monkey management - FUTURUM MANAGEMENT
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monkey management - FUTURUM MANAGEMENT
MONKEY MANAGEMENT Ein kurzer, erster Zugang für Führungskräfte Es gibt kaum etwas so Nutzloses, wie gerade das effizient abzuarbeiten, was eigentlich überhaupt nicht getan werden sollte Peter Drucker († 2005), Pionier der modernen Managementlehre Was tun «Monkey Manager»? Sie machen Dinge, die nicht zur Chef-Verantwortung gehören Ein Grossteil dieser Dinge kommt fremdbestimmt auf Ihren Schreibtisch Sie verbringen mehr als 50% Ihres Arbeitstages mit diesen Dingen Sie haben das Gefühl, dass diese Dinge kein Ende nehmen Sie erledigen Chef-Aufgaben abends und am Wochenende Sie haben immer wieder das Gefühl, dass Ihre Mitarbeitenden unfähig sind, selber Entscheidungen zu treffen oder eigene Probleme zu lösen Egal was Sie auch versuchen, Sie kommen aus dem Sumpf des Operativen nie richtig heraus Wenn Sie Tendenzen zum «Monkey Management» haben, ist es höchste Zeit, dass Sie wieder die Kontrolle über Ihre Führung übernehmen, denn Sie sind zu fremdbestimmt bzw. Sie sitzen in der «Monkey Falle». Die Auseinandersetzung mit dem Thema dient dazu, Ihnen mehr Selbstbestimmung zu ermöglichen, in weniger Zeit mehr erreichen zu können. Wie geraten Sie in die «Monkey Falle»? Der heroische Vorgesetzte … Am Anfang steht der/die heroische Vorgesetzte, der/die sich um alles kümmert. Dieser erste Teufelskreis beginnt mit dem Gefühl „gebraucht zu werden“. Die Führungskraft möchte sich eine Position der Glaubwürdigkeit aufbauen. Dazu intensiviert sie die Beziehungen zu den Mitarbeitenden; zeigt Fürsorge und Verständnis, indem sie sich um deren Angelegenheiten kümmert. Mit der Zeit befähigt sie dies, alle Entscheidungsprozesse zu kontrollieren. Gleichzeitig baut die Führungskraft mit diesem Vorgehen ihr Wissen auf. Am Ende dieser Entwicklungslinie hat sie an Bedeutung, Einfluss, Wissen und Kontrolle gewonnen. An ihrer Glaubwürdigkeit zweifelt niemand mehr. Auf diese Weise wird sie für das Business unentbehrlich, allerdings auch zu einem Engpass für die Mitarbeitenden. … führt seine Mitarbeitende in die Unselbständigkeit … Die Entwicklungslinie des Mitarbeitenden beginnt im Normalzustand mit „selbständigem Handeln und Entscheiden“. Im Einflussbereich von heroischen Vorgesetzten geben einzelne Mitarbeitende rasch zwei Bedürfnissen nach: (1) der Zuwendung in Form von Aufmerksamkeit durch den Vorgesetzten, sowie (2) dem Bedürfnis nach einem sorgenfreien, frühen Feierabend. Diese „Komfortzone“ konterkariert seine Selbständigkeit – der Mitarbeitende wird zunehmend hilfloser. Fazit: Je heroischer der Chef, desto abhängiger seine Mitarbeitenden. 1 © FUTURUM Management GmbH, CH-9500 Wil SG 2 … und diese delegieren ihre „Monkeys“ nach oben. Die meisten Führungskräfte sind zwar durchaus in der Lage, diesen Kreislauf zu durchschauen und zu erkennen, dass sie durch ihre Position zum Engpass werden. Anstatt aber nun aus dem Kreislauf auszubrechen, verstärken sie den Druck auf die Mitarbeitenden, selbst Verantwortung zu übernehmen. Dies erzeugt eine zunehmende, negative Dynamik: Die Mitarbeitenden befinden sich bereits im Zustand der Abhängigkeit („erlernter Hilflosigkeit“), sie können kaum mehr anders. Der Erwartungsdruck bewirkt dementsprechend genau das Gegenteil von dem, was der Chef bezweckt. Anstatt Verantwortung zu übernehmen, schieben die Mitarbeiter nun noch mehr Probleme in Form von „Monkeys“ nach oben und zwar, weil sie der Druck von oben zunehmend verunsichert. Entwicklungslinie CHEF Chef will sich starke Position aufbauen z.B. Wissen und Entscheidungen kontrollieren Entwicklungslinie MITARBEITER Teufelskreis Nr. 1 Bedürfnis, gebraucht zu werden Kümmert sich um alles. Hat alles im Griff Chef-Bedeutung steigt Chef wird zum Engpass für seine Mitarbeiter Fokusverschiebung Überlastungssituation Mitarbeiter wollen „guten Draht zum Chef“ Bedürfnis nach Zuwendung Belohnung / Verstärkung von Monkey Business Zunehmende Abhängigkeit vom Chef Verfeinerung der Monkey Strategien Monkey Business ist Gruppenstandart „alle machen es so“ Abhängigkeit Teufelskreis Nr. 2 Erwartungsdruck Verunsicherung Merksätze für den richtigen Umgang mit «Monkeys» Merksatz 1: Jeder Monkey kostet Zeit! Die Währung von Führung ist nicht Geld, sondern Zeit. Wenn es um Monkeys geht, sollten Sie permanent mitrechnen: Monkeys gegen Ihre kostbare Zeit. Wenn Sie gebeten werden, bei einem Meeting dabei zu sein: Denken Sie, bevor Sie handeln! Sagen Sie nicht leichtfertig zu. Merksatz 2: Die Grösse meiner Monkey-Population Wie viele Monkeys verkraften Sie? 10, 15, 20 oder mehr? Sicher ist, dass Sie mit immer mehr Monkeys zunehmend unter Druck kommen. Stellen Sie sich zwei Fragen: „Wie viele Monkeys kann ich wirklich schultern?“ und „Ab wann gerät mein persönliches Führungssystem aus den Fugen?“ Halten Sie Ihre Monkey-Population stets unter diesem Limit. 2 © FUTURUM Management GmbH, CH-9500 Wil SG 2 Merksatz 3: Warum muss gerade ich den Monkey hüten? Fragen Sie sich bei jedem Monkey, der an Sie herangetragen wird: Muss ICH diesen Monkey entgegennehmen? Wenn es Möglichkeiten gibt, anderen den Monkey aufzubürden, tun Sie das – ohne falsches Mitleid. Was wäre mit dem Monkey passiert, wären Sie nicht verfügbar gewesen? Merksatz 4: Mit jedem Monkey kommt ein Aufpasser! Bedenken Sie, dass jeder Monkey im Doppelpack geliefert wird. Das heisst, mit jedem Monkey kommt ein Aufpasser. Sobald Sie diesen ebenfalls entgegengenommen haben, wird die Erledigung überwacht; egal, auf welcher hierarchischen Stufe Ihr Überwacher steht. Dies bekämpfen Sie am besten, indem Sie die Übergabe des Monkeys schon im Vorfeld verhindern. Merksatz 5: Dank mir befinden sich die Mitarbeitenden im Leerlauf Mit dem Tausch des Monkeys hat sich deren Arbeitslast zu Ihnen verschoben. Anstatt selbst zu arbeiten, verbringt ein Mitarbeitender seine Zeit damit, sich zu rechtfertigen: „Ich kann nichts tun, solange der Chef nicht mit seinem Teil fertig ist“. Er gibt sich sorgenvoll und verantwortungsbewusst, in Wahrheit handelt es sich aber um eine „Rechtfertigung für das eigene Nichtstun“. Fazit: er langweiligt sich. Merksatz 6: Monkeys haben Opportunitätskosten Was könnten Sie mit der Zeit anfangen, wenn Sie den Monkey NICHT angenommen hätten? Machen Sie sich klar, dass Sie pro Jahr kaum 2‘000 Stunden zur Verfügung haben und fragen Sie sich, mit welchen Tätigkeiten Sie diese begrenzte Zeit ausfüllen: Mit den Affen anderer Leute oder mit Aufgaben, die für das Unternehmen entscheidend sind und die Sie Ihren persönlichen Zielen näher bringen? Merksatz 7: Vorsicht beim „Walking Around“! Rundgänge erzeugen Nähe zum Mitarbeitenden. Ferner bekommen Sie wichtige Informationen über das, was läuft. Den Vorteilen dieser Methode stehen allerdings Nachteile gegenüber. Zum einen steigt die Anzahl der Smalltalks, was die Wahrscheinlichkeit eines Monkey-Transfers erhöht. Warum? Bei den Mitarbeitenden steigt die Erwartung, dass der Vorgesetzte hilft, „rasch“ Probleme vor Ort zu lösen. Merksatz 8: Der Monkey geht immer den Weg des geringsten Widerstandes Wer sich ausnutzen lässt, setzt zu wenig klare Grenzen. Diese Binsenweisheit scheint wie fürs Monkey Business gemacht zu sein. Lernen Sie deutlich „Nein“ zu sagen und sich abzugrenzen. Und zwar 3 nach allen Seiten. Wer das nicht schafft, braucht sich um Monkey-Nachschub nicht zu sorgen. Denn es spricht sich schnell herum, wem man ein Problem am leichtesten zuschieben kann. Merksatz 9: Jeder Monkey führt zu einem neuen Monkey Eines der Grundprobleme beim Monkey Business liegt darin, dass der Mitarbeitende für sein Verhalten belohnt wird. Der Mitarbeitende muss keine Verantwortung übernehmen und darf in den Feierabend. Ferner kann er seinen Chef überwachen. Bedenken Sie diese Verhaltensverstärkung jedes Mal, wenn Sie einen Monkey übernehmen. Machen Sie sich ausserdem bewusst: Das Spiel verschärft sich. Quelle: Jan R. Edlund: Monkey Management: Wie Manager in weniger Zeit mehr erreichen (2010) 3 © FUTURUM Management GmbH, CH-9500 Wil SG 2