hotel lux

Transcrição

hotel lux
23. Jhg. | November 2011
HOTEL LUX
EIN FILM VON LEANDER HAUSSMANN
www.hotel-lux-film.de
www.choices.de
BEREITS
DER ERFOLGREICHSTE
DOKUMENTARFILM
EIN
IN DEN
USA, ENGLAND & FRANKREICH!
AUSSERGEWÖHNLICHES
ERLEBNIS. 3D FANS,
HERZOG-ANHÄNGER, HÖHLENFORSCHER
BRINGT ER ZUM SCHWÄRMEN.
DIE ZEIT
DIESEN FILM MÜSSEN SIE
SEHEN. ER ENTFÜHRT AN EINEN
ORT,
DEN MAN NICHT MEHR SO
SCHNELL VERGESSEN WIRD.
CHICAGO TRIBUNE
EINE
FASZINIERENDE
MEDITATION,
DIE JEDEN ZUSCHAUER
UNMITTELBAR TRIFFT.
WELT HAMBURG
EIN FILM VON
WERNER HERZOG
SCHULMATERIAL
TRAILER & MEHR
DIE
VERLORENEN
MEISTERWERKE
DER
MENSCHHEIT...
AB 3. NOVEMBER
IM
HOEHLEDERVERGESSENENTRAEUME.DE
IN
KINO
3D
5
Der Wiener Platz in Mülheim, Foto: Olaf Hirschberg
choices-Thema.
www.choices.de I 23. Jhg. I November 2011
5 MÜLHEIM 2020
Strukturwandel als Chance?
6 Themeninterviews:
„Eine Flaniermeile ist für mich Malaga am Strand“
„Mülheim kann weiter wachsen“
„Gegensätzlichkeiten aushalten und nutzen“
Bühne.
8 Premiere
Die Macher von „Globalize Cologne“ im Interview
9 Oper Köln/ Freies Werkstatt Theater
10 Komikzentrum Köln-Bonn
11 Atelier Theater
12 Schauspiel Köln/Senftöpfchen
14 Freihandelszone/Auftritt
„Demokratie in Abendstunden“ am Schauspiel Köln
15 Oper Köln/Junges Theater Bonn
16 Theater am Rhein
18 Theater Bonn/Oper Köln
19 Theaterleben
Die Freie Szene fühlt sich von der Stadt nicht gewürdigt
20 Theater am Rhein
Performing-Duo Gintersdorfer/Klaßen in Kölner
Schauspiel-Schlosserei
22 Theater Kalender Köln-Bonn
Opernzeit
Kultur in NRW.
13 Theater in NRW
„west off“ fördert den Theateraustausch
20 Klassik in NRW
Die Oper Köln gastiert im Oberlandesgericht
60 Improvisierte Musik in NRW
Die 32. „Leverkusener Jazztage“
Musical in NRW
Neue Musicals in Köln, Aachen und Neuss
Tanz in NRW
Beispiele für gelungene Tanzförderung in NRW
Kunst in NRW
Kounellis in Kleve und Beuys im Schloss Moyland
Oper in NRW
Die Barock-Oper „L’Eliogabalo” in Dortmund
BÜHNE
Komikzentrum
10
KINO
Kino.
23. Jhg. I November 2011
KULTUR.KINO.KÖLN.
27 Film-ABC/ Vorspann
28 choice of choices „The Future“
Miranda Julys zweite Regiearbeit
29 Kölner Kritikerspiegel / Kino-Kalender
30 Hintergrund
„Hotel Lux“
31 Film-Kritiken
32 Gespräch zum Film
Produzent Stephan Holl über „Underwater Love“
34 OFF Broadway/ Weisshaus
37 Odeon
38 Hintergrund
„Cheyenne – This must be the place“
39 Filmpalette
40 CineCologne/ Unlimited
43 Cinenova
44 Roter Teppich
Jürgen Vogel über „Hotel Lux“
45 Filmhaus Kino
49 Rex Kino
50 culture club
UCI Kinocafé „Tatsächlich … Liebe“
Stummfilm: „Opium“
52 Festival
CineCologne
Foyer
„Intermediale Lektionen“/ Todd Haynes
„Kölsches Gedeck 1“
53 WOKI Bonn
54 Metropolis
Literatur.
Musik.
60 Stadtgarten
61 Unterhaltungsmusik
Die Konzerttipps im November
62 culture club
Kulturfabrik Krefeld
Ethno Electro Festival
63 Kompakt Disk
Neue Alben im November
Matrix Bochum
64 Musik-Kalender
Musiktermine in Köln-Bonn im November
65 Kölner Philharmonie
Kunst.
66 Kunst in Köln
„Jean-Paul Deridder: Stadt der Kinder“
in der SK Stiftung Kultur
67 Kunstwandel
„Anime! High Art – Pop Culture”
in der Bundeskunsthalle Bonn
68 Kunsthalle Düsseldorf
69 Kunst-Kalender Köln
Aktuelle Ausstellungen im November
Service.
4 Intro
71 Verlagssonderseiten „choices macht fit“
76 Auswahl
Theater, Ausstellungs-, Literatur- und Konzerttipps
für den November
79 Impressum
57 ComicKultur/ Wortwahl
Die Comic-und Buch-Tipps im November
58 Textwelten
Wege zu Kleist im Jahr seines 200. Todestages
58 Poetry
Die Videokolumne von Sebastian23 auch unter
www.choices.de/literatur-nrw
59 Literatur-Kalender
Literatur-Termine der Region
choice of choices
28
KINO
Lesen Sie mehr auf den Internet-Seiten!
Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg.
Hintergrund KUNST
Foto: 2011 Bavaria Pictures/Stephan Rabold
30
Kunst in Köln
Foto: Photographien | Photographs:
Jean-Paul Deridder, 2011
66
Intro
choices.de
November 2011
choices + choices.de
Liebe Frau Piel!
Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund
Thema
Die schönste Lage in ganz Köln
Silvia Beuchert setzt sich für eine Neupositionierung Mülheims ein, u.a. organisierte sie
die „Mülheimer Nacht“, um Mülheim wieder
mit Kultur zu beleben. choices sprach mit ihr
über Chancen und Zukunft des Veedels.
Silvia Beuchert
Foto: privat
Thema
Stadtteil im Wandel
Mülheims Strukturwandel stellt die Stadt seit
rund 30 Jahren vor Herausforderungen. Das
Programm MÜLHEIM 2020 soll den Defiziten
ein Ende bereiten, doch Bürgermeister Norbert
Fuchs muss sich bereits zu einiger Kritik äußern.
Norbert Fuchs
6
Köln und die Welt, in der Kunst vereint
In diesem Jahr feiert das internationale Tanzund Theaterfestival „Globalize Cologne“ sein
5jähriges Jubiläum. Doch ist es damit laut
der künstlerischen Leiterin Stefanie Thiersch
auch an der Zeit für erste Neuerungen.
8
Stefanie Thiersch
Film
Vom Kindermodel zum Kinostar
Mit fünfzehn Jahren kam der Hamburger
durch ein Casting ganz zufällig zur Schauspielerei; für Schauspielschulen hatte Jürgen
Vogel nie etwas übrig. Seinem Erfolg hat das
jedoch nicht im Weg gestanden.
Jürgen Vogel
Film
Können Sie als Intendantin des Westdeutschen Rundfunks dafür sorgen,
dass Ihre Mitarbeiter bereits gefrühstückt haben, wenn sie ihren Dienst antreten? Gerade in letzter Zeit wurde ich von Sprechern des WDR2-Morgenmagazins schon zu früher Stunde angehustet, dass die Brötchenkrümel und
Salamibissen fast aus den Lautsprechern meines Radios flogen. Und danach
musste ich immer noch die Entschuldigung hören, dass die Zeit zwischen
zwei Ansagen nicht für eine ausführliche Vesper reicht. Ihr Gatte, die Rockradiolegende Roger Handt, schafft es doch auch, stundenlang zu moderieren, ohne zu mümmeln. Falls die Morgenmagazinler kein Einsehen haben,
könnten wir Ihnen noch einen Tausch anbieten. choices würde gern mal anspruchsvolles Radio machen. Und Ihre Mitarbeiter könnten in der choicesRedaktion so lange futtern, bis die Butter durch die Tastaturen tropft und
die Bildschirme sich wegen der vielen Marmeladensprenkel verdunkeln.
6
Foto: privat
Theater
Brötchen kills the Radio Star, Foto: Francis Lauenau
44
Ein weiteres Problem in Köln, das nun aber beherzt angegangen werden
soll, ist der größte aller rechtsrheinischen Stadtteile. Viele öffentliche Fördermittel fließen nun, hoffentlich gut nutzbar, nach Mülheim, und so heißt
das choices-Thema im November MÜLHEIM 2020. Wie eine Stadt mit viel
weniger Geld auskommt, ist gerade in der Photographischen Sammlung der
SK-Stiftung Kultur im Mediapark zu besichtigen. Der Fotograf JEAN-PAUL
DERIDDER lichte eine Siedlung von Bretterbuden in Berlin-Mitte ab. Die
kindlichen Bauherren zeigten auf einer Brache architektonische Finesse im
Holzpaletten-Look. Auch GLOBALIZE COLOGNE zeigt sich baulich in neuem
Gewand. Das Theaterfestival der Freien Szene gastiert erstmalig im UFAFilmpalast. choices sprach mit den Festivalmachern STEFANIE THIERSCH
und ANDRE ERLEN über ihre neuen Wege in der Theater- und Tanzlandschaft. Eine Kooperation zwischen dem Theater im Ballsaal Bonn, der Studiobühne Köln und dem forum freies theater in Düsseldorf wird durch das
Netzwerk WEST OFF gefördert. Durch Gastspiele auf den jeweils anderen
Bühnen können bedeutsame Produktionen auch über den kommunalen Tellerrand hinaus wahrgenommen werden.
In der dunklen Jahreszeit locken wieder viele Festivals und Filme die Menschen in die Lichtspielhäuser. Gleich als Viererpack präsentiert sich das den
ganzen November stattfindende CINECOLOGNE. Der Monat beginnt mit
EXPOSED, dem Festival für Erst- und Zweitlingswerke, es folgen SOUNDTRACK_COLOGNE für den Hörgenuss im Kino und UNLIMITED für Kurzfilme,
bis die Kurzen im Kinosaal mit dem Kinderfilmfest CINEPÄNZ das Ruder
übernehmen. Mit dem Kölner Filmverleiher STEPHAN HOLL sprach choices
über sein Debut als Filmproduzent und seinen Film UNDERWATER LOVE. Paolo Sorrentinos Roadmovie CHEYENNE – THIS MUST BE THE PLACE erzählt
von einem kauzigen abgehalfterten Rockstar, der auf der Suche nach der
Geschichte seines Vaters sich selbst wiederfindet. Die choice of choices in
diesem Monat ist der Film THE FUTURE. Die Zukunft findet in diesem Film
allerdings nicht statt, weil die Hauptperson kurz vor dem Zerbrechen ihrer
Ehe die Zeit anhält.
LUTZ DEBUS
Kleines Budget, großes Kino
Ende Oktober findet in Köln und Dortmund
zum ersten Mal das schwul-lesbische Filmfestival homochrom statt. Veranstalter Martin
Wolkner hofft, durch das bunte Programm so
viele Menschen wie möglich anzusprechen.
Martin Wolkner
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Thema
Die Frankfurter Straße: Bundesstraße und Einkaufsmeile
Gut gedacht, schlecht gemacht?
40 Millionen Euro werden in die Entwicklung von Mülheim gesteckt
„Der Strukturwandel in Mülheim ist zugleich ab- ermüdlichen Bürgermeister. Gelder flossen nicht
geschlossen, zu bewältigen und noch nicht einge- pünktlich, und Transparenz hinsichtlich der EU-Antroffen“, konstatiert Mareike Boller in ihrer 2012 trags-Modalitäten fehlte. Denn die Stadt Köln hat
erscheinenden Masterarbeit über die Quartiers- tatsächlich ein personelles Problem: Für die VerEntwicklungen in Mülheim und Ehrenfeld. Seit über waltung der zusätzlichen Projekte ist die Stadtver30 Jahren gilt der größte Kölner Stadtteil Mülheim waltung – im Sinne der EU-Richtlinien – gar nicht
als Gebiet mit städtebaulichen und sozialen Defi- geschult. Mülheims Bürgermeister, Norbert Fuchs,
spricht von handwerkziten und war seitdem
lichen Fehlern, Brigitte
Handlungsgebiet
in
choices-Thema im November
Göttgens, die Leiterin
mehreren Programdes Amtes für Stadtentmen des Landes und
Das Strukturförderprogramm MÜLHEIM 2020 soll
wicklung und Statistik,
Bundes. Mit welchem
die Stadtteile Mülheim, Buchheim und Buchforst mit
beschreibt die AntragsErfolg? Die Arbeits40 Mio. Euro der EU voranbringen. Rund 40 Projekte
stellung und Umsetzung
losenzahlen steigen
sollen in drei sogenannten Handlungsfeldern die Arals „komplexen Prozess“
stetig, Bildungsdefizite
beitslosigkeit spürbar verringern, die Wirtschaftskraft
stärken, die Bildung fördern und die Gesundheit vor
und bekundet gleichzeiund sozial schwache
Ort verbessern. Dazu soll die Attraktivität der Eintig Verständnis für den
Familienstrukturen
kaufsstraßen erhöht werden.
Unmut der Bürger.
blieben davon bislang
weitgehend unberührt
Leider kommt dieses
– ändert sich das durch „MÜLHEIM 2020“?
Verständnis beim Bürger nicht an. Statt zu inforEine „historische Chance“ nennen die Befürworter mieren, wird verklausuliert oder ganz geschwiegen.
und handelnden Akteure aus Politik und Verwal- Kein Wunder, dass der Umgang mit „Mülheimtung das neue Strukturförderprogramm. Es klingt Themen“ als lieblos beklagt wird. Dass Mülheims
in der Tat vielversprechend, das kommunale Mo- drängendste Themen von Bürgerseite sehr unterdellvorhaben, das es so noch nie gegeben hat, und schiedlich gewichtet werden, versteht sich von
das es nach 2014, wenn die Fördermittelvergabe selbst und macht die Sache nicht einfacher. Doch
beendet ist, wohl nie wieder geben wird: Mit 40 bei den MÜLHEIM 2020-Kritikern handelt es sich
Millionen Euro aus EU, Land und Kommune und längst nicht mehr nur um diejenigen, die aus Prinrund 40 Projekten will man dem Stadtteil durch zip gegen alles sind und sich auf jeder Anwohineinandergreifende – „integrierte“ – Maßnahmen nerveranstaltung dieser Stadt finden.
strukturell und sozial auf die Beine helfen.
Mülheim 2020
Beschwörungsformeln?
Für manche Mülheimer klingt dies mitunter nach
Beschwörungsformeln, die keiner versteht, gleichzeitig weckt ein so gepriesenes Programm aber
auch persönliche Begehrlichkeiten. Diese purzeln
seit 2008 munter durch das Veedel. Das Vertrauen
der engagierten Mülheimer Bürger ist gering, dass
MÜLHEIM 2020 in die richtigen Kanäle fließt. Zu
schwer wiegt der Eindruck, dass die Stadtverwaltung ihre Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht
hat. Trotz freundlicher Verwaltungsbeamter, dem
Stadtteil zugewandter Stadtplaner und einem un-
Initiativen von unten
Mülheim hat sich schon vor der Bewilligung des
Förderprogramms selbst auf den Weg gemacht,
ohne Stadtplaner und Politik – von innen heraus,
bewegt von den Menschen, die beschlossen haben,
dort zu leben und zu investieren. Nachdem sich
das Schanzenviertel schon vor längerer Zeit durch
das Engagement privater Investoren etabliert hat,
siedeln sich immer mehr Kleinunternehmer in Mülheim an. Neue Restaurants und Geschäfte eröffnen,
ein anderes Publikum wächst. Eine gesellschaftliche
Durchmischung, die einem sozial schwächeren
Stadtteil wie Mülheim gut tut, schreitet voran.
5
Gerade unter den aktiven Strukturwandlern vor
Ort – Gastronomen, Einzelhändlern aller Art,
Kunst- und Kulturschaffenden – ist der Frust über
mangelndes Interesse und fehlende Unterstützung
auf Seiten der Stadt spürbar. Warum ist nichts unbürokratisch aus dem 40 Millionen Euro-Topf für
Projekte vorgesehen, die versuchen, eine andere,
wichtige Klientel für diesen Stadtteil zu begeistern? Das nötig ist, damit sich attraktivere Läden
mit investitionswilligen Unternehmern ansiedeln
und bleiben. Und wenn Geldmittel dafür nicht zur
Verfügung stehen, dann wären Wertschätzung und
Anerkennung des Kleinen, das zum großen Ganzen
wachsen kann, durch Präsenz und verwaltungstechnische Schützenhilfe doch sehr förderlich.
Die Ziele, aber auch Grenzen des Programms sind
in ihrer Fülle tatsächlich wenig greifbar, wohl auch,
weil integrierte Handlungskonzepte komplexerer
Natur sind. Doch hat der Bürger hier eine Holschuld,
oder stehen die kommunale Verwaltung und Politik
nicht vielmehr in der kommunikativen Bringschuld?
Wäre stattdessen nicht eine frühzeitige, flächendeckende und allgemeinverständliche Vermittlung
durch transparente Kommunikation hilfreich gewesen, um die Rückendeckung der Bevölkerung
für den langwierigen Umbauprozess Mülheims zu
erhalten? Für solche Prozesse gibt es Projektmanager, die alle Informationen bündeln und zum richtigen Zeitpunkt zielgenau kommunizieren.
Die Bedeutung eines Strukturförderprogramms wie
MÜLHEIM 2020 für die soziale und wirtschaftliche
Weichenstellung von Mülheim ist unstrittig. Gut
zwei Jahre vor dem Ende dieses Programms stellt
sich jedoch die Frage, wie erfolgversprechend
Strukturwandel von oben – ohne echten Kontakt
zum Stadtteil und seinen Akteuren – geplant werden kann.
MÜLHEIM 2020 bedeutet zwar Chancen, vor allem
aber wohl Abschiede: von dem Anspruch, alle
brennenden Probleme lösen zu wollen, und von
dem Wunsch, dass für Strukturwandel eingesetzte
Fördermittel alle glücklich machen.
TEXT/INTERVIEWS:
PRASANNA OOMMEN/JESSICA HOPPE
Thema
Brache alter Güterbahnhof
„Mülheim kann weiter wachsen“
Silvia Beuchert über Kultur im Stadtteil, Stadtentwicklung und das Ordnungsamt
choices: Frau Beuchert, Sie führen das „Jakubowski“ seit fünf Jahren. Tragen Sie die Neupositionierung Mülheims mit?
Silvia Beuchert: Schon ein bisschen. Wir wollten
zum Beispiel von Anfang an Kultur dabei haben
und haben relativ schnell mit der Theaternacht
angefangen. Dann gab es eine Zeit, in der wir Lesungen veranstaltet haben.
Die Unternehmungen waren erfolgreich. Was
könnte trotzdem besser sein?
Es hat sich hier vieles entwickelt, und wir glauben, dass es weiter wachsen kann. Wer da leider
überhaupt nicht mitzieht, ist die Stadt Köln. Sie
hat sich nicht mitentwickelt, sondern handelt
eher rückschrittlich. Im Vergleich zu anderen
Stadtteilen gibt’s hier keine Unterstützung, hier
wird abkassiert.
Ein Konzert der „Mülheimer Nacht“ wurde
vom Ordnungsamt sogar wegen Ruhestörung
abgebrochen ...
Als wir uns danach mit dem Bürgermeister und
dem Ordnungsamt getroffen haben, mussten wir
erst einmal klar machen, was wir da machen.
Wir haben die Mülheimer Nacht komplett aus
eigenen Mitteln gestemmt und nicht als privates
Hobby. Wir stellen ein Event auf die Beine, das
auch viele Leute von linksrheinisch angelockt
hat, und die wollen es abends lahm legen! Wurde etwa das „Ehrenfeld-Hopping“ schon mal gesprengt?
Wird sich hier etwas durch MÜLHEIM 2020
ändern?
MÜLHEIM 2020 erscheint uns wie Rumgedümpel
– die wissen ja nicht, wohin mit dem Geld. Denen
fehlen Ideen und Leute, die wirklich wissen, was
in diesem Stadtteil passiert. Dabei stehen wir hier
alle in den Startlöchern.
soll zum Beispiel erneuert werden. Aber dass
Schirmherrschaft nicht heißt, nur seinen Namen
unter etwas zu setzen, sondern dass man sich da
auch mal blicken lassen muss, das sieht keiner.
Das größte Plus und das größte Manko von
Mülheim aus Ihrer Sicht?
Mülheim hat die schönste Lage von ganz Köln,
direkt am Rhein. Und es ist hier noch nicht so
festgefahren, man kann noch toben. Das Manko
ist, dass es gleichzeitig so starr und steif ist. Es ist
eben ein bisschen ländlich.
ZUR PERSON
Silvia Beuchert, zweifache Mutter, hat im Eventbereich gearbeitet und vor fünf Jahren das
Café „Jakubowski“ gekauft. Sie
ist Initiatorin der Veedelsveranstaltung „Mülheimer Nacht“.
Foto: privat
Aber es gibt doch z. B. den Veedelsbeirat.
Stimmt, es gibt Treffen von der Stadt, wo ein
bisschen was vorgestellt wird: Die Kanalisation
„Eine Flaniermeile ist für mich Malaga am Strand“
Norbert Fuchs über die Stadtverwaltung und Mülheim im Wandel der Zeiten
choices: Herr Fuchs, warum sind die Gelder für
MÜLHEIM 2020 nicht rechtzeitig geflossen?
Norbert Fuchs: Wir mussten nachbessern, weil
beim Aufstellen des Projektplans handwerkliche
Fehler gemacht worden sind. Mit bestimmten
Kriterien hat sich unsere Verwaltung schwer getan, da sie sich hier auf neues Terrain begeben
und Erfahrungen sammeln musste.
Die Initiatoren der Mülheimer Nacht ärgern
sich über die Stadt und fühlen sich von ihr im
Stich gelassen.
Es gab wohl zwei Einsätze des Ordnungsamtes,
ich habe aber sofort reagiert und alle an einen
Tisch geholt, um das zu klären. So etwas ließe
sich verhindern, wenn die auch mal vorher kommen würden und nicht immer hinterher ...
Die Initiatoren haben die Veranstaltung mit
eigenen Mitteln gestemmt und können sich
nun nicht mehr beim Verfügungsfonds bewerben, weil die Reihe bereits „läuft“. Ist das
nicht bürokratischer Nonsens?
Das sehe ich anders. Warum sollen die sich nicht
bewerben können? Das ist doch jedes Jahr ein
neues Einzelprojekt. So etwas ist Auslegungssache, und letztendlich entscheidet das der Veedelsbeirat.
Wie bewerten Sie die Entscheidungsbefugnis
des Veedelsbeirats beim Verfügungsfonds?
Teilweise sehe ich das kritisch: Im Beirat sitzen ja
Leute für politische Parteien drin, die gleichzeitig als Vertreter anderer Interessensverbände, die
selbst Mittel aus dem Verfügungsfonds beantragen, auftreten.
Welche Erwartungen verbinden Sie mit der
geplanten „Flaniermeile“ Frankfurter Straße?
Flaniermeile – das ist doch eine Bundesstraße!
Wir wollen die Straße natürlich aufwerten, aber
unter einer Flaniermeile stelle ich mir Malaga am
Strand vor. Der Ausdruck ist falsch. Wir versuchen, die Rahmenbedingungen für die Frankfurter Straße zu verbessern.
6
MÜLHEIM 2020 richtet sich auch gegen die
hohe Arbeitslosigkeit im Veedel. Hilft da das
Medienquartier Schanzenviertel?
Wenn sich z. B. der Lübbe Verlag hier ansiedelt,
handelt es sich meist um hochqualifizierte Arbeitsplätze. Ob man die dortigen Arbeitsplätze
mit Leuten, die früher hier in den Stahlwerken
gearbeitet haben, besetzen kann, ist fraglich.
Vielleicht im handwerklichen Bereich, z. B. als
Hausmeister etc. Aber innerhalb Kölns hat Mülheim das größte stadtentwicklungspolitische Potenzial. Hier wird in den nächsten zehn Jahren
mehr passieren als in der gesamten Stadt.
ZUR PERSON
Norbert Fuchs, SPD, ist seit 22 Jahren Bürgermeister von Mülheim. Neben
diesem ehrenamtlichen Engagement arbeitet er als Leitender Angestellter in einem
Pharmaunternehmen.
Foto: privat
Thema
Über den Dächern von Mülheim, Fotos: Olaf Hirschberg
„Gegensätzlichkeiten aushalten und nutzen“
Albrecht Scherer und Wolfgang Honecker über Stadtplanung in Mülheim und den Blick über den Tellerrand
choices: Herr Scherer, Herr Honecker, wie
nehmen Sie – als Teil der Verwaltung – die
Kritik an MÜLHEIM 2020 wahr?
Albrecht Scherer: Jede Maßnahme, die entwickelt wird, braucht ihre Zeit. Die Aufstellung von
diesem Programm ist sehr, sehr schnell gelaufen
und konnte deswegen natürlich auch nicht in die
Tiefe gehen. Was wir jetzt machen, ist, dass wir
ab einem bestimmten Zeitpunkt in die Tiefe gehen und dann genau gucken: Reichen diese Fördergelder?
Kritisiert werden etwa handwerkliche Fehler
bei der Antragstellung und der Projekte-Definition ...
Wolfgang Honecker: Ich weiß nicht, ob wirklich handwerkliche Fehler gemacht worden sind.
Das ist vielmehr ein Knick im Fördersystem – da
kann man den Kollegen keinen Vorwurf machen.
Die Kostenermittlung läuft zunächst immer über
einen Pauschalwert, auf dessen Basis die Fördermittel berechnet werden. Die Probleme kommen
dann in der Detailplanung, denn erst da können
Sie die tatsächlichen Kosten einschätzen. Insofern ist der Weg des Fördergebers zu sagen „Gut,
ich gebe dir für die Maßnahme jetzt eine Million, und das ist unveränderlich“ ein bisschen
weltfremd. Es müsste im Nachhinein noch Anpassungsmöglichkeiten geben. Die sieht aber die
Fördersystematik nicht vor.
Hängt man die Erwartungen an die städtebaulichen Veränderungen nicht zu hoch? Die Qualität der erneuerten Plätze hängt auch von den
Menschen ab, die sich dort tummeln.
Honecker: Genau deswegen ist das Förderprogramm MÜLHEIM 2020 auf unterschiedlichen
Säulen aufgebaut. Man darf den Städtebau nicht
überschätzen: Wir können Rahmen schaffen und
dann festlegen, wo man was darf, aber nicht wel-
che Läden dort aufmachen.
Scherer: Die Wohnumfeld-Verhältnisse zu verbessern und die Quartiersentwicklung zu stärken,
das können wir von der stadtplanerischen Seite
nur ansatzweise beeinflussen.
Welche Steuerungsinstrumente gibt es etwa
für eine Aufwertung des Wiener Platzes?
Honecker: Es gibt zum Beispiel einen Entwurf
zum Einzelhandels- und Zentrumskonzept, der
2012 der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Der
setzt den Wiener Platz und die Frankfurter Straße
bis zum Kaufland hinterm Bahnhof als Bezirkszentrum fest. Für so ein Bezirkszentrum haben
wir im Baugesetzbuch ein Instrument, um es als
zentralen Versorgungsbereich zu schützen. Da
steht u.a., dass auf dieser Fläche keine Vergnügungsstätten zulässig sind, insbesondere nicht
diese kleinen Daddelbuden (Spielhallen, die Red.).
Inwiefern greifen die einzelnen Handlungsfelder von MÜLHEIM 2020 ineinander?
Honecker: Durch ihre gesellschaftsbezogenen
Aspekte. Man hat sich gefragt, wie kommt man
mit diesen Maßnahmen in die Familien, in die
Mülheimer Gesellschaft rein? Da ist einerseits die
Unterstützung der lokalen Ökonomie, andererseits das Thema Integration und Bildung, wobei
ja z. B. die Stadtteilmütter eine wichtige Rolle
spielen. Beide Felder sind wichtig, um zusammen
mit den räumlichen, städtebaulichen Aspekten,
die wir einbringen, das Programm zu einem
ganzheitlichen Erfolg zu führen.
Ihre Prognosen für die künftige Entwicklung
von Mülheim?
Honecker: Ich will mit Blick auf MÜLHEIM 2020
noch mal betonen, dass die Veränderung eben
nicht nur über den Städtebau geht, sondern auch
über gezielte Maßnahmen für Bevölkerungs-
Bürgerbeteiligung via Veedelsbeirat
Der Veedelsbeirat MÜLHEIM 2020 soll die Programmumsetzung begleiten und die Einbindung der
Akteure vor Ort sicherstellen. Seine Zusammensetzung: 15 Mülheimer Bürger, Vertreter lokaler
Organisationen/Verbände und Mülheimer Geschäftsleute – den Vorsitz hat Bezirksbürgermeister
Norbert Fuchs. Der VB berät die Bezirksvertretung Mülheim in allen MÜLHEIM 2020 betreffenden
Fragen. Darüber hinaus entscheidet er über einen Verfügungsfonds von jährlich 50.000 Euro, der
kleinere Projekte vor Ort mit bis zu 2.500 Euro fördert. Dass hier mitunter Antragsteller über ihre
eigenen Anträge entscheiden, wird von vielen Mülheimern als problematisch empfunden.
7
schichten, die wir als Verwaltung überhaupt
nicht erreichen. Im Rahmen des Programms gehen zum Beispiel Menschen mit einem eigenen
Migrationshintergrund gezielt in die zum Teil
sehr geschlossenen Lebensbereiche mancher
Migranten und leisten wertvolle Integrationsund Bildungsarbeit. Hier sehe ich den größten
Mehrwert des Programms. Man schafft Stellen,
um den Kontakt zu Familien und Schulen herzustellen und eine gesellschaftliche Vernetzung zu
erreichen, die man rein baulich natürlich nicht
herstellen kann.
Scherer: Ich gebe Mülheim gute Chancen, weil
im Moment viele Kräfte zusammenwirken, die
den Standort weiter stärken können. Die Ergebnisse aus dem rechtsrheinischen Workshop, die
wir jetzt weiter bearbeiten müssen. Die Umnutzungen, die eine Riesenchance bedeuten. Die
ganze Aufbruchsstimmung, die das Image von
Mülheim im Moment prägt. Das zusammengerechnet, passiert hier mächtig was. Aber natürlich hängt es am Ende immer davon ab, wie die
Akteure miteinander agieren.
ZUR PERSON
Albrecht Scherer ist stellvertretender Leiter des Planungsteams
für die Stadtbezirke Kalk, Mülheim und Porz. Als Maler setzt
er seine städtebaulichen Perspektiven auch künstlerisch um.
Wolfgang Honecker ist Stadtplaner und designierter Nachfolger von Scherer, der 25 Jahre
in der Stadtplanung aktiv war.
Fotos: privat
Premiere
Foto: Roberto Flores Moncada
„Die Freie Szene groß präsentieren“
Stefanie Thiersch und André Erlen über das Festival „Globalize Cologne“, das sich neu aufstellt und in den Ufa-Filmpalast umzieht
choices: Frau Thiersch, Herr Erlen, Globalize wer sich für welche Gruppe gerade interessiert.
Cologne fand bisher an vier Terminen im Jahr Es ist aber auch klar, dass nicht vier Stücke aus
der Schweiz ausgewählt werden. Es kann aber
statt. Warum ändern Sie das jetzt?
André Erlen: Da wir keinen eigenen Spielort in schon sein, dass vier große Produktionen ohne
Köln haben und die Spielstätten nicht komplett Text kommen, weil uns das gerade alle begeisausgestattet sind, mussten wir für jedes Wochen- tert. Wir von Futur 3 haben die belgische Gruppe
ende die Technik neu anmieten. Außerdem hat die Abattoir fermé eingeladen, weil uns das fasziPresse schon beim zweiten Block gesagt: Wir kön- niert, und haben dadurch das Privileg, die Leute
nen euch nicht schon wieder als Aufmacher plat- intensiver kennenzulernen.
zieren. Die Erfahrung zeigt, dass der Seriencharakter
Wir verortet sich Globalize
eines Festivals zu Mehrkosten bei
„Im Bereich Tanz besetzen wir
Cologne im Reigen der Kölner
Werbung und Technik führt.
eine Leerstelle“
Festivals des Freien Theaters?
Was ist mit dem Gerücht, dass das Festival nur Thiersch: Ein ganz wichtiger Punkt ist die Internationalität der Gastspiele, und zweitens, dass
noch alle zwei Jahre stattfindet?
Erlen: Das ist noch nicht entschieden. Nach die- wir aus Künstlersicht das Programm kuratieren.
sem Festival gehen wir in Klausur und werden Das bleibt etwas Besonderes und grenzt uns von
dann mit neuen Ideen rauskommen. Wir wollen am Festivals wie Impulse oder theaterszene europa
jährlichen Rhythmus festhalten, können uns aber in der Studiobühne ab. Im Tanz gibt es nichts auvorstellen, in einem Jahr das große Programm und ßer den Gastspielen im Schauspielhaus und der
im nächsten nur kleine Formate und Konferenzen Oper, kleine Formate haben keine Chance. Im Bestattfinden zu lassen. Es ist jedenfalls unmöglich, reich Tanz besetzen wir eine Leerstelle.
auf Dauer eine Förderung in der jetzigen Größenordnung zu bekommen, das gräbt den Ensembles Was war der Grund, im früheren Kino Ufadas Wasser ab. Die Kunststiftung fördert dann Filmpalast zu spielen?
Erlen: Wir haben auch mit der Comedia geredet, es
entweder das Festival oder die Gruppen.
nimmt sich aber finanziell nichts, ob wir dort spieMit dem starken Tanzschwerpunkt hat sich das len oder den alten Ufa-Filmpalast neu ausstatten, in
dem für Theater nichts vorhanden ist. Es wird eine
Programm aber jetzt schon verändert.
Stephanie Thiersch: Endlich! Bei uns hat sich jetzt Bühne reingebaut, der große Saal hat dann noch
durch unser Netzwerk ergeben, dass wir die Pro- vierhundert Plätze, es wird eine Bar geben. Mit dem
duktion von Erna Omarsdottir aus Island einladen Kino gehen wir volles Risiko und sind zugleich unser
können. Ich kenne die Choreografin schon seit Jah- eigener Herr. Es ist alles ein bisschen größenwahnren. Jetzt hat sie eine Gruppenproduktion gemacht, sinnig, aber auch der Versuch, die Freie Szene groß
die unterhaltsam, laut, tiefgründig, melancholisch zu präsentieren. Das soll auch ein Signal sein. Um
ist und eine ganz eigene Sprache hat. Die beiden den Ufa-Filmpalast wird derzeit gerungen. Die Stadt
Choreographen Clint Lutes und Tommy Noonan mit will, dass das ein Kulturort bleibt, und da kann man
„Brother Brother“ habe ich in Montpellier kennen- ein paar Visionen entwickeln. Gerade wurde das
gelernt. Es ist eine berührende, unkomplizierte und Schauspielhaus gerettet, ein Bau von Walter Risehr persönliche Arbeit über das Mimikrythema, um phahn wie übrigens auch der Ufa-Filmpalast, auch
das es auch in unserem Stück „As if“ geht. Das ist wenn man dies nicht mehr so richtig sieht.
ein richtiger Glücksfall. Rosi Ulrich wiederum hat Thiersch: Wichtig war für uns die Konzentration an
in der letzten Zeit häufig mit der Choreographin einem Ort. Außerdem hat das Kino sehr viele RäuYui Kawaguchi aus Japan gearbeitet, darüber ka- me, wir können den großen Saal mit Theater bespiemen Kontakte zu einem anderen japanischen Cho- len, ein kleines Stück in einem kleinen Raum zeigen,
reographen. Letztlich gibt es bei unserer Plattform wir können parallel ein Filmprogramm machen und
Freihandelszone keine starre Trennung zwischen ganz oben noch ein kleines Konzert. Parallelität ist
Performance und Tanztheater. Wir haben die Fühler ein Thema gewesen, dann Zentralität, endlich freies
in alle Richtungen ausgestreckt, oft sind drei oder Theater am Rudolfplatz, mitten im Herzen von Köln.
vier Compagnien oder Theatergruppen in der Auswahl, dabei spielt dann auch eine Rolle, wer Zeit Hat das Raumangebot im Ufa auch für den
hat, ob man finanziell zusammenkommt.
großen Konzertschwerpunkt gesorgt?
Erlen: Natürlich schieben wir uns die Infos zu, Thiersch: Wir haben engen Kontakt zu den Pro-
8
grammmachern im King Georg. Sie haben für uns
ein Programm zusammengestellt, das zum Festival passt – es heißt WEEK-END und findet am
ersten Dezemberwochenende statt. Zusätzlich
gibt es im Rahmenprogramm Konzerte, mit u.a.
Bassem Hawar und Andersen/Coyne/ Hansonis.
Bisher hatte das Festival immer wieder neue
Gruppen oder Genres entdeckt. Plasma ist jetzt
allerdings schon zum dritten Mal zu Gast – ein
Dauerabonnent?
Erlen: Jörg Fürst vom A.TONAL.THEATER ist jemand, dem eine kontinuierliche, intensive Auseinandersetzung sehr wichtig ist. Globalize soll
nicht unbedingt eine Plattform sein, bei der jedes
Jahr alles neu sein muss. Man kann auch beobachten, wie sich die Gruppen über all die Jahre
entwickeln – ohne dass die Gruppe deswegen einen Persilschein hätte. Hinzu kam, dass Plasma
und A.TONAL gerade an Stücken zum Thema
Glauben arbeiten. Außerdem spielt Andreas Spaniol sowohl bei Jörg Fürst als auch bei Plasma.
Thiersch: Wir denken nicht marktstrategisch,
sondern nehmen uns die Freiheit, das zu kuratieren, was für uns richtig ist. Unser Eröffnungsgast
Erna Omarsdottir ist allerdings hip (lacht), sie
gastiert auch auf Kampnagel in Hamburg und im
HAU in Berlin, ist aber vorher bei uns. Eine deutsche Erstaufführung! Und dann ist Island auch
noch Thema der Buchmesse.
INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Globalize Cologne“ I Ufa-Filmpalast
10.11. bis 17.12.
freihandelszone.org/globalizecologne-2011
0221 985 45 23
ZUR PERSON
Stefanie Thiersch, Jahrgang 1970, erhielt ihre Ausbildung im Klassischen
und Modernen Tanz in Wiesbaden und
Montpellier. 1997 gründete sie die
Gruppe „mouVoir“, mit der sie Film- und
Tanzprojekte wie „helterskelter, vol.2“
oder „Under green Ground“ realisierte.
Foto: Bettina Stöß
André Erlen, geb. 1974, studierte an
der Kunstakademie Düsseldorf. 2003
gründete er mit Stefan H. Kraft und
Klaus Maria Zehe die Gruppe Futur3,
die u.a. mit „Petersberg 1“ oder „Afghanistan“ Furore machte.
Foto: Eberhard Weible
FREIES
WERKSTATT
THEATER
NOVEMBER
2011
NOVEMBER
PREMIERE
ARIADNE AUF NAXOS /
RICHARD STRAUSS › 26., 30. NOV. OPERNHAUS
MESSA DA REQUIEM /
GIUSEPPE VERDI › 03., 05., 11., 13., 16., 19. NOV.
PALLADIUM
LA TRAVIATA /
GIUSEPPE VERDI › 02., 09. NOV. OPERNHAUS
LA TRAVIATA /
GIUSEPPE VERDI › 16., 20., 22., 29. OKT. OPERNHAUS
THEATERKASSE IM OPERNHAUS
OFFENBACHPLATZ › 50667 KÖLN
VORVERKAUF 0221.221 28400
WWW.OPERKOELN.COM
Mi 02.
Do 03.
Fr 04.
Sa 05.
So 06.
Mo 07.
Mi 09.
Do 10.
Fr 11.
Sa 12.
Sa 12.
So 13.
Mi 16.
Do 17.
Sa 19.
So 20.
Mo 21.
Di 22.
Do 24.
Fr 25.
Sa 26.
So 27.
So 27.
Mo 28.
Di 29.
20.00
20.00
20.00
20.00
16.00
20.00
20.00
20.00
20.00
16.00
20.00
20.00
20.00
20.00
20.00
20.00
10.30
15.00
20.00
20.00
20.00
16.00
20.00
19.30
19.30
Orlando
Orlando
Orlando
Orlando
Nulli und Priesemut
Schwachsinn.Wachsinn.Sinn.
Der Fall Oscar Wilde
Der Fall Oscar Wilde
PREMIERE : Musikalische Stadtgeschichten II
Musikalische Stadtgeschichten II
Der Fall Oscar Wilde
Der Fall Oscar Wilde
Der Fall Oscar Wilde
Der Fall Oscar Wilde
Wilhelm Meisters Lehrjahre
Wilhelm Meisters Lehrjahre
Ja, was ist das Alter!
Ja, was ist das Alter!
Rolly Brings & Bänd: Adam & Eva
Wilhelm Meisters Lehrjahre
Wilhelm Meisters Lehrjahre
Vom Teufel mit den drei goldenen Haaren
Wilhelm Meisters Lehrjahre
Die Kampftrinkerin
Die Kampftrinkerin
Kartentelefon: 0221-32 78 17
[email protected]
Zugweg 10, 50677 Köln, www.fwt-koeln.de
Elsenbach Design, Foto: Meyer Originals. Jonas Baeck und Nagmeh Alaei in „Wilhelm Meisters Lehrjahre“
WOLFGANG AMADEUS MOZART ›
04., 06., 10., 12., 18., 20. NOV.
OBERLANDESGERICHT
LA CLEMENZA DI TITO, PAUL LECLAIRE
LA CLEMENZA DI TITO /
Komikzentrum Köln-Bonn
Kabarett
KINDERTHEATER
5./6.11. PREMIERE: DIE WANZE
22.-24.11. EIN INSEKTEN-KRIMI (9+)
Mi. 9.11. HERR FUCHS MAG BÜCHER (5+)
11.-13.11. SCHWESTERN
(8+)
27.-30.11. ÜBER LANG ODER KURZ (8+)
ab 29.11. DIE FÜRCHTERLICHEN FÜNF (6+)
JUNGES THEATER
Di. 15.11. SCHWARZE MILCH ODER
Mi. 16.11. KLASSENFAHRT NACH AUSCHWITZ
21.-23.11. KOHLHAAS
KABARETT & CO.
Sa.29.10. PAUSE & ALICH:
– Di.1.11. OBERWASSER
Do. 3.11. WDR 2 LACHEN LIVE
4./5.11. JOSEF HADER
So. 6.11. DIE ZAUBERFLÖTEN
10.-12.11. WILFRIED SCHMICKLER
DAS GELD LIEGT AUF DER
Di. 15.11. FENSTERBANK, MARIE.
Mi. 16.11. VOLKER PISPERS
Mi. 16.11. ROBERT GRIESS
17./18.11. SPRINGMAUS
Do. 17.11. ZU GUT FÜRS TV
Fr. 18.11. WOLFGANG NITSCHKE
Sa. 19.11. HORST EVERS
Sa. 19.11. NORDKVARK
So.20.11. OTHELLOS REVENGE
Mi. 23.11. PIET KLOCKE
Do.24.11. ZÄRTLICHKEITEN MIT FREUNDEN
24./25.11. THOMAS REIS
Fr. 25.11. BARBARA KUSTER
Sa.26.11. ARS VITALIS
Sa.26.11. HEINRICH PACHL
Mi. 30.11. JESS JOCHIMSEN
SCHAUSPIELTRAINING
7./8.11. FRAUEN
Mo. 7.11. DIE LIEBE IST EIN
Di. 8.11. SELTSAMES SPIEL
So. 20.11. KURSBLITZLICHTER
Vondelstr. 4–8, 50677 Köln
0221 888 77 222
www.comedia-koeln.de
www.off-ticket.de
Comedy
Musik
A Cappella
Lesungen
Theater
Tanznächte
Kaya Yanar
All Inclusive! - ENGLISCHE VERSION
ON
N
1.11.15 + 20 Uhr
Sarah Hakenberg &
Michael Feindler
Die Grenzen des Schlagers 2.11.20 Uhr
Vocado
Around the World l A Cappella
3.11.20 Uhr
Füenf
Phase 6 l A Cappella
4.11.20 Uhr
Bliss Euromission
l A Cappella
5.11.20 Uhr
Hannes Ringlstetter
Meine Verehrung!
6.11.20 Uhr
Martin Sonneborn
Krawall & Satire
7.11.20 Uhr
Norbert Frieling
!
PREMIERE Nimm mich!
8.11.20 Uhr
The House Jacks
Funk the World
Kann über sich selbst lachen: die Kabarettistin Marina Barth, Foto: Klüngelpütz
Lachfalten als gute Freunde
„Geriatrische Kleinkunst“ liegt voll im Trend
Von wegen nichts zu lachen! Kaum hat man sich von dem Spaß-Marathon
namens Köln Comedy Festival einigermaßen erholt, geht es munter weiter
mit den sinnstiftenden Angeboten, sich die unüberschaubare Welt kleinzuschnitzen – mit Hilfe der Komik, die gleichzeitig Distanz wie auch Erleichterung verschafft. Wobei die Methoden, mit denen Kabarettisten und Komödianten, Comedians und Wortartisten eben diesen Effekt erzielen, ganz und
gar unterschiedlich sind. Was der eine lustig findet, ist für den anderen zum
Gähnen langweilig – die entscheidende Rolle spielen Charakter, kulturelle
Prägung und Mentalität. Frei nach dem Motto: Loriot ist tot, es lebe Loriot!
Da bieten sich zum Beispiel die drei Prachtkerle aus der norddeutschen Tiefebene an – sie nennen sich Bidla Buh, lassen Frauenherzen höher schlagen
und machen im Senftöpfchen-Theater (vom 3. bis 5.11.) das, was sie am
besten können: einen Zug durch die Musikgeschichte, auf dass den Zuschauern die Lachtränen in die Augen steigen. „Wer angibt, hat mehr vom
Leben“ heißt das Programm, in dessen Verlauf Sänger Hans Torge dem
menschlichen Streben nach Zufriedenheit auf den Grund geht, während der
Draufgänger Ole sich von seiner besten Gitarrensaite zeigt und der Grobmotoriker Frederik seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt hinterfragt.
9.11.20 Uhr
Robert Griess
ss
10.11.200 Uhrhrhr
Friedemann Weise &
Kristian Kokol
Satirepop meets Comedy11.11.20 Uhr
Revolte l Kabarett
Philipp Scharri
Der Klügere gibt Nachhilfe
12.11.20 Uhr
Dave Davis
Spass um die Ecke 15.11.20 Uhr
Gerd Dudenhöffer
spielt HEINZ BECKER
Sackgasse 16.+17.11.20 Uhr
Liederfest: STOPPOK
Uta Köbernick, Götz Widmann
Preisträgerkonzert
18.11.20 Uhr
Mathias Richling
Der Richling-Code l Kabarett
18.11.20 Uhr OPER
Pause & Alich
FRITZ & HERMANN packen aus - Weihnachtsspezial
22.–26.11.20 Uhr
(13./14.11.)
rolin Kebekus
Außerdem: Ca heon Spezial (19.11.)/
nt
Prix Pa
abarettfest
.11.) /WDR-K
Tobias Mann (20 Klaus Hoffmann (27.11.)
.)/
(21.11
ash (29.11.)/
.11.)/Nightw
Axel Hacke (28 Rixmann (30.11.) u.v.a.
r&
ge
nin
Wan
Partytermine: www.tanznacht.com
Info-Tel.: 0228-21 25 21
Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010
www.koelnticket.de 0221-2801
Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn
www.pantheon.de
Wenn es so etwas wie einen geschlechtsspezifischen Trend im KleinkunstGenre gibt, dann den, dass Männer derzeit dazu neigen, ihre privaten Familienverhältnisse inklusive Kind und Kegel zu thematisieren und Frauen sich
um ihre wachsenden Jahresringe Sorgen machen. Die 1960 geborene
Kabarettistin Marina Barth zum Beispiel macht „geriatrische Kleinkunst“,
erzählt von ihren Winkeärmchen, die noch in Bewegung sind, wenn die
Hände längst im Schoß liegen, und konstatiert, dass der Blick nach vorne
auch nicht weiter bringt. Kurz: In ihrem neuen Programm „Fiftyfifty“ kokettiert sie im Klüngelpütz-Theater (am 5. und 12.11.) mit ihrem Alter, dass
sich die Balken biegen.
Wesentlich stringenter geht Monika Blankenberg in ihrem Programm
„Altern ist nichts für Feiglinge“ im Atelier Theater (am 7., 14. und 21.11.)
ans vor sich hinwelkende Werk. Nach dem Motto „Lachfalten sind wie gute
Freunde – davon kann man nie genug haben“ zieht sie eine Art Lebensbilanz, erinnert sich an Zeiten, in denen sie auf dem Arbeitsamt als MitteVierzigjährige als „nicht vermittelbar“ abqualifiziert wurde und schlüpft in
die Rolle der hüftleidenden, aber nicht auf den Mund gefallenen Oma
Anna, die so gerne mit dem ICE fährt. Charmant, sympathisch und mit rheinisch grundierter Selbstironie legt sie die eigenen Macken und Marotten
bloß – und zeigt auf diese Weise, wie man mit Witz und Verstand die Ü50-Malaisen spielend bewältigt.
Wie das geht, wissen auch die beiden altgedienten Stunksitzungs-Mitglieder Biggi Wanninger und Anne Rixmann. In ihrem neuen Programm
erfüllen sie tatsächlich „200% Frauenquote“. Mit Mörderstimmen, jeder
Menge Spaß am Sich-selbst-auf-den-Arm-Nehmen und einem Riesensack
voller origineller Ideen. So bilden die Vollblut-Komödiantinnen zum
Beispiel das Kommando Graue Zellen, eine Rentner Arme Fraktion, die mit
Volksmusik gegen Atomkraft ansingt (am 25.11. im Krankenhaus KölnHolweide, am 30.11. im Bonner Pantheon). Nix wie hin – empfiehlt mit
Schmackes die Ihnen stets ergebene
ANNE NÜME
10
BÜRGERHAUS
NOVEMBER
STOLLWERCK
NOVEMBER 2011
HÖHEPUNKTE
6
Sonntag
it’s teatime
Mark Bennett Duo
Irish Folkpop Rock
€ 7,– VVK/9,– AK
FLÜGELS A A L
9
Mittwoch
20:00 Uhr
„Warst Du auch
in Portugal?“
MitmachFotopräsentation
Freitag
„Erregt“
Comedy
€ 14,– VVK/16,– AK
16:30 Uhr
Die Jimmy Breuer
Arena-Tour 2011
1LIVE „Hau ab XXL!!!“
Comedy
Freitag
Ingo Börchers
„Die Welt ist eine Google“
Kabarett
FR, 04.11. 20:00 Uhr
Lars Hohlfeld
„Vom Höhlenmann zum
Bräutigam!“ Stand-up-Comedy
„Liebe … und andere Illusionen“
Magisches Kabarett
MI, 09.11. 20:00 Uhr
„Wirrlichkeit“
Theatrale Comedy
SCHAU S TA L L
„EinMannKultur“ Kabarett-Solo
DO, 10.11. 20:00 Uhr
„Mein Laminat, die Sabine
und ich“ Kabarett-Solo
Spaß.Abende – nachhaltig Lachen
20:00 Uhr
Revue –
Moderation: Mirja Boes
mit Kai Magnus Sting,
Frizzles, Sebastian 23
und Fönfieber
20:00 Uhr
Kai Magnus Sting
„Die hohe Kunst
der Weltrettung“
Kabarett
Samstag
01.
20.30: Rupert Schieche: Schieche – schön schräg (Dichter-Show)
mi.
02.
20.30: Diva La Kruttke: The Making of a Diva (Glamody)
22.00: Gratis-Comedy mit Richie XXS
do.
03.
20.30: Maria Vollmer: Sex & Drugs im Reihenhaus (Music- & Dance-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Silvia Doberenz
fr.
04.
20.30: S. Hakenberg & M. Feindler:
Die Grenzen des Schlagers (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Joachim Hahn
sa.
05.
20.30: Hannes Ringlstetter: Meine Verehrung (Musikkabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Joachim Hahn
mo.
07.
20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Kabarett)
di.
08.
20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Kabarett)
mi.
09.
20.30: Fönfieber: Ein Agent taut auf (Musikkabarett)
22.00: Gisbert Fleumes & Irmgard Knüppel präsentieren:
Das literarische Duett – Eintritt frei
do.
10.
20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Silvia Doberenz
fr.
11.
20.30: Ensemble Weltkritik: Talentefest (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit den Saugstaubern
sa.
12.
20.30: Travestie verkehrt: Simply the Best (Travestie)
22.00: Gratis-Comedy mit den Saugstaubern
mo.
14.
20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Kabarett)
di.
15.
20.30: Rupert Schieche: Schieche – schön schräg (Dichter-Show)
mi.
16.
20.30: Diva La Kruttke: The Making of a Diva (Glamody)
22.00: Gisbert Fleumes & Irmgard Knüppel präsentieren:
Das literarische Duett – Eintritt frei
do.
17.
20.30: Maria Peschek: Und wer is schuld? (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Silvia Doberenz
fr.
18.
20.30: Charla Drops: Vorsicht, leicht entflammbar (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Oliver Wellmann
sa.
19.
20.30: Achim Knorr: Rebellion in Zimmerlautstärke (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy Wild Card
mo.
21.
20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Kabarett)
di.
22.
20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Kabarett)
mi.
23.
20.30: Maria Vollmer: Sex & Drugs im Reihenhaus (Music- & Dance-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Senay
do.
24.
20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Silvia Doberenz
fr.
25.
20.30: Rena Schwarz: Jung? Attraktiv und... übrig! (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Richie XXS
sa.
26.
20.30: Sebastian Krämer: Akademie der Sehnsucht (Chansonabend)
22.00: Gratis-Comedy mit Luke Mockridge
mo.
28.
20.30: Diva La Kruttke: The Making of a Diva (Glamody)
di.
29.
20.30: Rupert Schieche: Schieche – schön schräg (Dichter-Show)
mi.
30.
20.30: Sia Korthaus: VorLieben (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Senay
„Angst und andere Hasen“
Kabarett/ Comedy
Sebastian Schnoy
„Frühstück bei Kleopatra“
Kabarett
DO, 17.11. 20:00 Uhr
pro:c-dur Mozart meets Metal T. Beckmann & T. Jansen
Das Kabarettkonzert
FR, 18.11. 20:00 Uhr
Duo Diagonal
„Komik zwischen Glamour
und Desaster“ Comedy
SA, 19.11. 20:00 Uhr, SO, 20.11. 18:00 Uhr
Sabine Wiegand
20:00 Uhr
Frizzles
„Wenn dat Rosi zweimal klingelt!“ Kabarett
MI, 23.11. 20:00 Uhr
Daphne de Luxe
Improvisation
mit allen Mitteln
Samstag
SA, 12.11. 20:00 Uhr, SO, 13.11. 18:00 Uhr
Frank Fischer
MI, 16.11. 20:00 Uhr
ermöglicht durch die Stadtwerke Langenfeld
Mittwoch
di.
Peter Frohleiks
20:00 Uhr
Samstag
SEBASTIAN KRÄMER
Ein Muss für alle LiebhaberInnen poesievoller
Musik-Unterhaltung, kluger, abseitiger Blödelei
und pointiert-bissigem Liedgut. Krämer ist
Deutscher PoetrySlam-Meister und erhielt 2009
den Deutschen Kleinkunstpreis!
sa. 26.11.
Mia Pittroff
Ulan + Bator
26
03
DO, 03.11. 20:00 Uhr
(keine Ermäßigung)
€ 14,– VVK/16,– AK
23
„Ein Bauch ist schon mal ein Ansatz!“
Kabarett gegen Abnehmwahn und
Diätenerhöhung
Klaus-Peter Pfeiffer
Mittwoch
SCHAU P L AT Z
12
Volker Diefes
SA, 05.11. 20:00 Uhr, SO, 06.11. 18:00 Uhr
€ 17,– VVK/21,– AK
18
MI, 02.11. 20:00 Uhr
20:00 Uhr
Hennes Bender
SCHAU S TA L L
16
November 2011
Eintritt frei
SCHAU P L AT Z
11
HANNES RINGLSTETTER
Ein charmanter, unter die Haut gehender ErzählMusiker und feiner bayrischer Querdenker, der mit
seiner sympathischen Andersartigkeit die Bühnen
der Republik erobert - jetzt endlich auch Köln!
sa. 05.11.
16:30 Uhr
20:00 Uhr
„Comedy in Hülle und Fülle“
Comedy
DO, 24.11. 20:00 Uhr
Sebastian 23
„Dem Schicksal ein
Schnittchen schmieren“
Poetry Slam
Revue € 20,– VVK/23,– AK, SCHAUPLATZ
Einzelgastspiele € 14,– VVK/16,– AK, SCHAUSTALL
Die ImproVisaToren
„Richard Gere tanzt Shakespeare“ Improshow
FR, 25.11. 20:00 Uhr
Hans Gerzlich
„MEHR BRETTO VOM NUTTO!“
Kabarett
SA, 26.11. 20:00 Uhr, SO, 27.11. 18:00 Uhr
Jens Heinrich Claassen
„Mama findet’s lustig!“ Betreute Comedy
MI, 30.11. 20:00 Uhr
Christoph Sieber
„ALLES IST NIE GENUG“
Kabarett
PL A T Z
SCHAU LANGENFELD
GMBH
Schaustall
Winkelsweg 38
40764 Langenfeld
Schauplatz
Hauptstraße 129
40764 Langenfeld
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln
Tel. 0221 - 99 11 08-0
Fax 0221 - 99 11 08-70
www.buergerhausstollwerck.de
€ 3,– Ermäßigung für Schüler,
Studenten, Auszubildende, Bufdis
bis 30 Jahre sowie Sozialpassinhaber.
www.schauplatz.de
11
Ticket-Service: 0221 – 24 24 85
Roonstr. 78 – 50674 Köln
www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING!
Theater-Beginn jeweils 20.30 Uhr, Eintrittspreise: EUR 18/13
Mo.–Sa. ab 18.00
PREMIERE
PREMIERE
17. November 2011 bis 5. Februar 2012
Kleist_20.11 (UA)
28., 29., 30. und
31. Oktober, 20h
1.November, 20h
PRIME TIME
9. November, 20h
JENNY JÜRGENS, REINHARD VON HACHT, KLAUS ZMOREK
RENATE HUNDERTMARK UND CLAUS BIEDERSTAEDT
endstation irgendwo
romantische Komödie von René Heinersdorff · Regie: René Heinersdorff
DIE SONNE AUF
DER ZUNGE (UA)
16., 17., 18. und
20. November, 20h
Foto: Niklas Schulz
studiobühneköln
EUMENIDEN
24., 25., 26. und
27. November, 20h
FINNLAND (Gastspiel)
30. November, 20h
1., 2., 3. Dezember, 20h
www.studiobuehnekoeln.de
54 JAHRE
www.theater-am-dom.de
Tel.: 02 21 | 470 45 13
theater
am
dom guter abend.
Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54
18. | 19. NOV 2011
20.00 Uhr
im Schauspielhaus
HOFESH SHECHTER | POLITICAL MOTHER
„TANZ-SHOW ODER ROCK-GIG?
DER ISRAELISCHE CHOREOGRAF HOFESH SHECHTER ZIELT IMMER
IN DIE EINGEWEIDE.“ DIE WELT
Tickets: 0221 /221 28400 www.schauspielhaus.de
Foto: Simona Boccedi
TANZGASTSPIEL
Theater in NRW
Anna Malunat: „Halt dich am Zaun ...“, Foto: Oliver Paul
Rheinische Zukunftsmusik
FFT Düsseldorf: „Finnland”, 3./5.11. I „Toller Fallada“, 1./3.12.
„Andy Warhol ...” 6./8./9.12.
Studiobühne Köln: „Halt dich am Zaun …“, 27./28.10.
„Finnland”, 30.11./1.–3.12.
Theater im Ballsaal Bonn: „Halt dich am Zaun …“, 31.10./2.11.
„Andy Warhol ...”, 15./16.11. I „Toller Fallada“, 18./19.11.
Alle Vorstellungen beginnen jeweils um 20 Uhr I www.westoff.de
DO 3.11. – SA 5.11.
Eine rasante Show, frei nach dem Motto: Wer angibt, hat mehr vom Leben!
Thomas Freitag
Nur das Beste Kabarett
KÖLNPREMIERE
Bidla Buh
Prachtkerle Musik-Entertainment
MO 7.11.
Das Kabarett-Urgestein zieht nach 14 Soloprogrammen eine erste Zwischenbilanz.
Jörg Knör
Alles nur Show Parodie/Entertainment
MI 9.11.
.[FKG#WXTC[KUVFGT+PDGITKHHFGTOQFGTPGPWPFNGKFGPUEJCHVNKEJGP#MMQTFGQPOWUKM
Andreas Etienne
Wo mir sind, is oben! Kabarett
MO 14.11.
9KGMQOOVOCPICP\PCEJQDGP!7PFYCPPYGK²OCPFCUUOCPQDGPKUV!
Reiner Kröhnert
Kröhnerts Krönung <ĂďĂƌĞƩ
DI 15.11. + MI 16.11.
'KP*QEJIGPWUUH×TFKG(TGWPFGGTUVMNCUUKIGT2QNKVRCTQFKGP
KÖLNPREMIERE
SO 13.11.
KÖLNPREMIERE
Lydie Auvray
Trio Konzert
KÖLNPREMIERE
'KPURCPPGPFGT#WUƀWIKPFKG9GNVFGT5VCTUŌ\WO$T×NNGPMQOKUEJ
Nessi Tausendschön
DO 17.11. – SA 19.11.
Die wundersame Welt der Amnesie Musik-Kabarett
'KPGJGTTNKEJMQOKUEJG/KUEJWPICWU-CDCTGVV%QOGF[/WUKMWPFITQ²GO6JGCVGT
Kabarett-Bundesliga
SO 20.11.
Götz Frittrang vs. Johannes Kirchberg Wettbewerb
5RTCEJIGYCNVKIGT$×JPGPDGTUGTMGTVTKHHVHCOQUGP.KGFGT-CDCTGVVKUVGP
Susanne Pätzold & Alex Burgos
Bis dass der Tanz uns scheidet! Tanz-Comedy
MO 21.11.
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Peter Vollmer
DI 22.11. + MI 23.11.
Frauen verblühen, Männer verduften Kabarett
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KÖLNPREMIERE
Von Hans-Christoph Zimmermann
Es gibt viele Visionen, wie Kulturinstitutionen der Rheinschiene kooperieren
sollen. Die Leitmaxime lautet allerdings meist „Geld sparen“. Das im vergangenen Jahr gegründete Theaternetzwerk west off, das die drei Off-Bühnen
Theater im Ballsaal in Bonn, Studiobühne in Köln und Forum Freies Theater
(FFT) in Düsseldorf verbindet, bildet da eine willkommene Ausnahme. Drei
Häuser, so Studiobühnen-Chef Dietmar Kobboldt, bei denen die Schnittmengen im ästhetischen Denken groß seien und die nach innovativen Kräften in ihren jeweiligen Städten suchten. Jede Bühne wählt eine, Köln aufgrund der Vielzahl der Gruppen zwei Produktionen aus, die auf Tournee in
die Nachbarstädte gehen. „Es ist der Versuch, herausragende Produktionen
über kommunale Grenzen hinaus einem anderen Publikum zugänglich zu
machen“, benennt Kobboldt das Ziel von west off.
In Köln gastiert die FFT-Produktion „Halt dich am Zaun, der Himmel ist hoch“,
ein Stück der Regisseurin und Autorin Anna Malunat. Sie ist mit Heimatvertriebenen ins Gebiet um Kaliningrad gereist, hat Interviews gemacht und
O-Töne gesammelt und daraus mit ihrem Ensemble ein Stück entwickelt, das
sich von Verklärung, Revanchismus und Erika-Steinbach-Debatten fernhält.
Dass solche Produktionen auf Reisen gehen, ist den Kulturämtern der drei
Städte, dem Land und der RheinEnergieStiftung Kultur zu verdanken, die west
off mit 90.000 Euro unterstützen. Das erlaube auch, den Künstlern angemessene Gagen zu zahlen, sagt Kobboldt. Noch konzentriert sich west off auf das
Rheinland. Für die Zukunft kann sich der Leiter der Studiobühne vorstellen, dass
auch Bühnen wie der Ringlokschuppen in Mülheim oder das Pumpenhaus in
Münster einbezogen werden. Das ist allerdings Zukunftsmusik. In diesem Jahr
geht neben Anna Malunats Produktion außerdem „Finnland“ vom Bonner fringe
ensemble auf Reisen, aus Köln kommen „Andy Warhol just finished eating a
hamburger“ des Rose Theegarten Ensembles und schließlich „Toller Fallada“ der
Gruppe ct.201, ein kleines, sehr komisches Duo, bei dem zwei Beckett-Clowns
auf der Bühne sitzen und sich Masken von Toller und Fallada vors Gesicht halten. „Bin ich eine Person?“, „Bin ich Bertolt Brecht?“ raten
die Schauspieler Kevin Herbertz und Manuel Moser munter
drauflos. Die Rolle als Quiz. Das Stück, das Tom Mrosek mit
den Schauspielern entwickelt hat, widmet sich vordergründig den Schriftstellern Ernst Toller und Hans Fallada, doch
letztlich dient deren Biographie als Vexierspiegel für das
Leben zweier Figuren von heute und ihrem Streben nach
Hans-Christoph
Zimmermann ist
Erfolg, ihrem politischen Engagement oder ihrem LebenszuTheaterkritiker
sammenhang. Die beiden sind zwei Eckensteher des Theafür Printmedien
und Hörfunk.
ters, die vom Durchbruch träumen – und ihn nicht schaffen.
Bidla Buh
Das Netzwerk west off fördert den Theateraustausch
Stephan Bauer
DO 24.11.
Auf der Suche nach dem verlorenen Mann Kabarett/Comedy
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Konrad Beikircher KO6JGCVGTCO6CP\DTWPPGPSA 26.11.
Schön ist es auch anderswo... Kabarett
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Astrid Gloria
SA 26.11. + SO 27.11.
Apfelkuss und Mandelstern Küchen-Comedy
Florian Schröder
Offen für alles – und nicht ganz dicht! Kabarett
MI 30.11.
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KÖLNPREMIERE
6TCFKVKQPGNNGU-×EJGPYKUUGPOQFGTPG'TP¼JTWPIUNGJTGWPFICP\XKGN5RC²
Außerdem im Programm
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Lesen Sie auch die Kolumne Tanz in NRW über vier gelungene
Beispiele der Förderung im Tanzland NRW unter www.choices.de/tanz-nrw
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TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h)
Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h
www.senftoepfchen-theater.de
Auftritt
FREI
HANDELS
ZONE
ENSEMBLENETZWERK KÖLN
„Kein Licht“, Foto: Klaus Lefebvre
Die Welt als Probebühne
A.TONAL.
THEATER
DIE
SONNE
AUF DER
ZUNGE
Karin Beier eröffnet die neue Spielzeit im Schauspiel
VON WERNER FRITSCH
URAUFFÜHRUNG:
16. NOVEMBER 2011,
20.00 H
WEITERE AUFFÜHRUNGEN:
17./18./20. NOVEMBER 2011
STUDIOBÜHNE KÖLN,
UNIVERSITÄTSSTR. 16A
13,00/6,50 EUR
Da steht er nun, der Wutbürger, und probt den Aufstand. Was wörtlich zu
nehmen ist. Schauspielhaus-Chefin Karin Beier spiegelt die Politik in der Kunst
und inszeniert eine Orchesterprobe. Stühle räumend schlurft Michael Wittenborn als Hausmeister-Faktotum zu Beginn rein und raus. Lang und stumm ist
sie, die Exposition, mit der Beier den komödiantischen Grundton für die TextCollage „Demokratie in Abendstunden“ setzt. Ein Scherzo sollte es wohl sein;
heiter und beschwingt werden Klischees durchgespielt: der tyrannische Dirigent, das arme „Tutti-Schwein“ in der zweiten Reihe, die Eitelkeiten und Blödheiten, die kunstfeindlichen Tarifverträge staatstragender Künstlerbeamten.
Schon klar, es geht um Kunst als Laboratorium für demokratische Prozesse:
Teilhabe, Mitbestimmung und Gleichheit werden durchdekliniert am Beispiel eines Orchesters. Pate standen Texte verschiedener, wie man so sagt,
namhafter Autoren, was aber die Sache nicht besser macht. Der Versuch,
die politische Tiefe an der komischen Oberfläche zu verstecken, bewegt sich
nah am Banalen, bis dann die geordnete Welt des Bildungsbürgertums erwartungsgemäß zerfällt. Die Situation eskaliert, es regnet Papier, die Wände
färben sich schwarz (beeindruckende Bühne: Johannes Schütz), und Julia
Wieninger als Harfenistin mit Engelsflügeln greift zur Waffe.
Politikpessimismus, der hedonistische Tanz auf dem Vulkan, der politikblinde Künstler und eben der Wutbürger – Karin Beier entwirft hier mit
ihren sieben Musikern und zwölf Schauspielern großartige Bilder für eine
Diagnose der gegenwärtigen politischen Kultur. Und doch: Beier zitiert sich
fortwährend selbst; sie sucht die Groteske und verheddert sich im Plakativen. Das Kippspiel zwischen Fluxus, Farce und Karneval endet trotzig: Mag
die Welt auch zugrunde gehen, die Kunst wird fortbestehen. „Wir spielen.
Wir spielen“. Das ist keine Selbstkritik – das ist eine Kampfansage.
Kein Licht. Beier-Jelinek, die Zweite
Nach der Pause dann das düstere Gegenstück. Die Töne sind verschwunden in dem kalten Kosmos von Elfriede Jelineks Theatertext „Kein Licht.“.
Zwei Musiker-Clowns suchen sie in ihrer Narrheit unverdrossen, während
eine Japanerin Steckbriefe an die Wände des Glaskastens klebt. Es ist ein
Weltuntergangszenario, eine apokalyptische Vision unter dem Eindruck des
Reaktor-Unglücks in Fukushima. Der uraufgeführte Text gibt sich sardonisch lächelnd finster und kalauert zugleich an der Grenze des Erträglichen.
Die Bilder im trüben Zwielicht reihen sich ein in das Jelineksche-Beiersche
Nachdenken über den Menschen im Angesicht von selbstverschuldeten Katastrophen, die der Natur in die Schuhe geschoben werden. Doch an die
inspirierende Wucht der fulminanten Inszenierung im letzten Jahr reicht
dieses fast schon depressive Double-Feature nicht heran. Am Ende steht ein
japanischer Abzählreim – eene, mene, muh und tot bist du. Und der trifft
dann auch die vermeintlichen Wutbürger im Parkett.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
GEFÖRDERT DURCH:
KULTURAMT KÖLN,
RHEINENERGIE STIFTUNG
KULTUR KÖLN,
LAND NRW
WWW.
FREI
HANDELS
ZONE.
ORG
KARTEN
TELEFON:
0221
985 45 30
„Demokratie in Abendstunden. Kein Licht“ von Beuys, Cage, Goetz u.a. &
Elfriede Jelinek I R: Karin Beier I Schauspielhaus Köln I 4./20.11., 19.30 Uhr
0221 22 12 84 00
Lesen Sie auch die Kolumne Oper in NRW über die Barock-Oper
„L’Eliogabalo“ in Dortmund unter: www.choices.de/oper-nrw
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Foto: Stephen Berkeley-White
TANZGASTSPIEL
01.| 02. DEZ 2011
20.00 Uhr
im Schauspielhaus
DV8 PHYSICAL THEATRE | CAN WE TALK ABOUT THIS?
DIE NEUE PRODUKTION VON LLOYD NEWSON ÜBER REDEFREIHEIT, ZENSUR
UND BELEIDIGUNG.
Tickets: 0221 /221 28400 www.schauspielhaus.de
Theater am Rhein
„Wilhelm Meisters Lehrjahre“, Foto: Meyer Originals
„Eumeniden“, Foto: Wolfgang Weimer
„Phädra“, Foto: Klaus Lefebvre
Theater als Jugendtraum Zweckrationalität
„Wilhelm Meisters Lehrjahre“ im FWT
Klassiker als Salzhering
Aischylos’ „Eumeniden“ in der Studiobühne „Phädra“ in der Halle Kalk
Die Schauspielerin Aurelie (Lisa Bühl) verzweifelt an ihrer Liebe zu Lothario. Bei den Proben zu
„Hamlet“ ist sie ein Nervenbündel oder einfach
eiskalt – bis ihr Kollege Wilhelm Meister (Jonas
Baeck) sie zu einem Wutausbruch provoziert.
Doch so erfolgreich die Premiere dann verläuft,
Aurelie bringt sich kurz darauf um. Wilhelm findet sie zusammengesunken auf einem Stuhl – und
beendet seine Theaterkarriere. Theater kann ein
Lebensirrtum sein. Für Wilhelm Meister ist es das,
er stellt kurz Lothario zur Rede, und dann hat er
auch schon Feierabend.
Getreu seiner Tradition der Literaturdramatisierung nimmt sich das Freie Werkstatt Theater diesmal Goethes Roman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“
vor und kürzt erst einmal kräftig. Es fehlt viel an
diesem Abend, Mignon genauso wie der Harfner
oder Jarno, auch dass Wilhelm erst in der Turmgesellschaft um Lothario und den Reformadel seinem Leben Sinn verleiht; es fehlt aber auch das
Disparate des Romans (Goethe nannte ihn eine
der „inkalkulabelsten Produktionen“) – und vor
allem die Ironie. Die Fassung, die Regisseur Stefan
Herrmann und Dramaturg Gerhard Seidel erstellt
haben, zieht den Fokus komplett auf die Hauptfigur zusammen; nichtsdestotrotz entsteht ein in
sich verblüffend schlüssiger Theaterabend.
Der rote Samtvorhang auf der Bühne wirkt wie
ein Symbol des Theaters, steht hier aber eher für
die innere Bühne. Nervös und voll schlechtem Gewissen liest Wilhelm Meister die Briefe seiner verstorbenen Freundin Mariane, und schon tauchen
die Gestalten der Vergangenheit in den Falten des
Vorhangs auf. Es ist ein Abgesang auf Jugendträume des älter gewordenen Wilhelm, den Jonas
Baecks mit großer Entschlossenheit spielt, wenn
auch manchmal etwas zu zupackend. Ihm zur
Seite stehen Lisa Bühl, Robert Oschatz und Nagmeh Alaei, die in wechselnden Rollen die Figuren
trennscharf und psychologisch genau charakterisieren. Wilhelms Freund Werner mit hellblauem
Hemd und Aktenkoffer ist ganz Unternehmer mit
globalen Ansprüchen, Serlo dagegen eher ein blasierter Theaterimpresario. Die Inszenierung setzt
ganz auf das Schauspielerquartett, und das ist
gut so. Goethes „Wilhelm Meister“ läuft zwar im
Sparmodus, garantiert aber trotzdem einen unterhaltsamen Abend.
Ein Dekadent verirrt sich in den Mythos. Orest läuft
das Blut über den Oberkörper, er stellt die abgeschlagenen Köpfe seiner Mutter und ihres Liebhabers auf, sieht die Rachegöttinnen, die Erinnyen,
herannahen – und bleibt die Ruhe selbst. Sprache
und Emotion führt er am straff-ziselierten Zügel.
Ein Schöngeist, der nur aus Versehen Schlabberhose zu nackter Brust trägt. Die vier jungen Frauen
in schwarzen Kutten, die sich auf Äste stützen,
wirken mit ihrem pathetischen Gegrummel und
Geächze dagegen wie Esoterikerinnen in Urgrunztherapie. Dass sie Orest als Mörder seiner Mutter
Klytemnästra und ihres Beschälers Ägisth in den
Wahnsinn treiben wollen, ist eher ein schlechter
Witz. Den Mann bringt nichts aus der Ruhe – der
geborene Politiker.
Kostas Papakostopoulos und das Deutsch-Griechische Theater bringen „Die Eumeniden“ auf die
Bühne, den Schlussstein der „Orestie“ von Aischylos, der das blutrünstige Verhängnis der Atridenfamilie beendet. Apoll und Pallas Athene entreißen
den Muttermörder den Klauen des Mythos’ und
stellen ihn vor ein Bürgergericht in Athen, wo er
freigesprochen wird. Das Stück gilt als Geburtsurkunde der griechischen Demokratie. In der Studiobühne allerdings zerfallen die „Eumeniden“ in eine
Folge einzelner Bilder, ohne dass der dramatische
Zusammenhang sichtbar würde. Die schwarz gekleideten Eumeniden oder Erinnyen stehen hier
für eine angeblich verabschiedete Tradition, deren
Restzuckungen zwar noch zu vernehmen, aber
nicht mehr ernstzunehmen sind. Zweckrationalität ist der rote Läufer gegenwärtiger Existenz, und
niemand verkörpert das besser als Pallas Athene.
Mit grauem Kostüm, Aktenkoffer und kommandohaft knappen Worten ist sie die Sprache gewordene Effizienz. Ein bisschen Hedonismus darf auch
sein: Apoll im grünen Jackett mit Stöckchen stolziert geckenhaft als Parteigänger seiner Götterkollegin daher. Dass Orest nach seinem Freispruch
mit Heißluft-Politsprech von Integration der Erinnyen in die Gesellschaft, von Wichtigkeit der Tradition faselt, ist dann nur noch die überzuckerte
Zierkirsche einer Aktualisierung, die Aischylos auf
zu einfache Weise für die Gegenwart dienstbar zu
machen sucht – da ist die Inszenierung in ihrer
interpretativen Funktionalisierung nicht weit von
dem entfernt, was sie kritisiert.
Es gibt Inszenierungen, da traut man seinen Augen und Ohren nicht. Johannes Schütz, den man
als Bühnenbildner von Jürgen Gosch, Karin Beier
oder Roland Schimmelpfennig kennt, inszeniert am
Schauspiel Köln „Phädra“ von Jean Racine – diesen
in Hexameter geronnenen Liebeswahn mit „Bild“Plot: Ehefrau liebt Sohn ihres Manns aus erster Ehe.
Hatte man bisher den Zusammenprall von Schütz’
reduzierten Bildwelten mit den spielerisch-experimentellen Inszenierungsweisen seiner Regisseure
bewundert, so bekommt man jetzt Schütz pur: eine
asketische, stockkonservative Interpretation, die
weitgehend auf die Sprache setzt.
Die Spielfläche in der Halle Kalk ist mit Salz bestreut und wird im vorderen Drittel von einem wadenhohen Mäuerchen durchzogen, über das sich
eine Art Drahtrahmen erhebt. Beides bildet ein
Passepartout, das schon lange nicht mehr ins Bild
bannen kann, was die Figuren umtreibt. Schon Hippolyt umrundet es anfangs sportlich; danach hockt
oder balanciert er auf der Salzmauer, bis Phädra
sie in ihrer Liebesenttäuschung mit der Spitzhacke
niedermacht. Anja Laïs in schwarzer Strickjacke
und gelber Hose spielt sie zunächst eher verhalten,
dann allerdings tänzelt sie ihre emotionale Selbstentblößung dahin, dass ihr Liebesobjekt Hippolyt
(Orlando Klaus) schier zu Salzsäule erstarrt. Die
kurze Berührung nimmt er nur widerwillig hin, sein
Begehren zielt auf den springenden Irrwisch Arizia (Marina Frenk). Vor allem in den ersten beiden
Akten vor der Rückkehr von Athens totgeglaubtem
König Theseus gelingt Schütz eine Atmosphäre allseitiger Verunsicherung. Die Figuren rangeln um die
politische Nachfolge und stehen zugleich im Bann
ihrer Gefühle. Liebe und Macht werden in ständigen
Tauschprozessen verhandelt.
Danach gewinnt der Abend zwar an Lebendigkeit,
doch vor allem Stefan Nickel als Theseus wirkt fast
schon komisch, wenn er emphatisch im undurchschaubaren Gefühlsgewebe herumstochert. Phädras Vertraute Oenone (Nadine Geyersbach) gibt
dann der Geschichte den intriganten Dreh und stiftet ihre Herrin dazu an, Hippolyt der Annäherung
an seine Stiefmutter zu beschuldigen – was dann
in die Katastrophe führt. Was Schütz an dem Stück
interessiert, bleibt nebulös, er buchstabiert es eher
durch, anstatt es zu interpretieren: der Klassiker als
eingelegter Salzhering.
„Wilhelm Meisters Lehrjahre“ I R: Stefan Herrmann
Freies Werkstatt Theater I 9./15./16.10., 18 Uhr,
11./14.10., 20 Uhr I 0221 32 78 17
„Eumeniden“
R: Kostas Papakostopoulos I Studiobühne
24.-27.11., 20 Uhr I 0221 470 45 13
„Phädra“
R: Johannes Schütz I Halle Kalk
6./12./13.11., 19.30 Uhr I 0221 22 12 84 00
16
TEXTE: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
erdmannpeisker / Robert Bösch
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Premiere: 5. November, 20.30 h
9./10./11./12./22./23./24./25./26. Nov., 6./7. Dez. 2011
Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln,
0221 - 46 00 911 | [email protected] | www.theater-tiefrot.de
DIE ANDERE SEITE
DES MONDES
Künstlerinnen der Avantgarde
Hannah Höch, Siebenmeilenstiefel, um 1934, Hamburger Kunsthalle/bpk
© VG Bild-Kunst, Bonn 2011, Foto: Christoph Irrgang
Die Finanzprobleme der Kölner Bühnen schlagen hohe Wellen: Die Kölner
Oper verbucht unter Uwe Erik Laufenberg aktuell ein Millionen-Euro-Minus. Schauspielintendantin Karin Beier lässt die Prämiere von Maxim Gorkis „Die Letzten“ gleich ganz ausfallen, um ihren Etat im grünen Bereich zu
halten. Beide Intendanten kämpfen um die Verteilung der Mittel zwischen
Oper und Schauspiel, weil diese rechtlich nicht eindeutig geregelt ist. Eine
Altlast aus den Zeiten der Generalintendanzen, an deren Beseitigung gerade
eifrig gebastelt wird.
Angesichts des lauten Getöses rund um die städtischen Bühnen drohen die
Belange der Freien Theaterszene völlig unterzugehen, obwohl sie – wie
die städtischen Bühnen – ca. 300.000 Zuschauer pro Jahr in ihre Aufführungen zieht und für das kreative Klima in der Stadt genauso wichtig ist, bei
gerade einmal 3,6% der Förderung für Darstellende Kunst in Köln. Das Verhältnis lautet ca. 50 Mio. zu 1,8 Mio. zu Gunsten der städtischen Bühnen.
Im Kulturausschuss hatte man nun Erbarmen und lud zur Anhörung: Die
Belange der Freien Theater und Ensembles wurden dabei von Dietmar Kobboldt (Vorsitzender Kölner Theaterkonferenz) und Gerhardt Haag (Vorsitzender Plattform Kölner Theater) auf Basis eines in großer Einigkeit erarbeiteten Positionspapiers vorgetragen. „Die Freien“ betonen, dass es Ihnen
nicht um eine Umverteilung zwischen städtischen Bühnen und Freier Szene
oder eine schädliche Neiddebatte gehe. Aber man positioniert sich eindeutig: Die Stadt würdige finanziell nicht annähernd die Bedeutung der Freien
Theater und Ensembles für die Kölner Kulturlandschaft, das Stadtklima, die
kulturelle Bildung, die Stadtteilkultur sowie die nationale und internationale Außendarstellung als Kulturstadt. Die rigide Förderpolitik im freien Bereich verhindere den Ausbau professioneller Infrastrukturen, erschwere die
Akquise von Drittmitteln wie die Ermöglichung von nationalen wie internationalen Kooperationen und lasse die soziale Frage der in diesem Bereich
Arbeitenden unbeantwortet. Man beruft sich dabei auf eine bundesweite
Studie des Fonds Darstellende Künste Berlin, nach der die durchschnittlichen Einkünfte freischaffender darstellender Künstler bei unter 900 Euro
im Monat liegen. Es sei nicht länger hinnehmbar, dass professionelle Schauspieler (fast alle mit Hochschulabschluss) für 50 bis 60 Euro am Abend und
weniger die Stadt bespielen.
Es gehe darum, ein produktives Klima zu schaffen, auf dem hohe Qualität
gedeihen könne, und so schlagen die Freien Theater vor, ihren Zuschuss an
den Zuschuss der städtischen Bühnen im Verhältnis 1:10 zu koppeln. Dies
würde ca. einer Verdreifachung der bisherigen Förderung entsprechen, aber
immer noch deutlich unter vergleichbaren Förderungen anderer Großstädte
liegen. Eine mehr als berechtigte Forderung, denn es geht um die unerlässliche Balance zwischen zentralen Kulturakteuren, die dieser Stadt Attraktivität, Aufsehen und Zukunftsfähigkeit verleihen. Einen kleinen Punktsieg
hätten die „Freien“ bereits erreicht, wenn Ihnen – wie den städtischen Bühnen – im Kulturausschuss Rederecht eingeräumt würde, wenn ihre Belange
verhandelt werden. Selbst das ist bisher nicht der Fall ...
JÖRG FÜRST
22. 10. 2011 – 15. 01. 2012
K20 GRABBEPLATZ
Düsseldorf
www.kunstsammlung.de
Lesen Sie auch die Kolumne Opernzeit über Hoffmanns
Erzählungen am Aalto-Theater Essen unter www.choices.de/oper-nrw
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In Kooperation mit dem Louisiana
Museum of Modern Art, Dänemark
Klassik in NRW
Hosenrollen mit Säulenhalle, Foto: Paul Leclaire BFF
Theater am Rhein
Papierlos, aber Tiger: Fabrice Meguhe Zouzouko und Jean Claude Dagbo, Foto: David Baltzer
Milde bei Gericht
Auch scheißegal ist illegal
Von Olaf Weiden
Wenn Titus aus seiner Kaiserloge hinabschaut auf die Bittsteller seines Volkes
am untersten Ende der Treppenanlage, wirklich aus schwindelnder Höhe, dann
wird einerseits die Gott gleichende Macht des Römers präsent und anderseits
die Winzigkeit und das Ausgeliefertsein des Untertanen, im Staub zertreten.
Der Kaiser Titus, Held in der Oper „La clemenza di Tito“ von Wolfgang Amadeus
Mozart, war ein ungewöhnlicher Herrscher
„Es funktioniert,
in Rom, ein mildtätiger Mann, freundlich,
und es ist wunderschön“
verständig, im heutigen Jargon ein Warmduscher oder Weichei. Er war so gut, dass in der aktuellen Inszenierung des
Kölner Intendanten Uwe Eric Laufenberg sogar das Weib des Kaisers, eine linkische Furie, vor so viel Gutmensch kapituliert und sich am Ende mit einem
Giftbecher selbst richtet. Vielleicht hat den Regisseur der Spielort dieser Oper,
die im Normalfall mit sanfter Begnadigung ausklingt, zu dieser Notrichtung
gedrängt: Titus regiert nämlich nicht im Opernhaus, sondern im Treppenhaus
des Kölner Oberlandesgerichts.
Unter diesem mächtigen Dach kennt der Paragraphenreiter keine Gnade: „Was
Recht ist, muss Recht bleiben.“ Titus war ein Träumer, besser: ein Philosoph.
Dafür hat das Volk ihn geliebt. Da er im Namen der Menschenliebe sogar Recht
beugt, würden ihn die Schergen dieses Hauses heute verfolgen lassen. Denn
hier werden auch terroristisch Verdächtige verhandelt.
All dies wäre Grund genug, eine Oper über Gunst und Gnade hier spielen zu
lassen. Die Entscheidung für die Wahl dieses Hauses lag aber ursächlich in
der architektonischen Anlage des Treppenhauses, das täglich wie ein gefräßiges Maul die Beamten in diesen Palast der Justiz einsaugt und ausspuckt: Es
funktioniert, und es ist wunderschön. In alle Richtung gähnen auf mehreren
Etagen Eingänge zu langen Röhrengängen. Die Akustik im Treppenhaus selbst
ist zwar schwierig für die Akteure, aber unvergleichlich satt und rund für die
Hörer. Das Orchester sitzt auf halber Höhe wie in einer Riesenloge, allerdings
komplett ohne optische oder akustische Anbindung an die Protagonisten des
Stücks. Diese tollen vorwiegend auf dem mittleren Treppenpodest und auf den
Treppen selbst, und Dirigent Konrad Junghänel blickt ohne Sicht aus einem
Dutzend dezent gehängter Bildschirme auf das Geschehen, und er dirigiert im
Blindflug immer etwas voraus. Aber das klappt fantastisch, und so umhüllt
der warme Sound des Gürzenich-Orchesters die Ohren der Gäste, die Sänger
stehen manchmal direkt neben den Zuhörern, drängen sich bei mancher Arie
durch die Sitzenden oder nehmen sie sogar bei der Hand
– die Handlung verlässt die Bühne. Großartige Stimmen
und natürlich bei dieser Nähe exzellentes Spiel beleben
dieses perfektionistisch konstruierte Auftragsprodukt aus
der Feder Mozarts zu einem echten Opernerlebnis außerhalb der Oper, es ist nach dem Monteverdi-Experiment in
der Gerling-Kantine und dem charmanten Cárdás-Ausflug
Olaf Weiden arbeitet die dritte Produktion der Oper auf Reisen, die nicht nur
als Musiker und
Musikkritiker in NRW. das Stück, sondern ihre einzigartige Spielstätte inszeniert.
Ein Abend voller Tatbestände, der den unterschiedlichen Umgang mit Illegalen in Deutschland und Frankreich herausarbeitet, ohne eine Lösung zu
bieten. Für die herrschenden Umstände bleibt am Ende nur die Haltung:
„Ist mir doch egal“. Los geht es mit einer visuellen Architekturschau bunter Metropolen und ihrer Menschen, vierfach gebeamt auf eine Videowand,
begleitet von hippem zweisprachigen Sprechgesang, auch über die Autos
in Paris, denen es dort nicht gut geht. „Jede Minute mit einem Illegalen ist
besser als wählen“ heißt die Show des Performing-Duos Gintersdorfer und
Klaßen, die mit ihrer bekannten deutsch-afrikanischen Truppe die Schlosserei unsicher macht. Der Titel stammt vom französischen Philosophen Alain
Badiou, der die illegalen Migranten „als Bastion des Widerstands gegen den
Opportunismus und neoliberalen Geist der demokratischen Wähler“ sieht,
und dessen radikaler Standpunkt doch noch ein bisschen zu kurz kommt.
Ansonsten geht es weiter in bewährter Gintersdorfer/Klaßen-Qualität mit
interaktiven Szenen, in denen es darum geht, wie viel der Eine vom Anderen
weiß und welche Informationen gern verheimlicht werden. Ob es wirklich
die Sozialversicherungsnummer sein muss, ist dabei eigentlich unbedeutend, grundsätzlich geht es um die Wichtigkeit der sogenannten Papiere,
die in westlichen Zivilisationen nicht nur Wert und Position definieren, sondern allein bereits die Existenz begründen. Auf der anderen Seite stehen
die vorsätzlich oder zwangsweise Papierlosen, deren Legalität verhindert
wird, die in Ghettos verbannt werden, die inzwischen auch als ökonomische
Konkurrenz politisch vermarktet werden.
Die Zuschauer müssen jetzt ihre eroberten Sitzplätze in der Schlosserei verlassen und sich hinter der Videowand auf Plastikstühlen für den „Moment
der Wahrheit“ neu organisieren. Dort im Halbkreis werden die Identitäten
nun gedehnt, die Werte des Geldes und die Qualitäten eines neuen Kommunismus gepriesen, so lange, bis alle Ängste, die zwischen Eigennutz und
Überleben existieren, verbal und choreografisch abgearbeitet sind. Franck
Edmond Yao alias Gadokou La Star zeigt hier mal wieder seine Körperbeherrschung, nimmt sich dafür Zuschauer als Gymnastik-Gewichte. Es folgt
die Geschichte vom mystischen Finger, den man opfert, um an viel Geld zu
gelangen, und die Erklärung dafür, warum die Illegalen mit menschenverachtenden Trabantenstädten wie in Evry besser zurechtkommen als Einheimische, und dass die Vertreter des ethnologischen Strukturalismus hier
versagt haben.
Die Inszenierung schwankt zwischen Performance und Mitmachtheater,
zwischen Amüsement und Belehrung, das ist sehr unterhaltsam, aber eben
auch lösungsfrei. Da hilft auch nicht das Gleichnis der Abschieberituale, die
den Besuch Europas für eine kurze Zeit ziemlich luxuriös gestalten, aber
zu keinem inhaltlichen Ergebnis führen. Da hilft es auch nicht, dass Kölner
Zuschauer in ihrer Heimatstadt keine Entsprechung zu den Ghettos in Paris
finden. Papierlos leben ist nicht Avantgarde und auch keine gesunde Haltung. Scheißegal bleibt in Europa illegal. Leider.
Die Oper Köln gastiert im Oberlandesgericht
Performing-Duo Gintersdorfer/ Klaßen am Kölner Schauspiel
PETER ORTMANN
„La clemenza die Tito“ I 4./6./10./12./18./20.11.
Oberlandesgericht Köln I www.operkoeln.com
Lesen Sie auch die Kolumne Musical in NRW über neue Musicals
in Köln, Neuss und Aachen unter www.choices.de/musical-nrw
„Jede Minute mit einem Illegalen ist besser als wählen“
Mi 2.11., 19.30 Uhr
Schauspiel Köln/Schlosserei
0221 22 12 84 00
20
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Theater-Termine Köln-Bonn
Theater-Kalender Köln-Bonn
ARTHEATER
0221 550 33 44, Beginn 20 Uhr
Leere Stadt
Mi. 2.11., Fr. 4.11., Mi. 23.11., Do. 24.11.
Kunst gegen Bares
Mo. 7.11., Mo. 14.11., Mo. 21.11., Mo. 28.11.
Pandaemonium
Mi. 9.11. bis Fr. 11.11.
ATELIER THEATER
0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr
Rupert Schieche
Di. 1.11., Di. 15.11., Di. 29.11.
Diva La Kruttke
Mi. 2.11., Mi. 16.11., Mo. 28.11.
Gratis-Comedy
Mi. 2.11. bis Sa. 5.11.,
Do. 10.11. bis Sa. 12.11.,
Do. 17.11. bis Sa. 19.11.,
Mi. 23.11. bis Sa. 26.11.,
Mi. 30.11. jeweils 22.00
Maria Vollmer
Do. 3.11., Mi. 23.11.
Sarah Hakenberg & Michael Feindler
Fr. 4.11.
Hannes Ringlstetter
Sa. 5.11.
Monika Blankenberg
Mo. 7.11., Mo. 14.11., Mo. 21.11.
Hildegart Scholten
Di. 8.11., Di. 22.11.
Fönfieber
Mi. 9.11.
Gisbert Fleumes & Irmgard Knüppel: Das
literarische Duett
Mi. 9.11., Mi. 16.11. je 22.00, Eintritt frei
Frizzles
Do. 10.11., Do. 24.11.
Ensemble Weltkritik
Fr. 11.11.
Travestie verkehrt
Sa. 12.11.
Maria Peschek
Do. 17.11.
Charla Drops
Fr. 18.11.
Achim Knorr
Sa. 19.11.
Rena Schwarz
Fr. 25.11.
Sebastian Krämer
Sa. 26.11.
Sia Korthaus
Mi. 30.11.
BÜHNE DER KULTUREN/ARKADAS
0221 9 55 95 10, Beginn 20.00 Uhr
Ballsaal
So. 6.11.
Klezmer-Tanz-Abend
Di. 8.11.
Unter Tage
Mo. 14.11., Di. 15.11.
YOLIanma
Mi. 23.11.
Two Wooden Stones
Do. 24.11.
Der Revisor
Fr. 25.11., Sa. 26.11.
Wo ist mein Koffer?
So. 27.11.
BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 501
0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Uhr,
So. 18.00
Volker Diefes
Mi. 2.11.
Ingo Börchers
Do. 3.11.
Lars Hohlfeld
Fr. 4.11.
Klaus Peter Pfeiffer & Eva Kristina Korte
Sa. 5.11., So. 6.11.
Frohleiks
Mi. 9.11.
Mia Pittroff
Do. 10.11.
Frank Fischer
Sa. 12.11., So. 13.11.
Sebastian Schnoy
Mi. 16.11.
pro:c-dur
Do. 17.11.
Duo Diagonal
Fr. 18.11.
Sabine Wiegand
Sa. 19.11., So. 20.11.
Daphne de Luxe
Mi. 23.11.
Die ImproVisaToren
Do. 24.11.
Hans Gerzlich
Fr. 25.11.
Jens Heinrich Claassen
Sa. 26.11., So. 27.11.
Christoph Sieber
Mi. 30.11.
COMEDIA
0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr
Pause & Alich
Di. 1.11.
WDR 2 Lachen live
Do. 3.11.
Josef Hader
Fr. 4.11.,
Sa. 5.11.
Die Wanze
Sa. 5.11. 18.00,
So. 6.11. 16.00
Die Zauberflöten
So. 6.11. 18.00
Frauen
Mo. 7.11., Di. 8.11. je 19.30
Die Liebe ist ein seltsames Spiel
Mo. 7.11.,
Di. 8.11.
Herr Fuchs mag Bücher
Mi. 9.11. 10.30 u. 16.00
Wilfried Schmickler
Do. 10.11. bis Sa. 12.11.
Schwestern
Fr. 11.11. 10.30,
Sa. 12.11. 18.00,
So. 13.11. 15.00
Schwarze Milch oder: Klassenfahrt nach
Auschwitz
Di. 15.11. 11.00 u. 19.00, Mi. 16.11. 11.00
Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie
Di. 15.11. 20.30
Volker Pispers
Mi. 16.11.
Robert Grieß
Mi. 16.11. 20.30
Springmaus
Do. 17.11., Fr. 18.11.
Zu gut fürs Fernsehen
Do. 17.11. 20.30, Comedy-Autoren lesen
abgelehnte Texte
Wolfgang Nitschke
Fr. 18.11. 20.30
Horst Evers
Sa. 19.11.
Nordkvark
Sa. 19.11. 20.30
Othello’s Revenge
So. 20.11. 19.30
Kohlhaas
Mo. 21.11. 19.00,
Di. 22.11. 11.00 u. 19.00,
Mi. 23.11. 11.00
Die Wanze
Di. 22.11. 10.30 u. 18.00,
Mi. 23.11. 10.30,
Do. 24.11. 10.30
Piet Klocke
Mi. 23.11.
Thomas Reis
Do. 24.11., Fr. 25.11.
Zärtlichkeiten mit Freunden
Do. 24.11. 20.30
Barbara Kuster
Fr. 25.11. 20.30
Ars Vitalis
Sa. 26.11.
Heinrich Pachl
Sa. 26.11. 20.30
Über Lang oder Kurz
So. 27.11. 14.00, Mo. 28.11. 10.30, Di. 29.11.
11.00, Mi. 30.11. 11.00
Die gefürchteten Fünf
Di. 29.11. 10.30,
Mi. 30.11. 10.30
Jess Jochimsen
Mi. 30.11. 20.30
FREIES WERKSTATT THEATER
0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr
Orlando
Mi. 2.11. bis Sa. 5.11.
Nulli & Priesemut
So. 6.11. 16.00
Schwachsinn.Wachsinn.Sinn
Mo. 7.11.
Ein langer süßer Selbstmord – Der Fall
Oscar Wilde
Mi. 9.11., Do. 10.11., Sa. 12.11., So. 13.11.,
Mi. 16.11., Do. 17.11.
Musikalische Stadtgeschichten II
Fr. 11.11., Sa. 12.11. 16.00
= Premiere
Wilhelm Meisters Lehrjahre
Sa. 19.11., So. 20.11.,
Fr. 25.11. bis So. 27.11.
Ja, was ist das Alter!
Mo. 21.11. 10.30., Di. 22.11. 15.00
Rolly Brings & Bänd
Do. 24.11.
Vom Teufel mit den 3 goldenen Haaren
So. 27.11. 16.00
Die Kampftrinkerin
Mo. 28.11., Di. 29.11. je 19.30
GLORIA
0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr
Eure Mütter
Mi. 9.11.
Fang den Mörder
So. 13.11. 19.30
Caveman
Mi. 23.11.
Markus Lanz
Do. 24.11.
The Axis of Awesome
Mi. 30.11.
KABARETT A-Z
0221 27 75 89 98, Beginn 19.30 Uhr
Schamlos ehrlich
Fr. 4.11., Sa. 12.11., Fr. 25.11.
Nächsten-Hiebe
Sa. 5.11., Fr. 18.11., Sa. 26.11.
Hirnlos glücklich
Fr. 11.11., Sa. 19.11.
Zimtsternhagelvoll
So. 27.11.
METROPOL
0221 32 17 92, Beginn 20.00 Uhr
Alice im Wunderland
Do. 3.11. 11.00 u. 15.30,
So. 6.11. 11.00,
So. 27.11. 11.00
Das kunstseidene Mädchen
Do. 3.11., Fr. 4.11.
Das Bildnis des Dorian Gray
Sa. 5.11., So. 6.11.,
Do. 24.11. bis Sa. 26.11.
Peterchens Mondfahrt
Sa. 12.11. 15.30
MILLOWITSCH
0221 25 17 47, Beginn Mi.-Sa. 20.00 Uhr,
Sa./So. 17.00
Für eine Handvoll Flönz
Mi. 2.11. bis Mi. 30.11.
MUSICAL DOME KÖLN
01805 2001
Elisabeth
Di. 1.11. 20.00, Mi. 2.11. 18.30,
Do. 3.11. 20.00, Fr. 4.11. 20.00,
Sa. 5.11. 15.00 u. 20.00,
So. 6.11. 14.00 u. 19.00, Di. 8.11. 20.00,
Mi. 9.11. 18.30, Do. 10.11. 20.00,
Fr. 11.10. 20.00, Sa. 12.11. 15.00 u. 20.00,
So. 13.11. 14.00 u. 19.00, Di. 15.11. 20.00,
Mi. 16.11. 18.30, Do. 17.11. 20.00,
Fr. 18.11. 20.00, Sa. 19.11. 15.00 u. 20.00,
So. 20.11. 19.00, Di. 22.11. 20.00,
Mi. 23.11. 18.30, Do. 24.11. 20.00,
Fr. 25.11. 20.00, Sa. 26.11. 15.00 u. 20.00,
So. 27.11. 14.00 u. 19.00
Disney’s Die Schöne und das Biest
Mi. 30.11. 18.30
OPER KÖLN: OBERLANDESGERICHT
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
La Clemenza di Tito
Fr. 4.11., So. 6.11. 18.00, Do. 10.11., Sa. 12.11.,
Fr. 18.11., So. 20.11.
OPER KÖLN: OPERNHAUS
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
La Traviata
Mi. 2.11., Mi. 9.11.
Kun-Oper – Palast ewiger Jugend
Sa. 5.11. (Teil 1), So. 6.11. (Teil 2),
Mo. 7.11. (Teil 3), Di. 8.11. (Teil 4)
Gwyneth Jones
Mo. 14.11. 20.00, Foyer
Ich bin der Welt abhanden gekommen
Fr. 25.11. 20.00, Foyer
Ariadne auf Naxos
Sa. 26.11., Mi. 30.11.
OPER KÖLN: PALLADIUM
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Messa da Requiem
Do. 3.11., Sa. 5.11., Fr. 11.11., So. 13.11. 18.00,
Mi. 16.11., Sa. 19.11.
22
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SCALA
0221 4 20 75 93, Beginn 19.30 Uhr,
So. 17.30 Uhr
Trude zum Dessert
Do. 3.11. bis So. 6.11.,
Do. 10.11. bis So. 13.11.,
Do. 17.11. bis So. 20.11.,
Do. 24.11. bis So. 27.11.
SCHAUSPIEL KÖLN: KREFELDERSTRASSE
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Goldveedelsaga
Fr. 4.11., So. 6.11., Do. 10.11. bis So. 13.11.,
Di. 15.11., Do. 17.11.
SCHAUSPIEL KÖLN: HALLE KALK
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Phädra
Sa. 5.11.,
So. 6.11. mit Publikumsgespräch,
Sa. 12.11., So. 13.11.
SCHAUSPIEL KÖLN: SCHAUSPIELHAUS
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Der Kirschgarten
Do. 3.11.
Kulissengespräche
Do. 3.11. 20.00, Erfrischungsraum,
veranstaltet von der Melanchthon-Akademie
Demokratie in Abendstunden / Kein Licht
Fr. 4.11., So. 20.11.
Das Werk / Im Bus / Ein Sturz
Sa. 5.11.
Warten auf Godot
So. 6.11., Mo. 28.11.
100 Prozent Köln
Do. 10.11. bis So. 13.11.,
Di. 15.11., Mi. 16.11.
Political Mother
Fr. 18.11., Sa. 19.11.
Hänsel und Gretel
Fr. 25.11. 19.00,
Sa. 26.11. 18.00,
So. 27.11. 16.00,
Mo. 28.11. 10.00
SCHAUSPIEL KÖLN: SCHLOSSEREI
0221 22 12 84 00, Beginn 20.00 Uhr
Jede Minute mit einem Illegalen ist besser
als Wählen
Mi. 2.11., Do. 3.11., Fr. 11.11., So. 13.11.
Keiner weiß mehr
Di. 8.11., Mi. 9.11., Sa. 26.11., So. 27.11.
Agrippina – Die Kaiserin aus Köln
Mo. 21.11.,
Di. 22.11.
Radio Ro
Mi. 30.11.
SENFTÖPFCHEN
0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr
Räuber
Di. 1.11.,
Mi. 2.11.
Bidla Buh
Do. 3.11. bis Sa. 5.11.
Kölner Jugendchor St. Stephan
So. 6.11. 18.00
Thomas Freitag
Mo. 7.11.
Reinold Louis
Di. 8.11.
Jörg Knör
Mi. 9.11.
Ham & Egg
Do. 10.11.,
Fr. 11.11.
SakkoKolonia
Sa. 12.11.
Lydie Auvray
So. 13.11.
Andreas Etienne
Mo. 14.11.
Reiner Kröhnert
Di. 15.11.,
Mi. 16.11.
Nessi Tausendschön
Do. 17.11. bis Sa. 19.11.
Kabarett-Bundesliga: Götz Frittrang vs.
Johannes Kirchberg
So. 20.11.
Susanne Pätzold & Alex Burgos
Mo. 21.11.
Peter Vollmer
Di. 22.11.,
Mi. 23.11.
Stephan Bauer
Do. 24.11.
Sissi Perlinger
Fr. 25.11.
Theater-Termine Köln-Bonn
Astrid Gloria
Sa. 26.11., So. 27.11.
Ferdinand Linzenich
Mo. 28.11.
Anka Zink
Di. 29.11.
Florian Schröder
Mi. 30.11.
SENFTÖPFCHEN IM TANZBRUNNEN
0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr
Konrad Beikircher
Sa. 26.11.
STUDIOBÜHNE KÖLN
0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr
Kleist_20.11
Di. 1.11.
phase III
Fr. 4.11. bis Di. 8.11.
Die Sonne auf der Zunge
Do. 17.11.,
Fr. 18.11.,
So. 20.11.
Eumeniden
Do. 24.11. bis So. 27.11.
Finnland
Mi. 30.11.
TAS – THEATER AM SACHSENRING
0221 31 50 15, Beginn 20.00 Uhr
A Special Relationship (engl.)
Do. 3.11. bis Sa. 5.11.,
Do. 10.11. bis Sa. 12.11.
Satisfaktion – Spengler/Walser/Benjamin
Di. 15.11.,
Do. 17.11. bis Sa. 19.11.,
Do. 24.11. bis Sa. 26.11.,
Mo. 28.11. bis Mi. 30.11.
THEATER AM DOM
0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr
Sei lieb zu meiner Frau
Di. 1.11. bis Fr. 4.11.,
Sa. 5.11. 17.00 u. 20.00,
So. 6.11.,
Di. 8.11. bis Fr. 11.11.,
Sa. 12.11. 17.00 u. 20.00,
So. 13.11.
Endstation Irgendwo
Do. 17.11. bis Sa. 19.11.,
So. 18.11. 17.00 u. 20.00,
Di. 22.11. bis Fr. 25.11.,
Sa. 26.11. 17.00 u. 20.00,
So. 27.11. 17.00,
Di. 29.11.,
Mi. 30.11.
THEATER DER KELLER
0221 31 80 59, Beginn 20.00 Uhr,
So. 18.00 Uhr
Nordost
Mi. 2.11. bis Fr. 4.11.
Über das Marionettentheater
Sa. 5.11. 18.00, HörKeller
Meier, Müller, Schulz oder: Nie wieder
einsam
Sa. 5.11.,
So. 6.11.,
Di. 8.11.
One Take Toni
Mo. 7.11., KonzertKeller
Shakespeares sämtliche Werke (leicht
gekürzt)
Mi. 9.11., Do. 10.11., Di. 22.11., Mi. 23.11.
Bist du schon auf der Sonne gewesen?
Fr. 11.11., Fr. 18.11., Sa. 19.11. je 15.00
Der Geizige
Fr. 11.11.,
Sa. 12.11. 19.00,
So. 13.11.,
Fr. 18.11. bis So. 20.11.,
Do. 24.11.,
Sa. 26.11.,
So. 27.11.
Wer aus mir trinkt, wird ein Reh
Di. 15.11. bis Do. 17.11.,
Fr. 25.11.,
Di. 29.11.,
Mi. 30.11.
Richard Hucke & Götz Vogel von Vogelstein
Fr. 18.11. 22.00, ThekenKeller
Julia A. Noack
Mo. 28.11., KellerMusik
THEATER IM BAUTURM
0221 52 42 42, Beginn 20.00 Uhr
Ladies Night
Di. 1.11.
Faust – Der Tragödie erster Teil
Mi. 2.11. bis Sa. 5.11.
Der Kontrabass
So. 6.11., So. 27.11.
Gerron
Mo. 7.11.
Wolke 9
Di. 8.11. bis Do. 10.11.
Maß für Maß
Fr. 11.11. bis So. 13.11.
Frau Müller muss weg
Sa. 19.11.,
So. 20.11.,
Mi. 23.11. bis Sa. 26.11.
Mendy – Das Wusical
Mo. 28.11.,
Mi. 30.11.
6 and the City
Mo. 28.11.,
Di. 29.11.,
Ort: Schokoladenmuseum
THEATER TIEFROT
0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr
Iphigenie auf Tauris
Sa. 5.11.,
Mi. 9.11. bis Sa. 12.11.,
Di. 22.11. bis Sa. 26.11.
7D True Comedy
Mo. 7.11.
Woyzeck
Mi. 16.11. bis Sa. 19.11.
Jedermann Fragment
So. 27.11. 19.30
Bald ruh ich wohl – Eichmanns letzte Nacht
Di. 29.11.
Der Büchsenöffner
Mi. 30.11.
PANTHEON / BONN
0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr
Kaya Yanar
Di. 1.11.
Sarah Hakenberg & Michael Feindler
Mi. 2.11.
Vocado
Do. 3.11.
Füenf
Fr. 4.11.
Bliss
Sa. 5.11.
Hannes Ringlstetter
So. 6.11.
Martin Sonneborn
Mo. 7.11.
Norbert Friedling
Di. 8.11.
House Jacks
Mi. 9.11.
Robert Grieß
Do. 10.11.
Friedemann Weise & Kristian Kokol
Fr. 11.11.
Philipp Scharri
Sa. 12.11.
Carolin Kebekus
So. 13.11.,
Mo. 14.11.
Dave Davis
Di. 15.11.
Gerd Dudenhöffer
Mi. 16.11.,
Do. 17.11.
Liederfest 2011
Fr. 18.11.
Prix Pantheon Spezial
Sa. 19.11.
Tobias Mann
So. 20.11.
79. WDR Kabarettfest
Mo. 21.11.
Pause & Alich - Weihnachtsspezial
Di. 22.11. bis Sa. 26.11.
Klaus Hoffmann
So. 27.11.
Axel Hacke
Mo. 28.11.
Nightwash-Club
Di. 29.11.
Wanninger & Rixmann
Mi. 30.11.
Jens Heinrich Claassen &
Benjamin Eisenberg
So. 6.11.
Volker Klüpfel & Michael Kobr
Di. 8.11.
Christoph Sieber
Mi. 9.11.
Holger Schüler
Do. 10.11.
Philipp Weber
Sa. 12.11.
Peter und der Wolf
Sa. 12.11. 15.00
Weiber Reloaded
So. 13.11.
Sebastian Schnoy
Di. 15.11.
Andrea Bongers & Katie Freudenschuss
Mi. 16.11.
Richard Rogler
Do. 17.11.,
Fr. 18.11.
Bill Mockridge
So. 20.11.
Margie Kinsky
Di. 22.11.,
Mi. 23.11.
Springmaus-Ensemble: Merry Christmaus
Do. 24.11. bis Mi. 30.11.
JUNGES THEATER BONN
0228 46 36 72
Pippi in Taka-Tuka-Land
Sa. 5.11.,
So. 6.11. 11.00 u. 15.00,
Ort: Telekom Forum
Pippi in Taka-Tuka-Land
Mi. 9.11. 10.00 u. 15.00,
Sa. 12.11. 15.00,
Mo. 14.11. 10.00,
Mi. 16.11. 9.00 u. 11.00,
Sa. 19.11. 15.00,
Di. 22.11. 9.00 u. 11.00,
Mi. 23.11. 10.00 u. 15.00,
So. 27.11. 15.00,
Mo. 28.11. 9.00 u. 11.00,
Di. 29.11. 9.00 u. 11.00,
Mi. 30.11. 10.00 u. 15.00
Romeo & Juliet
Di. 8.11. 10.00 u. 19.30
Krabat
Do. 10.11. 10.00 u. 19.30,
Fr. 11.11. 10.00 u. 19.30
Wenn ich du wär
Do. 17.11. 10.00 u. 19.30,
Fr. 11.11. 10.00 u. 19.30
Huckleberry Finn
Do. 24.11. 10.00,
Fr. 25.11. 10.00 u. 18.30,
Sa. 26.11. 15.00 u. 18.30
THEATER BONN: OPERNHAUS
0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr
Manon Lescaut
Sa. 5.11.
La Finta Giardiniera
So. 6.11. 18.00,
So. 13.11. 18.00,
Sa. 19.11.
Balé da Cidade de Sao Paulo
Di. 8.11.
Hair
Fr. 11.11., Fr. 25.11.,
Sa. 26.11.
Turandot
Sa. 12.11.,
So. 20.11., 18.00,
So. 27.11 18.00
Mathias Richling
Fr. 18.11.
La Sonnambula
Do. 24.11.
THEATER BONN: WERKSTATT
0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr
Böse Mädchen
Mi. 2.11.
Eine Familie
Do. 3.11.,
Fr. 11.11.
Kaspar
Sa. 5.11. 20.00,
So. 20.11. 20.00
Mutters Courage
Sa. 12.11. 20.00
Nathan der Weise
Fr. 18.11. 20.00
Zum wilden Hirschen
Di. 22.11. 21.00
Die Leiden des jungen Werther
Mi. 30.11.
SPRINGMAUS / BONN
0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr
Konrad Beikircher
Di. 1.11.,
Mi. 2.11.,
Sa. 5.11.
Han’s Klaffl
Do. 3.11.
Andreas Etienne
Fr. 4.11.,
Sa. 19.11.
23
1 . F i l m p r e i s f ü r Ton g e s t a l t u n g
„...sound is 50% of the moviegoing experience“ (Gerorge Lucas)
Montag, 28. 11. 2011
Off-Broadway
12:30 Preisträgerfilm
15:00
Das Hören vor dem Hören - oder Wann beginnt das Sounddesign?
Filmforum im Museum Ludwig
20:00 Preisverleihung
22:00
After-Show-Party
Forum für Tongestaltung
www.forumton.de
Gefördert und unterstützt von:
24
In Kooperation mit Filmplus
Woki
Metropolis
Weisshaus
Odeon
Filmpalette
Cinenova
Filmhaus
Rex am Ring
23. Jhg. | November 2011
www.choices.de
OFF Broadway
HALT
AUF FREIER STRECKE
EIN FILM VON ANDREAS DRESEN
www.halt-auf-freier-strecke.pandorafilm.de
ab 17.11. im Kino
MIRANDA JULY
HAMISH LINKLATER
„EIN ZAUBERHAFTER
MÖGLICHKEITSFILM.“
„GÄBE ES MIRANDA JULY NICHT,
MAN MÜSSTE SIE ERFINDEN.“
ZEIT ONLINE
BERLINER ZEITUNG
OFFIZIELLE AUSWAHL
11
www.thefuture-derfilm.de
Von der Regisseurin von ICH UND DU UND ALLE DIE WIR KENNEN
AB 27. OKTOBER IM KINO!
THE BEST BRITISH COMEDY IN YEARS!
SHORTLIST
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DAILY MIRROR
GLAMOUR
MARIE CLAIRE
DAILY TELEGRAPH
GUARDIAN
TIMES
EINE COOLE BRITISCHE KOMÖDIE
RICHARD AYOADE
VOM »THE IT CROWD«-STAR
s ub m a r i n e - f i l m . d e
f a c e b o o k . c o m / s ub m a r i n e . f i l m
Ab 17. November in der FILMPALETTE
26
Film-ABC
Vorspann
Mutter Hannah u. Tochter Violetta haben ein schwieriges Verhältnis, Kritik „I‘m not ...“, S. 33
KULTUR.KINO.KÖLN.
23 Jhg. I November 2011
FILMKRITIK-ÜBERSICHT
FILMSTART-TERMINE
27.10. 3.11. 10.11. 17.11.
46
ANONYMOUS
X
42
ANOTHER EARTH
X
47
ARTHUR WEIHNACHTSMANN
46
AUF DER SUCHE
48
AUSHILFSGANGSTER
X
42
BRASCH
X
38
CHEYENNE – THIS MUST BE THE PLACE
X
33
EINE DUNKLE BEGIERDE
X
33
ENDLICH
36
DER FALL CHODORKOWSKI
36
FENSTER ZUM SOMMER
28
THE FUTURE
33
HALT AUF FREIER STRECKE
48
EINE GANZ HEISSE NUMMER
31
DIE HÖHLE DER VERGESSENEN TRÄUME
30
HOTEL LUX
X
33
I’M NOT A F*** PRINCESS
X
48
KILLER ELITE
X
47
KRIEG DER GÖTTER
46
MAMA AFRICA
48
MEIN FREUND, DER DELFIN
36
NACHTMEERFAHRTEN
36
NUR FÜR PERSONAL!
42
OVER YOUR CITIES GRASS WILL GROW
48
PARANORMAL ACTIVITY 3
48
PHOENIX IN DER ASCHE
32
POLIEZEI
48
REAL STEEL
47
STRAW DOGS
42
SUBMARINE
X
47
THE THING
X
47
TOM SAWYER
X
32
UNDERWATER LOVE
46
WANDLUNGEN
19.11.
48
IM WELTRAUM GIBT ES KEINE GEFÜHLE
24.11.
47
WORKING MUM
X
X
X
X
X
X
X
X
X
11.11.
X
15.12.
X
X
X
X
X
X
X
1.12.
X
Guckt auch hin, wenn es schmerzt: Hartmut Ernst
Gesichter des Todes
Ein schweres Thema: Krebs im Kino
Die unter dem Begriff Krebs zusammengefassten Formen eines Tumors sind
nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen hierzulande die zweithäufigste Todesursache. Der Krebs ist uns ein Begleiter, sei es im persönlichen Umfeld, sei
es, wenn er Prominente heimsucht, sei es in den
„Mitunter stößt das Kino
Medien oder in der Kunst. So wie im Kino, das
an seine Grenzen“
sich in diesem Herbst verstärkt dem bitteren Thema widmet. Von der Diagnose beim Arzt über die Qualen, die medizinische
Behandlung, die persönlichen Begleiter und die Begleiterscheinungen bis
hin zum Tod – all dies steht im Fokus von insgesamt vier Spielfilmen, die
bereits und demnächst auf der Leinwand zu sehen sind.
Film kann das Sterben oder den Tod nicht imitieren. Aber er kann davon
erzählen, er kann das Sterben und dessen Erleben spürbar machen. Und
das tut das Kino momentan vermehrt mit seiner ihm gegebenen Vielfalt an
Ausdrucksmöglichkeiten. So unterschiedlich die Umstände um den diagnostizierten Tod, der Krankheitsverlauf und die Sterbebegleitung im Leben sein
können, so unterschiedlich sind auch die Ansätze der vier Spielfilme, die um
dieses eine Thema kreisen. Vier Spielfilme, die zeigen, was Kino leisten kann,
wo es versagt und wo es vielleicht versagen muss, weil es einfach generell
an seine Grenzen stößt. Den Anfang machte bereits im Oktober das Drama
„Love Life“, in dem sich ein Ehemann, konfrontiert mit dem nahenden Tod
seiner Frau, in sexuelle Eskapaden flüchtet. Das Potential der autobiografischen Vorlage weiß der Film leider nicht auszuschöpfen und scheitert an
seinem bis zum Ende unsympathischen Protagonisten. Noch unreflektierter
gibt sich die amerikanische Variante „Keine Mittel gegen Liebe“: Wie in
diesem verklärten Schmachtwerk der eigentliche Schmerz, das Leid und
die Verzweiflung zu einer romantischen Komödie auf die Leinwand gerührt
werden, ist schlicht unappetitlich. Dass man den körperlichen Schmerz weitestgehend ausblenden, seine sterbende Protagonistin und deren Seelenzustand aber dennoch ernstnehmen kann, demonstriert Gus Van Sant in seinem Jugenddrama „Restless“. Und wer es wirklich lebensnah haben möchte,
entscheidet sich für die Andreas Dresen-Passion „Halt auf freier Strecke“,
dem ungeschönt und schonungslos inszenierten Report eines Krebstodes,
der am 11. November in die Kinos kommt.
Die Filme weisen neben dem Grundthema noch eine weitere Gemeinsamkeit auf. Sie alle arbeiten mit surrealen Elementen. Doch auch die sind so
unterschiedlich wie die Filme: Albtraumhafte Brust-Metzeleien, Whoopie
Goldberg als Knuddelgott, beseelte Begegnungen mit Geistern oder personifizierte Gehirntumore spiegeln die subjektive Wahrnehmung der Erkrankten
oder deren Begleiter. Abgesehen davon, dass die vier cineastischen Entwürfe beispielhaft demonstrieren, wie lebensnah und wie lebensfern Filme sein
können, führen sie zugleich den demokratischen Gedanken des Kinos vor: Es
ist für jeden etwas dabei. Auch, wenn das manchmal weh tut. In diesem Fall
schmerzt jeder Film auf seine Art.
X
Wertung unter den Filmkritiken:
1(
) bis 6 (
) 6 Punkte = Höchstwertung
Hartmut Ernst
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Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
27
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choice of choices
Sitzen fest: Sophie (Miranda July) und Jason (Hamish Linklater) auf ihrem Sofa
Stopptanz
„The Future“ von Miranda July
Ein Paar Mitte 30 sucht eine Aufgabe im Leben, will Verantwortung zeigen. Es entscheidet sich, eine Katze zu adoptieren, muss aber noch 30 Tage warten. Was sollen die
beiden nun mit den letzten Tagen ihrer Freiheit machen?
C Surreale Spekulation über Lebensziele
Sophie (Miranda July) und Jason (Hamish Linklater), beide Mitte 30, leben
ohne großes Spektakel ihr Leben: Sie gibt Kindern Tanzunterricht, er hilft vom
heimischen Sofa aus per Headset Usern bei Computerproblemen. Alles scheint
soweit OK, aber irgendwas fehlt. Die beiden würden ihrem Leben gerne einen
neuen Sinn geben und Verantwortung übernehmen. Also wagen sie den
Schritt, und … adoptieren eine Katze. Doch „Pfötchen“ muss noch 30 Tage im
Tierheim bleiben, bevor sie sie abholen können. Ihnen bleibt also noch ein
Monat der ihnen so vertrauten Verantwortungslosigkeit. Beide kündigen ihre
Jobs und suchen die Erfüllung. Jason versucht, Bäume für eine bessere Zukunft
an die Leute zu bringen, bleibt aber bei einem schlüpfrigen Alten und seinen
verschrobenen Weisheiten hängen. Derweil scheitert Sophie an ihrer Idee
eines täglichen Tanzvideos für YouTube. Sie kappt daraufhin für die nächsten
30 Tage die Internetverbindung und droht sich in einer Romanze mit einem
älteren Herrn zu verlieren. Als die Beziehung der beiden auf der Kippe steht,
und sie sich einer Entscheidung von großer Tragweite gegenübersehen, hält
Jason in purer Verzweiflung kurzentschlossen die Zeit an.
Das Mögliche und das Tatsächliche
„I have seen the Future“ – mit diesem Satz war das Ticket bedruckt, das man
auf dem Sundance Filmfestival nach dem Besuch der Weltpremiere von
Miranda Julys neuem Film „The Future“ erhalten hat. „It’s useless, but so many
things you want are“, kommentiert die Künstlerin das Ticket auf ihrer Webseite. Miranda July, Künstlerin, Schriftstellerin und Regisseurin, interessiert
sich sehr für scheinbar unnütze Dinge – und trotzt ihnen einen Sinn ab. Und
sie interessiert sich sehr für unsichtbare Dinge – und macht sie sichtbar. „Das
Gefühl ist das Wichtigste“ sagte sie nach der Europapremiere von „The Future“
auf der Berlinale. Ihre Erforschung des Gefühls, der Emotionen führt oft in surreale Gefilde. In „Haysha Royko“ (2003), einem ihrer Kurzfilme, sieht man drei
Menschen in einer Wartehalle auf einer Bank. Über ihnen wabern sich ständig verformende Flächen. Man kann sie als Aufmerksamkeitsfelder der Figuren, oder abstrakter – als Energiefelder interpretieren. Die Visualisierung
oder Verbalisierung zwischenmenschlicher Phänomene ist Julys Spezialität.
Oft sind sie spielerisch als Frage oder Aufforderung formuliert, wie in
„Learning to love you more“, einer sozialen Skulptur im Internet. Hier hat sie
70 Aufgaben verfasst, die die Besucher der Webseite erfüllen und ihre Ergebnisse dann posten sollen – als Text, Bild, Video oder Podcast. Die erste Anweisung
www.choices.de/heute-im-kino
lautet: „Make a child’s outfit in an adult size“. Eine solch groteske Sentimentalität entspringt nur scheinbar naiver Kindlichkeit. July will Gefühle evozieren, und das gelingt mit ihrer Kunst. Viele von solchen sentimentalen und
melancholischen Spielen baut sie in ihre Filme ein: Sich in fremde Leben hineinfantasieren ist ein wiederkehrendes Moment. Der Angriff auf die Diktatur
der Zeit ein weiteres. In ihrem Debüt „Ich und du und alle die wir kennen“ von
2005 wird ein kurzer Spaziergang zum Schnelldurchlauf des ganzen kommenden Lebens. In „The Future“ geht es zur Gänze um die Ängste ihrer Generation vor Bindung und Festlegung und die daraus resultierende Erstarrung:
das Verharren im Möglichen, ohne im Tatsächlichen anzukommen. Julys Kunst
spielt ständig zwischen diesen beiden Polen – dem Möglichen und dem Tatsächlichen. Die Dramaturgie ihrer Filme schwankt dazwischen hin und her und
hebelt herkömmliches Storytelling aus. Auch macht sie immer wieder kleine
Ausfallschritte und baut mit Gedankenspielen, Assoziationen und Performanceeinlagen tragikomische und anrührende Kunst-Griffe in die Filme ein.
Kurzweiliger Stillstand
Das hat auch bei „The Future“ wieder eine Filmstruktur zur Folge, die ähnliche
Reaktionen wie die zu „Beginners“ von Mike Mills („Thumbsucker“), Julys Ehemann, provozieren könnte. „Filme sollten auf Drehbüchern und nicht auf
Skizzenbüchern basieren“, hatte ein amerikanischer Kollege über Mills zweiten Kinofilm gespöttelt. Damit meint er Mills Hang, die schwere Emotionalität
seiner Figuren mit ironisch kommentierten Collagen abzufangen. Mit seinem
zärtlichen Tonfall, orientierungslosen Thirtysomethings, die immer noch den
Weg ins selbstbestimmte Leben suchen, und sprechenden Tieren gibt es
erstaunlich viele Parallelen zwischen den beiden jeweils zweiten Filmen des
Ehepaars – „Beginners“ und „The Future“. Mills wie July nehmen sich die Freiheit, innerhalb der Gattung Spielfilm mehr zu machen als Erzählkino. Sie brechen das dramaturgische Korsett einer klassischen Erzählung auf und ermöglichen damit überraschende Erfahrungen. Wenn man sich erst einmal diese
Freiheit erlaubt, kann das ganz einfach sein. Wie stellt man wohl am besten
dar, dass jemand in Angst um die falsche Entscheidung am liebsten die Zeit
anhalten würde? Man lässt ihn eben die Zeit anhalten! Doch so kurzweilig wie
Miranda July hält sonst niemand die Zeit an.
CHRISTIAN MEYER
THE FUTURE
D/USA 2010 - Drama - Regie: Miranda July - Kamera: Nikolai v. Graevenitz - mit: Joe Putterlik,
Miranda July, Hamish Linklater - Verleih: Alamode Start: 27.10. Cinenova, Filmpalette
choices verlost 3x2 Karten.
E-Mail bis 5.11. an [email protected], Kennwort: Future
28
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Kölner Kritikerspiegel
NOVEMBER 2011
Die häufigsten Nennungen
Frank
Olbert
Kölner
Stadtanzeiger
Thomas
Linden
Kölnische
Rundschau
Herausragend Halt auf freier
Strecke
von
A. Dresen
Ingrid
Bartsch
ARD Morgentrailer
Kultur.Kino.Ruhr magazin
Frank
Brenner
Halt auf
freier Strecke
von
A. Dresen
R.-Ruediger
Hamacher
film-Dienst
Sven von
Reden
StadtRevue
Verena
Lueken
FAZ
Lars Olav
Beier
Spiegel
Christina
Nord
taz
Katja
Nicodemus
Die Zeit
Christian
Meyer
choices
Kultur.Kino.Köln
Eine dunkle
Anonymous
Begierde
von
von
R. Emmerich
D. Cronenberg
Bemerkenswert
Die Höhle der
vergessenen
Träume
von
W. Herzog
Halt auf
Poliezei
freier Strecke von
von
Maïwenn
A. Dresen
Fenster zum
Sommer
von
H.
Handloegten
Best of
Comedy
Die Abenteuer
von Tim &
Struppi
von
S. Spielberg
Nur für
Personal!
von
P. Le Guay
The Future
von
M. July
Die Abenteuer Submarine
von Tim &
von
Struppi
R. Ayoade
von
S. Spielberg
Best of
Drama
Eine dunkle
Begierde
von
D. Cronenberg
Cheyenne This Must Be
the Place
von
P. Sorrentino
Cheyenne This Must Be
the Place
von
P. Sorrentino
Poliezei
von
Maïwenn
Besondere
Erwähnung
Der Fall
Chodorkowski
von
C. Tuschi
Fenster zum
Sommer
von
H.
Handloegten
The Future
von
M. July
I´m not a
f**king
Princess
von
E. Ionesco
Another
Earth
von
M. Cahill
Marieke
Steinhoff
Schnitt
Halt auf
freier Strecke
von
A. Dresen
Eine dunkle
Begierde
von
D. Cronenberg
Cheyenne The Future
This Must Be von
the Place
M. July
von
P. Sorrentino
Submarine
von
R. Ayoade
Auf der
Suche
von
J. Krüger
Die Höhle der
vergessenen
Träume
von
W. Herzog
Halt auf
freier Strecke
von
A. Dresen
Die Höhle der
vergessenen
Träume
von
W. Herzog
The Future
von
M. July
Die Höhle der
vergessenen
Träume
von
W. Herzog
Eine dunkle
Begierde
von
D. Cronenberg
Die Höhle der Submarine
vergessenen von
Träume
R. Ayoade
von
W. Herzog
Submarine
von
R. Ayoade
Die Abenteuer
von Tim &
Struppi
von
S. Spielberg
Halt auf
freier Strecke
von
A. Dresen
Poliezei
von
Maïwenn
Die Höhle der
vergessenen
Träume
von
W. Herzog
Cheyenne Poliezei
This Must Be von
the Place
Maïwenn
von
P. Sorrentino
Halt auf
freier Strecke
von
A. Dresen
Fenster zum
Sommer
von
H.
Handloegten
Kino-Kalender
PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN
29.10., 15 Uhr LOLA MONTEZ, Filmforum
Max Ophüls‘ CinemaScope-Farbfilm von 1955
13.11., 18 Uhr DER FALL CHODORKOWSKI, Cinenova
Preview der Doku über den russischen Milliardär im Gefängnis, s. S.36
29.10.-2.11. KINO LATINO KÖLN, Filmforum
Filmfestival zum südamerikanischen Film, Schwerpunkt Paraguay
16.11., 19 Uhr PORNOGRAFIE UND FILM, Filmforum
ifs-Begegnung zeigt und diskutiert Filme von Jan Soldat und RP Kahl
30.10., 19 Uhr BRASCH – DAS WÜNSCHEN UND DAS FÜRCHTEN, Filmforum
NRW-Premiere des Films von Christoph Rüter, s. S.42
16.11., 20 Uhr DIE REISE DES PERSONALMANAGERS, Filmpalette
Preview des neuen Films von Eran Riklis („Lemon Tree“)
2.11., 19.15 Uhr ZWEI AN EINEM TAG, Metropolis/Rex
Preview der Literaturverfilmung mit Anne Hathaway
16.11, 21.30 Uhr MISSION FIREGAME, Filmhaus
Thailändisch-britischer Action-Trash von 1983
2.11., 20 Uhr OPIUM, Filmforum
Stummfilm von Robert Reinert mit Live-Musikbegleitung
18.11., 20 Uhr BULLHEAD, Filmforum
NRW-Premiere des flämischen Krimis um die Hormonmafia
2.11., 21.30 Uhr DAS MÄDCHEN MIT DER PEITSCHE, Filmhaus
Jugendbande überfällt einen Politiker, Trash von 1964
Kino Latino: „Hermano“
von Marcel Rasquin
19.11., 15 Uhr KLANG DER EWIGKEIT, Filmforum
27 assoziative Kurzfilme zur h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach
2.-6.11. EXPOSED FILMFESTIVAL, Filmclub 813/Filmhaus
Das Filmfestival für den Debütfilm geht in die zweite Runde, s. S.52
19.-27.11. CINEPÄNZ, Cinenova/Filmhaus/Metropolis/Odeon u.a.
Das Kölner Kinderfilmfestival mit zahlreichen Köln-Premieren, s. S.52
3.-6.11. SOUNDTRACK COLOGNE, Kölnischer Kunstverein u.v.m.
Kongress zum Thema Filmmusik mit Filmfestival „See the Sound“, s. S.52
20.11., 16.30 Uhr SARAHS SCHLÜSSEL, Cinenova
Preview des Films von Gilles Paquet-Brenner
6.11., 12 Uhr PORTRAIT DES SCHRIFTSTELLERS DEON MEYER, Filmforum
Eine vom WDR produzierte Dokumentation, Eintritt frei
20.11., 17 Uhr NACHTMEERFAHRTEN, Odeon
Film und Podiumsdiskussion mit der C.G. Jung Gesellschaft, s. S.36
6.11., 18 Uhr EINE DUNKLE BEGIERDE, Cinenova
Preview des neuen Films von David Cronenberg, s. S.33
21.11., 20 Uhr DRAWING RESTRAINT 9, Filmpalette
Künstlerfilm von und mit Matthew Barney und seiner Frau Björk
7.11., 20 Uhr CHEYENNE – THIS MUST BE THE PLACE, OFF Broadway
Preview des neuen Films von Sean Penn, s. S. 38
10.-13.11. TÜPISCH TÜRKISCH, Filmhaus
Die sechste Ausgabe des Türkei-Filmfestivals
Exposed: „Attenberg“
von A.R. Tsangari
22.11., 21 Uhr WEEKEND, Filmpalette
Filmreihe homochrom mit einem Film von Andrew Haigh
23.11., 19 Uhr DAS TESTAMENT DES ORPHEUS, Filmforum
Jean Cocteaus Film von 1959 begleitend zur Picasso-Ausstellung
10.-13.11. UNLIMITED, Odeon/Filmforum/Cinedom/Institut Français
Das europäische Kurzfilmfestival mit Wettbewerb und Sonderreihen, s. S.52
24.11., 19 Uhr INTERMEDIALE LEKTIONEN, Filmforum
Vortrag zu Film und Architektur, dazu Seijun Suzukis Meisterwerk „Tokio Drifter“
12./13.11., 15 Uhr PIPPI LANGSTRUMPF, Weisshaus
Die Kinoverfilmung des Kinderbuchklassikers von 1968
25.11., 21.30 Uhr HARLEY RIDERS, Filmhaus
Italienischer Rockerfilm von 1975 mit Joe Dalessandro
13.11., 11.30 Uhr AUF DER SUCHE NACH BAARGELD, Odeon
Kölsche Matinée mit einer Doku über den Kölner Dadaisten, mit Gästen
25.-28.11. FILMPLUS, Filmforum
Das Festival widmet sich dem Filmschnitt und der Montagekunst, s. S.51
13.11., 15.30 Uhr VON MENSCHEN UND GÖTTERN, OFF Broadway
Filmpsychologische Betrachtung des französischen Kinohits
30.11., 19 Uhr KRIEG UND MEDIEN III, Filmforum
ifs-Begegnungen, der Eintritt ist frei
Soundtrack Cologne: „Feist“,
Foto: Mary Rozzi
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
29
„Alamanya Alamanya Germania
Germania“ von H.A. Guttner
Unlimited: „Armadingen“
von Philipp Käßbohrer
„Die Reise des Personalmanagers“
www.choices.de/heute-im-kino
Hintergrund
Der Feigling und die Kommunistin
Wodka mit Stalin
„Hotel Lux“ von Leander Haußmann
Ein unbedarfter Varieté-Schauspieler landet 1938 unverhofft in einem Moskauer Exilantenhotel. Dort kommt es zu haarsträubenden Begegnungen.
C Charmante Verwechslungskomödie
Film- und Theaterregisseur Leander Haußmann erweist sich im Kino nicht
eben als verlässliche Konstante: Kleine, gewitzte Kinoperlen à la „Sonnenallee“
und „Herr Lehmann“ werden dort schon mal abgelöst von vergleichbar
plumpen Klamotten wie „NVA“, „Warum Männer nicht zuhören und Frauen
schlecht einparken“ oder „Dinosaurier – Gegen uns seht ihr alt aus“. Es
scheint, als sei Haußmann besonders stark, wenn seine Filme von einem
besonderen historischen Kontext gerahmt werden, sprich: von der Berliner
Mauer oder deren Fall. „Hotel Lux“ ist früher angelegt: in Berlin und Moskau im Jahre 1938.
Hans Zeisig (Michael „Bully“ Herbig) ist Herzblut-Schauspieler in einem Berliner Varieté-Theater. Gemeinsam mit seinem Bühnenpartner Siggi (Jürgen Vogel)
parodiert er Hitler und Stalin. Das wiederum wissen die Parteimitglieder im
Saal nicht lange zu schätzen. Siggi geht in den Untergrund, und als die Lage
auch für den politisch desinteressierten Zeisig brenzlig wird, setzt der sich
unter falschem Namen in ein Exilantenhotel in Moskau ab, das Hotel Lux. Dort
hält man ihn für Hitlers Astrologen, den Stalin fortan umgarnt. Und dann steht
auch noch eine alte Bekannte in der Tür: die Kommunistin Frida (Thekla Reuten).
Haußmann liefert eine temporeiche Verwechslungskomödie, in der kleine Kinder im Hausflur „Auf der Flucht erschossen“ spielen und Dolmetscher die Konsequenzen eines Gesprächs unter vier Augen zu spüren bekommen. Der Humor
bewegt sich unbeschwert zwischen Ulk und Zynismus und gibt sich dabei auch
gelungen satirisch, wenn er Herrscherfiguren und Machtmechanismen vorführt.
Allgegenwärtig bleiben bei aller Schmunzelei die Ängste, die Repressionen,
das Misstrauen, die blutige Willkür zweier diktatorischer Systeme, und das ist
klug so. Haußmann nimmt Täter und Opfer gleichermaßen ernst. Das gilt für
einen Macken-behafteten Stalin und dessen uniformierte Handlanger ebenso
wie für Zeisig, den Mitläufer: ein Duckmäuser, der sich verstellt, ein Chamäleon, das sich dem jeweiligen System anpasst, um seine egoistischen Träume
zu verfolgen. Die einzige Größe, die Zeisig auszeichnet, ist die, dass er zu seiner Feigheit steht. Und dies macht ihn am Ende, im Zusammenspiel mit seiner selbstüberschätzten Unbedarftheit, gar sympathisch.
„Hotel Lux“ verdient auch audiovisuell das Kino: Varieté-Choreografien, tolle
Kulissen in stimmungsvollen Bildern, witzige Schwarzweiß-Einspieler und ein
beschwingter Soundtrack füllen die Leinwand bis ins Detail mit Größe. Details spiegeln sich auch im Humor, wenn man beispielsweise im Exilantenhotel wiederholt mal eben künftigen DDR-Parteigrößen begegnet. Und so ist
auch in diesem Haußmann-Film bereits die Mauer gegenwärtig, und der Film
reiht sich damit ein in die Riege der gelungensten Werke des Regisseurs: die
seiner Mauer-Filme.
Eine kluge, aber nicht verkopfte, gradlinig und gewitzt erzählte Komödie, bei
der sich einzig die Romanze zwischen Zeisig und Frida nicht so recht erschließen will. Ansonsten aber hält Haußmann die Zügel sicher in der Hand.
HARTMUT ERNST
HOTEL LUX
D 2011 - Drama / Tragikomödie - Regie: Leander Haußmann - Kamera: Hagen Bogdanski mit: Jürgen Vogel, Michael Bully Herbig, Thekla Reuten - Verleih: Constantin
Start: 27.10. Rex
HOTEL LUX – Am Rande
Das wirklich existierende Hotel Lux diente in den Anfangsjahren der Sowjetunion als Zufluchtsort für politische Exilanten. Es war bereits 1911 unter dem
damaligen Namen „Hotel Franzija“ erbaut worden. In den frühen 1930er
Jahren erweiterte man das Gebäude um zwei Etagen, so dass es mit 300
Zimmern bis zu 600 Gästen Unterbringung oder eben -schlupf bot. Unter den
dort vergleichsweise fürstlich logierenden „Gästen“ waren in erster Linie
deutsche Exilanten, unter ihnen Walter und Lotte Ulbricht, Ernst Reuter und
Clara Zetkin. Zwischen 1936 und 1938 mussten sich einige der Hotelbewohner einer Razzia mit anschließenden umfangreichen Verhören und
teils Verurteilungen bis hin zu Hinrichtungen durch das Innenministerium der
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UdSSR (NKDW) unterziehen. 1941 wurde das gesamte Hotel wegen der
nahenden deutschen Truppen evakuiert, was ohne weitreichende Folgen
blieb: Die Exilanten konnten kurze Zeit später in ihr Übergangsdomizil zurükkkehren. Seit die letzten politisch verfolgten Dauermieter das Hotel 1954 verlassen haben, ist das Gebäude an der Uliza Twerskaja Nummer 10 wieder ein
normales Hotel; wegen der einschlägigen Geschichte ist es kurzerhand in
„Hotel Zentralnaja“ umbenannt worden. Mittlerweile wird das attraktiv gelegene Gebäude als Büro an Unternehmen vermietet; geplant ist mittelfristig
die Re-Umnutzung als Hotel: um den Nostalgiefaktor wirtschaftlich abzuschöpfen als „Hotel Lux“.
LINDA HOEMBERG
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Film-Kritik
Werner Herzog und seine Crew auf Zeitreise
Film-Archäologie
„Die Höhle der vergessenen Träume – 3D” von Werner Herzog
Über 20.000 Jahre war ein in Südfrankreich gelegenes Höhlensystem von der Außenwelt abgeschnitten. Darin entdeckten Forscher perfekt erhaltene Höhlenzeichnungen,
die die ältesten von Menschenhand gefertigten Kunstwerke darstellen.
C Kino als dreidimensionales Museum
1994 entdeckte ein Forscherteam im Süden Frankreichs ein ausgeprägtes
Höhlensystem von der Größe eines Fußballfeldes, das nach einem Felssturz
über Jahrtausende von der Außenwelt abgeschottet war. Im Innern fanden
die Wissenschaftler Höhlenmalereien, die über 30.000 Jahre alt und somit
doppelt so alt wie die ältesten bislang bekannten prähistorischen Zeichnungen waren. Auch die Knochenüberreste von unterschiedlichen Tieren
ließen die Herzen der Forscher höher schlagen. Die fragile klimatische und
geologische Situation der nach ihrem Entdecker benannten Chauvet-Höhle
machte es notwendig, dass Besichtigungen und wissenschaftliche Exkursionen auf ein absolutes Minimum beschränkt bleiben. Dass Werner Herzog
mit einem vierköpfigen Team dennoch die Gelegenheit erhielt, die Höhle zu
besuchen, stellt eine womöglich einmalige Sondergenehmigung dar. Filmisch gesehen ist „Die Höhle der vergessenen Träume – 3D“ sicherlich eine
einmalige Angelegenheit, denn der Filmemacher nutzte diese Chance, indem er in den engen Gängen der vom Sonnenlicht abgeschnittenen Welt
mit einer 3D-Kamera filmte. Damit ist es ihm gelungen, die fantastischen
Gemälde und vorzeitlichen Kunstwerke in einer faszinierenden Plastizität
abzubilden und die perspektivischen Feinheiten herauszuarbeiten, die sich
durch die Dreidimensionalität der aus Felsgestein bestehenden „Leinwände“
ergeben. Da man aus verständlichen Gründen die Höhle selbst niemals
betreten dürfte, stellt Herzogs Film die ideale Möglichkeit dar, die beachtlichen Kunstwerke nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen,
indem der Besuch dokumentarisch festgehalten wurde.
Für kunsthistorisch oder archäologisch interessierte Zuschauer bietet „Die
Höhle der vergessenen Träume“ vortreffliche Anblicke auf Höhlenmalereien,
deren Frische in dem abgeschlossenen Höhlensystem über Jahrtausende auf
beachtliche Weise erhalten blieb. Getrübt wird dieses besondere Filmerlebnis durch eine etwas anstrengende Musikuntermalung und die seltsam leidenschaftslose Erzählstimme von Regisseur Werner Herzog selbst.
Auch ein filmischer Exkurs am Ende des Films über ein Kraftwerk und ein
künstliches Biotop, in dem Krokodile „gezüchtet“ werden, hinterlässt eher
Verwunderung und will sich nicht so recht in das Gesamtkonzept einfügen.
Bei dem hat man indes großen Wert darauf gelegt, die Filmaufnahmen von
den Entdeckungen auch inhaltlich zu untermauern. So kommen Wissenschaftler zu Wort, die die Lebenssituationen der Höhlenkünstler zu rekonstruieren versuchen, die die Kunstwerke in einen zeitlichen Bezug zu anderen Funden setzen und Rückschlüsse auf Interaktionen mit der Tierwelt
oder mystische Rituale herstellen. So ist der Film nicht nur visuell zu einer
vielschichtigen Sache geworden, sondern bemüht sich auch auf seiner
inhaltlichen Ebene um Komplexität und Weitsicht.
FRANK BRENNER
OVER
YOUR
CITIES
GRASS
WILL
GROW
IM KINO
EIN FILM ÜBER
DAS WERK
ANSELM KIEFERS
EIN FILM VON
SOPHIE FIENNES
„Selten gelingen
solch einfühlsame
Künstler-Porträts.“
www.mindjazz-pictures.de
DIE HÖHLE DER VERGESSENEN TRÄUME – 3D
USA/F/D/CDN 2010 - Dokumentarfilm / Zeitgeschichte - Regie: Werner Herzog Kamera: Peter Zeitlinger - mit: Werner Herzog, Jean Clottes, Carole Fritz Verleih: Ascot Elite
Start: 3.11. Rex
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
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Film-Kritik
Gespräch zum Film
Komisches Ritual im Märchenwald
Fantasy-Sex-Romanze
Regisseur Shinji Imaoka und Produzent Stephan Holl, Foto: Rapid Eye Movies
„Netter Film“ wäre schlimm
„Underwater Love“ von Shinji Imaoka
Produzent Stephan Holl über „Underwater Love“
Asuka arbeitet in einer Fischfabrik. Als sie einen Kappa, ein Mischwesen aus Mensch
und Fisch, trifft, erkennt sie in ihm einen alten, verstorbenen Klassenkamerad. Er verliebt sich in sie.
C Unvergleichliches Softsexmusical
choices bricht mit der Tradition, das „Gespräch zum Film“ mit einem
Regisseur zu führen und trifft sich stattdessen mit „Underwater Love“Produzenten Stephan Holl. Denn ohne den Gründer des auf asiatisches
Kino spezialisierten Kölner Filmverleihs Rapid Eye Movies wäre der Film
nie entstanden.
Pink Film – das sind japanische Softsexfilme, die klaren Regeln unterworfen sind:
60 Minuten sind sie lang, haben eine mehr oder weniger bedeutsame Handlung und werden schnell und billig produziert. Der erste vom Kölner Filmverleih Rapid Eye Movies produzierte Pink Film hält sich nur teilweise an diese
Regeln: 90 Minuten braucht Regisseur Shinji Imaoka, um seine Fantasy-Liebesgeschichte zu erzählen. Das liegt an den Musikeinlagen, die ein weiterer Aspekt
sind, mit denen der von Kameramann Christopher Doyle („In the Mood for Love“)
fotografierte Film die Genregrenzen auslotet. Auch die Musik der Berliner
Band Stereo Total trägt dazu bei, dass dieser Film wohl das Ungewöhnlichste
ist, was man in letzter Zeit im Kino zu sehen bekam.
CHRISTIAN MEYER
UNDERWATER LOVE
J/D 2011 - Musical / Erotik - Regie: Shinji Imaoka - Kamera: Christopher Doyle - mit: Fumio
Moriya, Emi Nishimura, Sawa Masaki - Verleih: Rapid Eye Movies Start: 27.10. Filmpalette
Sind oft geschockt: die Polizisten vom Jugendschutz
In den Abgrund blicken
„Poliezei“ von Maïwenn
Die Arbeit in der Pariser Polizeieinheit für Jugendschutz ist schockierend: Die Männer
und Frauen erleben den Missbrauch Jugendlicher im Alltag hautnah.
C Dokumentarisch anmutender Polizeifilm
Die Polizisten werden mit Missbrauchsfällen aller Art konfrontiert: Von
Kinderarbeit über sexuelle Nötigung unter Jugendlichen zur Vergewaltigung in der Familie – im ärmlichen Migrantenmilieu, dem Mittelstand
oder der Oberschicht. Der psychische Druck macht sich auch im Privatleben
der Polizisten bemerkbar. Als die Fotografin Melissa (Regisseurin Maïwenn)
die Truppe für eine Reportage begleiten soll, bringt dies zusätzlich Unruhe.
Maïwenn ist inzwischen ebenso erfolgreich als Regisseurin wie als Schauspielerin („Das fünfte Element“, „Leon – Der Profi“). Ihre mitunter dokumentarisch anmutende, hervorragend besetzte aktuelle Regiearbeit rechtfertigt diesen Erfolg. Mit ihrem intensiven Film beeindruckte sie auch die
diesjährige Jury in Cannes.
CHRISTIAN MEYER
choices: Herr Holl, den Verleih Rapid Eye Movies gibt es seit 15 Jahren.
Warum haben Sie nun zum ersten Mal einen Film selber produziert?
Stephan Holl: Das ergab sich vor ungefähr drei Jahren bei einem gemeinsamen Abendessen in Tokio mit der japanischen Produzentin Daisuke Asakura. Sie ist immer offen für Neues und hat in 50 Jahren über 500 solcher
Filme produziert und damit vielen heute sehr bekannten Regisseuren in
Japan ihre erste Chance gegeben.
Wie groß war Ihr Anteil am Endprodukt?
Die Idee war, das derzeit eingefahrenen Pink Film-Genre, ein cineastisches
Biotop, im dem viele Experimente möglich sind, wiederzubeleben. Ich
wollte dann, dass es ein Musical wird, weil ich Musicals sehr liebe und das
für eine besondere Form des Kinos halte, von der es zu wenig gibt. Gemeinsam haben wir den Regisseur Shinji Imaoka gefunden. Dann habe ich die
Berliner Band Stereo Total angesprochen und für das Projekt begeistern
können. Den Kameramann Christopher Doyle habe ich vor drei Jahren kennengelernt, weil wir gemeinsam an einem Fotobuch arbeiten. Ihm habe ich
im letzten Jahr erzählt, dass wir einen Pink Film mit einer Analperle, einem
Kappa (jap. Fabelwesen, d. Red.) und Tanzszenen machen wollen – am
nächsten Tag kam eine SMS: „OK, lass uns den Film zusammen machen“.
Christopher Doyle ist vor allem bekannt durch seine aufwändigen Filme
mit Wong Kar-wai. Wie hat er sich auf die schlichte Arbeit für „Underwater Love“ eingestellt?
Bei Christopher Doyle denkt man natürlich zuerst an diese Bilderwelten,
die prägend sind für ein ganzes Jahrzehnt. Aber er hat danach auch ganz
andere Sachen wie „Paranoid Park“ von Gus van Sant gemacht, oder Hollywoodfilme. Ich glaube, worauf es ihm ankommt, und warum er ohne großes
Zögern zugesagt hat, ist, ohne diesen Ballast von 200 Leuten am Set und
jahrelangen Dreharbeiten bei einem Film in nur fünf Tagen eine ganz besondere Energie herzustellen. Damit war er auch ein entscheidender Motor
für das Projekt. auch in diesem kleinen und leicht experimentellen Film
kann man sein Talent sehen – z. B. in der Wahl des Bildausschnitts.
Hatten Sie ein Publikum im Kopf?
Nein. Ich weiß jetzt, dass der Film bei Festivals oft in der Mitternachtsschiene programmiert wird, wo man was sehen will, was man so noch nicht
gesehen hat. In so einer Umgebung kommt der Film ausgesprochen gut an.
Den Film kann man ja auch richtig blöd finden, aber dazwischen kamen
eigentlich nie Reaktionen. Damit bin ich zufrieden, das entspricht meiner
Auffassung, was einen guten Film ausmacht. „Netter Film“ als Reaktion
wäre schlimm.
INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER
POLIEZEI
Cannes 2011: Preis der Jury
F 2011 - Drama - Regie: Maïwenn Le Besco - Kamera: Claire Mathon, Jowan Le Besco mit: Karin Viard, Joey Starr, Maïwenn Le Besco - Verleih: Wild Bunch Start: 27.10.
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Film-Kritik
Angespanntes Mutter-Tochter-Verhältnis
Ein nicht ganz so tröstlicher Anblick
Lolita-Posen
Der letzte Job
„I’m not a f**king Princess” von Eva Ionesco
„Endlich“ von Katja Dringenberg und Christiane Voss
Paris in den 70ern: Eine Künstlerin fotografiert ihre kleine Tochter in verführerischen
Posen. Ein Skandal.
C Autobiografisches Drama
Aus verschiedenen Perspektiven nähert sich der Film dem Sterben.
C Doku zum Thema Tod
In den 1970er Jahren fotografiert die französische Fotografin Irina Ionesco ihre junge
Tochter Eva nackt in lasziven Posen. Die Bilder finden in Kunstkreisen Anerkennung, führen aber auch zum Sorgerechtsentzug. Für „I’m not a f**king Princess“
ließ Eva Ionesco sich nun von ihrer eigenen Biografie inspirieren: Isabelle Huppert
verkörpert darin die Mutter, die vor allem aus blindem Egoismus und Geldsorgen
zu den Skandal-Werken motiviert wird. Das Töchterchen (überzeugend: Anamaria
Vartolomei) hat vorerst Spaß an den Lolita-Posen, doch irgendwann geht Mami
zu weit. Die Regisseurin inszeniert einen optisch und atmosphärisch stimmigen,
aber auch sehr persönlichen Film. Dabei kommt vor allem der Kunst-Diskurs zu
kurz, denn die Figurenzeichnung der Mutter ist arg eindimensional ausgefallen.
Geistliche unterschiedlicher Religionen im Interview zum Thema Ableben,
Bestatter in der Ausbildung, Einsatzkräfte am Unfallort, ein Aufstell-Therapeut bei der Arbeit, eine Trauerrederin, die über ihre Herangehensweise
spricht: Episodisch nähert sich dieser Dokumentarfilm den Todesdienstleistern in unserem Lande. Dazwischen vertont ein Chor inspiriert die Worte Verstorbener. Der von dreckigen E-Gitarren dominierte Soundtrack ist
gewöhnungsbedürftig, hier und da ist die Herangehensweise reißerisch und
sprunghaft. Doch insgesamt bieten die Regisseurinnen Katja Dringenberg
und Christiane Voss einen abwechslungsreichen Einblick in die Materie
rund um den „letzten Job“, über die Angst vor und über die Freundschaft
mit dem Tod.
HARTMUT ERNST
HARTMUT ERNST
I'M NOT A F**KING PRINCESS
ENDLICH
F 2011 - Drama - Regie: Eva Ionesco - Kamera: Jeanne Lapoirie - mit: Denis Lavant,
Isabelle Huppert, Georgetta Leahu - Verleih: X Verleih
Start: 27.10. Cinenova
D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Christiane Voss, Katja Dringenberg - Verleih: X Verleih
Start: 3.11. Filmhaus
Extremsituation für die ganze Familie
Spielrein (Keira Knightley) erzählt erstmals von ihren Gefühlen
Nicht müde werden
Spielfreude
„Halt auf freier Strecke“ von Andreas Dresen
„Eine dunkle Begierde“ von David Cronenberg
Ein junger Familienvater erfährt, dass er an einem inoperablen Hirntumor leidet und nur
noch wenige Monate zu leben hat.
C Schonungsloser Film über das Sterben
Sabina Spielrein wird in eine Heilanstalt eingewiesen. Ihr Arzt C.G. Jung ist fasziniert
von ihrem Fall und erzählt seinem Kollegen Siegmund Freud davon.
C Emotionales Psychodrama
„Ich hab einen Gehirntumor. Und das ist nicht lustig.“ So unprätentiös fasst
Frank zusammen, was eigentlich nicht fassbar ist. Von einem Tag auf den
anderen wird aus dem glücklichen Ehemann und Vater ein Sterbenskranker,
der Abschied nehmen muss vom Leben und von seinen Liebsten. Andreas
Dresen nähert sich dieser Extremsituation gewohnt authentisch und ungeschönt: Die Nebenrollen wurden mit echten Ärzten und Therapeuten besetzt, die Dialoge während des Drehs improvisiert, es wird geweint, gesabbert und gekotzt. Immer wieder aber wird dieser schmerzhafte Realismus
von komödiantischen Momenten und surrealen Fantasien, von Leichtigkeit
und Lebensfreude durchbrochen. Dresen gelingt dabei Großes: ein Film
über das Sterben, der einem die Angst vor dem Leben nimmt.
C.G. Jung (Michael Fassbender) legt die sexuellen Obsessionen von Sabina
Spielrein (Keira Knightley) frei, sie wird kurz darauf seine Geliebte. Doch das
bringt Jung in Konflikt mit seinem Berufsethos. Jungs Freundschaft zu Freud
hat bereits wegen beruflicher Differenzen gelitten, die Affäre mit Spielrein ist
nur der letzte Anstoß für den Bruch der beiden. Die fachlichen Hintergründe
werden in diesem Monat in der Doku „Nachtmeerfahrten“ seziert, Cronenberg
ist mehr an den treibenden Momenten biografischer Elemente interessiert.
Doch wer hofft, der Meister der psychischen Auswüchse hätte die Themen
Psychoanalyse und Masochismus dazu genutzt, ans Eingemachte zu gehen,
wird enttäuscht. „Eine dunkle Begierde“ ist ein bestens besetztes Biopic,
gleichermaßen mit Abgründen und Humor gewürzt.
CHRISTIAN MEYER
MARIEKE STEINHOFF
EINE DUNKLE BEGIERDE
HALT AUF FREIER STRECKE
Cannes 2011: Un Certain Regard
D 2011 - Drama - Regie: Andreas Dresen - Kamera: Michael Hammon - mit: Milan Peschel,
Mika Seidel, Otto Mellies - Verleih: Pandora
Start: 17.11. OFF Broadway
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
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D/CDN/GB 2011 - Drama - Regie: David Cronenberg - Kamera: Peter Suschitzky mit: Keira Knightley, Michael Fassbender, Viggo Mortensen - Verleih: Universal
Start: 10.11. Cinenova, Metropolis
choices verlost 3x2 Karten für die Preview (OmU) am So, 6.11. um 18 Uhr im Cinenova Köln
E-Mail bis 3.11. an [email protected], Kennwort: Begierde
www.choices.de/heute-im-kino
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NEUSTARTS
CHEYENNE –
THIS MUST BE THE PLACE (OMU)
WEITERHIN IM PROGRAMM
MELANCHOLIA
Ab: 10.11.
I / F / IRL 2011 - R: Paolo Sorrentino - D: Sean Penn, Frances McDormand
DK / S / F / D 2011 - R: Lars von Trier - D: Kirsten Dunst, Charlotte Gainsbourg
Justine und Michael feiern ihre Hochzeit mit einem rauschenden
Fest auf dem Landsitz von Schwester und Schwager der Braut.
Währenddessen nähert sich der riesige Planet Melancholia immer
weiter bedrohlich der Erde ...
LA PIEL QUE HABITO –
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E 2011 - R: Pedro Almodóvar - D: Antonio Banderas, Elena Anaya
TAKEOFF – PREVIEW (OMU) – MONTAG, 7. NOVEMBER, 20.00 UHR
Cheyenne war ein gefeierter Rockstar. Mit 50 Jahren sieht er immer noch
aus wie ein Goth. Seit Jahren lebt er zurückgezogen in Dublin, schwankend
zwischen Langeweile und Depression. Der Tod des Vaters führt ihn nach New
York. Dort erfährt er von dessen Besessenheit: Rache zu nehmen für eine
schwere Demütigung. Er beschließt, die Suche seines Vaters fortzuführen ...
HALT AUF FREIER STRECKE
Ab: 17.11.
D 2011 - R: Andreas Dresen - D: Milan Peschel, Steffi Kühnert
Die bildhübsche Vera ist die einzige Patientin in einer Schönheitsklinik, wo sie Tag und Nacht von Professor Roberto Ledgard überwacht wird. Er pflegt ihre Haut wie einen kostbaren Schatz und
kontrolliert jeden Schritt, jeden Blick, jede Emotion.
FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN
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Frank und Simone haben sich einen Traum erfüllt und leben mit ihren beiden Kindern in einem Reihenhäuschen am Stadtrand. Sie sind ein glückliches Paar, bis zu dem Tag, an dem bei Frank ein inoperabler Hirntumor
diagnostiziert wird. Die Familie ist plötzlich mit dem Sterben konfrontiert.
JANE EYRE (OMU)
Ab: 1.12.
GB 2011 - R: Cary Fukunaga - D: Mia Wasikowska, Michael Fassbender
USA 2010 – R: Xavier Beauvois - D: Lambert Wilson, Michael Lonsdale
Mit der in den neunziger Jahren erfolgten und bis heute nicht aufgeklärten Ermordung der Trappisten-Mönche von Tibhirine befasst
sich Xavier Beauvois’ „Von Menschen und Göttern“. In meditativen
Bildern und im Rhythmus der choralen Gebete des Ordens erzählt
Beauvois eine ergreifende Geschichte, in der Mut, Mitmenschlichkeit
und religiöse Toleranz als fundamentale Werte allgegenwärtig sind.
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ALLERWELTSKINO
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Jane Eyre tritt ihre neue Stelle im Herrenhaus Thornfield an. Bereits ab der ersten Begegnung fühlt sie sich magisch zum Hausherrn
Edward Rochester hingezogen. Als dieser ihr einen Heiratsantrag
macht, scheint ihr Glück perfekt. Doch am Tag der geplanten Hochzeit nehmen die Dinge plötzlich eine dramatische Wendung ...
THE LOOK - CHARLOTTE RAMPLING
F / D 2011 - R: Angelina Maccarone - D: Charlotte Rampling, Peter Lindbergh
Charlotte Rampling: Tabubrecherin, Stilikone, Weltstar und mutige
Avantgardistin. Mit ihrer Rolle in Cavanis „Nachtportier“ löste sie
eine weltweite Tabudebatte aus und inspirierte Helmut Newton zu
seiner ersten Akt-Fotografie.
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weisshaus
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WEISSHAUS PREVIEW – MONTAG, 21. NOVEMBER, 20.00 UHR
NEUSTARTS
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F 2010 – R: Philippe Le Guay – D: Fabrice Luchini, Sandrine Kiberlain
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D / F 2011 - R: Roman Polanski - D: Jodie Foster, Kate Winslet, Matt Dillon
Brutal und rücksichtslos werden bei dem Streit von vier Erwachsenen
Grenzen überschritten, provoziert und schließlich deutlich, dass sie
alle hinter ihrer zivilisierten Maske einen „Gott des Gemetzels“ anbeten. Auf dem Schlachtfeld dieser Tragikomödie versinkt am Ende nicht
nur ein Handy in der Tulpenvase...
WEITERHIN IM PROGRAMM
Paris, 1960. In einem vornehmen Stadthaus leben der Börsenmakler Jean-Louis Joubert und seine fast schon spröde Frau Suzanne mit ihren
Kindern. In den Dachkammern der 6. Etage sind die Dienstmädchen der
feinen Leute, allesamt Spanierinnen, untergebracht. Französisches Personal ist heutzutage schwer zu bekommen. Das Leben ist friedvoll und geht
täglich seinen gewohnten Gang. Als die langjährige Haushälterin der Jouberts Hals über Kopf kündigt, nimmt die junge und schöne Maria deren
Platz ein. Monsieur Joubert fühlt sich sofort von ihrer temperamentvollen
und lebensbejahenden Art angezogen und freundet sich mit ihr an.
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D / FIN 2011 - R: Hendrik Handloegten - D: Nina Hoss, Mark Waschke
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D 2011 – R: Christian Zübert – D: Elmar Wepper, Mercan Türkoglu
Hartmut Mackowiak (Elmar Wepper) steht unter Schock. Seine Frau
(Katja Rupé) verlässt ihn nach 30 Ehejahren für einen anderen Mann.
Plötzlich muss er sein Leben noch einmal vollkommen neu ordnen, und
dabei hat der mürrische Taxifahrer doch am liebsten seine Ruhe und
verschanzt sich hinter einem Panzer aus Vorurteilen, Selbstgenügsamkeit und skeptischer Ablehnung gegenüber allem Fremden und Neuen.
Da passt es ihm auch gar nicht, dass plötzlich die sechsjährige Hayat
mutterseelenallein in seinem Taxi auftaucht, kein Deutsch spricht und
nun auf seine Hilfe angewiesen ist. Alle Versuche, sie los zu werden,
scheitern. Und obwohl er gerade seine Frau zur Rückkehr bewegen will,
macht er sich schließlich auf die Suche nach Hayats Mutter. Dabei dämmert es ihm: Vielleicht ist es nicht er, der Hayat hilft, sondern sie ihm ...
Ein Sommer in Finnland. Juliane verbringt den ersten gemeinsamen Urlaub mit ihrer großen Liebe, für den sie ihren langjährigen Freund verlassen
hat. Ganz plötzlich wacht sie, wie durch einen Zeitsprung, wieder im verschneiten Berlin auf. War es nur ein Traum? Hin- und hergerissen zwischen +).$%2&),-*%$%.3!-34!'3/..4!'5-5(2
Hoffen und Bangen, macht sie sich erneut auf den Weg in die Zukunft …
MEIN NAME IST EUGEN
3ONNTAGSVORSTELLUNG AM UM 5HR IN !NWESENHEIT DES
2EGISSEURS(ENDRIK(ANDLOEGTEN
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D / F 2011 - R: Roman Polanski - D: Jodie Foster, Kate Winslet, Matt Dillon
Zwei Elfjährige prügeln sich auf dem Spielplatz. Die Eltern des „Opfers“ haben die Eltern des „Übeltäters“ eingeladen, um den Vorfall wie
vernünftige Menschen zu klären. Was als friedlicher Austausch über
Zivilisation, Gewalt und die Grenzen der Verantwortlichkeit beginnt,
entwickelt sich schon bald zu einem Streit voller Widersprüche und
grotesker Vorurteile. Und schließlich platzt die dünne Haut der bürgerlichen Kultiviertheit auf: Vier Erwachsene geraten aus der Fassung.
35
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Film-Kritik
Juliane will ihr Glück zurück
Jean-Louis (Fabrice Luchini) hat sein altes Leben satt
Zurück nach vorn
Zeiten des Umbruchs
„Fenster zum Sommer“ von Hendrik Handloegten
„Nur für Personal!“ von Philippe Le Guay
Zusammen mit August verbringt Juliane ihren Urlaub in Finnland. Es ist traumhaft schön.
Doch ganz unvermittelt wacht sie im verschneiten Berlin auf – ein halbes Jahr zuvor.
C Philosophisches Psychospiel
Paris, 1962: Der Börsenmakler Jean-Louis lernt über das neue Hausmädchen Maria erstmals das Leben der Bediensteten unter dem Dachboden kennen.
C Humorvolles Nostalgiekino
Als Juliane (Nina Hoss) morgens auf das verschneite Berlin blickt, ist sie schockiert. Sie ist nicht mehr bei August (Mark Waschke) in Finnland, sondern
zusammen mit ihrem Mann Philipp (Lars Edinger) in ihrer alten Wohnung,
hat ihren alten Job und trifft dort ihre Kollegin Emily (Fritzi Haberland), die
vor drei Monaten von einem Auto überfahren wurde. Oder in drei Monaten
von einem Auto überfahren werden wird? Juliane versteht die Welt nicht
mehr: In welcher Zeit lebt sie? Als sie kurz darauf August trifft, erkennt er sie
nicht. Aber sie will unbedingt in dieses andere Leben zurück, in den Sommer,
nach Finnland, mit August. Regisseur Handloegten („Liegen lernen“) spielt in
seinem psychologischen und philosophischen Film souverän und elegant mit
den verschiedenen Zeit- und Bewusstseinsebenen.
CHRISTIAN MEYER
Der bürgerliche Hausherr taucht zum ersten Mal ein in eine Welt, die ihm
bislang vollkommen fremd war, und die sich doch nur eine Etage über seiner
eigenen Wohnung befindet: im Angestelltentrakt. Zusammen mit Jean-Louis
(Fabrice Luchini) wird auch der Zuschauer in ein ungewohntes Szenario
entführt, denn der Film spielt in einer Zeit vor so manchem gesellschaftlichen Umbruch. Auch davon erzählt Philippe Le Guays Film auf augenzwinkernde Weise, wenn er wie andere französische Erfolgsfilme à la „Der
kleine Nick“ liebenswert eine vergangene Epoche heraufbeschwört. Das
muntere Geschehen ist mit viel Witz und einem spielfreudigen Ensemble
aus renommierten französischen und spanischen Darstellern inszeniert und
garantiert gute Unterhaltung.
FRANK BRENNER
FENSTER ZUM SOMMER
NUR FÜR PERSONAL!
D/FIN 2011 - Drama / Lovestory - Regie: Hendrik Handloegten - Kamera: Peter Przybylski mit: Nina Hoss, Fritzi Haberlandt, Mark Waschke - Verleih: Prokino
Start: 3.11. Rex, Weisshaus
F 2011 - Komödie - Regie: Philippe Le Guay - Kamera: Jean-Claude Larrieu mit: Fabrice Luchini, Carmen Maura, Natalia Verbeke - Verleih: Concorde
Start: 3.11. Cinenova, Weisshaus
Begründer der analytischen Psychologie: C.G. Jung
Chodorkovsky unter strengster Bewachung
Die dunkle Seite der Seele
Machtspiele
„Nachtmeerfahrten“ von Rüdiger Sünner
„Der Fall Chodorkovsky“ von Cyril Tuschi
Der Dokumentarfilm unternimmt eine Reise in das Unbewusste und erforscht die Psychologie der Mythen, Träume und Symbole.
C Einführung in Leben und Werk C.G. Jungs
Multimillionär Michail Chodorkovsky, ehemaliger Mehrheitseigner der Ölfirma Jukos, ist
seit 2003 in Sibirien inhaftiert.
C Gut recherchierte Aufarbeitung
Mehr Lehr- als Dokumentarfilm zeichnet „Nachtmeerfahrten“ die Arbeit des
Schweizer Psychologen Carl Gustav Jung (1875-1961) nach. Jung, der zunächst Archäologe werden wollte, war zeitlebens fasziniert von Mythen und
ihren Kunst- und Kultgegenständen. Daraus entwickelte sich die Lehre von
den sogenannten Archetypen, die laut Jung im kollektiven Unbewussten aller Menschen unabhängig von Geschichte und Kultur existieren. Mit meist
illustrativen Bildern und in Gesprächen mit Historikern und Psychologen
beleuchtet Regisseur Sünner die bis heute umstrittenen Positionen des
Seelenforschers. Auch die dunklen Seiten im Leben Jungs wie seine zeitweiligen Sympathien für den Nationalsozialismus bleiben nicht ausgespart.
Man darf nicht erwarten, dass Cyril Tuschis Film viele neue Erkenntnisse zu
Tage fördert. Der Regisseur hat sich zwar mit etlichen der beteiligten Personen zu Interviews getroffen, um Licht ins Dunkel dieser komplexen Verstrickungen zwischen Politik und Wirtschaft zu bringen. Doch einige können
oder wollen sich nicht vor der Kamera äußern, weswegen kein lückenloses
Bild entstehen kann. Tuschi gelingt es aber anschaulich, den Werdegang
Chodorkovskys nachzuzeichnen, vom Chemiestudenten zu einer der finanzstärksten Wirtschaftsgrößen Russlands bis hin zu seiner gegenwärtigen
Inhaftierung. So kann der Regisseur die verzwickten Hintergründe auf
kurzweilige und mitunter sogar spannende Weise zusammenfassen und
liefert eine mitreißende Aufarbeitung des Themas.
FRANK BRENNER
MICHAEL HERMANN
NACHTMEERFAHRTEN
DER FALL CHODORKOVSKY
D 2011 - Dokumentarfilm / Psychologie - Regie: Rüdiger Sünner - Kamera: Rüdiger Sünner mit: Prof. Verena Kast, Prof. Hinderk Emrich, Dr. Eugen Drewermann - Verleih: W Film
Start: 27.10. Odeon
D 2010 - Dokumentarfilm - Regie: Cyril Tuschi - Kamera: Eugen Schlegel, Peter Dörfler,
Franz Koch, Cyril Tuschi - mit: Joschka Fischer, Vladimir Putin, George W. Bush Verleih: farbfilm
Start: 17.11. Cinenova
www.choices.de/heute-im-kino
36
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
NEUSTARTS
‚TATORT CHATROOM‘ UND
‚I (DIS)LIKE‘
NACHTMEERFAHRTEN
Ab 27.10.
D 2011 - R: Rüdiger Sünner - D: Prof. Verena Kast, Prof. Eugen Drewermann
KINOPREMIERE DER KINDERFILMPRODUKTIONEN, SAMSTAG, 05.11.2011,
13.00 – 14.30 UHR
In vielen Mythen muss der Held eine „Nachtmeerfahrt“ durchmachen, in der er
rätselhaften Wesen und gefährlichen Situationen begegnet. Der Psychologe Carl
Gustav Jung (1875-1961) ging selbst auf eine solche Entdeckungsreise und befragte die Welt der Symbole und Archetypen auf ihre Bedeutung für unser Leben.
Wie begegnen sich Jugendliche im Internet? Wo
liegen die Chancen von Online-Communities und
Social Networks? Wo lauern die Gefahren? Mit
diesen Fragen befassen sich die beiden Kinderfilmproduktionen „Tatort Chatroom“ und „I(dis)
like“, an denen über 60 Kinder im Alter von 10 bis
14 Jahren aus Nordrhein-Westfalen mitgewirkt
haben.
OVER YOUR CITIES GRASS WILL GROW
Ab 27.10.
F / NL / GB 2010 - R: Sophie Fiennes - D: Anselm Kiefer, Klaus Dermutz
Ein bildmächtiger Dokumentarfilm der britischen Filmemacherin Sophie Fiennes
über das Werk Anselm Kiefers. Hautnah taucht Fiennes ein in den alchemistischen Schaffensprozess eines der bedeutendsten deutschen Gegenwartskünstler. Die ureigene, fast magische Ästhetik ihrer Filmbilder zieht den Zuschauer unaufhaltsam in den Bann.
FESTIVALS
UNLIMITED
EUROPÄISCHES KURZFILMFESTIVAL KÖLN
10.11.-13.11.2011
CHEYENNE - THIS MUST BE THE PLACE
CINEPÄNZ
KINDERFILM FESTIVAL
Ab 10.11.
I / F / IRL 2011 - R: Paolo Sorrentino - D: Sean Penn, Frances McDormand, Judd Hirsch
Cheyenne war ein gefeierter Rockstar. Er ist 50 Jahre alt und sieht immer
noch so aus wie damals, ein Goth mit schwarzen, toupierten Haaren, weiß geschminktem Gesicht und rotem Lippenstift. Seit Jahren lebt er zurückgezogen
mit seiner Frau Jane in einer Villa in Dublin, immer sachte schwankend zwischen gepflegter Langeweile und nagender Depression.
19.11.-27.11.2011
OUT OF THE DARKNESS
SONNTAG 27.11. UM 12:00 UHR
WANDLUNGEN –
RICHARD WILHELM UND DAS I-GING
Ab 17.11.
CH 2011 - R: Bettina Wilhelm, Mi. 16.11. 20:00 Uhr Premiere mit Gästen
KONFUZIUS, LAOTSE die wichtigsten Texte des Daoismus und vor allem das
I GING - DAS BUCH DER WANDLUNGEN: der Missionar Richard Wilhelm taufte
keinen einzigen Chinesen, sondern vollbrachte eine der größten ÜbersetzungsLeistungen des 20. Jahrhunderts. Wie C. G. Jung fragte er nach den universalen
Weisheiten der Menschheit, die dem Wandel der Geschichte widerstehen.
von Stefano Levi, Deutschland Premiere in
Anwesenheit des Regisseurs
Zwei Ärzte und ihr chirurgisches Team aus einheimischen Helfern wandern mit einer kompletten
Krankenhaus-Ausrüstung auf dem Rücken durch
das Hochland des Himalaya im östlichen Nepal,
um erblindete Menschen in den abgelegenen
Bergregionen vom „grauen Star“ zu befreien.
Der Filmemacher Stefano Levi hat sich den engagierten Ärzten mit der Kamera angeschlossen, um ihren Kampf gegen die Blindheit zu
dokumentieren und auf die Problematik der
vermeidbaren Behinderung in den Entwicklungsländern aufmerksam zu machen.
DER GOTT DES GEMETZELS
Ab 24.11.
D / F 2011 - R: Roman Polanski - D: Jodie Foster, Kate Winslet, Matt Dillon
Zwei Elfjährige prügeln sich auf einem Spielplatz, einem der beiden Jungen
werden dabei Zähne ausgeschlagen. Die Eltern des „Opfers“, Penelope und Michael (Jodie Foster, John C. Reilly) haben die Eltern des „Übeltäters“, Nancy und
Alan (Kate Winslet, Christoph Waltz), eingeladen, um den Vorfall wie vernünftige Menschen zu klären.
DIE MÜHLE UND DAS KREUZ
Mit dem Dokumentarfilm „Out of the Darkness“ debütierte Levi bereits auf diversen internationalen Filmfestivals.
Ab 24.11.
S / PL 2011 - R: Lech Majewski - D: Rutger Hauer, Charlotte Rampling, Michael York
1564 erhält Pieter Bruegel von dem Antwerpener Kaufmann und Kunstsammler
Nicolas Jonghelinck den Auftrag, die Kreuztragung Christi zu malen. Er nimmt
den Auftrag an, will jedoch nicht eine weitere von unzähligen Versionen der
Passionsgeschichte liefern, sondern etwas Besonderes schaffen: Ein Bild, das
eine Vielzahl von Geschichten erzählt. Aber vor allem soll die Kreuzigungsgeschichte nicht im Heiligen Land, sondern in seiner flämischen Heimat spielen.
Am 27.11.2011 wird erstmalig die Deutsche
Fassung des Dokumentarfilms in Köln aufgeführt. (OF mit Ut.)
KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE
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Hintergrund
Eine Witzfigur? Der alternde Rockstar Cheyenne (Sean Penn)
Traurige Figur
„Cheyenne – This must be the place” von Paolo Sorrentino
Einen abgewrackten Musiker verschlägt es in die USA, wo er sich auf die Spuren seines
verstorbenen Vaters begibt.
C Bildgewaltiges Drama
Er hat mit den Stones gesungen und war ein erfolgreicher Rockstar – jetzt
ist er fünfzig und lebt zurückgezogen in seiner Villa in Dublin. Seit mehr als
zwanzig Jahren ist es still um Cheyenne (Sean Penn), und inzwischen sieht
er aus wie die Karikatur seiner selbst: schwarze Mähne, Kajal-verschmierte
Augen, Falten und eine gebrochene Fistelstimme, die der einstige Rockstar
nur noch bemüht, um mit seiner lebenslustigen Frau (Frances McDormand)
zu kommunizieren. Den Rest des Tages trottet er beinahe schlafwandlerisch
durch seinen Besitz, sitzt verloren in der Ecke, wirkt debil, depressiv, auf
Drogen. Die Nachricht vom Tod seines Vaters in New York bildet schließlich
den Impuls für einen Aufbruch: Gefangen in seiner Vergangenheit, genauer
– Kindheit – lässt Cheyenne Haus und Frau zurück und reist nach Amerika.
Dort erfährt er, dass sein Vater bis zuletzt seinen einstigen KZ-Peiniger
suchte. Cheyenne folgt der Spur.
Der Film braucht seine Zeit. Zeit, die man benötigt, um die Hauptfigur einigermaßen greifen zu können. Bis man weiß, dass Cheyenne mehr ist als
eine infantile Witzfigur. Nämlich eine tief traurige Witzfigur. Nach und
nach füttert uns das Drama mit Fragmenten der Vergangenheit, die den
Typus erklären, den Sean Penn da so beeindruckend enthoben auf die Leinwand bringt. Ein Star, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere tragisch
erstarrte. Der Jahrzehnte später endlich damit beginnt weiterzuleben. Der
schlaff, aber zielgerichtet durch die Vereinigten Staaten wandert, immer
den wackligen Trolley hinter sich herziehend, über Teer und Stock und
Stein. Der ausgerechnet in die USA reist, um erwachsen zu werden. Der
dort Menschen begegnet. Menschen und Freaks: Geschichtslehrer, Nazijäger und David Byrne.
Dublin, New York, New Mexico, Utah: „Cheyenne – This must be the place“
ist ein atemberaubendes Roadmovie, dessen Magie sich nicht allein durch
Sean Penns Spielkunst manifestiert, sondern ebenso durch die Inszenierung
Paolo Sorrentinos. Der italienische Regisseur bewies bereits mit „Il Divo –
Der Göttliche“ sein kraftvolles, eigenwilliges kreatives Potential. Seine erste
US-Produktion entwickelt einen vergleichbar audiovisuellen Sog, dem man
sich nur schwerlich entziehen kann. Spätestens in den Staaten scheint die
Kamera immer in Bewegung, schwebt unter, neben, über dem Helden in
magischen Bildern und Perspektiven. Es scheint anfangs so, als vernachlässige Sorrentino gar ein wenig die Story für seine Bild- und Sound-Collage.
Doch am Ende weiß man, der Eindruck hat getäuscht. Und man hat vielmehr das Verlangen, den Film noch einmal zu sehen. Das Drama ist
Sorrentinos erster künstlerischer Ausritt in die USA, und er hat damit die
dortige filmische Landschaft bereits bereichert. Wir sind gespannt, wohin
es ihn als nächstes verschlägt.
HARTMUT ERNST
CHEYENNE – THIS MUST BE THE PLACE
Cannes 2011: Preis der ökumenischen Jury
I/F/IR 2011 - Drama / Thriller - Regie: Paolo Sorrentino - Kamera: Luca Bigazzi mit: David Byrne, Sean Penn, Frances McDormand - Verleih: Delphi
Start: 10.11. Odeon, OFF Broadway
CHEYENNE – Am Rande
Sehnsucht, Rausch, Sex, Drama und Zerstörung – der Rockstar ist eine sehr
beliebte Filmfigur. Das gilt nicht nur für fiktive Charaktere des Spielfilms.
Auch der Dokumentarfilm hat seit langem das emotionale und dramatische
Moment von Musikerbiografien erkannt. Es gibt unzählige sogenannte
Rockumentaries – ein großer Fan dieses Genres ist Martin Scorsese, der
sonst in Hollywood für seine Spielfilme gefeiert wird. Schon 1972 hat
Scorsese für den letzten Film über Elvis Presley „Elvis on Tour“ die Montage
betreut. In Eigenregie drehte er den Konzertfilm „The Last Waltz“ (1978),
der den letzten Auftritt der Rockband „The Band“ dokumentiert. 2003 produzierte Scorsese, der Geschichte der Bluesmusik auf den Spuren, die
Miniserie „The Blues“, für die er selbst wie auch Wim Wenders und Clint
Eastwood eine Folge beisteuerte. Hier kamen insgesamt gut 780 Minuten
fertiges Filmmaterial zusammen. Nur fünf Jahre später – kurz vor dem Start
des vierfachen Oscar-Gewinners „Departed – Unter Feinden“ – beschäftigt
er sich in „No Direction Home“ (2005) mit der Folk- und Rocklegende Bob
Dylan. Scorsese folgt dem frühen Dylan zu Anfang seiner Karriere und hat
hierfür die Wegbereiter interviewt und Archivmaterial zusammengetragen.
Seine bisher letzte Rockumentary ist wieder ein Konzertfilm: „Shine a
Light“ (2008) setzt den Rolling Stones ein weiteres Denkmal und feierte auf
der Berlinale Weltpremiere.
INGA SELCK
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FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de
NEU IM KINO
SONDERPROGRAMM
AB 3. NOVEMBER
BRASCH – DAS WÜNSCHEN UND DAS FÜRCHTEN
Zum 10. Todestag erscheint eine dokumentarische Filmcollage über den
legendären Dichter, Schriftsteller und Filmemacher Thomas Brasch. Dass Brasch
selber in Bildern und Sprachbildern gedacht hat, erweist sich für die filmische
Umsetzung als Glücksfall. So entsteht in Christoph Rüters Film das spannende
Bild eines Lebens in Widersprüchen, das Porträt eines Toten, der auf der
Leinwand ungemein lebendig erscheint (D 2011 • 90 Min.).
AB 10. NOVEMBER
AUF DER SUCHE
Ein Paar, unterwegs: Auch mit seinem neuen Film ist Jan Krüger („Unterwegs“,
„Rückenwind“) wieder auf vertrautem Terrain anzutreffen. Aber dieses Paar hat
es in sich: Corinna Harfouch spielt eine Frau, die in Marseille ihren vermissten
Sohn sucht. Sein Exfreund soll ihr dabei helfen, denn wer kannte Simon besser?
Kernfamilie steht gegen Wahlfamilie, Mutter gegen Liebhaber (D/F 2011 • 88 Min.).
Kino aus Israel
am 16.11., 20 h mit einer Preview von DIE REISE DES PERSONALMANAGERS (OmU) (IL/F/D 2010 • 116 Min.), dem neuen Film von Eran
Riklis („Die syrische Braut“): Yulia, fleißige Mitarbeiterin eines namhaften
Bäckerei-Betriebs in Israel, ist bei einem Anschlag gestorben. Bloß, ihre
Abwesenheit hat bislang niemand bemerkt – ein gefundenes Fressen
für skandalgeile Journalisten, die den schockierten Kollegen mit einem
boshaften Zeitungsartikel die Negativschlagzeilen ihres Lebens bescheren
wollen. So sieht sich der Personalmanager gezwungen, zur Ehrenrettung des
Betriebes, beherzt einzugreifen!
Filmpalette und Literaturhaus Köln präsentieren
am 20.11., 20 Uhr zur aktuellen Erstaufführung BRASCH – DAS WÜNSCHEN
UND DAS FÜRCHTEN (D 2011 • 90 Min.) ein Gespräch mit dem Produzenten
des Dokumentarfilms Gerd Haag, moderiert und eingeführt von Insa Wilke,
Leiterin des Literaturhaus Köln und Autorin des Buchs „Ist das ein Leben
– Der Dichter Thomas Brasch“.
painting movies
Auf der Suche
Submarine
am 21.11., 20 Uhr mit DRAWING RESTRAINT 9 (OmU) (USA / Japan 2005 •
135 Min.), dem experimentierfreudigen Gemeinschaftsprojekt des Künstlers
Matthew Barney und seiner Partnerin Björk – Metamorphosen, Mutationen,
Verflüssigungen, Verwandlungen, vergehende Formen, werdende Formen:
Es ist ein Film, nein, es ist eine Skulptur aus Videoband und Zelluloid, die
sich bewegt; nein, es ist „Teil eines Systems, Objekte herzustellen“, sagt
der Hersteller Matthew Barney, „ich erzähle eine Geschichte, um Objekte,
narrative Skulpturen, herzustellen.“
MAMA AFRICA
Mika Kaurismäki porträtiert die südafrikanische Sängerin Miriam Makeba
(„Pata Pata“). Dabei zeichnet er die Spuren von Makeba im Zusammenspiel von
hervorragend rhythmisiertem Bild- und Tonmaterial nach, gräbt Archivmaterial
aus, stellt Familie, Freunde und Bandkollegen vor, die allesamt von dem tiefen
Glück erfüllt sind, Teil ihres Lebens gewesen zu sein. (D / FIN 2011 • 89 Min.).
P O R T R ÄT S D E U T S C H E R A L KO H O L I K E R
Die Geschichten, die von sechs Alkoholikern aus dem Off erzählt werden,
widersetzen, kreuzen oder vereinigen sich mit den Bildern, die zu sehen sind:
Bilder einer vermeintlich intakten Gesellschaft. Der Film gibt den Blick frei auf eine
Normalität, deren Wirklichkeit dahinter sich kaum jemand bewusst macht – am
10.11., 20 Uhr mit Regisseurin Carolin Schmitz als Gast (D 2010 • 79 Min.).
AB 17. NOVEMBER
SUBMARINE (DF + OmU)
Die Ehe der Eltern kriselt, eine Freundin ist nicht in Sicht und der Rest des
Daseins eher langweilig. Manchmal wünscht sich Oliver, das Leben wäre mehr wie
eine Soap Opera. Als Erzähler in eigener Sache führt er durch sein Leben – ebenso
altklug wie mit begrenztem Durchblick und einer gewissen Eitelkeit. Das gefeierte
Regiedebüt von Stand-Up-Comedian Richard Ayoade (GB 2010 • 94 Min.).
AB 24. NOVEMBER
BULLHEAD (OmU)
Michael R. Roskam nimmt sich in seinem Debüt die Hormon-Mafia in der Tierzucht
vor, ein skrupelloses kriminelles Geflecht, dessen Mitglieder auch vor Mord nicht
zurückschrecken. „Bullhead“ ist ein klassischer Gangsterfilm, aber auch das
Porträt einer Männergesellschaft in der belgischen Provinz, die nicht nur wegen des
ewig grauen Himmels ein düsterer Ort ist. (Belgien 2011 • 129 Min.).
FILM SOCIALISME (OmU)
Eine Sinfonie in drei Sätzen – ein typisches Spätwerk von Jean Luc Godard:
Eine Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer mit zahlreichen Gesprächen unter den
Passagieren, zwei Geschwister laden ihre Eltern vor das Gericht ihrer Kindheit,
und zum Abschluss hält Besuch von sechs echten oder falschen Mythen Einzug
(F 2010 • 102 Min.).
Drawing Restraint 9
Weekend
homochrom –
ausgewählte schwule Filme in NRW Kinos
am 22.11., 21 h zum 2. Geburtstag von „homochrom“ mit dem wohl
schönsten Film über schwule Liebe aus diesem Jahr: WEEKEND (GB 2011 •
94 Min.) von Andrew Haigh erzählt von Russell und Glen, die unterschiedlicher
nicht sein können. Während Russell sich nach der großen Liebe sehnt, kommen
für Glen Beziehungen nicht in Frage – eigentlich. Trotzdem treffen sie sich nach
einer gemeinsamen Nacht schnell wieder. Doch Russells Hoffnung auf die
große Liebe wird schon bald in Frage gestellt!
JUNGES DEUTSCHES KINO IM NOVEMBER
Ein Basketball-Sommermärchen?
Denkste, ein Jahr Abstiegskampf!
PHOENIX IN DER ASCHE
Ein Dokumentarfilm von Jens Pfeifer (D 2011 • 90 Min.)
Ab 17. November im Programm
www.cinecologne.de
Film-Kritik
Die Außenseiterbande: Oliver und Jordana
Thomas Brasch zu DDR-Zeiten
Verklemmter Tagträumer
Darüber spricht man nicht
„Submarine“ von Richard Ayoade
„Brasch – Das Wünschen und das Fürchten“ von Christoph Rüter
Oliver biegt sich seine Welt gerne zurecht. Doch dann muss sich der Tagträumer der
Wirklichkeit stellen.
C Schwarzhumoriges Coming of Age-Drama
Christoph Rüter gibt einen interessanten Einblick in Leben und Denken des Künstlers
Thomas Brasch (1945-2001).
C Gehaltvolles Portrait
Er malt sich gerne aus, wie nach seinem Tod das ganze Land um ihn trauert.
Tatsächlich ist der verklemmte Oliver aber nur mäßig beliebt in der Schule.
Als er mit der coolen Jordana zusammenkommt, beginnt er, etwas mehr am
echten Leben teilzunehmen. Doch als die Ehe seiner Eltern zu scheitern
droht und Jordanas Mutter an Krebs erkrankt, wird ihm die Wirklichkeit
schnell wieder zu viel. Regisseur Ayoade, der in England auch als Comedian
bekannt ist, hat ein erzählerisch und visuell so einfallsreiches wie leichtfüßiges Debüt gemacht, dass dem adoleszenten Drama trockenen Humor
entlockt. Die beiden tollen Jungdarsteller Craig Roberts und Yasmin Paige
wird man sicher bald wiedersehen, und auch Sally Hawkins liefert als
Olivers Mutter eine unaufgeregt gute Leistung ab.
CHRISTIAN MEYER
Ende der 1970er Jahre erteilt die DDR dem Schriftsteller Thomas Brasch ein
Werkverbot und offeriert ihm die einmalige Ausreise. Brasch zieht in den Westteil Berlins und arbeitet dort als Dichter, Denker und Filmemacher. Er stellt die
Ordnung in Frage und zugleich das Verständnis des Künstlers und seiner selbst.
Hartnäckig verwehrt er die Antwort auf die Frage: „Warum schreibst du?“. Und
dennoch liefert Brasch in dieser Collage aus Interviews, Archivmaterial und filmischem Tagebuch weitreichende Einsichten. Ein gelungenes Portrait von
Christoph Rüter, einem Freund des Künstlers. Das kreative Schaffen aus DDRZeiten wird dabei nicht beleuchtet, wohl aber die Ansichten eines Freigeistes
und dessen Leben mit der und wider die Ordnung.
HARTMUT ERNST
BRASCH – DAS WÜNSCHEN UND DAS FÜRCHTEN
SUBMARINE
GB 2010 - Komödie - Regie: Richard Ayoade - Kamera: Erik Wilson - mit: Yasmin Paige,
Sally Hawkins, Craig Roberts - Verleih: Kool
Start: 17.11. Filmpalette
D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Christoph Rüter - Kamera: Patrick Popow, René Kirschey,
Thomas Brasch - mit: Thomas Brasch - Verleih: Neue Visionen
Start: 3.11. Filmpalette
Sucht sich anderswo: Rhoda (Brit Marling)
Imposante Trümmerskulptur von Anselm Kiefer
Projektion ins Weltall
Landschaftsgestaltung
„Another Earth“ von Mike Cahill
„Over your Cities Grass will grow“ von Sophie Fiennes
Rhonda har schwere Schuld auf sich geladen. Nun versucht sie, ihre Tat wieder gut
zu machen.
C Psychologischer Science Fiction
Der deutsche Künstler Anselm Kiefer hat in Frankreich ein großes Gelände mit seinen
archaisch-alchemistischen Eingriffen gestaltet.
C Atmosphärisches Künstlerportrait
Nachdem sie einen schweren Autounfall verursacht hat, sitzt Rhonda vier
Jahre im Gefängnis. Aber auch nach der Verbüßung der Strafe kann sie sich
nicht verzeihen und versucht sich in Wiedergutmachung. „Another Earth“
konfrontiert dieses irdische Drama mit der Idee einer zweiten Erde, die die
erste spiegelt. Cahills Debüt ist ob der stimmungsvollen Bilder schön anzusehen und auch die Verzweiflung der Figuren und ihre moralischen Konflikte werden spürbar. Doch der Science Fiction-Überbau, der dem eigentlichen Konflikt nicht viel hinzufügen kann, lenkt zu sehr von den wirklich
interessanten psychologischen und moralischen Fragen ab. Und so dient
die zweite Welt nicht nur den Protagonisten als Projektion, sondern auch
dem Film.
CHRISTIAN MEYER
Nach „Gerhard Richter Painting“ widmet sich nun auch dieser Film über
Anselm Kiefer einem bedeutenden deutschen Gegenwartskünstler. Die Regisseurin Sophie Fiennes, Schwester der Schauspieler Ralph und Joseph Fiennes,
hat zuletzt den beeindruckenden Essayfilm „The Pervert’s Guide to Cinema“
mit dem Philosphen Slavoj Žižek gedreht. Auch hier wird es philosophisch,
wenn Kiefer seine Arbeit auf dem Gelände „La Ribaute“ erläutert. Doch zuvor
erkundet der Film – begleitet von der eindringlichen Musik György Ligetis – in
langen Kamerafahrten durch die archaischen, alchemistisch verwandelten
Gänge, Höhlen und Hallen das Areal mit primär filmischen Mitteln und lässt
den Zuschauer den Ort intensiv erleben.
CHRISTIAN MEYER
OVER YOUR CITIES GRASS WILL GROW
ANOTHER EARTH
Sundance 2011: Spezialpreis der Jury
USA 2011 - Drama - Regie: Mike Cahill - Kamera: Mike Cahill - mit: Jordan Baker,
Brit Marling, William Mapother - Verleih: Fox
Start: 10.11.
www.choices.de/heute-im-kino
F/NL/GB 2010 - Dokumentarfilm - Regie: Sophie Fiennes - Kamera: Remko Schnorr,
Sophie Fiennes - mit: Anselm Kiefer, Klaus Dermutz - Verleih: mindjazz
Start: 27.10. Odeon
choices verlost 3x2 Karten für die erste Spielwoche im Odeon Köln.
E-Mail bis 30.10. an [email protected], Kennwort: Grow
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Preview am So 06.11. um 18.00 h
EINE DUNKLE BEGIERDE (OmU)
von David Cronenberg
Mo 07.11.2011 um 20.00 h
WARREN MILLER’S
»LIKE THERE’S NO TOMORROW«
Ciné-Club-Preview
am So 20.11. um 16.30 h
SARAHS SCHLÜSSEL // ELLE S’APPELAIT SARAH
(OmU) von Gilles Paquet-Brenner
In Kooperation mit der Deutsch-Französischen
Gesellschaft Köln
Preview am So 20.11.2011 um 19.00 h
DER GOTT DES GEMETZELS
von Roman Polanski
Roter Teppich
Kommt schließlich auch in Moskau an: Jürgen Vogel als Siggi Meyer im „Hotel Lux“
„Meine Milchzähne waren noch einwandfrei“
Jürgen Vogel über „Hotel Lux“, seine Liebe zu Serien und seine Anfänge als Kindermodel
Er hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass ning von „Die Welle“ bei der Constantin-Film
Schauspielschulen nicht sein Ding waren: kennengelernt. Das war für mich die erste MögTrotzdem oder gerade deswegen wurde der lichkeit, den Film im fertigen Schnitt zu sehen,
1968 in Hamburg geborene Jürgen Vogel in bevor wir damals die Pressearbeit zum Film beden letzten Jahren zu einem großen Publikums- gonnen haben. Zu dieser Vorführung war auch
und Kritikerliebling. Sein darstellerisches Ta- Bully eingeladen. Ich mochte ihn und seine Arlent kann man in so unterschiedlichen Werken beit vorher schon, und an diesem Tag hat er mir
wie „Die Welle“, „Der freie Wille“, „Das Le- gesagt, dass er irgendwo gelesen hat, dass ich am
ben ist eine Baustelle“ oder „Die kommenden 29. April 1968 geboren bin – genau am selben
Tage“ bewundern. Auch als Produzent („This Tag wie er! Und dann begann so etwas wie eine
is Love“) ist er erfolgreich. Nun kann man ihn Liebesbeziehung (lacht), ich hab mich sofort in
neben Bully Herbig in Leander Haußmanns den Typen verknallt, und ich mag ihn unheimlich
„Hotel Lux“ als Bühnenschauspieler auf der gern. Wir beide sind unterschiedlich und gleich.
Leinwand erleben, der als Hitler-Parodist die Wir machen natürlich völlig verschiedene Sachen, aber manche Wege führen
Lacher auf seiner Seite hat.
„Bully und ich, wir beide sind
uns dann zusammen. In der Caunterschiedlich und gleich“
stingshow haben wir uns dann
choices: Herr Vogel, „Hotel
Lux“ und der kürzlich gelaufene „Mein lieb- besser kennengelernt, das war eine tolle Zeit.
ster Feind“ scheinen zu unterstreichen, dass es
nun salonfähig geworden ist, in Deutschland Til Schweiger ist derzeit im Gespräch als neuer
Komödien über das Dritte Reich zu drehen …
„Tatort“-Kommissar. Wäre das für Sie eventuJürgen Vogel: Es stimmt, das war lange Zeit ver- ell auch einmal eine Option?
pönt. Aber ich glaube, dass Leander Haußmann Ich habe überhaupt nichts gegen „Tatort“, ich
einen ganz guten Ton getroffen hat. Er hat ge- habe auch schon in einigen mitgespielt. Ich finsagt, dass das seine Art ist, mit Dingen fertig zu de, die Reihe ist qualitativ eines der Highlights,
werden, die für ihn persönlich schlimm waren. Er die wir im deutschen Fernsehen so produzieren.
ist ja in der DDR groß geworden, und da ist das Das ist immer eine Frage des Konzepts, welche
für ihn als Künstler auch eine Art Schutzfunktion, Figur ich da spielen würde. Wenn ich das machen
als Mensch bei der Sache gut herauszukommen. sollte, würde ich dabei auch gerne weiter gehen
Indem man das Ganze humoristisch angeht, ist als das, was ich da bisher so gesehen habe. Indas dann eine bestimmte Form des Blickes, die sofern muss man mal abwarten, wie sich das in
nicht ganz so schmerzvoll ist, aber trotzdem al- den nächsten Jahren und Jahrzehnten entwickelt.
les um einen herum wahrnimmt. Für Haußmann Aber es ist für mich kein No-Go, sondern etwas,
ist das ein Anfang, eine Form, Türen zu öffnen, das mich schon interessiert, wenn es gut ist.
den Menschen begreiflich zu machen, dass Stalin auch ein Diktator war, der grausame Sachen Also hätten Sie auch keine Berührungsängste,
gemacht hat. Wenn man das so geschickt macht, mit einer Figur in Serie zu gehen?
wie es mit der Figur Zeisigs auch funktioniert, Nein, ich liebe Serien! „Tatort“ bezeichne ich jetzt
dann ist diese Vorgehensweise meiner Meinung mal als Reihe, weil man nur so drei Episoden pro
nach durchaus legitim. Für mich ist der Film auch Jahr macht. Aber wenn es ein tolles Serienangebot
keine reine Komödie, für mich ist er eher ein ko- gäbe, wäre ich da gerne dabei. Ich bin großer Fan
mödiantischer Abenteuerfilm, dem es gelingt, von vielen amerikanischen Serien, die ich gesehen
auch jüngere Zuschauer anzusprechen.
habe. Von „Californication“ bis „Breaking Bad“, von
„Dexter“ über „The Wire“ bis „The Shield“. Es gibt
Bully haben Sie durch die Castingshow für den ganz tolle Serien mit großartigen Schauspielerleiersten Wickie-Film kennengelernt, es war also stungen, tollen Ideen, tollen Autoren. Da gibt es
eher Zufall?
von meiner Seite keinerlei Berührungsängste. Wenn
Eigentlich haben wir uns zuvor bei einem Scree- es gut ist, kann man das auf jeden Fall machen.
www.choices.de/heute-im-kino
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Gibt es auch wieder ein neues eigenproduziertes Projekt von Ihnen?
Ich habe gerade wieder einen Film mitproduziert,
bei dem ich auch mitgespielt habe, der sich jetzt
in der Endfertigung befindet: „Gnade“ heißt der.
Der Film spielt in Norwegen, mit Birgit Minichmayr, die eine hervorragende Schauspielerin ist.
Wir versuchen, den nun fertigzustellen und dann
auf einem Festival zum Einsatz zu bringen.
Wie sind Sie damals an Ihre erste Schauspielrolle gekommen?
Ich hatte für einen Katalog Kindermodenfotos
gemacht. Damals hatte ich noch tolle Zähne, also
die Milchzähne waren noch einwandfrei. Als Kindermodel war ich bei einer Agentur, die sich dann
vergrößert hat und später auch für Werbung und
Film vermittelt hat. Mit fünfzehn Jahren war ich
dann bei einem Casting und bin auch für die Rolle
genommen worden. Das war also eher ein Zufall.
Wenn das damals mit dem Casting nicht geklappt
hätte, weiß ich gar nicht, ob ich Schauspieler geworden wäre. Das war 1984, der Kinofilm „Kinder aus Stein“ von Volker Maria Arend, mit Natja
Brunckhorst, die bekannt war aus „Wir Kinder
vom Bahnhof Zoo“, und mit Uwe Fellensiek und
Claude-Oliver Rudolph. Wenn man den heute
sieht, dann versteht man auch nicht, warum ich
Schauspieler geworden bin. Ich selbst finde, dass
ich darin furchtbar schlecht gespielt habe …
Gab es denn bei Ihnen immer schon den Drang
ins Scheinwerferlicht, haben Sie als Kindermodel freiwillig angefangen?
Na ja, das war natürlich auch nicht so richtig
freiwillig. Ich hatte eine Freundin, die war neun,
ich war zehn Jahre alt, und deren Mutter war
Fotografin. Das Mädchen hat schon gemodelt,
und die Mutter hatte Fotos von mir gemacht und
diese eingeschickt, ohne dass ich das wusste. Die
haben mich dann zum Casting eingeladen, weil
die fanden, dass ich irgendwie ganz süß aussah.
Wie ein Mädchen sah ich damals aus. Das war
schon ein Zufall, dass ich damals da hineingerutscht bin.
INTERVIEW: FRANK BRENNER
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
s
Der November im Filmhaus
Endlich
Endlich
„Happy Birthday, Türke!“
06.11. - 09.11. und 14.11. - 19.11.2011
10.11. – 13.11.2011
DE 2011, R. u. B.:, Christiane Voss, 35mm, Doku, 75 Minuten
50 Jahre Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der
Türkei bedeuten auch fünf Jahrzehnte Bilder des Miteinanders.
Erste Versuche des filmischen Umgangs mit den fremden Gästen waren eher ungelenk. Dann deklariert der neue deutsche
Film die „Gastarbeiter“ als „Opfer des Industriekapitalismus“,
und wenig später muss die türkische Frau- jahrzehntelang aus den Fängen des Patriarchats gerettet werden. So ziehen
sich die Klischees durch die Filmgeschichte - bis in den
1990ern die DeutschtürkInnen selbst die Leinwände entern und
ihre Perspektiven ins deutsche Kino einbringen.
Was geschieht mit uns nach unserem Tod? Endlich macht sich
auf die Suche nach den geheimnisvollen Orten der Toten. Der
Weg führt vom Krematorium Berlin über eine Ahnenbeschwörung im Rahmen einer Familienaufstellung bis hin zu einer
Grabrednerin, die ein letztes lebendiges Bild der Verstorbenen
aufscheinen lässt. Ein wiederholt auftretender Chor macht auf
poetisch-verstörende Weise die Stimmen der Toten hörbar.
Die Regisseurinnen Katja Dringenberg und Christiane Voss
erzählen von den Menschen, die dann tätig werden, wenn für
die Lebenden alles aufzuhören scheint. Ein sachlicher und
zugleich beruhigender und liebevoller Blick auf den Anfang
nach dem Ende.
Cinepänz 22. Kölner Kinderfilmfest
19.-27.11., www.cinepaenz.de
Die Mondverschwörung
DE 2011, R. u. B.: Thomas Frickel, Doku, 35mm, 86 Minuten
Als Chefreporter des deutschsprachigen US-Senders DDCTV
hat Dennis R. D. Mascarenas schon viele heiße Eisen angepackt. Doch sein neuester Auftrag treibt ihn an den Rand der
Verzweiflung. Beim Versuch, das Verhältnis der Deutschen zum
Mond auszuloten, gerät er unversehens in einen Strudel irrwitziger Erklärungsmuster, die auf absurde Weise Deutschlands
finsterste Vergangenheit lebendig werden lassen.
Das Filmhaus Kino zeigt „Die Mondverschwörung“ an ausgewählten Terminen im November. Bitte beachten Sie unsere
Website und die Tagespresse!
Filmhaus Kino und Gebäude 9 präsentieren:
something weird cinema:
Das Mädchen mit der Peitsche
Am 02. November um 21.30 Uhr
USA 1964, R.: Douglas Heyes, D.: Ann Margret, John Forsythe
u.v.a., 35mm, DF, 80 Minuten
Mission Firegame
Am 16. November um 21.30 Uhr
TH/GB 1983, R.: Philip Chalong, 35mm, DF, 90 Minuten
Harley Riders - Sie kannten kein Erbarmen
Am 25. November um 21.30 Uhr
IT 1975, R.: Pasquale Squittieri, D.: Joe Dalessandro u.v.a.,
35mm, DF, 100 Minuten
Tüpisch Türkisch # 6 präsentiert:
Weitere Veranstaltungen im Oktober sowie ausführlichere Informationen zu allen Filmen finden Sie auf www.filmhauskoeln.de
oder +49 (0)221 22 27 10-0. Filmhaus Köln, Maybachstraße 111, 50670 Köln
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köln
Film-Kritik
Kennen Valerie und Jens denselben Simon?
Wer ist Shakespeare, und wer schrieb seine Stücke?
Durchweg eindeutig
Wer war’s?
„Auf der Suche“ von Jan Krüger
„Anonymus“ von Roland Emmerich
Simon ist seit einer Woche verschwunden. Seine Mutter Valerie macht sich mit Simons
Ex-Liebhaber Jens in Marseille auf die Suche.
C Stilvolles Charakterdrama
Das wird den Briten nicht schmecken: Ein deutscher Regisseur sägt an einem ihrer
Denkmäler.
C Gewitztes, elisabethanisches Urheber-Drama
Wie auch schon in seinen vorangegangenen Langfilmen „Unterwegs“ und
„Rückenwind“ zeigt Jan Krüger seine Hauptfiguren hier wieder auf der
Reise. Wenn man die etwas konstruierte Ausgangssituation akzeptiert hat,
entfaltet sich mit „Auf der Suche“ ein ansprechendes Charakterdrama, das
in erster Linie von seinen überzeugenden Darstellerleistungen lebt. Im
Gegensatz zu „Rückenwind“, der für etliche Zuschauer zu mystisch und
nebulös gewesen sein dürfte, bleibt Krüger hier durchweg sehr eindeutig,
erklärt stellenweise sogar zu viel, wo Auslassungen angebracht gewesen
wären. Dadurch, dass er mit Corinna Harfouch für die Hauptrolle eine
renommierte Schauspielerin gewinnen konnte, dürfte sein Film auch
außerhalb von Krügers Fanzirkel auf Interesse stoßen.
FRANK BRENNER
Die Zweifel daran, ob William Shakespeare der wahre Autor der Werke ist,
die unter seinem Namen veröffentlicht wurden, bestehen schon lang.
Roland Emmerich („Independence Day“) spinnt den Verdacht zu einem
Spielfilm. In diesem ist es Edward de Vere, ein Lord am Hofe Elisabeths I.,
der musisch talentiert ist, seine Bühnenstücke aber nicht unter seinem Namen veröffentlichen darf, weil dies bei Hofe der Ketzerei gleichkommt. Also
sucht er sich ein lebendes Pseudonym: den Bühnenschauspieler Shakespeare.
Emmerich hat sichtlich Spaß an der Entthronung, vielleicht sogar etwas zu
viel. So kratzt er nicht nur ein Tabu an, sondern stempelt den Nationalhelden auch noch zum Arschloch. Insgesamt aber ein gewitztes, spannendes und gelungen inszeniertes Drama.
HARTMUT ERNST
AUF DER SUCHE
ANONYMOUS
D/F 2011 - Drama - Regie: Jan Krüger - Kamera: Bernadette Paasen - mit: Nico Rogner,
Trystan Pütter, Corinna Harfouch - Verleih: Salzgeber
Start: 10.11. Filmpalette
GB/D 2011 - Drama - Regie: Roland Emmerich - Kamera: Alexander Fischerkoesen - mit: Rafe
Spall, Vanessa Redgrave, Rhys Ifans - Verleih: Sony Start: 10.11. Metropolis, Woki Bonn
Miriam Makeba in Guinea
Die Enkelin auf den Spuren von Wilhelms Wegen in China
„I sing the truth”
Der wahre Missionar
„Mama Africa – Miriam Makeba“ von Mika Kaurismäki
„Wandlungen – Richard Wilhelm und das I Ging“ von Bettina Wilhelm
Mika Kaurismäki widmet Miriam Makeba ein überfälliges filmisches Denkmal.
C Dokumentation über eine musikalische Botschafterin
Richard Wilhelm brachte Anfang des 20. Jahrhunderts das chinesische Wissen dem
Westen nahe. Seine Enkelin erzählt davon.
C Beseelt inszenierte Dokumentation
„Pata Pata“ war der größte Hit von Miriam Makeba. Ein purer Gute-LauneSong, der eher untypisch ist für die Sängerin (1932-2008), die aus ihrer Heimat
Südafrika ins Exil getrieben wurde und ihre Lieder auch immer als Botschaft
verstand, ohne sich dabei als politisch zu bezeichnen: „I don’t sing politics, I
sing the truth“. Harry Belafonte gehörte zu ihren Förderern, und so startete
Makeba in den USA eine Blitzkarriere, um dort ebenso schnell wieder fallengelassen zu werden, als sie den Black Panther-Aktivisten Stokely Carmichael
heiratete. Gelungen zeichnet Mika Kaurismäki ihr abenteuerliches Leben nach.
Ein bewegendes Portrait einer Künstlerin, Botschafterin und Mutter, deren
Optimismus vielen Schicksalsschlägen trotzte.
HARTMUT ERNST
Richard Wilhelm reiste 1899 als Missionar nach China, wurde dabei aber nicht
von missionarischem Eifer getrieben, sondern von Neugier. Wilhelm lebte
nach christlichen Grundsätzen, ließ sich aber von der chinesischen Kultur
inspirieren. Dabei stieß er auf die uralte Gleichnissammlung „I Ging, das Buch
der Wandlungen“. Er übersetzte sie ins Deutsche. Regisseurin Bettina Wilhelm
ist seine Enkelin. Sie führt durch die Geschichte ihres Großvaters, bereist noch
einmal seine Stationen. Das alles gelingt ihr leichthändig: Sie inszeniert die
Dokumentation besonnen, klug, poetisch, inspiriert und nicht überfrachtet.
Eine kleine Einführung ins I Ging, ein Portrait eines wahren Missionars, ein
beseelter Blick aufs Gestern und Heute. Wundervoll.
HARTMUT ERNST
MAMA AFRICA – MIRIAM MAKEBA
D/SA/FIN 2011 - Dokumentarfilm / Biographie - Regie: Mika Kaurismäki - Kamera: Jacques
Cheuiche, Wolfgang Held - mit: Miriam Makeba, Hugh Masekela, Angélique Kidjo Verleih: Alpenrepublik
Start: 10.11. Filmpalette
WANDLUNGEN – RICHARD WILHELM UND DAS I GING
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CH 2011 - Dokumentarfilm / Biographie - Regie: Bettina Wilhelm Kamera: Peter Indergand - Verleih: Film Kino Text
Start: 17.11. Odeon
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Arthur Weihnachtsmann
Der ganz normale Wahnsinn – Working Mum
GB/USA 2011 - Trickfilm / Komödie - Regie: Barry Cook, Sarah Smith - Verleih: Sony
USA 2011 - Komödie - Regie: Douglas McGrath - Verleih: Wild Bunch
Die Familie des Weihnachtsmanns umfasst derzeit drei Generationen: Grandsanta,
Santa und dessen Söhne Arthur und Steve. Letzterer soll als ältester Nachkomme
das Familienunternehmen übernehmen, erweist sich jedoch eher als Geschäftsmann und weniger als Santa. So liegt es schließlich an Nesthäkchen Arthur,
Ordnung ins Chaos zu bringen. Weinachts-CG-Animationsmärchen in 3D.
HE
Sarah Jessica Parker („Sex in the City“) verkörpert in dieser romantischen Komödie Kate, eine verheiratete Mutter zweier Kinder und Managerin einer Bostoner
Fondsgesellschaft. Als sie ein Projekt nach New York ruft, ihr Mann einen Job in
Aussicht hat und Charmeur Jack (Pierce Brosnan) sie umgarnt, muss sich die
Working Mum einem Chaos stellen, das sie so noch nicht erlebt hat.
HE
Start: 17.11. Metropolis, Rex
Start: 17.11.
Straw Dogs
The Thing
USA 2011 - Thriller - Regie: Rod Lurie - Verleih: Sony
USA 2011 - Horror / Science Fiction - Regie: Matthijs van Heijningen Jr. - Verleih: Universal
1971 sah Dustin Hoffman unter der Regie von Sam Peckinpah rot: Als Mathematikprofessor begab er sich samt Frau ins englische Hinterland, wo kleine
Scherereien mit den Einheimischen zur blutigen Eskalation führten. Nun folgt
das Remake des Gewaltexkurses, das Regisseur Rod Lurie in die USA verlegte.
James Marsden („27 Dresses“) tritt dabei in Hoffmans Fußstapfen.
HE
1982 schuf John Carpenter mit „The Thing“ ein überaus spannendes und blutiges
Remake des Originals von Howard Hawks aus dem Jahr 1951. Diese Version bildet
nun das Prequel zu der Story um den Parasiten aus dem Weltall: Eine norwegische
Forschercrew untersucht darin ein Raumschiff am Südpol und weckt ungewollt
das Grauen. Der Niederländer Matthijs van Heijningen Jr. führte Regie.
HE
Start: 1.12.
Start: 17.11.
Tom Sawyer
Krieg der Götter 3D
D 2011 - Kinderfilm / Abenteuer - Regie: Hermine Huntgeburth - Verleih: Majestic
USA 2011 - Action / Drama - Regie: Tarsem Singh - Verleih: Constantin
Mark Twains beliebter Jugendroman erfuhr schon so manche gelungene Adaption. Regisseurin Hermine Huntgeburth („Bibi Blocksberg“, „Die weiße Massai“)
nahm sich des Stoffes an und inszenierte eine nett besetzte (Heike Makatsch,
Benno Führmann, Joachim Król), liebevolle Neuverfilmung, in der Tom und Huck
am und im Mississippi ihre Streiche aushecken und Abenteuer erleben.
HE
Kinomagier Tarsem Singh („The Cell“, „The Fall“) wendet sich dem Archaischen
zu und schickt König Hyperion (Mickey Rourke) auf die Suche nach der Unbesiegbarkeit. Ein geheimnisvoller Bogen soll ihn zum Herrscher über Menschen und
Götter machen. Zeus (Luke Evans) aktiviert Theseus (Henry Cavill), der Hyperion
entgegentritt. Bildgewaltiges, opulentes Schlachtengemälde.
HE
Start: 17.11. Cinenova
Start: 11.11. Metropolis
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
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Film-Kritik
Eine ganz heiße Nummer
Killer Elite
D 2011 - Komödie - Regie: Markus Goller - Verleih: Universum
USA/AU 2011 - Action / Thriller - Regie: Gary McKendry - Verleih: Concorde
Inzwischen ist die Wirtschaftskrise auch im gottesfürchtigen, bayerischen
Hinterland angekommen. Die drei Betreiberinnen eines Lebensmittelladens
stehen vor dem Ruin und erkennen schon bald, wie einträglich Telefonsex sein
kann. Hübsch instrumentierte, aber arg biedere Komödie über falsche Moral.
Für Musikantenstadl-Fans, die beim Lachen mal rot werden möchten.
HE
Einmal Killer, immer Killer: Danny (Jason Statham) und Hunter (Robert De Niro)
sind zwei ganz harte Jungs und gute Freunde, die sich als britische Spezialagenten durch die Welt ballern. Hunter wird entführt, Danny soll im Austausch
drei Mörder töten. Clive Owen gibt dabei den smarten Gegner. Routiniert inszenierter Actionfilm, der auf einer wahren Geschichte basiert.
HE
Start: 27.10.
Start: 27.10.
Aushilfsgangster
Phoenix in der Asche
USA 2011 - Action / Komödie - Regie: Brett Ratner - Verleih: Universal
D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Jens Pfeifer - Verleih: Real Fiction
So langsam geht es den Wall-Street-Gaunern auch im Film an die Gurgel: Nachdem ein paar Typen von einem Banker übers Ohr gehauen wurden, wollen die
sich rächen und sich das Geld zurückholen. Dazu hecken sie einen Einbruch ins
Wolkenkratzer-Penthouse des Ganoven aus. Komödie von „Rush Hour“-Regisseur Brett Ratner mit Ben Stiller, Eddie Murphy und Matthew Broderick.
HE
Einblicke in den Basketball-Club Phoenix Hagen nach dem Aufstieg in die Erste
Liga: Als Siege ausbleiben, verpflichtet man Michael Jordan. Schon bald kommt
es zu Zickereien. Einerseits eine Doku, die nah am Geschehen ist, andererseits
werden die Konflikte nur oberflächlich gespiegelt und eine zeitliche Einordnung
ebenso wie Tabellenstände verweigert, was auf Kosten der Spannung geht. HE
Start: 3.11.
Start: 10.11. Filmpalette
Mein Freund, der Delfin
Paranormal Activity 3
USA 2011 - Drama - Regie: Charles Martin Smith - Verleih: Warner
USA 2011 - Horror / Mystery - Regie: Henry Joost, Ariel Schulman - Verleih: Paramount
Es war einmal ein Delfinweibchen namens Winter, das verlor bei einem Unfall
in der Krebsreuse seine Schwanzflosse. Durch aufopferungsvolle Tierliebhaber,
Prothesen-Experten und Meeresbiologen wurde der Meeressäuger geheilt.
Regisseur Charles Martin Smith drehte aus der wahren Geschichte einen Film
mit Morgan Freeman und Delfindame Winter, die sich selbst spielt.
HE
Die Spuk-Mockumentary geht in die dritte Runde. Während sich der erste Teil
gelungen auf den effektvollen Grusel konzentrierte, versuchte Teil Zwei, neben netten Erweiterungen vermehrt Handlung einzuflechten und verfiel dabei mit Dämonenpakt und Erstgeborenen-Opfer in Klischee-Schablonen. Diese werden nun
rückblickend vertieft: Zwei Schwestern kramen dafür im privaten Video-Archiv. HE
Start: 15.12.
Start: 3.11.
Real Steel
Im Weltraum gibt es keine Gefühle
USA/IND 2011 - Action / Drama - Regie: Shawn Levy - Verleih: Disney
S 2010 - Komödie - Regie: Andreas Öhman - Verleih: Arsenal
Frauenschwarm Hugh Jackman spielt in diesem Sci-Fi-Actionspaß einen Ex-Boxer,
der kämpfenden Robotern die Arena überlassen muss. Gemeinsam mit seinem
zehnjährigen Sohn holt er zum Gegenschlag aus und trainiert selbst einen künstlichen Kampfkoloss. Damit eröffnet sich ihm ein Comeback. Regisseur Shawn Levy
schuf eine sportliche Transformers-Variante, Vater-Sohn-Drama inklusive.
HE
Simon (Bill Skarsgård) ist 18 und leidet unter dem Asperger-Syndrom: Sein Leben verläuft nach Zahlen, Timing und vor allem Routinen. Läuft etwas außer der
Reihe, versteckt er sich in seiner „Rakete“. Sein Bruder Sam (Martin Wallström)
kümmert sich um ihn. Als dessen Freundin Schluss macht, sucht Simon eine
Neue. Märchenhafte Tragikomödie aus ungewöhnlicher Perspektive.
HE
Start: 3.11.
Start: 24.11.
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Lichtspiele
Lichtspiele Eintrittspreise:
Mo.-Mi.: 5,00 € | Do.: 4,00 € (Kinotag) | Fr.-So./ Feiertag: 7,50 €
zzgl. Überlängen- und/oder 3D Zuschlag (3 €) | Kinderpreis bis einschl. 12 J.
Die Abenteuer von Tim und Struppi
seit 27.10.
Kinderpreis 7€ (3D), 5 € (2D)
in 3D & 2D!
Tim und Struppi stoßen auf ein faszinierendes Modellschiff,
das ein Geheimnis birgt. Ein wildes Abenteuer beginnt.
Hotel Lux
seit 27.10.
D 2011 - Drama - 103 Min. - R.: Leander Haußmann- D.:
Michael Bully Herbig, Jürgen Vogel - 12 J.
1938: Kabarettist Hans Zeisig hat sich auf der Bühne
zu viel erlaubt und muss aus Berlin fliehen. Es verschlägt ihn nach Moskau ins berüchtigte
Exilantenhotel Lux.
Zwei an einem Tag
ab 03.11.
USA 2011 - Drama - 107 Min. - R.: Lone Scherfig D.: Anne Hathaway, Jim Sturgess, Patricia Clarkson - FSK n.n.b.
Preview: Mi. 02.11. um 19:15 Uhr - 5 €
Der 15. Juli 1988 ist das magische Datum, das die
schicksalhafte Beziehung von und Dexter prägt. Nicht
einmal, sondern immer wieder: Alles beginnt mit einer
gemeinsamen Nacht nach der Exa mensfeier am. Doch die zurückhaltende
Emma und der draufgängerische Dexter verfolgen unterschiedliche
Lebensziele. Am nächsten Morgen trennen sich ihre Wege, um sich in den
drauffolgenden Jahren immer wieder zu kreuzen, bis sie 20 Jahre nach ihrer
ersten Nacht endlich erkennen, was sie immer gesucht haben.
Fenster zum Sommer
ab 03.11.
D/FIN 2011 - Drama - 96 Min. - R.: Hendrik Handloegtens D.: Nina Hoss, Mark Waschke, Lars Eidinger - 12 J.
Ein Sommer in Finnland. Juliane verbringt den ersten
gemeinsamen Urlaub mit ihrer großen Liebe August,
für den sie ihren langjährigen Freund Philipp verlassen hat. Ganz plötzlich wacht sie, wie durch einen
Zeitsprung, wieder im verschneiten Berlin auf. War der
Sommer nur ein Traum? Hin- und hergerissen zwischen Hoffen und Bangen
macht Juliane sich erneut auf den Weg in die Zukunft …
Die Höhle der vergessenen Träume
ab 03.11.
USA/F 2010 - Dokumentarfilm - 95 Min. - R.: Werner Herzog - 6 J.
Über 20.000 Jahre war die Chauvet-Höhle von einem
Felssturz versiegelt - und mit ihr kristallverkrustete
Innenräume von der Größe eines Fußballfelds, übersät mit den versteinerten Überresten riesiger eiszeitlicher Säugetiere. 1994 entdeckten Forscher die
Grotten und fanden darin hunderte von unberührten
Gemälden, deren spektakuläre Darstellungen über 30.000 Jahre alt sind. Sie
stammen aus einer Zeit, als noch Neandertaler über die Erde streiften.
in 3D!
Nur für Personal
ab 10.11.
Cheyenne - This must be the Place
I/F/Ir 2011 - Drama/Thriller - 118 Min. - R.: Paolo Sorrentino D.: Sean Penn, Frances McDormand, Judd Hirsch - FSK n.n.b.
USA 2011 - Abenteuer/Trickfilm - 147 Min. - R.: Steven Spielberg D.: Jamie Bell, Andy Serkis - 6 J.
ab 03.11.
F 2011 - Komödie - 107 Min. - R.: Philippe Le Guay D.: Fabrice Luchini, Sandrine Kiberlain, Natalia Verbeke - o. A.
Paris, 1960. In einem vornehmen Stadthaus
leben der Börsenmakler Jean-Louis Joubert mit
seiner Frau und den Kindern. In den
Dachkammern sind die Dienstmädchen untergebracht, mit denen der Hausherr sich, nach
Meinung seiner Frau, etwas zu gut versteht...
Rockmusik hat Cheyenne reich gemacht, aber auch
gelangweilt und zynisch. Nachdem er sich vom
Musikgeschäft verabschiedet hat, macht er sich auf die
Suche nach dem einstigen Peiniger seines Vaters, dem NaziKriegsverbrecher Alois Lange, der sich in den USA versteckt halten soll. Für
Cheyenne beginnt eine Reise ins Hinterland der Vereinigten Staaten, die ihn
nachhaltig verändert, bis er dem Todesengel aus Auschwitz gegenübersteht.
Der ganz normale Wahnsinn - Working Mum
ab 17.11.
USA 2011 - Komödie - Länge n.n.b.- R.: Douglas McGrath D.: Sarah Jessica Parker, Pierce Brosnan, Greg Kinnear - FSK n.n.b.
Kate Reddy ist nicht nur liebende Ehefrau und zweifache
Mutter, sondern auch als Managerin in einer Bostoner
Fondsgesellschaft die Brötchenverdienerin im Haus. Als Kate
ein großes Projekt übertragen wird, das häufige Reisen nach
New York erfordert, und ihrem Mann Richard ebenfalls ein
Traumjob winkt, gerät Kates ausgeklügeltes System komplett aus den Fugen.
Und dass ihr neuer Business-Partner Jack Abelhammer so unverschämt charmant und gutaussehend ist, macht die Situation auch nicht gerade leichter.
Arthur Weihnachtsmann
Kinderpreis
7 € (3D) / 5 € (2D)
ab 17.11.
GB/USA 2011 - Länge n.n.b. - Trickfilm - R.: Barry Cook, Sarah Smith - FSK n.n.b.
Im Familienunternehmen "Santa Clause" geht es chaotisch zu: Während Grandsanta sich aus dem
Geschäft der Weihnachtsmänner zurückgezogen hat,
und nun missmutig vor sich hin grummelt, kann sein
junger, tollpatschiger Enkel Arthur es kaum erwarten,
den Menschen vollkommene Weihnachten mit allem Drum und Dran zu
bescheren. Er will das Fest vor dem endgültigen Verfall retten. Doch dafür
muss er sich erst beweisen, auch gegen seinen technikverliebten Bruder
Steve, der eher auf ein Hightech-Gefährt als den klassischen Schlitten setzt.
in 3D
& 2D!
Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht 1 ab 24.11.
USA 2011 - Fantasy - 109 Min - R.: Bill Condon D.: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner - 12 J.
Ein Jahr voller Glück, aber auch voller Schmerz liegt hinter Bella. Ein Jahr, in dem sie fast zerbrochen wäre, weil
ihre Leidenschaft für Edward und ihre innige Freundschaft
zu Jacob einfach unvereinbar sind. Aber nun ist ihre
Entscheidung gefallen. Unwiderruflich, auch wenn es so
aussieht, als setze sie eine Entwicklung in Gang, die möglicherweise verheerend für sie alle ist. Noch hofft Bella, die verschieden Fäden ihres Lebens wieder zusammenführen zu können, da droht alles für immer zerstört zu werden.
Double Feature: “Eclipse” + “Breaking Dawn”: So. 20.11. - 14:00 Uhr - 11,50 €
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Als der Weihnachtsmann vom Himmel
fiel
ab 24.11.
D 2011 - Kinderfilm - 105 Min. - R.: Oliver Dieckmann - D: Alexander Scheer, Noah Kraus,
Jessica Schwarz, Fritz Karl, Volker Lechtenbrink - o. A.
Kinderpreis 5 €
Ben fühlt sich in dem neuen Örtchen überhaupt
nicht wohl. Seine Mutter hat alle Hände voll zu tun
und Charlotte, das neue Nachbarskind, scheint
eine kleine Zicke zu sein. Aber dann fällt plötzlich
Niklas Julebukk, der letzte echte Weihnachtsmann,
vom Himmel. Zusammen helfen Ben und Charlotte ihm bei seiner Flucht vor
dem Bösewicht Waldemar Wichteltod und dabei, Weihnachten zu retten.
Unser “One Dollar House” Programm läuft weiter:
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Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 15 Min. vor Filmbeginn - Sa./ So./ Feiertag: 30 Min. vor Filmbeginn
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culture club
Film-Kritik
präsentiert: Kino Café
Tatsächlich … Liebe
In der Vorweihnachtszeit werden die vielfältigen Liebesprobleme
einer ganzen Reihe von Personen geschildert, die sich in bester
Ensemblefilmtradition immer wieder begegnen und zum großen
Weihnachtsfinale alle glücklich werden dürfen. Moderner Komödienklassiker mit einem bestens aufgelegten Ensemble – und vielen
kleinen, unvergesslichen Szenen.
UCI Kinowelt Hürth
Theresienhöhe 1, Hürth-Park
Karten: 02233 79 91 23
www.uci-kinowelt.de
choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 29.11. an [email protected],
Kennwort: „Weihnachtsliebe Hürth“
Mi, 7.12. um 14.30 Uhr
Tim und Kapitän Haddock stolpern von einer Gefahr in die nächste
Hagel und Granaten!
„Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn“
von Steven Spielberg
Nach vereinzelten, mäßigen Ansätzen hat Hergés Comicserie mit Steven Spielberg ihren
Meister fürs Kino gefunden.
C Umwerfendes Trickfilm-Abenteuer
Spielberg adaptiert recht frei das elfte Abenteuer des pfiffigen Journalisten,
das ihn über den Ozean bis nach Nordafrika verschlägt. Via Motion-Capturing ist die Schauspiel-Prominenz (Jamie Bell, Andy Serkis, Daniel Craig)
in der Postproduktion vom Rechner übermalt und dem Aussehen der gezeichneten Vorbilder dreidimensional angepasst. Von der Farbgestaltung bis
hin zu vielen kleinen Details ist das beseelt und mit Demut vor dem Original
umgesetzt. Doch das Kinoabenteuer punktet nicht nur optisch. Mit Tim hat
Spielberg das Alter Ego seines Indiana Jones gefunden. Entsprechend fährt
er hier zu alter Form auf und folgt dem Helden mit bewährt jugendlicher
Leichtigkeit, Tempo und Witz auf dessen Schatzsuche zu Land, Wasser und
Luft, dass einem Letztere wegbleibt.
HARTMUT ERNST
DIE ABENTEUER VON TIM UND STRUPPI
USA 2011 - Abenteuer / Trickfilm - Regie: Steven Spielberg - Verleih: Sony
Start: 27.10. Woki Bonn
culture club
Finden nicht zusammen, kommen nicht voneinander los: Emma und Dexter
präsentiert: Kino Event
Magisches Datum
„Zwei an einem Tag“ von Lone Scherfig
Stummfilm mit Live-Musik: Opium
Robert Reinerts Klassiker von 1919 erzählt von einem Professor,
der sich ganz der Erforschung und Heilung der Opiumsucht verschrieben hat, durch eine Affäre seiner Frau aber selbst der Droge
verfällt. Die Berliner PhonoKlangGalerie vertonen den Film mit vier
Turntables, zwei CD-Playern, Effektgeräten und einer Mischung
aus westlicher Kunstmusik, orientalischen Klängen und Rockmusik. Eine Veranstaltung der KölnMusik in Zusammenarbeit mit der
Kinogesellschaft Köln.
Filmforum im Museum Ludwig
Bischofsgartenstr. 1, Köln
Karten an der Abendkasse
www.filmforumnrw.de
choices verlost 3x2 Karten.
E-Mail bis 31.10. an [email protected], Kennwort: Opium
Mi, 2.11. um 20 Uhr
Nach einem One-Night-Stand am 15.7.1988 trennen sie sich, doch immer wieder kreuzen sich in den nächsten 20 Jahren genau an diesem Datum ihre Wege.
C Bittersüße Liebesgeschichte
„Könnte passen“, denkt die verhuschte Emma (Anne Hathaway), während
Yuppi Dexter (Jim Sturgess) wechselnde Liebesabenteuer sucht. So bleiben sie
nur Freunde. Die Dänin Lone Scherfig, die einst mit „Italienisch für Anfänger“
die Leinwände der Welt eroberte, ist über England („An Education“) nun in
Hollywood gelandet. Scherfig hat die gleichnamige Literaturvorlage von
David Nichols schnörkellos umgesetzt und verrät die Geschichte nie an die
Geschmacksniederungen der gegenwärtigen US-Komödien. Mit europäischer Stilsicherheit steuert sie dagegen an und versteht es bis in die
Nebenfiguren hinein, ihre Protagonisten authentisch wirken zu lassen.
Hinzu kommen die stimmungsvollen Bilder von Kameramann Benoít Delhomme. Lachen, weinen, sich wohlfühlen – was will man mehr von einer
romantischen Komödie.
ROLF-RUEDIGER HAMACHER
ZWEI AN EINEM TAG
USA 2011 - Drama / Lovestory - Regie: Lone Scherfig - Kamera: Benoît Delhomme mit: Anne Hathaway, Jim Sturgess, Patricia Clarkson - Verleih: Tobis
Start: 3.11.
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Festival
„Heldenkanzler“ von Benjamin Swiczinsky
Filmnachwuchs der (Hoch-)Schulen
Ein internationaler Nachwuchswettbewerb feiert den Kurzfilm
Ende September präsentierten Komed im Mediapark und die Kunsthochschule für Medien (KHM) die ersten Ergebnisse des Pilotprojekts „KunstFilmSchule“, bei dem Filmstudenten Kölner Schülern ihre Filmbildung mit
künstlerischem Ansatz näherbringen. Für die Filmstudenten richtet die KHM
zusammen mit dem WDR hingegen schon zum 14. Mal den Nachwuchswettbewerb „Kurz und Schön“ aus und prämiert die besten Arbeiten in den
Bereichen Kurzfilm, Werbefilm/Social-Spot, Motion Art und Mobile Miniaturen. Am 9. November werden die Gewinner der mit insgesamt 30.000
Euro dotierten Preise und ihre Filme im Cinenova vorgestellt. Neben den
Hauptpreisen werden auch zahlreiche Sonderpreise verliehen, darunter der
choices-Preis in Höhe von 1.000 Euro.
CHRISTIAN MEYER
Anmeldung zur Preisverleihung unter [email protected]
choices verlost 2x2 Karten für die Preisverleihung am 9.11. um 19 Uhr.
E-Mail bis 4.11. an [email protected], Kennwort: Kurz und Schön
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Mieterverein Köln.
Besser beraten.
Unter den nominierten Filmen ist Christoph Hochhäuslers „Unter dir die Stadt“ mit Nicolette Krebitz
Meister ihres Fachs
Filmplus prämiert zum elften Mal die besten Filmeditoren
Filmplus, das Forum für Filmschnitt und Montagekunst, blickt seit elf Jahren auf die Nahtstellen des Films. Geschnitten wird schon lange digital,
und nicht nur die technischen, auch die ästhetischen Parameter wechseln
immer wieder. Die Wirkungsmechanismen des Filmschnitts haben sich indes nur wenig geändert. All das hat Filmplus fest im Blick und möchte
zugleich die Aufmerksamkeit auf die Meister dieses Fachs, die Editoren,
lenken. In diesem Jahr kooperiert Filmplus außerdem mit dem erstmals
stattfindenden Forum für Tongestaltung und will damit auf „das Zusammenwirken von Filmschnitt und Tongestaltung“ verweisen. Damit werden
die traditionellen Schnittpreise sinnvollerweise um einen Filmpreis für
Tongestaltung ergänzt.
CHRISTIAN MEYER
„Filmplus – Forum für Filmschnitt und Montagekunst“
25.-28.11.
OFF Broadway und Filmforum im Museum Ludwig
51
»Höchste Zeit
für gute
Beratung!«
Mühlenbach 49 | 50676 Köln
www.mieterverein-koeln.de
Festival
Foyer
Der Kurzfilm „Oshima“ von Lars Henning bei „Unlimited“
Vierfältiger Filmmarathon
Vier Filmfestivals auf einen Streich
Im November präsentieren sich zum zweiten Mal vier Kölner Filmfestivals
unter dem vereinenden Banner von CineCologne. Während im letzten Jahr
die vier Festivals – das Kurzfilmfestival „Unlimited“, das Filmmusikfestival
„SoundTrack_Cologne“, das Debütfilmfestival „Exposed“ und das Kinderfilmfestival „Cinepänz“ – zeitgleich stattfanden, setzt man nun auf versetzte Termine und macht den gesamten November zum Festival-Marathon
mit zahlreichen Filmen, Gästen, Workshops und Rahmenprogramm. Trotz
langer Planungsunsicherheit durch unsichere Budgets kann man in diesem
Jahr ein Programm mit rund 250 Veranstaltungen präsentieren. Erstmals
unterstützt auch die Stadt finanziell explizit die Kooperation.
Auch wenn es den Verbund CineCologne erst seit letztem Jahr gibt – die einzelnen Festivals gibt es schon länger. Das jüngste unter ihnen ist das Debütfilmfestival „Exposed“, das zum vierten Mal stattfindet. „Exposed“ zeigt erste
und zweite Filme junger Regisseure. In diesem Jahr u.a. dabei: die Doku „Unser
gelber Musikladen“ des Kölner Regisseurs Stephan Brüggenthies mit Musik
der Kölner Band Erdmöbel. Neben dem Köln Spezial liegt ein Schwerpunkt auf
Griechenland, neu ist das „historische Debüt“ – dieses Mal von Josef von Sternberg mit Livemusik-Begleitung. Zeitgleich zu „Exposed“ findet der Kongress
„SoundTrack_Cologne“ statt, der bereits im achten Jahr den Blick auf die Tonspur richtet: Der Kongress mit vielen Workshops wird von dem Filmfestival „See
the Sound“ begleitet. Zu sehen sind hier Filme mit besonderer Tonspur, aber
auch Filme, die Musik zum Thema haben wie die Doku „Pianomania“ oder Filme
über Nina Hagen, Feist, Phil Spector, Miriam Makeba oder Genesis P. Orridge.
Das publikumsträchtigste der vier Festivals ist sicher das Kurzfilmfestival
„Unlimited“. Seit fünf Jahren gibt es das Festival in dieser Form, aus 1.500
Einreichungen aus 44 Ländern wurden die Wettbewerbe und Sonderprogramme bestückt. So zum Beispiel eine Werkschau des französischen Regisseurs Nicolas Engel, der gerade mit seinen Kurzfilmmusicals Furore macht.
Ein Programm zu den ersten Kurzfilmen inzwischen bekannter Regisseure
für Disney und Pixar führt nach Hollywood. Dass „Unlimited“ aber nicht nur
Wert auf internationales Flair legt, sondern das Regionale fest im Blick hat,
zeigt der neben dem europäischen Wettbewerb fest im Programm verankerte
NRW-Wettbewerb. Auch die Zusammenarbeit mit den hiesigen Filmschulen,
der KHM sowie der ifs, und der Freien Szenen zeigt, dass „Unlimited“ um
Vielseitigkeit und um Nachwuchsförderung bemüht ist. So gibt es auch von
Kindern kuratierte Reihen und Workshops für Kinder und Jugendliche.
Damit schlägt „Unlimited“ eine Brücke zum Kinderfilmfestival Cinepänz, das
den Abschluss des Festival-Marathons macht. Es ist auch das dienstälteste
der vier Partnerevents: Seit 22 Jahren bemüht man sich hier um die Filmbildung der jüngeren Kinogänger. Es gibt den Wettbewerb mit Köln-Premieren, die Jugendfilmreihe „See Youth“ für die etwas Älteren, eine Reihe zum
Thema „Anderssein“ und diverse Specials und Workshops. Das Nebeneinander der vier Festivals ist auch ein Miteinander. Neben dem konzertierten gemeinsamen Auftritt findet auch ein inhaltlicher Austausch statt: Kurzfilme
für Kinder, Kinderfilme mit besonderer Tonspur, und Giant‘s First Steps bei
Unlimited schlägt eine Brücke zu „Exposed“ – kurz: CineCologne betreibt
vorbildliches Networking, das Publikum kann davon nur profitieren.
CHRISTIAN MEYER
Exposed: 2.-6.11. I Filmclub 813, Filmhaus
SoundTrack_Cologne: 3.-6.11. I Kölnischer Kunstverein u.v.m.
Unlimited: 10.-13.11. I Odeon, Filmforum, Cinedom, Institut Français
Cinepänz: 19.-27.11. I Cinenova, Filmhaus, Metropolis, Odeon u.v.m.
www.choices.de/heute-im-kino
„shnit“-Festivalleiter Moritz Sachs, der einige Programmblöcke persönlich moderierte
Lange und kurze Einstellungen
„Intermediale Lektionen“ im Filmforum
Donnerstag, 22. September: In diesem Jahr
widmen sich die „Intermedialen Lektionen“
dem Thema „Film und Architektur“. Dazu
sprach Landschaftsarchitektin Sabine Wolf
mit den Regisseuren Angela Schanelec und
Christoph Hochhäusler, speziell auch über
deren Inszenierung von Räumlichkeit. Beide
Christoph Hochhäusler und Angela benutzen gerne lange Einstellungen, durch
Schanelec zu Gast im Filmforum die der Zuschauer die Möglichkeit erhält,
auch die Umgebung der Filmfiguren eingehend zu studieren. Im weiteren
Gesprächsverlauf bedauerte Hochhäusler die zunehmende Uniformisierung
von Nicht-Orten wie beispielsweise Fastfoodketten, die sich durch die Globalisierung immer mehr angleichen. Gleichwohl würde das seiner Meinung
nach die Sensibilisierung der Menschen fördern, die dadurch eingeladen
seien, nationale Unterschiede zu suchen und entdecken.
Werkstattgespräch mit Todd Haynes im Filmforum
Freitag, 30. September: Im Rahmen der Cologne Conference berichtete TV SpielfilmPreisträger Todd Haynes („I‘m not there“)
von seinen Karriereanfängen mit Super8-Filmen während seiner Highschoolzeit bis
hin zu seiner jüngsten Arbeit, der fünfeinhalbstündigen Fernsehsaga „Mildred Pierce“,
Produzent Sam Davis im Gespräch die auszugsweise auf dem Festival zu sehen
mit Regisseur Todd Haynes war. Seine Hauptdarstellerin Kate Winslet
hatte Haynes anvertraut, dass es sich bei der Titelrolle in seiner Miniserie
für sie um die anstrengendste Rolle seit „Titanic“ gehandelt habe. Als sie dafür schließlich mit dem Emmy belohnt wurde, machte sie in ihrer Rede klar,
dass dies allein das Verdienst von Todd Haynes sei. Der blieb auch in diesem
Remake eines Michael-Curtiz-Klassikers aus dem Jahr 1945 seiner Vorliebe
für melodramatische Stoffe mit starken Frauenfiguren treu.
„Kölsches Gedeck 1“ im Filmhaus
Donnerstag, 6. Oktober: Auch bei der 9.
Ausgabe des „shnit“-Festivals gab es im
Filmhaus Köln wieder zwei Programmblöcke zu sehen, die durch ihre Macher oder
die Drehorte Kölnbezug aufweisen konnten.
Nach der Projektion von sieben Filmen aus
so unterschiedlichen Kategorien wie Fiktion,
Animation, Dokumentation, Experiment und
Anne Maschlanka und Su-Jin Song
stellten „Anderthalb“ vor Clip unterhielt sich der Kölner Festivalleiter
Moritz A. Sachs mit den vier anwesenden Filmemacherinnen bei einem Kölschen Gedeck über deren Arbeiten. Dabei ging es ähnlich knapp zu wie bei
den Filmen selbst, die bei „shnit“ selten länger als 15 Minuten sind. Sachs
möchte die Programme durch Gespräche nach jedem einzelnen Beitrag
nicht unnötig in die Länge ziehen und verwies lieber auf die Möglichkeit,
nach der Bühnenpräsentation noch im Foyer weiter zu diskutieren.
TEXTE/FOTOS: FRANK BRENNER
Lesen Sie die Langfassungen unter: www.choices.de/foyer
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Foyer Nachrichten aus der Kino-Welt
BONNS GRÖ
ÖSSTE LEINWAND
Unsere TOPFILME
im
KINO
ab
€ 3,99
NOVEMBER
BREAKING DAWN
BIS(S) ZUM ENDE DE NACHT (Teil 1)
Horrorfilm, Drama (Regie: Bill Condon)
Ein Jahr voller Glück, aber auch voller Schmerz liegt hinter Bella. Ein Jahr, in dem sie fast zerbrochen wäre, weil ihre Leidenschaft für Edward und ihre innige Freundschaft zu Jacob einfach unvereinbar sind. Aber nun ist ihre Entscheidung gefallen.
ANONYMUS
Thriller, Historienfilm (Regie: Roland Emmerich)
Angesiedelt in der politischen Schlangengrube des elisabethanischen Englands, spekuliert „Anonymous“ über eine
Frage, die schon seit vielen Jahrhunderten zahlreiche Akademiker und kluge Köpfe, von Mark Twain und Charles
Dickens bis hin zu Henry James und Sigmund Freud, beschäftigt hat, nämlich: Wer war der Autor der Stücke, die
William Shakespeare zugeschrieben werden? Zahlreiche
Experten haben darüber diskutiert, Bücher wurden geschrieben und Gelehrte haben ihr ganzes Leben der Aufgabe gewidmet, die Theorien, die die Autorenschaft der
berühmtesten Werke der englischen Literatur umgeben, zu
bewahren oder zu zerstreuen.
CONTAGION
Thriller, Action, Sci-Fi (Regie: Steven Soderbergh)
„Contagion“ zeigt, wie sich ein durch die Luft übertragenes
Virus rasend schnell ausbreitet und seine Opfer innerhalb
von Tagen tötet. Als sich die Epidemie auf die ganze Welt
ausdehnt, arbeiten internationale Ärzte fieberhaft an der
Entwicklung eines Gegenmittels und planen geeignete
Maßnahmen zur Eindämmung der um sich greifenden Panik - denn die ist noch ansteckender als das eigentliche Virus
und bringt auch gesunde Menschen in Lebensgefahr, weil
sich die sozialen Strukturen im Chaos zunehmend auflösen.
KILLER ELITE
Thriller, Actionfilm (Regie: Gary McKendry)
Danny hatte eigentlich bereits mit seinem Job als Special
Agent abgeschlossen. Als jedoch sein ehemaliger Mentor
und Freund Hunter von einem saudi-arabischen Prinzen
entführt wird, sieht Danny sich gezwungen, auf dessen
perfiden Deal einzugehen: Hunter kommt nur frei, wenn
Danny es schafft, die drei Mörder zur Strecke zu bringen,
die damals im Oman-Krieg die Söhne des Prinzen töteten.
JEDE MENGE PROGRAMM
von 14:00 bis 01:00 Uhr
Freundlicher Service
Kinosaal mit der größten Beinfreiheit in Bonn
und „Love-Seats“.
BERTHA-VON-SUTTNER-PLATZ 1-7
TEL. (0228) 97 68 200
www.:2.,.de
Programmkino mit Café - Ebertplatz 19 - 50668 Köln - Info 739 12 45 - Reservierung ab 15 Uhr 72 24 36
Weitere Informationen unter www.metropolis-koeln.de!
Do. ist Kinotag: alle Filme nur 4,00 € + 3D Zuschlag! - On Thursdays all movies just 4,00 € + 3D extra amount!
Immortals - Krieg der Götter (OV)
Superleichte
3D-Brillen, auch
in Kindergröße!
starts 10.11.
USA 2011 - Action/Drama - Länge n.n.b. - D.: Tarsem Singh C: Mickey Rourke, Kellan Lutz, Isabel Lucas, Henry Cavill, Luke Evans - 12 J.
Mit Beginn des Oktobers gibt es wieder unsere Matinee Vorstellungen!
Immer sonntags. Beginn ca. 11:15 Uhr - Spielzeiten: www.metropolis-koeln.de
The Adventures of Tintin since 27.10.
Die Abenteuer von Tim und Struppi (OV + dt. F.)
USA 2011 - Abenteuer/Trickfilm - 107 Min. D.: Steven Spielberg - C.: Jamie Bell,
Andy Serkis, Simon Pegg, Daniel Craig - 6 J.
Tintin and his friends discover directions to a sunken
ship commanded by Capt. Haddock's ancestor and
go off on a treasure hunt.
in 3D + 2D!
One Day Zwei an einem Tag (OV)
starts 03.11.
Eons after the Gods won their mythic struggle against
the Titans, a new evil threatens the land. Mad with
power, King Hyperion has declared war against
humanity. Amassing a bloodthirsty army of soldiers
disfigured by his own hand, Hyperion has scorched
Greece in search of the legendary Epirus Bow, a
weapon of unimaginable power forged in the heavens by Ares. Only he who possesses this bow can unleash the Titans, who
have been imprisoned deep within the walls of Mount Tartaros since the dawn
of time and thirst for revenge. In the king's hands, the bow would rain destruction upon mankind and annihilate the Gods. But ancient law dictates the Gods
must not intervene in man's conflict. They remain powerless to stop Hyperion...until a peasant named Theseus comes forth as their only hope. Secretly
chosen by Zeus, Theseus must save his people from Hyperion and his hordes.
in 3D!
Anonymous (OmU)
Preview: Mi. 02.11. um 19:15 - 5 €
USA 2011 - Drama - 107 Min. D.: Lone Scherfig - C.: Anne Hathaway,
Jim Sturgess, Patricia Clarkson
Emma and Dexter meet on the night of their
university graduation. We see them every
year on the anniversary of that date - July
15th. Emma is smart but success doesn't
come quickly for her, whereas for Dexter,
success and women come very easily. Through the years they grow apart as
their lives take different directions and they meet other people. But as they
grow apart from those other people and their lives start taking opposite directions again, Emma and Dexter find that they belong with each other.
Les femmes du 6ème étage Nur für Personal (OmU)
starts 03.11.
USA/D 2011 - Drama - 130 Min. - D.: Roland Emmerich C: Rhys Ifans, Vanessa Redgrave, Joely Richardson - 12 J.
Set in the political snake-pit of Elizabethan England,
Anonymous speculates on an issue that has for centuries intrigued academics and brilliant minds such
as Mark Twain, Charles Dickens, and Sigmund
Freud, namely: who actually created the body of
work credited to William Shakespeare? Experts
have debated, books have been written, and scholars have devoted their lives
to protecting or debunking theories surrounding the authorship of the most
renowned works in English literature. Anonymous poses one possible answer,
focusing on a time when scandalous political intrigue, illicit romances in the
Royal Court, and the schemes of greedy nobles lusting for the power of the
throne were brought to light in the most unlikely of places: the London stage.
I Don't Know How She Does It (OV) starts 17.11.
USA 2011 - Komödie - 113 Min. - D.: David Dobkin C:. Ryan Reynolds, Jason Bateman, Leslie Mann, Olivia Wilde
F 2011 - Komödie - 107 Min. - D.: Philippe Le Guay C:. Fabrice Luchini, Sandrine Kiberlain, Natalia Verbeke - o. A.
Paris, années 60. Jean-Louis Joubert, agent
de change rigoureux et père de famille " coincé
", découvre qu'une joyeuse cohorte de bonnes
espagnoles vit... au sixième étage de son
immeuble bourgeois. Maria, la jeune femme
qui travaille sous son toit, lui fait découvrir un
univers exubérant et folklorique à l'opposé des
manières et de l'austérité de son milieu. Touché par ces femmes pleines de
vie, il se laisse aller et goûte avec émotion aux plaisirs simples pour la première fois. Mais peut-on vraiment changer de vie à 45 ans ?
A Dangerous Method Eine dunkle Begierde (OmU)
starts 10.11.
starts 10.11.
By day, Kate Reddy works for a Boston-based financial
management firm; by night, she's a devoted mother to two
adoring children and the happily married wife of out-ofwork architect Richard. Though balancing those two worlds
has its fair share of challenges, Kate generally manages to
come out on top thanks to the support of her best friend,
Allison, who's had plenty of experience balancing kids and a career. Meanwhile, on the other end of the spectrum, Kate's associate assistant, Momo,
possesses a fear of children and a strong work ethic. Just when Kate lands a
lucrative new account that will see her traveling across the country on a regular basis, however, her new business associate Jack reveals his flirtatious side
and Richard receives a job offer he can't turn down. Though it looks as if Kate
and Richard couldn't possibly take on any more responsibility, the demands of
modern living ensure they'll never have a dull moment, even if they try.
D/CAN/GB 2011 - Drama - 100 Min. - D.: David Cronenberg C: Michael Fassbender, Keira Knightley, Viggo Mortensen - 16 J.
Carnage - Gott des Gemetzels (OV) starts 24.11.
Carl Jung, a disciple of Sigmund Freud, is using Freudian techniques to treat Russian-Jewish psychiatric
patient Sabina Spielrein at Burghölzli Mental Hospital.
But the deeper Jung's relationship with Spielrein
grows, the further the burgeoning psychiatrist and his
highly respected mentor drift apart. As Jung struggles to help his patient overcome some pressing paternal issues, disturbed patient Otto Gross sets out to
test the boundaries of the doctor's professional resolve.
USA 2011 - Action/Thriller - 105 Min. - D.: Steven Soderbergh C.: Marion Cotillard, Matt Damon, Jude Law, Gwyneth Paltrow, Kate Winslet
Set in contemporary Brooklyn, New York, Carnage
centers on two pairs of parents, one of whose child
has hurt the other at a public park, who meet to discuss the matter in a civilized manner. However, as the
evening goes on, the parents become increasingly
childish, resulting in the evening devolving into chaos.
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INTERESSE AN EINER SCHULVORSTELLUNG? RUFEN SIE UNS VON MO. - FR. ZWISCHEN 9.00 UND 18.00 UHR AN!
The Twilight Saga: Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht - Part 1 (OV)
USA 2011 - Fantasy - 109 Min - D.: Bill Condon C.: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner - 12 J.
starts 24.11.
Double Feature:
After their wedding, Bella and Edward travel to Rio de Janeiro for their honeymoon, where they finally give in to their passions. Bella soon discovers she is
pregnant, and during a nearly fatal childbirth, Edward finally fulfills her wish to
become immortal. But the arrival of their remarkable daughter, Renesmee,
sets in motion a perilous chain of events that pits the Cullens and their allies
against the Volturi, the fearsome council of vampire leaders, setting the stage
for an all-out battle.
K i n d e r k i n o:
“Eclipse” (OV) + “Breaking Dawn” (OV):
So. 20.11. - 14:00 Uhr - 11,50 €
Preview: Mi. 23.11. - 19:15 Uhr - 5 €
Spielzeiten 24. - 30.11.:
täglich um 17:10 / 19:20 Uhr
Vorverkauf sowie Reservierung
ab sofort!
Mit Beginn des Oktobers gibt es wieder unsere Matinee Vorstellungen!
Immer sonntags. Beginn ca. 11:15 Uhr - Spielzeiten: www.metropolis-koeln.de
Tom Sawyer
D 2011 - Kinderfilm/Abenteuer - 109 Min. - R.: Hermine Huntgeburth D: Louis Hofmann, Leon Seidel, Heike Makatsch - 6 J.
Unser Kinderfilmpreis für soziale Gruppen: 2,50 €
(”Arthur der Weihnachtsmann” & “Lauras Stern u. die Traummonster 3D”
& “Die Abenteuer von Tim u. Struppi 3D” 5,50 € inkl. 3D - Zuschlag)
Die Abenteuer von Tim und Struppi
USA 2011 - Abenteuer/Trickfilm - 107 Min. - R.: Steven Spielberg - 6 J.
Der smarte junge Journalist Tim - immer unterwegs mit pfiffiger Tolle und seinem pfiffigen Hund Struppi - stößt auf ein faszinierendes Modellschiff, das ein
Geheimnis verbirgt. Mit Hilfe seines Freundes, des knurrigen Captain Haddock, dessen Vorfahre Captain des echten Schiffes namens Einhorn war, entdeckt er, dass es sich dabei um eine Schatzkarte handeln muss - und hinter
der sind auch andere her. Ein wildes Abenteuer beginnt, das Tim und seine
Freunde mit dem Doppeldecker über die Wüste und mit dem Schiff übers
tosende Meer führt.
ab 3,50 (2D) seit 27.10. bis 16.11. um 13:15 (dt. F. 2D)
ab 6,50 € (inkl. 3D Zuschlag) seit 27.10. bis 02.11. um 15:15 Uhr (dt. F. 3D)
!
D
2
+
in 3D
Wintertochter
D/PL 2010 - Drama - 93 Min. - R.: Johannes Schmid - o. A.
Die 12jährige Kattaka fällt aus allen Wolken, als sie an Weihnachten erfährt,
dass der Mann, den sie bisher Papa genannt hat, nicht ihr richtiger Vater ist.
Wutentbrannt und zu allem entschlossen macht sie sich mit ihrem besten
Freund Knäcke und der 75jährigen Nachbarin Lene auf den Weg nach Polen,
wo ihr leiblicher Vater lebt. Was nun beginnt, ist ein aufregender Roadtrip, der
sich sowohl für Kattaka als auch für Lene zu einer Reise in die eigene Vergangenheit entwickelt.
ab 3,50 € seit 27.10. bis 09.11. um 13:30 Uhr
Lauras Stern und die Traummonster
D 2011 - Trickfilm - 65 Min. - R.: Ute von Münchow-Pohl, Thilo Graf Rothkirch - o.A.
Laura wird durch die Rufe ihres kleinen Bruders Tommy geweckt: Traummonster haben seinen Beschütz-mich-Hund gestohlen. Wie sollen sie ihn nur wiederfinden? Doch zum Glück kommt ihnen Lauras Stern zur Hilfe. Sein Sternenstaub lässt Tommys Bett schweben und für die Geschwister beginnt eine
spannende Reise. Sie fliegen in das bunte Land der Träume. Dort leben die
Traummonster im unterirdischen Traumlabyrinth. Lichtscheu, wie sie sind,
fürchten die Monster mehr als alles andere den Beschützer der Kinder, Lauras
Stern. Tommy, Laura und ihrem Stern steht ein großes Abenteuer bevor.
ab 6,50 € (inkl. 3D Zuschlag) vom 27.10. bis 02.11. um 13:45 Uhr (3D)
vom 03.11. bis 09.11. um ca. 15:00 Uhr (3D)
ab 3,50 € (2D) vom 10.11. bis 23.11. um 13:45 Uhr (2D)
!
D
2
+
in 3D
Karlsson vom Dach - S/D 2002 - Zeichentrick - 80 Min. - R.: Vibeke Idsøe - o.A.
Lillebror ist einsam. Schon oft hat er sich einen Freund gewünscht. Da trifft er
den merkwürdigen Herrn Karlsson und freundet sich mit ihm an. Herr Karlsson
wohnt auf dem Dach des Hauses und trägt einen Propeller mit Motor auf dem
Rücken, so dass er fliegen kann. Lillebror ist fasziniert von Herrn Karlsson, der
alles kann, alles weiss, und auch alles andere als bescheiden ist - auf seinem
Türschild steht sogar: "Hier lebt der beste Karlsson der Welt". Die beiden erleben viele Abenteuer, die meistens durch Karlssons "Scherze" entstehen, die
Lillebror dann ausbaden muss. Niemand glaubt Lillebror die Geschichte von
seinem fliegenden Freund, aber an seinem Geburtstag sollen endlich alle Karlsson kennenlernen.
3,00 € vom 03.11.bis 09.11. um 13:45 Uhr
Pippi im Taka-Tuka-Land
D/S 1969 - Kinderfilm - 92 Min. - R.: Olle Hellbom - 6 J.
Pippi startet mit ihren Freunden Annika und Tommy zu einer Reise in die Welt,
um ihren von Seeräubern gefangenen Vater zu befreien. Nachdem sie nach
zahlreichen aufregenden Abenteuren den geliebten Vater und den großen
Goldschatz retten, kehren sie zurück in Pippi’s Villa Kunterbunt und feiern ein
Fest.
3,00 € vom 10.11. bis 16.11. um 13:30 Uhr
CINEPÄNZ Eintrittspreise:
Für Schulvorstellungen am Vormittag und
Kinder: € 3,00 (Gruppen € 2,50),Erw.: € 4,00
Gruppen (ab 10 Personen) müssen
Festivalkarte:
die Plätze telefonisch unter 0221-130 56 150
Kinder: 5 Filme: € 9,00, Erw.: 5 Filme: € 13,00
vorbestellt werden.
55
Lausbub Tom Sawyer wohnt in dem kleinen Städtchen St. Petersburg am Ufer
des Mississippi bei seiner Tante Polly, die er mit seinen dauernden Streichen
zur Verzweiflung bringt. Dabei an seiner Seite ist sein bester Kumpel Huck Finn.
Seit neuestem hat Tomein Auge auf ein Mädchen geworfen. Die schöne Becky
Thatcher ist gerade frisch in die Stadt gezogen. Ihr will der junge Draufgänger
imponieren, doch er ahnt noch nicht, dass er dazu schneller Gelegenheit haben
soll, als ihm lieb ist. ab 3,50 € vom 17.11. bis 23.11. um 13:15 Uhr (außer So.)
ab 3,50 € vom 28.11. bis 30.11. um 13:30 Uhr
Arthur Weihnachtsmann
GB/USA 2011 - Trickfilm / Komödie - Länge n.n.b. - FSK n.n.b.
Im Familienunternehmen "Santa Clause" geht es chaotisch zu: Während
Grandsanta sich aus dem Geschäft der Weihnachtsmänner zurückgezogen
hat, kann sein junger, tollpatschiger Enkel Arthur es kaum erwarten, den Menschen vollkommene Weihnachten mit allem Drum und Dran zu bescheren. Er
will das Fest vor dem endgültigen Verfall retten. Doch dafür muss er sich erst
beweisen, auch gegen seinen technikverliebten Bruder Steve, der eher auf ein
Hightech-Gefährt als den klassischen Schlitten setzt.
ab 3,50 € (2D) vom 17.11. bis 19.11. um 13:30 Uhr (2D)
ab 6,50 € (inkl. 3D Zuschlag) vom 24.11. bis 30.11. um ca. 15:00 Uhr (3D)
!
D
2
+
in 3D
Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel
D 2011 - Kinderfilm - 105 Min. - R.: Oliver Dieckmann - D: Alexander Scheer,
Noah Kraus, Jessica Schwarz, Fritz Karl, Volker Lechtenbrink - o. A
Ben fühlt sich in dem neuen Örtchen überhaupt nicht wohl. Seine Mutter hat alle
Hände voll zu tun und Charlotte, das neue Nachbarskind, scheint eine kleine
Zicke zu sein. Aber dann fällt plötzlich Niklas Julebukk, der letzte echte Weihnachtsmann, vom Himmel. Zusammen helfen Ben und Charlotte ihm bei seiner
Flucht vor dem Bösewicht Waldemar Wichteltod und dabei, Weihnachten zu
retten.
ab 3,50 € vom 24.11. bis 30.11. um 13:15 Uhr (außer Mo.)
Morgen, Findus, wird’s was geben
SE/D 2005 - 77 Min. - Zeichentrick - R.: Jorgen Lerdam, Anders Sørensen - o.A.
Diesmal verspricht Pettersson seinem Kater Findus, dass der Weihnachtsmann am Heiligabend Findus seine Geschenke bringen wird und das
obwohl er selbst gar nicht an ihn glaubt. Um sein Versprechen zu halten,
baut er für Findus eine Weihnachtsmannmaschine. Doch als er an Heiligabend am Auslöser seiner Konstruktion zieht, geschieht etwas Unerwartetes und Magisches…
3,00 € vom 24.11. bis 30.11. um 13:45 Uhr
22. Kölner Kinderfilmfest
20. - 27. November 2011
So. 20.11. 11.30 Uhr Der Liverpool Torwart
13.30 Uhr Die Zauberer
empf. ab 8
empf. ab 7
Mo. 21.11. 10.00 Uhr Der Liverpool Torwart
13.30 Uhr Alabama Moon
empf. ab 8
empf. ab 12
Di. 22.11.
10.00 Uhr Die Zauberer
13.30 Uhr Auf leisen Sohlen
empf. ab 7
empf. ab 7
Mi. 23.11.
10.00 Uhr Romeos
13.30 Uhr Die Zauberer
empf. ab 14
empf. ab 7
Do. 24.11. 10.00 Uhr Run Sister Run!
13.30 Uhr Der geheime Brief
empf. ab 15
empf. ab 8
Fr. 25.11.
empf. ab 10
empf. ab 12
10.00 Uhr Wie man unsterblich wird
13.30 Uhr Alabama Moon
Sa. 26.11. 13.30 Uhr Alabama Moon
empf. ab 12
So. 27.11. 11.30 Uhr Die Zauberer
empf. ab 7
MUSIK
STEWART COPELAND
Idee & Erstrealisierung FRANZ ABRAHAM · Regie PHILIP WM. MCKINLEY · Buch SHAUN MCKENNA
Design MARK FISHER UND RAY WINKLER · Choreographie LIAM STEEL · Lichtdesign PATRICK WOODROFFE
Fight Director RICK SORDELET · Kostüme ANN HOULD-WARD
„GOTT WÜRDE ‚BRAVO‘ RUFEN“
DER SPIEGEL
GESCHICHTE HAUTNAH ERLEBEN
DAS LEGENDÄRE WAGENRENNEN
GL ADIATORENK ÄMPFE & GALEERENSCHL ACHTEN I EINE DRAMATISCHE LIEBE & DIE FRIEDENSBOTSCHAFT JESU
NACH DEM ROMAN ” B E N H U R – A T A L E O F T H E C H R I S T “ VON LEW WALLACE
10. – 11.12.11 · LANXESS ARENA KÖLN
TICKETS: 0221 – 80 20 ·
· 01805 – 280 181
www.BENHURLIVE.de
(0,14 €/Min. aus dem Festnetz,
Mobilfunk max. 0,42€/Min.)
ComicKultur
Wortwahl
Kunst der Abschweifung
Über Leben
Howard Cruses „Stuck Rubber Baby“ war schon ein Graphic NovelKlassiker, lange bevor der Begriff Inflation erfuhr. Die Geschichte um
den jungen Toland, der mit seinem Coming Out kämpft, ist im Jahr 1963,
inmitten der aufkommenden Rassenunruhen im Süden der USA, angesiedelt.
Die damalige Veröffentlichung von Carlsen unter dem Titel „Am Rande des
Himmels“ aus dem Jahr 1996 ist lange vergriffen, und so ist die Neuauflage
im Hardcover sicher für viele die erste Gelegenheit, dieses eindringliche,
mit seinen sehr plastischen Schwarzweißzeichnungen an Robert Crumb
erinnernde Werk kennenzulernen (Cross Cult). Catel & Bocquet erzählen
die Geschichte von „Kiki de Montparnasse“. Alice Prin – so ihr bürgerlicher
Name – war in den 1920er Jahren Tänzerin und Modell für unzählige
Künstler: Modigliani, Picabia, Soutine, Cocteau oder Man Ray, mit dem
sie lange liiert war. Die Biografie der lebensfrohen, unabhängigen Frau aus
armen Verhältnissen gelingt so schwungvoll und leichtfüßig, wie man sich
ihr Leben vorstellen sollte (Carlsen).
Der Winter naht. In Sieben-Meilen-Stiefeln. Die Temperaturen auf Talfahrt.
Regen, Blitzeis, Schneematsch. Sintflutartig öffnet die frostige Jahreszeit
als Metapher ihre Schleusen über dem ganzen Land. Eigentlich sind sie
kaum mehr zu ertragen, die Horrorszenarien, die tagaus, tagein über die
Mattscheibe flimmern, die Headlines der Gazetten dominieren, unseren
kleinen, beschaulichen Alltag fluten. Doch: Der Hochwasserschutz kostet,
speziell in akut gefährdeten Regionen, bei jeder Hausratsversicherung
extra. Wir werden uns also wohl oder übel mit den finsteren Aussichten
auseinandersetzen müssen. „Jetzt und auf Erden“ (Heyne, 333s, € 9,99), so
sieht‘s aus, das ist die Lage. Die Kohle reicht vorn und hinten nicht; zumindest
nicht, um den bis dato gewohnten Lebensstandard aufrechtzuhalten. Auch
nicht bei Jim Thompsons Alter Ego im stark autobiografisch gefärbten, 1942
und nun erstmals auf Deutsch erschienenen Debütroman des legendären
Hard-Boiled-Autoren (u.a. „The Getaway“). Der Körper malade, der Job eine
reine Existenzerhaltungsmaßnahme sieht „Dilly“ Dillon auch seinen letzten
Erst jetzt erscheint die bereits 1996 entstandene Adaption von Laurence
Sternes „Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman“ des
britischen Cartoonisten Martin Rowson auf Deutsch. Weniger Adaption
denn grobe Nacherzählung ergeht sich Rowson ebenso wie das Original
aus dem 18. Jahrhundert in der Kunst der Abschweifung: Er lässt Sterne
auftreten, flicht Comic-Hommagen ein und thematisiert eine Verfilmung
durch Oliver Stone. Eine sowohl grafisch als auch erzählerisch wilde
Satire, die in Unkenntnis der Vorlage nur die halbe Wirkung erzielt
(Knesebeck). E.T.A. Hoffmanns „Das Fräulein von Scuderi“ haben sich
Alexandra Kardinar und Volker Schlecht vorgenommen. Das Ergebnis
sieht eher nach ambitioniertem Graphic Design aus, das mit Typo, Collage
und Farbe experimentiert. Das ist schön anzusehen, Empathie kommt
dabei aber nicht auf. Das gelingt im zweiten Teil, wo Hoffmanns Novelle
abgedruckt ist (Edition Büchergilde). Nach „Ein Mann geht an die Decke“
ist „Patchwork“ Katharina Greves zweiter Comic und steht ihrem Debüt
an Skurrilität in nichts nach: Eine Wissenschaftlerin bastelt sich aus
Körperresten eine Familie, muss dann aber vor dem sensationsgeilen
Mob, der Presse und interessierten Firmen fliehen. Eine humanistische
Groteske über Andersartigkeit und Moral (Gütersloher Verlagshaus). Ende
der 60er Jahre entwickelte Yoshihiro Tatsumi realistischere Manga für
Erwachsene und nannte sie Gekiga. Mit „Existenzen“ werden einige
seiner düsteren Kurzgeschichten versammelt. 13 beeindruckende Dramen,
die die moralischen Abgründe der Menschen untersuchen. Für Februar
ist seine 850 Seiten umfassende Autobiografie „Gegen den Strom“
angekündigt (Carlsen).
Funken Kreativität als Schriftsteller verfliegen. Gesellschaft und Familie
fressen ihn auf. Sein ganzes Trachten: aufrecht im Untergang. In grandioser
Nüchternheit; stilistisch.
Mitunter kann man allerdings gar nicht anders, als sich im Angesicht der
abgrundtiefen Alltagsgrotesken draußen vor der Tür ein Lächeln abzuringen.
In zartfühlendem Sarkasmus, wie er aus Klaus Bittermanns „Kreuzberger
Szenen“ perlt: „Möbel zu Hause, aber kein Geld für Alkohol“ (Tiamat, 160s,
€ 14). Lakonisch, doch scharfen Blickes seziert der Autor und Verleger die
Hipster-Armee aus Gitarren bewehrten Studis, berucksackten Touris und
marodierenden Fahrradhelm-Vandalen, die das einstige Randfiguren-Idyll
des Graefe-Kiez‘ kurzerhand in einen Truppenübungsplatz verwandeln und
die einheimischen Faktoten in letzter Instanz in die Arme der RAF („RestAlkohol-Fraktion“) treiben. / Eine illustre Zufluchtsinstitution, in der auch
Serhij Zhadan eine zotige Figur abgeben würde. Allein: Sein quertreibendes
Bummelantentum lässt ihm keine Ruhe, zwingt ihn nicht nur durch die Unorte
Berlins, sondern auch in die Sackgassen und Unkenpfuhle Wiens und Charkiws.
Sein Mitbringsel: die herrlich politisch inkorrekte Storyssammlung „Big Mac“
(Suhrkamp, 226s, € 14), in deren süffisant-hintersinnigem Bermuda-Dreieck
man sich köstlich-giftig verlustieren kann.
In krassem Gegensatz dazu steht Michaela Falkners Kinderrevolte „Du
blutest, Du blutest“ (Residenz, 118s, € 19,90). In einer avantgardistischradikalen Prosalyrik lässt sie das Trümmerszenario unserer Gesellschaft
in der naiven Unschuld des zwölfjährigen Ivan kulminieren. Desaströse
Fragmente, wie sie uns aus unserem Alltag leider nur allzu bekannt sind, die
auf „bestialische“ Art soziale Gewalt in jugendliche Gegengewalt umschlagen
lassen – und uns eigentlich auf die Palme, statt in den ofenwarmen Kokon
unserer privaten Refugien treiben müssten. / Miron Zownir sei Dank,
bereitet Birol Ünels Stimme dem aufkeimenden Unkraut selbstgefälligen
Phlegmas allerdings direktemäng, und das schneidend-scharf den Garaus.
Schonungsloser Social Beat, der in seiner expliziten Prosa keinerlei Tabus
kennt, aus der Feder eines der verstörendsten Underground(foto)dokugrafen,
in seiner Garstigkeit einzigartig performt von einem so begnadeten wie
unbändigen Schauspieler und obendrein kongenial flimmernd und flackernd
intoniert vom sensibel agierenden Klangwerker FM Einheit. Düster-dräuende
Albtraumszenarien zwischen höllischem Himmel und himmlischer Hölle,
die einem den Schlaf rauben. Nur: Wer, bitte schön, sind denn die wahren
„Parasiten der Ohnmacht“ (Deutsche Grammophon, cd+dvd, € 18,99)?!
Der Kölner Cartoonist Leo Leowald legt mit „Stopptanz“ den dritten
Sammelband seines Comic-Blogs „Zwarwald“ vor. Nach seinem Babybuch
„Raues Sitten“ zieht es auch ihn zu den Abgründen: Amokläufer, Albträume,
Schizophrenie und Gespenster schleichen durch den abseitigen Humor,
dessen Entschlüsselung die fehlenden Post-Titel des Blogs erleichtert
hätten (Reprodukt). Mit dem vierten Band der „Mummins“ von Tove
Jansson steht die Gesamtausgabe der süßen Trolle in Nilpferdgestalt aus
den 50er Jahren kurz vor dem Abschluss. Dieses Mal geht es wieder hoch
her, weil die Familie aus einer Uhr und einer Nähmaschine ausversehen
eine Zeitmaschine gebaut hat. Und ab geht es zu surrealen Abenteuern in
den Wilden Westen und ins Rokoko (Reprodukt).
CHRISTIAN MEYER
57
59
LARS ALBAT
Textwelten
(Folge)Werke über Kleist, Foto links: Luchterhand Verlag, rechts: Berlin Verlag
Poetry
Die junge Angela Merkel, nachempfunden von einem Gebäude in Genua
Nervendes Genie
Hinter jedem Biber
Von Thomas Linden
Auf einen Waldarbeiter, der das Paar an jenem kalten Herbsttag 1811 am
Kleinen Wannsee beobachtete, machten sie einen aufgekratzten Eindruck.
Aus einem nahegelegenen Wirtshaus bestellten sie sich Kaffee. Schäkernd
sah man sie am Ufer entlanglaufen, einander jagend wie kleine Kinder.
Plötzlich hallten zwei Schüsse durch die Herbstlandschaft. Heinrich von
Kleist hatte zunächst seine Geliebte, Henriette von Vogel, und dann sich
selbst erschossen. Das Kleist-Jahr neigt sich mit dem 21. November seinem
Ende zu, alle Stücke des wichtigsten deutschen Dramatikers wurden gespielt, Kleist wurde „gerockt“, und es wurden „Kleist WGs“ gegründet. Die Grabstätte am dicht bebauten Wannsee – eingepfercht zwischen Bausünden der
Siebziger Jahre – wurde für 500.000 Euro (!) hergerichtet.
Klingt anstrengend und irgendwie nach schlechtem Gewissen. Ein Klassiker,
der uns fremd geblieben ist, der sich nicht wie Goethe als weiser Menschenfreund vereinnahmen lässt. Einer, bei dem die Liebe ohne die kleinste
Prise Ironie auskommt, vielmehr wahnhafte Züge trägt. Ein Psychologe, der
die Katastrophen vorausahnt, der uns immer wieder zeigt, wie sich die verschwiegenen triebhaft-animalischen Anteile in uns ihren Weg bahnen und
durch die Kulisse von Ethik und Kultur brechen.
Als Pflichtlektüre ist er uns auf der Schule verleidet worden. Aber man kann
sich mit einigen wunderbar geschriebenen Texten Zugang verschaffen in
den Kosmos seines Werks, in dem Zärtliches und Bestialisches so dicht beieinander liegen. Man kann den Weg vorne durchs Portal mit der großen
Biographie des Literaturwissenschaftlers Günter Blamberger nehmen oder
auf faszinierenden Nebenwegen ans Ziel gelangen. Etwa mit Adam Soboczynskis elegantem Essay „Kleist. Vom Glück des Untergangs“. Er entwirft
das Bild eines Menschen, der nie den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden glaubte, der zwischen euphorischen Größenfantasien und der bitteren
Konfrontation mit den Realitäten seiner Zeit hin- und hergerissen wurde.
Ein Mensch, mit dem es niemand lange auszuhalten vermochte.
Auch wenn Soboczynski Kleists überschwängliche Untergangsvisionen
fälschlicherweise mit Glückszuständen verwechselt, so entfacht sein leichtfüßiger Spaziergang durch die Biographie des Dramatikers doch Lust auf
Person und Werk, weil sie viel Nähe herstellt. „Michael Kohlhaas“, Kleists
interessantester Novelle, vielleicht der schönsten, die die deutsche Literatur
überhaupt hervorgebracht hat, ist Elisabeth Plessen in ihrem Roman „Kohlhaas“ auf den Grund gegangen, der jetzt nach Jahrzehnten wieder aufgelegt
wird. Sie rekonstruiert die Geschichte des Rosshändlers, der ein Opfer der
deutschen Bürokratie wird und im Zuge seines Rachefeldzugs halb Sachsen
abfackelt, von der historischen Fallgeschichte aus, die auch Kleist verwandte. Plessen liefert ein großartiges Panorama der deutschen Renaissance und
zeichnet Portraits von atemberaubend realistischem Zuschnitt. „Kohlhaas“
präsentiert sich als seltenes Beispiel für einen gelungenen historischen Roman, der immer Kontakt zu unserer Gegenwart hält. So öffnet sich der Blick
auf ein Werk, das voller Leidenschaft und Dramatik steckt, feinste Seelenregungen freilegt und Stories enthält, die so viel Action besitzen, dass Hollywood daneben blass aussieht.
Viele fragen sich, warum ich immer eine Mütze trage. Dabei ist der Grund eigentlich leicht zu erraten. Mein Haar ist biberfarben, und ich möchte nicht,
dass mein Zahnarzt denkt, ich würde in meiner Freizeit in Mischwäldern an
Rinden knabbern. Mein Zahnarzt ist nämlich ein sehr assoziativer Mensch.
Erst neulich hat er einem Berliner eine Marmeladenfüllung gemacht. Der
Hauptstädter reiste daraufhin mit bittersüßem Schmerz im Backenzahn an
die Spree zurück.
In Berlin sind heute ja nur noch Künstler, Nazis und Touristen. Ich kenne
sogar Leute, die sind alle drei Sachen zugleich. Die fliegen aus New York ein
und sitzen dann zwei Wochen lang in Straßencafés in Friedrichshain und
malen Bilder nur mit braun. Die haben nämlich dasselbe im Malkasten wie
im Kopf. Das ist nichts für mich, da will ich nicht hin.
Also trage ich lieber eine Mütze.
Wege zu Kleist im Jahr seines 200. Todestages
Adam Soboczynski: Kleist. Vom Glück des Untergangs
Luchterhand Literaturverlag I 96 S., 14,99 Euro
Elisabeth Plessen: Kohlhaas I Berlin Verlag I 319 S., 22 Euro
Sebastian23 zählt an: vierzehn – die Videokolumne
Im Grunde umrundet Rinde Bäume
Erst recht möchte ich keine dummen Anspielungen auf Justin Bieber hören, nur wegen meiner Haarfarbe. Bevor ich mit diesem quiekenden Batzen
nasser Zuckerwatte auf zwei Beinen in einem Satz genannt werde, baue ich
lieber einen Damm und/oder schlage mit meinem flachen Schwanz auf den
Waldboden.
Ich habe übrigens schon mal eine Weile im Wald gewohnt, aber irgendwann
hat es mir nicht mehr gefallen. Da kam immer so ein Grizzly zu mir, hat mich
so seltsam angeguckt und dann gesagt, er sei „Justin Bi-Bär“. Auf so was
lasse ich mich nicht ein. Ich hab ihm aber ein schönes Café in Friedrichshain
empfohlen. Braun war er ja.
Doch ich trage lieber eine Mütze, denn ich möchte weder Bär, noch Biber
sein. Wie ging denn nochmal dieses eine Gedicht?
„Hinter eines Baumes Rinde
Saß die Made mit dem Kinde
Doch das ging nicht lang, mein Lieber
Denn sie beide fraß ein Biber!“
So ungefähr lief das in einem berühmten Poem von Heinz Erhardt. Hier in
Bochum wird übrigens momentan für eine Hommage an den wunderbaren
Rundmann und Vollkontaktpoet Erhardt geworben. Der Abend läuft unter
dem Titel: „Ein Mann wie Er-hardt.“ Ich meine, Justin Bi-Bär hätte das gefallen. Als ich den Titel las, sind mir jedoch alle Zehennägel gleichzeitig
abgefallen und nach Bielefeld ausgewandert.
Morgen ist auch noch ein Abend
Was kommt denn da als nächstes? Ein Goethe-Abend unter dem Titel „Abwarten und Goe-Tee trinken“? Und am Morgen danach treffen wir uns zum
„Früh-Schoppen-Hauer“?
Da füll ich mir doch lieber den Backenzahn mit Badesalz, weil mein Zahnarzt einen an der Wanne hat. Hauptsache, ich kann morgen noch munter
an der Rinde knuspern.
FOTO/TEXT: SEBASTIAN23
Sebastian23 - Die Video Kolumne:
Auf youtube und auf choices.de/literatur-nrw
58
5. bis 13. November
Literatur-Kalender
Legt mit „Das Mädchen“ ein literarisches Meisterwerk vor: Angelika Klüssendorf, Foto: Reuter
Literatur-Termine im November
BUCHHANDLUNG BITTNER
0221 257 48 70
Angelika Klüssendorf liest aus: „Das Mädchen“
Di 8.11. 20 Uhr
Die 1958 in Ahrensburg geborene Schriftstellerin erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, das sich durch alle widrigen Lebensumstände kämpft. Ein literarisches Meisterwerk!
Rolf Vollmann über Albrecht Dürer
Di 15.11. 20 Uhr
Der in Tübingen lebende Schriftsteller
beschreibt, was ihm bei der Betrachtung von
Dürers Kupferstichen in den Sinn kommt.
Gundi Feyrer & Gerhard Rühm
Di 22.11. 20 Uhr
Der 1930 in Wien geborene Lyriker Rühm
präsentiert unter dem Titel „lügen über länder
und leute“ Erzählungen und Gedichte. Gundi
Feyrer liest aus ihrem Roman „Die Trinkerin
oder mein Leben und ich“
BUCHHANDLUNG M. KAISER
0221 406 18 14
Klaus-Dieter Pittrich & Rainer Delventhal
Di 8.11. 20 Uhr
Die Schauspieler lesen Teil II. aus „Oblomow“
von Iwan A. Gontscharow
Eugen Ruge liest aus „In Zeiten des abnehmenden Lichts“
Do 17.11. 20 Uhr
Der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2011
hat einen Familienroman geschrieben, in dem er
die Erfahrungen von vier Generationen zu einem
unterhaltsamen Sittengemälde verdichtet.
CAFE KLATSCHMOHN
0221 636 77 38
Maarten ´t Hart liest aus „Unterm Scheffel“
Fr 18.11. 19.30 Uhr
Wie ein Blitz schlägt die Liebe bei Alexander
Goudveyl ein: Als die junge Frau sein Haus
betritt, tut er alles, um sie zu besitzen. Lesung
mit dem Übersetzer Gregor Seferens.
CLUB BAHNHOF EHRENFELD
0221 53 09 88 80
Reim in Flammen – Poetry Slam
Di 29.11. 19.30 Uhr
Bei Redaktionsschluss standen die Teilnehmer
noch nicht fest – sicher ist aber: Hier gibt es
nur die besten Reimer zu hören.
HAUS DER SPRINGMAUS BONN
0228 79 80 81
Volker Klüpfel und Michael Kobr lesen aus
„Schutzpatron“
Di 8.11. 20 Uhr
Schwarzer Humor à la Klüpfel & Kobr, ein aus
Kempten im Allgäu kommendes Autorenduo,
das mit „Schutzpatron“ seinen sechsten
Heimat-Krimi vorlegt – und selber vorliest: die
Spezialität der Erfinder von Kommissar Kluftinger. (s. Mayersche Buchhandlung, Mi 9.11.)
HERR VON EDEN
0221 589 21 49
Antje Lewald & Bernd Rieser
Sa 12.11. 19.30 Uhr
Eine „Lesung an Bügelbrettern“ zu Thomas
Bernhards 80. Geburtstag – unter dem Motto
„Eine passende Hose kann glücklicher machen
als alles andere ...“.
JAPANISCHES KULTURINSTITUT
0221 940 55 80
Die große Haruki Murakami-Lesung
Di 8.11. 19 Uhr
KULTURKIRCHE KÖLN
0221 97 31 03 19
Lesung aus Louis Begleys „Schmidts Einsicht“
Di 22.11. 20 Uhr
= Premiere
= Auswahl-Empfehlung
In seinem neuen Buch setzt Begley seine
Figur Rilkes Imperativ aus: „Du musst dein
Leben ändern“. Die deutsche Übersetzung von
Christa Krüger liest Bernt Hahn. Moderation:
Sandra Kegel.
Julia Franck liest aus „Rücken an Rücken“
Di 1.11. 20 Uhr
Die mit dem Deutschen Buchpreis 2007 ausgezeichnete Autorin stellt ihren Roman in der
Reihe: „Heute ist morgen schon gestern – Gegenwart und Literatur / Frauen zur Zeit“ und
spricht mit Literaturhaus-Chefin Insa Wilke.
LITERATURHAUS
0221 995 55 80
Preisverleihung an Pyotr Magnus Nedov
Mi 9.11. 20 Uhr
Das Rolf Dieter Brinkmann-Stipendium der
Stadt Köln geht an den 1982 geborenen
Filmemacher und Autor, der Einblicke in seine
Werkstatt erlaubt. Im Anschluss lädt die Stadt
Köln zu einem Umtrunk ein.
Der Eintritt ist frei.
Christoph Hein liest aus „Weiskerns Nachlass“
Di 29.11. 20 Uhr
Der Altmeister der deutschen Literatur stellt
seinen Roman in der Reihe: „Heute ist morgen
schon gestern – Gegenwart und Literatur“ vor.
Moderation: Sabine Küchler.
MAYERSCHE BUCHHANDLUNG
0221 920 10 90
Volker Klüpfel & Michael Kobr präsentieren
„Schutzpatron“
Mi 9.11. 20.15 Uhr
s. Haus der Springmaus
Robert Harris liest aus „Angst“
Mi 23.11. 20.15 Uhr
Der 1957 in Nottingham geborene Autor liest
aus seinem neuen Thriller. David Eisermann
übernimmt die Moderation und liest den
deutschen Text.
Lale Akgün liest aus „Kebabweihnacht“
Mi 30.11. 20.15 Uhr
Nach „Tante Semra im Leberkäsland“ und „Der
getürkte Reichstag“ legt die 1953 in Istanbul
geborene und in Deutschland aufgewachsene
Schriftstellerin und Politikerin einen weiteres
lesenswertes Buch vor.
PANTHEON BONN
0228 21 25 21
32.JAZZTAGE
LEVERKUSENER
2011
6$ʷʳʳʳʳȒ*(1(5$7,211,*+7
0,ʻʳʳʳʳȒ0((7,1*32,17
ZAZ
LISA BASSENGE
RAPHAEL GUALAZZI
KURT ELLING
KYLE EASTWOOD
62ʸʳʳʳʳȒ/(*(1'6,1&21&(57
'2ʳʲʳʳʳʳȒ628/&/$66,&60((76)81.
RANDY CRAWFORD &
JOE SAMPLE
MACEO PARKER &
EUMIR DEODATO
WDR BIG BAND
ACHIM SEIFERT PROJECT LARRY GRAHAM &
GRAHAM CENTRAL
02ʹʳʳʳʳȒ3,$12:25/'
STATION
GONZALO RUBALCABA
)5ʳʳʳʳʳʳȒ*8,7$502167(56
& AL DI MEOLA
VIJAY IYER
POPA CHUBBY
TINGVALL TRIO
WALTER TROUT
JACOB KARLZON 3
ANDY MCKEE
',ʺʳʳʳʳȒ)86,210$67(56
6$ʳʴʳʳʳʳȒ7+(9(5<%(67)520%,*$33/(
GEORGE DUKE BAND
YELLOWJACKETS
MEZZOFORTE
THE MANHATTAN
TRANSFER
NEW YORK VOICES
HOTLINE 02171–767959
Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Internet, an der Abendkasse oder an
der Hotline. Veranstaltungsort: Forum, Am Büchelter Hof, 51373 Leverkusen
WWW.LEVERKUSENER-JAZZTAGE.DE
af
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Kuönltleermkreuz
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EL-DE Köln
0667 32
5
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Martin Sonneborn liest aus „Krawall &
Satire“
Mo 7.11. 20 Uhr
Der Ex-Chefredakteur der „Titanic“ kündigt ein
ganz unaufgeregtes Multimediaspektakel mit
„langweiligen, hochpoetischen Lesepassagen“
an. Man darf gespannt sein.
ST. AGNES-KIRCHTURM
Neusser Platz
Lizzie Doron liest aus „Das Schweigen meiner
Mutter“
Do 10.11. 20 Uhr
In der Reihe „Literatur in St. Agnes“ stellt
die 1953 in Israel geborene Schriftstellerin
ihren Roman vor, in dem es um die Opfer des
Holocaust geht, die ihn nie erlebt haben – die
Kinder der Überlebenden. Der Eintritt ist frei.
THEATER IM BAUTURM
0221 52 42 42
Lizzie Doron liest aus „Das Schweigen meiner
Mutter“
Do 10.11. 20 Uhr
In der Reihe „Literatur in St. Agnes“ stellt
die 1953 in Israel geborene Schriftstellerin
ihren Roman vor, in dem es um die Opfer des
Holocaust geht, die ihn nie erlebt haben – die
Kinder der Überlebenden. Der Eintritt ist frei.
Empfehlungen von Marianne Kolarik
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18. November 2011 – 4. März 2012
Eine Ausstellung des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln
in Zusammenarbeit mit Marcus Leifeld
Improvisierte Musik in NRW
Sing, sing, sing
Echter Jazzsänger: Kurt Elling, Foto: Timothy Saccenti
Leverkusen lässt singen
Von Olaf Weiden
„Li-La-Leverkusen“ sang eine karnevalistische Lokalgröße der Farbenstadt am
Rhein irgendwann in den Siebzigern. Rund um den 11.11. liegen seit einigen Jahren die regelmäßig wiederkehrenden Leverkusener Jazztage, und in diesem Jahr
soll auch dort kräftig gesungen werden. Denn bei der 32. Ausgabe dieses überregional beliebten Musikfestes steht die menschliche Stimme im Mittelpunkt.
Gleich zum Auftakt singt die französische Chansonniere Zaz, die mit ihrer
bluesigen Stimme einen Talentwettbewerb gewinnen konnte. Dazu passt
Lisa Bassenge, die deutsch-iranische Stimme, die momentan hauptsächlich
in deutscher Sprache dichtet. Der Abend am 5.11. im Leverkusener Forum ist
bereits ausverkauft – ein guter Start in die Woche.
Nach den aktuellen Szene-Damen gastiert am folgenden Tag eine einzigartige Gesangslegende: Randy Crawford, die Stimme von „Streetlife“, und ihr
Mentor Joe Sample werden auch eine abgeklärte Version dieses CrusadersHits darbieten. Samples Sohn zupft übrigens den Bass zu diesem romantischen Seniorentreffen – ein Familienidyll. Deodato, der den Abend komplettiert, ist aber nicht der Sohn von Deodato, sondern die Legende Deodato
selbst. Wer dachte, nur weil 40 Jahre lang Schweigen herrschte um diesen
Künstler, sei der Neuerfinder von „Also sprach Zarathustra“ nicht mehr im
Rennen, hat sich getäuscht: Die Legende „Endlich ein Jazzsänger, der
lebt! Sie singt allerdings nicht.
Musik macht, ohne an VerRaphael Gualazzi, Zweitsieger beim Eurokaufszahlen zu denken“
vision Song Contest 2011 – der in Leverkusens Vorschau „Euroversion Song Contest“ heißt, was vielleicht beweisen
soll, dass man dieses Kommerzspektakel nur vom Hörensagen kennt – Gualazzi also tritt mit seiner Band auf, um seine Position „zwischen Andrea
Bocelli und Paolo Conte“ aktuell auszuloten – was zwischen diesen Polen
gähnt, dagegen ist der Marianengraben nur eine Nut. Kyle Eastwood, Sohn
von Clint, spielt Bass an diesem 9.11. in seiner eigenen Band, und langsam
drängt sich die Frage auf, ob ohne Großveranstaltungs-Hintergrund oder Vitamin Verwandtschaft überhaupt noch jemand auf die Bühne darf. Aber just
in diesem Moment taucht der Name Kurt Elling auf, endlich ein mehrfach
Grammy-dekorierter Jazzsänger, der tatsächlich ganz ernsthaft Musik macht,
ohne an Verkaufszahlen zu denken. Er verdient den Namen „Jazzsinger“, denn
auch improvisatorisch pflegt er eigene und traditionelle Wege.
Natürlich singen noch Souler (Maceo Parker), Funker (Larry Graham), Blueser
(Walter Trout) und richtige Schreihälse (Popa Chubby), bevor den krönenden
Forum-Abschluss am 12.11. zwei Generationen von Gesangsquartetten des Jazz
tätigen: Mit „The Manhattan Transfer“ gastieren die legendären Virtuosen dieses Fachs, „Birdland“ in ihrer Version wurde Erkennungsmelodie des gemischten
Doppels (Gründungsjahr 1972). Aber auch die Formation
„New York Voices“, ebenfalls ein gemischtes Quartett mit
Bandbegleitung, hat sich ihren guten Ruf verdient.
Neben dem Gesang stehen die Fusion-Musik und ihre
Vertreter in vielen Facetten auf dem Programm: Georg
Duke, Aldi Meola mit Gonzalo Rubalcaba, die Yellowjackets und Mezzoforte reisen an den Rhein, mit Musik
Olaf Weiden arbeitet
in jedem Härtegrad und einem netten Wiederhören mit
als Musiker und
Musikkritiker in NRW.
Stars von gestern: Vieles klingt vielversprechend!
„Leverkusener Jazztage“ I 5.-13.11. im Forum Leverkusen
www.leverkusener-jazztage.de
60
Unterhaltungsmusik
Schon ihr Name gibt Anlass zur Freude: The Sandwitches
Unheimlich erfolgreich
Ausverkaufte Newcomer und energetische Oldtimer
Das ist schon unheimlich: Das Kölner Konzert von Lana Del Rey soll in 48
Stunden ausverkauft gewesen sein. Und das, bevor ihre erste Single offiziell
erschienen ist. Da ist ein Tipp wohl überflüssig. Ganz im Gegensatz zu den
folgenden: Die Mogwai nicht ganz unähnlichen Öko-Black Metaller Wolves
in the Throne Room haben sich passenderweise als Vorband Wolvserpent,
ehemals Pussybutt, geholt. Die sind für Black Metal in mehrfacher Hinsicht
ungewöhnlich: Am Schlagzeug sitzt eine Frau, Geigen haben sie auch im
Programm. Beide Bands werden die Bühne hübsch mit Kerzen und mystischem Kram verzieren – das wird gemütlich (3.11., 20 Uhr, Gebäude 9).
The Victorian English Gentlemens Club haben in ihren Anfängen die besten Momente des Post-Punk durchdekliniert. Spätestens mit ihrem dritten
Album „Bag of Meat“ haben sie sich davon emanzipiert und machen vertrackten, aber ungestümen Art-Rock (3.11., 20 Uhr, Tsunami). The Horrors
haben vor sechs Jahren mit Garage-Punk und einem prägnanten Dresscode
die Musikszene aufgemischt. Dass sie schon schnell von ihrem Konzept
abweichen und sich dem epischen New Wave der 80er Jahre zuwenden
würden, konnte damals noch niemand ahnen. Ihrem Erfolg hat das bis jetzt
keinen Abbruch getan (6.11., 20 Uhr, Luxor). An Erfolg mangelte es dem
70‘s durchtränkten Rock des stilbewussten Trios Urge Overkill dank des
Pulp Fiction-Soundtracks auch nicht. Doch er war nur von kurzer Dauer. In
diesem Jahr erschien das erste Album seit 15 Jahren – nun folgt die Tour
(11.11., 20 Uhr, Yard Club). Zwar macht er weder Pop noch Rock, aber Peter
Brötzmanns Powerplay passt durchaus in diese Kolumne: Seit er 1968 mit
„Machine Gun“ den Free Jazz in beeindruckend brachiale Bereiche geführt
hat, hat er nicht nachgelassen und zeigt auf seinen rund 50 Alben so manch
Jüngerem, was energetisches Spiel ist. Nachdem er zuletzt als Tentett im
Stadtgarten zu Gast war, kommt er nun als Trio mit Satoh Masahiko und
Moriyama Takeo (11.11., 20.30 Uhr, Stadtgarten).
Cant ist das semi-elektronische Soloprojekt von Grizzly Bears Chris Taylor. Die Songs mit offenem Charakter haben mitunter eine soulige Anmutung, manchmal hört man abstrakten R‘n‘B heraus. Auf der Bühne wird er
die Musik mit Band umsetzen (16.11., 20 Uhr, Gebäude 9). James Blake
hat den Begriff Post-Dubstep mit neuem Leben gefüllt: Seine fragilen,
souligen Soundgebilde werden kaum noch von einem Beat zusammengehalten. Und doch konnten sich bei Erscheinen seines Debüts alle auf
ihn einigen. Die Konzerte solch ätherischer Musik sollten bestuhlt sein
(17.11., 20 Uhr, Gloria). Die Berliner Band Mutter gibt es schon seit 1986.
Der frühe Noise Rock ist inzwischen melancholischeren Liedern gewichen,
die Texte von Max Müller sind immer noch verzweifelter Seelenstriptease.
Eine auch live immer wieder beeindruckende Band (18.11., 20 Uhr, Gebäude 9). The Sandwitches (haha!) spürten mit ihrem Lofi-Debüt dem
Rock‘n‘Roll nach. Auf dem neuen Album der charmanten Girl Group ist
der Sound schon etwas gesitteter: Melancholische Popsongs mit holprigem Schlagzeug machen sie – perfekt für die hölzerne Höhle namens
King Georg (19.11., 20 Uhr). Ihr viertes Album hat das Blues-Duo The
Kills, eine popigere Version von Jon Spencer oder Royal Trux, im Frühling
veröffentlicht. Die Mischung aus rudimentärer Elektronik und rauen Gitarren ist neben ihrem geschmackvollen Style immer noch ihr Markenzeichen (27.11., 20 Uhr, E-Werk).
CHRISTIAN MEYER
61
culture club
culture club
Das Kölner Ensemble Karmataxi
präsentiert: Konzert
präsentiert: Musikfestival
Bill Evans: Soulgrass Tour
EthnoElektro Festival
Der legendäre US-Saxophonist Bill Evans startete seine Solo-Karriere bereits in den 80er Jahren. Aktuell gilt seine Leidenschaft vor
allem dem Soulgrass-Projekt: eine hervorragende Mischung aus
amerikanischem Folk, Bluegrass und groovigem Funk und Soul, für
die er 2005 mit einer Grammy-Nominierung geehrt wurde. Das
Programm ist dynamisch, tanzbar und nicht nur instrumental. Josh
Dion ist ein ausgezeichneter Vokalist, und in vielen Songs gibt es
zu rasenden Banjo- und Saxophon-Soli passende Vocals – unter
anderem auch von Evans selbst.
Künstler von drei Kontinenten begleiten das Kölner Ensemble
„Karmataxi“ für drei Konzerte, die sich jeweils mit ganz unterschiedlichen Kulturen befassen: Der erste Festivaltag steht ganz
im Zeichen der Musiktraditionen des Mittleren Ostens und Asiens, der zweite Tag dreht sich um südamerikanische Musik, zum
Schluss stehen nordafrikanische Musiktraditionen im Mittelpunkt.
Alle Konzerte werden von den Gästen gemeinsam mit Karmataxi
erarbeitet und schließlich ihrem Publikum präsentiert. Literarische
Intermezzi und „Visual Arts“ ergänzen die Musik in Wort und Bild.
Kulturfabrik Krefeld
Dießemer Str. 13, Krefeld
www.kulturfabrik-krefeld.de
Forum VHS im Rautenstrauch-Joest Museum
Cäsilienstr. 29-33, Köln
www.karmataxi.de
choices verlost 2x2 Karten.
E-Mail bis 6.11. an [email protected], Kennwort: Soulgrass
choices verlost 5x2 Festivalpässe.
E-Mail bis 20.11. an [email protected], Kennwort: Ethno Elektro
Mi, 9.11. um 19.30 Uhr
Westdeutsche
Konzertdirektion
Köln
Sonntag
06.11.2011
Montag
14.11.2011
Do, 24.11. bis Sa, 26.11.
MEISTERKONZERTE KÖLN
musikalische Höhepunkte seit 1913
RESIDENTIE ORKEST
DEN HAAG
Donnerstag
15.12.2011
CAPPELLA GABETTA
MISCHA MAISKY Violoncello
ANDRÉS GABETTA Violine und Leitung
SOL GABETTA Violoncello
Dvořák · Brahms
Durante · Vivaldi · Corelli · Platti · Pachelbel
ORQUESTRA DE CADAQUÉS
GIANANDREA NOSEDA Dirigent
XAVIER DE MAISTRE Harfe
Dienstag
17.01.2012
Donnerstag
26.01.2012
NIKOLAI LUGANSKY Klavier
von Weber · Schumann · Saint-Saëns
Mittwoch
08.02.2012
Mozart · Bruckner
de Arriaga · Rodrigo/Zabaleta · Ravel · Bizet
Mittwoch
23.11.2011
BBC SYMPHONY ORCHESTRA
JI¤Í BĚLOHLÁVEK Dirigent
NIKOLAI TOKAREV Klavier
Dvořák · Liszt · Schostakowitsch
Sonntag
27.11.2011
Sonntag
22.01.2012
Glinka · Mendelssohn Bartholdy
ORQUESTA FILARMÓNICA
DE GRAN CANARIA
PEDRO HALFFTER Dirigent
FAZIL SAY Klavier
ACADEMY OF
ST. MARTIN IN THE FIELDS
SIR NEVILLE MARRINER Dirigent
RAGNA SCHIRMER Klavier
ORCHESTRE
DE LA SUISSE ROMANDE
MAREK JANOWSKI Dirigent
STAATSKAPELLE BERLIN
DANIEL BARENBOIM Dirigent und Klavier
Alle Konzerte in
der Kölner Philharmonie,
20.00 Uhr.
de Falla · Ravel · Gershwin · Halffter
Montag
13.02.2012
ORCHESTER DER
KLANGVERWALTUNG
SHARON KAM Klarinette
ENOCH ZU GUTTENBERG Dirigent
HANNO MÜLLER-BRACHMANN Bass
Haydn · Mozart · Schubert
Mahler · Bruckner
AMERICAN STRING QUARTET
Westdeutsche Konzertdirektion Köln GmbH
Obenmarspforten 7-11 · 50667 Köln
Tel. 02 21/ 2 58 10 17 · Fax 2 57 89 49
[email protected] · www.wdk-koeln.de
Änderungen vorbehalten!
62
Kompakt Disk
Afrikanische Großraumdisco
Wenn Vokalakrobaten auf Vokalakrobaten treffen: Die New Yorker Dirty
Projectors haben mit Björk das Mini-Album „Mount Wittenberg Orca“ aufgenommen. Auf sieben Stücken und nur 20 Minuten entfalten sie eine so
liebliche, verspielte und dennoch höchst kunstvolle Musik, die man direkt
ins Herz schließt (Domino). Einst mit brachialem Noise Rock gestartet klingt
die Berliner Band Mutter um Max Müller inzwischen richtig sanft. Auf
dem neuen Album „Mein kleiner Krieg“ gibt es sogar Streicher. Doch der
Albumtitel verspricht, dass Müller nach wie vor singt, wie er denkt (Die
eigene Gesellschaft). Vor knapp 15 Jahren startete im Umfeld des Kölner
Plattenladens A-Musik das Label Sonig. Jan St. Werner von Mouse on Mars
und Frank Dommert haben seitdem unzählige Platten zwischen Tanzfläche und Sofa, zwischen elektronisch und akustisch – oft aber auch alles
zugleich – veröffentlicht. Das Überraschende, Unkonventionelle ist immer
die Messlatte. Das „Sonig Boxset Thing“ versammelt auf zwei CDs 30 Meilensteine des Katalogs (Mouse on Mars, Schlammpeitziger, Workshop,
Jason Forrest, Microstoria u.v.m.), eine DVD wird zum experimentellen
Musikfernsehen mit 30 Videos. Zugleich erscheint das neue Werk des Kölners Schlammpeitziger. Auf seinem neunten Album „Vorausschauende
Bebauung“ verschmilzt er per Synthesizer spielfreudig elektronische Wegmarken von Krautrock über New Wave bis Techno. Andreas Dorau hat einen Gastauftritt. Ebenfalls in Köln zu Hause ist Niobe. Hatten sich frühere
Alben mehr an einer subjektivistisch-psychedelischen Erinnerung an Soul
und Blues orientiert, nähert sie sich mit „The Cclose Calll“ dem guten alten Rock‘n‘Roll an, schwüles Exotica-Feeling beherrscht aber weiterhin ihre
komplexen, collagenartigen Songs (Tomlab).
Der reine Wahnsinn: Rustie, ein guter Kumpel von Hudson Mohawke,
schmeißt alle Gemeinheiten der 80er Jahre – von Chartssülze bis 8 BitKonsolensounds – in den Fleischwolf und macht daraus kleinteiligen Hackbraten mit glitzernder Soße. Fies und geil zugleich – genau wie dieses erschütternde Plattencover und der Titel „Glass Swords“. Daft Punk tragen
eine Mitschuld (Warp). Buraka Som Sistema machen ein electroides Update der Tanzmusik Kuduro aus Angola. Die portugiesische Crew klingt auf
ihrem zweiten Album „Komba“ immer noch überfallsmäßig brutal. So stelle ich mir in meiner grenzenlosen Naivität den Sound einer afrikanischen
Großraumdisco vor: roh und aggressiv. Die erste Single „Hangover“ beißt
einen gleich in Ohr (Rough Trade). Kinderzimmer Productions, die wohl
beste deutsche HipHop-Crew, hat sich nach 15 Jahren aufgelöst. Zum Abschied gibt es auf Platte ihr Konzert mit dem Radio Symphonie Orchester
Wien, das mit fetten Bläsern, Streichern und Beats gar nicht bieder, sondern ungeheuer gut und cool klingt (Trikont).
alva noto alias Carsten Nicolai arbeitet auch auf dem neuen Album „univrs“ höchst konzeptuell. Es geht um nichts weniger als die Ausdifferenzierung einer universellen Sprache. Jenseits des Konzepts klingen die messerscharfen Digitalsounds in ihrer minimalistischen Anordnung aber wieder
betörend wie eh und je (raster-noton). Das Berliner Zeitkratzer-Ensemble
interpretiert mit der Reihe „old school“ bedeutende Komponisten der Neuen Musik: Nach Cage u.a. folgt nun Karlheinz Stockhausen mit Intuitiver
Musik: Fünf der 15 Stücke von „Aus den sieben Tagen“ (1968) spielen Zeitkratzer in ihrer kühlen, metallischen Art und proklamieren den Unterschied
zwischen geleiteter Intuition und freier Improvisation.
CHRISTIAN MEYER
63
Musik-Kalender
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
0221 99118 0
The Mission
Di 1.11. 20 Uhr
Seasick Steve
Mi 9.11. 20 Uhr
Bosse
Di 15.11. 21 Uhr
GLORIA
0221 28 01
Roy Frank Orchestra
Di 1.11. 19 Uhr
Keb’ Mo’ & Band
Mi 2.11. 20 Uhr
Klee
Fr 4.11. 19 Uhr
Nneka
Mo 7.11. 20 Uhr
Luxuslärm
Do 10.11. 20 Uhr
Knittler & Freunde
Fr 11.11. 20.11 Uhr
Blue October
Di 15.11. 20 Uhr
James Blake
Do 17.11. 20 Uhr
Tim Bendzko & Band
Fr 18.11. 19.30 Uhr
Pasquale Aleardi & The Big Gee
Sa 19.11. 20 Uhr
The Puppini Sisters
Mo 21.11. 20 Uhr
Melanie C
Mo 28.11. 20 Uhr
KÖLNER PHILHARMONIE
0221 28 02 80
Fanfare Ciocărlia/Boban & Marko Markovic
Orkestar: Balkan Brass Battle
Di 1.11. 20 Uhr
M. Ernman/Mahler Chamber Orchestra/
T. Currentzis: Britten, Prokofjew, Schostakowitsch
Mi 2.11. 20 Uhr
KuFa
1.
11.
Haudegen
4.
11.
Phrasenmäher
– support Lane
10.
11.
17 Hippies
11.
11.
Monsters of
Liedermaching
17.
11.
Tom Gerhardt
18.
11.
Markus Kavka „Rottenegg“
20.
11.
Horst Schroth
23.
11.
„Regenrhythmus“
Marianne Rosenberg
und Band
24.
11.
Tony Mono
25.
11.
Sebastian Sturm
& Exile Airline
30.
11.
Auletta
1.
12.
FLASH (Queen Music Show)
2.
12.
Pohlmann
4.
12.
Alin Coen Band
KULTURFABRIK KREFELD
Dießemer Straße 13
fon (0 21 51) 85 86 87
www.kulturfabrik-krefeld.de
[email protected]
= choices-Empfehlung in der Auswahl
S. Im/M. Chappuis/L. Zazzo/M. Staveland/M.
Nagy/RIAS Kammerchor/Concerto Köln/R.
Jacobs: Bach
Do 3.11. 20 Uhr
G. Janssen/W. Wei/L. Niggli: Cage, Improvisation, Janssen, Niggli, Palinckx, Sarasate,
Sweelinck, Volksmusik, Wie
Fr 4.11. 20 Uhr
Z. Hussain/Masters of Percussion
Sa 5.11. 20 Uhr
T. Zehetmair/Gürzenich-Orchester Köln/
M. Stenz: Bartók, Haydn, Ives
So 6.11. 11 Uhr, 7./8.11. 20 Uhr
J. Koranyi/S. Crawford-Phillips: Brahms,
Ligeti, Salonen, Schostakowitsch
So 6.11. 16 Uhr
M. Maisky/Residentie Orkest Den Haa/
N. Järvi: Brahms, Dvořák
So 6.11. 20 Uhr
L. Batiashvili/NDR Sinfonieorchester/
T. Hengelbrock: Brahms, Haydn, Prokofjew
Mi 9.11. 20 Uhr
H. Schuch/WDR Sinfonieorchester Köln/
K. Järvi: Adams, Gershwin, Reich
Do 10.11. 19 Uhr
Archive
Fr 11.11. 20 Uhr
Zarbang Ensemble
Sa 12.11. 20 Uhr
C. Tetzlaff/Philharmonia Orchestra/
E. Salonen: Bartók, Debussy
So 13.11. 20 Uhr
X. Maistre/Orquestra de Cadaqués/
G. Noseda: Albéniz, Arriaga, Bizet, Ravel,
Rodrigo
Mo 14.11. 20 Uhr
I. Tchetuev/Philharmonisches Staatsorchester Kiew/M. Dyadyura: Rachmaninow,
Rossini, Tschaikowsky
Di 15.11. 20 Uhr
Ludovico Einaudi
Mi 16.11. 20 Uhr
Cuarteto Casals: Boccherini, Schubert,
Smetana
Do 17.11. 20 Uhr
N. Znaider/WDR Sinfonieorchester Köln/
J. Saraste: Beethoven, Sibelius
Fr 18.11./Sa 19.11. 20 Uhr
G. Hammesfahr/R. Oberaigner: Fontanelli
(3. Kammerkonzert im Rahmen von „Ohren
auf!“)
Sa 19.11. 14/16 Uhr
G. Santos/D. Raschinsky/Engelbrekts
Vokalensemble/E. Wedin/Vokalensemble
Stockholm Cantus/E. Wedin/Rodenkirchener Kammerchor/Rodenkirchener
Kammerorchester/H. Jers: Brahms, Rihm
So 20.11. 11 Uhr
24. Nov. – 07. Dez. 2011
BONN
Kinopolis
Bonn-Bad Godesberg
Moltkestraße 7-9 | 53173 Bonn
Tel. 0228 - 83 00 84
www.kinopolis.de/bn/
UEBERMUT.DE
L. Vogt/Mozarteum Orchester Salzburg/
I. Bolton: Mozart, Schubert
So 20.11. 18 Uhr
Bläck Fööss
Mo 21.11. 20 Uhr
International Mahler Orchestra/Y. Gamzou:
Mahler
Di 22.11. 20 Uhr
R. Oberaigner/T. Jedamzik/GürzenichOrchester Köln/M. Stenz: Strauss
(ohrenauf!-Kinderkonzert)
Mi 23.11. 9.30/11.30 Uhr
N. Tokarew/BBC Symphony Orchestra/
J. Bĕlohlávek: Dvořák, Liszt, Schostakowitsch
Mi 23.11. 20 Uhr
N. Kennedy/Orchestra of Life: Kennedy,
Vivaldi
Do 24.11. 20 Uhr
C. Fulton/D. Sinclaire/WDR Big Band
Köln/D. Berger: Song From The Thirties
Fr 25.11. 20 Uhr
A. Arteta/D. Wortig/R. Trost/K. Stiefermann/WDR Rundfunkorchester Köln/
F. Haider/F. Tscherne: „Wo die Zitronen
blüh’n“ – Ein Abend mit Johann Strauss
Sa 16.11. 20 Uhr
D. Bäz/Ford-Sinfonieorchester/B. Lang:
Brahms, Rossini, Weber
So 27.11. 11 Uhr
F. Donderer/Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen/H. Schiff: Schubert
So 27.11. 16 Uhr
S. Kam/American String Quartet: Brahms,
Schubert
So 27.11. 20 Uhr
G. Alsmann/A. Sicking/M. Müller/
R. Marhold/M. Paßlick: „Paris!“
Mo 28.11. 20 Uhr
S. Dogadin/Russische
Nationalphilharmonie/V. Spivakov:
Mendelssohn Bartholdy, Mussorgsky,
Tschaikowsky
Mi 30.11. 20 Uhr
DIE KANTINE
0221 167 916 0
Crippled Black Phoenix (Yardclub)
So 6.11. 20 Uhr
Ryan McGarvey (Yardclub)
Mo 7.11. 20 Uhr
Dota & die Stadtpiraten
Do 10.11. 20 Uhr
Urge Overkill (Yardclub)
Fr 11.11. 20 Uhr
Piece of Janis – A Tribute to Janis Joplin
(Yardclub)
Sa 12.11. 20 Uhr
Red Hot Chilli Pipers
So 13.11. 20 Uhr
Kenny Wayne Shepherd (Yardclub)
So 13.11. 20 Uhr
Randy Hansen & Band feat. Leon Hendrix
Di 15.11. 20 Uhr
Triggerfinger (Yardclub)
Do 17.11. 20 Uhr
Black Stone Cherry
Sa 19.11. 19 Uhr
Roachford
Di 22.11. 20 Uhr
The Queen Kings: Golden Freddie Mercury
Memorial Night
Do 24.11. 20 Uhr
Völkerball – A Tribute to Rammstein
So 27.11. 20 Uhr
KULTURKIRCHE
0221 973 10 30, Beginn 20 Uhr
Madison Violet
Fr 4.11.
Moriarty
Mo 14.11.
Rebekka Bakken & Band
Di 15.11.
Scott Mathew
Mi 23.11.
LANXESS ARENA
0221 80 20, Beginn 20 Uhr
Jean Michel Jarre
Sa 5.11.
64
Rihanna
Di 8.11.
Incubus
Sa 19.11.
Söhne Mannheims
Mo 21. 11.
30 Seconds to Mars
Di 29.11.
PALLADIUM
0221 967 90, Beginn 20 Uhr
The Smashing Pumkins
Do 24.11.
The Wombats
Mi 30.11.
STADTGARTEN
0221 28 01
Theo Bleckmann
Di 1.11. 20.30 Uhr
Kris Davis, Ingrid Laubrock &Tom Rainey
Do 3.11. 20.30 Uhr
Eskimo the Soulion/Helen Kaiser/
Alexander v. Rothkirch
Fr 4.11. 20.30 Uhr
One Drop Left
Fr 4.11. 22 Uhr
Boy
Sa 5.11. 20 Uhr
Gillian Welch
So 6.11. 20 Uhr
Cyro Baptista & Banquet of the Spirits
Mo 7.11. 20.30 Uhr
Pete and The Pirates
Di 8.11. 21 Uhr
Lanterns on the Lake
Mi 9.11. 20.30 Uhr
Bernhoft
Do 10.11. 21 Uhr
Peter Brötzmann feat. Satoh Masahiko,
Moriyama Takeo
Fr 11.11. 20.30 Uhr
Skudge
Fr 11.11. 23 Uhr
Django Bates
Sa 12.11. 20.30 Uhr
Balkantronika
Sa 12.11. 23 Uhr
Susanne Sundfør
So 13.11. 20.30 Uhr
Nocturnal Emissions/Mohammad/
Konrad Kraft
So 13.11. 20.30 Uhr
Tobias Meinhart Quartett feat. Tobias
Christl
Mo 14.11. 20.30 Uhr
Sex Mob
Mo 14.11. 20.30 Uhr
Zola Jesus
Do 17.11. 20.30 Uhr
Craig Taborn Trio
Fr 18.11. 20.30 Uhr
Hans Lüdemann & Toumani Diabaté
So 20.11. 20.30 Uhr
New Villager
Di 22.11. 20.30 Uhr
In The Country
Mi 23.11. 20.30 Uhr
Ghostpoet
Mi 23.11. 20.30 Uhr
Deephonia
So 27.11. 20.30 Uhr
Nils Petter Molvaer
Mo 28.11. 20.30 Uhr
Adam Cohen
Di 29.11. 21 Uhr
The Good Natured
Di 29.11. 21 Uhr
Hinrichs Franck
Mi 30.11. 20.30 Uhr
TANZBRUNNEN
0221 821 31 83
Tommy Engel meets Brings
Sa 5.11. 19.30 Uhr
Christopher Cross
Fr 11.11. 20 Uhr
Foto: Arne Reinhardt
Balkan Brass Battle
Fanfare Ciocărlia
Foto: Susanna Millman
Boban & Marko Markovic Orkestar
Dienstag
01.11.2011
20:00
Zakir
Hussain
Tabla
Masters
of Percussion
Foto: Roger Mastroianni
Samstag
05.11.2011
20:00
Zarbang
Ensemble
Persische Percussion
koelner-philharmonie.de
Roncalliplatz, 50667 Köln
direkt neben dem Kölner Dom
(im Gebäude des RömischGermanischen Museums)
Neumarkt-Galerie
50667 Köln
(in der Mayerschen
Buchhandlung)
Philharmonie-Hotline
0221 280 280
Samstag
12.11.2011
20:00
Kunst in Köln
Jean-Paul Deridder, aus der Reihe: Stadt der Kinder, Berlin 07/2000, s/w-Foto, 17,7 x 26,3 cm, © J.-P. Deridder / courtesy Photographie Sammlung/SK Stiftung Kultur
Abenteuer in Schwarz-Weiß
Jean-Paul Deridder in der SK Stiftung Kultur
Auf diese Ausstellung muss man mit Nachdruck aufmerksam machen. Jean-Paul Deridders Schau in der Photographischen Sammlung zeichnet sich
durch Bescheidenheit, eine wie selbstverständliche Zurückhaltung aus. Im
seitlichen Raum, der über die Passage zu betreten ist, sind seine fotografischen Bilder in Gruppen angeordnet: als ausgesprochen kleine Hoch- und
Querformate, immer in s/w und im Blick auf ein unwirtliches Gelände,
welches von wildem Baumbestand und Hauswänden mit Graffiti umfangen ist. Dazwischen sind Holzbauten in unterschiedlich provisorischen oder
abgeschlossenen Zuständen und in der Abfolge wie eine Siedlung zu sehen.
Das Nüchterne der fotografischen Aufnahmen ist umso bemerkenswerter,
als sie eine Art Abenteuerspielplatz zeigen: ein Areal zum Selbstgestalten
durch Kinder und Jugendliche, die hier bauen und zimmern und die Regeln
ihrer architekturalen Konstruktionen bestimmen.
Der belgische Fotograf Jean-Paul Deridder hat diesen Ort, der sich in Berlin-Mitte befindet, zwischen 1998 und 2010 aufgenommen, vor allem bis
2005, bevor die Holzbauten auf dem Gelände abgeräumt wurden. Deridders
Fotografien funktionieren also als Archiv und als Gedächtnis der kreativen
Zwischennutzung einer Baulücke im urbanen Raum. Und sie schildern das
insgesamt Vorübergehende selbst als Vorübergehendes: Deridder hat die
verschiedenen Stadien des Auf- und Umbauens, den permanenten Prozess
der kreativen Veränderung durch die Kinder fixiert, hat dabei den Standort
auf dem Areal gewechselt, die Bauten gar bestiegen und schräg hinab fotografiert, so dass das Gefühl entsteht, Augenzeuge mitten im Geschehen
zu sein.
Zustandsbeschreibungen der Bauten
In der Photographischen Sammlung in Köln sind an der Wand unter den
Aufnahmen der Monat und das Jahr geschrieben, nicht der Tag. Die Bilder
sind Zustandsbeschreibungen der Bauten über längere Zeiträume. Dazu gehört, dass die Kinder nicht zu sehen sind. Aber Deridder hält ihre Spuren
fest. Er legt die Anwendungen, die Begehbarkeit der Bauten frei und zeigt
die Stellen, an denen die Konstruktionen ergänzt werden müssten. In einer
Fotografie rückt ganz nebenbei eine Planke in das Zentrum, die an einer
Holzwand lehnt. Oder eine Schubkarre ist vor einer fensterlosen Hütte abgestellt. Dahinter türmen sich die Holzkonstruktionen auf, wachsen kleinteilig in die Höhe. Mitunter erinnern sie an den baulichen Wildwuchs an den
Peripherien von Metropolen und in Slums. Insgesamt lassen sich verschiedene Gebäudetypen ausmachen, die unterschiedliche Funktionen signalisieren. Da entstehen Unterschlüpfe und Türme, und schließlich, in der Summe
der fotografischen Bilder, wird klar, dass wir hier einem bemerkenswerten
urbanen und architektonischen Experiment beiwohnen. Zu sehen ist ein Biotop, das, nach unvorhersehbaren Regeln organisiert, alternative Bau- und
Lebensformen vor Augen führt, so wie diese im aktuellen Architekturdiskurs
zur Sprache kommen. Hier nun verstoßen sie jedoch gegen jede Praktikabilität. „Die ästhetische Logik der Erwachsenen steht der Gebrauchslogik
der Bewohner und Nutzer der Stadt der Kinder entgegen“, schreibt Michael Hirsch im Buch zur „Stadt der Kinder“ (2008). Und der Aneignung des
Geländes und der eigenen Konstruktionen durch die Kinder entspricht die
Aneignung durch den Fotografen – und damit durch den Betrachter –, der
das Gelände vorsichtig und systematisch erkundet und einen Weg durch
dieses für sich entdeckt hat.
Vor allem in den späteren Aufnahmen dieser Serie lenkt Deridder noch den
Blick auf die Baulücke selbst, die symptomatisch für eine Metropole wie
Berlin ist, und für den globalisierten Impetus mit immer schneller wechselnden städtebaulichen Ordnungen und Häuserzeilen, deren rein ökonomisch motivierte Abrisse und Neubauten radikal und von heute auf morgen
vonstattengehen. In Deridders Aufnahmen zur „Stadt der Kinder“ hingegen
scheint die Zeit stillzustehen. Könnten diese Holzbauten nicht schon vor
hundert Jahren entstanden sein? Jean-Paul Deridder, der 1963 geboren
wurde und in Brüssel lebt, konstatiert Derartiges bemerkenswert sachlich
mit einem genau fokussierenden Blick, der die Bauten noch wie Skulpturen,
aber auch wie individuelle Wesen mit einem eigenen Mitteilungsbedürfnis
abtastet. Es ist natürlich kein Zufall, dass zeitgleich dazu in der Photographischen Sammlung der SK Stiftung Kultur die ebenfalls schwarz-weißen
Aufnahmen von Judith Joy Ross zu sehen sind: Ihr Motiv sind ausschließlich
Menschen, in Werkgruppen gegliedert nach Berufs- und sozialen Gruppen
und eingefangen als Einzelportraits im Gegenüber. Judith Joy Ross geht es
um eine Bestandsaufnahme unserer Gesellschaft mit all ihren Subtexten.
Mit einem anderen Sujet und einem etwas anderen Vorgehen, aber in der
Intention und im Ton sehr verwandt, kennzeichnet dies nun auch die Fotografien von Jean-Paul Deridder.
THOMAS HIRSCH
„Jean-Paul Deridder: Stadt der Kinder“
bis 27.11. in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur
im Mediapark
www.photographie-sk-kultur.de
66
Kunstwandel
Astro Boy, Regie: Tezuka Osamu, Japan ab 1963 (Collection of Mike & Jeanne Glad)
Es war einmal in Japan
Die Bundeskunsthalle in Bonn zeigt „Anime! High Art – Pop Culture”
Für Erwachsene hatten Micky Maus-Hefte schon immer ihren besonderen
Charme. Man konnte sie den Sprösslingen kaufen und dann selbst lesen. Die
internationale Comic-Kultur steckte in Deutschland (eigentlich bis heute)
lange noch in den Kinderschuhen. Erst Mitte der 1970er Jahre schien man
eine eigene Form gefunden zu haben, Heidi und Peter in den Bergen, der
Großvater und die Ziegen, unvorstellbar, dass auch diese TV-Serie aus Japan
kam und eigentlich „Alps No Shoujo Haiji“ heißt. In der Bundeskunsthalle in
Bonn hat man sich dem Thema passend zum Japan-Jahr ausführlich angenommen und zeigt dort die Ausstellung „Anime! High Art – Pop Culture“, die
insbesondere der besonderen Form des asiatischen Trickfilms nachspürt, die
dort längst den Alltag erobert und die künstlerische Avantgarde beeinflusst.
Eine gigantische dreidimensionale Totoro-Figur aus dem Film „Mein Nachbar Totoro“ (Studio Gibli, 1988) von Hayao Miyazaki steht am Eingang mit
Regenschirm Wache, dann geht es hinein in das gezeichnete Reich der Fantasie. Die Schau ist eine gelungene Hommage an „Astro Boy“, der bereits
1952 entstand, an „Dragonball“ von 1984, aber auch an die neuen AnimeKracher wie die DVD-Verfilmungen von „Neon Genesis Evangelion“ oder
„Ghost in the Shell“. Das Anime-Genre teilt sich drei Altersgruppen, kleine
Kinder und Jugendliche und Erwachsene, die Grenzen sind dabei fließend,
doch auch die Geschlechter teilen eigene Systeme: Die „Shojo Anime“, richten sich speziell an junge Mädchen, hier glänzen Heldinnen in glitzernden
Kostümen, kämpfen nette Burschen gegen fiese Gnome der magischen
Welten. „Shonen Anime“ soll dagegen mehr was für Jungs sein: Hier geht
es um Sport oder um Monster, die mit diversen Waffenarsenalen bekämpft
werden. Die „Seinen Animes“ für die Älteren gehen einen Schritt weiter und
verlieren sich in Science Fiction, mit und ohne Horror-Implementierungen.
Alles ist in Bonn dokumentiert und mit Beispielen belegt. Nur für die erotischen Filme baute man einem separaten „Pink Room“, der seine Schätze
erst hinter aufzuklappenden plüschigen Laden preisgibt. Das bleibt allerdings eine recht harmlose Sache, angesichts der Anime-Hardcore-Streifen,
die inzwischen auch die Pornoindustrie erreicht haben. Viel interessanter
sind da die zwei Kinosäle, in denen die wichtigsten Filme gezeigt werden,
und die enorme Anzahl an Sammel-Figuren, die in Vitrinen gesichert werden
müssen, weil sie teilweise enorm begehrt und wertvoll sind. Hier wurde von
einem Sammler extra für die Ausstellung noch einmal kräftig nachgekauft.
Die bunte Welt ist also ein Magnet für ganze Familien, die sich darin verlieren können; Insider sehen lange nicht mehr Entdecktes oder inhaltliche
Zusammenhänge, die nur in der Fülle zu erkennen sind. Auch die Cosplayer,
das sind Menschen, die kostümiert in die Rollen ihrer Helden schlüpfen,
wurden nicht vergessen. Am Schluss lässt selbst Godzilla grüßen: Es scheint
so, als hätten die Geschichten der Animes selbst Katastrophen wie Tsunamis
oder Atomkraftunfälle vorweggenommen.
PETER ORTMANN
„Anime! High Art – Pop Culture” I bis 8. Januar 2012
Bundeskunsthalle Bonn I 0228 917 10
Lesen Sie auch die Kolumne Kunst in NRW über Kounellis in Kleve
und Beuys im Schloss Moyland unter www.choices.de/kunst-nrw
67
8=G>HB6GI>C
Ständiger Partner
Kunsthalle Düsseldorf
HiVg^c\^cidi]ZHjc
Kunsthalle Düsseldorf
wird gefördert durch
''#D@ID7:G'%&&Ä&*#?6CJ6G'%&'
⁄ Matt Connors
Gas… Telephone… One Hundred
Thousand Rubles
2 2 . O ktobe r – 2 0 . N ov e m be r 2 0 1 1
Ö ffnung sze ite n D i – So, Fe ie rta g e 1 1 – 1 8 Uh r
www.kunstha lle - d u e s s e ld o r f.d e
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9^ZchiV\ÄHdcciV\!;Z^ZgiV\Z&&Ä&-J]g
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Kunst-Termine Köln
!BB4HOMAS2ENTMEISTER6'"ILD+UNST"ONN
Cosima von Bonin, Soft Fences (#1-8), 2000, © C. von Bonin, courtesy Gal. Buchholz,
Museum Ludwig, Köln
Der Kunst-Kalender Köln
Galerie Gisela Capitain
www.galeriecapitain.de
Reihenhausmannskost, bis 11.12.
Di-So 11-17 Uhr
Christopher Wool, ab 3.11.
Di-Fr 10-18, Sa 11-18 Uhr
Käthe Kollwitz Museum
www.kollwitz.de
Clages
www.mariettaclages.de
Alfred Kubin, bis 4.12.
Di-Fr 10-18, Sa/So 11-18 Uhr
Jay Battle, 4.11.-17.12.
Di-Fr 13-18, Sa 13-17 Uhr
Kolumba
www.kolumba.de
DAM Cologne
www.dam.org
denken, bis 31.8.12
Mi-Mo 12-17 Uhr
Nicole Nickel, 12.11.-14.1.
Mi-Fr 14-18, Sa 11-15 Uhr
Museum Ludwig
www.museum-ludwig.de
Figge von Rosen Galerie
www.figgevonrosen.com
Picasso im Fotoporträt, bis 15.1.
Cosima von Bonin, 5.11.-15.5. Di-So 10-18 Uhr
Anna Malagrida, 18.11.-14.1.
Di-Fr 11-18, Sa 12-17 Uhr
NS-Dokumentationszentrum
www.nsdok.de
Galerie Julia Garnatz
www.juliagarnatz.com
Kölle Alaaf unterm Hakenkreuz, 18.11.-4.3.
Di-Fr 10-16, Sa/So 11-16 Uhr
Johanna Freise, bis 17.12.
Di-Fr 13-18, Sa 12-16 Uhr
Museum für Ostasiatische Kunst
www.museenkoeln.de
Jablonka Galerie
www.jablonkagalerie.com
Japanische Malerei 1400-1900, bis 5.3.
Araki / Tsujimura, bis 5.3. Di-So 11-17 Uhr
Philip Taaffe, 20.11.-4.2.
Di-Fr 10-13, 14-18 Uhr
Photographische Sammlung/SK-Stiftung
www.photographie-sk-kultur.de
Judith Joy Ross, bis 5.2.
Do-Di 14-19 Uhr
Museum Schnütgen
www.museenkoeln.de
Glanz und Elend des Mittelalters, 4.11.-26.2.
Di-So 10-18, Do 10-20 Uhr
Deutsches Sport & Olympia Museum
www.sportmuseum.de
Golf ist Kunst! bis 6.11.
Di-Fr 10-18, Sa/So 11-19 Uhr
Wallraf-Richartz-Museum
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Museum für Angewandte Kunst
www.museenkoeln.de
Krings-Ernst Galerie
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Jürgen Stollhans, bis 2.12.
Di-Fr 15-18, Sa 12-16 Uhr
Galerie Pamme-Vogelsang
www.pamme-vogelsang.de
Dorothea Reese-Heim, bis 6.11.
Di-Fr 12-18, Sa 11-15 Uhr
Galerie Priska Pasquer
www.priskapasquer.de
Leiko Ikemura, bis 10.1.
Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr
Galerie Stefan Röpke
www.galerie-roepke.de
Vasari 500, bis 13.11.
Geheime Schätze des Wallraf, bis 22.1.
Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr
George Segal, bis 3.12.
Di-Fr 10-13/14-18, Sa 11-16 Uhr
Deutzer Messehallen
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Galerie Schmidt Maczollek
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Cologne Fine Art & Antiques, 15.-20.11.
15.11. 17-21 Uhr, ab 16.11. ab 12 Uhr
Carl Ostendarp, 19.11.-29.1.
Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr
Baukunst Galerie
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Michael Werner Kunsthandel
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M + M, 17.11.-13.1.
Di-Fr 10-18.30, Sa 11-18 Uhr
Sigmar Polke, bis 17.12.
Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr
Galerie Daniel Buchholz
www.galeriebuchholz.de
Galerie Thomas Zander
www.galeriezander.com
Richard Hawkins, 3.11.-23.12.
W. Nekes, 3.11.-23.12. Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr
Andrea Geyer, 19.11.-29.1.
Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr
Die Dombauhütte und das Schokoladenmuseum
zeigen im Kölner Rheinauhafen:
Kölner Dom Skulpturen
in Schokolade
11. November 2011 bis 15. Februar 2012
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Die Bergkristallsauna im Splash Kürten
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Fitness & Wellness in Köln und Bonn:
Henry Miller lachte sich jeden Morgen fünf Minuten vor dem Badezimmerspiegel an, bevor er das Haus verließ. Wem das zur Ermunterung von Geist
und Körper nicht reicht, hat auch diesen Winter wieder mannigfaltige Möglichkeiten. Im Bergischen Land bietet neuerdings das Kürtener Splashbad
eine Sauna- und Badelandschaft mit Außenbecken, Solebad, Tepidarium,
Saunagarten und herzhafter Gastronomie an. Dank einer 70 Meter langen
Riesenrutsche kommen auch die Kleinen auf ihre Kosten. Mehrmals in der
Woche gibt es zudem spezielle Kosmetik- und Wellnessangebote sowie
Wassergymnastikkurse. Ein perfekter Kurzurlaub vor den Toren der Stadt, der
eine anschließende Wanderung keinesfalls ausschließt.
Frischluftfanatiker, die in den kalten Monaten nicht in Hallen und Clubs
verschwinden wollen, sollten sich bei Outdoor Gym melden. An mehreren
Standorten in Köln, Bonn und Düsseldorf trainiert man in kleinen Gruppen
mit einem Personaltrainer buchstäblich den gesamten Körper. Wer vom einseitigen Joggen samt Auto- und Radfahrerslalom die Nase voll hat, kann
bei Outdoor Gym völlig ohne Hektik die Ruhe der Natur genießen. Das Freilufttraining sorgt nicht nur fürs Pfundepurzeln, sondern härtet auch perfekt
gegen Erkältungen ab.
ADTV Tanzschulen Lepehne-Herbst Bonn
Belderberg 24/Kaiserstr. 63 I Bonn I 0228 63 02 91 I www.lepehne-herbst.de
Breites Angebot an Kursen für klassische Tänze, Dance Fitness, Jazzdance,
Streetdance etc. Spezielle Stil-Trainings für Tango und Paso Doble. Neu:
Zumba, das Tanzworkout zu lateinamerikanischen Rhythmen – für jede Altersgruppe.
Neue Fitnessangebote für drinnen und draußen
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Aikido Dojo
Silcherstr. 12 I Köln I 0221 587 91 91 I www.aikido-ueben.de
Ganzheitliches Training von Kopf bis Fuß: In jeder Übungsstunde wird der
gesamte Körper betätigt und Beweglichkeit, Ausdauer und Kraft geschult. Einige der nach den Lehren des Zen aufbauten Übungen werden verbunden mit
Anregungen zu besserem Energiefluss wie dem Nutzen der Kraft der Stille.
Ananda – Tantra & Wellness Massage
Frankfurter Str. 40 I Köln I 0221 608 65 85 I www.tantramassage.de
Ganzheitliche Massage mit Tantra-Elementen für Frauen (Yoni-Massage),
Männer (Lingam-Massage) und Paare (sinnliche Paar-Massage).
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HLQ]LJDUWLJH$XVVWHOOXQJUXQGXPGLH
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Freilufttraining bei Outdoor Gym
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zu Kletter- und Bergsport, außerdem Ruck- und Schlafsäcke, Schuhe, Zelte,
Tauchsportausrüstungen. Besonderer Service: Kanu- und Schneeschuhverleih.
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Bismarckstr. 182 I Leverkusen I 0214 83 07 10 I www.calevornia.de
Direkt neben der BayArena finden Schwimm- und Saunabegeisterte das
außergewöhnliche Sport- und Freizeitbad — mit mehr als 2.000 Quadratmetern
Wasserfläche das ideale Areal, um aus dem Alltag abzutauchen. Vielfältige
Möglichkeiten, sich aktiv zu betätigen, und eine außergewöhnliche Saunalandschaft zu einem günstigen Preis.
Canyon Chorweiler
Weichselring 6a I Köln I 0221 534 35 10 I www.canyon-chorweiler.de
Klettern, Yoga, Hochseilgarten, Zirkus- und Tanzkurse vereint das Stadtteilzentrum im Kölner Norden. In speziellen Anfängerkursen wird die Sichertechnik beim Klettern vermittelt.
Claudius Therme
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Das Nonplusultra aller Kölner Bäder, direkt am Rhein gelegen. Bade- und
Saunabereich, Zentrum für physikalische Therapie und Kosmetik, Gastronomie.
Montags ist Damensaunatag. Perfekter Service: Geschenkgutscheine online.
Die Atempause – Frauen-Fitness-Studio Köln
Schönhauser Str. 10-16 I Köln I 0221 340 44 55 I www.die-atempause.de
Umfangreiches Programm für Fitness und Wellness, außerdem Kurse für
Nordic Walking, Aerobic, Inline-Skating, Spinning, Fatburner. Inklusive professioneller Kinderbetreuung.
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Arbeitnehmer und Eltern oder auch Rentner.
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Fitness und Wellness, Psychologie und Pädagogik, Naturheilkunde sowie Alternative Tierheilkunde. Mehr als 40 Seminarorte.
Kletterfabrik Köln
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Grund- und Fortgeschrittenenkurse für Kinder und Erwachsene, Gruppenklettern
sowie günstige Angebote für Einzelpersonen. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-23 Uhr,
Sa/So 10-21.30 Uhr. Die neue, noch größere Kletterhalle öffnet Ende November
in der Oskar-Jäger-Straße 73.
Kölnbäder
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Die KölnBäder GmbH betreibt derzeit 14 Bäder in der Dommetropole. Außerdem bietet sie Sauna-, Fitness- und Kursangebote an. Seit 1.10. neu: Der
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Lentpark an der Inneren Kanalstraße/Lentstraße mit Eisarena, Eishochbahn
und Hallenbad. Besondere Attraktion ist die 260 Meter lange Eishochbahn.
Der Lentpark ist am besten mit den Straßenbahnlinien 5, 16 und 18 zu erreichen, Haltestelle Reichenspergerplatz.
Mammut Store
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Service-Angebot, das zu den besten in
seiner Klasse zählt. Aktive Entspannung
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Ayurvedazentrum Kölns
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mentale Balance. Dynamisches Yoga,
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Stadtrad
Bonner Str. 53-63 I Köln
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Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur
Mühlenberg 5 I Zülpich I 02252 83 80 60
www.roemerthermen-zuelpich.de
Eine Reise in die Vergangenheit – zur Badekultur der Römer und der der
alten Mesopotamier 2300 vor Christus. Die aktuelle Ausstellung zeigt außerdem Badekultur in der Renaissance.
Saunapark Siebengebirge
Dollendorfer Str. 106-110 I Königswinter-Oberpleis I 02244 9 21 70 I
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Sehr gepflegter Familienbetrieb mit sieben Saunen, Ruheräumen, Tennishalle, Hallenbad, Freibad, Whirlpool, Restaurants sowie zusätzlichen Beautyund Massageangeboten. Geschenkgutscheine online.
Splash! Sauna und Badelandschaft in Kürten
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Quadratmeter großer Saunagarten erwarten die Gäste. Dienstags ist Damentag, freitags Mitternachtssauna bis 1 Uhr.
Stagecoach Theatre Arts School
im TTC Rot Gold I Venloer Str. 131 I Köln-Mitte
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Auf Kinder und Jugendliche spezialisierte Schule für darstellende Künste.
Unterrichtet werden die klassischen drei Fächer Tanz, Gesang und Schauspiel. Gezielte Förderung von Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl, Körperbewusstsein und Teamfähigkeit.
Swinging Sisters – Frauentanzschule Köln
Venloer Str. 725 I Köln I 0221 283 63 78 I www.swinging-sisters.de
Standard- und Lateintanzkurse, Workshops und Turniertraining for Women only.
Tai Chi Chuan – ITCCA Schule Andreas Heyden
Neusser Str. 27-29 I Köln I 0221 739 32 90 I www.taichi-koeln.de
Ein Kölner Klassiker. Kurse zum Vereinen von körperlicher und geistiger Bewegung. Die perfekte Slowmotion gegen den Alltagsstress.
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Fahrradprogramm (Patria, Trenga, Falträder von Bromton und Dagorn, Winora) plus Fachwerkstatt mit Leihrad-Service.
Yoga und Tai Chi Chuan — Dharana Zentrum
Hochstadenstr. 33 I Köln I 0221 931 18 71
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Das Dharana Zentrum ist eine Oase der Stille im Herzen von Köln. Geboten
werden Yoga, Tai Chi und Qi Gong Kurse. Sowohl Yoga als auch Tai Chi sind
ganzheitliche Methoden, die auf Jahrtausende alter Tradition basieren und
Körper, Geist und Seele in Harmonie und Gleichklang bringen.
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Theater
OPER KÖLN
5.-8.11. 19.30 Uhr
Kun-Oper: Palast ewiger Jugend
Hong Shengs berühmte, alle Sphären
durchdringende Liebesgeschichte zwischen dem Kaiser Xuanzong und seiner
Konkubine Yang erobert an vier aufeinanderfolgenden Abenden den Offenbachplatz. Mit der kunstvollen Verknüpfung von Sprache, Tönen, Tanz und
Kampfkunst beeinflusste die chinesische
Kun-Oper viele Jahrhunderte das Musiktheater. Ein einmaliges Erlebnis mit
einem grandiosen Ensemble.
Infos: 0221 22 12 84 00.
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SCHAUSPIELHAUS KÖLN
10.-13./15./16.11.
100 Prozent Köln
Eine Stadt in Zahlen – davon träumen
Politiker, Geschäftsleute, Stadtentwickler. Nun holt das Rimini Protokoll
gemeinsam mit Konzeptkünstler Götz
Leineweber 100 KölnerInnen auf die
Bühne, die die Stadt repräsentieren
sollen. Was passiert, wenn ein Individuum für 10.000 andere steht? Kann eine
Zahl ein Mensch sein und umgekehrt?
„100 Prozent Köln“ wird ohne Frage ein
gesellschaftlich relevanter Abend, der
Kurven und Diagramme mit Fleisch und
Blut konterkariert. Eine Power-PointPräsentation im Real-Life-Format.
Infos: 0221 22 12 84 00.
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PANTHEON BONN
COMEDIA
TAS – THEATER AM SACHSENRING
16./17.11. 20 Uhr
Gerd Dudenhöffer
17.11. 20.30 Uhr
Zu gut fürs Fernsehen
„Ihr Text ist unheimlich gut geschrieben. Genau das ist das Problem.“ Was
sich Comedy-Autoren von ihren TV-Auftraggebern mitunter anhören müssen,
ist selbst schon beste Comedy. „Macho
Man“ Moritz Netenjakob lädt deshalb
wieder seine Kollegen zu einer Lesung,
die es in sich hat. Chris Geletneki („Pastewka“, „Ladykracher“), Thomas Lienenlüke („Satire-Gipfel“, „Die Klugscheißer“)
und Mark Welte („Freitag Nacht News“,
„Die Dreisten Drei“) öffnen ihre geheimen
Archive – mit Texten, die eines garantiert
nicht sind: bekannt aus Funk und Fernsehen. Denn merke: „Der Tod hat in der
TV-Comedy nichts zu suchen!“
Infos: 0221 88 87 72 22.
jl
15./17.-19./24.-26./28.-30.11.
Satisfikation - Spengler/Walser/Benjamin
Drei junge Männer im Berlin des Jahres
1911. Oswald Spengler wird ein Jahrzehnt später seinen „Untergang des
Abendlandes“ publizieren, Walter Benjamin noch etwas später von der technischen Reproduzierbarkeit der Kunst
sprechen, Robert Walser ist bereits ein
großer Romancier. Hannelore Honnens
Stück über das Zusammentreffen dieses
brillanten Analytiker-Trios wartet mit
drei großartigen Schauspielerinnen (!)
auf: Mirjam Radovic, Signe Zurmühlen
und Celina Rongen.
Infos: 0221 31 50 15.
jl
Der Mann, der Heinz Becker spielt, erzählt auch in seinem neuen Ein-MannTheaterstück „Sackgasse“ vom Leben des
Kleinbürgers. Und wie immer lauert bei
Dudenhöffer das Böse gleich hinter der
Hecke und der Kiesauffahrt. Lange wurde
Dudenhöffer der profanen Comedy zugeordnet, mittlerweile entpuppt sich der
Mann mit der Batschkapp immer deutlicher als legitimer Nachfolger eines Helmut Qualtinger und Jürgen von Manger.
Infos: 0228 21 25 21.
jl
ATELIER THEATER
17.11. 20.30 Uhr
Maria Peschek
KING GEORG
Fr 11.11. 21 Uhr
C. Schlingensief: Rocky Dutschke ‘68
Christoph
Schlingensiefs
„Rocky
Dutschke ‘68“ wurde zunächst als
Bühnenstück aufgeführt, später auch
als Hörspiel produziert und vielfach
ausgezeichnet. „Rocky Dutschke ‘68“
ist ein Abrechnung mit der politisch
so korrekten und „ach so gerechten“
68er-Generation, bei der natürlich
auch Rudi Dutschke nicht verschont
bleibt. Die temperamentvolle Collage
ist eine Satire Schlingensiefs auf die
Nachkriegszeit und vermeintliche Verarbeitung des zweiten Weltkriegs, wie
man sie von ihm nicht anders erwartet:
Zynisch, provokativ und überraschend.
ml
STUDIOBÜHNE
17./18./20.11.
Die Sonne auf der Zunge
Werner Fritsch schreibt dem Kölner
A.TONAL.THEATER eine dreiteilige Multimedia-Performance auf den Leib. Das
Stück folgt drei Frauen unterschiedlicher
Epochen: die Fruchtbarkeitsgötttin Persephone zieht mit Hades in die Unterwelt
und erfindet so den Winter, die Roma
Courash erlebt die Hölle von Auschwitz,
in der Zukunft sucht eine Frau nach dem
Zusammenhang aller Dinge und einer
möglichen neuen Utopie. Darstellerinnen
sind Alexe Limbach, Andrea Köhler und
Christine Stienemeier.
Infos: 0221 470 45 13.
jl
SENFTÖPFCHEN
Gerade erst wurde Maria Peschek mit dem
Kabarettpreis der Stadt München ausgezeichnet. Nun ist die bayerische Kabarettistin mit ihrem neuen Programm in Köln
– und liefert brillante, minimalistische Bühnensatire. Sie schaut dem Volk aufs Maul
– und sie räumt auf mit neuen und alten
Vorurteilen, dem Internetwahnsinn, den angeblichen Familienproblemen, Terrorangst
und Karrieresucht. Peschek, die seit 1986
Kabarett macht, ist und bleibt ein Ereignis.
Infos: 0221 24 24 85.
jl
22./23.11. 20.15 Uhr
Peter Vollmer
Peter Vollmer machte schon Männerkabarett, als andere noch von schlecht
geschmierten Butterbroten und Computerabstürzen erzählten. Und nun hat er
den Salat. Seine Frau hat auf vegetarische
Zwangsernährung umgestellt, die erste
Prostatauntersuchung steht an, der Elternabend wartet, und das Kind will großen Kindergeburtstag feiern. „Frauen verblühen, Männer verduften“ ist schnelles,
blitzgescheites Solokabarett über das endgültig zu Ende gehende Macho-Zeitalter
und Smartphones als neuer Streichelzoo.
Infos: 0221 258 10 58.
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76
THEATER IM BAUTURM
19./20./23.-26.11.
Frau Müller muss weg
„Ich bin hier heute angetreten, weil ich
Laura auf dem Gymnasium haben will.
Das ist mein Ziel.“ Heinz Simon Keller inszeniert Lutz Hübners famoses Spiel um
ein Eltern-Wettrennen an einer Grundschule. Wer sein Kind nicht mit guten
Noten ans Gymnasium bekommt, gilt als
Verlierer. Und so dreschen die Eltern auf
die Klassenlehrerin Müller ein, die der
Karriere ihrer Kinder bitteschön nicht im
Wege stehen soll. Es spielen Doris Plenert,
Elmira Rafizadeh, Gandi Mukli, Tina Seydel, Susanne Seuffert und Gerhard Roiß.
Infos: 0221 52 42 42.
jl
GLORIA
30.11. 20 Uhr
The Axis of Awesome
Mit ihrem „Four Chord Song“-Video haben sie die weltweite YouTube-Gemeinde
verzückt – nun kommt Australiens gefeierte Comedy-Rock-Band für einen Abend
ins Gloria. Mit lockeren Sprüchen und
Beleidigungen umrahmen die drei Jungs
ihre bösen musikalischen Kommentare
zum Popbusiness und anderen Dumpfbacken-Erscheinungen.
Karten ab sofort im Vorverkauf.
jl
Kino
FILMCLUB 813
11.11. 20 Uhr
Kehraus
Der Gabelstaplerfahrer Ferdl bekommt
Rosenmontag sieben Versicherungen
aufgeschwatzt. Ausgerechnet am Faschingsdienstag will er die Policen nun
rückgängig machen – und landet beim
Faschingsball der Versicherungsvertreter.
Eine große, böse und temporeiche Satire
auf Konzerne und Karneval, die so gut
wie nie im Fernsehen gezeigt wird. So
bitterböse ist Polts Humor, so zielsicher
visiert „Kehraus“ die Unmenschlichkeit
des Karnevalstreibens und des Kapitalismus an. Einer der wenigen bedeutenden
deutschen Kabarettfilme.
Karten an der Abendkasse.
jl
Literatur
MUSEUM LUDWIG
Fr 4.11., 19 Uhr
Lesung: René Pollesch & Dirk von
Lowtzow
Anlässlich der Ausstellung „Cosima von
Bonin“ im Museum Ludwig gibt es am
Vorabend der Eröffnung ein Programm
aus Lesung, Konzert und Clubnacht. Die
Vertreterin der Konzeptkunst von Bonin
hat verschiedene Künstler im Vorfeld der
Ausstellung eingeladen. Darunter auch
der Dramatiker René Pollesch und der
Tocotronic-Sänger Dirk von Lotzow, die
zusammen aus Polleschs Stück „California Suite Rip Off“ lesen. Lotzow hat für
die Ausstellung eine fiktive InterviewReihe geschaffen. Im Anschluss gibt es
ein Konzert von Max Loderbauer & Moritz von Oswald und später geht es im
King Georg mit einem DJ-Set von Moritz
von Oswald weiter.
is
Uhr mit dem Konzert der Jazzpianistin
Aki Takase ausklingt, haben die Besucher
die Möglichkeit, die Ausstellung „Japanisches Buchdesign der Gegenwart“ zu
besichtigen und sich erklären zu lassen,
welche Bedeutung das Buch und die
Buchkunst in Japan haben.
Infos: 0221 28 01
mk
Lieder umweht ein Hauch von ChansonCabaret und Balkan-Noir, man hört auch
ein wenig Edit Piaf heraus. Das alles ist
angenehm unprätentiös inszeniert: Sie
ist einfach da, mit ihrem Instrument
und den großartigen Songs, und mehr
braucht es nicht, um einen Abend fabelhaft zu bestreiten.
ml
KING GEORG
Mi 2.11. 21 Uhr
Josiah Wolf & Liz Wolf
Josiah Wolf dürfte dem einen oder anderen sicherlich schon als Mitglied der
amerikanischen Band „Why?“ bekannt
sein. Bereits vor einem Jahr trat er mit
seinem Album „Jet Lag“ parallel zur
Bandkarriere einen Weg als Solokünstler an, den er nun gemeinsam mit seiner
Frau Liz weitergeht, die ihn mit ihrem
anmutigen Gesang bei seinen Live-Auftritten unterstützt. Dabei greifen die
beiden gleich zu einer ganzen Parade der
unterschiedlichsten Instrumente, denen
sie Klänge zwischen Pop und Folk mit
zum Teil psychedelischen Einschlägen
entlocken. Bleibt zu hoffen, dass die beiden sich auf lange Zeit auch als Künstlerpaar noch verbunden fühlen.
ml
Do 24.11. 21 Uhr
Manfred Hermes: Deutschland hysterisieren – Fassbinder, Alexanderplatz
Ein Buch über einen Film über ein Buch:
Manfred Hermes’ Buch beschäftigt sich
mit Rainer Werner Fassbinders Fernsehserie „Berlin Alexanderplatz“ von 1980,
die ihrerseits auf dem bekannten Roman
Alfred Döblins beruht. Der Reihe fällt dabei durchaus so etwas wie eine Schlüsselrolle in Fassbinders Werk zu. Bereits in
der Romanvorlage wurde der Protagonist
von Döblin als hysterisch angelegt, und
laut Hermes steuert auch Fassbinders
Produktion letztlich auf die Hysterisierung hin. Manfred Hermes lebt als freier
Autor in Berlin und veröffentlicht zahlreiche Texte über Kunst und Filme.
ml
STADTGARTEN, STUDIO 672
Konzert
KULTURBUNKER KÖLN
Mi 2.11. 21 Uhr
Guro von Germeten
JAPANISCHES KULTURINSTITUT
Di 8.11. 19 Uhr
Die große Haruki Murakami-Lesung
Das Literaturhaus und das Japanische
Kulturinstitut feiern „150 Jahre deutschjapanische Freundschaft“. Der Schauspieler Joachim Król – bekannt als Frankfurter „Tatort“-Kommissar – liest aus
Murakamis neuem Buch „1Q84“. Der Literaturkritiker und Liebhaber japanischer
Literatur, Hubert Winkels, moderiert eine
Diskussion über das „Phänomen Murakami“ zwischen der Übersetzerin Ursula
Gräfe, der Japanologin Lisette Gebhardt,
die für ihre kritische Haltung zum Werk
Murakamis bekannt ist, und dem Schriftsteller Leif Randt, der in Klagenfurt den
Ernst-Willner-Preis gewonnen hat und in
gewisser Weise den Murakami-Sound in
die junge deutsche Literatur verlängert.
Nach Diskussion und Lesung lädt das Institut gemeinsam mit dem Literaturhaus
und dem DuMont Buchverlag zu einem
Umtrunk ein. Bevor der Abend um 21.15
KING GEORG
Die charmante junge Frau mit dem
fremdartig klingenden Namen stammt
aus Norwegen, sie selbst beschreibt
sich als „the girl with the red accordion“. Doch neben diesem Bild von einem
netten Mädchen mit Akkordeon bleibt
von Guro van Germeten vor allem eins
hängen: Ihr Spiel und ihr Gesang. Mit
Natürlichkeit, Ausstrahlung und einer
beeindruckenden Stimme verzaubert die
Singersongwriterin ihr Publikum. Ihre
Mi 9.11. 20.30 Uhr
Lanterns on the Lake
Die sechs Briten von Lanters on the Lake
kommen mit traumgleichen Melodien im
Shanty-Pop-Gewand daher. Ihr Debütalbum „Gracious Tide, Take Me Home“ erschien in diesem Jahr, inzwischen touren
sie durch die Clubs. Getragen werden die
Songs durch den atmosphärischen Gesang der Leadsängerin. Und „getragen“
ist ohnehin das richtige Stichwort für
die ruhigen Stücke. Zum Gesang gesellen
sich die Klänge von Gitarren, viele Streicher, und schließlich auch Glockenspiele
und Mandolinen. Das klingt, wie man
bereits ahnt, oft sehr melancholisch,
glücklicherweise jedoch ohne dabei zu
pathetisch zu werden.
ml
ALTES PFANDHAUS
Mo 21.11. 20 Uhr
European Jazz Ensemble
Die Anfänge des Ensembles liegen in den
70er Jahren, so dass die Truppe aktuell
mit ihrer „35th Anniversary Tour 2011”
unterwegs ist. Hier vereinen sich führende Musiker der europäischen Jazz-Szene.
Stets war das Ensemble bemüht, aus
der Geschichte und Tradition des Jazz’
heraus zu eigenen Ausdrucksformen zu
gelangen, zu eigener Identität zu finden
– um so den ursprünglich aus Amerika
stammenden Jazz um eine eigenständige
europäische Ausprägung zu erweitern.
ml
GLORIA
So 30.10. 21 Uhr
Modeselektor
Mit ihrem dritten Album „Monkeytown“
im Schlepptau kommt das international
viel gefeierte Berliner Techno-Duo“ Modeselektor“ nun nach Köln. Musikalisch
erwartet das Publikum eine einzigartige
Mischung aus Techno, Dubstep, Hip-Hop
und Rave. Wenn sie mal nicht zu zweit
unterwegs sind, bilden Gernot Bronsert
und Sebastian Szary zusammen mit
Sascha Ring aka „Apparat“ die Formation
„Moderat“. Ebenso hörenswert. Das Konzert läuft im Gloria in der Reihe „Smile
in Concert“, die zuletzt Pantha Du Prince
und Brandt Brauer Frick zu Gast hatte,
Foto: Ben de Bielhp
is
KULTURKIRCHE
Mo 14.11. 20 Uhr
Moriarty
Moriarty bieten mit ihren Auftritten
großes Entertainment mit beeindruckender Bühnenpräsenz. Vollendete Inszenierung trifft hier auf jene spontane
Live-Gesten und -Possen, die eine Band
liebenswert machen und von wahrer
Spielfreude zeugen. Da wird sich regelrecht verausgabt – eine Stimmung, die
mitzureißen vermag. Die franko-amerikanische Band, deren Mitglieder sich
allesamt den Nachnamen „Moriarty“ zu
ihrem Rufnamen verpassten, spielt sich
mit ihrem Indie-Country-Blues-Mix und
einer Batterie verschiedenster Instrumente in die Herzen ihrer Zuhörer.
ml
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Auswahl
LUXOR
Do 17.11. 21 Uhr
StereoLove
StereoLove setzt sich 2010 aus vier
Reamonn-Mitgliedern sowie einem
Weggefährten der Band Vivid zusammen. Gemeinsam beschloss das
durchweg männlich besetzte Quintett, sich noch nicht der nahenden
Midlifecrisis hinzugeben, sondern
etwas Neues anzufangen, womöglich
sogar etwas Verrücktes, nachdem jeder für sich bereits genug Preise und
Ruhm hatte einheimsen können. Bei
diesem Experiment kam schließlich
ein richtig gutes Ergebnis zustande,
in Form neuer, gemeinsamer Lieder.
Nun stehen sie erstmals in der StereoLove-Kombo auf der Bühne und
präsentieren den Ertrag ihres Gemeinschaftsprojekts.
ml
GEBÄUDE 9
Do 17.11. 20 Uhr
Wye Oak
Laut dem Rolling Stone verheißen die
Konzerte des Duos aus Baltimore ein
„himmlisches Erlebnis“. Jenn Wasner
und Andy Stack schaffen auf sehr subtile Weise eine nahezu majestätische
Musik. Das lässt sich, etwas vage, in
etwa als moderner, zeitgenössischer
Indie-Folk bezeichnen. Zunächst klingt
das angenehm vertraut, lässt sich aber
bei genauerem Hinhören kaum genau
einordnen oder fassen – was von der
schöpferischen Kraft und Kunstfertigkeit der beiden Musiker zeugt. Das offenbart sich vor allem auch live im Spiel
des Duos, das sich hier perfekt ergänzt.
ml
KARTÄUSERKIRCHE
Sa 19.11. 20 Uhr
Invocation
Das Festival trägt den Untertitel „Experiment Stimme“ und die Beschreibung „internationale Stimmnacht
zwischen Improvisation, Alter Musik
und experimenteller Chormusik“. Es
wird gesungen, quer durch alle Genres und Stilrichtungen, viele internationale und erstklassige musikalische Beiträge finden sich darunter.
Sie alle zusammen durchmessen die
ganze Bandbreite der Möglichkeiten
menschlicher Stimme – ein großes,
kollektives Gesangs-Experiment vor
der anmutigen Kulisse des ehemaligen
Kartäuserklosters.
ml
Ticketinfos unter: www.concertteam.de
tangodiesel
das neue Album I Out Herbst 2011
Single „Der Hoffnung entgegen“ I Out Oktober 2011
05.11. Frankfurt, Elfer Music Club …
18.11. Trier, Exhaus …
19.11. Aachen, Musikbunker …
25.11. Berlin, Jägerklause …
26.11. Dortmund, FZW (Club)
+69,,5:/(--,9
LUXOR
STADTGARTEN, STUDIO 672
Sa 19.11. 19.30 Uhr
St. Vincent
Noch ist die junge Multiinstrumentalistin, die auf den bürgerlichen Namen
Annie Erin Clark hört, ein Geheimtipp.
Die Musikkritiker hat sie jedoch längst
auf ihrer Seite. Und auch ihre bisherige
Karriere lässt ahnen, dass wir noch mehr
von St. Vincent zu hören bekommen: So
trat sie unter anderem als Support von
Arcade Fire, Death Cab for Cutie oder
Grizzly Bear auf und tourte gemeinsam
mit Sufjan Stevens. Poetische Texte
paaren sich mit traumhaft-schönen und
zugleich raffiniert ausgeklügelten Melodien, irgendwo zwischen Indie-Rock und
Kammermusik. Auf der Bühne bedient
sich die Singer-Songwriterin einer bunten Vielzahl an Instrumenten. Prädikat:
unbedingt sehens- und hörenswert!
ml
Di 29.11. 21 Uhr
The Good Natured
In England wird das Trio bereits bejubelt.
So langsam schwappt etwas von dieser
Begeisterung auch zu uns herüber, und
die Besucher des Stadtgartens dürfen
sich im November einen Eindruck von den
Live-Qualitäten der Band machen, die ihr
Publikum in Hochstimmung zu versetzen
weiß. Der Sound der Electro-Pop-Songs
ist höchst abwechslungsreich, zu Bass
und Drums gesellt sich die strahlendhelle Stimme der charismatischen Frontsängerin Sarah McIntosh – was The Good
Natured bereits Vergleiche mit Kate Nash,
Kate Bush oder XX einbrachte.
ml
STADTGARTEN, STUDIO 672
Di 22.11. 20.30 Uhr
NewVillager
NewVillager haben nicht nur ihre Musik, sondern gleich auch noch eine ganz
eigene Mythologie, die sie in die Welt
tragen wollen. Beides steht im Einklang
miteinander, doch man muss diesen
theoretischen und spirituellen Unterbau der Band nicht verstehen, um sich
an ihrer Musik zu erfreuen und sich ihr
hinzugeben. NewVillager machen Gegenwarts-Pop, in dem man Anlehnung
an Funk, Soul und Gospel ausmacht,
dazu einigen Bass, Gitarrenklänge, und
schließlich auch Elektro- und psychedelische Elemente. Und diese Mischung
scheint genau das zu sein, worauf unsere Zeit gewartet hat: Auf ihren Konzerten bringen NewVillager die Menschen im Nullkommanix zum Feiern
– ob nun mit oder ohne Mythologie.
PHILHARMONIE KÖLN
Mo 28.11. 20 Uhr
Götz Alsmann & Band
01.11.2011 Luxor Köln
02.11.2011 Luxor Köln
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14.01.2012 ZECHE
BOCHUM
27.01.2012 LUXOR
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29.11.2011
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21.01.2012
STAHLWERK
DÜSSELDORF
02.02.2012
DÜSSELDORF
MITSUBISHI ELECTRIC HALLE
07.01.2012
Köln
Essigfabrik
28.04.2012
DÜSSELDORF
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Sa 5.11. 19 Uhr
Lange Nacht der Kölner Museen
45 Stationen und eine Nacht, zu der
sich die Kölner Kunstszene kollektiv
Besuchern öffnet: Ab Sonnenuntergang
und bis drei Uhr nachts laden Museen
von internationaler Bedeutung ebenso
zum Streifzug durch die Welt der Kunst
wie familiäre Galerien oder Ateliers. Die
einzelnen Orte bieten ihren Besuchern
jeweils ein eigenständiges Programm,
das von Musik, Poetry Slam und anderen Live-Acts bis zu Sonderausstellungen
reicht. Shuttle Busse sorgen an diesem
Abend für die Verbindung der Kunststätte untereinander.
ml
KOELNMESSE
15.-20.11.; 15.11.: 17-21 Uhr, ab 16.11.
jeweils ab 12 Uhr
Cologne Fine Art & Antiques
Die Cologne Fine Art & Antiques ist auf
den November-Termin der legendären Art
Cologne gelegt, und doch ist sie etwas
ml sehr anderes. Sie konzentriert sich weitgehend auf bereits etablierte zeitgenössische
und auch ältere Kunst, in Verbindung mit
Angewandter Kunst, die zunehmend als
Sammelobjekt verstanden wird. Eine eigene Sektion widmet sich Arbeiten auf
Papier, über 100 Galerien nehmen an der
Messe teil, und den Cologne Fine Art Preis
erhält Günther Uecker.
Infos: 0180 501 85 50
th
GALERIE STEFAN RÖPKE
12.12.11 FZW, Dortmund
13.12.11 Underground, Köln
19. NOVEMBER 2011
DORTMUND WESTFALENHALLE
Kunst
VERSCHIEDENE ORTE
„Paris!“ lautet das neue Programm des
Musikers, Sängers und Unterhaltungskünstlers mit der charakteristischen GelFrisur. Wie der Titel (der dank Ausrufezeichen bereits einige Euphorie vermittelt)
verheißt, dreht sich das Konzert rund
um Chansons: glanzvolles französisches
Liedgut aus der Zeit der 30er bis hin zu
den 60er Jahren, in typischer AlsmannManier interpretiert und mit deutschen
Texten versehen. Ergänzt wird diese erlesene Auswahl noch durch Pendants
der deutschen Liederkultur, Foto: Tomas
Rodriguez
ml
78
bis 3.12., Di-Fr 10-13, 14-18, Sa 11-16 Uhr
George Segal
Der Amerikaner George Segal (19242000) ist schon ein Klassiker der realistischen figürlichen Plastik in der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Mit seinen ganz in Weiß gefassten Figuren und Figurengruppen, die in häusliche und banale alltägliche Situationen
gestellt sind, bewegt er sich zwischen
Realismus und Pop Art. Freilich sind
die Gestalten nicht schematisch, sondern als Individuen erfasst. Segal konzentriert sich auf deren Ausdruck und
Haltung und schafft so Monumente
großer Verinnerlichung in unserer Gesellschaft.
Infos: 0221 25 55 59
th
KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM
bis 4.12., Di-Fr. 10-18, Sa, So 11-18 Uhr
Alfred Kubin
Alfred Kubin (1877-1959) gilt als einer der herausragenden Zeichner des
frühen 20. Jahrhunderts. Er gehört zu
den Gründern der Künstlergruppe „Der
Blaue Reiter“ in München. Am bekanntesten sind vielleicht seine frühen Bilder, in denen er mystisch traumhafte
Szenarien darstellt; seinen Unterhalt
aber bestreitet er von den Illustrationen
zur Literatur sowie den Zeichnungen
volkstümlicher Märchen, mit denen er
auch in weiteren Kreisen bekannt wird.
Daneben entstehen gesellschaftskritische Blätter, die ebenfalls in Köln zu
sehen sind.
Infos: 0221 227 28 99
th
in der Metropole in sehr präzisen Nahaufnahmen. Eine hervorragende Werkschau, die sich noch mit der von Alfred
Kubin im Kollwitz Museum ergänzt.
Infos: 02234 992 15 55www
th
PHOTOGRAPHISCHE SAMMLUNG
DER SK STIFTUNG KULTUR
th
MUSEUM LUDWIG
bis 15.2.2012, Di-So 10-18 Uhr
Ichundichundich
bis 5.2.2012, Do-Di 14-19 Uhr
Judith Joy Ross
teuerHallen erwarten die Besucher Vorträge, Panels, Performances und Workshops aus dem Reich der Computerspiele.
Das Festival beweist damit, dass die Kreativwirtschaft auch in diesem Bereich
überaus aktiv ist und viel Wegweisendes
und Kunstvolles hervorbringt. So sorgt
die Next Level Conference dafür, dass digitale Spiele auch als Kulturgut wahrgenommen und gefördert werden können.
ml
Mehr Tipps unter:
www.choices.de/auswahl
MAX ERNST MUSEUM BRÜHL
bis 18.12., Di-So 11-18 Uhr
George Grosz
Mit seinen Zeichnungen, Aquarellen und Collagen zählt George Grosz
(1893-1959) zu den wichtigsten und
radikalsten
gesellschaftskritischen
Zeichnern der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts. Sein Thema ist die Großstadt Berlin, in der er bis zu seiner Auswanderung nach Amerika 1933 lebt,
die er aber auch später besuchen wird.
Er gehört zunächst den Berliner Dadaisten an und skizziert von da an das
gesellschaftliche und politische Leben
York und Sabine Schmidt Galerie
Infos: 0221 88 89 50
Die amerikanische Fotografin Judith Joy
Ross (geb. 1946) gehört zu den stillsten
Vertretern ihres Genres – und zu den konsequentesten. Ihre Sache sind Portraits
der US-amerikanischen Gesellschaft, die
sie in Serien nach Berufsgruppen, Tätigkeitsfeldern oder Generationen erfasst. In
der weitgehenden Konzentration auf ihr
Gegenüber entstehen beeindruckte Psychogramme, die viel über ihre Zeit und
vor allem über Individualität mitteilen.
Eine großartige Schau!, Foto: Judith Joy
Ross, courtesy Pace/MacGill Gallery, New
Action
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Expressionistisch
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Komödie
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KINO
Alle Filme, alle Kinos, alle Termine,
Interviews und Links:
choices.de
Auch weiterhin eine der unterhaltsamsten und zugleich tiefgründigsten
Ausstellungen: Das Museum Ludwig
hat Fotografien versammelt, die Picasso in öffentlichen, repräsentativen
aber auch privaten Szenen zeigen,
welche die meiste Zeit seines Lebens
umspannen. Die Fotografen gehören
zu den wichtigsten Vertretern ihres
Faches, ausgezeichnet durch einen eigenen Blick, der nun mit Picassos Hang
zur Selbstinszenierung konfrontiert
wird. Zugleich lenkt die Ausstellung die
Aufmerksamkeit auch auf die Gemälde
von Picasso, die im Museum Ludwig
vorzüglich vertreten sind, Foto: Courtesy
Dr. Kuno Fischer Galerie, Luzern
Infos: 0221 22 12 61 65
th
Festival
CLUB BAHNHOF EHRENFELD
Fr 28.10., 21 Uhr
Ankertausch Festival
Das Ankertausch Festival feiert in diesem Jahr sein Debüt und bringt junge
Künstler aus Köln und Basel zusammen. Was zwei Wochen zuvor schon
in Basel stattfand, zieht an diesem
Freitag in den Club Bahnhof Ehrenfeld
ein: Musik, Bildende Kunst, Gesprochenes Wort und Modedesign sind die
Disziplinen. Unter der Moderation von
Poetry Slammer Florian Cieslik wird es
Modenschauen, Konzerte und Poeten
auf der Bühne zu sehen und zu hören
geben. Grafiken und Videoinstallationen kann der Kunstgeneigte an den
Bahnhofsbögen bewundern, zum Beispiel von Kathrin Siegrist und Mirjam
Boser aus Basel, wohin Köln übrigens
die Labeldesigner der Trinkhallenschickeria ausgesendet hat. Ein guter
Tausch, bei dem beide Städte nur gewinnen können.
is
facebook.com/choicescologne
ABENTEUERHALLEN KALK
Fr 4.-Sa 5.11.
Next Level Conference
Zwei Tage drehen sich rund um die Kunst
und Kultur digitaler Spiele. In den Aben-
79
IMPRESSUM
Herausgeber: choices Verlag
Joachim Berndt, Büro Köln
Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln
E-Mail: [email protected]
Tel. 0221-27252-60, Fax: -88
Redaktion: Linda Hoemberg, Christian Meyer,
Inga Selck (v.i.S.d.P.)
Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Lars Albat, Frank Brenner, Lutz Debus,
Hartmut Ernst, Jörg Fürst, Rolf-Ruediger
Hamacher, Michael Hermann, Thomas
Hirsch, Jessica Hoppe, Dawid Kasprowicz, Marianne Kolarik, Thomas Linden,
Maren Lupberger, Jules Lux, Anne Nüme,
Prasanna Oommen, Peter Ortmann,
Marieke Steinhoff, Sebastian23, Olaf Weiden, Hans-Christoph Zimmermann
Projektleitung:
Rüdiger Schmidt-Sodingen
Grafik: Michael Hennemann, Lena Hensel,
Katharina Olma, Wilhelm Schmidt
Anzeigenverwaltung:
Berndt Media
Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum
E-Mail: [email protected]
Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91
Buchhaltung: Karin Okniewski
Druck: Henke Druck
Verbr. Auflage:
IVW III/2011 31.225
Alle nicht gesondert gekennzeichneten
Bilder sind Pressefotos.
Einem Teil der Auflage ist ein Beikleber der
SoundTrack_Cologne beigefügt.
www.choices.de
23. Jhg. | November 2011
CHEYENNE
THIS MUST BE THE PLACE
EIN FILM VON PAOLO SORRENTINO
www.cheyenne-derfilm.de
ab 10.11. im Kino

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