Infobroschüre Berufschancen und Perspektiven

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Infobroschüre Berufschancen und Perspektiven
BERUFSCHANCEN
UND
PERSPEKTIVEN
Mit Liebe zum Leben
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INHALT
Die AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE
Unser Selbstverständnis ....................................... 4
Das erwartet Sie bei uns ...................................... 6
Das tun wir für unsere Mitarbeiter/innen ............. 9
Berufschancen und Perspektiven
für Schüler/innen ................................................. 12
für Schulabgänger................................................ 14
für Berufserfahrene .............................................. 15
Berufe und Mitarbeiter/innen im Portrait
Altenpfleger/in* ...................................................
Fachkrankenschwester/-pfleger Psychiatrie ..........
Ergotherapeut/in ..................................................
Sozialarbeiter/in ..................................................
Kauffrau/Kaufmann im Gesundheitswesen* .........
Restaurantfachfrau/-fachmann* ............................
Koch/Köchin* ......................................................
* In diesem Beruf bilden wir auch aus.
IMPRESSUM
Herausgeber: AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE gemeinnützige GmbH, Paulsenstr. 5 - 6, 12163 Berlin
Geschäftsführer: Alexander Dettmann
Redaktion: Burkhard Bachnick, Cornelia Clauß, Andreas Wolff
Interviews, Text und Layout: News & Media, Berlin
Fotos: Marcus v. Amsberg, Christian Lietzmann, Andreas Wolff
Stand: März 2011
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VORWORT
Wir werden immer älter. Jeder einzelne hat eine
durchschnittlich weitaus höhere Lebenserwartung
als seine Eltern und Großeltern – die heutigen Senioren ebenso wie Schüler und junge Erwachsene.
In einer Gesellschaft des langen Lebens nimmt auch
die Zahl der pflegebedürftigen älteren Menschen
zu. Viele von ihnen sind, ob sie zu Hause, in einem
Pflegeheim oder einer Seniorenwohngemeinschaft
leben, auf Betreuung und Pflege angewiesen. Dies
bedeutet, dass mehr qualifizierte Fachkräfte in
diesem Bereich der Gesundheitsbranche gebraucht
werden. Und der Bedarf nimmt in den nächsten
Jahren weiter zu.
Die AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE ist seit
über 125 Jahren in Berlin in der Kranken- und
Altenpflege tätig. Wir sind ein Unternehmen in
christlicher Trägerschaft. Unser Ziel ist es, dass sich
unsere Bewohner/innen und Gäste bei uns wohlfühlen, verstanden wissen und bestens umsorgt
sind. Das können wir nur mit einem professionellen, gut ausgebildeten und motivierten Team von
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen erreichen.
Wir suchen deshalb regelmäßig unter anderem
qualifizierte Altenpflegerinnen und Altenpfleger,
Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Fachkrankenschwestern/Fachkrankenpfleger Psychiatrie,
Heilerziehungspfleger/innen, Ergotherapeut/innen,
Wohnetagenleiter/innen, Pflegedienstleiter/innen
und Qualitätsmanagementbeauftragte. Außerdem
bilden wir auch selbst aus – derzeit in vier Berufen
und an fünf Standorten in Berlin.
Alexander Dettmann
Geschäftsführer
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UNSER SELBSTVERSTÄNDNIS
Menschenbild. Der Mensch ist Geschöpf und Abbild
Gottes. Darin begründet sich die unantastbare Würde eines jeden Menschen, unabhängig von seiner
physischen oder psychischen Verfassung, seiner
Religion oder Weltanschauung, seiner ethnischen
oder sozialen Herkunft. Das Wirken und die Botschaft Jesu geben Hoffnung und betonen vor allem
das Gebot der „Nächstenliebe“.
Diakonischer Auftrag. Biblisches Menschenbild und
Nächstenliebe finden ihren Ausdruck in der Diakonie: Unter Diakonie versteht man den „biblisch
begründeten Dienst helfender Liebe“. Dies ist unser
Auftrag und Grundlage unserer täglichen Arbeit.
Orientierung. Wir stehen den Hilfsbedürftigen
zur Seite, ob sie alt, krank oder in einer sonstigen
besonderen Lebenssituation sind. Wir behandeln
sie kompetent. Hierbei orientieren wir uns an ihren
Bedürfnissen, Möglichkeiten und Grenzen. Unser
Verhalten gegenüber den Mitmenschen ist verbindlich, unsere Sprache verständlich.
Qualität. Unser Bestreben ist es, mit den verfügbaren Ressourcen unter humanitären, ethischen,
aber auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten einen
möglichst großen Nutzen und ein hohes Maß an
Qualität zu erreichen.
Engagement. Wir sind engagiert, entwickeln Eigeninitiative und setzen gemeinsame Ziele um. Wir
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bemühen uns um Offenheit für andere Standpunkte
und sind aufgeschlossen für Veränderungen. Wir
argumentieren sachlich und konstruktiv.
Führung. Wir streben einen kooperativen Führungsstil und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf
allen Ebenen an. Wir besetzen Führungspositionen
nach fachlichen und organisatorischen Qualitäten
und nach sozialer Kompetenz. Unsere Führungskräfte sind sich ihrer besonderen Verantwortung und
Vorbildrolle bewusst und handeln danach.
Mitarbeiterförderung. Wir nehmen Mitarbeiter ernst,
erkennen ihre Leistungen an und zeigen ihnen Perspektiven auf.
Außendarstellung. Wir verstehen uns als Repräsentanten unseres Unternehmens. Mit unserem äußeren
Erscheinungsbild und unserem Auftreten vermitteln
wir ein positives Bild.
Verantwortung. Der bewusste und achtsame Umgang
mit der Umwelt und mit allem Leben ist Ausdruck
unserer Verantwortung gegenüber der Schöpfung.
Professionalität. Wir wünschen uns Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter, die nach hoher Fachkompetenz
streben, unsere Motivation teilen, sich mit den Grundsätzen identifizieren und sie aktiv ausgestalten. Aufrichtigkeit, gegenseitige Wertschätzung, Verständnis
und Toleranz sind die Grundlagen des Miteinanders.
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DAS ERWARTET SIE BEI UNS
Der Mensch im Mittelpunkt
Wir begegnen unseren Bewohnerinnen und Bewohnern mit Herzlichkeit und Respekt, unterstützen sie
in ihrer Selbstständigkeit, gehen auf ihre Wünsche
und Bedürfnisse ein und versuchen, ihnen das tägliche Leben so angenehm wie möglich zu gestalten.
Erfahrung
Seit mehr als 125 Jahren kümmern sich Diakonissen
der Schwesternschaft Bethanien und des Bethesdavereins um kranke und alte Menschen in Berlin.
1908 errichteten die Bethesda-Schwestern in Kreuzberg ein eigenes Krankenhaus (heute: BETHANIEN
HAUS BETHESDA), 1912 eröffneten die BethanienSchwestern in Steglitz die erste Belegklinik in Berlin
(heute: BETHANIEN SOPHIENHAUS).
Qualität
Wir arbeiten nach modernen Pflegestandards mit
einem eigenen umfassenden Qualitätsmanagement.
Menschen mit Demenz betreuen wir in Anlehnung
an das psychobiografische Pflegemodell von Erwin Böhm. Unsere vollstationären Pflegebereiche
nehmen am „Berliner Projekt zur medizinischen
Versorgung in Pflegeeinrichtungen“ teil.
Kompetenz
Wir legen größten Wert auf Professionalität. Um
eine hohe Qualität schon bei Berufseinsteigern zu
erreichen, bilden wir selbst aus.
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Die ersten Diakonissen erhielten ihre pflegerische
Ausbildung noch in der Charité, später hatten wir
bernimmt
eigene Krankenpflegeschulen, heute übernimmt
ruf chschule für
die Diakonie-Stiftung Lazarus Berufsfachschule
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usbildung.
Altenpflege den theoretischen Teil
der Ausbildung.
elmäßige WeiterbileiterbilEbenso wichtig ist uns die regelmäßige
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qualifikationen und Schulungen
Betreuung
von Menschen mit Demenz nach
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psychobioiografischen Pflegekonzept von Erwin
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Differenziertes Angebot
Die AGAPLESION BETHANIEN DIAK
DIAKONIE istt d
derzeit in Charlottenburg, Kreuzberg,
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Reinickendorf,
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Spandau, Steglitz und Wilmersdorf
mit einem breigen vertreten.
v
ten Angebot für Wohnen und Pflegen
• 2 Premium-Residenzen für Betreutes
utes W
Wohnen
• Senioren-Wohnungen
• 3 Pflegeheime, jeweils mit einem geschüt
geschützten
Wohnbereich für Menschen mit Demenz
menz
• 1 Senioren-Wohngemeinschaft (ab Mai 2011)
• 2 Seniorentagesstätten
• 2 Häuser für die Pflege chronisch psychisch
isch
kranker Menschen
• 2 Diakonie-Stationen für ambulante Pflege
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Infrastruktur
Ob vollstationärer Pflegebereich, Tagesstätte oder
Betreutes Wohnen – unsere Häuser sind mit viel
Liebe zum Detail gestaltet. In dem freundlichen
und wohnlichen Ambiente fühlen sich nicht nur
unsere Bewohnerinnen, Bewohner und Gäste wohl,
sondern auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir wollen, dass sich alle Menschen bei uns
„Zuhause in christlicher Geborgenheit“ fühlen.
• Großzügige, abwechslungsreiche Gemeinschaftsflächen: u. a. Wohnküchen, Kaminzimmer, Musikzimmer, Wintergarten usw.
• Schöne Gärten mit Duftbeeten, Sitzgelegenheiten,
Springbrunnen und Wasserspielen
• Streichelzoo; kleine Haustiere
• Veranstaltungssaal
• Andachtsraum/Kapelle
• Moderne Pflegebäder
• Arztpraxen, ärztliche Konsultationsräume und
Praxis für Physiotherapie im Haus (Steglitz)
• Hauseigene Küchen: Wahlmenüs, Vollwertkost,
Schon- und Diätkost, Kuchenbuffet
• Öffentliches Café, Bistro oder Restaurant
• Friseursalon
• Hauseigene Wäscherei (Spandauer Burgwall)
• Eigenes Ausflugsboot (Spandauer Burgwall)
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DAS TUN WIR FÜR UNSERE
MITARBEITER/INNEN
Ausbildung in verschiedenen Bereichen,
ereich , auch
berufsbegleitend
Mitarbeiterorientierte Förderung
ung durch individuelle
ividuelle
Qualifizierung
• zum Beauftragten „Pflegespezialisten“
zialisten“
• Mentorenausbildung
• Böhm-Grundkurs für alle Mitarbeiter/innen
eiter/innen
• Leitungsqualifizierung für Führungskräfte
kräfte
• Wunschfortbildungen
• Gerontopsychiatrische Weiterbildung
bildu zur Fachac
pflegekraft
Teambildende Maßnahmen
• Jährliche Teamtage
• Supervision bei Bedarf
• Sommerfest
• Weihnachtsfeier
• Neujahrsempfang
Mitarbeiterbeteiligung
• Verschiedene Arbeitsgruppen
• Mitarbeiterjahresgespräch
• Mitarbeiterforen
• Mitarbeitervertretung
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Leistungsgerechte Vergütung
• Vergütung nach der Kirchlich Diakonischen
Arbeits- und Vertragsordnung (KDAVO)
• Bonussystem im Bereich Pflege bzgl. der Höhe der
Sonderzuwendung
• Leistungsbeurteilungssystem im Bereich Pflege
bzgl. der Höhe der monatlichen Vergütung
• Beihilfen bei Zahnersatz und Brillen
• Betriebliche Altersvorsorge
Gesundheitsförderung
• Sportgruppen
• Projekt „Aktive Auszeit“
• Pausenförderung (Vergünstigungen im Bistro)
Christliche Werte „(er-)leben“
• Mitarbeiter-Seminare
• Projekt „Atempause“
• Geburtstagsgruß und Geschenk
• Weihnachtsgottesdienst und Weihnachtsgeschenk
• Jubiläumszuwendungen
• Begrüßungs- und Verabschiedungsrituale
• Beistand in herausfordernden Situationen
Freizeitorientiert und familienfreundlich
• Teilzeit in jeder erdenklichen Form möglich, auch
für Führungskräfte
• Flexibel gestaltete Arbeitszeitmodelle
• Berücksichtigung von Dienstplanwünschen
• Bekanntgabe des Dienstplans 8 Wochen im Voraus
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Ein Team von alten und jungen
Pflegenden tut den Bewohnern
und Bewohnerinnen gut. Und
das Team selbst profitiert auch
davon. Die Berufseinsteiger
partizipieren an den Erfahrungen
der „Alten“ und die Erfahrenen
lernen neue Erkenntnisse der
Pflege von den „Jungen“.
„
Nadine Reinicke, Altenpflegerin,
Examinierte Krankenschwester seit 2001,
Stellv. Wohnetagenleiterin
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„
Während der Schulzeit:
SCHÜLERPRAKTIKUM
Wir finden es prima, dass du dich für ein Praktikum
im Pflegeumfeld interessierst. Der Umgang mit
älteren Menschen kann dir sehr viel geben, weil die
Allermeisten auf ein Leben ohne Handy und Playstation, aber auf umso mehr Erfahrungen zurückblicken. Weil diese Menschen an guten Tagen
Geschichten zu erzählen haben, die spannender als
„Harry Potter“ sind, und die dennoch mehr als nur
„ein Quantum Trost“ benötigen: Sie brauchen deine
Hilfe.
Bei einem Schülerpraktikum bei der AGAPLESION
BETHANIEN DIAKONIE kannst du für dich herausfinden, ob ein Beruf in der Altenpflege das Richtige
für dich sein könnte. Wenn du merkst, dass du hier
richtig bist, stehen dir unsere Türen nach dem Schulabschluss weit offen.
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Zwischen Schule und Ausbildung/Studium:
BERUFSVORBEREITENDES PRAKTIKUM
Sie beenden bald die Schule und stehen vor der
Frage, welche berufliche Richtung Sie danach
einschlagen sollen? Sie haben bereits einen Berufswunsch, aber noch keine konkrete Vorstellung
davon, welche Aufgaben dort auf Sie zukommen?
Sie möchten zuerst ausprobieren, ob der angestrebte
Beruf im sozialen Bereich den eigenen Interessen
tatsächlich entspricht?
Ein berufsvorbereitendes Praktikum (BVP) bietet gute
Möglichkeiten
• der persönlichen Weiterentwicklung,
• zu lernen, sich in der Gemeinschaft zu bewegen,
• der Mitgestaltung und
• die persönliche Eignung für den angestrebten
Beruf unter fachlicher Anleitung zu prüfen.
Wir bieten berufsvorbereitende Praktika im Bereich
• Sozialarbeit,
• Altenpflege und
• Marketing/Öffentlichkeitsarbeit inkl. Veranstaltungsorganisation an.
Ein Praktikum in der Altenpflege dauert in der Regel
sechs Monate.
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Nach dem Schulabschluss:
BERUFSAUSBILDUNG BEI DER
AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE
Wenn Sie einen Beruf im Bereich der Altenpflege
erlernen wollen, dann kommen Sie zu uns.
Wir bilden in Berlin derzeit an fünf Standorten in
folgenden Berufen aus:
• Altenpflegerin/Altenpfleger (S. 17)
• Kauffrau/Kaufmann im Gesundheitswesen (S. 30)
• Restaurantfachfrau/Restaurantfachmann (S. 32)
• Koch/Köchin (S. 34)
Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die
verschiedenen Berufe kurz vor. Außerdem kommen
einige unserer Mitarbeiterinnen und Auszubildenden
zu Wort und erzählen, was ihnen an ihrer Arbeit
jeweils gefällt, wie sie diese bei der AGAPLESION
BETHANIEN DIAKONIE erleben und welche Pläne
sie für die Zeit nach ihrer Ausbildung haben.
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Mitten im Berufsleben:
NEUE PERSPEKTIVEN BEI DER
AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE
Wenn Sie mit Ihrem derzeitigen Job zufrieden wären,
würden Sie diese Broschüre jetzt vermutlich nicht
lesen. Umso mehr freuen wir uns, dass Sie den Kontakt zu uns suchen und sich über die Berufschancen
in unserem Unternehmen informieren wollen.
Falls Sie sich mit unserer christlichen Tradition und
dem Leitbild identifizieren können und in einem der
genannten Berufe qualifiziert sind, obendrein auch
noch einige Jahre Berufserfahrung mitbringen, dann
sind Sie bei uns genau richtig.
Wir suchen immer wieder:
• Altenpfleger/in mit staatl. Anerkennung
• Gesundheits- und Krankenpfleger/in mit staatl.
Anerkennung
• Fachkrankenschwester/-pfleger für Psychiatrie
• Heilerziehungspfleger/in mit staatl. Anerkennung
• Ergotherapeut/in
• Sozialarbeiter/in
• Wohnbereichsleiter/in
• Pflegedienstleiter/in
• Hausleiter/in
• Qualitätsmanagementbeauftragte
• Kauffrau/Kaufmann, bevorzugt mit Spezialisierung
im Gesundheitswesen
• Bürofachkräfte
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Karrierechancen:
ENTWICKLUNGS- UND
AUFSTIEGSMÖGLICHEITEN
„Vom Tellerwäscher zum Millionär“ – dieser Karrieresprung klappt in der Altenpflege wohl kaum, aber
der Berufsbereich bietet diverse Möglichkeiten voranzukommen. Hier kann man sich vom Praktikanten
über den Pflegeassistenten zur Pflegefachkraft qualifizieren.
Wenn Sie die entsprechenden Voraussetzungen dafür
erfüllen, können Sie bei der AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE auch eine dreijährige berufsbegleitende Ausbildung zum/zur Altenpfleger/in
absolvieren.
Für Pflegefachkräfte ergeben sich dann weitere Aufstiegschancen:
• vom Experten zum Mentor/zur Mentorin
• vom Mentor zur stellvertretenden Wohnetagenleitung und zur/zum Qualitätsbeauftragten
• vom Qualitätsgbeauftragten zum Qualitätsmanagementbeauftragten
• von der stellvertretenden Wohnetagenleitung zur
Wohnetagenleitung
• von der Wohnetagenleitung zur Pflegedienstleitung
• von der Pflegedienstleitung zur Heimleitung
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ALTENPFLEGERIN/ALTENPFLEGER
Die Altenpflege ist ein anspruchsvoller Dienstleistungsberuf, dessen oberstes Ziel die Unterstützung
älterer Menschen bei der Erhaltung ihrer Selbstständigkeit und Selbstbestimmung ist. Dafür werden
qualifizierte Altenpfleger/innen gebraucht. Durch
das neue bundeseinheitliche Altenpflegegesetz, das
im August 2003 in Kraft getreten ist, hat der Beruf
eine Aufwertung erfahren.
So wie sich die Arbeitsfelder der Altenpflege stetig
weiterentwickeln, so werden auch die Ausbildungsinhalte immer wieder den Erfordernissen einer
modernen Pflege angepasst. Die Ausbildung dauert
drei Jahre und gliedert sich in einen schulischen
und einen praktischen Teil. Während der Praxisphasen erfolgen Einsätze in unseren Tagespflegen,
in einem Krankenhaus und unseren vollstationären
Pflegebereichen. Die schulische Ausbildung führt
die Lazarus Berufsfachschule für Altenpflege durch.
Voraussetzung für eine Ausbildung zum/zur Altenpfleger/in bei der AGAPLESION BETHANIEN
DIAKONIE sind ein Hauptschulabschluss und ein
6-monatiges Berufsvorbereitendes Praktikum. Die
Chancen, nach der Ausbildung bei uns eine Festanstellung zu erhalten, stehen gut.
Unser pflegefachlicher Schwerpunkt liegt auf der
Betreuung von Menschen mit Demenz. Alle Mitarbeiter, auch die nicht unmittelbar in der Pflege
beschäftigten, erhalten den Grundkurs für das
psychobiografische Pflegemodell nach Böhm.
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NADINE REINICKE,
STELLVERTRETENDE WOHNETAGENLEITERIN
Ihr Examen als Krankenschwester legte Nadine
Reinicke 2001 in der Geriatrie ab. Dort entdeckte
sie auch, wieviel Freude die Arbeit mit Senioren
macht. Deshalb ging sie nach dem Abschluss in die
Altenpflege. Es folgten Weiterbildungen zur Praxisanleiterin, zur stellvertretenden Wohnetagenleiterin
und eine Fachfortbildung für Wundmanagement.
Die heute 32-Jährige sagt über die Altenpflege: „Sie
stellt hohe Ansprüche an eine Pflegekraft. Das sollte
man wissen, wenn man diesen Beruf wählt. Man
benötigt Fachwissen, soziale Kompetenz und starke
Nerven. Das primäre Ziel der Altenpflege ist ja nicht,
eine akute Erkrankung des Bewohners zu heilen, sondern ihm den letzten Lebensabschnitt so zu gestalten, dass er sich wohlfühlt und Freude hat. Da man
die Pflegebedürftigen oft mehrere Jahre begleitet,
entstehen auch intensivere Bindungen. Hierbei muss
man darauf achten, ein ausgewogenes Verhältnis
von Nähe und Distanz zu bewahren.“
Interessant an der Arbeit ist auch, dass man immer
wieder Menschen mit unterschiedlichen Biografien
kennenlernt und der Pflegende sich folglich auf
jeden pflegebedürftigen Menschen ganz individuell
einstellen muss. Außerdem ist Humor ein wichtiger
Faktor in der Pflege. „Es tut einfach gut, Bewohner
fröhlich zu sehen und zu wissen, dass sie sich wohlfühlen. Gemeinsam zu lachen und Spaß zu haben,
ist eigentlich der schönste Dank, den man als Pflegekraft erhalten kann. Oder wenn ein Bewohner sagt:
,Schön, dass sie wieder da sind.‘ Das motiviert und
macht mich glücklich.“
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VERA FALKEISEN,
ALTENPFLEGERIN IN DER TAGESPFLEGE
Seit Anfang 2004 ist Vera Falkeisen in der BETHANIEN TAGESSTÄTTE beschäftigt. Die 42-Jährige entschied sich ursprünglich aus reiner Notwendigkeit
heraus, Altenpflegerin zu werden. „Ich wollte wegen
meiner Schwerhörigkeit nicht länger als Erzieherin
arbeiten, da ich die Verantwortung für eine Kindergruppe bei eingeschränktem Hörvermögen nicht
übernehmen konnte.“ So wechselte sie auf eine
Stelle als ungelernte Kraft bei der Diakoniestation
Marienfelde. Nach drei Jahren war ihr klar, dass
sie in Zukunft keine ungelernte Hilfskraft bleiben
wollte, und bewarb sich in der Altenpflegeschule
des Deutschen Roten Kreuzes.
Der staatlich anerkannten Altenpflegerin gefällt an
ihrer heutigen Tätigkeit besonders der unmittelbare
Kontakt mit ganz verschiedenen Menschentypen
und Charakteren. „Jeder für sich ist eine Herausforderung, der meine Intuition und mein fachliches
Wissen fordert. Immer auf eine andere Art und
Weise.“ Dadurch werde die Arbeit eigentlich nie
„langweilig“. Für Vera Falkeisen ist es auch eine
spannende „Detektivarbeit“ herauszufinden, welche
Geschichten sich hinter den Menschen verbergen,
die sie betreut.
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ANJA G., 3. AUSBILDUNGSJAHR
Die alleinerziehende Mutter dreier Kinder hat die
praktische Prüfung bestanden, die schriftliche hinter
sich und steht nun unmittelbar vor der mündlichen
Abschlussprüfung. Ursprünglich hat Anja Zahnarzthelferin gelernt, dann die Kinder großgezogen,
dazwischen immer gearbeitet, unter anderem eineinhalb Jahre in der Hauskrankenpflege und viel in
der Gastronomie. Schließlich bot sich die Möglichkeit, ein durch den Europäischen Sozialfonds (ESF)
gefördertes Praktikum in einem Altenpflegeheim
zu absolvieren. Zudem hat sie den Trainerschein
für Seniorensport. Damit, dachte Anja, sei sie gut
gerüstet für einen neuen beruflichen Weg. Als sie
las, dass das Institut für angewandte Gerontologie
(IFAG) freie Ausbildungsplätze zur examinierten Altenpflegerin anbot, wollte sie sich doch noch weiter
qualifizieren. Aber die Ausbildung beim Job Center
durchzusetzen, war schwer. Am Ende förderte die
Bundesagentur für Arbeit sie zwei Jahre, das dritte
Ausbildungsjahr musste die 40-Jährige selbst finanzieren.
Welche Ausbildungsstationen haben Sie durchlaufen?
Anja: Zwei Jahre war ich in einer Wohngemeinschaft eines anderen Trägers in Lichtenrade, das
war ausbildungstechnisch nicht so toll. Mein erstes
Außenpraktikum verbrachte ich dann im Kurt-ExnerHaus im Wachkoma-Bereich.
Welche Erfahrungen haben Sie von da mitgenommen?
Anja: Das Team war toll, ich hätte sofort bleiben
können – als Altenpflegehelferin. Wollte die Ausbildung aber nicht abbrechen. Die Arbeit war inter20
essant, aber mit den Kinder – nee, das war nicht so
meine Bestimmung.
Wo sehen Sie denn Ihre Bestimmung?
Anja: Im Dementenbereich. Und im Bethesda. Hier
fühle ich mich am rechten Platz.
Wie kamen Sie ins Bethanien Haus Bethesda?
Anja: Ich bin in der Schönleinstraße geboren und
nie weggezogen. Als Kind wurde ich zwei Mal im
Bethesda operiert, da war das noch Krankenhaus.
Ich dachte: Frag mal hier wegen des zweiten Außeneinsatzes. Es klappte.
Danach gingen Sie nicht nach Lichtenrade zurück?
Anja: Ich wollte mal wechseln. Die AGAPLESION
BETHANIEN DIAKONIE übernahm mich für das
dritte Lehrjahr. Allerdings hatte ich die Bedingung
gestellt, bis zum Schluss im Dementenwohnbereich
bleiben zu dürfen und nicht mehr zu rotieren.
Welche Ziele und Wünsche haben Sie?
Anja: Ich will diese Richtung beibehalten. Ich will ja
mit Freude arbeiten. Nach dem Examen werde ich
übernommen und kann weiter genau hier arbeiten.
Was befähigt Sie besonders zu dieser Arbeit?
Anja: Die Pflegedienstleiterin meinte einmal zu mir:
„Sie haben den berühmten Speck in der Tasche“.
Das stimmt, ich habe große Empathie. Man muss
aber auch trennen können zwischen Dienst und Privatleben. Und man braucht eine gewisse Reife. Ich
finde es sinnvoll, vor der Ausbildung ein Praktikum
zu machen, um erste Erfahrungen zu sammeln.
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TIDIANY K., 1. AUSBILDUNGSJAHR
Der in Mulhouse/Elsass geborene Tidiany kam Ende
der 1980er Jahre vom Oberrhein nach Berlin. Seine
familiären Wurzeln liegen im westafrikanischen Mali.
Der 33-jährige Vater von zwei Söhnen (6 Monate,
7 Jahre) ist gelernter Sporterzieher und Pflegehelfer.
Bevor er seine Ausbildung zum Altenpfleger im
Sophienhaus in Steglitz begann, absolvierte er ein
Praktikum im St. Elisabeth-Stift in Pankow.
Wer gab den Anstoß zu dieser Ausbildung?
Tidiany: Bekannte meiner Mutter und der Arbeitsmarkt. In der Altenpflege gibt es gute Chancen.
Wie haben Sie Ihren Ausbildungsbetrieb gefunden?
Tidiany: Das Sophienhaus und die Bethanien Diakonie wurden mir von der Lazarus-Schule empfohlen.
Wie gefällt es Ihnen hier?
Tidiany: Das Klima, die Atmosphäre ist sehr gut.
Welche Aufgaben haben Sie?
Tidiany: Grundpflege, tagesstrukturierende Aufgaben,
Einweisung und Ausbildung in der medizinischen
Behandlungspflege wie z. B. Anamnese, Blutdruck
und Blutzucker messen sowie Infusionen setzen.
Ist die Arbeit anstrengend?
Tidiany: Sie ist intensiv. Aber es gibt eine große Solidarität und einen guten Zusammenhalt. Man wird
immer unterstützt, ist nicht auf sich allein gestellt.
Haben Sie konkrete Pläne für Ihre Zukunft?
Tidiany: Ich würde gerne eine Zeit hier bleiben oder
ich gehe nach Frankreich. Ich habe gute Kontakte.
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JANINA S., BERUFSVORBEREITENDES PRAKTIKUM
Sie ist 17 Jahre jung, hat einen erweiterten Hauptschulabschluss und beginnt in zwei Wochen ihre
Ausbildung zur Altenpflegerin. Den Arbeitsplatz, die
Menschen und einige Aufgaben hat Janina in einem
sechsmonatigen Vorpraktikum, das fast vorüber ist,
bereits kennen gelernt.
Wie kommt man als so junger Mensch wie Sie auf
den Beruf der Altenpflegerin?
Janina: Ich wollte etwas mit Menschen oder mit
Tieren machen. Tiere habe ich schon zu Hause, da
wollte ich noch lieber mit Menschen arbeiten.
Warum gerade mit alten Menschen?
Janina: Ich kannte das von meinem Vater.
Hat er Ihnen diesen Beruf vorgeschlagen?
Janina: Wir haben von der Schule aus ein Projekt
gemacht. Da gab es eine Schnupperwoche.
Und die haben Sie bei der AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE verbracht. War diese Woche der
Auslöser für Ihre Berufswahl?
Janina: Mir war gleich klar, ohne darüber nachzudenken, hier will ich bleiben. Der Meinung bin ich
immer noch, auch nach einem halben Jahr.
Sie haben Ihren Hund dabei.
Janina: Den Bewohnern gefällt das und mein Hund
mag Gesellschaft, hat hier schon seine Freunde. Er
freut sich jedes Mal, wenn er mit darf.
Was erwarten Sie von Ihrer Ausbildung?
Janina: Ich weiß, was auf mich zukommt.
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FACHKRANKENSCHWESTER/FACHKRANKENPFLEGER FÜR PSYCHIATRIE
Fachkrankenschwestern und -pfleger für Psychiatrie betreuen und pflegen psychisch kranke Menschen ambulant, stationär oder teilstationär. Die
psychiatrische Pflege hängt von den Erkrankungen
und Situationen der Patienten und vom jeweiligen
Therapie- und Pflegekonzept ab. Sie übernehmen
die Grundpflege, zu der unter anderem die körperliche Hygiene gehört und die pflegerisch-psychiatrische Gruppenarbeit. Darüber hinaus beobachten
sie das Verhalten der Patienten, begleiten sie bei
Terminen und nehmen Kontakt zu den Angehörigen
auf. Ferner dokumentieren sie die Pflegemaßnahmen, erledigen Abrechnungs-, Verwaltungs- und
Organisationsaufgaben, leiten Hilfskräfte an und
kontrollieren deren Arbeit.
Fachkrankenschwestern und Fachkrankenpfleger
arbeiten bei sozialpsychiatrischen Pflegediensten
oder in Heimen sowie in Einrichtungen für behinderte Menschen oder in Altenpflegeheimen. Sie
können auch in Krankenhäusern tätig sein, wie in
Vorsorge-, Hochschul- oder Rehabilitationskliniken. Darüber hinaus ergeben sich Möglichkeiten
in Pflegestützpunkten und Gesundheitszentren.
Voraussetzung für diese Tätigkeit ist üblicherweise
eine landesrechtlich geregelte Weiterbildung zur
Fachkrankenschwester/zum Fachkrankenpfleger für
Psychiatrie. Die Weiterbildung dauert etwa 2 Jahre
und kann im Vollzeit- und Teilzeitunterricht oder in
Blockform stattfinden.
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SUSANNE SCHNEIDER, ANGEHENDE
FACHKRANKENSCHWESTER FÜR PSYCHIATRIE
Als Quereinsteigerin kam Susanne Schneider Ende
der 1990er Jahre eher zufällig zur Altenpflege. Die
gelernte Köchin machte während eines Erziehungsjahres nebenbei ein Praktikum in einem Fachkrankenhaus für Geriatrie. Anschließend arbeitete die
junge Mutter als Pflegehelferin und fand eine Anstellung im Haus Radeland.
Von 1998 bis 2002 absolvierte Susanne Schneider
dann eine vierjährige berufsbegleitende Ausbildung
zur Altenpflegerin. Mittlerweile ist sie zur Wohnbereichsleiterin aufgestiegen. Ihr Interesse, sich
weiterzubilden, ist ungebrochen. Gerade nimmt sie
an einer zweijährigen berufsbegleitenden Ausbildung zur „Fachkrankenschwester für Psychiatrie“ am
Sankt Hedwig-Krankenhaus, das an die Charité angebunden ist, teil. Im Mai 2012 will sie ihr Examen
ablegen. Diese Ausbildung vermittelt ihr krankheitsbezogene Fachkenntnisse und Strategien, aber auch
Bestätigung in vielem, was sie bisher schon aus dem
Bauch heraus (richtig) macht. „Die Ausbildung gibt
mir das Werkzeug, um gegenüber meinen Mitarbeiterinnen fachlich argumentieren zu können.“ Und
was schätzt die mittlerweile 41-Jährige besonders an
ihrem Beruf? „Die Dankbarkeit der Leute, egal wie
krank sie sind. Wenn man selbst wertschätzend und
freundlich ist, bekommt man täglich Bestätigung.“
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ERGOTHERAPEUTIN/ERGOTHERAPEUT
„Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen
jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind.
Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer
persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen
spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und
Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit
im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.“
Deutscher Verband der Ergotherapeuten (DVE)
Aufgabe von Ergotherapeut/innen ist es also, die
motorischen, kognitiven, psychischen und sozialen
Fähigkeiten der Patienten zu erhalten bzw. zu
(re-)aktvieren.
Ergotherapeut/innen arbeiten in Krankenhäusern,
Rehabilitationskliniken, Gesundheitszentren oder
speziellen Praxen für Ergo- und Physiotherapie.
Darüber hinaus sind sie auch in Altenheimen,
Pflegeheimen und in Wohnheimen für behinderte
Menschen beschäftigt.
Die Ausbildung zum Ergotherapeuten erfolgt in
Deutschland an einer staatlich anerkannten Schule
für Ergotherapie, dauert in der Regel sechs Semester, umfasst theoretischen und praktischen Unterricht und schließt mit einem Examen ab. Mittlerweile werden auch Bachelor- und Master-Kurse mit
Hochschulabschluss angeboten, die sich inhaltlich
aber noch sehr unterscheiden.
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LINDA TEMIZKAN, ERGOTHERAPEUTIN
„Irgendetwas im sozialen oder physikalisch-chemischen Bereich“, so stellte sich Linda Temizkan als
Schülerin ihre berufliche Zukunft vor. Nach der Mittleren Reife absolvierte sie zunächst ein Freiwilliges
Soziales Jahr (FSJ), während dessen sie eine Ergotherapeutin kennenlernte, die ihr ein Praktikum in
ihrer Praxis ermöglichte. Da wurde Linda Temizkan
klar: „Das ist es, was ich gerne machen möchte.“
Sie bewarb sich an der IB Medizinische Akademie
für Ergotherapie – wie die meisten Fachschulen eine
Privatschule, die Geld kostet. Neben der schulischen
Ausbildung waren auch verschiedene Praktika abzuleisten.
Linda Temizkan arbeitete unter anderem mit Kindern,
in einer Praxis und in einem Altenpflegeheim. Dort
erfuhr sie, dass in Haus Radeland eine Stelle frei sei.
An der Arbeit mit chronisch psychisch kranken Erwachsenen gefällt ihr, „dass man mit den Menschen
arbeitet und nicht an ihnen, dass man mit ihnen
Ziele findet, etwas erreicht und sie weiterbringt.“
Angeregt durch ein Tagesseminar über Tiergestützte
Therapie, absolviert die Ergotherapeutin gerade eine
zweijährige berufsbegleitende Ausbildung zur Reittherapeutin. Mit dem neu erworbenen Fachwissen
verantwortet die 29-Jährige jetzt die Tiertherapie mit
zwei Alpakas im Haus Radeland.
27
DIPLOM-SOZIALPÄDAGOGIN (FH) /
DIPLOM-SOZIALPÄDAGOGE (FH)
Im Wesentlichen beschäftigen sich Sozialpädagoginnen und -pädagogen mit der Bewältigung und
Lösung von sozialen Problemen in der Gesellschaft.
Sie beraten und betreuen in erster Linie einzelne
Personen, Familien oder Personengruppen in
schwierigen Situationen. Den Einsatzgebieten sind
hierbei keine Grenzen gesetzt. Unter anderem
werden sie in Jugend-, Kinder- und Altenheimen,
in Tagesstätten und Pflegeheimen – auch für behinderte Menschen –, in Obdachloseneinrichtungen,
in der Telefonseelsorge oder in Familien- und Suchtberatungsstellen tätig. Aber sie arbeiten auch bei
ambulanten sozialen Diensten, in Sozial-, Gesundheits- oder Jugendämtern, in Selbsthilfegruppen
oder in Justizvollzugsanstalten.
Sozialdienste zogen Ende der 1970er Jahre in die
stationären Pflegebereiche ein, als sich in der Altenhilfe ein Paradigmenwechsel vollzog. Die Krankenpflege orientiert sich seither an Grundsätzen einer
ganzheitlichen, aktivierenden und individuellen
Pflege und Pflegeheime werden als Wohnort und
persönlicher Lebensraum, die Bewohnerinnen und
Bewohner als mündige Bürger begriffen.
Um die Lebensbedingungen in Alten- und Pflegeheimen denen in Privathaushalten anzugleichen,
zogen in die Einrichtungen neue Berufsgruppen
mit sozialer Ausrichtung ein, die unter dem Begriff
Sozialdienst zusammengefasst sind. Die Leistungen
des Sozialdienstes sind Bestandteil der ganzheitlichen Pflege. Im Mittelpunkt steht der pflegebedürftige Mensch, der mit seinen Möglichkeiten
anerkannt und in seiner Einzigartigkeit akzeptiert
wird. Unabhängig von Behinderungen, Krankheiten
und Fähigkeitsverlusten soll jeder Mensch einen
respektvollen Umgang erfahren.
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ANTJE VOLLMER, SOZIALDIENST
Antje Vollmer ist in der Regel die erste Anlaufstelle
im BETHANIEN HAUS BETHESDA. Von ihr hängt
nicht selten der berühmte erste Eindruck ab. Das
weiß die Sozialarbeiterin. Menschen, die ihr Büro
betreten, sehen oft zuerst Jannek, ihren kleinen
Hund. „Das ist ein Augenblick, der die Atmosphäre
etwas entspannt“, sagt sie. Denn „die Menschen,
die zu mir kommen, sind häufig sehr belastet, wenn
ihnen von Ärzten vorher empfohlen wurde, einen
Angehörigen, vielleicht sogar die Mutter oder den
Vater, in ein Pflegeheim zu geben.“
Antje Vollmer lässt die Ratsuchenden dann erst einmal erzählen. „Die meisten quälen sich mit starken
Schuldgefühlen“, weiß sie aus Erfahrung. Diesen
Druck möchte die Sozialarbeiterin ihnen nehmen.
Danach drehen sich die Gespräche meistens um
die Einrichtung, das Angebot und die Leistungen. Es
folgt eine Besichtigung des Hauses. Erst zum Schluss
geht es um die Frage „Was jetzt?“
Mit den Formalitäten und Anträgen sind viele
überfordert. Antje Vollmer kennt sich da natürlich
bestens aus und bietet ihre konkrete, praktische
Hilfe an.
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KAUFFRAU/KAUFMANN
IM GESUNDHEITSWESEN
Seit dem 1. August 2001 gibt es den staatlich
anerkannten Beruf „Kauffrau/-mann im Gesundheitswesen“. Die nach dem Berufsbildungsgesetz
(BBiG) bundesweit geregelte Ausbildung dauert drei
Jahre und endet mit der Abschlussprüfung vor der
Industrie- und Handelskammer (IHK).
Kaufleute im Gesundheitswesen unterscheiden sich
von „klassischen“ Bürokaufleuten dadurch, dass sie
neben kaufmännischen Fertigkeiten auch in dienstleistungsorientierten Bereichen und speziellen
Aspekten der Gesundheitsbranche qualifiziert sind.
CHERIE K., 1. AUSBILDUNGSJAHR
Die gebürtige Berlinerin ist 22 Jahre alt und absolviert bei der AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE
eine Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen.
Seit ihrem 16. Lebensjahr verspürte Cherie den
Wunsch, später einmal irgendetwas im Gesundheitswesen zu machen. Den Anstoß, in den Bereich
der Altenhilfe zu gehen, bekam sie von ihrem
Bruder, der Altenpfleger ist.
Cherie schätzt an dem Beruf der Kauffrau im
Gesundheitswesen einerseits, dass er eine vielversprechende Zukunft hat, und andererseits, dass er
durch die Spezialisierung vielfältiger und abwechslungsreicher ist als der Beruf der Bürokauffrau.
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Wie kamen Sie zur AGAPLESION BETHANIEN
DIAKONIE?
Cherie: Durch die IHK.
Warum haben Sie sich für diesen Ausbildungsbetrieb
entschieden?
Cherie: Das ist ein sehr großes Unternehmen. Es
bietet mir Einblick in viele verschiedene Bereiche
der Altenhilfe. Und ich denke, dass mein Ausbildungsplatz hier sehr sicher ist.
Welche Abteilungen lernen Sie während Ihrer Ausbildung kennen?
Cherie: Marketing, Buchhaltung, Personalwesen,
Qualitätsmanagement, Kosteneinziehung. Zurzeit
bin ich in der Finanzbuchhaltung. Danach werde
ich in den Havelgarten zum Qualitätsmanagement
gehen.
Haben Sie auch Kontakt zu den Bewohnern?
Cherie: In der Verwaltung haben wir gelegentlich
mit den Betreuern zu tun.
Wie gefällt Ihnen die Ausbildung?
Cherie: Sehr gut, wirklich, ich habe mir das nicht so
gut vorgestellt. Mir werden Aufgaben anvertaut, was
bei Azubis in anderen Unternehmen so nicht immer
der Fall ist. Das weiß ich von Mitschülerinnen aus
der Berufsschule.
Haben Sie einen besonderen Wunsch für Ihre berufliche Zukunft?
Cherie: Ich würde gerne nach der Ausbildung hier
bleiben.
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RESTAURANTFACHFRAU/-FACHMANN
Sie suchen nach einem abwechslungsreichen Beruf,
in dem jeden Tag etwas Neues und Unerwartetes
geschieht und Sie viele neue Leute kennen lernen?
Als Restaurantfachfrau/-fachmann haben Sie einen
direkten Kontakt zu den Gäste und tragen die Verantwortung für einen angenehmen und reibungslosen Service. Wenn Sie diese Tätigkeit interessiert
und Sie außerdem stets ein freundliches Lächeln
auf den Lippen tragen, bewerben Sie sich für eine
Ausbildung zur Restaurantfachkraft.
In der Ausbildung lernen Sie nicht nur, einen Tisch
richtig einzudecken, Getränke und Speisen zu
servieren und den korrekten Umgang mit dem Gast,
sondern auch das Vorbereiten, Planen und Durchführen von Veranstaltungen.
Der Beruf Restaurantfachfrau/Restaurantfachmann
bietet Ihnen gute berufliche (Aufstiegs-)Chancen
und vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten. Die
Ausbildung dauert drei Jahre und gliedert sich in
einen schulischen und einen praktischen Teil.
CLAUDIA S., 1. AUSBILDUNGSJAHR
Claudia stammt aus einem kleinen Dorf im Erzgebirge. Mit vierzehn sah sie eine Dokumentation
über Hotels in Dubai. Danach war klar: „Ich will
später mal ins Hotelfach.“ Nach dem Abitur wollte
sie erst studieren, entschied sich dann aber doch
für eine Ausbildung. Obwohl ihr die Tourismusbranche im Erzgebirge viele Möglichkeiten geboten
hätte, wollte sie weg. „Wenn schon, dann richtig.“
Seit zwei Jahren lebt die 21-Jährige nun in Berlin.
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Wie sind Sie zur AGAPLESION BETHANIEN
DIAKONIE gekommen?
Claudia: Durch einen Mitschüler aus der Berufsschule. Er gab mir den Tipp.
Wenn Sie sich von der Berufsschule kennen, dann
hatten Sie aber doch schon einen Ausbildungsplatz?
Claudia: Ja, aber da war ich sehr unzufrieden.
Sie haben also gewechselt. Gefällt es Ihnen nun
besser?
Claudia: Mir macht das hier voll Spaß. Ist halt auch
etwas ruhiger.
Sie mögen keinen Stress?
Claudia: Vorher habe ich vermisst, dass man früh
aufsteht und gerne zur Arbeit geht.
Woher kommt die neue Motivation?
Claudia: Alle sind hier voll lieb. Die Gäste sind auch
dankbarer, das hätte ich vorher nicht gedacht. Die
haben mich alle schnell akzeptiert und freuen sich,
mich zu sehen.
Was sind zurzeit Ihre Aufgaben?
Claudia: Service, also Bedienen am Gast, Eindecken
der Tische, Kuchenverkauf.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Claudia: Ich möchte nach der Ausbildung gerne hier
bleiben und dann nebenbei ein Fernstudium oder
ein Abendstudium in BWL machen.
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KÖCHIN/KOCH
Der Kochberuf ist wieder „en vogue“, der Trend
zu gutem Essen in einem schönen Ambiente hält
unvermindert an. Dieses Image ist auch den
renommierten Sterne- und Fernsehköchen zu verdanken. Viele Hobbyköche probieren die Rezepte
der Koch-Stars aus und laden sich Gäste nach
Hause ein. Trotzdem ist und bleibt der Besuch
eines Restaurants ein besonderes Erlebnis, bei dem
man gespannt ist auf die Köstlichkeiten aus der
professionellen Küche. Fest steht, dass der Beruf
des Kochs/der Köchin gute berufliche Perspektiven
verspricht, denn gegessen und getrunken wird
schließlich immer!
Die Ausbildung zum Koch/zur Köchin bei der
AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE beinhaltet
das Zubereiten von Speisen und Speisefolgen, den
fachgerechten Umgang mit Lebensmitteln, die
Präsentation von Produkten und vieles mehr. Sie
dauert drei Jahre und gliedert sich in einen schulischen und einen praktischen Teil.
MIKE P., 2. AUSBILDUNGSJAHR
Auf seine ersten hundert Bewerbungen um eine
Ausbildung zum Koch, darunter auch beim Hotel
Vier Jahreszeiten in München, erhielt der damals
17-jährige Berliner nur Absagen – weil er bloß
einen Hauptschulabschluss hatte, vermutet er.
Mike suchte sich fürs Erste Jobs, um Geld zu
verdienen und nicht zu Hause herumzusitzen. Der
heute 23-Jährige arbeitete schon als Bäckerhelfer
in Spanien und als Spüler am Kurfürstendamm.
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Wie wurde aus dem Tellerwäscher doch noch ein
Kochlehrling?
Mike: Als ich am Ku‘damm manchmal auch am
Herd helfen durfte, hatte ich wieder Lust, es noch
einmal zu versuchen. Durch einen Kumpel bin ich
dann hier im Sophienhaus reingekommen.
Haben Sie ein berühmtes Vorbild?
Mike: Nein, kann ich nicht sagen. Ich wollte das
schon immer machen. Vielleicht meine Mama. Ich
habe ihr immer zugeguckt und dann selbst zu Hause
viel gekocht.
Was müssen Sie alles lernen, um Profi zu werden?
Mike: Im ersten Lehrjahr vor allem Schnitttechniken
und die kalte Küche. Jetzt bin ich in der warmen
Küche, mache Suppen und Soßen, bin mal da und
mal da, wo man gerade gebraucht wird.
In welchem Bereich arbeiten Sie zurzeit am liebsten?
Mike: Als Saucier. Alles mit Soßen und Fleisch.
Was essen die Bewohner besonders gerne?
Mike: Fleisch, zum Beispiel Schmorbraten, und
Eintöpfe, eben Gerichte wie früher.
Wie ist die Stimmung in der Küche?
Mike: Das Team ist gut, die Arbeit hier macht Spaß.
Was kommt nach der Ausbildung?
Mike: Ich würde gerne einige Zeit um die Welt reisen. Als ausgebildeter Koch kann man überall einen
Job finden.
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Paulsenstr. 5 - 6, 12163 Berlin
T (030) 89 79 12 - 0
[email protected]
www.bethanien-diakonie.de
Bewerben Sie sich jetzt! Gestalten Sie mit
der AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE
gemeinsam die Zukunft.
KONRADSHÖHE
ROHRWEIHSTR.
SPANDAU
RADELANDSTR.
SPANDAUER
BURGWALL
KREUZBERG
DIEFFENBACHSTR.
STEGLITZ
PAULSENSTR.
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