Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung SpZA 2017

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Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung SpZA 2017
Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung SpZA 2017
(in Kooperation mit dem DW Rheinland-Westfalen-Lippe, Düsseldorf und mit Unterstützung
des Landschaftsverbands Rheinland, Köln)
Seit vielen Jahren führt der Geschäftsbereich Sozialpsychiatrie & Heilpädagogik diese
bewährte Fortbildungsreihe durch. Sie richtet sich an berufserfahrene Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter gemeindeorientierter fachpsychiatrischer Dienste und Einrichtungen, die
berufsbegleitend neuere Entwicklungen ihres Fachgebiets kennen lernen, vorhandene
Kenntnisse vertiefen sowie ihre Handlungsstrategien praxisorientiert erweitern wollen.
Wesentliche Leitgedanken der Sozialpsychiatrischen Zusatzausbildung sind:
 durch individuelle Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine "institutionelle“
Qualifikation zu erreichen, d.h. durch persönliche Qualifizierung die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, auch auf Veränderungen der Arbeitsweisen in ihren
Einrichtungen hinzuwirken,
 "Gemeindepsychiatrie" so zu verstehen, dass die in diesem Bereich Tätigen es als ihre
Aufgabe ansehen, in den Gemeinden (Lebensort!) Lebens- und
Versorgungsbedingungen (mit) zu gestalten, die den Bedürfnissen psychisch behinderter,
erkrankter und gefährdeter Menschen und ihrer Familien entsprechen.
 Auch richtet sich die SpZA weiterhin an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Wohnungslosenhilfe. Dieses Konzept des gemeinsamen Lernens hat sich langjährig
bewährt und stellt ein Alleinstellungsmerkmal unserer Sozialpsychiatrischen
Zusatzausbildung dar.
Themen (auszugsweise):
 Grundlagen der Krankheitslehre, medizinisches vs. psychologisches vs. systemisches
Grundverständnis psychischer Erkrankungen
 Grundlagen der Verhaltensbeobachtung - "naives" Wissen vs. wissenschaftliche
Verhaltenstheorien
 Darstellung und Erarbeitung von 4 unterschiedlichen Grundverständnissen psychischer
Erkrankung
 Konfrontation mit realen psychiatrischen Erlebnissituationen
 Erhebung des unterschiedlichen Wahrnehmungs- und Kenntnisstandes der Teilnehmer
 Frühwarnsymptome einer psychischen Erkrankung
 verschiedene Erklärungsmodelle für psychotische Dekompensation
 Grenzen psychosozialer Handlungsmöglichkeiten bei psychotischer Dekompensation
 Akutbehandlung
 Psychopharmaka
 chronische psychische Erkrankung und deren Erklärungsansätze
 Prävention
 Herausarbeiten von Chancen und Grenzen der einzelnen Institutionen in bezug auf
Behandlungs- und Rehabilitationsmöglichkeiten bei psychischen Erkrankungen
 Lehre psychiatrischer Institutionen
 Enthospitalisierung
 gemeinsame Therapieplanung psychiatrischer Institutionen, die ein unterschiedliches
Grundverständnis von psychischer Erkrankung haben
 Erarbeitung eines veränderten Leistungsprofils der eigenen Institution
 Grenzen der persönlichen Belastbarkeit, Maßnahmen der Psychohygiene
 Obdachlosigkeit und psychische Erkrankung
 Sucht und Psychose, Doppeldiagnosen
 Qualitätssicherung
 ambulante Notfallversorgung, Krisenintervention.
Methodik:
Die Methoden der Wissensvermittlung entsprechen moderner Didaktik, sie orientieren sich in
doppelter Hinsicht an den Erfordernissen der Berufspraxis: einmal haben die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, durch kontinuierlichen Rückgriff auf ihre
eigenen Erfahrungen zu einer umfassenderen Sichtweise der Themen zu kommen, zum
anderen wird auf Veränderungen des praktischen Handelns abgezielt. Informationsreferate
werden von daher nur zu ausgewählten Themen gehalten, praktische Übungen im Planspiel,
Gruppenarbeit, Rollenspiele und Falldarstellungen stehen im Mittelpunkt. Audiovisuelle
Methoden werden integriert. Supervisionen und die Teilnahme an trialogisch orientierten
Fachtagungen dienen der Ergänzung und Abrundung.
Gesamtstruktur:
Die Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung gliedert sich in „Grundkurs“ mit einem
Gesamtumfang von 16 eintägigen Unterrichtseinheiten (UE). Er stellt zunächst einmal eine
selbständige Qualifizierungsmaßnahme dar und kann mit einem eigenen Zertifikat über die
Teilnahme an diesem abgeschlossen werden.
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Für die Erlangung dieses Zertifikats ist die Ableistung einer mündlichen Prüfung
neben der regelmäßigen Teilnahme Voraussetzung. Nach erfolgreicher
Qualifizierung, die durch das Zertifikat nachgewiesen wird, ist die Teilnahme am
weiterführenden, 26 UE umfassenden „Aufbaukurs“ möglich.
Jedoch besteht auch die Möglichkeit, den „Grundkurs“ ohne Prüfung
abzuschließen. In diesem Fall wird eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt. Diese
berechtigt aber nicht zur Teilnahme am Aufbaukurs.
Der sich an den „Grundkurs“ (erfolgreiche Absolvierung durch Zertifikat nachgewiesen)
anschließende „Aufbaukurs“ wird wiederum mit einem Zertifikat abgeschlossen. Dieses
Zertifikat ist der Nachweis der Qualifizierung im Rahmen der „Sozialpsychiatrischen
Zusatzausbildung“.
Neben der qualifizierten Teilnahme am Grundkurs setzt die Erlangung des Zertifikats
„Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung“ voraus:
1. die regelmäßige Teilnahme an den Unterrichtseinheiten des Aufbaukurses (26
Unterrichtstage), an der arbeitsplatzbezogenen Supervision (30 Unterrichtsstunden à
45 Min. pro TN), an 1-2 trialogisch orientierten Fachtagungen/Psychoseseminaren,
an unterrichtsbegleitender Kleingruppenarbeit in Eigenverantwortung,
2. die Erstellung einer schriftlichen Hausarbeit (als Einzel- oder Gruppenarbeit),
3. die erfolgreiche Teilnahme am Abschlusscolloquium der Sozialpsychiatrischen
Zusatzausbildung.
Gesamtdauer (Grund- und Aufbaukurs): ca. 2 – 2 ½ Jahre unter Berücksichtigung der
Schulferien
Kursleitung: Klaus Nouvertné, Dipl.-Psychologe u. Psychotherapeut, Solingen
Kursplanung:
Der nächste Grundkurs ist geplant für den Zeitraum von Mai 2017 bis Februar 2018, ein
Aufbaukurs (nur zugänglich für Absolventen der Grundkurse) ist geplant für Mai 2017 endet
vorauss. im November 2018. Anmeldungen bis Mitte Januar 2017 - siehe Formulare:
Anmeldeformulare GK 25 oder Anmeldeformulare AK 12
Weitere Information und Anmeldung:
Graf Recke Stiftung, Sozialpsychiatrie & Heilpädagogik, Grafenberger Allee 341, 40235
Düsseldorf, Ansprechpartnerin: Britta Grupe, E-Mail: [email protected]

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