Kleine Anfrage Antwort
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Kleine Anfrage Antwort
LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 13. Wahlperiode Drucksache 1314096 12. 03. 1999 Kleine Anfrage des Abgeordneten Guido Dahm (BÜNDNIS 90/DIE GKÜNEN) und Antwort • des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung Unterrichtsversorgung und Schulstrukturen im Landkreis Bad Dürkheim Die Kleine Anfrage 2004 vom 18. Februar 1999 hat folgenden Wortlaut: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie hoch ist der strukturelle Unterrichtsausfall an den allgemein und berufsbildenden Schulen im Landkreis Bad Dürkheim • (bitte nach Schularten und Schulstandorten aufschlüsseln)? 2. Wie viele Lehrkräfte hätten zusätzlich eingestellt werden müssen, um den Unterrichtsbedarf vollständig zu decken? 3. Welche einzelnen Anträge auf Schulneubau bzw. -um- oder -anbauten aus dem Landkreis Bad DUrkheim liegen der Landesregierung derzeit vor (bitte einzeln angeben nach Ersteingang der Anträge)? 4. Wie hoch war der von den drei Gymnasien des Landkreises Bad Dürkheim krankheitsbedingte oder aufgrunddienstlicher Verpflichtung, z. B. Fortbildung u. a., Ausfall an Lehrerwochenstunden im Zeitraum der jeweils zuletzt angelegten eigenen Zusammenstellung der einzelnen Schulen (bitte Zeiträume der Erhebungen und absolute und prozentuale Lehrerwochenstundenfehlzahlen angeben)? 5. Wie viele dieser dadurch ausgefallenen Lehrerwochenstunden führten zu Unterrichtsausfall und wie viele konnten durch andere Lehrkräfte vertreten werden? 6. Welche einzelnen Anträge auf Änderung der Schulart oder andere Veränderungen des Schulverhältnisses liegen der Landesregierungaus dem Landkreis Bad Dllrkheim vor? 7. Welche dieser Anträge sind entscheidungsreif und wann will die Landesregierung dazu eine Entscheidung treffen? Das Ministerium fUr Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom II. März 1999 wie folgt beantwortet: Ziel der Personalplanung für das Schuljahr 1998/1999 war eine möglichst qualifizierte Unterrichtsversorgung aller Schularten in Abhängigkeit von dem Bedarf, der vor allem durch den Zuwachs um 5 561 Schülerinnen und Schüler und 237 Klassen an den all· gemein bildenden Schulen im Vergleich mit dem Vorjahr bedingt ist, sowie die Schaffung eines möglichst breiten Einstellungskorridors, um angesichts der weiter gestiegenen Bewerberzahlen jungen Lehrerinnen und Lehrern eine Berufsperspektive bieten zu können. Zum Stichtag der amtlichen Schulstatistik für das Schuljahr 1998/1999 hat sich der Versorgungsgrad der allgemein bildenden Schulen in fast allen Schularten gegenüber dem Stand des Vorjahres deutlich verbessert und mit 97,5% im Durchschnitt aller allgemein bildenden Schularten den höchsten Stand seit 1993/1994 erreicht. Besonders hervorzuheben ist die sehr gute Unterrichtsversorgung der Grundschulen. Ebenfalls ist die positive Entwicklung der Unterrichtsversorgung an den Realschulen und an den Integrierten Gesamtschulen sowie im Bereich der Sonderschulen und der Hauptschulen hervorzuheben, wo deutliche Verbesserungen zu verzeichnen sind. Auch die Unterrichtsversorgung der berufsbildenden Schulen hat sich gegenüber dem Vorjahr erneut verbessert: Zu Beginn des Schuljahres 1998/1999 wurde ein Versorgungsgrad von 92,7 % erreicht. Druck: Landtag Rheinland·Pfalz, 15. April1999 Drucksache 1314096 Landtag Rheinland-Pfalz - 13. Wahlperiode Ferner stehen fUr das Haush.Itsjahr 1999 Haush.Jtsmittel fUr Vertretungsunterricht in Höhe von 2B 178 600 DM zur VerfUgung. Zusammen mit der fUr den Grundschulbereich zum Schuljahr 1998/1999 neu eingerichteten Vertretungsreserve im Umfang von 40 Vollzcitlehrereinheiten ergeben sich darans gute Voraussetzungen, die Unterrichtsversorgung auch bei vorübergehendem krank· heitsbedingtern Ausfall von Lehrkräften sicherstellen zu können. Zu 1. und 2.: Bei den folgenden Angaben zur Unterrichtsversorgung ist zu berücksichtigen, dass ein ..,Unterrichtsausfall" lediglich einen rechnerischen Wert mit eingeschränkter Aussagekraft darstellt, da die Soll-Ist-Differenz nur den Unterschied zwischen vorgesehener und tatsächlicher Lehrersrundenzuweisung beschreibt und nicht besagt, dass der in den Stundentafeln vorgesehene Fflichtunter· riebt ausfällt, sondern dass in erster Linie nicht alle Differenzierungen und möglichen Fördermaßnahmen vorgenommen werden können. Entsprechend bedeutet ein Überhang an Lehrezwochenstunden im Einzelfall auch nicht, dass einer Schule zugewiesene Lehrkräfte teilweise ohne Beschäftigung sind; vielmehr werden in solchen Fällen zusätzliche Differenzierungs-- und Fördermaßnahmen eingerichtet. Geringfügige Differenzen zwischen dem Soll und dem Ist an Lehrkräften müssen in aller Regel hingenommen werden, weil die Lehrkräfte entsprechend dem vorgegebenen Beschäftigungsumfang, der zwischen der Hälfte des Regelstundenmaßes und dem vollen Regelstundenmaß liegt, eingeplant werden müssen und nicht an beliebig vide Schulen entsprechend deren Bedarf teilabgeordnet werden können. Die Angaben zur Unterrichtsversorgung beziehen sich auf den Erhebungsstichtag für die amtliche Schulstatistik im Schuljahr 1998/1999 (10. September 1998 fUr die allgernein bildenden Schulen und 9. Oktober 1998 für die berufsbildenden Schulen). Scllule Ort Stunden· Soll Stunden· Ist Soll·Ist· Differenz absolut Soll-Ist· Differenz in% • Soll-Ist· Differenz in Stellen Grund· und Hauptschulen 94,5 99,0 -4,5 -4,8% -0,2 157,5 158,0 -0,5 -0,3% 0,0 Bad Dürkheim 21:7,5 Bad Dürkheim 303,5 Bad Dürkheim 504,5 Bockenheim a. d. W.180,5 194,0 Carlsberg 222,0 299,0 493,5 171,5 198,5 158,0 5,5 4,5 11,0 3,0 2,4% 1,5% 2,2% 1,7% 0,2 0,2 0,4 0,1 -4,5 -2,3% -0,2 0,6% 0,0 330,0 1,0 12,5 3,6% 0,5 Grundschule Aldeiningen AltleiDingen Grundschule B&d Dürkheim-Grethen Grundschule Pestalozzischule Grundschule Bad Dürkheim-Trift Grund~ und Hauptschule Grundschule Bockenheim a. d. W. Grundschule Carlsberg Bad Dürkheim Grundschule Deidesheim Grund· und Hauptschule Deidesheim Grundschule Dirmstein Grundschule Ebertsbeim!Pfalz Grundschule Grundschule Elmsrein Grundschule Esthai!Pfalz Grundschule Freinsheim Grundschule Theodor-Heuss-Schule Grundschule Dekan-Ernst-Schule Hauptschule Grundschule Ernst~Reuter--Schule Grundschule Schillerscbule Hauptschule Haßloch!Pfalz Grundschule Hettenleidelheim Grundschule Kallstadt 2 Deidesheim Deidesheim Dirmstein Ebertsheim Ellerstadt Elmstein Esthal Freinshe.im Grllnstadt Grünstadt Grünstadt Haßloch Haßloch Haßloch 159,0 342,5 180,5 180,0 184,5 -4,0 -2,2% -0,2 178,5 1,5 0,8% 0,1 252,0 138,5 90,0 252,0 137,5 8&,0 0,0 1,0 0,0% 0,0 257,0 264,0 100,0 489,0 762,0 0,7% 2,2% -2,7% 0,0 0,1 -0,3 -1,0% -1,9% 0,0 99,0 480,0 2,0 -7,0 -1,0 -9,0 420,5 494,0 19,5 -3,0 2,0 Hettenleiddheim 630,0 230,5 594,0 221,5 36,0 9,0 Kallsradt 190,5 196,5 -6,0 781,5 417,5 496,0 2,5% -0,7% 0,4% 5,7% !) 3,9% -3,1% -0,4 0,7 -0,1 0,1 1,3 0,4 -0,2 • Landtag Rheinland-Pfalz - 13. Wahlperiode Ort Schule Drucksache StundenSoll StundenIst Differenz Soll-Ist- Soll-IstDifferenz absolut in% 1314096 Soll-IstDifferenz in Stellen noch Grund- und Hauptschulen Grundschule Kirchheim a. d. W. Kirchheim a. d. W. 93,5 95,0 -1,5 -1,6% -0,1 Grundschule Burgenländchen Kleinkarlbach 114,0 115,5 -1,5 -1,3% -0,1 Grundschule Lambrecht Lambrecht (Pfalz) 242,5 237,0 5,5 2,3% 0,2 Grundschule Gerolsheim- Laumersheim 186,5 190,5 -4,0 -2,1% -0,2 -17,4% 2) -0,5 Laum.ersheim • 74,5 87,5 -13,0 195,0 187,5 7,5 3,8% 0,3 91,5 93,0 -1,5 -1,6% -0,1 Grundschule Lindenberg Lindenberg Grundschule Meckenheim Meckenheim Grundschule Neidenfels Neidenfels Grundschule Don-Bosco-Schule Niederkirchen 138,0 141,0 -3,0 -2,2% -0,1 Grundschule übrigheim Obrigheim4 119,0 143,3 -24,3 -20,4%3) -1,0 Grund- und Hauptschule Wachenheim a. d. W. Wachenheim 223,5 221,5 2,0 0,9% 0,1 a.d. W . Grundschule Wattenheim Wattenheim 93,5 91,5 2,0 2,1% 0,1 Grundschule Weidenthai/Pfalz Weidenthai 93,0 94,0 -1,0 -1,1% 0,0 Grund- und Hauptschule Weisenheim am Berg Weisenheim 461,5 441,0 20,5 4,4% 0,8 Grundschule Weisenheim am Sand Weisenheim 197,5 188,0 9,5 4,8% 0,4 arn Berg am Sand 1) Die Soll-Ist-Differenz, die zum Teil durch langfristige Erkrankungen verursacht war, wurde durch eine Abordnung. die zwischenzeitlich in eine Versetzung umgewandelt wurde, deutlich reduziert. 2) Der Überhang wird für kurzfristige Vertretungen an Schulen im Umkreis genutzt. 3) Der Überhang, der vorübergehend wegen der langfristigen Erkrankung von zwei Lehrkräften hingenommen wurde, hat sich zwischenzeit· lieh auf acht Lehrerwochenstunden reduzien. Regionale Schulen • Regionale Schule Lambrecht Lambrecht (Pfalz) 982,5 957,0 25,5 2,6% 0,9 Regionale Schule Wachenheim a. d. W. Wachenheim a.d. W . 121,0 118,0 3,0 2,5% 0,1 Cari-Orff-Realschule Bad Dürkheim 882,6 841,0 41,6 4,7% 1,5 Realschule Grünstadt Grünstadt 588,4 570,0 18,4 3,1% 0,7 Sophie-Scholl·Realschule Haßloch 807,0 788,5 18,5 2,3% 0,7 Schule für Lernbehinderte Bad Dürkheim 293,8 253,0 40,8 13,9% •) 1,5 Schule für Lernbehinderte Grünstadt 312,5 312,5 0,0 0,0% 0,0 Haßloch 159,5 159,0 0,5 0,3% 0,0 Aldeiningen 128,0 124,0 4,0 3,1% 0,1 Realschulen Sonderschulen Schule fnr Lernbehinderte Priv. Heimschule f. Geistigbehinderte Lern~ und Priv. Schule f. Geistigbehinderte Bad Dürkheim 84,0 84,0 0,0 0,0% 0,0 Schule für Geistigbehinderte Grünstadt 76,0 79,5 -3,5 -4,6% -0,1 •) Der Schule wurde zum 1. Februar 1999 eine zusätzliche Lehrkraft mit 27 Wochenstunden zugewiesen. Ferner hat eine Lehrkraft ihre Stunden· zahl zum gleichen Zeitpunkt um sieben Lehrerwochenstunden auf&.estockt. Damit reduziert sich die Soii·Ist·Differenz auf 2,3%. 3 Drucksache 13;4096 Schule Landtag Rheinland-Pfalz- 13. Wahlperiode Ort Stunden· Soll StundenIst Soll-IstDifferenz absolut Soll-IstDifferenz in% Soll-IstDifferenz in Stellen Gymnasien Werner-Heisenberg-Gymnasium Bad Darkheim 1616,0 1558,0 Leininger-Gyrnnasium Grünstadt 1458,0 1405,0 53,0 3,6% 2,2 Gymnasium Haßloch Haßloch 1 024,0 969,0 55,0 5,4% •) 2,2 58,0 3,6% 2,4 •) Das Stunden-Ist hat sich zu Beginn des 2. Schulhalbjahres durch die Versetzung bzw. Einstdlung von zwei Lehrkriften um 24 Lehrerwochenstunden erhöht. Die Soll-Ist-Differenz hat sich damit auf 3,0 % reduziert. Eine weitere Verbesserung ist nach Abschluss eines derzeit laufenden Stellenbesetzungsverfahrens zu erwarten. lkrufsbildende Schulen Berufsbildende Schule Bad Darkheim 1412,0 1198,0 214,0 15,2% •) 8,9 •) Die SoU-Ist-Differenz hat sich inzwischen um 24 Lehrerwochenstunden reduziert, da zwei Lehrkrlfte fOr Fachpraxis aus der pädagogischen Unterweisung übernommen werden konnten. Zu 3.: Zur Förderung von Schulbauvorhaben im Landkreis Bad DUrkheim liegen dem Land folgende Anträge vor. Schule Hauptschule Kurpfah-Schule Ort Haßloch Triger Gemeinde Haßloch Baumaßnahme Umbau der Freisportanlage Grundschule übrigheim Ortsgemeinde übrigheim Neubau einer Sporthalle Grundschule Weisenheim a. B. Verbandsgemeinde Neubau • Freinsheim Hauptschule Leiningerland Grünstadt Schulzweckverband Leiningerland Dachumbau Zu 4. und 5.: Vorllhergehende Ausfälle von Lehrkräften werden in der amtlichen Schulstatistik nicht erfasst. An den Schulen werden lediglich personenbewgen Abwesenheitsblätter geführt und bei Bedarf Vertretungspläne erstellt; Erhebungen der in der Kleinen Anfrage genannten Art existieren hingegen nicht. Die gewünschten Angaben würden daher eine zeitaufwändige Ermittlung bei den einzelnen betroffenen Schulen voraussetzen, die wegen des damit verbundenen Verwaltungsaufwandes im Rahmen der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage nicht zu leisten ist. Zu 6.: Aus dem Laudkreis Bad Dürkbeim liegen folgende Errichtungsanträge für Regionale Schulen vor: a) Antrag der Verbandsgemeinde Feeinsheim für den Standort WeiseJlheim am Berg und b) Antrag des Hauptschulzweckverbandes Leiningerland-Grünstadt für den Standort Grllnstadt. Zu7.: Beide Antrlge liegen vollständig vor. Gemlß dem geregelten Brrichtungsverfahren, das dem Landtag bereits zur Kenntnis gebracht wurde, wird hierüber im Sommer dieses Jahres entschieden. Prof. Dr. E.JUrgen Zöllner Staatsminister •