43 3.1.4 Respiratorischer Quotient - Medi

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43 3.1.4 Respiratorischer Quotient - Medi
3.1.4 Respiratorischer Quotient
–– Kohlenhydrate werden in Form von Glykogen in der Leber synthetisiert und gespeichert, um bei niedrigen Zuckerspiegeln wieder mobilisiert zu werden.
–– Für die Muskelarbeit haben die Muskeln
ihre eigenen Energiespeicher:
–– Glykogen,
–– Kreatinphosphat und
–– ATP (Adenosintriphosphat).
Von diesen vier Speicherformen hat ATP den
geringsten Anteil an der Energiespeicherung.
3.1.4 Respiratorischer Quotient
Der respiratorische Quotient ist definiert als
CO2-Abgabe des Körpers geteilt durch die O2Aufnahme. Er kann durch Messungen in der
Atemluft bestimmt werden.
Der respiratorische Quotient ist abhängig von
der Art der Nährstoffe, die ein Mensch zu sich
nimmt. Zum Beispiel wird bei der Verstoffwechselung eines Glucosemoleküls ein Molekül CO2 produziert und ein Molekül O2 verbraucht:
C6O6H12 + 6 O2 g 6 CO2 + 6 H2O.
Der respiratorische Quotient für Kohlenhydrate beträgt also = 1.
Der respiratorische Quotient für Fette ist deutlich kleiner als der für Kohlenhydrate (etwa 0,7).
Bei normaler Mischkost wird mit einem respiratorischen Quotienten von 0,82 gerechnet.
3.1.5 Kalorisches Äquivalent
Da der Körper zur Energiegewinnung Sauerstoff verbraucht, kann man aus dem Sauerstoffverbrauch auf den Energieverbrauch
einer Person schließen. Dazu wird der Sauerstoffverbrauch mit einem festen Faktor ‒ dem
kalorischen Äquivalent ‒ multipliziert. Das kalorische Äquivalent hat die Einheit kJ/l O2 (Kilojoule pro Liter Sauerstoff) und beträgt für
durchschnittliche Kost 20 kJ/l O2. Bei reinem
Fettabbau ist es geringfügig niedriger als bei
reinem Glucoseabbau.
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3.1.6 Kalorimetrie
Die Messverfahren zur Bestimmung des Energieverbrauchs nennt man kalorimetrische Verfahren.
–– Bei der direkten Kalorimetrie wird die Versuchsperson in eine geschlossene Kammer
gesetzt und die Erwärmung der Kammer
bestimmt, aus der dann auf die verbrauchte Energie geschlossen werden kann. Dieses sehr aufwendige Verfahren wird kaum
noch angewendet.
–– Bei der indirekten Kalorimetrie wird der
­O2-Verbrauch der Versuchsperson bestimmt und daraus mit Hilfe des kalorischen
Äquivalents die verbrauchte Energiemenge
bestimmt. Die indirekte Kalorimetrie kann
im geschlossenen oder im offenen System
durchgeführt werden.
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Gefragt wurde schon nach der Kalorimetrie im
geschlossenen System: Hierbei atmet der Proband in ein Spirometer, wobei das CO2 aus der
Atemluft sofort entfernt wird. Durch den Sauerstoffverbrauch des Probanden verringert
sich das im Spirometer befindliche Volumen.
Das fehlende Volumen entspricht daher dem
verbrauchten Sauerstoff.
Bei der Kalorimetrie im geschlossenen System müssen also keine Gaspartialdrücke gemessen werden.
Das Messen von Gaspartialdrücken findet im
offenen System Verwendung: In der vom Probanden ausgeatmeten Luft werden die Partialdrücke von O2 und CO2 bestimmt und daraus
durch den Vergleich mit der Einatemluft die
verbrauchte Sauerstoffmenge errechnet. Der
Eneergieverbrauch bzw. der Energieumsatz
stellt die Energiemenge pro Zeiteinheit dar,
die ein Mensch zur Aufrechterhaltung seiner
Lebensvorgänge benötigt. Der Energieumsatz berechnet sich aus dem Grundumsatz
und dem Leistungs- oder Arbeitsumsatz des
Individuums.
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