Inhaltsverzeichnis - Bausteine interkultureller Kompetenz
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Inhaltsverzeichnis - Bausteine interkultureller Kompetenz
Inhaltsverzeichnis 1. Einführung................................................................................................................................... 2 2. Das Buch..................................................................................................................................... 4 3. Die Umsetzung ........................................................................................................................... 5 4. Die Konzeption der Einzelstunden .......................................................................................... 7 4.1 Erste Stunde: Erstbegegnung mit der Lektüre – Mord in Palästina ...................................... 7 4.2 Zweite und dritte Stunde: Wem gehört das ‚Heilige Land’? Die historischen und politischen Hintergründe ....................................................................................................... 8 4.3 Vierte Stunde: Die Verarbeitung von Ja’irs Tod................................................................... 12 4.4 Fünfte und sechste Stunde: „Was bedeutet ‚Islam‘?“ und der Besuch der Synagoge der israelitischen Kultusgemeinde ........................................................................................ 14 4.5 Siebte Stunde: Tod den arabischen Mördern?....................................................................... 14 4.6 Achte Stunde: Liebe bis zum Tag X – Die Schwierigkeit des Zusammenlebens von Arabern und Juden ............................................................................ 16 4.7 Neunte Stunde: Dotans Alptraum: Gewissen und das jüdische Trauma der Verfolgung ............................................................................................................................ 17 4.8 Zehnte Stunde: „Keiner stoppt den Wahnsinn im Heiligen Land“ ....................................... 18 4.9 Elfte Stunde: Gerichtsverhandlung ....................................................................................... 20 4.10 Zwölfte Stunde: Diskussion des Urteils, Zusammenfassung und Ausblick........................ 23 5. Anhang ....................................................................................................................................... 24 6. Literaturverzeichnis.................................................................................................................. 26 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann 1. Einführung Die im Folgenden dargestellte Unterrichtseinheit ist für die 7. und 8. Jahrgangsstufe an Gymnasien konzipiert worden. Sie versucht den Schülern dieser Jahrgangsstufe ein zeitgenössisches Problem, den über viele Jahrzehnte andauernden Konflikt zwischen Juden und Arabern in und um Palästina, zu vermitteln. Die blutigen Auseinandersetzungen im Heiligen Land finden seit Jahren ihren Niederschlag in den Medienberichten. Die Anschläge vom 11. September 2001 fachten die Gewalt auch im Heiligen Land neu an.1 Obgleich dem Nahostkonflikt und den Versuchen einer politischen Lösung in den deutschen Medien großes Interesse eingeräumt wird, ist festzustellen, dass nur wenige Schüler in der Lage sind, die Nachrichten adäquat auszuwerten. Die geografische Lage der Unruheherde Westjordanland und Gazastreifen ist z.T. unbekannt. Unklarheit herrscht ferner darüber, wer sich in dieser Region bekämpft; wenn gar bekannt ist, dass um den Besitz Palästinas gestritten wurde und wird, so stellt sich doch die Frage, wer mit welchen Argumenten Anspruch auf dieses Land erhebt. Die Konflikte gehören vor allem durch die Medienberichterstattung, mitunter auch auf Grund von Herkunft bzw. kultureller Identität einzelner Jugendlicher oder ihres Umkreises, zur Lebensrealität der Schüler. Unterricht muss sich auch daran messen lassen, ob er den Schülern hilft, diese zu verstehen. Daher ist es zweckmäßig, aktuelle Nachrichten zu der Auseinandersetzung, zum Verhalten der israelischen Regierung gegenüber den Palästinensern im Friedensprozess, aber auch nach neuen Attentaten mit der Klasse zu verfolgen und in das Lektüreprojekt, das ja ebenfalls ‚die Tage nach dem Anschlag’ behandelt, einzubringen. Daher soll das Handeln der politischen Akteure und der Bevölkerung in Palästina immer wieder mit dem Handeln der Protagonisten des Jugendbuchs verglichen werden. Neben aktuellen Entwicklungen im Nahost-Konflikt sind zahlreiche Anlässe geeignet, RonFeders Roman im Rahmen des Deutschunterrichts zu thematisieren. Die Frage der 1 Während die israelische Regierung den Umstand, dass das Augenmerk der Weltöffentlichkeit in diesen ‚Tagen nach dem Anschlag’ vornehmlich auf Washington und Kabul gerichtet war, ausnutzte, um mit neuer Härte gegen die Palästinenser und ihre Organisationen durchzugreifen, erreichte auch die Intifada, der Freiheitskampf der palästinensischen Bevölkerung in den von Israel besetzten Gebieten, mit nahezu täglichen Selbstmordanschlägen einen vorläufigen Höhepunkt. Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 2 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann angemessenen Reaktion auf Gewalt und Unrecht wird schließlich täglich in Politik und Gesellschaft aufgeworfen. Der Literaturunterricht bildet die Basis der Unterrichtseinheit und auch die Perspektive des Verfassers. Ausgangspunkt und strukturierendes Moment der Sequenz ist die Beschäftigung mit dem Jugendroman ‚Die Tage nach dem Anschlag’ der israelischen Autorin Galila Ron-Feder im Fach Deutsch. Es bereitet den aktuellen Konflikt in einer Weise auf, die für Schüler der 7., aber auch der 8. Klasse geeignet ist. Für Schüler dieser Jahrgangsstufen scheint das Schwierigkeitsniveau des Textes angemessen; in den entsprechenden Lehrplänen ergeben sich sinnvolle Anknüpfungspunkte zu einer fächerübergreifenden Zusammenarbeit. Der Nahostkonflikt ist mit seinen historischen und politischen, gesellschaftlichen und religiösen, aber auch wirtschaftlichen Streitfragen zu vielschichtig, um ihn allein aus der Perspektive eines Fachs verstehen zu können. In der 7. Klasse bestehen Anknüpfungspunkte vor allem zu den Fächern Religionslehre und Ethik.2 Eine andere Situation bietet sich in der 8. Jahrgangsstufe. Als Lektüre werden für den Deutschunterricht hier u.a. Werke empfohlen, die sich thematisch mit der Jugend in anderen Ländern auseinander setzen. „Konflikte vermeiden, lösen, nützen“ ist überdies als fächerverknüpfendes und fächerübergreifendes Unterrichtsvorhaben im neuen bayerischen Lehrplan formuliert.3 Exemplarisch stehen in der Sequenz die Konflikte und das spannungsgeladene Zusammenleben der Menschen in Palästina in der Realität und in ihrem literarischen Niederschlag, um die Jugendlichen zu friedlicher Konfliktbewältigung zu erziehen. 2 In der 7. Jahrgangsstufe sieht der Lehrplan die Behandlung des Islam im konfessionellen Religionsunterricht wie im Fach Ethik vor. Auch das Thema Konfliktregelung bildet einen Themenkreis im Fachlehrplan Ethik der 7. Klasse. Denkbar sind aber auch Absprachen mit dem Fächern Geschichte oder Geografie. 3 Hier bietet der Lehrplan für den katholischen Religionsunterricht mit dem Themenkreis „Die Welt ist unvollendet: Konflikte und Schuld“ einen möglichen Anknüpfungspunkt an. Ein Berührungspunkt besteht auch zur Geografie; hier kann z. B. bei der Darstellung der Verteilungskämpfe in den wasserarmen Regionen der Erde auf den israelisch-palästinensischen Gegensatz eingegangen werden. Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 3 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann 2. Das Buch Die Autorin, 1949 in Haifa/Israel geboren, lebt selbst in Jerusalem, also an der Schnittstelle der seit langer Zeit verfeindeten Lager. Das Jerusalem der Gegenwart bildet auch den Schauplatz der Handlung. In deren Mittelpunkt steht der 14-jährige israelische Junge Dotan, der durch den Mordanschlag eines fanatisierten Palästinensers seinen besten Freund Ja’ir verliert. Die Bluttat steht am Anfang des Romans. Die Autorin setzt Dotan als personalen IchErzähler ein, der sich zusammen mit dem Leser schrittweise bewusst werden muss, dass Ja’ir getötet wurde. Der konsternierte Junge flüchtet sich in Halluzinationen und verweigert zunächst die Erkenntnis. Als er sich schließlich der Realität stellt, eröffnet sich die Frage, die im Zentrum der ‚Tage nach dem Anschlag‘, also auch des Buches steht: Welche ist die richtige Reaktion auf das erfahrene Leid? – Soll man den staatlichen Stellen die Ahndung der Straftat überlassen oder Rache üben? Damit wird ein Fragenkomplex von aktueller Brisanz aufgeworfen, der auch in den Tagen nach den Selbstmordanschlägen im Heiligen Land virulent ist und eine zügige Beantwortung erfordert. Übt Israel angesichts des Terrors gewaltsame Vergeltung an den mutmaßlichen Tätern und ihrem Umfeld? In Ron-Feders Roman schließt sich der israelische Junge erfüllt von Wut und Trauer einer gewalttätigen Demonstration an, ohne sich jedoch an den Übergriffen gegen Palästinenser und deren Eigentum zu beteiligen. Ein Erkenntnisprozess setzt bei Dotan ein. Von schweren Gewissensbissen geplagt realisiert der Jugendliche, dass Rache und Gegengewalt keine geeigneten Mittel der Leidbewältigung bzw. Konfliktlösung sind. In den inneren Konflikten des Protagonisten, aber auch in der Diskussion von Dotans Klasse im 15. Kapitel spiegelt sich die innere Zerrissenheit der israelischen Öffentlichkeit in der Palästinenserfrage wider.4 Vor diesem Hintergrund setzt die Absage an Gewalt und Vergeltung, wie sie im Buch formuliert wird, ein positives Zeichen. Die damit geäußerte Selbstgerechtigkeit und das Gefühl der Überlegenheit gegenüber den Palästinensern wirkt hingegen befremdend und muss in der Klasse thematisiert werden. Ron-Feders Roman ist in der hebräischen Originalfassung 1994 erschienen. Eine deutschsprachige Ausgabe wurde 1998 im Beltz Verlag veröffentlicht. Das Erscheinen des Buches fällt also in eine Phase relativer Ruhe in Israel, eine Zeit, in der sich, nach den 4 Die einschlägigen Passagen sind anspruchsvoll gestaltet. Die Erzählweise ist geprägt vom Ineinanderfließen von Realität und Traum. Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 4 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann blutigen Auseinandersetzungen im Zuge der ersten ‚Intifada‘ (1987-1993), Juden und Palästinenser um eine friedliche Beilegung des Konflikts bemühten.5 3. Die Umsetzung „Wenn Projekte aus der Wirklichkeit kommen, drängt es sie in die Wirklichkeit.“6 Wichtig erscheint, das gestellte Thema nicht nur rein kognitiv, sondern nach Möglichkeit mit allen Sinnen zu erforschen. Unterrichtsgänge wie der Besuch einer Synagoge mit einem Gespräch mit einem Rabbiner bewirken die institutionelle Öffnung des Projekts. Von der Lehrkraft muss in diesem Zusammenhang festgestellt werden, welche Materialien, Medien und außerschulischen Lernorte erreichbar sind und für das gewählte Thema geeignet erscheinen. Die möglichen Beiträge der einzelnen Fächer zur Aufbereitung des Themas werden in Vorbereitungstreffen erörtert, ihr Platz im Projektverlauf bestimmt. Während die anderen Disziplinen einzelne thematisch abgestimmte Stunden bestreiten sollten, ist im Fach Deutsch mit der Behandlung der Lektüre in 12 Unterrichtsstunden der Schwerpunkt angesetzt. Die Behandlung des Werks im Unterricht sollte an den Interessen der Beteiligten orientiert sein. Ausgehend von den Fragen wird der Arbeitsprozess organisiert. Die „Fragen zu Beginn eines Projekts [bekommen] eine Initialfunktion [...], wenn sie aus dem Zwang der schnellen Beantwortung herausgenommen werden, wenn deutlich wird, daß Fragen, die sofort beantwortbar sind, gerade nicht tragfähig für einen Forschungsprozeß sind, weil sie keinen anschließenden Arbeitsprozeß erfordern“7. In der Planungsphase des Projekts müssen also zunächst Schülerfragen vorbehaltlos mobilisiert werden8, anschließend diese in ein „tragfähiges Verhältnis zu den Fragen des Lehrenden und zu den Fachaspekten gebracht“9 und zu Unterrichtseinheiten strukturiert werden.10 Die Arbeit sollte meist im Unterricht 5 Anm.: Der Friedensprozess hatte 1993 zu einem ersten Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern geführt. 6 Kopfermann/Siegle, 1992, S. 73 7 Bastian, u.a., S. 254 8 ebenda, S. 254 9 ebenda, S. 254 10 ebenda, S. 254 Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 5 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann geleistet werden. Allein bei der Vorbereitung des Rollenspiels für die abschließende Gerichtsverhandlung greift das Projekt über die Unterrichtszeit hinaus. Bei aller Lesedisziplin, die in den Jahrgangsstufen 7 und 8 oft vorherrscht, ist es anzuraten, den persönlichen Lesefortschritt in einem Lesetagebuch zu verzeichnen. In diesem werden den einzelnen Tagen die gelesenen Kapitel zugeordnet, der jeweilige Inhalt kurz umrissen. Auf diese Weise entsteht nach und nach ein Gesamtbild der Handlung. Aber auch während der Behandlung des Werks kann im Unterricht immer wieder auf diese Unterlage zurückgegriffen werden, um sich den Inhalt bestimmter Kapitel noch einmal in Erinnerung zu rufen. Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt in einem Produkt, das zweckmäßigerweise an einer Wand des Klassenzimmers wachsen sollte und den Lernfortschritt dokumentiert. Auch die Beiträge der anderen Fächer ergänzen nach und nach die Wandzeitung. Es erscheint sinnvoll, über die Dauer des Projekts einen vom Lehrer zusammengestellten Handapparat zur Verfügung zu stellen.11 Gruppen, die ihre Aufträge schneller erfüllen als das Gros der Klasse, können dann im Sinne der inneren Differenzierung Artikel, Aufsätze oder Bildbände als Additum studieren. 11 Literaturtitel: Ardito, F./ Gambaro, C./ Torrefranca, M. A.: Jerusalem & das Heilige Land. Dorling Kindersley: Starnberg 2001. GEO Special: Israel & Palästina, Sinai. Hamburg 2000 Merian. Israel. H. 5 (1990) Merian. Jerusalem. H. 12 (1995) Greiner, M.: “Wir werden ja doch alle gekillt”. Süddeutsche Zeitung Nr. 230 (6./7.10.2001), SZ am Wochenende, S. VII. Stadtplan Jerusalem. Falkplan extra 1199. O.O. 1995 Zusätzlich kann ein Ordner angelegt werden, in dem von Lehrkräften und Schülern Zeitungsartikel, Kopien themenbezogener Kapitel aus Büchern, bzw. Ausdrucke brauchbarer Seiten aus dem Internet abgelegt werden können. Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 6 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann 4. Die Konzeption der Einzelstunden Im Folgenden werden die Unterrichtsstunden vorgestellt. Dabei wird in der Regel nur knapp auf methodisch-didaktische Überlegungen eingegangen und der Ablauf skizziert. Nur in geringem Ausmaß können in diesem Rahmen die Beiträge der anderen am Projekt beteiligten Fächer dargestellt werden. Die dort erarbeiteten Inhalte dienen zum Teil der Vermittlung von Hintergrundwissen, zum Teil schaffen sie die Voraussetzungen für den Projektfortgang und sollten damit auch in den Deutschstunden noch einmal aufgegriffen werden. 4.1 Erste Stunde: Erstbegegnung mit der Lektüre – Mord in Palästina Im Mittelpunkt der ersten Unterrichtseinheit stehen folgende Ziele: Die Stunde soll einen Einstieg in die Behandlung des Romans bedeuten, indem zusammen mit den Schülern die einleitenden Kapitel des Jugendbuchs gelesen werden; die Klasse soll sich im wörtlichen Sinne ‚einlesen‘, also neugierig auf den Fortgang der Handlung gemacht werden. Überdies müssen Maßnahmen der Projektorganisation ergriffen werden. In der Beschäftigung mit der Lektüre sollen die Schüler Fragen entwickeln, nach denen der Arbeitsprozess ausgerichtet werden kann. Den Einstieg in die Deutschstunde bildet ein Brainstorming zum Begriff ‚Anschlag’. Erwartet werden Assoziationen mit den ständig in den Medien präsenten Terroranschlägen im Nahen und Mittleren Osten. Auch der Begriff sollte geklärt werden. Im Anschluss wird auf die Lektüre übergeleitet mit dem Hinweis, dass es im Nahen Osten, genauer in Palästina schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten immer wieder zu Attentaten gekommen ist. Diese Erfahrung werde von der israelischen Autorin, die selbst im von Anschlägen erschütterten Jerusalem lebt, in ihrem Buch ‚Die Tage nach dem Anschlag‘ gestaltet. Im Anschluss werden die Vorrede und die ersten beiden Kapitel bis Seite 22 gelesen. Bei der gemeinsamen Lektüre werden unklare Begriffe, auch mit Hilfe des Glossars, geklärt. Durch die Erzählsituation und Details der Handlung gelingt es den Jugendlichen schnell, sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Begünstigt wird der Identifikationsprozess durch den Schulalltag, in den auch die jungen Leser eingebunden sind. Vielleicht steht gar in der Zeit Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 7 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann der Lektüre – wie im Buch – die sicher von einigen gefürchtete Mathematikschulaufgabe auf dem Programm. Ziel ist es schließlich, möglichst alle Schüler zu aktivieren Fragen und inhaltliche Unklarheiten rückhaltlos zu äußern. Daher erhalten die Jugendlichen im Anschluss die Möglichkeit, in unbelasteter Atmosphäre, d. h. auch sanktionslos, ihre Fragen schriftlich zu formulieren, nach denen der Arbeitsprozess am Roman strukturiert wird. So können etwas ruhigere und leicht gehemmte Schüler ebenfalls zum Zug kommen, zum anderen wird Missverständnissen aus dem Weg gegangen. Auf die Angabe des Namens auf den Fragezetteln kann verzichtet werden, um deutlich zu machen, dass niemand bloß gestellt oder im Hinblick auf das Niveau seiner Fragen beurteilt wird. Die Papiere werden am Ende der Stunde eingesammelt. Zur Vorbereitung der nächsten Unterrichtseinheit werden die Schülerfragen auf einen Plakatkarton übertragen, der den ersten Baustein im Zentrum der künftigen Wandzeitung bildet.12 Als Hausaufgabe lesen die Schüler selbstständig das dritte Kapitel. 4.2 Zweite und dritte Stunde: Wem gehört das ‚Heilige Land‘? Die historischen und politischen Hintergründe Ein bedeutender Fragenkomplex betrifft die historischen und politischen Hintergründe. Ein Ziel des Unterrichtsblocks ist daher, die Wurzeln und die Entwicklung des palästinensischisraelischen Gegensatzes im 20. Jahrhundert zu erforschen. Des weiteren soll die Stadt Jerusalem als Schauplatz des Romans einer genaueren Betrachtung unterzogen werden. Die Schüler sollen hier erkennen, dass Jerusalem zentrale heilige Stätten der Juden, Moslems und Christen birgt und dass der heftig umstrittene Status der zwischen Israel und den Palästinensern geteilten Stadt eine Annäherung der beiden Lager verhindert. Bei der Erarbeitung der historischen und politischen Hintergründe des Nahostkonflikts sollen die Schüler über die im Jugendbuch von den Protagonisten vertretenen bzw. angedeuteten Standpunkte hinaus ihren Blick weiten. Neben der im späteren Handlungsverlauf des Romans teilweise etwas einseitigen Interpretation der Ereignisse aus israelischer Sicht muss im Unterricht die palästinensische Perspektive erschlossen werden. Mit den Ergebnissen der 12 Vgl. Anlage 2.1; im weiteren Verlauf des Projekts können immer neue Fragen hinzugefügt werden. Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 8 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann Gruppenarbeit sollen auf Tonpapier weitere Bausteine für die Wandzeitung gestaltet werden. Bei der Präsentation der Arbeitsergebnisse mit Hilfe der als Collagen gestalteten Tonpapierbögen üben die Schüler, in Form eines Kurzreferats nachvollziehbar und anschaulich die Erkenntnisse ihrer Gruppe im Klassenrahmen vorzutragen. Die Unterrichtseinheit soll sich zum einen als Auftakt zur Projektarbeit vom täglichen Unterricht abheben. Gerade auf den Kontrast zum ‚normalen‘ Deutschunterricht wird in mehrfacher Hinsicht Wert gelegt, damit sich „ein klares Bewußtsein für die Andersartigkeit des Projektlernens“13 herausbilden kann. Zunächst wird eine Doppelstunde verwendet, in der Informationen und Material zusammengetragen werden. Zum anderen sprengt die Vermittlung von historischem und politischem Orientierungswissen die Grenzen des Faches Deutsch im engeren Sinne und greift auf thematische Aspekte der Geschichte und der Religionslehre aus. Tatsächlich wäre hier ein fächerübergreifender Unterricht wünschenswert. Bei Bereitschaft eines kooperierenden Kollegen kann der Arbeitsprozess im Teamteaching von zwei Lehrkräften (Experten aus den jeweiligen Disziplinen) moderiert werden.14 Vor allem die Betreuung in den Phasen, in denen die Jugendlichen selbstständig Materialien auszuwerten haben, kann damit verstärkt werden. Die Lehrkräfte sollten als Ansprechpartner bei Fragen und Problemen stets präsent sein. Das Unterrichtsgespräch kann abwechselnd geleitet werden. Der Verlauf der Doppelstunde stellt sich wie folgt dar: Als Impuls zum Einstieg wird das Plakat mit den gesammelten Fragen der Klasse präsentiert. Die Fragen sind nach Art eines Mindmaps um das zentrale Begriffpaar ‚Tatort Jerusalem‘ gruppiert. Die Lehrerfrage nach der Bedeutung von ‚Tatort Jerusalem‘ bezogen auf den Roman bildet einen Anknüpfungspunkt an die Vorstunde und leitet die Wiederholung ein. Auch der Inhalt des dritten Kapitels wird in das Unterrichtsgespräch einbezogen. Eine Gelenkstelle bilden Dotans Fragen, die das Kapitel durchziehen. Parallelen zwischen der Reaktion der Klassenmitglieder und des Protagonisten können bei tagespolitischem Anlass herausgestellt werden. Im Anschluss stellt die Lehrkraft die gesammelten Fragen der Klassengemeinschaft in Themenkreise zusammengefasst vor und erklärt ihre Bedeutung für den weiteren Verlauf des Projekts. Nach ihnen sollte der Arbeitsprozess organisiert werden. Erfahrungsgemäß besteht bei den Schülern vordringlich 13 Kopfermann/Siegle, 1992, S. 97 Eine Beteiligung mehrerer Kollegen aus den Fächern Erdkunde, Religionslehre, Ethik und Geschichte als Experten ist in dieser Phase gut denkbar. 14 Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 9 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann ein Informationsbedarf hinsichtlich folgender Aspekte: Wie viele Anschläge mit wie vielen Opfern gab es in dieser Gegend? Seit wann gibt es dort Attentate? Warum gibt so viele Anschläge gerade in dieser Gegend? Was macht ein Palästinenser in Israel? Was ist ein ‚Nahtstellenviertel‘? Um die Fragen gemeinsam beantworten zu können, müssen viele Informationen gesammelt werden. In der folgenden Phase des Unterrichts tritt daher der Experte für die geschichtlichen Hintergründe des Nahostkonflikts auf. Sinnvoll erscheint es hier, den in der Klasse eingesetzten Geschichtslehrer zu Rate zu ziehen. Bereits im dritten Kapitel tritt die Konfrontation von Arabern und Israelis, von Juden und Muslimen in Jerusalem zu Tage. Die Schüler erhalten ein Text- und Arbeitsblatt15, mit dem in der Folge in mehreren Etappen die Geschichte Palästinas und damit des angesprochenen Gegensatzes erarbeitet werden. Das wechselhafte Schicksal der Region bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs wird in einem Text vermittelt und gibt den Schülern eine erste Orientierung. Der historische Rückblick greift in groben Zügen bis in die Antike aus, um den Anspruch der Juden auf Palästina zu erklären. Das Vorwissen der Schüler aus privater Lektüre oder dem Religionsunterricht sollte aufgerufen werden und eine Einordnung der nun folgenden Inhalte ermöglichen. Zudem erscheint es wichtig, die Jugendlichen an Hand von kurzen, klar gegliederten Texten an die Textzusammenfassung zu gewöhnen. Die Schüler sollten die wesentlichen Informationen aus dem Sachtext herausfiltern können. Im weiteren Verlauf des Projekts müssen selbstständig in Gruppen auch längere, komplexer strukturierte Texte ausgewertet werden. Nach der gemeinsamen Lektüre der Geschichtsdarstellung wird im Lehrer-Schüler-Gespräch die historische Entwicklung bis 1914 nachgezeichnet. Hier schließt ein Dokumentarfilm16 an, der Informationen über den weiteren historischen Fortgang liefert. Der Konflikt zwischen Arabern und Juden entbrannte erstmals nach dem Ersten Weltkrieg. Bilder und Filmaufnahmen aus dieser Zeit können den Schülern eine relativ unverzerrte Anschauung der Geschichte vermitteln, dienen aber auch als Motivation, um sie für komplexe historische Abläufe zu interessieren. Zentrale Informationen, die aus dem Film gewonnen werden, müssen in einen Lückentext eingefüllt werden. Im Anschluss werden die Ergebnisse verglichen und verbessert. Die Ergebnissicherung kann spielerischen Charakter haben. Der 15 16 Vgl. Anlage 2.2 Vgl. Anlage 2.5 Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 10 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann erste Schüler wird vom Lehrenden aufgerufen. Wer eine Lücke richtig gefüllt hatte, darf selbst einen seiner Mitschüler aufrufen. Die Lösungen werden auf einer entsprechenden OHPFolie eingetragen.17 Der kurze Text, der im Anschluss gemeinsam gelesen wird, gibt Aufschluss über die Entwicklung des Konflikts bis zur Teilung Palästinas. Es schließt sich ein weiterer kurzer Filmausschnitt an, der erneut durch Lückentext und Verbesserung auf Folie18 gesichert wird. Der folgende Text leitet auf die kriegerischen Auseinandersetzungen und Aufstände, die Besetzung ganz Jerusalems durch Israel und die angespannte, von Angst vor Gewalt und Terror geprägte Stimmung in Israel hin. Der Text wird in Partnerarbeit unter den auf dem Arbeitsblatt abgedruckten Fragen erschlossen. Im Anschluss werden die Ergebnisse im Lehrer-Schüler-Gespräch gesichert. Betont wird, dass der zweite Volksaufstand der Palästinenser im September 2000 aus dem Streit um den Status Jerusalems entstand. Die folgende Unterrichtsphase stellt diese Stadt, den Schauplatz des Romans, in den Mittelpunkt. In einer arbeitsteiligen Gruppenarbeit19 werden von den Schülern Materialien20 unter vorgegebenen Fragestellungen ausgewertet und die Ergebnisse auf Tonpapierbögen präsentiert. In den Arbeitsgruppen werden u.a. die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, ihr Anspruch auf die heiligen Stätten, der umstrittene Status des geteilten Jerusalems, die Frage nach der Bedeutung des Begriffs ‚Nahtstellenviertel‘ sowie die alten und die modernen Seiten der 3000-jährigen Stadt erforscht. Die Arbeitszeit beträgt 30 Minuten.21 Die Ergebnisse werden abschließend von einem Gruppensprecher der gesamten Klasse vorgestellt. Das Produkt, der gestaltete Tonpapierbogen, wird während der Präsentation an der Tafel fixiert, der Vortragende kann auf diese Weise immer wieder auch zu Bildern und Textausschnitten, die in Form einer Collage auf dem Bogen arrangiert werden, Bezug nehmen. Während der Arbeit in den Gruppen steht die Lehrkraft bzw. stehen die Lehrkräfte beratend zur Verfügung. Als erster Baustein der künftigen Wandzeitung kann bereits jetzt das Fragenplakat im Klassenzimmer aufgehängt werden. Die Ergebnisse der einzelnen Teams werden nach der 17 Vgl. Anlage 2.3 Vgl. Anlage 2.4 19 Vgl. Anlagen 3.1: drei Aufgabenstellungen werden gegeben; je zwei Gruppen (A und B) bearbeiten die gleichen Aufträge. Die jeweils zweite Gruppe fungiert bei der Präsentation der Ergebnisse als Kontroll- und Ergänzungsinstanz. 20 Vgl. Anlagen 3.2-3.9 21 Anm.: Schnell arbeitende Gruppen können als Additum Aufsätze aus Reiseführern, Merian- und Geo-Heften zu Jerusalem und Israel studieren. 18 Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 11 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann Präsentation passend angefügt. Frage und Antwort sollten miteinander verbunden werden; sehr gut eignen sich dazu Reißnägel und rote Wolle. Die Ergebnisse der in den Kontext des Projekts eingebundene Stunden anderer Fächer werden, wenn möglich, ebenfalls in die Wandzeitung eingepasst. 4.3 Vierte Stunde: Die Verarbeitung von Ja’irs Tod Wegen des Ineinandergreifens von Halluzination und Realität in den Kapiteln 4 und 5 sind Schwierigkeiten im Textverständnis vorhersehbar. Daher sollten diese Abschnitte im Unterricht gelesen und besprochen werden. Die Schüler sollen lernen, sich auch Texte inhaltlich zu erschließen, die sich einem schnellen Verständnis entziehen. Sie sollen ihre Fähigkeit schulen Sachtexte auf ihre wesentlichen Aussagen hin zu untersuchen. Schließlich gilt es, Dotans Umgang mit dem Tod seines besten Freundes zu durchleuchten. Den Einstieg in die Unterrichtsstunde bildet ein Pressefoto, das trauernde Israelis nach einem Selbstmordanschlag in Haifa zeigt.22 Das an die Wand projizierte Bild kann spontane Deutungsversuche der Schüler provozieren. Es sollte gelingen, die Trauer als Grundstimmung, die Betroffenen als Israelis auszumachen. Die Feststellungen leiten über zur Behandlung eines Sachtextes, eines Auszugs aus der zugehörigen Berichterstattung in der Ausgabe der Wochenzeitung ‚Die Zeit‘ vom 6.12.01.23 Entsprechend kann freilich ein vergleichbarer aktueller Text herangezogen werden. Der Artikel, der von mir durch Kürzungen auf ein den Schülern der 7. bzw. 8. Jahrgangsstufe verständliches Niveau gebracht wurde, befasst sich in Analogie zur Lektüre mit einem Anschlag, bei dem jüdische Jugendliche durch eine Bombenexplosion getötet wurden. Die Reaktion in Israel, das Verhalten der Freunde und Angehörigen wird im Zeitungstext beleuchtet. Dieser wird gemeinsam gelesen, die Parallelen zwischen realem Ereignis und der Fiktion im Buch ‚Die Tage nach dem Anschlag‘ werden im Lehrer-Schüler-Gespräch herausgearbeitet. Die Fragen ‚Ist das eine wahre Geschichte? Wann ist das passiert?‘ können davon ausgehend geklärt, die Ergebnisse in die Wandzeitung eingebaut und mit den entsprechenden Fragen mit roter Wolle verbunden werden. An Hand der Unterrichtseinheit kann geklärt werden, dass der Anschlag im vorliegenden Band zwar selbst nicht so stattfand, so ähnlich aber gut möglich war. 22 23 Vgl. Anlage 4.1 Die Zeit, Nr. 50 (6.12.2001), S. 4; vgl. Anlage 4.2 Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 12 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann Im Zeitungsartikel wird ein Israeli befragt, der im Krieg gegen die Araber viele Freunde verloren hat. Seine Aussage bildet den Übergang zum Roman, zu Dotans Verhalten, als er mit der Nachricht von Ja‘irs Ermordung umgehen muss. Auch dieser Unterrichtsschritt hat Bezug zu den am Anfang der Sequenz geäußerten Fragen. Die Reaktion Dotans sowie der anderen Freunde und Freundinnen des Ermordeten sollen geklärt werden. Gemeinsam wird das Kapitel 4 gelesen. Im Anschluss ist Dotans ‚Wunschbild‘, seine Versuche der verstörenden, schmerzlichen Realität zu entfliehen, mit der Wahrnehmung der realen Folgen des Attentats zu vergleichen. Hier sollten die Schüler angeleitet werden, kritisch mit dem Text zu arbeiten. In einer Partnerarbeit diskutieren die Jugendlichen mit ihrem Banknachbarn, was in diesem Textabschnitt Tagtraum, was dagegen reales Ereignis ist. Die Erkenntnisse sollten nach dem Prinzip der Selbsttätigkeit soweit möglich von den Schülern selbst erzielt werden. Durch die Partnerarbeit soll verhindert werden, dass Einzelne, gerade wenn sie zu den Leistungsschwächeren in der Klasse gehören, blockiert vor dem literarischen Text sitzen. Auf einem Arbeitsblatt werden Traum und Wirklichkeit einander gegenüber gestellt.24 Die Ergebnisse werden im Lehrer-Schüler-Gespräch gesichert und ergänzt, die Darstellungsform im vorliegenden Kapitel reflektiert. Es gilt sich die Frage zu stellen, warum im Verlauf der beiden Kapitel in Dotans Wahrnehmung Realität und Trugbilder ineinander verfließen, er scheinbar an der Trauer um Ja’ir keinen Anteil nimmt. Die Schüler neigen erfahrungsgemäß dazu, Dotans Verhalten als fiebernden Zustand bzw. als Schockreaktion, mit der er sich der Realität zu entziehen sucht, zu interpretieren. Auch habe der Junge nicht gesehen, dass und wie sein Freund ermordet wurde. Ein Spannungsverhältnis ergibt sich jedoch bereits beim Begräbnis, als Dotan nicht hinsehen will, wie der Leichnam abgesenkt wird. Es eröffnet sich die Schwierigkeit, in einem Vorgriff Dotans Weinen am Ende des fünften Kapitels zu deuten. Es kann im Unterrichtsgespräch als Zeichen dafür interpretiert werden, dass er sich nun der Realität stellt. Am Ende des Unterrichts werden Arbeitsaufträge ausgegeben. Alle Schüler sollen in ihrer Lektüre bis zur siebten Stunde zum Ende des 14. Kapitels (S. 118) vordringen. Schließlich wird eine arbeitsteilige Hausaufgabe zur Vorbereitung auf einen möglichen Unterrichtsbesuch eines Islamexperten25 (vgl. 5. Stunde) sowie auf die Exkursion zur Synagoge (vgl. 6. Stunde) 24 Vgl. Anlage 4.3 Anm.: Möglich erscheint hier eine Absprache mit dem Vertreter einer ortsansässigen islamischen Gemeinde oder wenn organisatorisch umsetzbar der Besuch in einer Moschee. 25 Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 13 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann gegeben. Die Jugendlichen müssen sich in die Rolle eines Journalisten hinein versetzen. Eine Hälfte der Klasse hat sich auf ein Interview mit dem Vertreter des Islam vorzubereiten, in dem sie ihn zum Stellenwert Jerusalems aus Sicht des Islam, zur Haltung dieser Religion zu Gewalt, letztlich zum ‚Heiligen Krieg’ befragen sollen. Die andere Hälfte soll in der Vorbereitung einer entsprechenden Reportage die Gelegenheit bekommen, gezielte Fragen an den Rabbiner der israelitischen Kultusgemeinde zu stellen. Wichtig ist natürlich, dass die Schüler in den Gesprächen mit den Experten eine eigene, lebendige Anschauung von diesen Weltreligionen entwickeln. Die Arbeitsaufträge dienen dazu, die Schüler auf die beiden nächsten Stunden einzustimmen und sie gleichzeitig zur Vorbereitung zu verpflichten. 4.4 Fünfte und sechste Stunde: „Was bedeutet ‚Islam‘?“ und der Besuch der Synagoge der israelitischen Kultusgemeinde Das Gespräch mit den Experten soll schließlich nicht primär von den Lehrkräften getragen werden, sondern das Erkenntnisinteresse der Schüler befriedigen. Im Anschluss an die beiden Veranstaltungen können den Jugendlichen zur Abrundung ihrer Rollen als Journalisten kurze Aufsätze abverlangt werden, in denen sie – ohne Beachtung journalistischer Stilformen – auf die Standpunkte des Islam bzw. des Judentums eingehen.26 Die beiden Stunden stellen Versuche dar, den Projektunterricht institutionell zu öffnen, indem externe Experten in die Schule kommen bzw. die Schüler ihr gewohntes Umfeld verlassen, um Fremdes vor Ort zu erkunden. 4.5 Siebte Stunde: „Tod den arabischen Mördern“? In dieser Stunde sollen die Schüler die möglichen Reaktionen und Standpunkte kennen lernen, die von den Mitgliedern der Klasse in der Lektüre geäußert werden. Sie sollen erkennen, dass sich in den artikulierten Haltungen die Meinungen in der israelischen Gesellschaft am Ende des 20. Jahrhunderts widerspiegeln. Als Impuls erscheint am Anfang des Unterrichts der Satz ‚Tod den arabischen Mördern’ an der Tafel (durch Aufklappen der Seitentafeln; bildet später die Überschrift). Als 26 Bei einer Durchführung des Projekts in der 8. Jahrgangsstufe bietet sich hier freilich eine Verknüpfung mit dem Themenkreis ‚Zeitung’ an. Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 14 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann Ausgangspunkt der Stunde werden im Lehrer-Schüler-Gespräch mögliche Reaktionen auf die Terroranschläge in Palästina erörtert. Im Anschluss wird die Parallele zum Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ gezogen. Die Lehrkraft lädt die Jugendlichen ein, sich in die Lage eines der Freunde oder Freundinnen des Getöteten zu versetzen. Die Frage ‚Wie würdet ihr reagieren?’ leitet über zu einer Beurteilung von Dotans Verhalten in der Textvorlage. Die Schüler sollten im wörtlichen Sinne Stellung beziehen. In einem ‚Hammelsprung’ müssen sie sich entscheiden, ob sie die Teilnahme an der gewalttätigen Demonstration verteidigen oder verurteilen wollten. An gegenüber liegenden Ecken des Klassenzimmers werden in der Vorbereitung Schilder befestigt, die mit den konträren Positionen beschriftet sind.27 Die Jugendlichen sollen entsprechend ihrer Meinung ihren Platz unter diesen Papierbögen wählen. Sinn dieser Maßnahme ist es die Schüler zu aktivieren, sie zur Einnahme eines klaren und begründbaren Standpunkts anzuleiten. In der Klasse kann nun eine Diskussion über die Rechtmäßigkeit von Dotans Verhalten eingeleitet werden. In dieser Phase des Unterrichts, in der möglichst viele Schüler zu Wort kommen sollten, wird überprüft, ob die zur häuslichen Lektüre aufgegebenen Kapitel tatsächlich gelesen wurden. Im Sinne der Friedenserziehung sollen in der Diskussion Rechtmäßigkeit und Sinn der Gewaltanwendung, hier sogar gegen Unschuldige, hinterfragt werden. Die Überleitung kann die Bemerkung bilden, dass eine ganz ähnliche Auseinandersetzung, wie sie gerade im Klassenraum ausgetragen wurde, auch die Klasse im Buch entzweit. Die Schüler nehmen ihre Plätze wieder ein; der entsprechende Abschnitt des Werks, das 15. Kapitel, wird gemeinsam gelesen. Die Emotionen in der Klasse können sich auf diese Weise beruhigen. Im Anschluss werden die einzelnen Positionen im Buch im Lehrer-Schüler-Gespräch ausgewertet und in einem Tafelbild gesichert.28 In diesem Unterrichtsschritt wenden die Schüler das in den Gesprächen mit den Experten erworbene Wissen an. Einzugehen ist insbesondere auf das Diskussionsverhalten der Protagonisten und auf die Frage, warum sie in Streit geraten. Besonderer Wert muss darauf gelegt werden, die Argumentation einzelner Klassenmitglieder im Roman kritisch zu hinterfragen. So kann es nicht unrelativiert bleiben, wenn der einseitige Gewaltverzicht von Chen damit begründet wird, dass die Israelis besser 27 Die Frage lautet ‚Soll man mit Gewalt auf die Anschläge reagieren‘; Die Schilder sind mit ‚Ja!‘ bzw. ‚Nein!‘ beschriftet. 28 Vgl. Anlage 7.2; eine Kopie des Tafelbilds wurde an entsprechender Stelle in die Wandzeitung eingefügt. Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 15 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann seien als die Araber (S. 124, vgl. auch die Aussage der Psychologin Alisa Hochberg in der Lektüre, S. 125: „Wir, die Juden, verlangen von uns selbst tatsächlich viel mehr, als andere Völker“). In einem weiteren gedanklichen Schritt dürfte die Klasse mit Blick auf den historischen Verlauf des palästinensisch-israelischen Konflikts in den 1990er Jahren29 erkennen, dass die im Roman dargestellten Positionen den Standpunkten innerhalb der israelischen Gesellschaft entsprechen. Ein Rückbezug zur eigenen Diskussion macht schließlich deutlich, dass diese auch in der eigenen Klasse gepflegt werden. Schließlich wird Dotans Verhalten gedeutet. Die Liebesbeziehung zwischen Dotan und Chen nimmt Schaden in den Tagen nach dem Anschlag, wohl auch in Folge der kontroversen Standpunkte, die sie in der Diskussion vertreten. Hausaufgabe ist es daher, die Fortsetzung des Disputs zwischen den beiden im 16. Kapitel zu lesen. 4.6 Achte Stunde: Liebe bis zum Tag X – Die Schwierigkeit des Zusammenlebens von Arabern und Juden Die Selbstgefälligkeit, die in einigen Diskussionsbeiträgen im 15. Kapitel aufscheint, gibt den Anlass, das Zusammenleben von Arabern und Juden im Staat Israel zu untersuchen. Die Schüler sollten Verständnis für die palästinensischen Standpunkte, insbesondere für deren Protest und Widerstand, entwickeln ohne die Anwendung von Gewalt zu rechtfertigen. Ergänzend muss man im Unterricht auch die palästinensische Perspektive den Jugendlichen näher bringen, da diese im Roman der israelischen Autorin weitgehend ausgeklammert wird. Exemplarisch wird ein Lebensbereich als Ausgangspunkt gewählt, der den Schülern im derzeitigen Stadium ihrer Entwicklung am Herzen liegt – hier die Beziehung zwischen den Geschlechtern. Am Anfang der Stunde wird die schwierige Liaison zwischen Dotan und Chen thematisiert. Als Impuls zum Einstieg in die Thematik dient ein Herz, das mit roter Farbkreide auf die Außentafel gemalt wurde und zu Stundenbeginn durch das Zuklappen sichtbar wird. Das Unterrichtsgespräch kreist um die Frage, warum sich die beiden Protagonisten des Romans fremd geworden sind. Die Zeichnung an der Tafel wird am Ende dieser ersten Phase durch eine weiße Bruchlinie komplettiert. Die Lehrkraft leitet über zu einer Liebe, die ebenfalls 29 Anm.: Im Lehrer-Schüler-Gespräch, aber mit Hilfe der Lehrkraft. Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 16 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann problematisch ist. Der Sachtext ‚Liebe bis zum Tag X’ wird gemeinsam gelesen und inhaltlich ausgewertet.30 Ausgehend vom minderberechtigten Status des Drusen in Israel soll durch einen mit Fotos31 illustrierten Lehrervortrag ein Bild vom Leben der Palästinenser in Israel und den besetzten Gebieten gezeichnet werden. Die Fotos werden dabei von den Schülern auf ihre Aussagekraft und Wirkung hin untersucht. In einer Diskussion kann der Umgang Israels mit den Palästinensern problematisiert werden. 4.7 Neunte Stunde: Dotans Alptraum: Gewissen und das jüdische Trauma der Verfolgung Im Roman spielt Ja’irs Großmutter eine bedeutende Rolle für Dotan.32 Sie ist ihm in den Tagen nach dem Anschlag offenbar die wichtigste Bezugsperson, aber auch moralische Instanz.33 Immer wieder kommt in der Lektüre das Schicksal der Großmutter im Dritten Reich und der Holocaust zur Sprache. Daher muss den Schülern, die in den Jahrgangsstufen 7 und 8 im Geschichtsunterricht noch nicht mit dieser Thematik konfrontiert werden, die Möglichkeit gegeben werden, in diesem Bereich Wissen zu erwerben bzw. ein durch Gespräche mit Eltern oder Großeltern erworbenes Vorwissen durch geeignete Sachtexte zu überprüfen. Davon ausgehend müssen die Schüler versuchen, Dotans ohne diesen historischen Hintergrund unverständlichen Traum zu erklären. Ziel kann es freilich nicht sein, mit Angehörigen der 7. bzw. 8. Jahrgangsstufe psychoanalytische Modelle der Traumdeutung durchzuspielen. Gerade weil es sich aber einem leichten Verständnis verschließt, muss das 17. Kapitel im Literaturunterricht behandelt werden. Den Auftakt der Stunde bildet die Frage der Lehrkraft, wer in der Klasse schon einmal einen Alptraum gehabt habe. Nach einigen Erzählungen von Schülern wird die Überlegung angestellt, wann und warum man Alpträume hat. Gängige Auffassungen, wonach in den Träumen Erlebnisse und Ängste verarbeitet werden, werden in diesem Zusammenhang genannt. Im Anschluss leitet die Lehrkraft zum Traum des Protagonisten in Ron-Feders Roman über. 30 Vgl. Anlage 8.1; auch dieses Tafelbild wird in Verbindung mit den vier Fotos in die Wandzeitung integriert. Vgl. Anlage 8.2-8.3: Vier Fotos 32 Anm.: Sie, ihre Vita und ihre Wertmaßstäbe prägen das Leben der Familie Tabor. Die Bewunderung, die sein Freund ihr entgegengebracht hatte, teilt Dotan vorbehaltlos. 33 Anm.: Dotan legt Wert darauf sie zu informieren, dass er der alten Palästinenserin nur aufgeholfen hat. 31 Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 17 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann Das 17. Kapitel wird gemeinsam gelesen. Die vielen Rätsel, die sich in diesem Abschnitt dem jugendlichen Leser eröffnen, sollten darauf in einer arbeitsgleichen Gruppenarbeit gelöst werden. Zur Verfügung stehen Texte aus einem Geschichtsschulbuch für die Sekundarstufe I, die den Holocaust behandeln.34 Die gefundenen Lösungen werden auf einem Arbeitsblatt verzeichnet.35 Die Arbeitsergebnisse werden im Lehrer-Schüler-Gespräch verbessert und zur gemeinsamen Erklärung des Traums herangezogen. Die Bestätigung für die nahe liegende These, dass Dotan wegen seiner Teilnahme an den gewalttätigen Ausschreitungen ein schlechtes Gewissen plagt, finden die Schüler bei der abschließenden Lektüre des 18. Kapitels: Dotan vergewissert sich, dass die alte Palästinenserin wohlauf ist, ohne diese jedoch anzusprechen. Als Hausaufgabe wird der Auftrag erteilt, das 19. sowie das letzte Kapitel selbstständig zu lesen. Den Schülern kann überdies die Lektüre eines weiteren Informationsblattes zum Holocaust aufgetragen werden, da im Zuge des Romans immer wieder Bezüge zur NS-Judenvernichtung aufscheinen.36 An dieser Stelle ist es auch möglich, der Klasse einen Anlass zu kreativem Schreiben zu geben. Die Jugendlichen könnten sich in die Figur des Dotan hineinversetzen und aus seiner Perspektive einen Brief an die palästinensische Gemüsehändlerin schreiben. 4.8 Zehnte Stunde: „Keiner stoppt den Wahnsinn im Heiligen Land“ Ziel der Unterrichtseinheit ist es, vor der abschließenden Gerichtsverhandlung noch einmal den aktuellen Stand des israelisch-palästinensischen Konflikts, die sich rasant schneller drehende Spirale der Gewalt in Erinnerung zu bringen. An Hand eines Sachtextes sollen die aktuellen Positionen mit denen im Roman, d.h. von 1994, verglichen werden. Die Schüler sollen erkennen, dass sich die Fronten in Israel seither verfestigt haben, dass auf Frieden und Ausgleich bedachte Bestrebungen inzwischen immer wieder im Sand verlaufen sind. Daneben sollten organisatorische Absprachen im Hinblick auf die Gerichtsverhandlung der Folgestunde getroffen werden. 34 Vgl. Anlage 9.1a): Kopien aus: Das waren Zeiten. Geschichtsbuch für die Sekundarstufe I. Auszüge aus S. 8284 35 Vgl. Anlage 9.5 36 Vgl. Anlage 9.1b): Kopien aus: Das waren Zeiten. Geschichtsbuch für die Sekundarstufe I. Auszüge aus S. 114 ff. Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 18 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann Am Anfang der Unterrichtsstunde wird von der Lehrkraft das Bild einer alten Frau37 an die Wand projiziert. Im Lehrer-Schüler-Gespräch ergibt sich, dass es sowohl Ja’irs Großmutter als auch die alte Palästinenserin darstellen könnte, der Dotan im Rahmen der gewalttätigen Demonstration im arabischen Dorf Djabel Mukabar hilft. Daraus entwickelt sich die Rechenschaftsablage, in der u.a. das Verhalten Dotans gegenüber der Palästinenserin bzw. Ja’irs Großmutter beleuchtet wird. Das von Reue geprägte Verhalten des Jungen wird dem nach wie vor aggressiven Verhalten Schibolis gegenüber gestellt. Informationen zu Identität und Schicksal des Attentäters, die der Student mitzuteilen weiß, werden in die Wandzeitung eingebunden. Die Lehrkraft leitet über zur Behandlung des Artikels „Keiner stoppt den Wahnsinn im Heiligen Land“38, in dem der jüdische Publizist Günther B. Ginzel die scheinbar unaufhaltsame Spirale der alltäglichen Gewalt anprangert. Besonders der Untertitel des Aufsatzes bietet den Anknüpfungspunkt zu Ron-Feders Roman: „Ein Krieg der Opfer, die nicht begreifen wollen, dass sie längst auch zu Tätern wurden. Eindrücke aus Israel und Palästina“39. Nach der gemeinsamen Lektüre werden von der Klasse in Partnerarbeit Parallelen und Unterschiede zur Romanhandlung aus dem Text erarbeitet. Anschließend erfolgt eine gemeinsame Verbesserung im Rahmen eines Lehrer-Schüler-Gesprächs. An der Tafel wird in zwei Spalten die politische Realität 1994 an Hand der im Buch getroffenen Aussagen mit dem aktuellen Stand des israelisch-palästinensischen Konflikts verglichen.40 Ausgehend von der Frage, wie Dotan angesichts der mutmaßlichen Täter vor dem Gerichtsgebäude reagiert, wird der Schluss des Romans rekapituliert, die zu Hause gelesenen Kapitel werden noch einmal in den Unterricht eingebracht. Es wird festgestellt, dass aus der Lektüre nicht erschließbar ist, welche Strafe der Attentäter erhält, da der Prozess dort ausgeklammert bleibt. Die ‚juristische’ Aufarbeitung des Mordes kann nun im Rollenspiel erfolgen. Da die Bereitschaft zu einem hohen Arbeitsaufwand mit dem Spiel verbunden ist, sollte die Klasse an der Entscheidung für ein Rollenspiel beteiligt und zur Vorbereitung des Spiels ein Vorbereitungstreffen vereinbart werden.41 37 Vgl. Anlage 10.1 Ginzel, 2001, S. 32 f.; vgl. Anlage 10.2 39 Ginzel, 2001, S. 32 40 Vgl. Anlage 10.3 41 Vgl. Kapitel 4.8 38 Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 19 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann 4.9 Elfte Stunde: Gerichtsverhandlung Auf das konzentrierte Darlegen und Begründen von Standpunkten und Meinungen wird in der gesamten Unterrichtssequenz besonderer Wert gelegt. Gerade in den letzten beiden Stunden, beim Rollenspiel zur Gerichtsverhandlung einerseits und zur Diskussion des Urteils und Nachbereitung des Projekts andererseits, spielt dieser Lernbereich eine herausragende Rolle. Die Schüler lernen Regeln und Prinzipien von Diskussionen kennen und achten. Sie sollen diese im Rollenspiel einüben, indem sie die bekannt strengen Konventionen folgende Diskussion vor Gericht darstellen, die dort praktizierten Formen der Gesprächsführung in der Folgestunde als nützlich anerkennen und auf den Diskurs um die Gerechtigkeit des Urteils übertragen. Das Wissen, das im Verlauf des Unterrichtsprojekts erworben wurde, soll in der Diskussion um die Beurteilung der Tat angewendet werden. Die Jugendlichen müssen durch die Übernahme bestimmter Rollen noch einmal Vorwürfe und Rechtfertigungsgründe gegeneinander abwägen. Sie sollen selbst handelnd, im Bereich von Anklage, Verteidigung oder Sachverständigen durchaus auch in Form eines Kurzreferats, ihre Positionen überzeugend vertreten. Im Rahmen des Vorbereitungstreffens werden Arbeitsgruppen gebildet, die bis zur Spielphase in der nächsten Unterrichtseinheit ihre Rollen, z. B. Anklageschrift, Anträge, Plädoyers oder Zeugenaussagen vorbereiten. Dabei werden, wenn möglich, die Neigungen des Einzelnen berücksichtigt. Aus diesem Grund werden zunächst die einzelnen Rollen und die Zahl der Darsteller als Vorschlag der Klasse mitgeteilt. Wichtig erscheint es, die Klasse im Sinne der Selbsttätigkeit aktiv in die Planung und Vorbereitung des Spiels einzubeziehen. Ihr Gestaltungsbeitrag sollte sich nicht nur auf die Interpretation einer Rolle, d.h. das Produkt, beschränken, sondern auch in den Vorbereitungsprozess einfließen. Sie sollten ihre Wünsche und Ideen einbringen können, um einen persönlichen Bezug zu diesem Teil des Projekts zu entwickeln. Jeder Schüler sollte in das Rollenspiel einbezogen werden. Um dies zu gewährleisten, können wesentliche Funktionen wie die Anklage oder die Verteidigung mit mehreren Schülern besetzt werden. Diese sollen gemeinsam mögliche Strategien beraten, Erklärungen und Stellungnahmen in der Gruppe entwerfen und abstimmen. Empfehlenswert ist es, keinen festen Gruppensprecher zu bestimmen; jedes Mitglied sollte einmal die Gelegenheit haben, für das Gremium zu agieren. In Gruppen wie dem Geschworenengremium sind Äußerungen freilich im Prozess selbst nicht unbedingt vonnöten. Der Beitrag des Einzelnen kann sich hier auf ein waches Verfolgen des Herausgeber: 20 Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann Verhandlungsverlaufs und die aktive Teilnahme an der Beratschlagung beschränken. Alle Gruppen erhalten als zusätzliche Grundlage ihrer Arbeit Auszüge aus dem deutschen Strafgesetzbuch und dem Jugendgerichtsgesetz, die Paragrafen 211 bis 213 StGB (Mord, Totschlag) und §§ 1, 2, 17-19 JGG in Kopie, um sinnvolle Strafanträge zu erarbeiten.42 Als Richterkollegium, dem die Leitung der Diskussion zufällt, fungieren drei Personen. Die Rolle des vorsitzenden Richters nimmt die Lehrkraft ein, um, wo nötig, in den Verlauf des Strafprozesses eingreifen zu können. Dem Lehrer bleibt so die Möglichkeit vorbehalten, unsachliche und aggressive Diskussionsbeiträge zurückzuweisen, für Ruhe zu sorgen, Streit durch eine Aussetzung des Verfahrens zu unterbinden oder Beiträge einzelner Parteien einzufordern, ohne aus der Rollenspielsituation heraus zu treten. Diese Eingriffe der Lehrkraft werden jedoch nur im Ausnahmefall vorgenommen. Ziel sollte es ja gerade sein, die Lehrerzentriertheit des Unterrichts im Spiel aufzuheben und die Eigeninitiative sowie Kreativität der Schüler zur Geltung kommen zu lassen. Die Führung der Verhandlung liegt somit in den Händen der beiden beisitzenden Richter, die vorab unter Hilfestellung der Lehrkraft für die Abfolge der einzelnen Prozessschritte ein Zeitraster erstellen, ihre Kompetenzen gegeneinander abgrenzen und Regeln für die Diskussion aufstellen.43 Die Urteilsfindung wird jedoch nicht den Richtern, sondern einem Geschworenengremium von fünf Schülern übertragen, das selbst Anträge stellen kann, wenn es z.B. Nachfragen an einen Zeugen hat, sonst aber vornehmlich zu einem möglichst besonnenen Urteil über Tat und Täter finden sollte. Die ungerade Zahl der Geschworenen soll in der Unterrichtssituation auch ein Mehrheitsvotum ermöglichen. Anklage und Verteidigung werden jeweils von mehreren Schülern vertreten. Dabei sollte die Gruppen nicht zu groß sein, um den Kommunikationsprozess nicht zu erschweren. Zusätzlich werden einige Zeugen eingesetzt. Diese Schüler bereiten zu Hause ihre Aussagen auf Stichwortzetteln vor, indem sie Leerstellen des Romans mit ihrer Phantasie füllen. Außerdem können Sachverständige bestellt werden, die in kurzen Gutachten die Tat des jungen Arabers in den Kontext des israelisch-palästinensischen Konflikts einordnen und damit in der Projektarbeit erzielte Ergebnisse im Prozess anwenden. Möglich ist es überdies, einige Klassenmitglieder als Berichterstatter der Tagespresse einzusetzen. Diese können den Verlauf der Verhandlung in 42 Vgl. Anlage 11 Hilfreich ist hier besonders, dass Fernsehserien, in denen Gerichtsverhandlungen zu realen Fällen nachgespielt werden, vielen Mitgliedern der Klasse derzeit gut vertraut sind. 43 Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 21 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann einem Artikel, evtl. sogar mit Bildern vom Prozess, dokumentieren. Der Angeklagte wird nicht dargestellt, sein Platz bleibt leer. Auch die äußeren Umstände und die Requisiten des Rollenspiels können festgelegt werden. Eine Sitzordnung für den ‚Gerichtssaal’ wird entworfen. Das Mobiliar wird vor Unterrichtsbeginn bereits in diese Anordnung gebracht, um Zeitverlust zu vermeiden. Um die Rollenidentifikation zu fördern, aber auch um nach Abschluss die Distanzierung von der Rolle zu erleichtern, sollten alle Teilnehmer Schilder mit ihrem Rollennamen und ihrer Funktion erhalten. Die (laminierten) Papierschilder können mit Sicherheitsnadeln an der Kleidung befestigt werden. Der beisitzende Richter, der die Aufgabe erhält, für den geordneten Ablauf des Prozesses zu sorgen, erhält als Requisite einen kleinen Hammer und ein Holzbrett. Das Verfahren wird zu Beginn der Unterrichtsstunde von einem der beisitzenden Richter formell eröffnet. Zur Feststellung der Identität des Angeklagten werden die aus dem Roman bekannten Daten referiert. Das Wort wird im Anschluss der Anklage erteilt, die ihren Strafantrag (maximal lebenslange Haft) stellt und begründet. Die Verteidigung hat daraufhin die Gelegenheit, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen, ihre eigene Argumentation zu entfalten und ein eigenes Strafmaß zu beantragen. Ohne größere Anlaufschwierigkeiten gelingt in der Regel die Rollenidentifikation gut, die Vertreter beider Seiten spielen geschickt mit ihrer Zielgruppe, den Geschworenen. Im Wechsel werden den gegnerischen Parteien das Wort und das Recht erteilt, Zeugen und Sachverständige aufzurufen. Zeugen, die nicht gehört wurden, werden durch die Richter aufgerufen und befragt. Abschließend wird von jeweils einem Ankläger und Verteidiger ein mit den anderen Mitgliedern abgestimmtes Abschlussplädoyer gehalten. Die Geschworenen, die als Grundlage ihrer Entscheidung zum Fortgang des Prozesses Notizen anfertigen müssen, sollten bis zur nächsten Stunde beraten, um dann ein begründetes Urteil verkünden zu können. Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 22 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann 4.10 Zwölfte Stunde: Verkündung und Diskussion des Urteils, Abschluss des Projekts Ziel dieser letzten Unterrichtsstunde im Rahmen des Projekts ist es, nach der Verkündung und Begründung des Urteils in eine Diskussion einzutreten, in der nun ohne die starke Leitung, wie sie im Rollenspiel von Seiten der Richter ausgeübt worden war, zentrale Regeln beherzigt werden. Alle Beteiligten erhalten die Möglichkeit, gelöst von ihrer Rolle die Gerechtigkeit des Urteils abzuwägen. Zudem ist es beabsichtigt, die noch ungeklärten Fragen auf dem zentralen Baustein der Wandzeitung zu beantworten; auch eine Evaluation des gemeinsamen Projekts sollte im Gespräch geleistet werden. Zu Beginn der Stunde hat ein Sprecher der Geschworenen das gefällte Urteil zu verkünden und im Anschluss zu begründen. Das Votum der Geschworenen wird in der Klasse diskutiert, das Urteil in die Wandzeitung eingepasst. Zum Abschluss des Projekts werden Einzelfragen, die im Laufe des Unterrichts noch nicht beantwortet wurden, noch einmal aufgegriffen und aus dem inzwischen angesammelten Wissen der Schüler beantwortet. Dieses Verfahren soll den Wissenszuwachs für die Projektgruppe dokumentieren und durch den Rückbezug auf die Fragen der Einstiegsstunde eine sinnvolle Abrundung der Projektarbeit darstellen. Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 23 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann 5. Anhang Anlage 1 Titelbild des Romans Anlage 2.1 Plan des Basisbausteins für Wandzeitung Anlage 2.2 Text- und Arbeitsblatt Anlage 2.3 a) Folie; Verbesserung Teil 1 b) Lösungsvorschlag Anlage 2.4 a) Folie; Verbesserung Teil 2 b) Lösungsvorschlag Anlage 3.1 Arbeitsaufträge zur Gruppenarbeit Anlage 3.2-3.9 Materialien: 3.2 Stadtansicht, für alle Gruppen; Merian. Jerusalem. H. 12 (1995), S. 45. 3.3 Stadtplan, für alle Gruppen; Stadtplan Jerusalem. Falkplan extra 1199. O.O. 1995. 3.4 Führer durch die Stadtteile, Gruppen 1+2; Ardito, F., u.a.: Jerusalem & das Heilige Land. Dorling Kindersley: Starnberg 2001. S.58 f., 74 f., 84 f. 3.5 Der Palästina-Teilungsplan und was daraus wurde, Gruppe 2: Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Projektwoche Israel. Bonn 1998. S.17 3.6 Religionen in Jerusalem und Fotos, Gruppe 2; Ardito, F., u.a.: Jerusalem & das Heilige Land. Dorling Kindersley: Starnberg 2001. S. 20 ff.; GEO Special: Israel & Palästina, Sinai. Hamburg 2000, S.56 ff. 3.7 S. Hareven: Heiss geliebt, heiss umkämpft, Fotos. Gruppen 2+3; Merian. Jerusalem. H. 12 (1995), S. 82-89. 3.8 Vom Leben in einer zerrissenen Stadt. Interview mit drei Familien. Gruppe 3; Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Projektwoche Israel. Bonn 1998. S.35-38. 3.9 Jerusalem – die unheilige Stadt. Gruppe 3; Publik-Forum: Dossier Jerusalem – die unheilige Stadt. S. VI ff.; GEO Special: Israel & Palästina, Sinai. Hamburg 2000, S. 48 f., S. 109 Anlage 4.1 Bild Trauernde Israelis. In: Die Zeit Nr. 50 (6.12.2001). S.4 Anlage 4.2 Text, G. Dachs: Alles wahnsinnig normal. Ebenda. Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 24 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann Anlage 4.3 a) Arbeitsblatt b) Lösungsvorschlag Anlage 7 Tafelbild Anlage 8.1 Tafelbild Anlage 8.2 Text M. Loewy: Eine Liebe bis zum Tag X. Publik-Forum. Zeitung kritischer Christen Nr. 6 (23.03.2001). S. 62-65. Anlage 8.3 Vier Fotos Anlage 9.1 a) Juden werden verfolgt und entrechtet. Aus: Das waren Zeiten. Geschichtsbuch für die Sekundarstufe I. Bamberg ²2001. S. 82-84 b) Die „Endlösung“. Aus: ebenda, S. 117-122 Anlage 9.2 a) Arbeitsblatt b) Lösungsvorschlag Anlage 10.1 Bild einer alten Frau . Aus: N. Berger: Literarische Texte entdecken. Donauwörth 1991. S. 69, Abb. 47 Anlage 10.2 Text „Keiner stoppt den Wahnsinn im Heiligen Land“. Publik-Forum Nr. 14 (27.07.2001). S. 32 f. Anlage 10.3 Tafelbild Anlage 11 Auszug StGB, JGG Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 25 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann 6. Literaturverzeichnis Primärliteratur: Ron-Feder, G.: Die Tage nach dem Anschlag. Aus dem Hebräischen von M. Pressler. Weinheim u.a. 1998. Dachs, G.: Alles wahnsinnig normal. Die Zeit Nr.50 (6.12.2001). S. 4 Ginzel, G. B.: Keiner stoppt den Wahnsinn im Heiligen Land. Publik-Forum. Zeitung kritischer Christen Nr. 14 (27.07.2001). S. 32 f. Loewy, M.: Eine Liebe bis zum Tag X. Publik-Forum. Zeitung kritischer Christen Nr. 6 (23.03.2001). S. 62-65. StGB. 24. Aufl. München 1989. Filme: Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht: Der Kampf um das Heilige Land. München 1992. • Teil 1: Der Weg in die Teilung. (VHS 4201459) • Teil 2: Mit der Schärfe des Schwertes (VHS 4201460) • Teil 3: Auf der Suche nach Frieden (VHS 4201461) Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 26 Der israelisch-palästinensische Konflikt im Jugendbuch ‚Die Tage nach dem Anschlag’ von Galila Ron-Feder Fächerübergreifendes Projekt in der 7. und 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium von Stephan Bartmann Sekundärliteratur: Bastian, J./Combe, A.: Lehrer und Schüler im Projektunterricht. Zur Theorie einer neuen Balance zwischen der Verantwortung des Lehrenden und der Selbstverantwortung der Lernenden. In: In: Bastian, J. u.a. (Hgg.): Theorie des Projektunterrichts. Hamburg 1997. S. 245-257. Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Israel Projektwoche. Symbolstadt Jerusalem – Historischer Konflikt und Friedensfindung. Bonn 1998. Kopfermann, Th./Siegle, R.: Durchführung von Projekten. In: Fritzsche, J./Ivo, H./Kopfermann, Th./Siegle, R.: Projekte im Deutschunterricht. Stuttgart 1992. Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schellingstraße 155, 80797 München Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105 www.isb.bayern.de 27