigkeiten überwinden
S E L B S T H I L F E G R U P P E N
Erkennen und Handeln
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Leben gestalten
S E L B S T H I L F E G R U P P E N
Beziehungen aufbauen
S E L B S T H I L F E G R U P P E N
Sich selbst bestimmen
S E L B S T H I L F E G R U P P E N
Teilnehmen und Verstehen
S E L B S T H I L F E G R U P P E N
Hilfe geben und nehmen
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Informationen sammeln
S E L B S T H I L F E G R U P P E N
Lebensmut schöpfen
S E L B S T H I L F E G R U P P E N
Fähigkeiten stärken
S E L B S T H I L F E G R U P P E N
Erfahrungen nutzen
S E L B S T H I L F E G R U P P E N
Gemeinsamkeiten entdecken
S E L B S T H I L F E G R U P P E N
Reden und Zuhören
S E L B S T H I L F E G R U P P E N
Unterstützen und Begleiten
S E L B S T H I L F E G R U P P E N
Problemen vorbeugen
S E L B S T H I L F E G R U P P E N
Persönlichkeit stärken
S E L B S T H I L F E G R U P P E N
Einsamkeit überwinden
S E L B S T H I L F E G R U P P E N
Neue Wege gehen
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Kontakt- und
Informationsstelle
für Selbsthilfegruppen
Juri-Gagarin-Ring 150
99084 Erfurt
Tel.: 0361 655-4204
Fax: 0361 655-4209
E-Mail: [email protected]
Internet: www.erfurt.de
oder www.selbsthilfe-thueringen.de
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