Infobroschüre Berufschancen und Perspektiven
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Infobroschüre Berufschancen und Perspektiven
BERUFSCHANCEN UND PERSPEKTIVEN Mit Liebe zum Leben 1 INHALT Die AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE Unser Selbstverständnis ....................................... 4 Das erwartet Sie bei uns ...................................... 6 Das tun wir für unsere Mitarbeiter/innen ............. 9 Berufschancen und Perspektiven für Schüler/innen ................................................. 12 für Schulabgänger................................................ 14 für Berufserfahrene .............................................. 15 Berufe und Mitarbeiter/innen im Portrait Altenpfleger/in* ................................................... Fachkrankenschwester/-pfleger Psychiatrie .......... Ergotherapeut/in .................................................. Sozialarbeiter/in .................................................. Kauffrau/Kaufmann im Gesundheitswesen* ......... Restaurantfachfrau/-fachmann* ............................ Koch/Köchin* ...................................................... * In diesem Beruf bilden wir auch aus. IMPRESSUM Herausgeber: AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE gemeinnützige GmbH, Paulsenstr. 5 - 6, 12163 Berlin Geschäftsführer: Alexander Dettmann Redaktion: Burkhard Bachnick, Cornelia Clauß, Andreas Wolff Interviews, Text und Layout: News & Media, Berlin Fotos: Marcus v. Amsberg, Christian Lietzmann, Andreas Wolff Stand: März 2011 2 17 24 26 28 30 32 34 VORWORT Wir werden immer älter. Jeder einzelne hat eine durchschnittlich weitaus höhere Lebenserwartung als seine Eltern und Großeltern – die heutigen Senioren ebenso wie Schüler und junge Erwachsene. In einer Gesellschaft des langen Lebens nimmt auch die Zahl der pflegebedürftigen älteren Menschen zu. Viele von ihnen sind, ob sie zu Hause, in einem Pflegeheim oder einer Seniorenwohngemeinschaft leben, auf Betreuung und Pflege angewiesen. Dies bedeutet, dass mehr qualifizierte Fachkräfte in diesem Bereich der Gesundheitsbranche gebraucht werden. Und der Bedarf nimmt in den nächsten Jahren weiter zu. Die AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE ist seit über 125 Jahren in Berlin in der Kranken- und Altenpflege tätig. Wir sind ein Unternehmen in christlicher Trägerschaft. Unser Ziel ist es, dass sich unsere Bewohner/innen und Gäste bei uns wohlfühlen, verstanden wissen und bestens umsorgt sind. Das können wir nur mit einem professionellen, gut ausgebildeten und motivierten Team von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen erreichen. Wir suchen deshalb regelmäßig unter anderem qualifizierte Altenpflegerinnen und Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Fachkrankenschwestern/Fachkrankenpfleger Psychiatrie, Heilerziehungspfleger/innen, Ergotherapeut/innen, Wohnetagenleiter/innen, Pflegedienstleiter/innen und Qualitätsmanagementbeauftragte. Außerdem bilden wir auch selbst aus – derzeit in vier Berufen und an fünf Standorten in Berlin. Alexander Dettmann Geschäftsführer 3 UNSER SELBSTVERSTÄNDNIS Menschenbild. Der Mensch ist Geschöpf und Abbild Gottes. Darin begründet sich die unantastbare Würde eines jeden Menschen, unabhängig von seiner physischen oder psychischen Verfassung, seiner Religion oder Weltanschauung, seiner ethnischen oder sozialen Herkunft. Das Wirken und die Botschaft Jesu geben Hoffnung und betonen vor allem das Gebot der „Nächstenliebe“. Diakonischer Auftrag. Biblisches Menschenbild und Nächstenliebe finden ihren Ausdruck in der Diakonie: Unter Diakonie versteht man den „biblisch begründeten Dienst helfender Liebe“. Dies ist unser Auftrag und Grundlage unserer täglichen Arbeit. Orientierung. Wir stehen den Hilfsbedürftigen zur Seite, ob sie alt, krank oder in einer sonstigen besonderen Lebenssituation sind. Wir behandeln sie kompetent. Hierbei orientieren wir uns an ihren Bedürfnissen, Möglichkeiten und Grenzen. Unser Verhalten gegenüber den Mitmenschen ist verbindlich, unsere Sprache verständlich. Qualität. Unser Bestreben ist es, mit den verfügbaren Ressourcen unter humanitären, ethischen, aber auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten einen möglichst großen Nutzen und ein hohes Maß an Qualität zu erreichen. Engagement. Wir sind engagiert, entwickeln Eigeninitiative und setzen gemeinsame Ziele um. Wir 4 bemühen uns um Offenheit für andere Standpunkte und sind aufgeschlossen für Veränderungen. Wir argumentieren sachlich und konstruktiv. Führung. Wir streben einen kooperativen Führungsstil und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf allen Ebenen an. Wir besetzen Führungspositionen nach fachlichen und organisatorischen Qualitäten und nach sozialer Kompetenz. Unsere Führungskräfte sind sich ihrer besonderen Verantwortung und Vorbildrolle bewusst und handeln danach. Mitarbeiterförderung. Wir nehmen Mitarbeiter ernst, erkennen ihre Leistungen an und zeigen ihnen Perspektiven auf. Außendarstellung. Wir verstehen uns als Repräsentanten unseres Unternehmens. Mit unserem äußeren Erscheinungsbild und unserem Auftreten vermitteln wir ein positives Bild. Verantwortung. Der bewusste und achtsame Umgang mit der Umwelt und mit allem Leben ist Ausdruck unserer Verantwortung gegenüber der Schöpfung. Professionalität. Wir wünschen uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nach hoher Fachkompetenz streben, unsere Motivation teilen, sich mit den Grundsätzen identifizieren und sie aktiv ausgestalten. Aufrichtigkeit, gegenseitige Wertschätzung, Verständnis und Toleranz sind die Grundlagen des Miteinanders. 5 DAS ERWARTET SIE BEI UNS Der Mensch im Mittelpunkt Wir begegnen unseren Bewohnerinnen und Bewohnern mit Herzlichkeit und Respekt, unterstützen sie in ihrer Selbstständigkeit, gehen auf ihre Wünsche und Bedürfnisse ein und versuchen, ihnen das tägliche Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Erfahrung Seit mehr als 125 Jahren kümmern sich Diakonissen der Schwesternschaft Bethanien und des Bethesdavereins um kranke und alte Menschen in Berlin. 1908 errichteten die Bethesda-Schwestern in Kreuzberg ein eigenes Krankenhaus (heute: BETHANIEN HAUS BETHESDA), 1912 eröffneten die BethanienSchwestern in Steglitz die erste Belegklinik in Berlin (heute: BETHANIEN SOPHIENHAUS). Qualität Wir arbeiten nach modernen Pflegestandards mit einem eigenen umfassenden Qualitätsmanagement. Menschen mit Demenz betreuen wir in Anlehnung an das psychobiografische Pflegemodell von Erwin Böhm. Unsere vollstationären Pflegebereiche nehmen am „Berliner Projekt zur medizinischen Versorgung in Pflegeeinrichtungen“ teil. Kompetenz Wir legen größten Wert auf Professionalität. Um eine hohe Qualität schon bei Berufseinsteigern zu erreichen, bilden wir selbst aus. 6 Die ersten Diakonissen erhielten ihre pflegerische Ausbildung noch in der Charité, später hatten wir bernimmt eigene Krankenpflegeschulen, heute übernimmt ruf chschule für die Diakonie-Stiftung Lazarus Berufsfachschule eil de usbildung. Altenpflege den theoretischen Teil der Ausbildung. elmäßige WeiterbileiterbilEbenso wichtig ist uns die regelmäßige n und Mita iter. dung unserer Mitarbeiterinnen Mitarbeiter. hi i h ZusatzusatzDazu gehören auch gerontopsychiatrische n für die Be ung qualifikationen und Schulungen Betreuung von Menschen mit Demenz nach h dem psyc psychobioiografischen Pflegekonzept von Erwin n Böhm. Differenziertes Angebot Die AGAPLESION BETHANIEN DIAK DIAKONIE istt d derzeit in Charlottenburg, Kreuzberg, g, Re Reinickendorf, orf mi Spandau, Steglitz und Wilmersdorf mit einem breigen vertreten. v ten Angebot für Wohnen und Pflegen • 2 Premium-Residenzen für Betreutes utes W Wohnen • Senioren-Wohnungen • 3 Pflegeheime, jeweils mit einem geschüt geschützten Wohnbereich für Menschen mit Demenz menz • 1 Senioren-Wohngemeinschaft (ab Mai 2011) • 2 Seniorentagesstätten • 2 Häuser für die Pflege chronisch psychisch isch kranker Menschen • 2 Diakonie-Stationen für ambulante Pflege 7 Infrastruktur Ob vollstationärer Pflegebereich, Tagesstätte oder Betreutes Wohnen – unsere Häuser sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet. In dem freundlichen und wohnlichen Ambiente fühlen sich nicht nur unsere Bewohnerinnen, Bewohner und Gäste wohl, sondern auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir wollen, dass sich alle Menschen bei uns „Zuhause in christlicher Geborgenheit“ fühlen. • Großzügige, abwechslungsreiche Gemeinschaftsflächen: u. a. Wohnküchen, Kaminzimmer, Musikzimmer, Wintergarten usw. • Schöne Gärten mit Duftbeeten, Sitzgelegenheiten, Springbrunnen und Wasserspielen • Streichelzoo; kleine Haustiere • Veranstaltungssaal • Andachtsraum/Kapelle • Moderne Pflegebäder • Arztpraxen, ärztliche Konsultationsräume und Praxis für Physiotherapie im Haus (Steglitz) • Hauseigene Küchen: Wahlmenüs, Vollwertkost, Schon- und Diätkost, Kuchenbuffet • Öffentliches Café, Bistro oder Restaurant • Friseursalon • Hauseigene Wäscherei (Spandauer Burgwall) • Eigenes Ausflugsboot (Spandauer Burgwall) 8 DAS TUN WIR FÜR UNSERE MITARBEITER/INNEN Ausbildung in verschiedenen Bereichen, ereich , auch berufsbegleitend Mitarbeiterorientierte Förderung ung durch individuelle ividuelle Qualifizierung • zum Beauftragten „Pflegespezialisten“ zialisten“ • Mentorenausbildung • Böhm-Grundkurs für alle Mitarbeiter/innen eiter/innen • Leitungsqualifizierung für Führungskräfte kräfte • Wunschfortbildungen • Gerontopsychiatrische Weiterbildung bildu zur Fachac pflegekraft Teambildende Maßnahmen • Jährliche Teamtage • Supervision bei Bedarf • Sommerfest • Weihnachtsfeier • Neujahrsempfang Mitarbeiterbeteiligung • Verschiedene Arbeitsgruppen • Mitarbeiterjahresgespräch • Mitarbeiterforen • Mitarbeitervertretung 9 Leistungsgerechte Vergütung • Vergütung nach der Kirchlich Diakonischen Arbeits- und Vertragsordnung (KDAVO) • Bonussystem im Bereich Pflege bzgl. der Höhe der Sonderzuwendung • Leistungsbeurteilungssystem im Bereich Pflege bzgl. der Höhe der monatlichen Vergütung • Beihilfen bei Zahnersatz und Brillen • Betriebliche Altersvorsorge Gesundheitsförderung • Sportgruppen • Projekt „Aktive Auszeit“ • Pausenförderung (Vergünstigungen im Bistro) Christliche Werte „(er-)leben“ • Mitarbeiter-Seminare • Projekt „Atempause“ • Geburtstagsgruß und Geschenk • Weihnachtsgottesdienst und Weihnachtsgeschenk • Jubiläumszuwendungen • Begrüßungs- und Verabschiedungsrituale • Beistand in herausfordernden Situationen Freizeitorientiert und familienfreundlich • Teilzeit in jeder erdenklichen Form möglich, auch für Führungskräfte • Flexibel gestaltete Arbeitszeitmodelle • Berücksichtigung von Dienstplanwünschen • Bekanntgabe des Dienstplans 8 Wochen im Voraus 10 Ein Team von alten und jungen Pflegenden tut den Bewohnern und Bewohnerinnen gut. Und das Team selbst profitiert auch davon. Die Berufseinsteiger partizipieren an den Erfahrungen der „Alten“ und die Erfahrenen lernen neue Erkenntnisse der Pflege von den „Jungen“. „ Nadine Reinicke, Altenpflegerin, Examinierte Krankenschwester seit 2001, Stellv. Wohnetagenleiterin 11 „ Während der Schulzeit: SCHÜLERPRAKTIKUM Wir finden es prima, dass du dich für ein Praktikum im Pflegeumfeld interessierst. Der Umgang mit älteren Menschen kann dir sehr viel geben, weil die Allermeisten auf ein Leben ohne Handy und Playstation, aber auf umso mehr Erfahrungen zurückblicken. Weil diese Menschen an guten Tagen Geschichten zu erzählen haben, die spannender als „Harry Potter“ sind, und die dennoch mehr als nur „ein Quantum Trost“ benötigen: Sie brauchen deine Hilfe. Bei einem Schülerpraktikum bei der AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE kannst du für dich herausfinden, ob ein Beruf in der Altenpflege das Richtige für dich sein könnte. Wenn du merkst, dass du hier richtig bist, stehen dir unsere Türen nach dem Schulabschluss weit offen. 12 Zwischen Schule und Ausbildung/Studium: BERUFSVORBEREITENDES PRAKTIKUM Sie beenden bald die Schule und stehen vor der Frage, welche berufliche Richtung Sie danach einschlagen sollen? Sie haben bereits einen Berufswunsch, aber noch keine konkrete Vorstellung davon, welche Aufgaben dort auf Sie zukommen? Sie möchten zuerst ausprobieren, ob der angestrebte Beruf im sozialen Bereich den eigenen Interessen tatsächlich entspricht? Ein berufsvorbereitendes Praktikum (BVP) bietet gute Möglichkeiten • der persönlichen Weiterentwicklung, • zu lernen, sich in der Gemeinschaft zu bewegen, • der Mitgestaltung und • die persönliche Eignung für den angestrebten Beruf unter fachlicher Anleitung zu prüfen. Wir bieten berufsvorbereitende Praktika im Bereich • Sozialarbeit, • Altenpflege und • Marketing/Öffentlichkeitsarbeit inkl. Veranstaltungsorganisation an. Ein Praktikum in der Altenpflege dauert in der Regel sechs Monate. 13 Nach dem Schulabschluss: BERUFSAUSBILDUNG BEI DER AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE Wenn Sie einen Beruf im Bereich der Altenpflege erlernen wollen, dann kommen Sie zu uns. Wir bilden in Berlin derzeit an fünf Standorten in folgenden Berufen aus: • Altenpflegerin/Altenpfleger (S. 17) • Kauffrau/Kaufmann im Gesundheitswesen (S. 30) • Restaurantfachfrau/Restaurantfachmann (S. 32) • Koch/Köchin (S. 34) Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die verschiedenen Berufe kurz vor. Außerdem kommen einige unserer Mitarbeiterinnen und Auszubildenden zu Wort und erzählen, was ihnen an ihrer Arbeit jeweils gefällt, wie sie diese bei der AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE erleben und welche Pläne sie für die Zeit nach ihrer Ausbildung haben. 14 Mitten im Berufsleben: NEUE PERSPEKTIVEN BEI DER AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE Wenn Sie mit Ihrem derzeitigen Job zufrieden wären, würden Sie diese Broschüre jetzt vermutlich nicht lesen. Umso mehr freuen wir uns, dass Sie den Kontakt zu uns suchen und sich über die Berufschancen in unserem Unternehmen informieren wollen. Falls Sie sich mit unserer christlichen Tradition und dem Leitbild identifizieren können und in einem der genannten Berufe qualifiziert sind, obendrein auch noch einige Jahre Berufserfahrung mitbringen, dann sind Sie bei uns genau richtig. Wir suchen immer wieder: • Altenpfleger/in mit staatl. Anerkennung • Gesundheits- und Krankenpfleger/in mit staatl. Anerkennung • Fachkrankenschwester/-pfleger für Psychiatrie • Heilerziehungspfleger/in mit staatl. Anerkennung • Ergotherapeut/in • Sozialarbeiter/in • Wohnbereichsleiter/in • Pflegedienstleiter/in • Hausleiter/in • Qualitätsmanagementbeauftragte • Kauffrau/Kaufmann, bevorzugt mit Spezialisierung im Gesundheitswesen • Bürofachkräfte 15 Karrierechancen: ENTWICKLUNGS- UND AUFSTIEGSMÖGLICHEITEN „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ – dieser Karrieresprung klappt in der Altenpflege wohl kaum, aber der Berufsbereich bietet diverse Möglichkeiten voranzukommen. Hier kann man sich vom Praktikanten über den Pflegeassistenten zur Pflegefachkraft qualifizieren. Wenn Sie die entsprechenden Voraussetzungen dafür erfüllen, können Sie bei der AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE auch eine dreijährige berufsbegleitende Ausbildung zum/zur Altenpfleger/in absolvieren. Für Pflegefachkräfte ergeben sich dann weitere Aufstiegschancen: • vom Experten zum Mentor/zur Mentorin • vom Mentor zur stellvertretenden Wohnetagenleitung und zur/zum Qualitätsbeauftragten • vom Qualitätsgbeauftragten zum Qualitätsmanagementbeauftragten • von der stellvertretenden Wohnetagenleitung zur Wohnetagenleitung • von der Wohnetagenleitung zur Pflegedienstleitung • von der Pflegedienstleitung zur Heimleitung 16 ALTENPFLEGERIN/ALTENPFLEGER Die Altenpflege ist ein anspruchsvoller Dienstleistungsberuf, dessen oberstes Ziel die Unterstützung älterer Menschen bei der Erhaltung ihrer Selbstständigkeit und Selbstbestimmung ist. Dafür werden qualifizierte Altenpfleger/innen gebraucht. Durch das neue bundeseinheitliche Altenpflegegesetz, das im August 2003 in Kraft getreten ist, hat der Beruf eine Aufwertung erfahren. So wie sich die Arbeitsfelder der Altenpflege stetig weiterentwickeln, so werden auch die Ausbildungsinhalte immer wieder den Erfordernissen einer modernen Pflege angepasst. Die Ausbildung dauert drei Jahre und gliedert sich in einen schulischen und einen praktischen Teil. Während der Praxisphasen erfolgen Einsätze in unseren Tagespflegen, in einem Krankenhaus und unseren vollstationären Pflegebereichen. Die schulische Ausbildung führt die Lazarus Berufsfachschule für Altenpflege durch. Voraussetzung für eine Ausbildung zum/zur Altenpfleger/in bei der AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE sind ein Hauptschulabschluss und ein 6-monatiges Berufsvorbereitendes Praktikum. Die Chancen, nach der Ausbildung bei uns eine Festanstellung zu erhalten, stehen gut. Unser pflegefachlicher Schwerpunkt liegt auf der Betreuung von Menschen mit Demenz. Alle Mitarbeiter, auch die nicht unmittelbar in der Pflege beschäftigten, erhalten den Grundkurs für das psychobiografische Pflegemodell nach Böhm. 17 NADINE REINICKE, STELLVERTRETENDE WOHNETAGENLEITERIN Ihr Examen als Krankenschwester legte Nadine Reinicke 2001 in der Geriatrie ab. Dort entdeckte sie auch, wieviel Freude die Arbeit mit Senioren macht. Deshalb ging sie nach dem Abschluss in die Altenpflege. Es folgten Weiterbildungen zur Praxisanleiterin, zur stellvertretenden Wohnetagenleiterin und eine Fachfortbildung für Wundmanagement. Die heute 32-Jährige sagt über die Altenpflege: „Sie stellt hohe Ansprüche an eine Pflegekraft. Das sollte man wissen, wenn man diesen Beruf wählt. Man benötigt Fachwissen, soziale Kompetenz und starke Nerven. Das primäre Ziel der Altenpflege ist ja nicht, eine akute Erkrankung des Bewohners zu heilen, sondern ihm den letzten Lebensabschnitt so zu gestalten, dass er sich wohlfühlt und Freude hat. Da man die Pflegebedürftigen oft mehrere Jahre begleitet, entstehen auch intensivere Bindungen. Hierbei muss man darauf achten, ein ausgewogenes Verhältnis von Nähe und Distanz zu bewahren.“ Interessant an der Arbeit ist auch, dass man immer wieder Menschen mit unterschiedlichen Biografien kennenlernt und der Pflegende sich folglich auf jeden pflegebedürftigen Menschen ganz individuell einstellen muss. Außerdem ist Humor ein wichtiger Faktor in der Pflege. „Es tut einfach gut, Bewohner fröhlich zu sehen und zu wissen, dass sie sich wohlfühlen. Gemeinsam zu lachen und Spaß zu haben, ist eigentlich der schönste Dank, den man als Pflegekraft erhalten kann. Oder wenn ein Bewohner sagt: ,Schön, dass sie wieder da sind.‘ Das motiviert und macht mich glücklich.“ 18 VERA FALKEISEN, ALTENPFLEGERIN IN DER TAGESPFLEGE Seit Anfang 2004 ist Vera Falkeisen in der BETHANIEN TAGESSTÄTTE beschäftigt. Die 42-Jährige entschied sich ursprünglich aus reiner Notwendigkeit heraus, Altenpflegerin zu werden. „Ich wollte wegen meiner Schwerhörigkeit nicht länger als Erzieherin arbeiten, da ich die Verantwortung für eine Kindergruppe bei eingeschränktem Hörvermögen nicht übernehmen konnte.“ So wechselte sie auf eine Stelle als ungelernte Kraft bei der Diakoniestation Marienfelde. Nach drei Jahren war ihr klar, dass sie in Zukunft keine ungelernte Hilfskraft bleiben wollte, und bewarb sich in der Altenpflegeschule des Deutschen Roten Kreuzes. Der staatlich anerkannten Altenpflegerin gefällt an ihrer heutigen Tätigkeit besonders der unmittelbare Kontakt mit ganz verschiedenen Menschentypen und Charakteren. „Jeder für sich ist eine Herausforderung, der meine Intuition und mein fachliches Wissen fordert. Immer auf eine andere Art und Weise.“ Dadurch werde die Arbeit eigentlich nie „langweilig“. Für Vera Falkeisen ist es auch eine spannende „Detektivarbeit“ herauszufinden, welche Geschichten sich hinter den Menschen verbergen, die sie betreut. 19 ANJA G., 3. AUSBILDUNGSJAHR Die alleinerziehende Mutter dreier Kinder hat die praktische Prüfung bestanden, die schriftliche hinter sich und steht nun unmittelbar vor der mündlichen Abschlussprüfung. Ursprünglich hat Anja Zahnarzthelferin gelernt, dann die Kinder großgezogen, dazwischen immer gearbeitet, unter anderem eineinhalb Jahre in der Hauskrankenpflege und viel in der Gastronomie. Schließlich bot sich die Möglichkeit, ein durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördertes Praktikum in einem Altenpflegeheim zu absolvieren. Zudem hat sie den Trainerschein für Seniorensport. Damit, dachte Anja, sei sie gut gerüstet für einen neuen beruflichen Weg. Als sie las, dass das Institut für angewandte Gerontologie (IFAG) freie Ausbildungsplätze zur examinierten Altenpflegerin anbot, wollte sie sich doch noch weiter qualifizieren. Aber die Ausbildung beim Job Center durchzusetzen, war schwer. Am Ende förderte die Bundesagentur für Arbeit sie zwei Jahre, das dritte Ausbildungsjahr musste die 40-Jährige selbst finanzieren. Welche Ausbildungsstationen haben Sie durchlaufen? Anja: Zwei Jahre war ich in einer Wohngemeinschaft eines anderen Trägers in Lichtenrade, das war ausbildungstechnisch nicht so toll. Mein erstes Außenpraktikum verbrachte ich dann im Kurt-ExnerHaus im Wachkoma-Bereich. Welche Erfahrungen haben Sie von da mitgenommen? Anja: Das Team war toll, ich hätte sofort bleiben können – als Altenpflegehelferin. Wollte die Ausbildung aber nicht abbrechen. Die Arbeit war inter20 essant, aber mit den Kinder – nee, das war nicht so meine Bestimmung. Wo sehen Sie denn Ihre Bestimmung? Anja: Im Dementenbereich. Und im Bethesda. Hier fühle ich mich am rechten Platz. Wie kamen Sie ins Bethanien Haus Bethesda? Anja: Ich bin in der Schönleinstraße geboren und nie weggezogen. Als Kind wurde ich zwei Mal im Bethesda operiert, da war das noch Krankenhaus. Ich dachte: Frag mal hier wegen des zweiten Außeneinsatzes. Es klappte. Danach gingen Sie nicht nach Lichtenrade zurück? Anja: Ich wollte mal wechseln. Die AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE übernahm mich für das dritte Lehrjahr. Allerdings hatte ich die Bedingung gestellt, bis zum Schluss im Dementenwohnbereich bleiben zu dürfen und nicht mehr zu rotieren. Welche Ziele und Wünsche haben Sie? Anja: Ich will diese Richtung beibehalten. Ich will ja mit Freude arbeiten. Nach dem Examen werde ich übernommen und kann weiter genau hier arbeiten. Was befähigt Sie besonders zu dieser Arbeit? Anja: Die Pflegedienstleiterin meinte einmal zu mir: „Sie haben den berühmten Speck in der Tasche“. Das stimmt, ich habe große Empathie. Man muss aber auch trennen können zwischen Dienst und Privatleben. Und man braucht eine gewisse Reife. Ich finde es sinnvoll, vor der Ausbildung ein Praktikum zu machen, um erste Erfahrungen zu sammeln. 21 TIDIANY K., 1. AUSBILDUNGSJAHR Der in Mulhouse/Elsass geborene Tidiany kam Ende der 1980er Jahre vom Oberrhein nach Berlin. Seine familiären Wurzeln liegen im westafrikanischen Mali. Der 33-jährige Vater von zwei Söhnen (6 Monate, 7 Jahre) ist gelernter Sporterzieher und Pflegehelfer. Bevor er seine Ausbildung zum Altenpfleger im Sophienhaus in Steglitz begann, absolvierte er ein Praktikum im St. Elisabeth-Stift in Pankow. Wer gab den Anstoß zu dieser Ausbildung? Tidiany: Bekannte meiner Mutter und der Arbeitsmarkt. In der Altenpflege gibt es gute Chancen. Wie haben Sie Ihren Ausbildungsbetrieb gefunden? Tidiany: Das Sophienhaus und die Bethanien Diakonie wurden mir von der Lazarus-Schule empfohlen. Wie gefällt es Ihnen hier? Tidiany: Das Klima, die Atmosphäre ist sehr gut. Welche Aufgaben haben Sie? Tidiany: Grundpflege, tagesstrukturierende Aufgaben, Einweisung und Ausbildung in der medizinischen Behandlungspflege wie z. B. Anamnese, Blutdruck und Blutzucker messen sowie Infusionen setzen. Ist die Arbeit anstrengend? Tidiany: Sie ist intensiv. Aber es gibt eine große Solidarität und einen guten Zusammenhalt. Man wird immer unterstützt, ist nicht auf sich allein gestellt. Haben Sie konkrete Pläne für Ihre Zukunft? Tidiany: Ich würde gerne eine Zeit hier bleiben oder ich gehe nach Frankreich. Ich habe gute Kontakte. 22 JANINA S., BERUFSVORBEREITENDES PRAKTIKUM Sie ist 17 Jahre jung, hat einen erweiterten Hauptschulabschluss und beginnt in zwei Wochen ihre Ausbildung zur Altenpflegerin. Den Arbeitsplatz, die Menschen und einige Aufgaben hat Janina in einem sechsmonatigen Vorpraktikum, das fast vorüber ist, bereits kennen gelernt. Wie kommt man als so junger Mensch wie Sie auf den Beruf der Altenpflegerin? Janina: Ich wollte etwas mit Menschen oder mit Tieren machen. Tiere habe ich schon zu Hause, da wollte ich noch lieber mit Menschen arbeiten. Warum gerade mit alten Menschen? Janina: Ich kannte das von meinem Vater. Hat er Ihnen diesen Beruf vorgeschlagen? Janina: Wir haben von der Schule aus ein Projekt gemacht. Da gab es eine Schnupperwoche. Und die haben Sie bei der AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE verbracht. War diese Woche der Auslöser für Ihre Berufswahl? Janina: Mir war gleich klar, ohne darüber nachzudenken, hier will ich bleiben. Der Meinung bin ich immer noch, auch nach einem halben Jahr. Sie haben Ihren Hund dabei. Janina: Den Bewohnern gefällt das und mein Hund mag Gesellschaft, hat hier schon seine Freunde. Er freut sich jedes Mal, wenn er mit darf. Was erwarten Sie von Ihrer Ausbildung? Janina: Ich weiß, was auf mich zukommt. 23 FACHKRANKENSCHWESTER/FACHKRANKENPFLEGER FÜR PSYCHIATRIE Fachkrankenschwestern und -pfleger für Psychiatrie betreuen und pflegen psychisch kranke Menschen ambulant, stationär oder teilstationär. Die psychiatrische Pflege hängt von den Erkrankungen und Situationen der Patienten und vom jeweiligen Therapie- und Pflegekonzept ab. Sie übernehmen die Grundpflege, zu der unter anderem die körperliche Hygiene gehört und die pflegerisch-psychiatrische Gruppenarbeit. Darüber hinaus beobachten sie das Verhalten der Patienten, begleiten sie bei Terminen und nehmen Kontakt zu den Angehörigen auf. Ferner dokumentieren sie die Pflegemaßnahmen, erledigen Abrechnungs-, Verwaltungs- und Organisationsaufgaben, leiten Hilfskräfte an und kontrollieren deren Arbeit. Fachkrankenschwestern und Fachkrankenpfleger arbeiten bei sozialpsychiatrischen Pflegediensten oder in Heimen sowie in Einrichtungen für behinderte Menschen oder in Altenpflegeheimen. Sie können auch in Krankenhäusern tätig sein, wie in Vorsorge-, Hochschul- oder Rehabilitationskliniken. Darüber hinaus ergeben sich Möglichkeiten in Pflegestützpunkten und Gesundheitszentren. Voraussetzung für diese Tätigkeit ist üblicherweise eine landesrechtlich geregelte Weiterbildung zur Fachkrankenschwester/zum Fachkrankenpfleger für Psychiatrie. Die Weiterbildung dauert etwa 2 Jahre und kann im Vollzeit- und Teilzeitunterricht oder in Blockform stattfinden. 24 SUSANNE SCHNEIDER, ANGEHENDE FACHKRANKENSCHWESTER FÜR PSYCHIATRIE Als Quereinsteigerin kam Susanne Schneider Ende der 1990er Jahre eher zufällig zur Altenpflege. Die gelernte Köchin machte während eines Erziehungsjahres nebenbei ein Praktikum in einem Fachkrankenhaus für Geriatrie. Anschließend arbeitete die junge Mutter als Pflegehelferin und fand eine Anstellung im Haus Radeland. Von 1998 bis 2002 absolvierte Susanne Schneider dann eine vierjährige berufsbegleitende Ausbildung zur Altenpflegerin. Mittlerweile ist sie zur Wohnbereichsleiterin aufgestiegen. Ihr Interesse, sich weiterzubilden, ist ungebrochen. Gerade nimmt sie an einer zweijährigen berufsbegleitenden Ausbildung zur „Fachkrankenschwester für Psychiatrie“ am Sankt Hedwig-Krankenhaus, das an die Charité angebunden ist, teil. Im Mai 2012 will sie ihr Examen ablegen. Diese Ausbildung vermittelt ihr krankheitsbezogene Fachkenntnisse und Strategien, aber auch Bestätigung in vielem, was sie bisher schon aus dem Bauch heraus (richtig) macht. „Die Ausbildung gibt mir das Werkzeug, um gegenüber meinen Mitarbeiterinnen fachlich argumentieren zu können.“ Und was schätzt die mittlerweile 41-Jährige besonders an ihrem Beruf? „Die Dankbarkeit der Leute, egal wie krank sie sind. Wenn man selbst wertschätzend und freundlich ist, bekommt man täglich Bestätigung.“ 25 ERGOTHERAPEUTIN/ERGOTHERAPEUT „Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.“ Deutscher Verband der Ergotherapeuten (DVE) Aufgabe von Ergotherapeut/innen ist es also, die motorischen, kognitiven, psychischen und sozialen Fähigkeiten der Patienten zu erhalten bzw. zu (re-)aktvieren. Ergotherapeut/innen arbeiten in Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken, Gesundheitszentren oder speziellen Praxen für Ergo- und Physiotherapie. Darüber hinaus sind sie auch in Altenheimen, Pflegeheimen und in Wohnheimen für behinderte Menschen beschäftigt. Die Ausbildung zum Ergotherapeuten erfolgt in Deutschland an einer staatlich anerkannten Schule für Ergotherapie, dauert in der Regel sechs Semester, umfasst theoretischen und praktischen Unterricht und schließt mit einem Examen ab. Mittlerweile werden auch Bachelor- und Master-Kurse mit Hochschulabschluss angeboten, die sich inhaltlich aber noch sehr unterscheiden. 26 LINDA TEMIZKAN, ERGOTHERAPEUTIN „Irgendetwas im sozialen oder physikalisch-chemischen Bereich“, so stellte sich Linda Temizkan als Schülerin ihre berufliche Zukunft vor. Nach der Mittleren Reife absolvierte sie zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), während dessen sie eine Ergotherapeutin kennenlernte, die ihr ein Praktikum in ihrer Praxis ermöglichte. Da wurde Linda Temizkan klar: „Das ist es, was ich gerne machen möchte.“ Sie bewarb sich an der IB Medizinische Akademie für Ergotherapie – wie die meisten Fachschulen eine Privatschule, die Geld kostet. Neben der schulischen Ausbildung waren auch verschiedene Praktika abzuleisten. Linda Temizkan arbeitete unter anderem mit Kindern, in einer Praxis und in einem Altenpflegeheim. Dort erfuhr sie, dass in Haus Radeland eine Stelle frei sei. An der Arbeit mit chronisch psychisch kranken Erwachsenen gefällt ihr, „dass man mit den Menschen arbeitet und nicht an ihnen, dass man mit ihnen Ziele findet, etwas erreicht und sie weiterbringt.“ Angeregt durch ein Tagesseminar über Tiergestützte Therapie, absolviert die Ergotherapeutin gerade eine zweijährige berufsbegleitende Ausbildung zur Reittherapeutin. Mit dem neu erworbenen Fachwissen verantwortet die 29-Jährige jetzt die Tiertherapie mit zwei Alpakas im Haus Radeland. 27 DIPLOM-SOZIALPÄDAGOGIN (FH) / DIPLOM-SOZIALPÄDAGOGE (FH) Im Wesentlichen beschäftigen sich Sozialpädagoginnen und -pädagogen mit der Bewältigung und Lösung von sozialen Problemen in der Gesellschaft. Sie beraten und betreuen in erster Linie einzelne Personen, Familien oder Personengruppen in schwierigen Situationen. Den Einsatzgebieten sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Unter anderem werden sie in Jugend-, Kinder- und Altenheimen, in Tagesstätten und Pflegeheimen – auch für behinderte Menschen –, in Obdachloseneinrichtungen, in der Telefonseelsorge oder in Familien- und Suchtberatungsstellen tätig. Aber sie arbeiten auch bei ambulanten sozialen Diensten, in Sozial-, Gesundheits- oder Jugendämtern, in Selbsthilfegruppen oder in Justizvollzugsanstalten. Sozialdienste zogen Ende der 1970er Jahre in die stationären Pflegebereiche ein, als sich in der Altenhilfe ein Paradigmenwechsel vollzog. Die Krankenpflege orientiert sich seither an Grundsätzen einer ganzheitlichen, aktivierenden und individuellen Pflege und Pflegeheime werden als Wohnort und persönlicher Lebensraum, die Bewohnerinnen und Bewohner als mündige Bürger begriffen. Um die Lebensbedingungen in Alten- und Pflegeheimen denen in Privathaushalten anzugleichen, zogen in die Einrichtungen neue Berufsgruppen mit sozialer Ausrichtung ein, die unter dem Begriff Sozialdienst zusammengefasst sind. Die Leistungen des Sozialdienstes sind Bestandteil der ganzheitlichen Pflege. Im Mittelpunkt steht der pflegebedürftige Mensch, der mit seinen Möglichkeiten anerkannt und in seiner Einzigartigkeit akzeptiert wird. Unabhängig von Behinderungen, Krankheiten und Fähigkeitsverlusten soll jeder Mensch einen respektvollen Umgang erfahren. 28 ANTJE VOLLMER, SOZIALDIENST Antje Vollmer ist in der Regel die erste Anlaufstelle im BETHANIEN HAUS BETHESDA. Von ihr hängt nicht selten der berühmte erste Eindruck ab. Das weiß die Sozialarbeiterin. Menschen, die ihr Büro betreten, sehen oft zuerst Jannek, ihren kleinen Hund. „Das ist ein Augenblick, der die Atmosphäre etwas entspannt“, sagt sie. Denn „die Menschen, die zu mir kommen, sind häufig sehr belastet, wenn ihnen von Ärzten vorher empfohlen wurde, einen Angehörigen, vielleicht sogar die Mutter oder den Vater, in ein Pflegeheim zu geben.“ Antje Vollmer lässt die Ratsuchenden dann erst einmal erzählen. „Die meisten quälen sich mit starken Schuldgefühlen“, weiß sie aus Erfahrung. Diesen Druck möchte die Sozialarbeiterin ihnen nehmen. Danach drehen sich die Gespräche meistens um die Einrichtung, das Angebot und die Leistungen. Es folgt eine Besichtigung des Hauses. Erst zum Schluss geht es um die Frage „Was jetzt?“ Mit den Formalitäten und Anträgen sind viele überfordert. Antje Vollmer kennt sich da natürlich bestens aus und bietet ihre konkrete, praktische Hilfe an. 29 KAUFFRAU/KAUFMANN IM GESUNDHEITSWESEN Seit dem 1. August 2001 gibt es den staatlich anerkannten Beruf „Kauffrau/-mann im Gesundheitswesen“. Die nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) bundesweit geregelte Ausbildung dauert drei Jahre und endet mit der Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK). Kaufleute im Gesundheitswesen unterscheiden sich von „klassischen“ Bürokaufleuten dadurch, dass sie neben kaufmännischen Fertigkeiten auch in dienstleistungsorientierten Bereichen und speziellen Aspekten der Gesundheitsbranche qualifiziert sind. CHERIE K., 1. AUSBILDUNGSJAHR Die gebürtige Berlinerin ist 22 Jahre alt und absolviert bei der AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE eine Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen. Seit ihrem 16. Lebensjahr verspürte Cherie den Wunsch, später einmal irgendetwas im Gesundheitswesen zu machen. Den Anstoß, in den Bereich der Altenhilfe zu gehen, bekam sie von ihrem Bruder, der Altenpfleger ist. Cherie schätzt an dem Beruf der Kauffrau im Gesundheitswesen einerseits, dass er eine vielversprechende Zukunft hat, und andererseits, dass er durch die Spezialisierung vielfältiger und abwechslungsreicher ist als der Beruf der Bürokauffrau. 30 Wie kamen Sie zur AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE? Cherie: Durch die IHK. Warum haben Sie sich für diesen Ausbildungsbetrieb entschieden? Cherie: Das ist ein sehr großes Unternehmen. Es bietet mir Einblick in viele verschiedene Bereiche der Altenhilfe. Und ich denke, dass mein Ausbildungsplatz hier sehr sicher ist. Welche Abteilungen lernen Sie während Ihrer Ausbildung kennen? Cherie: Marketing, Buchhaltung, Personalwesen, Qualitätsmanagement, Kosteneinziehung. Zurzeit bin ich in der Finanzbuchhaltung. Danach werde ich in den Havelgarten zum Qualitätsmanagement gehen. Haben Sie auch Kontakt zu den Bewohnern? Cherie: In der Verwaltung haben wir gelegentlich mit den Betreuern zu tun. Wie gefällt Ihnen die Ausbildung? Cherie: Sehr gut, wirklich, ich habe mir das nicht so gut vorgestellt. Mir werden Aufgaben anvertaut, was bei Azubis in anderen Unternehmen so nicht immer der Fall ist. Das weiß ich von Mitschülerinnen aus der Berufsschule. Haben Sie einen besonderen Wunsch für Ihre berufliche Zukunft? Cherie: Ich würde gerne nach der Ausbildung hier bleiben. 31 RESTAURANTFACHFRAU/-FACHMANN Sie suchen nach einem abwechslungsreichen Beruf, in dem jeden Tag etwas Neues und Unerwartetes geschieht und Sie viele neue Leute kennen lernen? Als Restaurantfachfrau/-fachmann haben Sie einen direkten Kontakt zu den Gäste und tragen die Verantwortung für einen angenehmen und reibungslosen Service. Wenn Sie diese Tätigkeit interessiert und Sie außerdem stets ein freundliches Lächeln auf den Lippen tragen, bewerben Sie sich für eine Ausbildung zur Restaurantfachkraft. In der Ausbildung lernen Sie nicht nur, einen Tisch richtig einzudecken, Getränke und Speisen zu servieren und den korrekten Umgang mit dem Gast, sondern auch das Vorbereiten, Planen und Durchführen von Veranstaltungen. Der Beruf Restaurantfachfrau/Restaurantfachmann bietet Ihnen gute berufliche (Aufstiegs-)Chancen und vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Ausbildung dauert drei Jahre und gliedert sich in einen schulischen und einen praktischen Teil. CLAUDIA S., 1. AUSBILDUNGSJAHR Claudia stammt aus einem kleinen Dorf im Erzgebirge. Mit vierzehn sah sie eine Dokumentation über Hotels in Dubai. Danach war klar: „Ich will später mal ins Hotelfach.“ Nach dem Abitur wollte sie erst studieren, entschied sich dann aber doch für eine Ausbildung. Obwohl ihr die Tourismusbranche im Erzgebirge viele Möglichkeiten geboten hätte, wollte sie weg. „Wenn schon, dann richtig.“ Seit zwei Jahren lebt die 21-Jährige nun in Berlin. 32 Wie sind Sie zur AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE gekommen? Claudia: Durch einen Mitschüler aus der Berufsschule. Er gab mir den Tipp. Wenn Sie sich von der Berufsschule kennen, dann hatten Sie aber doch schon einen Ausbildungsplatz? Claudia: Ja, aber da war ich sehr unzufrieden. Sie haben also gewechselt. Gefällt es Ihnen nun besser? Claudia: Mir macht das hier voll Spaß. Ist halt auch etwas ruhiger. Sie mögen keinen Stress? Claudia: Vorher habe ich vermisst, dass man früh aufsteht und gerne zur Arbeit geht. Woher kommt die neue Motivation? Claudia: Alle sind hier voll lieb. Die Gäste sind auch dankbarer, das hätte ich vorher nicht gedacht. Die haben mich alle schnell akzeptiert und freuen sich, mich zu sehen. Was sind zurzeit Ihre Aufgaben? Claudia: Service, also Bedienen am Gast, Eindecken der Tische, Kuchenverkauf. Welche Pläne haben Sie für die Zukunft? Claudia: Ich möchte nach der Ausbildung gerne hier bleiben und dann nebenbei ein Fernstudium oder ein Abendstudium in BWL machen. 33 KÖCHIN/KOCH Der Kochberuf ist wieder „en vogue“, der Trend zu gutem Essen in einem schönen Ambiente hält unvermindert an. Dieses Image ist auch den renommierten Sterne- und Fernsehköchen zu verdanken. Viele Hobbyköche probieren die Rezepte der Koch-Stars aus und laden sich Gäste nach Hause ein. Trotzdem ist und bleibt der Besuch eines Restaurants ein besonderes Erlebnis, bei dem man gespannt ist auf die Köstlichkeiten aus der professionellen Küche. Fest steht, dass der Beruf des Kochs/der Köchin gute berufliche Perspektiven verspricht, denn gegessen und getrunken wird schließlich immer! Die Ausbildung zum Koch/zur Köchin bei der AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE beinhaltet das Zubereiten von Speisen und Speisefolgen, den fachgerechten Umgang mit Lebensmitteln, die Präsentation von Produkten und vieles mehr. Sie dauert drei Jahre und gliedert sich in einen schulischen und einen praktischen Teil. MIKE P., 2. AUSBILDUNGSJAHR Auf seine ersten hundert Bewerbungen um eine Ausbildung zum Koch, darunter auch beim Hotel Vier Jahreszeiten in München, erhielt der damals 17-jährige Berliner nur Absagen – weil er bloß einen Hauptschulabschluss hatte, vermutet er. Mike suchte sich fürs Erste Jobs, um Geld zu verdienen und nicht zu Hause herumzusitzen. Der heute 23-Jährige arbeitete schon als Bäckerhelfer in Spanien und als Spüler am Kurfürstendamm. 34 Wie wurde aus dem Tellerwäscher doch noch ein Kochlehrling? Mike: Als ich am Ku‘damm manchmal auch am Herd helfen durfte, hatte ich wieder Lust, es noch einmal zu versuchen. Durch einen Kumpel bin ich dann hier im Sophienhaus reingekommen. Haben Sie ein berühmtes Vorbild? Mike: Nein, kann ich nicht sagen. Ich wollte das schon immer machen. Vielleicht meine Mama. Ich habe ihr immer zugeguckt und dann selbst zu Hause viel gekocht. Was müssen Sie alles lernen, um Profi zu werden? Mike: Im ersten Lehrjahr vor allem Schnitttechniken und die kalte Küche. Jetzt bin ich in der warmen Küche, mache Suppen und Soßen, bin mal da und mal da, wo man gerade gebraucht wird. In welchem Bereich arbeiten Sie zurzeit am liebsten? Mike: Als Saucier. Alles mit Soßen und Fleisch. Was essen die Bewohner besonders gerne? Mike: Fleisch, zum Beispiel Schmorbraten, und Eintöpfe, eben Gerichte wie früher. Wie ist die Stimmung in der Küche? Mike: Das Team ist gut, die Arbeit hier macht Spaß. Was kommt nach der Ausbildung? Mike: Ich würde gerne einige Zeit um die Welt reisen. Als ausgebildeter Koch kann man überall einen Job finden. 35 Paulsenstr. 5 - 6, 12163 Berlin T (030) 89 79 12 - 0 [email protected] www.bethanien-diakonie.de Bewerben Sie sich jetzt! Gestalten Sie mit der AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE gemeinsam die Zukunft. KONRADSHÖHE ROHRWEIHSTR. SPANDAU RADELANDSTR. SPANDAUER BURGWALL KREUZBERG DIEFFENBACHSTR. STEGLITZ PAULSENSTR. 36