"Plaste"-Teile wohl ge(g)litten
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"Plaste"-Teile wohl ge(g)litten
Hochwertig: Kunststoffgleitlager im Einsatz bei Deckel Maho Gildemeister "Plaste"-Teile wohl ge(g)litten Deckel Maho beschäftigt in Seebach derzeit rund 450 Mitarbeiter, davon 20 Auszubildende und ist damit einer der größten Arbeitgeber der Region. Innerhalb des Gildemeister-Konzerns operiert Deckel Maho weitestgehend eigenständig. Neben den Konstruktions- und Fertigungsabteilungen sind auch Einkauf und Vertrieb in Seebach angesiedelt. Gefertigt werden in Seebach Universalfräsmaschinen, Werkzeugund Produktionsmaschinen sowie Fahrständermaschinen auf höchstem Qualitätsniveau. Die Werkzeugmaschinen der Deckel Maho Seebach GmbH, einem Unternehmen der Gildemeister-Gruppe, sind in der Fachwelt ein Begriff. Eine Voraussetzung für die hervorragende Qualität der nach modernsten technischen Standards produzierten Fräs-Center und Produktionsanlagen aus Thüringen liegt nicht zuletzt in der Verarbeitung hochwertiger Materialien, und zwar bis ins kleinste Detail. So wurden vor zwei Jahren in den Werkzeugmagazin-Ketten bis dato handelsübliche Gleitlager aus teflonbeschichtetem Metall durch Kunststofflager der Kölner igus GmbH ersetzt. Mit vollem Erfolg: Das neu eingesetzte Material ist nicht nur widerstandsfähiger und verschleißfreier als das alte, sondern auch um bis zu 60 Prozent kostengünstiger. Als Unternehmen der Gildemeister-Gruppe nimmt die Deckel Maho Seebach GmbH, Thüringen, eine herausragende Stellung in der Fertigung von Werkzeugmaschinen ein. Hervorgegangen aus der 1862 von den Gebrüdern Thiel in Ruhla gegründeten Metallwarenfabrik zur Herstellung von Spielzeuguhren, nahm das Unternehmen zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Produktion von Maschinen wie Fräs- und Bohrmaschinen auf. 1990 begann die Zusammenarbeit mit der Maho AG, Pfronten, und die Maho Seebach GmbH wurde gegründet. Vier Jahre später fusionierte das Unternehmen mit der Gildemeister AG und führte die Produktion von Werkzeugmaschinen als Deckel Maho Seebach GmbH fort. Ihr jetziges beeindruckendes Erscheinungsbild erhielt das Werk in 2001, als dem Gebäudekomplex eine neue Produktionshalle mit Vorführzentrum hinzu gefügt wurde. Ein Jahr später erhielt Deckel Maho als bestes Unternehmen Deutschlands und Frankreichs den Industrial Excellence Award. [Bild 309-04, igus® GmbH, Köln] Preisgekrönte Produktionsstätten: In 2002 wurde Deckel Maho als "bestes Unternehmen Deutschlands und Frankreichs" mit dem Industrial Excellence Award ausgezeichnet. [Bild 309-05, igus® GmbH, Köln] Teamwork: Jens Ebert, Deckel Maho (links) und Michael Offner waren maßgeblich an der Umstellung auf Kunstoffgleitlager in den Werkzeugmagazinen beteiligt. Bewährte Partnerschaft Im gesamten Produktionsbereich, wie auch in sämtlichen Maschinen werden Energieketten des Kölner Kunststoffspezialisten igus eingesetzt - von der Stromversorgung der innerbetrieblichen Hallen- und Portalkrane bis hin zur Bündelung der unzähligen Energieund Steuerleitungen in den produzierten Anlagen. Durch die Vielzahl der Einsatzbereiche dieser Energieketten hat sich im Laufe der Zeit eine enge vertrauensvolle Partnerschaft zwischen Deckel Maho und igus entwickelt. "igus bietet einen echten technischen Vertrieb, der bisher auf alle Fragen der Energieführung immer eine passende Antwort für uns parat hatte", lobt Jens Ebert, DMGEntwickler und Konstrukteur in Seebach, die gute Zusammenarbeit. Das große gegenseitige Vertrauen war schließlich auch ausschlaggebend dafür, dass diese bewährte Zusammenarbeit vor gut zwei Jahren in einen völlig anderen Anwendungsbereich gelenkt wurde. In den DMG-Maschinen werden zur Bereithaltung der verschiedenen Fräser, Bohrer und anderer Werkzeuge immer häufiger Halterungen in Kettenform eingesetzt. Im Vergleich zu Band- oder Scheibenmagazinen sind Ketten zwar wesentlich aufwändiger in der Herstellung, bieten aber mit bis zu 90 Werkzeugplätzen auf vergleichsweise geringem Raum eine von den anderen Bauformen nicht zu erreichende Kapazität. Für einen ruhigen Lauf und störungsfreien Betrieb in den Werkzeugmaschinen werden in die Kettenglieder Gleitlager eingepresst. Lange Zeit waren dies teflonbeschichtete Metalllager. Umschwenken und Stimmungswechsel Michael Offner, als igus-Produktmanager verantwortlich für den Bereich Werkzeugmaschinen, begutachtete im Rahmen einer Werksbesichtigung in Seebach auch die Montageund Teststrecke für eben jene Werkzeugmagazinketten. Dabei fiel ihm auf, dass sowohl die Schwenkbewegung der Kettenglieder von ungefähr 20 Grad, als auch die Last, die bei dieser Anwendung auf die Gelenke wirkt, den Einsatz von Kunststofflagern sinnvoll machen würden. "Bei den herkömmlich eingesetzten metallischen Lagern, die mit Teflon, Fetten oder anderen Gleitmitteln versehen sind, werden die Schmierstoffe bei einer derartigen Belastung an den Rand des Schwenkwinkels gedrückt, was nicht zuletzt die Verschleißwerte hochtreibt", erklärt Offner. "In solchen Anwendungen sind unsere Kunststofflager eindeutig überlegen, da die Schmierstoffe über die gesamte Lauffläche fest im Material eingelagert sind. Dadurch behalten sie über ihre gesamte Lebensdauer einen nahezu konstanten Gleitreibwert und sind zudem absolut wartungsfrei." [Bild 309-10, igus® GmbH, Köln] Für den Einsatz in den Werkzeugmagazinketten waren die igusKunstoffgleitlager geradezu prädestiniert. Offners Vorschlag, die Metallhülsen in den Werkzeugketten durch Kunststofflager zu ersetzen, stieß jedoch zunächst auf große Skepsis. "Einen klassischen Maschinenbauer überkommen halt immer noch höchst ungute Gefühle, wenn er in so hochwertigen Anlagen wie den unseren "Plaste"-Teile einsetzen soll", erläutert Ebert die zunächst ablehnende Haltung der DMGVerantwortlichen, an der auch eine zugesagte Kostenersparnis von mindestens 50 Prozent nichts ändern konnte. [Bild 309-07, igus® GmbH, Köln] Im gesamten Produktionsbereich wie auch in sämtlichen Maschinen werden igus-Energieketten eingesetzt - von der Stromversorgung der innerbetrieblichen Hallen- und Portalkrane bis hin zur Bündelung der Energie- und Steuerleitungen in den produzierten Anlagen. [Bild 309-09, igus® GmbH, Köln] Unkompliziert: Mit einer Presse werden die Kunststoffgleitlager in die Kettengelenke eingepresst. Jede Anwendung erfordert andere Parameter In der Kölner Kunststoff-Küche wird permanent an neuen Rezepturen für industrietaugliche Materialien gearbeitet. Doch nicht nur chemische Zusammensetzungen sind letztlich entscheidend für die Tauglichkeit eines Werkstoffes für bestimmte Anwendungen. Durch variable Spritzverfahren lassen sich noch einmal einige Parameter individuell auf ihren Einsatzbereich anpassen. Entsprechend führte igus nach Bereitstellung der relevanten Konstruktions- und Belastungsdaten der DMGWerkzeugketten aufwändige Test- und Vergleichsreihen mit verschiedenen Kunststoff- und Metalllagern durch. Bereits die ersten Versuche mit dem Standardwerkstoff iglidur D bestätigten die Aussagen Offners bezüglich Reibwert, Belastungsfähigkeit und Verschleiß mehr als deutlich. Zudem ist iglidur D unempfindlich gegen Chemikalien und zeichnet sich durch eine geringe Wasseraufnahme aus - Eigenschaften, die für den Einsatzbereich der Werkzeugketten unabdingbar sind. Und so führten die abschließenden Ergebnisse der Testreihen schließlich zu einem Stimmungswechsel der Seebacher Konstrukteure. "Beim Bau unserer Maschinen gehen wir grundsätzlich keine Kompromisse oder Risiken ein", bringt Ebert die Unternehmensphilosophie Deckel Mahos auf den Punkt, "aber die uns vorgelegten Versuchstabellen waren derart überzeugend, dass wir uns zum Einsatz der iglidur-Lager entschlossen haben. Und diese Entscheidung haben wir nie bereut. Im Gegenteil: Mit dem besseren Material sparen wir auch noch rund 60 Prozent an Kosten ein." Partnerschaft ausgebaut Aufgrund der positiven Erfahrungen mit den Gleitlagern in den Werkzeugketten hat Deckel Maho inzwischen auch in anderen Anwendungen auf Kunststofflager der Kölner Spezialisten umgestellt - und das nicht nur in Seebach. Ob im Einsatz in den Schiebetüren der WerkzeugmaschinenEinhausungen oder anderen beweglichen Teilen: das Vertrauen in die igus-Kunststofflager wächst, und ständig werden neue Einsatzmöglichkeiten eruiert. Zur Zeit laufen in enger Zusammenarbeit zwischen Deckel Maho und igus wieder Forschungen und Versuche mit neuen Werkstoffen für Gleitlager. Von den Ergebnissen versprechen sich die Verantwortlichen bahnbrechende Ergebnisse, die auch für ganz andere Industriebereiche von größtem Interesse sein dürften. Über Ziel und Zweck dieses Gemeinschaftsprojekts wurde bisher jedoch strengstes Stillschweigen vereinbart. Autor: Michael Offner, Produktmanager Energieketten für Werkzeugmaschinen, igus GmbH [Bild 309-n17, igus® GmbH, Köln] Michael Offner, Produktmanager Energieketten für Werkzeugmaschinen, igus GmbH Die Begriffe "igus" und "iglidur" sind in der Bundesrepublik Deutschland und gegebenenfalls international markenrechtlich geschützt. [Bild 309-12, igus® GmbH, Köln] Eine Frage der Einstellung: Ein großer Anteil von Handarbeit stellt das hohe Qualitätsniveau der DMG-Anlagen sicher. igus® GmbH Spicher Str. 1a 51147 Köln Tel. 0 22 03 / 96 49-0 Fax 0 22 03 / 96 49-222 [email protected] www.igus.de DIN ISO 9001 Kontakt für Fotos und Email-Text: André Kluth, Leiter Unternehmenskommunikation: [email protected] 309 igus, August 2004