Arbeitsheft Evolution
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Arbeitsheft Evolution
Arbeitsheft Evolution © Thomas Seilnacht, www.digitalefolien.de Arbeitsheft vorgelegt von: Klasse: 2 Inhaltsverzeichnis Inhalt Seite Aus der Frühgeschichte der Erde 3 Stanley Millers Experiment zur Uratmosphäre 5 Versteinerungen, stumme Zeugen der Urzeit 6 Erdgeschichtliche Zeittafel ab dem Kambrium 8 Der Streit um die Abstammungslehre 9 Brückentiere: Der Quastenflosser 10 Archaeopteryx - Dinosaurier oder Vogel? 11 Beweise für die Abstammungslehre: Homologe Organe 12 Weitere Beweise: DNS und Keimesentwicklung 13 Serumreaktion 14 Die Evolutionstheorie nach Charles Darwin 15 Vom Urpferd zum heutigen Pferd 16 Isolation, Selektion, Mimese und Mimikry 17 Vom Aussterben und Ausrotten 18 Die Entwicklung der Wirbeltiere und der Saurier 19 Die Entwicklung der Wirbeltiere und der Saurier (Puzzle) 21 "Lucy" - Urahn des Menschen 23 Schädel- und Beckenvergleich von „Lucy“ 24 Die Entwicklung des Menschen 25 Die Entwicklung des Menschen (Puzzle) 27 3 Aus der Frühgeschichte der Erde Unser Sonnensystem entstand vor etwa 12 Milliarden Jahren. Für einen langen Zeitraum, bis vor etwa 4,5 Milliarden Jahren wurde die Erde von mächtigen Gesteinsbrocken getroffen. Die dabei entstehende Energie heizte die Oberfläche der Erde auf über 1000°C auf, und es entstanden Gase, die die Uratmosphäre bildeten. Die damalige Uratmosphäre bestand zunächst aus ________________________________________ ____________________________________________. Vor etwa drei Milliarden Jahren kamen dann ______________________________ und ______________________ hinzu. Nachdem das Bombardement in der Uratmosphäre langsam abnahm, kühlte die Erdoberfläche langsam ab und der Wasserdampf kondensierte allmählich zu ________________. Es entstanden die Urozeane. In dieser nährstoffreichen _____________ entstand vor etwa 3,5 Milliarden Jahren das erste Leben. Da bis jetzt immer noch kein Sauerstoff entstanden war, lebten die ersten Organismen ohne Sauerstoff: Die _______________________________ waren rund eine Milliarde Jahre lang die einzigen Lebewesen auf der Erde. Vor etwa zweieinhalb Milliarden Jahren entstanden Lebensformen, die Sauerstoff als Nebenprodukt ihres Stoffwechsels produzierten. Der Sauerstoff stellte für die anaeroben Bakterien ein tödliches Gift dar, deshalb finden sich diese heute nur noch in ______________________ oder _____________________________, wo kein Sauerstoff vorhanden ist. Die ältesten lebenden Pflanzen sind fadenförmige Algen, die man beispielsweise in einer Bucht in Australien auf runden Steinen vor der Küste findet. Die Algen haben die Steine gebaut, man nennt die Steine auch ______________________. 4 Die gesteinsbildenden Algen waren die verbreitetste Lebensform vor etwa 2 Milliarden Jahren. Heute treten sie nur noch vereinzelt auf. Sie waren die ersten Lebewesen, die Sauerstoff an die Atmosphäre abgaben. Algen enthalten grünes Blattgrün (=____________________), das für die Sauerstoffproduktion verantwortlich ist. Dabei verbrauchen sie Kohlenstoffdioxid. Dieser Vorgang heißt auch _________________. Viele Meteoriten sind eisenhaltig. Durch die Einschläge reicherte sich das Urmeer mit gelösten Eisensalzen an. Diese oxidierten mit dem in den Ozeanen jetzt vorhandenen Sauerstoff zu ____________________, das sich am Boden ablagerte. So entstanden die Eisenerzlager. Nach und nach wurde das in den Ozeanen vorhandene Eisen verbraucht, der Sauerstoff hatte keinen Reaktionspartner mehr. Dies führte zu einer Übersättigung der Ozeane mit Sauerstoff. Der Sauerstoff wurde in die ____________________ abgegeben, und die Grundlage für das Leben außerhalb des Wassers war gelegt. Im Jahre 1953 führte der Amerikaner Stanley Miller ein Experiment durch, dass einen Hinweis darauf gibt, wie aus der Uratmosphäre unter den damaligen Bedingungen die Bausteine des Lebens entstanden sein könnten. In einen Kolben füllte er die Gase der vermuteten Uratmosphäre und simulierte mit Hilfe von elektrischen Ladungen Gewitter. Durch das Gasgemisch der Uratmosphäre leitete er Wasserdampf. Bei dem Versuch bildeten sich organische Verbindungen, zum Beispiel _________________________________________________________ _________________________________________________________ _________________________________________________________. 5 Stanley Millers Experiment zur Uratmosphäre Zugabe von: Reaktionsprodukte in der Vorlage: Arbeitsaufgabe: Ergänze die Beschriftung! 6 Versteinerungen, stumme Zeugen der Urzeit Im Grand Canyon der USA, der größten Schlucht der Erde, liegen Gesteinsschichten von verschiedenen Erdzeitaltern übereinander. Die älteren Schichten liegen tiefer, die neueren höher. In jeder Schicht sind charakteristische, versteinerte Überreste von Lebewesen vorhanden, die _________________. In 500 Millionen Jahren alten Schichten findet man viele Gliederfüßer, zum Beispiel Trilobiten. In 100-200 Millionen Jahren alten Schichten treten in großer Vielfalt Ammoniten, Belemniten, Seeigel oder Muscheln auf. Arbeitsaufgabe: Beschrifte die Versteinerungen und gib das Alter an! 7 Die heute ausgestorbene und zu den Gliederfüßern gehörende Tierklasse der _____________________ lebte im Schlamm am Boden von flachen Meeren. Sie wurden bis zu 75cm groß und hatten einen ausgeprägten Rückenpanzer, der in versteinerter Form heute als Fossil gefunden wird. Trilobiten lebten im ________________________, dem Erdaltertum, das mit der Periode des Kambrium vor etwa 542 Millionen Jahren begann und mit der Periode des Perm vor 251 Millionen Jahren endete. Trilobit (Rekonstruktion) Nautilus (Tintenfisch) Die __________________ gehörten zu einer ausgestorbenen Gruppe von Weichtieren. Sie traten erstmals vor ca. 380 Millionen Jahren auf und starben zusammen mit den Dinosauriern am Ende der Kreidezeit aus. Sie besaßen eine spiralförmige Schale, die ähnlich wie beim heute noch lebenden Nautilus in Kammern unterteilt war. Durch das Pumpen von Wasser in die Kammern, konnte sich das tintenfischähnliche Tier im Meer auf- und abwärts bewegen. 8 Erdgeschichtliche Zeittafel ab dem Kambrium Betrachtet man eine geologische Zeittafel fällt auf, dass bestimmte Lebensformen erst ab einem bestimmten Erdzeitalter auftreten. Manche Formen treten in bestimmten Perioden massenhaft als _______________ auf, in vielen Fällen verschwinden sie später wieder. Große Katastrophen traten jeweils am Ende des Paläozoikums und am Ende des Mesozoikum auf, also mit Ablauf der Perioden des ___________________ und der _____________________. Dort starb jeweils ein hoher Anteil der Arten aus. Im Verhältnis zur gesamten erdgeschichtlichen Entwicklung lebt der Mensch erst seit einem relativ kurzen Zeitraum. Er erscheint in der Erdneuzeit in der Periode des ________________. Vor etwa 6 Millionen Jahren traten die ersten Vorfahren des Menschen auf. 9 Der Streit um die Abstammungslehre Zu Beginn des 19. Jahrhunderts brach unter den Forschern ein Streit über das Phänomen aus, warum in jeder Gesteinsschicht immer nur ganz bestimmte Arten zu finden sind. Die Anhänger von Georges Cuvier glaubten, dass Arten ________________ sind und nach Katastrophen immer wieder neu geschaffen werden. Jean-Baptiste de Lamarck und Étienne Geoffroy Saint-Hilaire behaupteten, dass sich neue Arten aus ______________________________ entwickeln. Den Streit vor einem wissenschaftlichen Gremium der Pariser Akademie im Jahre 1830 gewannen die Anhänger Georges Cuviers, da die Anhänger der ________________________________ zunächst keine schlagkräftigen Beweise vorlegen konnten. Diese Beweise sollten jedoch noch folgen, auch wenn Lamarck sie nicht mehr selbst erlebte. Georges Cuvier (1769-1832) Jean-Baptiste de Lamarck (1744-1829) Arten sind unveränderlich. Es gab immer wieder Katastrophen und Arten wurden immer wieder neu geschaffen. Abstammungslehre: Neue Arten entstehen durch die Umwandlung älterer Arten. Sie stammen von urtümlicheren Arten ab. 10 Brückentiere: Der Quastenflosser Das Skelett der Brust- und Bauchflossen dieses Fisches ist teilweise verknöchert und mit Muskulatur versehen. Diese Eigenschaft unterscheidet den Quastenflosser von allen anderen Fischen. Auf den Flossen sitzen zweiseitige Flossenstrahlen wie eine "Quaste". Da die Brust- und Bauchflossen fast die Funktion von Gliedern besitzen, könnte der Fisch sich am Boden oder auf Felsvorsprüngen abstützen. Doch wie sich gezeigt hat, verwendet der Fisch seine Flossen fast ausschließlich zum Schwimmen. In der Evolutionsforschung sind die Quastenflosser von großer Bedeutung. Aus einer Art, die früher im Süßwasser lebte, haben sich die ersten Landwirbeltiere entwickelt. Die knochenverstärkten Flossen gelten als Vorläufer der späteren Gliedmaßen. Frühere Quastenflosserarten waren auch die ersten, die eine Lunge entwickelten. Insofern kann der Quastenflosser als Brückentier zwischen den Fischen und den Amphibien angesehen werden. Bis 1938 hielt man die Quastenflosser für ausgestorben. Die Wiederentdeckung ist eine abenteuerliche Geschichte, die in Grzimeks Tierleben ausführlich geschildert wird: „Es war am 22. Dezember 1938. In East-London, einer Hafenstadt an der Ostküste Südafrikas, sah Miss M. Courtnay-Latimer, die Kustodin des städtischen Museums, sich interessiert ein paar Haie an, die ein Fischdampfer eingebracht hatte. Unter ihnen befand sich ein stark mitgenommener, ganz ungewöhnlicher Fisch, der mehr als anderthalb Meter lang war und 114 Pfund wog. Er war stahlblau, hatte große Schuppen, einen mächtigen Unterkiefer und fleischige Flossen, die wie Gliedmaßen abstanden. Er sah so merkwürdig aus, dass Miss Latimer es für das beste hielt, ihn zu konservieren. Sie transportierte den schweren, schmutzigen, öltriefenden Fisch ins Museum und versuchte dort, seine Artzugehörigkeit festzustellen. Aber sie konnte in ihren Nachschlagewerken keinen ähnlichen Fisch finden. So machte sie von ihm eine Skizze und schickte sie an Professor J.L.B. Smith, den berühmten Fischkundler an der Rhodes-Universität in Grahamstown, Südafrika. Professor Smith, der über hundert Fischarten entdeckt und benannt hat, war wie vom Donner gerührt: "Ich wäre kaum erstaunter gewesen, wenn mir auf der Straße ein Dinosaurier begegnet wäre". Denn dieser Fisch hätte eigentlich schon mit den Dinosauriern ausgestorben sein müssen. Er war den Biologen nur aus versteinerten Abdrücken bekannt, die vor Jahrmillionen entstanden waren. Hier hatte man ein Lebewesen vor sich, das sich seit mindestens 60 Millionen Jahren kaum verändert hatte. "So unglaublich es schien", sagte Professor Smith, "ich musste den Fisch als einen Hohlstachler bestimmen. Zu Ehren von Miss Latimer nannte ich ihn Latimeria." Der Fisch erhielt den Artnamen chalumnae nach dem Fluss Chalumna, an dessen Mündung er gefangen wurde. Ein zweiter Quastenflosser wurde erst im Jahre 1952 gefangen, nachdem Professor Smith auf Flugblättern, die er in allen Häfen aushängen hatte lassen, eine hohe Belohnung versprach. Es stellte sich später heraus, dass der Fisch bei den Eingeborenen der Komoren schon längst unter dem Namen "Kombessa" bekannt war und auf ihrem Speisezettel stand. Am Ende des 20. Jahrhunderts wurde ein zweiter Lebensraum der Quastenflosser auf der anderen Seite des Indischen Ozeans, vor der Küste Indonesiens entdeckt. 11 Archaeopteryx - Dinosaurier oder Vogel? Reptil (Compsognathus) Archaeopteryx Vogel Im Jahr 1860 entdeckte man in einem Steinbruch bei Solnhofen einen fossilen Abdruck mit einer Feder. Wenig später kam ein Skelett ohne Kopf hervor, das gleichzeitig Reptilien- und Vogelmerkmale aufwies. Heute befindet sich dieses "Londoner Exemplar" im Natural History Museum. Der zweite Skelettfund in Eichstätt östlich von Solnhofen brachte im Jahr 1876 ein vollständig erhaltenes Skelett mit Kopf hervor. Bis heute wurden nur wenige vollständige Archaeopteryx-Skelette gefunden. Wenn man den Archaeopteryx mit einem Dinosaurier vergleicht, ergeben sich einige Unterschiede. Compsognathus war ein kleiner, wendiger, fleischfressender Dinosaurier, der bis vor etwa 66 Millionen Jahren in der Kreidezeit lebte. Er lief aufrecht auf zwei Beinen und wurde nicht einmal einen Meter groß. Merkmal Haut mit Federn oder Mit Schuppen? Länge des Schwanzskeletts? Flügel vorhanden? Armskelett mit Krallen besetzt? Armskelett zum Greifen oder Fliegen? Fußskelett mit Krallen besetzt? Gabelbein für Flügelhebemuskeln vorhanden? Stärke des Brustbeins? Kiefer mit Zähnen oder mit Hornschnabel? Reptil Archaeopteryx Arbeitsaufgaben: 1. Vergleiche den Archaeopteryx mit dem Vogel und dem Reptil. 2. War der Archaeopteryx ein Dinosaurier oder ein Vogel? Begründe! Vogel 12 Homologe und analoge Organe Nahe Verwandtschaft erkennt man in der Tierwelt oft an Ähnlichkeiten. Die ähnlich aufgebauten Gliedmaßen der Wirbeltiere beruhen auf dem selben Grundplan. Alle Landwirbeltiere stammen von einem gemeinsamen Vorfahren ab. Eine solche Ähnlichkeit wird als homolog bezeichnet. Die homologen Gliedmaßen, die homologen Organe und teilweise auch das homologe Verhalten der Wirbeltiere dienen heute als Beweis für die Richtigkeit von Lamarcks Abstammungslehre. Mensch Maulwurf Hund Pferd Es kann aber auch vorkommen, dass sich Organe von nicht miteinander verwandten Tierarten stark ähneln. Die wie der Maulwurf im Boden lebende Maulwurfsgrille besitzt ein Graborgan, das dem des Maulwurfs ähnelt. Man bezeichnet eine solche Ähnlichkeit als analog Die Anpassung an den Lebensraum unter der Erde erfolgte beim Maulwurf (Bild unten links) und bei der Maulwurfsgrille (Bild unten rechts) durch einen unterschiedlichen Grundbauplan. Das Phänomen nennt man auch Konvergenz. 13 Weitere Beweise: DNS und Keimesentwicklung Alle Lebewesen enthalten als Erbanlage eine ______, die sich nur in der Anordnung ihrer organischen ______ unterscheidet. Die Reihenfolge und die Anordnung der organischen Basen bestimmt die Art der vorliegenden Informationen im Erbmaterial. Teilabschnitte der DNS heißen _____. Alle Lebewesen übersetzen die genetisch vorliegenden Informationen gleich, sie benützen den gleichen genetischen Code in ihrer DNS. Dies ist ein Beweis dafür, dass alle Lebewesen der Erde miteinander verwandt sind. Jeder Wirbeltierembryo entwickelt kurzzeitig eine Kiemen- und eine Schwanzanlage. Die Entwicklungsgeschichte eines Lebewesens ist in seiner _______ enthalten. Das Bild unten zeigt jeweils drei verschiedene Entwicklungsstadien bei der Keimesentwicklung von Embryonen bei verschiedenen Wirbeltieren. Interessant ist vor allem die hohe Übereinstimmung der Gestaltformen im ________________. Zunächst besitzen alle fünf Embryonen eine Kiemenbogenanlage, nur beim Fisch entwickeln sich daraus die Kiemen. 1. Stadium 2. Stadium 3. Stadium Embryo von: 14 Serumreaktion Injiziert man einem Kaninchen Blutserum des Menschen, bilden sich beim Kaninchen Antikörper gegen das artfremde Eiweiß aus dem Menschenblut. Aus dem Blut des Kaninchens lässt sich dann ein Testserum gewinnen. Dieses bildet bei der Zugabe von Bluteiweiß eines anderen Tieres, zum Beispiel mit dem Blut eines Pferdes, einen Niederschlag. Je mehr Eiweiß bei dieser Serumreaktion ausfällt, umso enger verwandt sind die beiden untersuchten Lebewesen. Zusammenfassung: Zähle die Beweise für die Abstammungslehre auf! 1. ________________________________________________________ 2. ________________________________________________________ 3. ________________________________________________________ 4. ________________________________________________________ 5. ________________________________________________________ 15 Die Evolutionstheorie nach Charles Darwin Jean Baptiste de Lamarck (1744-1829) nahm noch an, dass ein Lebewesen eine Eigenschaft, das es während seines Lebens erwirbt, auf seine Nachkommen vererben kann. Er glaubte, dass die Giraffen durch dauerndes Strecken der Hälse während ihres Lebens längere Hälse bekommen hatten und diese erworbene Eigenschaft dann ihren Nachkommen vererbten. Im Laufe der Zeit hätten sich so kurzhalsigen Urgiraffen langhalsige Tiere entwickelt. Nach der Theorie von Charles Darwin (1809-1882) gab es früher manchmal zufällig einige Exemplare langhalsiger Giraffen. Eine Giraffe mit einem etwas längeren Hals konnte beispielsweise durch eine Mutation, durch eine zufällige Änderung im Erbgut bei der Fortpflanzung entstehen. Die langhalsigen Giraffen kamen besser an das Laub der Bäume. Sie erreichten damit einen Vorteil, sie lebten länger, und sie konnten sich besser vermehren. Die kurzhalsigen Giraffen starben nach und nach aus. Diese Auslese, die durch die Anforderung der Umwelt verursacht wird, nennt man Selektion, 16 Vom Urpferd zum heutigen Pferd Nach der darwinschen Evolutionstheorie sind die heutigen Pferde im Laufe der Zeit aus kleineren Vorfahren entstanden. Das Urpferdchen lebte vor etwa 50 Millionen Jahren in den Wäldern Nordamerikas. Es war kaum größer als eine heutige Hauskatze und hatte ursprünglich an den Vorderbeinen vier Zehen. Durch das Spreizen der Zehen versank das Urpferdchen nicht im weichen Waldboden. Im Laufe der Zeit breiteten sich die Steppenlandschaften auf der Erde immer mehr aus. Arbeitsaufgabe: Beschreibe wie sich die Pferde aufgrund der veränderten Umweltbedingungen angepasst und weiter entwickelt haben. 17 Isolation, Selektion, Mimese und Mimikry Ein weiterer wichtiger Faktor zur Entstehung von Arten ist die geographische Trennung zwischen den Lebewesen. Erst wenn sich neu entstandene Arten (z. B. langhalsige Giraffen) durch Isolation längere Zeit nicht mehr mit den alten Arten (z. B. kurzhalsige Giraffen) paaren, kann sich eine neue Art festigen. So sind die Beuteltiere Australiens (z.B. Känguruh, Koala oder Beutelwolf) erhalten geblieben. Australien ist im Laufe der erdgeschichtlichen Entwicklung durch ein Auseinandertriften der Kontinente entstanden. perfekte Tarnung durch Mimese: Der Gartenbaumläufer Nachahmung durch Mimikry: Die Fliegenragwurz Die Tarnung durch Nachahmung der Umgebung nennt man im Tier- und Pflanzenreich Mimese. Sie ist in der Natur weit verbreitet. Nach Darwins Theorie, haben diejenigen Vorfahren des Gartenbaumläufers überlebt, die die beste Tarnung besaßen, denn sie wurden am wenigsten gefressen und hatten einen Selektionsvorteil. Allerdings ist bis heute nicht eindeutig geklärt, ob das Phänomen der Mimese auf die Selektion zurückzuführen ist. In manchen Fällen ist zu vermuten, dass weitere, bisher unbekannte Faktoren eine Rolle spielen, wie das nachfolgende Beispiel zeigt: Manche Lebewesen setzen die Möglichkeiten der Evolution kreativ ein, indem sie durch Mimikry andere Arten nachahmen und täuschen. Die Blüte der Orchidee Fliegenragwurz ahmt beispielsweise die Form und das Aussehen einer weiblichen Fliege nach. Durch das Aussehen der Blüten werden männliche Fliegen angelockt, die eine Begattung mit dem vermeintlichen Weibchen versuchen. Durch diesen Täuschungsversuch übertragen die männlichen Fliegen die Pollenpakete von Blüte zu Blüte und sichern so die Fortpflanzung der Fliegenragwurz. 18 Vom Aussterben und Ausrotten Im Laufe der Evolutionsgeschichte gab es immer wieder ein Aussterben von Tierarten oder ganzer Tierklassen durch natürliche Selektion. Die Säbelzahntiger lebten bis vor etwa 10000 Jahren in Nordamerika und Europa. Sie hatten messerscharfe, bis zu 18cm lange, aus dem Maul herausragende Fangzähne. Das Verschwinden der Säbelzahntiger fiel in eine Epoche, in der viele große Säugetierarten ausstarben. Die zu den Elefanten gehörenden Mammuts lebten bis vor etwa 11000 Jahren. Sie besaßen bis zu 5 Meter lange Stoßzähne und erreichten eine Höhe von mehr als 4 Meter. Sie waren in den kalten Klimazonen des Nordens weit verbreitet. Für die damaligen Steinzeitmenschen dienten die Stoßzähne zur Werkzeugherstellung, aus der sehr dicken Haut und dem dichten Fell fertigten sie Kleidung und das Fleisch stellte eine wichtige Nahrungsquelle dar. Mammut Asiatischer Elefant Genaugenommen sind die Dinosaurier am Ende der Kreidezeit gar nicht ausgestorben, sondern sie haben sich einfach weiterentwickelt. Der Archaeopteryx ist ein Vorfahre der heutigen Vögel. In der Neuzeit ist vor allem der Mensch für das weit verbreitete Ausrotten von Tierarten verantwortlich. Der Mensch ändert die Lebensbedingungen so schnell, dass sich die anderen Lebewesen nicht in so kurzer Zeit anpassen können. Arbeitsaufgabe: Diskutiere die Positionen und argumentiere! Position 1: Das Ausrotten von Tierarten durch den Menschen ist nur eine weitere „Stufe“ der Evolution, der Mensch wird überleben. Position 2: Das Handeln des Menschen ist eine Fehlentwicklung. Position 3: Der Mensch ist verantwortlich für die Schöpfung, da er sich einem Großteil seiner Fehler bewusst ist. 19 Die Entwicklung der Wirbeltiere Bis vor etwa 400 Millionen Jahren, im Zeitalter des Devon, lebten die Wirbeltiere ausschließlich als Fische im Wasser. Dann begann die unaufhaltsame Eroberung des Landes. Die Fische hatten bis dahin je zwei Paar Brust- und Bauchflossen als Gliedmaßen. Für die Fortbewegung auf dem Land sind jedoch Arme oder Beine notwendig. Der heute noch lebende, zu den Fischen zählende Quastenflosser hatte als erster Fisch ein knochenverstärktes Brustflossenpaar. Der Panzerlurch Ichthyostega entwickelte sich aus seinem Vorgänger, dem Quastenflosser und starb vor etwa 350 Millionen Jahren aus. Er war eines der ersten Wirbeltiere, die mit vier Beinen und einer Lunge ausgestattet, auf dem Festland umherstapfte. Ichthyostega gilt als Übergangsformen zwischen den Fischen und den Amphibien. Auch wenn er in der Evolution nur einen Seitenzweig darstellte, verdeutlicht seine Körperform die Nähe zu den Fischen (Schwanz) und zu den Amphibien. Aus den Panzerlurchen entstanden zwei frühe Formen der Reptilien: die echsenhaften Reptilien und die säugetierähnlichen Reptilien. Hylonymus wird den echsenhaften Reptilien zugeordnet. Die Reptilien unterschieden sich von den Amphibien dadurch, dass ihre Haut von Hornschuppen oder von Knochenplatten bedeckt war. Außerdem hatten sie Zähne, besaßen eine verbesserte Lungenatmung und legten Eier. Dies ermöglichte eine weitergehende Unabhängigkeit vom Wasser. Thrinaxodon erinnert aufgrund seines Felles und der Schnurrhaare an einen heutigen Hund und war eine Spätform der säugetierähnlichen Reptilien. Thrinaxodon kann wie alle säugetierähnlichen Reptilien als eine Übergangsform zwischen den Reptilien und den Säugetieren angesehen werden. Neben den echsenhaften und den säugetierähnlichen Reptilien entwickelten sich die Fischsaurier. Diese Saurierarten gingen wieder in das Wasser. Die Ichthyosaurier ernährten sich räuberisch von Fischen und anderen damals lebenden Meerestieren wie zum Beispiel von Ammoniten oder von Belemniten. Aus den Archosauriern gingen die Flugsaurier, die Dinosaurier und die Krokodile hervor. Quetzalcoatlus war wahrscheinlich der größte jemals lebende Flugsaurier. Den Namen erhielt er von dem Gott Quetzalcoatl, dem Windgott der Azteken und der Mayas. Sein Kopf war etwa so groß wie ein ausgewachsener Mensch, seine Flügelspannweite betrug bis zu 12 Meter, damit besaß er die Größe eines Kleinflugzeuges. Die Flugsaurier besaßen eine Flughaut als Flügel. Die aus den Archosauriern entstandenen Dinosaurier lassen sich in zwei Ordnungen einteilen: den Vogelbeckendinosauriern und den Echsenbeckendinosauriern. Die Zuordnung hängt von der Hüftknochenstellung ab. Die Dinosaurier traten zum ersten Mal vor etwa 220 Millionen Jahren, in der späten Triaszeit auf. Echsenbecken-Dinosaurier Vogelbecken-Dinosaurier 20 Der vor etwa 150 Millionen Jahren in der Jurazeit lebende Stegosaurus war ein typischer Vertreter der Vogelbeckendinosaurier und ernährte sich wie alle Dinosaurier dieser Gruppe ausschließlich von Pflanzen. Mit seinem mit gewaltigen Stacheln besetzen Schwanz konnte das bis zu 6 Meter lange Tier Angreifer mit wirkungsvollen Schlägen abwehren. Die wuchtigen Platten auf dem Rücken des Stegosaurus waren von vielen Blutgefäßen durchzogen und konnten wahrscheinlich Wärme aufnehmen. Dies ist ein erster Hinweis darauf, dass die Dinosaurier - entgegen der ursprünglichen Annahme - warmblütige Tiere waren und ein hochentwickeltes Kreislaufsystem besaßen. Die Haut der Dinosaurier war von strapazierfähigen Hornschuppen überzogen und stellte einen wirksamen Verdunstungsschutz dar. Compsognathus war ein Vertreter der Echsenbeckendinosaurier. Dieser relativ kleine, nicht einmal ein Meter große, fleischfressende Dinosaurier lief aufrecht auf zwei Beinen und war sehr wendig. Er besaß wie alle anderen Dinosaurier und wie die heutigen Vögel bereits hohle Knochen. Wie die anderen Dinosaurier besaß Compsognathus ein relativ großes Kleinhirn, was seine Wendigkeit erklärte. Bei mehreren Ausgrabungen stießen die Forscher auf versteinerte Dinosauriernester, die Überreste von Jungtieren und zerbrochenen Eierschalen enthielten. Die Funde bewiesen, dass die Dinosaurier ihre Jungen fütterten und aktive Brutpflege betrieben. Dies war einer der vielen Gründe für das erfolgreiche und jahrhundertelange Auftreten einer Tierordnung. Der fleischfressende Deinonychus besaß am Fuß eine ca. 13cm lange, spitz auslaufende Kralle, die er beim Anspringen der Beute einsetzte. Der Schädel des Dinosauriers wies zahlreiche Hohlräume auf. Dadurch wurde das Gewicht so gering wie möglich gehalten, und die Kiefermuskulatur konnte sich in hohem Maße ausbilden. Mit Hilfe seiner kräftigen Muskulatur am Hals und den sägeartig, gezackten Zähnen konnte er aus den Opfern große Fleischstücke herausreißen. Deinonychus war wie alle anderen Raubdinosaurier relativ intelligent und besaß ein großes Kleinhirn. Dies ermöglichte schnelle Bewegungsfähigkeit und gut ausgeprägte Sinnesorgane. Deinonychus lebte vor ca. 100 Millionen Jahren in der späten Kreidezeit. Der Brachiosaurus als Pflanzenfresser war im Vergleich zu den Raubsauriern eher schwerfällig. Er wurde über 12 Meter hoch und wog bis zu 30 Tonnen. Damit die Dinosaurier ein solches Gewicht überhaupt tragen konnten, besaßen sie wie die Vögel hohle Knochen. Außerdem hatten sie im Gegensatz zu den heutigen Reptilien (Echsen und Schlangen) ein gekammertes Herz, ähnlich wie die Krokodile. Die Dinosaurier waren demnach keine Kaltblütler sondern warmblütige Tiere. Archaeopteryx gilt als Vorfahre der Vögel. Er besaß Federn und konnte im Gleitflug eine kürzere Strecke zurücklegen. Die Länge des Schwanzskeletts und der mit Zähnen besetzte Kiefer sind typische Reptilienmerkmale. Archaeopteryx gilt aufgrund seiner gleichzeitig vorliegenden Reptilien- und Vogelmerkmale als "Brückenform" zwischen den Reptilien und den Vögeln. Merkwürdigerweise starben die Dinosaurier und die Flugsaurier am Ende der Kreidezeit, vor etwa 66 Millionen Jahren in einem kurzen Zeitraum aus. Das Aussterben von über 63 Prozent aller Tierarten deutet darauf hin, dass unser Planet von einer schrecklichen Katastrophe heimgesucht wurde. Wahrscheinlich wurde die Erde von einem etwa 10 Kilometer großen Meteoriten oder Kometen getroffen. Dabei gab es eine riesige Explosion, einen Feuersturm und verheerende Erdbeben. Riesige Flutwellen überrollten die Erde und schwere Stürme sorgten für Schrecken und Tod. Noch heute kann man bei Ausgrabungen auf der Insel Mon in Dänemark in der 66 Millionen Jahre alten Fischtonschicht die Asche der Katastrophe finden. 21 Die Entwicklung der Wirbeltiere 22 Arbeitsaufgaben: 1. Schneide die Bilder unten aus und klebe sie in das Schaubild (vorherige Seite)! 2. Erörtere, warum die Dinosaurier so lange erfolgreich waren! 23 "Lucy" - Urahn des Menschen Im Jahre 1974 suchte der amerikanische Paläonthropologe Donald Johanson (geb. 28.6.1943) in der äthiopischen Afar-Wüste bei Hadar gemeinsam mit anderen Kollegen nach Überresten der menschlichen Vorfahren. In dieser Gegend wurden immer wieder durch wenige, aber starke Regenfälle Fossilien freigespült. Am 24. November fand Johanson zusammen mit dem Kollegen Tom Gray einen kleinen Schädel, der sich als Teil eines Skeletts erwies. Das teilweise erhaltene Skelett erhielt die wissenschaftliche Bezeichnung "Afar Locality (A.L.) 288-1. Weltberühmt wurde das Skelett aber unter dem Namen "Lucy". Wie das Skelett zu seinem Namen kam, schildert der Entdecker Donald Johanson in einem seiner Bücher selbst: „...Als wir uns zum Gehen wandten, sah ich auf halber Höhe am Hang etwas liegen (...) „Mein Gott!“ rief Gray. Er hob es auf. Es war die Rückseite eines kleinen Schädels. In unmittelbarer Nähe lag ein Teil eines Oberschenkelknochens, ein Hüftknochen (...) Könnten es Teile eines einzigen, sehr primitiven Skeletts sein? Ein solches Skelett war noch nirgends gefunden worden. ‘Etwas ganz Großes‘, sagte Gray immer wieder, ‘etwas ganz Großes‘. In der ersten Nacht nach der Entdeckung gingen wir nicht zu Bett. Wir redeten unaufhörlich und tranken ein Bier nach dem anderen. Wir hatten ein Tonbandgerät im Lager und dazu ein Band mit dem Beatles-Song „Lucy in the Sky with Diamonds“. Wir ließen dieses Band immer wieder mit voller Lautstärke ablaufen. Irgendwann an diesem unvergesslichen Abend – ich kann mich an den genauen Zeitpunkt nicht mehr erinnern – gaben wir dem Skelett den Namen „Lucy“, und seither heißt es so...“ Anhand der geringen Größe des Skeletts (1,05 Meter) und durch den Vergleich später gefundener Fossilien dieser Art wurde Lucy als weibliches Exemplar bestimmt. Von den ursprünglich 207 vorhandenen Skelett-Knochen wurden allerdings nur 47 gefunden. Bis heute sind sich die Forscher noch nicht ganz einig, wie Lucy lebte. Aus der relativ breiten Form der Beckenknochen kann man schließen, dass sie bereits auf zwei Beinen ging. In Tansania fand man Fußspuren von Artgenossen in 3,5 Millionen Jahre alter Vulkanasche. Allerdings weisen die langen Arme und die gebogenen Handknochen darauf hin, dass Lucy auch geschickt in den Bäumen klettern konnte. Im Jahre 1978 wurde Lucy auf einer Tagung erstmals als Hominidenart Australopithecus afarensis bezeichnet. 24 Schädel- und Beckenvergleich mit „Lucy“ Schimpanse „Lucy“ Jetztmensch Arbeitsaufgabe: Vergleiche in einer Tabelle die Schädel und die Becken. Schimpanse Lucy Schädel Becken War Lucy eher ein Affe oder eher eine Frühform des Menschen? Jetztmensch 25 Die Entwicklung des Menschen Als Hominide wird ein Mensch, ein menschlicher Vorfahre oder ein ausgestorbener, naher Verwandter mit aufrechtem Gang bezeichnet. Die heutigen Affen und der Mensch besitzen sehr wahrscheinlich einen gemeinsamen Vorfahren. Aufgrund neuerer genetischer Untersuchungen geht man davon aus, dass die Aufspaltung von Schimpanse und Mensch vor ca. 6 Millionen Jahren stattgefunden hat. Die aufrecht gehenden Hominiden entstanden vor ca. 4-6 Millionen Jahren. Australopithecus anamensis Alter: 4,2 bis 3,8 Millionen Jahre Größe: ca. 1,20 m Hirnvolumen: 300-400 cm³ Besonderheiten: Dieser Frühmensch konnte wahrscheinlich schon auf zwei Beinen gehen. Er hatte verstärkte Knochen unterhalb des Kniegelenks. Australopithecus afarensis Alter: 3,7 bis 2,9 Millionen Jahre Größe: ca. 1,50 m Hirnvolumen: 400-500 cm³ Besonderheiten: Das von dem amerikanischen Forscher Donald Johanson im Jahre 1974 gefundene Skelett "Lucy" wird zu diesem Hominiden gerechnet. A. afarensis konnte gut klettern und lief am Boden auf zwei oder vier Beinen. Australopithecus africanus Alter: 3 bis 2 Millionen Jahre Größe: ca. 1,40 m Hirnvolumen: 400-500 cm³ Besonderheiten: Ein Skelett dieses Australopithecus wurde bereits im Jahre 1924 gefunden. Africanus war wie A. afarensis und A. anamensis ein Pflanzenfresser. Paranthropus boisei Alter: 2,4 bis 1,1 Millionen Jahre Größe: ca. 1,40 m Hirnvolumen: 530 cm³ Besonderheiten: Paranthropus boisei besaß die größten Backenzähne aller Hominiden und konnte damit harte Pflanzennahrung wie Samen, Nüsse und Fasern zerkleinern. Homo rudolfensis Alter: 2,5 bis 1,8 Millionen Jahre Größe: ca. 1,55 m Hirnvolumen: 600-800 cm³ Besonderheiten: Homo rudolfensis hatte vermutlich die ersten Werkzeuge entwickelt, um Nahrung zu zerkleinern. Er hatte ein kleineres Gebiss als sein Vorgänger. Sein Name bedeutet so viel wie "Mensch vom Rudolfsee", einer früheren Bezeichnung für den Turkanasee in Kenia. 26 Homo habilis Alter: 2,1 bis 1,5 Millionen Jahre Größe: ca. 1,45 m Hirnvolumen: 500-650 cm³ Besonderheiten: Der Name bedeutet "befähigter Mensch". Homo Habilis stellte bereits einfache Steinwerkzeuge her und ernährte sich von gemischter Kost. Homo erectus Alter: 1,8 Millionen bis 40 000 Jahre Größe: ca. 1,65m Hirnvolumen: 750-1250 cm³ Besonderheiten: Der "aufrecht gehende Mensch" wanderte als erster Mensch aus Afrika aus. Er benutzte das Feuer und stellte Faustkeile her. Damit konnte er Tiere zerlegen. Homo sapiens neanderthalensis Alter: 220 000 bis 27 000 Jahre Größe: ca. 1,60m Hirnvolumen: 1200-1750 cm³ Besonderheiten: Der Neandertaler war in Europa und Vorderasien beheimatet. Der Name bezieht sich auf die ersten Skelettfunde im Neandertal bei Düsseldorf. Er war sehr muskulös, war an das kalte Klima des damaligen Europas angepasst und bestattete seine Toten. Homo sapiens sapiens Alter: 150 000 bis heute Größe: ca. 1,75m Hirnvolumen: 1200-1700 cm³ Besonderheiten: Im Gegensatz zum Neandertaler waren die Vorfahren des heutigen Menschen keine Höhlenbewohner, sondern vorwiegend Steppen- und Waldgänger. Dies ermöglichte ihnen einen Weitblick, was möglicherweise beim Rückgang der Eiszeit einen Evolutionsvorteil darstellte. Der Jetztmensch hat in den letzten 10000 Jahren eine bemerkenswerte kulturelle und technische Entwicklung durchgemacht. Homo sapiens sapiens bedeutet soviel wie "Der besonders kluge und weise Mensch". Nach einer anderen Theorie ist der Neanderthaler nicht ausgestorben, sondern er hat sich mit dem Homo sapiens sapiens gekreuzt. Für die Entwicklung des Menschen sind die Wanderungen seiner Vorfahren von besonderer Bedeutung. Nach der "Out-of-Africa"-Theorie verließen vor etwa einhunderttausend Jahren die ersten Hominiden Afrika und gelangten zunächst in den nahen Osten. Von dort aus verbreiteten sie sich nach Asien und Europa und später über Sibirien und die Beringstraße nach Amerika. Nach der multiregionalen Theorie des amerikanischen Menschenforschers Alan Thorne hat sich die Evolution zum modernen Menschen jedoch parallel in Afrika, Asien und Europa aus verschiedenen Zwischenformen entwickelt. 27 Arbeitsaufgabe: Schneide die Bilder von den Hominiden aus und erstelle einen Stammbaum. Beschrifte die „Ahnengalerie“ im Stammbaum mit den korrekten Bezeichnungen! *** Charles Darwin (1809-1882)