Inhalt - Oldenbourg
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Inhalt Vorwort 5 Vernetzung mit der Oldenbourg Interpretation zu F Module für Unterrichtssequenzen zu F I Modul 1 Modul 2 Modul 3 Modul 4 Modul 5 Modul 6 Modul 7 Modul 8 Modul 9 Modul 10 Modul 11 Modul 12 Modul 13 6 Einstiege in das Drama 6 Handlung und Struktur 8 Das „Vorspiel auf dem Theater“ 9 Faust als Prüfstein der Weltordnung: der „Prolog im Himmel“ Die Gelehrtentragödie I 10 Die Gelehrtentragödie II 11 F als Film 12 Die Gretchentragödie 13 Walpurgisnacht: triebhafte Sinnlichkeit 15 Der nicht stattgefundene Gerichtsprozess (gegen Faust) 16 Die Stoff- und Entstehungsgeschichte 16 Die Versformen 18 Die Dramenform 18 Kopiervorlagen zu den Modulen 5 9 19 Modul 1 KV 1a Einstieg 1: Faust-Parodien 19 KV 1b Einstieg 2: Gehört der Faust zum Literaturkanon? KV 1c Einstieg 3: F für Kinder? 24 KV 1d Einstieg 4: Placemat (‚Platzdeckchen‘) 25 Modul 2 KV 2a Handlungsübersicht: Überschriften zuordnen KV 2b Handlungsaufbau 28 KV 2c Dramenstruktur 31 22 26 Modul 3 KV 3a Von der Inspiration zur Realisation: das „Vorspiel auf dem Theater I“ KV 3b „Vorspiel auf dem Theater II“: Goethes Theaterverständnis 35 Modul 4 KV 4a Faust als Prüfstein der Weltordnung: der „Prolog im Himmel“ 36 Modul 5 KV 5a Fausts Erkenntnis- und Existenzkrise: eine Figur stellt sich vor 38 KV 5b Polarität als Triebkraft des Dramas 39 KV 5c Das pansophische Weltbild des 16. und 17. Jahrhunderts 41 KV 5d Fausts Melancholie 42 Modul 6 KV 6a Faust und Wagner: zwei Gelehrte im Wissenschaftsdiskurs KV 6b Die Universitätssatire: Gliederung der Szene 46 KV 6c Der Pakt: eine juristische Meisterleistung? 47 KV 6d Pakt oder Wette? 48 43 33 Modul 7 KV 7a Stationen einer Reise: die Verjüngung in der Hexenküche 50 KV 7b Imaginäres und Wirklichkeit: zur Bühnentauglichkeit des Dramas Modul 8 KV 8a Die Gretchentragödie: ein bürgerliches Trauerspiel? 54 KV 8b Figurenkonstellationen 57 KV 8c Gretchen: zwischen natürlicher Sinnlichkeit und Lustobjekt KV 8d Das Motiv der Kindstötung 62 KV 8e Der Gretchenprozess (gegen Faust) 64 Modul 9 KV 9a Walpurgisnacht: triebhafte Sinnlichkeit 59 66 Modul 10 KV 10a Der nicht stattgefundene Gerichtsprozess (gegen Faust) 68 Modul 11 KV 11a Gruppenpuzzle zum Faust-Stoff (Grundlagen) 70 KV 11b Der geschichtliche Faust 72 KV 11c Der Teufelspakt: eine juristische Grundlage für die Hexenprozesse KV 11d Die F-Bücher 77 KV 11e Die F-Dramen 79 KV 11f Goethes F-Bearbeitung 84 Modul 12 KV 12a Die Versformen Modul 13 KV 13a Die Dramenform Anhang 89 85 87 52 74 Die Schüler sollen Hemmungen gegenüber einem Klassiker abbauen, eine Übersicht über den Inhalt des Dramas erhalten und die Parodie Körners fortsetzen. Durch das Formulieren von Kurzfassungen (Aufg. 2) stellen die Schüler zudem einen persönlichen Lesezugang her. Die Parodie Fäustchen in Form einer Bildergeschichte ermöglicht einen visuellen Einstieg in die Thematik. Das Ziel dieses Zitatenteppichs ist es, dass die Schüler die Bedeutsamkeit des Werkes bzw. einzelner Textpassagen herausarbeiten; sie nehmen wahr, was andere Rezipienten an dem Werk entscheidend finden, und konfrontieren diese Eindrücke mit dem von ihnen ausgewählten Zitat aus dem Faust. Einstieg 1: Faust-Parodien Kreativer Zugriff Einstieg 2: Gehört der F zum Literaturkanon? Handlungsorientierter Zugriff (GA) und Textrezeption 1 1 ■ ■ ■ ■ ■ 1 Stunde Diese KV kann alternativ auch zum Abschluss der Unterrichtsreihe zur Bewertung des Dramas eingesetzt werden. 1 Stunde Beide Parodien können die Schüler alternativ auch vor der Lektüre zur Einstimmung und zur Orientierung erhalten. Falls mit Schülern eine Inszenierung oder ein Film besucht wird, lässt sich dieser Text zur Ergänzung hinzuziehen. Stundenanzahl/ Hinweis © Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, Oldenbourg Unterrichtsmaterial Literatur, Goethe, Faust I Lernziel Thema Module für Unterrichtssequenzen zu F I Modul 6 1b 1a KV Die Schüler suchen für sie bedeutsame Zitate aus dem Faust und präsentieren diese in Form eines Zitatenteppichs. Davon ausgehend beschäftigen sie sich anhand eines ZeitArtikels mit der Frage, was ein Literatur-Kanon ist und ob der Faust dazu gehört. Für die Durchführung bieten sich zwei verschiedene Varianten an: – Die Schüler verteilen sich stehend im Klassenraum; jeweils 3 – 4 Schüler gehen durch den Raum. Immer wenn sie vor einer Person stehen bleiben, äußert diese ihr Zitat. Nach einigen Minuten wird gewechselt, sodass alle Schüler sowohl Hörer als auch Sprecher sind. – Die Schüler bilden zwei Reihen mit einem Korridor in der Mitte. Langsam geht nun ein Schüler durch die Reihen und hört sich die Zitate an, die von den Schülern ununterbrochen gesprochen werden. Sobald ein Schüler in der Mitte angekommen ist, geht ein Schüler vom Ende der ‚Allee‘ nach vorne und bewegt sich ebenso durch die Zitatenstraße. In beiden Fällen erklingt ein Zitatenteppich; für die zweite Methode ist allerdings ein größerer Raum erforderlich. Die Parodie von Körner bietet eine humoristische Zusammenfassung des Dramas. Gerade für Schüler, die wenig erfahren im Umgang mit Klassikern sind, bietet sich dieser Einstieg an. Die kreativen Schreibaufträge erfordern von den Schülern, zentrale Inhalte des Dramas herauszuarbeiten und in Bezug auf einen Aspekt – den Drogenkonsum – zu konzentrieren. Die stilistische Form der Parodie bietet dabei leistungsstärkeren Schülern die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen. Durch Körners Fokussierung auf den Drogenkonsum parodiert er u. a. die Aufführungspraxis moderner Inszenierungen. Auf diesen Aspekt kann, muss jedoch nicht im Unterrichtsgespräch abgehoben werden. Ausgehend vom Zitatenteppich lässt sich über Möglichkeiten und Grenzen eines Literatur-Kanons und den Inhalt eines solchen Kanons diskutieren. Dabei ist es sinnvoll, zunächst die von den Schülern erstellten Listen zu vergleichen und nach Kriterien zu fragen, nach denen sie ihre Werke ausgewählt haben. Im Zusammenhang mit der Frage nach einem Literaturkanon lässt sich auch über den Aspekt der Aktualität des Werkes diskutieren. ■ ■ ■ ■ Didaktisch-methodische Realisierung 7 Die Schüler sollen anhand der Bearbeitung von Kindermann eine kontextuelle Einordnung vornehmen und Unterschiede zu Goethes Faust herausarbeiten. Die Schüler treten in einer stillen Schreibphase in einen inneren Dialog mit dem Drama und artikulieren die unterschiedlichen Beziehungsaspekte des Leseprozesses auf dem Placemat. Einstieg 3: für Kinder? Einstieg 4: Placemat (‚Platzdeckchen’) Produktionsorientierter Zugriff/Freies Schreiben 1 1 ■ ■ ■ ■ 1 Stunde Für das Placemat wird auch der Begriff Schreibgespräch verwendet. 1 Stunde Alternativ einsetzbar zusammen mit KV 4a Stundenanzahl/ Hinweis © Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, Oldenbourg Unterrichtsmaterial Literatur, Goethe, Faust I Lernziel Thema Modul 1d 1c KV ■ ■ ■ ■ Bei dem vorliegenden Verfahren handelt es sich um eine kooperative Arbeitsform. In der ersten Phase der Einzelarbeit (‚Think‘) geht es dabei um das Initiieren von Gedanken und Eindrücken zur Lektüre. Jeder Schüler erhält ein auf DIN-A3-Format kopiertes Placemat; zunächst setzen sich alle alleine mit den verschiedenen Aspekten der Lektüre auseinander: – Bei dem Aspekt ‚Ich‘ geht es um den persönlichen Bezug zum Drama – wann hat sich beim Lesen eine Verbindungen zur Biografie des Lesers eingestellt? – Bei ‚Heute‘ sollen die Schüler herausarbeiten, inwieweit das Drama bzw. einzelne Fragestellungen noch aktuell sind; auch hier steht das Überbrücken der Distanz zum Leser im Vordergrund. – Die beiden unteren Aspekte fokussieren stärker auf die Lektüre selbst: Bei ‚Faust‘ geht es um das Benennen der verschiedenen Facetten der Figur, bei ‚Unterricht‘ sollen auf einer Metaebene die unterschiedlichen Teilaspekte zusammengefügt und eine erste Gliederung der Unterrichtsreihe vorgenommen werden. Es ist den Schülern freigestellt, in welcher Form (Stichworte, ganze Sätze) sie sich auf dem Placemat artikulieren. Sind die Schüler mit dieser Form ungeübt, so bietet es sich an, jeweils exemplarisch eine Ecke gemeinsam mit den Schülern auszufüllen. Im Anschluss an die Einzelarbeit tauschen sich die Schüler in 4er-Gruppen (‚Share‘) über ihre Ergebnisse aus; diese werden an der Tafel gesammelt (TA) und dienen neben einer Aufnahme zentraler Fragestellungen auch für eine Strukturierung der beginnenden Unterrichtseinheit. Um alle Schüler an der Besprechung zu beteiligen, wird nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Ausgehend von der Aufgabenstellung kann der Anfang des Dramas besprochen werden: Die Frage, welche Vereinfachungen, Erklärungen und Kürzungen nötig sind, damit Kinder den Beginn des Faust verstehen, lenkt zu den Kernaussagen der Szenen über. Davon ausgehend kann über die Omnipräsenz des Werkes und des Fauststoffes diskutiert werden. Der Textausschnitt stellt den Anfang des Werkes dar; die kursiv angegebenen Passagen sind Originalzitate aus Goethes Faust. Alternativ kann auch mit einem Faust-Poster der Augsburgerpuppenkiste (www.augsburger-puppenkiste.de) gearbeitet werden, das die Präsenz des Werkes und die Umarbeitung auf ein kindgerechtes Niveau zeigt. Didaktisch-methodische Realisierung Oldenbourg Unterrichtsmaterial Literatur Johann Wolfgang Goethe, Faust I 77 KV 5b Polarität als Triebkraft des Dramas 10 5 10 Zitat 2 „So setzt das Einatmen schon das Ausatmen voraus und umgekehrt, so jede Systole ihre Diastole. Es ist die ewige Formel des Lebens, die sich auch hier äußert. Wie dem Auge das Dunkle geboten wird, so fordert es das Helle; es fordert Dunkel, wenn man ihm Hell entgegenbringt, und zeigt eben dadurch seine Lebendigkeit, sein Recht, das Objekt zu fassen, indem es etwas, das dem Objekt entgegengesetzt ist, aus sich selbst hervorbringt.“ (Goethe, Werke) Gott Mephisto © Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, Oldenbourg Unterrichtsmaterial Literatur, Goethe, Faust I 5 Zitat 1 „Die Erfüllung aber, die ihm fehlt, ist die Anschauung der zwei großen Triebräder aller Natur: der Begriff von Polarität und von Steigerung, jene der Materie, insofern wir sie materiell, diese ihr dagegen, insofern wir sie geistig denken, angehörig; jene ist in immerwährendem Anziehen und Abstoßen, diese in immerstrebendem Aufsteigen. Weil aber die Materie nie ohne Geist, der Geist nie ohne Materie existiert und wirksam sein kann, so vermag auch die Materie sich zu steigern, so wie sichs der Geist nicht nehmen lässt, anzuziehen und abzustoßen; wie derjenige nur allein zu denken vermag, der genugsam getrennt hat, um zu verbinden, genugsam verbunden hat, um wieder trennen zu mögen.“ Faust göttlicher Seelenanteil mephistophelischer Seelenanteil Aufgaben (arbeitsteilige Gruppenarbeit): 1. Fassen Sie Goethes Gedanken zur Polarität zusammen und erläutern Sie, inwiefern er in dem Drama F zum Tragen kommt. Belegen Sie Ihre Aussagen mit relevanten Textstellen. 2. Stellen Sie die Polarität innerhalb der himmlischen Rahmenhandlung der Seele Fausts gegenüber. 39 77 Lösung Oldenbourg Unterrichtsmaterial Literatur Johann Wolfgang Goethe, Faust I KV 5b Polarität als Triebkraft des Dramas Aufgabe 1: relevante Textstellen Gott Des Menschen Tätigkeit kann allzu leicht erschlaffen, Er liebt sich bald die unbedingte Ruh; Drum geb ich gern ihm einen Gesellen zu, Der reizt und wirkt und muss als Teufel schaffen. (V. 340 ff.) Faust Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält, in derber Liebeslust, Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust Zu den Gefilden hoher Ahnen. (V. 1112 ff.) Geist In Lebensfluten, im Tatensturm Faust Stürzen wir uns in das Rauschen der Zeit, Wall ich auf und ab, Webe hin und her! Geburt und Grab, Ein ewiges Meer, Ein wechselnd Weben, Ein glühend Leben, So schaff ich am sausenden Webstuhl der Zeit, Und wirke der Gottheit lebendiges Kleid. (V. 501 ff.) Ins Rollen der Begebenheit! Da mag denn Schmerz und Genuß, Gelingen und Verdruß Miteinander wechseln, wie es kann; Nur rastlos betätigt sich der Mann. (V. 1754 ff.) Aufgabe 2: Polarität im Weltgeschehen und Menschenleben Antithese Herr (Gott) Mephisto (Teufel) Gutes, Liebe, Tugend (ethisch) Böses, Sünde (ethisch) Bejahung (philosophisch) Polarität Verneinung (philosophisch) Ordnung, Werden, Schöpfung (ontologisch) Chaos, Zerstörung, Nichts (ontologisch) Seele, Geist (anthropologisch) Körper, Materie (anthropologisch) Licht (natürlich, symbolisch) Finsternis (natürlich, symbolisch) Affinität Affinität Polarität der zwei Seelen Faust (Mensch) 40 göttlicher Seelenanteil: mephistophelischer Seelenanteil: Geist Materie Übersinnliches (Transzendentes) Sinnliches (Trieb) Tätigkeit Trägheit Streben Genuss © Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, Oldenbourg Unterrichtsmaterial Literatur, Goethe, Faust I These Oldenbourg Unterrichtsmaterial Literatur Johann Wolfgang Goethe, Faust I 77 KV 8a Die Gretchentragödie: ein bürgerliches Trauerspiel? Zusatzinformation 10 15 „Durch die beiden Hälften der Handlung, welche in einem Punkt zusammenschließen, erhält das Drama, – wenn man die Anordnung durch Linien verbildlicht, – einen pyramidalen Bau. Es steigt von der Einleitung mit dem Zutritt des erregenden Moments bis zu dem Höhepunkt und fällt von da bis zur Katastrophe. Zwischen diesen drei Teilen liegen die Teile der Steigung und des Falles. Jeder dieser fünf Teile kann aus einer Szene oder aus einer gegliederten Folge von Szenen bestehen, nur der Höhepunkt ist gewöhnlich in einer Hauptszene zusammengefasst. Diese Teile des Dramas, 20 25 30 a) Einleitung, b) Steigerung, c) Höhepunkt, d) Fall oder Umkehr, e) Katastrophe, haben jeder etwas Besonderes in Zweck und Baurichtung. Zwischen ihnen stehen drei wichtige szenische Wirkungen, durch welche die fünf Teile sowohl geschieden als verbunden werden. Von diesen drei dramatischen Momenten steht eines, welches den Beginn der bewegten Handlung bezeichnet, zwischen Einleitung und Steigerung, das zweite, Beginn der Gegenwirkung, zwischen Höhepunkt und Umkehr, das dritte, welches vor Eintritt der Katastrophe noch einmal zu steigern hat, zwischen Umkehr und Katastrophe. Sie heißen hier: das erregende Moment, das tragische Moment, das Moment der letzten Spannung. Die erste Wirkung ist jedem Drama nötig, die zweite und dritte sind gute, aber nicht unentbehrliche Hilfsmittel.“ Der pyramidale Bau © Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, Oldenbourg Unterrichtsmaterial Literatur, Goethe, Faust I 5 Der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Gustav Freytag hat 1863 in seinem Buch „Die Technik des Dramas“ die Theorie des klassischen Dramas in stark schematisierter Form zusammengefasst, indem er die Dramenstruktur als „pyramidalen Bau“ beschrieb: Aufgabe: 1. Setzen Sie den Text von Gustav Freytag in eine Grafik um und ordnen Sie die einzelnen Szenen des Dramas dem Dramenmodell von Freytag zu. 55 77 Lösung Oldenbourg Unterrichtsmaterial Literatur Johann Wolfgang Goethe, Faust I KV 8a Die Gretchentragödie: ein bürgerliches Trauerspiel? Aufgabe 4: Der pyramidale Bau Die Zuordnung der Szenen zu den einzelnen Phasen des Dramas ist nicht in jedem Fall eindeutig möglich; so gibt es in mehreren Fällen Überschneidungen, die mit den Schülern diskutiert werden müssen. Ob beispielsweise die Szene „Abend“ der Exposition oder bereits der steigenden Handlung zugeordnet wird, ist eine Auslegungsfrage. Ebenso verhält es sich mit dem Höhepunkt, da in der Szene Wald und Höhle neben dem Gefühl des Glücks bereits der Umschlag der Gretchenhandlung ins Unheilvolle und die Schuldverstrickung vorliegt. Die folgende Übersicht stellt daher nur eine erste Orientierung dar. I Exposition: Straße, Abend II Steigende Handlung: Spaziergang, Der Nachbarin Haus, Straße (II), Garten, Ein Gartenhäuschen III Höhepunkt und Peripetie: Wald und Höhle IV Fallende Handlung: Gretchens Stube, Marthens Garten, Am Brunnen, Zwinger, Nacht. Straße vor der Tür V Katastrophe: Dom, Trüber Tag. Feld, Nacht. Offen Feld, Kerker II Steigende Handlung mit erregendem Moment: Spaziergang, Der Nachbarin Haus, Straße (II), Garten, Ein Gartenhäuschen I Exposition: Straße, Abend 56 IV Fallende Handlung mit retardierendem Moment: Gretchens Stube, Marthens Garten, Am Brunnen, Zwinger, Nacht. Straße vor der Tür V Katastrophe: Dom, Trüber Tag. Feld, Nacht. Offen Feld, Kerker © Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, Oldenbourg Unterrichtsmaterial Literatur, Goethe, Faust I III Höhepunkt und Peripetie: Wald und Höhle