Jahresbericht - PFH Private Hochschule Göttingen

Transcrição

Jahresbericht - PFH Private Hochschule Göttingen
Jahresbericht
2014 –
2015 – 2016
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Leitbild
Die PFH – Private Hochschule Göttingen verpflichtet sich zur Generierung und Weitergabe von Wissen in kritischer und interdisziplinärer Reflexion politischer, gesellschaftlicher
und wirtschaftlicher Interessen. Praxisorientierung in Lehre und Forschung insbesondere
auf den Gebieten Management, Innovation und Technologie bildet die Maxime unserer
Handlungen. Durch unsere anwendungsorientierte und praxisbezogene Lehre im Studium
vermitteln wir sowohl Studierenden in ihrer Erstausbildung als auch Berufstätigen im
Sinne des lebenslangen Lernens fundierte theoretische sowie praktische Kenntnisse und
Fähigkeiten mit unterschiedlichen Didaktiken in Campus- und Fernstudiengängen unter
Berücksichtigung der zunehmenden Digitalisierung. Durch die Vielfalt dieser Angebote
bildet die Hochschule eine Plattform des bildungsfördernden gedanklichen sowie pluralistischen Austausches aller Beteiligten, wodurch stets innovative Impulse für die Studierenden, die zukünftige Entwicklung der PFH als Hochschule selbst sowie der Hochschulentwicklung insgesamt ausgehen.
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Im Gespräch: Prof. Dr. Siegmar Blumentritt (l.) und
Bengt Söderberg, Präsident der ISPO International Society for Prosthetics and Orthotics.
Die PFH versteht sich als Institution, die die Vielfalt aller an ihrer Institution beteiligten
Personen und Gruppen als Potenzial anerkennt und wertschätzt. Die Hochschulleitung
verpflichtet sich dazu, für eine gegenseitige Wertschätzung und achtsame Kommunikation
in der Zusammenarbeit als grundlegend für eine nachhaltige Entwicklung der gesamten
PFH und ihrer Beteiligten Sorge zu tragen. Durch die Nachhaltigkeit und Handlungsorientierung der im Studium erworbenen Kompetenzen können unsere Absolventen besonders
schnell berufliche Verantwortung übernehmen oder sich für höhere Verantwortung in ihren
Unternehmen qualifizieren. Damit versteht sich die PFH als Schnittstelle zwischen Studierenden als High Potentials und der Wirtschaft.
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Interesse: PFH-Absolvent Björn Freimuth erläutert
Dr. Gabriele Andretta und Olaf Lies ein Gründungsprojekt.
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Diskussion: Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt nahm am
"Tag des Ausbilders" der IHK Erfurt am 26. März teil.
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Honorarprofessor: Prof. Hans Georg Näder, Inhaber der
Otto Bock HealthCare GmbH.
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Gründer: Werner Rose, einer der beiden geschäftsführenden Gesellschafter der PFH.
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Glocal: Die Alumni Janine Jacobi, Kristina Schwan und
Christoph Schinner (v.l.n.r.) nach der Podiumsdiskussion.
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Business Breakfast: Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke und
Cornelia Pieper.
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Kuratorium Airbus Operations GmbH | Bahlsen GmbH & Co. KG | Baker Tilly Roelfs Unternehmensberatung GmbH | CFK Valley
e. V. | Continental AG | Gothaer Versicherungen | Johnson Controls Power Solutions Europe | Novelis Deutschland GmbH |
Otto Bock HealthCare GmbH | PricewaterhouseCoopers | SAP AG | T-Systems Business Services GmbH | TUI AG
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T agung: Der Forschungsausschuss des Verbandes der
privaten Hochschulen traf sich an der PFH, unter anderem,
um mit dem Generalsekretär der Volkswagenstiftung
Dr. Wilhelm Krull (5.v.l.) zu diskutieren.
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Inhalt | 5
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Dozenten: Für Orthobionik im Einsatz sind (v.l.n.r.)
­Markus Hildebrandt, Dr. Nadine Hugill, Lutz Jenckel, Prof.
Dr. Siegmar Blumentritt und Prof. Dr. Frank Braatz.
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Honorarprofessor: Prof. Dr. Frank Beine, Leiter ­Advisory
bei Deloitte.
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Hochschule
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ZHT Zentrum für Healthcare Technology
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Vorwort
Die Gesellschafter der Hochschule
Studienprogramm im Überblick
Präsidium komplettiert
Tagung des Controller-Verbandes CIMA
Landespolitiker an der PFH
Business4school
Netzwerkveranstaltungen
Business Breakfast
International Office
Praktikantenbörse & PFH Glocal
Schulkooperationen
mtec-akademie
PFH Professional School
Professoren der PFH
Programm PraxisStudieren
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Erster Jahrgang verabschiedet
Studienstart für den fünften Jahrgang
Hightech-Orthese für Friseurin
Internationale Besuche am ZHT
Praxispartner für Orthobionik
Testanwender gesucht
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PFH Hansecampus Stade
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Begrüßungs- und Abschlussfeier
Absolventinnen und Absolventen 2015
Bürgerdialog Stade
Kinderfahrrad Foxy
Forschungsprojekt DESICOS
Praktikumsberichte
Internationaler Flugwettbewerb in York
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PFH Campus Göttingen
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Campusstudium Psychologie
ZE Zentrum für Entrepreneurship
Ideencampus Südniedersachsen
5. Entrepreneurship School
Gründungsprojekt YourCar
Gründungsprojekt Nightbird
Studie zu Pricing-Prozessen
Studie zu Controlling im Mittelstand
Forschungsprojekt Location-based Marketing
Forschung des Bereiches International Economics
Forschungsprojekt GlycoRec
Sportpsychologe für Leichtathleten
Psychologisches Labor
Social Points für Engagement
Exkursion ins Silicon Valley
Gäste an der PFH
Ausgewählte Praxisvorträge
Internationaler Praktikumsbericht
Austauschsemester in Chile
Exkursion zu Ottobock
Masterabsolventinnen und -absolventen 2015
Abschlussfeier in Göttingen
Bachelorabsolventinnen und -absolventen 2015
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Fernstudienzentren
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Entwicklung des Fernstudiums
Auslandssemester im Fernstudium
Fernstudienzentren der PFH
Absolventinnen und Absolventen 2015
Eröffnung FSZ Regensburg
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Panorama
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Bericht der Studierendenvertretung
Club der Alumni der PFH e. V.
Nacht des Wissens
Exkursionen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
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Trauer: Dr. Elmar Breitbach, Professor für Adaptronik,
verstarb am 26. Dezember 2014.
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E-School: Zu Gast bei Prof. Dr. Frank Albe (Mitte) und
Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar (rechts) war Dr. Falk Berster von Ottobock.
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Vortrag: Prof. Dr. Frank Vogelgesang referierte am 13.
Mai vor Schülern der KBS Nordhorn.
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Neustart: Die Erstsemester der Management-Programme am Campus Göttingen.
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Workshop: In der PFH fand am 24. Juli ein Google
Adwords Bootcamp statt.
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Event: Koordinator Gesamtvertrieb Rüdiger Zinke, Prof.
Dr. Stephan Weibelzahl und Pressesprecher Peter Diehl
warten bei der Nacht des Wissens auf die ersten Besucher.
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100 Gremien und offizielle Stellen
103 Impressum
Hochschule | 7
Gleiches gilt für den Ausbau der Partnerschaften mit Universitäten
rund um den Globus, mit denen wir Doppelabschlussprogramme
aufbauen, Auslandssemester für Studierende ermöglichen und
wissenschaftlichen Austausch pflegen. In diesem Zusammenhang
rücken auch die "technologischen Nischenbereiche" CFK und
Orthobionik in den Vordergrund, besonders spürbar im Bereich der
Healthcare Technology. Die Ausbildung entsprechender Fachkräfte
ist global bereits weitgehend akademisch geprägt, während sie in
Deutschland noch überwiegend handwerklich verwurzelt ist. Die
PFH-Kompetenz sorgt in diesem Bereich für große internationale
Aufmerksamkeit. Dem tragen wir zum einen mit der internationalen
Zertifizierung der Studiengänge in Orthobionik, zum anderen mit
einer Ausweitung des englischsprachigen Masterprogramms in
Carbontechnologie Rechnung.
Vorwort
2015 jährten sich Gründung und Aufnahme des Studienbetriebs
der PFH Private Hochschule Göttingen zum 20. Mal. Dies bietet
uns die Gelegenheit, auf 20 Jahre Hochschulentwicklung in einem
äußerst dynamischen Umfeld zurückzublicken. Doch dabei haben
Gesellschafter, Präsidium und Geschäftsführung weniger rückwärtsgewandtes "Sich-selbst-auf-die-Schulter-klopfen" im Sinn
als vielmehr zielstrebiges und selbstbewusstes Voranschreiten,
das sich aus dem bisher Geleisteten nährt, um so den Blick nach
vorne auf die kommenden Möglichkeiten und Herausforderungen
zu richten.
Als Fazit der ersten 20 Jahre der PFH in der deutschen Hochschullandschaft können wir festhalten, dass die Strategie, die
Hochschularbeit nicht ausschließlich schmal auf ein bestimmtes
Fächerspektrum zu fokussieren, sondern vielmehr breit aufgestellt
auch in innovativen Nischen zu forschen, zu lehren und zu netzwerken, ein entscheidender Erfolgsfaktor war und ist. So ist die
Hochschule zu dem gewachsen, was sie gegenwärtig ausmacht:
22 Studiengänge, über 2.700 Studierende, rund 120 Mitarbeiter
Seit der Gründung der Hochschule 1995 befindet sich ihr Stammsitz, der PFH
Campus Göttingen, im Zentrum der Stadt.
(Stand Oktober 2015). Entscheidend für die steigenden Studierendenzahlen war 2015 einmal mehr das Fernstudium, insbesondere
die Bachelor-Fernstudiengänge in Psychologie und Wirtschaftspsychologie. Sie haben sich seit der Aufnahme des Studienbetriebs 2014 bereits etabliert. Durchweg positive Rückmeldungen
und Erfahrungsberichte der ersten PFH-Psychologiestudierenden
und steigende Bewerberzahlen zeigen uns, dass diese Erweiterungen des Hochschulangebotes erfolgreiche Schritte sind. Mit
den 2015 erstmals gestarteten drei Master-Studiengängen Psychologie, Wirtschaftspsychologie sowie Angewandte Psychologie
für die Wirtschaft ist das Fernstudienangebot in diesem Bereich
nun komplett. Darüber hinaus sind auch die vier neuen Campusstudiengänge in Psychologie und Wirtschaftspsychologie im
Wintersemester 2015/2016 gestartet. Trotz knappem Zeitfenster
zwischen staatlicher Anerkennung und Semesterstart gibt es hier
nun die ersten Campusstudierenden. Gleich zwei Premieren feierte
auch der Bereich Healthcare Technology. Die ersten Absolventen dieses noch immer europaweit einzigartigen Studiengangs
haben nach acht Semestern ihre Bachelor-Zeugnisse erhalten.
Wesentliches Ziel dieses Studiengangs ist, dass die Absolventen
in der Lage sind, eigenverantwortlich Patienten mit Handicap mit
Orthesen und Prothesen zu versorgen. Die Anfertigungstücke,
die die Studierenden als Teil ihrer Prüfungsleistungen produziert
haben, beweisen eindrucksvoll das Erreichen dieses Ziels. Einhergehend mit der Verabschiedung als Bachelors of Science hat die
Hochschule einen Teil der Absolventen auch gleich wieder begrüßt:
als Studierende im konsekutiven Masterstudiengang Medizinische
Orthobionik, der erstmals im Oktober 2015 begann, das bereits
erworbene Wissen nochmals vertieft und die Studierenden nun
auf eine weiterführende wissenschaftliche Karriere vorbereitet.
Wenden wir den Blick auf die vor uns liegenden Jahre, so wird
sich zweifelsohne der Ausbau der Internationalisierung zu einem
noch wichtigeren Thema für die PFH entwickeln. Die Ankoppelung
dieses Bereichs an das Präsidium zeigt, welchen Stellenwert es
in der Hochschul-Agenda einnimmt. Die Vorbereitung mehrerer
englischsprachiger Studienprogramme für Studierende, die als
International Incomings zu uns kommen, sind in vollem Gange.
Ein weiterer wichtiger Agenda-Punkt – nicht nur für Hochschulen
– wird die digitale Revolution und ihr Einfluss auf die Bildung
sein. Dies betrifft einerseits die Wissensvermittlung über neue
Didaktiken, in denen künftig traditionelle Lehrformen wie Vorlesungen und Übungen in Hörsälen mit digital angebotenen Inhalten
verschmelzen, die zeit- und ortsunabhängig abrufbar sind. Durch
die Technologie wird auch ein deutlich stärkerer Individualisierungsgrad für die Lernenden möglich, der Inhalte, Ziele, aber auch
Lerntempo auf den Einzelnen abstimmbar macht. Den Hochschulen
obliegt es, diese Herausforderung als Chance zu begreifen, junge
Menschen für wissenschaftliche Bildung zu begeistern und sie
beim Erreichen ihrer Lernziele zu begleiten. Die hier beschriebene
Entwicklung und die angestrebten Ziele wären nicht erreichbar
ohne ein Mitarbeiterteam aus Professoren, wissenschaftlichen und
nicht-wissenschaftlichen Mitarbeitern, die täglich für den Erfolg
der Hochschule arbeiten. Ihnen gebührt an dieser Stelle unser
Dank. Ebenso gebührt unser Dank den Kuratoren, Partnern und
Förderern der Hochschule, die ihr Vertrauen in uns setzen. Und
insbesondere gebührt Dank auch unseren Kunden, den mittlerweile
über 3.000 Absolventen und den aktuellen Studierenden, die sich
seit 1995 für ein Studium an der PFH entschieden haben.
Über die akademische Lehr- und Forschungsarbeit hinaus zeigt
dieser Jahresbericht aber auch einmal mehr, was das gesamte
Hochschulleben an der PFH ausmacht. Soziale Projekte, Sportveranstaltungen, studentisches Leben und eine Hochschule, die als
Plattform zwischen Wissenschaft und Wirtschaft deren Austausch
fördert – all das prägte die PFH 2015.
Mit den besten Wünschen für ein erfolgreiches Jahr 2016
Präsidium und Geschäftsführung
Hochschule | 9
Zwei Jahrzehnte
unternehmerisches
Engagement
Strategische Verpflichtung auf die Zukunft
2015 kann die PFH Private Hochschule Göttingen auf eine kontinuierliche positive Entwicklung von 20 Jahren zurückblicken. Aus
einer Institution, die 1995 mit einer ersten Studierendengruppe
und zwei Programmen gestartet war, ist eine Hochschule mit
heute 22 Studiengängen, mehr als 2.700 Immatrikulierten und
rund 3.000 Absolventen, über 30 Professorinnen und Professoren
und etwa 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geworden.
Maßgeblich verantwortlich für diesen konsequenten Ausbau
zeichnen die vier Gesellschafter Karin Dietz, Martin Löwer, Werner Rose und Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke. Neben ihrem Einsatz an
der Hochschule engagieren sie sich individuell in vielen anderen
Aktivitäten wie der Unternehmensberatung, Geschäftsführungspositionen, im Kunstmanagement oder international vor allem
in Südostasien. Diese breite und langjährige Expertise in unterschiedlichen Geschäftsfeldern haben die vier Eigner stets auf die
PFH übertragen: strukturell auf das Management und inhaltlich auf
die Studienangebote. In diesem Sinne war und ist die Hochschule
eine mit hoher Konstanz persönlich und unternehmerisch geführte
Bildungsinstitution.
sind bereits in naher Zukunft die Erweiterung des Studienangebotes, begleitet von entsprechendem Personalausbau, sowie
eine breitere Verankerung der Fernstudienangebote durch den
Aufbau zusätzlicher Fernstudienzentren in Deutschland und den
Nachbarländern. Grundsätzlich plant die PFH, ihre internationale
Vernetzung mit weiteren Hochschulpartnerschaften und englischsprachigen Programmen zu stärken. Auch die Weiterentwicklung
des komplexen multimedialen Blended-Learning-Konzeptes "PFH
studyworld" wird zügig vorangetrieben, um dem heutigen Lernverhalten gerecht zu werden. Außerdem strebt die Hochschule an,
ihre Wertschöpfungskette in die Zielgruppe der "Silver Learner"
zu verlängern – ganz im Sinne des Lebenslangen Lernens auch
nach dem aktiven Berufsleben.
Um diese Vision auch über das Jahr 2020 hinaus zur Realität
werden zu lassen, führen die vier Gesellschafter schon heute
aussichtsreiche Gespräche über eine Nachfolgeregelung. Damit
möchten sie sicherstellen, dass ihre Strategien langfristig umgesetzt und weiterentwickelt werden und die PFH eine Hochschule
mit Zukunft ist.
Diese Entwicklung soll sich in der Zukunft fortsetzen, wie sie die
Vision für 2020 formuliert. Dabei strebt die PFH ein organisches
Wachstum an, bei dem die Hochschulwerte Innovationsbereitschaft, Netzwerkkompetenz und Durchsetzungsfähigkeit am Bildungsmarkt im Fokus stehen. Erste Schritte, um dies zu erreichen,
Gründer und geschäftsführende Gesellschafter (v.l.n.r.): Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke,
Dipl.-Hdl. Werner Rose, Dipl.-Kfm. Karin Dietz und Dipl.-Kfm. Dipl.-Hdl. Martin
Löwer.
Hochschule | 11
Business Administration
Bachelor of Science B.Sc.
Psychologie
Bachelor of Science B.Sc.
Master of Science M.Sc.
Orthobionik
Bachelor of Science B.Sc.
Medizinische Orthobionik
Master of Science M.Sc.
Sports-/Reha-Engineering
Master of Science M.Sc.
(berufsbegleitend)
Campus Göttingen
Wirtschaftspsychologie
Bachelor of Science B.Sc.
Master of Science M.Sc.
Präsidium komplettiert
Neue Vizepräsidenten für die PFH
Verbundwerkstoffe/Composites
Bachelor of Engineering B.Eng.
Master of Science M.Sc.
(berufsbegleitend, in Deutsch o. Englisch)
Hansecampus Stade
Studienprogramm
General Management
Bachelor of Science B.Sc.
Master of Science M.Sc.
General Management
Bachelor of Science B.Sc.
Betriebswirtschaftslehre
Bachelor of Arts B.A.
Master of Arts M.A.
Advanced Management
Master of Arts M.A.
Business Administration MBA
Master of Business Administration
Psychologie &
Wirtschaftspsychologie
Psychologie
Bachelor of Science B.Sc.
Master of Science M.Sc.
Wirtschaftspsychologie
Bachelor of Arts B.A.
Master of Arts M.A.
Angewandte Psychologie
für die Wirtschaft
Master of Arts M.A.
Fernstudium
Ökonomie
Campus Berlin
General Management
Master of Science M.Sc.
Die PFH, zu deren dritten Präsidenten ich vor gut einem Jahr
gewählt wurde, hat in ihrer Ausdifferenziertheit über Standorte und
Studienprogramme hinweg eine Komplexität und Größe erreicht,
der bei der Zusammenstellung der Führungsmannschaft von nebenberuflichen Vizepräsidenten Rechnung zu tragen war. Mit deren
Wahl durch den Senat der Hochschule und der Zustimmung der
Gesellschafter der PFH-Trägergesellschaft wurde zum 1. März
das vom Präsidenten vorgeschlagene erweiterte Führungsteam
gebildet. Neu zum Präsidium hinzugestoßen sind der Vizepräsident für Studium und Internationales, Prof. Dr. Joachim Ahrens,
und die Vizepräsidentin für Fernstudium und Digitalisierung, Prof.
Dr. Antje-Britta Mörstedt. Somit haben zwei für Hochschulen
entscheidende Trends – die Internationalisierung und die nicht
nur für das Fernstudium wichtige Digitalisierung von Lehrinhalten
– eine Aufwertung erfahren. Erneut vorgeschlagen und gewählt
wurde der Vizepräsident für Technologie und Weiterbildung, Prof.
Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold. Der Bereich Forschung und Transfer
sowie alle neu entwickelten Programme liegen weiterhin in meiner
Verantwortung.
Nach seiner Habilitation in Göttingen und anschließender Professur an der European Business School in Oestrich-Winkel wechselte Joachim Ahrens 2006 an die PFH. Der 52-Jährige ist Professor
für Volkswirtschaftslehre, insbesondere International Economics.
Er verantwortet den internationalen Ausbau der Hochschule.
Dieses umfasst unter anderem die internationalen Hochschulkooperationen, Doppelabschlussprogramme sowie englischsprachige Studienangebote für ausländische Studierende. Seine
Präsidium der PFH (v.l.n.r.): Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt, Prof. Dr. Frank Albe,
Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold und Prof. Dr. Joachim Ahrens.
Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die europäische
Integration, Systemtransformation in Osteuropa und Zentralasien
sowie ökonomische Entwicklungsprozesse in Ostasien.
Antje-Britta Mörstedt (50) ist seit 2008 Professorin für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Organisation und Blended Learning. Bereits seit 2004 ist sie Leiterin des Wachstumstreibers
Fernstudium Ökonomie. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die
Digitalisierung der Lehrformen sowie Personalmanagement mit
besonderem Fokus auf das Generationenmanagement.
Wilm Felix Unckenbold (52) ist Professor für FaserverbundTechnologie an der PFH und lehrt am PFH Hansecampus Stade.
Bevor er 2007 den Ruf als Professor erhielt, baute er federführend
das Kompetenznetzwerk CFK Valley e. V. auf. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Werkstoff- und seriengerechte
Faserverbundbauweisen, Auslegungs- und Designgrundlagen für
Faserverbundstrukturen und Bruchmechanisches Verhalten von
Faserverbundstrukturen. Er ist bereits seit 2011 Vizepräsident
der PFH.
In den zurückliegenden Monaten der Zusammenarbeit zeigte sich,
wie sinnvoll die neue Ausrichtung der Präsidiumsstruktur ist, die
es weiterhin zu optimieren gilt.
Prof. Dr. Frank Albe
Präsident der PFH Private Hochschule Göttingen
12 | Hochschule
Hochschule | 13
Controller-Round-Table
Landes-Spitzenpolitiker an der PFH
Controlling-Verband CIMA tagt mit internationaler Besetzung in Göttingen
Olaf Lies und Dr. Gabriele Andretta informieren sich
CIMA ist ein britischer Berufsverband, der sich der Ausbildung
und Qualifizierung seiner Mitglieder und Studenten in den Bereichen Management Accounting, Controlling und Rechnungslegung
widmet. Mit mehr als 227.000 Mitgliedern und Studierende in
179 Ländern ist CIMA die größte Management-AccountingKörperschaft der Welt. Sie ist ebenfalls Mitglied der International
Federation of Accountants. CIMA kooperiert mit dem American
Institute of Certified Public Accountants (AICPA), wobei eine globale Management-Accounting-Qualifikation angeboten wird, der
sogenannte Chartered Accountant Global Management (CGMA).
Controlling-Experten intensiv darüber aus, wie es gelingen kann,
Management Accounting im Unternehmen zum wertschöpfenden Erfolgsfaktor zu machen. Im Anschluss stellten die beiden
wissenschaftlichen Mitarbeiter der PFH Joachim Algermissen
(Doktorand an der Uni Hildesheim) und Stefan Brinkhoff (Doktorand an der Uni Göttingen) die Studie "Controlling in Small and
Medium-Sized Entreprises" vor, die sie jüngst gemeinsam mit
dem Hauptautor Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke veröffentlicht haben
(siehe S. 42). Insbesondere die Bereitschaft zum Outsourcing des
Controllings diskutierten die Round-Table-Teilnehmer ausführlich.
Die verschiedenen interkulturellen Blickwinkel verdeutlichten, dass
besonders bei kleineren deutschen Unternehmen das Outsourcing
noch deutliches Steigerungspotenzial aufweist. In der Unternehmenskultur anderer Länder sei dies schon weiter fortgeschritten.
Nach den einleitenden Worten von Jakub Bejnarowicz, CIMA Head
of Central and Eastern Europe, stellte Peter Simons, Technical
Specialist Research and Development, in seinem Vortrag das
Hauptdiskussionsthema "Finance Business Partnering" vor. In
den folgenden 90 Minuten tauschten sich die 20 angereisten
Organisator Bejnarowicz zeigte sich sehr zufrieden mit dieser
ersten CIMA-Tagung in der PFH. "Wir planen einen deutlichen
Ausbau unserer Aktivitäten und Partnerschaften mit Unternehmen
und Bildungseinrichtungen in Deutschland. Dafür war dies heute
ein glänzender Auftakt", resümierte er.
Am 23. September fand am Campus Göttingen der PFH der erste Round Table des CIMA – Chartered Institute of Management
­Accountants in Deutschland statt.
Die Teilnehmer des ersten CIMA-Round-Table in Deutschland. | Sorgte für Diskussionsstoff: Studie zum Outsourcing des Controllings.
Der niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Olaf Lies und Dr. Gabriele Andretta, Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtags (beide SPD), haben sich am 26. Februar an
der PFH über aktuelle Entwicklungen und Projekte der Hochschule
informiert. Im Fokus standen die Themen Healthcare Technology,
der neue Studienbereich Psychologie/Wirtschaftspsychologie,
das ZE Zentrum für Entrepreneurship sowie die Fernlehrangebote.
Anschließend präsentierte Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar das ZE
Zentrum für Entrepreneurship der PFH. Das ZE ist Anlaufstelle für
Forschung und Lehre im Bereich Unternehmertum und fungiert
außerdem als ein Gründerzentrum für Studierende aller Hochschulen Südniedersachsens. Ende 2014 erklomm die PFH als
eine der besten Gründerhochschulen Deutschlands Rang 3 im
Gründungsradar.
Bei einem Rundgang gemeinsam mit Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke
und Präsident Prof. Dr. Frank Albe beschäftigten sich Lies und
Andretta insbesondere mit den Studienangeboten und aktuellen
Forschungsprojekten. Mit Hilfe einer Hightech-Beinprothese stellte
Prof. Dr. Siegmar Blumentritt das Studienfach Orthobionik vor,
das die Studierenden optimal auf die Versorgung von Patienten
mit modernen Prothesen und Orthesen vorbereitet. Die nächste
Station thematisierte den neuen Bereich Psychologie/Wirtschaftspsychologie. Wirtschaftspsychologe Prof. Dr. Stephan Weibelzahl
stellte das Forschungsprojekt "GlycoRec" vor (siehe S. 46/47).
Dessen Ziel ist es, Diabetikern mit einem interaktiven System
via Smartwatch, Smartphone oder Smart-TV im Alltag zu helfen.
Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt erläuterte das Blended-LearningKonzept der PFH-Fernstudiengänge, bei dem zahlreiche multimediale und interaktive Elemente zum Einsatz kommen. Darüber
hinaus ging es um das Prinzip der offenen Hochschule, also die
Durchlässigkeit der Bildungsangebote auch für Menschen ohne
Abitur. Minister Lies und Landtagsvizepräsidentin Andretta zeigten
sich gleichermaßen beeindruckt von den Präsentationen und den
anschließenden Diskussionen. "Absolventen, die in derart innovativ gestalteten und hoch qualitativen Studiengängen ausgebildet sind, wie wir sie heute hier kennen gelernt haben, benötigen
wir in Niedersachsen dringend als Nachwuchsführungskräfte",
­resümierte Lies.
V.l.n.r.: Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, geschäftsführender Gesellschafter der PFHTrägergesellschaft, Olaf Lies, niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und
Verkehr, Dr. Gabriele Andretta, Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtags
und Prof. Dr. Frank Albe, PFH-Präsident.
Hochschule | 15
Plattform
zwischen Wissenschaft
und Wirtschaft
Geschäftsführender Gesellschafter
ist gefragter Impulsgeber
Seit ihrer Gründung fungiert die PFH als Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Dies geschieht auf
vielfältige Art und Weise. Häufig sind PFH-Experten Referenten bei
Netzwerkveranstaltungen und geben Impulse mit dem Blickwinkel aus Forschung und Lehre. Immer wieder ist die Hochschule
auch Gastgeber bei solchen Gelegenheiten. Beispiele hierfür
sind die regelmäßig stattfindenen Reihen Mobilitätstalk von Dr.
Klaus Richter und WirtschaftsDienst Mittagstisch (Andreas Bosk).
Auch die Gäste der Verleihung des Silbernen Kaufmannslöffels
in Göttingen ließen sich durch einen Vortrag von Prof. Dr. Bernt
R. A. Sierke in den Abend leiten.
Wirtschaft für die Schule
PFH ist Partner und Gastgeber
bei business4school
Zwischen Februar und Juli 2015 fand erstmals das Business College, ein Wirtschaftskurs für Schüler im Rahmen des Projektes
business4school statt. Initiator ist Ulrich Herfurth, Göttinger Anwalt
und Unternehmer, für die Lions Clubs, die SüdniedersachsenStiftung und den Verband Die Familienunternehmer/Die jungen Unternehmer. Kooperationspartner sind die sechs Göttinger Gymnasien
sowie die Gesamtschulen. Dozenten waren Hochschullehrer der
PFH, der Uni Göttingen und der Hochschule Harz, als Gastreferenten waren Führungskräfte aus den Unternehmen Sartorius,
Contigo und Blackbit dabei. Das Konzept von business4school
richtet sich auf die Unterstützung des Unterrichts an Schulen und
will zusätzliche Wissensangebote schaffen. Die Inhalte sind in
enger Absprache mit den kooperierenden Schulen entstanden.
Über 60 Schüler erhielten im Juli ihr Zertifikat für den ersten
Kurs, der unter dem Thema "Wirtschaft im Unternehmen" stand.
Bei zweistündigen Veranstaltungen, die in den Räumen der PFH
stattfanden, trafen die Schüler einmal im Monat auf Dozenten oder
Referenten. Während des Kurses haben die Schüler in schulübergreifenden Gruppen verschiedene Geschäftsideen und Konzepte
für Onlinefirmen entwickelt, zum Beispiel einen Vertrieb für vegane
Süßwaren. Die Resonanz der Teilnehmer war durchweg positiv, wie
eine abschließende Evaluation des ersten Durchgangs zeigte: 90
Teilnehmer der ersten Phase von business4school. | Iris Bruse, stellvertretende
Schulleiterin und Fachlehrerin Politik-Wirtschaft des OHG. | Kooperationspartner:
­Initiator Ulrich Herfurth (rechts) und Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, Gastgeber und
Dozent im Projekt.
Prozent würden den Kurs weiterempfehlen, 85 Prozent haben
Interesse, selbst auch den zweiten Teil zu belegen. Auch die
Lehrer der Kooperationsschulen sind voll des Lobes über die
Veranstaltungsreihe: "Die Jugendlichen werden ernstgenommen,
sind beeindruckt von den Referenten und hochmotiviert – großartig", sagt zum Beispiel Iris Bruse, stellvertretende Schulleiterin
und Fachlehrerin Politik-Wirtschaft am Otto-Hahn-Gymnasium
Göttingen. "Nicht umsonst gehören die Wirtschaftswissenschaften
zu den beliebtesten Studienfächern in Deutschland. Dass Wirtschaft auch bereits Schüler begeistert, zeigen die Anmeldezahlen,
die unsere Erwartungen weit übertroffen haben", sagt Prof. Dr.
Bernt R. A. Sierke begeisterter Partner der Initiative und Dozent
in den Veranstaltungen. Im Winterhalbjahr 2015/16 setzt sich
das Programm fort. Auch hierzu haben sich wieder 80 Schüler
angemeldet.
Einen weiteren vielbeachteten Beitrag mit dem Titel "PFH P­ rivate
Hochschule Göttingen – mehr privates Unternehmen als Hochschule?" steuerte Sierke zum Treffen des Clubs der Göttinger Wirtschaft am 6. Mai bei. Sierke skizzierte zunächst ein kurzes Porträt
der PFH und wie diese sich in den 20 Jahren seit der Gründung
zu einer Hochschule mit aktuell 22 Studiengängen, 2.700 Studierenden und 120 Mitarbeitern entwickelt hat. M
­ ittelfristig strebt
die PFH eine Studierendenzahl von knapp 4.000 an. Anschließend
Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke referiert vor dem Göttinger Wirtschaftsclub | V.l.n.r: Willie
Klie, Vorsitzender des HVH-Kreisverbands, Preisträgerin Hanne-Dore Schumacher
(ehem. Göttinger Tageblatt), Philipp Bremer, Weinhandlung Bremer und Prof. Dr.
Bernt R. A. Sierke. | Interview im faktor-Magazin zur Zukunft des Lernens.
zeigte Sierke den Zuhörern auf, in welchem Marktumfeld in der
bundesdeutschen Hochschullandschaft die PFH sich bewegt:
Von den gut 2,6 Millionen Studierenden an allen rund 400 Hochschulen sind sechs Prozent an einer der privaten Hochschulen
eingeschrieben. "Dieser Anteil ist in den letzten Jahren deutlich
gestiegen, und er wird noch weiter steigen", prognostizierte der
Referent.
Im zweiten Teil seines Vortrages verdeutlichte Sierke, welches die
Anforderungen an eine private Hochschule sind und wie sich diese
mit eigenverantwortlichem unternehmerischem Engagement in
Einklang bringen lassen. Um als private Hochschule agieren zu
können, seien exakt die gleichen Genehmigungs-, Zertifizierungs-,
und Akkreditierungsverfahren notwendig, die auch für staatliche
Hochschulen gelten. Zum Erfolg führe dann letztlich die Qualität,
mit der man die eigenen Studierenden, aber auch die Unternehmenspartner überzeugen müsse. "Die PFH ist eine der ganz
wenigen Hochschulen in Deutschland, die sich
komplett ohne staatliches Geld selbst finanziert
und mit ihrem Geschäftsmodell erfolgreich
ist. Die enge Kooperation
mit der Wirtschaft war
und ist dabei unerlässlich",
schloss Sierke.
16 | Hochschule
als ein Land hervorgegangen, dessen Bewohner Europa sehr
zugewandt sind, wie Pieper ausführte. "Kommen Sie nach Polen
und machen Sie sich selbst ein Bild", lud Pieper die anwesenden Unternehmer schließlich ein. Und Gastgeber Sierke nahm
ihr zuvor ausgesprochenes Gesprächsangebot im Hinblick auf
Formen der Bildungszusammenarbeit an.
Deutsch-polnische
Beziehungen:
eine Erfolgsgeschichte
9. Business Breakfast der PFH
Zur neunten Auflage des PFH-Business Breakfast am 18. Mai
begrüßte Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke die FDP-Politikerin und Generalkonsulin in Danzig Cornelia Pieper. Den rund 60 Gästen des
Netzwerktreffens zeigte sie die Erfolgsgeschichte der deutschpolnischen Beziehungen auf und gab ihnen viele Impulse mit auf
den Weg.
"Nach unendlichem Leid sind die Beziehungen zwischen Polen
und Deutschland heute besser als zuvor", stellte Pieper fest.
Das Breakfast Statement hielt Cornelia Pieper.
Etwa zwei Drittel aller Polen, so die Generalkonsulin, bewerten
das Verhältnis zu ihrem westlichen Nachbarland in Umfragen als
positiv. Auch die ökonomische Verflechtung ist hoch: Für Polen
ist Deutschland der größte Handelspartner und für Deutschland
ist Polen der eindeutig wichtigste osteuropäische Partner. Vor
allem für die deutschen Mittelständler sieht Pieper gute Rahmenbedingungen, um die wirtschaftliche Kooperation noch zu
intensivieren. "In Polen herrscht eine Kultur der Selbstständigkeit
und des Zupackens", sagte die ehemalige FDP-Generalsekretärin.
Deshalb gebe es inzwischen mehr polnische Gründer in Deutschland als umgekehrt, aber auch unternehmerische Initiativen aus
Deutschland fielen in Polen auf fruchtbaren Boden. Auch der
Bildungsbereich, etwa beim Aufbau neuer Studienmodelle, biete
laut Pieper Raum für Kooperationen.
Doch Pieper betrachtet die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen nicht isoliert, sondern im historischen Kontext.
Die deutsche Geschichte der Stadt Danzig, der Hitler-Stalin-Pakt,
der Beginn des Zweiten Weltkrieges auf der Danziger Westerplatte,
die polnische Solidarnosc-Bewegung und ihre Vorbildfunktion für
die friedliche ostdeutsche Revolution: All dies prägt das kollektive
polnische beziehungsweise Danziger Gedächtnis. Das gemeinsame Erinnern sei auch für das Generalkonsulat eine wichtige
Aufgabe. Doch aus dieser wechselvollen Geschichte ist Polen
Zur Person
Cornelia Pieper hat Sprachwissenschaften (Polnisch/Russisch)
in Leipzig und Warschau studiert und dabei in Warschau Kontakte zur aufkeimenden Solidarnosc-Bewegung geknüpft. Ihre
politische Laufbahn begann 1990 und führte sie 1998 für die
FDP in den deutschen Bundestag, dem sie bis 2013 angehörte.
Von 2001 bis 2005 war Pieper als Generalsekretärin sowie von
2005 bis 2011 als stellvertretende Bundesvorsitzende ihrer Partei
tätig. Von Oktober 2009 bis Dezember 2013 arbeitete sie als
Staatsministerin im Auswärtigen Amt und koordinierte dort die
deutsch-polnischen zwischengesellschaftlichen Beziehungen für
die Bundesregierung. 2014 wurde sie zur Generalkonsulin in der
polnischen Stadt Danzig bestellt.
18 | Hochschule
Hochschule | 19
Schaltzentrale
fürs Globale
auf Hochschulmessen weltweit unterwegs. So präsentierten Linh
Dinh und Stefan Zammit das Angebot der PFH im September bei
der europäischen Bildungsmesse EAIE in Glasgow und bahnten
hier auch neue Hochschulkooperationen an.
International Office der PFH
General Management – English Track
Ab Oktober 2016 bietet die PFH ihren Masterstudiengang General
Management nicht mehr nur in deutscher, sondern parallel auch in
englischer Sprache am Campus Göttingen an. Die Entwicklung des
"English Track" koordiniert das International Office. Zielgruppe sind
internationale Managementstudierende mit Bachelorabschluss,
die für das Masterstudium nach Deutschland wechseln möchten.
Weltweiter Austausch in Studium, Lehre und Forschung ist das
Aufgabenfeld des International Office der PFH. Zum Beispiel ebnet
es ausländischen Studentinnen und Studenten den Weg an die PFH
und unterstützt deren Studierende bei Planung und Durchführung
eines Auslandssemesters. Eine wichtige Grundlage dafür sind
Partnerschaften mit Hochschulen in aller Welt.
Hochschulkooperationen der PFH
Neue Hochschulpartnerschaften
Fünf Hochschulkooperationen hat die PFH im Jahr 2015 abgeschlossen. Die neuen Partner sind die Beijing Foreign Study University (China), die University of California in Riverside (USA),
die University of Economics in Varna (Bulgarien), die Koreatech
in Chungjeol-ro (Republik Korea) und die Skoda Auto University
in Mladá Boleslav (Tschechien). Damit pflegt die PFH nun 30
Hochschulpartnerschaften für den internationalen akademischen
Dialog. Neue Chancen für den Austausch ergeben sich auch durch
das Stipendienprogramm PROMOS, an dem die Hochschule ab
2016 teilnimmt. Insbesondere für Auslandssemester außerhalb
Europas können Studierende hier Förderung erhalten. Darüber hinaus stehen weiterhin Fördermittel aus dem ERASMUS-Programm
bereit, welche in der Regel für den Austausch innerhalb Europas
vorgesehen sind.
17 Studierende aus Großbritannien, Frankreich, Japan, der Türkei,
Italien, Spanien, Taiwan und Israel waren im Jahr 2015 für ein
oder zwei Semester an der PFH in Göttingen zu Gast. Wie in
jedem Jahr standen ihnen Studierende als Student Buddies zur
Seite. Den Göttinger Alltag der "International Incomings" hat die
Hochschule in diesem Jahr mit einem Fotoshooting dokumentiert (großes Foto). 24 PFH-Studierende haben im Jahr 2015 an
einer der Partnerhochschulen im Ausland studiert. Universitäten
in Südostasien, etwa in China, Indien, Japan und Taiwan, standen
dabei ebenso hoch im Kurs wie die europäischen Partnerhochschulen. Aber auch an der chilenischen University Finis Terrae
haben erstmals zwei PFHler studiert (siehe S. 57). Ebenfalls zum
ersten Mal konnten drei Fernstudentinnen ein Auslandssemester
absolvieren (siehe S. 86). Sechs Studierende haben im Rahmen
des Doppelabschlussprogramms ihre Studienphase an der KEDGE
Business School abgeschlossen. Alle haben dabei die Note "sehr
gut" erreicht, die an der französischen Hochschule nur selten
vergeben wird.
Neben dem Studierendenaustausch ermöglichen die Partnerschaften auch wechselseitige Impulse in Lehre und Forschung. So
haben im Jahr 2015 die wissenschaftlichen Mitarbeiter Joachim
Algermissen und Stefan Brinkhoff mit Vorträgen und Workshops
im Rahmen der International Week in Worcester und des Doppelabschlussprogramms in Bordeaux Beiträge für den Austausch in
der Lehre geleistet. Darüber hinaus ist das International Office auch
Das International Office der PFH (v.l.n.r.): Joachim Algermissen, Linh Dinh und Teamleiter Stefan Zammit. Prof. Dr. Joachim Ahrens (rechts) begleitet die Projekte des
Teams als Vizepräsident für Studium und Internationales der Hochschule. | Neue Partnerschaft: Prof. Lee Sang soon (Mitte) und Jiun Jeong (rechts) von der Koreatech
besuchten die PFH im September.
University of Almeria (Spanien) | Beijing Foreign Study
University (China) | Birla Institute of Management
Technology BIMTECH (Greater Noida/Indien) | Bond
University (Gold Coast/Australien) | University of
California, Riverside (USA) | Chinesisch-Deutsches
Hochschulkolleg an der Tongji Universität (Shanghai/
China) | Columbia University – School of Continuing
Education (New York/USA) | ESIC Business & Marketing School (Madrid/Spanien) | Estice International
Business School (Lille/Frankreich) | University of Ferrara (Italien) | University Finis Terrae (Santiago/Chile)
| Fundesem Business School (Alicante/Spanien) |
The University of Granada (Spanien) | University of Guadalajara (Mexiko) | The Hague University of Applied
Sciences (Niederlande) | Istanbul Aydin University
(Türkei) | KEDGE Business School (Bordeaux und
Marseille/Frankreich) | KIMEP (Almaty/Kasachstan)
| Koreatech (Chungjeol-ro, Republik Korea) | Opole
University (Polen) | Otemon Gakuin University (Osaka/
Japan) | Pôle Paris Alternance (Paris/Frankreich) |
Rey Juan Carlos University (Madrid/Spanien) | Riga
Technical University (Lettland) | Skoda Auto University
(Mladá Boleslav/Tschechien) | SSPO an der Faculty of
Medicine Siriraj Hospital Mahidol University (Bangkok/
Thailand) | Tunghai University (Taiwan) | University
of Tartu (Estland) | University of Economics – Varna
(Bulgarien) | University of Worcester (Vereinigtes
Königreich)
Für sie bietet der dreisemestrige Studiengang eine attraktive
Möglichkeit, ihr persönliches Profil mit einem Auslandsstudium
zu schärfen. Auch die Kombination mit einem Master-Doppelabschlussprogramm wird möglich sein. "Ausländische Studierende
bleiben bislang meist für ein Semester bei uns. Zukünftig können
wir ihnen ein komplettes, qualitativ hochwertiges Masterstudium
bieten. Für die internationale Ausrichtung der PFH ist dies ein
wichtiger Schritt", erläutert Prof. Dr. Joachim Ahrens, Vizepräsident
für Studium und Internationales. "Am Hansecampus Stade haben
wir mit dem Master-Studiengang Verbundwerkstoffe/Composites,
den wir parallel in deutscher und englischer Sprache anbieten,
bereits positive Erfahrungen gemacht. Dieses erfolgreiche Konzept
möchten wir nun auf den Managementbereich übertragen", ergänzt
Präsident Prof. Dr. Frank Albe.
Vorbereitungsprogramm für ausländische Studienanfänger
Zusätzlich erleichtert das International Office aber auch den Einstieg in die deutschen Studiengänge für ausländische Studienanfänger. Diesem Zweck dient ein flexibel gestaltetes Vorbereitungsprogramm. Bis zu zwölf Monate lang können sich die Neulinge
dabei in Deutsch-Intensivkursen für den Studienstart fit machen.
Parallel schnuppern die Anwärter zu den Vorlesungszeiten als
Gasthörer in ausgewählte Veranstaltungen ihres Studiums hinein.
Auf Wunsch können sie auch bereits an Prüfungen und Klausuren teilnehmen. Zu ihrem regulären ersten Semester bringen die
internationalen Studenten auf diese Weise nicht nur die nötigen
Deutschkenntnisse mit, sondern sind auch schon etwas mit den
Fachthemen vertraut. Außerdem können sie sich gegebenenfalls
bestandene Prüfungen anrechnen lassen. An dem neuen Programm
haben im Jahr 2015 bereits ein BWL-Studienanfänger aus Russland
sowie zwei Kommilitonen des Orthobionikstudiums aus Japan und
Israel teilgenommen (siehe S. 66).
www.pfh.de/int-office
Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.
Hochschule | 21
Zwei Kontaktchancen
an einem Tag
Praktikantenbörse und PFH Glocal
Gleich zwei Events für junge Leute fanden am 25. November statt:
vormittags die traditionelle Praktikantenbörse für die ManagementStudierenden der PFH und nachmittags PFH Glocal, die Kontaktbörse für Oberstufenschülerinnen und -schüler, Studierende und
Unternehmen der Region.
Praktikantenbörse mit Kuratoren
Zu Beginn des Vormittages und der mittlerweile 14. Auflage der
Praktikantenbörse begrüßte Prof. Dr. Michael Heinlein die Vertreter von Continental AG, Deutsche Telekom AG, Gothaer Versicherungen, Novelis Deutschland GmbH, Otto Bock HealthCare
GmbH, PricewaterhouseCoopers AG, Sparkasse Göttingen und
TUI Deutschland GmbH. Bei der Veranstaltung stellten sich die
Management-Studierenden des dritten Semesters den Personalentscheidern der Kuratoriums- und Partnerunternehmen vor,
um sich für ein Praktikum zu empfehlen. Um ihre Bewerbungen
möglichst originell zu gestalten, wählten die Studierenden dabei
unterhaltsame Präsentationsformen, die vom Üblichen abweichen.
Diesmal mit dabei waren beispielsweise zwei selbst geschriebene
Gedichte, der "General" Management, der seine Rekruten auf Trab
brachte, sowie die TV-Formate "Familienduell" und "Wer wird Millionär?". Die anschließende Speed-Talk-Runde gab Unternehmen
und Studierenden die Gelegenheit, sich intensiv und persönlich
auszutauschen.
PFH Glocal mit regionalen Partnern
Nachmittags fand zum zweiten Mal die Kontaktbörse "PFH Glocal –
Global denken, lokal handeln" statt. Dabei können sich Oberstufenschülerinnen und -schüler sowie Studierende bei Fachvorträgen
und an Ständen international agierender Unternehmen aus der
Region zu den Themen Bewerbung, Praktika und Berufsfelder informieren. So waren als Gäste zusätzlich zu den Kuratoriumsunternehmen vom Vormittag EY – Ernst & Young GmbH, Sartorius AG,
KWS SAAT AG, Mercedes Benz Göttingen und faktor – Entscheider
Medien GmbH an die PFH gekommen. Außerdem ergänzte eine
Podiumsdiskussion zum Thema "Einstieg und Karrieren – Ist Glocal
die Zukunft?" das Programm, die PFH-Präsident Prof. Dr. Frank
Albe moderierte. Die Teilnehmer waren Janine Jacobi, Sartorius
AG, Christoph Schinner, TUI Deutschland, und Kristina Schwan,
EY Ernst & Young. Alle drei sind PFH-Absolventen verschiedener
Jahr- und Studiengänge, die mittlerweile erfolgreiche Karrieren
vorweisen können. "Wir möchten mit PFH Glocal eine Plattform
für Information und Austausch bieten, die möglichst viele Facetten
des Themas Berufseinstieg und Karriere aufgreift und von der alle
Teilnehmer profitieren", meinte Albe.
22 | Hochschule
Partnerschulen
Hochschule für Schüler
Veranstaltungen für und Aktionen
mit Partnerschulen
Die PFH möchte möglichst frühzeitig mit Jugendlichen in Kontakt
treten, um sie bei ihrer Berufs- und Studienwahl zu unterstützen.
In diesem Sinne verfolgt sie seit vielen Jahren ihr Programm der
Schulkooperationen und organisiert regelmäßig Veranstaltungen
und Aktionen für Schüler und Lehrer ihrer Partnerschulen.
Russland & Ukraine
Der "Gesellschaftspolitische Diskurs" widmet sich zweimal jährlich
gesellschaftlich oder politisch relevanten Themen, die über rein
wirtschaftliche Aspekte hinausgehen. Ziel ist es, eine Plattform zum
Austausch von Meinungen und Argumenten zu bieten, welche es
erlaubt, die Standpunkte anderer Menschen kennen zu lernen, die
eigene Meinung zu überprüfen und neue Argumente zu erfahren.
Im Rahmen dieser Reihe fand am 19. Januar der 14. Abend zum
Thema "Russland: Stützpfeiler eines stabilen europäischen Hauses?
Eine Diskussion zu Sanktionen, Handel, Menschen- und Völkerrecht und der Zukunft Europas" statt, zu der rund 120 Schüler der
Göttinger Gymnasien und weiterführenden Schulen gekommen
waren. Um in das Thema einzuführen, hatten zwei Studenten der
PFH und fünf Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums Göttingen
drei Impulsreferate mit jeweils gegensätzlichen Positionen vorbereitet. Nach der anschließenden Diskussion kamen die Teilnehmer
zu dem Schluss, dass alle Beteiligten – die westlichen Staaten,
Russland, die Ukraine – diplomatische Beziehungen verstärken und
intensiv nutzen müssten. Auch ein glaubwürdiges und legitimes
Referendum könnte zur Lösung des Konflikts beitragen. Unbedingt
notwendig seien allerdings eine Waffenruhe und humanitäre Hilfe,
um die notleidende Bevölkerung zu entlasten und zu unterstützen.
In einem Punkt waren sich jedoch alle einig: Eine schnelle Lösung
des Konfliktes ist nicht in Sicht, und wahrscheinlich entscheidet
letztendlich die wirtschaftliche Dimension über dessen Ausgang.
Migranten & Flüchtlingsströme
Zur 15. Ausrichtung des Gesellschaftspolitischen Diskurses am
7. Juli waren wieder über 100 Gäste aus verschiedenen Göttinger
Gymnasien und dem Internat Solling in Holzminden an die PFH
gekommen; erstmals fand der Diskurs eine Woche später auch
am Hansecampus Stade statt. "Was sollen und können wir tun?
Migration und Flüchtlingsströme nach und in Europa" lautete das
Thema. In Göttingen führten eine dreiköpfige Schülergruppe des
Theodor-Heuss-Gymnasiums sowie eine vierköpfige Studierendengruppe in das Thema ein. In der anschließenden Diskussion rückte
schnell die Frage zur Motivation der Flüchtlinge in den Fokus:
Katastrophale politische, ökonomische und soziale Bedingungen
zwingen die Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Was muss
Links: Gespannte Aufmerksamkeit war dem Vorbereitungsteam des 14. Gesellschaftspolitischen Diskurses sicher. | Rechts oben: Ab sofort Partner (v.l.n.r.): Prof. Dr.-Ing. Wilm
F. Unckenbold (PFH), Michael Schreiber, Markus Sprock, Oliver Hauschke, Doris Löhrer-Vogt, Angelika Junge (alle Elbmarschenschule Drochtersen), Frederik Witt (CFKStudent) und Peggy Repenning (PFH). | Rechts unten (v.l.n.r.): Adrian Flohr, Nikolas Römermann (beide PFH), Pia von Buttlar (THG), Maurice Heuer, Laura Bornemann
(beide PFH), Leo Haßbargen und Alexander Goeden (beide THG) organisierten den 15. Diskurs zum Thema Flüchtlinge.
Aktuell haben 59 Schulen eine Kooperationsvereinbarung mit der PFH geschlossen: Alfeld:
Berufsbildende Schulen Alfeld | Bad Aibling:
Gymnasium Bad Aibling | Bad Harzburg: Niedersächsisches ­Internatsgymnasium | Bad Sachsa:
Internats­gymnasium Pädagogium | Berlin: Carl-ZeissOberschule, Wilma-Rudolph-Oberschule | Blomberg:
Hermann-Vöchting-Gymnasium | Bovenden: IGS Integrierte Gesamtschule| Buxtehude: Halepaghen-Schule
| Dieburg: Private ­Tagesheim- und Internatsschule
| Dresden: Gymnasium Dresden-Cotta | Drochtersen: Elbmarschen-Schule | Duderstadt: Berufsbildende Schulen Duderstadt, Eichsfeld-Gymnasium |
Einbeck: Goetheschule | ­Eisenach: Martin-LutherGymnasium | Elze: CJD Elze | Frankenberg: HansViessmann-Schule | Göttingen: BBS I Arnoldi-Schule,
­Felix-Klein-Gymnasium, Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule, Geschwister-Scholl-Gesamtschule, Hainberg-Gymnasium, Max-Planck-Gymnasium,
Otto-Hahn-Gymnasium, Theodor-Heuss-Gymnasium |
Goslar: Christian-von-Dohm-Gymnasium | Hannover:
St. Ursula-Schule | Hann. Münden: Berufsbildende
Schulen Münden, Grotefend-Gymnasium | Hamburg:
Gymnasium Bornbrook, Gymnasium Christianeum,
Gymnasium ­Oberalster, Gymnasium Rissen, Heisenberg-Gymnasium, Sophie-Barat-Schule | Hameln:
Handelslehranstalt Hameln, Schiller-Gymnasium |
Hammelburg: Frobenius-Gymnasium | Harsefeld:
Aue-Geest-Gymnasium | Helmstedt: Gymnasium am
Bötschenberg | Holzminden: Stiftung Landschulheim
am Solling | Köln: Hildegard-von-Bingen-Gymnasium
| Krefeld: Fichte-Gymnasium | Ludwigslust: GoetheGymnasium | Mellrichstadt: Martin-Pollich-Gymnasium | Münnerstadt: Johann-Philipp-von-SchönbornGymnasium | Northeim: BBS 1 Northeim, Gymnasium
Corvinianum | Osterode/Harz: Berufsbildende Schulen
BBS I | Schweinfurt: Olympia-Morata-Gymnasium
| Stade: Gymnasium Athenaeum, Vincent-LübeckGymnasium | Teltow: Immanuel-Kant-Gymnasium |
Uelzen: Lessing-Gymnasium | Wiesbaden: Obermayr
Europa-Schule | Wismar: Gerhart-Hauptmann-Gymnasium | Witzenhausen: Berufliche Schulen Witzenhausen | Wolfenbüttel: Gymnasium im Schloss
sich daher in den Herkunftsländern ändern, um die Einwohner
zum Bleiben zu bewegen? Und vor allem: Wer ist in der Pflicht,
um Veränderungen durchzusetzen, nicht auch die EU selbst? So
könnten beispielsweise eine liberale Handelspolitik für afrikanische
Agrarprodukte oder Asylberatung direkt in den Herkunftsländern zu
einer Verringerung der Flüchtlingszahlen führen.
Neue Partner am PFH Hansescampus Stade
Am 28. September unterschrieben zwei neue Schulpartner ihre
Kooperationsverträge mit der PFH: die Elbmarschen-Schule,
Kooperative Gesamtschule Drochtersen, sowie das Aue-GeestGymnasium Harsefeld. Ziele dieser Kooperationen sind es, die
Schüler für ein Hochschulstudium zu motivieren, zu informieren
und die Urteilsfähigkeit der Schüler im Hinblick auf berufliche
Chancen, Arbeitsplatzsicherheit und zukünftige Anforderungen des
Arbeitsmarktes zu stärken. Auch Informations- und Vortragsveranstaltungen wurden prinzipiell vereinbart. Damit ist die Zahl der
PFH-Partnerschulen auf bundesweit 59 angewachsen.
Buchpreise für Abiturienten
Zum zweiten Mal verlieh die PFH 2015 einen Buchpreis und eine
Urkunde an Abiturientinnen und Abiturienten, die überdurchschnittliche Leistungen in den Fächern Politik oder Wirtschaft erzielt hatten. 14 Schülerinnen und Schüler aus 13 Partnerschulen nahmen
die Auszeichnung bei ihren Abiturfeiern entgegen. "Damit möchten wir die jungen Menschen dazu anspornen, sich noch intensiver mit politischen, betriebs- und volkswirtschaftlichen Themen
­auseinanderzusetzen. Und vielleicht mündet dieses Interesse ja in
ein Studium", kommentiert Prof. Dr. Joachim Ahrens.
Hochschule | 25
Know-how für Fach- und Führungskräfte
Mit Zertifikat ans Ziel
Weiterbildungsakademie an der PFH: die mtec-akademie
Neues Angebot der PFH Professional School (PFHPS)
Tagesseminare, Zertifikatsprogramme und Inhouse-Schulungen
von BWL, Leadership und Selbstmanagement bis zu Leichtbau,
­Adaptronik und Zerspanung: Dafür steht die Management & Technologie Akademie (mtec-akademie), die Weiterbildungsakademie
an der PFH. Auch 2015 hat sie ihr Angebot erweitert: So ist zum
Beispiel der Seminarbereich "Verbrennungstechnik & Elektromobilität" zum Jahresbeginn neu hinzugekommen. Aktuell gefragte
Themen wie Abgasnormen, Abgasnachbehandlung, Batterietechnologie und elektrische Antriebsstränge stehen hier im Mittelpunkt.
Doppelt so viele Inhouse-Schulungen
Bosch, DB Regio, Daimler, Körber, RWE, Sartorius, Universitätsmedizin Göttingen, Volkswagen und viele weitere Unternehmen haben
im Jahr 2015 ihre Mitarbeiter in Inhouse-Weiterbildungen der
mtec-akademie geschult. Gegenüber dem Vorjahr konnte die mtecakademie mehr als doppelt so viele Inhouse-Seminare umsetzen.
"Wir verspüren derzeit wachsenden Weiterbildungsbedarf in allen
Bereichen. Doch noch stärker als bei unseren offenen Seminaren
hat die Nachfrage im Bereich der Inhouse-Schulungen angezogen.
Immer mehr Unternehmen benötigen individuell zugeschnittenes
Know-how, mit denen sie ihre Fachabteilungen für zukünftige
Herausforderungen ausrüsten können", erläutert Geschäftsführerin Sandra Fernau. Im Jahr 2016 wird die mtec-akademie ihr
Seminarangebot noch einmal deutlich ausbauen: Neue Manage-
Weitere Informationen: www.mtec-akademie.de
ment-Seminare vermitteln zum Beispiel Coachingkompetenzen
für Führungskräfte, nachhaltigen Vertrieb durch Kundenbindung,
Know-how im Neuromarketing und logistisches Praxiswissen. An
technische Fachkräfte und Ingenieure richten sich hingegen neue
Technologie-Kurse mit Themen wie biobasierte Verbundwerkstoffe,
Organobleche, CFK-Replacement oder Batteriedesign. Insgesamt
bietet sie im Jahr 2016 rund 150 Kurse mit über 300 Terminen an.
Die PFH Professional School of Management, Innovation & Technology (PFHPS) hat im Jahr 2015 ihr Weiterbildungsangebot
umfassend optimiert. Mit 17 neuen, mehrmonatigen Fernkursen in den Bereichen Management, Personal, Gesundheit und
Psychologie wartet sie seit Dezember auf. Außerdem können
sich Interessenten in Einzelmodulen spezifisches Know-how
aneignen.
nern erhalten haben. Aber auch Ergebnisse aus Abfragen bei
Weiterbildungsinteressierten, die sich innerhalb ihres bereits
ausgeübten Berufes spezialisieren möchten, sind in die Konzeption eingeflossen", sagt Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt, die
die PFHPS leitet.
"Wir waren mit unserem Inhouse-Seminar zum Thema
'Oberflächenbehandlung und Bekleben von Metall-/
GFK-Bauteilen' sehr zufrieden. Der Trainer hat mehr als
das gewöhnliche Engagement gezeigt und stand uns
während der ganzen Veranstaltung mit seinem großen
Erfahrungsschatz zur Verfügung. Alles in allem können
wir dieses Seminar nur weiterempfehlen, da es unseren
Anforderungen voll entsprochen hat."
Blended-Learning-Konzept
Die Weiterbildungsprogramme führen die Studierenden der
PFHPS zu einem Abschluss mit Zertifikat zum Beispiel für Prozess- und Projektmanagement in sechs Monaten, für Psychologische Kundengewinnung in acht Monaten, für Personalentwicklung in zwölf Monaten oder für Controlling mit Schwerpunkt
Finanzen in 18 Monaten. Dabei erarbeiten sie sich die Inhalte
im Selbststudium, wobei ein umfassendes Blended-LearningKonzept einen vielfältigen Mix der Lernmethoden aus Fernlehrbriefen, Videos, Online-Vorträgen und -Veranstaltungen bietet.
Sämtliche Einzelmodule der Kurse können die Studierenden auch
separat buchen und sich somit ihr ganz individuelles Weiterbildungspaket maßschneidern.
Durchlässigkeit im Bildungssystem – kein Abitur nötig
Zielgruppe der PFH Professional School sind Personen, die
Bedarf an beruflicher Weiterbildung auf Hochschulniveau haben, jedoch kein komplettes Studium absolvieren möchten. Für
die Fernkurse und -module ist deshalb auch keine Hochschulzugangsberechtigung erforderlich. Allerdings erkennt die PFH
Private Hochschule Göttingen Vorleistungen aus den Fernkursen
umfassend für ihre Fernstudiengänge an. Weil didaktisches Konzept und Lernmethodik ähnlich sind, lassen sich die Programme
der PFHPS so auch als "Fernstudium auf Probe" nutzen. Anderen
Hochschulen wird empfohlen, die Leistungen im selben Umfang
für ihre Studiengänge anzuerkennen. "Damit gewährleisten wir
die Durchlässigkeit des Bildungssystems und bieten einem breiten Personenkreis Zugang zu neuestem beruflichen Know-how",
erklärt Mörstedt.
Walter Jose Kirchner
Teamleiter Oberbau RZW, DB Regio AG
"Die neuen Fernkurse haben wir nach den Bedarfen entwickelt,
die wir aus hunderten Rückmeldungen von Unternehmenspart-
www.pfhps.de
Weitere Informationen finden Sie online.
Kundenstimme
Im Einsatz für die PFH Professional School: Leiterin Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt
(links) und Studienkoordinatorin Sina Seifert.
Hochschule | 27
Professorinnen und Professoren der PFH
Prof. Dr. Joachim Ahrens
Volkswirtschaftslehre, insbesondere
International Eco­nomics
Prof. Dr. Frank Albe
Präsident | Allgemeine Betriebs­wirt­
schafts­lehre, insbesondere Tourism
Management & Controlling
Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Organisation
& Blended Learning
Prof. Hans Georg Näder
Honorarprofessor | Entrepreneurship
Prof. Dr. Kai C. Andrejewski
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,
insbesondere International Accounting & Auditing
Prof. Dr.-Ing. habil.
Nikolay Avgustinov
Produktions- und Fertigungs­
technologie
Prof. Dr. Hans-Chr. Riekhof
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Internationales
­Marketing
Prof. Dr. Bernd Rohlfing
Wirtschaftsrecht
Prof. Dr. Frank Beine
Honorarprofessor | Accounting,
Wirtschaftsprüfung/Auditing
Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Bloech
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,
insbesondere Unternehmensplanung
Prof. Dr. Helmut Roland
Honorarprofessor | Bilanzen/Konzern­
rechnungslegung
Prof. Dr. Martina Ruhmland
Psychologie
Prof. Dr. Siegmar Blumentritt
Biomechanik
Prof. Dr. med. Frank Braatz
Medizinische Orthobionik
Prof. Dr. Hubert Schüle
Wirtschaftsinformatik, insbeson­
dere I­nformationsmanagement &
IT-Consulting
Prof. Dr.-Ing. Marc Siebert
Technologie der Faserverbundwerkstoffe
Prof. Dr.-Ing. Richard Degenhardt
Stabilität der Faserverbundwerkstoffe
Prof. Dr. Michael Dusemond
Allgemeine Betriebs­wirt­schafts­lehre,
insbesondere International Accounting/Konzernrechnungslegung
Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Industrielles
Management, Rech­nungs­wesen
& Controlling
Prof. Dr.-Ing.
Wilm F. Unckenbold
Strukturmechanik der Faserverbundwerkstoffe
Prof. Dr.-Ing. Heinrich Fehren
Adaptronik
Prof. Dr. Monika Fleischhauer
Persönlichkeitspsychologie und
Psychologische Diagnostik
Prof. Dr. Frank Vogelgesang
Wirtschaftspsychologie mit
Schwerpunkt Personalpsychologie
Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,
insbesondere Entrepreneurship &
Finance
Prof. Dr. Michael Gutmann
Gesundheits- und Sportpsychologie
Prof. Dr. Michael Heinlein
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,
­insbesondere Vertriebsmanagement
Prof. Dr. Julian Voss
Allgemeine Betriebswirtschafts­lehre,
insbesondere Food- and Agribusiness-Management
Prof. Dr. Stephan Weibelzahl
Wirtschaftspsychologie
Prof. Dr. Anja Christina Lepach
Entwicklungspsychologie und
Pädagogische Psychologie
Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Lücke
Ehrenpräsident
Prof. Dr. Dorit Wenke
Allgemeine Psychologie & Methodenlehre
Prof. Dr. Manfred P. Zilling
Wirtschaftsinformatik, insbesondere
E-Entrepreneurship & E-Business
28 | Hochschule
Theorie und Praxis optimal verzahnen
Programm PraxisStudieren in Göttingen und Stade
Gemeinsam mit Unternehmen dem Mangel an Führungskräftenachwuchs entgegenwirken: Das ist das Ziel des Programmes
PraxisStudieren, das die PFH in Göttingen und Stade anbietet. Es
besteht aus praxisintegrierten Managementstudiengängen mit Bachelor- und Masterabschlüssen, welche die Hochschule in enger
Kooperation mit regionalen Wirtschaftsunternehmen durchführt.
PraxisStudieren führt junge Menschen frühzeitig an Unternehmen heran, bindet sie intensiv in deren Arbeitsprozesse ein und
ermöglicht ihnen gleichzeitig ein attraktives Campusleben. All
diese Aspekte führen letztlich zu einer höheren Zufriedenheit mit
der Ausbildung und damit zu einem Verbleib im Unternehmen.
"Damit ermöglicht PraxisStudieren den teilnehmenden Unternehmenspartnern ein zukunftsorientiertes Talentmanagement und eine
langfristige Wettbewerbssicherung in der jeweiligen Region", erläutert Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, Initiator des Programmes. Dabei
haben die kooperierenden Unternehmen mehrere Möglichkeiten
des Engagements, die sich nach den betrieblichen Erfordernissen,
dem Nachwuchsbedarf und dem finanziellen Spielraum richten:
vom Vollstipendium mit oder ohne Anstellung bis zum Teilstipendium. Um dem Unternehmensbedarf gerecht zu werden, bietet die
Hochschule neben einer generalistischen Ausrichtung am Campus
V.l.n.r.: Yanik Nimtz, Luise-Kristin Hanebeck, Frederike Ebner, Daniel Witter, Melissa Heise, Jara Sophie Stolletz, Marie-Sophie Franke, Kai Rakebrand, Christina
Hackethal und Timm Gödecke durchlaufen aktuell das Programm PraxisStudieren
in Göttingen; auf dem Foto fehlt Ayla Sprung.
Göttingen auch spezifische Schwerpunkte an: Accounting/Steuerund Wirtschaftsprüfung und Banking/Finance. Am 21. September
fand eine Informationsveranstaltung von Göttinger Hausverwaltung
GmbH und PFH zum neuen Studienschwerpunkt Immobilienmanagement statt. "In PraxisStudieren sehe ich einen geeigneten
Ansatz zur Lösung des wachsenden Nachwuchsproblems unserer
Branche", meinte Christian Rathei, Geschäftsführer der GöHv.
Aktuell absolvieren in Göttingen elf, in Stade 16 Studierende das
Programm. Unternehmenspartner sind in Göttingen neben der
GöHV die Alff-Eickhoff Unternehmensberatung GmbH, Novelis
Deutschland GmbH, Poco Einrichtungsmärkte GmbH, Quattek &
Partner, Seinige & Partner und die Sparkasse Göttingen. In Stade engagieren sich CFK-Nord, CFK Valley e. V., Karl Meyer AG,
­Johannes Lindemann GmbH & Co. KG, NDB Elektrotechnik GmbH
& Co. KG und Stader Saatzucht. Daniel Witter, Student im dritten
Semester von der Sparkasse Göttingen, meint: "Ich sehe den Vorteil
des Programmes darin, dass man für die im Studium theoretisch
vermittelten Inhalte konkrete Beispiele seines Unternehmens im
Kopf hat. PraxisStudieren verbindet beide Bereiche und stellt eine
Wissenssymbiose her, mit der man sowohl im Studium als auch
im Unternehmen punkten kann."
Campus Göttingen
Campus Göttingen | 31
für psychologische Fachliteratur. Von den Curricula über das
Professoren- und Mitarbeiterteam bis hin zu den Räumlichkeiten
inklusive Labor hat die PFH die Infrastruktur ausgebaut.
wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Münster und
Bielefeld und wurde dort 1988 promoviert. Er ist Mitgründer
der e.factum GmbH, einem Dienstleister für wissenschaftliche
Forschung. Daneben ist Gutmann, selbst ehemaliger Leistungs-
Insbesondere die Lehrkapazitäten hat die Hochschule aufgestockt. Gleich fünf Professorinnen und Professoren sind 2015
zum P­ sychologieteam gestoßen:
Dr. Anja Christina Lepach
Professorin für Entwicklungspsychologie und Pädagogische
Psychologie, studierte von 1994 bis 1999 Psychologie mit dem
Schwerpunkt Klinische Psychologie an der Universität Bremen, wo
sie 2005 promoviert wurde. Zusätzlich absolvierte sie von 1999
bis 2004 die postgraduale Weiterbildung zur Klinischen Neuropsychologin, Akademie der Gesellschaft für Neuropsychologie
(GNP) e. V. in Würzburg.
Dr. Frank Vogelgesang
Professor für Wirtschaftspsychologie mit Schwerpunkt Personalpsychologie, Jahrgang 1966, studierte an der Technischen
Universität Dresden und wurde 2004 promoviert. In Forschung
und Lehre widmete er sich vor allem der Wirtschafts- und Sozialpsychologie. Zwischen 2004 und 2010 war er am GeorgElias-Müller-Institut für Psychologie, Abteilung Wirtschafts- und
Sozialpsychologie, an der Universität Göttingen tätig. Zwischen
1994 und 2014 absolvierte er Aus- und Weiterbildungen zum
Trainer, Coach und Supervisor.
Heiß begehrte Plätze
Neues Campusstudium Psychologie in Göttingen
Mit dem Start des Wintersemesters 2015/16 begannen erstmals
vier neue Studiengänge in Psychologie und Wirtschaftspsychologie am Campus Göttingen der PFH. Damit erweiterte die Hochschule diesen Fachbereich, an dem bereits seit 2014 erfolgreich
Fernstudiengänge laufen. Insgesamt entstehen so 100 neue Bachelor- und 60 neue Master-Studienplätze pro Jahrgang in den
bundesweit heiß begehrten Fächern. Im Pionierjahrgang starteten
15 Psychologie- und vier Wirtschaftspsychologiestudierende.
"Das Angebot an Studienplätzen für psychologische Fächer ist
bundesweit sehr knapp. Das führt an staatlichen Hochschulen mitunter zu einem Numerus Clausus von 1,2. Wir freuen uns, dass wir
in diesem Zusammenhang für Entlastung sorgen können. Dies gilt
insbesondere auch, weil wir ein individuelles Auswahlverfahren
durchführen können", berichtet Präsident Prof. Dr. Frank Albe über
die Erweiterung. In das hochschuleigene Verfahren fließen neben
Pionierjahrgang: Die ersten Campusstudierenden in Psychologie und Wirtschaftspsychologie an der PFH. | Das Psychologie-Professorenteam der PFH (v.l.n.r.):
Prof. Dr. Martina Ruhmland, Prof. Dr. Anja Christina Lepach, Prof. Dr. Monika
Fleischhauer, Prof. Dr. Dorit Wenke, Prof. Dr. Frank Vogelgesang, Prof. Dr. Michael
Gutmann, Prof. Dr. Stephan Weibelzahl.
den Abschlussnoten von Schule beziehungsweise Erststudium
auch ein Aufnahmetest sowie ein persönliches Gespräch mit
Professoren ein.
Die besonderen Stärken der Studiengänge sehen die Professoren
des Psychologieteams in den wählbaren Schwerpunkten sowie
in der PFH-typischen Praxisnähe des Studiums. So werden der
Schwerpunkt Kinder- und Jugendlichenpsychologie im Masterstudium Psychologie beziehungsweise der Schwerpunkt Konsumentenpsychologie im Masterstudium Wirtschaftspsychologie
nur an wenigen Hochschulen in Deutschland angeboten. Auch
die psychologische Forschung stellt die Hochschule praxisnah
auf: Anwendungsbezogene Forschungsprojekte zur Diabetikerunterstützung sowie zu ADHS sind bereits angelaufen. Kooperationspartner der PFH für den Studienbereich Psychologie ist
der Hogrefe Verlag aus Göttingen, der renommierteste Verlag
Dr. Michael Gutmann
Professor für Gesundheits- und Sportpsychologie, Jahrgang
1958, studierte Psychologie in Bielefeld. Anschließend war er
Studienprogramme
Die neuen Studiengänge im Überblick
Psychologie
Bachelor of Science, 6 Semester, 180 ECTS
Master of Science, 4 Semester, 120 ECTS
Wirtschaftspsychologie
Bachelor of Science, 6 Semester, 180/210 ECTS
Master of Science, 4 Semester, 120 ECTS
sportler, als Sportpsychologe tätig, zum Beispiel als leitender
Psychologe des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV).
Dr. Dorit Wenke
Professorin für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre,
studierte von 1992 bis 1998 Psychologie an der TU Berlin.
Anschließend absolvierte sie eine Ausbildung zur Kommunikations- und Verhaltenstrainerin. 2003 promovierte sie an der
Humboldt-Universität Berlin, wo sie 2013 auch habilitierte. Umfangreiche Erfahrungen in Forschung und Lehre sammelte sie an
der Humboldt-Universität Berlin, am University College London,
am MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig sowie
als wissenschaftliche Beraterin am Department of Experimental
Clinical and Health Psychology der Universität Gent/Belgien.
Dr. Monika Fleischhauer
Professorin für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische
Diagnostik, hat Kommunikationswissenschaft, Psychologie und
Soziologie in Dresden, Paris und Sydney studiert. Anschließend
war sie Promotionsstipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes und wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Lehrstühlen für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie sowie
für P­ rozessorientierte Diagnostik an der Technischen Universität
Dresden. Für ihre Promotion im Jahr 2013 erhielt die Dozentin
den Werner-Straub-Preis der TU Dresden.
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Campus Göttingen | 33
Innovationen Flügel verleihen
Das ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH
Das ZE Zentrum für Entrepreneurship bündelt alle Aktivitäten der
Hochschule rund um die Themen Unternehmensgründung und
unternehmerisches Handeln. Darunter fallen Forschung und Lehre
ebenso wie die praktische Gründerförderung und -beratung für
Studierende und Absolventen der PFH sowie der anderen Hochschulen Südniedersachsens. Seine Angebote, wie der Göttinger
Gründungsinkubator GO-E-LAB, die Entrepreneurship School und
der erstmalig durchgeführte Ideencampus, treffen auf eine hohe
Nachfrage. Vor diesem Hintergrund sind die Aufgaben des Zentrums im Jahr 2015 weiter gewachsen. Außerdem engagiert sich
das ZE in regionalen Initiativen für Südniedersachsen.
Expansion im GO-E-LAB
Im Gründungsinkubator GO-E-LAB finden Jungunternehmer einen geschützten Rahmen, Inspiration, Beratung und tatkräftige
Unterstützung für die Vorbereitungs- und die Markteintrittsphase
Foto rechts: Vier neue Gründerteams im GO-E-LAB: Felix Goldbach, Daniel Bachmann und Sergei Bojew von Kibbitz, Gergö Szemes und Manuel Voss von GreenHaus
(hinten, v.l.n.r.), Stefan Baur und Malte Rojahn von swoopstr und Sandor Hahn von
LactoJoy (vorne, v.l.n.r.).
ihres Startups. Derzeit sind zehn Gründerteams mit insgesamt 25
Personen und damit mehr denn je im Inkubator aktiv. Vier Gruppen
sind im Laufe des Jahres neu hinzugestoßen: Das Team "GreenHaus" designt und vertreibt Möbel, die in ökologischer und sozialer
Hinsicht nachhaltig hergestellt werden. Im gleichen Raum ist das
Unternehmen "LactoJoy" anzutreffen, das Lactase-­Kautabletten
inklusive ansprechender Verpackung entwickelt und auf den
Markt gebracht hat. Ferner arbeiten die Gründer von "Kibbitz" an
­einem E-Learning-Angebot mit Managementinhalten, während das
"Swoopstr"-Team eine App entwickelt. Eine Erfolgsmeldung gibt
es vom Startup "YourCar", das seit 2012 im GO-E-LAB ansässig
ist und nun den Markteintritt gemeistert hat (siehe S. 38). Die
fünf ­übrigen Teams sind in den Bereichen Online- und MobileMarketing, IT-Beratung, Websitegestaltung und Softwareentwicklung aktiv. Einen weiteren Gründungsinkubator, das STA-E-LAB,
betreibt das ZE am PFH Hansecampus Stade.
SNIC: Auf dem Weg zur Innovationsregion
Die Initiative "SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC)" hat
sich zum Ziel gesetzt, durch die Vernetzung von Unternehmen,
Hochschulen und Forschungseinrichtungen das innovative Potenzial der Region besser zu erschließen und zu aktivieren. Der
SNIC ist Bestandteil der "Regionalökonomischen Strategie Südniedersachsen" der SüdniedersachsenStiftung. Das Zentrum für
Entrepreneurship arbeitet derzeit intensiv an seiner Entwicklung
mit. So hat ZE-Leiter Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar gemeinsam
mit anderen Autoren in einer Machbarkeitsstudie untersucht, wie
sich die Ziele der Initiative praktisch realisieren lassen. Als zentrale
Bausteine sieht das Konzept Projekte für Wissenstransfer und Fachkräftebindung sowie Innovations-Scouting, Technologieberatung,
Gründungsunterstützung und die sogenannte Innovationsakademie
vor. "Jetzt geht es darum, die einzelnen Projekte mit Laufzeiten
von zunächst drei bis fünf Jahren auf den Weg zu bringen", erläutert Vollmar. Beim Aufbau der Innovationsakademie ist die PFH
federführend tätig. "Ziel der Innovationsakademie ist es, dass die
vier beteiligten Hochschulen, also die Universität Göttingen, die
TU Clausthal, die HAWK und die PFH, ihre Angebote bündeln
und intensivieren. Es geht darum, spezifische Qualifizierungsmöglichkeiten für Innovationswillige in der ganzen Bandbreite von
Studiengängen und -modulen über Promotionsprogramme bis
hin zu Weiterbildungen und anderen Maßnahmen für Mitarbeiter
regionaler Unternehmen zu schaffen oder weiter zu entwickeln",
so Vollmar. Ein weiterer Schwerpunkt für das ZE ist die Gründungsunterstützung. Im Rahmen des Konzeptes werden die drei
Göttinger Hochschulen gemeinsam ihre Aktivitäten ausbauen. Um
diesen Aufgaben gerecht zu werden, wird das Zentrum für Entrepreneurship 2016 auch personell wachsen. Es sind Projektstellen
mit Förderung über das SNIC-Programm vorgesehen. Darüber
hinaus bringt sich das ZE auch in andere regionale Netzwerke und
Initiativen wie etwa das "Gründungsforum Region Göttingen" der
IHK ein. In dessen Rahmen finden regelmäßig Themenabende und
Sprechtage statt. Bei Letzteren leistet u. a. ZE-Mitarbeiter Markus
Bauer individuelle Beratung für junge Unternehmer und solche,
die es werden möchten.
Forschung und Lehre
Die neuesten Forschungsergebnisse aus dem ZE liegen seit Ende
des Jahres in Form einer Studienveröffentlichung vor. Vollmar
analysiert darin die Resultate einer empirischen Untersuchung
zum Traditionsbewusstsein in Familienunternehmen. Daneben
erforscht er derzeit das Kommunikationsmanagement von Startups
gegenüber ihren Stakeholdern. Neu in der Lehre ist hingegen, dass
auch Fernstudierende der Ökonomie-Studiengänge seit Oktober
den Studienschwerpunkt Entrepreneurship wählen können (siehe
S. 84/85).
Veranstaltungen: Ideencampus als neues Format
Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt für das Zentrum für Entrepreneurship war auch 2015 wieder die Planung, Durchführung
und Nachsorge von Veranstaltungen für Gründungsinteressierte.
Bereits zum fünften Mal fand im Juni die Entrepreneurship School
statt, die sich an Studierende, Alumni und Mitarbeiter aller Hochschulen Südniedersachsens richtet. Außerdem führte das ZE im
März und Juli erstmals den Ideencampus für Schülerinnen und
Schüler durch, bei dem diese Know-how für Umsetzung unternehmerischer oder sozialer Projekte entwickelten. Ausführliche
Berichte zu beiden Veranstaltungen finden Sie auf den Seiten 37
beziehungsweise 34 und 35.
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Campus Göttingen | 35
Schülerprojekte reifen
beim Ideencampus
Südniedersachsen
Workshop-Programm für Nachwuchsgründer
Mit der Prämierung der besten Schüleridee ist am 18. Juli der erste
Ideencampus Südniedersachsen zu Ende gegangen. "The Smelter"
heißt das Projekt der beiden Bad Harzburger Gymnasiasten Jan
Engelhardt und Tim Klinke (Werner-von-Siemens-Gymnasium).
Der von den Schülern konzeptionierte Prototyp recycelt Plastikmaterial und schafft damit eine nachhaltige, ökologische Lösung.
Eine weitere Prämierung ging an eine Schülerinnengruppe der BBS
Alfeld, die selbst ein neuartiges Produkt im Bereich Beauty Care
entwickelte, das es nun zu vermarkten gilt. Ebenfalls von der Jury
ausgezeichnet: eine Gruppe der Göttinger BBS 1 Arnoldi-Schule,
die an einer Produktidee für Säuglinge und ihre Mütter arbeitet,
sowie die Schülergenossenschaft BATO aus Clausthal-Zellerfeld
(Robert-Koch-Schule), die mit vielerlei Aktionen bereits seit 2013
erfolgreich Spenden für ein Dorf in Nepal sammelt.
Veranstalter des Ideencampus Südniedersachsen war das ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH Private Hochschule Göttingen
unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar, an der PFH
Professor für Entrepreneurship und Finance. Mitinitiator war das
faktor-Magazin. Als weiterer wichtiger Partner war die Sparkasse
Göttingen an Bord. Bei dem Workshop erfuhren Schülerinnen
und Schüler, wie sie ihre vielfach sozial geprägten Projektideen
erfolgreich umsetzen. Dabei halfen ihnen Gruppenarbeitsphasen,
Expertenvorträge, Soft-Skills-Veranstaltungen und das Team der
Gründungsberatung des ZE. Sie bekamen die Zeit, den Raum und
das Know-how von Experten, die mit ihnen an der Konkretisierung
der Idee, der Konzeptentwicklung, dem Projektmanagement und
der Umsetzung arbeiteten. Auch Spezialwissen über Finanzierung,
Marketing, Öffentlichkeitsarbeit oder Produktion konnten sie erhalten. Ausdrücklich erwünscht war auch, dass sich die Gruppen
untereinander austauschten.
Rund 50 Schülerinnen und Schüler aus der Region Göttingen, dem
Weserbergland und dem Harz hatten an ihren Projekten gearbeitet.
Die zehn Gruppen kamen mit sehr unterschiedlichen Projektstadien zum Ideencampus: Während einige bereits Prototypen im
Gepäck hatten, waren andere noch in der Ideenfindungsphase. Um
dies zu berücksichtigen, besteht der Ideencampus aus mehreren
Stufen: Während beim Auftakt im März die Ideenentwicklung im
Vordergrund stand, haben die Teilnehmer des Ideencampus im
Laufe der drei intensiven Workshoptage im Juli ihre Geschäftsoder Projektideen in Form einer Geschäftsmodellkarte (Business
Model Canvas) visualisiert. Ziel war es, konkrete Antworten auf
die folgenden Fragen zu formulieren: Was soll das Projekt/das
Unternehmen wem anbieten? Wie soll die soziale Förder- oder
Marktleistung erbracht werden? Welche (sozialen beziehungsweise
marktlichen) Ergebnisse sind angestrebt und möglich? So nahmen
die Projektideen der Schüler, die vielfach auch kreative Projektlösungen für ihre Schule entwickelten, immer mehr Gestalt an, bis
sie schließlich einer Jury ihre Konzepte präsentierten.
Spitzensportler und Unternehmer geben Impulse
Um weitere Anregungen zu geben, erste Netzwerkkontakte zu knüpfen und um Motivation und Durchhaltevermögen zu thematisieren,
gab es neben den Arbeitsphasen mehrere Expertenvorträge und
ein Outdoor-Training.
Vor allem den Vortrag des ehemaligen Weltklasse-Zehnkämpfers
und Olympiazweiten Frank Busemann fanden die Teilnehmer
­äußerst motivierend. Er sprach über seine Zeit als Leistungssportler
und insbesondere darüber, wie man auf ein zunächst noch in
weiter Ferne liegendes Ziel hinarbeiten kann. Weitere Referenten waren der Göttinger Fairtrade-Unternehmer Ralph Wüstefeld
(CONTIGO), Medienunternehmer Marco Böhme (faktor Entscheider
Medien) und PFH-Absolvent Florian Müller-Stauch. Letzterer ist
Nachfolger im Familienunternehmen, gründet aber "nebenbei"
gerade eine Firma, um einen von ihm entwickelten Szenedrink für
Nachtschwärmer erfolgreich zu positionieren (siehe auch S. 39).
Auch die erfolgreichen Jungunternehmer Philipp Ballhausen und
Markus Werner stellten sich mit ihrem Startup cpm systems UG
(Lehrmittelverwaltung für Schulen) vor.
"Das war eine sehr erfolgreiche Premiere des Ideencampus. Auch
die Rückmeldungen der Schüler und Lehrer sprechen sehr dafür,
dass wir diese Veranstaltung mit nachhaltigem Betreuungskonzept
auch in den kommenden Schuljahren anbieten", ist sich Vollmar
sicher und stellt heraus: "Mit diesem Veranstaltungsformat gerade
im Themenfeld Social Entrepreneurship lassen sich wirkungsvoll
schon in der Schulzeit wesentliche Impulse für Kreativität, Eigeninitiative und Selbstverantwortung setzen."
Der nächste Ideencampus ist für 2016 bereits in Planung. Bei
einem Spendenaufruf des Medienpartners faktor im Herbst 2015
kamen 3.333 Euro zusammen, die dem Projekt zufließen.
Teilnehmer des Ideencampus beim Outdoor-Training, bei der Projektarbeit und nach der Jury-Präsentation. | Mitte: Der ehemalige Zehnkämpfer Frank Busemann (Mitte)
mit ZE-Leiter Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar (links) und PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe. | Marco Böhme (Mitte), Herausgeber des faktor-Magazins und Mitinitiator des
Ideencampus, übergibt im Rahmen des faktor-Jubiläums den ersten Spendenscheck an Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar (links).
Campus Göttingen | 37
Gründerworkshop auf Burg Ludwigstein
5. Entrepreneurship School der PFH
Vom 4. bis zum 6. Juni fand auf der Jugendburg Ludwigstein die
fünfte Entrepreneurship School des ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH statt. Elf verschiedene Gründer-Teams der Göttinger
Hochschulen PFH und Georg-August-Universität, des Karlsruher
Instituts für Technologie (KIT) und der Universität Ulm nutzten die
Gelegenheit, ihre Geschäftsideen weiter zu entwickeln.
GO-E-AWARD an Lernmittelverwaltung für Schulen
Als aussichtsreichstes Gründungsprojekt zeichnete die Jury um
Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar, Leiter des ZE, die Idee aus, eine
Lernmittelverwaltung für Schulen zu entwickeln. So können diese
softwaregestützt z. B. ihren Bedarf an Schulbüchern planen, diese
katalogisieren, die Ausleihe nachvollziehen und fehlende Rückläufer verfolgen. Die Software der beiden angehenden Wirtschaftsinformatiker Philipp Ballhausen und Markus Werner ist bereits
testweise bei zwei Schulen im Einsatz. Viele weitere Geschäftsideen aus dem E-Business-Bereich wie ein auf vegane Ernährung
spezialisiertes Online-Portal, eine Life-Coaching-App, die beim
Erreichen der eigenen Ziele hilft, eine GPS-basierte Applikation
zum Tauschhandel oder ein Lebensmittel-Lieferdienst reiften in
den drei Workshoptagen aus. Aber auch Offline-Geschäftsmodelle,
Innovationen in altem Gemäuer: die E-School auf Burg Ludwigstein.
zum Beispiel eine Existenzgründung als Motivationstrainer und
-Speaker oder die Energiegewinnung aus Mikroorganismen waren
bei der E-School vertreten.
Gründerwissen aus erster Hand
Neben den Fachvorträgen zu Strategie, Marketing/PR und Finanzierung, einem Soft-Skills-Training im Burgwald und den WorkshopPhasen war auch der Austausch mit erfahrenen Gründern und
Unternehmern wichtiger Bestandteil der Entrepreneurship School.
Aus der Gründerpraxis berichteten z. B. Dr. Johannes Loxen, CEO
der SerNet GmbH, Ansgar Holtmann, PFH-Absolvent 2004 und
selbst Unternehmer (Vendion Consulting), sowie Björn Freimuth,
PFH-Absolvent und Gründer (RewardMe). Weitere Feedback-Geber
waren Marco Böhme (faktor), Dr. Falk Berster (Ottobock) sowie zum
Thema Finanzierung Stefan Keveloh (Sparkasse Göttingen) und Dr.
Christian Horneber (NWZ-Digital). Am Ende des Workshops hatten
viele der Teams aus Ideen ernsthafte Geschäftsmodelle entwickelt.
Mehrere Projekte stehen nun unmittelbar vor der Umsetzung. "Die
Atmosphäre, die sich aus ländlicher Umgebung, Teilnehmern aus
verschiedenen Hochschulen und völlig unterschiedlichen Gründungsideen ergab, war sehr inspirierend", sagt Vollmar.
Campus Göttingen | 39
Flexibles Carsharing
Gründungsprojekt aus dem GO-E-LAB meistert
den Markteintritt in Göttingen
Carsharing ohne feste Stationen und ohne Grundgebühr: Das ist
die Idee des Startups YourCar. Nach intensiver Vorbereitung im
GO-E-LAB der PFH haben die beiden Gründer Andreas Behrens
und Boris M. Hillmann das Unternehmen im September an den
Markt gebracht. 32 schwarze Kleinwagen mit YourCar-Logo und
umweltfreundlichem Erdgasantrieb sind mittlerweile in Göttingen unterwegs. Die wichtigste Besonderheit von YourCar ist sein
­flexibles Free-Floating-Prinzip, in dem die Kunden ihre Fahrt vor
der eigenen Haustür oder jedem beliebigen Standort im Göttinger
Geschäftsgebiet beenden können. Die aktuellen Standorte der
Fahrzeuge erfahren die Kunden vor Fahrtantritt per App, online
oder telefonisch.
Nur in wenigen deutschen Großstädten und im Ausland verfolgen
Anbieter bereits ein solches flexibles Konzept. In Göttingen hatte
Hillmann das Free-Floating-Carsharing lange vermisst. Und langsam reifte der Gedanke, selbst ein Unternehmen zu gründen, das
diese Lücke schließt. Beim Gründerstammtisch des ZE Zentrum für
Entrepreneurship der PFH fand er in Behrens einen Mitstreiter für
seine Geschäftsidee. Seit Sommer 2013 arbeiteten beide neben
ihren damaligen Jobs gemeinsam am Businessplan für YourCar und
suchten beharrlich nach Partnern und Unterstützern, die sich auf
das Konzept der jungen Gründer einlassen. Ihre Ausdauer führte sie
schließlich zum Ziel: So konnten sie die Finanzierung sichern und
mit der Stadt Göttingen sowie den Göttinger Stadtwerken weitere
wichtige Partner für ihr Carsharing-Angebot gewinnen.
Auf dem langen Weg zur Gründung stand das Team des ZE den
beiden zur Seite. "Die Begleitung durch das ZE war für uns sehr
wichtig. Für Unterstützung und Beratung, zum Beispiel in puncto Partnersuche und Kapitalbildung, sind wir Professor Vollmar
und dem gesamten Team dankbar", so Hillmann rückblickend.
­"Außerdem haben wir viel von den anderen Gründerteams gelernt
und von ihren Erfahrungen profitiert. Und nicht zuletzt sind wir
natürlich froh über den Büroraum und die Infrastruktur, die wir im
GO-E-LAB der PFH nutzen konnten und können", ergänzt Behrens.
Wer Interesse hat, das Unternehmen im Rahmen eines Praktikums
kennenzulernen, kann sich bei YourCar melden.
www.yourcar-carsharing.de
Weitere Informationen finden Sie online.
Zum Auftakt-Event am 18. September stellte YourCar einige der erdgasbetriebenen Carsharing-Fahrzeuge am Göttinger Gänseliesel vor. | Austausch an der Carrera-Bahn:
Im August informierte sich FDP-Politiker Christian Grascha (Mitte) bei den YourCar-Gründern Boris Hillmann (links) und Andreas Behrens sowie bei anderen Nutzern des
GO-E-LAB darüber, wie Politik junge Entrepreneure besser unterstützen kann.
PFH-Absolvent gründet "Nightbird – Espresso Spirit"
Von der Gründungsidee bis zum Produkt
Wodka und Espresso vereint – die perfekte und innovative Mixtur
für einen neuen Szene-Drink. So dachte sich das Florian MüllerStauch und gründete seine eigene Firma, um den "Nightbird – Espresso Spirit" marktreif zu entwickeln und zu vertreiben. Mit dieser
Idee gewann er bereits 2014 den GOE-E-Award, die Auszeichnung
für das beste Gründungsprojekt bei der Entrepreneurship Spring
School der PFH. Mittlerweile ist das Produkt ausgereift und der
junge Unternehmer wartet auf die Lieferung der ersten Charge:
50.000 2cl-Fläschchen des Drinks "Nightbird – Espresso Spirit".
Ende 2015 soll das Szenegetränk über die Website (www.nightbird.
de), den ausgewählten Fachhandel und in Clubs und Bars erhältlich
sein. Das Marketing Roll-Out steht in den Startlöchern, hierfür
gewann Müller-Stauch den PFH-Absolventen Patrick Schmidt.
Bis es soweit war, musste Müller-Stauch, Absolvent des Masterstudiengangs General Management an der PFH, vieles in die
Waagschale werfen, was er im Studium, in Praktika, aber auch im
elterlichen Familienunternehmen gelernt hatte. Müller + Müller
produziert rund 300 Millionen sogenannte Vials (Glasröhrchen)
und ist damit ein führender Hersteller von Primärpackmitteln aus
Röhrenglas für die Pharmazeutische Industrie weltweit. Die Idee,
einen Partyshot mit Wodka und Espressogeschmack zu entwickeln
und zu vermarkten, entstand bei Ausflügen im Münchner Nachtleben, wo ähnliche Drinks in den Clubs bereits boomten. Auch
Florian Müller-Stauch, PFH-Absolvent und Gründer von Nightbird – Espresso Spirit.
die Grundversion einer originellen Verpackung lag schnell auf
der Hand: kleine Medizinfläschchen. Die kennt Müller-Stauch ja
praktischerweise aus dem Familienunternehmen, das als Zulieferer
fungiert. Großen Aufwand bedeutete die sensorische Abstimmung
der Inhaltsstoffe: erfrischend, nicht zu süß und mit starkem Espressogeschmack waren die Zielgrößen. Auch hierfür nutzten die
Szenedrink-Entwickler ihre Infrastruktur: Mitarbeiter und Kommilitonen der PFH konnten ausführlich verschiedene Rezepturen
verkosten und beurteilen, das Ergebnis brachte schließlich entscheidende Hinweise für die richtige Mischung.
Trotz der vielen Stunden Entwicklungs- und Gründungsarbeit ist
PFH-Absolvent Müller-Stauch "nur" Nebenerwerbsgründer. Denn
eigentlich fordert der Einstieg in die Unternehmensnachfolge den wesentlichen Teil seiner
unternehmerischen Kraft. Gefragt nach den
wichtigsten Erfahrungen aus dem bisherigen
Gründungsverlauf von Nightbird antwortet der
PFH-Absolvent: "Man muss schon manchmal
ein Durchhaltevermögen an den Tag legen,
das fast an Naivität grenzt. Und ein konstruktiver Umgang mit Rückschlägen macht
es einfacher, die Vision nicht aus den Augen
zu verlieren", resümiert er.
40 | Campus Göttingen
Beachtliche Ertragspotenziale liegen brach
Pricing bei deutschen Unternehmen noch nicht professionell genug
Deutsche Unternehmen erschließen immer noch nicht die Wertschöpfungspotenziale, die dem Pricing innewohnen. Das ist
das Ergebnis der bundesweiten empirischen Studie "PricingProzesse in der unternehmerischen Praxis" der PFH Private
Hochschule Göttingen. Weniger als ein Drittel der befragten
Unternehmen verfügt über eine schriftlich formulierte Preisstrategie, nur knapp ein Viertel hat eine Pricing-Abteilung oder
einen Pricing-Manager.
"Der Vergleich unserer Studien aus den Jahren 2009, 2012
und 2015 zeigt zwar, dass fast die Hälfte der Unternehmen sich
durch die Verbesserung der Pricing-Prozesse hohe bis sehr
hohe Ertragspotenziale erhoffen. Preisstrategie und Preismanagement werden aber immer noch stiefmütterlich behandelt.
So lassen sich die erwarteten Potenziale nicht heben", fasst
Dr. Hans-Christian Riekhof, Professor für Internationales
Marketing und verantwortlich für die Studie, die Ergebnisse
zusammen. Unterstützt wurde er bei ihrer Durchführung von
Anton Ha, Masterabsolvent und wissenschaftlicher Mitarbeiter.
Die dritte, branchenübergreifende Studie zu diesem Thema untersucht alle Abläufe im Unternehmen, die mittelbar und unmittelbar
dazu dienen, Preise festzulegen. Wie schon die Studien aus den
Jahren 2009 und 2012 zeigt auch die aktuelle Untersuchung,
Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof und Anton Ha haben die mittlerweile dritte Studie
zum Thema Pricing durchgeführt.
dass weniger als ein Drittel der befragten Unternehmen über
eine schriftlich formulierte Preisstrategie verfügt, nur knapp
ein Viertel der Befragten eine Pricing-Abteilung oder einen
Pricing-Manager hat. "Gutes Preismanagement und auskömmliche Margen sind kein Zufall, sondern die Folge einer Vielzahl
richtiger Entscheidungen in den Teilprozessen des Pricings.
Doch die Unternehmen haben sich vielfach noch nicht professionell genug aufgestellt", so Riekhof. Die Studie belegt auch,
dass die Preisfindung deutscher Unternehmen überwiegend auf
Kostenkalkulationen und Wettbewerbsanalysen basiert. Nur ein
Drittel der befragten Unternehmen nutzt Kundenbefragungen als
Quelle zur Preisfindung, Preistests werden nur von 16 Prozent der
Unternehmen verwendet. "Das Wissen, was Kunden letztlich für
einzelne Produkte oder Dienstleistungen zu bezahlen bereit sind,
gehört zu den wertvollsten Informationen im Pricing. Wer als
vorrangige Strategie zur Preisbildung ausschließlich auf Kosten
und Wettbewerb achtet, verschenkt Chancen zur Gewinnmaximierung", sagt Riekhof.
www.pfh.de/pricingstudie
Weitere Informationen und eine Zusammenfassung der Studie
zum Download finden Sie unter diesem Link.
Campus Göttingen | 43
Neue Dimension
des Marketings
durch digitalen Dialog
Forschungsprojekt Location-based Marketing
Das Kundeninteresse und die Akzeptanz von Werbebotschaften
sind mehr als doppelt so hoch, wenn sie in einer potenziellen
Kaufsituation dargeboten werden. Dies zeigen die Ergebnisse
eines empirischen Forschungsprojekts zum Location-based
Marketing.
Vollgas mit Blick aus
dem Rückfenster
Studie zum Controlling in KMU
Eine der umfangreichsten und größten Studien zum Thema Controlling und Outsourcing bei mittelständischen Unternehmen haben
die Autoren Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, Joachim Algermissen und
Stefan Brinkhoff im Juli vorgelegt. Sie untersuchten, inwieweit
die Unternehmen Controllinginstrumente systematisch einsetzen
und ob sie bereit sind, dabei externe Dienstleister zu beauftragen.
Auch, ob sie ein Outsourcing einzelner Controllingaktivitäten bereits vollzogen haben oder dies in Erwägung ziehen, beantwortet
die Publikation "Outsourcing des Controllings, Status Quo und
Potentialanalyse – eine Studie im deutschen Mittelstand".
Noch keine Outsourcing-Mentalität
Die Autoren befragten 5.608 Geschäftsführer und CEOs deutscher
mittelständischer Unternehmen. Es liegen Ergebnisse aus 409
Unternehmen in Form von qualitätsbereinigten Datensätzen vor.
Wichtigste Befunde der Studie: Im deutschen Mittelstand hat sich
noch keine Dienstleistungskultur hinsichtlich des Outsourcings
von Controlling etabliert. Lediglich acht Prozent der Unternehmen
Forschten zum Controlling im Mittelstand: Hauptautor Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke
mit den wissenschafltichen Mitarbeitern Stefan Brinkhoff und Joachim Algermissen
(v.l.n.r.).
geben an, dauerhaft externe Dienstleister mit Controllingaufgaben
betraut zu haben. Weitere zwei Prozent haben ein Pilotprojekt dazu
durchgeführt. Ganze 59 Prozent haben keinerlei Erfahrung mit
dem Outsourcing von Controlling, für weitere 30 Prozent kommt
es nicht in Frage, nachdem sie sich damit auseinander gesetzt
haben. "Hier liegen enorme Potenziale, mit denen der Mittelstand
seine Unternehmen noch erfolgreicher führen könnte. In der Praxis
werden Instrumente nicht angewendet, die in der Wissenschaft
seit Jahren eine hohe Bedeutung haben", sagt der federführende
Autor der Studie Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke. Ein Blick auf die
verwendeten Controllinginstrumente der befragten Unternehmen
zeigt: Bilanz/Gewinn- und Verlustrechnung (98 Prozent) sowie Kostenrechnung (93 Prozent) sind die am häufigsten im Mittelstand
eingesetzten Controllinginstrumente. Deckungsbeitragsrechnung
(79 Prozent), Erfolgsplanung (76 Prozent) sowie Budgetierung (72
Prozent) folgen danach. "Das entspricht faktisch einer Steuerung
der Unternehmen mit Daten vorwiegend aus der Vergangenheit.
Überspitzt gesagt kann man davon sprechen, dass viele Geschäftsführer ihr Unternehmen mit Vollgas nach vorn steuern, während
sie hinsichtlich des Controllings dauerhaft aus dem Rückfenster
sehen", analysiert Sierke.
www.pfh.de/controlling-mittelstand
Detaillierte Ergebnisse, die die Befunde auch nach Branchen, Unternehmensgröße und -phase clustern, liefert bereits die Kurzfassung der Studie, die unter diesem Link zum Download bereit steht.
Auftraggeber des Projekts war die Volkswagen Financial Services AG. Ziel des Projektes war, zu untersuchen, welche Rolle
innovative Technologien zur Kundenansprache spielen können.
Dr. Hans-Christian Riekhof, Professor für Internationales Marketing
an der PFH sowie der wissenschaftliche Mitarbeiter Stefan Brinkhoff, Master of Science und Doktorand an der Universität Göttingen,
führten das Projekt zwischen Februar und Mai 2015 durch. Anfang
Oktober lagen die umfangreichen Ergebnisse vor. 636 Teilnehmer
hatten sich eine eigens für das Projekt entwickelte App auf ihrem
Smartphone oder Tablet installiert. In der Folge erhielten sie PushNachrichten: entweder, wenn sie sich gerade in einer potenziellen
Kaufsituation befanden (kontextorientiert), oder zu einem späteren
Zeitpunkt und unabhängig davon, wo sie sich gerade aufhielten.
An bundesweit rund 250 Standorten realisierte das Team mehr als
620 Location-based Marketing-Kampagnen. Diese deckten nahezu
alle Geschäftsbereiche der Volkswagen Financial Services AG ab,
also Versicherungen, Mobilitätslösungen, Servicedienstleitungen
und Finanzierung. Die Kundenansprache erfolgte an konzerneigenen Standorten wie Autohäusern und Bankfilialen, ergänzt durch
frequenzstarke Orte wie Bahnhöfe und Flughäfen.
Wichtigste Ergebnisse: Betrachtet man im Detail das Interesse der
Teilnehmer an den über Push-Nachrichten ausgespielten Angeboten, wird deutlich, wie entscheidend der Kontext ist. Bei einem
zeitlichen Abstand von unter einer Minute nach Ausspielung des
Angebots bekundeten 73 Prozent der angesprochenen Teilnehmer
ein bestehendes Interesse. Dies war beispielsweise ein Finanzierungsangebot, welches die Projektteilnehmer im Autohaus direkt
bei der Besichtigung eines Fahrzeuges über die App erreichte.
Diese stellte die Präzision der Ausspielung der Push-Mitteilungen
Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof und Stefan Brinkhoff haben im Auftrag von VW
gemeinsam zu Location-based Marketing geforscht.
sicher, indem sie die GPS-Technologie für die Lokalisierung in Außenbereichen unterstützt. Dabei liegt die Genauigkeit bei ­maximal
fünf Metern Abweichung. Für die Ortung im Innenbereich kommt
die auf Bluetooth-Low-Energy (BLE) basierende Beacon-Technologie zum Einsatz. Diese Kombination gewährte beispielsweise
die Möglichkeit, die Teilnehmer vor einer Bankfiliale mit Hilfe
von GPS über die App anzusprechen und anschließend beim
Betreten der Bank über einen Beacon zu erfassen. "Das bedeutet
eine völlig neue Dimension für die Marketingkommunikation",
sagt Projektleiter Riekhof. "Das Targeting wird extrem präzise,
weil es die Lokalisierung beziehungsweise den Kontext einbezieht.
Location-based Marketing bedeutet dann nicht mehr, sondern
weniger Werbebotschaften für den einzelnen Kunden, die aber
größere Relevanz haben."
Uwe Tschischak, Leiter Marketingkommunikation Deutschland
Volkswagen Financial Services AG, zeigte sich sehr beeindruckt
von den Ergebnissen: "Die größte Überraschung war für uns das
hohe Angebotsinteresse sowohl bei den Kampagnen, die direkt in
den Situationen ausgelöst wurden (73 Prozent), als auch bei denen,
die 24 Stunden später an die Kontrollgruppe verschickt wurden
(34 Prozent)." Für die werbenden Unternehmen hält Ko-Autor
Stefan Brinkhoff eine hohe Sorgfalt bei räumlicher wie inhaltlicher Zielgenauigkeit für unabdingbar: "Im Vorfeld ist eine genaue
Analyse der Kontextinformationen erforderlich, damit der Kunde
die Botschaften als relevant wahrnimmt."
www.pfh.de/hochschule/forschung/forschungspapiere
Die detaillierten Ergebnisse des Forschungsprojektes stehen
unter diesem Link zum Download bereit.
Publikationen
44 | Campus Göttingen
Demokratie- und Wirtschaftsentwicklung im Fokus
Projekte und Tagungen des Bereiches International Economics
Konferenz mit Staatsoberhäuptern
Markus Ahlborn, Dozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter an
der PFH, nahm vom 2. bis 4. Juni in Stockholm an einer vom
Club de Madrid veranstalteten Konferenz mit neun ehemaligen
europäischen Premierministern und Staatpräsidenten teil. Der
Prof. Dr. Joachim Ahrens
Martin Brusis, Joachim Ahrens, and Martin SchulzeWessel (eds.) (2015), Politics and Legitimacy in PostSoviet Eurasia. Houndmills, Basingstoke: Palgrave
Macmillan.
Joachim Ahrens, Rainer Schweickert, and Juliane Zenker (2015), Varieties of Capitalism and Government
Spending in Developed and Developing Countries,
Journal of Economic Development, Vol. 40, No. 1,
March 2015.
Joachim Ahrens and Manuel Stark (2015), Independent
Organizations in Authoritarian Regimes: Contradiction
in Terms or an Effective Instrument of Developmental
States? In: B. Seliger, J. Sepp, R. Wrobel (eds.), East
Asia and Eastern Europe in a Globalized Perspective.
Lessons from Korea and Estonia. Frankfurt am Main:
Peter Lang, 2015.
Joachim Ahrens, Herman W. Hoen, and Martin C.
Spechler (2015), State Capitalism in Eurasia: A Dual
Economy Approach to Central Asia, in: M. Brusis, J.
Ahrens, and M. Schulze-Wessel (eds.) (2015), Politics
and Legitimacy in Post-Soviet Eurasia. Houndmills,
Basingstoke: Palgrave Macmillan.
Christian Timm
Vzyatkoemkost. In: Alina Ledenova et al. (HG), Encyclopedia of Informality, Cambridge University Press
(im Erscheinen).
Der Bereich International Economics unter der Federführung von
Prof. Dr. Joachim Ahrens beschäftigt sich mit verschiedenen Projekten zur Demokratieentwicklung, vor allem in Zentralasien und
post-sozialistischen Ländern. 2015 hat dabei das ­sogenannte
KomPost-Projekt – kurz für Kompetenznetz Institutionen und
institutioneller Wandel im Postsozialismus – seinen Abschluss
gefunden, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung
finanziert hatte. Christian Timm, Doktorand an der HumboldtUniversität Berlin und wissenschaftlicher Mitarbeiter der PFH,
hielt sich im Zusammenhang mit KomPost sechs Monate lang als
Visiting Fellow an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in
Berlin auf. Er beschäftigte sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit
mit Fragen staatszentrierter Wirtschaftspolitik insbesondere im
Kaukasus und in Zentralasien. Der Aufenthalt an der SWP diente der
Vernetzung und vertieften Beschäftigung mit den Policy-relevanten
Aspekten der bisherigen wissenschaftlichen Forschung.
Das nächste Projekt unter Ahrens' Verantwortung "Governance in
Emerging Economies" ist bereits gestartet. Es beschäftigt sich mit
Kasachstan und Georgien mit Blick auf viele sogenannte Emerging Economies in anderen Regionen. Finanziert wird es von der
Volkswagen Stiftung mit einem Volumen von 500.000 Euro. Projektpartner sind die KIMEP University Almaty in Kasachstan, die
Foto links: Die Tagungsteilnehmer in Almaty einschließlich PFH-Mitarbeiter Christian
Timm (sitzend, 2.v.l.). | Foto rechts: Markus Ahlborn (5.v.r.) auf der Konferenz in
Stockholm.
Tbilisi State University Tiflis in Georgien und die Rijksuniversiteit
Groningen in den Niederlanden.
www.governance-in-emerging-economies.net
Weitere Informationen finden Sie online.
Internationale Tagung in Almaty
Vom 25. bis 28. März 2015 kamen Wissenschaftler aus Kasachstan, Südkorea und Europa in Almaty/Kasachstan zusammen, um
die wirtschaftlichen Entwicklungen auf der koreanischen Halbinsel
und Kasachstan im Vergleich zu diskutieren. Die Tagung "Transformation and Economic Development in South and North Korea
and Mutual Learning from Central Asia" suchte zum einen die
Bedeutung des südkoreanischen 'Developmental State' für die
ökonomische Entwicklung Kasachstans zu erörtern. Zum anderen
diskutierten die Teilnehmer die Erfahrungen der zentralasiatischen
Transformationen im Hinblick auf zukünftige Wirtschaftsreformen
in Nordkorea und die Möglichkeiten externer Unterstützung. Initiiert hatte die Tagung Prof. Dr. Joachim Ahrens. Christian Timm
organisierte und leitete die Konferenz vor Ort in Kooperation mit
dem Kasachischen Institut für Management, Wirtschaft und Prognostizierung (KIMEP). Die Veranstaltung wurde durch Drittmittel
der Academy of Korean Studies ermöglicht.
Club de Madrid ist eine Non-Profit Organisation bestehend aus
95 ehemaligen Staatsoberhäuptern, die sich die weltweite Förderung von Demokratie und demokratischen Prozessen zum Ziel
gesetzt hat. Die Konferenz war Teil des Projektes Next Generation
Democracy und hatte die Entwicklung der Demokratie in Europa
und im post-sowjetischen Raum zum Thema. Ziel der Konferenz
war es, Handlungsempfehlungen für die Entscheidungsträger in
EU und nationalen Regierungen zu erarbeiten, mit deren Hilfe die
demokratische Entwicklung im erweiterten europäischen Raum
gefördert werden kann. Teilnehmer der Konferenz waren unter
anderem Alfred Gusenbauer (österreichischer Kanzler 2007 bis
2008), Yves Leterme (belgischer Premierminister 2009 bis 2011),
Iveta Radicova (slowakische Premierministerin 2010 bis 2012) und
Danilo Türk (slowenischer Präsident 2007 bis 2012). Ahlborn, der
derzeit seine Doktorarbeit am Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik der
Universität Göttingen schreibt und dabei von Prof. Renate Ohr und
Ahrens betreut wird, hielt in Stockholm einen Vortrag über die wirtschaftliche Entwicklung Europas in den letzten 15 Jahren. Er hatte
zuvor einen Bericht dazu verfasst, der voraussichtlich im Dezember
dieses Jahres im Rahmen des Next Generation Democracy Projekts
veröffentlicht wird. Ergebnis der Konferenz war unter anderem,
dass es für die weitere Entwicklung Europas unerlässlich sei, die
demokratische Legitimation der europäischen Politik zu stärken.
Die politische Ökonomie Georgiens. Über die Vereinbarkeit von Wirtschaftspolitik und Machtsicherung. In:
Osteuropa, Jg. 66, 2016 (im Erscheinen).
The variety of state-activism. Eurasia's search for new
state-led economic models. Konferenzpapier, 4th
ASCN Annual Conference "Protests, Modernization,
Democratization: Political and Social Dynamics in
Post-Soviet Countries", Tbilisi, 4-5 September 2015.
Länderstudie Georgien. In: Peter Brandt, Werner Daum
et al. (Hg.), Handbuch der europäischen Verfassungsgeschichte im 20. und 21. Jahrhundert. Institutionen
und Rechtspraxis im gesellschaftlichen Wandel (Reihe
A), Band 5 (1989-2013), J.H.W. Dietz-Verlag: Bonn
2015.
Legitimacy and State-led Economic Policy in Georgia.
In: Martin Brusis, Martin Schulze Wessel et al. (eds.),
Politics and Legitimacy in Post-Soviet Eurasia, Palgrave
Macmillan: Hampshire 2015.
Markus Ahlborn
Markus Ahlborn, Rainer Schweickert: Public Debt
and Economic Growth – Economic Systems Matter.
Erschienen als PFH-Forschungspapier Nr. 2015/02.
Sensoren
46 | Campus Göttingen
Benutzerprofil
Alter
Gewicht
Komorbidität
Blutzuckermessung
Gewicht
Blutdruck
GSR
Benutzermodell
Blutzucker
Herz-Kreislauf Sys.
Stressniveau
Prognosen
BasisStation
Schrittzähler
Elektrokardiograph
Insulin-Pen
Server
Barcodeleser
Kontextmodell
Ort
Aktivitätsniveau
Produktinformation
Benutzerschnittstellen
Diabetesmodell
Patient
Smart
Watch
Intervention,
Information,
Rückmeldung
Tablet &
Smart TV
Information,
Beratung,
Sensibilisierung,
Motivation
Adaptation
Engine
Arzt-Portal
Therapieplan,
Behandlungsbegleitung
Arzt
Interaktive Hilfe für Diabetiker mit GlycoRec
Forschungsprojekt im Bereich Wirtschaftspsychologie
Diabetikern im Alltag zu helfen, komplexe Entscheidungen zu
treffen und Vorsätze tatsächlich umzusetzen – das ist das Ziel des
Forschungsprojektes "GlycoRec". Dabei handelt es sich um ein
adaptives, lernendes System, auch interaktives Bio-Life-Logging
genannt. Die Koordinationsstelle des vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF) mit 1,4 Millionen Euro geförderten
Projektes befindet sich an der PFH im Bereich Wirtschaftspsychologie. Weitere Projektpartner sind das Unternehmen Emperra
E-Health Technologies aus Potsdam, das L3S Forschungszentrum
an der Leibniz-Universität Hannover, die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden sowie das Deutsche Diabetes
Zentrum. Im Februar startete das Forschungsvorhaben in die
Umsetzungsphase.
Ausgangssituation
Diabetes mellitus ist die häufigste chronische Erkrankung in
Deutschland. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen und es ist mit einer weiteren Zunahme zu rechnen. Schon
jetzt ist Diabetes einer der häufigsten Beratungsanlässe in allgemeinmedizinischen Praxen, und in absehbarer Zeit wird der
Beratungsbedarf wegen der steigenden Fallzahlen nicht mehr zu
decken sein. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Patienten sich richtig verhalten, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. So müssen
Diabetiker täglich viele Entscheidungen treffen, die etwa Ernährungsgewohnheiten, den Status des Blutzuckerspiegels und die
erforderliche Insulindosis oder den allgemeinen Lebensstil betreffen. Gerade ältere Patienten und solche, bei denen die Erkrankung
erst kürzlich diagnostiziert wurde, sind damit schnell überfordert.
In einem interaktiven Beratungsdialog kann er Alternativen für
­Ernährung, Aktivitäten und Medikamenteneinnahme vergleichen
und deren Konsequenzen durchspielen. Zweitens kann aber auch
das System die Initiative ergreifen, etwa weil die prognostizierten
Werte einen Toleranzbereich zu verlassen drohen. Auch in diesem Fall kann der Patient individuelle Handlungsoptionen gegen­
einander abwägen. Abrufen kann der Nutzer diese Informationen
je nach Vorliebe unterwegs über eine Smartphone-App oder zu
Hause über Smart-TV.
Ziele und Vorgehen
Das Projekt GlycoRec untersucht, wie Patienten im Alltag besser
unterstützt werden können. Durch kontinuierliche Sammlung,
Speicherung, Aufbereitung und Analyse physiologischer Daten
und Umgebungsdaten werden individuelle Benutzer- und Kontextmodelle entwickelt. Diese erlauben es, sehr viel genauere
Konzept von GlycoRec
Hier setzt GlycoRec (von "Glycose" und "Recommendation" [also
Empfehlung]) an, das Diabetes-Patienten im Alltag bei ihren Entscheidungen unterstützen soll. GlycoRec sammelt individuelle
Patientendaten mit Hilfe einer Reihe physiologischer Sensoren
(Blutzucker, Körpergewicht, Blutdruck) sowie Informationen über
den individuellen Kontext (zu Hause, unterwegs, im Supermarkt,
Wochentag, Tageszeit, Metainformationen von Lebensmitteln).
Anschließend erfolgt eine Analyse der aktuellen Situation. Dies
lässt sich auf zweierlei Arten nutzen: Erstens kann der Patient die
Initiative ergreifen und um Hilfe bei einer Entscheidung bitten.
Partner für GlycoRec (v.l.n.r.): Jan Raacke (PFH), Prof. Dr.-Ing. Dominikus Heckmann
(OTH Amberg-Weiden), Dr. med. Janko Schildt, Dr. med. Markus Bentrup (beide
Emperra), Dr. Eelco Herder (L3S), Prof. Dr. Stephan Weibelzahl (PFH) und Markus
Rokicki (L3S). Nicht im Bild sind Prof. Dr. Karsten Müssig und Dr. Olaf Spörkel
(beide DDZ) sowie Isabel Teichmann (PFH).
Prognosen und individuelle Empfehlungen für den Patienten zu
geben. GlycoRec stellt eine erweiterbare, integrierte Infrastruktur
aus Sensorik, Modellierung und Patienteninteraktion zur Verfügung. Um eine solche Infrastruktur bereit zu stellen, ist es notwendig, neue Technologien und Methoden in der Sensorik, der
Modellierung und der Benutzerinteraktion zu entwickeln. Diese
werden dazu beitragen, dass Patienten mit ihrer Krankheit besser
umgehen können und weniger Folgeerkrankungen entstehen. In
diesem Sinne ist GlyoRec ein interaktives Bio-Life-Logging für
einen verständlicheren Umgang mit Diabetes. Das Projektteam
plant, in drei Jahren einen Prototyp entwickelt zu haben.
Projektpartner
Antragsteller und Koordinator des Projektes ist Dr. Stephan Weibelzahl, Professor für Wirtschaftspsychologie an der PFH. Gemeinsam mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern Jan Raacke
und Isabel Teichmann ist er für die Entwicklung der Interaktivität
und Benutzeroberfläche verantwortlich. Technologiepartner des
Projektes ist die Emperra E-Health Technologies aus Potsdam,
welche die Server-Infrastruktur für eine zentrale Datenbank sowie
einen Teil der Sensorik-Hardware beisteuert. Die Ostbayerische
Technische Hochschule Amberg-Weiden entwickelt und erprobt
neuartige Sensorik im Hinblick auf deren Nutzen für die Datenmodellierung. Das L3S Forschungszentrum an der Leibniz-Universität
Hannover arbeitet an Algorithmen zur automatischen Analyse der
Patientendaten. Das Deutsche Diabetes Zentrum schließlich als
Anwendungspartner stellt den Zugang zu Patienten und damit eine
Relevanzabschätzung sicher.
48 | Campus Göttingen
Blickbewegungen
und Gehirnströme
Forschungseinrichtung Psychologisches Labor
Zurückhaltende Präsenz für das letzte Prozent
PFH-Professor Michael Gutmann ist leitender Sportpsychologe des DLV
Mit zwei goldenen, drei silbernen und drei bronzenen Medaillen kehrten die deutschen Leichtathleten im August von ihrer
Weltmeisterschaft in China zurück. Dazu kamen viele persönliche
Bestleistungen der deutschen Sportler, die mit der Bilanz dieser
WM vollauf zufrieden sind. Als leitender Sportpsychologe hatte
auch PFH-Professor Dr. Michael Gutmann Anteil an diesem Erfolg.
Er betreute die Mannschaft bei den Wettkämpfen in Peking sowie
vorher im Trainingslager in Südkorea.
immens große, laute und unüberschaubare Mensa für manche Athleten eine ungeplante Belastung, die einigen zu schaffen machte.
"Wir Sportpsychologen sind bei solchen Meisterschaften neben
Physiotherapeuten und Medizinern Teil des Kompetenzteams, das
für eine optimale Wettkampfvorbereitung sorgen soll. Die sportpsychologische Unterstützung ist dabei ein Angebot, das die Athleten
und Trainer individuell in Anspruch nehmen können", berichtet
Gutmann. Grundprinzip der Psychologen in dieser Phase ist die
zurückhaltende Präsenz, um dann eingreifen zu können, wenn
Unterstützung benötigt wird. Dies tritt zum Beispiel ein, wenn
die Athleten alte oder neue Verletzungen bewältigen müssen,
wenn äußere Bedingungen oder die Infrastruktur nicht so sind wie
erwartet oder wenn Unsicherheiten und Nervosität auftreten. Bei
den Olympischen Spielen in London 2012 war beispielsweise eine
Bereits einige Wochen vor dem WM-Start hatten die deutschen
Sportler auf der südkoreanischen Insel Jeju ihr Vorbereitungstrainingslager aufgeschlagen. Etwa sieben Tage benötigt man, um
sich auf Zeit und Klima umzustellen. In dieser Phase nutzten die
WM-Teilnehmer die Sportanlagen der Stadt Seogwipo und wohnten
mit ihrem Betreuerstab – unter ihnen auch Gutmann – mit Blick
auf das ostchinesische Meer. Ab dem 19. August reisten die DLVAthleten dann jeweils drei Tage vor ihrem Wettkampfstart weiter in
das zwei Flugstunden entfernte Peking. "Dieser Ablauf hat sich sehr
bewährt", resümiert Gutmann. Dessen Blick richtet sich nun schon
allmählich auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro.
Sportpsychologische Betreuung in China: Prof. Dr. Heike Kugler und der PFHProfessor Dr. Michael Gutmann.
"Das klingt vielleicht, als wären die Sportler alle kleine Sensibelchen. Letztlich geht es aber darum, dass sie mithilfe der optimalen
Betreuung auch das letzte Prozent ihrer Leistung abrufen können.
Und das kann bei den Medaillenentscheidungen ausschlaggebend
sein", ordnet der Sportpsychologe seine Tätigkeit ein.
Wer den Begriff Labor hört, denkt vielleicht zuerst an Erlenmeyerkolben, Bunsenbrenner oder Analysewaagen. Doch auch
die Psychologie kennt diese Forschungseinrichtung. Denn als
empirische Wissenschaft muss sie durch Versuche Daten über
das Erleben und Verhalten von Menschen sammeln, um ihre Theorien zu begründen und zu untermauern. Auch die PFH hat deshalb in diesem Studienbereich ein Labor eingerichtet, welches
Dr. Stephan Weibelzahl, Professor für Wirtschaftspsychologie,
konzipiert hat. Künftig können die Studierenden und Mitarbeiter
hier an zwei Versuchssteuerungsrechnern software- und technologieunterstützte psychologische Experimente durchführen.
Diese werden sich zum einen mit Grundlagenforschung befassen. Dabei beantworten Probanden beispielsweise Fragen
und lösen Aufgaben am Bildschirm, wobei ihre Reaktionszeit
gemessen wird. Denkbar sind in diesem Zusammenhang etwa
Konzentrations- oder Emotionsexperimente. Zum anderen soll
das Labor in der praxisorientierten Anwendungsforschung zum
Einsatz kommen: Ein sogenannter Eyetracker, der zuvor individuell kalibriert wird, erfasst über eine Infrarot-Schnittstelle die
Augenbewegungen der Versuchsperson auf dem PC-Monitor.
"Dadurch können wir klar erkennen, welche Areale des Bildschirms der Proband in welcher Reihenfolge anschaut", erläutert
Weibelzahl. "Das Stichwort heißt hier 'Usability', also Benutzeroder Gebrauchsfreundlichkeit." Relevant sind derartige Erkenntnisse zum Beispiel in der Softwareentwicklung. "Auch für unser
Forschungsprojekt GlycoRec erhalten wir mit dem Eyetracker
wertvolle Informationen über das Nutzerverhalten", erklärt der
Professor (siehe Seiten 46/47). Über die Forschung hinaus
kann er sich auch eine künftige kommerzielle Nutzung des
Labors vorstellen, um Unternehmen bei der psychologischen
Aus- und Bewertung neuer Produktentwicklungen oder der
Werbewirkungsforschung zu unterstützen.
Eine weitere Methode, um Reaktionen von Versuchspersonen zu erfassen und abzubilden, ist die sogenannte
­Elektroenzephalografie, kurz EEG. Mittels einer Art Kopfhö-
Prof. Dr. Stephan Weibelzahl erklärt einer Probandin Funktionsweise und grafische
Darstellung des EEGs.
rer mit Sensoren werden dabei an der Kopfoberfläche die elektrische Aktivität des Gehirns und dessen Spannungsschwankungen
gemessen und aufgezeichnet. Das Elektroenzephalogramm, das
der Computer wiedergibt, ist dann die grafische Darstellung
dieser elektrischen Aktivitäten.
"Für psychologische Institute ist ein derart ausgestattetes Labor
die Regel", sagt Weibelzahl. An der PFH wird es neben der
Forschung auch im Studium eine wichtige Rolle spielen. So
müssen die Campusstudierenden des Bachelorprogramms 30
Versuchspersonenstunden ableisten. Außerdem absolvieren sie
im vierten Semester das Modul 'Empirisch experimentelles Praktikum'. Beides wird im Labor stattfinden, so dass die angehenden
Psychologen die dortigen Abläufe sehr gut kennenlernen. Und
für die Hochschule selbst ist das Labor insofern eine wichtige
Einrichtung, als es die Möglichkeit bietet, Grundlagen- und angewandte Forschung im Bereich Psychologie weiter voranzutreiben
und damit die Lehre zu bereichern.
50 | Campus Göttingen
Aktiv für Andere
"Social Points" belohnen studentisches
Engagement
In vielfältiger Weise engagieren sich Studentinnen und Studenten
der PFH für soziale Belange oder starten selbst gemeinnützige
Projekte. Die PFH honoriert und fördert ihre Aktivitäten mit so
genannten "Social Points", deren Erwerb im Managementstudium
obligatorisch ist. Doch die Praxis zeigt: Das Engagement der
Studierenden geht häufig weit über die Pflicht hinaus.
Integrativ kochen und backen
Zehn Menschen mit Behinderung und vier Managementstudierende der PFH traten am 6. Juni zu einem Kochduell in den
Göttinger Werkstätten an. Aufgeteilt in drei Teams kreierten sie
Vorspeise, Hauptgang und Dessert. Das Ergebnis verzehrten und
bewerteten die Teilnehmer gemeinsam. Zwei Kochteams teilten
sich am Ende den Sieg: Die Wraps als Hauptgericht und eine
Quarkspeise mit Früchten und Minze als Dessert gewannen ganz
knapp vor der Bruschetta, die das Vorspeisenteam zubereitet hatte. Doch natürlich stand bei diesem besonderen Wettstreit nicht
das Gegeneinander, sondern das Miteinander im Vordergrund.
Das Kochduell initiiert und vorbereitet haben Timm Gödecke,
Luise Hanebeck, Fredrich Kunz und Linda Koch, die General
Gemeinsam gekocht und gebacken: PFH-Studierende und Mitarbeiter der Göttinger
Werkstätten. | Teamwork im Hochseilgarten: PFH-Coachingprojekt mit Schülern der
IGS Bovenden. | Im Gespräch: Mara Wrisberg mit einer Bewohnerin des Altenheims
Innere Mission Northeim.
Campus Göttingen | 51
Management beziehungsweise Business Administration an der
PFH studieren. Dagmar Bergau von den Göttinger Werkstätten
und Prof. Dr. Joachim Ahrens haben sie in der Organisation
unterstützt. Eine Fortsetzung fand das Projekt im November mit
einer integrativen Weihnachtsbäckerei. Neben Gödecke, Kunz und
Koch haben an der Aktion unter dem Motto "Backen verbindet"
auch die Studentinnen Christina Hackethal, Clara Helbing und
Marie-Sophie Franke mitgewirkt. Gemeinsam mit sechs Mitarbeitern der Göttinger Werkstätten mit geistiger Behinderung
haben sie am 21. November Teig gerührt und Vanillekipferl,
schwedisches Schokoladenbrot, Schwarz-Weiß-Gebäck sowie
weitere Plätzchensorten gebacken. Vier Tage später, bei der Firmenkontaktbörse PFH Glocal, verkauften die Studierenden die
Kekse in der PFH. Das Ergebnis der so genannten "Göttinger
Keks-Kooperation" kann sich sehen lassen: 335 Euro Erlös fließen
in die Anschaffung einer Tischtennisplatte bei den Werkstätten.
"Die beiden Aktionen haben allen Beteiligten viel Spaß gemacht
und außerdem konnten wir Studierende Erfahrungen sammeln, die
uns sehr bereichert haben. Dies waren auch unsere wichtigsten
Ziele", resümiert Gödecke.
Schüler coachen
Bereits seit sechs Jahren besteht ein Coachingprojekt der PFH
und der Integrierten Gesamtschule (IGS) Bovenden. Idee des Projektes ist es, dass Studenten und Schüler sich zu gemeinsamen
Freizeitaktivitäten treffen, voneinander lernen und über Zukunftsund Lebenspläne ins Gespräch kommen.
Mit 14 PFH-Studierenden und 16
Schülern der
siebten Jahrgangsstufe waren 2015 mehr Teilnehmer denn je
dabei. Ein Höhepunkt des Jahres war der Besuch des Northeimer
Hochseilgartens im Mai. "In Zweiergruppen haben Schüler und
Studierende gemeinsam Aufgaben in luftiger Höhe gemeistert,
die eigene Angst überwunden und gegenseitiges Vertrauen aufgebaut", berichtet Student Marius Winkler. Am siebten Projektdurchgang, der im November startete, beteiligen sich fünf Studierende
und zehn Schüler. Vorgesehen ist, dass sich jeder Studierende
wöchentlich mit zwei Schülerinnen beziehungsweise Schülern
trifft. In diesen Coaching-Einheiten können sie dann Themen wie
das Verhalten in sozialen Netzwerken oder Bewerbungsschreiben
Social Points
"Wir sind davon überzeugt, dass ehrenamtliches
­Engagement wesentlich zur Persönlichkeitsbildung
beiträgt. Und dieser Aspekt ist in einer ganzheitlichen
Management-Ausbildung mindestens ebenso wichtig
wie die Fachinhalte des Studiums", begründet Prof.
Dr. Joachim Ahrens das Konzept der Social Points.
Vor diesem Hintergrund sind die Studierenden ab dem
ersten Semester aufgefordert, sich sozialen Projekten
anzuschließen oder eigene Ideen zu entwickeln. Im
Bachelorstudium werden die Social Points direkt in
die Creditpoints des ECTS-Systems umgerechnet. Der
Erwerb von fünf Punkten ist verpflichtend, wobei jeder
Punkt in der Regel 30 Stunden ehrenamtlicher Arbeit
entspricht. Die Art und Weise, wie das Engagement
aussieht, kann völlig unterschiedlich sein.
für Praktika in den Blick nehmen. Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof
wird den studentischen Coaches dabei regelmäßig Hilfestellung
geben. "Für beide Seiten bietet das Projekt intensive Erfahrungen.
Die Studenten lernen, wie sie den Schülern positive Impulse
geben können, und die Schüler lernen, sich selbst neue Ziele zu
setzen", so Riekhof, der das Coaching gemeinsam mit Prof. Dr.
Joachim Ahrens initiiert hat.
Ältere Menschen unterstützen
Spazieren gehen, gemeinsam einkaufen, Brettspiele spielen,
Romane vorlesen, Hilfestellung beim Essen: So verbringt Mara
Wrisberg Zeit mit den Bewohnern des Alten- und Pflegeheims
der Inneren Mission Northeim. Seit dem ersten Semester engagiert sie sich in der Einrichtung nahe ihrem Wohnort. "Ich
war neugierig auf den Umgang mit älteren Menschen und darüber, wie Altenpflege in der Praxis aussieht", erläutert Wrisberg,
die mittlerweile im dritten Semester an der PFH studiert. Etwa
zehnmal pro Semester widmet sie sich für einige Stunden ihrer
ehrenamtlichen Tätigkeit. Zu Beginn erhielt sie eine umfassende Einarbeitung. So lernte Wrisberg von den hauptberuflichen
Pflegekräften zum Beispiel, wie man Menschen unterstützt, die
nicht mehr alleine essen können. Durch ihre Arbeit kommt sie
mit vielen Bewohnern ins Gespräch: "Wenn ich dann sage, dass
ich Management studiere, wundern sich viele. Denn andere
Studenten, die in der Altenpflege helfen, studieren in der Regel
ein entsprechendes Fach und leisten Pflichtpraktika. Ansonsten
engagieren sich meist ältere Damen oder Schülerpraktikanten für
die Bewohner", so Wrisberg. Viele dankbare Menschen sind der
Lohn für ihr Engagement und oft bekommt sie kleine Geschenke.
"Zu meinem Geburtstag kam ein kleines Päckchen an – mit
selbstgeschriebenen Gedichten der Bewohner darin. Da war ich
sehr gerührt", sagt die Studentin.
52 | Campus Göttingen
Exkursion ins Silicon Valley
Google, Facebook, LinkedIn, Microsoft, SAP. Diese Giganten und
viele weitere Unternehmen sind die wesentlichen Treiber der digitalen Revolution. Sie alle unterhalten Firmenzentralen im Silicon
Valley, jener Region in Südkalifornien, die sich bereits in den 70er
Jahren zum weltweiten Nukleus der IT-Industrie aufgeschwungen
hat. Auch die internationale Startup-Szene boomt hier. Reichlich
Gelegenheit also für eine vierzehnköpfige Exkursionsgruppe bestehend aus Professoren, Studierenden und Alumni unter der Leitung
von Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof, vom 8. bis 13. November
beide Unternehmenskategorien gleichermaßen zu erkunden.
Persönlichkeiten, Entscheider und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gewähren den Studierenden
der PFH regelmäßig spannende und lehrreiche Einblicke in ihre Arbeit und die Berufspraxis. Auch 2015 konnten
Hochschule und Studierende wieder viele renommierte Gäste für Praxisvorträge, wissenschaftliche Tagungen und als
Kooperationspartner für Projekte gewinnen. Die PFH bedankt sich bei allen Gästen für ihr Engagement.
Das fünftägige Programm war dicht gepackt, Termin folgte auf
Termin. Der erste führte die Gruppe zu LinkedIn, wo sie Director Analytics Lutz Finger empfing und darüber sprach, wie Data
­Science, also die Extraktion von Wissen aus Daten, Geschäftsmodelle verändert. Die anschließende Campus-Tour an der Stanford
University mit Gastgeber Lars Roemfeld, Stipendiat der Deutschen
Studienstiftung, beeindruckte die Teilnehmer. Ein Besuch im Ford
Research & Innovation Center folgte, und beim Management- und
Technologieberater Detecon in San Francisco schloss der Tag ab.
Der Dienstag begann bei Alta Motors in Brisbane, die anstreben,
Weltmarktführer bei Elektromotorrädern zu werden. Schließlich
ging es weiter zu SAP in Palo Alto.
Alexander Bell
Edeka C&C
Steuerungsgrößen im Handel
Marco Böhme
Entscheider Medien GmbH
Traumjob Unternehmer – lebe
deinen Traum!
Florian Bruhns
KWS Saat SE
Employer Branding in different
cultural context
Einer der Höhepunkte der Reise war am Mittwoch der Besuch bei
Google. Dort trafen die Teilnehmer Craig Warner und Job Lawrence,
die in die nahe Zukunft blickten: Wo wird Google in fünf Jahren
stehen? Danach besuchte die Gruppe das Microsoft Technology
Center, wo es unter anderen um das Thema "Big Data" ging. Der
Tag endete bei dem Anbieter der Foto-Plattform SmugMug, wo
Toni McAskill die PFHler empfing. Beim Unternehmen VMware,
das Software entwickelt, um virtuelle Maschinen auf StandardComputern anzuwenden, startete der Donnerstag. Weiter ging
es zu einem Treffen mit Paul Campbell, Leiter des Innovation
Centers von Schneider Electric. Das Ende des Tages markierte
der Besuch bei Pantheon in San Francisco, die Plattformen zum
Website-Management entwickeln. Am Freitag folgte mit dem Besuch bei Facebook ein weiteres Highlight. Die Gruppe traf sich in
der Firmenzentrale mit Kevin Buskirk, der für die Entwicklung der
Messenger-Produkte verantwortlich ist. Termine bei IndoorAtlas
und Salesforce in San Francisco schlossen die Exkursion ab.
Frank Busemann
Coach und Autor,
ehem. Spitzensportler
Aufgeben gilt nicht
"In puncto Entrepreneurship hat uns diese Exkursion folgendes
gezeigt: Think big – aber sei auch bereit zu scheitern", resümiert
Riekhof. "Außerdem war es spannend zu sehen, wie das Geschäftsmodell, aus Daten Wertschöpfung zu generieren, die besuchten
Unternehmen antreibt." Stefan Baumert, Vorstand L'Tur und PFHAlumnus, meint: "Die Exkursion hat mich so beeindruckt, dass ich
beim nächsten Mal wieder dabei sein werde."
Björn Freimuth
Social Payment Systems
SPS GmbH
Low Budget Marketing
Zu Besuch bei den Riesen der IT-Industrie (Foto oben v.l.n.r.): Mirko Dismer (DFB-Medien GmbH & Co. KG), Stefan Baumert (L'TUR Tourismus AG), Claus Grunow (Deutsche
Bahn AG), Aron Stürmer (anaxima GmbH), Nicolas Nöring (Mediasur Labs), Prof. Dr. Hubert Schüle, Lukas Ottermann, Clemens Röhrbein, Stefan Brinkhoff (alle PFH), die
Mitarbeiterin von Microsoft, Sebastian Röske (PFH), Tobias Schäfers (Technical University Dortmund), Alexander Lux (PFH), Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof und Anton Ha (PFH).
Arda Cilingir &
Sebastian Ackermann
Porsche AG
Produkt- und Markenmanagement
am Beispiel der Markenikone
Porsche 911
Andreas Dittes
Talentwunder UG
Die (neue) Gründerkultur in
Deutschland
Ines Freiboth
Allianz Spezialagentur Freiboth
Alter und Gesundheit im Wandel
Christian Goedecke
SPIEGEL QC
Lost in Transformation – Ursachen
und Gestaltung der Veränderungsprozesse in einem Medienunternehmen
Dr. Sandra Reich
Volkswagen AG
The Garage – Connectivity Lab:
Herausforderungen, Vorgehen und
Inhalte eines Innovation-Startups
bei der Volkswagen AG
Ansgar Holtmann
Vendion Consulting
Der Weg zum Best-Practice: Tipps
aus Sicht eines Gründers und
Beraters
Thomas Schaper
Selbstständiger Berater
Selling beyond win-win
Dr. Christian Horneber
NWZ-Digital
Venture-Capital für Unternehmensgründer
Sebastian Kelbling
Inwent gGmbH
Interkulturelles Projektmanagement
Stefan Keveloh
Sparkasse Göttingen
Finanzierung von Gründungsvorhaben
Frederik Kunze
NordLB Hannover
NordLB – Ausblicke auf die wirtschaftlichen Entwicklungen Chinas
Gordon Martin
STOLMA GmbH & Co. KG
Wachstum und Innovationen ohne
Konzernmillionen am Beispiel der
STOLMA GmbH & Co. KG
Patrick Möller
JCDecaux Deutschland GmbH
Außenwerbung in Zeiten der
Informationsüberflutung und der
digitalen Medien
Michael Sinn
Otto Group
Technology Driven Product Lifecycle Management am Beispiel Otto
Prof. Dr. Sebastian Vollmer
Universität Göttingen
Gesundheit in Entwicklungsländern
Felix Welling
VFL Wolfsburg
Internationalisierungsstrategie des
VFL Wolfsburg
Sven Witzenhause, Patrick
Weimann
Daimler AG
Internationale Standort­entscheidung
Ralph Wüstefeld
CONTIGO Fairtrade GmbH
Contigo – Fairtrade im
Beschaffungssektor
Thomas Wylenzek
Inner Circle Consultants
Management-Diagnostik: Welche
Leadership-Kernkompetenzen
zeichnen erfolgreiche Führungskräfte aus und wie kann man diese
erlernen und ausbauen?
Gäste an der PFH 2015 (Auswahl)
Info-Trip nach Südkalifornien
54 | Campus Göttingen
Campus Göttingen | 55
Praxisvorträge
Abseits des Curriculums von Praktikern lernen
Prof. Dr. Sebastian Vollmer
Universität Göttingen
Andreas Dittes
Talentwunder UG
Dr. Sandra Reich
Volkswagen AG
Patrick Möller
JCDecaux Deutschland GmbH
"Gesundheit in Entwicklungsländern" lautete das Thema des Vortrages vom 18. Mai am ZHT Zentrum für Healthcare Technology
der PFH. Als Referent war Prof. Dr. Sebastian Vollmer, Chair of
Economic Development, Juniorprofessor an der Universität Göttingen und Assistant Professor of Global Health an der Harvard
Chain School of Public Health, zu Gast. Zu Beginn erläuterte er die
Begriffsdefinitionen und den Zusammenhang von Kindersterblichkeit und Lebenserwartung. So sei letztere die im Durchschnitt zu
erwartende Zeitspanne, die einem Menschen ab einem gegebenen
Zeitpunkt bis zu seinem Tod verbleibe. Die Lebenserwartung steige
weltweit zwar kontinuierlich an, eben auch da die Kindersterblichkeit entsprechend sinke. Jedoch hätten Menschen aus den
reichen Industrienationen eine immer noch fast 20 Jahre höhere
Lebenserwartung als jene aus armen Ländern. Auch die weltweite
statistische Entwicklung im Bereich Gesundheit von den 50er Jahren bis heute beleuchtete sein Vortrag. Nach dieser theoretischen
Einführung berichtete Vollmer von den konkreten Projekten zu beispielsweise Qualitätskontrolle bei Geburten, Medikamentenresistenz oder Schulspeisung, die seine wissenschaftlichen Teams und
er in Pakistan, Indonesien, Kamerun und Bihar/Indien durchführen.
Im Vergleich zu anderen großen Wirtschaftsnationen hinkt
Deutschland in puncto Unternehmensgründungen weit hinterher. Doch es gibt Wege hin zu einer gründerfreundlichen Kultur
und Anzeichen für Besserung, wie "Digital Entrepreneur" Andreas
Dittes im Vortrag am 31. August zu berichten wusste. Dittes ist
Geschäftsführer des Berliner Unternehmens Talentwunder, das mit
Big-Data-Analysen neue Möglichkeiten in der Personalvermittlung
schafft. Außerdem ist er Lehrbeauftragter und berät Startups. In
seinem Vortrag zeigte Dittes auf, wie sich Gründerkultur entwickeln
kann. Ein positives Beispiel sei der "Startup-Hub" Berlin, wo sich
vor allem IT-Neugründungen tummeln. "Wenn ein Jungunternehmer am Prenzlauer Berg in die Kneipe geht, trifft er dort mit hoher
Wahrscheinlichkeit auf andere Gründer. Durch diesen Austausch
lernen die Startups voneinander", so Dittes. Die Berliner Gründerszene wachse kontinuierlich und biete viele Chancen. Gründern
rät er, die Wirksamkeit ihrer Geschäftsidee ständig zu evaluieren
und ihr Konzept daraufhin im laufenden Prozess immer wieder zu
optimieren. Sein Vortrag fand im Rahmen der FDP-Reihe "German
Mut" an der PFH statt.
Garagen gelten als die Keimzelle für Innovationen schlechthin
– weltweit sind bereits unzählige Startups in den spartanischen
Autoabstellräumen entstanden. Mit "The Volkswagen Garage" hat
auch der VW-Konzern Anfang 2015 einen solchen Hort der Kreativität in München geschaffen. Internationale Vertreter der zwölf
Automobilmarken des Konzerns sowie der Volkswagen Financial
Services AG finden hier Freiraum für die Entwicklung neuer Ideen.
Konzept und Praxis von "The Garage" erläuterte Dr. Sandra Reich
den PFH-Studierenden in ihrem Vortrag am 4. November. Reich ist
Mitglied des "Connectivity Labs" innerhalb des Innovationsteams
und damit für Ideen rund um die digitale Vernetzung von Fahrzeugen, Fahrern und externen Services zuständig. Als Vertreterin der
LKW-Marke MAN bringt sie vor allem die Sichtweise der Trucker in
die Kreativprozesse ein. Mit 100 elektronischen Kontroll-Einheiten
und über 9.000 verschiedenen Datenpunkten im modernen Truck
ist die LKW-Sparte Vorreiter in der digitalen Vernetzung. Diese Daten bieten viele Ansätze, um den Fahrer interaktiv zu unterstützen.
"Überraschend ist, dass Ideen aus dem Truck-Bereich häufig auch
für die Kollegen von Bentley interessant sind. Und umgekehrt lerne
ich viel von den US-Kollegen – so funktioniert die gegenseitige
Befruchtung im Connectivity Lab", erklärte Reich.
JCDecaux ist das größte Unternehmen für Außenwerbung weltweit und auch in Deutschland sind seine "City Light Poster"
– hochwertige Posterflächen, vollverglast und hinterleuchtet
– in fast allen großen Städten zu finden. Patrick Möller ist seit
rund zehn Jahren für den Konzern tätig und Geschäftsführer der
JCDecaux Deutschland GmbH. Am 1. Juni gab er den Göttinger
Studierenden einen ausführlichen Praxiseinblick. "Online und Out
of Home (OOH) – diesen Werbeformen wird derzeit das größte
Wachstumspotenzial zugesprochen", erklärte er. Der Anteil von
OOH-Werbung am Gesamtwerbemarkt stieg von 2,5 Prozent im
Jahr 2000 auf 5,5 Prozent im Jahr 2014. Dass Außenwerbung
wirkt, zeigen Beispiele wie etwa die Opel-Kampagne "Umparken
im Kopf". Während die Plakate hingen, sei das Wort "Umparken"
bei der Google-Suche in Deutschland auf Platz 6 geklettert. Neue
Möglichkeiten für innovative Kampagnen bieten außerdem digitale
Posterflächen oder solche mit interaktiven Funktionen, wie Möller
ausführte. Mit kreativen Videosequenzen könne Werbung hier virale
Wirkung entfalten und eine hohe Social-Media-Resonanz hervorrufen. A
­ ußerdem könnten Unternehmen hier tageszeitabhängig mit
unterschiedlichen Motiven beziehungsweise Sequenzen werben
oder just-in-time auf aktuelle Ereignisse reagieren.
56 | Campus Göttingen
Campus Göttingen | 57
Auslandspraktika
netzrezepte Technologies Pvt. Ltd.,
Kalkutta, Indien
ContiTech Mexicana S.A. De C.V.,
San Luis Potosí, Mexiko
Auslandsstudium
Universidad Finis Terrae
Santiago de Chile, Chile
Lisa Hartenstein
6. Semester
General Management (B.Sc.)
Maximilian Papadimitriou
3. und 4. Semester
General Management (B.Sc.)
Kundenpflege und Controlling
in Indien und Mexiko
"Es war schon immer mein Traum, auch einmal abseits eines
Auslandsurlaubs andere Kulturen und Menschen in ihrem täglichen
Umfeld kennen zu lernen", sagt Maximilian Papadimitriou. Nach
dem Abitur blieb ihm dafür keine Zeit, doch an der PFH konnte
er sein Auslandsinteresse mit dem Studium verbinden. "Weil wir
die Pflichtpraktika sowohl im In- als auch im Ausland absolvieren
können, habe ich die Chance genutzt und im Februar ein zweimonatiges Praktikum in Indien begonnen. In den nächsten Semesterferien folgte dann Mexiko", erläutert der Managementstudent.
Die erste Reise führte Papadimitriou nach Kalkutta. Die ostindische Metropole hat 4,5 Millionen Einwohner – über 14 Millionen
Menschen wohnen im Ballungsraum der Stadt. Schon bei der
Ankunft am Flughafen spürte und vor allem hörte er, dass er Europa
verlassen hatte. Lautes Hupen und chaotische Straßenverhältnisse empfingen ihn. Praktikumsgeber war der Softwareentwickler
netzrezepte Technologies, der auch für Unterkunft und Transport in
Kalkutta sorgte. Um seinen zehn Kilometer entfernten Arbeitsplatz
zu erreichen, musste Papadimitriou in der Regel eine Stunde Zeit
einplanen: "Und gelegentlich hatte man noch das Pech, wegen
freilaufender Kühe in einen Stau zu geraten." In dem Unternehmen,
das überwiegend deutsche Kunden hat, war der Student im Bereich
Customer Support für die Kommunikation zwischen Entwicklern
und Kunden zuständig. "Es war sehr spannend und hat mir viel
Spaß gemacht, die Anforderungen und ihre Umsetzung sowohl mit
den deutschen Kunden als auch mit den indischen Entwicklern
abzustimmen", resümiert er.
August, weiteres Praktikum, anderes Unternehmen, nächster Kontinent: Nun war Mexiko an der Reihe. Für den Praktikanten erfüllten
sich alle Klischees: Kakteen, entspannte Menschen und scharfes
Essen. Zu seiner Überraschung sprachen nur wenige Mexikaner
Englisch. Aber dadurch konnte Papadimitriou seine Spanischkenntnisse deutlich erweitern. Nach einem Wochenendaufenthalt
in Mexiko-Stadt begann er sein Praktikum bei dem Automobilzulieferer ContiTech Mexicana in San Luis Potosí im Controlling des
Unternehmens. Hier wiederum sprachen alle Englisch. "Nachdem
ich die richtige Balance zwischen mexikanischer Entspanntheit und
deutscher Gründlichkeit gefunden hatte, machte es mir sehr große
Freude, die mexikanischen Kollegen zu unterstützen. Mit ihnen
habe ich auch an den Wochenenden viele Ausflüge unternommen
und konnte so Einblicke in das tägliche Leben abseits der Arbeit
gewinnen", so Papadimitriou.
Studium im Land am
Ende der Welt
Gemeinsam mit ihrer Kommilitonin Marie-Theres Grell machte
sich Lisa Hartenstein im Februar auf den Weg nach Südamerika,
um ein Auslandssemester an der Universidad Finis Terrae in
Santiago de Chile zu verbringen. Neben ihren Erwartungen an
den fünfmonatigen Aufenthalt teilten sich die beiden Studentinnen
ein kleines Apartment, die Kurse und nicht zuletzt die dürftigen
Spanischkenntnisse.
Die Universidad Finis Terrae mit rund 3.700 Studenten wurde
1988 gegründet und ist eine private, staatlich anerkannte Universität. Das Studium findet an einem sehr gepflegten, hochwertig
ausgestatteten und zugleich lebhaften Campus statt, der alle
Fakultäten zentral vereint. Jedes Semester besuchen etwa 60 internationale Studenten, vornehmlich aus Mexiko, Kolumbien und
Frankreich, die Universität. Chile ist ein westlich geprägtes Land,
so dass man sich schnell eingewöhnt. Vor allem die Hauptstadt
Santiago könnte mit ihren über fünf Millionen Einwohnern auch
mitten in Europa liegen. Trotz ihrer hohen Bevölkerungsdichte hat
die Stadt sehr viele schöne Grünflächen, Parks und Sehenswürdigkeiten zu bieten, die sie lebenswert machen. "Überraschenderweise sind jedoch Lebensmittel im Supermarkt relativ teuer.
Zudem muss man an der Kasse – wie an vielen Orten in Chile
– gefühlte Stunden in der Schlange stehen und warten. Hier ist
der Kunde nicht unbedingt König. Ansonsten sind die Chilenen
aber sehr hilfsbereit und nett", meint Hartenstein.
Landschaftlich hat Chile viel zu bieten. Von der trockensten
Wüste der Welt, der Atacama im Norden des Landes, bis nach
Patagonien mit seinen Vulkanen und wilden Nationalparks gibt
es unglaublich viel zu sehen und zu entdecken. Auf ungewohnte
geologische Phänomene sollte man sich vor einer Reise in das
12.000 km entfernte Chile allerdings einstellen. So überraschte
Hartenstein einmal ein kleines Erdbeben, wie sie dort häufiger
auftreten. "Es war nicht weiter schlimm, wohl kaum erwähnenswert für chilenische Verhältnisse. Aber es ist ein komisches
Gefühl, wenn plötzlich der Boden unter den Füßen zu schwanken
beginnt", berichtet die Studentin. Für ein Auslandssemester in
Chile würde sie sich definitiv wieder entscheiden: "Es gab viele
schöne Augenblicke, die mich sehr bereichert haben. Außerdem
ist man richtig stolz, wenn man sich nach vier Monaten Aufenthalt
selbst im spanischen Small-Talk auf einer Fiesta erwischt. Am
Anfang hatte ich nämlich noch geglaubt, nie Fortschritte machen
zu können", so Hartenstein.
Campus Göttingen | 59
Tradition mit Zukunft
Ottobock: Vortrag und Exkursion
Am 16. Januar konnten sich rund 30 Masterstudierende und
Mitarbeiter der PFH ausführlich über Ottobock, den Weltmarktführer für Orthopädietechnik aus Duderstadt, informieren. Dazu
präsentierte Dr. Falk Berster, Director Product Management, das
Kuratoriumsunternehmen in einem Vortrag an der PFH. "2019
werden wir 100 Jahre am Markt sein", begann er und stellte
die Key Success Factors vor, also die Schlüsselfaktoren, die zu
diesem Erfolg geführt haben.
Da seien zuerst die Mitarbeiter zu nennen, die sich intensiv
ein- und das Unternehmen mit ihrem Engagement voranbringen.
"Alleine in Duderstadt beschäftigen wir rund 1.300 Mitarbeiter,
weltweit sind es mit Deutschland und den über 55 Auslandsgesellschaften über 7.300", so Berster. Was alle vereine, sei der
besondere Spirit: "Es ist faszinierend, Produkte herzustellen, die
Menschen helfen", begründet er die hohe Motivation seiner Kollegen. Momentan habe der Weltmarktführer rund 50.000 Produkte
im Sortiment. Als weiteren Key Success Factor wertete Berster die
expansive und progressive Firmenstrategie, die Ottobock zu einem
Global Player und damit Leuchtturm-Unternehmen in der Region
Südniedersachsen geformt hat. Hinzu komme ein "mit Herz und
Verstand" nicht nur vom Inhaber Prof. Hans Georg Näder, sondern
generell gelebtes Unternehmertum: Die Werte Herzblut, Verstand
Spannende Einblicke bei Ottobock boten sich den Masterstudierenden und Mitarbeitern der PFH auf Einladung von Dr. Falk Berster (7.v.l.). Besonders eindrucksvoll war
die Präsentation von Anwender Arjen Gilles (8.v.l.) und Orthopädietechnikmeister
Dries Glorieux (3.v.r.).
und Empathie führten mit Spielfreude, Erfolg und Nachhaltigkeit zu einer besonderen Unternehmenskultur. Diese spiegele
sich in der gesamten Ottobock-Gruppe wider, die aus Otto Bock
HealthCare, Otto Bock Kunststoffe, Technogel, Baltic Yachts und
Sycor besteht. Bei allen fünf Tochterunternehmen stehe zudem
das Konzept des Entrepreneurships seit jeher im Vordergrund. So
gründete beispielsweise der Erfolg in der Medizintechnik 1919
auf der Startup-Idee, Prothesenpassteile seriell herzustellen. Im
Yachtenbau war man Pionier bei der Verwendung von Carbonbauteilen. Und der IT-Dienstleister Sycor begann als Ausgründung
zweier Ottobock-Mitarbeiter. In diesem Zusammenhang sind das
Duderstädter Unternehmen und die PFH eng verbunden: Um das
Thema Entrepreneurship weiterzutragen und auszubauen, hat Prof.
Hans Georg Näder eine entsprechende Professur an der Hochschule gestiftet. Nach Bersters Vortrag ging es zu Ottobock in
die Firmenzentrale nach Duderstadt. Dort führten Leo Rittmeier
und Gregor Schönekehs die Exkursionsteilnehmer durch mehrere
Produktionsbereiche und die Logistik. Die verschiedenen prothetischen Versorgungsmöglichkeiten demonstrierten eindrucksvoll
Orthopädietechniker Dries Glorieux und der linksseitig beinamputierte Anwender Arjen Gilles im C-Leg-Trainingsraum.
Absolventinnen und Absolventen 2015
Studiengang General Management
Abschluss Master of Science
Campus Göttingen | Campus Berlin
Die folgenden Studentinnen und Studenten haben erfolgreich ihr Studium abgeschlossen: Stephanie Katharina Arndt, Manuel
Claudio Adrian Binder, Nina Brinkmann, Ron Brunner, Julian Burczyk, Johanna Busch, Jana Damm, Nikolas Dirks, Martin Uwe Fingerle,
Kerstin Franke, Philipp Gais, Greta-Frederike Graf, Anton Ha, Niklas Hackstein, Aurélie Sophie Kalifa, Markus Klinge, Kevin Konrad,
Sevil Kursun, Moritz Lopka, Gesa Lütjohann, Tasja Martens, Nikola Meyerding, Nicolas Ludger Nöring, Martin Oberreuther, Johanna
Otto-Erley, Alexander Reckendorf, Patrick Schmidt, Thomas Scholz, Dietlind Marie Seifert, Angelique Sarah Skaro, Patrick Speichinger,
Felix Hubertus Stähler, Marcel Tessner, Johannes Vimalavong, Friedrich Wille, Sarah Winkler, Julius Wohlmeiner, Katharina Maria
Wölbern, Madeleine Natalie Zeck.
60 | Campus Göttingen
Campus Göttingen | 61
Zurück in die Zukunft
Absolventenfeier für Managementund Orthobionikstudierende
Bei der traditionellen Feier am 17. Oktober 2015 verabschiedete
die PFH ihre Absolventinnen und Absolventen des Jahres 2015 am
Campus Göttingen. Prof. Dr. Frank Albe begrüßte die Studierenden,
ihre Eltern und Professoren. "Dies ist die mittlerweile 17. Feier für
BWLer, aber erst die erste für Orthobioniker", begann er seine Rede.
Die PFH habe sich in den letzten 20 Jahren von einer Hochschule
mit nur zwei Studiengängen und wenigen Studierenden zu einer
Institution mit 22 Programmen und über 2.500 Immatrikulierten
entwickelt.
Anschließend blickte er auf historische Meilensteine zurück, die
mit dem Jahr 2015 in Verbindung stehen: auf 1215 mit der Magna
Charta in England, 1815 mit Waterloo und Wiener Kongress und
2015 mit 25 Jahren deutscher Einheit. Als besonderes Symbol
schließlich für eine dynamische und überraschende Zukunft hatte
Albe das Modell eines DeLorean DMC-12 aus dem HollywoodStreifen "Zurück in die Zukunft" mitgebracht. In dem Film zeitreist
die Hauptfigur Marty McFly nämlich ausgerechnet zum 21. Oktober
2015 und erlebt allerlei Unvorhergesehenes. "Die Zukunft ist spannend, vielschichtig und nicht immer vorhersehbar. Jedoch verlangt
sie von Ihnen fundiertes Wissen, Flexibilität, Kultursensibilität und
internationales Auftreten", so sein Rat an die Absolventen.
Kleine Gruppe mit großem Engagement
Erstmals bei der Absolventenfeier dabei waren acht Studierende
des Pionierjahrgangs Orthobionik, die ihr Bachelorstudium erfolgreich abgeschlossen haben (siehe Seiten 64/65). Die Gruppe der
BWL-Absolventen war 2015 relativ klein: 16 erhielten bei der Feier
ihre Zeugnisse, acht werden im Laufe der nächsten Wochen noch
folgen. Jahrgangsbeste mit der Durchschnittsnote von 1,40 war
Lisa Hartenstein, die auch die Abschlussrede hielt. Der Schnitt
aller Absolventen lag bei 2,20; beliebte Studienschwerpunkte
waren Entrepreneurship, Internationales Marketing und Industrielles Management.
Prof. Dr. Frank Albe zeigt das Automodell aus "Zurück in die Zukunft". | Die Abschlussrede hielt Lisa Hartenstein. | Das musikalische Programm gestalteten Johann Diego
Asmus Leon, Leah Eom und Ikse Eom (v.l.n.r.). | Prof. Dr. Joachim Ahrens gratuliert Lisa Hartenstein, Miriam-Ruth Albe und Daniela Wedeking (v.l.n.r.) zum Corporate
Behaviour Award. | Konzentriertes Zuhören: die Absolventinnen und Absolventen.
Wie jedes Jahr verlieh die Hochschule an besonders engagierte
Studierende den Corporate Behaviour Award, den Vizepräsident
Prof. Dr. Joachim Ahrens überreichte. 2015 ging der Preis an
die Management-Absolventen Lisa Hartenstein und Johannes
Weidemann sowie an die Orthobionik-Absolventinnen MiriamRuth Albe und Daniela Wedeking. Der Corporate Behaviour Award
gründet auf dem Leitbild der PFH, das die enge Verzahnung von
Studierenden, Hochschule und Partnerunternehmen beschreibt.
Das persönliche Verhalten und das Miteinander der Studierenden
im täglichen Umgang mit Kommilitonen, Lehrenden, Mitarbeitern
der Hochschulverwaltung, Gästen der Hochschule und partnerschaftlich verbundenen Unternehmen prägt nachhaltig das Bild
und das Image der PFH. "In diesem Sinne haben die Preisträger
in hervorragender Weise wichtige Kompetenzen wie Teamfähigkeit,
Sozialverhalten, außercurriculares Engagement und Eigeninitiative
in ihrer Studienzeit entwickelt und eingebracht", begründete Ahrens
die Auszeichnung.
Musikalisches Rahmenprogramm
Neben den Orthobionik-Absolventen gab es eine weitere Premiere:
Erstmals begleiteten musikalische Darbietungen die Feier. Der junge Hornist Johann Diego Asmus Leon vom Göttinger Max-PlanckGymnasium sowie die beiden Nachwuchs-Pianisten Leah Eom und
Ikse Eom, beide vom Theodor-Heuss-Gymnasium aus Göttingen,
beeindruckten mit virtuosem Spiel. Ikse Eom wurde schon häufig
ausgezeichnet. So hat er beispielsweise im Wettbewerb "Jugend
musiziert" regional und landesweit mehrfach erste Preise für die
Kategorien Violoncello sowie Klavier erzielt, im Jahr 2012 sogar Bundespreise. Aktuell ist er Mitglied des niedersächsischen
­Jugendsinfonieorchesters.
62 | Campus Göttingen
Absolventinnen und Absolventen 2015
Die folgenden Studentinnen und Studenten haben ihr Studium erfolgreich abgeschlossen:
ZHT Zentrum für
Healthcare Technology
Studiengänge Business Administration & General Management | Bachelor of Science
Dominik Adam, Maren Bentes, Caroline Deppe, Jana Drews, Martin Eisenacher, Julia Fuge, Fabian Gessat, Elsa-Luise Graf, Marie-Theres
Grell, Jonas Hainke, Christine Hammerschmidt, Jannis Happeck, Lisa Hartenstein, Neele Herrenkind, Lara Cosima Hörhann, Yasemin
Kahya, Florian Klimpel, Svenja Lauenstein, Constantin Lohmeyer, Maximilian Mitschke, Milan Scherzinger, Cornelius Schulz, KonradLambert Stähler, Johannes Uebing, Vanessa Vogt, Johannes Weidemann.
Studiengang Orthobionik | Bachelor of Science
Miriam-Ruth Albe, Viola Dempwolf, Johanna-Talile Franke, Marcus Henkel, Mario Koppe, Ralf-Thomas Münch, Daniela Wedeking,
Nicola Wille.
ZHT Zentrum für Healthcare Technology | 65
der Vizepräsident Prof. Dr. Joachim Ahrens außerdem den Corporate
Behaviour Award, mit dem die PFH besonderes außercurriculares
Engagement auszeichnet.
Konsekutiver Masterstudiengang
Drei der Absolventen starten direkt ins Berufsleben oder setzen
ihr Studium außerhalb der PFH fort. Fünf Kommilitoninnen und
Kommilitonen führen ihr Studium mit dem konsekutiven zweisemestrigen Masterstudiengang Medizinische Orthobionik weiter,
den die Hochschule ab diesem Wintersemester erstmals anbietet.
Das Programm vertieft die Inhalte aus dem Bachelor-Studiengang
und schließt neben wissenschaftlichen auch praxisorientierte Teile
sowie ethische, rechtliche und betriebswirtschaftliche Aspekte ein.
Mit dem Abschluss verbessern die Studierenden ihre beruflichen
Chancen, da rund 80 Prozent aller Stellen im internationalen Umfeld an einen Masterabschluss gebunden sind. Für die Zukunft
sind mit dem Ziel der weiteren Akademisierung des Berufes auch
Promotionsprogramme geplant – international ein weiteres Novum.
Abschlusszeugnisse für Pionierjahrgang
Erste Absolventen des Bachelor-Studienganges Orthobionik
Premiere am ZHT Zentrum für Healthcare Technology: Der erste
Jahrgang des Studienganges Orthobionik der PFH hat sein Studium erfolgreich mit dem Bachelor of Science abgeschlossen. Am
17. Oktober 2015 nahmen die fünf Absolventinnen und drei Absolventen im Rahmen der Abschlussfeier ihre Zeugnisse entgegen.
Acht Semester des interdisziplinären und europaweit einmaligen
Studienprogrammes liegen hinter den Absolventen, in denen sie
sich breites Know-how in Orthopädietechnik, Biomechanik, Medizin, Werkstoffkunde und Ingenieurwissenschaften flankiert von
Managementthemen erarbeitet haben. "Damit sind unsere Absolventen umfassend qualifiziert, um in einer international wachsenden
Branche Patienten eigenverantwortlich mit anspruchsvoller und
komplexer Technologie zu versorgen", erläutert Prof. Dr. Frank Albe,
Präsident der PFH.
Die Durchschnittsnote lag bei 2,05. Jahrgangsbeste mit einem
Notendurchschnitt von 1,63 wurde Daniela Wedeking, die in allen
Fächern des interdisziplinären Programmes hervorragende Leistungen erbracht hat. "Am Studium besonders gefallen haben mir die
praktische Arbeit in der Werkstatt und die vielen Einblicke in die
Branche bei Messen oder Exkursionen", resümierte sie in ihrer Abschlussrede. Ihr und ihrer Kommilitonin Miriam-Ruth Albe verlieh
ZHT Zentrum für Healthcare Technology
Die Studiengänge Orthobionik (Bachelor of Science, 240 ECTS)
und Medizinische Orthobionik (Master of Science, 60 ECTS) führt
die PFH in ihrem ZHT Zentrum für Healthcare Technology im Universitätsklinikum Göttingen durch. Ein drittes, berufsbegleitendes
Programm Sports-/Reha-Engineering (Master of Science, 60
ECTS) für Naturwissenschaftler, Sportwissenschaftler und Ingenieure, das ebenfalls in diesem Wintersemester gestartet ist, ergänzt das Studienangebot. Im ZHT sind auf rund 800 Quadratmetern
Fläche Labore, Seminarräume, Werkstätten und Plätze für die Patientenversorgung auf höchstem technischen Niveau angesiedelt.
Wissenschaftliche Leiter des Studienbereiches sind Prof. Dr.
Siegmar Blumentritt (Biomechanik) und Prof. Dr. med. Frank
Braatz (Medizinische Orthobionik). Die praktische Ausbildung in
der Werkstatt verantworten die Orthopädietechnikmeister Markus
Hildebrandt und Lutz Jenckel. Seit Sommer 2015 neu im Team
ist Peter Friedrich, der über 21 Jahre Geschäftsführer eines eigenen Sanitätshauses war und viel Erfahrung hinsichtlich der
Ausbildung mitbringt. Danach war er als Fachberater für eine
Krankenkasse tätig. Die Studienorganisation, -beratung und das
Projektmanagement schließlich verantwortet Dr. Nadine Hugill,
die sich auch in Lehrveranstaltungen am ZHT engagiert. Zum
Wintersemester 2015/16 Mitte Oktober ist mit 23 Studierenden
der mittlerweile fünfte Jahrgang ins Orthobionikstudium gestartet
(siehe Seite 66). Aktuell bildet die PFH am ZHT somit insgesamt
90 junge Menschen aus.
Meisterliche Anerkennung
Das umfangreiche Ausbildungskonzept des Bachelor-Studienganges Orthobionik umfasst auch die Inhalte der handwerklichen Meisterausbildung. Ziel ist es, dass diese Inhalte als meisteradäquat
anerkannt werden. Und da die Absolventen mehrheitlich international arbeiten möchten, hat die Hochschule auch den internationalen
Anerkennungsprozess angestoßen und große Anstrengungen unternommen, um die Zertifizierung nach ISPO Category I voranzubringen (ISPO = International Society for Prosthetics and Orthotics,
Brüssel). Dazu haben Vertreter des ISPO Evaluationskomitees die
Abschlussprüfung im September begleitet (siehe Seiten 68/69).
Fotos von oben nach unten: Daniela Wedeking hält ihre Abschlussrede. | Die
Absolventen im Kreise ihrer Professoren und Dozenten. | PFH-Präsident Prof. Dr.
Frank Albe zeichnet Daniela Wedeking als Jahrgangsbeste aus.
66 | ZHT Zentrum für Healthcare Technology
ZHT Zentrum für Healthcare Technology | 67
Startschuss für den fünften Jahrgang
Hightech am Bein
Erstmals zwei internationale Studenten mit dabei
Orthobionik-Absolvent versorgt Friseurin mit Orthese
Am 12. Oktober starteten die 23 Erstsemester des mittlerweile fünften Jahrganges Orthobionik in ihr Bachelorstudium. Das Programm
stößt bei der jungen Zielgruppe auf sehr großes Interesse: "Der
Studiengang hat sich so gut etabliert, dass die Zahl der Bewerbungen inzwischen weit die der verfügbaren Studienplätze übersteigt",
erläutert Dr. Siegmar Blumentritt, Professor für Biomechanik an der
PFH. "Deshalb mussten wir leider als geeignet eingestufte Bewerber
ablehnen." Denn die Anzahl der Studienplätze ist begrenzt, um eine
optimale individuelle Ausbildung und Betreuung zu gewährleisten.
Erstmals haben nun auch zwei junge Männer aus dem Ausland
den Schritt ans ZHT zum Studium gewagt. Einer von ihnen ist
Essam Shihada (20) aus Israel. Warum er sich für das OrthobionikStudium in Deutschland entschieden hat, begründet er so: "Dieses
Studium gibt es nur hier. Außerdem vereint es Orthopädietechnik,
Medizin, Biomechanik und BWL. Das finde ich interessant, denn
dadurch kann ich in der Zukunft in vielen verschiedenen Bereichen
arbeiten." Shihada ist seit zwei Jahren in Deutschland und hat
als erstes die Sprache gelernt. "Dann habe ich ein Semester als
Gasthörer an der PFH und am ZHT absolviert. So habe ich einen
Überblick über das Studium bekommen, was eine große Erleichterung und gute Vorbereitung war." Besonders gut am Studium
gefällt ihm die praktische Ausbildung. Sein Ziel ist es, nach dem
Kikufumi Tsukishiro (links) aus Japan und Essam Shihada aus Israel studieren seit
diesem Wintersemester am ZHT. | Insgesamt 23 junge Leute starteten im fünften
Jahrgang Orthobionik.
Bachelorabschluss zwei Jahre zu arbeiten, um dann das Masterstudium Sports-/Reha-Engineering anzuschließen. "Danach möchte
ich wieder in meine Heimat zurückkehren und mit meinem Vater
zusammenarbeiten, der eine große Praxis für Physiotherapie und
Rehabilitation betreibt", sagt er.
Der zweite ausländische Student heißt Kikufumi Tsukishiro, ist 20
Jahre alt und stammt aus Japan. "Zuerst hatte ich vor, in Japan
zu studieren", berichtet er. Sein Vater jedoch, der selbst seine
Ausbildung zum Orthopädietechnikmeister in Deutschland absolviert hatte, habe ihm empfohlen, hier zu studieren. Bei seinen
Recherchen stellte Tsukishiro fest, dass die PFH die einzige Hochschule mit einem entsprechenden Studienangebot ist. So kam er
Anfang Mai 2014 nach Deutschland. "Ich habe ein Jahr lang einen
Deutschkurs am Goethe-Institut in Berlin absolviert", berichtet er.
"Anschließend bin ich nach Göttingen umgezogen, um als Gasthörer an den Orthobionik-Vorlesungen teilzunehmen." Auch ihm gefällt
die praktische Arbeit in der Werkstatt sehr gut. "Die Vorlesungen
in deutscher Sprache, vor allem die in BWL, sind aufgrund vieler
Fachbegriffe für mich noch ein wenig schwierig nachzuvollziehen.
Aber ich werde es schaffen", ist er zuversichtlich. Nach dem Studium möchte er bei einem renommierten Unternehmen arbeiten,
bevor er wieder nach Japan zurückgeht.
Ein wesentlicher Teil der Abschlussprüfungen im Studiengang
Orthobionik besteht aus orthopädietechnischen Arbeitsproben,
sogenannten Anfertigungsstücken, jeweils eines für den Bereich
Orthetik und Prothetik. Dieses müssen die Studierenden in Eigenregie konzipieren, planen und bauen. Das Anfertigungsstück von
Mario Koppe, Bachelorabsolvent 2015 und mittlerweile Masterstudent Medizinische Orthobionik, ist eine Ganzbeinorthese, und
die ist nun fast täglich im Einsatz.
Koppe hat sie für Demekech Demsie Post gefertigt, der sie unter anderem ihren Beruf als Friseurin wesentlich erleichtert. Die
42-Jährige stammt aus Äthiopien und erkrankte in ihrem dritten
Lebensjahr an Poliomyelitis (Kinderlähmung). Dadurch ist ihr linkes Bein "schlaff gelähmt" – es fehlt die Impulsübertragung vom
Nerv zum Muskel. Die Folge sind Kraft- und Funktionsverlust der
Muskulatur. Den Kontakt zu dem Studierenden stellte ihr Betreuer
beim Orthopädietechnikunternehmen Ottobock her.
Koppe warf nun sein im Studium erworbenes Wissen und die Erfahrung aus dem bereits zuvor erlernten Beruf als Orthopädietechniker
in die Waagschale. Herausgekommen ist ein Hightech-Produkt,
das über die übliche Standard-Versorgung bei diesem Krankheitsbild weit hinausgeht: Die Verwendung von CFK (besser als
Feintuning: Mario Koppe passt Demekech Demsie Post ihre neue Orthese an.
Carbon bekannt) sowie Titan macht die Orthese leicht und stabil,
Laschen und Verschlusssystem sind aus hochfester PE-Faser.
Eine individuelle Fußbettung und ein bewegliches Knöchelgelenk
sorgen für optimale Passform und ermöglichen der Trägerin, die
Restbewegung ihres Knöchelgelenkes zu nutzen.
Für die Anfertigung hat Mario Koppe rund 45 Stunden aufgewendet. Zu den Arbeitsschritten zählten zunächst eine ausführliche
­Anamnese, ein Gipsabdruck und die Modellerstellung. Es folgte
eine Testorthese, diese war bereits mit Systemschienen und Gelenken ausgestattet. Nach mehreren Anproben und Anpassungen wurden die Karbonteile individuell angefertigt. Weitere Optimierungen
des Fußbettes und der Polsterung sorgen für höchsten Komfort.
Ergebnisse für ein letztes Feintuning lieferte eine dynamische
visuelle Ganganalyse im Labor.
Die Anwenderin ist begeistert von ihrer neuen Orthese: "Sie ermöglicht mir, auch einen vollen Tag im Friseursalon ohne Schmerzen
arbeiten zu können, das war früher undenkbar." "Diese Orthese
ist nicht nur eine sehr gelungene Prüfungsleistung. Sie ist auch
ein Beispiel dafür, was das neue Studienfach Orthobionik für die
Patientenversorgung leisten kann", resümiert der PFH-Professor
für Biomechanik, Dr. Siegmar Blumentritt.
68 | ZHT Zentrum für Healthcare Technology
ZHT Zentrum für Healthcare Technology | 69
die PFH-Prüfungsrichtlinien, um sich danach ausführlich von den
Studierenden deren Anfertigungsstücke präsentieren zu lassen,
die zur Prüfungsleistung gehören. Abschließend befragte die
Gruppe auch noch in Einzelgesprächen die Studierenden zu ihren
Erfahrungen im Studium. Sie waren schließlich die ersten, die das
Orthobionik-Programm an der PFH absolviert haben. "Wir sind
sehr zuversichtlich, dass wir jetzt einen großen Schritt in Richtung Category I-Zertifizierung und damit auch für einen Ausbau
im internationalen Kontext gegangen sind", sagt PFH-Präsident
Prof. Dr. Frank Albe über den Besuch der ISPO.
Im Fokus anderer Nationen
Die Orthobionik-Studiengänge erregen auch immer wieder
hohe Aufmerksamkeit in der internationalen wissenschaftlichen
Orthopädietechnik-Szene. Deswegen waren 2015 mehrere Delegationen zu Gast am ZHT, um sich über die Studiengänge zu
informieren.
Ausbildung nach internationalen Standards
Delegationen informieren sich im ZHT
Die Studienprogramme des Bereiches Healthcare Technology
der PFH sind europaweit einzigartig – das Fach Orthobionik
steht sonst nirgendwo auf dem Lehrplan. In Deutschland ist die
Qualifizierung, um eigenverantwortlich Menschen mit Handicap versorgen zu dürfen, überwiegend handwerklich geprägt.
Weltweit gibt es allerdings schon seit Jahrzehnten die Tendenz,
Ausbildungswege und Berufsbilder zu akademisieren. Hier will
sich auch die PFH positionieren.
ISPO: Internationale Zertifizierung
Bereits seit der Gründung des Fachbereichs ist die ISPO –
International Society for Prosthetics and Orthotics in den Bildungsverbund der PFH integriert. Sie ist die renommierte weltweit tätige Organisation zur Förderung der Orthopädietechnik und
für die Zertifizierung von Ausbildungsprogrammen zuständig.
So will die ISPO die Qualität in der Ausbildung von Fachkräften
für das Wohl der Patienten auf der ganzen Welt sicherstellen.
Die PFH strebt für ihre Orthobionik-Studiengänge die Category
I-Zertifizierung an. Dies ist die höchste Stufe, die professionellen Orthopädietechnikern mit hochschuläquivalenter Ausbildung
vorbehalten ist.
Um das umfangreiche Zertifizierungsverfahren auf die Zielgerade
zu bringen, war im September 2015 eine mit den Experten Sepp
Heim, Christian Schlierf sowie Daniel Schulze Frenking hochkarätig besetzte ISPO-Delegation in Göttingen zu Gast, die sich
innerhalb von vier Tagen ausführlich über die PFH informierte.
Zunächst stand eine Begutachtung von Campus Göttingen, ZHT
sowie der orthopädischen Ambulanz inklusive des Ganglabors
des Partners Ottobock auf dem Programm. Es folgten umfangreiche Gespräche mit Professoren und den lehrenden Orthopädietechnikermeistern. Darüber hinaus begutachtete die Gruppe
Das Projekt "Deutsch-tunesische Ausbildungspartnerschaft Orthopädietechnik" unter der Trägerschaft des Auswärtigen Amtes hat
zum Ziel, die Qualifikation der tunesischen Orthopädietechniker zu
verbessern, um einen Beitrag zu einer besseren Gesundheitsversorgung in Tunesien zu leisten. Im Anschluss an den Arabischen
Frühling, der in Tunesien seinen Anfang nahm, steht bei der Reform
des gesamten tunesischen Gesundheitswesens auch der Aufbau
von Kapazitäten und Qualifikationen der tunesischen Techniker in
der Prothetik und Orthetik im Vordergrund. So wundert es nicht,
dass die tunesische Delegation äußerst prominent besetzt war,
mit leitenden Direktoren aus Kliniken, von der staatlichen Gesundheitssozialkasse sowie aus der othopädietechnischen Praxis. Sie
zeigten sich insbesondere beeindruckt von den hohen Qualitätsstandards in der Ausbildung und der Versorgung.
Die chinesische Delegation, die im Juni das ZHT besuchte, reiste
direkt vom ISPO-Weltkongress in Lyon weiter nach Südnieder-
sachsen. Hier hatte der Weltmarktführer der Orthopädietechnik Ottobock ein umfangreiches Programm für sie organisiert.
Die chinesische Gruppe bestand aus fünf Ärzten des Beijing
Rehabilitation Hospital, affiliated to Capital Medical University, einem Kunden eines privaten Dienstleisters, sowie einem
­Ottobock China-Mitarbeiter. Bei der Präsentation durch die PFHProfessoren Dr. med. Frank Braatz und Dr. Siegmar Blumentritt
zeigten sich die Gäste besonders von den Möglichkeiten der
technischen Orthopädie und der Folgeversorgungen beeindruckt.
In China sei insbesondere die Versorgung von Menschen mit
Handicap in ländlichen Regionen ein Problem, denn diese hätten
nur wenig Möglichkeiten, regelmäßig Ärzte, Orthopädietechniker
oder Servicemitarbeiter erreichen zu können, berichtete einer der
Delegationsteilnehmer aus der orthopädietechnischen Praxis.
Delegationen aus Tunesien und China begrüßte das ZHT-Team im November bzw. Juni 2015. | Oben: Die Zertifizierungsdelegation der ISPO (Sepp Heim, Christian Schlierf und
Daniel Schulze Frenking [4. bis 2.v.r.]), mit Professoren, Lehrteam und Studierenden des ZHT. | Mitte: Die tunesische Delegation bestand aus Ärzten, Orthopädietechnikern
und Verantwortlichen der Kostenträger. | Unten: Viele Fragen: Insbesondere die Studieninhalte und Arbeitsfelder der Orthobioniker interessierten die Delegierten aus Tunesien.
Prof. Dr. Frank Albe überreichte das symbolische Praxispartner-Schild an Kathrin
und Frank Jüttner (oben), Ulf Hensling und Lars Jäger von Orthovital (Mitte) und Rolf
Jarasch von Ottobock (unten). Fotos rechts: Auch Alf Reuter von OTZ (oben) und Armin Asselmeyer von o.r.t. (unten) haben eine Kooperation mit der PFH geschlossen.
ZHT Zentrum für Healthcare Technology | 71
Partnerschaften
Wissenstransfer zwischen Hochschule und Praxis
Die folgenden Partner haben mit der PFH eine
Kooperationsvereinbarung geschlossen:
Praxispartner für den Studiengang Orthobionik
Jüttner Orthopädie KG, Mühlhausen
Geschäftsführer Kathrin und Frank Jüttner
Eine intensive Vernetzung innerhalb der Orthopädietechnik-Branche ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für den Bachelorstudiengang
Orthobionik. Die PFH Private Hochschule Göttingen baut ihr Netzwerk mit ausgewählten Unternehmen, sogenannten Praxispartnern,
deshalb kontinuierlich auf. "Das Ziel dieser Kooperationen ist es
vor allem, die praktische Ausbildung unserer Studierenden zu
unterstützen und zu festigen", erläutert PFH-Präsident Prof. Dr.
Frank Albe.
Fachlicher Austausch
Darüber hinaus verfolgen die Partner und die Hochschule weitere
gemeinsame Ziele: So sollen die Kooperationen generell dazu
dienen, einen frühen persönlichen Kontakt zwischen Studierenden
und Unternehmen als potenzielle zukünftige Arbeitgeber herzustellen. Zusätzlich sollen die Praxispartner die praktische Lehre
an der Hochschule mit geeigneten Testanwendern unterstützen
(siehe S. 72). "Besonders wichtig ist uns auch der fachliche
Austausch zwischen Mitarbeitern des jeweiligen Unternehmens
und Dozenten der Hochschule", so Albe. Außerdem ist geplant,
dass die Studierenden die Möglichkeit erhalten, in Zusammenarbeit mit den Partnern ihre praxisorientierten Abschlussarbeiten
anzufertigen. Im Gegenzug bietet die PFH spezielle Vortragsveranstaltungen und regelmäßigen Wissenstransfer zwischen
Forschung und Praxis.
Fünf Partnerschaften
2015 hat die PFH mit vier Sanitätshäusern und einer Fachwerkstatt eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Bei den vier
Unternehmen handelt es sich um renommierte mittelständische
und anbieterunabhängige Firmen, in denen ausgebildete Orthopädietechniker mit modernsten Geräten und hoher handwerklicher
Kompetenz individuelle Hilfsmittel für die Patientenversorgung anfertigen, z. B. in der Orthopädietechnik, der Orthopädie-Schuhtechnik, der Rehabilitationstechnik sowie im Homecare-Bereich. Die
Fachwerkstatt wiederum ist eine Einrichtung des Weltmarktführers
für Orthopädietechnik Ottobock, die ebenfalls auf höchstem Niveau
Menschen mit orthopädischen Hilfsmitteln versorgt. "Wir sind
überzeugt, dass dieses Kooperations-Konzept von beiderseitigem
Nutzen sein wird und werden es weiter ausbauen", sagte Albe.
ORTHOVITAL GmbH, Markkleeberg
Geschäftsführer Lars Jäger
Ottobock Kompetenz-Zentrum, Forschungs- und
Entwicklungswerkstatt Göttingen
Geschäftsleitung Rolf Jarasch
OTZ Orthopädie Technisches Zentrum GmbH in
Hessisch Lichtenau
Geschäftsführer Alf Reuter
Sanitätshaus o.r.t. GmbH & Co. KG, Göttingen
Geschäftsführer Armin Asselmeyer.
72 | ZHT Zentrum für Healthcare Technology
Gesucht:
Testanwender
Praktische Ausbildung der
Orthobionik-Studierenden
Der Bachelorstudiengang Orthobionik kombiniert unter anderem
Inhalte aus Medizin, Orthopädietechnik und Biomechanik und
qualifiziert die Absolventen dafür, Patienten im Bereich Prothetik
und Orthetik eigenverantwortlich zu versorgen.
Aber das Versorgen will gelernt sein. Die Studierenden absolvieren deshalb einen umfangreichen praktischen Teil, um ihre
handwerklichen Fähigkeiten bei konkreten Patientenversorgungen
einzuüben. Dabei passen sie beispielsweise ein Korsett an, stellen
eine Vorfußprothese her oder bauen eine Ganzbeinorthese. "Damit
möchten wir sicherstellen, dass die Studierenden ihre Fertigkeiten
sowohl quantitativ als auch qualitativ umfassend weiterentwickeln
können", sagt Dr. Siegmar Blumentritt, Professor für Biomechanik.
Hierzu ist jedoch eine ausreichend große Gruppe an Testanwendern notwendig. Bisher kamen diese überwiegend auf Empfehlung
der PFH-Praxispartner (siehe S. 70/71). Doch die Hochschule will
künftig auch selbst nach geeigneten Personen suchen.
Um möglichst viele Versorgungstechniken zu erlernen, kommen
unterschiedliche Krankheitsbilder in Frage. Im Bereich Prothetik
sind dies Vorfuß- und Unterschenkelamputation, Knieexartikulation, Oberschenkelamputation oder Amputationen der oberen Extremität vorrangig des Unterarmes. Für die Orthetik sind relevante
Krankheitsbilder die sogenannte Infantile Zerebralparese (ICP),
Poliomyelitis, Schlaganfall, Morbus Scheuermann, Diabetes Mellitus mit Auswirkungen am Fuß, Fallfuß oder Knieinstabilitäten.
"Die Testanwender sollten weitere Voraussetzungen mitbringen",
erläutert Orthopädietechnikmeister Lutz Jenckel. Dazu zählen
physische und psychische Stabilität, denn die praktischen Ab-
Wichtige Praxiserfahrung: Bachelorabsolventin Nicola Wille passt eine Beinprothese
bei einer Testanwenderin an.
läufe sind teilweise körperlich anstrengend. Außerdem sollten Sie
bei Begutachtungen und Gipsabdrücken durch die Studierenden
keine Berührungsängste haben. Auch zeitliche Flexibilität sollte
bestehen, da die Praxiseinsätze pro Semester sechs bis acht Mal
werktags stattfinden. Und am besten wohnen die Probanden in
einem Umkreis bis maximal 100 Kilometer von Göttingen und sind
mobil; das erspart lange Wege. Die PFH vergütet dieses Engagement übrigens mit einer finanziellen Aufwandsentschädigung
und übernimmt die Fahrtkosten.
"Die Unterstützung bei der praktischen Ausbildung unserer Studierenden ist für uns von großem Wert", betont Studienkoordinatorin Dr. Nadine Hugill. Denn so können diese ihr theoretisches
Basiswissen in die Praxis umzusetzen und in Zukunft hochwertige
individuelle Versorgungen entwickeln.
PFH Hansecampus Stade
Testanwender werden?
Wer Interesse hat, sich als Testanwender zur
Verfügung zu stellen, wendet sich bitte gerne an:
Sarah Ernst
Sekretariat ZHT Zentrum für Healthcare Technology
Tel. +49 [0]551 306720-0
E-Mail: [email protected]
74 | PFH Hansecampus Stade
PFH Hansecampus Stade | 75
Abschluss- und Begrüßungsfeier
für Stader Studierende
Feierlicher Rahmen für Absolventen und Studienanfänger
Insgesamt 45 Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge
Business Administration sowie Verbundwerkstoffe/Composites
verabschiedete der PFH Hansecampus Stade bei der traditionellen Feier am 9. Oktober im Königsmarcksaal im Alten Rathaus
Stade. Gleichzeitig begrüßten Präsident Prof. Dr. Frank Albe
und Vizekanzlerin Peggy Repenning die neuen Studierenden.
25 Studierende erhielten ihre Zeugnisse für das erfolgreich
absolvierte Bachelorstudium Verbundwerkstoffe/Composites,
zwölf weitere haben den berufsbegleitenden englischsprachigen CFK-Masterstudiengang abgeschlossen. Im Fach Business
Administration verlieh die Hochschule Bachelor-Degrees an
acht Studierende. Wie immer begrüßte sie außerdem die Studienanfänger des Jahres, darunter acht BWL-Studierende und
23 angehende CFK-Ingenieure.
In feierlichem Rahmen hörten die Absolventen und ihre Angehörigen sowie zahlreiche geladene Gäste zunächst ein Grußwort
von Dr. Axel Meyer, Vorstand der Karl Meyer AG, einem engen
Kooperationspartner der PFH in Stade. Anschließend überreichte
Prof. Dr. Frank Albe die Urkunden. "Ihre Vorgänger sind in erfolgreichen Betrieben oder in Unternehmensberatungen auf der
Bachelors' Speakers: Rebecca Ney und Kai Moritz, Oliver Gergel. | Gerhard Hoffmann, Niederlassungsleiter der Volksbank Stade-Cuxhaven. | Vizekanzlerin Peggy Repenning
und Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold mit der Absolventin Susanne Abulawi, rechts Prof. Dr. Frank Albe. | Endlich feiern: Absolventen und Studienanfänger in
Stade. | Ausgezeichnet für ihre Leistungen: Lukas Krieft und Simone Helck. | Dr. Axel Meyer, Vorstand der Karl Meyer AG, sprach zu Beginn das Grußwort.
ganzen Welt untergekommen. Trotzdem ist es uns als regional
verwurzelte Hochschule ein wichtiges Ansinnen, den Landkreis
Stade mit qualifizierten Arbeitskräften zu stärken. Das schließt
sich aber nicht aus, denn die kooperierenden Unternehmen
zeichnen sich ebenfalls gleichermaßen durch regionale Verbundenheit als auch internationalen Erfolg aus", erklärte Albe
in seiner Ansprache.
Die Rede der Absolventen, die Bachelors' Speech, hielt danach
Rebecca Ney gemeinsam mit ihrem Kommilitonen Kai Moritz
für die Business Administration-Absolventen, für den Bereich
Verbundwerkstoffe/Composites sprach dessen Bachelorabsolvent Oliver Gergel. Als bester Absolvent des CFK-Bachelorstudiengangs wurde Lukas Krieft, der die Durchschnittsnote
1,43 erreicht hatte, mit dem "CFK Campus Engineering Award"
ausgezeichnet. Den besten Notendurchschnitt im Studiengang
Business Administration am PFH Hansecampus Stade erreichte
Simone Helck (Notendurchschnitt 1,71). Sie erhielt den "PFH
Hansecampus Award". Beide Ehrungen nahm Gerhard Hoffmann
vor, Niederlassungsleiter der Volksbank Stade-Cuxhaven.
76 | PFH Hansecampus Stade
PFH Hansecampus Stade | 77
Bürgerdialog:
Fahrradfreundlichkeit
ist Topthema
PFH und Stadtverwaltung befragen Stader
Mehr als 700 Personen haben an der ersten Befragung des
Bürgerdialogs Stade zum Thema Mobilität teilgenommen, den
die Hansestadt Stade gemeinsam mit der PFH durchführt. Der
Bürgerdialog Stade bietet die Möglichkeit, insbesondere zu
kommunalpolitischen Themen ein relevantes und repräsentatives
Meinungsbild zu erhalten. Die Ergebnisse stellte Bürgermeisterin
Silvia Nieber in einer offenen Veranstaltung im Juni allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern vor. "Aus den Antworten ergeben
sich wichtige Schwerpunkte für den Rat und die Verwaltung der
Hansestadt Stade, die uns bei unserer zukünftigen Arbeit begleiten
werden", sagte Nieber.
Absolventinnen und Absolventen 2015
PFH Hansecampus Stade
Die folgenden Studentinnen und Studenten haben ihr Studium erfolgreich abgeschlossen:
Studiengang Verbundwerkstoffe/Composites | Bachelor of Engineering
Susanne Abulawi, Nils Callies, Marius Dauen, Simon Engelhardt, Oliver Gergel, Julia Heber, Niklas Hoffmann, Meike Kehnen, Sarah
Kellermann, Lukas Krieft, Thanh Nam Le, Falko Legies, Magnus Lenter, Lea Mertz, Hüsrev Abdullah Özenc, Armin Rathmann, Jan
Schönke, Martin Simon, Luise Anna Spilker, Enzo Manuel Stegel, Jannis Steffen Tiedemann, Tahnee Tietjen, Arno Walther, Florian
Wilhelm, Michael Zerwer.
Prof. Dr. Julian Voss, der seitens des PFH Hansecampus Stade
den Bürgerdialog betreut, sagt über diese erste Befragung: "Mit
den 700 Teilnehmern haben wir eine gute erste Basis, auf der
wir für die künftigen Themen aufbauen können." Sein Ziel ist es
nach wie vor, einen festen Pool von Bürgerinnen und Bürgern zu
schaffen, die sich dann regelmäßig bis zu dreimal pro Jahr am
Bürgerdialog beteiligen. Gemeinsam mit BWL-Studierenden hatte
Voss die Befragung durchgeführt, Mitarbeiterin Annika Schweighöfer stellte die Ergebnisse vor.
Fahrradfahren und Verkehrsfluss
Bei der Beantwortung der 19 Fragen stellten sich die Ansatzpunkte "Fahrradfreundliches Stade", "Verbesserung des allgemeinen
Studiengang Verbundwerkstoffe/Composites | Master of Science
Javier Andrés-Olcina, Svenja Bien, Thomas Ernstberger, Peter Greilich, Oliver Hack, Anne Jödicke, Jan Christoph Kako, Alberto Martínez
Cerezo, Jörn Skirke, Bjorn Gustaaf van Koppen, Nicolas Vela, Valts Vizbelis.
Verkehrs" sowie "Attraktiver und klimafreundlicher ÖPNV" als besonders wichtig heraus, während "Carsharing" und "Alternative
Antriebe" eine geringere Relevanz hatten. Konkret waren den Bürgerinnen und Bürgern der Hansestadt Stade die folgenden Punkte
am wichtigsten: Ausbau und Optimierung des Radwegenetzes
und -zustandes, verbesserte Parkmöglichkeiten in der Innenstadt,
bessere Radwegeführung an Einmündungen und Kreuzungen,
mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Verbesserung des Verkehrsflusses. Für die kurzfristige Umsetzung von Maßnahmen, die
sich aus der Umfrage im Bürgerdialog ergeben, standen 150.000
Euro zur Verfügung. Eine der ersten Maßnahmen war in der ­Folge
die Prüfung der Einrichtung sogenannter Fahrradstraßen, in denen Autofahrer untergeordnet sind. "Abschließend können wir
festhalten, dass der Bürgerdialog Stade ein geeignetes Mittel
zur Bürgerbeteiligung darstellt. Mit weiteren Befragungen, an
denen sich hoffentlich dann noch mehr Bürgerinnen und Bürger
beteiligen, sind wir in der Lage, Teile der Politik genau an den
aktuellen Bedürfnissen auszurichten", sagte Silvia Nieber zum
Abschluss der Veranstaltung.
Ab Oktober 2015 fand die zweite Befragungsrunde zum Thema "Sicherheit" statt. Ziel ist es, Verbesserungspotenziale zu ermitteln,
die sich auf Gewaltprävention sowie auf Regeln und Kontrollen beziehungsweise auf die Ahndung von Regelübertretungen beziehen.
Studiengang Business Administration | Bachelor of Science
Merle Alpers, Matthias Gude, Simone Helck, Mona Kahlich, Victoria Klinger, Kai Moritz, Rebecca Ney, Malte Witz.
PFH-Präsident Prof. Dr. Frank Albe und Silvia Nieber, Bürgermeisterin der Hansestadt
Stade, unterzeichnen den Kooperationsvertrag zum Bürgerdialog.
78 | PFH Hansecampus Stade
Wenn Papa ein
Carbon-Prof ist …
Marc Siebert baut ein exklusives
Kindermountainbike
Jasper Siebert fährt das, was für Radprofis der Alltag ist, wovon
viele Hobbyradler aber nur träumen können: ein Carbonrad, maßgefertigt, leicht, individuell und mit exklusiven Komponenten. Ein
Unikat, das erste und einzige SPIN Foxy, ein Mountainbike. Für
Kinder, denn Jasper ist erst drei Jahre alt.
Am Anfang stand ein Problem: Professor Marc Sieberts Spross
Jasper ist begeisterter und versierter Laufradfahrer. Da macht ihm
keiner etwas vor. Logischer nächster Schritt: der Umstieg aufs
Fahrrad. Doch das Angebot an Kinderrädern gibt nichts Passendes
her: "Entweder er wäre zu schnell herausgewachsen, oder am
Anfang wäre das Modell viel zu groß gewesen. Dazu kommt noch
das Gewicht der Serienkinderräder. Da sind die Kleinen dann oft
mit Rädern unterwegs, die bis zu 50 Prozent ihres Körpergewichts
betragen – von mangelnder Coolness und Individualität ganz zu
schweigen", sagt Marc Siebert, der an der PFH als Professor
für Technologie der Faserverbundwerkstoffe lehrt und forscht.
Normalerweise arbeitet er mit den Studierenden der Fächer Verbundwerkstoffe/Composites und Sports-/Reha-Engineering.
Nun also verzog der Papa sich in seine Werkstatt, in der sonst
­exklusive Fahrradrahmen für Erwachsene zum Stückpreis von
5.000 bis 7.000 Euro entstehen, und begann selbst auszutüfteln,
was seinem Sohn gefallen könnte. Herausgekommen ist das SPIN
Foxy, mit einem Rahmengewicht von knapp über 500 Gramm. Den
Rahmen hat Siebert selbst konstruiert und eigenhändig aus CFK laminiert. Für Anbauteile und Komponenten ließ er seine Kontakte zu
befreundeten Fahrradunternehmen spielen. So kam eine Teileliste
zusammen, die Kenner mit der Zunge schnalzen lässt: Gabel und
Kurbel stammen von THM-Carbones, den Lenker lieferte Schmolke
Carbon und die extrem leichte Sattel/-Stützeneinheit basiert auf
einer Version von AX-Lightness. Sämtliche Teile waren für die
Serienproduktion der Hersteller nicht mehr zu gebrauchen, für die
Anpassung an Jaspers Untersatz aber genau die richtige Basis.
Auch funktional kann das Foxy einiges, was kein Serienrad bietet:
Mit ganz tief gestelltem Sattel und ohne Pedale ist es eigentlich
Leichtgewicht: Prof. Dr.-Ing. Marc Siebert mit dem SPIN Foxy. | Amtshilfe: Die
Anbauteile stammen von befreundeten Komponentenherstellern.
Leichter ins Weltall
Projekt DESICOS abgeschlossen
Mit einer internationalen Fachkonferenz haben die PFH und elf
weitere Forschungspartner im März das Projekt DESICOS (New
Robust DESign Guideline for Imperfection Sensitive COmposite
Launcher Structures) abgeschlossen. Bei der dreitägigen Konferenz
in Braunschweig diskutierten 120 Experten aus 25 Nationen in 83
Vorträgen, wie sich die Potenziale von Faserverbundstrukturen in
der Raumfahrt besser ausschöpfen lassen. Vorangegangen waren
dreieinhalb Jahre intensiver Forschungsarbeit. "Von 2012 bis 2015
haben die Projektpartner gemeinsam wesentliche Grundlagen für
eine neue Bemessungsrichtlinie erarbeitet, die einen wichtigen
Meilenstein für den CFK-Einsatz in der Raumfahrt darstellt", resümiert Prof. Dr.-Ing. Richard Degenhardt (PFH und DLR Braunein Laufrad. Zum Fahrrad wird es, wenn Siebert einfach Pedale an
die Adapter steckt und den Sattel aus dem Sitzrohr zieht. Wächst
Jasper dann weiter, kann der Sattel weiter nach oben und hinten
wandern, gleichzeitig kann Siebert die Lenkerreichweite mit einem
anderen Vorbau anpassen. So ist der Fahrspaß für die nächsten Jahre garantiert. Der Nachwuchsathlet jedenfalls ist schwer
begeistert und findet ein Detail am coolsten: den Sattelbezug,
auf den Mama Meike eigenhändig den namensgebenden Fuchs
gestickt hat.
schweig), der DESICOS koordiniert hat. Das Potenzial ist groß:
Sobald effizient berechnete Bauteile aus Faserverbundwerkstoffen
verbaut werden, könnte das Strukturgewicht, etwa bei den Trägerraketen Ariane 5 und 6, um bis zu 20 Prozent sinken. Die wichtigsten
Forschungsergebnisse des Projektes haben die internationalen
Partner in über 30 Artikeln in referierten Fachzeitschriften publiziert. Auf die PFH entfiel dabei mit zehn Veröffentlichungen ein
überproportionaler Anteil.
Promotion mit Auszeichnung
Wichtige Beiträge für DESICOS haben seitens der PFH die wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Saullo G. P. Castro und Dr. Mariano
Arbelo geleistet, die den Hansecampus Stade mittlerweile wieder
verlassen haben. Kurz vor Projektende schloss Castro seine Promotion mit Auszeichnung ab, die er an der TU Clausthal ablegte.
Er entwickelte unter anderem ein Verfahren, mit dem sich komplexe
Berechnungen für dünnwandige CFK-Strukturen deutlich beschleunigen lassen. Nur noch zehn Prozent der bislang üblichen Rechenzeit sind mit Castros Methode für diese Prozesse notwendig.
Partner für DESICOS
Am Projekt DESICOS waren beteiligt: ASTRIUM SAS, ASTRIUM
GmbH, CRC-ACS – Cooperative Research Centre for Advanced
Composite Structures, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
(DLR), GRIPHUS, Technical University Delft, Leibniz Universität
Hannover, PFH Private Hochschule Göttingen, Politecnico di Milano, Riga Technical University, RWTH Aachen und Technion.
www.desicos.eu
Weitere Infos und eine Veröffentlichungsliste finden Sie online.
Die Konferenzteilnehmer mit Prof. Dr.-Ing. Richard Degenhardt (hockend, Mitte) vor
dem Braunschweiger Altstadtrathaus. Die Stadt Braunschweig hatte die Wissenschaftler zum Dinner in die historische Dornse eingeladen. | Mit Doktorhut: Saullo
G. P. Castro am Tag seiner Promotionsprüfung an der TU Clausthal.
80 | PFH Hansecampus Stade
PFH Hansecampus Stade | 81
Praktikum und Bachelorarbeit
AUDI AG
Neckarsulm, Deutschland
Praktikum und Bachelorarbeit
Satair
Hamburg-Fuhlsbüttel, Deutschland
Oliver Gergel
8. Semester
Luise Spilker
8. Semester
Vollgas in Sachen
Verbundwerkstoffe
Sein Hauptpraktikum im achten Semester verbrachte Oliver Gergel vom 30. März bis zum 30. September bei der AUDI AG am
Produktionsstandort Neckarsulm. Dabei beschäftigte er sich mit
der Technologieentwicklung für faserverstärkte Kunststoffe und
begleitete sein Team beim Aufbauen einzelner Teilschritte eines
Herstellungsprozesses für CFK-Bauteile. Daneben validierte er
zusätzlich einzelne Teilprozessschritte für das Handling des CFKHalbzeugs. In seiner Bachelorarbeit spezialisierte er sich weiter
auf eine Problemstellung innerhalb dieser Prozesskette und entwickelte eine Technologie, um Prepreg-Preforms herzustellen.
"Neben typischen Praktikantenaufgaben konnte ich auch meine
praktischen Kenntnisse im Umgang mit Faserverbundwerkstoffen
nutzen und vertiefen", berichtet Gergel. Darüber hinaus kommunizierte er mit Mitarbeitern und Lieferanten, um Angebote für
Hilfsstoffe und Dienstleistungen einzuholen. Nicht selten fuhr er
zu externen Firmen und Instituten, um Versuche durchzuführen.
"Als absoluter Audi-Fan sah ich meine Tätigkeit natürlich durch
die rosarote Brille", meint er. Aber auch mit einer sachlichen
Sichtweise bewertet er seinen Aufenthalt beim Autohersteller positiv. "Angenehm fand ich, dass mein Team mit weniger als zehn
Personen relativ klein war. Bei Fragen standen mir daher gleich
Herausforderung
Kundenservice
mehrere Kollegen zur Verfügung, allen voran mein Firmenbetreuer." Das Arbeitsumfeld hat er als sehr fördernd empfunden:
"Innerhalb des Projektes wurden mir Arbeitspakete anvertraut, die
normalerweise in der Verantwortung eines Entwicklungsingenieurs
liegen", so Gergel.
Privat unternahm er oft etwas mit seinen studentischen Kollegen, z. B. im Sommer Grillen oder Ausflüge, etwa nach Stuttgart
oder Heidelberg. Ein Highlight war zudem das Live-Streaming
der 24-Stunden-von-Le-Mans im Audi Forum in Neckarsulm.
Außerdem besuchten die Piloten das Neckarsulmer Audi-Werk und
demonstrierten ihre Boliden vor den Audi-Mitarbeitern auf einer
firmeneigenen Rennstrecke. "Bei diesem Praktikum und der Bachelorarbeit habe ich viel über die branchenspezifischen Unterschiede
zwischen Luft- und Raumfahrt- sowie der Automobilindustrie erfahren. Insbesondere im Hinblick auf die Faserverbund-Welt zeigten
sich wie erwartet stückzahlbedingt unterschiedliche Herausforderungen. Neben dem im Studium erlangten fachlichen Wissen
war es die nötige Organisationsfähigkeit eines Projektingenieurs,
die ich als Erfahrung und Fertigkeit aus diesem Arbeitsverhältnis
mitnehme. Dies alles bestätigt mich in meinem Wunsch, eines
Tages in diesem Arbeitsumfeld beruflich tätig zu sein", resümiert er.
Von Februar bis August 2015 absolvierte Luise Spilker ihr Hauptpraktikum II inklusive Bachelorthesis beim Airbus-Tochterunternehmen Satair in Hamburg-Fuhlsbüttel. Satair wurde 2011 von
Airbus übernommen und ist der weltgrößte Händler von Ersatzteilen für Flugzeuge und Helikopter. Spilker hatte während ihres
Praktikums die Möglichkeit, die Aufgaben und Prozesse nach dem
Verkauf eines Flugzeuges kennenzulernen und zu verstehen, worauf
es beim Kundenservice von Airbus ankommt. "Sehr spannend war
auch das Thema meiner Bachelorarbeit", berichtet sie. "Dabei habe
ich mich mit den Herausforderungen und Risiken bei der Vorbereitung auf den Entry-into-Service des CFK-Flugzeuges Airbus
A350 beschäftigt." Besonders herausfordernd sei es gewesen,
Lösungen zu finden, um das Material innerhalb von kürzester
Zeit unter den unterschiedlichsten Bedingungen zu reparieren.
"Der Zeitdruck im After-Sales-Markt hat große Auswirkungen auf
die Reparaturlösungen, die von den herkömmlichen Prozessen
in der Produktion abweichen", meint sie. "Es ist nicht leicht, ein
neuartiges und anspruchsvolles Material wie CFK unter diesen
Bedingungen zu reparieren."
Der Zeitpunkt für das Praktikum war optimal gewählt, denn das
A350-Repair-Team befand sich gerade mitten in der Einfüh-
rungsphase. So hatte Spilker auch die Gelegenheit, bei Tests in
Toulouse und Hamburg dabei zu sein. Zusätzlich konnte sie die
Schulungsräume im französischen Toulouse besichtigen, in denen
die Trainings zur Reparatur von CFK-Bauteilen stattfinden. "Für
mich war diese zweitägige Reise nach Toulouse ein besonderes
Erlebnis, und ich bin meinem Betreuer sehr dankbar, dass er mir
dies ermöglicht hat", sagt die PFH-Absolventin. Außerdem sei es
besonders beeindruckend gewesen, in Toulouse in den Testrumpf
der A350 zu klettern und das Flugzeug einmal unverkleidet zu
sehen. "Sogar in Bereiche, die man sonst nicht so ohne weiteres
betreten kann, durfte ich gehen", schließt sie.
Das Praktikum war für Spilker zum Ende ihres CFK-Bachelorstudiums, das sie als Airbus-Studentin durchlaufen hat, eine ganz
besondere Erfahrung. Denn so konnte sie miterleben, dass nicht
nur die Entwicklung und Herstellung eines Flugzeuges mit innovativen Materialien eine Meisterleistung ist. "Denn auch danach
stellen sich viele Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.
Deshalb gibt es immer Bedarf an Weiterentwicklungen und Verbesserungen." Nach Abschluss des Studiums wurde sie von Airbus
in Stade übernommen, arbeitet nun im Bereich Controlling und
lernt so die Herstellung von CFK-Teilen aus Finanzsicht kennen.
82 | PFH Hansecampus Stade
Schwer beladen
zum Sieg
CFK-Studierende gewinnen
Flugwettbewerb in York
Mit einem ultraleichten Modellflieger aus CFK haben neun
­Studierende des PFH Hansecampus Stade im Juni den Konstruktions- und Flugwettbewerb "Payload Challenge" im englischen
York gewonnen. Ziel war es, ein möglichst leichtes Flugzeug zu
bauen, das schwere Lasten sicher transportieren kann.
Trotz 1,65 Metern Flügelspannweite wiegt der Modellflieger
­"Helios", den die Studentinnen und Studenten des Bachelorstudiums Verbundwerkstoffe/Composites gemeinsam für den Wettbewerb entworfen und gebaut hatten, nur 750 Gramm. Und auch
bei Zuladung von 4.100 Gramm Wasser, also dem 5,5-fachen des
Eigengewichts, beweist er noch sehr gute Flugeigenschaften. Zum
Vergleich: Verkehrsflugzeuge schaffen in der Regel nur die 1,4-fache Zuladung des Eigengewichts. Seit September 2014 hatten
die Studierenden, die den PFH-Kooperationsunternehmen Airbus
Operations GmbH und Premium AEROTEC GmbH angehören, für
das Projekt Entwürfe gezeichnet, Prototypen entwickelt und Tests
im Windkanal durchgeführt. Dabei standen den Kommilitonen drei
Bachelorabsolventen der Hochschule als Mentoren zur Seite, die
den Wettbewerb bereits in den Vorjahren bestritten hatten und
heute als Ingenieure tätig sind. Finanzielle und materielle Unterstützung erhielt das Team Helios vom Airbus E-Fan Projekt sowie
vom Stader Airbus Werk, der PFH Private Hochschule Göttingen,
der Hansestadt Stade sowie den Firmen Multiplex (Bremen), Klenk
(Balzheim) und innos-Sperlich (Göttingen).
Beim Wettbewerb in York präsentierten die Studierenden nach
der intensiven Vorbereitung so das leichteste Flugzeug unter den
13 teilnehmenden internationalen Teams. In drei Wertungsflügen
zuerst ohne, dann mit halber und schließlich mit voller Zuladung
von vier Kilogramm galt es, die Konkurrenz zu überflügeln. "Unser
Flieger zeigte in jedem Durchgang eine tolle Performance. So
war uns schon nach dem zweiten Flug der Sieg kaum noch zu
nehmen", berichtet CFK-Student Moritz Reiners. Letztlich gewann
das Stader Team mit deutlichem Abstand vor einer studentischen
Gruppe aus Liverpool (Großbritannien).
Das Team Helios mit den Mentoren: Thomas Seren, Julian Wiemers, Claudia Claasen,
Julia Hadler, Kristin Blanken, Tobias Kuhrt, Christian Bade (hinten, v.l.n.r.), Moritz
Reiners, Peer Rüffer, Sven Schrameyer, Fiona Sander, David Holdt (vorne, v.l.n.r.).
Der Siegerflieger Helios ist links im Bild. | Tennisbälle als Ladung: Mit ihrem
Flugzeug "BadeHoSe" nahmen auch die drei Mentoren noch an einem separaten
Wettbewerb teil.
Fernstudienzentren
84 | Fernstudienzentren
Fernstudienzentren | 85
PFH als "Top Institut" ausgezeichnet
Dass diese Anstrengungen extern Anerkennung finden, belegt eine
Auszeichnung, die das Fernstudium der PFH erhalten hat. Mit 98
Prozent Weiterempfehlungsquote im Jahr 2014 hat die PFH eine
der besten Bewertungen aller Fernhochschulen erzielt. Dies ist das
Ergebnis eines Reportes des Online-Portals FernstudiumCheck,
der Anfang Februar 2105 erschienen war. Das Portal hat die PFH
in diesem Zusammenhang als "Top Institut" ausgezeichnet. 2014
hatte das Online-Portal nach eigenen Angaben eine Reichweite von
knapp 600.000 Besuchern und über drei Millionen Seitenaufrufe.
Grundlage des FernstudiumCheck Reports sind die beim Portal
eingegangenen mehr als 5.000 Erfahrungsberichte Studierender
und Absolventen des Jahres 2014. Voraussetzung für die Aufnahme
in das Ranking war, dass die jeweilige Fernhochschule im Jahr
2014 mindestens 20 Erfahrungsberichte sammeln konnte.
Vorwärts auf
dem Wachstumspfad
Fernstudium Ökonomie und Psychologie
Mit dem Fernstudium schreibt die PFH kontinuierlich an einer
Erfolgsgeschichte weiter. Insgesamt über 2.200 Studierende
waren im Oktober 2015 in eines der Programme in Ökonomie
oder Psychologie/Wirtschaftspsychologie eingeschrieben. Dabei
absolvieren 1.417 Personen ein wirtschaftswissenschaftliches
Fernstudium, und alleine im Oktober haben sich 177 Erstsemester
eingeschrieben. Das Fernstudium Psychologie & Wirtschaftspsychologie haben 797 Immatrikulierte gewählt, wobei sich der
überwiegende Teil für das Bachelorprogramm Psychologie entschieden hat. Zum traditionell stärksten Studienstart im Oktober
haben 240 Personen ein Fernstudium in einem der fünf Programme
neu aufgenommen.
Konzept und Service ausgebaut
Um dieser wachsenden Zahl von Fernstudierenden und den sich
verändernden Lerngewohnheiten gerecht zu werden, baut die
Hochschule ihr Blended-Learning-Konzept beständig aus. So
bietet sie beispielsweise immer mehr Online-Veranstaltungen
an. "Dadurch können die Fernstudierenden mit ihren Professoren
in persönlichen Kontakt treten, was gerade im Fernstudium Psychologie sehr gewünscht ist", sagt Prof. Dr. Stephan Weibelzahl,
Leiter Fernstudium Psychologie & Wirtschaftspsychologie. Auch
die Services wachsen mit. So bietet die PFH jetzt sechs Termine
für jede Klausur an, so dass sich die Flexibilität für die Fernstudierenden weiter erhöht. Und speziell im Fernstudium Psychologie
plant die Hochschule eine stärkere Unterstützung bei der Suche
nach geeigneten Praktikumsplätzen.
Ein Team von rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut die Fernstudierenden
der PFH. | Die Kolleginnen und Kollegen des ­Prüfungsamtes organisieren ab sofort
noch mehr Klausurtermine, um den Service für die Fernstudierenden auszubauen. |
Franziska Joecks hat im Rahmen von Speed ein Schülerstudium absolviert.
Neuer Schwerpunkt Entrepreneurship
Auch inhaltlich entwickelt die PFH ihr Angebot weiter. So kann jetzt
neu der funktionsorientierte Schwerpunkt Entrepreneurship gewählt
werden. "Eine Gründungsidee entwickeln, den Business-Plan für
das Startup schreiben, die Finanzierung sichern, das Wachstum
managen, Strategien erarbeiten, Veränderungen steuern und das
Unternehmen auf die internationale Ebene führen: Für all dies
vermittelt Entrepreneurship passendes Know-how", erläutert Prof.
Dr. Antje-Britta Mörstedt, Leiterin des Fernstudiums Ökonomie. Die
PFH bietet den Schwerpunkt seit Oktober in allen vier ÖkonomieFernstudiengängen an. Im Bachelorstudium vermittelt er wesentliche Aspekte unternehmerischer Kompetenz und Praxiswissen für
Unternehmensgründungen. In den Masterstudiengängen folgen
die Themenfelder Business Planning, Wachstumsmanagement,
Business Development und International Entrepreneurship. Auch
für 2016 ist ein neuer Schwerpunkt geplant: Banking/Finance soll
das Angebot im Bachelorprogramm ergänzen.
Initiative Speed
Auch ein Schülerstudium ist an der PFH problemlos möglich.
Denn mit der Initiative Speed bietet die Hochschule motivierten
Schülern die Möglichkeit, noch vor dem Abitur oder der Fachhochschulreife mit einem Studium zu beginnen. "Dadurch können sich
die jungen Menschen frühzeitig und zielgerichtet für ihren zukünftigen Berufsweg orientieren", kommentiert Mörstedt. Bei Speed
bearbeiten die Schüler schon während der Schulzeit Module, die
reguläre Inhalte aus dem Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre mit Abschluss Bachelor of Arts beinhalten, beispielsweise
Einführung in die BWL, Mikroökonomik, Mathematik, Buchführung
und Abschluss und Kosten- und Leistungsrechnung. Haben sie
ein Modul erfolgreich bearbeitet, z. B. durch das Bestehen einer
Klausur, erhalten Sie ECTS-Punkte. Sobald sie ihre Hochschulzugangsberechtigung erworben haben, rechnet die Hochschule ihnen
diese ECTS-Punkte auf ein zukünftiges PFH-Campusstudium im
Bereich Management an. Teilnehmerin an Speed war Franziska
Joecks, Gymnasiastin am Northeimer Wirtschaftsgymnasium an
der BBS 1. Vor ihrem Abitur im Sommer 2015 belegte sie bereits
BWL-Module an der PFH. "Ich wollte gerne etwas Neues ausprobieren, nicht nur das machen, was man in der Schule lernt und
über meine eigenen Grenzen hinausschauen", erklärte sie damals
ihre Motivation.
Kooperationspartner
Mit folgenden berufs- und weiterbildenden
­Institutionen arbeitet die PFH im Fernstudium
Ökonomie zusammen:
Aachen: Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung der
StädteRegion Aachen | Ahaus: Berufskolleg Wirtschaft
und Verwaltung Ahaus, Berufsschule – Europaschule
| Berlin: Staatliche Technikerschule Berlin | Bocholt:
Berufskolleg am Wasserturm des Kreises Borken in
Bocholt | Braunschweig: Oskar-Kämmer-Schule |
Bremen: WiSoAk Wirtschafts- und Sozialakademie
der Arbeitnehmerkammer Bremen, Handelskammer
Bremen | Dortmund: Karl-Schiller-Berufskolleg
Dortmund; Konrad-Klepping-Berufskolleg der Stadt
Dortmund | Düsseldorf: Berufskolleg Bachstraße –
Düsseldorf | Frankenberg: Hans-Viessmann-Schule |
Hamburg: Staatliche Abendwirtschaftsschule Hamburg
| Hamm: Friedrich-List-Berufskolleg Hamm | Hannover: Berufsbildende Schule 14 der Region Hannover;
Dr. Buhmann Schule, Schulen Dr. W. Blindow GmbH
& Co. KG | Herzogenrath: Berufskolleg Herzogenrath |
Höxter: Berufskolleg des Kreises Höxter für Wirtschaft
und Verwaltung | Köln: Barbara-von-Sell-Berufskolleg
Köln | Ludwigshafen: IG BCE Industriegewerkschaft
Bergbau, Chemie, Energie – Bezirk Ludwigshafen;
Wirtschaftsakademie Pfalz | Mainz: Industrie- und
Handelskammer Rheinhessen | München: Stiftung
private Wirtschaftsschulen Sabel – GBS | Recklinghausen: Kuniberg Berufskolleg | Rheine: Kaufmännische Schulen Rheine | Springe: Bildungszentrum
des Einzelhandels Niedersachsen | Steinfurt: Wirtschaftsschulen des Kreises Steinfurt – Berufskolleg
mit Beruflichem Gymnasium | Stolberg: Berufskolleg
Simmerath/Stolberg | Stuttgart: Kaufmännische Schulen Stuttgart Nord.
86 | Fernstudienzentren
Stade/Hamburg
Hannover
Springe
Berlin
Göttingen
Dortmund
Ratingen/Düsseldorf
Benvenuti, Welcome,
Youkoso!
Fernstudienzentren
der PFH
Ludwigshafen
Heidelberg
Auslandssemester im Fernstudium
München
Ein Auslandssemester im Studium – das ist Usus. Ein Auslandssemester im Fernstudium – das ist ungewöhnlich! Im Sommersemester 2015 haben erstmals drei Fernstudentinnen der PFH in
Italien, Großbritannien und Japan studiert. Sie ergänzten ihr BWLFernstudium durch ein einsemestriges Präsenzstudium an den
PFH-Kooperationshochschulen in Ferrara, Worcester und Osaka.
Ihre berufliche Tätigkeit unterbrachen Eyleen Sinnhöfer, Milena
Rabsahl und Maren Günther jeweils für fünf beziehungsweise
sechs Monate. Während des Auslandssemesters haben sie an
englischsprachigen BWL-Veranstaltungen teilgenommen und ihr
fremdsprachliches sowie interkulturelles Know-how erweitert. In
Norditalien wollte Sinnhöfer für ein Semester erleben, wie sich ein
Vollzeitstudium anfühlt. An der 1391 gegründeten Universität Ferrara hat sie dabei auch ihr Italienisch als dritte Fremdsprache perfektioniert. Nun setzt die Mediaberaterin ihr Bachelor-Fernstudium
in Betriebswirtschaftslehre fort. Rabsahl verbrachte den Sommer
an der westenglischen University of Worcester. Erst im Januar hatte
sie das BWL-Masterstudium am Fernstudienzentrum Hannover
aufgenommen. Die Möglichkeit, im Rahmen des Studiums auch
einen akademischen Auslandsaufenthalt zu absolvieren, war für
sie bereits bei der Entscheidung für den PFH-Fernstudiengang
wichtig. Günther schließlich legte für das Auslandssemester die
größte Distanz zurück. An der japanischen PFH-Partnerhochschule
Otemon Gakuin University in Osaka entwickelte sie neue internationale Perspektiven auf ihren Studienschwerpunkt Marketing und
lernte außerdem intensiv Japanisch.
"Die Initiative, unser internationales Austauschprogramm auch
für Fernstudierende zu öffnen, kam von den Studierenden selbst",
erläutert Stefan Zammit vom International Office der PFH. "Gemeinsam mit unseren Kooperationshochschulen haben wir dann geklärt,
Als erste Fernstudentinnen ein Auslandssemester eingeschoben: Eyleen Sinnhöfer,
Milena Rabsahl und Maren Günther (von oben).
Regensburg
wie ein Auslandssemester im Fernstudium funktionieren kann. Für
die beiden Studentinnen, die europäische Partnerhochschulen
gewählt haben, konnten wir sogar die finanzielle Förderung des
ERASMUS-Programms realisieren." Die neue Möglichkeit, das
Fernstudium durch ein internationales Präsenzsemester zu ergänzen, richtet sich an Studierende, die Auslandserfahrung sammeln
möchten. Weiterhin können Studentinnen und Studenten aber auch
vom Ausland aus an der PFH ein Fernprogramm absolvieren, etwa
wenn sie aus beruflichen Gründen vorübergehend oder dauerhaft
außerhalb Deutschlands unterwegs sind.
Fernstudienzentrum
Berlin
Fernstudienzentrum
Heidelberg
Pfalzburger Straße 43-44
10717 Berlin
Tel. +49 [0]30 86008104-0
[email protected]
berlin.pfh.de
c/o Institut für Jugend­management
Stiftung gGmbH
Haberstraße 1 | 69126 Heidelberg
Tel. +49 [0]6221 3955685
[email protected]
heidelberg.pfh.de
Fernstudienzentrum
Dortmund
Fernstudienzentrum
Ludwigshafen
c/o Wallcon UG
Kreuzstraße 103
44137 Dortmund
Tel. +49 [0]231 53091864
[email protected]
dortmund.pfh.de
c/o Wirtschaftsakademie Pfalz
Staatlich anerkannte Ergänzungsschule in freier Trägerschaft
Turmstraße 8
67059 Ludwigshafen/Rhein
Tel. +49 [0]621 68557-257
[email protected]
ludwigshafen.pfh.de
Fernstudienzentrum
Göttingen
Fernstudienzentrum
München
Weender Landstraße 3-7
37073 Göttingen
Tel. +49 [0]551 54700-500
[email protected]
goettingen.pfh.de
c/o GBS
Schwanthalerstraße 51-55
80336 München
Tel. +49 [0]89 539805-60
[email protected]
muenchen.pfh.de
Fernstudienzentrum
Hannover
Fernstudienzentrum
Ratingen/Düsseldorf
Fernstudienzentrum
Austria
c/o Leibniz-Akademie e. V.
Expo Plaza 11
30539 Hannover
Tel. +49 [0]511 95784-31
[email protected]
hannover.pfh.de
c/o Lingua Solutions GmbH
Ernst-Dietrich-Platz 1
40882 Ratingen
Tel. +49 [0]2102 8756915
[email protected]
ratingen-duesseldorf.pfh.de
c/o Holzer GmbH
Josef-Schwarzböck-Gasse 33
A-2100 Korneuburg
Tel. +43 [0]2262 72545
[email protected]
austria.pfh.de
Fernstudienzentrum
Regensburg
c/o WWR GmbH
Kumpfmühler Str. 1 B
93047 Regensburg
Tel. +49 [0]941 20071446
[email protected]
regensburg.pfh.de
Fernstudienzentrum
Springe
c/o BZE - Bildungszentrum des
Einzelhandels Niedersachsen
Kurzer Ging 47
31832 Springe
Tel. +49 [0]5041 788-23
[email protected]
springe.pfh.de
Fernstudienzentrum
Stade/Hamburg
Airbus-Straße 6
21684 Stade
Tel. +49 [0]4141 7967-0
[email protected]
stade-hamburg.pfh.de
Korneuburg
FSZ Austria
88 | Fernstudienzentren
Fernstudienzentren | 89
Ypsilons meistern ihr Fernstudium
Zeugnisse für 222 Absolventen
Exakt 222 Fernstudierende haben zwischen November 2014 und
Oktober 2015 einen Bachelor-, Master- oder Diplomabschluss
im Bereich Ökonomie erlangt. Bei zwei Zeugnisübergaben am
17. April und am 13. November 2015 haben viele der Absolventen
aus ganz Deutschland ihr Studienende gemeinsam in Göttingen
gefeiert.
Bevor sie ihre Urkunden und Zeugnisse in den Händen halten durften, gab PFH-Vizepräsidentin Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt den
ehemaligen Fernstudierenden ein letztes Mal inhaltlichen Input. Sie
ging auf ihr aktuelles Forschungsthema aus dem Personalbereich
ein: die Generation Z. Zu der Frage, was den ab 1994 Geborenen
wichtig ist und wie sie die Arbeitswelt verändern werden, hatte
Mörstedt im Unternehmensauftrag Befragungen durchgeführt und
eine Studie erstellt. Insbesondere in Abgrenzung zur Vorgängergeneration Y, der die meisten Absolventen angehören, konnte sie
so einige interessante Trends aufzeigen.
"Für die Ypsilons stand die Sinnhaftigkeit der beruflichen Tätigkeit
im Vordergrund und als 'Generation Why' haben sie bestehende
Strukturen in Unternehmen kritisch hinterfragt. Die Generation Z tritt
demgegenüber karrierebewusster auf und legt Wert auf Verdienst
und materiellen Besitz. Gehorsam gegenüber Autoritäten im Unternehmen ist von ihnen aber trotzdem nicht zu erwarten", erklärte
Mörstedt. Außerdem kehre die Generation Z eine Entwicklung um,
auf die sich viele Betriebe gerade erst mühsam eingestellt haben:
Während die Ypsilons Arbeits- und Freizeit gerne vermischen, ist
den meisten Zetts eine strikte Trennung wichtig.
Blumen für die Besten
Bei der Zeugnisübergabe im April zeichnete die Professorin den
Controller Marcus Lerch für seine hervorragenden Leistungen aus:
Mit der Note 1,38 ist er der beste Absolvent im Master-Studiengang
Advanced Management. Lerch ist bei der Ott-Jakob Spanntechnik
GmbH in Lengenwang bei Kempten im Allgäu beschäftigt und hat
das PFH-Studium gemeinsam mit seinem Arbeitskollegen Michael
Schreyer bestritten, der im technischen Vertrieb tätig ist. Zur Entscheidung für das PFH-Studium sagte Lerch nach der Verleihung:
"Auf der Suche nach einem Studiengang, mit dem ich meinen
BWL-Diplomabschluss aus dem Jahr 2008 veredeln kann, bin ich
auf das Advanced Management-Studium der PFH gestoßen. Das
Konzept hat mich überzeugt und ich habe bei anderen Anbietern
kein vergleichbares Programm für mich gefunden."
Schreyer, der mit der Note 1,42 fast ebenso gut abgeschlossen
hat, ergänzt: "Durch die freie Zeiteinteilung hat das Studium prima
funktioniert. Außerdem ist das Lehrmaterial sehr umfassend und
insbesondere die Webinare, zum Beispiel von Professor Ahrens,
bleiben mir positiv in Erinnerung. Hier wurde der Stoff auf eine
persönliche und manchmal sogar amüsante Art vermittelt." Mit
dem Masterabschluss sehen sich nun beide auch für neue Aufgaben im Unternehmen qualifiziert.
Jana Klingebiel, Personalmitarbeiterin beim OrthopädietechnikUnternehmen Otto Bock HealthCare in Duderstadt, erhielt bei der
Feier im November eine Auszeichnung für ihre Studienleistungen.
Die Industriekauffrau, die nun auch den Titel Bachelor of Arts
trägt, hat mit der Note 1,59 eines der besten Zeugnisse in ihrer
Jahrgangsgruppe erreicht. Beruflich hat sich das BWL-Fernstudium mit den Schwerpunkten Human Resource Management,
Gesundheitsmanagement sowie Sport- und Eventmanagement für
Klingebiel bereits gelohnt. Mit Verweis auf das laufende Studium
konnte sie schon vor einem Jahr intern eine Stelle übernehmen,
die für Studienabsolventen vorgesehen ist. "Das Fernstudium war
eine Herausforderung und hat mir viel Disziplin abverlangt", resümierte sie nach der Zeugnisübergabe. "Aber so bin ich in meinem
Selbstmanagement viel effizienter geworden, was ich beibehalten
möchte", so Klingebiel weiter. Ein Lob hat sie für die Betreuung
ihrer Bachelor-Thesis durch Mörstedt übrig. "Wegen meines Jobs
haben wir inhaltliche Fragen zur Thesis stets abends über Handy
geklärt. Diese Flexibilität war mir wichtig – und es hat super
funktioniert", erläuterte sie.
Statistik zum Jahrgang
Insgesamt haben 94 Absolventen ein Bachelorzeugnis (Durchschnittsnote 2,36) und 39 ein Diplomzeugnis (Durchschnitt 2,4)
im Fach Betriebswirtschaftslehre erhalten. Von den 89 Masterabsolventen haben 26 das sechssemestrige Masterstudium
BWL (Durchschnitt 2,23) abgeschlossen. 36 beziehungsweise
27 Fernstudierende haben die dreisemestrigen Master-Studiengänge Advanced Management und Business Administration/MBA
gemeistert (Durchschnitt 2,02 bzw. 2,14).
Absolventen der Ökonomie-Fernstudiengänge im April (links) und im November. |
Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt zeichnete Marcus Lerch bei der ersten Feier und Jana
Klingebiel beim Novembertermin für ihre Studienleistungen aus.
90 | Fernstudienzentren
PFH-Präsenz
in Ostbayern
Neues Fernstudienzentrum in Regensburg
Seit Ende Januar betreibt die PFH ein Fernstudienzentrum (FSZ)
in Regensburg. Dabei kooperiert die Hochschule mit der "Wissenschaftlichen Weiterbildung Regensburg GmbH" (WWR), in deren
Räumen die Verwaltung des FSZs angesiedelt ist. Die Veranstaltungen für die Fernstudierenden wie Informationsabende, Präsenzphasen und Prüfungen wiederum finden in den Räumlichkeiten
des Velo Club Ratisbona e. V. statt. Damit stehen in Regensburg
ab sofort sämtliche Beratungs- und Serviceleistungen rund um
das wirtschaftswissenschaftliche und auch das psychologische
Fernstudienangebot der PFH zur Verfügung.
Die Hochschule und ihr Regensburger Kooperationspartner WWR
passen aufgrund ihrer Konzeption sehr gut zueinander: Die PFH
stellt die Praxisnähe ihrer curricularen Inhalte sowie das unternehmerische Denken in den Mittelpunkt. Ihre wirtschaftswissenschaftlichen und psychologischen sowie wirtschaftspsychologischen
Fernstudiengänge bieten moderne und sofort anwendbare Inhalte
und somit die optimale Basis für die weitere Berufskarriere. Die
WWR arbeitet ebenfalls auf konsequent wissenschaftlicher und
praxisorientierter Basis. Sie ist eine psychologisch-betriebswirtschaftliche Weiterbildungseinrichtung mit einem interdisziplinär
aufgestellten Team, das aus anwendungsorientierten Wissenschaftlern und wissenschaftlich orientierten Praktikern besteht.
"Regensburg mit seiner mittelalterlichen und antiken Altstadt
entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer der Boomtowns
in Deutschland und liegt bei aktuellen nationalen Städterankings
stets in der Spitzengruppe. Die Ansiedlung international tätiger
Unternehmen und die enge Verzahnung von Wissenschaft und
Wirtschaft verhalfen Regensburg zu diesem Erfolg", erläutert der
Leiter des FSZ Benedikt Fleckenstein.
Kontakt zum PFH
Fernstudienzentrum Regensburg
Fernstudienzentrum Regensburg
Benedikt Fleckenstein
c/o Wissenschaftliche Weiterbildung
Regensburg GmbH (WWR)
Kumpfmühler Str. 1 B
93047 Regensburg
Tel. +49 [0]941 20071-446
Fax +49 [0]941 29767-20
[email protected]
regensburg.pfh.de
Im FSZ Regensburg trafen sich (v.l.n.r.) Bianka M. Krietenstein (PFH), Prof. Dr. Julia
Fischer (WWR), Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke (geschäftsführender Gesellschafter der
PFH-Trägergesellschaft), Benedikt Fleckenstein (Leiter FSZ Regensburg), Prof. Dr.
Antje-Britta Mörstedt (Leiterin Fernstudium Ökonomie an der PFH) und Prof. Dr.
Martina Ruhmland (damals Leiterin Fernstudium Psychologie an der PFH).
Panorama
92 | Panorama
Panorama | 93
Hochschule engagiert
mitgestalten
Die Studierendenvertretung an der PFH
Ein Studium zu durchlaufen kann mehr sein, als nur an Lehrveranstaltungen teilzunehmen und den Lernstoff in der Bibliothek zu
vertiefen. Denn in der Studierendenvertretung haben die PFHStudierenden die Möglichkeit, das Hochschulleben mitzugestalten
und sich hochschulpolitisch zu engagieren.
Für 2015 hießen die von den Kommilitonen gewählten Vertreter Franziska Domeier, Jan Kauffels und Christian van Döllen.
Erstmals haben auch die Fernstudierenden mit Katharina Hartje,
Paul Hellrung und Julia Sommer eigene Ansprechpartner, die in
regelmäßigem direkten Kontakt mit den drei Gewählten stehen.
Deren Aufgaben bestehen darin, die Interessen der Studierenden in
den Gremien der Hochschule zu vertreten. So verabschiedete der
Senat im Sommersemester nach Eingabe der drei Vertreter eine
neue sogenannte Schieberegelung, welche es den Studierenden
ermöglicht, sich vom ersten Versuch einer Klausur ohne Angabe
von Gründen abzumelden. Der nächstmögliche Termin kann dann
nur noch durch ein Attest abgesagt werden. "Damit haben wir mehr
Flexibilität bei der Klausurenplanung", begründet van Döllen die
Initiative. Jan Kauffels war neben seiner Tätigkeit in den Gremien
auch aktiv beteiligt in den Berufungskommissionen zur Auswahl
der neuen Professoren für die Studienfächer Psychologie und Wirtschaftspsychologie. Außerdem nahm er an den Akkreditierungsgesprächen und den damit zusammenhängenden Begehungen durch
Die Studierendenvertreter des Jahres 2015 waren Jan Kauffels, Franziska Domeier
und Christian van Döllen (von links).
die Akkreditierungskommission teil. Wiedereingeführt haben die
Studierendenvertreter eine Semestersprechstunde. Hier kommen
sie mit den jeweiligen Semestersprechern der Studiengänge und
Prof. Dr. Joachim Ahrens zusammen, um organisatorische Anliegen zu besprechen. Überhaupt achten sie darauf, dass die Meinung
der Kommilitonen Gehör findet. So haben sie Ende November eine
Zufriedenheitsumfrage unter ihnen durchgeführt, deren Ergebnisse
am Ende des Jahres vorliegen und die sie auch der Hochschulleitung übermitteln werden.
Aber auch um Freizeit- und Benefizaktivitäten kümmern sich die
drei Studierendenvertreter. So haben sie auch 2015 wieder die
schon traditionelle Weihnachtsmann-Aktion organisiert, deren
­Erlös einem wohltätigen Zweck zu Gute kommt. Auch für die in
­Göttingen lebenden Flüchtlinge möchten sich die PFH-Studierenden engagieren. So planen sie ein gemeinsames Fußballturnier
und ein langfristiges "Buddy Program", bei dem sie Flüchtlinge zum Beispiel bei Behördengängen unterstützen möchten.
Und schließlich gibt es auch immer noch den in studentischer
­Eigenregie koordinierten PSC Göttingen 01 e. V., der den PFHStudierenden Zugang zu vielfältigen Sportangeboten in der Universitätsstadt gewährt.
Netzwerk für Ehemalige
Club der Alumni der PFH e. V.
Im Dezember 2007 haben Absolventen der Hochschule in
­Göttingen den "Club der Alumni der PFH e. V." gegründet. Dieser dient als Plattform für ehemalige und aktuelle Campus- und
Fernstudierende. Ziel ist es, die Vernetzung sowie den Erfahrungsund Wissensaustausch beruflich wie privat zu fördern – über alle
­Studienorte und -gänge hinweg. Zusätzlich setzt sich der Club
dafür ein, Lehre, Forschung und die Studienbedingungen an der
PFH ideell und materiell zu unterstützen. Der Beitrag für eine
Mitgliedschaft als Ordentliches Mitglied beträgt 50 Euro jährlich, als Fördermitglied 250 Euro jährlich. Studierende können
dem Club für einen Jahresbeitrag von zehn Euro als adaptiertes
Mitglied beitreten.
Vorteile für Mitglieder
Eine Mitgliedschaft im Club der Alumni der PFH e. V. bietet viele Vorteile. So informiert der Club kontinuierlich zu laufenden
Projekten, Veranstaltungen, Messeauftritten und Neuigkeiten aus
der Hochschule. Die Mitglieder werden regelmäßig zu regionalen
Kontakt: Club der Alumni der PFH e. V., Prof. Dr. Julian Voss (Vorsitzender),
c/o PFH Private Hochschule Göttingen, [email protected], pfh.de/alumni
und überregionalen Veranstaltungen eingeladen und bekommen
Vergünstigungen bei fachlichen Seminaren und Trainings. Über das
Netzwerk ergeben sich Kontakte für Praktika, Bachelor-, Masterarbeiten und Promotionsvorhaben sowie den Berufseinstieg oder die
berufliche Weiterentwicklung. Daneben unterstützt der Club Studierende bei Bedarf etwa mit Stipendien, Mentoring oder Praktika.
Jubiläumsjahrgang beim Bachelorball
Ein feierliches und gleichzeitig ausgelassenes Wiedersehen gab
es für zwölf Ehemalige am 17. Oktober beim diesjährigen Bachelorball im Atrium des Burghotels Nörten-Hardenberg. Die Absolventen, die ihr Diplom in Betriebswirtschaftslehre 2005 abgelegt
hatten, folgten der Einladung ihrer ehemaligen Hochschule. "Wir
sind zwar alle älter und etablierter geworden", meinte Prof. Dr.
Julian Voss, "aber trotzdem noch feierfreudig und partytauglich."
Wer sich ab 2016 gerne im Club der Alumni einbringen möchte,
um die Ehemaligenarbeit mitzugestalten, kann sich an ihn als
Vorsitzenden wenden.
Panorama | 95
Erhellende
Einsichten
1.500 Besucher in der Nacht des Wissens
Die Erwartungen wurden weit übertroffen: Bei der 2. Nacht des
Wissens am 17. Januar besuchten rund 1.500 Wissenshungrige
den Campus Göttingen der PFH. Ein breites Vortragsspektrum
sowie viele Experimente und Mitmachaktionen zogen sie in den
Bann. In ganz Göttingen waren an diesem Abend rund 19.000
Bürger unterwegs, um sich zwischen 17 und 24 Uhr bei zahllosen
Veranstaltungen von Wissenschaft und Forschung begeistern zu
lassen.
Von A wie ADHS bis Z wie Z-Generation
Mit sieben halbstündigen und zum Teil interaktiv gestalteten
Vorträgen aus den Bereichen Betriebswirtschaftslehre und Psychologie sorgten Professoren und Mitarbeiter der PFH für ein
durchgängig volles Auditorium. Wegen des zeitweise sehr großen
Andrangs mussten viele Zuhörer auf dem Boden Platz nehmen. In
den Vorträgen lud Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt zu einer Analyse
Gut besucht: Die Vorträge im Rahmen der Nacht des Wissens. | Verkostung: Unterscheiden sich Markenprodukte und Discounterware? | Distanz und Nähe im Selbstversuch: Psychologie-Dozent Andreas Biskup erklärt die Übung. | Orthobionik:
Orthopädietechnik-Meister Markus Hildebrandt erläutert Einlagen und Orthesen.
der ­Z-Generation ein – den nach 1995 Geborenen. "Mit ihren
Kreativität, ihrem technischen Know-how und ihren Ansprüchen
werden sie die Arbeitswelt verändern", so Mörstedt.
Ein Konzept zu ortsgebundenem Marketing auf dem Smartphone
stellten Prof. Dr. Hubert Schüle und der wissenschaftliche Mitarbeiter Stefan Brinkhoff vor. Prof. Dr. Martina Ruhmland prüfte
in ihrem Beitrag das Wissen über ADHS. Hilft es hyperaktiven
Kindern, wenn sie auf Zucker verzichten? Daran glauben noch
immer viele – und liegen falsch. Prof. Dr. Michael Heinlein warf
einen betriebswirtschaftlichen Blick auf das Phänomen der Rabattschlachten. Mit Rechenbeispielen zeigte er auf, wie Rabatte
auf Kunden, Händler und Produzenten wirken und welche Folgen
sie besonders am Ende dieser Kette haben.
Anschließend erläuterte Prof. Dr. Frank Albe, wie die Handelsmarken der Lebensmittelketten den Premiummarken zunehmend den
Rang ablaufen. Ob man bei Schokolade, Keksen und Chips die
vermeintlich bessere Qualität der Premiummarken noch schmecken kann, konnten die Zuhörer während des Vortrags bei einer
Verkostung selbst ausprobieren. Eine volkswirtschaftliche Analyse
des Standorts Deutschland im Schnelldurchgang lieferte Prof. Dr.
Joachim Ahrens. Er erläuterte die positive wirtschaftliche Entwicklung – stellte aber auch Trends gegenüber, die auf eine soziale
Schieflage in Deutschland hinweisen. Die möglichen politischen
Schlussfolgerungen diskutierte er mit den Teilnehmern. Den nächtlichen Abschluss im Auditorium machte der wissenschaftliche
Mitarbeiter Björn Freimuth. Anhand aktueller Beispiele zeigte er
auf, wie Unternehmensgründungen gelingen können.
Orthobionik und CFK live erleben
Im Raum nebenan luden Orthobionik-Studierende und Dozent
Markus Hildebrandt dazu ein, das Gehen mit Prothesenfüßen auszuprobieren. Außerdem konnten sich die Besucher an zahlreichen
Exponaten über die Funktionsweise moderner Prothesen und Orthesen informieren. Wie leicht ein Rollstuhl und ein Profi-Rennrad sind,
wenn sie aus Carbon bestehen, erfuhr man bei den CFK-Professoren
Marc Siebert und Richard Degenhardt. Im Foyer der Hochschule
konnten Interessierte in einem wirtschaftspsychologischen Experiment von Prof. Dr. Stephan Weibelzahl testen, ob ihnen Infografiken
helfen, Informationen besser zu erfassen, oder ob eine schöne bunte
Darstellungsform doch mehr verwirrt als nutzt.
Angewandte Psychologie
Als heimliches Highlight im Programm der PFH entpuppten sich
die Mitmachaktionen aus dem Bereich der Angewandten Psychologie. Die zwei Übungseinheiten über jeweils 90 Minuten waren
eigentlich für eine Kleingruppe konzipiert. Letztlich ließen sich aber
insgesamt über 100 Besucher auf das intensive Training rund um
die Themen Begegnungsqualität und Intuition ein. Sie erprobten
zum Beispiel, welchen räumlichen Abstand sie beim Treffen auf
einen fremden Menschen als angenehm empfinden, wobei die
gewünschte Distanz situativ und je nach Gegenüber stark variieren
kann. In einer weiteren Übung galt es, sein Gegenüber intuitiv einzuschätzen hinsichtlich der Dinge, die in ihrem beziehungsweise
seinem Leben prägend sein könnten. Das Ziel der Übung wurde
erst am Ende aufgelöst: "Was ich an anderen bemerke, hat häufig
viel mit mir selbst zu tun", erläuterte Psychologie-Dozent Andreas
Biskup, der das Training gemeinsam mit der wissenschaftlichen
Mitarbeiterin Christine Paulus leitete.
Nacht des Wissens
Die nächste Nacht des Wissens wird voraussichtlich
am 21. Januar 2017 stattfinden.
96 | Panorama
Auf Tour zum
Praxis-Einblick
PFH-Studierende auf Exkursion
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Die Theorie zu lernen ist gut, der Praxis-Abgleich noch besser.
In diesem Sinne finden immer wieder Exkursionen der PFHStudierenden zu unterschiedlichen Firmen und Institutionen statt.
Von Seife und Hubwagen
In Hamburg war am 3. Juli die erste Station einer Exkursion von
Masterstudierenden unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Christian
Riekhof die Zentrale der Drogeriemarktkette Budnikowsky. Gesprächspartner war Christoph Wöhlke, der zusammen mit Vater und
Schwester das Familienunternehmen führt. Er gab einen Einblick
in das Unternehmen, das sich als David gegen die Goliaths der
Branche behaupten muss. Weiter ging es zu einem Besuch der
Jungheinrich AG, dem Hersteller von Flurförderzeugen. Diesen
Termin hatte Christoph Zeitter, Alumnus der PFH, koordiniert.
Marketingchef Marcus Karst stellte das Unternehmen und sein
Produktprogramm sowie die digitale Marketingstrategie vor.
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erläuterte die Anforderungen an Bewerber. Danach ging es weiter
zur Europäischen Zentralbank EZB. Dort trafen sich die Studierenden mit Dr. Tobias Linzert, Head of Section Policy Assessment,
Division Monetary Policy Strategy, mit dem sie nach einem Vortrag
über den Zusammenhang von Geldpolitik und Finanzkrise diskutierten. "Durch derartige Exkursionen sollen unsere Studierenden
einen möglichst realistischen Eindruck davon erhalten, was sie
nach dem Studium in unterschiedlichen Berufsfeldern erwartet",
meint Ahrens.
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Über Kunst zu Geldpolitik
Frühmorgens mit dem Bus nach Frankfurt ging es am 13. November für eine Studierendengruppe aus Göttingen in Begleitung von
Prof. Dr. Joachim Ahrens. Nach der Besichtigung der Kunstausstellung der Deutschen Bank AG berichtete PFH-Alumnus Gero Schomann, Assistant Vice President EA to the CoHead of CF Germany
& Head of GTB Germany, über seinen beruflichen Werdegang.
Anschließend sprach er über die Praktikumsmöglichkeiten und
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Handel, Sport und blauer Dunst
So besuchten im Rahmen der "Retail Days" vom 9. und 10. Januar am PFH Campus Berlin Studierende aus Berlin, Stade und
Göttingen unter anderem den Handelsverband Deutschland HDE.
Das zweitägige Programm beinhaltete außerdem Einladungen beim
Markenverband e. V., der METRO AG, der fashion4home GmbH
sowie der K-LOG Kaiser's Tengelmann Logistik- und Dienstleistungsgesellschaft mbH. Am 24. April begleitete Prof. Dr. Julian
Voss die Berliner Master-Studierenden zur Deutschen Bahn AG.
Ebenfalls Masterstudierende aus Berlin waren es, die am 29. Juni
den Axel Springer Verlag besuchten. Und am 30. Juni führte eine
Exkursion sie zur Philipp Morris Manufacturing GmbH.
Von Deutsche Bahn AG über die Europäische Zentralbank und Budnikowsky bis hin
zum Springer Verlag führten die Exkursionen die PFH-Studierenden.
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[1]
[2]
100 | Gremien & offizielle Stellen
Trägergesellschaft
Gesellschaft für praxisbezogene Forschung und wissenschaftliche Lehre gGmbH
Aufsichtsratsvorsitzender: Dipl.-Kfm. Dipl.-Hdl. Martin Löwer
Stellvertr. Aufsichtsratsvorsitzende: Dipl.-Kfm. Karin Dietz
Geschäftsführer: Dipl.-Hdl. Werner Rose, Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke
[3]
[4]
Präsidium
Präsident: Prof. Dr. Frank Albe
Vizepräsidenten: Prof. Dr. Joachim Ahrens, Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt,
Prof. Dr.-Ing. Wilm F. Unckenbold
Ehrenpräsident
Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Lücke
Sprecher des Kuratoriums
Dipl.-Kfm. Henrik Homann
Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. Axel Dreyer (Vorsitz), Prof. Dr. Cornelius Frömmel, Prof. Dr.-Ing. Axel Herrmann
[5]
[1]
Hochschulbeiräte
Technologiemanagement: Dipl.-Ing. Harry Evers, Geschäftsführer des Gesamtzentrums
für Verkehr Braunschweig (GZVB), Manfred Sperlich, Geschäftsführer innos – Sperlich
GmbH (Vorsitz)
[2]
Bachelor: Nicola Wille, Viola Dempwolf und JohannaTalile Franke (v.l.n.r.) freuen sich über ihren Studienabschluss in Orthobionik.
[3]
Master: Anton Ha erzielte neben seinem Masterabschluss
an der PFH auch einen solchen an der Bond University in
Gold Coast/Australien.
Offensive Mittelstand: Heiko Stuarth Keilholz, Inhaber HKS Unternehmensgruppe
[4]
Entenrennen: Die blaue PFH-Ente sollte am Ende einen
Platz im Mittelfeld belegen.
PFH Hansecampus Stade: Dipl.-Vw. Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin IHK Stade,
Thomas Falk, Hauptgeschäftsführer Arbeitgeberverband Stade, Elbe-Weser-Dreieck e. V.,
Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade, Silvia
Nieber, Bürgermeisterin der Hansestadt Stade, Michael Roesberg, Landrat Landkreis ­Stade,
Wolfgang Schult, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Stade-Altes Land
[5]
Sportsgeist: Studierende des PFH Hansecampus Stade
nahmen am "Lauf zwischen den Meeren" am 3. Juni teil.
[6]
Golfer: Für die PFH traten beim "Preis der Südniedersächsischen Wirtschaft" am 15. Juni Hannes Stechmann, Birgit
Stahl, Martin Münch und Ralf-Thomas Münch (v.l.n.r.) an.
Schirmherrin der Studienstiftung
Prof. Dr. Rita Süssmuth
Hochschulverwaltung
Dipl.-Geogr. Benno Fleer (Kanzler), Dipl.-Volksw. Peggy Repenning (Vizekanzlerin)
Alumniarbeit
Vorsitzender des Clubs der Alumni der PFH e. V.: Prof. Dr. Julian Voss
Alumni-Managerin: Janina Junghans, Bachelor of Arts
Studierendenvertretung
Franziska Domeier, Jan Kauffels, Christian van Döllen
pende: Till Heidlindemann (3.v.r), Diakonisches Werk
S
Christophorus e. V., nahm im Dezember 2014 von
­Studierenden eine Spende entgegen, die bei der Weihnachtsmann-Aktion gesammelt worden war.
[7]
Runde Sache: Bubble Soccer stand am 15. Oktober für
Studierende des PFH Hansecampus Stade auf dem
­Programm.
[6]
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[1]
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Impressum | 103
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Herausgeber
PFH Private Hochschule Göttingen
Weender Landstraße 3-7
37073 Göttingen
Tel. +49 [0]551 54700-100
Fax +49 [0]551 54700-190
[email protected]
www.pfh.de
[4]
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Ambiente: Der diesjährige Bachelorball fand am
17. Oktober im Atrium des Burghotels Nörten-Hardenberg
statt.
[2] Musik: Beim Bachelorball spielte wieder die PFH-Band
"Pugees".
[3]
Benefiz: Für die Aktion "Movember" ließen sich Ende
2014 einige PFH-Professoren und -Studierende einen
Schnurrbart stehen.
[4] Werkstatt: Bei einem Vertriebsworkshop am 24. November unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Heinlein
präsentierten die Teilnehmer ihre Ergebnisse.
[5-6] Altstadtlauf: Das PFH-Team machte von allen Seiten
eine sportliche Figur.
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[7] Sieger: Beim alljährlichen Fußballturnier der PFH am
12. Juni gewann das Team der Mitarbeiter um Trainer
Stefan Zammit (stehend links).
[8] Silicon Valley: Die PFH-Gruppe besuchte während ihrer
Exkursion auch das Unternehmen SmugMug, das eine
innovative Foto-Plattform im Internet betreibt.
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Redaktionelle Mitarbeit
Wir bedanken uns bei folgenden Studierenden,
Absolventen und Autoren für ihre Unterstützung: Markus Ahlborn, Joachim Algermissen,
Susanne Boll, Stefan Brinkhoff, Oliver Gergel,
Timm Gödecke, Anton Ha, Lisa Hartenstein,
Dr. Nadine Hugill, Mario Koppe, Florian Müller-Stauch, Maximilian ­Papadimitriou, Annika
Schweighöfer, Essam Shihada, Luise Spilker,
Kikufumi Tsukishiro, Marius Winkler, Daniel
Witter, Mara Wrisberg.
Konzept/Gestaltung/Redaktion
PFH Private Hochschule Göttingen
Hochschulkommunikation
Fotonachweis
BBS 1 Northeim
Sonja Bijlsma, Schwinge-Foto, Hagenah
EMPERRA GmbH – E-Health Technologies
Golfclub Hardenberg
Annette Koroll Fotos, Berlin
Frank Lemburg, Fotostudio Wilder, Göttingen
Michael Mehle, Göttingen
Christoph Mischke, Göttingen
Florian Müller-Stauch, Holzminden
Otto Bock HealthCare GmbH, Duderstadt
Swen Pförtner, Göttingen
Angela Reidis, Fotostudio Reidis, Stade
Bernd Schlegel, Göttingen
Alciro Theodoro da Silva, Göttingen
unic GmbH & Co. KG, Göttingen
www.fotolia.de: © Stefan Lenz, © Soul
wind, © by-studio, © WoGi
Druck
Goltze Druck, Göttingen, www.goltze.de
Auflage
Auflage 4.200 Exemplare
1. Auflage 12/2015