Ausgabe 7
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Ausgabe 7
BOS-Digitalfunk Aktuell Sachsen-Anhalt Ausgabe 7 April 2011 Erster Polizeihubschrauber in Sachsen-Anhalt mit BOS-Digitalfunkgerät ausgerüstet Nach der Aufrüstung der Fahr- typs. Dazu musste das gleiche einmal auf dem Platz eines Erster Hubschrauber mit BOS-Digitalfunk zeuge der Bereitschaftspolizei Gerät, jedoch mit spezieller Piloten oder Copiloten eines Werkfeuerwehr Enercon ist ein weiterer großer Schritt Zertifizierung und durch eine Polizeihubschraubers geses- Einsatzstellenfunk im DMO bei der Ausstattung mit BOS- zertifizierte Fachfirma einzeln sen hat weiß, dass nahezu Übersicht BOS-Digitalfunk in Deutschland Digitalfunkgeräten abgenommen Der alle Möglichkeiten bereits ge- Direktmodus im Praxistest Der Betrieb elektronischer Geräte nutzt sind. Anschließend galt ist in Luftfahrzeugen grund- es, die abgeschirmten Kabel schraubern - eine BK 117 - ist sätzlich verboten, auch wenn unter der Verkleidung im Hub- „Feuerprobe“ bestanden mit es wenige Ausnahmen gibt, schrauber zu verlegen. Auch Digitalfunk im Landkreis Anhalt-Bitterfeld Digitalfunk- da Letzte Meldungen gerät kaum erste von worden. werden. Polizeihub- Testbetrieb im Salzlandkreis abgeschlossen erfolgreich drei Funkgeräte-Update Wussten Sie schon … einem BOS- aus- gab es Platz, gestattet vorhandene und vom Möglichkeiten Luftfahrtbun- waren für die d e s a m t Techniker abgenom- schwer men gänglich. wor- zu- den. Auch der AnIm Gegensatz zu den Kraft- Impressum: Herausgeber: Ministerium des Innern Halberstädter Str. 2/ Am Platz des 17. Juni 39112 Magdeburg Redaktion: Axel Vösterling Technisches Polizeiamt SachsenAnhalt Kontakt: Axel.voesterling@polizei. sachsen-anhalt.de die vom Halter oder/und Pilo- fahrzeugen gab es beim Ein- ten einzeln genehmigt werden bau der Geräte in den Hub- müssen. Dies gilt im Übrigen schrauber eine Vielzahl von auch für polizeilich genutzte Schwierigkeiten, für die Lösun- Handfunkgeräte und Mobiltele- gen gefunden werden muss- tennenanbau stellte den Kraftfahrzeugen dar. Bei bis zu 15 den Antennen, die an Polizeihubschraubern Sachsen-Anhalt fone. deutlich höhere Anforderungen als bei angebracht ten. Die im Kraftfahrzeugein- sind, darf es zu keiner Überla- bau gerung kommen, um die verwendeten Geräte schieden aus – für den Einbau Nachdem Geräte nungsgemäße Funktion aller in Luftfahrzeugen bedarf es gefunden wurden, galt es ei- Sende- und Empfangsanlagen eines geeigneten Gerätes mit nen geeigneten Einbauplatz zu zu gewährleisten. einer luftfahrtrechtlichen Zulas- finden, an dem das Funkgerät sung, Muster eingebaut werden konnte. Die (Typ) einen Eignungsnachweis Kriterien Größe, Erreichbarkeit benötigt. Möglich war jedoch und Bedienmöglichkeit muss- Einbau des gleichen Geräte- ten erfüllt werden. Wer schon wobei jedes geeignete ord- Da in Hubschraubern starke Vibrationen herrschen und können, Fliehkräfte gab es auch keine Möglichkeit eines provisorischen Einbaus. Seite 2 Aktuell Fortsetzung: Erster Polizeihubschrauber in Sachsen-Anhalt mit BOS-Digitalfunkgerät ausgerüstet Zum sicheren Ein- und Anbau Im Gegensatz zu zivil ge- Hu b s c h r a u b e r gab es keine Alternative, da nutzten Hubschraubern sind ähnliche eine Einsaugung einer Antenne polizeilich genutzte stellen, da es sich in diesem ins Triebwerk bzw. die Beschä- schrauber viel digung des Rotors durch eine cher Neben Hubschraubermuster - BO gelöste Antenne zu schweren fünf Funkgeräten gibt es 105 - handelt und auch die Beschädigungen unter zahlreiche andere Kompo- zweite ungünstigen Bedingungen so- nenten, die ebenfalls wäh- unterschiedliche Ausrüstung gar zum Absturz führen kann. rend des Fluges vom Cock- nicht baugleich ist. Jede die Flugsicherheit gefähr- pit aus bedient werden müs- denden Ein- und Anbauten galt sen. und es auszuschließen. Hub- umfangrei- ausgestattet. Fall we r d e n Anforderungen um ein BK anderes 117 durch Die Einbauten werden aus Kostengründen im Rahmen Auch wenn der erste Einbau p e r i o d i s c h e r vollzogen ist – die weiteren Werkstattaufenthalte vorgenommen. Eine Doppelbedienung, wie nun im Hubschrauber in Anlehnung der technischen Lösung der Bundespolizei vorhanden, ist konstruktiv sehr aufwendig. So ist z. B. die Öffnung eines wichtigen Funkkanals nur mittels eines zusätzlichen Bedienteils möglich, welches auch Platz für den Einbau benötigt. Das kann allerdings nur eine Zwischenlösung sein! Werkfeuerwehr Enercon Magdeburg-Rothensee bereitet sich auf den BOS-Digitalfunk vor Wer auf der Autobahn in Rich- wenn man am Fuße des Tur- außerdem befindet sich hier tung Magdeburg fährt, sieht mes steht – auf dem Werks- auch es schon von Weitem – fast gelände der Firma Enercon in Etwa 2.300 Beschäftigte ar- 200 Meter ragt die derzeit Magdeburg-Rothensee. beiten am Standort, wovon 53 leistungsstärkste Winderner- gieanlage der Welt, mit 7,5 Megawatt, in den diese Windenergieanlage hat, wird einem aber erst dann deutlich, Generatorenbau. Beschäftigte auch Angehörige die E 126 Himmel. Welche Dimensionen der der Werkfeuerwehr sind. Am Standort Magdeburg- Rothensee fertigt die Firma Enercon Rotorblätter für verschiedene genmodelle, Windenergieanla- Zwei im Hauptberuf – der Leiter und sein Stellvertreter, die restlichen 51 im Nebenamt. Aktuell Seite 3 Fortsetzung: Werkfeuerwehr Enercon Rothensee bereitet sich auf den BOS-Digitalfunk vor Deren eigentlicher Arbeitsplatz befindet sich irgendwo auf dem großen Betriebsgelände in der Produktion. Am Standort Rothensee fertigt die Firma Enercon in der Woche rund um die Uhr, lediglich am Wochenende ruht die Produktion. Die Werkfeuerwehr ist ständig einsatzbereit. Zwei Angehörige sind ständig sofort einsatzbereit. Rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Während des Produktionsbetriebes wird zusätzlich immer eine Staffel mit sechs Mann vorgehalten. Im Einsatzfall werden die an ihren Arbeitsplätzen alar- miert und sind binnen drei Minuten einsatzbereit. fahrzeuge, aber auch Handfunkgeräte. So die Magdeburg und die kann Feuerwehr. Die Kommunikation gewährleistet werden, dass im erfolgte problemlos – alle nutzten Einsatzfall auch die Kommuni- schließlich das gleiche Funksys- kation zwischen der Feuer- tem. wehr Magdeburg und der Werkfeuerwehr gewährleistet ist. Die Notwendigkeit, miteinander kommunizieren zu können, zeigte ein Großeinsatz der Feuerwehren 2009, Die Werkfeuerwehr Enercon als auf dem Betriebsgelände Rothensse von Enercon eine große Ma- ist seit 2008 anerkannte Werkfeuerwehr schine und mit BOS-Funkgeräten brannte. Zum Einsatz kamen ausgerüstet. neben Das betrifft sowohl die zwei Einsatz- Freiwillige auch einer der die Fremdfirma Werkfeuerwehr Berufsfeuerwehr Bei der Katastrophenschutzübung im letzten Jahr, die auf dem Enercon-Firmengelände in Magdeburg Rothensee mit insgesamt über 300 Helfern stattfand, nahmen Hilfsorganisationen des Technischen Hilfswerkes und der Feuerwehr der Stadt Magdeburg teil. Ein (Übungs-) Einsatz mit einer so großen Anzahl an Einsatzkräften zeigt, wie wichtig sowohl regelmäßige Übungen, aber auch ein einheitliches Kommunikationsmodell für Großschadenslagen sind. Unter diesem Aspekt finden regelmäßig Übungen unter der Beteiligung der Werkfeuerwehr Enercon statt. Um auch künftig im Einsatzfall professionell arbeiten zu können, hat sich die Firma Enercon frühzeitig entschlossen, ihre Werkfeuerwehr mit digitalen geräten auszustatten. BOS-Funk- Seite 4 Aktuell Fortsetzung: Werkfeuerwehr Enercon Rothensee bereitet sich auf den BOS-Digitalfunk vor Dass der BOS-Digitalfunk kommt, ist. Nach erfolgreichen Feldver- Durch die Berufsfeuerwehr ist in Magdeburg keine Vision suchen der Magdeburger Feu- Magdeburg sind Fortbildun- mehr. Zahlreiche Basisstationen erwehr hofft man dort auch, gen für die Angehörigen der sind bereits in das Netz integriert bald umstellen zu können. In Werkfeuerwehr zur Nutzung und das Stadtgebiet ist fast voll- diesen Feldversuchen ist deut- des ständig versorgt, die Polizei nutzt lich geworden, dass mit we- folgt. Mit insgesamt 12 BOS- den BOS-Digitalfunk bereits im sentlichen Verbesserungen zu Digitalfunkgeräten, Probebetrieb. Bestehende Lücken rechnen ist. zwei Fahrzeug- und sechs werden in absehbarer Zeit ge- bedeutet dies, dass derzeit die Vorbereitungen für die Nutzung des BOS-Digitalfunks in die Schlussphase gehen und die Nut- er- davon „Ex-geschützten“ Funkgerä- schlossen. Für die Feuerwehren der Landeshauptstadt Magdeburg BOS-Digitalfunks ten stehen der WerkfeuerAuch nach der Umstellung wird die gute Zusammenarbeit zwischen Werkfeuerwehr und kommunaler Feuerwehr weiterhin problemlos möglich sein. wehr ausreichend Kommunikationsmittel zur Verfügung, um Lagen erfolgreich bewältigen und mit anderen eingesetzten Kräften kommunizie- zung im „Echtbetrieb“ greifbar nah ren zu können. Einsatzstellenfunk im Direktmodus (DMO) Der weitaus größte Anteil des Direct-Mode (DMO) ausgewi- europäischen Kommunikationsbedarfs aller chen werden. Die Leitstelle ist diensten ein Frequenzblock BOS- dabei jedoch von der Kommuni- zur gemeinsamen Nutzung BOS-Nutzer wird im Digitalfunknetz als Gruppenruf im kation ausgenommen. zugewiesen. TMO – also im „Netz“ erfolgen. ge Verbindung zu einer Basisstation nicht oder nur einge- schränkt besteht, z. B. bei Abschattungen durch Gebäude, in Tiefgaragen, aber auch bei enormer Netzlast durch eine Vielzahl von Funkteilnehmern am Einsatzort. Ebenfalls denkbar sind Einsatzszenarien, bei denen bewusst auf die Kommunikation netzgebundene verzichtet wird, beispielsweise beim Einsatzstel- Die BDBOS ist im Hoheitsgebiet der Bun- Vereinzelt wird es jedoch Situationen geben, in denen die notwendi- Sicherheits- desrepublik Beim DMO ist die Verbindung zu einer Basisstation nicht erforderlich. Der Verbindungsaufbau erfolgt vielmehr direkt - von Endgerät zu vorhandener Endgerät. Bei Funkverbindung zwischen den Funkteilnehmern ist die Kommunikation im DMO möglich. Die erzielbaren Reichweiten im DMO betragen in der Regel je nach Umgebung zwischen mehreren hundert Metern und einigen Kilometern. Deutschland Frequenzzuteilungsinhaber und somit für die bestimmungsgemäße Nutzung der Frequenzen verantwortlich. Um eine gegenseitige Störung der Betriebsarten TMO und DMO zu vermeiden, wird durch die BDBOS in der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der Netzplanung zwischen Frequenzen für die ausschließliche TMO- und denen für die lenfunk der Feuerwehren. Zu die- a u ssc h l i eß l ic h e sem Zweck und auch als Rückfall- Gemäß internationalen Verein- Nutzung unterschieden. ebene bei Störungen des Netzes barungen wurde den kann auf den DMO - Aktuell Seite 5 Fortsetzung: Einsatzstellenfunk im Direktmodus (DMO) In der von der Bundesnetz- harmonisierte agentur an die BDBOS ausge- Frequenzpaare enthalten. Da stellten Frequenzzuteilungsur- jede kunde werden technische Nut- Rufgruppe zungsbedingungen festgelegt, Frequenz die für alle Nutzer der DMO- sich aus den 29 Duplexpaa- Frequenzen verbindlich sind. ren 58 nutzbare Einzelfre- 304F Ein Betrieb ortsfester Funk- quenzen. Es kommen dem- 305F stellen im DMO ist nicht zu- nach für die DMO-Nutzung gelassen. Als ortsfeste Funk- sowohl Unter- als auch Ober- stellen bandfrequenzen werden Funkstellen DMO- nutzbare zum Ein- satz. Damit wird sicherge- gabe eindeutiger Koordinaten stellt, dass eine Nutzung der definiert werden können. Als DMO-Gruppe durch fremde mobile Funkstellen dagegen Einsatzkräfte gelten Funkstellen, die in der ches Bewegung oder während des werden kann. Haltens betrieben durch festgestellt allen bundesdeutschen Endgeräten muss eine einVon der BDBOS wurde für die heitliche DMO-Nutzung ein Block von DMO-Rufgruppen In dieser Zuweisung sind be- Das DMO-Konzept wird Teil eines bundesweit einheitlichen Nutzungs- und Betriebshandbuchs werden. Di e o be n g en a n nt e n sollten Beachtung finden, da sonst In (Frequenzpaare) freigegeben. 306F+ Informationen werden Duplex-Frequenzen 303F einfa- können. 29 302F eine ergeben angesehen, die durch die An- Mithören 301F DMO- lediglich belegt, Anzeige Rufgruppe Darstellung für der die Feuerwehren gemäß nachfolgender Tabelle erfolgen. die Gefahr besteht, dass es zu Störungen im Funkbetrieb kommt. In dem e i n em oder anderen Einsatzfall kann es unter Umständen sonst Gefährdung zur von Einsatzkräften kommen. reits 6 europaweit Aufteilung der 58 DMO-Frequenzen Internationale/nationale zung Nut- Verwaltung durch die BDBOS/AS des BL 12 Frequenzen Reserve (national) Verwaltung durch ASen der Bundesländer 13 Frequenzen Feuerwehren bevorzugte, jedoch nicht exklusive Nutzung 6 Frequenzen Katastrophenschutz bevorzugte, jedoch nicht exklusive Nutzung 2 Frequenzen Polizei der Länder bevorzugte, jedoch nicht exklusive Nutzung 6 Frequenzen Rettungsdienste/(HiOrg) bevorzugte, jedoch nicht exklusive Nutzung 2 Frequenzen BOS des Bundes bevorzugte, jedoch nicht exklusive Nutzung 13 Frequenzen Seite 6 Aktuell BOS-Digitalfunk in Deutschland Stand Ende Februar 2011 Inbetriebnahme erfolgt Aufbau und Inbetriebnahme begonnen Funknetzplanung begonnen Planung noch nicht begonnen Quelle: BDBOS Stand März 2010 Aktuell Seite 7 Direktmodus (DMO) im Praxistest Von Danny Purrmann Der digitale BOS-Funk basiert Auf ebenen Bei einer Betrachtung eines auf TETRA-Standard Gerade ohne Bebauung oder Zehngeschossers in Magde- auf. Dieser sieht zwei Be- Bewuchs wurden im Direktbe- burg war der Empfang im triebsarten vor. Zum einen trieb Reichweiten von bis zu ganzen Treppenhaus sowie den Netzbetrieb (TMO) und 2500 m erreicht. Bis zu einer im Kellergeschoss möglich. In zum anderen den Direktbe- Entfernung von 1500 m war einer Wohnung im fünften trieb (DMO). Der Direktbetrieb der Empfang unabhängig von Obergeschoss war der Emp- kann unabhägig von einer der Trageweise möglich. Ab fang ebenfalls in allen Räu- Basisstation genutzt werden. 1500 m war der Empfang in men möglich. Im Treppen- Im Gegensatz zum Netzbe- Kopfhöhe durchgehend mög- haus waren in allen Geschos- trieb ist im DMO jede Sprech- lich. Parallel hierzu wurden sen noch ausreichend Reser- gruppe einer festen Frequenz Sprechproben im analogen 2- ven, so dass der Empfang in zugeordnet. m-Band Hier allen Wohnungen gewährleis- war ein Empfang bis zu einem tet werden kann. Weiterhin Bereich von 700 m bis 1000 wurde das Allee-Center Mag- m möglich. Ab einer Entfer- deburg untersucht. Das Allee- dem Aus Anwendersicht ist der einer langen, durchgeführt. Netzbetrieb mit dem analogen Center Magdeburg erstreckt 4-m-Band und der Direktbe- sich über drei Ober- und zwei trieb mit dem analogen 2-m- Untergeschosse. Im Erdge- Band vergleichbar. Im DMO schoss und im ersten Ober- ist durch das Fehlen einer geschoss war der Empfang in Basisstation die Reichweite allen Bereichen möglich. In lokal begrenzt. Wie bei allen den beiden Untergeschossen elektromagnetischen Wellen war der Empfang nicht an wird die Reichweite zum Ei- allen Messpunkten möglich. nen durch die Entfernung Im 2-m-Band ist eine Kom- bestimmt, zum Anderen durch Danny Purrmann Einflussfaktoren der Umge- Absolvent Studiengang Sicherheit und Gefahrenabwehr, bung. Beispielsweise die Art der Bebauung, die Art und Dicke der Wände, der Befüllungsgrad des Gebäudes uvm. beeinflussen die Ausbreitung der Funkwellen. Im Vergleich zum 2-m-Band sind die Funkwellen im 70-cmBand reflexionsfreudiger, d. h. Otto-von-Guericke Universität Magdeburg und Fachhochschule Magdeburg/Stendal, Praktikant bei der Berufsfeuerwehr Magdeburg ein deutlich größerer Teil der Wellen wird an Wänden reflektiert. Im Rahmen einer Masterarbeit wurden u. a. die Reichweiten der digitalen Handsprechfunkgeräte trachtet. be- munikation in den Untergeschossen ohne eine Gebäudefunkanlage gar nicht möglich. Neben dem „normalen“ Direktbetrieb bietet der DMO noch zwei zusätzliche Funktionen. Zur Erhöhung der Reichweite kann ein Repeater genutzt werden. Dieser Repeater empfängt ein Signal nung von 1000 m nahm die Sprachqualität rapide ab, ein Verstehen der Nachricht war nicht mehr möglich. Für den Einsatz ist natürlich der Empfang innerhalb von Gebäuden von größerer Bedeutung. und verstärkt es, somit kann der Radius der Reichweite erhöht werden. Zur Verbin- dung des DMO und des TMO kann eine Gatewayfunktion genutzt werden. Seite 8 Aktuell Fortsetzung: Direktmodus (DMO) im Praxistest Hier wird ein Gespräch aus Im Direktbetrieb sind sowohl Wichtig ist auch, dass dabei einer DMO-Sprechgruppe über ein Gruppenruf als auch ein das Auftreten von Schwierigkei- ein Einzelruf möglich. Die Notruf- ten, wie beispielsweise zusätzliches Funkgerät in (Fahrzeug-) TMO- funktion kann ebenfalls genutzt ungenügende übertragen. werden. Auch SDS können im stellung o. Ä., an die entspre- Jedes Fahrzeugfunkgerät, wel- Direktbetrieb übertragen wer- chenden Stellen weitergemel- ches vom Land Sachsen-Anhalt den. Der Hauptunterschied zum det und möglichst genau be- ausgeliefert wird bzw. bereits Netzbetrieb besteht darin, dass schreiben wurde, verfügt über eine Re- im DMO nur ein Gespräch pro Schwierigkeiten peater- und eine Gatewayfunk- Frequenz gleichzeitig geführt wareupdates tion. Bei der Nutzung der Re- werden kann. können. Sprechgruppe eine eine peaterfunktion ist zu beachten, ein Parallelbetrieb mehrerer Repeater sich gegenseitig stören würde und die gewünschte Reichweitenerhöhung sonst da viele durch Soft- gelöst werden Voraussetzung ist me erstmal jedoch bekannt sein Der Einsatzstellenfunk könnte somit sofort digital erfolgen, auch wenn die Netzinfrastruktur derzeit noch nicht komplett steht. Für die Feuerwehren ist es jetzt wichtig, mit den Digital- nicht gewährleistet wäre. wird, natürlich, dass derartige Proble- dass nur ein Repeater pro DMO-Gruppe genutzt wird, da Lautstärkeein- funkgeräten Ausbildung durchzuführen, um sich mit der neuen Technik vertraut zu machen. müssen. Auf der anderen Seite muss dringend von Seiten des Landes und der Landkreise ein Fahrplan vorgegeben werden, wie und wann auf den Digitalfunk umgestellt wird, denn die Geräte sind ausgeliefert und könnten im Direktbetrieb genutzt werden. BOS-Digitalfunk - Testbetrieb im Salzlandkreis Die Einführung Digitalfunks des BOS- Im Gegensatz zu den Funkti- schreitet weiter onstests, die nur in den beiden voran. Nach Beendigung des großen Städten durchgeführt Funktionstests in Magdeburg wurden, sind nun auch ländli- und Halle befinden sich einige che Bereiche versorgt worden. Teile Sachsen-Anhalts bereits So auch das Gebiet des ehe- im Funktionstest. Um aussage- maligen Landkreises Schöne- kräftige Ergebnisse zu erhalten beck – dem Zuständigkeitsbe- wird der Funktionstest durch die reich des Revierkommissariats Polizei durchgeführt. In keinem Schönebeck des Polizeireviers anderen Bereich der BOS wird Salzlandkreis. tagtäglich so umfangreich der Funk genutzt. Aktuell Seite 9 Fortsetzung: BOS-Digitalfunk - Testbetrieb im Salzlandkreis Polizeirat Andreas Pretzlaff, optimale Lösung, da andere Hilfe des vorhandenen Schu- Kräfte lungsmaterials und durch Pro- Leiter Revierkommissariat Schönebeck nicht mithören Auch an Lageentwicklungen konnten. bieren angeeignet. Ich glaube, Einsatzschwer- ich kann sagen, dass nach drei punkten Tagen alle die Bedienung der in unse- Funkgeräte beherrscht haben. rem Zu- st än di g keitsbereich gab es im Analogf u n k „weiße Flecken“. Seit Ende Januar 2011 steht Aber auch dort, wo wir unse- bei mir auf dem Schreibtisch ren 4-m Kanal nutzen konn- ein ständig eingeschaltetes ten, war die Kommunikation BOS-Digitalfunkgerät. Seit nicht optimal. Diesen Kanal diesem Zeitpunkt arbeiten nutzen wir ja mit mehreren die Angehörigen des Revier- anderen Polizeidienststellen. kommissariats Schönebeck Jetzt ausschließlich mit dem neu- „Kanal“ für unser Polizeire- en ist vier, den wir als nachgeord- da netes Funksystem. problemlos Das möglich, haben wir einen Revierkommissariat unser Zuständigkeitsbereich derzeit im Testbetrieb allein voll versorgt ist. nutzen. Den Vorteil, dass wir das neue Funksystem und die Funkgeräte im Probebetrieb „ausprobieren“ können, nutzen wir natürlich. Es gibt ja bei Schwierigkeiten immer noch die Möglichkeit, die in den Fahrzeugen vorhandenen 4-mAnalogfunkgeräte zu nutzen – mit denen wir ja auf Revierebene kommunizieren müssen. Es gab aber bisher keine Schwierigkeiten. Überall in unserem Zuständigkeitsbereich können wir m it unseren BOS- Digitalfunk-Handfunkgeräten problemlos funken. Ich habe auch angewiesen, mich sofort über Probleme jeder Art zu informieren. Mir wurde aber Natürlich gab es anfänglich Die Befähigung zur Nutzung noch nichts Negatives berich- Skepsis. Mit guter Funkver- verlief unkompliziert. Vor der tet. Ich denke, ich brauche sorgung sind wir in der Ver- Nutzung der neuen Funkge- nicht zu betonen, dass die gangenheit nicht verwöhnt räte war ja schon einiges Kollegen so ziemlich als erstes worden. Schulungsmaterial Die bisherigen vorhan- geprüft haben, ob es irgendwo Nutzung des 4-m Analog- den. Hier muss ich aller- keine Funkversorgung gibt – funks war nicht an allen dings anmerken, dass es keine Feststellungen. Bisher Stellen unseres Zuständig- hilfreicher gewesen wäre, wurde keine Örtlichkeit festge- keitsbereichs Es wenn genauere Termine zur stellt, an der es keine Funkver- gab zahlreiche nicht ver- Einführung bekannt gewe- sorgung gibt. Dass nun für die sorgte Bereiche, die nicht sen wären. So wurde zwar kommissariatsinterne Kommu- unwesentlich Standortwech- möglich. fortgebildet, aber irgendwie nikation sel zum Funken notwendig ohne konkretes Ziel. Als die BOS-Digitalfunk genutzt wird, ausschließlich der machten. In der letzten Zeit Möglichkeit der Nutzung nun versteht sich daher sicherlich konnten wir diese Defizite tatsächlich da war, reichte von selbst. Dies bietet natürlich durch die Nutzung von Mo- eine etwa zehn minütige auch die Möglichkeit, eventuel- biltelefonen kompensieren – Einweisung aus. Den Rest le Schwachstellen oder Defizite sicherlich nicht die haben sich die Nutzer mit schnell erkennen zu können. Seite 10 Aktuell Fortsetzung: BOS-Digitalfunk - Testbetrieb im Salzlandkreis Bislang lässt sich aber nur die nunmehr jeden vor Ort ein- Die sagen, dass wir die positiven gesetzten Beamten ansprechen Digitalfunks sprechen für sich. Erfahrungen des Funktionstests können und nicht nur jeweils Die Sprachqualität ist wesent- voll bestätigen können – gute einen, per Mobiltelefon. Es sind lich besser als beim Analog- Qualität präzisere Fragen zur Einsatzsi- funk. lung, der Sprachübermitt- praxisorientierte lange tuation vor Ort und damit insge- Akkulaufzeiten, einfache Bedie- samt eine bessere Beurteilung nung und Handhabbarkeit. Wir der Lage möglich. So können hoffen, dass wir auch zeitnäher und vor auch die Fahr- zeugfunkgeräte ausge- allem besser vorbereitet reagie- tauscht werden können – aber ren. Nun müssen nachgeführte dazu bedarf es ja erst der kom- Kräfte nicht immer erst vollstän- pletten Vorsorgung Sachsen- dig neu in die Lage eingewie- Anhalts sen werden – sie sind schon im mit bald dem BOS- Digitalfunk. Vorfeld über wesentliche Erkenntnisse und getroffene Maß- Vorteile des BOS- So sehr sich unsere Einsatzkräfte auch bemüht haben, Lücken im Funknetz zu finden, es scheint, zumindest im Zuständigkeitsbereich des Revierkommissariates Schönebeck, keine zu geben. Auch als Leitungsdienst profitieren wir außerhalb des Regeldienstes vom neuen System. Wir können die Polizeihauptkommissar Erik Nickel, Leiter Einsatzdienst, Revierkommissariat Schönebeck Dass wir endlich „ordentlich“ unseren Funk nutzen können, kann ich nur begrüßen. Die aufgrund von so genannten „Funklöchern“ bisher an vielen Stellen notwendige Kommunikation mit Mobiltelefonen war weder für Führungskräfte, noch für die gend. Mitarbeiter befriedi- Oft war es nur einge- schränkt möglich, die Einsatzkräfte vor Ort lageangepasst führen zu können. nahmen informiert. Und unsere Einsatzkräfte brauchen nun nicht mehr zu befürchten, dass auf Grund mangelhafter Kom- Funkgeräte auf Grund ihres geringen Gewichtes problemlos überall mitnehmen. munikationsmöglichkeiten Einsätze nicht professionell bewäl- Im Testbetrieb kann es natür- tigt werden können, bzw. dass lich noch zu Netzausfällen kom- auch men. Das wissen wir. Aus die- ohne Komplikationen Das ist nun vorbei. Ich kann Verstärkung angefordert wer- sem sagen, dass seit Beginn des den kann. Kommunikationsmittel natürlich Grund werden andere Testbetriebes wirklich sämtliche immer noch mitgeführt – für den Kommunikation über den BOS- Notfall. Die Nutzung des BOS- Digitalfunk erfolgt. Digitalfunks ist aber allen viel Das hat Vorteile für die Führungskräfte, angenehmer. Aktuell Seite 11 Fortsetzung: BOS-Digitalfunk - Testbetrieb im Salzlandkreis ankamen Polizeioberkommissar – das ist Uwe Wolfgramm, vorbei. Dienstgruppenleiter, A l l e s Revierkommissariat kommt Schönebeck klar und gut Verständlich Seit Ende Januar gehört, zu- b e i m mindest vorerst, unser größtes Gegen- Probleme im täglichen Dienst über an. der Vergangenheit an – keine Die stu- bzw. sehr schlechte Funkver- Damit sind wir nun erstmals in fenlose Lautstärkeregelung bindung an vielen Stellen unse- der Lage, dass sowohl die von ganz leise bis sehr laut res Zuständigkeitsbereiches. Es Funkstreifenwagenbesatzung ermöglicht gibt für einen Polizeibeamten untereinander Anpassung an die jeweilige an einem Ereignisort, egal ob sprechen kann, wenn sie räum- Verkehrsunfall oder Schlägerei, lich getrennt tätig werden, z. B. nichts Schlimmeres, als gar im Rahmen einer Verkehrsre- nicht oder nur kompliziert kom- gelung bei einem Verkehrsun- miteinander munizieren zu können. Manch- fall – aber gleichzeitig können mal zählt eben jede Sekunde beide auch mit dem Revierkom- bzw. die Kontaktaufnahme mit missariat Kontakt aufnehmen. der Dienststelle oder anderen Bisher konnte das immer nur Funkstreifenwagen muss ein- einer; der, der am Funkstreifen- fach, „nebenher“ wagen war, bzw. der, der das laufen. Da hat man nicht die Mobiltelefon hatte. Optimal war Zeit nachzudenken, ob ich nur das nicht. irgendwie eine optimale Umgebung. Aber es gibt noch andere Dinge, die uns positiv überrascht haben. Waren bisher die Akkus unserer Handfunkgeräte ziemlich schnell leer, so halten die Akkus immer eine ganze Schicht lang. Dann sind sie noch nicht leer, obwohl die Geräte an dieser Stelle ein Funkgerät die ganze Zeit eingeschaltet nutzen kann, oder doch auf das waren und gefunkt wurde. BOS- Auch bei der Nutzung in kann. Jetzt endlich haben wir – Digitalfunks verlief erstaunlich Gebäuden haben wir bisher wenn auch erstmal nur im Pro- unkompliziert. Es gab zwar nur keine schlechten Erfahrun- bebetrieb – eine flächende- eine kurze Einweisung, die sich gen gemacht. Wir konnten ckende Versorgung. Und das aber als vollkommen ausrei- überall funken. Das kann Mobiltelefon zurückgreifen Die „Einführung“ des sogar für die Nutzung von chend herausstellte. Die Bedie- natürlich vielleicht an ande- Handfunkgeräten. nung ist nicht ren Orten nicht möglich sein. schwierig. Natürlich wurde in Bedauerlich ist allerdings, den ersten tagen vieles auspro- dass wir mit der Fahrzeug- Wie künftig alle Polizeidienst- biert. Der Probebetrieb bietet umrüstung so lange warten stellen, so sind auch wir mit uns ja glücklicherweise diese müssen, bis das ganze Land ausreichend Handfunkgeräten Möglichkeit. Das Ausprobieren versorgt ausgestattet worden. Wenn hörte aber schnell auf und nun lieber heute als morgen auf Funkstreifenwagenbesat- eine zung die herstellt, Beamten digitale Geräte ist. Wir würden wird im neuen System „richtig“ den Analogfunk verzichten Einsatzbereitschaft gearbeitet. und nur noch den BOS- gehören bei zwei fragen notwendig, weil z. B. auch immer Handfunkgeräte Ausstattung. der zwei zur Teile einer ständlich Waren früher NachMeldung unver- Digitalfunk nutzen. Seite 12 Aktuell BOS-Digitalfunk - Funkgeräte-Updates vor Ort Anders als im bekannten analo- So wird sichergestellt, dass die kann die Übertragung dieser gen BOS-Funk sind die im Funkgeräte in der Fläche zeit- Daten auf die Funkgeräte netz- BOS-Digitalfunk genutzten nah mit notwendigen Änderun- unabhängig erfolgen. Damit ist Funkgeräte „kleine Computer“ – gen bzw. Fortentwicklungen der dieser Prozess unmittelbar an und benötigen für den Betrieb Softwarekomponenten versorgt den Standorten der Wehren neben der Hardwarekomponen- werden. bzw. unmittelbar in den jeweili- te auch Softwarekomponenten. gen Fahrzeugen möglich. Vergleichbar mit Computern, müssen die Softwarekompo- nenten zunächst auf die einzelnen Funkgeräte installiert werden. Neben der grundsätzlichen Die technische Konfiguration der zur Verfügung gestellten Bereits jetzt liegen erste Erfah- Programmiereinheiten ermög- rungen vor. Mit Hilfe der Berufs- licht den Anschluss von vier feuerwehr Magdeburg wurden Handsprechfunk- Veränderungen der Fahrzeugfunkgeräten von Se- grammierten Einstellungen pura bzw. eines Handsprech- vorgenommen, die funkgerätes von Motorola. Eine Feldversuchen als Erweiterung bis zu 16 Sepura- geeignet herausgestellt hatten. Handsprechfunk- Die Änderungen wurden in den und zwei vorpro- Möglichkeit, die Funktionalitäten der Funkgeräte über die Software zu beeinflussen, unterliegen die Softwarekomponenten der stetigen Weiterentwicklung, was sich in der Praxis durch entsprechende Softwareversionen/ Updates darstellt. Um sowohl die Erstprogrammierung als auch die zukünftige Versorgung der Funkgeräte mit Updates in der Fläche realisieren zu können, hat das Land für Funkgeräte der Hersteller Motorola und Sepura, so genannte Client-Server-Systeme beschafft. Das Kernstück besteht aus einem Server, auf dem alle programmierrelevan- bzw. acht Übertragen der Daten auf die einzelnen Funkgeräte erfolgt über so genannte Clients bzw. Proxys (Laptops) in Verbin- dung mit speziellen Hardwarekomponenten, mit denen alle Landkreise, kreisfreien Städte sowie alle Einheits- und Verbandsgemeinden werden. ausgestattet bei weniger Sepura-Fahrzeugfunkgeräten Datenbanken auf dem Server oder hinterlegt und mittels des oben vier Motorola-Hand- sprechfunkgeräten ist möglich. beschriebenen Systems auf die betreffenden ten Daten hinterlegt sind. Der Zugriff auf diese Daten und das sich der Über den Laptop werden die Programmierdaten vom Server abgerufen (Download). Hierzu ist ein kurzer netzgebundener Kontakt zwischen Server und Laptop erforderlich. Sind die Programmierdaten Laptop hinterlegt, auf dem burg Funkgeräte Berufsfeuerwehr bei Magde- übertragen – die Ände- rungen konnten zeitnah auf Funktionalität geprüft werden. Aktuell Seite 13 Fortsetzung: BOS-Digitalfunk - Funkgeräte-Updates Was in ersten Versuchen relativ Sind die Vor- schnell und unkompliziert reali- schläge ge- siert wurde, ist in Zukunft aber eignet und an sinnvoll, erfol- Regularien gebunden. Schließlich soll ein landesein- gen heitlicher chende Standard erhalten entsprePro- bleiben – ein „Wildwuchs“ ver- grammier- hindert aufträge werden. Gewünschte Veränderungen der grammierten vorpro- die an Gemein- Einstellungen den, Landkreise und kreis- Bis jetzt sind durch das Land können dem Ministerium des freien Städte. Das Update Sachsen-Anhalt 77 Program- Innern vorgeschlagen werden. eines Funkgerätes kann je miereinheiten mit der notwen- Diese Vorschläge werden dann nach Umfang etwa bis zu digen Software für die durch durch die Autorisierte Stelle zehn Minuten dauern. Der- das Land beschafften Geräte- Digitalfunk zeit wird damit gerechnet, typen von Motorola und Sepu- dass etwa vierteljährlich ein ra übergeben worden. geprüft. Sachsen-Anhalt Update verfügbar ist. Im Wesentlichen erfolgte die Übergabe im Rahmen einer Einweisung der entsprechenden Fachleute der Feuerwehren in zwei Veranstaltungen an der Brand- und Katastrophenschutzschule in Heyrothsberge. Für die Hälfte der Stationen wurde bereits die Einsatzbereitschaft angezeigt. Wussten Sie, dass … eine Kurzmitteilung (SDS) in eine Gesprächsgruppe senden folgendermaßen funktioniert? Im Ordner Mitteilungsspeicher die Nachricht auswählen, 1x grüne Hörertaste drücken. Hier dann aber keine Nummer eingeben. Jetzt 1x die PTT Taste drücken, es erscheint die eingestellte Gesprächsgruppe; nun wieder die PTT Taste drücken. Die SDS wird in die Gruppe gesendet. Eine entsprechende Bestätigung wird angezeigt. Seite 14 Aktuell „Feuerprobe“ bestanden Rauchschwaden dringen aus Bedingungen soll sowohl eine dem Keller eines Plattenbaus Brandbekämpfung, aber auch in Magdeburg-Olvenstedt. Mit die Suche und Bergung einer 28 die Person, dargestellt durch einen Einsatzkräften Berufsfeuerwehr ist Magdeburg etwa 100 kg schweren Dummi, vor Ort. Neben der „normalen“ durchgeführt werden. Das Sze- Besatzung eines Löschzuges nario wird insgesamt sechs Mal sind auch 12 Auszubildende, durchgespielt; immer ein Rettungswagen und ein Pressluftatmer. Alle Fahrzeug mit Sondertechnik kräfte am ein Übung absolvieren. Den Ab- bereits schluss bildet ein Wohnungs- Einsatzort. Kamerateam Auch macht Aufnahmen. brand, müssen der unter Einsatz- einmal auch die erfolgreich bekämpft wird. 2-m-Geräte mitgeführt Was auf dem ersten Nach Abschluss der Übung Blick eine kann das Fazit gezogen wer- Übung den, dass auch mit kurzer Ein- wie „normale“ aussieht, bietet aber weisung eine Besonderheit – realisiert werden konnte. Selbst das erste Mal wird in unter Vollschutz waren abgege- dieser Größenord- bene Mitteilungen gut verständ- Feuerwehr lich, gleiches galt auch für Mel- Das Feuer im Keller ist aber unter realitätsnahen Bedingun- dungen, die neben laufenden entgegen den sonst „üblichen“ gen der Einsatzstellenfunk mit lauten Geräten stehend, abge- Kellerbränden gewünscht. Es digitalen BOS-Funkgeräten geben bildet die realistische Kulisse realisiert. Dazu wünschten nung durch die sind alle für eine Ausbildungsmaßnah- Einsatzkräfte mit ausreichend me der Magdeburger Berufs- Digitalfunkgeräten ausgestattet feuerwehr. kann worden – über die auch die nicht entstehen, es handelt Schaden gesamte Kommunikation statt- sich um ein Abrisshaus. finden soll. Zur Sicherheit werden aber auch analoge Geräte Die Übungsbedingungen stellen hohe Anforderungen an die Einsatzkräfte. Die Sicht reicht auf Grund der Rauchentwicklung kaum aus, im Keller die Hand vor Augen zu sehen. Treppengeländer gibt es nicht, auch keine Kellerfenster, durch die Licht eintreten könnte. Die Orientierung fällt schwer, da die Wege in diesem Keller nicht klar nachvollziehbar sind. Unter diesen die Kommunikation wurden. Die uner- Nebengeräusche wurden „weggefiltert“. Aktuell Seite 15 Fortsetzung: „Feuerprobe“ bestanden Unmittelbar einem Auch wenn nicht alle Einsatz- Übungsdurchlauf und noch kräfte an den Funkgeräten unter den Eindrücken des umfangreich ausgebildet wa- äußerte ren zeigte sich, dass eine gerade nach Erlebten, Kommunikation gut möglich war. Es wurden jedoch auch Probleme festgestellt, die im Rahmen einer Besprechung ausgewertet werden müssen. So gab es z. B. wiederholte Notrufe. Ob diese durch Fehlbedienungen verursacht oder Das Fernsehteam machte von der „Totmannschaltung“ übrigens automatisch ausgelöst wur- eine Reportage über die Aufnahmen für den, bedarf der Auswertung. Wache Nord der Berufsfeu- Oberbrandmeister Thomas Auch die Wiedergabelautstär- erwehr Rollbusch, dass er mit dem ke gab Anlass zur Kritik. Regisseur Magdeburg. des Vom Beitrages, Digitalfunkgerät sehr zufrie- der mit den Einsatzkräften den sei und einen baldi- unter Pressluftatmer mit in gen Tausch der Funk- den verrauchten Keller ging, geräte wurde die Situation dort als befürworten würde. Bis dahin muss sehr jedoch die Handhabung schätzt. Seine völlig verruß- noch trainiert werden. te Einsatzkleidung lies er- Die auf Grund der neu- kennen, dass er dicht am en Geräte bestehenden Geschehen war. Handhabungsunsicherheiten müssen realistisch einge- Zu sehen ist der Bericht noch voraussichtlich am reduziert werden. Ande- 13.07.2011 um 21.15 Uhr im re äußerten sich ähn- Landesprogramm des MDR lich. bei „Sachsen-Anhalt Spezial“. Einführung Digitalfunk im Landkreis Anhalt-Bitterfeld Der derzeitige Funkverkehr für der Kreisgebietsreform im zum heutigen Tag aufrecht- die Rettungs- Jahr 2007 bewusst auf die erhalten. dienste und den Katastrophen- Errichtung einer kosteninten- Anhalt-Bitterfeld ist jedoch schutz im Landkreis Anhalt- siven flächendeckenden 70- von den Vorteilen des Digi- Bitterfeld erfolgt auf der Grund- cm-Gleichwellenfunktechnik talfunks lage der analogen Funktechnik. verzichtet. Als kostengünsti- Analogfunk überzeugt. Mit Vor dem Hintergrund einer gere Kompromisslösung der Einführung der Digital- künftigen Einführung der Digi- wurde über funktechnik soll ein hohes talfunktechnik wurde im Zuge Richtfunkstrecke der Funk- Feuerwehren, eine 70-cm- verkehr aufgebaut und bis Maß Der Landkreis gegenüber dem Seite 16 Aktuell Fortsetzung: Einführung Digitalfunk im Landkreis Anhalt-Bitterfeld an Sicherheit und Schnelligkeit bzw. es entstand ein neuer Tech- erreicht werden. nikraum. Gemäß den Festlegun- Auch für Anhalt-Bitterfelds gen der Arbeitsgruppe Digitalfunk im Land Sachsen-Anhalt wurde Während bei analoger Funktechnik jeweils nur zwei Partner miteinander kommunizieren und dabei abgehört werden können, bietet Technik ein die digitale Höchstmaß an Abhörsicherheit, eine größere bereits im Mai 2010 die sogenannte Realisierungsabfrage zum Anschluss der Leitstelle an das digitale Funknetz an die BDBOS, über das Technische Polizeiamt Magdeburg, einge- reicht. Landrat Uwe Schulze führt an Bandbreite für die Kommunikation, indem ein Funkkanal mehrfach genutzt werden kann Ein Prüfergebnis sollte in 4 bis 6 kein Weg vorbei. „Eine gute, Monaten vorliegen. schnelle und sichere Kommuni- sowie eine insgesamt weitaus bessere Qualität in der Verständigung. Erste erforderliche Schritte für die Umstellung der Technik wurden bereits vorgenommen. So erfolgte eine Umrüstung bestimmter technischer Baugruppen der analogen Leitstellentechnik auf Digitaltechnik der Einführung des Digitalfunks kation unter- und miteinander Im Januar 2011 wurde die Reali- koordiniert die Hilfeleistungen sierungsabfrage nach entspre- deutlich besser, als bislang“, so chender Aufforderung gemein- Schulze. sam mit dem Leitstellenhersteller überprüft und nochmals eingereicht. Weiterhin wurde eine Finanzierungszusicherung für die Planung und die Anbindung an die Schnittstelle zum BDBOS - Anmerkung der Redaktion: Die Projektgruppe Digitalfunk BOS gung Wirknetz abgegeben. wird gegenüber der BDBOS auf eine Beschleunider Planungsarbeiten drängen. —- Letzte Meldung —- Letzte Meldung —- Letzte Meldung —- Letzte Meldung —Per 31.03.2011 sind von 156 Basisstationsstandorten: 25 Basisstandorte erfolgreich integriert worden. 104 Basisstandorte sind bauseitig abgeschlossen worden. 93 Basisstandorte sind mit Systemtechnik ausgestattet worden. 25 Basisstationen befinden sich im Bau. 7 Basisstationen befinden sich im baurechtlichen Genehmigungsverfahren. 7190 BOS-Digitalfunkgeräte für die Feuerwehren vom Land Sachsen-Anhalt an die Landreise Anhalt-Bitterfeld, Jerichower Land, Wittenberg, Börde, den Salzlandkreis sowie den Saalkreis und die kreisfreien Städte Magdeburg, Halle/Saale und Dessau-Roßlau ausgegeben worden. Die Geräte wurden im sofort einsatzbereiten Zustand für jeweiligen Wehren für den Einsatzstellenfunk übergeben. —- Letzte Meldung —- Letzte Meldung —- Letzte Meldung —- Letzte Meldung —-