Oberpfälzer Schule
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Oberpfälzer Schule
ZKZ 03646 Oberpfälzer Schule Zeitschrift des Bezirksverbandes Oberpfalz 36. Jahrgang 2014, Heft 4 (Juli) Wegen Lehreors-sen mangel geschl Notstand an den Schulen – das Kultusministerium beschönigt Seite 3 Studenten wollen andere Lehrerausbildung Seite 5 24. September 2014: Pensionistentag in Neumarkt Seite 6 Oberpfälzer Schule 2014/4 1 Inhalt, Heft 2014/4 Schule 3 Notstand „Der neue Tag“ berichtete über die Kritik von Ursula Schroll an der aktuellen Unterrichtsversorgung in Oberpfälzer Schulen. 4 Kultusminister In einer Antwort an den SPD-Abgeordneten Reinhold Strobl lenkt das Kultusministerium vom Notstand an Oberpfälzer Schulen ab. 18 Weltkrieg Der Erste Weltkrieg begeisterte, und viele Schüler und Lehrer mussten ihr Leben lassen. 18 Gymnasium Das G8 vernachlässig die Lebensfreude der Kinder. 33 Realschule Der BLLV-Präsident will eine bessere Ausstattung der Realschulen. 18 Mittelschule In der Oberpfalz gibt es bald zwei „ruhende Mittelschulen“ – Die Antwort darauf kann nur „Ruhe sanft!“ lauten. 27 Zeitung Zum Thema Schule finden sich in den Tageszeitungen zahlreiche Abhandlungen. Studenten und Junglehrer 5 Lehrerausbildung Die Studierenden im BLLV for- dern eine besserer Lehrerbildung. 9 Erstmals Klassleitung Die ABJ bereitete die Junglehrer auf die Klassleitung vor. 18 Kindesmisshandlung Die Statistik ist erschütternd: Jeden Tag werden 40 Kinder sexuell missbraucht. BLLV Oberpfalz 6 Pensionistentag Die BLLV-Pensionisten sind zum Oberpfälzer Lehrertag in Neumarkt eingeladen. Die Anmeldung erfolgt über die Kreisverbände. 8 Partnerschaft Seit 28 Jahren gibt es zwischen dem BLLV-Bezirksverband Oberpfalz und den Münsteraner im VBE eine enge Partnerschaft. 9 Fremdsprache Die Universität Leipzig lädt zu einer Fremdsprachenkonferenz ein. 14 Erinnerungen Die 87-jährige Neumarkterin Martha Turnwald erzählt aus ihrem Leben. 15 Geburtstage Wir gratulieren unseren Mitgliedern zu runden Geburtstagen in den Monaten August und September. Amtliches 10 Ordnungsmaßnahmen Udo Behn, Rechtsabteilung, zeigt in einer Übersicht die in der Schule möglichen Ordnungsnahmen auf. 17 Personalrat Für den Notfall: eine Auflistung der Oberpfälzer Personalräte. Angebote 4 Amberg Sonderveranstaltung im ACC Amberg zur Picasso-Ausstellung. 12 Reisen Mit dem BLLV-Reisedienst war eine Gruppe auf Sardinien. Ein Bericht über Eindrücke und Erlebnisse. 13 Nittenau Anton Schleicher, BLLV-Mitglied, und Anna Peshes bieten in Nittenau einen Lieder-KlavierAbend an. Medien 13 Kindheitserinnerungen „Eher zerreißt‘s den Pul- verturm“ (Gunther Zorn). 17 Lyrik „Nicht für die Ewigkeit“. Wolf Peter Schnetz bringt 80 Gedichte zum Thema Abschiednehmen und Einsamkeit. Kreisverbände 19 Totentafel Der BLLV gedenkt seiner in den letzten Wochen verstorbenen Mitglieder. 19 Berichte Die Kreisverbände der Oberpfalz berichten über ihre Veranstaltungen und Ehrungen. 24 Sulzbach-Rosenberg Im BLLV-Kreisverband Sulzbach-Rosenberg ist Martin Sekura weiterhin Kreisvorsitzender. Anzeigen 9 Wittmann 16 edacta-Lehrmittel 16 abj-Oberpfalz 26 Impressum 27 BtB-Software 28 Domino-Verlag Die nächste Nummer der Oberpfälzer Schule, Heft 2014/ 5, erscheint Mitte Oktober. Redaktionsschluss ist am 20. September 2014. Die Oberpfälzer Schule können Sie schon eine Woche nach Redaktionsschluss im Internet lesen: www.oberpfalz.bllv.de Oberpfälzer Schule 2014/4 – 36. Jahrgang $J ;1I /@ ;/ C ;; / ;&* : ) *<( ;*& / */<@I1;@ / - * / @1/@ 1@I -7 * / ;&* F / <@ -,//7 -- ;*/&< FD; / *<4* -<) * @I @; * ; ; C( E1; &;1) F *< B> /& <@ --@ C< ; *<( ;*) ' ;C<#1; ;C/& /7 & / @I) /@;- */ H; C@( *(; / ; *@<1;@ /( & /<C;& E ;-) * I /@;- */<4 *<C/& C< & ;/7 H ;/F ;,)( # 1@I - @1/) E* - / */I -/-& / .D<< @ () @ << * ;@ *-/ @I ; 9; () /*<( F-@*&@ F ; / " C( F // C/ /& -4C/,@ ; / ;&* F / ; &;2'@ (1@1E1-@*,)11. F & / <*/:7 * - (; < * < @I& ) <*/, / ; ;&D@C/&<<@I ;<@ */) : g n u <(#@ F *@& ( / C/ 1(@ @ & ) .E1; * < *7 /<& <.@ */E <@* ;@ it e Z er rpfälz be--C/& O r F < / C;( * .<@ C# ;) H ;/F ;, */ * < . (; %A$ *-) e in e in tand / ;&* / ;D, < */ / -*1/ / C;1 */ / @IC7 1 E / sCs;; < < * G@; . */ ##*I* /@ <*( * /( ; .G*.- / /-& /- *<@C/& IC ;*(@ / " * & < <(-* '-*( /C; F /*& @C/ / *. 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Im folgenden Text die Fragen des Abgeordneten und die Antworten des Ministeriums Die Frage: Die Antwort: Ist es richtig, dass derzeit der Lehrermangel an den Grund- und Mittelschulen in der Oberpfalz so extreme Ausmaße angenommen hat, dass Schüler oft nicht mehr fachlich unterrichtet, sondern nur noch beaufsichtigt werden können, wie der BLLV in einer Pressemitteilung feststellt, und welche Gegenmaß nahmen wurden unternommen? „Am 27.6.2014 veröffentlichte der BLLV eine Pressemitteilung, in der insbesondere die Vertretungssituation an den Grund- und Mittelschulen in der Oberpfalz thematisiert wurde. Zur Gesamtsituation der Unterrichtsversorgung in Vertretungsfällen ist Folgendes darzustellen: Die Sicherstellung des Unterrichts ist ein wichtiges Anliegen des Bayerischen Bildungsministeriums. Daher verfolgt das Ministerium die Entwicklung der Unterrichtsversorgung engmaschig und steht hierzu in Kontakt mit den sieben Bezirksregierungen und den 75 Schulämtern. Seit Jahren werden zu Schuljahresbeginn trotz sinkender Schüler- und Klassenzahlen konstant 1.900 Vollzeitkapazitäten für die Mobile Reserve zur Verfügung gestellt. In drei Etappen über das Schuljahr verteilt werden die Mobilen Reserven in ganz Bayern aufgestockt, um aktuellen Entwicklungen bei der Vertretungssituation begegnen zu können. Im Schuljahr 2013/ 2014 konnten bis Januar 230 weitere Vollzeitkapazitäten für die Mobile Reserve zur Verfügung gestellt werden, im Februar wurde darüber hinaus im Umfang von 211 Vollzeitkapazitäten der komplette Ersatzbedarf für die im ersten Schulhalbjahr ausgeschiedenen Lehrkräfte zur Verfügung gestellt. Vor der Verteilung dieser zusätzlichen Aufstockungsmöglichkeiten wird die Gesamtsituation der Unterrichtsversorgung genau analysiert. Auf der Basis der konkreten Versorgungssituation werden dann die Vertragsmöglichkeiten bedarfsorientiert verteilt. Nicht in allen Schulamtsbezirken kann für diese zusätzlichen Vertragsmöglichkeiten zeitnah eine geeignete Grundschullehrkraft oder Mittelschullehrkraft gefunden werden. Daher werden auch Lehrkräfte anderer Lehrämter unter Begleitung durch die Staatlichen Schulämter und die Kollegien an den Schulen eingesetzt. In einigen Schulamtsbezirken ist die Mobile Reserve zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund einer gegenwärtig höheren Zahl an Vertretungsfällen voll ausgelastet. Dazu gehören auch Schulamtsbezirke in der Oberpfalz. Staatsministerium, Regierungen und Schulämter unterstützen die Schulen bei Engpässen im Rahmen der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Dabei kommen unterschiedliche Maßnahmen zum Einsatz. So konnten in der Oberpfalz z.B. durch eine regierungsbezirksinterne Umorganisation der Mobilen Reserven zwei Lehrkräfte für den Schulamtsbezirk Neumarkt zur Verfügung gestellt werden, die den Unterricht an den Schulen, in denen Lehrkräfte längerfristig erkrankt sind, großteils übernehmen. Trotz dieser umfangreichen Bereitstellung von Lehrkräften für Vertretungsfälle lässt sich nicht restlos ausschließen, dass es in Zeiten erhöhter Krankheitsanfälligkeit oder gegen Schuljahresende an einigen Schulen zu Engpässen kommt. Hier sind auch flexible Lösungen erforderlich, die insbesondere bei den derzeit kleinen Klassen an den Grund- und Mittelschulen (Durchschnittliche Schülerzahl pro Klasse an Grundschulen: 21,09, an Mittelschulen 19,76) die pädagogische Arbeit weiterhin ermöglichen. Hierzu zählen schulhausinterne Maßnahmen, wie z.B. Klassenzusammenlegungen oder Parallelführungen, sowie die gegenseitige Unterstützung benachbarter Schulämter. Bei Mitführungen oder Zusammenlegungen von Klassen wird an den Schulen darauf geachtet, dass Unterrichtsstoff, der in der Klasse bis zum Ausfall der Lehrkraft bearbeitet wurde, weiter geübt und vertieft wird und der Unterrichtsstoff, insbesondere bei der Zusammenlegung von Parallelklassen, weiter fortgeführt wird. Eine reine Beaufsichtigung ist nur in unabweisbaren Fällen zu verzeichnen.“ Oberpfälzer Schule 2014/4 – 36. Jahrgang Pablo Picasso in Amberg/ Sonderveranstaltungen So. 3.8./ 10.30 bis 11.45 Uhr Musikalisch-literarische Sonntagsmatinee. Gedichte von Picassos Dichterfreunden – ernst, kritisch, witzig. Musikalische Umrahmung. 6.– € Sa. 9.8./ 18 Uhr, ACC und Freigelände: Spanische Nacht. Ausstellung bis 24 Uhr geöffnet. Führungen bis 24 Uhr – Spanische Spezialitäten – Spanische Live-Musik mit „Gipsy for Life“ – Flamenco-Shows. Eintritt. Begleitprogramm kostenfrei So. 17.8./ 17.30 Uhr, ACC, Vortrag „Picasso als Maler, Zeichner und Bildhauer“ (Klemens Wuttke, Nürnberg). Picasso gilt als Vorreiter verschiedenster moderner Ausdrucksformen. Anhand von ausgewähltem Bildmaterial stellt der Vortrag seine wichtigsten Gemälde, Menschenbilder, Skulpturen und grafischen Techniken vor. 6,– € So. 7.9./ 17.30 Uhr, ACC, Vortrag „Picasso und seine Frauen“ (Anton Uhl, Psychoanalytiker, Regensburg). Seine Frauen dienten Picasso als Geliebte, Musen und Modelle. Picassos Persönlichkeit, sein eigenwilliger Umgang und seine Beziehung zu seinen Frauen werden psychoanalytisch beleuchtet. 6,– € Do. 18.9./ 19 Uhr, ACC, Vortrag „Antike, Stierkampf und Eros“ (Prof. Dr. Christoph Wagner, Uni Regensburg). In Picassos druckgrafischem Werk spiegelt sich die Bandbreite der Themen und die Vielfalt der künstlerischen Darstellungsformen dieses Jahrhundertkünstlers. 6,– € Fr. 8.8., 22.8., 29.8., 5.9. / 15 bis 17 Uhr Kinderatelier (6 bis 12 Jahre), StR J. Krieg und A. Dreiss M.A. Amberg. Nach einer altersgerechten Einführung begeben sich die Nachwuchskünstler mit verschiedenen Techniken auf die Spuren Picassos. – Anmeldung Tel. 09621/ 4900-0, Private Gruppen auf Anfrage. Eintritt inkl. Materialkosten: 7,50 € Studenten wollen andere Lehrerausbildung Beitrag der Studierenden im BLLV zum Thema Lehrerbildung – Interview mit Tamara Thum, Vorsitzende der Studierenden im BLLV Ihr fordert eine eigene Fakultät für Lehramtsstudierende. Was erhoffen Sie sich davon? Das Problem ist, dass Lehramtsstudierende mehreren Fakultäten zugeordnet sind. Ich zum Beispiel studiere Latein und Englisch und bin sowohl bei den Geistesund Kulturwissenschaften als auch in der Humanwissenschaft. Zugehörig fühle ich mich keiner der beiden Fakultäten. Das Problem ist, dass sie meine Fragen als Lehramtsstudentin meist nicht beantworten können. Als ich wissen wollte, welche Inhalte der Fachveranstaltungen für das Staatsexamen wichtig sind, konnte mir das dort erst einmal niemand sagen. Eine eigene Fakultät würde sich gezielt mit lehramtsspezifischen Fragen beschäftigen. Dann hätten wir auch unsere eigene Fachschaft, in der sich die Studierenden untereinander austauschen können. Austausch gibt es Ihrer Meinung viel zu wenig auch zwischen dem Lehramt Grundschule, Mittelschul-, Realschulund Gymnasiallehramt. Warum? Wir finden es wichtig, dass zum Beispiel ein Gymnasiallehrer weiß, wie die Kinder, die er von der Grundschule bekommt, gearbeitet haben. Das kriegen wir weder im Studium mit noch im Beruf. Viele Gymnasiallehrer können sich nicht vorstellen, wie Grundschullehrer gearbeitet haben. Sie kommen dann schon in der 5. Klasse mit eher unkindlichen Methoden an, von denen die Schüler oft überfordert sind. Es sind ganz einfache Dinge: In der Grundschule beginnt der Tag oft mit einem Morgenkreis, im Gymnasium geht der Unterricht aber gleich los. Damit der Bruch zwischen Grundschule und den weiterführenden Schulen nicht allzu groß ist, braucht es einen Austausch zwischen den Lehrämtern. Sie fordern auch mehr Kurse im Bereich Pädagogik und Didaktik. Wie ist die Lage jetzt an den Unis? In meinem Studium muss ich 270 ECTSPunkte sammeln, davon sind nur knapp über 70 aus dem Bereich Didaktik, Erziehungswissenschaften und Praktika. Das ist viel zu wenig! Es ist natürlich wichtig, dass man sich mit seinen Fächern auskennt, aber viel wichtiger sind andere Themen, etwa wie das Gehirn eines Kindes funktioniert. Oder ganz alltägliche Fragen: Was mache ich wenn ein Kind weint oder wie gehe ich mit Lernschwierigkeiten in der Klasse um. Das ist es, was den Lehrerberuf größtenteils ausmacht. Jetzt wird in den wenigen Kursen zur Pädagogik etwa die Geschichte der Schule behandelt. Es ist zwar interessant, wie Schule im alten Griechenland funktioniert hat, aber das hilft mir später nicht viel, wenn ich vor einer Klasse stehe. Damit es nicht zum Praxisschock kommt, muss sich der Anteil an Pädagogikkursen erhöhen, aber auch ihre Inhalte müssen sich ändern. Hier ist auch die Ausstattung der Unis zu kritisieren. An vielen Schulen gibt es interaktive Tafeln, die mit Bea mer und Computer verbunden werden können, doch die wenigsten Unis haben solche Geräte. Wie soll ich neue Medien im Unterricht sinnvoll einsetzen, wenn ich im Studium noch nie damit gearbeitet habe! Sie kritisieren, dass Lehramtsstudierende heute kaum auf die Praxis im Klassenzimmer vorbereitet werden. Was muss sich ändern? Wir wollen mehr Praktika, aber auch besser organisierte. Jetzt läuft man als Praktikant so mit, hält auch mal eine Stunde, aber so richtig reinkommen tut man nicht. Man kriegt nicht mit, wenn jemand in der Klasse gemobbt wird und wie der Lehrer das Problem löst. Um die Kinder wirklich kennen zu lernen, reicht die Zeit nicht. Fünf Wochen – länger sind Lehramtsstudierende nie an einer Schule. Dort wird man noch mehreren Lehrern zugeteilt, ist also in verschiedenen Klassen und hat noch weniger Zeit, die Kinder kennen zu lernen. Wir wollen deshalb ein Praxissemester. Unsere Idee ist, dass man ein Semester im Studium dual macht, also ein Oberpfälzer Schule 2014/4 Patrick Frank, der Vorsitzende der Regensburger Studentengruppe, Student für das Lehramt am Gymnasium, unterstützt das „Lehrerbildungspapier“. paar Tage in der Woche in der Schule ist und Unterricht hält und an den Nachmittagen oder den übrigen Wochentagen die gehaltenen Stunden mit Didaktikern an der Uni bespricht. So würden Theorie und Praxis ideal verknüpft. Es mangelt aber auch an der Qualität der Praktika: Meistens werden die Studierenden von Lehrern betreut, die keine gesonderte Ausbildung als Praktikumslehrkraft hatten. Oft bekommen die Praktikanten kein richtiges Feedback auf ihre Stunden, manche dürfen gar keine halten. Den betreuenden Lehrern fehlt es oft an der Zeit, sich intensiv mit den Studierenden zu befassen. Sie wollen verhindern, dass das Lehramtsstudium für viele ein „Ausweichplan“ ist. Was meinen Sie damit? Wenn man nicht weiß, was man studieren will, studiert man Lehramt. Man war ja gerade 12 Jahre in der Schule, da hat man eine konkrete Vorstellung von dem Beruf, die aber oft trügt. Vor kurzem sagte ein Kommilitone von mir: Träumst du noch oder studierst du schon? Man stellt sich Lehrer als Traumberuf vor und im Studium merken viele, dass es nicht so einfach ist. Auch deshalb ist die Praxis im Studium so wichtig. Kommt das große Erwachen erst nach dem ersten Staatsexamen, ist das zu spät. Deshalb wollen wir eine individuelle Beratung schon am Studienbeginn. Es soll einen Eignungstest geben, der einen nicht ausschließt, sondern einem zeigt, wo stehe ich mit meinen Kompetenzen, wie bin ich für den Lehrerberuf geeignet. BezirksverbandOberpfalz Referat Pensionistenbetreuung Fritz Aumer, Bergstraße 9 9260 Windischeschenbach Tel. 09681/ 54 E-Mail: [email protected] Einladung Der BLLV-Bezirksverband Oberpfalz lädt > alle Mitglieder im Ruhestand, > deren Ehepartner, Lebensgefährten sowie > die Schutzmitglieder herzlich ein zum Oberpfälzer Pensionistentag amMittwoch, 24.September2014 inNeumarkt, BerghotelSammüller,Schafhofstr.25,Tel.09181/4057-0 Für das Treffen ist folgendes Programm vorgesehen: Bis 10 Uhr 10.30 Uhr: 12.15 Uhr 14.00 Uhr 16.00 Uhr ca. 17 Uhr Eintreffen der Teilnehmer im Berghotel Sammüller Begrüßung der Teilnehmer durch Fritz Aumer, Bez.-Referent Pensionisten – Grußwort: Oberbürgermeister Thomas Thumann, Neumarkt – Grußwort Ursula Schroll, BLLV-Bezirksvorsitzende – Referat: Arthur Schriml: „Wie vererbe ich richtig?“ Überblick über das Erbrecht (keine Beratung) Gemeinsames Mittagessen Nachmittagsprogramm a) Altstadtführung: „Neumarkt früher und heute“ (mehrere Gruppen) b) Stadtmuseum c) Museum: Lothar Fischer (Kunstmuseum) d) Maybach-Museum e) Burg Wolfstein Nachmittagskaffee, Ausklang Ende der Veranstaltung Die Teilnehmer sind Gäste des Bezirksverbandes Oberpfalz; dieser übernimmt die Kosten für das Mittagessen, den Nachmittagskaffee mit Kuchenbuffet sowie die Führungen bzw. Fahrten des Rahmenprogramms. Weitere Einzelheiten, z. B. zur Organisation der Anfahrt, erhalten Sie von Ihrem Kreisverband (vom Kreisvorsitzenden bzw. Pensionistenbetreuer des Kreisverbandes). Pkw-Parkplätze gibt es am Berghotel Sammüller Bitte melden Sie Ihre Teilnahme bis spätestens 1. September 2014 mit Angabe der ausgewählten Führung und des gewünschten Menüs zuverlässig an den Kreisvorsitzenden oder den Pensionistenbetreuer. Frühere Meldungen erleichtern den Organisatoren die Durchführung des Treffens. Wir freuen uns auf eine rege Beteiligung und auf eine erlebnisreiche Veranstaltung. Mit kollegialen Grüßen Ursula Schroll Bezirksvorsitzende 6 Fritz Aumer Bezirksreferent Pensionisten Oberpfälzer Schule 2014/4 – 36. Jahrgang Anmeldung zum Oberpfälzer Pensionistentag 2014 an den zuständigen Kreisverband; dieser leitet die Anmeldungen weiter an Fritz Aumer. Vorname, Name, BLLV-Kreisverband ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ Straße, Wohnort ________________________________________________________________________ Telefon, E-Mail-Adresse ________________________________________________________________________ Ich/ Wir nehme/n am Oberpfälzer Pensionistentag teil, und zwar mit insgesamt ____ Person/en. Auswahl für das Mittagessen: Mittagessen Nr. 1 Schnitzel „Wiener Art“ mit Kartoffelsalat 2 Rahmbraten vom Schwein und Rind mit Oberpfälzer Kartoffelknödel 3 Kartoffel-Käse-Nocken auf buntem Gemüsebett und Parmesanflocken Anzahl Nachmittagskaffee mit Kuchen Anzahl _____ Kaffee _____ _____ Tee _____ _____ Teilnahme am Nachmittagsprogramm (Bitte ankreuzen und Teilnehmerzahl vermerken) Angebot a) Altstadtführung b) Stadtmuseum c) Museum Lothar Fischer d) Maybach-Museum e) Burg Wolfstein Auswahl ankreuzen ___ ___ ___ ___ ___ Zahl der Teilnehmer ___ ___ ___ ___ ___ .......................................................................... Ort/ Datum ............................................................................... Unterschrift Anmeldungen bzw. Abmeldungen nach dem 1. September (bis einschließlich 22.9.2014) direkt an Fritz Aumer, Bergstr. 9, 92670 Windischeschenbach, Tel. 09681/ 574 und E-Mail: [email protected] BLLV-Mitglieder des Kreisverbandes Neustadt/ WN melden ihre Teilnahme an Waltraut Haimerl, Obere Bauscherstr. 19, 92637 Weiden; Tel. 0961/ 4 61 22; E-Mail: [email protected] Für die Kreisverbände Neustadt/ WN, Eschenbach, Weiden und Vohenstrauß ist bereits ein Bus der Firma Wolf, Eslarn, bestellt. Abfahrt in Vohenstrauß (Marktplatz) 7.45 Uhr – in Windischeschenbach 8.15 Uhr bei der Schule – Altenstadt: 8.25 Uhr beim Rathaus – Weiden: 8.30 beim Neuen Rathaus. Oberpfälzer Schule 2014/4 BLLV OBERPFALZ Lehrer-Partnerschaft zwischen Oberpfälzern und Münsteranern Seit 28 Jahren besteht eine Partnerschaft zwischen dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband Bezirksverband Oberpfalz und dem Verband Bildung und Erziehung Münster. Im Zweijahresturnus treffen sich die Vertreter des BLLV und des VBE, um aktuelle schulpolitische und berufswissenschaftliche Themen zu besprechen, Schulen vor Ort zu vergleichen und in entspannter Atmosphäre voneinander zu lernen. Die Grundschule Parkstein unter der Leitung von Rektor Armin Aichinger war schulisches Zentrum des diesjährigen Meinungsaustausches. Die Teilnehmer waren beeindruckt von der ausgezeichneten Schulausstattung und den großzügigen Räumlichkeiten, die dank des erst kürzlich eingebauten Lifts auch Kindern mit Behinderung barrierefrei zugänglich sind. Inklusion stand dementsprechend oben auf der Liste der Diskussionsthemen. Dieses Thema brennt quer durch die Bundesrepublik allen Lehrkräften auf den Nägeln. Überall fühlen sich die Betroffenen alleingelassen und z. T. überfordert. Selbstverständlich sind alle Lehrerinnen und Lehrer bereit, behinderten wie unbehinderten Kindern größtmögliche Förderung angedeihen zu lassen. Unerlässlich sind dafür gut ausgebildete Lehrkräfte und Zeit für individuelle Betreuung. Hier haben wir im Freistaat noch erheblichen Nachholbedarf. Selbstverständlich standen auf dem Programm auch kulturelle und gesellschaftliche Höhepunkte. Der Besuch des Klosters Kladrau (Bild rechts oben) und die Stadt Pilsen gehörte dazu genauso wie die Besichtigung der kontinentalen Tiefbohrung in Windischeschenbach (Bild rechts, Mitte) und in Parkstein der Aufstieg zum „schönsten Basaltkegel“ Europas mit einem herrlichen Ausblick auf die wunderbare Oberpfälzer Landschaft. Den Abschluss des Freundschaftstreffens feierten die Partner in Parkstein in der Zoiglstube der Menzls. Bezirksvorsitzende Ursula Schroll dankte Klaus Wendler für die hervorragende Organisation des Treffens (Bild unten). Die Münsteraner unter der Oberpfälzer Schule 2014/4 – 36. Jahrgang Leitung der ehemaligen Vorsitzenden Roswitha Lührmann luden die Bayern zum Jubiläumstreffen in zwei Jahren nach Münster ein. –rf– Junglehrer von der abj auf die Klassleitung vorbereitet Schwarzenfeld. Trotz hochsommerlicher Temperaturen waren die Räume bis zum letzten Platz besetzt – unlängst bot die ABJ die beliebten Workshops „Klasse– Klassleitung“ mit Tipps zur Übernahme einer Klasse im zweiten Jahr des Referendariats und „Go Future!“ mit Informationen für die Kollegen/innen mit dem 2. Staatsexamen an. Die meisten LAAs sehen ihrem zweiten Jahr mit gemischten Gefühlen entgegen: Freude über die erste „eigene“ Klasse, aber auch Nervosität hinsichtlich der Organisation. Für die erstjährigen Lehramtsanwärter/innen stand die erfahrene Lehrerin Sonja Ermer Rede und Antwort. Über Schriftwesen, Stoffverteilungsplan, Schülerbeobachtungen, Klassenzimmergestaltung, Elternabend, Anregungen zu den ersten Schulwochen und vieles mehr informierte sie mit viel Anschauungsmaterial und bewährten Tipps aus der Praxis. Ihr Drucksachenlieferant wittmann-druck Regensburger Str. 13–15 93426 Roding Tel. 0 94 61 / 26 93 · Fax 74 75 [email protected] Die zweitjährigen Lehramtsanwärter/innen erhielten zeitgleich alle wichtigen Informationen für „das Leben nach dem Referendariat“. Karin Leibl referierte beispielsweise über die aktuelle Entwicklung der Schülerzahlen in den Regierungsbezirken, erklärte den Lehrerausgleich, gab grundlegende Infos zur Probezeit und sprach auch alternative Einsatzfelder für arbeitslose Lehrer an. (Tipp: Die Internetseite http://www.bllv.de/Arbeitslosigkeit. 224.0.html bietet reichhaltige Infos für arbeitslose Lehrkräfte, u. a. den „Leitfaden für arbeitslose Junglehrer“ oder eine Sammlung von Online-Jobbörsen.) Alle LAA’s die nicht teilnehmen konnten, bei denen weitere Fragen oder Probleme aufgetaucht sind, können sich jederzeit an uns, die ABJ Oberpfalz, wenden. Bitte beachtet auch die aktuelle Aktion der ABJ Land „Wir kreiden an“ und verschickt ein paar Postkarten an Herrn Spaenle! (Nähere Infos auf der FacebookSeite der ABJ: https://www.facebook. com/abjland?ref=hl&ref_type=bookmark oder bei eurer ABJ Oberpfalz.) Maria-Teresa Kellner Unser Bild: die Referentinnen Sonja Ermer (rechts) und Karin Leibl (links) sowie die 1. Vorsitzende der ABJ Oberpfalz, Barbara Gierth. Oberpfälzer Schule 2014/4 Früher Fremdsprachenunterricht – Einladung nach Leipzig Die 4. Konferenz zu den „Fortschritten im Frühen Fremdsprachenlernen“, die vom 2. bis 4. Oktober 2014 an der Universität Leipzig stattfindet, bietet neben einem Plenarvortrag insgesamt 40 Einzelvorträge und fünf Workhops, die u. a. über die aktuellen Entwicklungen in der Methodik der Fremdsprachenvermittlung, der Weiterentwicklung der Lehrermaterialien und über praktische Erfahrungen im frühen Fremdsprachenunterricht Auskunft geben. Erstmals beschäftigt sich eine FFFKonferenz auch mit dem Sprachenlernen im Vorschulbereich und dem Übergang vom Vorschulbereich zur Grundschule. 10 Jahre nach der ersten FFF-Konferenz sind daher alle Verantwortlichen und Interessierten am Fremdsprachenunterricht in der Grundschule und im Vorschulbereich eingeladen. Die Dauer der Vorträge beträgt jeweils 40 Minuten (inkl. Diskussion), und für die Workshops stehen 90 Minuten (zwei Vortragsblöcke) zur Verfügung. Der Zeitplan Donnerstag, 2.10.2014 ab 16 Uhr Anmeldung 17.30–19.00 Uhr Stadtführung Leipzig ab 19 Uhr Conference Warming Freitag, 3.10.2014 9–9.30 Uhr Begrüßung 9.30–10.30 Uhr Plenarvortrag 11–11.40 Uhr Vortragsblock I 11.50–12.30 Uhr Vortragsblock II 14–14.40 Uhr Vortragsblock III 14.50–15.30 Uhr Vortragsblock IV 16–16.40 Uhr Vortragsblock V 16.50 –17.30 Uhr Vortragsblock VI 19.30 Uhr Conference Dinner mit umfangreichem Rahmenprogramm Samstag, 4.10.2014 9–9.40 Uhr Vortragsblock VII 9.50–10.30 Uhr Vortragsblock VIII 11–11.40 Uhr Vortragsblock IX 11.50–12.30 Uhr Vortragsblock X 12.40–13.25 Uhr Abschlussveranstaltung Infos: www.fff-konferenz.de oder https://www.facebook.com/fffkonferenz2014 SCHULRECHT Ordnungsmaßnahmen RECHTSSTAND 1. April 2014 1. Verweis schriftlich Vorlage Schulleitung vor Auslauf (§ 27 Abs. 6 LDO) 2. Verschärfter Verweis 3. Versetzung in eine Parallelklasse Getroffen von... Lehrkraft, Förderlehrkraft Schulleitung Gelegenheit zur Äußerung für... persönlich in der Lehrerkonferenz An GS und MS möglich? Schüler/in 5. Ausschluss vom Unterricht für 3–6 Tage Schulleitung 4. Ausschluss von einem Fach (Alternative 1) oder sonstigen Schulveranstaltung (Alternative 2) bis zu 4 Wochen Schulleitung Schüler/in Schüler/in Eltern Schüler/in Eltern Schüler/in Eltern ja ja ja ja ja Zusätzlich zu Nr. 3 auch... ja ja ja ja Zusätzlich zu Nr. 4 auch... nur bei... ja ja ja ja/ Alternative 1+2 ja Verstoß gegen schulische Pflicht nach erfolgloser Ermahnung/ Zurechtweisung schuldhafter schwerwiegender Verstoß oder häufige Verstöße gegen schulische Pflichten Lösung erheblicher disziplinärer Schwierigkeiten durch Trennung bzw. Versetzung nur bei schwerer oder wiederholter Störung des Unterrichts in diesem Fach (Alternative 1) ja notwendig ja notwendig ja notwendig Schulleitung Mitwirkung Elternbeirat Ermittlungen ja zum Tatbestand notwendig Hinweise: Sofortausschluss vom Schulbesuch ja notwendig bei erheblicher Lebens- und/ oder Gesundheitsgefährdung von Schülern und/ oder Lehrern. Sofortausschluss durch Schullei tung möglich. Ausschluss nach Nr. 10 auch bei rechtskräftiger Verurteilung wegen einer vorsätzlichen Straftat zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr (vgl. Art. 88 Abs. 2 BayEUG). Wirkung von Widerspruch und/ oder Klage: die aufschiebende Wirkung bei Widerspruch und/ oder Klage entfällt bei Nr. 3–10. Außerschul. Verhalten als Anlass für Ordnungsmaßnahme: grundsätzlich nein; nur soweit es die Verwirklichung der Aufgaben der Schule gefährdet. Übermaßverbot: Ordnungsmaßnahmen nur dann, wenn Erziehungsmaßnahmen (Gespräch, Rügen, Ermahnungen, Ausschluss von unverbindlichen Schulververanstaltungen...) nicht ausreichen. Nacharbeit: keine Ordnungsmaßnahme; sie ist Erziehungsmaßnahme bei nicht hinreichender Beteiligung am Unterricht/ unter Aufsicht Lehrkraft. Quellen: Art. 86, 87, 88 BayEUG und Kommentar sowie Rechtsprechung Art. 27 Abs. 6 Lehrerdienstordnung (LDO). 10 Oberpfälzer Schule 2014/4 – 36. Jahrgang u. a. an Grundschulen/ Mittelschulen/ Hauptschulen/ Förderzentren 6. Ausschluss vom Unterricht für 2–4 Wochen ab 7. Schuljahr 6a. Ausschluss 7. Zuweisung vom Unterricht für andere Schule mehr als 4 Wochen Pflichtschule ab 7. Schuljahr 8. Androhung Entlassung Lehrerkonferenz Lehrerkonferenz Lehrerkonferenz Schüler/in Eltern ja Schüler/in Eltern ja auf Antrag ja ja/ durch Lehrerkonferenz ja/ durch Lehrerkonferenz ja/ durch Lehrerkonferenz ja ja ja ja Gefährdung der Aufgabe d. Schule oder Rechte anderer durch schweres oder wiederholtes Fehlverhalten Auf Antrag Eltern ja Gefährdung der Aufgabe d. Schule oder Rechte anderer durch schweres oder wiederholtes Fehlverhalten Auf Antrag Eltern ja Gefährdung der Aufgabe d. Schule oder Rechte anderer durch schweres oder wiederholtes Fehlverhalten Auf Antrag Eltern ja Gefährdung der Aufgabe d. Schule oder Rechte anderer durch schweres oder wiederholtes Fehlverhalten Auf Antrag Eltern ja Gefährdung der Aufgabe d. Schule oder Rechte anderer durch schweres oder wiederholtes Fehlverhalten Auf Antrag Eltern ja ja notwendig ja notwendig sehr sorgfältig u. dokumentiert sehr sorgfältig u. dokumentiert sehr sorgfältig u. dokumentiert Schulamt auf Vorschlag der Lehrerkonferenz Schüler/in Eltern ja auf Antrag ja 9. Entlassung von der Schule Lehrerkonferenz zwei Drittel Mehrheit Schüler/in Schüler/in Eltern Eltern ja ja auf Antrag auf Antrag nein/ ja bei freiwil- nein/ ja bei freiwilligem Besuch ligem Besuch 10. Ausschluss von allen Schulen einer oder mehrerer Schularten Ministerium auf Antrag der Lehrerkonferenz Schüler/in Eltern ja auf Antrag nein Gefährdung der Aufgabe d. Schule oder Rechte anderer durch schweres oder wiederholtes Fehlverhalten Mitwirkung durch Beratung, falls bei Nr. 9 beteiligt sehr sorgfältig u. dokumentiert Urheberrechtlich geschützt Udo Behn, BLLV-Rechtsabteilung Opf. Oberpfälzer Schule 2014/4 11 REISEN / MUSIK Mit dem BLLV-Reisedienst an Pfingsten auf Sardinien „Un sogno di blu“ – ein Traum in Blau – so nennen die Sarden voller Stolz ihre zauberhafte Insel. Eine Aussage, die man nur unterstreichen kann, das zumindest stellten die Teilnehmer der Pfingstreise des BLLV-Reisedienstes einhellig am Ende einer erlebnisreichen Woche fest. Schon die Ankunft im Grand Hotel Smeraldo Beach ließ Schönes erwarten: Von der Terrasse aus ein traumhafter Blick auf das glasklare, smaragdblaue und tiefblaue Meer, die Anlage weitläufig gestaltet mit kleinen versteckten Buchten und überall Blumen und Pflanzen inmitten mächtiger Granitblöcke. Kein Wunder, dass genau dieses Plätzchen vom ersten Tag an zum abendlichen Treffpunkt bei Mirto und Rotwein erkoren wurde. Sachkundig geführt von Reiseleiter Marco Oggianu bot die Woche ein reichhaltiges Programm mit vielerlei Eindrücken von der zweitgrößten Insel im Mittelmeer. Zunächst stand die Costa Smeralda, die Smaragdküste, auf dem Ausflugsprogramm. Nicht von Ungefähr geben sich in den Orten Porto Rotondo und Porto Cervo die Reichen dieser Welt ihr Stelldichein. Das „Paradies der Millionäre“, die teuersten Hotels der Insel und die blitzblanken, mondänen Häuser, Geschäfte, Straßen und Anlagen, garniert von schicken Yachten im Hafenbecken, hinterließen nachhaltigen Eindruck. Da zeigte der Folgetag das Kontrastprogramm: Eine eindrucksvolle Fahrt durch die romantische Bergwelt Sardiniens führte zunächst nach Nuovo, dem Hauptort der Region Barbagia. Im Trachtenmuseum erläuterte Marco den Gästen Sitten und Bräuche der Gegend, und umfangreiche Exponate vermittelten einen Eindruck vom Leben und Arbeiten der Sarden. Die anschließende Fahrt führte nach Orgosolo, dem ehemaligen Banditendorf, dem wohl berühmtesten Ort Sardiniens. Dass auch noch heute zumindest die Dorfjugend ihre Schießkünste regelmäßig erprobt, war an zahlreichen Ortsschildern deutlich zu erkennen, die mitunter von Schusslöchern regelrecht durchsiebt waren. Beeindruckend waren die vielen Wandmalereien auf den Häusern, die 1968 in Folge des Widerstandes 12 gegen die Ansiedlung einer militärischen Anlage entstanden und heute den gesamten Ort prägen. Ein gemütliches Hirtenessen mit landestypischen Köstlichkeiten rundete den Tag ab. Korsika, die Nachbarinsel, war das nächste Ziel der Reisegruppe. Nach einer einstündigen Überfahrt mit der Fähre ab Santa Teresa di Gallura beeindruckte be- Kirchen S. Antonio Abate und S. Maria gehörten ebenso zum Besichtigungsprogramm wie die kleinen Gassen und das Kastell. In Castelsardo, das von der genuesischen Familie Doria gebaut und geprägt wurde, ist heute die Korbflechterei eine wichtige Einkommensquelle. Der letzte Tag auf Sardinien kündigte sich mit Regen und Gewittern an. Da war die Besichtigung einer Korkfabrikation das Richtige. Kaum jemand hatte sich bislang darüber Gedanken gemacht, wo der Korken aus der Rotweinflasche herkommt, wie er entsteht und welch vielfältige Verarbeitungsmöglichkeiten Kork bietet. Ausgerüstet mit Regenschirm und reits vom Meer aus die Silhouette von San Bonifacio, wie hingeklebt an den bis zu 70 Meter steil abfallenden Kreidefelsen. Die Fahrt mit der „Bimmelbahn“ - so Marco´s Bezeichnung für das Gefährt – brachte die Gruppe in die Altstadt von San Bonifacio. Nach einer Führung durch die malerischen Gassen, Plätze und die Zitadelle nutzten alle ihre Freizeit zum Einkaufen, Bummeln, Essen oder für eine Klettertour die steile in den Kreidefelsen hineingehauene Treppe hinunter zum Meer. Nach diesen Eindrücken und Erlebnissen kam der Erholungstag ganz recht. Während die einen den lieben langen Tag am und im Meer und in der wunderschönen Hotelanlage verbrachten, machte sich die andere Hälfte auf eine Bootstour nach La Maddalena, wo die Buchten denen der Karibik in Nichts nachstehen. Die beiden letzten Urlaubstage waren wieder Natur und bodenständiges Leben pur. Am berühmten Elefantenfelsen vorbei überraschte das Städtchen Castelsardo an der Nordküste die Gäste durch ihre von einer massiven Stadtmauer umgebene pittoreske Altstadt, die man nur steil bergauf und bergab erforschen konnte. Die Anorak besichtigte die Gruppe die Nuraghe Majori, eine der über 4000 Jahre alten befestigten Bauten der Ureinwohner der Insel. In Tempio, einem fast ausschließlich aus Granit gebauten Städtchen, kam die Sonne vorübergehend wieder zum Vorschein und sicherte den Kaffee im Freien. Den Abschluss fand der letzte Reisetag in der Besichtigung eines Stazzu, eines ursprünglichen Bauernhofes, der von einer Familie bewirtschaftet wurde und alles, was zum Leben notwendig war, hervorbringen musste. Eine Weinprobe mit Hirtenbrot und Käse rundete den Tag ab. Überrascht durch einen Hagelschauer brachte Antonello, der Busfahrer, die Gruppe zurück ins Hotel und verabschiedete sich unter allgemeinem Hallo und Mitsingen mit dem Lied „Ciao ciao bambina“ und einer herzlichen Umarmung. Eine wunderschöne Woche mit nachhaltigen Erinnerungen führte bei einigen der Gruppe zum Wunsch, im nächsten Jahr auch den Süden Sardiniens kennenzulernen. Neue, nette Gesichter sind zu dieser Reise während der Pfingstferien 2015 schon heute herzlich willkommen. Ursula Schroll, Reisebegleiterin Oberpfälzer Schule 2014/4 – 36. Jahrgang Romantischer Lieder-Klavier-Abend in Nittenau MEDIEN Gunther Zorn Eher zerreißt’s den Pulverturm Kindheits- und Jugenderinnerungen an Straubing Verlag Attenkofer Straubing ISBN 978-3-942742-31-3 Hardcover, 136 Seiten, 9,80 EUR am 9. Oktober 2014, 19 Uhr, in der Aula des Regental-Gymnasiums, Bodensteiner Str. 27 Kartenvorverkauf: 12 Euro Touristikbüro Nittenau, Hauptstr. 14, Tel. 09436 / 902 733 (Parkmöglichkeit: Am Jahnweg) Das DUO CONCERTANTE RATISBONA aus der Weltkulturerbe-Stadt Regensburg gab seit seiner Gründung im Jahr 2006 mit der kanadischen Sängerin Heidi Maegerlein und dem Regensburger Pianisten Anton Schleicher* viel beachtete Konzerte in der Region und im Ausland. Es war im Bayerischen Rundfunk mit Uraufführungen des Regensburger Komponisten Widmar Hader zu hören und machte CD-Aufnahmen mit der Regensburger Musikedition. Seit 2009 ist die junge israelische Mezzosopranistin Anna Peshes, preisgekrönte Liedsängerin bei internationalen Gesangswettbewerben und fest engagiert am Theater Heidelberg, neue Duo-Partnerin. Das Duo trat inzwischen sehr erfolgreich mit anspruchsvollen Konzerten aus Lied, Oper und Klaviermusik auf und stellte dabei seine stilistische Vielfalt bei Publikum und Presse eindrucksvoll unter Beweis. Was die Presse schrieb: „Anna Peshes begeisterte das Publikum mit ihrem voluminösen und ausdrucksstarken Mezzo… Anton Schleicher zeigte brillante Pianistik und war ein perfekter und inspirativer Begleiter…“ „ Bei den Schlossfestspielen in Heidelberg 2013 verdrehte sie in ihrer Rolle als Carmen den Männern den Kopf und erhielt bei den Paradenummern wie der „Habanera“ und der „Seguidilla“ frenetischen Beifall…“ Der Lieder-Klavier-Abend in Nittenau bringt spannende Werke der Romantik mit Übergang zur Moderne: Romantische Liebeslieder von Richard Strauss zum 150. Geburtstag – Gustav Mahler – Joseph Marx – Träumerische Klavierpoesien von Frédéric Chopin neben Romantic JazzKlavier von Duke Ellington – Highlights der internationalen Theaterbühne mit Arien von Nikolai Rimski-Korsakow – Peter Tschaikowski – Johann Strauß – Amilcare Ponchielli – Georges Bizet. * Anton Schleicher ist seit 55 Jahren BLLV-Mitglied Oberpfälzer Schule 2014/4 Mit großem Interesse sucht die Öffentlichkeit nach Zeugnissen aus der Nachkriegszeit, da mit fortschreitender Zeit die Zeitzeugen fehlen. Die Nachkriegsgeschichte eines Kindes, eines Jugendlichen liefert Gunther Zorn mit seinem neuesten Buch „Eher zerreißt’s den Pulverturm“. Es ist eine Art Fortsetzung des Buches „Da fällt doch gleich der Stadtturm um!“ Der Autor, aufgewachsen in einem Straubinger Bäckerhaus zwischen Mehlkammer, Kraut- und Surfleischkeller, Hühnerund Schweinestall, Backstube und Laden schöpft aus seinen Tagebuchskizzen, beschreibt gleich einem Dokumentarfilm, was er als Kind in der Familie und in der Heimatstadt erlebt hat. Der Autor, seit 1961 Mitglied im BLLV, beschreibt Kinderstreiche, wie sie jeder Erwachsene, vor allem männlichen Geschlechts, erlebt hat, aber wohl nicht mehr so genau in Erinnerung hat. Da werden Episoden erzählt, wie man unbeliebte Hausnachbarn ärgert, Dienstmädchen schikaniert oder die Kunden der Bäckerei hinters Licht führt oder zur Weißglut bringt. In zahlreichen Kurzkapiteln berichtet der Autor über Wasserspiele, über Wanderungen, über Erlebnisse im Friedhof, auf den Straßen. Nicht nur Streiche füllen die Seiten. Auch Texte über das Zusammenleben mit Tieren, mit den Großeltern, mit gleichgesinnten Nachbarjungen finden sich in dem Buch. So beschreibt Zorn, wie Hühner und Schweine versorgt werden, wie der Großvater ein Huhn schlachtet, wie eine Sau beinahe ertrunken wäre oder wie die Jungen wegen drei Taubeneier im Pulverturm einen Wettlauf veranstalten. Und zwischen den Kapiteln auch Aussagen, was so ein Junge im Zusammenhang mit der Erstkommunion beichten musste. Zwischen den Texten Schwarzweißbilder aus dem Familienalbum, damit der Leser auch bildhaft erfährt, wo sich das Geschehen abspielt. –as– 13 BLLV OBERPFALZ Mit 87 Jahren immer noch Interesse für den Alltag in der Schule und das Lehrerdasein Martha Turnwald, Lehrerin im Ruhestand, wohnt in Neumarkt, ist seit 1948 Mitglied des BLLV und genießt die idyllische Lage ihres Hauses, ihres Gartens. Und auch das soll gesagt werden – selbst wenn man bei Frauen das Alter nicht an die große Glocke hängt: Unsere Gesprächspartnerin ist 87 Jahre, ausgestattet mit einer ungewöhnlich geistigen Rüstigkeit, im Besitz einer Handschrift, die selbst bei einer Junglehrerin ein besonderes Lob verdienen würde. In einer Zeit, da sich die Öffentlichkeit intensiv mit der Nachkriegsgeschichte beschäftigt, kann Frau Turnwald über ihr Lehrerleben nach dem Krieg in allen Feinheiten erzählen; sie erinnert sich auch noch an die Fliegerangriffe, denen sie während des Krieges ausgesetzt war. Im Spätsommer 1947 ging ihr einjähriger Abiturientenlehrgang an der Lehrerbildungsanstalt (LBA) in Amberg zu Ende, der mit einer Aufnahmeprüfung begonnen hatte. Ihr erster Einsatz war die zweiklassige Schule in Tettenwang, im Klassenzimmer 67 Schüler und Schülerinnen. Die wöchentliche Arbeitszeit hatte den Charakter einer Ganztagsschule: Von 8 bis 12 Uhr Unterricht in der Oberklasse, 1 Stunde Mittagspause beim Wirt, 13 bis 17 Uhr Unterricht in der Unterklasse. Dazu fielen weitere Tätigkeiten an: Schulleitung, Fortbildung, Überwachung der Schulspeisung – von den Amerikanern für die bedürftigen Kinder spendiert und von der Lehrersfrau zubereitet. Am Montag: Landwirtschaftliche Berufsschule, dafür am Samstag Nachholunterricht für die Oberklasse. Da das Lehrerinnenzimmer im Schulhaus von Flüchtiglingsfrauen besetzt war, bekam Frau Turnwald in einem Bauernhaus eine Stube, die Einrichtung: Eine Bettstatt mit Strohsack, ein Tisch, ein Stuhl, ein eisernes Öfchen. Weit hintem im Garten stand das hölzerne Klohäuschen. Einen Schlüssel für den Zugang des Hauses gab es nicht, am Abend wurde innen der Riegel vorgeschoben. Für das Juradorf gab es kein Verkehrsmittel, mit viel Glück fand man Platz im Milchauto; ansonsten musste man die Wege mit dem Fahrrad zurücklegen. Die Lehrerinnen durften nicht heiraten, sie hätten dann den Beruf aufgeben müssen. An Weihnachten erwartete die Bevölkerung ein Krippenspiel, das umfangreiche Vorarbeit erforderte. Mit Stolz zeigt Frau Turnwald den Zettel, der ihr die Aufnahme in den BLV bestätigt. Sie findet die Bescheinigung einer Krankenkasse, die von den Junglehrern einen Monatsbeitrag von 3,90 RM abverlangt hatte. Frau Turnwald erinnert sich, dass sie einmal von der Beihilfe nichts bekam, weil der Beihilfetopf angeblich leer war. Sie interessiert sich wie eh und je für die (regionalen) Vorgänge im BLLV, verfolgt die Nachrichten in der Oberpfälzer Schule, durchforstet regelmäßige die Geburtstagsliste, um Informationen über ehemaligen Kolleginnen und Kollegen zu bekommen. Sie bedauert, dass es nicht mehr den einstigen Schematismus gibt, der Einblick in das Leben aller ehemaligen Kollegen gewährte. Viele historisch wertvolle Unterlagen hat Frau Turnwald in ihren Ordnern und Schachteln. Einen ungewöhnlichen Schatz hü14 tet sie wie ihren eigenen Augapfel, der ihr den Blick in die Welt, in die Vergangenheit, in das Tagesgeschehen längst vergangener Jahre ermöglicht. Mit Stolz zeigt sie die Tagebücher ihres Vaters – auch Lehrer – aus den Jahren 1935 bis 1974. Er musste in der Anfangszeit seines Lehrerdaseins noch Mesnerdienste leisten, die Orgel spielen und um 5 Uhr die Glocken läuten. Auch in den Ferien. Die Tagebücher, in denen sich höchst Privates, aber auch Öffentliches findet, sind eine ungewöhnliche Quelle für Historiker, so schreibt der Vater am 23. April 1945: „Soeben kommt die Rundfunkmeldung, dass sich der Führer nach Berlin begeben hat, um die Verteidigung selbst zu leiten. Mit Berlin wird auch der Führer fallen.“ Dazwischen immer wieder Texte über die Privates (z. B. „... habe noch keinen Star gesehen...“), über die Schule, über das politische Tagesgeschehen, die private Meinung. Anton Schlicksbier Oberpfälzer Schule 2014/4 – 36. Jahrgang Wir gratulieren unseren Mitgliedern zu runden Geburtstagen Im August feiern Geburtstag Im September feiern Geburtstag Haber Paul, Regensburg, 97 Jahre Stegherr-Raith Elvira, geb. Guth, Regensburg, 96 Jahre Holzer Hermine, Kaiserslautern, 92 Jahre Ertl Heinrich, Bad Kötzting, 92 Jahre Oslislo Joachim, Beratzhausen, 91 Jahre Bauer Marianne, Nabburg, 90 Jahre Sellner Franz, Parsberg, 90 Jahre Schmeidl Hans, Amberg, 85 Jahre Mathes Antonie, Regensburg, 85 Jahre Meier Martin, Neumarkt, 80 Jahre Wagner Hans, Regensburg, 80 Jahre Sedlaczek Josef, Neukirchen, 80 Jahre Hetz Heinz, Weiden, 75 Jahre Heigl Rita, Weiden, 75 Jahre Steinhauser Bruno, Krummennaab, 75 Jahre Rohrwild Herbert, Stulln, 75 Jahre Döllinger Theodor, Parsberg, 75 Jahre Eimer Josef, Wernberg-Köblitz, 70 Jahre Denk Ingmar, Regensburg, 70 Jahre Jahre Scheuchengraber Karl Heinz, Bach, 70 Jahre Renner Manfred, Sulzbach-Rosenberg, 70 Jahre Weitzer Ingrid, geb. Kerscher, Hohenwarth, 70 Jahre Fuchs Franz, Rieden, 65 Jahre Schulz Werner, Hirschau, 65 Jahre Halles Christine, geb. Konrad, Maxhütte-Haidhof, 65 Jahre Lang Hans, Parsberg, 65 Jahre Schwarz Winfried, Schwarzach, 65 Jahre Koch Juliane, Regensburg, 65 Jahre Böckl Rainer, Plößberg, 65 Jahre Weingandt Werner, Vohenstrauß, 65 Jahre Hummel Monika, geb. Schrems, Weiden, 60 Jahre Stahl Walter, Kastl, 60 Jahre Bauer Anton, Nabburg, 60 Jahre Franz Winnie, geb. Kozok, Deuerling, 60 Jahre Gebhard Werner, Poppenricht, 60 Jahre Winter Michael, Schwandorf, 60 Jahre Lorenz Silvia, Burglengenfeld, 50 Jahre Berzl Ursula, Schorndorf, 50 Jahre Roderer Paula, Regensburg, 100 Jahre Horn Berta, geb. Inzenhofer, Neumarkt, 95 Jahre Braun Hedwig, Amberg, 94 Jahre Röhrl Emilie, geb. Silbermann, Regensburg, 91 Jahre Forster Rosalie, Maxhütte-Haidhof, 90 Jahre Heimbucher Oswald, Traunstein, 90 Jahre Götz Maria, Nittendorf, 85 Jahre Fürst Michaela, Schwandorf, 85 Jahre Neubauer Ingrid, geb. Stilp, Weiden, 75 Jahre Rädlinger Waltraud, geb. Bayer, Schorndorf, 75 Jahre Rass Max, Etzenricht, 75 Jahre Stadi Waltraud, geb. Bartsch, Regensburg, 75 Jahre Kunstmann Heide, geb. Matzke, Hahnbach, 75 Jahre Bacherl Heinz, Geigant, 75 Jahre Scheuerer Alois, Wackersdorf, 75 Jahre Kerner Franz, Zandt, 75 Jahre Hein Rosemarie, geb. Buckler, Kemnath, 70 Jahre Paulus Heinz, Wernberg-Köblitz, 70 Jahre Inderst Karl, Neumarkt, 70 Jahre Liebl Alfred, Teunz, 70 Jahre Falter Johann, Brunn, 70 Jahre Gnahn Hermann, Sulzbach-Rosenberg, 70 Jahre Stadler-Fischer Eva, geb. Fischer, Weiden, 65 Jahre Müller-Lell Elfi, geb. Lell, Maxhütte-Haidhof, 65 Jahre Daum Franz, Berching, 65 Jahre Steindl Wolfgang, Lauterhofen, 65 Jahre Baumgartner Johann, Velburg, 65 Jahre Bengler Anton, Nittendorf, 65 Jahre Schwarz Karl, Regenstauf, 65 Jahre Baumgartner Ludwig, Blaibach, 65 Jahre Kallert Michael, Freudenberg, 60 Jahre Frankerl Theresia, geb. Brandl, Neumarkt, 60 Jahre Haubner Sigrid, geb. Kohlmann, Mühlhausen, 60 Jahre Bauer Renate, Neunburg, 60 Jahre Schneck Ingrid, Neustadt, 60 Jahre Weiss Rudolf, Roding, 60 Jahre Ebnet Johann, Eslarn, 60 Jahre Möstl Friedrich, Eslarn, 60 Jahre Brandl Gabriele, Donaustauf, 60 Jahre Kolb Ruth, Postbauer-Heng, 50 Jahre Geiger Winfried, Burglengenfeld, 50 Jahre Paris Melanie, geb. Gradl, Berngau, 50 Jahre Hofmann Günther, Rötz, 50 Jahre In der nächsten Nummer der Oberpfälzer Schule veröffentlichen wir die runden Geburtstage der Monate Oktober und November. Wer dies nicht wünscht, möge es der Schriftleitung rechtzeitig mitteilen. Oberpfälzer Schule 2014/4 15 GESCHICHTE / PERSONALRAT edacta - alles was Sie für die Schule brauchen ! Arbeitshefte – einfach und be- quem; (Bestellliste liegt für Sie bereit) Schulbücher – Ihr kompetenter Lieferant Freiarbeit und vieles mehr - Spielkartendosen ab 0,25€ - Storybooks und BIG BOOKS für den GSEnglisch-Unterricht in großer Auswahl Wir bieten mehr als unser Internetangebot! Kompetente, freundliche Telefonberatung Alles für die Schule bei: e d a c t a Buch- und Lehrmittelhandel Norma Greiner Eugen-Roth-Str.23, 92318 Neumarkt Tel: 09181/698559; Fax:09181/698561 e-mail: [email protected] www.edacta-lehrmittel.de BegeisterungfürErstenWeltkrieg– TodfürvieleSchülerundLehrer Am 10. März 1878 genehmigte König Ludwig II. die Errichtung einer fünfstufigen Lehrerbildungsanstalt in Amberg (drei Jahre Präparandie + zwei Jahre Seminar). Das repräsentative Gebäude vor dem Neutor wurde am 2. Oktober 1880 eingeweiht. Als vor 100 Jahren der Erste Weltkrieg im August 1914 ausbrach, war das Haus von Militäreinheiten belegt. Das Schuljahr begann deshalb erst am 8. Januar 1915 und dauerte bis 11. September 1915. Angesteckt von überschwänglicher nationaler Begeisterung und dem Bewusstsein, einen gerechten Verteidigungskrieg zu führen, meldeten sich viele Zöglinge mit vollendetem 17. Lebensjahr freiwillig zu den Waffen. Das führte dazu, dass im Juli 1915 nur noch 70 von 188 Seminaristen den Unterricht besuchten. Sie wurden zur 4. Jugend-Kompanie vereinigt und von Oberst Josef Dollacker zu Wochenendübungen im Exerzieren und Schießen nach Grafenwöhr beordert. Die übrigen drei Kompanien rekrutierten sich aus Gymnasiasten, Realschülern und Gewerbetreibenden. Am Ende des ersten Kriegsjahres freute sich die Anstalt über 67 Kriegsauszeichnungen. Doch allmählich schlug die Stimmung um. Im Hungerwinter 1917 gehörten Futterrüben zur täglichen Nahrung der Heiminsassen. Sie wurden angehalten, in den Dörfern rings um Amberg Kartoffeln zu organisieren. Als am 11. November 1918 die Waffen schwiegen, waren 199 Schüler und drei Lehrer gefallen. Quellen: Festschrift „125 Jahre Max-Reger-Gymnasium“, Amberg 2005 Der Eisengau. Bd. 29, Amberg 2009 Mitteilungsblatt des Oberpfälzischen GauLehrervereins, Regensburg 1934 ABJ Oberpfalz Kontakt & Infos: Barbara (0941-89963398) oder ([email protected]) 16 Oberpfälzer Schule 2014/4 – 36. Jahrgang Josef Eimer Wernberg-Köblitz Ihre Ansprechpartner: Personalräte in der Oberpfalz Die Vorsitzenden der örtlichen Personalräte im Bereich der Schulämter: Amberg-Land: Martin Sekura (GS Kastl, Tel.: 09625/ 231) Amberg-Stadt: Elke Schmidt (Barbara-GS Amberg, Tel.: 09621/ 8 50 17) Cham: Josef Messerer (GS/MS Falkenstein, Tel.: 09462/ 361) Neumarkt: Ursula Schroll (GS/MS Mühlhausen, Tel.: 09185/ 9 00 22) Neustadt/WN: Elisabeth Graßler (GS Mantel, Tel.: 09605/ 9 250 647; Tel. privat: 09605/ 2568) Regensburg-Land: Siegfried Hümmer (MS Laaber), Tel.: 0176/ 23 44 75 42 Regensburg-St.: Heinz Freymann (Pestalozzi-MS Regensburg), T. pr.: 0941/ 85 310 Schwandorf: Maria Karg-Pirzer (GS/MS Teublitz, Tel.: 09471/ 6 019 800; Tel. privat: 09431/ 42 715) Weiden: Christiana Köhler (Max-Reger-Schule Weiden), Tel. privat: 0961/ 27 489 Tirschenreuth: Wilhelm Trisl (MS Tirschenreuth), Tel. privat: 09636/ 91 943 ------------------------------------------------------------------------------------------------------ Bezirkspersonalrat: 1. Vorsitzender: Albert Schindlbeck, Tel.: 0941/ 5680 285 2. Vorsitzende: Elisabeth Graßler, Tel.: 09605/ 9 250 647 weitere Mitglieder: Heinz Freymann, Maria Karg-Pirzer, Beate Leipold, Katja Meidenbauer, Wilhelm Trisl Vertrauensperson für die Schwerbehinderten: Josef Schosser, Tel.: 0941/ 5680 285 (donnerstags, 8.45 bis 11.15 Uhr) Jugend und Auszubildendenvertretung: (nicht mehr besetzt) ----------------------------------------------------------------------------------------------------- Personalrat für Förderschulen und Schulen für Kranke: Manfred Böhm: 1. Vorsitzender, Tel.: 09651/ 917 883 oder 0941/ 5680/ 285 (dienstlich) Helmut Lang, stellv. Vorsitzender, Tel.: 09181/ 905 038 (dienstlich) weitere Mitglieder: Günther Amann, Luise Amschl, Ulrike Gabath-Brenninger, Irmgard Hermann, Robert Lohr, Ulrich Radl, Joachim Schramm Gruppe der Arbeitnehmer (Angestellten): Inge Wendl: 2. Vorsitzende (Arbeitnehmer) Annemarie Scherbaum Schwerbehindertenvertretung: Elisabeth Bierler Jugend und Auszubildendenvertretung: Susanne Brunner, geb. Schott (Sonderpäd. Förderzentrum Neumarkt) Oberpfälzer Schule 2014/4 MEDIEN Wolf Peter Schnetz Nicht für die Ewigkeit lichtung verlag, 2014 Klappenbroschur, ISBN 978-3-941306-08-0 144 S. – 13,80 Euro Wolf Peter Schnetz, 1939 in Regensburg, geboren, studierte in Erlangen, Mainz und München Germanistik, Anglistik, Geschichte, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft. Er war Kulturdezernent von 1968 bis 1973 in Regensburg und von 1973 bis 2000 in Erlangen. Seit 2001 lebt er als freier Schriftsteller wieder in Regensburg. Schnetz schreibt Lyrik, Theaterstücke und Prosa. Für sein Werk wurde er 1988 mit dem Joachim-Ringelnatz-Preis der Stadt Cuxhaven und 2000 mit dem Friedrich-Baur-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste ausgezeichnet. 2011 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Regensburg. Schnetz ist Mitglied im P.E.N, in der Kogge und im Verband deutscher Schriftsteller. Bisher sind u. a. erschienen: Tao Te King, Die Früchte des Regenbogenbaums, Im Jahr der Sphinx, Ich lebe dich, das ist alles, Parsifal, Täglich ein Wunder, Tanzstunde, Jugendsünden... In dem neuen Band „Nicht für die Ewigkeit“ bringt Schnetz, nach Themen geordnet, rund 80 Gedichte, die in den letzten fünf Jahren entstanden sind. In den Texten „beschreibt“ er Gegenwärtiges, das Treiben in der Stadt, Kindheitserlebnisse und öffnet den Blick für die eigene Sterblichkeit, für den letzten Abschied. Es ist ein Buch, das man zum Tagesbeginn oder am Tagesende in die Hand nehmen kann und dann die Gedanken der Texte weiter„spinnen“ kann, ja muss. Es ist ein Buch, das über Erfahrungen von Kälte, Einsamkeit und Abschiednehmen spricht. Es wirft Fragen auf, die vor allem jene berühren, die nur noch über eine begrenzte Lebenszeit verfügen. Im Nachwort schreibt der Autor: „Noch bleibt die Hoffnung, dass es nicht die allerletzten Gedichte sein werden. Am Ende wieder einen Anfang wagen ist eine ständige Herausforderung.“ Es ist ein Buch, das Ablenkung schafft, das anderen Menschen Freude machen wird, aus dem bei Veranstaltungen zitiert werden kann. –as– 17 SCHULPOLITIK Täglich 40 Fälle von Kindesmissbrauch „Die Gewalt gegen Kinder ist in Deutschland immer noch trauriger Alltag“ – so die Bilanz des Vorsitzenden der Deutschen Kinderhilfe, Rainer Becker, bei der Vorstellung der offiziellen Statistik für 2013. „Jede einzelne Kindesmisshandlung ist eine Tragödie“, sagt BKA-Präsident Jörg Ziercke. Demnach wurden im vergangenen Jahr täglich etwa 40-mal Kinder Opfer sexuellen Missbrauchs – insgesamt wurden 14.877 Taten registriert. Dies ist ein leichter Rückgang von 1,8 Prozent gegenüber 2012. Insbesondere die Zahl der Opfer unter sechs Jahren ist rückläufig: Waren 2012 noch 1957 Kinder von sexuellen Misshandlungen betroffen, waren es 2013 1303. Grund für Entwarnung sind die leicht sinkenden Zahlen allerdings nicht: „Jeder einzelne Fall von Gewalt an Kindern ist eine Tragödie“, sagte BKA-Chef Jörg Ziercke. Auch, weil sexuelle Gewalt für die Betroffenen oft ein lebenslanges Trauma bedeutet. Einen leichten Rückgang gab es ebenfalls bei der Zahl der getöteten Kinder. 2013 wurden insgesamt 153 Kinder getötet, 2012 waren es 167, in 72 Fällen blieb es bei einem Tötungsversuch. Gestiegen ist dagegen die Zahl dokumentierter körperlicher Misshandlungen: 4051 Kinder waren 2013 betroffen, 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. (Stand: 10.06.2014) Gymnasium G8 schafft Stress … dass die Lebensfreude unserer Kinder durch das G8 wie es heute besteht, komplett vernachlässigt wird… Der Druck, der durch die Bildungsreform entstanden ist, ist riesig. Ein Leben außerhalb der Schule, zum Beispiel in Vereinen, ist kaum noch möglich. Im Moment ist das Lernpensum für viele so hoch, dass es den Wochenablauf der gesamten Familie einschränkt. Die Kinder sind im Moment so überbelastet, dass manche von ihnen sogar schon unter psychosomatischen Folgen des Drucks wie Kopfschmerzen leiden. (Entnommen: Focus, 14.2.2008) 18 Chamer Zeitung: Ruhe sanft! Wir kennen das zur Genüge: Wenn Politiker in Talkshows oder Interviews auf kritische Fragen Rede und Antwort stehen sollen, wird der Zuhörer fast durchwegs mit ausweichenden Antworten abgespeist, und zu selten bohren die Journalisten kritisch nach. Die Politiker verstehen es ausgezeichnet, von Fehlern abzulenken, Fehler zu beschönigen, das Wort Fehler nicht in den Mund zu nehmen. Sich gar für Fehler zu entschuldigen, dies fehlt im selbst gestrickten Benimm-Buch unserer Volksvertreter. STANDPUNKT Dass die Schulpolitik in Bayern von Fehlern, vielen Fehlern, behaftet ist, wissen die Eltern, wissen die Lehrer, ertragen die Schüler. Um in Bayern der sterbenden Hauptschule nach der Einführung der 6-stufigen Realschule das staatliche Begräbnis zu ersparen, wurde sie in Mittelschule umbenannt. Dass auch diese Schulform genügend Schüler braucht, um das viel gelobte Unterrichtsangebot zu sichern, will man nicht zur Kenntnis nehmen. Der BLLV hat wiederholt die Schließung, das Sterben der Hauptschulen (auch wenn sie jetzt Mittelschulen heißen), vorhergesagt. Beispiele da- für gibt es genügend in unserem Land. Um nach der Schließung einer Hauptschule/ Mittelschule die Schulstatistik makellos zu halten, griffen die verantwortlichen Schulmacher, sprich Kultusministerium und Kultusminister, in die sprachliche Trickkiste und schufen die ruhende Mittelschule, so in Stamsried (Landkreis Cham) und in Illschwang (Landkreis Amberg-Sulzbach), demnächst wohl noch weitere. Die Gemeinden können, sollen sich weiterhin glücklich schätzen, eine Mittelschule zu besitzen – auch wenn es nur auf dem Papier ist. Wenn die Gesellschaft für Deutsche Sprache nicht nur für Deutschland, sonder auch ein länderspezifisches Unwort anprangern würde, der Begriff einer ruhenden Mittelschule müsste in die Reihe der bayerischen Unwörter aufgenommen werden. Dieser Begriff ist wahrlich eine Steilvorlage für jeden Kabarettisten, der sich mit den Folgen von Wortschöpfungen auseinandersetzt und zum Beispiel an einen ruhenden Beichtstuhl (in den niemand mehr geht), eine ruhende Wohnung, einen ruhenden Kramerladen... denkt. Am offenen Grabe einer ruhenden Mittelschule sei gesprochen, wie üblich gesprochen wird: Ruhe sanft! Anton Schlicksbier Realschule: zu wenig Geld „Auch an den bayerischen Realschulen sind die Ressourcen knapp, gleichzeitig werden die Aufgaben immer mehr. Darauf hat der Präsident des BLLV, Klaus Wenzel, ... hingewiesen... Für die Medienerziehung und den Ausbau der Ganztagsangebote gibt es zu wenig Geld, die Klassen sind unverändert groß und anstatt junge Lehrer einzustellen, werden Referendare ausgenutzt. Als problematisch bezeichnete der BLLV-Präsident auch, dass die Klassengrößen unverändert geblieben seien: „Klassen mit 28 und mehr Schülerinnen und Schülern sind eher die Regel als die Ausnahme. Bei solchen Klassenstärken können die Lehrkräfte nicht mehr auf individuelle Bedürfnisse und Erfordernisse ihrer Schülerinnen und der Schüler eingehen.“ Die Klassengrößen stünden außerdem der erfolgreichen Umsetzung der Inklusionsidee im Wege. Der BLLV-Präsident erinnerte auch an die von der Staatsregierung abgegebene Ganztagsschulgarantie. Dazu müssten die Sachmittelzuwendungen aufgestockt und die Selbstverantwortung der Schulen deutlich erweitert werden. „Der Wunsch vieler Lehrerinnen und Lehrer nach besseren Arbeitsbedingungen muss endlich Gehör finden. Dies gilt übrigens für alle Schularten.“ (Aus einer BLLV-Pressemitteilung vom 2. Juni 2014) Oberpfälzer Schule 2014/4 – 36. Jahrgang Oberpfälzer BLLV-Kreisverbände berichten Wir gedenken Hans Giehrl, † 24.05.2014, 86 Jahre, Kreisverband Regensburg-Stadt Maria Kieslich, geb. Galla, † 19.05.2014, 91 Jahre, Kreisverband Burglengenfeld Irmgard Lubowsky, † 14.06.2014, 87 Jahre, Kreisverband Regensburg-Stadt Walter Luschner, † 03.06.2014, 93 Jahre, Kreisverband Amberg-Stadt Berta Schick, † 13.04.2014, 81 Jahre, Kreisverband Neumarkt Hans Schmid, † 14.05.2014, 74 Jahre, Kreisverband Nabburg Katharina Stuiber, † 22.05.2014, 99 Jahre, Kreisverband Regensburg-Stadt Kreisverband Amberg-Land Langjährige Mitglieder geehrt Die Bezirksvorsitzende des BLLV, Ursula Schroll, und Ruth Kappl, die Vorsitzende des Kreisverbands Amberg-Land, ehrten im Gasthof Aschenbrenner in Paulsdorf langjährige und verdiente Mitglieder. Ursula Schroll ging in ihrem Referat auf die Erfolgsgeschichte „150 Jahre BLLV“ ein und bezeichnete die Gründung des BLLV als einen Meilenstein in der Geschichte des Lehrerstandes. Der BLLV kämpft seit 150 Jahren für die beste Bildung für alle Kinder, unabhängig von der sozialen oder regionalen Herkunft. „Wir sind mittlerweile der wichtigste Bildungsverband in Bayern“, so Schroll. Die Bezirksvorsitzende nannte drei Meilensteine für die Erfolge des BLLV: die Umwandlung von der kirchlichen zur staatlichen Schulaufsicht 1919, von der konfessionellen Volksschule zur Christlichen Gemeinschaftsschule 1967 und die Umwandlung der Lehrerbildung von der Seminarausbildung zur universitären Ausbildung 1974. Auch bei vielen neuen Baustellen, die sich derzeit auftun, wie z. B. Inklusion, wird der BLLV alles in seiner Kraft Stehende tun, dass Bildung in unserer Gesellschaft als etwas Verbindendes und nicht Trennendes verstanden wird. An dieser Stelle dankte Ursula Schroll allen, die den BLLV durch ihre Mitgliedschaft und langjährige Treue unterstützen und begleiten. Unter großem Applaus und mit einem Blumengruß dankte Ruth Kappl der Bezirks vorsitzenden. Nach der Rede der Bezirksvorsitzenden wurden folgende Mitglieder für langjährige Mitgliedschaft geehrt: Für 40 Jahre: Heinz Lang, Gerhard Linhardt, Walter Prucker; für 45 Jahre: Maria Sailer; für 50 Jahre: Ingrid Krempke; Reise durch Flandern Amberg-Land. Belgien war immer schon ein Zentrum kulturellen und wirtschaftlichen Schaffens. Wegen der längeren Anreise mit dem Bus bot sich eine große Pause in Aachen an. Wir besuchten den Aachener Dom, auch das Rathaus und gönnten uns die berühmten Aachener Printen. Das Hotel und damit der Ausgangspunkt unserer Ausflüge lag in Brüssel. Dank unserer flexiblen Führerin erkundeten wir am nächsten Tag nicht nur Brüssel, sondern lernten für 55 Jahre: Rosina Helm, Bruno Martin, Horst Knobloch. Nach den Ehrungen und dem obligatorischen Foto ging es zum gemütlichen Teil der Zusammenkunft über. Bei einem vorzüglich schmeckenden Essen wurden Erinnerungen und Erlebnisse aus alten Zeiten ausgetauscht. Gerlinde Blank Unser Bild: Vorne, von links: BLLV-Bezirksvorsitzende Ursula Schroll, stellv. KV-Vorsitzende Gerlinde Blank, Ingrid Krempke, KV-Vorsitzende Ruth Kappl, Rosina Helm, Maria Sailer; hinten von links: Bruno Martin, Horst Knobloch, Heinz Lang, Gerhard Linhardt, Walter Prucker. auch die Städte Löwen und Mecheln kennen. In Löwen beeindruckte uns vor allem das Rathaus (Gruppenbild). Wir spazierten durch den Großen Beginenhof, eine Stadt im Kleinen. Das etwas ruhigere Städtchen Mecheln besticht durch die Kathedrale St. Rumold, das Rathaus und den Großen Markt. Auch hier besichtigten wir den Begi nenhof. Bei der Stadtrundfahrt durch Brüssel sahen wir das Stadtschloss der belgischen Könige, die Gebäude des Regierungsviertels und das Atomium. Der anschließende Die Schriftleitung veröffentlicht grundsätzlich alle zugestellten Berichte über Veranstaltungen der Kreisverbände. Kürzungen sind zuweilen aus gestaltungstechnischen Gründen oder wegen inhaltlicher Wiederholungen notwendig. Berichte, die termingerecht zum Redaktionsschluss eintreffen, kommen immer in die nächste Nummer der OBERPFÄLZER SCHULE, andernfalls in das übernächste Heft. . Oberpfälzer Schule 2014/4 19 KREISVERBÄNDE Kreisverband Neumarkt Bei Bionorica Spaziergang im historischen Zentrum führte uns über einen der schönsten Marktplätze weltweit, den Grand Place, mit seinen gotischen Zunfthäusern und dem Rathaus, der Kathedrale Sankt Michael und dem Manneken Pis. Abends genossen wir in der Stadt das rege Treiben. Am nächsten Tag besuchten wir Brügge mit den malerisch verwinkelten Gassen und Grachten. Wir bummelten über den Großen Markt mit dem gotischen Rathaus, der Stadthalle mit dem Belfried, besuchten die Liebfrauenkirche mit Michelangelos „Madonna mit Kind“ und den Beginenhof. Bei der Stadtführung durch Gent erkundeten wir den historischen Hafen, die Wasserburg Grafenstein, die Tuchhalle und die imposanten Zunfthäuser mit den schmucken Fassaden. Ein Höhepunkt war der Besuch der Kathedrale St. Bavo mit einigen Gemälden von P. P. Rubens und dem berühmten „Genter Altar“. In der Schokolaterie Zaabär erfuhren wir vieles über die Herstellung und die Besonderheiten der Gaumenfreude und konnten uneingeschränkt probieren und auch kaufen. Danach fuhren wir durch kleine Orte und die reizvolle Natur an die belgische Küste. Wir bestiegen die „Küsten tram“ und fuhren mit ihr einen Teil der Küstenstrecke, die insgesamt 65 km lang ist. Am letzten Tag lernten wir die bekannte Hafenstadt an der Schelde, Antwerpen, kennen. Der Reichtum der Stadt spiegelt sich in den goldverzierten Stadtpalästen, Kirchen, Türmchen, Statuen und Jugendstilvierteln wieder. Eine Besonderheit bietet die Stadt Baarle an der niederländischen Grenze. Diese verläuft quer durch die Straßen und oft mitten durch die Häuser. Nach einer Bierprobe mit belgischen Spezialbieren in der kleinsten belgischen Brauerei „De Dochter van de Korenaar“ brauchten wir Erholung, und so fuhren wir am nächsten Tag müde, aber voller neuer und positiver Eindrücke nach Amberg zurück. Margit Hofmann Kreisverband Eschenbach - Neustadt/ WN - Vohenstrauß - Weiden Beihilfe – und was man wissen sollte Mindestens einmal im Jahr führen die benachbarten Kreisverbände eine gemeinsame Informationsveranstaltung durch. Nachdem Arthur Schriml schon in den beiden Vorjahren mit den Themen „Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht“ und „Demenzprävention ab 45“ viele Interessierte aufklärte, waren im Mai zum genannten 20 Vortrag auch wieder fast 40 Zuhörer anwesend. Arthur Schriml begrüßte die Anwesenden in gewohnt lockerer Art und versuchte den Spagat, seinem Publikum dieses rechtlich nicht gerade einfache Thema mit seinen unzähligen Details in gut einer Stunde darzustellen. Wie im Unterricht führte er die Anwesenden mithilfe eines dreiseitigen Skriptes durch die Materie und machte dabei auf alle besonders wichtigen Einzelheiten aufmerksam. Dabei gab es wertvolle Tipps und gar manchen Hinweis, wie man den einen oder anderen Euro einsparen könne. Zum Schluss der Veranstaltung erklärte er noch den Unterschied zwischen dem Standard- und dem Basistarif der Krankenkassen. Kreisvorsitzende Ulrike Holl dankte dem Kollegen Schriml herzlich und überreichte ein Präsent. Josef Söllner Oberpfälzer Schule 2014/4 – 36. Jahrgang Der Kreisverband erkundete das Neumarkter Unternehmen Bionorica SE – deutscher Marktführer für apothekenpflichtige pflanzliche Arzneimittel. So informierten sich die Teilnehmer nicht nur über die Geschichte der Firma und Ausbildungsmöglichkeiten, sondern auch über die Philosophie, die bei der Herstellung von pflanzlichen Arzneien Anwendung findet. Christina De Bock und Sonja Wahler stellten den Teilnehmern das Unternehmen vor. Beim Rundgang erläuterte Bernhard Huyer die verschiedenen Produktionsprozesse. Kreisvorsitzende Elisabeth Plankl bedankte sich im Namen der Lehrkräfte für die Informationen. Gegründet wurde die Firma im Jahre 1933 von Joseph Popp in Nürnberg als naturheilkundliche Praxis. Später folgte die industrielle Fertigung und damit verbunden der Umzug nach Neumarkt in den Jahren 1988 bis 1990. Heute wird das Unternehmen von Professor Michael Popp geführt. Mit den Anbau-, Extraktionsund Produktionsverfahren setzt das Unternehmen weltweit Standards. Zur Herstellung der Arzneien werden nur beste Ausgangsprodukte verwendet. Zur Bestimmung der Pflanzenqualität, des Saatgutes, der Anbaubedingungen, Weiterverarbeitung, Extraktproduktion und für die umfangreiche Qualitätskontrolle setzt das Unternehmen hochmoderne Analysemethoden und Techniken ein. Bionorica fokussiert sich darauf, die Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität ihrer Arzneimittel mit international anerkannten Studien nachzuweisen. Insgesamt zwölf Präparate in den Bereichen Atemwegserkrankungen, Leber, Urologie, Gynäkologie, Schmerz und Schlaf hat das Unternehmen im Portfolio. Das Familienunternehmen beschäftigt insgesamt 1337 Mitarbeiter, davon knapp die Hälfte in Neumarkt. Es bildet derzeit 40 Azubis aus. Für alle Ausbildungsgänge bewerben sich die Interessenten online. Michael Schrafl Kreisverband Kemnath Mit Kräutern gekocht „Feine Kräuterküche“ stand auf dem Speiseplan der Hobbyköchinnen, die am Wildund Gartenkräuterkochkurs in der Volksschule Ebnath teilnahmen. Die beiden Kräuterführerinnen Karin Schröter und Sonja Brunner-Rosner (im Bild vorne von links) aus Nagel hatten leckere Rezepte zusammengestellt. Zuerst erklärten sie, was man unter Wildkräutern versteht. Zum besseren Verständnis hatten sie viele Kräuter mitgebracht. Nachdem die unterschiedlich- Kreisverband Neustadt/ WN Kreisverband wieder in Italien 30 Mitglieder, Angehörige und Freunde starteten mit dem Kreisverband Neustadt am Pfingstsonntag nach Italien. Ziel war eine Städtereise in die Emilia Romagna. Auf der Hinreise machte man einen Abstecher nach Verona. Im Mittelpunkt standen der Piazza delle Erbe und die Signore, gesäumt mit herrlichen Palästen, die Skaligergräber, das Haus der Julia und schließlich der Piazza sten Kräuter benannt und deren Verwendung besprochen war, fingen die Lehrerinnen und ein männlicher Kollege an, mit ihnen Speisen und Getränke zuzubereiten. Das Vier-Gänge-Menü begann mit einem Wildkräutersalat aus Giersch, Frauenmantel, Bärlauch, Blut- und Sauerampfer, Löwenzahn und natürlich auch mit normalen Blattsalaten, versehen mit einem SenfEssig-Dressing. Dazu wurde überbackener Schafskäse gereicht, der mit den gängigen Kräutern wie Rosmarin, Thymian und Basilikum mariniert war. Anschließend gab es ein Wildkräutersüppchen, das wie schon vorher der Wildsalat auch mit essbaren Blüten von Vergissmeinnicht und Gänseblümchen dekoriert war. Brennnesselspitzen, geschichtet mit Kartoffeln, waren die Beilage zu Schweineschnitzelchen in Kräuterkruste. Auch hier waren neben be- kannten Kräutern auch solche wie Bärwurz und Schafgarbe zu finden. Dass es auch den Süßspeisen guttut, mit Kräutern hergestellt zu werden, erkannten alle bei der Apfel-KräuterBowle und dem Erdbeerminzetiramisu. Josef Zaglmann Bra mit dem wunderschönen Blick auf die Arena, die über 12.000 Zuschauer bei den Opernfestspielen fasst. Die Wahl des Hotels President in Corregio entpuppte sich als Glücksgriff. Zwei Tage begleitet uns die ausgezeichnete Reiseführerin Ursula Thanheiser. Bologna, die berühmte Universitätsstadt, ist bekannt für ihr gut erhaltenes historisches Zentrum mit den Schatten spendenden Arkaden und den beiden „schiefen Türmen“. Der Dom in Modena zählt zu den schönsten romanischen Kirchenbauten in Italien. Am Mittag wurden wir bei der Besichtigung und Führung der Acetaia Leonardi angenehm überrascht über die Herstellung des berühmten Balsamicoessigs. Die Verköstigung mit Parmesankäse, Hefegebäck und Lambrusco brachte gute Laune. Weiter ging es nach Parma. Hier zeugen viele Gebäude noch von einer großen Vergangenheit: der gewaltige Palazzo Pilotta, in dem 2 Museen, eine Bibliothek und das Teatro Farnese untergebracht sind. Dieses wurde 1944 zerstört und in den 50er Jahren wieder aufgebaut. Beeindruckend auch der Dom und das Baptisterium. Die Fassade wird durch drei begehbare Säulen- gänge gegliedert. Im Innern schuf Correggio die Fresken der Kuppel. Ganz aus Backstein ist Ferrara erbaut. Nur der mächtige romanisch-gotische Dom wurde mit hellem Stein verkleidet. Die Familie Este prägte das Bild der Stadt durch die gewaltige Wasserburg im Zentrum. Am 5. Tag war die Gruppe durch die ständige Hitze nahe 40° ziemlich erschöpft. Auch der Reiseführer Franco konnte uns von Forli, Cesena und Faenza nicht recht begeistern. Erst die Weinprobe am Spätnachmittag verbesserte die Stimmung. Oberpfälzer Schule 2014/4 21 KREISVERBÄNDE Ganz anders am letzten Besuchstag. Mantua hatte viel zu bieten: Die einzigartige Lage an drei Seen, den Lärm von unzähligen Vespa-Rollern bei ihrem 3-Länder-Treffen, ein Kunstzentrum der Renaissance, geprägt von der Familie Gonzaga, die Förderer der Kunst waren. Dominierend der Palazzo Ducale, für dessen Besichtigung ein Tag nicht reicht. Eine Zugabe bot uns die Reiseführerin Lucia Lusetti mit dem Besuch des winzigen Teatro Scientifico aus dem 18. Jahrhundert. Eine Besonderheit stellt die Opernerlebnis: Die Hochzeit des Figaro Neustadt/ WN „Die Hochzeit des Figaro“ gehört zu den musikalischen Meisterwerken Mozarts und ist bis heute nicht aus dem Opernrepertoire wegzudenken. Kulturreferent Fritz Aumer wählte aus dem Veranstaltungsprogramm des Hofer Theaters diese Oper aus und lud dazu die Mitglieder des Kreisverbandes ein. Das Programmheft verrät bereits auf der Titelseite das Motto der Vorstellung: „Fein und witzig, scharf und spritzig, immer kritisch und politisch“. Figaro, der Kammerdiener des Grafen Almaviva, will Susanna, die Zofe der Gräfin, heiraten. Aber auch dem Grafen gefällt Susanna und so möchte er das von ihm selber abgeschaffte „Recht der ersten Nacht“ gerne wieder aufleben lassen. Dies passt Figaro nun gar nicht. Es kommt zu vielfältigen Intrigen und amourösen Verwicklungen. Doch die klugen Listen der Frauen führen schließlich das Geschehen zu einem positiven Ziel. Das Hofer Theater bewies wieder einmal, dass es ein 22 Verzierung aus falschem Marmor und aus Pappmache dar. Zur Verabschiedung sang sie für uns noch eine Arie. Die Heimreise mit Mittagspause in Matrei verlief problemlos. Hermann Wild bedankte sich beim Organisator und Reise- leiter Fritz Aumer mit einer Spitzenauswahl Balsamico von 4 bis 20 Jahren. Fritz Aumer Ensemble von großer Qualität im Hause hat. Regie, Ausstattung, Bühnenakteure und Or- chester überzeugten in jeder Beziehung. Die Teilnehmer der Opern- fahrt erlebten einen heiteren und unbeschwerten Theater abend. Waltraut Haimerl In Marienbad wald brachten das Publikum zum Schmunzeln. Die Gesangssolistin Eva Struplova überzeugte mit Stimme, schauspielerischem Talent und mehrmals wechselnder Garderobe. Die Teilnehmer dieses fidelen Konzertes traten gut gelaunt die Heimreise an und freuen sich bereits auf ein weiteres Konzert, wieder in Marienbad. Waltraut Haimerl Kreisverband Regensburg-Stadt im Kolpinghaus. Der von Rothmüller mit beeindruckenden Bildern ausgestaltete Lichtbildervortrag gab einen fotografischen Überblick über die Highlights Namibias: Die höchste Düne, die trockenste und älteste Wüste, den zweitgrößten Canyon und den Neustadt/ WN Mit allseits bekannten Operettenmelodien, Polkas und Walzern von Johann Strauß, Carl Zeller und Johannes Brahms wurden die Zuhörer vom Westböhmischen Symphonieorchester Marienbad in eine beschwingte, musikalische Welt entführt. Fritz Aumer hatte zu diesem Konzert Zauber der Operette die Mitglieder des Kreisverbandes ins Alte Casino in Marienbad eingeladen. Bereits auf der Hinfahrt gab er interessante Informationen über Marienbad, das bereits in den vergangenen Jahrhunderten viele bekannte Persönlichkeiten angezogen hat, z. B. J. W. v. Goethe, Richard Wagner, Chopin, Kaiser Franz Joseph I., u.v.a. Unter dem Dirigat von Martin Peschik legte das Ensemble los wie die Feuerwehr. Gags, wie plötzliche Pistolenschüsse oder Kuckucksrufe bei den Strauß-Polkas Auf der Jagd und Im Krapfen- Namibia in Bildern Ethnien, Geologie, Flora und Fauna waren Inhalt des Lichtbildervortrags von Doreth Rothmüller und Iris Güntner Oberpfälzer Schule 2014/4 – 36. Jahrgang größten Eisenmeteoriten der Welt. Auch die beeindruckende Flora und Fauna kamen nicht zu kurz: Wüstenelefanten, Nebelfeuchtigkeit trinkende Käfer, Welwitschias, Aloen, Kameldornbäume und Baobabs. Iris Güntner erklärte mitreißend die Geologie dieses „steinreichen“ Landes und fügte ihre persönlichen Erfahrungen mit Land und Leuten aus ihrem Volontariat an einem Förderzentrum in Windhoek hinzu. Rothmüller übernahm die Bereiche Bio logie und Geschichte. So entstand ein umfangreiches Bild eines Landes, das zweieinhalb Mal so groß ist wie Deutschland, aber nur ca. 2,2 Millionen Einwohner hat. In einem Land, das „hart wie Kameldornholz“ ist und trockene Flüsse hat, leben die verschiedensten Ethnien. Angepasst an ein herausforderndes und hartes Leben in der Küstenwüste Namib und der ehemaligen Binnenwüste Kalahari leben die Stämme der San, die sich in einer Sprache mit Klicklauten unterhalten, außerdem die Namas, die Damara, die Hereros und Himbas, letztere noch überwiegend traditionell. Die Ovambos siedeln entlang der Flüsse im Norden des Landes. Dort ist das Land agrarwirtschaftlich genutzt. Es wird also „gefarmt“ wie es auf Afrikaans heißt, während im Süden hauptsächlich Viehzucht betrieben wird. Kurze Filme und Hörbeispiele verdeutlichten die Eindrücke. Christoph Vatter und Brigitte Eisenhut dankten für die ungewöhnlichen Informationen. Im Bild: Großes Treffen an der Wasserstelle Nationalpark Kalkheuwel im Etoscha Doreth Rothmüller Theater mit Rückblick Regensburg-Stadt. Der BLLV lud ins Regensburger Statt-Theater. Der Abend stand unter dem Motto des Rückblicks, denn das Kabarett feierte das 30-jährige Bestehen. Ungefähr zur gleichen Zeit trat Inge Faes dem Statt-Theater-Team bei. Wenn ihr eine Fee an der Wiege gesungen hätte, dass sie 30 Jahre ihres Lebens in einem Keller verbringen würde, dann hätte die Mama die Fee aber nicht erwischen dürfen! In Faes Kindheit war Patchwork noch eine Decke. Im Wohnzimmer hat der Opa geraucht und keiner hat sich Gedanken über Glutamat gemacht. Die Kinder wurden nicht pädagogisiert und spielten mit Nachbarskindern im Freien. Am Abend wurden sie gerufen. Gebadet hat die Familie am Samstag, der Kleinste kam zuletzt. Der Kindheitstraum berühmt zu werden hat sich für Inge Faes erfüllt, und zwar als Kabarettistin in einem Keller in der Provinz. Trotz der Rückblicke, der Titel „Am besten nichts Neues“ war stark untertrieben, denn natürlich wurden aktuelle politische Themen nicht ausgespart. Tobias Ostermei- er glänzte zur mitreißenden Musik von TNT in der Rolle des Putin, als waschechter Demokrat, weil vom Volk gewählt. Putin, der bekannt ist für große Gesten, wurde von Ostermeier perfekt karikiert. Zunächst angetan mit einem pelzbesetzten Russenmantel, präsentierte er sich martialisch mit nackter Brust und einem vermeintlichen Gewehrgurt, der sich allerdings als Gitarrenband herausstellte. „Der Herrscher über Erdgas und sonst Chef im Ring“ drohte mit Gulags und flirtete mit dem Publikum. Inge Faes und Peter Nikisch suchten in der Rolle eines alten 68er Ehepaares wegen ihres missratenen Sohnes einen Therapeuten auf. Der Sohn war bei jeder Demo schon im Kinderwagen dabei und konnte Wasserwerfer und Pershing als erste Worte sagen, aber was hat er sich zum 10. Geburtstag gewünscht? Eine Ausbildungsversicherung und zum 12. Geburtstag einen Bausparvertrag. Auch ein Blick in die Zukunft wurde gewährt. Man schreibt das Jahr 2049 in einer Galaxie, die nie ein Mensch freiwillig betreten würde, das Haus Waldesruh, ein Seniorenheim. In diesem haben seit 2034 die Frauen die Macht übernommen. Seither gibt es statt eines Aufsichtsrates eine Aufsichtsrätin, ferner eine Vorständin, verordnete Ausflüge in die frische Luft, aber bitte mit Stecken, Helm und Protektoren. All das ist „Mutti“ zu verdanken, einer komischen Alten, die man in Tagesschau-Rückblicken sehen kann. Köstlich Matthias Leitner und Peter Nikisch, die schon seit Jahren sehr überzeugend Altersheimbewohner mimen. Überhaupt kann man das Engagement von Matthias Leitner als Mann am Klavier nicht genug lobend hervorheben. Der schon legendäre Soloauftritt von Peter Nikisch stimmte nachdenklich. Seit mehr als 60 Jahren leben sie nun schon zusammen und nun beginnt das Gehirn allmählich eigene Wege zu gehen. Da versucht Nikisch verzweifelt sich an den Namen eines Musikinterpreten zu erinnern und begibt sich deshalb zu nachtschlafender Zeit auf Wanderschaft zum Schallplattenregal, hämisch kommentiert vom eigenen „Oberstübchen“, das sein Wissen nicht mehr preisgeben will. In Frische, erfrischender Boshaftigkeit und Witz hat das Statt-TheaterTeam an nichts eingebüßt und wir freuen uns auf die nächsten 30 Jahre! Claudia Baierl schenke überreicht. Sie wünschten vor allem viel Gesundheit, damit er noch lange seinen zahlreichen Hobbys, dem Reisen mit dem Wohnmobil, Radfahren, Besuch des Fitnessstudios und… nachgehen kann. –mkp– Kreisverband Schwandorf Gerhard Gansler wurde 80 Gerhard Gansler, der langjährige Kassier und jetziger Pensionistenbetreuer des Kreisverbands Schwandorf, feierte seinen 80. Geburtstag. Kreisvorsitzende Maria KargPirzer (und seine Nachfolgerin in der Schulleitung GS Ettmannsdorf Gabriele Moser) haben dem aktiven BLLV-Mitglied Glückwünsche überbracht und Ge- Oberpfälzer Schule 2014/4 23 KREISVERBÄNDE Kreisverband Sulzbach-Rosenberg Martin Sekura weiterhin Kreisvorsitzender Bei einer Mitgliederver sammlung zog der Kreisverband Bilanz über die vergangenen drei Jahre und stellte die Weichen für die kommende Arbeitsperiode. Die Wahl ergab ein erfreuliches Engagement der jüngeren Mitglieder. Zunächst gedachte der Vorsitzende Martin Sekura der verstorbenen Mitglieder KarlHeinz Jindrich, Viktor Knopp und Hans-Joachim Zohner. Besonders herzliche begrüßte er die Jungmitglieder des Kreisverbandes. In seinem Rückblick ging er auf die Aktivitäten des abgelaufenen Jahres ein und hob die festen Einrichtungen hervor wie die jährliche Jubilarehrung, Theaterbesuche, Reisen, Ausstellungen, Kochkurse und der Preisschafkopf, die alle von Mitgliedern selbst organisiert wurden. Höhepunkt war das 150-jährige Jubiläum des Kreisverbandes, das im letzten Jahr mit einem sehr gelungenen Fest und großer Teilnahme begangen wurde. Sekura erinnerte an Angebote des Bezirks, wie Lehrertage, Gesundheitstag, Pensionistentag und sportliche Unternehmungen. Worte des Dankes fand der Vorsitzende für das Engagement des Vorstandes und für die Mitglieder, die durch ihre Mitarbeit zur Förderung der Gemeinschaft beigetragen hatten. Die gelungene Zusammenarbeit mit dem Kreisverband Vilseck fand seine besonders Anerkennung. Sekura wies auch auf den Kontakt des Kreisverbandes zu den maßgebenden örtlichen Politikern hin. Seine Aufforderung an die Mitglieder, das Volksbegehren zum 24 Gymnasium zu unterstützen, untermauerte er mit dem Zitat des BLLV-Präsidenten Klaus Wenzel: „Nur wenn möglichst viele Bürgerinnen und Bürger einen Volksentscheid fordern, ist die Staatsregierung bereit, sich ernsthaft mit pädagogischen Konzepten und didaktischen Veränderungen auseinanderzusetzen.“ Eindringlich thematisierte Sekura auch die Bedrohung der Grundschulen in ihrer Existenz. Gefährdet wären vor allem Zweigstellen, denn für diese gilt die Bestandsgarantie der Staatsregierung nicht. Anfänglich noch von einer benachbarten Einrichtung aus geleitet, verliert die kleine Schule in einem zweiten Schritt ihre rechtliche Eigenständigkeit, so Sekura. Zur Mitgliederstruktur konnte der 1. Vorsitzende sagen, dass diese stabil blieb, sich aber auch hier eine Feminisierung und Überalterung, ähnlich der Situation an den Schulen, feststellen lässt. Danach gab Kassier Werner Winter seinen Bericht. Von den Revisoren Hans-Jürgen Reitzenstein und Gert Blüchel wurde ihm eine einwandfreie Kassenführung bestätigt und die Entlastung ausgesprochen. Da die 3. Vorsitzende aus familiären Gründen ihr Amt niederlegte, bedankte sich Vorsitzender Sekura für die geleistete Arbeit und teilte seine Freude darüber mit, dass Silke Kick sich weiterhin als Beisitzerin zur Verfügung stellte. Die anschließende schriftliche Wahl brachte folgende Ergebnisse: Als Vorsitzender wurde Martin Sekura bestätigt, ebenso Brigitte Porchaska als 2. Vorsitzende, 3. Vorsitzender wurde Knahn Jürgen, Kassier Werner Winter, Schriftfüh- rerin Roswitha Wiesend. In den Kreisausschuss gewählt wurden: Gisela Prüll, Helmut Münch, Udo Leitz, Margit Müller, Renate Sekura, Wolfgang Prasse, Elisabeth Elsbrock, Wolfgang Wessely, Hans-Peter Lang, Annemarie Scherbaum, Karl Stegmann. Gisela Prüll Kreisverband Tirschenreuth-W. bei Ingrid Leser, die den 45 Teilnehmern in ihrer bewährten Art die Besonderheiten dieser Gegend vermitteln konnte. In diesem Jahr war das Ziel Naumburg. Die fast 1000jährige Stadt liegt im Süden Sachsen-Anhalts. Kultur, Geschichte und Landschaft begeisterten gleichermaßen die Besucher. Durch das au- Jedes Jahr eine Fahrt in den Mai Wie jedes Jahr bot Wilhelm Trisl vom Kreisverband Tirschenreuth seinen Mitgliedern eine „Fahrt in den Mai“ an. Die Reiseleitung lag wieder Oberpfälzer Schule 2014/4 – 36. Jahrgang ßergewöhnlich milde Klima ist hier an den Talhängen der Weinanbau ein wichtiger Erwerbszweig. Das Wahrzeichen der Stadt Naumburg ist der spätromanisch-frühgotische Dom, der gleich nach der Ankunft besichtigt wurde. Der Bau der zweistöckigen Basilika mit den vier Türmen und dem Kreuzgang wurde 1213 begonnen. Der Dom ist den Heiligen Peter und Paul geweiht. Die zwölf Stifterfiguren im Westchor, vor allem die schöne Uta sind weltberühmt. Nach einer informativen Stadtführung und dem Mittagessen ging die Fahrt weiter nach Schulpforta. Das im Jahr 1137 gegründete Zisterzienserkloster setzt die Tradition der ehemaligen Landesschule, die 1543 von Herzog Moritz von Sachsen ins Leben gerufen wurde, fort. Heute befindet sich dort ein Gymnasium in der Trägerschaft des Landes Sachsen-Anhalt, in dem etwa 300 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland leben und lernen. Den Abschluss der Fahrt bildete ein Abstecher zur Rudelsburg, einer der bekanntesten Burgen Deutschlands. Sie liegt hoch über der Saale und ist seit vielen Jahren ein bedeutender Ausflugspunkt auf der Straße der Romanik. Franz Kugler hat dort das bekannte Volkslied „An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn...“ geschrieben. –wt– Unser Bild Seite 24: Blick auf die berühmte Rudelsburg Kreisverband Vilseck 150 Jahre Kreisverband Vilseck „Was glaubst du wohl, du lieber Christ, wer der geplagteste Mensch auf Erden ist, da wird ja wohl die Antwort sein, das arme Dorfschulmeisterlein.“ So begann das erste Lied der Stauber-Moidln bei der 150-Jahrfeier des Kreisverbandes Vilseck. Aus der Notlage der Pädagogen heraus wurde im vorletzten Jahrhundert der Bayerische Lehrerverein gegründet, einer der Bezirksvereine (jetzt Kreisverband) auch in Vilseck. Die 1. Vorsitzende Anna Metz konnte bei der Feierstunde neben den zahlreichen anwesenden Mitgliedern auch MdL Reinhold Strobl, die Bürgermeister aus Vilseck und aus Freihung, Hans-Martin Schertl und Norbert Bücherl, Schulamtsdirektor Peter Junge, die Rektoren Franz Dirmeier und seinen Vorgänger Rupert Sachsenhauser, die BLLV-Bezirksvorsitzende Ursula Schroll, ihren Stellvertreter Albert Schindlbeck und Vertreter der Nachbarkreisverbände begrüßen. In ihrem Rückblick auf 150 Jahre örtliche und bayerische Schulgeschichte zeigten Anna Metz, Edith-Ruppert-Groher und Barbara Ströll-Seegerer zunächst die schulische Situation im 19. Jahrhundert auf. Dabei erwiesen sich die noch erhaltenen Protokollbücher seit dem Jahr 1907 als wahre Fundgrube. Der Lehrer war kaum ausgebildet und musste in ärmlichen Verhältnissen hausen. Neben der Tätigkeit in der Schule war er meist auch der Gemeindeschreiber und er hatte Mesner- und Organistendienste zu verrichten. Die Kirche hatte die Schulaufsicht bis zum Jahr 1918. Oberpfälzer Schule 2014/4 1934 wurde der Lehrerverein Vilseck aufgelöst. Am 19. Juli fand die letzte Zusammenkunft statt. Das Protokoll endet mit dem Satz: „Eine in zäher Arbeit geschaffene, in erbittertsten Kämpfen durchgehaltene Einrichtung gehört damit der Geschichte an.“ Nach dem Krieg waren es wiederum unbefriedigende Verhältnisse, die einige Lehrer dazu bewogen, den Lehrerverein wiederzugründen. In der Gründungsversammlung am 24. Juni 1950 wurde Alois Schriml zum Vorsitzenden wurde gewählt, der dieses Amt 31 Jahre lang ausübte. Mit Erstaunen wurde der Wandel der Schullandschaft aufgenommen. Im damaligen Bezirksverein waren in den 50er Jahren 15 Schulen vertreten. Davon bestehen heute nur noch die Schule Vilseck und die Grundschule Freihung. Schrimls Nachfolger waren Josef Gavel, sein Sohn Arthur Schriml, KlausDieter Seibold und seit 2006 Anna Metz. Die Bezirksvorsitzende Ursula Schroll ging auf die Situation des BLLV im 21. Jahrhundert ein. Der Verband war vor 150 Jahren vor allem deshalb gegründet worden, um die soziale Stellung der Lehrkräfte zu verbessern. Dieses Ziel sei nach vielen Jahrzehnten voll erreicht worden. Drei Meilensteine auf dem Weg zum modernen Lehrerverband nannte die Vorsitzende: Die Umwandlung von der kirchlichen zur staatlichen Schulaufsicht im Jahr 1918, die Umwandlung der Konfessions- in die christliche Gemeinschaftsschule 1967 und die universitäre Lehrerbildung seit dem Jahr 1974. Heute sei der BLLV der größte Berufsverband mit 55.000 Mitgliedern. Man sei noch immer nicht am Ziel, denn in der sich verändernden Gesellschaft müsse auch ein Lehrerverband neue Entwicklungen rechtzeitig erkennen 25 KREISVERBÄNDE und Lösungen anbieten. In seinem Grußwort erinnerte MdL Reinhold Strobl daran, dass vor 150 Jahren auch die SPD gegründet wurde. Er hob die Bedeutung des BLLV für die Lehrerschaft hervor. Vor allem sei es gelungen, den Status und die Ausbildung der Lehrkräfte zu verbessern. Bürgermeister Hans-Martin Schertl sprach die derzeitige schulische Situation in Vilseck an. Durch die derzeit laufende Generalsanierung soll der Schulstandort gestärkt werden. Ehrungen Zum Abschluss der Feierstunde wurden Hans Grimm und Anna Metz für ihre langjährige Verbandsarbeit mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Hans Grimm war 25 Jahre lang Kassier des Kreisverbandes, Anna Metz war von 1981 bis 2006 Schriftführerin und danach 1. Vorsitzende. Bruno Brandel und Konrad Köppl wurden mit dem Goldenen Ehrenbrief für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. 40 Jahre gehören Herbert Hoffmann, Anna Metz, Karl-Heinz Ringler und Irmgard Rosenblatt an, Arthur Schriml seit 35 Jahren und Andrea Gleißner-Schiml seit 30 Jahren. Sie alle erhielten neben der Urkunde des Landesverbandes ein kleines Geschenk des Kreisverbandes. Musikalisch wurde die Feier von den Stauber-Moidln aus Atzmannsricht und Rita Butz umrahmt. Diese lockerten mit ihren Liedern die Vorträge auf, vor allem als sie als Schülerinnen der alten Landschule auftraten und einige Strophen über Schule und Lehrerdasein heute sangen. Edith Ruppert-Groher Kreisverband Weiden „Wer Spargel isst, der sündigt nicht“ Sprichwörter und Weisheiten gibt es zu der weißen Stange genug. Fakt ist, dass der Spargelliebhaber sehnsüchtig auf den Frühling und den ersten Spargel wartet. Ähnlich ergeht es jährlich so manchem Mitglied des KV Weiden, wenn das Spargelessen auf dem Spargelhof Brunner in Neubau ansteht. kend, regt die Nierentätigkeit an, verbessert den Transport, die Speicherung und die Verwertung von Energie im menschlichen Körper. Ob sich die Anwesenden dieser Fakten beim Verzehr bewusst waren, sei in Frage gestellt. Auf jeden Fall sah man sich mit weißem Spargel im Kochtopf, grünem Spargel in der Pfanne, gekochten Kartoffeln, Platten garniert mit diversem Schinken und Geräuchertem konfrontiert. Anschließend wurde der beladene Teller natürlich noch mit der obligatorischen Sauce Zeitschrift des BLLV-Bezirksverbandes Oberpfalz Impressum: Inhaber und Verleger: Bezirksverband Oberpfalz im Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband e. V. (BLLV) Schriftleitung und Gestaltung: Anton Schlicksbier Am Südhang 3 93093 Donaustauf Tel.: 09403/ 961 360 Fax: 09403/ 961 361 E-Mail: oberpfaelzer-schule @oberpfalz.bllv.de und: anton.schlicksbier @t-online.de Titelbild: Anton Schlicksbier So verzehrte man am 27. Mai dicht gedrängt im Hofladen der Spargelbauern den echten „Oberpfälzer Spargel“. Einen visuellen Vorgeschmack auf die Köstlichkeit lieferte bereits die ungewöhnliche Tischdekoration, grüner und weißer Spargel in der Vase. Ein Ausflug in die Biologie bestätigt, dass „Asparagus“ bekanntlich sehr gesund ist. Er besteht zu 93 % aus Wasser, zu 2 % aus Proteinen, 4 % sind Kohlenhydrate und nur 0,2 % sind Fette. Spargel hat somit nur 150 Kalorien – pro Kilogramm! Das Gewächs ist unter anderem blutdrucksen- Hollandaise verfeinert. Somit konnte sich jeder der rund 30 Genießer den Gaumenfreuden widmen. Wem nun an dieser Stelle das Wasser im Munde zusammenläuft, dem seien zum Schluss folgende Worte von Carl Zuckmayer mit auf den Weg gegeben: „Wenn Du Kartoffeln oder Spargel isst, schmeckst Du den Sand der Felder und den Wurzelsegen, des Himmels Hitze und den kühlen Regen, kühles Wasser und den warmen Mist.” Klaus Hartmannsgruber TIPP FÜR DEN FOTOGRAFEN: Gruppenaufnahmen oder andere Personenaufnahmen in der Sonne zu machen, ist immer riskant. Das Licht löst ungünstige Schatten aus, die sich gerade im Gesicht und da vor allem in den Augenhöhlen nachteilig auswirken. Das ideale Wetter für derlei Aufnahmen sind der bedeckte Himmel oder schattige Plätze. 26 Oberpfälzer Schule Oberpfälzer Schule 2014/4 – 36. Jahrgang Bezug: Die Oberpfälzer Schule erscheint sechsmal im Jahr; sie wird allen BLLV-Mitgliedern Oberpfälzer Kreisverbände kostenlos geliefert. Bezugspreis ohne Mitgliedschaft, jährlich: 10,- Euro; Bestellungen bei der Schriftleitung. Druck: Wittmann-Druck, Regensburger Str. 13 und 15, 93426 Roding, Tel.: 09461/ 2693 Fax: 09461/ 7475 Gedruckt auf FSC-Papier Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung der Verfasser, nicht die Stellungnahme der Schriftleitung dar. Es gilt die Anzeigenpreisliste 2014. Kleinanzeigen von Mitgliedern werden kostenlos abgedruckt. Schule in der Zeitung SchulSoftware Beratung 094 04-955 10 Hut ab vor diesem fordernden Job (Anmerkung der Schriftleitung: des Lehrers)! Er entspricht in vielem dem, was Topmanager leisten. Etwa wenn es darum geht, stundenlang Diskussionen zu leiten und dabei Präsenz zu zeigen. Wobei erwachsene Konferenzteilnehmer, so aufmüpfig sie auch manchmal sein mögen, wissen, wie man sich benimmt, und nicht laut durcheinanderschreien. Auch die Verantwortung für zwanzig Menschen tragen sonst Chefs kleiner Unternehmen – und die beeinflussen Lebensläufe selten derart wie Lehrer die von Kindern. Schließlich ist kaum eine Kundengruppe so schwer zufriedenzustellen wie besorgte Schülereltern. Viele Aufgaben eines Lehrers sind die einer Führungskraft. (DIE ZEIT, 10. Juli 2014) Lehramtsstudenten haben schon zu Beginn ihres Studiums ein höheres Burn-out-Risiko als andere Berufsgruppen. Die Forscher haben 559 Probanden und eine Kontrollgruppe aus 150 Psychologiestudenten untersucht. Alle Studienteilnehmer mussten einen Fragebogen ausfüllen, in dem nach ihrem Arbeitsverhalten und nach dem Erleben ihres Berufs beziehungsweise Studiums gefragt wurde: ihre Leistungsbereitschaft, ihre Stressbewältigungsstrategien sowie ihr subjektives Wohlbefinden bei der Arbeit. (Spiegel-online, 8.7.2014) Angststörungen, Depressionen, Burn-out: Immer mehr Studenten wächst das Studium über den Kopf. Zehntausende suchen jährlich bei psychologischen Beratungsstellen Hilfe. Was Experten raten. (Die Welt, 10.7.2014) In Bayern gibt es regional große Unterschiede in der Schulbildung… Wie das Statistik-Landesamt in Fürth unter Verweis auf den Zensus 2011 bekanntgab, hat den größten Anteil an Gymnasiasten demnach Oberbayern mit 27,8 Prozent… Bayerischer Spitzenreiter ist der reiche Landkreis Starnberg. Hier wird offenbar größter Wert auf die Schulbildung gelegt: 38,2 der Schüler gehen dort aufs „Gymi“. In der Oberpfalz zählt man zum Beispiel nur noch 22,4 Prozent Gymnasialschüler, Schlusslicht bildet dort der Landkreis Cham mit 17,1 Prozent. Den geringsten Anteil an Gymnasiasten hat Niederbayern mit 21,6 Prozent. (Nürnberger Nachrichten, 20.6.2014) Problemschulen gibt es aber immer noch. Fast 50.000 Jugendliche verlassen die Schule ohne Schulabschluss. Jeder sechste Neuntklässler kann schlecht oder kaum lesen. Kinder, deren Eltern eingewandert sind oder von Hartz IV leben, werden systematisch benachteiligt. (Die Tageszeitung, 9.7.2014) Forscher haben 99 Schimpansen einem Intelligenztest unterzogen. Das Ergebnis: Wie bei uns Menschen ist auch bei Affen Intelligenz teilweise erblich. (Stern, 10.7.2014) Vor der Einschulung werden die Buben und Mädchen untersucht. Es fällt auf: Die stark übergewichtigen werden immer mehr. – Zum Frühstück süße Flakes, dazwischen eine Limonade, zum Mittagessen Schnitzel mit Pommes, danach ein Eis und am Abend vor dem Fernseher Chips. Das hat Folgen – und zwar nicht nur für Erwachsene. Auch Kinder kämpfen mit Übergewicht. (Augsburger Allgemeine, 4.7.2014) www.btb-shop.de Microsoft Windows Server Standard 2013 • • • • • Basislizenz 2 CPU 64 Bit 2 virtuelle Instanzen Erweiterung über Additional Lizenzen Keine CALs (Zugriffslizenzen) Server-Lizenz 2 CPUs* CAL Lizenz* *OPEN Lizenz 264,10,- BtB • Dachgred 29 • 93152 Nittendorf • Fon 09404-95510 • Fax 09404-955195 • [email protected] Elternabend an einer Schule im Allgäu. Väter und Mütter sitzen gespannt im Klassenzimmer. Was werden ihnen die Lehrer ihrer Kinder gleich erzählen? Die meisten lächeln, als zwei Lehrkräfte das Zimmer betreten. Nach wenigen Minuten lächelt niemand mehr. Weder Lehrer, noch Eltern. Der erste Lehrer stellt sich vor und sagt: „Ich habe das Vergnügen, ihre Kinder in Englisch zu unterrichten. Aber ich muss sagen, dass das alles andere ist als ein Vergnügen.“ Der Kollege ergänzt: „Disziplin, Aufmerksamkeit und Wissensstand der meisten Schüler dieser Klasse sind verheerend.“ Gefrustete Lehrer, überforderte oder undisziplinierte Schüler, irritierte Eltern: ein Teufelskreis, unter dem alle Beteiligten leiden. Viele Studien weisen auf eine angespannte Situation: 33 Prozent der Sieben- bis Neunjährigen leiden unter Leistungsdruck, hat der deutsche Kinderschutzbund erklärt. Laut einer Statistik der gesetzlichen Krankenversicherung verschreiben Ärzte jährlich Ergo-, Physio- und Sprachtherapien im Wert von 660 Millionen Euro. (Bayerische Staatszeitung, 22.2.2013) Alle Berichterstatter werden gebeten, bei ihren Beiträgen für die Oberpfälzer Schule die Fotos nicht in die WORDDatei einzubinden, sondern als eigene Bilddatei (*.jpg) der Schriftleitung zu übersenden. Nur so kann das Bild drucktechnisch verarbeitet werden. Die Größe der Bilder sollte etwa 1 MB (oder größer) sein. Ferner wird empfohlen, die Bilder nicht zu bearbeiten und die Kamera auf optimale Bildqualität einzustellen. Oberpfälzer Schule 2014/4 27 BLLV Oberpfalz - Am Südhang 3 - 93093 Donaustauf ZKZ 03646 – Entgelt bezahlt, Deutsche Post AG Unsere Kinder- und Jugendzeitschriften T O G A R Mein Enkel Paul ist FLOHKISTE-Leser. Er geht bald in die 3. Klasse und wartet begeistert auf jedes neue, auf „ sein“ FLOHKISTE-Heft. Marketing-Fachleute sprechen hier von der wichtigen „ Leser-Blatt-Bindung“. Ich als Pädagoge freue mich darüber, was wir mit dem regelmäßigen Erhalt einer geeigneten Zeitschrift auch bei Kindern schaffen können: Emotionen, die zu nachhaltigem Leseinteresse werden! Klaus Wenzel, Präsident des BLLV Wir können uns nicht oft genug fürs Lesen und geeigneten Lesestoff starkmachen! Deshalb empfehlen wir Lehrerinnen und Lehrer die FLOHKISTE/floh!-Hefte als idealen Lesebegleiter für alle Jahrgangsstufen. Klaus Beiderbeck, BLLV-Kreisvorsitzender Nittenau Warum ich Schülerinnen und Schülern und deren Eltern FLOHKISTE oder floh! zum Bezug empfehle? O „ ... weil Kinder Spaß am Lesen und Basteln bekommen. Die FLOHKISTE ist vielseitig gestaltet und sie gefällt den Kindern sehr gut.“ Irmgard Bollwein GS Nittenau TR A Verraten Sie uns, was Sie den Eltern sagen? 28 089/179134 70 Oberpfälzer Schule 2014/4 – 36. Jahrgang „ ... weil in der FLOHKISTE naturkundliche Themen interessant, fundiert und kindgerecht aufbereitet sind und genau dem Grundschullehrplan entsprechen.“ Monika Beiderbeck G GS Nittenau S