Wie Steve McQueen das Fliegen lernte
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Wie Steve McQueen das Fliegen lernte
2/2012 lufthansa .com Luxus Edle chinesische Tees für Kenner und Sammler Design Die Sieger-Brüder und ihre Liebe zu Lila Exklusive Fotos Wie Steve McQueen das Fliegen lernte Für unsere HON Circle Member, Senatoren und Frequent Traveller Neues aus der Welt von Miles & More finden Sie ab Seite 61 Interview Peter Weibel plädiert für schnelleres Denken BREAK FREE Benjamin Millepied yslexperience.com welcome Liebe Leserinnen und Leser, Deutschland. Ein Wintermärchen. zünftige Gasthöfe bieten jeden Komfort zwischen Romantik und Luxus: Lebensfreude pur unter blauem Himmel. Ferien in Deutschland: www.germany.travel © Randy Faris/Corbis Worauf warten Sie also noch? Nichts wie rein ins weiße Vergnügen. Titel: Barbara McQueen/Ankerherz Verlag Snowboarding bis hin zu Rodeln und Wandern. Mondäne Skiorte und verträumte Bergdörfer, exklusive Hotels und Foto: Jürgen Mai Alpen, Allgäu und viele Mittelgebirge laden ein zu Spaß und Sport im Schnee: von alpiner Abfahrt über Langlauf und nass, kalt, grau: Das ist der Februar in vielen Teilen der Welt, besonders in unserem Heimatmarkt Europa. Mein Tipp gegen den Winterblues: Planen und buchen Sie jetzt schon Ihren Sommerurlaub, denn „ein Vergnügen erwarten ist auch ein Vergnügen“, wusste ja schon Lessing. Entdeckungsoder Sportreisen, Städtetrips, Kreuzfahrten, Bade-, Kur- oder Kultururlaube – im Lufthansa Flugplan finden Sie für die unterschiedlichsten Urlaubswünsche ein passendes Ziel. Ob Mallorca oder Sylt, Aberdeen am Rande der schottischen Highlands, Genua oder Split, Ibiza, Dubrovnik, Malaga oder – ganz neu im Programm – von Hamburg aus nach St. Petersburg, Venedig oder auf die Insel Jersey – das ist nur eine kleine Auswahl der beliebtesten europäischen Ziele für die schönsten Tage und Wochen des Jahres. Darüber hinaus bietet Lufthansa diverse Services, die Ihnen helfen, Ihre Reisen stressfreier zu gestalten. Familien, Alleinreisende mit Kindern oder auch ältere Kunden können in Frankfurt und München einen kostenpflichtigen „Family Service“ oder „Guide Service“ buchen, der bei der Orientierung am Flughafen, beim Check-in, bei den Sicherheitskontrollen, beim Umsteigen oder bei der Gepäckaufgabe behilflich ist. Unsere Lufthansa Guides stehen Ihnen mit Rat und Tat und in mehr als 50 Sprachen zur Seite. Für Kinder, die in den Ferien ihre Großeltern, Familienmitglieder oder Freunde besuchen und unbegleitet fliegen, gibt es nach wie vor den Rotkäppchen Service, unseren seit Jahrzehnten bewährten Betreuungsdienst. Wir kümmern uns, damit Sie sich nicht nur an Bord, sondern schon am Boden, zu Beginn Ihrer Flugreise, wohl und sicher fühlen. Ich wünsche viel Spaß bei Ihrer persönlichen Urlaubsplanung, Vorfreude auf die nächste Reise und – bis zum nächsten Mal an dieser Stelle – eine gute Zeit! Christoph Franz, Vorsitzender des Vorstandes Deutsche Lufthansa AG 5 contents Lufthansa exclusive 2/2012 16 Hobbypilot Steve McQueen 30 Lila Launen: Design von Sieger James Denton by Peter Lindbergh exclusive eye on the world Welcome 24 Christoph Franz, Vorsitzender des Vorstandes Deutsche Lufthansa AG, über Flugziele im Sommer und Services für Familien und ältere Gäste 10 Moment des Monats 26 Lufthansa Vorteil für Stuttgart: Lufthansa und Germanwings stimmen Verbindungen noch besser ab • Erfolgreiche Testüge mit „Sharklets“ • Lufthansa als Preisstifter: Die Furcht des Elefanten vor der Biene • Bessere Fortbildung für den Notfall • Sonderbriefe und -marken illustrieren die Geschichte der Lufthansa seit den fünfziger Jahren 16 Steve McQueen Der Draufgänger und seine späte Leidenschaft: In den letzten Lebensjahren entdeckte der Hollywood-Star Steve McQueen das Fliegen. Er kaufte ein Flugzeug, büffelte für den Pilotenschein und lebte mit seiner Frau in einem Hangar auf dem Flugplatz von Santa Paula in Kalifornien 6 Genuss Der katalanische Spitzenkoch Ramón Freixa entwirft ein Mahl für Madonna, in Berlin ist ein Saucen-Zauberer am Werk, und unser Kolumnist Stevan Paul schwärmt für exquisite Messer aus Südfrankreich Famose Technik und großer Mut: Die waghalsigen Eskapaden der weltbesten Snowboarder 12 Extravaganz des Monats Schön und bunt: Die letzten Wagen aus der RoadsterReihe MF3, gefertigt in der Automanufaktur Wiesmann 30 Design Farbenfreude aus dem Münsterland: Die Gebrüder Sieger machen sich die Welt so knallbunt, wie sie ihnen selbst auch gefällt – ihr eindeutiger Favorit ist Lila 34 Stil Die Sonne im Herzen und stets eine charmante Frechheit auf der Zunge: Auf den modischen Spuren von Jean-Paul Belmondo, der mehr als bloß ein „Abenteuer in Rio“ erlebte Lufthansa Exclusive 2/2012 Fotos: B. McQueen/Ankerherz Verlag; Sieger 5 exclusive eye on style www.daniel-hechter.com contents Lufthansa exclusive 2/2012 54 Autofenster als Bildschirme 38 Vision des Monats 38 Ein japanisches Akustik-Genie tüftelt an Programmen, die Hunde- in Menschensprache übersetzen sollen 44 Reden wir über … Beschleunigung Als Schüler bereits litt er unter der allgegenwärtigen Langsamkeit, als Künstler verdross ihn die Begriffsstutzigkeit der Sammler, noch heute ist der Direktor des Zentrums für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe ein ungeduldiger Visionär. Im Interview plädiert er für den zügigen Vorwärtsdrang – denn der Fortschritt verträgt keine Pause Der kreative Raum Ein ausgiebiger Gang über den Wochenmarkt fördert bei Sternekoch Wahabi Nouri die schöpferische Phantasie 46 Opening of the new Wellendorff Boutique in the winter olympic resort Park City, USA, at O.C. Tanner. lounge-gespräch Peter Weibel exclusive eye on business 36 February 11, 2012 Der Tempo-Macher im Kunstbetrieb Tee Zartblumiger weißer oder gelber Tee ndet Freunde in Europa, Kenner schätzen den chinesischen Pu-Erh – edle, gut gelagerte Sorten erzielen Spitzenpreise bei Auktionen 50 Stunde der Wahrheit Ein Tag, der Wirtschaftsgeschichte schrieb. In diesem Heft: Alessandro Volta entwickelt die erste Batterie 52 Made in Germany 54 One step ahead Die Welt als Scheibe und Vorstellung: Die Autos der Zukunft versorgen den Fahrer mit aktuellen Informationen 58 Time Out Der Musiker Thomas D und die Freuden der Kommune 8 61 Silber Promotion – mit 30 Flügen zum Frequent Traveller • Mit Payback und Europcar viele zusätzliche Prämienmeilen sammeln • Mit GOLFINO gewinnen und sammeln Lufthansa Exclusive 2/2012 Foto: B. Steinhilber Anstoßen für Fortgeschrittene: Die Gläser aus der Glasschleiferei Rotter veredeln jeden Trinkgenuss B ERLIN KaDeWe, tel. +49 - 30 – 21 01 65 80 Hotel Adlon, tel. +49 - 30 – 20 45 52 88 H ONG KONG ifc, tel. +852 - 2540 1028 S AN FRANCISCO Shreve, tel. +1 – 415 860 4010 BEIJING: China World Mall, Phase 3 • DÜSSELDORF: Königsallee 60 • ZURICH: Beyer LONDON: Boodles • TOKYO: Mikimoto • Wellendorff, tel. +49 - 7231 - 28 40 128, www.wellendorff.com „Wenn ich etwas wirklich Heftiges vorhabe, und jemand hat es schon mal vor mir gemacht, ist alles gleich viel weniger heftig“, sagt Travis Rice, in der Snowboard-Szene als „TRice“ bekannt. Für viele ist der 29-Jährige der beste Allround-Fahrer der Welt, nur eine Handvoll Pros überstehen, was er riskiert. Für den neuen Film „The Art of Flight“ hat sich Travis mit anderen Weltklasse-Boardern im Helikopter auf die Suche nach Hängen gemacht, die nie zuvor befahren wurden. In Wyoming, Alaska, Chile und Patagonien, in Rumänien, Aspen oder British Columbia. In ihren Stunts springen die Ex- tremsportler über Tannen, sie sliden auf den Kabeln von Liftanlagen entlang, stürzen sich von steilen Felskanten oder iegen über gewaltige Schluchten wie hier Rice in Alaska. Das ist riskant und geht nicht immer gut: Ein Fahrer raste dicht vor einer Lawine her, wurde aber eingeholt und verschüt- tet, seine Freunde schafften es gerade noch, ihn freizubuddeln. Während der zweijährigen Drehzeit entstanden Aufnahmen in oft atemberaubender Landschaft, die in dieser Form noch nie zu sehen waren – und die auch Nicht-Snowboardern einen gehörigen Adrenalinkick verschaffen dürften. Foto: Scott Serfas/ Red Bull Content Pool exclusive eye on the world 10 Lufthansa Exclusive 2/2012 11 world Lufthansa Starke Partner Lufthansa will gemeinsam mit ihrer Tochter Germanwings das Stuttgarter Streckenangebot optimieren. Ab kommendem Sommer soll Germanwings alle europäischen Ziele vom Airport der baden-württembergischen Landeshauptstadt für Lufthansa anfliegen. Die innerdeutschen Verbindungen werden weiterhin von beiden Fluglinien bedient. Bereits in diesem Monat wurde die erste europäische Strecke nach London-Heathrow auf Germanwings übertragen, im Laufe des Sommers sollen Bilbao, Brüssel, Manchester und Mailand-Malpensa folgen. Die Städte Venedig, Catania und Dubrovnik kommen neu hinzu. Die Vorteile: Durch den Einsatz größerer Flugzeuge können mehr Passagiere fliegen, die Zahl der Germanwings Ziele steigt auf 48 Destinationen an, Strecken sind besser kombinierbar. Fluggäste von Germanwings können zudem das Vielfliegerprogramm Miles & More nutzen und Prämien- sowie Statusmeilen sammeln. Glossar Sharklets 12 Foto: H. Galuschka; Airbus Nicht nur ihre Form, auch der Name erinnert an die Rückenosse eines Haischs: „Sharklets“ heißen die nach oben gebogenen strömungsoptimierten Tragächenenden (links), mit denen Airbus seine neue A320neo-Familie serienmäßig ausstatten wird. Durch die bessere Aerodynamik soll sich der Kerosinverbrauch um bis zu 5,5 Prozent verringern. Alternativ können weitere Strecken geogen oder kann die Nutzlast gesteigert werden. Zudem erlauben „Sharklets“ den Maschinen, steiler zu steigen, so reduzieren Sie den Lärm am Boden. Die neuen Flügelenden sind rund 2,50 Meter hoch. Lufthansa Exclusive 2/2012 Exklusive Eigentumswohnungen in Davos world Lufthansa Herausgeber Deutsche Lufthansa AG, Von-Gablenz-Str. 2–6, D-50679 Köln; Objektverantwortung: Benita Struve; Koordination: Jens Polkowski; Lufthansa Exclusive erscheint monatlich bei der G+J Corporate Editors GmbH, Stubbenhuk 10, 20459 Hamburg. Geschäftsführung: Soheil Dastyari, Peter Haenchen, Julia Jäkel; Objektleitung: Melanie Jonas, Tel. 040/37 03-5014, Fax: 040/37 03-17 50 14, www.corporate-editors.com Elefant fürchtet Honigbiene Die britische Biologin Lucy E. King ist in Norwegen mit dem internationalen UNEP/ CMS Thesis Award für ihre Doktorarbeit ausgezeichnet worden. Der mit 10 000 Euro dotierte Preis wurde bereits zum dritten Mal von Lufthansa gestiftet. Das Thema von Kings Arbeit: „Die Interaktion zwischen dem Afrikanischen Elefanten und der Afrikanischen Honigbiene und ihre mögliche Anwendung als ElefantenAbschreckung“. Die Studie zeigt detailliert auf, wie die Angst der Dickhäuter vor den Bienen genutzt werden kann, um Elefanten von Feldern und Siedlungen fernzuhalten. ein objekt Die eigene Marke Miles & More Miles & More International GmbH, D – 63263 Neu-Isenburg, Carsten Schaeffer (verantwortlich) Susanne Darbritz (Koordination); Service-Tel. 01806/5959 Herstellung: Helge Voss (Ltg.), Sören Hohmann Litho: p.r.o. medien Produktion, Hamburg Druck: MOHN Media, Mohndruck GmbH, Gütersloh Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Lufthansa. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder übernimmt die Redaktion keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder. Diese muss nicht mit der Auffassung der Redaktion übereinstimmen. Anzeigenverkauf G+J Media Sales, Anzeigenabteilung Lufthansa Magazin, Brieffach 12, 20444 Hamburg; [email protected]; Preisliste Nr. 19, gültig ab 1. Januar 2012; Gesamtanzeigenleiter: Heiko Hager, Tel. 040/37 03-53 00; Anzeigenleiter: Jan-Eric Korte, Tel. 040/37 03-53 10; Anzeigendisposition: Alexandra Kolatzek (Ausland), Tel. 040/37 03-53 08, Anna-Ulrike Soldat (Inland), Tel. 040/37 03-53 04; Anzeigenverkauf: Elke Miersen, Tel. 040/37 03-53 07, Hannelore Ernst, Tel. 040/37 03-55 01 (oben) dokumentiert das historische Ereignis: Auf dem Kuvert sind die neuen Verbindungen nach London, Paris und Madrid abgebildet, Anlass und Datum sind im Stempel vermerkt. Die Sondermarken zu fünf, zehn, 15 und 20 Pfennig wurden von dem Kölner Grafiker Karl Oskar Blase entworfen. Sie zeigen das Kranich-Logo mit einem dynamisch hinterlegten Schatten und sind mit einem Wasserzeichen versehen. Seit 1955 wurde jeder Erstflug von Lufthansa auch philatelistisch begleitet. Im Kölner Archiv der Airline liegen Dutzende Briefe, die solche Premieren mit Sonderstempeln oder Marken belegen. … Speisen, Getränke, Zeitschriften, Decken, Kissen und andere Dinge werden vor jedem Start einer Lufthansa A380 in die beiden Decks des weltgrößten Passagierugzeugs geladen. Dafür stehen an den Zielughäfen „High Loader“ bereit, spezielle Fahrzeuge, die das Oberdeck direkt anfahren können. Lufthansa Exclusive 2/2012 „Joint“ gegen Notlagen Fotos: f1 online; J. Mai 40 000… 14 Redaktion Lufthansa Exclusive, Stubbenhuk 10, D-20459 Hamburg, Tel.: 040/37 03-50 11, Fax: 040/37 03-50 99 [email protected] Chefredakteur: Christian Krug (V.i.S.d.P.); Redaktionsleiter und Textchef: Helge Hopp; Chefin vom Dienst: Sandra Marie Schülke; Art Direction: Jürgen Kaffer, Maja Nieveler (stellv.); Grafik: Astrid Thienhaus, Thomas Escher; Textredaktion: Tim Cappelmann, Jürgen Drommert, Gunnar Herbst, Nele Justus, Michael Schophaus; Beratung Aviation: Cord Becker; Bildredaktion: Michael Nielsen (Ltg.), Zita Rothmund-Zinn; Dokumentation: Christian Schwan; Redaktionelle Technik: Klaus Stock Papier LEIPA Ultra Mag plus. Hergestellt aus 100 % Altpapier mit mindestens 80 % post consumer fibre. Zertifiziert mit dem „Blauen Engel“; zu 100 % FSC Recycled Paper. & seine geschichte Mit dem Erstflug der neu gegründeten Deutschen Lufthansa begann knapp zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg am 1. April 1955 die Wiederbelebung des zivilen Luftverkehrs. Das damalige Streckennetz umfasste die Flughäfen Hamburg, Düsseldorf, Köln/Bonn, Frankfurt am Main und München. Die Kranich-Flotte bestand zunächst aus vier Propellermaschinen des Typs Convair CV 340, wenig später kam dann die legendäre viermotorige Lockheed Super Constellation hinzu. Am 15. Mai 1955, nur kurze Zeit nach dem Beginn der innerdeutschen Verbindungen, wurde auch der Europaverkehr gestartet. Der seltene Luftpostumschlag IHR PRIVATES ALPENPARADIES Lufthansa Flight Training und die Deutsche Flugsicherung (DFS) haben die gemeinsame Simulatorausbildung ausgebaut, damit das Fliegen noch sicherer wird. Bei dem weltweit einmaligen „Joint Operational Incident Training“ (Joint) üben Piloten und Lotsen in Echtzeit zusammen und unter realistischen Bedingungen für Notfälle. Dafür wurden nun fünf Simulatoren über Flugdaten und zwei Sprechfunkfrequenzen mit der Radarsimulation der DFS verbunden. Bisher hatten Lotsen und Piloten stets getrennt voneinander trainiert. „Die Verbindung schafft für beide Berufsgruppen ein reales Arbeitsumfeld, in dem Notsituationen aus beiden Perspektiven wirklichkeitsnah erlebt werden können“, erklärte der DFS-Projektleiter Holger Vierkant. G+J-Repräsentanten Asien, außer Japan (Hongkong): Godfrey Wu, Tel. 852/25 91 10 77; Korea (Seoul): Jeong Gwon Seo, Tel. 2/37 02 17 42; Belgien, Luxemburg, Niederlande (Gent): Kathy Rosseel, Tel. 9/235 02 10; Kanada (Mississauga): Richard Brown, Tel. 906/625-9631; Frankreich (Paris): Maud Gobron, Tel. 1/73 05 65 32; Großbritannien, Irland (London): Rob Walker, Tel. 20/74 37 43 77; Italien (Mailand): Stefanie Meierfrankenfeld, Tel. 2/20 52 67 20; Japan (Tokio): Hiroshi Iwai, Tel. 3/32 22 78 12; Österreich und Südtirol (Wien): Erwin W. Luthwig, Tel. 1/51 25 64 70; Portugal (Lissabon): Paulo Andrade, Tel. 213/85 35 45; Spanien (Madrid): Gema Arcas, Tel. 91/586 36 31; Dänemark und Skandinavien: Mark Hjortkilde, Tel. 45/46 91 00; Schweiz (Zürich): Hans H. Otto, Tel. 44/269 70 70; Türkei (Istanbul): Dr. Reha Bilge, Tel. 0090-212/275 51 52; USA, Ostküste: Dustin K. Guzowski, Tel. 212/268 33 44; USA, Westküste: Ralph Lockwood, Tel. 408/879 66 66; Indien (Mumbai): Marzban Patel, Tel. 22/22 04 88 90 Ihr exklusiver Ausbau und die einzigartige Lage machen die grosszügigen 2½-, 3½und 4½-Zimmer-Eigentumswohnungen des InterContinental Residences Davos zu einem Manifest der Davoser Alpen. Dank der Hotelanbindung kombinieren sie die Individualität einer Privatwohnung mit dem erstklassigen Service eines international renommierten Hotels. Besuchen Sie unsere Website und erfahren Sie mehr über die stilvollen Residenzen. Bezug ab Winter 2013. Verkaufsunterlagen sind jetzt erhältlich. www.residences-davos.ch world Kalifornien Der Himmel über Santa Paula Dass der Filmstar Steve McQueen ein Rennfahrer war, Sportwagen sammelte und Motorräder liebte, ist allgemein bekannt. Vom Piloten McQueen haben nur wenige gehört. Was auch damit zu tun haben mag, dass seine alten Freunde auf dem Flugplatz im kalifornischen Santa Paula bis heute großen Wert auf Diskretion legen Fotos: Barbara McQueen/Ankerherz Verlag Text Stefan Krücken Eine Stil-Ikone hebt ab: Mit 49, rund ein Jahr vor seinem Tod, erfüllte sich Steve McQueen einen Traum. Der Schauspieler kaufte sich einen gelben Doppeldecker und lernte iegen 16 Lufthansa Exclusive 2/2012 17 world Kalifornien [1] In seinem Hangar verhandelte McQueen mit Agenten und las Drehbücher – aber nur gegen Honorar [2] Wenn es um seine geliebten Autos und Motorräder ging, hatte der Filmstar einen Putzmmel [3] Sammy Mason brachte McQueen das Fliegen bei und wurde für ihn zu einer Vatergur [1] Leben an der Startbahn: Mehr als ein halbes Jahr lang wohnte Steve McQueen mit seiner dritten Frau Barbara in einem Hangar auf dem Santa Paula Airport. Heute erinnert auf dem Flughafen nichts mehr an die Hollywood-Legende [2] Ein Star wie du und ich: Vor seinem Hangar traf sich McQueen gern mit Nachbarn und Bekannten, um bei einem kühlen Bier der Marke Old Milwaukee über das Fliegen zu fachsimpeln – und der Glamour von Hollywood war ganz weit weg [1] [1] Fotos: Barbara McQueen/Ankerherz Verlag (4); Jörg Klaus [2] [2] 18 Lufthansa Exclusive 2/2012 [3] M b itten in Steve McQueens Wohnzimmer parkte einst ein Doppeldecker, und der amerikanische Schauspieler fand das ganz normal. Es ist ein grüner Hangar, ganz am Ende einer Reihe von Baracken, in dem McQueen monatelang lebte. Eine Cockpitkanzel hängt draußen an der Wand und spendet Schatten, darunter steht ein Stuhl, auf dem er früher gern saß. Man hat einen weiten Blick über Runway 22, von dem Cessnas und andere Kleinflugzeuge in den Himmel über Kalifornien aufsteigen. Links liegen einige Hügel, geradeaus, nur ein paar Meilen entfernt, hinter einem Wohnwagenpark und dem Highway, der Pazifik. McQueen liebte diesen Stuhl in der Einflugschneise von 93060 Santa Paula, Ventura County, etwa anderthalb Autostunden nordwestlich von Los Angeles. Es ist ein ruhiger Nachmittag auf dem Flugplatz, so beschaulich und überschaubar, dass man ihn auch gut Flugplätzchen nennen könnte. Alles wie immer: Gelegentlich propellert ein Hobbypilot zum Start, mal schwebt jemand ein, ansonsten herrscht Ruhe zwischen den Hangars. Aus dem Büro der Verwaltung, einem kleinen, sorgfältig und sehr weiß gestrichenen Holzhaus, duftet es nach Kaffee. Nur aus einer Werkstatt hört man ein Rumpeln und das Quietschen von Gummireifen, zwei Männer schieben ein Flugzeug hinaus. Oder, genauer gesagt: was von einem Flugzeug übrig blieb. Dem Wrack fehlen Flügel, aus dem Rumpf ragen Drähte und Leitungen. „Okay, das reicht“, brummt Pete Mason, 54, wischt sich mit dem Arm über die Stirn, „übermorgen ist das Baby fertig.“ Mason, ein quadratisch gebauter Kerl mit kanti- gem Schädel, brachte McQueen das Fliegen bei. Jedenfalls die Theorie, sein Vater Sammy zeigte dem Superstar dann am Steuerknüppel, wie man abhebt. Das war 1979, etwa ein Jahr vor dem Tod des Schauspielers. Von McQueen ist bekannt, dass er ein leidenschaftlicher Rennfahrer war, ein Sammler von Sportwagen und Motorrädern. Dass der Schauspieler, der für viele bis heute Legende, Mythos und StilIkone ist, der männlichste aller Männer, auch ein begeisterter Flieger war, wissen nur wenige. „Er hatte anfangs Probleme, wurde aber ein brauchbarer Pilot“, erzählt Mason. Die Geschichte des passionierten Fliegers McQueen begann mit einem Inserat, das er, stets ein großer Anhänger von Sonderangeboten, in einem Magazin entdeckte: das Bild eines gelben Doppeldeckers, Baujahr 1940, Kaufpreis: 35 000 Dollar. McQueen griff zum Telefon Mehr Anerkennung kann man kaum bekommen auf dem Flugfeld von Santa Paula. Die Geschichte des Fliegers McQueen begann mit einem Inserat, das er morgens im Bett las, wie häufig auf der Suche nach Sonderangeboten. Er spürte, dass etwas mit seinem Körper nicht stimmte, dass er böse erkrankt war. Später wurde bei dem starken Raucher Brustfellkrebs diagnostiziert. Doch McQueen ignorierte die Symptome und kurierte sie auf seine Weise: mit vielen Dosen kaltem Bier der Marke Old Milwaukee und Schokoladenkuchen. 19 world Kalifornien Steve McQueen Der Filmschauspieler wurde am 24. März 1930 in Beech Grove, Indiana, geboren. Seine Mutter war Alkoholikerin, seinen Vater lernte er nie kennen. 1952 begann er eine Schauspielausbildung in New York. Seinen ersten Erfolg feierte er 1960 mit dem Westernklassiker „Die glorreichen Sieben“, es folgten u. a. „Bullitt“, „Getaway“ und „Thomas Crown ist nicht zu fassen“. McQueen war der bestbezahlte Schauspieler seiner Generation. Allein für das Lesen eines Manuskripts berechnete er 50 000 Dollar – unabhängig davon, ob er später zusagte. McQueen war dreimal verheiratet. Die erste Ehe, der zwei Kinder entstammen, scheiterte ebenso wie die Beziehung mit der Kollegin Ali McGraw. 1977 lernte McQueen das damals 24 Jahre junge Fotomodell Barbara Minty kennen, das er Anfang 1980 heiratete. Kurz zuvor war bei dem Schauspieler Brustfellkrebs diagnostiziert worden. Am 7. November 1980 starb McQueen in Mexiko nach einer Operation. Der Flugplatz von Santa Paula veranstaltet am jeweils ersten Sonntag des Monats einen Tag der offenen Tür. Weitere Informationen: santapaulaairport.com 20 Jeder Morgen begann mit einem Knopfdruck, wenn McQueen und seine Frau Barbara mit der Fernbedienung die Hangartür öffneten. Dann schoben sie eines seiner Flugzeuge hinaus, und McQueen flog auf eine Tasse Kaffee nach Indian Dunes oder auf ein Stück Kuchen mit Eiscreme nach Delano Als eines Abends ein Mann anrief, verstand Mason zwar den Namen Steve McQueen, kapierte aber nicht, mit wem er es zu tun hatte. Er überlegte, dass es sich entweder um den Tankwart oder den Schlachter handeln musste, tippte auf den Schlachter, weil sich der Tankwart kaum die teuren Flugstunden leisten konnte. Mason wollte ihn abwimmeln, doch dieser Typ bot immer mehr Geld. „Ich dachte: Dieser verdammte Schlachter, nimmt seine Kunden aus, um fliegen zu lernen! Der kann mir den Buckel runterrutschen“, erinnert sich Mason später. McQueen ließ nicht locker, bis Mason, beeindruckt von so viel Hartnäckigkeit, schließlich einwilligte, ihn am Flugplatz zu treffen. Als sich die beiden gegenüberstanden, fanden sie einander auf Anhieb sympathisch. Mason bestand jedoch darauf, dass McQueen, wie jeder neue Schüler, die theoretischen Grundkenntnisse bei seinem Sohn Pete lernen musste. Eine Ausnahme für Hollywood-Stars? No, Sir. McQueen, ein Draufgänger auch in der Luft, beherrschte schon früh einige Stunts, doch mit den Tests, die zwischen ihm und der Pilotenlizenz standen, gab es Probleme. Er war Legastheniker, schon als Schüler hatte er Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Als er den Fragebogen ausfüllte und dem Prüfer überreichte, gab der ihn zurück und sagte: „Du hast noch zehn Minuten.“ Doch der Starbonus nutzte nichts, McQueen fiel durch, erst im dritten Versuch bekam er die Pilotenlizenz. Was den Macho besonders wurmte: Seine dritte Ehefrau, Barbara Minty – ein ehemaliges Model, das er im Bordmagazin einer Airline entdeckt hatte – bestand die Prüfung auf Anhieb. Und natürlich rieben ihm das alle Typen auf dem Flugplatz genüsslich unter die Nase. Für Barbara Minty bedeutete die Begeisterung einen radikalen Wechsel ihres Lebensstils. „Ich tauschte meine Laufbahn als Model gegen das Leben an einer Startbahn“, erinnert sie sich. Denn McQueen ging nicht nur völlig in seinem neuen Hobby auf. Er beschloss sogar, aus der Villa in Trancas Beach, einem Traumhaus an einer Klippe mit wunderbarem Blick auf den Pazifik, in den Hangar an Runway 22 zu ziehen, den er einem Mechaniker abkaufte. Ohne Toilette mit Wasserspülung, mit wenig Privatsphäre, aber grenzenlos glücklich. Jeder Morgen begann mit einem Knopfdruck, wenn sie mit der Fernbedienung die Hangartür öffneten. Sie schoben eines seiner Flugzeuge hinaus, und McQueen flog auf eine Tasse Kaffee nach Indian Dunes, einer seiner Lieblingsflughäfen. Für ein Stück Kuchen mit Eiscreme hob er ab nach Santa Barbara, Bakersfield oder Delano. „McQueen war ein angenehmer Kerl, mit dem man Spaß hatte“, erzählt Pete Mason. Nur einmal sei der Filmheld sauer geworden, an einem Abend, als eine junge Frau um ein Gespräch bat. Mason eskortierte sie zu McQueen, der mit Vollbart und Fernfahrerkappe mehr nach Autobahnrastplatz als nach Traumfabrik aussah, und sagte: „Hier ist der große Star, den du dir bestimmt genau so vorgestellt hast.“ Nach diesem Gespräch nahm ihn McQueen zur Seite: „Wenn du mich noch einmal irgendwem so vorstellst, gibst du mir eine Limonade aus. Verstanden?“ Mason grinst, wenn er das erzählt. Dass es McQueen kaum um ein Glas Limonade ging, war klar. Lufthansa Exclusive 2/2012 [1] McQueen liebte das Leben als Flieger, Reparaturen und Wartungsarbeiten erledigte er gern selbst [2] Noch heute geht es auf dem Santa Paula Airport beschaulich zu, das Flughafenbüro wirkt verschlafen [3] Gelegentlich rollt eine Maschine zum Start, ab und an landet eine, ansonsten herrscht Ruhe [1] Fotos: Barbara McQueen/Ankerherz Verlag (2); J. Klaus; AP/ddp In einem Magazin entdeckte er das Bild eines gelben Doppeldeckers, Baujahr 1940, Kaufpreis: 35 000 Dollar. McQueen griff sofort zum Telefon – und noch vor der Morgendusche besaß er ein eigenes Flugzeug. Jetzt brauchte er nur noch einen Pilotenschein. Weitere Recherchen ergaben, dass ein wichtiger Ort für alte Flugzeuge nur eine Autostunde entfernt lag: Santa Paula, eine Kleinstadt nördlich von Malibu. Und schon bald erfuhr McQueen von einem legendären Fluglehrer, Sammy Mason, einem ehemaligen Luftakrobaten, der nur noch selten Unterricht gab. [2] [3] 21 Macho mit Mütze: Um unerkannt zu bleiben, trug McQueen auf der Watsonville Flugshow einen kuriosen roten Hut. So wollte er verhindern, dass Autogrammjäger ihn belästigen 22 McQueen, diese rastlose, einsame Seele, ein Mann, der oft und vergeblich versuchte, seine verlorene Kindheit nachzuholen, schien endlich angekommen zu sein. Nachdem er seinen ersten Soloflug absolviert hatte, lud der scheue Mann, der Menschenansammlungen mied, sogar zu einer Party ein. Er ließ Unbekannte in seinen Hangar. Als gäbe es einen geheimen Pakt, schützten ihn die Bewohner von Santa Paula vor der neugierigen Presse, die darüber berichten wollte, dass Hollywoods größter Star in einer Flugzeuggarage hauste. Wenn ein Reporter im Ort recherchierte, stellte sich jeder dumm und stumm. Bis heute hat sich daran wenig geändert. Kein Foto von McQueen ist auf dem Flugplatz zu sehen, kein Schild, kein Souvenir, nicht mal eine lausige Tasse gibt es zu kaufen, gar nichts, was darauf hindeutet, dass einer der Größten der Kinogeschichte hier zu Hause war. Mit seinem Andenken wären gewiss viele Tausend Dollar zu verdienen. Warum bleibt man in Santa Paula auch viele Jahre nach seinem Tod dermaßen diskret? Mason sieht einen nach der Frage an, als habe man nichts, aber auch gar nichts verstanden. Er hebt zur Antwort nur seine schweren Schultern, und das macht diesen Ort noch sympathischer. Die McQueens zogen schließlich um, weil Barbara das einfache Leben satthatte. Sie blieben aber in der Nachbarschaft, restaurierten ein kleines Farmhaus, das man vom Rollfeld aus sehen kann. Der Kontakt zu den Freunden vom Flugplatz riss nicht ab, im Gegenteil. Mason senior war es, der McQueen an die Bibel heranführte. Als der Schauspieler Ende 1980 im mexikanischen Ciudad Juárez nach einer Krebsoperation an Herzversagen starb, übergab man den Masons seine Asche. Vater und Sohn flogen in McQueens gelbem Doppeldecker los. „Vater hatte alles in eine Papiertüte umgefüllt. Er steuerte, ich sollte den Inhalt über dem Pazifik auskippen. Doch der Wind drückte die Asche wieder hinter die Scheibe: Meine Kleidung, mein Gesicht – alles war voll“, berichtet Mason junior. Zum Abschluss der kleinen Zeremonie zeichneten sie zu Ehren ihres Freundes einen Looping in den Himmel über Santa Paula. Lufthansa Exclusive 2/2012 Foto: Barbara McQueen/Ankerherz Verlag world Kalifornien www.freywille.de vienna, austria MÜNCHEN | HAMBURG | BERLIN | Tel. +49 40 357 124 13 exclusive eye on style und „Ice Blue“ haben sie für das große Finale vom Designbüro Sieger entwerfen lassen, bunte Unikate, die im Straßenverkehr viele Blicke auf sich ziehen werden. Was sich die Designer Christian und Michael Sieger bei diesem Farbenrausch gedacht haben, erfahren Sie auf den nächsten Seiten. Was Sie in diesem Monat außerdem erwartet: s Stil Die Lehren des Jean-Claude Belmondo g Genuss Welche Gerüche den spanischen Spitzenkoch Ramón Freixa an seine Kindheit erinnern Übrigens: Das Sondermodell des handgefertigten Roadster MF3 bekommen Sie ab 119 900 Euro. Foto: Sieger Nach 18 Jahren verabschiedet sich die deutsche Automanufaktur Wiesmann von ihrem Roadster MF3, weil es in Zukunft den verbauten Sechszylinder-Reihenmotor nicht mehr geben wird. Für die treibt es das Unternehmen noch einmal richtig bunt: 18 Sondermodelle mit Namen wie „Vampire“, „Rocket“ 24 Lufthansa Exclusive 2/2012 25 style Tortilla im Glas: Bei Ramón Freixa wird die traditionelle spanische Küche neu interpretiert Globale Drinks Genuss Schlemmen, Shoppen, Schlürfen: Kann das denn Sünde sein? Es gibt keinen, der sich besser damit auskennt als Oscar Wilde. Seine Empfehlung: „Der einzige Weg, eine Versuchung loszuwerden, ist, ihr nachzugeben.“ Limoncello Nichts erinnert einen so sehr an die Urlaubstage in Neapel wie ein guter Limoncello. Für den traditionellen Likör der Amalküste dürfen nur ganz bestimmte Zitronen verwendet werden: die „Oval of Sorrento“. Sie wachsen im Schatten und Schutz von Pergolen heran. Jedes Jahr werden rund 400 000 Kilogramm davon geerntet und für uns zu dem frischen Drink verarbeitet. Der Mann für die Würze Berlin Bis vor Kurzem kochte Axel Hirtzbruch aufwendige Menüs für seine Gäste im Restaurant Quarré des Hotel Adlon. Dann entschied er sich, noch einmal neu anzufangen. „Küche für jedermann“ wollte er machen und nahm sich als Erstes Berlins Spezialität vor, die Currywurst. Für die rührt und köchelt er nun in seiner eigenen Manufaktur Belon feine Saucen, von mild über fruchtig bis schön pikant, allesamt ohne Konservierungsstoffe oder sonstige Zusätze. Aber weil der Mann so viel mehr kann, gibt es mittlerweile auch kleine Delikatessen und Bratensoßen – für jedermann und für jeden Geschmack. Belon Berlin Fine Food & Delicatessen Manufacture, belon-berlin.de. Verkauf u. a. im Q-Regio-h.o.f.laden, Kollwitzstraße 102, Prenzlauer Berg, 10435 Berlin; Mo-Fr 10-20 Uhr, Sa 9-19 Uhr Vier Fragen an Ramón Freixa Allrounder Was für ein großartiges Spielzeug! Der Genussöffner von Akubens ist aus dem Holz der Wenge und 24 Karat Gold. Er knackt im Handumdrehen Nüsse und öffnet jederzeit eine gute Flasche Wein. Ab 430 Euro, auf 40 Stück limitiert; akubens.com 26 bringen. Ideen findet man überall, man muss nur genau hinschauen. Sie leiten gleich zwei Top-Restaurants. Ist das nicht ein bisschen viel? Zum Glück habe ich ein großartiges Team. So kann ich immer von einem zum anderen pendeln, mit dem beruhigenden Wissen, dass alles unter Kontrolle ist. Ich kann tatsächlich sagen, dass ich zu viel Arbeit habe. Aber das ist eine gute Sache. Sie würden gern eines Tages für Madonna kochen. Was würden Sie ihr servieren? Einen Hamburger mit Entenmaigret, kandierten roten Zwiebeln, grünem Senf, Eiscreme, Idiazábal-Käse und Kräuterbrot. Ich denke, das würde ihr gefallen. Lufthansa Exclusive 2/2012 Fotos: gettyimages; J. Hoff Produkt des Monats Ihr Großvater war Konditor, Ihr Vater ist Koch: Erinnern Sie sich, wann Sie das erste Mal etwas gekocht haben? Da muss ich so acht oder neun Jahre alt gewesen sein. Für den Feiertag San Juan rührte mein Großvater den Teig für den „Coca“ an, einen traditionellen, sehr süßen Kuchen mit Früchten und Sahne. Meine Schwester und ich halfen ihm dabei – und spielten mit dem Obst. Sie sind bekannt für Ihren innovativen Kochstil. Woher nehmen Sie die Ideen? Von überall: Landschaften, Bildern, Modekollektionen, Produkten, die Lieferanten mir Illustration: Anje Jager Der Katalane Ramón Freixa, der zu den besten Köchen Spaniens zählt, hat zwei Restaurants, zwei Michelin-Sterne und einen großen Wunsch „Ich habe Bulgarien wegen des hervorragenden Terroirs gewählt“, sagt Graf Stephan von Neipperg. Der Spitzenwinzer aus Bordeaux, dessen französisches Château La Mondotte zu den am höchsten bewerteten von Saint-Émilion zählt, hat sich bereits im Jahr 2001 in dem lange Zeit abgeschotteten Land umgeschaut. Im Tal der Bessianer (Bessa Valley), rund 135 Kilometer südöstlich der bulgarischen Hauptstadt Soa, fand er ideale Bedingungen: ein kontinental geprägtes Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern sowie einen Boden mit hohem Kalkanteil – optimale Grundlagen für seine feinen Weine. Geerntet werden die Trauben der Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah und Petit Verdot ausschließlich von Hand. Anschließend werden sie viniziert und in den sogenannten Barriques Weinprobe in der Lufthansa Lounge 2007 Enira Markus Del Monego, Master of Wine und Sommelier-Weltmeister, stellt Ihnen jeden Monat einen neuen Wein vor, der für eine Lufthansa Lounge ausgewählt wurde aus französischer Eiche ausgebaut. Etwa 2500 dieser circa 225 Liter fassenden Eichenfässer lagern mittlerweile im Keller des Weinguts, in denen auch dieser Tropfen aus dem Jahr 2007 gereift ist. In diesem Monat wird der Rotwein in der Lufthansa First Class Lounge in München die Fluggäste mit feinen Noten dunkler Beerenfrucht und eleganten, holzwürzigen Nuancen im Duft sowie samtigen Tanninen am Gaumen überzeugen. Bezug: Belvini.de Weinversand Hermann-Mende-Straße 1 01099 Dresden Tel. 0351/213 0 400 Fax. 0351/213 0 409 [email protected] belvini.de Preis: 9,95 Euro 27 style Leckere Mitbringsel Auf Reisen schmeckt’s doch immer irgendwie besser. Deshalb bringt Food-Autor Stevan Paul jedes Mal ein kulinarisches Souvenir mit nach Hause, um sich über das erste Fernweh hinwegzutrösten. Die französischen AubracRinder passten nicht ins Auto, also brachte er ein Messer mit, das an das duftende Steak erinnert – und ein paar Dinge zum Nachkochen. 28 In Laguiole ndet man kleine Gassen, winzige Bars, würzigen Käse und herrlich zarte Steaks Tatsächlich gibt es ein Fälschungsproblem mit den weltweit gehandelten und beliebten Messern, da der Name Laguiole nicht geschützt ist. Wer sichergehen will, keine Nachbildung aus Fernost zu erwerben, sieht sich nach Messern der Schmieden Forge de Laguiole und Laguiole en Aubrac um und achtet auf das Markenzeichen LOG (Laguiole Origine Garantie). Die Wartezeit auf einen Tisch im DreiSterne-Restaurant von Michel Bras, so erfahren wir, beträgt derzeit ein Jahr, also gehen wir in der örtlichen Restaurant-Bar essen. Die langen Laguiole-Messer neben den Tellern kündigen Großes an: ein dickes duftendes Steak vom Aubrac-Rind, dazu Aligot de Montagne, den Klassiker der Region, ein Fäden ziehender Käse-Kartoffelbrei. Hier die Zutaten für 4 Personen: gekochte Kartoffeln (1 kg), Tomme-fraîcheKäse (350 g), Crème fraîche (200 g), Butter (100 g), Knoblauch. Ich bin sofort süchtig. Nur das Steak verlangt noch nach einem Hauch Salz. Ich bitte die französischen Tischnachbarn, mir den Salzstreuer zu reichen. Mit verschwörerischem Zwinkern wird mir feierlich eine Dose mit eigens mitgebrachtem Meersalz aus der Handtasche von Madame gereicht – das ist Frankreich! Am nächsten Tag fahren die Liebste und ich – und natürlich Else – Richtung Küste, im Gepäck zwei Laguiole-Buttermesser und die kulinarischen Erinnerungen an diesen wundervollen, ursprünglichen Landstrich im Süden Frankreichs. Lufthansa Exclusive 2/2012 Illustration: Anje Jager ser – und in jedem Geschäft gratis die Warnung vor Fälschungen. Gleich im ersten Laden klärt man uns auf: Der überwiegende Teil der angebotenen Messer im Ort stamme höchstwahrscheinlich aus chinesischer Produktion. Nur hier und jetzt, beschwört man uns, verkaufe man ausschließlich die originale Handarbeit der Region. Diese Geschichte bekommen wir in jedem Messergeschäft zu hören, das wir besuchen. Foto: Stevan Paul D b ie Liebste nennt das Navigationsgerät spöttisch „deine Else“. Else spricht Französisch, ist also von hier, und ich vertraue ihr, während die Liebste beleidigt die mitgebrachten Straßenkarten im Handschuhfach verstaut. Am Flughafen von Toulouse haben wir uns einen Leihwagen genommen, jetzt durchqueren wir die Auvergne und das Aubrac-Plateau. Ich erspare mir die genaue Beschreibung der Reise durch die vulkanische Hochebene, es kämen häufig Worte wie „traumhaft“, „erhaben“, „romantisch“, „unendliche Weiten“ und „Seelenlandschaft“ vor. Im Süden der Auvergne leben und grasen die berühmten Aubrac-Rinder, irgendwo durch die karge Landschaft verläuft der Jakobs-Pilgerweg, ganz in der Nähe vollbringt die französische Küchenlegende Michel Bras kulinarische Wunder. Wir sind auf dem Weg nach Laguiole (sprich: Layoll), Hauptstadt des gleichnamigen Käses, der saftigen Rindersteaks, würziger Würste und der weltberühmten Messer. Der Ort selbst ist wie das Klischee eines französischen Dorfes: Mauer an Mauer säumen kleine dickwandige Steinhäuser die Straßen und Gassen, winzige Bars schlummern im Schatten der Platanen, und überall befinden sich die Läden und Werkstätten, in denen die berühmten Klappmesser mit Naturholzgriff und der geschmiedeten Nachbildung einer Biene verkauft werden. Es gibt davon Taschenmesser, Kellnermesser, Steakmes- Sie sind Sammlerstücke und werden daher oft kopiert: die Laguiole, die berühmten Klappmesser mit Naturholzgriff und geschmiedeter Biene aus der Auvergne style Design Die Gebrüder Kunterbunt Zwei Brüder aus dem Münsterland haben sich dem Mut zur knalligen Farbe und Extravaganz verschrieben – sie verschönern alle Luxusgüter, die ihnen in die Finger geraten: edle Krawatten, klassische Blazer, zartes Porzellan und schnittige Sportwagen Text Dorothea Sundergeld E b ine Winterreise durch das Münsterland ist keine besonders farbenfrohe Erfahrung. Kein Blatt schmückt die Bäume, das Land ist flach, der Himmel hängt tief, die Menschen wirken so bodenständig, wie man es ihnen nachsagt. Ganz anders ist jedoch die Perspektive, wenn man am Osnabrücker Bahnhof von einem Wiesmann Roadster im Sieger-Dekor abgeholt wird. Der Wagen ist klein, schnittig und gibt Raubtierlaute von sich. Er hat einen ovalen Oldtimer-Kühlergrill, hinter dem einer der letzten 18 drehfreudigen Sechs-Zylinder-Motoren sitzt, die von der Dülmener Sportwagenmanufaktur in ihrer MF3-Reihe verbaut wurden. Er verfügt über ein keckes orangefarbenes Verdeck und ist ansonsten in den Farben Purple, Silber, Fuchsia und Orange lackiert. Lila ist die „Signature Color“ der Sieger-Brüder, ihre Hauptfarbe, in der sie natürlich auch eines der letzten Modelle des MF3 gestaltet haben. Vor dem Hotel Burj Al Arab in Dubai würde man in dieser Aufmachung wohl nicht weiter auffallen, aber im Münsterland? Die Gegend verändert sich, wenn man sie aus dem Inneren dieses Sportwagens betrachtet. Vielleicht weil das Interieur in einem leuchtend fuchsiafarbenen Leder ausgekleidet ist. Vielleicht weil die Jogger ihre Köpfe so verdrehen, dass sie beinahe in den Straßengraben stolpern. Oder weil das Auto einen solchen Lärm veranstaltet, dass Kommunikation als Zeitvertreib ausscheidet und man sich ganz meditativ der vorbeiflie- Die Siegers mögen es bunt – und vor allem violett. In ihrer Lieblingsfarbe designen sie alles, was sich irgend designen lässt, auch den ehemaligen Showroom im Schloss Harkotten 30 Lufthansa Exclusive 2/2012 Schlossherren: Christian (links) und Michael Sieger genden Landschaft widmet. Das Ziel der Reise ist Schloss Harkotten im Kreis Warendorf, Sitz der Firma Sieger. Beinahe alles, was Christian, 46, und Michael Sieger, 43, machen, ist ein wenig wie ihr Wiesmann Roadster: ein bisschen lauter, ein bisschen hedonistischer und vor allem immer etwas violetter als das normale Leben. Das Esszimmer auf Schloss Harkotten hat diese Farbe, das Innenfutter ihrer Krawatten und sämtliche Verpackungen vom Seidenschal bis zum Champagnerbecher, von der Tragetasche bis zur Pressemappe. Die beiden Brüder machen alles, was ihnen Spaß macht: Sie gestalten Porzellan, Krawatten, Mode und manchmal auch Autos. Häufig werden sie auf Messen gefragt: „Woher kommt ihr?“ Dann sagen sie: Deutschland. Darauf folgt dann oft: „Nein, ich meine, woher stammt die Marke?“ Anscheinend fällt vielen Leuten die Vorstellung sehr schwer, dass es in Deutschland auch mal so bunt sein kann. Christian Sieger sagt dann routiniert „Unsere Mutter stammt aus Amsterdam“, um den Leuten eine Erklärung zu geben, warum Sieger Design ganz anders ist, als man sich „Made in Germany“ in der Regel so denkt. Christian und Michael Sieger entstammen einer Designerfamilie. Ihr Vater Dieter Sieger, gebürtig aus Münster, hatte sich in den sechziger und siebziger Jahren zunächst als Architekt einen Namen gemacht, später als Schiffbauer und Industriedesigner. Das Fundament für den Erfolg von Sieger Design legte er mit dem Entwerfen von Waschtischen und Armaturen für Alape, Dornbracht und Duravit. Mitte der Achtziger benötigten Firma und Familie immer mehr Platz, also zog Sieger in das Barockschloss Harkotten um, in dem zuvor der recht bekannte Industriedesigner Luigi Colani logiert hatte; 1990 stiegen dann die Söhne in das Unternehmen ein. Michael hatte Design studiert und übernahm den kreativen Part, Christian kam frisch aus dem BWL-Studium und machte sich daran, die väterliche Designschmiede in eine Full-Service-Agentur umzubauen. Der erste Kunde, für den die Brüder die gesamte Markenerscheinung gestalteten, war der Glas- und Porzellanhersteller Ritzenhoff, rasch folgten andere. Wie es so ist, wenn man mit Mitte 20 schon eine Führungsposition ausfüllen soll, entstand ein gewisses Bedürfnis, aus den Korsetten auszubrechen. „Wir mussten als Juniorchefs schon früh Seriosität ausstrahlen“, erzählt Christian Sieger, „schließlich waren wir Dienstleister.“ Da wuchs der Wunsch nach mehr Eigenständigkeit – den verfolgten die Brüder von 2005 an mit dem Aufbau ihrer Eigenmarke. Der Grundsatz sollte sein: Luxus, Qualität, Kultur und Stil erlebbar machen, verbunden mit der Überzeugung, „dass man Produkte attraktiv genug gestalten kann, um sich den Produktionsstandort Deutschland leisten zu können“, wie es Christian Sieger pointiert formuliert, „Geiz ist nämlich nicht geil, sondern unsozial.“ 31 style Design Michael Sieger, der schon immer ein Faible für Mode hatte und Krawatten nicht einfach kaufte, sondern eine veritable Sammlung pflegte, wollte Herrenmode machen – und zwar „classic with a twist“. Sieger Couture begann mit einer Kollektion von Krawatten in 18 leuchtenden Farben, hergestellt in Krefeld, das früher einmal als Krawatten-Hochburg berühmt war. Heute umfasst die Kollektion Anzüge und Hemden, Gürtel und Schals, Mützen, Blazer und Accessoires. Alles fabriziert in Deutschland und Italien, mutig gemustert und gern mal dandyhaft, inklusive Einstecktüchern und Kummerbunden in 36 Farben. Die Brüder tragen ihre Eigenkreationen mit großer Selbstverständlichkeit. Michael Sieger wirkt, als wäre er in Dreiteiler und Schleife auf die Welt gekommen, und beide experimentieren gern mit Farben. Einmal, erzählt Christian, sei er in Berlin in einer Jacke in Knallorange zu einer Veranstaltung gegangen. Auf dem Weg hörte er, wie ein Passant sagte: „Die Müllmänner in Berlin werden ja auch immer flotter.“ Manche finden Siegers Statement zum Luxus etwas dick aufgetragen. „Was für Protzer“ titelte der Stern in einer Geschichte über die Schlossherren. Die Brüder können damit leben. „Wir werden manchmal in die 32 Bling-Bling-Schublade gesteckt“, sagt Christian Sieger, „aber das lässt uns relativ kalt. Für uns ist Luxus die Bereitschaft, Geld in die Zeit eines anderen zu investieren.“ Im Gegensatz zu Bling-Bling-Markenprodukten, die oftmals aus den gleichen Massenfertigungsstätten in China stammen wie Billigprodukte, werden Sieger-Kollektionen von Manufakturen größtenteils in Deutschland hergestellt. Kristallgläser in der Glasbläserei Theresienthal in Bayern, Porzellan in der Manufaktur Fürstenberg in Niedersachsen. Die Kunst liegt darin, Dinge für sich zu entwerfen, die vielen gefallen Als die Brüder mit Fürstenberg das Tafelservice „My China“ entwickelten, ein feines Manufakturgeschirr mit hauchdünnen Wänden, fanden das viele mutig. Wer will heute noch ein bürgerliches Tafelservice mit Messerbänkchen und Goldrand, in einer Zeit, da Tischkultur mehr und mehr durch „Coffee to go“ und Minuten-Snacks ersetzt wird? Die Sieger-Brüder glaubten an ihre Ganz oben: das Service „Wunderkammer“. Oben: der Wiesmann Roadster im Sieger-Dekor Idee. Wenn man seinen Alltag in einem Barockschloss verbringt, fällt es womöglich leichter, an das Bewahren von Traditionen zu glauben. „My China“ ist so gedacht, dass alle Einzelteile miteinander kombinierbar sind. Die Dekore sind modern, sie wirken weder bürgerlich noch verstaubt. Das Dekor „Wunderkammer“ etwa versammelt Muster und Motive aus allen Kontinenten und Epochen in der traditionellsten aller Porzellanfarben: Kobaltblau. Und dazu – weil es die Sieger-Brüder sind – mit einer kleinen Dosis Gold. „Eigentlich haben wir das Tafelservice für uns selbst entworfen, weil wir auf dem Markt nichts fanden, das uns gefiel“, erklärt Michael Sieger. Wenn Designer einen glücklichen Moment erwischen, treffen sie mit dem, was sie „nur für sich“ tun, genau das Bedürfnis anderer Menschen. Das Porzellan ist ein gutes Beispiel dafür. Es macht sich nicht nur in einem violetten Esszimmer in einem Schloss im Münsterland gut, sondern an luxuriösen Orten auf der ganzen Welt: Das Hotel Mandarin Oriental in Paris hat das Service in Weiß bestellt, im St. Regis in Abu Dhabi speisen die Gäste von „My China“ ebenso wie im Grand Hotel Heiligendamm in Mecklenburg-Vorpommern. Lufthansa Exclusive 2/2012 Fotos: SIEGER Sie designen alles, wie es ihnen gefällt. Deswegen erstrahlt auch das Esszimmer der beiden Brüder im Schloss Harkotten in Violett – alle anderen sind quasi Ergänzungsfarben style a Tag am Meer Charmanter Draufgänger Mit breitem Grinsen, rasanter Action und viel Humor gelang Ex-Boxer Jean-Paul Belmondo mit „Abenteuer in Rio“ 1964 der endgültige internationale Durchbruch. Das Hemd stets einen Knopf zu weit geöffnet, die Ärmel hochgekrempelt, begibt er sich in dem Filmklassiker auf die Suche nach seiner entführten Freundin, iegt von Paris nach Rio und wird in die wildesten Abenteuer verwickelt. 70 Actionlme drehte der Charmebolzen, meist ohne Double – da können einige junge Actionhelden nur noch ängstlich staunen. [1]b Stil Machen Sie es wie Jean-Paul Belmondo: Krempeln Sie die Ärmel hoch für ein Abenteuer in Rio de Janeiro. Ein bisschen Sonne, ein bisschen Samba – und richtige Draufgänger stürzen sich am Ende des Monats ins Karnevalsgetümmel! Körperkult wird in der brasilianischen Metropole groß geschrieben. Am besten huldigt man dem an einem der vielen Strände mit Blick auf Atlantik und Zuckerhut. Das gehört in die Badetasche: [1] die „do brasil“-Kette von Aurélie Bidermann, 480 Euro; aureliebidermann.com, [2] der Bikini von Missoni, 240 Euro; missoni.com, [3] der Panier Bag von Balenciaga, 675 Euro; balenciaga.com [1]b [2]b Locker bleiben! [3]b In Rio de Janeiro gilt als oberstes Gebot: Man lässt es entspannt angehen – in jeder Hinsicht. Schlips und Kragen machen dort wenig Eindruck, umso mehr ein lässiges Stadt-Outt: Er trägt einen gestreiften Sweater von Balmain, 325 Euro; balmain.com. Die blauen Shorts sind von Orlebar Brown, 160 Euro; orlebarbrown.co.uk. [1]b Josef Voelk & Emmanuel de Bayser Wenn es um Stilfragen geht, sind diese Männer unsere Experten: Josef Voelk (links) war Geschäftsführer von Bottega Veneta und beriet zahlreiche Stars in Hollywood. Emmanuel de Bayser inszenierte mit Giorgio Armani dessen große Schauen. Gemeinsam leiten sie Berlins geschmackvollsten Concept Store: The Corner. 34 Sneakers fürs legere Auftreten, von Golden Goose, 319 Euro; über thecorner.com. Bunt gemustertes Badetuch von Hermès, 345 Euro; hermes.com. Für den Strand wird es noch ein Stück gemütlicher: grünes T-Shirt und Badeshorts von Osklen, 160 und 180 Euro; osklen.com. Dazu die schwarzen Espadrilles von Christian Louboutin, 295 Euro; christianlouboutin.com [2]b Fotos: Gregor Hohenberg (2); United Archives/ullstein Girl von Ipanema Bei diesem Anblick beginnt man gleich den Ohrwurm von Astrud Gilberto zu summen: „Tall and tan and young and lovely the girl from Ipanema goes walking ...“ Für den Look: Hut von Lanvin, 270 Euro; lanvin.com. Kleid von Stella McCartney für 640 Euro; stellamccartney.eu. Tasche und Sonnenbrille von Céline, 740 und 295 Euro; celine.com. High Heels von Stella McCartney, 359 Euro. Als farbenfrohe Alternative wirft er sich schnell den Anzug von Maison Martin Margiela über, 1295 Euro; maison martinmargiela.com. Und sie entscheidet sich für das Kleid und den Blouson von Isabel Marant, 1190 und 285 Euro, isabelmarant.tm.fr [3]b [2]b [3]b Wedges Hoch hinaus [4]b Schuhe mit Keilabsätzen für ewig lange Beine. [1] Der Wedge von Christian Louboutin fällt ins Auge: 470 Euro; christianlouboutin.com. [2] Lässt sich gut kombinieren: Schuh von Céline, 395 Euro; celine. com. [3] Sandfarben wie der Strand an der Copacabana: Schuh von Yves Saint Laurent, 420 Euro, ysl.com Lufthansa Exclusive 2/2012 35 exclusive eye on business Die Weisheit des Wuff Waff- und Winsellaute auf Tonbänder, protokolliert Hundchens Stimmung zum Bellzeitpunkt und sucht nach den Algorithmen, die Verfassung und Laute auf einen Nenner bringen. Schließlich ordnet ein Zufallsgenerator der ermittelten Bedeutung des Bellens passende Sätze aus der Menschensprache zu. Das Projekt begann 2002, ein Jahr später wählte Time es zur „Erndung des Jahres“. Jetzt gibt es die Hundeversteher-Software als App fürs iPhone (Bow Lingual Dog Translator), ergänzt durch Klingeltöne, die trösten sollen, falls der eigene Hund einem mit frechen Bemerkungen die Stimmung verdirbt … Foto: THIERRY BERROD, MONA LISA PRODUCTION/ SPL / Agentur Focus Wir blicken in Japans wohl skurrilstes Labor: Matsumi Suzuki, Ex-Meister der Stimmenanalyse bei der japanischen Polizei und heute führender Kopf im „Japan Acoustic Laboratory“, arbeitet am allerersten Hundeübersetzer der Welt. Dazu bannt er Wuff-, 36 Lufthansa Exclusive 2/2012 37 lounge-gespräch Peter Weibel Wer schnell ist, erwischt die Beute“ Mögen die Befürworter der Entschleunigung uns auch Pausen, Innehalten und Ruhe predigen, der Kunst- und Medientheoretiker Peter Weibel hält nichts von der neuen, doch ewig alten Sehnsucht nach Langsamkeit. Denn ohne den Mut zum Tempo, so das feste Credo des Schnelldenkers und -sprechers, gibt es keinen Fortschritt für die überforderte Menschheit Ein Gespräch über Beschleunigung. Interview Helge Hopp Fotos Berthold Steinhilber Unser Lounge-Gesprächspartner, 1944 in Odessa (Ukraine) geboren, wuchs in Österreich auf. Er studierte Französisch, Film, Literatur, Medizin und Mathematik. Früh machte er sich sowohl als Aktionskünstler (oben: „Aus der Mappe der Hundigkeit“ von 1968, als Valie Export ihn an einer Leine durch Wien führte) wie auch als Medientheoretiker einen Namen. Der streitbare Weibel, seit 1999 Leiter des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe, gilt als engagierter Befürworter der Interaktivität sowie einer furchtlosen Öffnung der Künste hin zu den Naturwissenschaften. Weibel lebt in Karlsruhe und Wien. 38 Lufthansa Exclusive 2/2012 Sind Sie je in Ihrem Leben einem Geschwindigkeitsrausch erlegen? Nein, ich habe das Problem des Tempos schon als Kind auf andere, unangenehme Weise erfahren. Ich bin auf dem Land aufgewachsen, wo der Lehrer wegen der geringen Schülerzahl in einem Klassenzimmer parallel mehrere Klassen unterrichten musste. Er gab also einer Klasse eine Aufgabe und hoffte, dass diese nun 20 Minuten beschäftigt sei. Dann unterrichtete er die nächste Klasse und so weiter. Mein Problem war, dass ich immer in fünf Minuten mit der Aufgabe fertig war und mich die restlichen 15 Minuten grausam langweilte. Und dann haben Sie angefangen, Blödsinn zu machen? Genau. Später im Gymnasium habe ich mich gewehrt, da war ich in der Pubertät, schon rebellisch. Da war ich mit einer Mathematikklausur nach einer Viertelstunde fertig und wollte gehen. Das sollte ich nicht. Dann bin ich aufgestanden und gegangen, das gab Ärger. Meine erste Erfahrung mit Tempo war also, dass ich zu schnell war. Nur im Kopf, oder hat Sie auch mal der Wettstreit mit den Beinen oder dem Fahrrad gereizt? Man muss natürlich unterscheiden zwischen körperlicher und geistiger Geschwindigkeit. Die erste Variante hat mich nie besonders interessiert, die zweite umso mehr. Also die Frage, wie schnell man Daten verarbeiten kann. Man benutzt ja in der Computersprache den Ausdruck number crunching, also: Wie schnell können wir Buchstaben „fressen“, uns einverleiben? Ich habe Sympathie für Leute, die sich für schnelle Maschinen begeistern, mich hat aber immer nur die Geschwindigkeit der Information interessiert. Aber Sie interessieren sich sehr wohl für Autos, haben gerade eine ganze Ausstellung über „Car Culture“ kuratiert. Das sind ja Maschinen, bei denen es um Tempo, um Beschleunigung geht … Ja, das kann man an jeder roten Ampel sehen, dieser Blick, mit denen Autofahrer den Nachbarn und dessen Wagen taxieren – ob der wohl schneller ist. 39 lounge-gespräch Peter Weibel 40 Das klingt für den heutigen Menschen doppelt herausfordernd: Die Zeit flieht, und dann muss man noch aufpassen, die günstige Gelegenheit nicht verstreichen zu lassen? Stimmt, das überfordert viele. Darum hat man die „occasio“ ersetzt durch eine Zeit, in der Entspannung erlaubt, ja angeordnet ist, wo die Zeit in ihrem rasenden Vergehen gestoppt, zumindest gebremst wird. Sie nennen es Urlaub. In dieser Zeit ist der Mensch von der Teilnahme am Produktionsprozess befreit. Aber getrieben fühlt er sich dennochb– warum? Weil die Zeit nicht wirklich anhält. Und weil er das ja weiß oder wenigstens ahnt. Paul Cézanne, der recht beschaulich auf dem Lande lebte, hat dann viel später, etwa 1906, den berühmtesten und vielleicht treffendsten Satz zu diesem Gefühl formuliert: „Alles verschwindet, man muss sich beeilen, wenn man noch etwas sehen will.“ Will deshalb niemand dort sein, wo er gerade ist, und jeder schnell anderswohin? Woher dieser unerbittliche Drang zum Fortkommen? Oder ist es, wie Peter Sloterdijk glaubt, die verzweifelte Rache an den Zwängen der Sesshaftigkeit? Der Mensch ist ein Mangelwesen, er wünscht sich immer mehr. Und der einzige Weg, mehr zu erreichen, führt über Geschwindigkeit, über Beschleunigung. Das ist auch mein Ansatz. Nehmen Sie eine zumindest kurzfristig nützliche Erfindung wie Dünger, entstanden aus der Haltung, dass uns die Natur in ihrer Nahrungsmittelproduktion zu langsam ist, um die wachsende Zahl von Menschen zu ernähren. Wir erleben also eine Art permanenter Revolution statt Evolution? Ja, befördert von allen, denen es zu langsam geht. Obwohl die Beschleunigung ein schlechtes Image hat, weil die richtigen Ziele einer Revolution meist hinter ihrer dilettantischen und blutigen Durchführung verblassen. Aber trotzdem: Es gibt keinen Fortschritt ohne Tempo, ohne Beschleunigung. Sonst ist es eben das Gegenteil, nämlich Stillstand. Der kann kein erstrebenswertes Ziel sein. Die Beschleunigung stand lange für die Moderne, die Zukunft. Jetzt reden wir über Burn-out, über Verschleiß. Was hat denn den Ruf der Beschleunigung so ramponiert? Das ist eine kindische, trotzige Mode. Die Beschleunigung geht einfach weiter, nur ihre Beurteilung im Kulturteil wechselt. Es gibt eine periodische Sehnsucht nach Unterbrechung, nach der Etappe, nach einem neuen Biedermeier. Auch nach einer Zeit, da die Welt noch „in Ordnung“ war? Die Welt, die „in Ordnung“ war, ist immer die Welt von gestern. Nach der haben sich schon die Menschen im 19. Jahrhundert zurückgesehnt. Nehmen Sie Stefan Zweig, der 1942 in seinen Memoiren „Die Welt von gestern“ schrieb: „Ich habe meinen Vater nie in Eile gesehen.“ Jetzt erklingt wieder der Ruf nach Entschleunigung, man müsse das Innehalten rehabilitieren, die böse Reizüberflutung vermeiden, in der Ruhe liege doch die Kraft … Das ist die andere Schule, ja, die mit Muße und „less is more“. Aber das hilft ja nicht weiter, das ist pure Illusion. Es gibt keinen Weg zurück. Der Motor der Zivilisation ist nicht die Pause, sondern die Beschleunigung. Denn das heißt ja, ich kann in der gleichen Zeit mehr sehen, mehr erleben, mehr wissen. Wenn einer damit zufrieden ist, jeden Abend im gleichen Dorf im gleichen Wirtshaus mit den gleichen Leuten zu palavern, dann braucht der keine Maschine. Der braucht auch kein Telefon, dem ist das alles genug. Der braucht höchstens eine Kühlanlage für das Bier … Ja, aber wenn ich sage: Das genügt mir Lufthansa Exclusive 2/2012 Die Post-it-Wand in der Lounge des ZKM ist von einer Kunstaktion geblieben, zu der Peter Weibel alle Mitarbeiter aufgerufen hatte; zuletzt kuratierte er die Ausstellung „Car Culture“ („Truck“ aus dem Jahr 2006/2011 von Erwin Wurm) Fotos: ONUK © ZKM; ddpimages / dapd Der ist dann aber bloß schneller an der nächsten roten Ampel … Ja, aber das ist in Ordnung. Es geht in der gesamten Evolution um Schnelligkeit. Die Frage nach der Geschwindigkeit ist die nach der Dominanz. Wer schnell ist, erwischt die Beute. Der Geschwindigkeitsrausch ist eine Art anthropologisches Erbe aus der Frühzeit der menschlichen Entwicklung. Die schnellsten Tiere sind jene, die überleben. Sie schnappen, wen sie wollen, und sie können vor den Stärkeren davonrennen. Sie sind also in jeder Hinsicht bevorteilt – ob sie auf der Jagd sind oder auf der Flucht. Das lebt in den Menschen von heute immer weiter fort? Offensichtlich. Manche wollen diese Dominanz noch verstärken durch Größe und Lautstärke, also möglichst große Autos mit dröhnenden Motoren. Aber in der Zivilisation geht es nicht mehr um die Geschwindigkeit der Körper, sondern um die der Zeichen. Sehen Sie sich nur an, wie nervös die Menschen vor den Computern sitzen, ewig stöhnend, das ginge alles viel zu langsam. Deshalb werden ja pausenlos neue Programme entwickelt – damit es noch schneller geht. Aber ist das ein natürlicher Zwang, dass alles beschleunigt werden muss? War das schon immer so? Der Drang zur Geschwindigkeit ist nicht, wie man zuerst denken würde, während der Industriellen Revolution entstanden, sondern im Barock. Da beginnt das Klagen über die Begrenztheit der Zeit, das „Memento mori“. Ab da wird geseufzt und getrauert, wie rasch der Verfall voranschreitet, wie schnell alles vorbei ist. Und keine Rettung, nimmermehr? Man hat dann unterschieden zwischen dem unerbittlichen „tempus“ wie in „tempus fugit“, und der günstigen Zeit, der „occasio“, der Gelegenheit. Das war der beruhigende Teil des Konstrukts. nicht an Gedanken, an Anregungen, ich will noch mehr wissen, mehr Orte sehen, so viele wie möglich, und das in der gleichen, in der begrenzten Lebenszeit, dann bin ich ganz wild auf Beschleunigung. In meiner besten Zeit hatte ich drei Professuren gleichzeitig: in den USA, Deutschland und Österreich. Die gesamte Moderne, nicht nur in der Kunst, ist ein Kind der Dynamik, der Beschleunigung. Am Ende sehen alle mehr, aber vielleicht versteht keiner etwas richtig – ist das nicht pure Hysterie? Das kann vorkommen. Die Zahl der Erlebnisse steigt, sie lassen aber an Tiefe nach. Wenn es nur oberflächliche Erlebnisse sind, habe ich nicht viel davon. Das ist genauso, wie wenn ich ein gutes Essen hastig hinunterschlinge. Versuchen immer mehr Leute also, sich selbst zu überlisten, und überfordern sich dabei? Das ist das Hauptproblem, die nicht angepasste Geschwindigkeit. Aber auch schon im Barock vorhanden: Gehen Sie ins Museum, sehen Sie sich Werke aus dieser Epoche an. Sie sehen Menschen, die sich selbst mit einem Pfeil durchbohren – das ist der Pfeil der Zeit. Immerhin gibt es da noch individualistische Züge. Damit ist es später vorbei, als man das Tempo des Einzelnen exakt zu messen begann … Ja, da kommen dann die Industrielle Revolution und der Taylorismus ins Spiel, also die Steuerung von Arbeitsabläufen, die Idee des Zeitmanagements, basierend auf der Entwicklung, dass die Maschinen schneller arbeiteten als die Menschen. Von da an hat der Rhythmus der Maschine die Norm gesetzt. Erst dann hat man sich dafür interessiert, wie schnell der Mensch ist. Vorher ist kein Arzt auf die Idee gekommen, den Puls zu messen. Vorher hatte niemand wissen wollen, wie schnell der Mensch reagieren kann. Die Wörter „Reaktion“ oder gar „Reaktionsvermögen“, „Reaktionszeit“, hat zuvor niemand benutzt, die gab’s gar nicht. Wir sind Geschwindigkeitstiere. In der Konkurrenz zur Maschine hat der Mensch aber lernen müssen, dass er nicht besonders schnell ist. Hat der Mensch sich von dieser Erkenntnis je wieder erholt? Mir scheint, er ist körperlich chancenlos und geistig überfordert. Was Sie heute auch nehmen, Schuldenkrise, Klimakrise, Bildungskrise – alles Symptome der Überforderung. Wir haben jetzt eine Geschwindigkeit erreicht, mit der kein Mensch mitkommt. Wir leben in einer überforderten Gesellschaft. Alle drei Minuten, so schätzt man, wird heute eine Erfindung gemacht. Das heißt, in einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren verdoppelt sich das Wissen der Menschheit. Wir sind aber nicht in der Lage, diese Datenmengen sinnvoll zu nutzen, zu verarbeiten. Und diese Kluft wird immer größer. Sie haben vor ein paar Jahren erklärt, die Künstler und Sammler seien besonders anstrengend, weil sie besonders langsam seien. Hat sich das gebessert? Mich ärgert, wie lange es dauert, bis Qualität erkannt wird. Ein extremes Beispiel: Um 1840 wurde die Fotografie erfunden. Im Jahre 1937 hat Man Ray, später erst ein weltberühmter Fotograf, ein Buch mit dem ironisch gemeinten Titel „Die Photographie ist keine Kunst“ veröffentlicht. Das 41 lounge-gespräch Peter Weibel 42 Peter Weibel als Sänger der Band Hotel Morphila Orchester (1979), ein Werk aus seiner Serie „Parasiten“, und bei der Verleihung des „Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse“ (2010) melancholisch, manchmal auch traurig. Ist es vorstellbar, dass Ihre TempoEuphorie sich noch legt, dass man Sie für eine Verlangsamung in bestimmten Lebensbereichen gewinnen könnte? Gerade unter meinen Altersgenossen, ich bin jetzt 67 Jahre alt, gibt es viele Menschen, die mir das empfehlen. Aber ich bin da beratungsresistent. Ich glaube nicht, dass eine gemächlichere Gangart ein längeres Leben garantiert, ich kämpfe immer um die Verlängerung des Jetzt. Ich kann auch nur Ferien machen in Form einer Bildungsreise mit verschärftem Tempo: jeden Tag ein anderer Ort, jeden Tag mit mehreren Museen. Urlaub ist für mich Arbeiten an einem anderen Ort. Ist Ihnen der Gedanke, eine Pause könnte mal guttun, ganz fremd? Ich kann gut Pausen simulieren. Aus sozialhygienischen Gründen? Nur deshalb. Damit meine Ungeduld nicht alle, die mit mir arbeiten, noch nervöser macht, als sie ohnehin schon sind. Sie setzen auf Fortschritt durch Tempo? Geschwindigkeit allein ist noch keine Lösung. Aber ohne Tempo gibt es keine Lösung. Ein unerschütterlicher Glaube? Wenn ich in der Kirche bete, dann dafür, dass ich noch schneller lesen und begreifen und schreiben kann. Oder zwanzig Jahre länger? Am besten beides. Lufthansa Exclusive 2/2012 Fotos: R. van Bakel/ dpa picture-alliance (1) ist für mich oft ungeheuer schwer zu begreifen, warum sich etwas mit solcher Verzögerung erst durchsetzt. Oder nehmen Sie den erbitterten Kampf gegen Videokunst … Aber vom Wissen der Insider zur Anerkennung der Massen, das muss doch dauern. Ist nicht gerade das, was sofort begeistert, erst mal der Oberflächlichkeit verdächtig? Ja, ja, das stimmt, aber es macht mich trotzdem wütend, so lange warten zu müssen, bis ein paar mehr Menschen das endlich verstehen. Es hat Jahrzehnte gedauert, bis der Begriff Algorithmus in der Allgemeinheit angelangt ist. Wird man mit dieser Haltung nicht automatisch zum elitären Außenseiter? Nein, nein. Man wird wehmütig. Man formuliert, wo es um die Kunst geht, den Gorbatschow-Satz um: Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben. Ist dann das Internet, das suggeriert, alles Wissen immer und für jeden verfügbar zu halten, im Sinne der Volksbildung eine besonders trügerische Verheißung? Es kann zum Fluch werden. Wenn Leute täglich sieben oder acht Stunden vor dem Computer sitzen, dann wollen die ein Maximum „erleben“, das hat ja auch eine erotische Komponente. Aber es sind am Ende eben doch nur verarbeitete Daten. Wenn es dumm läuft, verkümmern die dann und sind im übrigen Leben bald völlig hilflos. Wie begegnen Sie persönlich dieser Kluft, diesem Mangelgefühl? Mich drängt es zum Wissen. Nur wer viel weiß, hat die Chance, auch Lösungen für wichtige Probleme zu finden. Man wird zum Workaholic. Und unzufrieden dazu? Weil es immer zu wenig Wissen ist, weil es wieder so lange gedauert hat, weil die anderen es immer noch nicht verstanden haben … Das ist ein Gefühl, das ich ständig habe, ja. Ich bin so eingestellt, mir geht alles immer viel zu langsam. Darüber werde ich business Der kreative Raum Markt-Forschung um die Ecke Am Herd seines Hamburger Restaurants Piment verbindet Wahabi Nouri europäische Haute Cuisine und nordafrikanische Aromen auf spektakuläre Weise. Neue Ideen schöpft er auf Hamburgs größtem Souk, dem Isemarkt 44 Witzigmann. 2004 und 2006 gewann der Jungstar in Lyon den Bocuse d’Or. Der Meister der Nouvelle Cuisine nahm Nouris Kreationen persönlich in Augenschein. Und wie lautete sein Kommentar? „,Schöne Platten!‘“, sagt Nouri mit seinem ansteckend unbeschwerten Lachen. Am Gemüsestand erzählt er, wie er Blumenkohl mit Chili schmort, Rote Bete mit orientalischem Arganöl adelt und die „Lila Luder“, eine Karottensorte, mit Thymian einlegt. Nicht nur Aromen, ganze Welten verschmelzen auf den Tellern des Piment. Auch die Experten lieben Nouri: Vom Guide Michelin gab es einen Stern, der Gault Millau kürte ihn zum „Koch des Jahres 2010“. Sein Ziel bleibt einfach: „Jeden Tag besser zu werden.“ Der Restaurantchef kauft frische Doraden, um daraus ein Amuse-Gueule für seine Gäste zu kreieren. Mit Gewürzen hat er sich gerade wieder in Marrakesch eingedeckt. Und was unterscheidet den Souk nun vom Isemarkt? „Vor allem die Gerüche“, sagt er und blickt zum nassgrauen Himmel: „Und das Wetter ist auch ... anders.“ „ Gute Architektur interessiert nicht nur die innere, sondern auch die äußere Räumlichkeit.” Manfred Adams, HUF Architekt Foto: Frank Siemers Hier sehen Sie eine von Wahabi Nouris Spezialitäten: gebackener Crottin de Chavignol mit FeigenCarpaccio und Kardamom-Balsamico. Der Mann versteht sich auch und gerade darauf, einheimische Zutaten zu veredeln. Gerühmt wird seine „Variation von der Vierländer Ente“, die er vom Bauern bezieht, um ihre Teile dann zu marinieren, zu grillen oder zu schmoren. Die Süddeutsche Zeitung fand, Nouris Wahl zum „Koch des Jahres“ sei auch deshalb bemerkenswert, „weil er einer jener mutigen Küchenchefs ist, die sich lieber mit einem eigenen Restaurant selbstständig machen, als sich in die Sicherheit eines Angestelltenverhältnisses in einem großen Hotel oder bei einem Investor zu begeben“. Der marokkanische Name Wahabi bedeutet Glück, und tatsächlich steht die Kochkunst von Wahabi Nouri unter einem guten Stern. Sein kreativer Raum? „Der Markt von Marrakesch, da können wir uns treffen“, sagt er. Tolle Idee, aber die Alternative liegt näher: Wenige Schritte von Nouris Restaurant Piment entfernt erstreckt sich zweimal wöchentlich der Hamburger Isemarkt: „Ich schaue, was es dort gibt, und kaufe, was ich brauche, um neue Rezepte auszuprobieren“, erklärt der 42-Jährige, geboren in Casablanca, aufgewachsen in Frankfurt am Main. „Bei uns zu Hause wurde Wert darauf gelegt, dass wir Deutsch lernen und gleichzeitig unsere Muttersprache bewahren“, sagt Nouri. Auch seine Kochkunst speist sich aus mehreren Kulturen. Vorbild war sein Bruder Ahmed, denn schon der wurde Koch und servierte der traditionell marokkanisch essenden Familie eines Tages Fasan in Sahnesauce mit Kartoffelplätzchen. „Das wollte ich auch lernen“, sagt Nouri. Er ging bei einem Weingut in die Lehre, arbeitete bei den DreiSterne-Köchen Harald Wohlfahrt und Eckart www.huf-haus.com Lufthansa Exclusive 2/2012 HUF HAUS GmbH u. Co. KG · Franz-Huf-Straße · 56244 Hartenfels · +49 2626 761-0 · +49 2626 761-103 · [email protected] business Tee Blätter, die die Welt bedeuten Kamille aus dem Säckchen hat ausgedient. Teehändler bieten heute echte Gaumenschmeichler wie weiße oder rote Tees und die gereiften Pu-Erhs an, die oft als Fladen verkauft werden – zu verblüffenden Preisen Jedes Gramm zählt: Im Teeladen von Madame Tseng kann ein Gramm mehr auf der Waage schnell mal einen Unterschied von 40 Euro ausmachen. Dafür wird in ihrem Geschäft in Paris umso sorgfältiger mit den Blättern umgegangen. Das Wasser für die Teezeremonie wird extra entkalkt und niemals zu heiß über die Blätter gegossen (ganz unten) 46 N b ach Unterholz, Humus, Waldpilzen und schwarzen Trüffeln, dazu ein wenig tropische Orchidee, so riecht dieser besondere Saft, der im zarten Porzellanschälchen lagert. „Kein Zweifel, das ist ein 1945er“, sagt eine Dame mit fein geschliffenem Kinn und hüftlangem tiefschwarzem Haar. Nur ist dieser 45er kein Wein, sondern gepresster Pu-Erh-Tee aus China. Gut 38 Euro kosten ein paar Gramm der seltenen gepressten Blätter im Pariser Maison des Trois Thés, dem Tempel der getrockneten Blätter. Yu Hui Tseng, die Dame mit dem schwarzen Haar, hat vor mehr als 20 Jahren ihre Heimat Taiwan verlassen, um Europäern echte Teekultur näherzubringen. „Der Kontinent war einfach unter- entwickelt“, sagt sie mit leiser Stimme, „geräucherter Tee etwa ist nie wirklich geräuchert worden. Oder Früchtetees. Schauen Sie mal, wie viel Früchte da drin sind! Die Aromen stammen wie im Joghurt aus der Chemiefabrik.“ Ihr Fazit: „Tiefe und Struktur, die haben solche Tees nicht.“ Noch schlimmer sind „die ganzen Blends!“ Frau Tseng muss das wissen, denn sie ist Tee-Expertin. Das ist keine verschulte Ausbildung, sondern eine Lebensaufgabe, die nach alten Kung-Fu-Filmen klingt. „Tee-Experten gibt es weltweit gerade mal zehn, sie stammen alle aus der Schule von Zhang Tian Fu“, ist sie überzeugt, „mit zwei Jahren habe ich Tee erstmals getrunken, mit vier verkostete ich ihn mit dem Meister. Dann hieß es: jeden Tag trainieren. Mit 17 war ich Expertin und klassifizierte Tees für Auktionshäuser.“ In der französischen Hauptstadt heißt es, Yu Hui Tseng habe ihren Geruchssinn für eine astronomische Summe versichern lassen. Glaubt man ihr, dann hat ausgerechnet die berühmte britische Teekultur den Europäern den Geschmack verdorben. „In vielen Regionen Indiens, einst britische Kolonie, werden alle 14 Tage pro Hektar 800 Kilogramm Tee erzeugt. Europäer trinken ihn mit Zucker und Zitrone als schwarzen Tee, dessen strenges Tannin jeden Gaumen spontan zusammenzieht.“ Ganz anders beurteilt sie die Tees aus China, Japan und Taiwan: „Dort wachsen Tees nicht in Plantagen, sondern in Gärten. In größeren Gärten geben die Teebäume zweimal pro Jahr eine gute Tonne her. Noch begehrter sind Tees von 100-, 200- oder gar 300-jährigen Lufthansa Exclusive 2/2012 Fotos: Joerg Lehmann/ Jalag; J.-C. Amiel/ hemis.fr, C. Moro/ laif (2) Text Jörg Zipprick wilden Teesträuchern. Je älter der Strauch, desto charakterstärker die Tees, desto kleiner die Ernte.“ Den echten Tee, mit Bitternote aus aromatischen Ölen sowie Blumenoder Unterholzgeschmack, können Europäer seit 17 Jahren in Frau Tsengs Teestube an der Pariser Place Monge entdecken. Maximal zehn Gäste werden gleichzeitig bewirtet, grün-goldene Teedosen mit geheimnisvollen chinesischen Schriftzei- chen schmücken die Wand. Im Hintergrund erklingt Meditationsmusik, im Nebenraum brummt leise eine Maschine, die aus einem Liter Mineralwasser in 70 Minuten die entsprechende Menge Teewasser destilliert. „Wer Tee sagt, muss auch Wasser sagen“, lehrt Frau Tseng, „Leitungswasser mit Kalk und Chlor ruiniert gute Tees, Mineralwasser drückt ihnen einen kuriosen Eigengeschmack auf.“ Natürlich wird auf Sie zählt zu den angesehensten TeeExperten der Welt: Die Taiwanesin Yu Hui Tseng trank mit zwei Jahren ihren ersten Tee, mit vier verkostete sie ihn mit dem Meister, mit 17 war sie selber Expertin. Heute bringt sie den Europäern echte Teekultur näher – und zwar in ihrem Geschäft, der Maison des Trois Thés in Paris 47 Vom Feld in Minhou (ganz oben links) in der chinesischen Provinz Fujian bis in die Maison des Trois Thés in Paris (ganz oben rechts) ist es ein weiter Weg. Aber die Blätter, die es hierher schaffen – fein säuberlich abgefüllt und luftdicht verpackt – stehen für höchste Qualität 48 die Temperatur des Teewassers geachtet: Ist es zu heiß, dann verbrennen die empfindlichen Blätter.“ Wer bei Frau Tseng Tee verkostet, erkennt schnell den gewaltigen Unterschied zwischen dem üblichen Beutelpuder und einigen getrockneten Blättern Anxi Tie Guan Yin. Es soll Kunden geben, die für eine Stunde Teeplausch mit der Expertin gut 5000 Euro zahlen. Wundern würde es nie- manden, denn Yu Hui Tseng ist in der Welt der Premium-Tees eine lebende Legende. Sie besitzt mehrere Gärten in Taiwan sowie ein großes Teelager, in dem Pu-Erh-Jahrgangsfladen von Jahrgängen liegen, die bis 1890 zurückreichen. Nicht weniger als 7000 Tees hat sie bisher verkostet, eher nebenbei arbeitet sie in China als Tee-Expertin und Auktionatorin: Einmal, am 8. August 1998, fiel der Hammer für ein Kilogramm Pu-Erh Lufthansa Exclusive 2/2012 Fotos: Xinhua/ imago; J. Lehmann/ Stockfood (2); J.-F. Frey/ dpa picture-alliance; J.-C. Amiel/ hemis.fr, C. Moro/ laif (2) business Tee bei 872 496 Euro. Gewiss, das ist eine Ausnahme, aber die besten Qualitäten Anxi Tie Guan Yin aus der Provinz Fujian kosten leicht 50 000 bis 80 000 Euro pro Kilo. Der Genuss edler Tees ist ein elitäres Vergnügen. Aber wer vom Genuss eines Feng Huang Dan Cong aus einer guten Höhenlage in Guangdong, China, schwärmt, darf noch nicht mit derselben Anerkennung rechnen wie jener Weinfreund, der einen Petrus aus dem Pomerol kosten durfte. Doch das kann sich ändern, Premium-Tees sind in Europa auf dem Weg nach oben, brave Teebeutelchen aus Papier sind passé. Edel-Label wie das amerikanische „Tea forté“ setzen auf dreieckige „Pyramid Infusers“ und spendieren den Pyramiden gleich einen Untersatz aus Porzellan. Dammann oder Mariage Frères locken mit aufwendigen Verpackungen, die an jene Zeiten erinnern, als „Tee-Clipper“ die Meere durchpflügten. Aber muss es unbedingt auch Mischungen aus weißem und grünem Tee mit Maiglöckchenaroma geben? Puristen verneinen diese Frage und lassen die Mariage-Dose mit der stilisierten Blüte links liegen. Pariser „Kusmi-Tea“ wird inzwischen auch im Hamburger Alsterhaus oder bei Bellwinkel in Berlin verkauft. Das Haus wurde 1867 von Pavel Michailovitch Kousmichoff in St. Petersburg gegründet und belieferte einst den Zarenhof. Noch vor der Oktoberrevolution zog der Sohn des Gründers an die Seine. Zu Preisen von 11 bis 21 Euro für 125 Gramm locken nun bunte, verschnörkelte Dosen mit Namen wie „Kashmir Tchai“, „Grand Yunnan N° 21“, „Anastasia“ oder „Prince Wladimir“. Hinter dem „Prinzen“ versteckt sich ein chinesischer Tee mit Zitrusfrüchten, Vanille und Gewürzen, dessen Originalrezept von Kousmichoff selbst erstmals 1888 gemischt wurde. Doch es geht noch besser: Deutschlands wohl anspruchsvollster Teehändler ist der Internetversand „tea-exclusive.de“, dessen Gründerin Natalia Panne genau wie Teemeisterin Tseng auf rare Blätter aus familiär geführten Gärten schwört: Ein Formosa Oolong namens „Oriental Beauty“ kostet hier 64 Euro pro 100 Gramm. Dafür schmeckt er nach einer subtilen Mischung aus Früchten und Honig. Der erdige, mas- kuline Pu-Erh „Blue Label 2008“ ist für 149 Euro pro 350-Gramm-Fladen zu haben. Wer hier zusammenzuckt, muss wissen, dass Premium-Tees – anders als Teebeutel – mehrmals aufgegossen werden können. Einige sehen das als Herausforderung, registrieren jede Änderung des Geschmacks und berichten stolz, wie sie den Blättern sieben bis zehn Aufgüsse abgerungen haben. Meisterin Tseng erzählt gar, ein 45er Pu-Erh hätte „nicht weniger als 122 Aufgüsse ohne Qualitätsverlust“ vertragen. Wo steigende Preise verlangt und bezahlt werden, da sind die Fälscherbanden nicht fern. Plumpe Imitationen drängen auf den Markt, darunter Pu-Erh-Fladen, in die Jahreszahlen wie „1925“ gepresst sind – obwohl Chinesen damals keine arabischen Zahlen nutzten. „Dennoch fällt es den meisten Europäern nicht leicht, Original von Fälschung zu unterscheiden“, erklärt Tseng, „schon deshalb brauchen sie einen zuverlässigen Händler.“ Doch wie findet man den? Tseng zögert keine Sekunde: „Er verkauft den Kunden die besten, teuren Qualitäten erst, wenn sie die wirklich schätzen können.“ So bleibt der beste Tee den wenigen Menschen vorbehalten, die tropische Orchideen zwischen Unterholz und schwarzen Trüffeln herausschmecken. Eine wahre Kostbarkeit: ein Teeaden des Pu-Erh-Tees (unten). Bis zu 80 000 Euro pro Kilogramm werden dafür bezahlt, damit zählt er zu den teuersten Tees überhaupt. Wer seinen wahren Geschmack erleben will, kann das bei einer Teezeremonie im Geschäft der Tee-Expertin Yu Hui Tseng (ganz unten) Maison des Trois Thés, Rue SaintMédard 1, am Place Monge, 75005 Paris; troisthes.com 49 business Stunde der Wahrheit Momente der Entscheidung, Augenblicke der Wirtschaftsgeschichte. Eine Serie über Pioniergeist, der Spuren in unserer Welt hinterlassen hat. Kein Kinderspielzeug, kein Baumkuchen: Alessandro Voltas Turm aus galvanischen Zellen ließ Strom ießen 1800 I Pavia, London Alessandro Volta berichtet der Welt von seinem Akku 50 sind. Sie erzeugen Strom, der sich mit Kabeln abzapfen lässt – Volta hatte die Batterie entwickelt. Am 20. März 1800 berichtete er der Londoner Royal Society von seiner Erfindung, 1801 führte er sie Napoleon vor. Mit der Nutzung ließ man sich Zeit. Es dauerte 50 Jahre, bis ein Akkumulator aus Bleiplatten in Schwefelsäure hergestellt war, weitere 30, bis die industrielle Nutzung der Batterien richtig begann. Der Streit um die „Tierelektrizität“ war durch die Batterie jedoch nicht beendet, schließlich gab es Phänomene wie den Zitteraal. Galvanische Forschungen nährten Zweifel, ob Hingerichtete nicht doch post mortem empfinden könnten. Und just ein Jahr bevor Volta in den Ruhestand ging, 1818, machte ein Roman Furore, der den Glauben an die Aufladung der Materie durch Strom bizarr illuminierte: Mary Shelleys „Frankenstein“. Als man um 1870 entdeckte, dass das Gehirn elektrisch reizbar ist, war der Weg in die modernen Neurowissenschaften gewiesen. 70 Jahre nach seinem Tod wurde Volta 1897 für seine Leistungen geehrt: Das Maß für die elektrische Spannung erhielt den Namen Volt. … und was daraus wurde Kraft des Jahrhunderts Die Energiespeichertechnik boomt. Neuartige Batterie- oder Akkuzellen erschließen durch hohe Energiedichte, extrem geringe Selbstentladung, Unempndlichkeit gegen niedrige Temperaturen, Langlebigkeit und ihre hohe Stromfestigkeit neue Anwendungen. Ein Ziel der Forschung sind Batterien, die Kraftstoffantriebe bei Autos ersetzen. Forscher des Massachusetts Institute of Technology erwarten Kapazitäten von etwa 25 000 Watt bei einem Volumen von einem Liter, die Laufzeiten von Handyakkus sollen absehbar auf mehrere Wochen geschraubt werden können. Lufthansa Exclusive 2/2012 Fühlen Sie sich in Ihrer Fremdsprache zu Hause Sprechen Sie eine neue Sprache mit der innovativen Rosetta Stone Sprachlern-Lösung. Mit Rosetta Stone lernen Sie eine Fremdsprache auf völlig neue Art. Intuitiv tauchen Sie in die neue Sprache ein, als würden Sie sie im Land selbst lernen. Statt Vokabeln oder Grammatik auswendig zu lernen, aktivieren Sie mit Fotos: gettyimages (2); Hilton/NYT/Redux/laif Diese Sache mit den Froschschenkeln ließ ihm partout keine Ruhe. Die präparierten Beine sollten heftig zucken, wenn man sie mit zwei Metallstäben berührte, ein Beweis für die sagenhafte „Tierelektrizität“ sei so erbracht. Alessandro Giuseppe Antonio Anastasio Volta musste die Froschschenkel-Studie des Arztes Luigi Galvani 1791 komplett blödsinnig erscheinen. Er war schließlich vom Fach, Professor für Physik in Pavia, hatte bereits ein Messgerät für elektrische Ladungen entwickelt und das Wort „tensione“, Spannung, geprägt; er hatte im Lago Maggiore das Gas Methan entdeckt und einen Glaskolben mit Elektroden entwickelt, in dem Gasexplosionen erzeugt werden konnten. Mit toten Tieren, fand er, habe Elektrizität wenig zu tun. Volta war sicher, die zuckenden Froschbeine würden den Stromfluss nur anzeigen, die Ladung sei allein durch die Metalle entstanden. Seine Experimente führten ihn schließlich zur voltaischen Säule, in der mehrere Einheiten von je einer Kupfer- und einer Zinkscheibe sowie einem leitfähigen feuchten Stoff- oder Lederlappen gestapelt Rosetta Stone® Ihre natürlichen Sprachlern-Fähigkeiten. Sie lernen flexibel, wo und wann Sie möchten. Mit direkter Rückmeldung zu Ihrer Aussprache. 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Dort hält Firmeninhaber Wolfgang Rotter, 79, einen blutroten Kugelbecher gegen das Licht des Nachmittaghimmels, um dessen Qualität zu prüfen; erst dann verschwindet das Prachtstück, sorgfältig verpackt, in einer Kiste. Rotter sieht durch die eingeschliffenen Mulden im Überfang des Farbbechers diese zehnfach als transparente Mondkugeln im Prisma schimmern – perfekt! Mehr als acht dieser Unikate schafft kein Mitarbeiter am Tag. 52 Die Glasschleiferei ist ein Ort mit großer Tradition. Rotters Großvater Franz gründete sie 1870 in der niederschlesischen Grafschaft Glatz. Vater Carl führte das Handwerk zur Blüte, musste aber nach dem Zweiten Weltkrieg seine Heimat verlassen und begann in Lübeck noch einmal ganz neu. Seit Carl Rotters Tod führt nun Wolfgang, der Diplomingenieur, das Unternehmen, ihm zur Seite steht Ehefrau Birgit. „Nie hat mein Vater gesagt: ‚Du wirst jetzt Glasschleifer!’ Das war für mich einfach selbstverständlich”, sagt Rotter. Eigentlich, findet er, hat sich die Kunst des Glasschleifens kaum geändert seit Großvaters Zeiten. „Nur dass die Maschinen heute nicht mit Wasserkraft, sondern mit Strom arbeiten“, meint Rotter. Sein Meister Sascha John Borgwardt hat auf der Werkbank ein Tablett mit wasserblauem Rohglas stehen: lauter mundgeblasene Rohlinge aus deutschen und ungarischen Glashütten, auf die mit der Hand ein Raster markiert ist. Gefühlvoll setzt Borgwardt nun Glas für Glas an den wasserbenetzten Diamantschleifstein, um mit extremer Sorgfalt genau achtzig kleine Kugeln in die äußere Farbschicht des Bechers zu schleifen. „Vorreißen” nennt man das, erst beim „Feinmachen” werden die Mulden glatt geschliffen. Dabei quietscht es schrill und kreischt in den höchsten Tönen. Dann ist Borgwardt auch schon beim Hochglanzpolieren, zuvor hat er die Schleifscheibe mit Bimssteinmehl eingestrichen. Jetzt erst funkeln die farbigen Becher mit den vielen Kugeln, die so blitzblank poliert wie Prismen wirken und für ein herrliches Augenspiel sorgen. „Das Kugelmuster ist schon aus Vaters Zeit“, sagt Rotter stolz, „und neue Dessins entwickele ich am Computer, manches entsteht aber auch durch Zufall.” Prototypen aller Muster und Farben verbreiten auf dem Werkstattregal ehrwürdigen Glanz. Jedes Glas ist eine Kostbarkeit, unter hundert Euro pro Stück ist keines zu haben, nach oben hin geht es bis eintausend Euro. Zweihundert Schliffe gibt es allein für die leuchtenden Farbbecher. Sie sind der Verkaufsrenner des Unternehmens und können in neun verschiedenen Farben und drei Größen geliefert werden. Rotter gibt aber auch Schalen und Wasserkaraffen den richtigen Schliff, Stadtansichten und Initialen zieren Gefäße aus Klarglas. Neun Graveurinnen, Schleiferinnen und Schleifer beherrschen noch das alte Handwerk und haben damit das Familienunternehmen weltweit berühmt gemacht – siebzig Prozent allen RotterGlases wird ins Ausland verkauft. Kein Wunder also, dass Rotter-Glas eine der besten Adressen für Sammler und Liebhaber des stilvollen Trinkens ist. So außergewöhnlich sind die Schliffe, die Muster und Farben, sie verbreiten opulente barocke Pracht und frische Modernität zugleich. Die Kundschaft begreift sehr wohl, dass hier auch hohe Preise völlig angemessen sind. Und wenn es nach Wolfgang Rotter geht, soll das bitte auch so bleiben. Lufthansa Exclusive 2/2012 Alles noch echte Handarbeit: Ob beim Ansetzen der Schablonen für das Vermessen der Abstände bei den Mustern (links), ob beim ersten groben Schliff am Stein (rechts) oder bei der letzten Kontrolle nach dem Polieren des Glases (unten): Im Hause Rotter wird auf die genaue Abfolge der einzelnen Arbeitsschritte größter Wert gelegt. „Manches entsteht aber auch durch Zufall“, sagt Firmenchef Wolfgang Rotter rotter-glas.com Ein Mann mit Schliff: Sascha John Borgwardt (oben) ist Glasveredelungsmeister und schleift die Rohlinge am wasserbenetzten Diamantstein Tief ins Glas geschaut: Bei Inhaber Wolfgang Rotter (unten) verlassen nur Gläser in bester Qualität die Lübecker Manufaktur 53 business Herbie reloaded Wenn sich echte und virtuelle Welt verbinden, entsteht eine erweiterte Wirklichkeit, die „Augmented Reality“. Automobilfirmen testen bereits die Technologie für die Fahrzeuge der Zukunft – mit verblüffenden Ergebnissen One step ahead Text Ingmar Höhmann Fotos Andreas Fechner W b Im Toyota-Entwicklungszentrum in Belgien arbeiten Designer am Fahrzeug der Zukunft: ein Wagen, der die Insassen nicht nur von A nach B bringt, sondern sie ständig mit der Außenwelt kommunizieren lässt. Die Fenster dienen dabei als Touchscreen und interaktive Schnittstelle 54 Lufthansa Exclusive 2/2012 ährend draußen Bäume und Felder vorbeiziehen, legt Carole Favart ihren Finger auf die Autoscheibe. Mit klaren, geraden Strichen zeichnet sie einen Vogel. Die Fahrt durchs Grüne ist zwar eine perfekte Illusion und die Designerin eine begabte Künstlerin – doch das Besondere ist die Oberfläche, auf der sie malt: kein gewöhnliches Autofenster, sondern ein Touchscreen. Auf den ersten Blick ist dieser nicht von einer normalen Scheibe zu unterscheiden. Aber er hat einiges mehr zu bieten: Favart kann darauf nicht nur zeichnen, sondern auch Objekte anklicken und heranzoomen. Das System erkennt Bäume, Häuser und sogar Schafe, auf Fingerdruck spricht es zu den Mitfahrern. Zu Sehenswürdigkeiten hat es die historischen wie architektonischen Hintergründe parat – und das in mehreren Sprachen. Die Konzeptstudie des Automobilherstellers Toyota trägt den passenden Titel „Fenster zur Welt“ und liegt im Entwicklungszentrum der Firma im belgischen Zaventem. Favarts zwölfköpfiges Team, die Kansei Design Division, gewährt nur selten einen Einblick in seine Pläne von der Zukunft des Automobils. Ihre Idee bezeichnet die 51-Jährige als ein „iPhone-Auto“ voller Optionen. „Der Wagen bringt nicht mehr nur den Fahrer von A nach B, sondern lässt die Insassen ständig mit der Außenwelt kommunizieren“, sagt sie. Was die Toyota-Designer zusammen mit dem Kopenhagener Institut für Interaktionsdesign (CIID) entwickelt haben, verwendet die „Augmented Reality“-Technologie (AR). Bisher sind das vor allem Anwendungen für Smartphones: Sie überlagern ein Kamerabild mit Informationen, etwa in Form von Pfeilen, die den Weg zum nächsten Café weisen. Die Technik birgt Potenzial, so sagt es eine Studie des Marktforschungsunternehmens Juniper Research über AR im Mobilfunkmarkt. Demnach sollen die Umsätze weltweit von zwei Millionen Dollar im Jahr 2010 auf 1,5 Milliarden Dollar im Jahr 2015 ansteigen. „AR hat sich weit schneller entwickelt, als die meisten gedacht hätten“, sagt JuniperForschungsleiter Windsor Holden, „die Kon- Das ehrgeizige Ziel der Designer: die Entwicklung eines „mitfühlenden Fahrzeugs“ sumenten müssen nicht verstehen, wie die Technik funktioniert – sie sehen sie bereits in Aktion.“ Der nächste Schritt ist AR ohne Handy, die Autobranche scheint dafür prädestiniert: „Das Auto hat den Vorteil, dass es eine definierte Umgebung gibt und die Menschen nah an den Fenstern sitzen, dadurch entsteht eine Fülle an Einsatzmöglichkeiten“, erklärt Albrecht Schmidt, Professor am Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme der Universität Stuttgart. Schon heute verhelfen erste Anwendungen den Autofahrern zu mehr Sicherheit: Ein Bildschirm zeigt beim Rückwärtsfahren mit farbigen Linien an, wie weit das nächste Hindernis entfernt ist; ein Laser projiziert Fahrgeschwindigkeit und Abstand 55 business zum Vordermann auf die Windschutzscheibe. Die Branche nutze die Vorarbeit der Luftfahrtindustrie, sagt Schmidt. Bei Kampfflugzeugen sei es längst üblich, dass die Piloten Informationen in die Cockpitscheibe eingespiegelt bekämen. Toyota stellt nun den Beifahrer in den Mittelpunkt und legt Wert auf Einfachheit. „Die Menschen nervt zu viel Elektronik, wir brauchen daher simple und intuitive Lösungen“, sagt Favart. In den Kansei-Räumen sind keine Technikfreaks, sondern Künstler am Werk. Zeichnungen zeigen Kinder, die auf Scheiben malen, bunte Pfeildiagramme verbinden Autoskizzen miteinander. In „Mood Boxes“ haben die Designer Objekte Bevor ein Bildschirm die Frontscheibe im Auto ersetzt, sind noch Sicherheitsfragen zu klären zusammengestellt, die Gefühle darstellen sollen: Taschen, Kugeln, Schalen, in allen Formen und Farben, mit plüschigen, kantigen oder harten Oberflächen. „In 50 Jahren“, schwärmt Favart, „wird Autofahren nur noch Genuss sein, ein Flug wie auf einem magischen Teppich.“ Nichts weniger als ein „mitfühlendes Fahrzeug“ war das Ziel, als die Designer sich mit den Kollegen vom dänischen CIID an die Arbeit machten. Im Mittelpunkt steht die Kommunikation mit der Außenwelt, die Autoscheibe wird zur interaktiven Schnittstelle mit der Umgebung. Wie bei einer Videokamera lässt sich ein Teil des Bildschirms vergrößern. Auf Fingertipp zeigt dieser auch die Entfernung zu ausgewählten Gebäuden an, Kindern wird wohl eher das Malen auf der Scheibe Spaß machen. Sogar an Romantiker wurde gedacht – so sollen Autos künftig über ein interaktives Panoramadach verfügen, das die Sternenkonstellationen am Himmel aufzeigt. Besonders entzückt ist Projektleiterin Favart von der eingebauten Übersetzungsfunktion: Wer Objekte auf dem Fenster anklickt, erhält in der Landessprache eine Beschreibung, sowohl gesprochen als auch auf dem Bildschirm. Das könne bei 56 Auslandsreisen sinnvoll sein, glaubt sie: „Im Feierabendverkehr in Tokio kann selbst jemand, der die Schriftzeichen versteht, die Verkehrsschilder kaum lesen. Wie praktisch wäre es, wenn der Bildschirm das Geschriebene übersetzt und mitteilt?“ Die Technik orientiert sich an Möglichkeiten, über die Smartphones bereits verfügen. Kameras nehmen die Umgebung auf, eine Erkennungssoftware in Verbindung mit GPS-Daten reicht dann, Gebäude zu identifizieren und über eine Internetanbindung die passenden Informationen herunterzuladen. „80 Prozent der Technologie existieren bereits, der Rest ist eine Frage des Budgets“, sagt Favart. Die größte Herausforderung liegt darin, ein neuartiges Display zu entwickeln. In die Scheibe müsste ein formbarer und berührungsempfindlicher Monitor eingebaut werden, der bei Bedarf wieder transparent wird. Doch auch Sicherheitsfragen müssen geklärt sein, vor allem wenn ein Bildschirm die Frontscheibe ersetzen soll. „Was geschieht, wenn Matsch die Kamera verdeckt oder das Gerät durch Steinschlag zerbricht? Dann müsste der Bildschirm blitzschnell verschwinden, damit der Fahrer wieder sehen kann“, sagt Ulrich Bockholt, Leiter der Abteilung „Virtuelle und Erweiterte Realität“ beim Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt. Der Experte glaubt, dass in der Automobilbranche zunächst andere AR-Anwendungen zum Einsatz kommen werden. So könnten Kameras im Inneren die Seitenspiegel überflüssig machen. Das reduziert das Gewicht und dadurch auch den Spritverbrauch. Viele Hersteller arbeiten an Applikationen, die bei Reparaturarbeiten die nötigen Handgriffe einblenden. Die Software ist bereits in der Lage, das Innenleben des Fahrzeugs auf die Karosserie zu projizieren. Auch Bedienungsanleitungen könnten die Hersteller schließlich mit grafischen Elementen versehen. Carole Favart kennt die Probleme. Vielleicht in zehn Jahren, so ihre vorsichtige Schätzung, werde das System marktreif sein. „Wir können nicht die Zukunft vorhersehen. Aber die Leute brauchen Visionen“, erzählt sie, „und selbst wenn nur ein Teil unserer Ideen Wirklichkeit wird, sind wir auf dem richtigen Weg.“ Toyota-Designerin Carole Favart zeigt ihre Idee vom „Fenster zur Welt“: Ein Touchscreen als Autoscheibe, über den Objekte herangezoomt, Entfernungen gemessen oder Informationen über Sehenswürdigkeiten abgerufen werden können. Die Vorarbeit für diese Technologie leistete die Luftfahrtindustrie Lufthansa Exclusive 2/2012 57 Collecting miles gave me Gold Status. And now thanks to mobile technology, collecting photos can give me upgrades on everything else too. I’ve earned it. business Time out John Hering, Co-founder and CEO at Lookout Mobile Security and Star Alliance Gold Status 58 Die Kommune auf dem Mars Viele reden bloß darüber, kaum einer traut sich: mal für eine bestimmte Zeit raus, etwas anderes machen. Dinge, die einem einfach nur guttun. Hier berichten Menschen, die es gewagt haben. Wie Thomas D, Mitglied der Hip-Hop-Gruppe Die Fantastischen Vier M b eine Auszeit hat schon 1998 begonnen. Damals wollte ich einen klaren Schnitt machen, nach dem großen Erfolg mit Fanta4 gab es für mich viele Wohlstandsdinge, auf die ich verzichten wollte. Deshalb habe ich alle überflüssigen Sachen versteigert und nur so viel behalten, wie in mein Wohnmobil passte. Ich habe mich gewundert, wie wenig du zum Leben brauchst. Aber irgendwann wollte ich wieder sesshaft werden und landete mit 13 anderen Künstlern auf dem M.A.R.S. Der liegt in der Eifel auf einem alten Pferdehof und soll uns eine „friedliche, spirituell orientierte, künstlerisch spontane und vegetarisch gesunde Lebensweise“ ermöglichen. Klingt gut, nicht? Aber es klappt seitdem wirklich ganz toll mit uns, auch wenn unter den Marsianern immer mal wieder ungewöhnliche Konzepte verworfen werden müssen. Oder die Herren Künstler morgens in der Küche nach einer Nacht des Komponierens saumüde ihre mittlerweile zahlreich vorhandenen Kinder in die Schule verabschieden. M.A.R.S. steht für „Moderne Anstalt Rigoroser Spakker“, aber wir haben das nie als einen Ausstieg aus der Gesellschaft verstanden. Wir wollen nur zusammen leben, wie wir es für richtig halten: mit Solaranlagen auf dem Dach, Hybridautos vor der Tür, Gemüse im Garten. Trotzdem müssen wir noch in den Bio-Supermarkt – uns komplett selbst zu versorgen, das schaffen wir leider nicht. Ganz wichtig aber ist für uns, einen philosophischen Hintergrund in die außerirdische Kommune zu bekommen, durch Experimente wie Fastenwochen, Schweigetage, Mantra-Singen oder Motivationsabende mit Führungskräften aus der Wirtschaft. Ich bin solchen Ansätzen sehr zugetan, seit ich mit meiner Familie den Tsunami in Thailand überlebt habe, bei dem wir über vier Kilometer ins Land gespült wurden. Seitdem glaube ich auch wieder an Wunder. Dass wir auf Fleisch verzichten, finden vor allem unsere Hausschweine Erika (oben) und Schnute äußerst freundlich. Sie sind 15 Jahre alt und so dick wie kleine Monster. Lufthansa Exclusive 2/2012 Download the ‘Picture your Upgrade’ app for the chance to win exclusive prizes, including designer chairs, upgrades to Star Alliance Illustration: Anje Jager Der heute 44-Jährige wurde als Thomas Dürr in Ditzingen bei Stuttgart geboren und begann nach der Schule eine Friseurlehre. Bereits Mitte der achtziger Jahre begeisterte er sich für Rap-Musik und stieß 1989 zur Hip-Hop-Gruppe Terminal Team, die sich bald in Die Fantastischen Vier umbenannte. Deren Erfolgsstory begann mit „Die Da“ (1992) und dem Album „4 gewinnt“. Thomas D, der die Tierschutzorganisation PETA unterstützt und Wert auf nachhaltige Lebensweise legt, machte sich auch als Solokünstler einen Namen. Als Jury-Präsident wird er in der TV-Sendung „Unser Star für Baku“ den deutschen Teilnehmer für den Eurovision Song Contest 2012 mit auswählen. Im Frühjahr wird Fanta4 an einem neuen Album arbeiten, das 2013 erscheinen soll. Infos: diefantastischenvier.de Fotos: Rabsch/laif; B. Breuer Thomas D Gold Status and Round the World Business Class tickets. www.staralliance.com ' ''''''''I '' ''' ' ''''' ' '' Ihr Reisepartner für die nächsten 30 Jahre Angebot des Monats % € 55,– oder 13.000 Meilen Silber Promotion 2012: Mit 30 Flügen zum Frequent Traveller Prämienmeilen sammeln: Payback und Europcar Prämienmeilen einlösen: Lufthansa WorldShop Gewinnspiel: GOLFINO - unser neuer Miles & More Partner Sie sparen € 34,– oder 10.000 Meilen Online bestellen auf www.worldshop.eu ELEGANCE IN SPORT SINCE 1986 Eastpak Weekender Steward Perfekt für einen Kurztrip eignet sich Steward, der Weekender mit großem, gepolstertem Hauptfach und einem von außen zugänglichen Laptop-Fach (48 x 28 x 3,5 cm, nicht herausnehmbar). Die Tragegriffe und der abnehmbare Schultergurt sind gepolstert. Mit Reißverschlusstaschen innen und außen und wasserabweisenden Reißverschlüssen. 30 Jahre Herstellergarantie. Größe (B x H x T): 49 x 29 x 22 cm, Volumen: 45 l, Gewicht: 1,1 kg, Farbe: Schwarz, Material: Eavex, Nylon € 55,– statt € 89,– oder 13.000 Meilen statt 23.000 Meilen, Art.-Nr.: 1737442 Das Angebot ist gültig vom 1. bis zum 29. Februar 2012, solange der Vorrat reicht. miles-and-more.com Wussten Sie schon ... Angebote Nutzen Sie die attraktiven Aktionen unserer Partner! Der Countdown läuft – nur noch wenige Tage bis zum Umzug in die Zukunft Wie bereits in der Januar Ausgabe des exclusive Magazins angekündigt, wird das Miles & More System auf eine technisch neue Plattform gestellt. Diese ermöglicht es, Ihnen noch präziser abgestimmte Services anbieten zu können. Unser neues System wird im Februar in Betrieb genommen. Bitte beachten Sie, dass es während des kurzen Umzugs ab Anfang Februar zu Einschränkungen bei Prämienbuchung und Änderungen der Profileinstellung kommen wird. Folgende Services stehen während des kurzen Umzugs nicht zur Verfügung: • Buchung von Flugprämien auf allen Airlines • Meilen-Upgrades • Hotel- und Mietwagenprämien • Prämien bei nicht-reisebezogenen Partnern ( z.B. buch.de) • Adressänderung • Permission-Änderungen • PIN-Änderungen WorldShop /SWISS Shop Prämien können dagegen weiterhin eingelöst werden. Auch die Kreditierung von Meilen während dieser Zeit ist nicht möglich. Ihre gesammelten Meilen gehen allerdings nicht verloren, sondern werden nach der Systemumstellung automatisch Ihrem Konto gutgeschrieben. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis. Unter www.miles-and-more.com/move finden Sie den aktuellen Zeitplan sowie weitere Informationen. 62 Silber Promotion 2012: Mit 30 Flügen zum Frequent Traveller Auch in diesem Jahr bietet Miles & More Ihnen die Möglichkeit, ganz einfach Frequent Traveller zu werden oder Ihren Frequent Traveller Status zu erhalten – mit der Silber Promotion 2012. Nutzen Sie die exklusive Möglichkeit, die silberne Karte nicht nur mit Statusmeilen, sondern alternativ auch mit 30 Linienflügen bei den teilnehmenden Miles & More Airline-Partnern zu sichern. Fliegen Sie in diesem Jahr 30-mal mit Adria Airways, Air Dolomiti, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Croatia Airlines, LOT Polish Airlines, Lufthansa, Luxair, SWISS und jetzt auch neu mit Germanwings, und Sie erhalten automatisch den Frequent Traveller Status, der mindestens für zwei Jahre gültig ist. Berücksichtigt werden alle grenzüberschreitenden europäischen und interkonti- nentalen Linienflüge sowie alle Inlandsflüge innerhalb Europas, die von den oben genannten Miles & More Airline-Partnern durchgeführt werden.* Jeder Flug** zählt: Hin- und Rückflug gelten je als ein separater Flug – so können Sie mit nur 15 Roundtrips den Frequent Traveller Status erreichen oder erhalten. Bei Umsteigeverbindungen mit unterschiedlichen Flugnummern zählt jeder Flug einzeln. Selbstverständlich gilt weiterhin auch die Grenze von 35b000 Statusmeilen in einem Kalenderjahr für das Erreichen oder die Verlängerung des Frequent Traveller Status. * Bedingung: Nutzung von Buchungsklassen, die zum Meilensammeln berechtigen. ** Fahrten mit AIRail-Zügen und dem Flugzug in der Schweiz werden nicht mit angerechnet. Gleiches gilt für Strecken mit Lufthansa Flugnummer, auf denen ein Bus eingesetzt wird. Lufthansa Exclusive 2/2012 Nur 10 000 Meilen für den SKROSS World Adapter 2 Weltweit bestens angeschlossen: Dieser Adapter bietet Ihnen die sicherste Möglichkeit, Ihre portablen, nicht geerdeten Geräte in mehr als 150 Ländern einzusetzen, und eignet sich für MP3-Player, Digitalkameras, Notebooks, Mobiltelefone, GPS, PDAs, Reiselautsprecher und viele andere Geräte. Der USB Charger ermöglicht das parallele Laden zweier USB-Geräte. Einkauf über: www.worldshop.eu Die Abbildung zeigt die 4 verschiedenen RegionalModule, die aus der Adapter-Hülse herausgeschoben werden können. Liegend davor ist der USB Charger abgebildet. Dreifache Meilen und ermässigte Raten bei Europcar Unser Mietwagen- Partner Europcar, die größte Autovermietung Europas, bietet weltweit in über 150 Ländern individuelle Mobilitätskonzepte an. Genießen Sie die flexible Mobilität und profitieren Sie 2012 von einem ganz besonders attraktiven Angebot unseres Miles & More Partners. Denn für jede Anmietung in einem von 11 europäischen Ländern* erhalten Sie in 2012 sogar 1500 Prämienmeilen, statt der üblichen 500, sowie 10 % Ermäßigung auf die jeweilige Rate. Voraussetzung für die ermäßigte Rate ist, dass der Wohnsitz vom jeweiligen Anmietland abweicht. Buchen können Sie dieses Angebot noch bis zum 29. Februar unter Angabe der Contract ID 51224850.** Die Anmietung kann bis zum 31. August 2012 erfolgen.*** *Das Angebot gilt in den folgenden Ländern: Australien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Neuseeland, Österreich, Portugal, Schweiz, Spanien. **Buchbar unter: Tel.: 0180/5 8000 (0,14€/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 0,42€/Min.) oder online: www.europcar.com/milesandmore *** Der Anmietzeitraum für Spanien gilt bis zum 31.7.2012. 63 miles-and-more.com Hier können Sie Ihre Meilen einlösen! 16 000 Augen- und Schläfenmassage IM-100-EU „Mithilfe von Luftdruck lindert dieses Gerät selbst brennende Kopfschmerzen und erfrischt müde Augen. Das ist ideal für entspanntes Reisen, gerade wenn ich so viel unterwegs bin!“ 21 000 Longchamp Falttasche, Graphite, Größe L „Ein echter Klassiker für die Reise: Klein, handlich und strapazierfähig. Und auch noch elegant – jetzt für 21 000 Meilen.“ Wenger Laptoptasche YUKON Diese exklusive Laptoptasche der Marke Wenger ist der optimale Begleiter für jeden Business-Reisenden. Sie ist ausgelegt für Notebooks bis 17“, kann bequem über die Schulter gehängt oder auf den Trolley gestülpt werden. Dank des rückseitigen Fachs kann sogar noch die Lieblingszeitung clever verstaut werden. Dieses 1,8 kg leichte Modell gibt es jetzt im Lufthansa WorldShop für nur 24 000 Meilen. Einkauf über: www.worldshop.eu 64 Meilenreich durchstarten mit Miles & More und PAYBACK Unser Partner PAYBACK verlost unter allen Miles & More Teilnehmern, die bis zum 29. 2. 2012 ein Meilen-Abonnement abschließen, 5 x 10 000 Payback Punkte, die ebenso viele Meilen wert sind.* Sie kennen das Meilen-Abo noch nicht? Viele Miles & More Teilnehmer sind bereits clevere Punktesammler und füllen ihr Meilenkonto beim täglichen Einkauf bei über 500 Online-Shops und renommierten Partnern wie Galeria, Kaufhof oder Aral auf. Bereits ab 200 gesammelten Payback Punkten (statt wie bisher ab 1000) können Sie diese in wertvolle Prämienmeilen umwandeln. Sie erhalten 1 Meile für 1 PAYBACK Punkt. Unser exklusiver Service für Sie: Ab 200 gesammelten PAYBACK Punkten schreiben wir zweimal im Jahr (Anfang März und Anfang September) alle PAYBACK Punkte, die zum jeweiligen Zeitpunkt auf Ihrem PAYBACK Punktekonto verfügbar sind, Ihrem Meilenkonto als Prämienmeilen gut – und zwar automatisch! 13 000 Samsonite Kulturbeutel „Ein Hängekulturbeutel mit tiefen Steckfächern, da kann ich sogar große Flaschen unterbringen. Klasse! Und das für 13 000 statt 15 000 Meilen!“ 18 000 Lufthansa Rindlederserie „Das Portemonnaie mit Prägung des Lufthansa Kranichs auf der Vorderseite, alles aus feinnarbigem Rindnappaleder, das ist genau mein Stil. Gibt es jetzt für 18 000 Meilen.“ Informationen unter: www.miles-and-more.com/meilenabo oder payback.de/meilenabo Weitere Meilenschnäppchen sowie Informationen zu Konditionen und Buchung finden Sie unter: * Miles & More Teilnehmer, die sich bis zum 29.2.2012 zum kostenlosen Meilen-Abo von PAYBACK anmelden, nehmen automatisch an der Verlosung teil. Die Gewinner werden schriftlich informiert. Der Rechtsweg sowie eine Barauszahlung sind ausgeschlossen. Lufthansa Exclusive 2/2012 worldshop.eu/meilenschnaeppchen 65 miles-and-more.com Die Partner im Überblick Star Alliance Partner: Adria Airways • Aegean Airlines• Air Canada • Air China • Air New Zealand • All Nippon Airways • Asiana Airlines • Austrian Airlines • Blue1• bmi • Brussels Airlines • Continental Airlines • Croatia Airlines • EgyptAir • Ethiopian Airlines • LOT Polish Airlines • Lufthansa • Scandinavian Airlines • Singapore Airlines • South African Airways • Spanair • Swiss International Air Lines • TAM Airlines • TAP Portugal • Thai Airways International • Turkish Airlines • United • US Airways ELEGANCE IN SPORT SINCE 1986 Weitere Kooperationspartner Flug: Air Astana* • Air Dolomiti • Air India • Air Malta • Avianca • Cirrus Airlines • Condor • Germanwings • Jet Airways • Lufthansa Regional** • Luxair • Mexicana • TACA International Airlines Hotels: Aloft • Althoff Hotel Collection • Anantara Hotels, Resorts & Spas • Andaz • Best Western Hotels • Best Western Premier • Candlewood Suites • Cham Palaces and Hotels • Classical Hotels • Conrad Hotels & Resorts • Courtyard by Marriott • Crowne Plaza • Das Kranzbach • Delta Chelsea Toronto • Der Steierhof • DoubleTree • Dusit International • Eaton Hotels • element by Westin • Embassy Suites • Express by Holiday Inn • Fairfield Inn by Marriott • Fairmont Hotels & Resorts • Four Points by Sheraton • Golden Tulip Hotels • Gran Melia Hotels • Grand Hyatt• Grecotel Hotels & Resorts • Hilton • Hilton Garden Inn • Hilton Grand Vacations • Holiday Inn Hotels & Resorts • Hotel Indigo • Hyatt Place • Hyatt Regency • Hyatt Hotels • Hyatt Summerfield Suites • ibis Hotel • Innside by Melia • InterContinental Hotels & Resorts • Jumeirah Hotels & Resorts • JW Marriott Hotels & Resorts • Kempinski Hotels • Landis Hotels & Resorts • Langham Hospitality Group • Langham Hotels • Langham Place Hotels • Le Méridien Hotels & Resorts • Lindner Hotels & Resorts • Lungarno Collection • Mandarin Oriental The Hotel Group •Marco Polo Hotels • Marriott Hotels & Resorts • Marriott Vacation Club International • ME by Meliá• Meliá Hotels & Resorts • Mercure • Mirvac Hotels & Resorts • Gallery Mövenpick Hotels & Resorts • NH Hotels • Oberoi Hotels & Resorts • Omni Hotels • Orbis Hotel Group • Pacific International • Pan Pacific Hotels and Resorts • Paradisus Resort • Park Hyatt • Park inn by Radisson • Gewinnen und Sammeln mit GOLFINO Seit über 25 Jahren bietet das Familienunternehmen GOLFINO als europäischer Marktführer für Golfmode die Verbindung von Fashion und Funktion in höchster Qualität. Stilsichere Interpretation neuester Trends in sportlicher Eleganz, High-TechStoffe und Materialien für höchsten Komfort – so präsentiert sich jedes Outfit. Mit der neuen Sortierung der Kollektionen in Green Label, White Label und – dem neu eingeführten, fashionlastigen - Black Label unterstreicht GOLFINO die Verschmelzung verschiedener Stile: Ob sportlich-elegant im Clubhaus, modisch und funktionell auf dem Grün oder stylish und exklusiv für die City – mit diesen Outfits ist man bei jeder Gelegenheit perfekt angezogen. Miles & More Teilnemer können von nun an für jeden Euro, den Sie in den GOLFINO Stores und im Online Store ausgeben, eine Prämienmeile sammeln. Im Februar hält unser neuer Miles & More Partner ein besonderes Angebot für Sie bereit. Beantworten Sie einfach nachfolgende Gewinnfrage und gewinnen Sie mit etwas Glück einen von drei hochwertigen GOLFINO Gutscheinen, die Sie beispielsweise für die neuen Outfits aus den frisch eingetroffenen SpringISummer Collections 2012 einlösen können. Modische Blazer, fröhliche Farben und tolle Marine- und Beach-Styles warten auf Sie. Wir heißen die drei Label, nach denen die neuen Kollektionen sortiert sind? Schicken Sie bis zum 29. Februar 2012 eine E-Mail mit der Lösung, Ihrer Miles & More Servicekartennummer und vollständigen Adresse an: [email protected] oder eine Postkarte an: Miles & More, Rätsel Februar 2012, Postfach 90 03 31, 60443 Frankfurt/Main Pullman Hotels & Resort • Radisson BLU • Radisson Hotels & Resorts • Raffles Hotels & Resorts • Ramada Worldwide • Regent Hotels & Resorts • Renaissance Hotels & Resorts • Residence Inn by Marriott • Shangri-La Hotels & Resorts • Sheraton Hotels & Resorts • Sofitel Hotels & Resorts • Sol Hotels • SpringHill Suites by Marriott • Staybridge Suites • Steigenberger Hotels & Resorts • St. Regis Hotels & Resorts • Suite Novotel • Swissôtel Hotels & Resorts • Taj Hotels Resorts and Palaces • The Leading Hotels of the World • The Leela Palaces, Hotels and Resorts • The Luxury Collection • The Regent Hotels • The Ritz Carlton • The Waldorf Astoria Collection Hotels • Towne Place Suites by Marriott • Traders Hotels • Trident Hotels • Tryp Hotels • W Hotels • Westin Hotels & Resorts • WORLDHOTELS • RYP Hotel by Wyndham Mietwagen: Avis • Budget • Europcar • Hertz • Sixt Shopping & Lifestyle: Aldeasa • ANSON’S • Arena di Verona • BAA • Bookatable • Boggi • Chic Outlet Shopping® *** • eventim • EVERBASICS GmbH • FC Bayern Fanshop • Gebr. Heinemann Duty Free • GOLFINO AG • Hanseatisches Wein & Sekt Kontor Hawesko GmbH • Hellenic Duty Free • HUGO BOSS Online Store• James Richardson Duty Free • Lufthansa Inflight Shopping • Lufthansa WorldShop • Metropolitan Pharmacies • Mercedes-Benz • Nuance Duty Free • PAYBACK • Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf • Porsche • PVR Cinemas • Rimowa • Hongkong • stilwerk • Swarovski • Travel Value & Duty Free • Tripadvisor.de • Woodland Retail Finanzen und Versicherungen: Allianz • Asstel Versicherung • AvD • BayernLB Group • Cortal Consors • Deutsche Bank • DKB • DWS Telekommunikation & Elektronik: Deutsche Telekom • Matrix Cellular • ebuero • Travelling Connect • Regus Abonnements & Bücher: A & W Architektur & Wohnen • Architectural Digest • buch.de • BUNTE •COUNTRY • Der Feinschmecker • DIE WELT • FAZ • Financial Times Deutschland • Fit For Fun • FOCUS • FOCUS-MONEY • FOCUSSCHULE • Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung • getAbstract • Glamour • GQ • Handelsblatt • InStyle •International Herald Tribune • Merian • myself • OM Book Shop • Playboy • The Economist • TV Spielfilm • Vogue • WELT am SONNTAG • Wirtschaftswoche • Zuhause Wohnen Weitere Partner: Paulaner Shanghai • Zugspitze-Top of Germany * Auf ausgewählten Strecken ** Zu Lufthansa Regional gehören Air Dolomiti, Augsburg Airways, Contact Air, Eurowings, Lufthansa CityLine * Teilnahmeberechtigt an der Verlosung der Gewinne sind ausschließlich die Empfänger dieses Magazins. 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