Berufsakadamie Dresden Dresdner Volksbank Raiffeisenbank eG
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Berufsakadamie Dresden Staatliche Studienakademie Dresden Studienrichtung Finanzwirtschaft – Bank Dresdner Volksbank Raiffeisenbank eG Ostsächsische Sparkasse Dresden VR Bank Westthüringen eG Fachkräftebedarf im Finanz- und Rechnungswesen sächsischer Unternehmen Projektarbeit in der Studienrichtung Finanzwirtschaft – Bank eingereicht von: Miriam Genau 16.09.1994 Mandy Hardegen 12.01.1995 Gutachter Themenübergabe Einreichung Frau Dr. oec. Christine Schmidt 25.03.2015 10.08.2015 Lucas Hilger 30.09.1992 Maxi Mercedes Riedel 07.09.1993 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis .......................................................................................................................... III Abbildungsverzeichnis ....................................................................................................................V Tabellenverzeichnis .........................................................................................................................V Formelverzeichnis ......................................................................................................................... VI Anhangverzeichnis ....................................................................................................................... VII 1. Einleitung .................................................................................................................................... 1 2. Aktuelle Studien zur Fachkräftesituation im Finanz- und Rechnungswesen .............................. 2 2.1 Die internationale und nationale Fachkräftesituation ............................................................ 2 2.2. Die Fachkräftesituation in sächsischen Unternehmen .......................................................... 3 3. Gründe für das Entstehen von Personalmangel ........................................................................... 6 4. Umfrage zum Fachkräftebedarf im Finanz- und Rechnungswesen sächsischer Unternehmen... 9 4.1 Ablauf der Befragung ............................................................................................................ 9 4.2 Ergebnisse der Befragung .................................................................................................... 10 4.2.1 Aktueller Fachkräftebedarf im Finanz- und Rechnungswesen ..................................... 10 4.2.2 Fachkräftebedarf in den nächsten fünf Jahren im Finanz- und Rechnungswesen ........ 12 4.2.3 Auswertung zur Unternehmensgröße, Branchenstruktur und Firmensitze der ............. 14 teilgenommenen Unternehmen .............................................................................................. 14 4.3 Ableitung von Zusammenhängen zwischen Unternehmensgröße, Branche, Firmensitz und Relevanz des Fachkräftemangels ............................................................................................... 16 4.3.1 Zusammenhang zwischen Unternehmensgröße und Relevanz des Fachkräftemangels 16 4.3.2 Zusammenhang zwischen Branche und Relevanz des Fachkräftemangels .................. 17 4.3.3 Zusammenhang zwischen Firmensitz und Relevanz des Fachkräftemangels ............... 18 4.3.4 Zusammenfassung der gewonnen Erkenntnisse ............................................................ 19 5. Handlungsmaßnahmen in Bezug auf die aktuelle Fachkräftesituation in Finanz- und ............. 21 Rechnungswesen ........................................................................................................................... 21 5.1. Handlungsmaßnahmen aus Arbeitgebersicht ...................................................................... 21 5.1.1 Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitgeberattraktivität ......................................... 21 5.1.2 Einsatz sozialer Medien und Netzwerke zur Mitarbeiterrekrutierung .......................... 25 5.2 Qualifizierungsmaßnahmen für Fachkräfte im Finanz- und Rechnungswesen sowie ......... 26 Controlling ................................................................................................................................. 26 6. Fazit ........................................................................................................................................... 30 III Anhang .......................................................................................................................................... 31 Literaturverzeichnis ....................................................................................................................... 37 Selbstständigkeitserklärung ........................................................................................................... 42 IV Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Fachkräftebedarf für "Versicherungs- und Finanzdienstleistungen" und "Rechnungswesen, Controlling und Revision, Steuerberatung" in allen Branchen in Sachsen ...... 4 Abbildung 2: Qualifikationsnivau in Sachsen ................................................................................. 7 Abbildung 3: Gründe für offene Stellen im Finanz- und Rechnungswesen .................................. 11 Abbildung 4: Genutzte Methoden zur Personalgewinnung........................................................... 12 Abbildung 5: Erwarteter Bildungsabschluss zukünftiger Beschäftigter ....................................... 13 Abbildung 6: Einschätzung der Bedeutung des Fachkräftemangels im Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling.............................................................................................. 14 Abbildung 7: Übersicht über die Mitarbeiterzahlen der teilgenommenen Unternehmen ............. 14 Abbildung 8: Treiber der Arbeitgeberqualität ............................................................................... 22 V Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Übersicht über die Branchen der teilgenommenen Unternehmen ................................ 15 Tabelle 2: Übersicht über die Firmensitze der teilgenommenen Unternehmen ............................ 16 Tabelle 3: Zusammenhang zwischen Unternehmensgröße und Bedeutung des Fachkräftemangels ....................................................................................................................................................... 17 Tabelle 4: Zusammenhang zwischen Branche und Bedeutung des Fachkräftemangels ............... 18 Tabelle 5: Zusammenhang zwischen Firmensitz und Bedeutung des Fachkräftemangels ........... 19 Tabelle 6: Berufsbilder des Finanz- und Rechnungswesens sowie Controllings .......................... 27 VI Formelverzeichnis Formel 1: Formel zur Berechnung der notwendigen Stichprobengröße einer Befragung ............ 10 VII Anhangverzeichnis Anhang 1: Fachkräfteangebot und –nachfrage für den Bereich „Rechnungswesen, Controlling und Revision, Steuerberatung“ (1. Abbildung) sowie „Versicherungs- und Finanzdienstleistungen (2. Abbildung) ..................................................................................................................................... 31 Anhang 2: Fragebogen zur Ermittlung der aktuellen Fachkräftesituation .................................... 32 Anhang 3: Aktuell Beschäftigte im Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling der Umfrageteilnehmer ........................................................................................................................ 34 Anhang 4: Bildungsabschlüsse der aktuell Beschäftigten im Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling der Umfrageteilnehmer .............................................................................................. 35 Anhang 5: Geplante Neueinstellungen der Umfrageteilnehmer in den nächsten fünf Jahren im Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling ......................................................................... 36 VIII 1. Einleitung „Der demografische Wandel und die in den letzten Jahren gute Beschäftigungsentwicklung haben in Deutschland den Blick verstärkt auf die Fachkräftesituation gelenkt. Arbeitgeber signalisieren, dass die Besetzung offener Stellen zunehmend schwerer fällt.“ 1 Diese Passage leitet die Arbeitsmarktstudie „Der Arbeitsmarkt in Deutschland – Fachkräfteengpassanalyse Dezember 2014“ der Bundesagentur für Arbeit ein. Sie zeigt, dass auf dem Arbeitsmarkt weiterhin ein besonderes Augenmerk auf die bestmögliche Besetzung von Arbeitsplätzen gelegt wird. Um sich der Thematik der aktuellen Fachkräftesituation nähern zu können, soll zunächst geklärt werden, was unter einer Fachkraft verstanden wird. Laut der Definition des Dudens ist eine Fachkraft „jemand, der innerhalb seines Berufs, seines Fachgebiets über die entsprechenden Kenntnisse, Fähigkeiten verfügt“. 2 Fachkräfte sind nach dieser Definition nicht nur Akademiker wie Ingenieure oder Lehrer, sondern auch jene, die eine fundierte Ausbildung genossen haben.3 In Deutschland wird in der Regel mit Hilfe eines dualen Systems aus Theorie und Praxis ausgebildet. Hierzu zählt nicht nur die Ausbildung an einer Berufsschule, sondern auch das duale Studium, bei welchem die Studenten einen Abschluss an einer der rund 60 Dualen Hochschulen und Berufsakademien erwerben.4 Nicht nur der öffentliche Dienst und das Sozialwesen bilden dual aus, sondern auch Unternehmen aus dem betriebswirtschaftlichen Sektor.5 Die Autoren dieser Projektarbeit sind duale Studenten an der Staatlichen Studienakademie Dresden im Studiengang Finanzwirtschaft - Bank. Im Rahmen des Studiums und der beruflichen Tätigkeit in den Banken als Praxispartner hat sich die Frage ergeben, wie sich die aktuelle Fachkräftesituation im sächsischen Sektor des Finanz- und Rechnungswesens darstellt. Mit Hilfe der vorliegenden Arbeit wird diese Fragestellung bearbeitet. Um das Thema des Fachkräftebedarfs in dieser Branche beurteilen zu können, wird zunächst die aktuelle Situation im internationalen Vergleich, in Deutschland und speziell in sächsischen Unternehmen anhand von Studien analysiert. Nachdem verschiedene Entstehungsgründe eines Personalbedarfs erläutert wurden, erfolgt die Auswertung einer durchgeführten Bedarfsanalyse in sächsischen Unternehmen. Die durch die Umfrage gewonnenen Erkenntnisse sollen die Aussagen der zuvor untersuchten Studien be- oder widerlegen. Ziel dieser Arbeit ist es, sowohl einen Überblick über die aktuelle Fachkräftesituation zu geben als auch die speziellen Anforderungen und den tatsächlichen Bedarf der sächsischen Unternehmen an Fachkräften herauszustellen. Auf Grundlage der Umfrageergebnisse werden Lösungsansätze erläutert, die zum Erwerb der für die im Finanz- und Rechnungswesen erforderliche Qualifizierung dienen. Daneben wird auf Handlungsmaßnahmen für die sächsischen Unternehmen zum Umgang mit der vorhandenen Fachkräftesituation Bezug genommen. 1 2 3 4 5 Bundesagentur für Arbeit (2015). Bibliographisches Institut GmbH (O.J). Vgl. Graedt, M. (2014), S. 53 ff. Vgl. ebenda, S. 53 ff. Vgl. ebenda, S. 53 ff. 1 2. Aktuelle Studien zur Fachkräftesituation im Finanz- und Rechnungswesen 2.1 Die internationale und nationale Fachkräftesituation Der Personaldienstleister ManpowerGroup hat im Jahr 2014 die neunte, jährliche Studie „The talent shortage continues“ zum Thema Fachkräftemangel veröffentlicht. An dieser Studie beteiligten sich 37.000 Teilnehmer aus zweiundvierzig Ländern. Die Auswertung der Studie ergab, dass 36 % der internationalen Arbeitgeber Probleme haben, Stellen im eigenen Unternehmen fachgerecht zu besetzen. Dieser Prozentsatz stellt den höchsten Fachkräftemangel seit sieben Jahren dar. Im Ranking der am schwersten zu besetzenden Stellen belegt der Bereich „Finanz- und Rechnungswesen“ den fünften Platz.6 Für die Studie der ManpowerGroup wurden speziell in der Bundesrepublik Deutschland 1.000 Arbeitgeber dazu befragt, wie sie die aktuelle Fachkräftesituation ihres Unternehmens einschätzen. 40 % der deutschen Arbeitgeber gaben an, zum Zeitpunkt der Umfrage für offene Stellen keine geeigneten Fachkräfte zu finden. 50 % dieser Unternehmen befürchteten, dass diese Rekrutierungsprobleme ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährden könnten.7 Während in Deutschland Facharbeiter aus handwerklichen Bereichen und Ingenieure unverändert zu den am schwersten zu besetzenden Stellen zählen, scheint sich die Lage im Finanz- und Rechnungswesen zu entspannen. Im Vergleich zum Vorjahr 2013 belegte dieser Fachbereich im zuletzt veröffentlichten Ranking von 2014 den zehnten Platz (Jahr 2013: Platz 3).8 Eine Arbeitsmarktstudie, welche von dem Personaldienstleister Robert Half ihm Jahr 2014 in Auftrag gegeben wurde, bestätigt, dass in Deutschland aktuell eine hohe Nachfrage nach Fachpersonal im Finanz- und Rechnungswesen besteht. 87 % der 200 befragten Unternehmen wollten ihre Mitarbeiterzahl im Finanzwesen konstant halten (46 %) oder sogar erhöhen und neue Stellen schaffen (41 %). Ein kleiner Anteil von 10 % sieht keine Nachbesetzung der Vakanzen vor. Ein Stellenabbau findet bei 4% der Unternehmen statt.9 Auch die folgenden Studien belegen, dass ein Fachkräftemangel im Finanz- und Rechnungswesen bereits seit mehreren Jahren nachzuweisen ist: Aus der Studie „Global Financial Employment Monitor“ von Robert Half aus dem Jahre 2007 geht hervor, dass mit 56 % mehr als die Hälfte der international befragten Finanz- und Personalmanager Schwierigkeiten hatten, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. 10 Sven Henning, Senior Regional Director Central Europe bei Robert Half, prognostizierte zum damaligen Zeitpunkt: “Auch in Deutschland wird es immer schwieriger, talentiertes Fachpersonal zu rekrutieren. Zudem wird sich die Lage in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Viele ältere Mitarbeiter der 6 Vgl. ManpowerGroup (2014a), S. 2 ff. Vgl. ManpowerGroup (2014b). 8 Vgl. ManpowerGroup (2014c). 9 Vgl. Half, R. (2014). 10 Vgl. Robert Half (2007), S.1. 7 2 Baby-Boomer-Generation mit umfassendem Know-How scheiden aus dem Unternehmen aus, wohingegen junge Talente noch nicht über genügend Berufserfahrung und spezielle Kenntnisse verfügen“.11 Eine Neuauflage der Studie von 2010-2011 zeigt, in welchen Teilen des Finanz- und Rechnungswesens die größten Schwierigkeiten bestanden, qualifizierte Bewerber zu finden. Die 267 befragten Unternehmen gaben an, dass es im Finanzwesen mit einem Anteil von 21 % die größte Herausforderung darstellt, Stellen neu zu besetzen. Weitere vom Fachkräftemangel betroffene Bereiche waren unter anderem die Buchhaltung, die Compliance-Funktion und die Wirtschaftsprüfung.12 Eine aktuelle Studie des Statistik-Portals „Statista“ zeigt, wie Unternehmen zukünftig auf Fachkräfteengpässe reagieren wollen. Neben der Steigerung der Arbeitgeberqualität und einer Ausweitung des Weiterbildungsangebots, gaben 52 % der Befragten an, ein größeres Augenmerk auf die gezielte Ausbildung von Fachkräften legen zu wollen.13 2.2. Die Fachkräftesituation in sächsischen Unternehmen Laut Fachkräfteatlas der Online-Jobbörse „StepStone“ ist die Fachkräftenachfrage im Finanz- und Rechnungswesens deutschlandweit hoch. Besonders gefragt seien Fachkräfte mit Spezialisierung in den Bereichen Controlling, Rechnungswesen, Bilanzbuchhaltung und Business-Analyse.14 Im Vergleich zum Vormonat Februar wurden 4 %, (zum Vorjahr 2014 15 %) mehr Stellen in dieser Branche angeboten. 15 Gemessen an der Anzahl der Stellenausschreibungen je 100.000 Erwerbstätige gehöre Sachsen jedoch zu den Bundesländern mit der geringsten Nachfrage an Fachkräften in Deutschland. Zu Sachsens wichtigsten Industriezweigen gehören die Automobilindustrie, der Maschinen- und Anlagebau sowie die sich stark entwickelnde Mikorelektronik und Solarindustriebranche, weshalb Techniker- und Vertriebsstellen am häufigsten angeboten werden. Im Finanzwesen lag das Landesniveau im Monat März 2015 bei sechzehn Stellenausschreibungen je 100.000 Erwerbsfähige, was lediglich 41 % des Bundesniveaus von neununddreißig Stellenausschreibungen entspricht. Demgegenüber ist die Entwicklung der Stellenangebote sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahr positiv.16 Die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig stellt zur Analyse der Fachkräftesituation in Sachsen ein Instrument zur Verfügung, welches das Fachkräfteangebot und die –nachfrage des Bundeslands bis zum Jahr 2020 analysiert. Der Fachkräftemonitor Sachsen zeigt die konkrete Fachkräftesituation in den einzelnen akademischen und beruflich qualifizierenden Berufsgruppen und die Lage in den einzelnen Branchen17: 11 12 13 14 15 16 17 Half, R. (2007), S.1. Vgl. Half, R. (2010-2011), S. 13. Vgl. Statista (2015a). Vgl. StepStone (2015a). Vgl. StepStone (2015b). Vgl. StepStone (2015b). Vgl. Industrie und Handelskammer zu Leipzig (2015a). 3 Abbildung 1: Fachkräftebedarf für "Versicherungs- und Finanzdienstleistungen" und "Rechnungswesen, Controlling und Revision, Steuerberatung" in allen Branchen in Sachsen Quelle: Industrie und Handelskammer zu Leipzig (2014a). Unter dem in der Abbildung dargestellten Fachkräftebedarf versteht man die Differenz zwischen Fachkräftenachfrage und -angebot. Die Berechnung wurde im Januar 2014 mit Hilfe von Daten des Statistischen Landesamtes Sachsen aus dem Vorjahr durchgeführt. 18 Der Fachkräftebedarf im sächsischen Versicherungs- und Finanzdienstleistungssektor wies seit 2008 (mit Ausnahme im Jahr 2010) stets eine das Angebot übersteigende Nachfrage auf. Das höchste Fachkräftedefizit wurde im Jahr 2013 mit einer Nachfrage von 14.100 Beschäftigten und einem Angebot von 13.000 festgehalten. Das bedeutet, dass 7,8 % der Nachfrage nicht gedeckt werden konnte. Für das Jahr 2014 wurde ein Fachkräfteengpass von 0,8 % prognostiziert. Der Bedarf im Versicherungs- und Finanzdienstleistungswesen ist innerhalb eines Jahres um sieben Prozentpunkte gesunken. Die Prognose für 2015 geht von einem weiteren Rückgang der Nachfrage aus. Es wird sogar mit einem Angebotsüberschuss von 1,6 % gerechnet. Laut dem Fachkräftemonitor Sachsen wird dieser Trend bis zum Jahr 2017 (mit einem prognostiziertem Überschuss von 4,0 %) anhalten. Ab dem Jahr 2018 werden sich Angebot und Nachfrage allmählich wieder angleichen, bis im Jahr 2020 wieder ein prognostizierter Engpass an entsprechenden Fachkräften von 1,5 % bestehen wird.19 Anders stellt sich die Situation im Bereich „Rechnungswesen, Controlling und Revision, Steuerberatung“ dar. Hier zeigte sich während der vergangenen sieben Jahre ein stetiger Fachkräftemangel mit einem weiter ansteigenden Trend. Im Jahr 2013 war eine Nachfrage von 15.900, aber nur ein Angebot von 13.700 Fachkräften feststellbar, was einem Mangel von 13,8 % entspricht. Der Engpass im Jahr 2015 wird auf 17,6 % mit steigender Tendenz geschätzt.20 18 19 20 Vgl. Industrie und Handelskammer zu Leipzig (2014a). Vgl. ebenda. Vgl. ebenda. 4 Ein konkreter Vergleich von Fachkräfteangebot und -nachfrage im Bereich „Rechnungswesen, Controlling und Revision, Steuerberatung“ sowie „Versicherungs- und Finanzdienstleistungen zeigen die beiden Grafiken im Anhang 1. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass nicht nur Studien der vergangenen Jahre, sondern auch aktuelle Umfragen belegen, dass sowohl international als auch national ein Fachkräftemangel in dem Bereich „Finanz- und Rechnungswesen“ besteht. Die angegebenen Studien vermerkten in der Vergangenheit und prognostizieren für die Zukunft im Bereich „Rechnungswesen, Controlling und Revision, Steuerberatung“ einen Engpass bei der fachgerechten Besetzung von Arbeitsstellen in sächsischen Unternehmen.21 Der Fachkräftebedarf, gemessen an den ausgeschriebenen Stellen, in Sachsen sei jedoch im bundesweiten Vergleich besonders gering.22 21 22 Vgl. Industrie und Handelskammer zu Leipzig (2014a). Vgl. StepStone (2015b). 5 3. Gründe für das Entstehen von Personalmangel Aus der Analyse diverser Studien ging hervor, dass ein Mangel an Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt derzeit eine tragende Rolle spielt. Die Gründe für ein solches Defizit sind vielseitig. Die folgenden Aspekte können exemplarisch als Erklärungsansätze herangezogen werden: Erstens hat die Attraktivität der Region einen großen Einfluss auf die Stellensuche der Bewerber. Ein Großteil der Arbeitnehmer bevorzugt Umgebungen mit einer hohen Dichte internationaler Unternehmen und einem hohen Gehaltsniveau. 23 Zu den beliebtesten Bundesländern der Finanzexperten gehören Bayern, Hamburg und Baden Württemberg. 24 In Bayern beträgt das durchschnittliche Bruttojahresgehalt 54.590 €, im Vergleich dazu werden sächsische Fachkräfte mit einem durchschnittlichen Bruttojahresgehalt vom 34.410 € vergütet.25 Zweitens ist die Mobilität der Fachkräfte ein wichtiger Aspekt bei der Stellenbesetzung. Eine Befragung von StepStone ergab, dass 71 % der Fachkräfte der obersten Managementebene und 52 % der Fachkräfte ohne Managementverantwortung ihren Wohnort für eine neue Stelle ganz oder teilweise aufgeben würden. Die Mobilität der Arbeitnehmer im Finanz- und Rechnungswesen lag mit 59 % im Mittelmaß. Als Anreize für einen berufsbedingten Umzug gelten mit 85 % eine bessere Bezahlung und mit 79 % interessantere Arbeitsinhalte. Außerdem zeigte sich, dass die Flexibilität mit steigender Berufserfahrung abnimmt.26 Drittens kann der Rückgang von Stellenangeboten in den untersuchten Bereichen in Sachsen als möglicher Grund für das Auftreten eines Personalmangels angesehen werden. Die Stellenausschreibungen je hunderttausend Erwerbstätigen in Sachsen liegen mit 0-25 unter dem Bundesdurchschnitt von 36. 27 Dieser Trend lässt sich auch an dem Angebotsrückgang bei Bewerbern mit einem Berufsabschluss mit kaufmännischer Ausrichtung in Sachsen erkennen. Im Zeitraum von 2015 bis 2021 wird ein Rückgang von 12 % erwartet. Die akademische Qualifikation wird mit 8 % Verringerung jedoch weniger stark betroffen sein.28 Diese Situation führt dazu, dass der sächsische Fachkräfteengpass von rund 42.000 Fachkräften bestehend aus 5.100 Akademikern und 37.000 Arbeitskräften mit Berufsausbildung weiterhin nur schwer gedeckt werden kann.29 Viertens erfährt das sinkende Fachkräfteangebot in Sachsen durch die demografische Situation eine Verschärfung. Seit 1990 ist die Bevölkerung in Sachsen um rund 750.000 Menschen zurückgegangen, was einer Verringerung um fast 16 % entspricht. Darüber hinaus hat sich die Zahl der Schüler von 1992/1993 bis 2009/2010 mehr als halbiert. Der Bevölkerungsrückgang kann 23 24 25 26 27 28 29 Vgl. StepStone (2015c), S.9. Vgl. ebenda, S.10. Vgl. ebenda, S.15. Vgl. ebenda, S.6ff. Vgl. ebenda, S.19. Vgl. Industrie- und Handelskammer zu Leipzig (2015b) S.9. Vgl. ebenda (2015), S.5. 6 durch Zuwanderung von Arbeitskräften aus anderen Bundesländern nicht vollständig ausgeglichen werden, da diese mit dem Standort Sachsen und der Einkommenssituation oftmals unzufrieden sind.30 Fünftens muss die Qualifizierung der sächsischen Bevölkerung berücksichtigt werden. 10% 15% 12% ohne beruflichen Abschluss abgeschlossener Berufsabschluss Meister-, Fachschulabschluss 13% Abschluss an Hochschule oder Fachhochschule 50% sonstiger Abschluss Abbildung 2: Qualifikationsnivau in Sachsen Quelle: in Anlehnung an Schnars, U. (2010), S.17. Aus der Abbildung wird ersichtlich, dass fast die Hälfte der sächsischen Bevölkerung über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügt. Den Abschluss an einer Hochschule oder Fachhochschule schlossen 12 % erfolgreich ab. Im Jahr 2010 verblieben 15 % der sächsischen Bevölkerung ohne beruflichen Abschluss.31 Der bundesweite Vergleich zeigt, dass die Zahl der Einwohner mit abgeschlossener Berufsausbildung in Sachsen und auf Bundesebene annähernd gleich ist.32 Bei den Abschlüssen an einer Hochschule liegt Sachsen 2,8 Prozentpunkte unter dem Bundesdurchschnitt, jedoch ist der Bevölkerungsanteil ohne beruflichen Abschluss in diesem Bundesland über 15 Prozentpunkte niedriger als im bundesdeutschen Schnitt.33 Diese Struktur zeigt, dass das Qualifikationsniveau im untersuchten Bundesland im Vergleich zur gesamtdeutschen Situation kein alarmierendes Signal für die Fachkräftesituation darstellt. Dennoch muss es als ein weiteres Problem für die Besetzung der nachgefragten Stellen angesehen werden, da für die vakanten Arbeitsplätze im Finanz- und Rechnungswesen in der Regel Hochschulabschlüsse vorausgesetzt werden.34 30 31 32 33 34 Vgl. Schnars, U. (2010), S.5 ff. Vgl. ebenda, S.17. Vgl. Destatis (2014) Vgl. Destatis (2015). Vgl. Schnars, U. (2010), S.5 ff. 7 Insgesamt ist festzuhalten, dass das Bundesland Sachen in die Attraktivität der Region und das Bildungssystem investieren sollte, um zukünftigen Fachkräfte zu fördern und an die Region zu binden. 8 4. Umfrage zum Fachkräftebedarf im Finanz- und Rechnungswesen sächsischer Unternehmen 4.1 Ablauf der Befragung Im Zeitraum zwischen Anfang Februar 2015 und April 2015 wurde der im Anhang 2 beigefügte Fragebogen ausgearbeitet und an 3.452 sächsische Unternehmen verschickt. In diesem Zusammenhang war es erforderlich, eine Datenbank der potenziellen Umfrageteilnehmer zusammenzustellen, welche mit Hilfe von Firmeninformationen der Creditreform erstellt wurde.35 Über die Festlegung von Suchparametern war es möglich, die Adressen von sächsischen Unternehmen mit einer Mitarbeiterzahl von mindestens 50 Mitarbeitern herauszufiltern. Die Mindestmitarbeiterzahl von 50 wurde gewählt, weil davon auszugehen ist, dass kleinere Betriebe in der Regel nicht über einen Finanz-, Rechnungswesen- oder Controlling-Fachbereich verfügen. Die selektierten Unternehmen sollten sich zum einen mit der aktuellen Fachkräftesituation im Finanz- und Rechnungswesen ihres Betriebs auseinandersetzen. Zum anderen wurde ermittelt, wie der Bedarf in den nächsten fünf Jahren eingeschätzt wird. Schließlich wurden im letzten Teil des Fragebogens statistische Daten bezüglich Mitarbeiterzahl, Branche und Firmensitz erhoben. Die schriftliche Befragung wurde als Befragungsmethode ausgewählt, weil sie als kostengünstige Form der Datenerhebung für große Datenmengen anzusehen ist. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Personalaufwand beispielsweise im Vergleich zum mündlichen Interview minimal ist.36 Hinzu kommt der Umstand, dass in kurzer Zeit viele Befragte erreicht werden können. 37 Von den Befragten können zudem wahrheitsgemäße Antworten erwartet werden, da sie unbeeinflusst vom Interviewer bleiben. 38 Die Antworten sind aufgrund der längeren Bedenkzeit in der Regel überlegter. 39 Dennoch muss berücksichtigt werden, dass durch diese Methode die Kontrollierbarkeit der Befragungssituation nicht sichergestellt ist.40 Denkbar ist beispielsweise, dass die Befragten die Fragen missinterpretieren oder übersehen. Möglich ist auch, dass der Fragebogen von einer von der Zielperson abweichenden Person beantwortet wird. Als Nachteil ist auch anzuführen, dass die Rücklaufquoten einer schriftlichen Befragung in der Regel relativ gering sind.41 Aufgrund der genannten Vorteile stellte sich die Durchführung einer schriftlichen Befragung dennoch als geeignetste Erhebungsmethode für die Ermittlung des Fachkräftebedarfs für sächsische Unternehmen heraus. Nach Einsendeschluss der ausgefüllten Fragebögen am 11. Mai 2015 lagen insgesamt 366 Datensätze vor. Das entspricht einer Rücklaufquote von 10,6 %. 35 36 37 38 39 40 41 Die Daten wurden der Internetseite www.firmenwissen.de entnommen. Vgl. Atteslander (1991), S. 167. Vgl. Schneider (2007), S. 45. Vgl. Atteslander (1991), S.167. Vgl. ebenda, S. 336. Vgl. Atteslander (1991), S. 167. Vgl. Schneider (2007), S. 45. 9 Um zu überprüfen, ob der Rücklauf für die statistische Repräsentativität der durchgeführten Umfrage ausreicht, wurde folgende Gleichung genutzt: 𝑛 = 𝑡 2 ∗ 𝑁 ∗ 𝑝 ∗ (1 − 𝑝) 𝑡 2 ∗ 𝑝 ∗ (1 − 𝑝) + 𝑑 2 ∗ (𝑁 − 1) (1) Formel 1: Formel zur Berechnung der notwendigen Stichprobengröße einer Befragung Quelle: Mayer, H. (2009), S. 66. mit: n … Umfang der Stichprobe t … Sicherheitsfaktor N … Umfang der Grundgesamtheit p … Anteil der Elemente in der Stichprobe, welche die Merkmalsausprägung aufweisen d … Stichprobenfehler N entspricht im vorliegenden Fall der Gesamtheit aller abgeschickten Fragebögen, das heißt einem Wert von 3.452. Des Weiteren wurde für p ein Wert von 0,5, für t ein Wert von 2 und für d ein Wert von 0,05 angenommen. Werden die genannten Werte in die Berechnungsformel eingesetzt, ergibt sich ein Ergebnis von rund 359. Das bedeutet, dass von der Grundgesamtheit 359 Datensätze vorliegen müssten, um die Befragung als statistisch repräsentativ bezeichnen zu können. Da 366 ausgefüllte Fragebögen zur Verfügung standen, kann von einer repräsentativen Befragung gesprochen werden. 4.2 Ergebnisse der Befragung 4.2.1 Aktueller Fachkräftebedarf im Finanz- und Rechnungswesen Aus der Analyse der Daten aller Fragebögen, die bis zum Rücksendetermin am 11.Mai 2015 eingegangen sind, stellt sich die derzeitige Fachkräftesituation wie folgt dar: Aktuell beschäftigen alle bis auf fünf der befragten Unternehmen Fachkräfte im Finanz- und Rechnungswesen oder Controlling. Fast 92 % der Befragten beschäftigen Angestellte im Rechnungswesen, 65 % im Finanzwesen und 63 % im Controlling. Deutlich wird, dass die Befragten in der Regel Mitarbeiter in mehreren dieser Fachbereiche eingestellt haben (siehe Anhang 3). In Bezug auf den Bildungsabschluss aller derzeit Beschäftigten ist die Berufsausbildung die am häufigsten genannte. Drei von vier Angestellten im Rechnungswesen, Finanzwesen oder Controlling weisen einen solchen Abschluss auf. Am zweit häufigsten sind in diesen Bereichen Absolventen von Universitäten oder Hochschulen eingesetzt (71 %). Etwas weniger als ein Drittel (29 %) erlangte den Bildungsabschluss an einer Berufsakademie. Jeder Vierte qualifizierte sich durch eine innerbetriebliche Weiterbildung für die Ausübung einer Tätigkeit im Rechnungswesen, Finanzwesen oder Controlling (siehe Anhang 4). 10 Dennoch weist aktuell jeder fünfte Befragte unbesetzte Stellen in diesen Fachbereichen auf. Die Gründe für diesen Mangel sind in der folgenden Abbildung dargestellt: 2,74% keine oder zu wenige Bewerbungen 4,11% fehlende Qualifikation 21,92% 49,32% 60,27% fehlende Berufserfahrung überhöhte Gehaltsvorstellungen mangelnde räumliche Flexibilität sonstiges Abbildung 3: Gründe für offene Stellen im Finanz- und Rechnungswesen Quelle: eigene Darstellung. Ersichtlich wird, dass keine oder zu wenige Bewerbungen als häufigster Grund für unbesetzte Stellen angegeben wurden. Am zweithäufigsten wird in der fehlenden Qualifikation der Bewerber die Ursache gesehen. Auf Platz drei liegen überhöhte Gehaltsvorstellungen der Interessierten. Die Mehrfachnennungen vieler Unternehmen bei dieser Frage verdeutlichen, dass oftmals mehrere Defizite zusammenwirken und in der Konsequenz die Besetzung von Arbeitsplätzen gefährden. Das fehlende Engagement der sächsischen Unternehmen in Bezug auf die Suche nach geeignetem Personal kann als Grund für das Vorhandensein von offenen Stellen nicht herangezogen werden, da die Befragten angaben, auf die unterschiedlichsten Methoden der Personalgewinnung zurückzugreifen: 11 80,00% 70,00% 60,00% 67,53% 67,24% 59,48% 50,00% 37,36% 40,00% 30,00% 23,28% 20,00% 10,00% 15,80% 16,09% 2,30% 0,57% 1,44% 0,86% 0,00% Abbildung 4: Genutzte Methoden zur Personalgewinnung Quelle: eigene Darstellung. Die Agentur für Arbeit oder andere Personalberatungen treten als häufigste Quellen zur Personalrekrutierung auf. Etwa 67 % der Befragungsteilnehmer nutzen diese Unterstützung, um qualifizierte Mitarbeiter für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Etwa der gleiche Prozentsatz deckt seinen Personalbedarf durch die Übernahme von Auszubildenden oder BA-Studenten. Neben der zur Hilfenahme von externen Institutionen und der betriebsinternen Steuerung der Personalentwicklung durch Aus- und Weiterbildung setzen die sächsischen Betriebe aktiv Medien für die Rekrutierung ein. Interessant ist, dass die Printmedien das am häufigsten genutzte Medium sind. Rund 37 % der Befragten gaben an, dieses Medium einzusetzen, um etwa Stellenausschreibungen aufzugeben. Somit liegen Zeitungen oder Zeitschriften im Vergleich zu E-Recruiting- Plattformen wie etwa stepstone.de oder monster.de in der Beliebtheit vorne. Zuletzt genannte werden von etwas weniger als einem Viertel in Anspruch genommen. Durch die häufig auftretenden Mehrfachnennungen bei dieser Frage ist abzuleiten, dass sächsische Unternehmen heutzutage mehrere Methoden der Personalgewinnung miteinander kombinieren, um möglichst viele Interessenten zu erreichen. 4.2.2 Fachkräftebedarf in den nächsten fünf Jahren im Finanz- und Rechnungswesen Um den künftigen Bedarf an geeigneten Mitarbeitern in sächsischen Betrieben in Erfahrung zu bringen, wurden die Teilnehmer in Bezug auf ihre Einstellungspläne für die nächsten fünf Jahre befragt. Etwas mehr als die Hälfte (55 %) teilten ihre Intension mit, Fachkräfte in Zukunft 12 einstellen zu wollen. Etwa 128 Unternehmen suchen auch in den nächsten Jahren Mitarbeiter für das Rechnungswesen, 94 planen die Neubeschäftigung von Controllern und 70 haben die Absicht, Fachkräften im Finanzwesen ein Angestelltenverhältnis anzubieten (siehe Anhang 5). In Bezug auf den bevorzugten beruflichen Bildungsabschluss äußerten sich die Teilnehmer wie folgt: 70,00% 60,00% 63,14% 60,00% 50,00% 48,63% 40,00% 30,00% 20,00% 16,08% 10,00% 0,00% Abbildung 5: Erwarteter Bildungsabschluss zukünftiger Beschäftigter Quelle: eigene Darstellung. Abgeleitet werden kann, dass Absolventen einer Berufsakademie für die Unternehmen am geeignetsten erscheinen. Rund 63 Prozent der Befragten setzen diesen Abschluss für den Einsatz im Rechnungswesen, Finanzwesen oder Controlling voraus. Mit einer um drei Prozentpunkte geringeren Häufigkeit wurde der Abschluss an einer Universität oder Fachhochschule am zweithäufigsten genannt. Etwa die Hälfte der sächsischen Unternehmen erachten eine Berufsausbildung als ausreichend, um in einen der genannten Bereiche einzusteigen. Bewerber, die innerbetriebliche Weiterbildungsmaßnahmen durchlaufen haben, scheinen in Vergleich zu Konkurrenten mit den zuvor genannten Qualifikationen künftig schlechtere Chancen auf eine Beschäftigung in diesen Unternehmensbereichen zu haben. Lediglich 41 von 255 Unternehmen stellt ein solcher Bildungsabschluss zufrieden, was rund 17 % der Antwortenden entspricht. Obwohl etwas mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen die Intention haben, künftig Fachkräfte im Finanz- und Rechnungswesen einzusetzen, hat die Mehrzahl der Befragten nicht das Gefühl, dass ein Fachkräftemangel in diesem Bereich vorherrscht, was aus der folgenden Grafik abgeleitet werden kann: 13 1,99% 29,83% 19,32% sehr hoch hoch gering 49,43% sehr gering Abbildung 6: Einschätzung der Bedeutung des Fachkräftemangels im Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling Quelle: eigene Darstellung. Jeder zweite Umfrageteilnehmer schätzt die Bedeutung dieses Mangels im Finanz- und Rechnungswesen als gering ein. Für 3 von 10 Befragten hat diese Thematik sogar nur eine sehr geringe Bedeutung. Jeder Fünfte schätzt den Fachkräftemangel als hoch ein, wohingegen lediglich 2 % der Antwortenden die Schwierigkeiten in Bezug auf die Rekrutierung von geeignetem Personal als sehr hoch einstufen. Insgesamt sind 21 % mit einem Fachkräftemangel konfrontiert. 4.2.3 Auswertung zur Unternehmensgröße, Branchenstruktur und Firmensitze der teilgenommenen Unternehmen An der Umfrage haben vor allem Unternehmen mit einer Mitarbeiterzahl zwischen 50 und 250 teilgenommen. Diese nehmen zusammen einen Anteil von 73 % ein. Diese Konzentration geht auf die Tatsache zurück, dass etwa 86 % aller sächsischen Unternehmen zwischen 50 und 250 Angestellte beschäftigen.42 6,03% 1,64% 5,75% 13,97% 39,45% 33,15% < 50 50 - 100 100 - 250 250 - 500 500 - 1000 > 1000 Abbildung 7: Übersicht über die Mitarbeiterzahlen der teilgenommenen Unternehmen 42 Vgl. Creditreform (2015). 14 Quelle: eigene Darstellung. Auch in Bezug auf die Branchenzugehörigkeit der teilgenommenen Betriebe ist eine klare Konzentration auf den Bereich Baugewerbe, Bergbau, Industrie und verarbeitendes Gewerbe festzustellen. Beinahe jeder zweite Teilnehmer ist dieser Branche zuzuordnen. Mit Hilfe der Datenbank der Creditreform konnte herausgestellt werden, dass diese Konzentration in der Tatsache begründet liegt, dass rund 43 % aller sächsischen Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten dieser Branche zugehörig sind.43 Branche Information, Kommunikation absolute Häufigkeit 14 relative Häufigkeit 3,88 % Transport, Logistik, Verkehr 22 6,09 % Versorger mit Energie, Wasser, Gas 12 3,32 % Gastronomie, Tourismus 11 3,05 % Gesundheit- und Sozialwesen 64 17,73 % Handel 26 7,20 % Land- und Forstwirtschaft 14 3,88 % Öffentliche Verwaltung 1 0,28 % Baugewerbe, Bergbau, Industrie, verarbeitendes Gewerbe 160 44,32 % Dienstleistungsgewerbe 42 11,63 % Tabelle 1: Übersicht über die Branchen der teilgenommenen Unternehmen Quelle: eigene Darstellung. 43 Vgl. Creditreform (2015). 15 Mit Hilfe der Creditreform-Datenbank konnte festgestellt werden, dass auch die Verteilung der Firmensitze der Umfrageteilnehmer der Grundgesamtheit entspricht. 44 Firmensitz Bautzen absolute Häufigkeit 40 relative Häufigkeit 11,02 % Chemnitz 29 7,99 % Dresden 44 12,12 % Erzgebirgskreis 44 12,12 % Görlitz 18 4,96 % Leipzig (kreisfreie Stadt) 29 7,99 % Leipzig (Landkreis) 24 6,61 % Meißen 15 4,13 % Mittelsachsen 33 9,09 % Nordsachsen 11 3,03 % Sächsische Schweiz Ost-Erzgebirge 18 4,96 % Vogtlandkreis 41 11,29 % Zwickau 35 9,64 % Tabelle 2: Übersicht über die Firmensitze der teilgenommenen Unternehmen Quelle: eigene Darstellung. Es kann insgesamt die Aussage getroffen werden, dass die Zusammensetzung der Umfrageteilnehmer die Struktur der sächsischen Wirtschaft gut widerspiegelt. Die Repräsentativität der Befragungsergebnisse ist gegeben, da die Stichprobe ein verkleinertes Spiegelbild der Grundgesamtheit darstellt und dadurch alle Eigenschaften dieser Grundgesamtheit wiedergibt.45 4.3 Ableitung von Zusammenhängen zwischen Unternehmensgröße, Branche, Firmensitz und Relevanz des Fachkräftemangels 4.3.1 Zusammenhang zwischen Unternehmensgröße und Relevanz des Fachkräftemangels Die Analyse der Umfrageergebnisse ergab, dass der Anteil der Unternehmen, welche die Relevanz des Fachkräftemangels für ihr eigenes Unternehmen als “hoch” einschätzen mit steigender Mitarbeiterzahl wächst. Von den sächsischen Betrieben mit weniger als 50 Beschäftigten sind es lediglich 10 %. Unter den Unternehmen mit 100 bis 250 Mitarbeitern bewerten bereits 18 % die Bedeutung des Mangels als “hoch”. Von den Befragten, die zwischen 500 und 1.000 Menschen 44 45 Vgl. Creditreform (2015). Vgl. Statista (O.J.). 16 einen Arbeitsplatz bieten, ist dieser Anteil 32 % groß. Gleichzeitig liegt bei den Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern der Anteil, der die Bedeutung der Thematik für das eigene Unternehmen als “sehr gering” einschätzt, bei 40 %. Werden Firmen mit 500 bis 1.000 Beschäftigten betrachtet, kann dieser Anteil mit nur noch 18 % angegeben werden. Von den Teilnehmern, die mehr als 1.000 Personen angestellt haben, schätzt kein einziger die Bedeutung des Mangels als “sehr gering” ein: Bedeutung des Fachkräftemangels Mitarbeiterzahl sehr hoch hoch gering sehr gering < 50 0,00 % 10,00 % 50,00 % 40,00 % 1,43 % 17,14 % 50,71 % 30,71 % 3,42 % 17,95 % 48,72 % 29,91 % 2,08 % 20,83 % 45,83 % 31,25 % 0,00 % 31,82 % 50,00 % 18,18 % 0,00 % 57,14 % 42,86 % 0,00 % (20 Unternehmen) 50 – 100 (140 Unternehmen) 100 – 250 (117 Unternehmen) 250 – 500 (48 Unternehmen) 500 – 1000 (22 Unternehmen) > 1000 (7 Unternehmen) Tabelle 3: Zusammenhang zwischen Unternehmensgröße und Bedeutung des Fachkräftemangels Quelle: eigene Darstellung. Festzuhalten ist, dass Unternehmen mit einer geringeren Mitarbeiterzahl offensichtlich weniger Schwierigkeiten haben, ihren Fachkräftebedarf zu decken als größere Betriebe. 4.3.2 Zusammenhang zwischen Branche und Relevanz des Fachkräftemangels In nahezu allen Branchen wurde die Bedeutung des Mangels am häufigsten als „gering“ oder „sehr gering“ eingestuft. Besonders in Betrieben, die im Bereich „Information und Kommunikation“ tätig sind, scheint es keine Probleme zu geben, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, da sie die Bedeutung am häufigsten als „sehr gering“ einschätzten. Verhältnismäßig hoch ist der Fachkräftebedarf im Dienstleistungsgewerbe, zu dem Finanz- und Wissenschaftsdienstleistungen sowie das Immobiliengewerbe zählen. Zwar ist auch in dieser Branche der überwiegende Teil der befragten Unternehmen der Meinung, die Thematik habe eine „geringe“ oder „sehr geringe“ Bedeutung. Dennoch ist der Anteil, der Firmen, welche die Relevanz der Problematik als „hoch“ oder „sehr hoch“ empfinden, in dieser Branche im Vergleich zu den anderen am höchsten. Insgesamt trifft dies für jeden dritten Betrieb im Dienstleistungsgewerbe zu. Auch im Gesundheitsund Sozialwesen sowie im Transport, Logistik und Verkehr scheint die Thematik eine im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen relativ hohe Bedeutung zu haben. Fast 30 % der Unternehmen, die im Gesundheits- und Sozialwesen tätig sind, sowie rund 32 % der Transport-, 17 Logisitk- und Verkehrsbetriebe, spüren den Fachkräftemangel in einem hohen Maße (Bedeutung des Fachkräftemangels wurde als „hoch“ oder „sehr hoch“ eingeschätzt). Bedeutung des Fachkräftemangels sehr hoch hoch gering sehr gering 0,00 % 9,09 % 0,00 % 9,09 % 1,64 % 0,00 % 7,14 % 0,00 % 1,27 % 14,29 % 22,73 % 8,33 % 18,18 % 27,87 % 16,67 % 14,29 % 0,00 % 14,01 % 35,71 % 50,00 % 58,33 % 36,36 % 42,62 % 54,17 % 57,14 % 100,00 % 54,14 % 50,00 % 18,18 % 33,33 % 36,36 % 27,87 % 29,17 % 21,43 % 0,00 % 30,57 % 0,00 % 31,71 % 41,46 % 26,83 % Branche Information, Kommunikation Transport, Logistik, Verkehr Versorger mit Energie, Wasser, Gas Gastronomie, Tourismus Gesundheit- und Sozialwesen Handel Land- und Forstwirtschaft Öffentliche Verwaltung Baugewerbe, Bergbau, Industrie und verarbeitendes Gewerbe Dienstleistungsgewerbe (Finanz- und Wissenschaftsdienstleistung, Immobiliengewerbe Tabelle 4: Zusammenhang zwischen Branche und Bedeutung des Fachkräftemangels Quelle: eigene Darstellung. 4.3.3 Zusammenhang zwischen Firmensitz und Relevanz des Fachkräftemangels Die Auswertung des Zusammenhangs zwischen Firmensitz und Relevanz des Fachkräftemangels zielte darauf ab, eventuelle regionale Besonderheiten hinsichtlich des Fachkräftemangels nachzuweisen. Den Zusammenhang zwischen Firmensitz und Bedeutung des Fachkräftemangels veranschaulicht Tabelle 5. 18 Bedeutung des Fachkräftemangels sehr hoch hoch gering sehr gering 0,00 % 3,57 % 2,33 % 2,44 % 0,00 % 0,00 % 0,00 % 7,14 % 3,13 % 0,00 % 5,56 % 2,56 % 0,00 % 15,00 % 28,57 % 23,26 % 17,07 % 27,78 % 26,67 % 27,27 % 28,57 % 21,88 % 9,09 % 33,33 % 17,95 % 20,59 % 60,00 % 42,86 % 46,51 % 48,78 % 50,00 % 30,00 % 22,73 % 35,73 % 62,50 % 54,55 % 27,78 % 51,28 % 61,76 % 25,00 % 25,00 % 27,91 % 31,70 % 22,22 % 43,33 % 50,00 % 28,57 % 12,50 % 36,36 % 33,33 % 28,21 % 17,65 % Firmensitz Bautzen Chemnitz Dresden Erzgebirgskreis Görlitz Leipzig (kreisfreie Stadt) Leipzig (Landkreis) Meißen Mittelsachsen Nordsachsen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Vogtlandkreis Zwickau Tabelle 5: Zusammenhang zwischen Firmensitz und Bedeutung des Fachkräftemangels Quelle: eigene Darstellung. Der Landkreis Leipzig sowie die kreisfreie Stadt Leipzig sind am wenigsten von der untersuchten Thematik betroffen. Das geht darauf zurück, dass jeder zweite der im Landkreis Leipzig ansässigen Umfrageteilnehmer, angab, dass die untersuchte Thematik für das eigene Unternehmen eine sehr geringe Bedeutung hat. In der kreisfreien Stadt kann dieser Anteil mit 43 % angegeben werden. Verhältnismäßig hoch ist der Anteil der Unternehmen, die den Fachkräftebedarfs als “hoch” bewerten im Vergleich zu den anderen Städten oder Regionen, in Meißen (29 %), Chemnitz (29 %), und Görlitz (28 %). Trotz der aufgezeigten Unterschiede ist keine Region in besonderem Maße vom Fachkräftemangel betroffen wie die Verteilung über dir Kreise aufzeigt. Ein Zusammenhang zwischen Firmensitz und Relevanz des Fachkräftemangels kann nicht abgeleitet werden. 4.3.4 Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse In nahezu allen Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, werden derzeit Fachkräfte im Rechnungswesen, Finanzwesen oder Controlling beschäftigt. Die meisten dieser Beschäftigten können eine abgeschlossene Berufsausbildung als höchsten Bildungsabschluss nachweisen. Des Weiteren haben 20 % der befragten Unternehmen aktuell offene Stellen in den genannten Abteilungen. Als häufigste Methode zur Gewinnung von Fachkräften können das Arbeitsamt und andere Personaldienstleister sowie die betriebsinterne Ausbildung angesehen werden. 19 Etwas mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer plant in den nächsten fünf Jahren, besonders im Rechnungswesen und im Controlling neue Stellen zu schaffen, wobei BA-Studenten am meisten nachgefragt sind. Diese werden im Vergleich zu Hoch- oder Fachhochschulabsolventen leicht bevorzugt. 80 Prozent der befragten Unternehmen verspüren, gemessen an der Einschätzung der Bedeutung des Fachkräftemangels, keinen Mangel im Finanz- und Rechnungswesen. Dennoch scheint es mit zunehmender Mitarbeiterzahl immer schwieriger zu werden, ausreichend qualifiziertes Personal zu finden. Der Fachkräftebedarf ist im Bereich Information und Kommunikation weniger ausgeprägt als in der Finanz,- Immobilien- und Wissenschaftsdienstleistungsbranche, im Gesundheits- und Sozialwesen oder im Bereich Transport, Logistik und Verkehr. Im Landkreis Leipzig und in der gleichnamigen kreisfreien Stadt ist die Fachkräftesituation entspannter als in Meißen, Görlitz oder Chemnitz. Den Teilnehmern der Befragung wurde die Möglichkeit offeriert, weiterführende Kommentare hinzuzufügen. Durch diese Kommentare wurde ersichtlich, dass viele Unternehmen nicht vorrangig im Finanz- und Rechnungswesen, sondern in anderen Bereichen eine das Angebot übersteigende Nachfrage sehen. Die Wirtschaftsinformatik wurde ebenso als stark gefragter Bereich genannt wie die Elektrotechnik. Verstärkt werden auch Facharbeiter und Meister in der Produktion oder im Handwerk sowie Mitarbeiter für die Lohn- und Gehaltsabrechnung gesucht. Außerdem wurde darauf aufmerksam gemacht, dass es aktuell schwerer fällt, Auszubildende zu gewinnen, welche die erforderliche Qualifikation für den Ausbildungsberuf vorweisen können. Es kann die Aussage getroffen werden, dass sich die Ergebnisse der durchgeführten Umfrage mit denen der analysierten Studien decken, wonach ein Nachfrageüberschuss im Bereich Finanzwesen, Rechnungswesen und Controlling besteht, der jedoch in seiner Ausprägung nicht als bedrohlich eingestuft werden kann. 20 5. Handlungsmaßnahmen in Bezug auf die aktuelle Fachkräftesituation in Finanz- und Rechnungswesen 5.1. Handlungsmaßnahmen aus Arbeitgebersicht Im Rahmen der Erhebung und Auswertung der Ergebnisse wurden die Gründe für offene Stellen und die Methoden der Personalgewinnung erfragt. Daraus sind nur bedingt Schlussfolgerungen zur Verbesserung der aktuellen Situation ableitbar. Wie in Kapitel 3 dargelegt, ist die Attraktivität der Region und des Arbeitsgebers ein nicht zu vernachlässigender Grund für den Wechsel des Arbeitsgebers beziehungsweise eine Bewerbung. In folgendem Kapitel 5.1.1 werden Maßnahmen herausgearbeitet, die die Wahrnehmung als Arbeitgeber und dessen Attraktivität fördern. Die Vielzahl der genutzten Personalgewinnungsmöglichkeiten zeigt Abbildung 4. Eine Erweiterung bzw. Konzentration auf weitere Verfahren zur Personalrekrutierung stellt eine gute Basis erfolgreicher Personalgewinnung dar. Diese werden im Kapitel 5.1.2 näher vorgestellt. 5.1.1 Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitgeberattraktivität Als häufigste Ursache für die fehlende Besetzung von Arbeitsplätzen im Finanz- und Rechnungswesen sowie im Controlling gaben die an der Umfrage teilgenommenen sächsischen Unternehmen gar keine oder zu wenige Bewerbungen an. Aus diesem Grund sollten Unternehmen, die aktiv Fachkräfte suchen, Maßnahmen ergreifen, um als Arbeitgeber attraktiver wahrgenommen zu werden und im Endeffekt das Interesse der Bewerber zu wecken. Da zum Thema Arbeitgeberqualität in der vorgestellten Befragung keine Informationen der sächsischen Unternehmen erhoben wurden, dient als Basis für die folgenden Überlegungen eine Studie von Statista, die im Jahre 2014 durchgeführt wurde. Im Rahmen der „Arbeitgeber-Studie 2014“ hat Statista den Teilnehmern die Frage gestellt, wovon die Attraktivität eines Arbeitgebers abhängt. Als Ergebnis konnten insgesamt sieben Treiber identifiziert werden, die einen Arbeitgeber attraktiv erscheinen lassen und zu einer Weiterempfehlung durch die Arbeitnehmer führen.46 Aufbauend auf diesen Treibern sollen im Folgenden konkrete Maßnahmen abgeleitet werden, die zur Verbesserung der Arbeitgeberqualität beitragen können. 46 Vgl. Statista (2014), S. 4. 21 Image & Wachstum Miteinander & Vorgesetztenverhalten Weiterentwicklung & Perspektiven Bezahlung Belastung & Balance Bedingungen & Ausstattung Nachhaltigkeit (Umwelt- und Sozialbewustsein) Abbildung 8: Treiber der Arbeitgeberqualität Quelle: in Anlehnung an: Statista (2014), S. 11. Als erster Treiber wird in der Studie von Statista „Miteinander und Vorgesetztenverhalten“ vorgestellt. 47 Dieser Treiber umfasst die Qualität des Betriebsklimas, Wertschätzung und Anerkennung in Unternehmen sowie den gegenseitigen Umgang der Mitarbeiter. Zur Förderung dieses Treibers kann das Unternehmen Schnittstellenworkshops zwischen verschiedenen Abteilungen und Funktionsbereichen anbieten. Ratsam ist es, die Workshops personell so zusammenzustellen, dass Mitarbeiter, welche sonst keinen Kontakt miteinander haben, zusammenarbeiten. Einerseits trägt diese Maßnahme dazu bei, das Verständnis für die Arbeit und den Beitrag anderer Abteilungen zu steigern. Andererseits resultiert daraus ein stärkerer Zusammenhalt zwischen den Mitarbeitern, der sogar zu einem besseren Arbeitsklima führen kann.48 Dieser Treiber kann aber auch dadurch verbessert werden, dass besondere Leistungen oder außergewöhnliche Anstrengungen der Mitarbeiter bewusst gewürdigt und ausgezeichnet werden. Wird die Leistung des einzelnen Mitarbeiters oder des Teams gelobt und anerkannt, entwickeln die Beschäftigten Stolz auf ihre Arbeit und können sich besser mit dem Arbeitgeber identifizieren. 49 In der Mitarbeiterführung ist ein weiterer Ansatzpunkt zu sehen, der sich positiv auf den genannten Treiber auswirkt. Die Idee liegt darin, die Mitarbeiter emotional anzusprechen, für die gemeinsame Aufgabe zu begeistern und sie zur Verwirklichung eigener Ideen zu ermutigen. Dadurch widmen 47 48 49 Vgl. Statista (2014), S. 4. Vgl. Zaeg GmbH (2015), S. 36 ff. Vgl. ebenda, S. 36 ff. 22 sich die Beschäftigten ihren Aufgaben mit größerer Motivation und bauen ein vertrauensvolleres Verhältnis zum Arbeitgeber auf.50 Zweitens wird die Attraktivität eines Arbeitgebers durch den Treiber „Weiterentwicklung und Perspektiven“ determiniert.51 Um von diesem Treiber profitieren zu können, sollten Unternehmen den Mitarbeitern ein möglichst vielfältiges Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. 52 Denkbar wären sowohl fachspezifische Schulungen als auch Workshops, welche zwischenmenschliche Fertigkeiten, sogenannte soft skills, fördern.53 Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Weiterbildungsmaßnahmen nicht nur anzubieten, sondern auch teilweise oder komplett zu finanzieren. Beispielweise könnten durch die Finanzierung von Master-Studiengängen besonders ehrgeizige und leistungsstarke Bewerber angeworben werden. Als dritter maßgeblicher Einflussfaktor auf die Attraktivität wurden im Rahmen der Statista-Befragung die Bezahlungsgewohnheiten herausgestellt.54 In diesem Zusammenhang sei auf das sogenannte „Cafetaria-Systems“ verwiesen, welches den Angestellten ein höheres Mitbestimmungsrecht bei der Bezahlung ermöglicht. Dieses System gibt den Mitarbeitern die Möglichkeit, auf Basis ihrer persönlichen Bedürfnisse und Präferenzen Teile des Gehalts in Sozial- oder übertarifliche Leistungen umzuwandeln.55 Als optionale Leistungen könnten beispielsweise die Bereitstellung eines Laptops für den betrieblichen und privaten Gebrauch oder Altersvorsorgeleistungen offeriert werden. Möglich ist es auch, einen Teil des Gehalts als festen Posten und den anderen Teil nach bestimmten, vom Erfolg des Angestellten abhängigen Kennzahlen zu zahlen. 56 Wenn es dem Mitarbeiter gelingt, die Jahreszielvereinbarungen zu erreichen, wird ein Bonus gezahlt. 57 Solche Boni könnten von zukünftigen Fachkräften als durchaus lukrativen Leistungsanreiz angesehen werden. Die Bezahlung kann auch dadurch attraktiver gestaltet werden, indem den Mitarbeitern Weihnachts- oder Urlaubsgeld gezahlt wird. Viertens entscheidet die Belastung und Balance der Mitarbeiter darüber, wie attraktiv der Arbeitgeber eingeschätzt wird.58 Diesem Treiber können zum Beispiel Kinderbetreuungsmöglichkeiten für die Arbeitnehmer in Form von betriebseigenen Kindertagesstätten zugeordnet werden.59 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 Vgl. ebenda, S. 45. Vgl. Statista (2014), S. 4. Vgl. Zaeg GmbH (2015), S. 35. Vgl. ebenda, S. 35. Vgl. Statista (2014), S. 4. Vgl. Haufe-Lexware GmbH & Co. KG (O.J.). Vgl. Riesterer, F. (2009, S.1. Vgl. Callenbach, V. (2010). Vgl. Statista (2014), S. 4. Vgl. Schwäbisch Hall (2014), S. 21ff. 23 Der stärkeren Familienorientierung im Unternehmen kommt auch ein vom Arbeitgeber geschaffener „Familienservice“ zugute, welcher bei Fragen rund um die Organisation von Pflege und Betreuung von Familienmitgliedern beratend zur Seite steht.60 Kostenlose Untersuchungen durch den Betriebsarzt oder günstige Mitgliederbeiträge in einem mit dem Unternehmen kooperierenden Fitnessstudio zählen gleichermaßen dazu. Regelmäßige Gespräche mit den Mitarbeitern über deren persönliche Auslastung können dazu beitragen, Überanstrengung oder Unterforderung zu erkennen und das Wohlbefinden sicherzustellen.61 Die Arbeitsbedingungen und Ausstattung am Arbeitsplatz sind der fünfte Treiber für die Arbeitgeberattraktivität.62 Die aktuelle Kandidatenstudie „Bewerbungspraxis 2015“ kam zu dem Ergebnis, dass 85,9 % der befragten Stellensuchenden am liebsten bei einem Unternehmen arbeiten würden, welches flexible Arbeitszeitmodelle offeriert.63 Beispielsweise bieten Gleitzeitregelungen eine gute Alternative zu festen Arbeitszeiten, da sie die flexible Einteilung der Arbeitszeit durch den Angestellten ermöglichen.64 Weitere Gestaltungsmöglichkeiten bestehen im sogenannten Home-Office, wobei die Angestellten von zu Hause aus arbeiten, oder im räumlich und zeitlich verteilten Arbeiten, wobei die Mitarbeiter über die Einteilung der Arbeitszeit und die Wahl des Arbeitsortes entscheiden können.65 Eine bessere Ausstattung am Arbeitsplatz kann aber auch dadurch hergestellt werden, dass das Unternehmen eine betriebseigene Kantine einrichtet oder den Beschäftigten einen Dienstwagen oder Diensthandy bereitstellt. Denkbar ist es auch, den Angestellten für die Inanspruchnahme der Dienstleistungen oder den Kauf von Produkten des Arbeitgebers besondere Konditionen beziehungsweise Preisnachlässe zu gewähren. Möglich wären zum Beispiel günstigere Darlehenskonditionen für Bankmitarbeiter. Die Schaffung möglichst flacher Hierarchien und die damit verbundene Übertragung von Verantwortung an die Mitarbeiter können ebenso beispielhaft angeführt werden. Als sechster Treiber hat Statista die im Unternehmen gelebte Nachhaltigkeit in Bezug auf Umweltund Sozialbewusstsein identifiziert.66 Das Sozialbewusstsein könnte durch spezielle Trainings gefördert werden, in denen Führungskräfte auf den Umgang mit den unterschiedlichen Generationen vorbereitet werden. In diesem Rahmen erfolgt eine Sensibilisierung dahingehend, dass beispielsweise altersdiskrimierendes Verhalten erkannt und diesen entgegengesteuert werden muss. 67 Nachhaltigkeit betrifft aber auch die Zukunftsaussichten der Angestellten. Der Arbeitgeber sollte 60 61 62 63 64 65 66 67 Vgl. Zaeg GmbH (2015), S. 36. Vgl. Zaeg GmbH (2015), S. 39. Vgl. Statista (2014), S. 4. Vgl. Monster Worldwide Deutschland GmbH (2015), S.22. Vgl. Schwäbisch Hall (2014), S. 21ff. Vgl. Monster Worldwide Deutschland GmbH (2015), S.22. Vgl. Statista (2014), S. 4. Vgl. Zaeg GmbH (2015), S. 36. 24 in offenen Gesprächen klären, in welche Richtung sich das Unternehmen in Zukunft entwickeln wird und welche beruflichen Perspektiven sich für den Mitarbeiter ergeben.68 Dem Umweltbewusstsein kann Rechnung getragen werden, indem zum Beispiel Dienstwagen mit Benzin- oder Dieselmotoren durch solche mit elektrischem Antrieb ersetzt werden oder in der Kantine Bio- oder vegane Mahlzeiten angeboten werden.69 Als siebter und letzter Treiber wird in der Studie von Statista „Image und Wachstum“ identifiziert.70 Ein Indiz auf ein gutes Image geben den potenziellen Bewerbern Arbeitgeberauszeichnungen. Als „Top 100 Arbeitgeber“ werden diejenigen Unternehmen ausgezeichnet, welche von abschlussnahen Studierenden und Absolventen der Fachrichtungen Business, Engineering und IT als besonders attraktiv eingestuft werden.71 Denkbar wäre es demnach für Unternehmen, welche ihr Image verbessern wollen, sich beispielsweise für den Deutschen Arbeitgeber-Award zu bewerben. Dieser wird in den Kategorien „Gesundheit und Wohlergehen“, „Flexibilität“, „Möglichkeiten/Karrierechancen“ sowie „gesellschaftliche Verantwortung verliehen“. 72 Eine solche Auszeichnung könnte die Aufmerksamkeit der künftigen Fachkräfte für den Betrieb erhöhen. Darüber hinaus können Auftritte auf Messen sowie ein ansprechender Web-Auftritt dabei helfen, für das Unternehmen zu werben und auf die Maßnahmen, die im Sinne dieses Kapitels ergriffen werden, um die eigene Attraktivität zu erhöhen, aufmerksam zu machen. 5.1.2 Einsatz sozialer Medien und Netzwerke zur Mitarbeiterrekrutierung Neben Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitgeberattraktivität bieten die im Unternehmen eingesetzten Personalbeschaffungsmethoden Ansatzpunkte zur Vermeidung eines Fachkräftemangels. Aus den Umfrageergebnissen wurde ersichtlich, dass das Thema E-Recruiting für die Umfrageteilnehmer bisher eine eher untergeordnete Rolle spielte. Besonders in einer Zeit, in der Smartphones und soziale Medien in den Alltag Einzug gehalten haben, eröffnen sich völlig neue Perspektiven. Zum einen können Business-Netzwerke und soziale Netzwerke wie Facebook, XING oder StepStone zur Veröffentlichung von Stellenausschreibungen genutzt werden. 73 Zum anderen können diese Medien eingesetzt werden, um den Betrieb zu präsentieren und über die Besonderheiten, die die Beschäftigung im Unternehmen ausmachen, zu informieren.74 Der Vorteil des sogenannten E-Recruitings besteht darin, dass Stellenanzeigen im Vergleich zur Publizierung in Printmedien kostengünstig veröffentlicht werden können. Zudem können über soziale Medien eine Vielzahl von Menschen erreicht werden. Facebook wird beispielsweise in Deutschland von etwa 28 Millionen Menschen genutzt.75 Indem die Nutzer die Stellenausschreibungen im eigenen 68 69 70 71 72 73 74 75 Vgl. ebenda, S. 42. Vgl. Bösch, F. (2014). Vgl. Statista (2014), S. 4. Vgl. Trendence Institut GmbH (O.J.). Vgl. Handelsbaltt GmbH (O.J.). Vgl. Softgarden e-recruiting GmbH (O.J.). Vgl. Online Akademie GmbH & Co. KG (O.J.). Vgl. Statista (2015b). 25 Netzwerk weiterverbreiten, potenziert sich die Reichweite nochmals um ein Vielfaches.76 Wichtig ist, dass sich das Unternehmen klar darüber ist, welche Zielgruppe angesprochen werden soll. Facebook ist zur Platzierung von Stellenausschreibungen und Unternehmensinformationen sinnvoll, wenn das Unternehmen nach Berufseinsteigern sucht, da die meisten Facebook-Nutzer zwischen 18 und 34 Jahre alt sind. 77 Werden eher erfahrene Mitarbeiter gesucht, stellt das Business-Netzwerk XING eine gute Alternative dar. Aktuelle nutzen über sechs Millionen Nutzer mit einem Durchschnittsalter von 36 Jahren diese Plattform.78 Einen ebenfalls neuen Weg der Personalbeschaffung stellt das sogenannte Active Sourcing dar. Dabei nehmen die Personaler direkt Kontakt zu den Fachkräften auf, nachdem über das Profil des Nutzers eingeschätzt wurde, dass die anvisierte Person zum Unternehmen passen könnte. Die Talente werden aktiv angesprochen und eine persönliche Beziehung aufgebaut. Die Chance, eine Fachkraft abzuwerben oder nach der Kündigung der bisherigen Arbeitsstelle für das eigene Unternehmen zu gewinnen, ist bei dieser Methode in Vergleich zu anderen Personalbeschaffungsmaßnahmen aufgrund der aufgebauten Beziehung um ein Vielfaches höher.79 5.2 Qualifizierungsmaßnahmen für Fachkräfte im Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling Trotz bereits bestehender Ausbildungs- und Studienangebote im Finanz- und Controllingbereich sind laut der durchgeführten Befragung aktuell 21% der sächsischen Unternehmen mit einem Fachkräftemangel konfrontiert. Fluktuation und altersbedingter Abgang führen zu einem ständigen Neubedarf an qualifiziertem Personal. Aufbauend auf der Tatsache, dass für 50 % der Befragten die unzureichende fachliche Qualifikation der Bewerber verantwortlich für die fehlende Besetzung der verfügbaren Arbeitsplätze ist, besteht die Lösung in einer optimalen Ausbildung derartiger Fachkräfte. Die Möglichkeiten bestehen in der Weiterbildung vorhandenen Personales, der Ausbildung, dem Vollzeitstudium und einem dualen Studiums. Im nachfolgendem werden Themengebiete betrachtet, welche den theoretischen Anforderungen im Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling gerecht werden und dabei möglichst viele berufliche Felder des Finanz- und Rechnungswesens sowie Controllings abdecken. Dazu zählen die folgenden Berufsbilder: 76 77 78 79 Vgl. Softgarden e-recruiting GmbH (O.J.). Vgl. Softgarden e-recruiting GmbH (O.J.). Vgl. ebenda. Vgl. Online Akademie GmbH & Co. KG (O.J.). 26 Finanz- und Rechnungswesen Steuerfachangestellter Finanzbuchhalter Credit Collection Debitorenbuchhalter Kreditorenbuchhalter Anlagenbuchhalter Controlling - Financial Controller Controller Sales Controller Produktionscontroller Tabelle 6: Berufsbilder des Finanz- und Rechnungswesens sowie Controllings Quelle: Michael Page International (Deutschland) GmbH (2014); Page Personnel Deutschland GmbH (2013). Um eine Aussage zu den konkreten Studien-, Ausbildungs- oder Weiterbildungsinhalten zu treffen, werden zwei Gehaltsstudien der Michael Page International (Deutschland) GmbH und Page Personnel Deutschland GmbH betrachtet, welche das Anforderungsprofil und Aufgabengebiet der genannten Stellen beschreiben. Zusätzlich wird auf Modulpläne von Universitäten zurückgegriffen, die einen Studiengang implementiert haben, welcher auf Tätigkeitsfelder des Finanz- und Rechnungswesens sowie Controllings eingeht (Fachhochschule Ludwigshafen am Rhein, Georg-August-Universität). Ein sicherer Umgang und explizite Kenntnisse im Umgang mit MS Office, insbesondere mit Excel, Word sowie gängigen Enterprise-Ressource-Planning (ERP)- Systemen 80 ist sowohl in den meisten Berufsbildern im Finanz- und Rechnungswesen als auch im Controlling essentiell.81 Damit der Studierende beziehungsweise Auszubildende (im nachfolgendem als Lehrling bezeichnet) die notwendigen theoretischen Grundlagen erlernt, ist allgemeines Wissen über MSOffice sowie Excel zu vermitteln. Auch sollten ERP- Systeme und betriebliche Informationssysteme nähergebracht werden. Neben Wissen zu Softwareanwendungen müssen auch theoretische Grundlagen vermittelt werden, welche die Aufgabegebiete der verschiedenen Berufsgruppen im Bereich Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling abdecken. Die Debitoren- und Kreditorenbuchhalter stimmen die Lieferanten-, Kunden- und Sachkonten ab. Außerdem unterstützen sie die Abschlussarbeiten und bewerten die Lieferanten- und Kundenbonität. Darüber hinaus überprüfen und verbuchen sie Geschäftsvorfälle. Während der Kreditorenbuchhalter Zahlungsabläufe überwacht und anweist, unterstützt der 82 Debitorenbuchhalter die Liquiditätsplanung. Auch der Steuerfachangestellte hat neben der 80 81 82 ERP- Systeme bezeichnet Anwendungssoftware, die zur Ressourcenplanung des Unternehmens eingesetzt werden. Quelle: Vahrenkamp, R. (O.J.). Vgl. Page Personnel Deutschland GmbH (2013), S.1-22. Vgl. ebenda, S.11-12. 27 Erstellung von Lohn- und Gehaltsabrechnungen die Pflicht zur Führung der Kreditoren-, Debitoren- und Anlagebuchhaltung unter Beachtung des deutschen Steuerrechts.83 Aus den genannten Tätigkeitsfeldern ergeben sich die folgenden Inhalte, die in einem optimal auf die Aufgaben im Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling abgestimmten Ausbildungs-, Weiterbildungs- oder Studienprogramm aufgenommen werden sollten: Internes Rechnungswesen, durch welches innerbetriebswirtschaftliche Vorgänge buchhalterisch abgebildet werden Externes Rechnungswesen, in welchem vertieft steuer- und handelsrechtliche Vorgaben sowie die internationale Buchführung betrachtet werden Kosten- und Leistungsrechnung, in welchem die Leistungsfähigkeit einzelner Betriebsprozesse ermittelt wird Finanzbuchhaltung, das auf wesentliche Teilgebiete und Aufgaben des Rechnungswesens eingeht. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung der Grundlagen und Techniken der doppelten Buchführung Diese Inhalte stellen die theoretische Ausbildung weiterer Berufsgruppen des Finanz- und Rechnungswesens und Controlling sicher. Dazu zählt der Anlagenbuchhalter, welcher die Verwaltung und Verbuchung des Anlagevermögens sowie die Abstimmung der Haupt- und Nebenbücher zur Aufgabe hat (internes und externes Rechnungswesen). Zudem werden die Tätigkeitsfelder des Finanzbuchhalters abgedeckt, welcher an der Gewinn- und Verlustrechnung mitwirkt oder die Monats-, Quartals- und Jahresabschlüsse erstellt (Kosten- und Leistungsrechnung, Finanzbuchhaltung). Zudem bildet und bewertet er Rückstellungen.84 Die verschiedenen Berufe im Controlling haben insbesondere Planungs-, Kontroll- und Koordinationsaufgaben. Der Sales Controller hat die Aufgabe, das Budget zu kontrollieren und zu analysieren. Außerdem unterstützt er das Vertriebsgeschäft durch Wirtschaftlichkeitsanalysen. Im Rahmen seiner Tätigkeit muss er diverse Vertriebskennzahlen ausarbeiten und monatliche Abweichungsanalysen und Soll/Ist-Vergleiche erarbeiten.85 Der Produktionscontroller hat den Fokus auf den Kosten der einzelnen Fertigungsstufen im Betrieb. Er ermittelt und analysiert die Herstellungskosten und monatlichen Produktionsergebnisse. Außerdem überwacht er die Produktionseffizienz.86 Der Financial Controller hingegen erstellt quantitative und qualitative Analysen von Kostentrends. Des Weiteren prognostiziert und realisiert er Umsätze und Ausgaben. Er entwickelt Aktionspläne zur Verbesserung der Umsatzpläne sowie zur Kosteneinsparung.87 Um mit den Vertriebszahlen umgehen und diese auswerten zu können, sind folgende Ausbildungs-, Weiterbildungsbeziehungsweise Studieninhalte wichtig: 83 84 85 86 87 Vgl. ebenda, S.9. Vgl. Page Personnel Deutschland GmbH (2013), S.17. Vgl. ebenda, S. 21. Vgl. ebenda, S. 22. Vgl. Michael Page International (Deutschland) GmbH (2014), S.11. 28 Leistungswirtschaft, um konkrete Abläufe im Unternehmen darzustellen Grundlagen Controlling, um Begrifflichkeiten und Abläufe des Controllings zu verstehen Strategisches Controlling, um eine langfristige Unternehmungsplanung und Kontrolle der Erfolgspotentiale aufstellen zu können Operatives Controlling, um eine kurz- bis mittelfristige Unternehmungsplanung anhand der Vertriebszahlen aufstellen zu können Zusätzlich weist das Anforderungsprofil für die Berufe im Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling gute Kommunikationsfähigkeit, Englischkenntnisse und Transferfähigkeit auf. 88 Demzufolge sind Englisch sowie Kommunikations- und Präsentationstraining im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen essenziell. Außerdem ist die eigenständige Erarbeitung von Problemlösungen durch die Erstellung von Projektarbeiten zu fördern. Die zukünftige Fachkraft muss darüber hinaus auf wichtige rechtliche Themenfelder wie das Steuer- und Arbeitsrecht vorbereitet werden. Dies ist besonders wichtig für den Lohnbuchhalter, Finanzbuchhalter, aber auch Führungskräfte, damit rechtliche Vorgaben eingehalten und umgesetzt werden. Aus den Gehaltsstudien wird ersichtlich, dass angehende Führungskräfte zusätzlich zur fachübergreifenden Kompetenz Führungs- und Kommunikationskenntnisse aufweisen müssen.89 Die Aufnahme von Themen wie Unternehmensführung oder Personalmanagement in den Ausbildungsprozess erscheint empfehlenswert. Zudem sollten Fachkräfte im Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling in allgemeinen betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Themen unterrichtet werden, um ein Grundverständnis für politische Entscheidungen und Abläufe im Unternehmen zu entwickeln. Wie aus den Ergebnissen der durchgeführten Befragung ersichtlich wurde, ist der Praxisbezug essentiell für die Erlangung der erforderlichen Qualifikation in den untersuchten Unternehmensbereichen: Rund 63 Prozent der befragten Unternehmen setzen einen Abschluss an einer Berufsakademie für den Einsatz im Rechnungswesen, Finanzwesen oder Controlling in den nächsten fünf Jahren voraus. Im Gegensatz zu staatlichen Universitäten, an welchen die Studenten ein Vollzeitstudium absolvieren, wird es den Studenten der Berufsakademien ermöglicht, neben der Vermittlung von theoretischem Wissen auch praktische Erfahrungen innerhalb der Betriebe zu erlangen. Schlussfolgernd ist das duale Studium (angeboten durch eine Berufsakademie) zur Förderung der Fachkräfte im Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling als am geeignetsten zu erachten. 88 89 Vgl. Michael Page International (Deutschland) GmbH (2014), S.5 ff. Vgl. Page Personnel Deutschland GmbH (2013), S. 4; Michael Page International (Deutschland) GmbH (2014), S.ff. 29 6. Fazit Die Autoren der vorliegenden Arbeit haben sich mit der aktuellen Fachkräftesituation im Finanzund Rechnungswesen sowie im Controlling auseinandergesetzt. Dafür wurden im ersten Schritt Studien zum Verhältnis von Angebot und Nachfrage in diesem Bereich analysiert. Aus diesen ging hervor, dass der Bedarf an qualifiziertem Personal in Sachsen im Verhältnis zu anderen Bundesländern zwar geringer und damit noch nicht brenzlig ist, aber für die Zukunft von einer steigenden Tendenz eines Engpasses ausgegangen werden muss. Im zweiten Schritt wurden Überlegungen dahingehend angestellt, woraus ein solcher Fachkräftebedarf resultieren könnte. Festzuhalten ist, dass die Attraktivität der Region, die Mobilität der Beschäftigten oder das Qualifikationsniveau der Bewerber über die Stellenbesetzung bestimmen. Nachfolgend wurde eine von den Autoren durchgeführte Umfrage ausgewertet, um die konkrete Situation in sächsischen Betrieben herauszustellen. Aus dieser Analyse ging hervor, dass aktuell 20 % der befragten sächsischen Unternehmen mit einem Fachkräftemangel in Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling konfrontiert sind. Als häufigste Ursachen wurden die fehlende Qualifikation der Bewerber sowie eine zu geringe Anzahl der Bewerbungen von den Umfrageteilnehmern angegeben. Ausgehend von den Umfrageergebnissen wurden Handlungsmaßnahmen in Bezug auf den bestehenden Fachkräftemangel gegeben. Einerseits können die Unternehmen selbst dem Problem der fehlenden Stellenbesetzung entgegenzuwirken. Das ist durch Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitgeberattraktivität und die aktive Suche nach geeigneten Mitarbeitern in sozialen Medien oder auf Business-Plattformen möglich. Andererseits kann der unzureichenden Qualifikation, die von den Befragten beklagt wird, durch die Implementierung entsprechender Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen vorgebeugt werden. Diese sind auf die Aufgabengebiete der typischen Berufsbilder im Finanz- und Rechnungswesen (z.B. Steuerfachangestellter, Finanzbuchhalter, Credit Collection) sowie Controlling (z.B. Financial Controller) optimal abzustimmen. Inhalte wie „Internes und Externes Rechnungswesen“, „Kosten- und Leistungsrechnung“ und „Finanzbuchhaltung“ sollten in das Ausbildungs- oder Studienprogramm aufgenommen werden. Darüber hinaus sind theoretische und praktische Grundlagen in den Bereichen „Leistungswirtschaft“, „Grundlagen Controlling“, „strategisches Controlling“ und „operatives Controlling“ zwingend notwendig. Außerdem gehören eine gute Kommunikations- und Transferfähigkeit, gute Englischkenntnisse, Kenntnisse im Umgang mit Softwareanwendungen wie MS-Office sowie Präsentationstraining zum Anforderungsprofil. Am geeignetsten erscheinen eine Berufsausbildung, eine duale Ausbildung an einer Berufsakademie oder ein berufsbegleitendes Hochschulstudium, da somit der Forderung der Unternehmen nach ausreichendem Praxisbezug nachgegangen werden kann. 30 Anhang Anhang 1: Fachkräfteangebot und –nachfrage für den Bereich „Rechnungswesen, Controlling und Revision, Steuerberatung“ (1. Abbildung) sowie „Versicherungs- und Finanzdienstleistungen (2. Abbildung) Quelle: Industrie und Handelskammer zu Leipzig (2014b). Quelle: Industrie und Handelskammer zu Leipzig (2014b). 31 Anhang 2: Fragebogen zur Ermittlung der aktuellen Fachkräftesituation 32 33 Anhang 3: Aktuell Beschäftigte im Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling der Umfrageteilnehmer Fachbereich Finanzwesen Rechnungswesen Controlling Sonstiges (Geschäftsführung) relative Häufigkeit 65,10 % 91,69 % 62,60 % 0,28 % Quelle: eigene Darstellung. 34 Anhang 4: Bildungsabschlüsse der aktuell Beschäftigten im Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling der Umfrageteilnehmer Bildungsabschluss Berufsausbildung Absolvent einer Universität/Hochschule Absolvent einer Berufsakademie Innerbetriebliche Weiterqualifikation relative Häufigkeit 75, 83 % 70,56 % 29,17 % 25,83 % Quelle: eigene Darstellung. 35 Anhang 5: Geplante Neueinstellungen der Umfrageteilnehmer in den nächsten fünf Jahren im Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling Fachbereich, in dem Neueinstellung geplant ist Finanzwesen Rechnungswesen Controlling relative Häufigkeit 35,00 % 64,00 % 47,00 % Quelle: eigene Darstellung. 36 Literaturverzeichnis Literaturquellen Atteslander, P. 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