Ausgabe 7

Transcrição

Ausgabe 7
BOS-Digitalfunk
Aktuell
Sachsen-Anhalt
Ausgabe 7
April 2011
Erster Polizeihubschrauber in Sachsen-Anhalt mit
BOS-Digitalfunkgerät ausgerüstet
Nach der Aufrüstung der Fahr-
typs. Dazu musste das gleiche
einmal auf dem Platz eines
Erster Hubschrauber mit BOS-Digitalfunk
zeuge der Bereitschaftspolizei
Gerät, jedoch mit spezieller
Piloten oder Copiloten eines
Werkfeuerwehr Enercon
ist ein weiterer großer Schritt
Zertifizierung und durch eine
Polizeihubschraubers
geses-
Einsatzstellenfunk im DMO
bei der Ausstattung mit BOS-
zertifizierte Fachfirma einzeln
sen hat weiß, dass
nahezu
Übersicht BOS-Digitalfunk in Deutschland
Digitalfunkgeräten
abgenommen
Der
alle Möglichkeiten bereits ge-
Direktmodus im Praxistest
Der
Betrieb elektronischer Geräte
nutzt sind. Anschließend galt
ist in Luftfahrzeugen grund-
es, die abgeschirmten Kabel
schraubern - eine BK 117 - ist
sätzlich verboten, auch wenn
unter der Verkleidung im Hub-
„Feuerprobe“ bestanden
mit
es wenige Ausnahmen gibt,
schrauber zu verlegen. Auch
Digitalfunk im Landkreis Anhalt-Bitterfeld
Digitalfunk-
da
Letzte Meldungen
gerät
kaum
erste
von
worden.
werden.
Polizeihub-
Testbetrieb im Salzlandkreis
abgeschlossen
erfolgreich
drei
Funkgeräte-Update
Wussten Sie schon …
einem
BOS-
aus-
gab
es
Platz,
gestattet
vorhandene
und
vom
Möglichkeiten
Luftfahrtbun-
waren für die
d e s a m t
Techniker
abgenom-
schwer
men
gänglich.
wor-
zu-
den.
Auch der AnIm Gegensatz zu den Kraft-
Impressum:
Herausgeber:
Ministerium des Innern
Halberstädter Str. 2/
Am Platz des 17. Juni
39112 Magdeburg
Redaktion:
Axel Vösterling
Technisches Polizeiamt SachsenAnhalt
Kontakt:
Axel.voesterling@polizei.
sachsen-anhalt.de
die vom Halter oder/und Pilo-
fahrzeugen gab es beim Ein-
ten einzeln genehmigt werden
bau der Geräte in den Hub-
müssen. Dies gilt im Übrigen
schrauber eine Vielzahl von
auch für polizeilich genutzte
Schwierigkeiten, für die Lösun-
Handfunkgeräte und Mobiltele-
gen gefunden werden muss-
tennenanbau
stellte
den Kraftfahrzeugen dar. Bei
bis zu 15
den
Antennen, die an
Polizeihubschraubern
Sachsen-Anhalt
fone.
deutlich
höhere Anforderungen als bei
angebracht
ten. Die im Kraftfahrzeugein-
sind, darf es zu keiner Überla-
bau
gerung kommen, um die
verwendeten
Geräte
schieden aus – für den Einbau
Nachdem
Geräte
nungsgemäße Funktion aller
in Luftfahrzeugen bedarf es
gefunden wurden, galt es ei-
Sende- und Empfangsanlagen
eines geeigneten Gerätes mit
nen geeigneten Einbauplatz zu
zu gewährleisten.
einer luftfahrtrechtlichen Zulas-
finden, an dem das Funkgerät
sung,
Muster
eingebaut werden konnte. Die
(Typ) einen Eignungsnachweis
Kriterien Größe, Erreichbarkeit
benötigt. Möglich war jedoch
und Bedienmöglichkeit muss-
Einbau des gleichen Geräte-
ten erfüllt werden. Wer schon
wobei
jedes
geeignete
ord-
Da in Hubschraubern starke
Vibrationen
herrschen
und
können,
Fliehkräfte
gab
es
auch keine Möglichkeit eines
provisorischen Einbaus.
Seite 2
Aktuell
Fortsetzung: Erster Polizeihubschrauber in Sachsen-Anhalt
mit BOS-Digitalfunkgerät ausgerüstet
Zum sicheren Ein- und Anbau
Im Gegensatz zu zivil ge-
Hu b s c h r a u b e r
gab es keine Alternative, da
nutzten Hubschraubern sind
ähnliche
eine Einsaugung einer Antenne
polizeilich
genutzte
stellen, da es sich in diesem
ins Triebwerk bzw. die Beschä-
schrauber
viel
digung des Rotors durch eine
cher
Neben
Hubschraubermuster - BO
gelöste Antenne zu schweren
fünf Funkgeräten gibt es
105 - handelt und auch die
Beschädigungen
unter
zahlreiche andere Kompo-
zweite
ungünstigen Bedingungen so-
nenten, die ebenfalls wäh-
unterschiedliche Ausrüstung
gar zum Absturz führen kann.
rend des Fluges vom Cock-
nicht baugleich ist.
Jede die Flugsicherheit gefähr-
pit aus bedient werden müs-
denden Ein- und Anbauten galt
sen.
und
es auszuschließen.
Hub-
umfangrei-
ausgestattet.
Fall
we r d e n
Anforderungen
um
ein
BK
anderes
117
durch
Die Einbauten werden aus
Kostengründen im Rahmen
Auch wenn der erste Einbau
p e r i o d i s c h e r
vollzogen ist – die weiteren
Werkstattaufenthalte
vorgenommen.
Eine Doppelbedienung, wie nun
im Hubschrauber in Anlehnung
der technischen Lösung der
Bundespolizei vorhanden, ist
konstruktiv sehr aufwendig. So
ist z. B. die Öffnung eines wichtigen Funkkanals nur mittels
eines zusätzlichen Bedienteils
möglich, welches auch Platz für
den Einbau benötigt. Das kann
allerdings nur eine Zwischenlösung sein!
Werkfeuerwehr Enercon Magdeburg-Rothensee
bereitet sich auf den BOS-Digitalfunk vor
Wer auf der Autobahn in Rich-
wenn man am Fuße des Tur-
außerdem befindet sich hier
tung Magdeburg fährt, sieht
mes steht – auf dem Werks-
auch
es schon von Weitem – fast
gelände der Firma Enercon in
Etwa 2.300 Beschäftigte ar-
200 Meter ragt die derzeit
Magdeburg-Rothensee.
beiten am Standort, wovon 53
leistungsstärkste
Winderner-
gieanlage der Welt,
mit 7,5 Megawatt,
in den
diese Windenergieanlage hat,
wird einem aber erst dann
deutlich,
Generatorenbau.
Beschäftigte auch Angehörige
die E 126
Himmel. Welche Dimensionen
der
der Werkfeuerwehr sind.
Am
Standort
Magdeburg-
Rothensee fertigt die Firma
Enercon Rotorblätter für verschiedene
genmodelle,
Windenergieanla-
Zwei
im Hauptberuf – der Leiter
und sein Stellvertreter,
die
restlichen 51 im Nebenamt.
Aktuell
Seite 3
Fortsetzung: Werkfeuerwehr Enercon Rothensee bereitet
sich auf den BOS-Digitalfunk vor
Deren eigentlicher Arbeitsplatz befindet sich irgendwo
auf dem großen Betriebsgelände in der Produktion.
Am
Standort
Rothensee
fertigt die Firma Enercon in
der Woche rund um die Uhr,
lediglich am Wochenende
ruht
die
Produktion.
Die
Werkfeuerwehr ist ständig
einsatzbereit. Zwei Angehörige
sind
ständig
sofort
einsatzbereit. Rund um die
Uhr, sieben Tage die Woche. Während des Produktionsbetriebes wird zusätzlich
immer eine Staffel mit sechs
Mann
vorgehalten.
Im
Einsatzfall werden die an
ihren
Arbeitsplätzen
alar-
miert und sind binnen drei
Minuten einsatzbereit.
fahrzeuge,
aber
auch
Handfunkgeräte.
So
die
Magdeburg
und
die
kann
Feuerwehr.
Die
Kommunikation
gewährleistet werden, dass im
erfolgte problemlos – alle nutzten
Einsatzfall auch die Kommuni-
schließlich das gleiche Funksys-
kation zwischen der Feuer-
tem.
wehr
Magdeburg
und
der
Werkfeuerwehr gewährleistet
ist. Die Notwendigkeit, miteinander
kommunizieren
zu
können, zeigte ein Großeinsatz der Feuerwehren 2009,
Die Werkfeuerwehr Enercon
als auf dem Betriebsgelände
Rothensse
von Enercon eine große Ma-
ist
seit
2008
anerkannte Werkfeuerwehr
schine
und mit BOS-Funkgeräten
brannte. Zum Einsatz kamen
ausgerüstet.
neben
Das
betrifft
sowohl die zwei Einsatz-
Freiwillige
auch
einer
der
die
Fremdfirma
Werkfeuerwehr
Berufsfeuerwehr
Bei der Katastrophenschutzübung
im letzten Jahr, die auf dem Enercon-Firmengelände in Magdeburg
Rothensee mit insgesamt über 300
Helfern stattfand, nahmen Hilfsorganisationen
des
Technischen
Hilfswerkes und der Feuerwehr der
Stadt
Magdeburg
teil.
Ein
(Übungs-) Einsatz mit einer so
großen Anzahl an Einsatzkräften
zeigt, wie wichtig sowohl regelmäßige Übungen, aber auch ein einheitliches
Kommunikationsmodell
für Großschadenslagen sind. Unter
diesem Aspekt finden regelmäßig
Übungen unter der Beteiligung der
Werkfeuerwehr Enercon statt.
Um auch künftig im Einsatzfall
professionell arbeiten zu können,
hat sich die Firma Enercon frühzeitig entschlossen, ihre Werkfeuerwehr
mit
digitalen
geräten auszustatten.
BOS-Funk-
Seite 4
Aktuell
Fortsetzung: Werkfeuerwehr Enercon Rothensee bereitet
sich auf den BOS-Digitalfunk vor
Dass der BOS-Digitalfunk kommt,
ist. Nach erfolgreichen Feldver-
Durch die Berufsfeuerwehr
ist in Magdeburg
keine Vision
suchen der Magdeburger Feu-
Magdeburg sind Fortbildun-
mehr. Zahlreiche Basisstationen
erwehr hofft man dort auch,
gen für die Angehörigen der
sind bereits in das Netz integriert
bald umstellen zu können. In
Werkfeuerwehr zur Nutzung
und das Stadtgebiet ist fast voll-
diesen Feldversuchen ist deut-
des
ständig versorgt, die Polizei nutzt
lich geworden, dass mit we-
folgt. Mit insgesamt 12 BOS-
den BOS-Digitalfunk bereits im
sentlichen Verbesserungen zu
Digitalfunkgeräten,
Probebetrieb. Bestehende Lücken
rechnen ist.
zwei Fahrzeug- und sechs
werden in absehbarer Zeit ge-
bedeutet dies, dass derzeit die
Vorbereitungen für die Nutzung
des
BOS-Digitalfunks
in
die
Schlussphase gehen und die Nut-
er-
davon
„Ex-geschützten“ Funkgerä-
schlossen. Für die Feuerwehren
der Landeshauptstadt Magdeburg
BOS-Digitalfunks
ten stehen der WerkfeuerAuch nach der Umstellung wird
die gute Zusammenarbeit zwischen
Werkfeuerwehr
und
kommunaler Feuerwehr weiterhin problemlos möglich sein.
wehr ausreichend Kommunikationsmittel zur Verfügung,
um Lagen erfolgreich bewältigen und mit anderen eingesetzten Kräften kommunizie-
zung im „Echtbetrieb“ greifbar nah
ren zu können.
Einsatzstellenfunk im Direktmodus (DMO)
Der weitaus größte Anteil des
Direct-Mode (DMO) ausgewi-
europäischen
Kommunikationsbedarfs
aller
chen werden. Die Leitstelle ist
diensten ein Frequenzblock
BOS-
dabei jedoch von der Kommuni-
zur gemeinsamen Nutzung
BOS-Nutzer
wird
im
Digitalfunknetz als Gruppenruf im
kation ausgenommen.
zugewiesen.
TMO – also im „Netz“ erfolgen.
ge Verbindung zu einer Basisstation
nicht
oder
nur
einge-
schränkt besteht, z. B. bei Abschattungen durch Gebäude,
in
Tiefgaragen, aber auch bei enormer Netzlast durch eine Vielzahl
von Funkteilnehmern am Einsatzort.
Ebenfalls
denkbar
sind
Einsatzszenarien, bei denen bewusst
auf
die
Kommunikation
netzgebundene
verzichtet
wird,
beispielsweise beim Einsatzstel-
Die BDBOS ist
im Hoheitsgebiet der Bun-
Vereinzelt wird es jedoch Situationen geben, in denen die notwendi-
Sicherheits-
desrepublik
Beim DMO ist die Verbindung
zu einer Basisstation nicht erforderlich. Der Verbindungsaufbau erfolgt vielmehr direkt - von
Endgerät
zu
vorhandener
Endgerät.
Bei
Funkverbindung
zwischen den Funkteilnehmern
ist die Kommunikation im DMO
möglich. Die erzielbaren Reichweiten im DMO betragen in der
Regel je nach Umgebung zwischen mehreren hundert Metern und einigen Kilometern.
Deutschland
Frequenzzuteilungsinhaber
und somit für die bestimmungsgemäße Nutzung der
Frequenzen verantwortlich.
Um eine gegenseitige Störung der Betriebsarten TMO
und DMO zu vermeiden,
wird durch die BDBOS in
der
Bundesrepublik
Deutschland im Rahmen der
Netzplanung zwischen Frequenzen für die ausschließliche TMO- und denen für die
lenfunk der Feuerwehren. Zu die-
a u ssc h l i eß l ic h e
sem Zweck und auch als Rückfall-
Gemäß internationalen Verein-
Nutzung unterschieden.
ebene bei Störungen des Netzes
barungen wurde den
kann auf den
DMO -
Aktuell
Seite 5
Fortsetzung: Einsatzstellenfunk im Direktmodus (DMO)
In der von der Bundesnetz-
harmonisierte
agentur an die BDBOS ausge-
Frequenzpaare enthalten. Da
stellten Frequenzzuteilungsur-
jede
kunde werden technische Nut-
Rufgruppe
zungsbedingungen festgelegt,
Frequenz
die für alle Nutzer der DMO-
sich aus den 29 Duplexpaa-
Frequenzen verbindlich sind.
ren 58 nutzbare Einzelfre-
304F
Ein Betrieb ortsfester Funk-
quenzen. Es kommen dem-
305F
stellen im DMO ist nicht zu-
nach für die DMO-Nutzung
gelassen. Als ortsfeste Funk-
sowohl Unter- als auch Ober-
stellen
bandfrequenzen
werden
Funkstellen
DMO-
nutzbare
zum
Ein-
satz. Damit wird sicherge-
gabe eindeutiger Koordinaten
stellt, dass eine Nutzung der
definiert werden können. Als
DMO-Gruppe durch fremde
mobile Funkstellen dagegen
Einsatzkräfte
gelten Funkstellen, die in der
ches
Bewegung oder während des
werden kann.
Haltens
betrieben
durch
festgestellt
allen
bundesdeutschen
Endgeräten muss eine einVon der BDBOS wurde für die
heitliche
DMO-Nutzung ein Block von
DMO-Rufgruppen
In dieser Zuweisung sind be-
Das DMO-Konzept wird Teil
eines
bundesweit
einheitlichen Nutzungs- und
Betriebshandbuchs werden.
Di e
o be n
g en a n nt e n
sollten
Beachtung finden, da sonst
In
(Frequenzpaare) freigegeben.
306F+
Informationen
werden
Duplex-Frequenzen
303F
einfa-
können.
29
302F
eine
ergeben
angesehen, die durch die An-
Mithören
301F
DMO-
lediglich
belegt,
Anzeige Rufgruppe
Darstellung
für
der
die
Feuerwehren gemäß nachfolgender Tabelle erfolgen.
die Gefahr besteht, dass es
zu
Störungen
im
Funkbetrieb kommt. In dem
e i n em
oder
anderen
Einsatzfall kann es unter
Umständen
sonst
Gefährdung
zur
von
Einsatzkräften kommen.
reits 6 europaweit
Aufteilung der 58 DMO-Frequenzen
Internationale/nationale
zung
Nut-
Verwaltung durch die BDBOS/AS des BL
12 Frequenzen
Reserve (national)
Verwaltung durch ASen der Bundesländer
13 Frequenzen
Feuerwehren
bevorzugte, jedoch nicht exklusive Nutzung
6 Frequenzen
Katastrophenschutz
bevorzugte, jedoch nicht exklusive Nutzung
2 Frequenzen
Polizei der Länder
bevorzugte, jedoch nicht exklusive Nutzung
6 Frequenzen
Rettungsdienste/(HiOrg)
bevorzugte, jedoch nicht exklusive Nutzung
2 Frequenzen
BOS des Bundes
bevorzugte, jedoch nicht exklusive Nutzung
13 Frequenzen
Seite 6
Aktuell
BOS-Digitalfunk in Deutschland
Stand Ende Februar 2011
Inbetriebnahme erfolgt
Aufbau und Inbetriebnahme begonnen
Funknetzplanung begonnen
Planung noch nicht begonnen
Quelle: BDBOS
Stand März 2010
Aktuell
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Direktmodus (DMO) im Praxistest
Von Danny Purrmann
Der digitale BOS-Funk basiert
Auf
ebenen
Bei einer Betrachtung eines
auf
TETRA-Standard
Gerade ohne Bebauung oder
Zehngeschossers in Magde-
auf. Dieser sieht zwei Be-
Bewuchs wurden im Direktbe-
burg war der Empfang im
triebsarten vor. Zum einen
trieb Reichweiten von bis zu
ganzen Treppenhaus sowie
den Netzbetrieb (TMO) und
2500 m erreicht. Bis zu einer
im Kellergeschoss möglich. In
zum anderen den Direktbe-
Entfernung von 1500 m war
einer Wohnung im fünften
trieb (DMO). Der Direktbetrieb
der Empfang unabhängig von
Obergeschoss war der Emp-
kann unabhägig von einer
der Trageweise möglich. Ab
fang ebenfalls in allen Räu-
Basisstation genutzt werden.
1500 m war der Empfang in
men möglich. Im Treppen-
Im Gegensatz zum Netzbe-
Kopfhöhe durchgehend mög-
haus waren in allen Geschos-
trieb ist im DMO jede Sprech-
lich. Parallel hierzu wurden
sen noch ausreichend Reser-
gruppe einer festen Frequenz
Sprechproben im analogen 2-
ven, so dass der Empfang in
zugeordnet.
m-Band
Hier
allen Wohnungen gewährleis-
war ein Empfang bis zu einem
tet werden kann. Weiterhin
Bereich von 700 m bis 1000
wurde das Allee-Center Mag-
m möglich. Ab einer Entfer-
deburg untersucht. Das Allee-
dem
Aus Anwendersicht ist der
einer
langen,
durchgeführt.
Netzbetrieb mit dem analogen
Center Magdeburg erstreckt
4-m-Band und der Direktbe-
sich über drei Ober- und zwei
trieb mit dem analogen 2-m-
Untergeschosse. Im Erdge-
Band vergleichbar. Im DMO
schoss und im ersten Ober-
ist durch das Fehlen einer
geschoss war der Empfang in
Basisstation die Reichweite
allen Bereichen möglich. In
lokal begrenzt. Wie bei allen
den beiden Untergeschossen
elektromagnetischen
Wellen
war der Empfang nicht an
wird die Reichweite zum Ei-
allen Messpunkten möglich.
nen
durch
die
Entfernung
Im 2-m-Band ist eine Kom-
bestimmt, zum Anderen durch
Danny Purrmann
Einflussfaktoren der Umge-
Absolvent
Studiengang
Sicherheit und Gefahrenabwehr,
bung. Beispielsweise die Art
der Bebauung, die Art und
Dicke der Wände, der Befüllungsgrad
des
Gebäudes
uvm. beeinflussen die Ausbreitung der Funkwellen. Im
Vergleich zum 2-m-Band sind
die Funkwellen im 70-cmBand reflexionsfreudiger, d. h.
Otto-von-Guericke
Universität
Magdeburg und Fachhochschule Magdeburg/Stendal,
Praktikant
bei
der
Berufsfeuerwehr Magdeburg
ein deutlich größerer Teil der
Wellen wird an Wänden reflektiert. Im Rahmen einer
Masterarbeit wurden u. a. die
Reichweiten
der
digitalen
Handsprechfunkgeräte
trachtet.
be-
munikation in den Untergeschossen ohne eine Gebäudefunkanlage gar nicht möglich.
Neben dem „normalen“ Direktbetrieb bietet der DMO
noch zwei zusätzliche Funktionen.
Zur
Erhöhung
der
Reichweite kann ein Repeater genutzt werden. Dieser
Repeater empfängt ein Signal
nung von 1000 m nahm die
Sprachqualität rapide ab, ein
Verstehen der Nachricht war
nicht mehr möglich. Für den
Einsatz ist natürlich der Empfang innerhalb von Gebäuden
von größerer Bedeutung.
und verstärkt es, somit kann
der Radius der Reichweite
erhöht werden.
Zur Verbin-
dung des DMO und des TMO
kann eine Gatewayfunktion
genutzt werden.
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Aktuell
Fortsetzung: Direktmodus (DMO) im Praxistest
Hier wird ein Gespräch aus
Im Direktbetrieb sind sowohl
Wichtig ist auch, dass dabei
einer DMO-Sprechgruppe über
ein Gruppenruf als auch ein
das Auftreten von Schwierigkei-
ein
Einzelruf möglich. Die Notruf-
ten, wie beispielsweise
zusätzliches
Funkgerät
in
(Fahrzeug-)
TMO-
funktion kann ebenfalls genutzt
ungenügende
übertragen.
werden. Auch SDS können im
stellung o. Ä., an die entspre-
Jedes Fahrzeugfunkgerät, wel-
Direktbetrieb übertragen wer-
chenden Stellen weitergemel-
ches vom Land Sachsen-Anhalt
den. Der Hauptunterschied zum
det und möglichst genau be-
ausgeliefert wird bzw. bereits
Netzbetrieb besteht darin, dass
schreiben
wurde, verfügt über eine Re-
im DMO nur ein Gespräch pro
Schwierigkeiten
peater- und eine Gatewayfunk-
Frequenz gleichzeitig geführt
wareupdates
tion. Bei der Nutzung der Re-
werden kann.
können.
Sprechgruppe
eine
eine
peaterfunktion ist zu beachten,
ein
Parallelbetrieb
mehrerer
Repeater sich gegenseitig stören würde und die gewünschte
Reichweitenerhöhung
sonst
da
viele
durch
Soft-
gelöst
werden
Voraussetzung
ist
me erstmal jedoch bekannt sein
Der Einsatzstellenfunk könnte
somit sofort digital erfolgen,
auch wenn die Netzinfrastruktur
derzeit
noch
nicht
komplett
steht. Für die Feuerwehren ist
es jetzt wichtig, mit den Digital-
nicht gewährleistet wäre.
wird,
natürlich, dass derartige Proble-
dass nur ein Repeater pro
DMO-Gruppe genutzt wird, da
Lautstärkeein-
funkgeräten Ausbildung durchzuführen, um sich mit der neuen Technik vertraut zu machen.
müssen. Auf der anderen Seite
muss dringend von Seiten des
Landes und der Landkreise ein
Fahrplan vorgegeben werden,
wie und wann auf den Digitalfunk umgestellt wird, denn die
Geräte sind ausgeliefert und
könnten im Direktbetrieb genutzt werden.
BOS-Digitalfunk - Testbetrieb im Salzlandkreis
Die
Einführung
Digitalfunks
des
BOS-
Im Gegensatz zu den Funkti-
schreitet
weiter
onstests, die nur in den beiden
voran. Nach Beendigung des
großen Städten durchgeführt
Funktionstests in Magdeburg
wurden, sind nun auch ländli-
und Halle befinden sich einige
che Bereiche versorgt worden.
Teile Sachsen-Anhalts bereits
So auch das Gebiet des ehe-
im Funktionstest. Um aussage-
maligen Landkreises Schöne-
kräftige Ergebnisse zu erhalten
beck – dem Zuständigkeitsbe-
wird der Funktionstest durch die
reich des Revierkommissariats
Polizei durchgeführt. In keinem
Schönebeck des Polizeireviers
anderen Bereich der BOS wird
Salzlandkreis.
tagtäglich so umfangreich der
Funk genutzt.
Aktuell
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Fortsetzung: BOS-Digitalfunk - Testbetrieb im Salzlandkreis
Polizeirat Andreas
Pretzlaff,
optimale Lösung, da andere
Hilfe des vorhandenen Schu-
Kräfte
lungsmaterials und durch Pro-
Leiter Revierkommissariat Schönebeck
nicht
mithören
Auch
an
Lageentwicklungen
konnten.
bieren angeeignet. Ich glaube,
Einsatzschwer-
ich kann sagen, dass nach drei
punkten
Tagen alle die Bedienung der
in unse-
Funkgeräte beherrscht haben.
rem
Zu-
st än di g keitsbereich gab
es
im
Analogf u n k
„weiße
Flecken“.
Seit Ende Januar 2011 steht
Aber auch dort, wo wir unse-
bei mir auf dem Schreibtisch
ren 4-m Kanal nutzen konn-
ein ständig eingeschaltetes
ten, war die Kommunikation
BOS-Digitalfunkgerät.
Seit
nicht optimal. Diesen Kanal
diesem Zeitpunkt arbeiten
nutzen wir ja mit mehreren
die Angehörigen des Revier-
anderen Polizeidienststellen.
kommissariats Schönebeck
Jetzt
ausschließlich mit dem neu-
„Kanal“ für unser Polizeire-
en
ist
vier, den wir als nachgeord-
da
netes
Funksystem.
problemlos
Das
möglich,
haben
wir
einen
Revierkommissariat
unser Zuständigkeitsbereich
derzeit im Testbetrieb allein
voll versorgt ist.
nutzen.
Den Vorteil, dass wir das neue
Funksystem und die Funkgeräte
im
Probebetrieb
„ausprobieren“ können, nutzen
wir natürlich. Es gibt ja bei
Schwierigkeiten immer noch
die Möglichkeit, die in den
Fahrzeugen vorhandenen 4-mAnalogfunkgeräte zu nutzen –
mit denen wir ja auf Revierebene kommunizieren müssen. Es
gab aber bisher keine Schwierigkeiten. Überall in unserem
Zuständigkeitsbereich können
wir
m it
unseren
BOS-
Digitalfunk-Handfunkgeräten
problemlos funken. Ich habe
auch angewiesen, mich sofort
über Probleme jeder Art zu
informieren. Mir wurde aber
Natürlich gab es anfänglich
Die Befähigung zur Nutzung
noch nichts Negatives berich-
Skepsis. Mit guter Funkver-
verlief unkompliziert. Vor der
tet. Ich denke, ich brauche
sorgung sind wir in der Ver-
Nutzung der neuen Funkge-
nicht zu betonen, dass die
gangenheit nicht verwöhnt
räte war ja schon einiges
Kollegen so ziemlich als erstes
worden.
Schulungsmaterial
Die
bisherigen
vorhan-
geprüft haben, ob es irgendwo
Nutzung des 4-m Analog-
den. Hier muss ich aller-
keine Funkversorgung gibt –
funks war nicht an allen
dings anmerken, dass es
keine Feststellungen. Bisher
Stellen unseres Zuständig-
hilfreicher gewesen wäre,
wurde keine Örtlichkeit festge-
keitsbereichs
Es
wenn genauere Termine zur
stellt, an der es keine Funkver-
gab zahlreiche nicht ver-
Einführung bekannt gewe-
sorgung gibt. Dass nun für die
sorgte Bereiche, die nicht
sen wären. So wurde zwar
kommissariatsinterne Kommu-
unwesentlich Standortwech-
möglich.
fortgebildet, aber irgendwie
nikation
sel zum Funken notwendig
ohne konkretes Ziel. Als die
BOS-Digitalfunk genutzt wird,
ausschließlich
der
machten. In der letzten Zeit
Möglichkeit der Nutzung nun
versteht sich daher sicherlich
konnten wir diese Defizite
tatsächlich da war, reichte
von selbst. Dies bietet natürlich
durch die Nutzung von Mo-
eine etwa zehn minütige
auch die Möglichkeit, eventuel-
biltelefonen kompensieren –
Einweisung aus. Den Rest
le Schwachstellen oder Defizite
sicherlich nicht die
haben sich die Nutzer mit
schnell erkennen zu können.
Seite 10
Aktuell
Fortsetzung: BOS-Digitalfunk - Testbetrieb im Salzlandkreis
Bislang lässt sich aber nur
die nunmehr jeden vor Ort ein-
Die
sagen, dass wir die positiven
gesetzten Beamten ansprechen
Digitalfunks sprechen für sich.
Erfahrungen des Funktionstests
können und nicht nur jeweils
Die Sprachqualität ist wesent-
voll bestätigen können – gute
einen, per Mobiltelefon. Es sind
lich besser als beim Analog-
Qualität
präzisere Fragen zur Einsatzsi-
funk.
lung,
der
Sprachübermitt-
praxisorientierte
lange
tuation vor Ort und damit insge-
Akkulaufzeiten, einfache Bedie-
samt eine bessere Beurteilung
nung und Handhabbarkeit. Wir
der Lage möglich. So können
hoffen, dass
wir auch zeitnäher und vor
auch die Fahr-
zeugfunkgeräte
ausge-
allem besser vorbereitet reagie-
tauscht werden können – aber
ren. Nun müssen nachgeführte
dazu bedarf es ja erst der kom-
Kräfte nicht immer erst vollstän-
pletten Vorsorgung Sachsen-
dig neu in die Lage eingewie-
Anhalts
sen werden – sie sind schon im
mit
bald
dem
BOS-
Digitalfunk.
Vorfeld über wesentliche Erkenntnisse und getroffene Maß-
Vorteile
des
BOS-
So sehr sich unsere Einsatzkräfte
auch
bemüht
haben,
Lücken im Funknetz zu finden,
es scheint, zumindest im Zuständigkeitsbereich des Revierkommissariates
Schönebeck,
keine zu geben. Auch als Leitungsdienst profitieren wir außerhalb des Regeldienstes vom
neuen System. Wir können die
Polizeihauptkommissar
Erik Nickel,
Leiter Einsatzdienst,
Revierkommissariat
Schönebeck
Dass wir endlich „ordentlich“
unseren Funk nutzen können,
kann ich nur begrüßen. Die
aufgrund von so genannten
„Funklöchern“ bisher an vielen
Stellen notwendige Kommunikation mit Mobiltelefonen war
weder für Führungskräfte, noch
für
die
gend.
Mitarbeiter
befriedi-
Oft war es nur einge-
schränkt möglich, die Einsatzkräfte vor Ort lageangepasst
führen zu können.
nahmen informiert. Und unsere
Einsatzkräfte
brauchen
nun
nicht mehr zu befürchten, dass
auf Grund mangelhafter Kom-
Funkgeräte auf Grund ihres
geringen Gewichtes problemlos
überall mitnehmen.
munikationsmöglichkeiten Einsätze nicht professionell bewäl-
Im Testbetrieb kann es natür-
tigt werden können, bzw. dass
lich noch zu Netzausfällen kom-
auch
men. Das wissen wir. Aus die-
ohne
Komplikationen
Das ist nun vorbei. Ich kann
Verstärkung angefordert wer-
sem
sagen, dass seit Beginn des
den kann.
Kommunikationsmittel natürlich
Grund
werden
andere
Testbetriebes wirklich sämtliche
immer noch mitgeführt – für den
Kommunikation über den BOS-
Notfall. Die Nutzung des BOS-
Digitalfunk erfolgt.
Digitalfunks ist aber allen viel
Das hat
Vorteile für die Führungskräfte,
angenehmer.
Aktuell
Seite 11
Fortsetzung: BOS-Digitalfunk - Testbetrieb im Salzlandkreis
ankamen
Polizeioberkommissar
– das ist
Uwe Wolfgramm,
vorbei.
Dienstgruppenleiter,
A l l e s
Revierkommissariat
kommt
Schönebeck
klar und
gut Verständlich
Seit Ende Januar gehört, zu-
b e i m
mindest vorerst, unser größtes
Gegen-
Probleme im täglichen Dienst
über an.
der Vergangenheit an – keine
Die
stu-
bzw. sehr schlechte Funkver-
Damit sind wir nun erstmals in
fenlose Lautstärkeregelung
bindung an vielen Stellen unse-
der Lage, dass sowohl die
von ganz leise bis sehr laut
res Zuständigkeitsbereiches. Es
Funkstreifenwagenbesatzung
ermöglicht
gibt für einen Polizeibeamten
untereinander
Anpassung an die jeweilige
an einem Ereignisort, egal ob
sprechen kann, wenn sie räum-
Verkehrsunfall oder Schlägerei,
lich getrennt tätig werden, z. B.
nichts Schlimmeres, als gar
im Rahmen einer Verkehrsre-
nicht oder nur kompliziert kom-
gelung bei einem Verkehrsun-
miteinander
munizieren zu können. Manch-
fall – aber gleichzeitig können
mal zählt eben jede Sekunde
beide auch mit dem Revierkom-
bzw. die Kontaktaufnahme mit
missariat Kontakt aufnehmen.
der Dienststelle oder anderen
Bisher konnte das immer nur
Funkstreifenwagen muss ein-
einer; der, der am Funkstreifen-
fach,
„nebenher“
wagen war, bzw. der, der das
laufen. Da hat man nicht die
Mobiltelefon hatte. Optimal war
Zeit nachzudenken, ob ich nur
das nicht.
irgendwie
eine
optimale
Umgebung.
Aber es gibt noch andere
Dinge, die uns positiv überrascht haben. Waren bisher
die Akkus unserer Handfunkgeräte ziemlich schnell
leer, so halten die Akkus
immer eine ganze Schicht
lang. Dann sind sie noch
nicht leer, obwohl die Geräte
an dieser Stelle ein Funkgerät
die ganze Zeit eingeschaltet
nutzen kann, oder doch auf das
waren und gefunkt wurde.
BOS-
Auch bei der Nutzung in
kann. Jetzt endlich haben wir –
Digitalfunks verlief erstaunlich
Gebäuden haben wir bisher
wenn auch erstmal nur im Pro-
unkompliziert. Es gab zwar nur
keine schlechten Erfahrun-
bebetrieb – eine flächende-
eine kurze Einweisung, die sich
gen gemacht. Wir konnten
ckende Versorgung. Und das
aber als vollkommen ausrei-
überall funken. Das kann
Mobiltelefon
zurückgreifen
Die
„Einführung“
des
sogar für die Nutzung von
chend herausstellte.
Die Bedie-
natürlich vielleicht an ande-
Handfunkgeräten.
nung
ist
nicht
ren Orten nicht möglich sein.
schwierig. Natürlich wurde in
Bedauerlich ist allerdings,
den ersten tagen vieles auspro-
dass wir mit der Fahrzeug-
Wie künftig alle Polizeidienst-
biert. Der Probebetrieb bietet
umrüstung so lange warten
stellen, so sind auch wir mit
uns ja glücklicherweise diese
müssen, bis das ganze Land
ausreichend
Handfunkgeräten
Möglichkeit. Das Ausprobieren
versorgt
ausgestattet
worden.
Wenn
hörte aber schnell auf und nun
lieber heute als morgen auf
Funkstreifenwagenbesat-
eine
zung
die
herstellt,
Beamten
digitale
Geräte
ist. Wir
würden
wird im neuen System „richtig“
den Analogfunk verzichten
Einsatzbereitschaft
gearbeitet.
und nur noch den BOS-
gehören bei zwei
fragen notwendig, weil z. B.
auch
immer
Handfunkgeräte
Ausstattung.
der
zwei
zur
Teile
einer
ständlich
Waren früher NachMeldung
unver-
Digitalfunk nutzen.
Seite 12
Aktuell
BOS-Digitalfunk - Funkgeräte-Updates vor Ort
Anders als im bekannten analo-
So wird sichergestellt, dass die
kann die Übertragung dieser
gen BOS-Funk sind die im
Funkgeräte in der Fläche zeit-
Daten auf die Funkgeräte netz-
BOS-Digitalfunk
genutzten
nah mit notwendigen Änderun-
unabhängig erfolgen. Damit ist
Funkgeräte „kleine Computer“ –
gen bzw. Fortentwicklungen der
dieser Prozess unmittelbar an
und benötigen für den Betrieb
Softwarekomponenten versorgt
den Standorten der Wehren
neben der Hardwarekomponen-
werden.
bzw. unmittelbar in den jeweili-
te auch Softwarekomponenten.
gen Fahrzeugen möglich.
Vergleichbar mit Computern,
müssen
die
Softwarekompo-
nenten zunächst auf die einzelnen Funkgeräte installiert werden.
Neben
der
grundsätzlichen
Die technische Konfiguration
der zur Verfügung gestellten
Bereits jetzt liegen erste Erfah-
Programmiereinheiten
ermög-
rungen vor. Mit Hilfe der Berufs-
licht den Anschluss von vier
feuerwehr Magdeburg wurden
Handsprechfunk-
Veränderungen
der
Fahrzeugfunkgeräten von Se-
grammierten
Einstellungen
pura bzw. eines Handsprech-
vorgenommen,
die
funkgerätes von Motorola. Eine
Feldversuchen
als
Erweiterung bis zu 16 Sepura-
geeignet herausgestellt hatten.
Handsprechfunk-
Die Änderungen wurden in den
und
zwei
vorpro-
Möglichkeit, die Funktionalitäten der Funkgeräte über die
Software zu beeinflussen, unterliegen die Softwarekomponenten der stetigen Weiterentwicklung, was sich in der Praxis
durch entsprechende Softwareversionen/ Updates darstellt.
Um sowohl die Erstprogrammierung als auch die zukünftige
Versorgung der Funkgeräte mit
Updates in der Fläche realisieren zu können, hat das Land
für Funkgeräte der Hersteller
Motorola und Sepura, so genannte
Client-Server-Systeme
beschafft. Das Kernstück besteht aus einem Server, auf
dem alle programmierrelevan-
bzw.
acht
Übertragen der Daten auf die
einzelnen Funkgeräte
erfolgt
über so genannte Clients bzw.
Proxys
(Laptops) in Verbin-
dung mit speziellen Hardwarekomponenten, mit denen alle
Landkreise, kreisfreien Städte
sowie alle Einheits- und Verbandsgemeinden
werden.
ausgestattet
bei
weniger
Sepura-Fahrzeugfunkgeräten
Datenbanken auf dem Server
oder
hinterlegt und mittels des oben
vier
Motorola-Hand-
sprechfunkgeräten ist möglich.
beschriebenen Systems auf die
betreffenden
ten Daten hinterlegt sind. Der
Zugriff auf diese Daten und das
sich
der
Über den Laptop werden die
Programmierdaten vom Server
abgerufen (Download). Hierzu
ist ein kurzer netzgebundener
Kontakt zwischen Server und
Laptop erforderlich. Sind die
Programmierdaten
Laptop hinterlegt,
auf
dem
burg
Funkgeräte
Berufsfeuerwehr
bei
Magde-
übertragen – die Ände-
rungen konnten zeitnah auf
Funktionalität geprüft werden.
Aktuell
Seite 13
Fortsetzung: BOS-Digitalfunk - Funkgeräte-Updates
Was in ersten Versuchen relativ
Sind die Vor-
schnell und unkompliziert reali-
schläge
ge-
siert wurde, ist in Zukunft aber
eignet
und
an
sinnvoll, erfol-
Regularien
gebunden.
Schließlich soll ein landesein-
gen
heitlicher
chende
Standard
erhalten
entsprePro-
bleiben – ein „Wildwuchs“ ver-
grammier-
hindert
aufträge
werden.
Gewünschte
Veränderungen
der
grammierten
vorpro-
die
an
Gemein-
Einstellungen
den, Landkreise und kreis-
Bis jetzt sind durch das Land
können dem Ministerium des
freien Städte. Das Update
Sachsen-Anhalt 77 Program-
Innern vorgeschlagen werden.
eines Funkgerätes kann je
miereinheiten mit der notwen-
Diese Vorschläge werden dann
nach Umfang etwa bis zu
digen Software für die durch
durch die Autorisierte Stelle
zehn Minuten dauern. Der-
das Land beschafften Geräte-
Digitalfunk
zeit wird damit gerechnet,
typen von Motorola und Sepu-
dass etwa vierteljährlich ein
ra übergeben worden.
geprüft.
Sachsen-Anhalt
Update verfügbar ist.
Im Wesentlichen erfolgte die
Übergabe im Rahmen einer
Einweisung der entsprechenden Fachleute der Feuerwehren in zwei Veranstaltungen
an der Brand- und Katastrophenschutzschule in Heyrothsberge. Für die Hälfte der
Stationen wurde bereits die
Einsatzbereitschaft angezeigt.
Wussten Sie, dass …
eine Kurzmitteilung (SDS) in eine Gesprächsgruppe senden folgendermaßen funktioniert?
Im Ordner Mitteilungsspeicher die Nachricht auswählen, 1x grüne Hörertaste
drücken. Hier dann aber keine Nummer eingeben.
Jetzt 1x die PTT Taste drücken, es erscheint die eingestellte Gesprächsgruppe; nun wieder die PTT Taste drücken.
Die SDS wird in die Gruppe gesendet. Eine entsprechende Bestätigung wird angezeigt.
Seite 14
Aktuell
„Feuerprobe“ bestanden
Rauchschwaden dringen aus
Bedingungen soll sowohl eine
dem Keller eines Plattenbaus
Brandbekämpfung, aber auch
in Magdeburg-Olvenstedt. Mit
die Suche und Bergung einer
28
die
Person, dargestellt durch einen
Einsatzkräften
Berufsfeuerwehr
ist
Magdeburg
etwa 100 kg schweren Dummi,
vor Ort. Neben der „normalen“
durchgeführt werden. Das Sze-
Besatzung eines Löschzuges
nario wird insgesamt sechs Mal
sind auch 12 Auszubildende,
durchgespielt;
immer
ein Rettungswagen und ein
Pressluftatmer.
Alle
Fahrzeug mit Sondertechnik
kräfte
am
ein
Übung absolvieren. Den Ab-
bereits
schluss bildet ein Wohnungs-
Einsatzort.
Kamerateam
Auch
macht
Aufnahmen.
brand,
müssen
der
unter
Einsatz-
einmal
auch
die
erfolgreich
bekämpft wird.
2-m-Geräte mitgeführt
Was auf dem ersten
Nach Abschluss der Übung
Blick
eine
kann das Fazit gezogen wer-
Übung
den, dass auch mit kurzer Ein-
wie
„normale“
aussieht, bietet aber
weisung
eine Besonderheit –
realisiert werden konnte. Selbst
das erste Mal wird in
unter Vollschutz waren abgege-
dieser
Größenord-
bene Mitteilungen gut verständ-
Feuerwehr
lich, gleiches galt auch für Mel-
Das Feuer im Keller ist aber
unter realitätsnahen Bedingun-
dungen, die neben laufenden
entgegen den sonst „üblichen“
gen der Einsatzstellenfunk mit
lauten Geräten stehend, abge-
Kellerbränden gewünscht. Es
digitalen
BOS-Funkgeräten
geben
bildet die realistische Kulisse
realisiert.
Dazu
wünschten
nung
durch
die
sind
alle
für eine Ausbildungsmaßnah-
Einsatzkräfte mit ausreichend
me der Magdeburger Berufs-
Digitalfunkgeräten ausgestattet
feuerwehr.
kann
worden – über die auch die
nicht entstehen, es handelt
Schaden
gesamte Kommunikation statt-
sich um ein Abrisshaus.
finden soll. Zur Sicherheit werden aber auch analoge Geräte
Die
Übungsbedingungen
stellen hohe Anforderungen
an die Einsatzkräfte. Die Sicht
reicht auf Grund der Rauchentwicklung kaum aus, im
Keller die Hand vor Augen zu
sehen. Treppengeländer gibt
es nicht, auch keine Kellerfenster, durch die Licht eintreten könnte. Die Orientierung
fällt schwer, da die Wege in
diesem Keller nicht klar nachvollziehbar sind. Unter diesen
die
Kommunikation
wurden.
Die
uner-
Nebengeräusche
wurden „weggefiltert“.
Aktuell
Seite 15
Fortsetzung: „Feuerprobe“ bestanden
Unmittelbar
einem
Auch wenn nicht alle Einsatz-
Übungsdurchlauf und noch
kräfte an den Funkgeräten
unter den Eindrücken
des
umfangreich ausgebildet wa-
äußerte
ren zeigte sich, dass eine
gerade
nach
Erlebten,
Kommunikation gut möglich
war. Es wurden jedoch auch
Probleme festgestellt, die im
Rahmen einer Besprechung
ausgewertet werden müssen.
So gab es z. B. wiederholte
Notrufe. Ob diese durch Fehlbedienungen verursacht oder
Das Fernsehteam machte
von der „Totmannschaltung“
übrigens
automatisch ausgelöst wur-
eine Reportage über die
Aufnahmen
für
den, bedarf der Auswertung.
Wache Nord der Berufsfeu-
Oberbrandmeister Thomas
Auch die Wiedergabelautstär-
erwehr
Rollbusch, dass er mit dem
ke gab Anlass zur Kritik.
Regisseur
Magdeburg.
des
Vom
Beitrages,
Digitalfunkgerät sehr zufrie-
der mit den Einsatzkräften
den sei und einen baldi-
unter Pressluftatmer mit in
gen Tausch der Funk-
den verrauchten Keller ging,
geräte
wurde die Situation dort als
befürworten
würde. Bis dahin muss
sehr
jedoch die Handhabung
schätzt. Seine völlig verruß-
noch trainiert werden.
te Einsatzkleidung lies er-
Die auf Grund der neu-
kennen, dass er dicht am
en Geräte bestehenden
Geschehen war.
Handhabungsunsicherheiten
müssen
realistisch
einge-
Zu sehen ist der Bericht
noch
voraussichtlich am
reduziert werden. Ande-
13.07.2011 um 21.15 Uhr im
re äußerten sich ähn-
Landesprogramm des MDR
lich.
bei
„Sachsen-Anhalt Spezial“.
Einführung Digitalfunk im Landkreis
Anhalt-Bitterfeld
Der derzeitige Funkverkehr für
der Kreisgebietsreform im
zum heutigen Tag aufrecht-
die
Rettungs-
Jahr 2007 bewusst auf die
erhalten.
dienste und den Katastrophen-
Errichtung einer kosteninten-
Anhalt-Bitterfeld ist jedoch
schutz im Landkreis Anhalt-
siven flächendeckenden 70-
von den Vorteilen des Digi-
Bitterfeld erfolgt auf der Grund-
cm-Gleichwellenfunktechnik
talfunks
lage der analogen Funktechnik.
verzichtet. Als kostengünsti-
Analogfunk überzeugt. Mit
Vor dem Hintergrund einer
gere
Kompromisslösung
der Einführung der Digital-
künftigen Einführung der Digi-
wurde
über
funktechnik soll ein hohes
talfunktechnik wurde im Zuge
Richtfunkstrecke der Funk-
Feuerwehren,
eine
70-cm-
verkehr aufgebaut und bis
Maß
Der
Landkreis
gegenüber
dem
Seite 16
Aktuell
Fortsetzung: Einführung Digitalfunk im Landkreis
Anhalt-Bitterfeld
an Sicherheit und Schnelligkeit
bzw. es entstand ein neuer Tech-
erreicht werden.
nikraum. Gemäß den Festlegun-
Auch
für
Anhalt-Bitterfelds
gen der Arbeitsgruppe Digitalfunk
im Land Sachsen-Anhalt wurde
Während bei analoger Funktechnik jeweils nur zwei Partner
miteinander
kommunizieren
und dabei abgehört werden
können,
bietet
Technik
ein
die
digitale
Höchstmaß
an
Abhörsicherheit, eine größere
bereits im Mai 2010 die sogenannte
Realisierungsabfrage
zum Anschluss der Leitstelle an
das digitale Funknetz an die
BDBOS, über das Technische
Polizeiamt
Magdeburg,
einge-
reicht.
Landrat Uwe Schulze führt an
Bandbreite für die Kommunikation,
indem
ein
Funkkanal
mehrfach genutzt werden kann
Ein Prüfergebnis sollte in 4 bis 6
kein Weg vorbei. „Eine gute,
Monaten vorliegen.
schnelle und sichere Kommuni-
sowie eine insgesamt weitaus
bessere Qualität in der Verständigung.
Erste erforderliche Schritte für
die Umstellung der Technik
wurden bereits vorgenommen.
So erfolgte eine Umrüstung
bestimmter technischer Baugruppen der analogen Leitstellentechnik auf Digitaltechnik
der Einführung des Digitalfunks
kation unter- und miteinander
Im Januar 2011 wurde die Reali-
koordiniert die Hilfeleistungen
sierungsabfrage nach entspre-
deutlich besser, als bislang“, so
chender Aufforderung gemein-
Schulze.
sam mit dem Leitstellenhersteller
überprüft und nochmals eingereicht.
Weiterhin
wurde
eine
Finanzierungszusicherung für die
Planung und die Anbindung an
die Schnittstelle zum BDBOS -
Anmerkung der Redaktion:
Die Projektgruppe Digitalfunk
BOS
gung
Wirknetz abgegeben.
wird
gegenüber
der
BDBOS auf eine Beschleunider
Planungsarbeiten
drängen.
—- Letzte Meldung —- Letzte Meldung —- Letzte Meldung —- Letzte Meldung —Per 31.03.2011 sind von 156 Basisstationsstandorten:
25
Basisstandorte erfolgreich integriert worden.
104
Basisstandorte sind bauseitig abgeschlossen worden.
93
Basisstandorte sind mit Systemtechnik ausgestattet worden.
25
Basisstationen befinden sich im Bau.
7
Basisstationen befinden sich im baurechtlichen Genehmigungsverfahren.
7190 BOS-Digitalfunkgeräte für die Feuerwehren
vom Land Sachsen-Anhalt an die
Landreise Anhalt-Bitterfeld, Jerichower Land, Wittenberg, Börde, den Salzlandkreis sowie den Saalkreis und die kreisfreien Städte Magdeburg, Halle/Saale und Dessau-Roßlau
ausgegeben worden. Die Geräte wurden im sofort einsatzbereiten Zustand für jeweiligen
Wehren für den Einsatzstellenfunk übergeben.
—- Letzte Meldung —- Letzte Meldung —- Letzte Meldung —- Letzte Meldung —-

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