`32-16`/blz/panorama/Produziert/vanessa.kaepernick

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`32-16`/blz/panorama/Produziert/vanessa.kaepernick
Berliner Zeitung · Nummer 13 · 16./17. Januar 2016 – Seite 32*
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Panorama
L E U T E
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Z I T I E R T
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NICK CARTER: Nach einem Streit in einer
Bar in Key West (US-Bundesstaat Florida) ist
der Backstreet-Boys-Sänger wieder auf
freiem Fuß. Er sei nach einer Gerichtsanhörung am Donnerstag gegen Kaution aus dem
Gefängnis entlassen worden, berichteten
mehrere US-Medien. „Ich bin nur ein normaler Typ, der seinen Urlaub in Key West genießen will“, sagte Carter (35) zu Reportern.
Der Musiker und ein Freund hatten sich den
Berichten zufolge am Mittwoch mit einem
Barkeeper gestritten und hätten danach einen anderen Mann angegriffen. (dpa)
„Die Hochzeit war wie
eine späte Pubertät.“
Die Welt
spricht in Bildern
CÉLINE DION: Die kanadische Sängerin
trauert um ihren Ehemann. René Angélil sei
im Alter von 73 Jahren gestorben, teilte das
Management der Musikerin am
Donnerstag mit. Er sei im gemeinsamen Haus „nach einem langen und mutigen
Kampf gegen Krebs“ gestorben. Dion war mit Angélil seit
21 Jahren verheiratet und hat
mit ihm drei Kinder. Der Musikmanager litt seit 1996 an
Speiseröhrenkrebs. Im August hatte Dion nach einer
Auszeit begonnen, wieder
im Colosseum des Caesars-Palace-Casinos in
Las Vegas aufzutreten.
Davor hatte sie sich zwei
Jahre ausschließlich um ihren Mann gekümmert. Im
August erzählte Dion USA
Today, dass ihr Mann sich
gewünscht habe, in ihren
Armen zu sterben. „Ich
werde da sein“, habe sie geantwortet. (dpa)
Die Sängerin Céline Dion trauert um ihren
verstorbenen Ehemann.
AFP/JOHN MACDOUGALL
T I E R E
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AFP/VANDERLEI ALMEIDA
Endlich Ordnung: Die Tiere im Zoo
von Rio sollen es bald besser haben.
GESCHLOSSEN: Wenn die Besucher wirkliche Tierfreunde waren, dann werden sie verstehen, dass sie am Freitagmorgen vor verschlossenen Türen standen. Der Zoo in Rio
de Janeiro ist überraschend geschlossen
worden. Obwohl so überraschend auch
nicht. Seit Jahren hatte die Umweltbehörde
die Stadtverwaltung aufgefordert, die Tierhaltung zu verbessern. Es gäbe nicht genug
Futter und die Gehege seien auch nicht sauber, hieß es. Von chronischen Missständen
war die Rede und ein Bußgeld wurde auch
verhängt. Jetzt also die Schließung. Die Stadt
sucht einen privaten Investor, der den Zoo
auf Vordermann bringen soll. Früher hatte
der Zoo übrigens einen guten Ruf, er hatte
eine Vorbildfunktion bei der Züchtung von
Tierarten, die vom Aussterben bedroht waren. Goldsittiche zum Beispiel. (BLZ)
NACHRICHTEN
❖
Emojis sind heute Teil der
Jugendsprache. Wissenschaftler
diskutieren, ob sie auch zur
Weltsprache werden könnten.
ANDREA NAHLES: Die
Bundessozialministerin
und ihr Ehemann Marcus
Frings haben sich nach
mehr als fünfjähriger Ehe
getrennt. Die Trennung
erfolgte einvernehmlich,
ließen die SPD-Politikerin
und der Kunsthistoriker
DPA
am Freitag über ihren AnTrennung nach fünf walt Michael Nesselhauf
mitteilen. Sie werden sich
Jahren Ehe.
weiterhin gemeinsam um
ihre Tochter kümmern, hieß es weiter. Beide
bitten demnach, ihre Privatsphäre strikt zu
respektieren. Die damalige SPD-Generalsekretärin und Frings heirateten 2010 in Nahles Heimat in der Eifel. Im Jahr darauf kam
ihre Tochter Ella Maria zur Welt. (dpa)
DIRK NOWITZKI: Mit Perücke und roter
Krawatte nimmt der Basketball-Profi den republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump in einem Video auf die
Schippe. „Ich bin ein echter Amerikaner, vertraut mir“, scherzt der Star der Dallas Mavericks. Und in Anlehnung an Gerüchte um ein
Trump-Toupet: „Natürlich ist das mein echtes Haar.“ Der 50-sekündige Clip Nowitzkis
soll bei Heimspielen der Mavericks gezeigt
werden. (dpa)
Schauspielerin Eva Habermann
(40) wollte gegen ihre Eltern
rebellieren und heiratete im Alter
von 21 Jahren. Nach neun Monaten
folgte schon die Scheidung.
Medikamententest: Ein
Mann auf Intensivstation
V ON J UTTA M AIER
Es gibt nur ein Motiv, das beliebter ist
als die roten Herzen.
Das ist das tränenlachende Smiley.
E
in lügendes Smiley mit langer
Nase, eine Schwangere, ein Bräutigam, ein Döner Kebab: Das sind
vier der 67 neuen Emojis, die schon
bald auf unseren Handys landen
könnten. Die Entscheidung darüber
trifft das Unicode Konsortium in den
USA, ein Gremium, in dem Führungskräfte von Tech-Giganten wie
Google, Apple und Facebook sitzen.
Sie bestimmen während eines langwierigen Prozesses, welche neuen
Symbole der beliebten Hieroglyphensammlung hinzugefügt werden, ohne die kaum mehr eine Konversation auf WhatsApp und anderen Messenger-Apps denkbar ist. Die
Gruppe trifft sich mehrmals im Jahr,
die Entscheidung soll kommenden
Mai fallen.
Spätestens seit die Oxford-Dictionaries-Redaktion das Weinen-vorFreude-Smiley im November zum
Jugendwort des Jahres gekürt hat,
diskutieren Sprachforscher, ob Emojis das Zeug zur neuen Jugend- oder
gar Weltsprache haben. Der Chef von
Oxford Dictionaries, Caspar Grathwohl, findet: „Emojis sind zu einer
wichtigen Form der Kommunikation
geworden, die sprachliche Grenzen
überwinden kann.“ Die bunten Symbole sind vor allem bei Digital Natives extrem populär, den nach 1980
Geborenen. Bei der Foto-App Instagram enthalten nach Angaben
des Unternehmens bereits 40
Prozent aller Texte mindestens
ein Emoji, die dort auch als Hashtags verwendet werden können, in
Finnland sind es bereits 63 Prozent.
Tatatata – Glückwünsche zum Geburtstag werden
auf diese Weise übermittelt.
Der Kussmund gehört zu den
ersten Emojis, die überhaupt
verwendet wurden.
Smileys sind insgesamt die
beliebtesten Motive, auch die
verbissenen Figuren.
Die Maus ist nicht so beliebt.
Bei emojitracker.com wird der
Affe weit vorne geführt.
Ohne Waffen geht nichts bei
US-Firmen, Microsoft verwendet eine Spielzeug-Version.
schon vollständig ist. „Es ist extrem
selten, dass ein Emoji ein Wort ersetzt. Das wäre so ähnlich, als würde
man zwei Sprachen miteinander vermischen.“
Das Unicode Konsortium nahm
seine Arbeit 1991 auf, um einen einheitlichen Code für alle Schriftzeichen (inklusive Emojis) zu entwickeln. Dazu ordnet es jedem Zeichen
eine Nummer zu, die auf allen Geräten gleichermaßen erkannt wird. Jeder kann Vorschläge für neue Emojis
an das Konsortium schicken, das
seine Arbeit im Netz erklärt
(www.unicode.org). Ob es ein Emoji
auf die Liste schafft, hängt unter anderem davon ab, wie oft es voraussichtlich genutzt wird.
Schaut man sich an, welche Emojis das Konsortium zuletzt hinzugefügt hat, geht es weniger darum, eine
vollständige Sprache zu schaffen, als
um Ergänzungen in bestehenden Kategorien. „Die Emojis sollen ausgewogener werden, die Vervollständigung der verschiedenen Hautfarben
war ein erster Schritt“, sagt Stefanowitsch. So sind nun unter anderem
verschiedene Berufsgruppen, ein
Baby und ein Engel in sechs Hauttönen verfügbar. Der christlichen Kirche wurde eine Moschee und eine
Synagoge zur Seite gestellt. Auch kulinarisch soll mehr Vielfalt geschaffen
werden: Ein Croissant und eine Avocado könnten bald das bisher vorherrschende Fast Food aus Japan und
den USA ergänzen. Die Liste der verfügbaren Piktogramme ist so auf
knapp 1 280 angewachsen.
Bisher vor allem Zusatz
Bildsprache stößt auf Grenzen
Emojis, eine neue Weltsprache? Das
Unicode Konsortium gibt sich zurückhaltend. „Es ist keine Sprache,
aber es wäre denkbar, dass es sich zu
einer entwickelt, wie beim Chinesischen“, sagte Mark Davis, Chef des
Gremiums, kürzlich der New York
Times. Schließlich könnten Bilder in
einer bestimmten Kultur eine bestimmte Bedeutung erlangen – so,
wie die Aubergine.
Da keine Emojis für sexuelle
Handlungen existieren, wird das Gemüse von einigen US-Nutzern als
Phallussymbol verwendet. Die Aubergine ist auch Anatol Stefanowitsch, Sprachwissenschaftler an
der Freien Universität Berlin, bei seinen Forschungen aufgefallen: In
Kombination mit dem Pfirsich verwenden sie Jugendliche in Deutschland als Ausdruck für Sex, fast wie
eine Art Slang.
Stefanowitsch hat WhatsAppKommunikationen untersucht und
arbeitet sich gerade für eine EmojiStudie durch deutsche TwitterNachrichten. „Es gibt das Bedürfnis,
längere Sätze mit Emojis auszudrücken, doch man stößt schnell an
seine Grenzen“, hat der Wissenschaftler beobachtet. So existiert der
Twitter-Hashtag „Mein Tag in Emojis“, unter dem Nutzer etwa darzustellen versuchen, dass sie rennen
mussten, um ihre Bahn zu erwischen. In der Regel, erklärt Stefanowitsch, illustrierten Emojis jedoch
ergänzend eine Nachricht, die in sich
Sollten Emojis eines Tages so populär sein, dass die Menschen ausschließlich mit ihnen kommunizieren, werden sie sich schnell zu einer
Lautschrift entwickeln, glaubt Anatol Stefanowitsch. „Viele unserer
heutigen Schriftsysteme sind aus
Bilderschriften entstanden. Doch es
ist kein Zufall, dass Lautschriften –
ob Alphabete oder Silbenschriften –
die absolute Mehrheit aller Schriftsysteme der Welt ausmachen.“
Selbst Chinesisch habe sich immer
stärker in Richtung Lautschrift gewandelt – weil es einfacher und
praktischer ist. Schließlich bestehen
europäische Sprachen gerade mal
aus 30 bis 40 Lauten, während ein
Uni-Absolvent einen aktiven Wortschatz von 30 000 Wörtern hat.
Der Unicode bietet jedoch nicht
unendlich viel Platz. Hinzu kommt,
sagt Stefanowitsch, dass vieles mit
Emojis gar nicht darstellbar ist: Wie
wäre das Smiley für einen Geschmack
wie süß oder bitter? Wie stellt man ein
abstraktes Konzept wie Demokratie
dar und wie Gefühle, die man nicht
mit einem bestimmten Gesichtsausdruck verbindet? Ganz zu schweigen
vom Problem der Wortarten, schließlich bräuchte man Substantive und
Verben, um Sätze zu bilden, und
dann die Grammatik!
„Man soll nie nie sagen“, sagt der
Forscher. „Aber aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist es sehr unwahrscheinlich, dass hier eine neue Weltsprache entsteht.“
Na denn, Prost, das Emoji für beste Kumpels, die sich gerne zum Bier verabreden,
gibt es seit fünf Jahren.
Bitte nicht stören das Zeichen symbolisiert Müdigkeit oder Schlaf.
Das Kamel gehört seit
fünf Jahren zum großen
Emoji-Zoo dazu.
Nach einem „schweren Unfall“ bei einem Medikamentenversuch in Frankreich liegt
ein Teilnehmer hirntot auf der
Intensivstation. Fünf weitere
Versuchspersonen sind ebenfalls in das Uni-Klinikum von
Rennes gebracht worden. Das
Medikament befand sich in
Phase 1 der klinischen Studie,
in der der Wirkstoff an Freiwilligen getestet wird. Er wirke
auf das Nervensystem beim
Kampf gegen Schmerzen, so
der Hersteller Bial. Der Pharmakonzern betonte in einer
Mitteilung, dass bei früheren
Tests keine „moderaten oder
schweren Nebenwirkungen“
registriert worden seien. (dpa)
Erst Entwarnung – jetzt
neuer Ebola-Fall
Wenige Stunden nach einer
weitgehenden Entwarnung
der Weltgesundheitsorganisation ist in Westafrika ein neuer
Ebola-Fall aufgetreten. In Sierra Leone sei eine 22-jährige
Studentin an der Krankheit gestorben, erklärte eine Hilfsorganisation am Freitag. Sie habe zu mindestens 27 Personen
Kontakt gehabt, weswegen die
Gefahr einer weiteren Verbreitung bestehe. (Reuters)
Freiberg: Historisches
Uni-Dokument wieder da
Ein seit Jahrzehnten verschwundenes Dokument zur
Geschichte der Freiberger
Bergakademie ist wieder da.
Die Akte sei ein wichtiges
Zeugnis der Gründungszeit
vor 250 Jahren, so die TU. Das
Dokument sei vor 50 Jahren als
fehlend im Bestandsverzeichnis des damaligen Hochschularchivs deklariert worden, teilte ein Sprecher mit. (dpa)
Italienerin darf Millionen
Lire umtauschen
Eine Italienerin hat in einer
Kommode Millionen Lire gefunden und darf sie nun doch
noch in Euro umtauschen. Ein
Gericht gab der Frau recht, die
gegen die Umtauschfrist bis
2011 für die alte Währung Beschwerde eingelegt hatte. Jetzt
bekommt sie 7 500 Euro. (AFP)
Lesen Sie
Montag!
Architekturkonzepte
gegen die Wohnungsnot?
Als Vorbild könnte die
historische Wohnstadt
Carl Legien dienen.

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