Münchner Lehrerzeitung
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Münchner Lehrerzeitung
ISSN 0340-5834 · B 3387 F · Dezember 2013 6 Münchner Lehrerzeitung MLZ – Verbandsorgan des Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverbandes e. V. Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr Editorial / Inhalt Vorsicht bei der Umstrukturierung des RBS! Im Referat für Bildung und Sport zeichnet sich derzeit eine Umstrukturierung ab. Das klingt für Lehrkräfte und Schulleitungen auf den ersten Blick eher unbedeutend – ist es aber keineswegs! Blättern Sie jetzt also nicht einfach weiter! Denn sicher ist: Es betrifft alle unsere Schülerinnen und Schüler! Was ist geschehen? Die Kienbaum Management Consultants GmbH hat kürzlich ein „Externes Gutachten zu Optimierungsmöglichkeiten von Strukturen und Prozessen im Referat für Bildung und Sport“ vorgelegt. Darin werden Defizite im Bereich der intensiven Kommunikation und Interaktion festgestellt. Dies spiegelt die Erfahrung vieler Münchner Schulen durchaus wider. Inhalt 2 3 6 7 8 12 5 11 14 Die Konsequenz bei Kienbaum: Schnittstellen und Leitungsspannen müssen reduziert werden. Das Gutachten schlägt daher vor, die Anzahl der Geschäftsbereiche stark zu verringern. Gymnasien, Realschulen, Mittelschulen, Förderschulen, Grundschulen sowie Schulen besonderer Art sollen zusammengefasst werden. Daneben soll es einen übergreifenden Geschäftsbereich für „Querschnittsaufgaben“ geben. Auf den ersten Blick sieht das durchaus zielführend aus – aber nur auf den ersten Blick! 7 16 17 14 15 18 19 Denn: Die Erfahrung zeigt, dass bereits jetzt die Kommunikation zwischen den Schulen und dem RBS starken Verzögerungen unterliegt. Zu häufig muss weitergeleitet werden. Zu selten gelingt es, zügig und inhaltlich zuverlässig den richtigen Ansprechpartner zu erreichen, der mit dem Anliegen der jeweiligen Schulart und des einzelnen Schulstandortes vertraut ist. Genau darauf aber kommt es an! Damit kein Missverständnis entsteht: Die Verzögerungen entstehen nicht wegen fehlender Kompetenz oder Motivation im Referat. Sie finden ihre Ursachen vielmehr in der personellen Unterbesetzung und in einer nicht mehr zeitgemäßen Organisationsstruktur. Hier liegt Kienbaum richtig, in der Konsequenz daraus jedoch nicht. Denn die geplante Umstrukturierung mag zwar zu verschlankten Leitungsspannen führen, aber eben auch zu ausgeweiteten Kommunikationswegen, weil sich die spezifischen Anliegen der Schularten keineswegs verallgemeinert bearbeiten lassen. Am Rande bemerkt: In der Leitungsebene der geplanten Geschäftsbereiche findet sich nach derzeitigem Stand kein Pädagoge mehr! Die Kommunikation zwischen dem RBS und den Großstadtschulen muss inhaltlich besser und zeiteffizienter werden. Daher fordert der MLLV für alle Schülerinnen und Schüler der Schulstadt München: • Jede Schulart erhält einen eigenen Geschäftsbereich. • In den Führungsebenen sind Pädagogen vertreten. • Die personelle Unterbesetzung im RBS ist zu beheben. Es grüßt Sie sehr herzlich Michael Hoderlein-Rein 2 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 20 22 23 24 26 27 28 30 31 Editorial Editorial Bildungspolitik Referat für Bildung und Sport soll nach Kienbaumgutachten umstrukturiert werden Neues Kabinett, neuer Hauptpersonalrat Münchner Bildungspolitiker im Staatsministerium Broschüre für Leitlinien beim Schulhausbau vorgestellt Kerschensteiner Medaille Geschichtswerkstatt Vortragsreihe Kommentar Freiham: Stadt prescht allein voran Dienstrecht und Besoldung Ballungsraumzulage Kinderhilfe Das BLLV-Kinderhaus „CASADENI“ Hohe Auszeichnung für Frühstücksprojekt „denkbar“ Kinder ohne Hunger Verbandsleben Geburtstage Volleyballturnier 2014 Berufswissenschaft Serie: Ökonomische Verbraucherbildung (3) FG Schulverwaltung / FG Seminar Guter Unterricht ist erwünscht Forum Demokratie Jugendliche im Holocaust Praxistipp Baby-Bedenkzeit: ein Elternpraktikum für Schüler Mit dem „Walking Bus“ sicher zur Schule FG Ernährung und Gestaltung / FG musisch/technisch Fachtagung „Upcycling“ Hauptreferat der Fachtagung: Ästhetische Bildung" FG Seminar Theaterworkshop ABJ Wechsel des ABJ Vorstands Pensionisten aktiv Ausflug nach Nürnberg, Otto Zieroff im Team Pensionistenversammlung, Computerkurs Jahresplanung 2014: Stammtisch, Ausflüge IMPRESSUM Inhaber und Verleger: Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverband e. V. (MLLV), Bezirksverband des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Bavariaring 37, 80336 München, Telefon: 089 - 72 10 01-808, Fax: 089 - 72 10 01-809 Verantwortliche Redakteurin: Sabine Sattler, Telefon: 089 / 719 21 01, E-Mail: [email protected] Layout, Gestaltung, Anzeigenbetreuung: Masterplan München, Grafik- und Webdesign, www.mymasterplan.de Redaktionsschluss Heft 1/2014: 6. Februar 2014 Alle Artikel und Mitteilungen bitte stets per Mail an den Redakteur senden, Post an den Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverband. Manuskripte, Zeitschriften, Nachrichtendienste und Besprechungsexemplare werden ebenfalls an den Redakteur erbeten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Besprechungsexemplare wird keine Haftung übernommen. Die mit Namen gekennzeichneten Artikel stellen die Meinung des Verfassers, nicht aber eine Stellungnahme der Redaktion dar. Die Münchner Lehrerzeitung erscheint 6 x jährlich. Preis je Ausgabe 2,– € zzgl. Versandkosten. Für Mitglieder des MLLV ist der Verkaufspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Bildungspolitik Referat für Bildung und Sport soll nach Kienbaumgutachten umstrukturiert werden Alle Fachleute sind sich einig: Die Herausforderungen in den Münchner Schulen machen eine Umstrukturierung im Referat für Bildung und Sport notwendig! Auf die Schulen in der Schulstadt München kommen in den nächsten Jahren große pädagogische und schulpolitische Herausforderungen zu, wollen wir den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht werden: Die Schülerzahlen steigen, der Betreuungsbedarf wird stetig größer. Unterricht und Erziehung müssen inklusiv und integrativ ausgerichtet werden, Eltern erwarten zu Recht den Ausbau des Ganztagsunterrichts – gigantische und zugleich lohnenswerte Aufgaben, die das Zusammenwirken aller Beteiligten erfordern! Nun hat die Kienbaum Management Consultants GmbH kürzlich ein „Exter- Vielen Dank für Ihr Schreiben, das sich sehr konstruktiv und vor allem direkt aus den Praxiserfahrungen heraus mit dem externen Gutachten durch die Kienbaum Management Consultants GmbH befasst hat. Nach Erhalt des Gutachtens hat die SPD-Stadtratsfraktion viele Gespräche geführt, unter anderem mit der zweiten Bürgermeisterin Christine Strobl, mit dem Dienstellenpersonalrat sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der Beruflichen Schulen. Es ist wichtig, die verschiedenen Sichtweisen einzubinden. Wichtig ist vor allem die Beschleunigung und Vereinfachung der Prozesse mit klar definierten AnsprechpartnerInnen und Schnittstellen. In vielen Bildungsgesprächen in der SPD-Fraktion waren immer nes Gutachten zu Optimierungsmöglichkeiten von Strukturen und Prozessen im Referat für Bildung und Sport“ vorgelegt und darin eine Verschlankung von Schnittstellen und Leitungsspannen angemahnt. Die Intention ist positiv, soll damit doch eine höhere Effizienz in der Kommunikation mit den Schulen erreicht werden. Was auf den ersten Blick sinnvoll zu sein scheint, erweist sich für die tägliche Arbeit an den Schulen bei vertiefter Betrachtung jedoch als bedenklich: Gymnasien, Realschulen, Mittelschulen, Förderschulen, Grundschulen sowie Schulen besonderer Art sollen in einem Geschäftsbereich zusammengefasst werden. Daneben soll es einen übergreifenden Geschäftsbereich für „Querschnittsaufgaben“ geben. Bemerkenswert: In der Leitungsebene der Geschäftsbereiche findet sich nach derzeitigem Stand keine Pädagogen mehr. Der MLLV befürchtet, dass die Kommunikationswege in Zukunft noch länger werden, da die spezifischen Aufgaben der einzelnen Schularten nicht verallgemeinert behandelt werden können. Nicht zuletzt auch wegen der personellen Unterbesetzung im Referat gelingt es bereits heute zu selten, wirklich effizient zusammen zu arbeiten. Der MLLV mahnt daher an, dass jede Schulart in ihrer Organisationsstruktur und in ihrer Führung nach außen stark repräsentiert sein muss. Dies entspricht dem Selbstverständnis der Großstadt München als Schulstadt am besten. Der MLLV wollte daher von den Parteien wissen, wie sie zu der Umstrukturierung im RBS stehen. Lesen Sie im Folgenden die Stellungnahmen: wieder die starken Verzögerungen und bestehende Kommunikationsschwierigkeiten die größten Kritikpunkte aus Sicht der Schulen. In diesem Punkt sind sich alle Beteiligten einig, dass wir uns hier verbessern wollen und auch verbessern müssen. Da sind viele Vorschläge im Gutachten, aber auch die Gespräche und Arbeitsgruppen im Referat, die diese jetzt umsetzen wollen, eine sehr positive Entwicklung. Mich hat die Zusammenfassung der verschiedenen Schularten in einer einzigen Schulsäule im Organigramm nicht komplett überzeugt. Die Argumente für eine Trennung in zwei Geschäftsbereiche (Schulsäulen), die dann viel zielgenauer arbeiten können, überwiegen nach meiner Auffassung. Hier kann den Besonderheiten des beruflichen Dieter Reiter Oberbürgermeisterkandidat der Münchner SPD Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 3 Bildungspolitik Schulwesens entsprechend Rechnung getragen werden, was mir in meiner Eigenschaft als Referent für Arbeit und Wirtschaft sehr wichtig ist. Gerade diese passgenaue Aufteilung mit zeitgleich verschlankten Verwaltungswegen erscheint die richtige organisatorische Lösung für unsere Da das für die geplante Umstrukturierung des Referates für Bildung und Sport erstellte umfangreiche „Kienbaumgutachten“ und die Vorschläge des Referates im Stadtrat noch nicht vorgestellt und diskutiert worden sind, kann ich derzeit nicht ins Detail gehen. Aber einige grundsätzliche Bemerkungen sind auch jetzt schon möglich: Josef Schmid Oberbürgermeisterkandidat der Münchner CSU Dr. Michael Mattar, Oberbürgermeisterkandidat der Münchner FDP 4 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 1. Die großen Herausforderungen im Bildungsbereich, insbesondere die neuen pädagogischen Schwerpunkte wie Inklusion und der Ausbau der Ganztagsbetreuung und -bildung und die ständig steigenden Schülerzahlen machen eine organisatorische Umstrukturierung im Referat für Bildung und Sport notwendig. Nur mit effizienten Strukturen können die gewaltigen Aufgaben der Zukunft bewältigt werden. Schulstadt München. Allerdings darf ich Sie darauf hinweisen, dass die Entscheidung darüber natürlich im Stadtrat getroffen wird. stau abzuarbeiten als auch die Planungen für den Neubau der benötigten Schulen voranzutreiben. 3. Auch die neue Organisationsstruktur muss sicherstellen, dass das vielgliedrige Schulsystem nicht in Frage gestellt wird. Insoweit muss vor allem die Zusammenfassung aller Schularten (Berufliche Schulen, Gymnasien, Realschulen, Mittelschulen, Grundund Förderschulen, Schulen besonderer Art) in einem Geschäftsbereich noch intensiv diskutiert werden. Auch die Unterschiede der beruflichen Bildung und der Allgemeinbildung müssen berücksichtigt werden. 4. Die neue Organisationsstruktur muss auch dafür geeignet sein, die Kommunikationswege innerhalb des großen Verwaltungskörpers aber vor allem auch mit allen Partnern in der Bildungsarbeit, bei der Kinderbetreuung und im Sport möglichst kurz zu gestalten. 2. Das Zentrale Immobilienmanagement muss so aufgestellt werden, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Lage versetzt werden, sowohl den erheblichen Sanierungs- Ich freue mich auf eine konstruktive Diskussion zur geplanten Umstrukturierung des Referates für Bildung. Ich halte die Umstrukturierung des Referats für Bildung und Sport für dringend erforderlich, um Prozesse zu beschleunigen und qualitative Verbesserungen zwischen Schulen und Kitas einerseits und Referat andererseits zu erreichen. Die Straffung und Reduzierung der Geschäftsbereiche (GB) ist grundsätzlich richtig. Die GBs Kita, Sport und Pädagogisches Institut sind wenig umstritten. Solange das Zentrale Immobilienmanagement noch in der Aufbauphase ist, sollte dieses auch ein eigener GB sein. Die Zusammenfassung aller Schularten in einen einzigen GB halte ich für pro- blematisch. Für das Berufliche Schulwesen sollte ein eigener GB gebildet werden. Dann wäre der GB Allgemeinbildende Schulen sicher nicht zu groß und handlungsfähig. Ihrer Sorge, dass die Ansprechpartner für die Schulen wechseln könnten, muss natürlich begegnet werden. Die neue Organisation sollte daher mit den selben Ansprechpartnern arbeiten. Aus meiner Sicht sollte der Bereich „Querschnittsaufgaben“ nur von sehr begrenzten Umfang sein, damit die operativen Bereiche (Gymnasien, Realschulen und Grund/ Mittel/ Förderschulen) kompetent die Fragen der Schulen alleine klären können. Bildungspolitik / Geschichtswerkstatt Mit der Organisationsuntersuchung wollten wir das Referat für Bildung und Sport für die großen pädagogischen Fragestellungen wie Inklusion und Ganztagsbildung stärken, die Effektivität steigern, die pädagogischen Fachbereiche stärker verzahnen und mögliche Doppelstrukturen und Prozessabläufe überprüfen. Wie auch dem MLLV liegt uns viel an der Verbesserung der Kommunikation zwischen den Schulen und dem Referat. Basierend auf den Ergebnissen des Gutachtens sollen kurze Wege und klare Verantwortlichkeiten die Abläufe effektiver gestalten. Vorgesehen sind eine Säule Zentrale Verwaltung, eine Säule KITA, eine Säule Sport, eine Säule Pädagogisches Institut (PI), eine Säule Zentrales Immobilienmanagement (ZIM) und zwei Säulen Schule (Allgemeinbildende und berufliche Schulen). Parallel dazu soll ein Prüfauftrag zur kontinuierlichen und - nach drei Jahren - abschließenden Evaluation erteilt werden. Mittelfristig streben wir ein Modell mit nur einer Säule „Schule“ an. Da viele Schulen vor allem bauliche Fragen haben, haben wir für diesen Bereich ein zusätzliches Gutachten beauftragt. Die Ergebnisse liegen vor und die Empfehlungen werden umgesetzt: Die Abteilung ZIM wird personell gestärkt und die Bauplanungen von Controlling begleitet. Die beiden Schulsäulen ermöglichen es, die Pädagogik zu bündeln. Das Modell erlaubt zudem verlässliche Absprachen und kontinuierliche Informationsflüsse. Die einzelnen Fachabteilungen ziehen nun viel stärker an einem Strang, wissen und lernen mehr voneinander. Für jede Form von Querschnittsprojekten ist das von großem Vorteil, für die Schulstadt München eine deutliche Stärkung. Für die Schulen verändert sich zunächst wenig. Sie behalten ihre Ansprechpartner in den Fachabteilungen, unabhängig von der Zusammenfassung des Geschäftsbereichs „Allgemeinbildende Schulen“. Schulen müssen sich nun nicht mehr an vier verschiedene Abteilungen wenden. Ein klarer Vorteil gegenüber einer Struktur nach einzelnen Schularten und dem zusätzlichen Geschäftsbereich Tagesheimen, die weder die Leitungsspanne verringern noch zur besseren Kommunikation zwischen den Bereichen beitragen würde. Sabine Nallinger Oberbürgermeisterkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen Unsere Vision ist eine transparente Verwaltung mit wenigen Teilbereichen. Die Kommunikation soll in intelligenten Strukturen fließen und das Management muss die Möglichkeit haben zwar alles zu überblicken aber auch delegieren zu können. Geschichtswerkstatt Vortragsveranstaltung: Unter dem geflügelten Rad Wichtige Etappen der bayerischen Eisenbahngeschichte und der Industrialisierung an den Beispielen • Geschichte der Privatbahn München – Augsburg (ab 1839/40) und der privaten Ostbahn (ab 1856) • Lokomotivfabrik Krauss (ab 1866) • Zentralwerkstätte der „Kgl. Bayerischen Eisenbahn“ (ab 1871). Auch sozialgeschichtliche Aspekte der Industrialisierung werden angesprochen. Zeit: Donnerstag, 13. Februar 2014, 19:30 Uhr Ort: Kulturpavillon, Arnulfstraße 294 Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit der Geschichtswerkstatt Neuhausen. Anmeldung: Anmeldung erbeten unter [email protected] Der Eint ritt ist frei ! Die Fortbildung wird vom Staatlichen Schulamt in der Landeshauptstadt München als eine die staatliche Lehrerfortbildung ergänzende Maßnahme anerkannt. Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 ! 5 Bildungspolitik www.stmbkwk.bayern.de Gratulation an die Spitzen des Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst und unsere Personalvertretung. Bayern hat gewählt. Ministerpräsident Seehofer stellt sein Kabinett zusammen. Das Kultus- und Wissenschaftsministerium legt er in die Hand unseres Kultusministers Spaenle, unterstützt von den Staatssekretären Sibler und Eisenreich. Die Zusammenlegung beider Ministerien zum Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst hat Folgen für den Hauptpersonalrat. Rolf Habermann erfährt Stärkung bei der Wahl zum Vorsitzenden des Übergangshauptpersonalrats. Nach den Landtagswahlen hat Dr. Ludwig Spaenle auch die Aufgaben des bisherigen FDP-Ministers Heubisch übertragen bekommen: Die Ministerien für Unterricht und Kultus sowie für Wissenschaft, Forschung und Kunst wurden zu einem einzigen Staatsministerium zusammengelegt („Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst“). Spaenle erhofft sich davon eine stärkere Verzahnung von Schule und Hochschule. Ihm zur Seite stehen weiterhin Bernd Silbler (Bereich Wissenschaft und Kunst) und Georg Eisenreich (Bildung und Kultus). Beide Staatssekretäre gehören als Kabinettsmitglieder zur Staatsregierung. Spaenle bedankt sich beim MLLV für die Glückwünsche: „Freu mich auf 6 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 weiteres gutes Miteinander.“ Spaenle will die miteinander eng verwobenen Bereiche ganzheitlich weiterentwickeln. Eisenreich ist dies wichtig: „Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus mit dem Wissenschafts- und Kunstministerium zu vereinigen, ist ein neuer Weg, Schule und Hochschule enger miteinander zu verbinden - davon kann das bayerische Bildungssystem nur profitieren. Auf die neuen Aufgaben, die mir als Staatssekretär übertragen worden sind, freue ich mich sehr. Dabei kommen mir meine Erfahrungen als bisheriger Vorsitzender des Arbeitskreises für Bildung, Jugend und Sport sicherlich zugute.“ Staatssekretär Sibler, der den MLLV bei unterschiedlichen Veranstaltungen unterstützte, hat einen großen Wunsch: „Ich will Bayern als Top-Bildungs- und Top-Wissenschaftsland positionieren.“ Der MLLV kann das nur begrüßen und wird gerne seine Expertise zur Verfügung stellen. Wir werden das Ministerium erinnern: • dass es dabei darum geht alle Kinder mitzunehmen, • dass es um ganzheitliche Bildung geht. Es ist wissenschaftlich belegt, dass die musische/ästhetische Bildung Grundlage für die Aktivierung der Motivationssysteme ist, • dass Pädagoginnen und Pädagogen Rückhalt erwarten, wenn ihre Profession von Eltern und Rechtsanwälten angezweifelt wird, • dass die Weiter- und Fortbildung von Pädagoginnen und Pädagogen zeitliche und finanzielle Ressourcen erfordert, • dass in einem „Top-Bildungsland“ die offene, konstruktive Kommunikation ein unersetzbarer Wert ist. (zwischen den Verwaltungsebenen, der Politik und innerhalb der Schule) • dass „Zeit“ für Beziehungs- und Entwicklungsarbeit Voraussetzung ist. Deswegen hat der MLLV seine Delegiertenversammlung vor einem Jahr unter das Motto „Zeit für Innovationen“ gesetzt. Bei allen Entscheidungen des Ministeriums hat der Hauptpersonalrat ein Informations- bzw. Mitwirkungsrecht. Mit der Zusammenlegung der zwei Ministerien mussten auch die Hauptpersonalräte zusammengelegt werden. Es wurde ein Übergangshauptpersonalrat gebildet. Rolf Habermann, bisheriger Vorsitzender des Hauptpersonalrats beim Ministerium für Unterricht und Kultus, wurde als Vorsitzender dieses 42köpfigen Gremiums gewählt, das bis zur Neuwahl 2014 die Beschäftigten des neuen Ministeriums vertritt. Waltraud Lu či ć Bildungspolitik Bildungspolitiker übernimmt Aufgaben im Ministerium Helfen Sie mit! Chancengerechtigkeit und Lebensglück für alle Kinder! Das BLLV-Kinderhaus „CASADENI“ gibt seit 1995 den ärmsten Kindern in Ayacucho (Peru) ein Zuhause. Diese Kinder sind für jede finanzielle Hilfe dankbar. Die MLLV-Vorsitzende bedankt sich beim Staatssekretär für die über 100 zusätzlichen geschaffenen Klassen, die durch die Migrations-Regelung 2013 geteilt werden durften. Zudem erinnert Lucic an die Gegenüberstellung Wirtschaftsschule/Mittelschule, die der MLLV vor einem halben Jahr mit der Bitte um Korrektur abgegeben hat. Staatssekretär Georg Eisenreich: 42 Jahre, Rechtsanwalt, Kreisvorsitzender der CSU im Münchner Süden, Landtagsabgeordneter seit 2003, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport im vorigen Landtag, Vater einer 3 Monate alten Tochter, begeisterter Bergsteiger und begnadeter Kabarettist. Genau in der heißen Wahlkampfphase erblickte die kleine Nicole Eisenreich das Licht der Welt. Hat sie ihm zweimal Glück gebracht oder hat der Ministerpräsident erkannt, dass eine kritische Stimme, die das Ohr nahe am Volk hat, von unschätzbarem Wert ist? Auf alle Fälle arbeitet nun ein weiterer Münchner an entscheidender Stelle im Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Eisenreich setzt sich für Qualität und Chancengerechtigkeit, flächendeckende qualitätsvolle Bildungsangebote, den massive Ausbau von Ganztagsschulen, die Inklusion und die Digitalisierung ein. Eisenreich will die frühzeitige Förderung von Kindern ausbauen und will qualitativ hochwertig ausgebildete Fachkräfte in den Kindergärten wissen. Wichtig ist ihm vor allem, die sprachlichen Defizite, die sich nicht nur bei Kindern aus Migrantenfamilien sondern durchaus auch bei deutschen Kindern finden, möglichst bereits vor der Einschulung auszugleichen. „Solide haushalten, klug und nachhaltig investieren, Innovationen fördern“, lautet Eisenreichs Credo. Denn seiner kleinen Tochter und allen anderen Kindern in Bayern will er „Chancen hinterlassen, keine Schulden!“ Unterstützen Sie unsere Arbeit im Kinderhaus durch Ihre Spende, als Fördermitglied, indem Sie monatlich einen festen Betrag (ab 10,- €) spenden durch eine einmalige Spende STADTSPARKASSE MÜNCHEN BLLV-Kinderhilfe Konto: 907 144 141 BLZ: 701 500 00 Wir versichern Ihnen, dass wir mit Ihren Spenden äußerst sorgsam umgehen. www.bllv.de/BLLV-Kinderhilfe Waltraud Lu či ć Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 7 Bildungspolitik Leitlinien für guten Schulbau vorgestellt Full House bei Präsentation der neuen Broschüre in Trudering Guter Schulbau ist weit über München hinaus ein brandaktuelles Thema. Das wurde deutlich, als über 150 Teilnehmer aus ganz Deutschland zur Vorstellung der neu erstellten „Leitlinien für leistungsfähige Schulbauten in Deutschland“ nach München kamen. Diese Empfehlungen wurden von den Montag-Stiftungen, dem BLLV/VBE und dem Bund Deutscher Architekten (BDA) gemeinsam entwickelt und herausgegeben. Die Aula des neu eröffneten Gymnasiums an der Friedenspromenade bot den Rahmen für einen spannenden Nachmittag, an dem Architektur, Pädagogik und Schulpraxis gleichberechtigt ihre Sichtweisen und Erfahrungen einbringen konnten. „Möglichkeitsräume“ Prof. Felix Schürmann, der leitende Architekt des Gymnasiums, wies gleich zu Beginn auf einen fundamentalen psychologischen Zusammenhang hin, der oft unterschätzt wird: Die Beschaffenheit eines Raumes und die Struktur eines Gebäudes prägen wesentlich das Erleben und Verhalten seiner Nutzer. Identität und Eigenverantwortung entstehen durch kleinräumige Strukturen, die „in Besitz genommen werden können“ und damit Heimat bieten. Mitbestimmung und Demokratie wiederum erfordern ein Forum ähnlich dem eines Marktplatzes. Schürmann sah es als seine Aufgabe an, solche räumlichen Angebote als „Möglichkeitsräume“ für Lernen und Zusammenleben zu schaffen. Die Schule ist nach dem Münchner Lernhauskonzept strukturiert und verfügt damit über relativ kleine Klassenzimmer, dafür aber über sehr breit angelegte Flure, die als vollwertige Lernzonen nutzbar sind. Als Fluchtwege dienen Außengalerien und zusätzliche Treppenhäuser. Schürmann musste mit dem derzeit geförderten Flächenmaß auskommen. Mehrkosten für die Stadt entstanden allerdings, weil pädagogisch genutzte Flächen durch höhere Anforderungen (Akustik, Oberflächen, Beleuchtung, Belüftung...) teurer sind als reine Erschließungszonen. Asam berichtete, wie stark das Lernhauskonzept die interne Organisation und die alltägliche Arbeit beeinflusst. So verliere die Fachschaft massiv an Bedeutung zugunsten des Jahrgangsstufenteams, das im Teamraum eine feste Anlaufstation innerhalb des Lernhauses habe. Ständig erfordere es der Alltag, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und Neues zu wagen. Das Kollegium, das überwiegend aus Lehrkräften besteht, die sich direkt an diese Schule beworben haben, nehme diese Herausforderungen hoch motiviert an. In wöchentlichen Konferenzen, die mangels eines Lehrerzimmers in der Aula stattfinden, finde derzeit die laufende Feinabstimmung statt. Auch bei den Schülern sei der Wandel spürbar: Während sich die jungen Jahrgänge schnell einlebten, falle den Älteren mit längerer Erfahrung an herkömmlichen Gymnasien das Neue noch nicht immer leicht. Alltag im „Lernhaus“ Direktorin Susanne Asam zeigte sich insgesamt begeistert vom neuen Bau. Der Grundriss bringe zwar enorm lange Wege mit sich, aber das „Konzept einer strukturierten Offenheit“ sei aufgegangen. 8 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 Kritik übte Asam bei den Rahmenbedingungen für den Ganztagsbetrieb: „Generell ist noch nicht durchdacht, welche Flächen und Rückzugsräume für guten Ganztag wirklich nötig sind.“ Die neue Aula in Trudering: Schön oder nicht schön – das ist hier die Frage Bildungspolitik BLLV-Präsident Klaus Wenzel: „Bildung Direktorin Susanne Asam: „Ganztag – noch nicht Architekt Felix Schürmann erläutert sein gehört in den Mittelpunkt!“ durchdacht!“ Konzept. Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 9 Bildungspolitik Die Flurzone im Lernhaus der Unterstufe Leitlinien bieten Orientierung Hier setzen die neuen Leitlinien an. Nach gründlichem Austausch zwischen Architekten und Pädagogen stellen sie nicht nur tragfähige räumliche Konzepte für zeitgemäßes Lernen vor, sondern empfehlen auch ganz konkrete Flächenzahlen für die verschiedenen Schulstufen. Dabei werden auch Ganztagsbetrieb und Inklusion angemessen berücksichtigt. Damit liegen die Zahlen wesentlich höher als in der gegenwärtigen Praxis. Heiner Farwick, der Vizepräsident des BDA, machte deutlich: „Qualitätvoller, zukunftsfähiger Schulbau ist nicht zum Nulltarif zu haben!“ Auch Architektin Doris Gruber (BDA) sprach sich für eine Reform des Förderrechts aus. Dringend nötig sei ein Gesamtkonzept, das die verschiedensten Aspekte bündelt (Pädagogik, Energie, Brandschutz, Bautechnik...) und am Ende Korridore für flexible Lösungen im Einzelfall vor Ort eröffnet. Nun hängt es davon ab, ob die bayerische Bildungs- und Förderpolitik den 10 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 Sylvia Dreher wundert sich über das kleine Klassenzimmer Ball aufnimmt. In Baden-Württemberg werden bereits neue Empfehlungen für die Schulbauförderung erarbeitet. BLLV-Präsident Klaus Wenzel, der an den Leitlinien persönlich mitgearbeitet hat, stellte in seinem Statement mehrere Forderungen auf: • Jede Schule braucht auch beim Bau erheblich mehr Gestaltungsspielräume! • Guter Schulbau schützt generell die Gesundheit von Lehrkräften und Schülern, gerade auch hinsichtlich der Akustik! • In allen Phasen der Lehrerbildung müssen zeitgemäßer Schulbau und die damit verbundene veränderte Pädagogik und Didaktik ein zentrales Thema sein! Darüber hinaus warb Wenzel für die neue Schulbau-Handreichung des BLLV, eine ideale Ergänzung zu den vorgestellten Leitlinien. Martin Göb Bezugsadressen: Die Broschüre „Leitlinien für leistungsfähige Schulbauten in Deutschland“ steht auf der Website www.paedagogischearchitektur.de als kostenloser PDF-Download bereit. Ein kostenloses Druckexemplar kann per E-Mail an [email protected] angefordert werden. Die BLLV-Handreichung „Schulen pädagogisch bauen“ ist zum Preis von € 10,- bei der Versandstelle des BLLV ([email protected]) erhältlich. Kommentar Von der „Spurgruppe“ fehlt seit Monaten jede Spur Freiham: Stadt prescht allein voran Es gab Zeiten, da wurde der Sachverstand des MLLV in Sachen Schulbau von der Stadt München geschätzt und nachgefragt. So wurde der MLLV im Rahmen der „Zukunftskonferenz“ zum Bildungscampus Freiham eingebunden, die im vergangenen Februar stattfand. Viele MLLVler folgten der Einladung gern und brachten dort ihre Erfahrungen und Forderungen ein (MLZ berichtete). Auch danach lud das Referat für Bildung und Sport noch zweimal zu einem Treffen der „Spurgruppe“ ein, die den weiteren Prozess begleiten sollte. Auch dort war der MLLV vertreten. Seit Mai haben sich deren Spuren allerdings verloren. Very well alone? Stattdessen prescht die Stadt seitdem allein voran. So wurden die Rahmenplanungen für den neuen Stadtteil ohne jede Information oder Beteiligung des MLLV durchgewunken und damit wertvolle Chancen für einen attraktiven Bildungs- und Kulturcampus vermutlich endgültig vertan. Auch die Planung der Raumprogramme der einzelnen Schulen wurde ohne Anhörung der Verbände durchgezogen. Plötzlich brennt es im Referat terminlich an allen Ecken und Enden. Seltsam: Wenn wir in den vergangenen Jahren mit wachsender Eindringlichkeit einen vertieften Dialog über die Gestaltung des künftigen Bildungsstandorts Freiham einforderten, bekamen wir regelmäßig von Verantwortlichen der Stadt zu hören: „Ihr seid viel zu früh dran, das alles kommt erst viel später auf die Agenda.“ Jetzt, wo es eng wird, meint man wohl, nur noch ohne Zwischentöne voranzukommen. Freihamer Grundschulen: Wettbewerb entschieden! Eine weitere Überraschung gab es im Oktober, als die Stadt die Sieger eines Architektenwettbewerbs aus dem Hut zauberte, bei dem es um die Gestaltung der beiden Grundschulen ging, die in Freiham außerhalb des Bildungscampus gebaut werden. Auch in dieser Sache waren weder der MLLV noch der Örtliche Personalrat eingebunden gewesen. Und das, obwohl der erwählte Entwurf sogar als Blaupause für ganze fünf anstehende Neubauprojekte dienen soll! Nun bekommen wir voraussichtlich lauter Schulen, die außer „Teamräumen“ kein geeignetes Lehrerzimmer haben werden und von denen zumindest eine über keine brauchbare Aula verfügt. Von weiteren „Details“ ganz zu schweigen. Schade. So weit der Stand Mitte November. Mal sehen, wie die Geschichte weitergeht. Martin Göb Sonntagsreden? Stadtbaurätin Merk setzt dem gegenüber in der Novemberausgabe der „Standpunkte“ des Münchner Forums einen ganz anderen Akzent: „Wir müssen die Kommunikationsprozesse und Dialoge über die politischen und administrativen Grenzen hinaus führen.“ Treffender kann man das Gebot der Stunde nicht auf den Punkt bringen. Den Worten müssen nur endlich wieder Taten folgen, bevor es endgültig zu spät ist! Es wäre mehr als bedauerlich, wenn das Referat für Bildung und Sport das zarte Pflänzchen „Beteiligung“ schon wieder verkümmern lassen würde. Der MLLV steht jedenfalls zum Gießen bereit! Martin Göb Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 11 Bildungspolitik Stadt München ehrt Heinrich Traublinger Photo: Heribert Mühldorfer Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern erhält Kerschensteiner-Medaille 2013 Die zweite Bürgermeisterin, Christine Strobl, überreicht Heinrich Traublinger die Kerschensteiner-Medaille In diesem Jahr wurde die Kerschensteiner–Medaille der Landeshauptstadt München an Heinrich Traublinger, den Präsidenten der Handwerkskammer für München und Oberbayern, für seinen langjährigen und innovativen Einsatz im beruflichen Schulwesen verliehen. Die 2. Bürgermeisterin Christine Strobl würdigte vor allem seinen Einsatz für Erhalt und Aufwertung der beruflichen Bildung in Deutschland, die gleichwertige Anerkennung der beruflichen und akademischen Bildung, die Öffnung des dualen Systems für besondere, auch schwächerer Zielgruppen, die Steigerung der Attraktivität des dualen Systems und die Verbreitung und Stärkung des dualen Systems in Europa. 12 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 Die Idee zur Verleihung der Kerschensteiner – Medaille geht auf den Ehrenvorsitzenden des MLLV Christian Marek zurück, die das Schulreferat und der Stadtrat der Landeshauptstadt München dankbar aufgegriffen haben. Die Medaille wurde erstmals zum einhundertsten Jubiläum der Ernennung Georg Kerschensteiners zum Stadtschulrat der Stadt München im Jahr 1995 verliehen. Mit dieser Auszeichnung werden seither alljährlich Personen geehrt, die sich besonders um die Bildung von Kindern und Jugendlichen in München verdient gemacht haben. In diesem Jahr hat sich die Jury für Heinrich Traublinger, den Präsidenten der Handwerkskammer München und Oberbayern entschieden. Ausschlaggebend für diese Wahl waren seine jahrzehntelangen Verdienste auf dem Gebiet des beruflichen Schulwesens. Die zweite Bürgermeisterin der Stadt München Christine Strobl skizzierte in ihrer Laudatio den Lebensweg von Heinrich Traublinger nach und hob vor allem seinen Einsatz für den Erhalt und die Aufwertung der beruflichen Bildung hervor. Das Ziel seines Handelns war und ist die gleichwertige Anerkennung der beruflichen und akademischen Bildung, die Öffnung des dualen Systems für besondere, auch schwächerer Zielgruppen, die Steigerung der Attraktivität des dualen Systems und die Verbreitung und Stärkung des dualen Systems in Europa. Bildungspolitik Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung – Studienberechtigung für Handwerksmeisterinnen und -meister Die Ausbildung im dualen System ist ein Stützpfeiler der Wirtschaft Münchens. Jeder fünfte Jugendliche in München ist in einem Ausbildungsberuf. Daher war und ist die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung ein besonderes Anliegen von Heinrich Traublinger. Seinem beharrlichen und langjährigen Einsatz ist es zu verdanken, dass • in Bayern Handwerksmeisterinnen und -meister die uneingeschränkte Studienberechtigung erhalten haben. • gemeinsam mit der Hochschule München für angewandte Wissenschaften ein passgenaues Studienangebot für Meisterinnen und Meister etabliert wurde. • ein eigener Bachelor-Studiengang „Unternehmensführung“ geschaffen wurde. Zudem ist es ihm ein besonderes Anliegen, das Handwerk in der gesellschaftlichen Meinung wieder zu stärken und hervorzuheben. Daher wurde auf Initiative von Heinrich Traublinger im Jahr 2010 ein Symposium zum Thema „Der Mensch beginnt nicht erst beim Akademiker“ durchgeführt und gemeinsam mit Prof. Schleicher, Leiter der Abteilung Indikatoren und Analysen, Direktorat der OECD, ein gemeinsames Positionspapier entwickelt, das die Kernaussage enthält „Der Meisterbrief im Handwerk ist eine Spitzenqualifizierung, die ebenso wie viele akademische Abschlüsse im tertiären Bildungsbereich anzusiedeln ist.“ Öffnung des dualen Systems für besondere, auch schwächere Zielgruppen „Jeder ausbildungswillige und ausbildungsfähige Jugendliche erhält einen Ausbildungsplatz im Handwerk, wenn auch nicht unbedingt am Wunschort und im Wunschberuf.“ Zu dieser Aussage steht der Präsident der Hand- werkskammer. Daher hat er sich für benachteiligte und schwächere Zielgruppen mit folgenden Maßnahmen verstärkt eingesetzt: • Projekt zur aktiven Ansprache von Jugendlichen mit Migrationshintergrund mit dem Ziel, die Jugendlichen selbst sowie deren Eltern über die Möglichkeiten der Berufsausbildung zu informieren. • Passgenaue Vermittlung von Jugendlichen in Lehrstellen im Rahmen eines Matching-Projektes, wobei bewusst auch schwächere Jugendliche angesprochen wurden. • Projekt, mit dem Ziel junge, arbeitslose Fachkräfte in Spanien anzusprechen, bedarfsorientiert nachzuqualifizieren und in Handwerksbetriebe zu vermitteln (Projektstart 2012). Duales System in Europa etablieren In Europa setzt sich Heinrich Traublinger engagiert für die Belange des Handwerks und der beruflichen Bildung ein. In verschiedenen osteuropäischen Staaten brachte er den Aufbau von leistungs-fähigen Handwerksorganisationen maßgeblich voran. Vor allem in Kroatien, Slowenien und Ungarn wurden die Partnerschaftsabkommen mit den dortigen Handwerksorganisationen genutzt, um wertvolle Hilfestellung und Unterstützung beim Aufbau moderner beruflicher Bildungssysteme zu geben. Heinrich Traublinger bedankte sich im Anschluss für die Auszeichnung. Er machte in seiner Rede deutlich, dass ihm als Münchner gerade auch die Zusammenarbeit mit seiner Heimatstadt am Herzen liege. Dabei forderte er die Kommunen und die Stadt München auf, auch weiterhin verstärkt mit der Handwerkskammer zu kooperieren. „Der Zweckverband der Meisterschulen am Münchner Ostbahnhof ist ein wunderbares Beispiel für die Früchte, die die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Handwerkskammer und der Kommune trägt“, so Traublinger. Er hoffe auf weitere Erfolgsmodelle. Dr. Julia Bernreuther, Birgit Maria Mayer MLLV Presse-Team Anzeige Kerschensteiner-Medaille Das Gremium, welches entscheidet, an wen die Kerschensteiner-Medaille verliehen wird, setzt sich aus folgenden Personen zusammen: Vertreter der Politik, des Handwerks, der Industrie- und Handelskammer, der Wissenschaft, des MLLV, des Gemeinsamen Elternbeirates sowie die zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München Christine Strobl und Stadtschulrat Rainer Schweppe Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 13 Dienstrecht und Besoldung Geburtstage Liebe Mitglieder, wir gratulieren allen Mitgliedern herzlich, die im November, Dezember und Januar 50, 60, 65, 70, 75, 80, 85 oder 90 Jahre alt werden. Ab dann gelten unsere besonderen Glückwünsche jedes Jahr. „Münchenzulage“ – Stand ab 1.1.2014 Die Zulage - für Beamte „Ballungsraumzulage“, für Arbeitnehmer „Ergänzende Leistung“ - wird in unveränderten gleichen Beträgen für die beiden Beschäftigtengruppen bezahlt: Höhe der monatlichen Leistung Ihre Sabine Sattler Redakteurin Gauweiler Hildegard Bauch Schönsiegel Müller Kreszentia Rosemarie Hermine Voraus Burkhardt Karl Fr. Sophie Reuleaux Hartmann Margaret Hilde Appelt Irmgard Mc Devitt Wiesner Bauer Hecker Götz Irina Christl Margarete Gudrun Franz Herle Mölter Huß Alfred Ursula Anneliese Prenntzell Süßmann Schmieder Haimerl Sichlinger Roesler-Pasquay Hoyer Schaudeck Jungbeck Zieroff Petra Ulrike Christian Sylvia Ingrid Inge Birgit Helmut Josef Udo Franz Skiba Koenen Leicht Olbrich Krebs Promm Rösner Goigner Wiedmann Paulini Hemmer Schilling-Klöckner Hofmann Leuthold Wintergerst Breittruck-Siegesleitn Heinrich Rosemarie Elisabeth Marianne Franz Barbara Carolina Monika Martha Richard Monika Hildegard Elisabeth Ellinor Brigitte Christa Baumgartner Güll Marek Dichtl Sander-Leuchtma Busch Elsner Detsch Foscari Theresia Martin Johanna Erna Ingrid Angela Alja Bernhard Angelika Maier-Preuschl Abd Waszak Poth Lütticken Stumpf Elvira El Mouna Marion Angelika Sabine Christine • Grundbetrag: 75,00 € (bei Teilzeit entsprechend der Teilzeitquote) • Anwärter/innen: 37,50 € • Kinderzuschlag: 20,00 € (je Kind mit Kindergeldberechtigung, entsprechend der Teilzeitquote) Die Zahlung wird von Amts wegen vorgenommen, also ohne Antragsstellung. chen-Siegertsbrunn, Hohenbrunn, Ismaning, Karlsfeld, Kirchheim bei München, Kirchseeon, Kottgeisering, Krailling, Maisach, Mammendorf, Markt Schwaben, Landeshauptstadt München, Neubiberg, Neufahrn b. Freising, Neuried, Oberhaching, Oberschleißheim, Oberschweinbach, Olching, Ottenhofen, Ottobrunn, Planegg, Pliening, Pöcking, Poing, Puchheim, Pullach i. Isartal, Putzbrunn, Röhrmoos, Schäftlarn, Schöngeising, Seefeld, Starnberg, Taufkirchen, Türkenfeld, Tutzing, Unterföhring, Unterhaching, Unterschleißheim, Vaterstetten, Vierkirchen, Weßling, Wörth, Wörthsee, Zorneding. Voraussetzung Dienststelle und Hauptwohnsitz müssen im gemäß „Landesentwicklungsprogramm Bayern“ (LEP) definierten Verdichtungsraum München liegen, das sind derzeit folgende Gemeinden: Alling, Anzing, Aschheim, Baierbrunn, Berg, Dachau, Ebersberg, Eching, Eichenau, Emmering, Erding, Feldafing, Feldkirchen, Forstern, Forstinning,Freising, Fürstenfeldbruck, Garching bei München, Gauting, Germering, Gilching, Gräfelfing, Grafing b. München, Grafrath, Grasbrunn, Gröbenzell, Grünwald, Haar, Hallbergmoos, Hebertshausen, Herrsching a. Ammersee, Höhenkir- Neben den bereits erfolgten Änderungen - meist Ausweitungen - des regionalen Berechtigungskreises gemäß aktuellem LEP, werden für die Zulage aber auch die Grenzbeträge den Besoldungs- bzw. Entgelterhöhungen entsprechend angepasst. Einkommensgrenzen Die Zahlung erfolgt nur bis zum Erreichen von Grenzbeträgen. Maßgebend ist das Grundgehalt (ohne Familienzuschlag und weitere andere Bezügebestandteile) bzw. das Entgelt, das bei Vollzeitbeschäftigung zusteht bzw. zustünde. ab 1. Januar 2014 Beamte Arbeitnehmer Einkommensgrenzen Grundgehalt Entgelt Grenzbetrag 3.258,40 € 3.265,01 € Kindergrenzbetrag 4.542,49 € 4.546,74 € Grenzbetrag 1.153,26 € 1.154,17 € Anwärter/Auszubildende Leider sind weder die bezahlten Beträge ein wirklicher Ausgleich der höheren Lebenshaltungskosten in den betroffenen Regionen noch sind die Einkommensgrenzbeträge hoch genug angesetzt. Verbesserungsbedarf besteht vor allem für Lehramtsanwärter/innen (nur Fach- und Förderlehreranwärter gehen nicht völlig leer aus), für die die Lebenshaltungskosten ja nicht geringer sind, weil sie sich in der Ausbildung befinden – im Gegenteil! Oswald Hofmann, Abteilungsleiter Dienstrecht und Besoldung 14 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 Verbandsleben Volleyballturnier 2014 Der MLLV veranstaltet auch im Jahr 2014 wieder sein traditionelles Volleyballturnier für Münchner Lehrermannschaften. Termin: Freitag, den 14. Februar 2013 13:30 Uhr – 19:00 Uhr ab 13:00 Uhr Einspielmöglichkeit Ort: Elly-Heuss-Realschule Ungsteinerstr. 46, 81539 München Anmeldungen an: [email protected], Tel.: 089-680 63 55 Anmeldeschluss: 7. Februar 2013 ! Teilnahmebedingungen: 1. Möglichst Schulmannschaften 2. Mindestens zwei Frauen müssen während des Spiels im Einsatz sein. 3. Eine MS kann mit einer zugehörigen Sprengel GS eine Mannschaft bilden. Jede Mannschaft bringt bitte ihren eigenen Ball und eine Schiedsrichterpfeife mit. Anmeldungen sind auch per Fax oder schriftlich an die Geschäftsstelle des MLLV, Bavariaring 37, 80336 München möglich. Anmeldung „Volleyballturnier 2014“, Termin 14. Februar 2014 ________________________________________________________________________________________ Schule ________________________________________________________________________________________ Mannschaftsführer, Telefon Ich würde mich freuen, zahlreiche Mannschaften bei unserem Turnier begrüßen zu können. Anschließend treffen wir uns zur traditionellen Siegerehrung im „Poseidon“ am Karl-Preis-Platz 1. Sylvia Dreher Anzeige Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 15 Kinderhilfe Hohe Auszeichnung für „Frühstücksprojekt denkbar“ Edeltraud Jornitz-Foth und Waltraud Lu či ć nehmen mit großer Sieglinde Stanzl und Brigitte Eisenhut, Mitarbeiterinnen des Projekt- Freude den Preis entgegen. teams denkbar, freuen sich ebenfalls über die Auszeichnung. Das BLLV-Frühstücksprojekt denkbar ist mit dem Award der Cleven Stiftung „fit4future 2013“ ausgezeichnet worden. Mit dem Preis ehrt die Stiftung einmal im Jahr Projekte, die sich um die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen verdient machen. Er wird jeweils für ein Projekt in den Kategorien „Ernährung“, „Bewegung“ und „Ernährung/Bewegung“ vergeben. Die Vizepräsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes, Waltraud Lučić, und Projektleiterin, Edeltraut Jornitz-Foth, nahmen den Preis in der Kategorie „Ernährung“ bei einer Gala in Bad Griesbach in Empfang. „Die Auszeichnung spornt uns an, weiterzumachen“, erklärte Lučić. Bislang hätten sich über 100 Schulen in Bayern an dem Frühstücksprojekt beteiligt. „Wir haben weit über 5.000 Kinder und Jugendliche an allen Schularten erreicht.“ Lučić sieht in den Zahlen eine Bestätigung dafür, dass der Bedarf im wohlhabenden Bayern offensichtlich sehr groß sei. 16 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 „Wir könnten noch wesentlich mehr Schulen begleiten, doch dafür brauchen wir noch mehr Unterstützung.“ Lučić dankte allen Beteiligten, die sich mit hohem Einsatz um das Projekt bemühten. „Dazu gehören nicht nur die Kolleginnen in München, die die denkbar organisatorisch begleiten, sondern vor allem auch die Schulen vor Ort. Ohne engagierte Schulleitungen und Frühstückslotsen, ohne das Engagement vieler Eltern und Kommunen wäre das Frühstücksprojekt nicht möglich.“ Lučić hofft, dass die Auszeichnung der Cleven Stiftung Anlass für Politik und Unternehmen ist, das Projekt weiter zu unterstützen. „Unsere Kapazitäten sind begrenzt, gleichzeitig steigt der Bedarf.“ Es mache sie betroffen, dass die Zahl der Kinder, die hungrig in die Schule kämen und nicht ausreichend zu essen bekämen, steige. Lučić appellierte an die Bayerische Staatsregierung, solche Informationen nicht einfach hinzunehmen, sondern zu handeln. Armut grenze aus - Ausgrenzung dürfe aber in einem christlich-sozialen Bundesland nicht toleriert werden. „Wir waren zwar schon vor Projektbeginn davon ausgegangen, dass in einigen Schulen bis zu 70 % der Kinder mit leerem Magen im Unterricht sitzen würden, sind dann aber doch erschrocken, wie konsequent unsere Einschätzung bestätigt wurde.“ Ziel der denkbar sei es, pragmatisch und unbürokratisch zu helfen. Auf den Weg gebracht haben die denkbar die Benefizaktion Sternstunden des Bayerischen Rundfunks in Kooperation mit der BLLV-Kinderhilfe. Das Schulfrühstück wird auch vom Bayerischen Kultusministerium in Form von Anrechnungsstunden unterstützt. Derzeit leben rund 150.000 Mädchen und Jungen an der Armutsgrenze - jedes vierte Kind in Bayern. „Viele von ihnen haben nicht genug zu essen und nehmen auch nicht an einem kindgerechten Leben teil, weil es sich ihre Eltern nicht Kinderhilfe leisten können. Wir wissen, dass Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien anhaltend mangelernährt sind und oft hungrig in die Schule oder in den Kindergarten kommen.“ Sie seien unkonzentriert und schnitten im Leistungsvergleich deutlich schlechter ab als gut versorgte. „Wie sich herausgestellt hat, gibt es aber auch viele Kinder aus besser gestellten Familien, die allein gelassen werden und ihren Alltag mehr oder weniger selber bewältigen müssen“, betonte Lučić. Das Schulfrühstück denkbar wende sich deshalb an alle, die Hilfe brauchen und Hilfe annehmen wollten. „Unser Ziel ist es, eine flächendeckende und schulartübergreifende Versorgung aufzubauen, wobei die Schulen die Freiheit haben, die finanziellen Zuwendungen so einzusetzen, wie es vor Ort am sinnvollsten ist.“ Armut und Verwahrlosung seien leider in vielen Familien zum Thema geworden - „wir dürfen das nicht ignorieren, sondern stehen in der Pflicht zu helfen.“ „Die Schulen können Bedarf anmelden und erhalten vor allem konzeptionelle Unterstützung, um allen Kindern, die zu Hause kein Frühstück bekommen, einen gesunden Imbiss anbieten zu können“, erklärte Lučić. Wie das Frühstück zubereitet, wo und wann es eingenommen werde, regle die Schule selbst. Begleitet werde das Ernährungsprojekt von „Frühstückslotsen“, die vor Ort beim Organisieren helfen, sich um Details kümmern und die Lehrkräfte entlasten. Sie erhalten für ihren Einsatz eine geringe Aufwandsentschädigung. Die Heranwachsenden erhielten Informationen über ganzheitliche Lebensweise. „Von Anfang an wurde den Schulen bei Gestaltung und Durchführung des Schulfrühstücks kein allgemeinverbindliches Patentrezept an die Hand gegeben. Wie sich zeigt, kommen an den geförderten Schulen unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichen Organisationen und Gruppierungen als Frühstückslotsen zum Einsatz. Senioren, Eltern, Verwandte helfen mit, genauso wie Lehrkräfte, Fördervereine, Kirchen Das BLLV-P rojekt erhä lt den Award der Cleven Sti ftung fit4future. Für Vizeprä sidentin Waltraud L uč ić ein An sporn: „Es gibt vie le hungrig e Kinder in Bayern. Sie brauch en Hilfe“ oder Jugendliche, die ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren. Wichtig ist uns lediglich, dass die Kinder einen Bezug zum jeweiligen Frühstückslotsen aufbauen können - nur so werden sie gerne am Schulfrühstück teilnehmen.“ Auf Anfrage vermitteln wir Ihnen gerne Schulen, in denen das Projekt denkbar umgesetzt wird. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an das Projektteam denkbar im BLLV, Tel: 089 / 72100 864. Weitere Informationen zum Schulfrühstück finden Sie auf der BLLV-Homepage unter www.denkbar.bllv.de oder unter http://www.facebook.com/ bllv. kinderhilfe Das Frühstücksprojekt – für einen gesunden Start in den Schultag. Umfragen belegen, dass immer weniger Kinder und Jugendliche ein gesundes und nahrhaftes Frühstück bekommen, bevor sie in die Schule gehen. Fehlende und ungesunde Ernährung führen nicht nur zu gesundheitlichen Folgen, sondern auch zu Defiziten in der Aufmerksamkeit, sowie Merk- und Leistungsfähigkeit der betroffenen Kinder. Das Frühstücksprojekt von Kinder ohne Hunger e. V., hat es sich zum Ziel gesetzt, allen Kindern in München ein gesundes und nahrhaftes Frühstück zu ermöglichen. Nur so können gerade Kinder aus Familien, die nicht für die wichtigste Mahlzeit des Tages sorgen können, optimal in den Schultag starten. Im Gespräch mit „denkbar“, einer Initiative der BLLV Kinderhilfe, wurde deutlich, dass deren Möglichkeiten an weiteren Frühstückprojekten in München bereits ausgeschöpft sind. Aus diesem Grund kann Kinder ohne Hunger e. V. Münchner Schulen in beratender und finanzieller Hinsicht helfen. Kinder, die ohne reichhaltige Mahlzeiten aufwachsen, gibt es auch im reichen München und vielleicht auch an Ihrer Schule. Um diesen Kindern eine gesunde Ernährung und somit eine faire Chance zu geben, bieten wir Ihnen unsere Unterstützung an. Haben Sie Interesse an Ihrer Schule ein Frühstücksprojekt für Ihre Schüler anzubieten, dann unterstützen wir Sie nicht nur in beratender Funktion, sondern vor allem auch finanziell. Für alle Kinder ! Bitte helfen Sie uns, den Kindern zu helfen. Brauchen Sie Unterstützung? Dann melden Sie sich bitte bei: Dr. Sybille Bayerl Mail: [email protected] Telefon: 0172 – 374 62 08 oder Sybille Hohnhaus Mail: [email protected], Telefon: 0172 – 266 09 95 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 17 Berufswissenschaft Ergänzung & Erweiterung der Richtlinien zur Ökonomischen Verbraucherbildung Bayern (3) Abb. 2: Grundlegende Dimensionen einer umfassenden Verbraucherbildung Werner Brandl M.A., Institutsrektor Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrern in München hat diese Arbeit geschrieben, die nun als Reihe in der MLZ veröffentlicht wird. Mit der Ergänzung der ökonomischen Verbraucherbildung um die Aspekte einer allgemeinen Verbraucherbildung und Erweiterung um eine Ernährungsund Gesundheitsbildung (vgl. Abb. 2) werden nicht nur die offensichtlichen konzeptionellen Leerstellen gefüllt, sondern auch dem Umstand Rechnung getragen, dass gesamtgesellschaftlich als problematisch definierte ernährungs-, verbraucher- und gesundheitsrelevante Defizite als solche wahrgenommen und eine bildungspolitisch verantwortliche Verankerung erfahren, die die zunehmenden ernährungsbezogenen Gesundheitsprobleme, individuellen Verhaltensunsicherheiten und gesellschaftlichen Belastungssituationen in den Bereichen Ernährung und Konsum thematisiert. Darüber hinaus wird damit der Anspruch aller Schülerinnen und Schüler formuliert, sie mit den Kompeten- 18 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 zen auszustatten, die ihnen eine selbstbestimmte Lebensgestaltung in und verantwortliche Teilhabe an unserer Gesellschaft gestatten. Die Aneignung und Entwicklung von Kernkompetenzen im Zusammenhang mit Esskultur, Konsumverhalten und Gesunderhaltung stellen eine Aufgabe dar, der sich Unterricht und Erziehung in allen Schularten und Jahrgangsstufen stellen müssen und als Bildungsauftrag für alle Schülerinnen und Schüler ausgewiesen wird – gleichgewichtig und gleichwertig wie Lesen, Schreiben, Rechnen ... Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf eine Grundbildung für die alltägliche Lebensgestaltung in der modernen Konsumgesellschaft – inklusive einer Ernährungs-, Gesundheits- und Verbraucherbildung! Eine solche Haltung gegenüber einer als essentiell verstandenen Ernährungs-, Gesundheits- und Verbraucherbildung dokumentiert zudem gegenüber Eltern, Politik und Gesellschaft, dass man den ernährungs-, gesundheitsund verbraucherspezifischen Kompetenzen eine prominente Stellung zuweist und damit anerkennt, dass sie zurecht in einen erweiterten Kanon der Allgemeinbildung aufgenommen werden. Notwendig dafür ist die Konzeption einer Ernährungs-, Gesundheits- und Verbraucherbildung, die kompetenzorientiert erfolgt, deren Basis sich nicht ausschließlich an den Fachsystematiken der Bezugswissenschaften orientiert, sondern Lebensweltbezug und Alltagstauglichkeit in das Unterrichtsgeschehen integriert und damit auf die relevanten Aspekte und Perspektiven der Bewältigung und Gestaltung des eigenen Lebens ausrichtet. Eine umfassende und kontinuierliche Ernährungs-, Gesundheits- und Verbraucherbildung kann nur gewährleistet werden, wenn sie in durchgängige und langfristig angelegte Lernprozesse eingebettet wird und von den Lehrkräften in Unterrichtssequenzen geplant, unterrichtlich umgesetzt, didaktisch- methodisch auf professionellem Niveau durchgeführt und pädagogisch verantwortet werden kann. Punktuelle Projekte und temporäre Programme, ebenso der Einbezug externer Lernorte und Expertise, die zweifelsohne einen wertvollen Beitrag zur Ernährungs-, Gesundheits- und Verbraucherbildung leisten, können ihre Wirkung allerdings nur langfristig entfalten und aufrechterhalten, wenn sie in einen konzeptionellen Rahmen und unterrichtliche Kontexte eingebunden werden. Erst die Verbindlichkeit als Richtlinie und eine Verankerung, die fachlich wie fachdidaktisch und methodisch professionellen Ansprüchen genügt, können im Sinne eines lebensbegleitenden Lernens erst eine dauerhafte und nachhaltige praktische Wirksamkeit der Ernährungs-, Gesundheits- und Verbraucherbildung sicherstellen. FG Schulverwaltung / FG Seminar / Berufswissenschaft Guter Unterricht ist erwünscht ! Der Referent blieb Hinweise zur Praxis guten Unterrichts nicht schuldig: • Qualitätssicherung findet in gelenkten (die Lehrkraft lehrt) und offenen (die Lehrkraft hält) Unterrichtsformen statt. • Die Schüler/innen reflektieren über das Lernen: Eigene Vorstellungen, Denk-, Lern- und Lösungswege werden bewusstgemacht und dargelegt. Die Fachgruppen Schulverwaltung und Seminar zusammen mit der Fachlichen Leiterin Frau Müller, die im Rahmen der Versammlung feierlich in den Vorruhestand verabschiedet wurde. Es gibt Untersuchungen, die hauen selbst erfahrene Lehrkräfte um: Die Hattie-Studie zeigte auf, dass der sog. offene Unterricht nur unwesentlich am Ergebnis „Maßnahme schadet“ vorbeikommt, während instruktive Unterrichtsformen qualitativ fast die Bewertung „Maßnahme ist äußerst erfolgreich“ erhält. Die beiden Fachgruppen Schulverwaltung und Seminar treffen sich einmal im Jahr, um sich auszutauschen und die gemeinsame Arbeit zu reflektieren. 20 Schulrätinnen und SeminarrektorInnen folgten der Einladung und waren gebannt und beeindruckt von den Ausführungen zum Thema „Guter Unterricht“. Schulamtsdirektor a. D. Rainer Maras, langjähriger Autor, prägt mit seinen Veröffentlichungen seit Jahrzehnten die Lehrerbildung in Bayern. Er ist auch im Ruhestand fachlich und als Lernbegleiter an einer Münchner Grundschule tätig. Seine Darlegungen wurden sofort konkret und kritisch. „Guter Unterricht ist erwünscht, er ist ein grundlegendes und sehr aktuelles Thema. Sowohl in der gelenkten wie auch in der offenen Form können Unterrichtskonzepte zu „gutem Unterricht“ führen.“ Rainer Maras warnte davor, das selbstständige und schülerzentrierte Lernen zu missbilligen. Vielmehr sollten sich die Lehrkräfte bekannter schulpädagogischer Positionen besinnen. Die Basisfaktoren guten Unterrichts sind Kriterien für den Vollzug gelingenden Unterrichtens und Erziehens. Allerdings darf kein starrer Katalog von Beurteilungsmerkmalen dazu verführen, die Komplexität von Unterricht umfassend zu bewerten. „Unterricht ist ein Prozess. Eine eindeutige Trennung von Wahrnehmung und Bewertung ist für den Sachverhalt Unterricht nicht oder kaum möglich.“ • Es finden Rückmeldungen über die Arbeit an die Schüler/innen und Lehrkraft statt. Hierbei werden Kompetenzen im Detail aufgezeigt. Gerne wurde im Anschluss an den Vortrag die Gelegenheit zum gedanklichen Austausch und fachlichen Diskurs genützt. Die Teilnehmer/innen aus beiden Fachgruppen nehmen Impulse und Motivation für die anstehende Arbeit im noch jungen Schuljahr dankbar mit. Beate Eckert-Kalthoff Anzeige CASA DE LA MUSICA ünchen und 14 Locations in M in Schulen. Umgebung. Auch ZUMBA Schnuppe rs 5€ tunde WWW.ZUMBA-FITNESS.ME Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 19 Forum Demokratie Jugendliche im Holocaust Tag der Quellen – Nacht der Zeitzeugen Hunderte Kinder und Jugendliche haben in der Zeit des Nationalsozialistischen Regimes ihre Erlebnisse, Schmerzen und Hilferufe in Tagebüchern, Briefen und auch Aufsätzen niedergeschrieben. Bisher nicht veröffentlichte Dokumente wurden jetzt u. a. vom Institut für Zeitgeschichte zusammengetragen. Schülerinnen und Schüler von 14 Münchner Schulen (11 Gymnasien, eine Realschule und zwei Mittelschulen) haben am „Tag der Quellen“ diese Tagebucheinträge auf der Bühne des Münchner Volkstheaters vorgelesen. Indem sie den historischen Dokumen- 20 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 ten ihre Stimme verliehen, führten sie den Zuschauern die Geschehnisse aus der Sicht von Kindern und Jugendlichen eindrucksvoll vor Augen. Mit verschiedenartigsten Inszenierungen trugen die Schülerinnen und Schüler die von ihnen ausgewählten Texte in einer 20minütigen Präsentation vor. und Oberbayern und Heinz Hesdörffer zu einem Gespräch mit Prof. Andreas Bönte vom Bayrischen Rundfunk gekommen. Die Schülerinnen und Schüler hatten im Anschluss an die ergreifenden Schilderungen die Möglichkeit, Fragen an die beiden Überlebenden des Holocausts zu stellen. Am Abend nahm dann jeweils ein Vertreter der teilnehmenden Schulen an der „Nacht der Zeitzeugen“ teil, die in Zusammenarbeit mit dem Bayrischen Rundfunk und dem Institut für Zeitgeschichte stattfand. Hierzu waren Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde für München Christian Stückl, der Intendant des Münchner Volkstheaters bedankte sich zum Abschluss der von über 1000 Schülern besuchten Veranstaltung herzlich für das gezeigte Engagement aller Beteiligten. Birgit Dittmer-Glaubig Forum Demokratie Metin Sirli aus der M10 begleitet die Lesung mit seinem Cello. Schülerinnen und Schüler der Mittelschule an der Simmernstraße lesen aus Tagebüchereinträgen jüdischer Kinder und Jugendlicher zur Zeit des Nationalsozialismus. Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 21 Praxistipp Baby-Bedenkzeit-Projekt in der MS an der Simmernstraße In einem viertägigen Seminar können Jugendliche erleben, wie ein Kind ihr Leben verändern würde. Jugendliche träumen häufig davon, schon bald eine eigene „richtige“ Familie zu gründen. Ein eigenes Kind scheint der Weg ins Glück sowie die Erfüllung des Wunsches nach Anerkennung und Liebe zu sein. Dass frühe Schwangerschaften jedoch meist nur mit körperlicher und psychischer Überforderung, einem schwierigen Start ins Berufsleben sowie Geldsorgen und Beziehungskonflikten verbunden sind, sehen die Jugendlichen dabei kaum. Eskalierende Situationen bis hin zur Vernachlässigung des Neugeborenen sind dann häufige Folgen. Hilfsangebote und Gewaltpräventionsangebote setzen in der Regel erst nach der Geburt des Kindes ein, wenn die Hilflosigkeit schon schwerwiegende Konsequenzen nach sich gezogen hat. Hier setzt das Projekt „Baby-Bedenkzeit“ der heilpädagogischen psychotherapeutischen Kinder- und Jugendhilfe e. V. (hpkj) an. In einem viertägigen Seminar, das auf einem Konzept von Ingrid Lanfranco basiert, und einem 22 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 „Elternpraktikum“ gleichkommt, können Jugendliche erleben, wie ein Kind ihr Leben verändern würde. Sie erfahren in einer realitätsnahen Situation, wie es sich anfühlt, Mutter bzw. Vater zu sein. Schon zum zweiten Mal bekamen die Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen der MS an der Simmernstraße die Möglichkeit, ihre Belastbarkeit mit Hilfe des „Real Care Babys“ zu testen, praktische Erfahrungen zu sammeln und das konkrete Erleben einer Elternschaft zu erproben. In einem Vorgespräch wurden die vier (diesmal nur) Mädchen auf die dreitägige Rund-um-die-Uhr-Versorgung vorbereitet. Sie lernten sich sowohl auf nächtliche Störungen, als auch auf ständigen Forderungen nach Zuwendung einzustellen. „Wie genervt bin ich?“, wenn das Baby mich ständig braucht. Die Schülerinnen konnten an sich genau beobachten, was mit ihnen passiert, wenn sie diesen ständigen Stresssituationen ausgeliefert sind. Für „unlösbare“ Situationen hatten die Teilnehmerinnen eine Notfallnummer, die ihnen Tag und Nacht zur Verfügung stand. Wie im vergangenen Jahr waren auch diesmal die Rückmeldungen der Neuntklässlerinnen sehr positiv. Alle Beteiligten waren mit Eifer dabei, betrachteten es als großen Erfahrungswert und würden es jederzeit weiter empfehlen. Insgesamt gelingt es dem Projekt sehr gut, nicht als „Abschreckungsprogramm“ zu dienen, sondern den Jugendlichen auf anschauliche Weise die Folgen und die Verantwortung einer Familiengründung klar zu machen und ihnen zu verdeutlichen, dass bestimmte Voraussetzungen, wie ein Schulabschluss, eine Berufsausbildung und eine gefestigte private Beziehung eine Familienplanung positiv beeinflussen können. Birgit Dittmer-Glaubig Kontakt: hpkj e.V Saarstraße 5, 80797 München Frau Lanfranco, Pädagogin M.A., Familientherapeutin, E-Mail: potential @hpkj-ev.de, Telefon: 089-288907-0 Praxistipp Mit dem „Walking Bus“ sicher zur Schule Gesund und sicher zu Fuß zur Schule und wieder nach Hause? Das geht mit dem Walking Bus (WB). als „Busfahrer“ dafür Sorge zu tragen, dass der Bus die Haltestellen und die Schule pünktlich erreicht. Es handelt sich um einen virtuellen Bus, mit dem Kinder in Begleitung von Erwachsenen den Schulweg zu Fuß bestreiten. Ein Bus mit real existierenden Haltestellen, festen Routen und Fahrzeiten, den Kindern als „Passagieren“ und den begleitenden Erwachsenen als „Busfahrer“. Auf einer durch die Polizei festgelegten risikoarmen Busstrecke laufen die Kinder zur Schule und sammeln an den installierten WB-Haltestellen weitere Kinder ein. Die begleitenden Erwachsenen haben Seit der Einführung des WB im Frühjahr 2005 an einer kleinen Paderborner Grundschule, hat er sich in Paderborn und weit über die Kreisgrenzen hinaus verbreitet und ist heute fester Bestandteil vieler Grundschulen. Mit der Einführung des WB hat sich der Schulweg für viele Kinder vom Transport im elterlichen Auto in einen aktiven Schulweg zu Fuß umgewandelt. Für einen normalen Schulweg sind für den Hin- und Rückweg insgesamt ca. 30 – 45 Minuten einzuplanen, d. h. die aktiven Kinder leisten im Rahmen des Schulwegs einen gewichtigen Beitrag, um den internationalen Richtwert für tägliche körperliche Aktivität von 60 Minuten zu erreichen. Der WB trägt somit nachhaltig zur Aktivitätssteigerung bzw. Reduzierung des Bewegungsmangels im Alltag von Kindern bei und leistet damit einen Beitrag zur Gesundheitserhaltung bzw. -förderung. Zudem hilft die körperliche Aktivität vor dem Unterrichtsbeginn, die Konzentrationsfähigkeit und die kognitive Leistungsfähigkeit zu erhöhen und zugleich das soziale Miteinander zu fördern. Jun.-Prof. Dr. Miriam Kehne Ankündigung 3. Münchner Ganztagsbildungskongress Ganztagsbildung gemeinsam gestalten Das Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München veranstaltet den 3. Münchner Ganztagsbildungskongress vom 14.1.2014 bis 16.1.2014, der unter dem Motto „Ganztagsbildung gemeinsam gestalten - Lehr- und Lernkultur in der Ganztagsbildung" steht. Der Kongress findet in der Alten Kongresshalle auf der Theresienhöhe statt. Wie kann nachhaltiges und zukunftsfähiges Lernen im Ganztag gestaltet werden? Wie können Kinder und Jugendliche ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend besser gefördert werden? Auf diese und auf viele weiteren Fragen will die dreitägige Veranstaltung mit namhaften Referentinnen und Referenten, BestPractice-Beispielen, Workshops, Projektpräsentationen und mit dem vielfältigen Markt der Möglichkeiten Antworten bieten. Der Münchner Ganztagsbildungskongress versteht sich als Format, durch das zukunftsorientierte Entwicklungen im Ganztag angestoßen werden. Der Kongress wendet sich an alle Bildungsbeteiligten, Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte, Schulleitungen, pädagogisches Personal, politisch Verantwortliche sowie Bildungsakteure und alle Interessierten. Die Online-Anmeldung und das detaillierte Programm können Sie unter www.ganztagsbildungskongress.de. einsehen. Weitere Informationen rund um das Thema Ganztag und zum Münchner Ganztagsbildungskongress finden Sie auf der Internetseite der Münchner Serviceagentur für Ganztagsbildung www.ganztagmuenchen.de. ! Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 23 FG Ernährung und Gestaltung / FG musisch/technisch 2. Fachtagung der Fachgruppen EG und MT Upcycling - Gestaltung aus „Weggeworfenem“ Großer Andrang herrschte von Beginn an bei den Messeständen, die Anregungen für die Einbindung des Kunst- und WTG-Unterrichts in den Schulalltag an Grund- und Mittelschulen gaben. Unter dem Motto „Upcycling – Gestaltung aus Weggeworfenem“ fand die 2. Fachtagung der Fachgruppen Ernährung und Gestaltung sowie musisch/technisch an der Mittelschule am Gotzinger Platz statt. Wie das Motto schon verriet, hatte die Veranstaltung zwei Schwerpunkte: Zum einen die Bedeutung von Gestaltung und Kunst im alltäglichen Leben aber vor allem im Unterricht unserer Schüler und deren Umsetzungsmöglichkeiten nicht nur im Kunstunterricht; zum anderen der bewusste Umgang mit „Wegwerfartikeln“ und deren „Wiederverwertungsmöglichkeiten“. Die 1. Vorsitzende des MLLV Waltraud Lučić forderte in ihrem Statement die Ausweitung der „kreativen Fächer“ und nicht, wie häufig von der Politik gefordert, deren Kürzung. Auch der Hauptreferent Udo Rödel (Institutskonrektor i. R. der Ausbildung für Fachlehrer in Bayreuth) wies darauf hin, dass Kunst und Ästhetik Grundvoraussetzungen für die Förderung von Bildung und Werten in unserer Gesellschaft sind und somit unverzichtbar für Kinder und Jugendliche. Der Mensch sollte sich ganzheitlich erfahren und seine Sinne wieder mehr bewusst einsetzten und den Schülern soll in unserer heutigen „Wegwerfgesellschaft“ der Umgang mit und die Mög- 24 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 lichkeiten der Wiederverwertung solcher „Wegwerfartikel“ bewußt gemacht werden, dies sind die Forderungen der Fachgruppen Ernährung und Gestaltung sowie musisch/technisch bei ihrer 2. Fachtagung an der Mittelschule am Gotzinger Platz. Daher sollte der Kunstunterricht an den Schulen nicht als gestalterische Lernpause oder als Zeichen- und Malschulung gesehen werden. Vielmehr sollten durch den Kunstunterricht ganzheitliche Projekte angestoßen und in den Schulalltag integriert werden. Und der moderne WTG-Unterricht sollte der heutigen „Wegwerfgesellschaft“ entgegenwirken. Die 1. Vorsitzende des MLLV Waltraud Lučić zeigte sich über die Fachtagung begeistert. Sie forderte entschieden, dass die „kreativen“ Fächer wie Kunst und WTG nicht, wie häufig von der Politik gefordert, gekürzt werden dürfen. Im Gegenteil man muss darauf drängen, dass diese Fächer ausgebaut werden. Udo Rödel (Institutskonrektor i. R. der Ausbildung für Fachlehrer in Bayreuth) zeigte im Hauptvortrag auf, dass Kunst und Ästhetik Bildung und Werte fördern und somit unverzichtbar für Kinder und Jugendliche sind. Zudem wird durch den Kunstunterricht die Vernetzung beider Hirnhälften gefördert. Dies wirkt sich in vielen Bereichen wie z. B. Mathematik äußerst positiv aus. Die Politik ist immer versucht, Bildung mit Inhalten zu füllen, nicht aber mit künstlerischem Erleben. Dies muss sich ändern, denn ästhetische Bildung eröffnet den Menschen neue Erlebniswelten. Insbesondere Kinder und Jugendliche profitieren in ihrer persönlichen Entwicklung von einer intensiven und vielfältigen Auseinandersetzung damit. Anschließend wurden den Teilnehmern in den vielfältigen Workshops und den verschiedenen Messeständen Tipps und Tricks für einen alltagstauglichen, zeitgemäßen und zielführenden Unterricht mit kompetenzfördernden Maßnahmen angeboten. Dabei wurde in vielerlei Hinsicht die Möglichkeit gegeben, sich Anregungen für die Einbindung des Kunst- und WTG-Unterrichts in den Schulalltag an Grund- und Mittelschulen zu holen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Stefanie Staudacher, Sabrina Bauer, Sebastian Waßmann und Katrin Heinze für die gelungene Fachtagung! Dr. Julia Bernreuther, Birgit Maria Mayer MLLV Presse-Team FG Ernährung und Gestaltung / FG musisch/technisch Fachgruppenleiter m/t und Veranstalter Sebastian Waßmann begrüßt die 1. Vorsitzende des Die Fachgruppenleiterinnen Sabrina Bauer MLLV Waltraud Lu či ć und den Referenten Udo Rödel (Institutskonrektor i. R. der Ausbildung und Stefanie Staudacher. für Fachlehrer in Bayreuth). Die 1. Vorsitzende des MLLV Waltraud Lu či ć Hauptreferent Udo Rödel wies darauf hin, Sebastian Waßmann bedankte sich herzlich forderte in ihrem Statement die Ausweitung dass Kunst und Ästhetik Grundvorausset- bei Franz-Josef Bruckbauer (Rektor der MS der „kreativen Fächer“ und nicht, wie häufig zungen für die Förderung von Bildung und am Gotzinger Platz) für seine Unterstützung von der Politik gefordert, deren Kürzung. Werten in unserer Gesellschaft sind. und die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Oswald Hofmann (Abteilungsleiter Dienstrecht und Besoldung des MLLV) stand den Teilnehmern bei Fragen zum neuen Dienstrecht oder ihrer Besoldung gewohnt kompetent mit Rat und Tat zur Seite. Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 25 FG EG / m/t Hauptreferat der Fachtagung von Udo Rödel Ästhetische Bildung Der Kern ästhetischer Bildung sind ästhetische Erfahrungen. Ästhetische Erfahrungen lassen sich sowohl rezeptiv als auch produktiv machen, d. h. sowohl in der Wahrnehmung gestalteter Objekte und ästhetischer Phänomene als auch im eigenen Gestalten, sei es bildnerisch, musikalisch, dichterisch oder darstellerisch. Ästhetische Erfahrung bezieht sich somit nicht auf Kunsterfahrung, sondern ist ein Modus, die Welt und sich im Verhältnis zur Welt und der Sicht der Anderen auf die Welt ständig kritisch zu beobachten und zu beurteilen. Ästhetische Bildung eröffnet den Menschen neue Erlebniswelten, insbesonders Kinder und Jugendliche profitieren in ihrer persönlichen Entwicklung von einer intensiven und vielfältigen Auseinandersetzung mit „Kunst und Gestaltung“, und ruft bei Ihnen neue Assoziationen hervor. Viele Kinder aus sozial benachteiligten Elternhäusern könnten mittels ästhetischer Wahrnehmungsprozesse sensibilisiert werden und für diese jungen Menschen würde dies eine wertvolle Ergänzung zum regulären Unterricht bedeuten und sie in ihrem Selbstwertgefühl stärken ... Dies alles weckt bei Ihnen Neugier und ermutigt sie, Neuland zu betreten und Neuentdeckungen zu probieren... (1) Wieso ist nun künstlerische und kulturelle Bildung so wichtig für die soziale und kognitive Entwicklung für Kinder und Jugendliche? Ein zentrales Feld der Bildung ist die Entwicklung der Sinne und der Empfindungs- und Erkenntnisfähigkeit des Menschen. Damit ist sowohl die Ausbil- 26 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 dung und Förderung der Wahrnehmungsfähigkeit umrissen als auch die Aisthesis, eine eigene Form der Erkenntnis der Welt. Eben diese ganzheitliche Betrachtungsweise der Außenund Innenwelt geschieht produktiv und reflexiv, es bilden sich eben daraus die ästhetischen Erfahrungen als Kern Ästhetischer Bildung. (2) Ästhetische Erfahrungen sind somit ein Wert an sich. „Ästhetische Erfahrung bezieht sich nicht nur auf Kunsterfahrung, sondern ist Modus, Welt und sich selbst im Verhältnis zur Welt und zur Weltsicht anderer zu erfahren.“ Das Bewusstwerden der sinnlichen Wahrnehmung und der Sinnsuche im Erfahrenen durch Erkunden, Auslegen, Deuten gilt es mit anderen Empfindungen und Wahrnehmungen zu verknüpfen, in Beziehung zu setzen und zu differenzieren. Die Aufgabe des Lehrenden in dieser Art von Bildung, ist es, eine begleitende, eine helfende, eine vertiefende Unterstützung zu geben, eben durch diese reflexiv-kritische Begleitung der Lehrkraft werden individuelle Lernprozesse gefordert und gefördert. Die Förderung der Wahrnehmungs- und Gestaltungsfähigkeiten der Schüler sind in den Inhaltsfeldern unserer Fächer immanent vorhanden, wir müssen sie nur formulieren. Eine enge fachliche Kooperation der einzelnen Lehrkräfte ergibt sich als organisatorische wie unterrichtliche Forderung. (3) Das sinnstiftende Lernen, das das Individuum stärkt, seine Persönlichkeit durch die Förderung des Verständnisses für die vielfältigen Kommunikations- und Interaktionsprozesse bildet, ist unabdingbare Voraussetzung für die Erfüllung unseres künftigen Bildungsauftrages. (4) Warum und wozu? Die allgemeine Bildungspolitik ignoriert weitgehend die musisch-technischen Fächer, man hält sie einfach für zu unbedeutend für die Gesamtentwicklung des Menschen, dies führte dazu, Programme jeglicher Art zu entwickeln, aber keine großflächigen Programme für eben diese ästhetische Bildung, die für die Ausbildung beider Gehirnhälften und ihrer ständigen Vernetzung notwendig wären. Viele Analysen der letzten Jahrzehnte zeigten, dass gute Programme in der Ästhetischen Bildung zur Verbesserung der Leistung in den akademischen, den kognitiven Fächern führten … und sich somit positiv auf anderen Aspekte des Lernens auswirkten. Musische Bildung steigert Kooperationsfähigkeit, Respekt, Verantwortungsgefühl, Toleranz und Wertschätzung und wirkt sich somit positiv auf die Entwicklung sozialen und kulturellen Verständnisses aus. Zu ähnlichen Schlüssen kommt eine Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages: „Zahlreiche wissenschaftliche Forschungen der Neurobiologie, der Psychologie und Pädagogik haben schon in den 1980er-Jahren nachgewiesen, dass die passive wie aktive Beschäftigung mit Musik, bildender Kunst, Tanz und weiteren musischen Tätigkeiten zu einer höheren Strukturierung des Gehirns und damit zu einer differenzier- FG Seminar teren Wahrnehmung und Verarbeitung von Informationen führt. Kunst hat als kulturelle Fertigkeit zumeist eine so hohe Komplexität, dass sie die Möglichkeiten des Gehirns nach heutigen Erkenntnissen am weitest gehendsten beansprucht (…) Durch kulturelle Bildung werden grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben, die für die Persönlichkeitsentwicklung des jungen Menschen, die emotionale Stabilität, Selbstverwirklichung und Identitätsfindung von zentraler Bedeutung sind. (5) Mit allen Sinnen lernen ... Sich ein Bild von der Welt zu machen. Kinder machen sich spielend, erzählend, singend, malend, zeichnend, gestisch oder mimisch formend Bilder ihrer Umwelten … Alle Verantwortlichen sind sich einig, dass diese Bildung eine zentrale Zukunftsaufgabe der Gesellschaft ist, doch leider ist sie zurzeit viel zu ein- seitig pragmatisch, wissenschaftlich, technisch ausgerichtet … und dies ist zu ändern. Somit schließe ich mit den Worten unseres wohl wichtigsten Lehrers der vergangenen Jahrzehnte Prof. Gunter Otto: „Ästhetische Erziehung steht für eine Form der Erkenntnis, die an die Sinne und oft auch an Handlungen gebunden ist, an die Wahrnehmung und das Experiment. Oder: Was man sich selbst erfinden muss, lässt im Verstand die Bahn zurück, die auch bei anderer Gelegenheit gebraucht werden kann.“ (6) (1) Bundesministerium für Bildung und Forschung, Frau Prof. Schavan (2) Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrern Abt. Bayreuth (3) Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrern Abt. Augsburg (4) Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrern Abt. Augsburg (5) Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages, 2007 vorgelegter Schlussbericht (6) Hochschullehrer für Kunsterziehung / Gunter Otto 1964 Udo Rödel, zusammengefasst im November 2013 Mitglieder der Fachgruppe Seminar beim Theater-Workshop „Das Klassenzimmer ist auch eine Bühne“ Beinahe vier Stunden schaffte es Christian Löber, Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele, die Teilnehmerinnen und einen männlichen Teilnehmer der FG Seminar buchstäblich in seinen Bann zu ziehen. Mit Elementen aus der Theaterarbeit und der Zirkusschule zeigte er seinem faszinierten Publikum Möglichkeiten und Wirksamkeit von Körpersprache auf. Angefangen von Körperbewusstsein, über Aufmerksamkeitsschulung bis hin zu Statusdarstellungen und Blickkontaktübungen zeigte Löber die erstaunliche Vielfalt und Aussagekraft von Körperlichkeit im Alltag. „Nur ein Mal richtig im Moment sein“ – so lautete sein Credo. Alles und jeden ausblenden und sich auf einen bestimmten „Augen-Blick“ konzentrieren. Was so einfach und unbedeutend klingt, es ist so unvorstellbar schwer. Und das war den Teilnehmern durchaus anzumerken. Bei all den Theater- und SchauSpiel-Aspekten vergaß Löber nicht, immer wieder den Bezug zu Unterricht und Schülern herzustellen. Wer betritt wie den Raum? Wie äußern sich Unsicherheit, Verlegenheit oder Selbstsicherheit? Bei diesem sog. Statusspiel sollten Gemütszustände dargestellt werden - vom Niedrig-Status 1 bis zum Hoch-Status 10, ein absolutes Highlight der Veranstaltung, bei dem das Lachen eine bedeutende Rolle spielte. Viele Details ließen sich an dieser Stelle noch anführen. Stellvertretend hier einige Statements aus dem Teilnehmerkreis: „Danke dem MLLV und dem Leiter der FG für diese Stern-Fortbildung“ „Ein wunderbarer Nachmittag. Ich bin ganz beseelt.“ „Dieser Nachmittag – Hochstatus 10“ Kein Wunder, dass so manche sich ein Autogramm geben ließ ... Kann man mehr wollen? Die Fachgruppe dankt Chris Löber für diesen beeindruckenden Workshop. Joachim Höhne, FG Seminar Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 27 ABJ Das Karussell dreht sich weiter Die „alte“ ABJ München tritt zurück, ... Nach 8 Jahren als Vertreter der Münchner Junglehrer/-innen sind wir nun alle etwas in die Jahre gekommen. Daher beenden wir diesen Herbst unsere aktive Zeit in der ABJ München. Wir möchten uns auf diesem Weg herzlich für die Unterstützung und die vielen lehrreichen Erfahrungen bedanken. Für Nachwuchs haben wir in unseren Augen ausreichend gesorgt, im Oktober wurde das sechste Münchner ABJ-Kind geboren ... Die ABJ München um Judith Schmid sagt zum Abschied: „Dankeschön!“ Wir machen Platz für neue, motivierte Junglehrer/-innen, frischen Wind und viele spannende Impulse für die Zukunft der Münchner Junglehrer. Ganz persönlich möchte ich mich bei meinen engagierten Kolleginnen bedan- ken, die über viele Jahre gemeinsam mit mir Veranstaltungen geplant und durchgeführt haben, Gespräche vorbereitet und gesucht haben, Anträge und Artikel geschrieben, diskutiert, gestritten, gelacht und Visionen gesponnen haben. Das kostete Zeit, manchmal Überwindung und Nerven, obwohl es „nur“ ein Ehrenamt war und wir alle in Beruf und Familie gerade spannende Jahre erleben. Und das ist vor allem nicht selbstverständlich. Es war eine Freude mit Euch! Besonderer Dank gilt auch dem MLLV für das gute Miteinander, allen voran Barbara Mang, die uns treu mit Rat und Tat zur Seite stand. Judith Schmid ... ein neues Team übernimmt. Für den Neuanfang sorgt Bettina Hottner, in deren Händen die ABJ München bestens versorgt, gehegt und vorangebracht werden wird. Das neue ABJ München Team mit Barbara Mang, 2. Vorsitzende im MLLV v. l.: Kathi Winter, Isabelle Richter, Irina Kraus, Bettina Hottner, Axel Hahn, Michaela Jäger, Steffi Hiendl, Sarah Goldberg Sie ist Kollegin aus der Mittelschule und wurde im Oktober von der „neuen“ ABJ München zur 1. Vorsitzenden gewählt. Vertreten wird sie von Isabelle Richter, Fachlehrerin für Ernährung, Gestaltung und Wirtschaft und Sarah Goldberg, Lehramtsanwärterin im zweiten Jahr für die Mittelschule. Wie gewohnt möchte sich auch das neue ABJ Team für die Bedürfnisse, Wünsche und Visionen der Münchner Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter und der jungen Lehrerinnen und Lehrer in München stark machen und zusammen mit Universität, Seminar und Schule in einen professionellen Dialog treten. Auch dieses Schuljahr sind wieder zahlreiche Veranstaltungen zur Prüfungsvorbereitung und zum Hineinfinden in den Lehrerberuf geplant. An einer aktiven Mitarbeit interessierte Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter, sowie Junglehrerinnen und Junglehrer sind jederzeit herzlich willkommen. Judith Schmid und Bettina Hottner 28 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 Anzeige Pensionisten aktiv Kaiser-Reich-Stadt Diese bemerkenswerte (sz) Präsentation auf der Nürnberger Burg und Kaiserresidenz war das Ziel von 17 MLLV-Pensionisten am 10. Oktober. Ein gemütlicher Spaziergang führte durch die Altstadt bei freundlichem Wetter zur Burg. Jeder kennt die goldene Bulle, weiß aber wohl weniger über den Inhalt: 23 von 31 Kapiteln dieses Reichsgrundgesetzes wurden in Nürnberg geschrieben, erklärte uns der stellvertretende Proku- rator der Ausstellung, praktisch die gesamte Wahlordnung zur Wahl der deutschen Könige durch die Kurfürsten. Gewählt wurde in Frankfurt, gekrönt in Aachen und der erste Hoftag danach war seit 1356 immer in Nürnberg auf der Kaiserburg. Dieser wichtige historische Bau stand Jahrzehnte wie eine kalte Höhle leer und ist nun prall gefüllt mit Urkunden und prächtigen Gegenständen aus dem Hochmittelalter und - in einem eigenen Raum - in magischem Licht die Kopien der Reichskleinodien; ergänzt durch elektronische Konsolen, auf denen sich die Besucher alles Wissenswertes digital auf den Bildschirm holen konnten. Umso beruhigender die Auskunft unseres Kurators, dass die Burg nach Ende der Ausstellung in diesen Tagen nicht mehr in ihr Schlafkoma zurückfallen würde: Die meisten ausgestellten Stücke – bis auf wenige Leihgaben - bleiben auf der Kaiserburg als Dauerausstellung. Bei unserem Hoftag, dem guten Mittagessen im traditionellen Bratwurstglöcklein gab es nicht nur Bratwürste, sondern auch das fränkische „Schäufala“ und ein erfrischendes Kellerbier. So gestärkt konnten wir einen sonnigen Spaziergang über den Schönen Brunnen, die Frauen- und die Lorenzkirche und den Handwerkerhof zum Bahnhof gut gebrauchen. Der Dank für die Vorbereitung galt diesmal Volker Körner. Udo Zieroff im Team ... Wir freuen uns ganz besonders, dass wir unseren langjährigen Stammtischbesucher und Reiseprofi (Foto aus Iran) Udo Zieroff für unser Vorbereitungsteam gewinnen konnten. Auf unsere Bitte hat er sofort zugesagt, uns zu helfen und hat auch gleich für 2014 den Ausflug Augsburg übernommen. Für mich ist dies eine besondere Freude, da wir uns schon seit ABJ-Zeiten kennen. vk 30 Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 Pensionisten aktiv MLLV • Pensionisten aktiv • Jahresplanung 2014 Pensionistenversammlung Gefühlte zwei Zentner Infos und Broschüren hatte unser Sozialreferent Dieter Denninger am 12. 11. für uns zusammengetragen. Außer den Klassikern Beihilfe, Pflegeversicherung standen noch knapp 20 Themen auf der Tagesordnung. Die 16 Teilnehmer dankten dafür mit großem Beifall. Pensionistenversammlungen Ausflüge 2014 Dienstag, 11. März 2014 und Dienstag, 11. November 2014 5. Febr. 15 – 17 Uhr, mit Sozialreferent Dieter Denninger im BLLV-Haus, Bavariaring 37. 7. Mai 2. Juli 8. Okt. • Neues aus Beihilfe und Versicherungswesen • Aus der Arbeit des Sozialreferates • Allgemeines, Informationsmaterial, Probleme • Erfahrungsaustausch 3. Dez. Computerkurse 2014 Anmeldungen für einen Computerkurs direkt bei Herrn Körner Telefon: 314 89 29 Stammtische 2014 29. Januar, 26. Februar, 26. März, 30. April, 28. Mai, 25. Juni, 30. Juli, 24. September, 22. Oktober (wg. Allerheiligen), 26. November Wie gewohnt jeweils am letzten Mittwoch im Monat im Rhaetenhaus, Luisenstr. 27, U-Bahn U2 Haltestelle Königplatz, Aufgang Karlsstr. Ab 18 Uhr bis ca. 20 Uhr; im Nebenzimmer, im Sommer im Garten. Hier werden auch die aktuellen Informationen ausgetauscht oder weitere Termine geplant, z. B. Museumsbesuche. ! Museumsbesuch mit Führung Ausflug Kaufbeuren Ausflug Donauwörth Ausflug nach Augsburg mit Textilmuseum Adventlicher Ausflug Bad Tölz Für alle Veranstaltungen (bis auf die Computerkurse) ist keine besondere Anmeldung nötig, einfach kommen, wir freuen uns auf Sie! Unser Motto: Sie sollen sich eingeladen, aber nicht verpflichtet fühlen. Da Sie sich nicht anmelden müssen, entfällt im Verhinderungsfalle auch eine Absage; noch am Ausflugstag können Sie je nach „Tagesform“ spontan über Ihre Teilnahme entscheiden. Auch die Teilnahme am Stammtisch verpflichtet nicht zu „regelmäßigem“ Besuch: Schauen Sie immer wieder mal rein und nehmen Sie die neuesten Infos mit. Kontakte Volker Körner 314 89 29, Christa Bopp 56 46 59 Wolfgang Henninger 811 33 60, Udo Zieroff 36196443 Ildiko Luczfalvy-Jancso 0172/8159912 Internet: www.bllv.de Regional, München, Pensionisten oder Terminkalender E-Mail: [email protected] oder [email protected] 16. Computerkurs Am Tag darauf startete der 16. Computerkurs für die Pensionisten des MLLV. Diesmal war das Thema „Digitale Fotografie und digitale Bildbearbeitung“. Am 27. November fand dann der 2. Teil statt. Adventsüberraschung Weihnachtliches Basteln im Advent Auf unserer Website www.mllv.de finden Sie an den Adventsonntagen eine Überraschung. Klicken Sie rein! Wir wünschen Ihnen eine besinnliche und glückliche Adventszeit! Ihr MLLV Münchner Lehrerzeitung Dezember/2013 31 Anzeige Anzeige