ISSN 1868-582X - Das Hörbuch-Journal, Ausgabe August 2015

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ISSN 1868-582X - Das Hörbuch-Journal, Ausgabe August 2015
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Das Hörbuch-Journal
ISSN 1868-582X
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Hallo Hörbuchfreunde,
Im sechsten Beitrag stellen wir Ihnen einen Psychothriller
vor, der nicht unverdient die Bestseller-Listen stürmt.
ich freue mich, Ihnen auch in diesem Monat wieder eine
neue Ausgabe des Hörbuch-Journals präsentieren zu
können.
Im achten Beitrag stellen wir Ihnen die ersten beiden
Bände einer packenden englischen Polizei-Thriller-Reihe
vor. Natürlich in deutscher Sprache und vollständiger
Lesung.
Diesmal sind es vierzehn Beiträge, in denen wir Ihnen
hörenswerte Audio-Literatur für große und kleine, junge
und alte Leute – und natürlich alle »dazwischen« –
vorstellen. Triskaidekaphobiker können also ganz entspannt
zuhören und in der Druckausgabe blättern.
Den Anfang bestreiten zwei belletristische Romane, die
man auch mit Goethes Gedicht über die Blätter des
Gingko-Baums charakterisieren könnte:
Ist es Ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Daß man sie als Eines kennt?
Darauf folgen zwei eindringlich erzählte Familiengeschichten, die ihre vom Krieg fast zerstörten Schauplätze auf ganz eigene Weise in ein neues Licht rücken.
Mit dem fünften Beitrag, einem herausragenden Thriller,
der sich nicht einfach in eine Genre-Schublade pressen
lässt, eröffnen wir das Kapitel für Freunde des gehobenen
Nervenkitzels.
Darauf empfehlen wir Ihnen eine kleine Zeitreise, die Sie
in das Berlin der Märzrevolution versetzen kann.
Mit dem zehnten Beitrag beginnen wir unsere
Empfehlungen für Liebhaber Phantastischer Literatur:
Dreifacher Hörgenuss – (leider) mit Suchtcharakter.
Es folgt ein spannendes Abenteuer für junge Hörer, das
auch Erwachsenen viel Spaß machen kann. Weitere
empfehlenswerte Kinder- und Jugendhörbücher finden
Sie in der hr2 kultur-Bestenliste August 2015, die nicht
nur in diesem Sektor ganz unseren Geschmack trifft.
Den krönenden Abschluss bildet ein Hörspiel im Look der
1950er Jahre, das, im aufwändigen KunstkopfsteriofonieVerfahren aufgenommen, ein ganz besonderes, dreidimensionales Hörerlebnis bietet.
Lehnen Sie sich also entspannt in Ihrem Sessel zurück
und lassen Sie sich von mir informieren.
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Unter dem Zuckerguss
Es war der Sommer des Jahres 1970. Ende Juni oder
Anfang Juli, jedenfalls war es bis zum Beginn der
Sommerferien in Bayern noch einige Wochen hin. Ich
hatte mir aus der Bibliothek meiner Mutter WER DIE
NACHTIGALL STÖRT stibitzt und sie hatte es sehr viel
früher als sonst – nämlich schon nach einer knappen
Stunde – bemerkt. Sechzehnjährige »große« Brüder
können eine wahre Pest sein, wenn es ihnen plötzlich in
den Sinn kommt, dass sie ihre zwölfjährige »kleine«
Schwester »beschützen« müssen.
So entspann sich die übliche Diskussion, ob ich schon alt
genug sei, das Buch zu lesen. Meine Großmutter erinnerte
sich nur an den Film mit Gregory Peck (den ich natürlich
nicht gesehen hatte), und fand, ich sein noch zu jung.
Meine Mutter schlüpfte reflexartig in die Rolle des
Advocatus Diaboli und argumentierte, dass Scout ja auch
erst elf Jahre alt und damit als Identifikationsfigur für
mich recht gut geeignet sei. (Es war acht Jahre her, dass
sie das Buch gelesen hatte und ihr Gedächtnis spielte ihr
wohl einen kleinen Streich: Als Scout die Geschichte
erzählt, ist sie bereits erwachsen.) Minnie Malkowsky,
meine Nenntante, die später zu meiner Mentorin werden
sollte, nickte zustimmend und sagte zur meiner Mutter:
»Auf die Fragen, die da auf dich zukommen, kannst Du
jetzt schon gespannt sein!« Ihre Augen blitzten vor
Freude – aber der knochentrockene Tonfall und das
maliziöse kleine Lächeln passten nicht so recht dazu.
Ich spürte sofort, dass es da etwas zu entdecken gab und
stürzte mich mit Feuereifer in die Lektüre.
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Oh ja, ich hatte Fragen und was für Fragen!
Warum im deutschen Titel aus »töten« das viel
harmlosere Wort »stören« und aus der Spottdrossel
(»Mockingbird« hatte ich extra nachgeschlagen) eine
Nachtigall geworden war, und ob die Familie Fink etwa
deutscher Abstammung sei, waren noch die einfachsten
davon. Warum sich Weiße, selbst wenn sie wie die Ratten
lebten, für besser hielten, als Schwarze; warum …,
warum …, warum…
Ich hatte Dutzende von Fragen, befand Atticus Finks
Handeln und Ansichten in vielen Situationen für inkonsequent und gar nicht so heldenhaft und hielt ihn nach
seiner Reaktion auf Bob Ewells Tod einfach nur für
begriffsstutzig. Aber, warum eigentlich nur »vor Gericht
allen Menschen, von welcher Farbe des Regensbogens sie
auch sein mögen, das gleiche Recht zuteil werden sollte«
(mit starker Betonung auf dem Wörtchen »nur«), war
wohl die entscheidende Frage.
Minnie beantwortete sie alle mit absoluter Ehrlichkeit und
unverhohlenem Abscheu für die Rassentrennung. Sie
bestätigte mich durchaus darin, dass Atticus Fink eine
ambivalente, im Alltag keineswegs vorurteilsfreie Figur
sei und verpasste mir meinen ersten Spitznamen:
»Miner« – weil ich mich, wie sie sagte, »wie ein
Bergmann durch den Zuckerguss gegraben« hatte, »der
Atticus’ latenten Rassismus überdeckt«.
Sie erklärte mir aber auch, warum WER DIE NACHTIGALL
STÖRT ein so erfolgreiches und vielgeliebtes Buch wurde
und warum Harper Lee 1961 dafür zu Recht den
Pulitzerpreis erhalten hatte: Weil unvergessliche Figuren,
menschliche Güte und leiser Humor den Roman auszeichnen
und weil er für viele seiner Leser einen ersten Schritt auf
dem richtigen Weg darstellt, dem Weg der Bürgerrechtsbewegung, dem Weg aus der Apartheidpolitik hin zu einer
Demokratie, welche die Ideale realisiert, die in der
Präambel der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung
festgeschrieben sind: »We hold these truths to be selfevident, that all men are created equal, that they are
endowed by their Creator with certain unalienable Rights,
that among these are Life, Liberty and the pursuit of
Happiness.« Ein schöner Gedanke – ein weiter Weg.
von der großen Eva Mattes, die seit ihrem 12. Lebensjahr
die deutschsprachige Film- und Theaterlandschaft prägt.
Sie arbeitete mit Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder,
Peter Zadek und Werner Herzog zusammen und wurde
mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt.
Als Jane-Austen-Interpretin feiert sie große Erfolge. Wer
ihre lebendige, kluge Stimme einmal gehört hat, vergisst
sie nicht wieder.
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/01hpb.mp3
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Vielleicht tut man gut daran, den Zuckerguss unangetastet
zu lassen und sich einfach der Magie des literarischen
Textes hinzugeben. Denn es stimmt natürlich, dass
Harper Lee in ihrem Roman den Zauber und die Poesie
einer Kindheit im tiefen Süden der Vereinigten Staaten
heraufbeschwört: Die Geschwister Scout und Jem wachsen
im Alabama der 1930er Jahre auf. Als ihr Vater, der
Anwalt Atticus Finch, einen wegen Vergewaltigung angeklagten Schwarzen verteidigt, bricht die Wirklichkeit jäh
in ihre behütete Welt ein. Finch lehrt seine Kinder
Verständnis und Toleranz, allen Anfeindungen und
Angriffen ihrer »ehrbaren« Mitbürger zum Trotz.
Heute sehe ich diesen Zauber in erster Linie in dem
Verlangen, das er in seinen Rezipienten erweckt: Den
Wunsch, noch einmal die Freuden der Kindheit zu erleben,
das Bedürfnis nach Anstand, Verständnis und Toleranz,
die Sehnsucht nach einer besseren, gerechteren Welt.
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/01hpa.mp3
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UT
Nun, 55 Jahren nach seinem Erscheinen, gibt es endlich
eine deutsche Hörbuchfassung dieses Klassikers, gelesen
UT
Mattes Lesung (in der aus dem Namen Fink erfreulicherweise wieder das originale Finch wurde) ist hinreißend.
Sie lässt ihre Zuhörer tief in eine längst vergangene Welt
und das innere Erleben der Figuren eintauchen. Sie lässt
sie den heutigen Alltag vergessen, die Unstimmigkeiten
des Textes überhören und den Zauber des Romans seine
ganze Kraft entfalten. Schöner kann man diesen
literarischen Klassiker nicht sinnlich erfassen.
Maran Alsdorf (07/2015)
Harper Lee: WER DIE NACHTIGAL STÖRT
(TO KILL A MOCKINGBIRD. 1960
Aus dem Amerikanischen von
Claire Malignon. 1962)
Ungekürzte Lesung von Eva Mattes
Regie: Vera Teichmann
Berlin, Argon, März 2015
ISBN: 978-3-8398-1389-8
10 CDs, 167 Tracks, 741 min.
29,95 EUR inkl. MwSt
zzgl. Versandkostenpauschale*
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oder
DAISY-Edition
ISBN: 978-3-8398-5245-3
1 MP3-CD in Amaray-Box mit Brailleetikett
29,95 EUR inkl. MwSt
zzgl. Versandkostenpauschale*
Ungeschminkt
Es dürfte wohl jedem, der Zeitung liest, unmöglich sein,
noch nichts davon gehört zu haben: 55 Jahre nach ihrem
Debüt erscheint ein zweiter Roman von Harper Lee!
Das Manuskript entstand bereits in den fünfziger Jahren,
als Nelle Harper Lee in New York lebte und zuweilen ihren
kränkelnden Vater in Monroeville, Alabama, besuchen fuhr.
Monroeville diente dem fiktiven Maycomb als Vorbild. Es
war Harper Lees erstes Buch. Ihre damalige Lektorin
Therese »Tay« von Hohoff Torrey wünschte sich von ihr
eine Überarbeitung, eine aus der Perspektive der kleinen
Scout erzählte Geschichte. Aus den Erinnerungssequenzen von GEHE HIN, STELLE EINEN WÄCHTER wurde so
WER DIE NACHTIGALL STÖRT.
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Die Textmenge, die seit der Ankündigung der Veröffentlichung im Februar dieses Jahres über den Roman
verfasst wurde, sowohl über die seltsamen Umstände, die
zu seiner »Wiederentdeckung« führten wie auch über den
»rassistischen Doppelgänger« des »Lieblingsbuchs aller
Amerikaner«, beläuft sich auf ein Vielfaches der 288
Seiten des Originals bzw. der 320 Seiten der deutschen
Fassung.
Wie die inzwischen 89-jährige, schwerhörig und fast blind
in einem Altersheim lebende Harper Lee zur Veröffentlichung »überredet« wurde, mag man ekelhaft finden,
mindestens ebenso ekelhaft wie rassistisches Gedankengut an sich.
Für den Roman, der im Alabama der Fünfzigerjahre
spielt, gelten jedoch andere Maßstäbe.
Der für die Amerikaner dritte große Krieg ist vorüber; die
draufgängerische Scout, die jetzt nur noch mit Jean
Louise angesprochen werden möchte, ist mittlerweile
sechsundzwanzig, lebt in New York und ist mit weiblichen
Themen wie echten Küssen und falschen Busen
konfrontiert. Ihre zweiwöchigen Ferien verbringt Jean
Louise in ihrer Südstaatenheimat bei ihrem Vater Atticus,
der unter Arthritis leidet, sonst aber noch ganz der
vertraute Gentleman zu sein scheint. Die geliebte
schwarze Haushälterin Calpurnia, die Scout und Jem mit
aufgezogen hat, ist zu alt für die Arbeit; seine resolute
Schwester Alexandra führt Atticus den Haushalt. Jem ist
schon vor einigen Jahren gestorben, einfach umgekippt
wegen eines offenbar von der Mutter ererbten schwachen
Herzens.
Und dann ist da noch Henry Clinton, genannt Hank, ein
ehemaliger Schulfreund von Jem und Scout, der beruflich
wie gesellschaftlich in die Fußstapfen von Atticus treten
will und immer schon in Jean Louise verliebt war. Diese
jedoch, obwohl sie ihrerseits »fast in ihn verliebt ist«,
kommt schon mit dem Bewusstsein in Maycomb an, dass
sie fürs Erste ehelos bleiben muss: »Es wäre so leicht
gewesen, Hank zu heiraten und ihn für sie schuften zu
lassen. Nach ein paar Jahren, wenn die Kinder hüfthoch
wären, würde der Mann auftauchen, den sie von vornherein
hätte heiraten sollen. Die Folge wären Herzensprüfungen,
Kummer und Gram, lange Blicke auf den Stufen des
Postamts und Unglück für alle Beteiligten.«
Jean Louise ist zu genau der emanzipierten, selbstbewussten und schlagfertigen Frau herangewachsen, die
in Scout angelegt war. Doch nun erlebt sie ihre
eigentliche Charakterprüfung: Zunächst findet sie im
Lektürestapel ihres Vaters eine Hetzschrift mit dem Titel
»Die schwarze Pest«, dann wohnt sie einer Bürgerratssitzung bei, in der ein weißer Südstaatler unter dem
Vorsitz ihres Vaters auf übelste Weise für die Rassentrennung plädieren darf. Diese Szene, bei der sich Jean
Louise an den fast zwanzig Jahre zuvor an gleicher Stelle
verhandelten Fall Tom Robinsons erinnert, bildet den
Höhepunkt von GEHE HIN, STELLE EINEN WÄCHTER.
Jean Louise muss erkennen, dass die »mächtigste
moralische Kraft in ihrem Leben, die Liebe ihres Vaters«,
fehlbar ist.
Ist Atticus Finch, der die »Negerbevölkerung« im Streit
mit seiner Tochter einmal als »rückständig« bezeichnet,
die Segregation verteidigt und sich als Kritiker der
National Association for the Advancement of Colored
People entpuppt, ein übler, verstockter Rassist? Kann der
Mann, der den unschuldig wegen Vergewaltigung einer
Weißen angeklagten Tom Robinson verteidigt und
tatsächlich einen Freispruch erlangt hat, wirklich ein in
der Wolle gefärbter rassistischer Fanatiker sein?
In GEHE HIN, STELLE EINEN WÄCHTER werden lauter
Gegensätze verhandelt: zwischen dem amerikanischen
Norden und dem Süden, zwischen Männern und Frauen,
zwischen den Generationen und natürlich zwischen Schwarz
und Weiß – immer mit differenzierten Grauabstufungen.
Harper Lee verweigert eindeutige Antworten, lässt an
ihrem eigenen Standpunkt jedoch keinen Zweifel. Mit
ihrer zornigen Heldin bekennt sie sich zu einer »Farbenblindheit«, die nie gelernt hat, in anderen Kategorien als
denen der Menschlichkeit zu denken.
GEHE HIN, STELLE EINEN WÄCHTER ist nicht nur ein
Roman über die turbulenten Ereignisse im Amerika der
1950er-Jahre, der zugleich ein faszinierend neues Licht
auf den Klassiker wirft. Es ist ein aus der Perspektive
einer desillusionierten jungen Frau geschildertes, unversöhnliches Sittengemälde, das Zeitdokument einer, die in
ihrer Südstaaten-Heimat Bruchstellen zwischen weißen
Überlegenheitsfantasien und aufkeimender schwarzer
Bürgerrechtsbewegung sieht. Es ist ein Roman, der sich
in jeder Hinsicht – stilistisch, sprachlich, thematisch – so
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grandios gehalten hat, wie es nur große Literatur vermag.
Bewegend, humorvoll und überwältigend ist GEHE HIN,
STELLE EINEN WÄCHTER ein Werk, das seiner früher
veröffentlichten, stark geschminkten Variante in nichts
nachsteht, ja sogar eine komplexere und anspruchsvollere Botschaft verkündet.
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/02hpa.mp3
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UT
Für die bei Random House audio erschienene ungekürzte
Lesung wurde Nina Hoss engagiert.
Nina Hoss, 1975 in Stuttgart geboren, erlangte 1996
erste Bekanntheit in der Neuverfilmung von »Das Mädchen
Rosemarie« von Bernd Eichinger. 1999 schloss Hoss ihr
Schauspielstudium an der renommierten Ernst-BuschSchule in Berlin ab. Neben Engagements am Deutschen
Theater und an der Schaubühne am Lehniner Platz in
Berlin ist sie auch in zahlreichen TV- und Kinoproduktionen zu sehen, u.a. in Doris Dörries »Nackt« und in
»Die weiße Massai«. 2003 und 2005 erhielt sie den
Grimme-Preis in Gold, für »Toter Mann« und »Wolfsburg«.
Für ihre Hauptrolle im Kinofilm »Yella« wurde Hoss 2008
mit dem Deutschen Filmpreis und dem silbernen Bären
auf der Berlinale ausgezeichnet. Im gleichen Jahr spielte
sie in »Anonyma – Eine Frau in Berlin« die Hauptrolle.
2012 erschien der Kinofilm »Barbara« von Christian
Petzold. 2014 war sie in »Phoenix«, »A Most Wanted
Man« und der hochgelobten US-Serie »Homeland« zu
sehen.
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Für den Hörverlag ist sie in Anna Enquists »Die
Betäubung« und Tania Blixens »Jenseits von Afrika« zu
hören.
Man steigt mit Nina Hoss in den Zug und reist mit ihr in
den amerikanischen Süden. Man hört ihr zu und vor dem
inneren Auge entstehen farbige Bilder, dreidimensionale,
von Licht und Klang durchflutete Räume. Man verliert
sich in der Zeit, in den Erinnerungen an eine goldene
Jugend – und spürt jeden Schlag, der Jean Louise trifft,
der ihr Idol erschüttert, ihre Illusionen zerstört. Man
spürt geradezu schmerzhaft ihre Wut, Enttäuschung und
Hilflosigkeit.
Nina Hoss’ Lesung ist perfekt, ohne steril zu sein. Mit
ihrer Stimme verleiht sie Harper Lees literarischem
Schatz funkelnden Glanz, der aber dessen Ambivalenz
nicht überstrahlt.
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/02hpb.mp3
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Maran Alsdorf (07/2015)
Harper Lee:
GEHE HIN, STELLE EINEN WÄCHTER
(GO, SET A WATCHMAN. 1957/2015
Aus dem Amerikanischen von
Ulrike Wasel, Klaus Timmermann)
Ungekürzte Lesung von Nina Hoss
Köln, Random House audio, Juli 2015
ISBN: 978-3-8445-1980-8
1 MP3-CD, 78 Tracks, 450 min.
19,95 EUR inkl. MwSt
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Hohe Erwartungen und nüchterne Realität
Als die amerikanische Psychologin Nur von einem
palästinensischen Kollegen eine Einladung erhält, in Gaza
bei einem kinderpsychologischen Projekt mitzuarbeiten,
werden die Erzählungen ihres Großvaters wieder lebendig.
Vom Meer, von den Olivenfeldern, von den Menschen, die
einst in Frieden lebten. Die Not der Flüchtlinge in Gaza ist
für Nur ein Schock. Doch endlich lernt sie ihre Wurzeln
kennen und spürt zum ersten Mal so etwas wie
Geborgenheit. Immer tiefer taucht sie in die Geschichte
ihrer Familie ein, die untrennbar mit dem politischen
Konflikt zwischen Israel und Palästina verflochten ist. Und
sie ahnt, dass sich ihr Leben in Gaza für immer
verändern wird …
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/03hpa.mp3
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UTH
Geboren als Kind palästinensischer Flüchtlinge wuchs
Susan Abulhawa in Kuwait, Jordanien und Jerusalem auf.
Als Teenager ging sie in die USA, Pennsylvania, wo sie
heute gemeinsam mit ihrer Tochter lebt.
Die Autorin engagiert sich aktiv für die Menschenrechte
und die Lebensumstände von palästinensischen Kindern
in besetzten Gebieten. Ihr Debütroman WÄHREND DIE
WELT SCHLIEF wurde in über zwanzig Sprachen übersetzt.
ALS DIE SONNE IM MEER VERSCHWAND, ihr zweiter
Roman, ist nun auf Deutsch erschienen – und als
Hörbuch.
In diesem Roman erzählt Susan Abulhawa aus der
Perspektive des jungen Khaled, der bei vollem Bewusstsein, aber bis auf die Augenlider bewegungsunfähig ist
und von seiner Schwester hingebungsvoll gepflegt wird.
Ihr Erzähler, der eigentlich nicht erzählen oder zumindest
nicht sprechen kann, da er aufgrund eines Traumas am
sogenannten Locked-In-Syndrom leidet, bekommt mehr
als die anderen in der Familie mit, was Nur in Gaza erlebt
und über das Land ihrer Vorfahren und sich selbst
erfährt. Er schildert sowohl Nurs Gefühlswelt: »Sie kam
mit ihrer amerikanischen Gutmenschen-Begeisterung und
dachte, sie könnte kaputte Menschen wie mich in
Ordnung bringen und verwundete Orte wie Gaza heilen«
wie die Reaktionen, die sie bei ihrer Familie hervorruft:
»Damals dachten wir alle, Amerikaner hätten alles. Aber
wir merkten bald, dass sie innerlich schlimmer verwüstet
war, als alle Menschen, die wir kannten. Für sie gab es
keinen Platz auf dieser Welt«.
Mit staubtrockenem Humor erfährt man von ihm, wie Nur
lernt, die Tücken des palästinensischen Alltags zu bewältigen. Mit geradezu klassisch poetischen Worten schildert
Susan Abulhawas Alter Ego Nurs psychische Entwicklung –
von der Überwindung frühkindlicher Traumata über das
Erleben der Liebe bis zur Akzeptanz der eigenen
Mutterrolle.
Khaled ist die Stimme der Gegenwart, der Vergangenheit
und der Zukunft. Er ist die Geschichte, die Zukunft, die
Hoffnung. Man kann sagen, er ist krank, aber indem er in
seinem Körper gefangen ist, findet er eine ganz andere
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Welt: Eine Wahrheit, die niemand sonst erkennt, einen
Modus der Interaktion, den wir nicht beherrschen.
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/03hpb.mp3
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Maran Alsdorf (07/2015)
Mit der Figur von Khaled hat Susan Abulhawa ein
eindringliches poetisches Sinnbild für das Schicksal der
Palästinenser geschaffen. Ein junger Mann mit einem
unendlichen inneren Reichtum an Erfahrungen, Geschichten,
Wünschen, Träumen und Sehnsüchten, die er in seinem
Zustand zwar weder normal ausleben noch kommunizieren kann, die ihm aber helfen, den Lebensmut zu
bewahren – und die Hoffnung, dass sich seine Situation
irgendwann bessern wird.
Wunderbar ist, dass die Autorin es vermag, dies alles
ohne stilistische Brüche miteinander zu verbinden.
Entstanden ist ein politisch eindeutig Stellung beziehendes,
fast schwärmerisches, aber niemals kitschiges Buch über
die Kraft und den Zusammenhalt palästinensischer
Frauen in Gaza.
Martin Bross spielt und spricht für Bühne, Film, TV und
Radio. Seit 2006 ist er als Gast am Theater an der Ruhr
beschäftigt. Man hört ihn in zahlreichen WDR-Hörspielen
und Hörbüchern von Random House Audio, oder sieht ihn
im TV (z. B. »Späte Aussicht«, »Die Gustloff«).
Er liest diese sehr nachdenkliche Geschichte so mitreißend, dass man sich ohne jede Anstrengung in jede
der Figuren hineinversetzen kann. So wird ALS DIE
SONNE IM MEER VERSCHWAND zu einem Hörerlebnis,
das lange nachklingt.
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Susan Abulhawa:
ALS DIE SONNE IM MEER VERSCHWAND
(THE BLUE BETWEEN SKY AND WATER. 2015
Aus dem Englischen von Stefanie Fahrner)
Ungekürzte Lesung von Martin Bross
Köln, Random House Audio, Mai 2015
ISBN: 978-3-8371-3059-1
2 MP3-CDs, 108 Tracks, 675 min.
19,95 EUR inkl. MwSt
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Komplexe Muster in nuancenreichen Farben
Massum Faryar, geboren in Afghanistan, kam nach dem
Abitur 1982 nach Deutschland, wo er in München
Germanistik studierte. Im Jahr 2005 promovierte Faryar
sich an der Freien Universität Berlin. Seit seiner Jugend
schreibt er Essays und Kurzgeschichten, für die er auch
ausgezeichnet wurde. 2010 erhielt Massum Faryar das
Alfred-Döblin-Stipendium. Von Juni bis November 2010
lebte er als 15. Dresdner Stadtschreiber in der sächsischen
Landeshauptstadt. In dieser Zeit arbeitete er bereits an
seinem Romanvorhaben »Buskaschi« – der Geschichte
seines Heimatlandes Afghanistan. Heute lebt er in Berlin,
wo er als Übersetzer und Autor tätig ist.
Sein Debütroman beginnt in Afghanistan im Jahr 2008:
Der Held des Romans, der in Deutschland lebende Schaer,
ist zu einem Familientreffen nach Herat gereist. Beim
Wiedersehen mit der an Demenz erkrankten Mutter fällt
sein Blick auf deren Teppich, dessen Muster und Farben
er seit Kindesbeinen kennt. Der Teppich, der in seiner
Mitte den afghanischen Reiterwettkampf Buskaschi zeigt,
weckt Erinnerungen.
Erinnerungen sind unbezahlbar und geben wie in einem
Teppich eingewirkt dem Leben Struktur und farbige Muster.
Um seiner Mutter ein Stück ihrer vergessenen Geschichte
zurückzugeben, beginnt Schaer, ihr seine Lebensgeschichte
zu erzählen. Er beginnt mit ihrem letzten gemeinsamen
Besuch im Hamam. Die Zeit, gemeinsam mit der Mutter
ins Frauenbad zu gehen, ist vorbei, als er zum ersten Mal
bewusst die Schönheit der Nachbarsfrau wahrnimmt.
Seine Augen sind von nun an nicht mehr die eines
unschuldigen Kindes, sondern eines Halbwüchsigen, der
an der Schwelle zum jungen Mann steht. Nun muss er
mit seinem Vater ins Männerbad. Doch der Vater versüßt
seinem Sohn den herben Verlust damit, dass er ihm
jedes Mal nach dem Männerbad eine Geschichte aus
seinem Leben erzählt.
Was Scharif zu erzählen hat, ist nicht weniger als seine
Entwicklung vom mittellosen Bauernsohn zum meist
geachteten Mitglied der afghanischen Stadt Herat. Durch
Schicksalsschläge, Abenteuer und die richtigen Freunde
kommt Scharif zu Bildung und Geld. Er baut sich ein
prächtiges Haus in Herat, wird Imam der berühmten
Freitagsmoschee und bringt das chinesische Fahrrad, das
Automobil, das Toilettenpapier und vieles mehr von
seinen ausgedehnten Handelsreisen mit. Es gelingt ihm,
die Frau zu heiraten, in die er unsterblich verliebt ist,
Schaers Mutter Kurshid, die dabei – natürlich – kein
Mitspracherecht hatte. Erst Schaers Schwester widersetzt
sich – zur Freude der Familie – einer angetragenen Heirat.
Und so werden die Hörer Zeugen jener gesellschaftlichen
Umwälzungen, die diesen wunderschönen Flecken Erde
im vergangenen Jahrhundert von der Moderne wieder in
den religiösen Fanatismus warfen. Die Royalisten, die
Kommunisten, die Briten, Amerikaner, Russen und
Paschtunen, sie alle rangen – wie die Reiter beim
Buskashi – um die Vorherrschaft in diesem einst schönen
Land.
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Buskaschi ist ein in Afghanistan beliebtes Reiterspiel.
Dabei kämpfen Dutzende Männer auf Pferden oft
tagelang – mit allen Mitteln und jeder für sich – um eine
tote Ziege. Wer sich in diesem ansonsten regellosen
Kampf die Tierleiche schnappt, muss den anderen
entkommen und sie dem Richter vorlegen. Schaers Vater
triumphiert einmal in diesem Kampf und dank dieses
Sieges kann er später einem Freund das Leben retten.
Der Kampf um Macht in Afghanistan erinnert sehr an den
Kampf um die tote Ziege. Nur ist er scheinbar nie zu
Ende.
Dieses zentrale Motiv seines Romans beschreibt Massum
Faryar mit ungeheurer Zerrissenheit. Und das gehört –
neben der erzählerischen Kraft des Autors – zu den
Stärken des Romans. Er lässt ein Bild Afghanistans vorm
inneren Auge entstehen, das so gar nichts mit den
staubbedeckten Trümmerlandschaften aus den Nachrichtensendungen zu tun hat.
Die politischen Entwicklungen und Verirrungen in einem
von Machtkämpfen gebeutelten Land, das auch zum
Ausgangspunkt des Islamismus wird, kosten das Leben
vieler Freunde und Verwandten und verändern drastisch
das gewohnte Leben der Familie – sie stellen in diesem
Roman den wahren und erschütternden Kern dar.
Benson ist außerdem ein renommierter Hörbuch- und
Synchronsprecher sowie Interpret bei literarischen
Veranstaltungen. Er gab seine Stimme unter anderem
Kenneth Branagh, Jon Hamm, Bernard Campan, Ulrich
Thomsen, Josh Lucas und Daniel Craig und las gemeinsam mit Autoren wie Georges-Arthur Goldschmidt,
Eduardo Mendoza, Claude Lanzmann, T.C. Boyle oder
John Irving.
Stephan Benson ist mit seiner Kollegin Isabell Fischer
verheiratet und lebt mit ihr und den beiden gemeinsamen
Kindern in Hamburg.
Er liest Faryars Epos – eine zu Herzen gehende Familiensaga, wie geschaffen fürs Hören – eindrucksvoll und
lebendig. Schnell erfasst einen der Sog der Geschichte –
und die ist wahrlich märchenhaft.
Massum Faryar bedient sich einer ausgesprochen blumigen,
metaphernreichen Erzählweise, die von Stephan Benson
mit Authentizität und großem Einfühlungsvermögen
wiedergegeben wird. Mit seiner warmen Stimme ist er
der ideale Erzähler für diese wunderbare und berührende,
bilderreich und mit großer poetischer Kraft erzählte
Familiengeschichte, die uns die Kultur und Lebensweise
der Menschen in Afghanistan nahe bringt und falsche
Vorstellungen und Vorurteile aus dem Weg räumt.
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/04hpa.mp3
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/04hpb.mp3
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Stephan Benson, Jahrgang 1964 feierte Erfolge auf großen
Bühnen sowie in Film und Fernsehen. Bekannt ist er u.a. aus
Serien wie »Tatort« und »Adelheid und ihre Mörder«.
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Audioliteratur im besten Sinne – unbedingt empfehlenswert!
Maran Alsdorf (07/2015)
Massum Faryar: BUSKASCHI
oder DER TEPPICH MEINER MUTTER
Ungekürzte Lesung von Stephan Benson
München, Random House Audio, Juni 2015
ISBN: 978-3-8371-3072-0
3 MP3-CDs, 164 Tracks, 1540 min.
24,95 EUR inkl. MwSt
zzgl. Versandkostenpauschale*
Unerwartet
Audie Palmer hat zehn Jahre im Gefängnis verbracht
wegen eines bewaffneten Raubüberfalls, bei dem vier
Menschen starben und sieben Millionen Dollar verschwanden. Jeder glaubt, dass Audie weiß, wo das Geld
ist. Deshalb wurde er nicht nur von seinen Mitinsassen
bedroht, sondern auch von den Wärtern schikaniert.
Dann bricht Audie einen Tag vor seiner Entlassung aus.
Spätestens jetzt sind alle hinter ihm her, dabei will Audie
nur ein Leben retten, und es ist nicht sein eigenes …
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/05hpa.mp3
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UT
Michael Robotham wurde 1960 in New South Wales,
Australien, geboren. Er war lange Jahre als Journalist für
große Tageszeitungen und Magazine in London und
Sydney tätig, bevor er sich ganz seiner eigenen Laufbahn
als Schriftsteller widmete. Mit seinen Romanen sorgte er
international für Furore und wurde mit mehreren Preisen
geehrt. Michael Robotham lebt mit seiner Frau und
seinen drei Töchtern in Sydney.
Sein neuer, psychologisch fein gesponnener Thriller UM
LEBEN UND TOD spielt nicht, wie sonst, in England,
sondern ausschließlich in den USA. Mit raffinierten
Wendungen und mehreren verschiedenen Erzählsträngen
schildert Robotham die Story eines sympathischen
Antihelden. Stück für Stück entblättert der Autor dabei
auch die Ereignisse, die Audie in seine missliche Lage
13
brachten und die Beweggründe seiner Verfolger.
Letztendlich erweist sich Audie nicht als ruchloser
Gangster sondern als ein tragisch-rührender Held, der
eigentlich immer nur das Beste wollte und dennoch die
Macht des Schicksals unterschätzte.
Ein ganz typischer Robotham-Thriller also – und doch ein
ganz besonderes Buch in seinem Schaffen, funktioniert es
doch ohne seine bisherigen Protagonisten Vincent Ruiz
und Joe O'Loughlin.
Nach eigenem Bekunden trug Robotham die Idee zwanzig
Jahre lang mit sich herum, ehe er den Roman schrieb.
Vielleicht ist es diese »Reifezeit«, die dazu geführt hat,
dass alle Charaktere, vom Protagonisten bis in die kleinste
Nebenrolle, absolut überzeugend ausgefallen sind.
UM LEBEN UND TOD bietet mit den zahlreichen Perspektivwechseln und gut getimten Actionszenen eine Menge
Rasanz und äußerst spannende Unterhaltung.
Johannes Steck wurde 1966 in Würzburg geboren. Er ist
gelernter Theatermaler und Absolvent der Schauspielschule von Professor Krauss in Wien, an der er von 1988
bis 1991 studierte. Neben seiner Bühnenarbeit in Wien,
Chemnitz, Würzburg und Darmstadt ist er auch im
Fernsehen zu sehen. Außerdem arbeitet Johannes Steck
äußerst erfolgreich als Radio-, Fernseh- und Hörbuchsprecher.
Für den Hörverlag las er u. a. »Das Salz der Erde« von
Daniel Wolf und von Michael Robotham »Der Insider«,
»Bis du stirbst« und »Sag, es tut Dir leid«.
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Johannes Steck präsentiert in dieser ungekürzten Lesung
Audies Geschichte mit dem perfekten Gespür für Timing
und nuancenreiche Betonung. Es gelingt ihm, ohne
großen Stimmaufwand jeder Figur einen unverwechselbaren Tonfall zu verleihen und deren Emotionen hör- und
erlebbar zu machen. Durch ihn wird aus dem ohnehin
fesselnden Text ein packendes Hörerlebnis, das man sich
sicherlich gerne mehr als einmal gönnt.
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UT
Maran Alsdorf (04/2015)
Michael Robotham: UM LEBEN UND TOD
(LIFE OR DEATH. 2014
Aus dem australischen Englisch
von Kristian Lutze)
Ungekürzte Lesung von Johannes Steck
Köln, Random House audio, Juli 2015
ISBN: 978-3-8445-1767-5
2 MP3-CDs, 123 Tracks, 753 min.
14,95 EUR inkl. MwSt
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Demaskierung
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/06hpa.mp3
HTU
UT
Nachdem ich mir GIRL ON THE TRAIN angehört hatte,
war ich mir aus den verschiedensten Gründen ganz
sicher, dass ich dazu keine Rezension verfassen wollte.
Zum einen ist der Roman (englischsprachige Auflage: 3
Millionen; deutschsprachige Auflage trotz des sperrigen
und völlig überflüssigen Untertitels aktuell auf Platz 3 der
Amazon-Liste aller Buchverkäufe) ein absoluter »Selbstläufer«, zum anderen habe ich mich darüber geärgert,
dass Random House audio die wirklich sehr gut gelungene
Lesung mit Britta Steffenhagen, Rike Schmid und Christiane
Marx zwar auf MP3-CDs anbietet, aber wieder nur in
einer gekürzten Fassung.
Dann musste ich mir vor einem Termin ein paar Minuten
Wartezeit vertreiben und blätterte in »DER SPIEGEL
25/2015«. In der am 13.06.2015 erschienen Ausgabe
fand ich unter der Überschrift »Bastelanleitung für einen
Bestseller« einen Artikel von Claudia Vogt.
»Seit zwei Jahren arbeiten Lektoren, Agenten und
Marketingexperten daran, dass in diesem Sommer kaum
jemand an dem Roman ›Girl on the Train‹ vorbeikommen wird. Wer in den nächsten Wochen in einer
Bahnhofsbuchhandlung nach dem Thriller greift, wer sich
das Buch als Urlaubslektüre einpackt oder ein verregnetes
Wochenende damit verbringt, vollzieht nur den letzten
Schachzug in einem aufwendig geplanten Vermarktungs-
spektakel. Dessen Ziel war von Anfang an Platz eins der
Bestsellerliste. Möglichst viele Wochen lang«, war da zu
lesen und, als sei das geradezu anrüchig, dass es
»Leseexemplare für Blogger« gegeben habe. Die Verfasserin
unterstellt, der Roman sei in der Retorte gezüchtet und
mit Werbemaßnahmen die Rangleitern hochgescheucht
worden und versucht ihren Lesern zu vermitteln, dass
das alles irgendwie unlauter sei. Der Artikel gipfelt in
dem Satz, dass die »Autorin nun Einblicke in ihr Leben
gewähren und geschminkt für Fotos posieren muss« und
der anschließenden, geradezu hämischen Bemerkung:
»Aber wohl fühlt sie sich dabei nicht. Unentwegt dreht sie
einen Zipfel ihres orangefarbenen Tuchs zwischen den
Fingern«.
Tja, man soll nie glauben, dass einem schon alle
Varianten menschlicher Blödheit begegnet sind – noch
alle Abarten von Neid und Missgunst. Es scheint, als gebe
es eine unerschöpfliche Vielfalt davon. Und jede einzelne
demaskiert sich durch den Gebrauch der Sprache. Daran
ändert sich auch nichts, wenn man – wie Claudia Vogt –
letztendlich schnell zurückrudert: »Das Seltsame an
dieser ganzen Geschichte ist, dass ›Girl on the Train‹
eigentlich ein ganz altmodischer Roman ist, mit einer
ordentlich strukturierten Handlung, mit einfühlsam
geschilderten Charakteren und, ehrlich gesagt: Er ist gar
nicht so schlecht.«
Noch nicht einmal dieses halbherzige Lob ist zutreffend.
Paula Hawkins wuchs in Simbabwe auf. 1989 zog sie
nach London, wo sie bis heute lebt. Sie arbeitete
fünfzehn Jahre lang als Journalistin, bevor sie mit dem
15
Schreiben von Romanen begann. Hawkins hat bereits vier
Romane veröffentlicht, harmlose, romantische Geschichten,
für die sie das Pseudonym Amy Silver wählte. GIRL ON
THE TRAIN erschien unter ihrem richtigen Namen, weil
sie sich in diesem Buch mit dem Thema auseinandersetzt, das sie wirklich interessiert: die psychologischen
Auswirkungen von Gewalt.
Paula Hawkins kann schreiben – nicht nur für Wirtschaftsmagazine und Liebhaberinnen von »romantic novels« –,
denn sie beherrscht ihr Handwerk aus dem Effeff und ist
eine feine Beobachterin mit großem psychologischem
Einfühlungsvermögen. Deshalb ist ihr im englischen
Vorstadtmilieu angesiedelter Roman so glaubhaft.
Rachel, das Mädchen im Zug, auf das der Titel anspielt,
ist eine Endzwanzigerin, deren Ehe etwa zwei Jahre zuvor
zerbrach. Auf ihren Pendler-Fahrten nach London träumt
sie sich in das scheinbar idyllische Leben eines Ehepaars
hinein, das neben ihrem Ex-Mann lebt – und wird dabei
nach und nach in ein Netz von Lügen und Selbsttäuschung hineingezogen, unter dem sich allmählich die
Konturen eines Gewaltverbrechens abzeichnen.
In dem Glück des jungen Paares, das sie Jess und Jason
nennt, sieht Rachel die Erfüllung ihrer eigenen Wünsche.
Und deshalb fällt sie aus allen Wolken, als sie eines Tages
aus dem Zugfenster beobachtet, wie Jess einen anderen
Mann küsst. Rachel nimmt diesen Betrug persönlich. Sie
gibt sich mit Dosen-Gin-Fizz die Kante – wie übrigens
jeden Tag seit dem Scheitern ihrer Ehe und dem Einzug
einer neuen Frau in »ihr« ehemaliges Haus.
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Betrunken tut sie Dinge, an die sie sich hinterher nicht
mehr erinnert, die aber offenbar mehr als peinlich sind.
Sie drangsaliert ihren Ex-Mann Tom und dessen zweite
Frau Anna mit Anrufen und E-Mails und sucht die
Begegnung mit ihm. Dass nun offensichtlich auch die
Beziehung von Jess und Jason, die eigentlich Megan und
Scott heißen, einen Knacks hat, ist für Rachel ein Schlag
ins Gesicht, denn es zerstört ihren Traum.
Megan verschwindet spurlos – just an dem Abend, an
dem sich die total betrunkene Rachel mal wieder in der
Gegend herumtreibt und ihrem Ex hinterherspioniert.
Schon bald nachdem sie ramponiert und blutend nach
Hause zurückgekehrt ist, taucht die Polizei bei ihr auf.
Wirklich verdächtigt wird sie nicht. Aber es glaubt ihr
auch niemand, als sie von dem fremden Mann auf
Megans Terrasse berichtet, der die nun Vermisste so
hingebungsvoll geküsst hat.
Die Polizei hat vielmehr Megans Ehemann Scott und ihren
Psychiater im Visier. Und es werden Fäden zu Tom und
Anna geknüpft, denn Rachels Stalking nimmt zu, ebenso
wie ihre Alkoholexzesse...
Paula Hawkins webt ein dichtes Netz aus Beziehungen,
Verdächtigungen und Zusammenhängen, in dem Rachel
sich immer mehr verheddert. In den kaputten Biografien,
den gescheiterten Beziehungen, Seitensprüngen, der
Einsamkeit und verlorenen Unbeschwertheit liegt zwar
Identifikationspotenzial, leicht ist es aber nicht, wirklich
in die Haut einer der drei Ich-Erzählerinnen zu schlüpfen.
Mitleid und/oder Abscheu zu empfinden, fällt da deutlich
leichter. Eindrucksvoll gelingt Hawkins das Porträt einer
Alkoholikerin wider Willen und besseres Wissen, das ein
Schlaglicht auf die weitverbreitete englische »booze
culture« wirft und der längst modisch gewordenen
Erscheinung der unzuverlässigen Erzählerin eine neue
Facette hinzufügt.
Spannung entsteht denn auch weniger durch die
Komplexität des Verbrechens oder verblüffende Volten
als vielmehr durch die Unvereinbarkeit von Rachels
Selbstwahrnehmung als einer Frau, der ein großes
Unrecht widerfahren ist, von dem sie Erlösung sucht, und
dem Blick ihrer Umgebung, der sie als Stalkerin
erscheint. Racheengel oder Retterin? Der Charme von
GIRL ON THE TRAIN liegt in dieser Ambivalenz. So ist der
Roman mehr als ein handwerklich solider Psychothriller:
Suspense vom Feinsten!
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/06hpb.mp3
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UT
In der in britischem Englisch gehaltenen originalen
Hörbuchausgabe faszinieren Clare Corbett, India Fisher
und Louise Brealey das lauschende Publikum. Nicht
minder fesselnd, fragil und höchst spannend lesen Britta
Steffenhagen, Rike Schmid und Christiane Marx den, ich
sage es noch einmal, leider gekürzten deutschen Text.
mehr Zeit, das Ohr an die unterschiedlichen Stimmen zu
gewöhnen. Dieser Umstand liegt jedoch in der Natur des
Romans und ist keineswegs seinen Interpretinnen
zuzuschreiben. Die Rollen selbst sind hervorragend
besetzt.
Britta Steffenhagen arbeitet als Moderatorin und
Redakteurin sowie als Schauspielerin und Synchronsprecherin. Ihr Stimme leiht sie im Hörbuch regelmäßig
Krimi-Größen wie Charlotte Link und Kathy Reichs. Sie
verleiht der eher dem Alkohol als einer geregelten
Tätigkeit zusprechenden Rachel ihre kratzige, zuweilen
heiser klingende Stimme.
Rike Schmid ist Schauspielerin, Autorin und Hörbuchsprecherin. Sie spielte u. a. die Hauptrolle in der TV-Serie
Der Fürst und das Mädchen. Darüber hinaus liest sie die
Romane von M.K. Andrews, Kristin Harmel und S.E.
Phillips. In der Rolle der Megan, die mehr als Objekt
durch die Geschichte getragen wird, übt sie sich in
dezenter Zurückhaltung.
Christiane Marx ist in zahlreichen Hörspielen und
-büchern als Sprecherin zu hören. Dabei überzeugt sie
bei romantischen Titeln genauso wie bei spannenden
Krimis von Val McDermid. Sie ist in der Rolle der kühl
distanzierten Anna zu hören.
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HTU
Obwohl sich die drei Sprecherinnen in GIRL ON THE
TRAIN deutlich darum bemühen, dass die Individualität
ihrer Figuren stets hörbar ist, erfordert ein rein weiblich
besetztes Ensemble doch erhöhte Aufmerksamkeit und
UTH
Mit jedem gesprochenen Satz wird deutlich, dass GIRL
ON THE TRAIN eine bitterböse Psychostudie über den
unter den Teppich gekehrten Dreck und die Leichen im
17
Keller ist. Am Ende weiß man genau, was Suspense in
der Literaturwissenschaft bedeutet und auch, wie quälend
eine Sucht sein kann. Von solchen Lesungen kann man
schließlich nicht genug bekommen.
Maran Alsdorf (07/2015)
Paula Hawkins: GIRL ON THE TRAIN.
Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
(GIRL ON THE TRAIN. 2015
Aus dem Amerikanischen von
Christoph Göhler)
Gekürzte Lesung von Britta Steffenhagen,
Rike Schmid & Christiane Marx
Köln, Random House audio, Juni 2015
ISBN: 978-3-8371-3142-0
2 MP3-CDs, 96 Tracks, 640 min.
14,95 EUR inkl. MwSt
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Zielgerichtete Zähigkeit
Achtunddreißig verschwundene Frauen innerhalb weniger
Jahre. Ohne jede Spur. Detective Sergeant Mark »Heck«
Heckenburg ist überzeugt, dass das kein Zufall sein kann,
doch außer ihm glaubt niemand an einen Zusammenhang. Zwei Jahre hat Heckenburg seine Arbeit auf diese
ungelösten Fälle konzentriert. In keinem Fall hatte es
Anzeichen für ein Verbrechen gegeben, aber alle standen
sie mitten im Leben, waren Akademikerinnen, Aufsteigerinnen, junge Mütter. Sie verschwanden nicht freiwillig
aus ihrem Leben, davon ist Heck überzeugt. Doch er hat
keine Spur, kein Muster, keine Leiche, keinen Verdächtigen.
Als er von seinen Vorgesetzen angewiesen wird, die
Untersuchungen einzustellen, ermittelt er verdeckt
weiter. Dann begegnet er Lauren Wraxford, einer jungen
Soldatin, deren Schwester vor mehr als drei Jahren unter
ungeklärten Umständen verschwand. Gemeinsam stellen
sie sich einem übermächtigen Gegner, doch als die Jäger
zu Gejagten werden, müssen sie auch um ihr eigenes
Leben fürchten …
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/07hpa.mp3
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UT
Mit »The Nice Guys« begann Paul Finch seine Serie um
Mark »Heck« Heckenburg, Mitglied des Dezernats für
Serienverbrechen. Den unkonventionellen Ermittler lassen
schier unlösbare Fälle nicht los, bis er die Lösung hat.
Paul Finch, Sohn des britischen Drehbuchautors Brian
Finch, war bis 1988 Polizist in Salford und arbeitete
18
später als Journalist, bevor er sich ganz dem Schreiben
widmete. Er hat zahlreiche Drehbücher, Kurzgeschichten
und Horrorromane veröffentlicht und wurde mehrfach
ausgezeichnet, unter anderem mit dem British Fantasy
Award und dem International Horror Guild Award. Er lebt
mit seiner Familie in Lancashire, England.
Paul Finch kennt die Polizeiarbeit aus dem Effeff – und
das merkt man seinem Roman ebenso deutlich an, wie
die Umstände, die ihm an seinem ehemaligen Beruf wohl
sehr missfallen haben. Mark »Heck« Heckenburg ist die
Art Polizist, die im modernen britischen Polizeiwesen
nicht sein darf: Ein Ermittler ohne Rücksicht auf
Bürokratie und Budget, ein Schnüffler ohne Respekt vor
seinen Vorgesetzen und – zumindest manchmal – vor
den Rechten seiner Mitbürger. Heckenburg ist einer mit
Rückgrat und Empathie – nicht immer sympathisch,
trotzdem mag man ihn. Er unterhält eine mehr oder
weniger freundschaftliche Beziehung zu einem UnterweltBoss, in der die beiden aufeinander angewiesen sind.
»Heck« ist sich der Problematik bewusst und doch: Die
Beziehungen zur Unterwelt Manchesters müssen sein, um
den Tätern auf die Schliche zu kommen. Dass es ihm
letztlich nicht gelingt, den Fall auf zufriedenstellende
Weise zu lösen, ist ein trauriges, aber zum Stil des
Romans passendes Dilemma.
MÄDCHENJÄGER ist ein hoch-routiniert erzählter und
spannender Thriller, der auf der neuen britischen Schule
beruht und zugleich die im Horrorgenre verhafteten
Wurzeln des Autors erkennen lässt. Es gibt weder
schwarz noch weiß und letztendlich bleibt einfach nur
Tristesse. Selbst, wenn nur ein Bruchteil dessen stimmt,
was Finch über Vergewaltigungsclubs und Menschenhandel erzählt, bleibt ein beklemmendes Gefühl zurück.
Für die ungekürzte Lesung dieses gelungenen Polizeithrillers wurde Detlef Bierstedt engagiert. Bierstedt ist als
deutsche Stimme von George Clooney einem breiten
Publikum bekannt. Nach seiner Ausbildung an der
Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch war er vielfach
als Gast an Berliner Bühnen zu sehen. Heute spielt er in
zahlreichen TV-Verfilmungen, ist aber vorwiegend als
freiberuflicher Hörbuch-, Synchron- und Rundfunksprecher
tätig. Für seine Lesungen wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Er präsentiert den Text ebenso souverän wie mitreißend.
Dunkel, stark, gnadenlos – gute Krimiunterhaltung!
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/07hpb.mp3
HTU
UT
Paul Finch: MÄDCHENJÄGER
(STALKERS. 2013
Aus dem Englischen von
Johannes Sabinski)
Ungekürzte Lesung von Detlef Bierstedt
Regie: Torsten Bredehorst
Hamburg, Osterwold Audio, April 2015
ISBN: 978-3-86952-263-0
2 MP3-CDs, 120 Tracks, 808 min.
14,95 EUR inkl. MwSt
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Zeitgleich mit der ersten, erschien auch die Hörbuchausgabe des zweiten Bandes der Heckenburg-Reihe.
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Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/07hpc.mp3
HTU
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Ein Mann, der grausam gefoltert und verbrannt wird, ein
zweiter, der – bei lebendigem Leib in eine Wand eingemauert – jämmerlich verdurstet, ein Liebespaar, das von
einem Pfeil durchbohrt wird.
Wo zunächst kein Zusammenhang scheint, erkennt
Detective Mark Heckenburg schon bald ein barbarisches
Muster: Alle vier kamen an einem Feiertag ums Leben.
Hat Heck es mit einem religiösen Fanatiker zu tun?
Die erste Spur führt zu einem polizeibekannten Kleinkriminellen, aber kann er tatsächlich hinter der akkurat
geplanten Mordserie stecken?
Dann endlich kommt Heck der Vorlage für die schrecklichen Verbrechen auf die Spur …
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/07hpd.mp3
HTU
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Obgleich einem RATTENFÄNGER bei nüchterner Betrachtung
ein wenig zu »abgedreht« erscheinen mag, lässt die –
wiederum ungekürzte – Lesung von Detlef Bierstedt
nichts zu wünschen übrig. Auch hier wird man gnadenlos
gut unterhalten.
Ricarda Ingel-Pérez (06/2015)
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Paul Finch: RATTENFÄNGER
(SACRIFICE. 2013
Aus dem Englischen
von Bärbel Arnold und Velten Arnold)
Ungekürzte Lesung von Detlef Bierstedt
Regie: Jochen Simmendinger
Hamburg, Osterwold Audio, April 2015
ISBN: 978-3-86952-264-7
2 MP3-CDs, 134 Tracks, 897 min.
14,95 EUR inkl. MwSt
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Aus gefährlichen Zeiten
Hannes Böhm lebt in dem Industrieviertel, das die
Berliner Feuerland nennen, weil hier die Schornsteine der
Industrie qualmen. Als eine Art selbst ernannter
Fremdenführer verdient er sich ein kleines Zubrot, indem
er neugierigen Bürgern die Armut und die Not in den
Hinterhäusern zeigt. Bei einer solchen Gelegenheit lernt
er Alice kennen, die als Tochter des Kastellans im
Berliner Stadtschloss wohnt, der Frühlingsresidenz des
preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. Alice ist
schockiert über das Ausmaß der Verelendung – und
zugleich tief beeindruckt von Hannes, der voller Ehrgeiz
und Fantasie zu sein scheint.
Doch als die Märzunruhen 1848 ausbrechen, als sich der
Konflikt zwischen dem preußischen König und den
Aufständischen zuspitzt und gemäßigte Kräfte nur schwer
Gehör finden, scheint es für die Gefühle, die Hannes und
Alice füreinander entwickeln, keine Zukunft mehr zu
geben…
ein akribisch recherchierter Tatsachenroman und packender
Spionagethriller.
Titus Müller wurde mit dem C. S. Lewis-Preis und dem Sir
Walter Scott-Preis ausgezeichnet.
In BERLIN FEUERLAND, seinem jüngsten Werk, entwirft
Titus Müller ein großes Panorama der revolutionären
Ereignisse und zeigt, dass die Zweifel an der Politik des
Königs selbst in der Armee und im Polizeiapparat immer
größer wurden. Viel Berliner Geschichte steckt in dem
Roman – und eine gehörige Portion Romantik. Dass
BERLIN FEUERLAND trotzdem weder schmalzig noch
knochentrocken ist, ist dem Talent des Autors zu
verdanken. Ihm gelingt es immer wieder, aus akribisch
zusammengetragenen historischen Fakten, pfiffigen
Charakteren und einfühlsam verarbeiteten Emotionen
unterhaltsame Literatur zu schaffen. Diesmal ist es ihm
gelungen, einen sehr unterhaltsamen und packenden
Roman rund um die Märzrevolution zu schreiben.
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/08hpb.mp3
HTU
UT
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/08hpa.mp3
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Titus Müller, 1977 geboren, studierte Literatur, Geschichtswissenschaft und Publizistik in Berlin. Er veröffentlichte
mit 24 Jahren seinen ersten Roman: »Der Kalligraph des
Bischofs«. 2005 folgten mit »Die Todgeweihte«, 2010 mit
Die Brillenmacherin weitere historisierende Romane.
2011 erschien sein Roman über den Untergang der
Titanic: »Tanz unter Sternen«, 2013 folgte »Nachtauge«,
Tobias Dutschke, geboren 1967 in Woltersdorf bei Berlin,
studierte klassisches Schlagzeug an der HfM Hanns Eisler
Berlin. Dutschke arbeitet als Musiker und Performer im
Theater- und Musiktheaterbereich und als Sprecher für
Film, TV, Werbung, Rundfunk. Für Radioropa hat er
bereits Titus Müllers Romane »Die Jesuitin von Lissabon«
und »Die Todgeweihte« gelesen.
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Sein Gefühl für Rhythmus und Timing ist stark
ausgeprägt, seine Stimme klingt dynamisch, markant,
manchmal voll und warm, manchmal brüchig oder fragil.
Aber es fällt immer leicht, ihr selbst durch verschlungene
Handlungsfäden zu folgen. So werden auch komplex
aufgebaute Erzählungen zu einem Hörerlebnis, das man
ganz unangestrengt genießen kann.
BERLIN FEUERLAND – Roman eines Aufstands ist ein
wunderbares Beispiel dafür.
Ricarda Ingel-Pérez (06/2015)
Titus Müller: BERLIN FEUERLAND
Ungekürzte Lesung von Tobias Dutschke
Daun, Radioropa, März 2015
ISBN: 978-3-8368-1162-0
2 DAISY-MP3-CD, 168 Tracks, 893 min.
19,95 EUR inkl. MwSt
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Licht und Schatten
Wenn Sie selbst schon in Libropolis waren und ihnen
bereits Exlibri und Origamis begegnet sind, wenn Sie
durch den Wald der toten Bücher gestreift sind, wenn Sie
wissen, was es bedeutet, ein Seitenherz zu spalten und
es mittels eines Sprungbuchs zurück nach Hause
geschafft haben, dann haben Sie den gleichen Leseweg
hinter sich wie ich. Sicherlich wissen Sie sehr genau, wie
schlimm es um die Sache der Bibliomantik bestellt ist.
Und sicher war Ihnen, als Sie nach all den atemberaubenden Abenteuern aus den »Seiten der Welt«
gefallen sind, schon klar, dass die unglaubliche Geschichte
von Furia Salamandra Fairfax da erst so richtig begonnen
hatte. Oder Sie haben sich zumindest gewünscht, dass
dem so sei.
Nun, das geschriebene Wort ist wandelbar, und das
Abenteuer um die Macht und die Magie der Bücher geht
weiter!
Immer tiefer dringt Furia in die magische Welt der Bücher
vor. Das Reich uralter Bibliotheken und phantastischer
Geschichten wird von den tyrannischen Drei Häusern
regiert. Von einem geheimen Ort, dem Sanktuarium, aus
herrschen sie über die Geschicke aller Bibliomanten und
Exlibri. Doch Furia und ihre Gefährten leisten Widerstand.
Um ihre Welt von den Unterdrückern zu befreien,
begeben sie sich auf die gefährliche Suche durch die
verborgenen Refugien nach dem Zentrum der Macht und
stoßen dabei auf das größte Geheimnis der Bibliomantik
– über das an dieser Stelle natürlich Schweigen bewahrt
werden muss. Sie verstehen das doch? Schließlich sind
die Agenten der Drei Häuser den Wenigen, die sich für
die Freiheit des Lesens und die Bewahrung der guten
bibliomantischen Kräfte einsetzen, schon auf der Spur.
Ja, stimmt schon, der Widerstand wächst von Tag zu Tag
und seine Vielfalt wird zur großen Gefahr für die
mächtigen Häuser. Trotzdem muss man vorsichtig sein.
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/09hpa.mp3
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Ach, na gut. Man kann es natürlich auch machen, wie
Simon Jäger und alle Geheimnisse der Bibliomantik einfach
so in die Welt hinausposaunen.
Obwohl – wenn ich es mir recht überlege: einfach macht
er sich das nicht. Und er hat eine markante, eindringliche
Stimme; außerdem ein Gespür für die Bedürfnisse und
emotionalen Zustände von Furia, Finnian, Cat, Isis und
ihre Gefährten.
Er spricht auch über die neuen Charaktere: Eine Kallista
namens Nassandra, die immer wenn es dunkel wird zum
Baum wird und wurzelt; den desertierten Agenten der
Akademie Duncan Mound und Patience, einen Exlibro, der
aus einem Südstaatenroman gefallen ist und der in
Gestalt eines Scharfschützen und Leibwächters für Furia
wohl die treueste Seele der Bücherwelt ist.
Tja, Jäger ist wirklich indiskret; er plaudert einfach alles
aus. Auch über die ekligen Buchegel, die verzehrende
Flamme, die das traurige Schicksal der Bibliothek von
Alexandria besiegelt hat und die gefährlichen Tintlinge.
Der Mann kann einfach nicht die Klappe halten!
Nicht einmal über das missratene Land. Die Nachtrefugien,
in denen ewige Dunkelheit herrscht. Das Nachtland.
Flackernde Nordlichter zeugen dort von letzten Resten
bibliomantischer Macht und unendlich verästelte Blitze
lassen diese Refugien in immer neuer Struktur erscheinen.
Es ist eine dunkle, gefährliche Welt, in der die letzten
Geheimnisse der Bibliomantik verborgen sein können –
und er redet darüber. Ganz offen, wie über alle dunklen
»Seiten der Welt«.
Wenn ich höre, dass Buchsüchtige die Straßen säumen
und auf der Suche nach einem Fetzen Lesestoff vor sich
hin vegetieren, wird mir ganz kalt. Das stete Verlangen
nach Suchtbüchern bestimmt den Alltag der Verlorenen
und oftmals ist die Endstation für alle Buchsüchtigen das
letzte Aufflammen einer lebenslangen Lesewut, die sich
hier ihrer Opfer bemächtigt hat. So will ich niemals enden.
Aber wissen will ich. Sie doch auch, oder?
Na, und wenn Sie sich auch nicht mehr zwischen die
»Seiten der Welt« trauen, dann machen Sie es doch wie
ich. Hören Sie Simon Jäger einfach zu! Nein, das ist nicht
feige. Das ist Selbstschutz und ganz, ganz clever. Denke
ich. Obwohl – ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher,
ob Kai Meyers Füllhorn der bibliophilen Fantasie nicht
doch etwas enthält, das auch beim Zuhören süchtig
macht.
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UT
Maran Alsdorf (07/2015)
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Kai Meyer:
Die Seiten der Welt - NACHTLAND
Ungekürzte Lesung von Simon Jäger
Berlin, Argon, Juni 2015
ISBN: 978-3-8398-4102-0
3 MP3-CDs, 194 Tracks, 936 min.
19,95 EUR inkl. MwSt
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Eine wunderbare Hommage
Der Neuengländer H. P. Lovecraft (1890 – 1937) ist der
einzig legitime literarische Nachfolger Edgar Allan Poes
(1809 – 1849). Er erschuf in den dreißig Jahren seiner
schriftstellerischen Tätigkeit einen Kosmos eigenständiger,
in sich geschlossener Horror- und Science Fiction-Geschichten um die uralte außerirdische Gottheit Cthulhu
und das verbotene Buch Necronomicon, die seinen bis
heute stetig ansteigenden Ruhm begründeten. Sein
Einfluss auf moderne Erfolgsautoren des Grusel-Genres
wie Peter Straub, Stephen King und Dean Koontz ist
gewaltig. Seine Erfolgsgeschichte in Deutschland begann
mit den außergewöhnlich einfühlsamen Übersetzungen
von H. C. Artmann Ende der 1960er Jahre.
So erscheint es nur folgerichtig, dass als Jubiläumsausgabe des Gruselkabinetts die Bearbeitung eines seiner
Texte erscheint.
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Aus Lovecrafts Kurzgeschichte »The Dreams in the Witch
House«, die erstmals 1933 in der der Juli-Ausgabe des
Pulp-Magazins »Weird Tales« hat Marc Gruppe ein
stilistisch
stimmiges,
atmosphärisch
dichtes
und
packendes Hörspiel gemacht.
Arkham, 1927: Der Mathematik-Student Walter Gilman
bezieht ein Zimmer in einem sagenumwobenen Haus.
Im Hexenwahn des späten 17. Jahrhunderts soll dort
angeblich eine der Hexerei bezichtigte Frau namens
Keziah Mason gelebt haben, ehe sie spurlos aus ihrer
Kerkerzelle verschwand.
Gilman vernachlässigt zunehmend sein Studium, da er
sich nur noch mit okkulten Büchern und seinen
verworrenen Träumen beschäftigt. Andererseits zeigt er
plötzlich erstaunliche Kenntnisse in Astrophysik und
philosophiert über Raumkrümmungen sowie die Kontakte
zu außerirdischen Bewohnern fremder, weit entlegener
Regionen der Galaxis. Immer wieder wähnt er sich in
seinen Träumen in surrealen Landschaften, in denen er
der alten Hexe begegnet, die bestrebt ist, Gilman dem
schwarzen Mann Azathoth vorzustellen. Gilman kennt
diese Gestalt aus dem legendären Necronomicon und
zweifelt immer mehr an seiner geistigen Gesundheit, da
er sich durch eine unerklärliche Macht zu einem
bestimmten Punkt am nächtlichen Sternenhimmel
hingezogen fühlt.
Es stellt sich bald heraus, dass seine Träume keine
Manifestation seines angespannten Geisteszustands oder
Illusionen sind, denn sein Mitbewohner berichtet ihm von
einem violetten Lichtschein in seinem Zimmer. Es ist der
gleiche, der die alte Hexe in seinen Träumen umgibt.
Fortan wird sein Leben von wilden Fieberfantasien,
Schlafwandeln und der Wahrnehmung seltsamer Geräusche
bestimmt. Er fantasiert von einer außerirdischen Landschaft und tonnenförmigen Kreaturen. Gilman ist dem
Wahnsinn nahe, als er am nächsten Morgen in seiner
Stube die Statue eines solchen tonnenförmigen Wesens
findet. Die Eigenschaften des Objekts spotten jeder
Beschreibung, es scheint definitiv nicht von dieser Welt
zu stammen. Die höllischen Seelenqualen führen
schließlich zum Tod des jungen Mannes. Infolge der
Beschädigung des verfluchten Hauses durch einen
schweren Sturm findet man grauenhaft verstümmelte
Leichenteile und uralte Schriftstücke in einer fremden
Sprache...
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/10hp.mp3
HTU
UT
Neben dem perfekt inszenierten Hörspiel enthält die
hundertste Folge der Reihe eine DVD mit der über 50minütigen Film-Dokumentation »Titania Medien – Ein
atmosphärisches Portrait« von Kai Naumann, Marcel
Barion und Johannes Bade. Ein sehr interessanter,
sehenswerter Bonus.
Ricarda Ingel-Pérez (06/2015)
GRUSELKABINETT 100:
H. P. Lovecraft – Träume im Hexenhaus
Hörspiel von Marc Gruppe
Sprecher: Hasso Zorn, Hannes Maurer,
Louis Friedemann Thiele, Hans Bayer,
Wilfried Herbst, Hans-Georg Panczak,
Horst Naumann, Johannes Raspe, Roland
Hemmo, Marc Gruppe und
Dagmar von Kurmin
Leverkusen, Titania Medien, Mai 2015
ISBN: 978-3-7857-5117-6
1 CD, 13 Tracks, 65 min.
8,95 EUR inkl. MwSt
zzgl. Versandkostenpauschale*
Eindringliche Warnungen
Der Engländer Montague Rhodes James (1862 – 1936)
war Altertumsforscher und Autor von zahlreichen Geistergeschichten. Seine Liebe zu diesem Genre kultivierte er
bei der Beschäftigung mit dem irischen Schriftsteller
Joseph Sheridan Le Fanu (1814-1873), dessen einschlägige
Erzählungen er neu herausgab.
Im Laufe der Zeit verfasste er eine immense Anzahl von
Lehrbüchern und Ausarbeitungen. Sein besonderes Interesse
galt apokryphen Bibelschriften und mittelalterlichen
Manuskripten. Als profunder Kenner der Materie katalogisierte er einen Großteil der Manuskriptbestände der
Universitäten von Cambridge und Oxford.
Der Öffentlichkeit bekannt wurde James ab 1894 durch
seine Geister- und Spukgeschichten, wobei er sich auf
zahlreichen Reisen auf dem europäischen Kontinent
Anregungen holte.
Seine profunden historischen Kenntnisse, die er in seine
25
Erzählungen einfließen ließ, geben diesen einen Anstrich
von Authentizität.
Der auch von H. P. Lovecraft gewürdigte James inspirierte
zahlreiche Schriftsteller des Genres, darunter A. N. L.
Munby, E. G. Swain und A. C. Benson.
Die Erzählung »Lost Hearts« erschien erstmals 1904 in
seinem Buch »Ghost Stories of an Antiquary«.
Obwohl sie bereits vor einigen Jahren von dem Label
Wolpertinger Hörbücher sehr gut vertont wurde, haben
es sich die Macher von Titania Medien nicht nehmen
lassen, sie ein weiteres Mal für ihre GRUSELKABINETTReihe zu adaptieren. Und was Marc Gruppe und Stephan
Bosenius aus dem Stoff heraus-geholt haben ist geradezu
sensationell.
Aswarby Hall, 1811/12: Der Waisenjunge Stephen wird
zu einem weit älteren, entfernten Verwandten auf ein
Herrenhaus auf dem Land geschickt, um fortan dort zu
leben. Es dauert nicht lange, da hat der Junge
unheimliche Begegnungen in dem alten Haus, die ihm
Rätsel aufgeben...
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/11hp.mp3
HTU
UT
Die sehr dichte und intensive Stimmung sorgt für viel
Gänsehautgefühl und einen flüssigen Verlauf. Die gruseligen
Szenen sind, nicht zuletzt dank des unheimlichen Soundtracks, großartig umgesetzt, besonders das Ende ist
prägnant erzählt worden.
26
Timmo Niesner fungiert als erwachsenes Ich des jungen
Protagonisten und zugleich als Erzähler der Geschichte.
Durch seine Stimme schlagen die wirklich schaurigen
Beschreibungen die Hörer in den Bann. Alexander Mager
verkörpert den kindlichen Protagonisten. Seine Stimme
macht die Naivität und Unschuld des Kindes hör- und
miterlebbar. Mr. Abney wird von Uli Krohm mit einer
Stimme gesprochen, die gar nicht passender klingen
könnte. In weiteren Rollen brillieren Schauspieler wie
Dorothea Walda, Kaspar Eichel und Helmut Krauss.
Mit dieser wieder sehr gelungenen und bestens
inszenierten Folge läuten Marc Gruppe und Stephan
Bosenius auf angemessen Art und Weise das nächste
Hundert GRUSELKABINETT-Folgen ein.
Ricarda Ingel-Pérez (07/2015)
GRUSELKABINETT 101:
M. R. James – Verlorene Herzen
Hörspiel von Marc Gruppe
Sprecher:
Timmo Niesner,
Alexander
Mager, Uli Krohm, Dorothea Walda, Kaspar
Eichel, Helmut Krauss, Ulrike Möckel,
Detlef Bierstedt, Liv Auhage und Lando
Auhage.
Leverkusen, Titania Medien, Mai 2015
ISBN: 978-3-7857-5118-3
1 CD, 13 Tracks, 48 min.
8,95 EUR inkl. MwSt
zzgl. Versandkostenpauschale*
Jurassic Star Trek
Da lagen wir wohl alle ziemlich daneben mit der
Vermutung, dass der Einschlag eines Kometen auf der
Erde vor 65 Millionen Jahren zum Aussterben der Saurier
führte. In Wahrheit hatten diese bereits damals die
Raumfahrt entdeckt und machten sich rechtzeitig davon
– und leben seither glücklich und zufrieden im Jurrasic
Quadranten des Weltalls.
Na ja – mehr oder weniger glücklich und zufrieden. Denn
obwohl die Saurier ihren Quadranten aus nachvollziehbaren Gründen in einen Bereich für Vegetarier und
einen für die Karnivoren (Fleischfresser) unterteilt haben,
kommt es doch immer wieder zu »unfreundlichen
Begegnungen« zwischen den Spezies.
Dafür, dass diese Begegnungen nicht aus dem Ruder
laufen, sorgt der DSS, der Dinosaurier Space Service,
dem natürlich vor allem Veggie-Saurier angehören.
In Astrosaurier 1 – DIE RACHE DER RAPTOREN erleben
wir, welch spannendes Abenteuer der soeben frisch von
der Weltraum-Akademie kommende Käpt‘n Teggs (ein
Stegosaurus) mit seinem Raumschiff DSS Sauropod und
dessen Besatzung erlebt. Dabei soll er doch nur einen
Haufen Spitzensportler zu den Olympischen Dinosaurierspielen bringen. Doch ein Pirat, der Velociraptor-General
Loki, überfällt die DSS Sauropod und entführt zwei
Favoriten im »Kopfstoß«-Wettbewerb. Doch als Teggs
über die Lösegeldforderung von General Loki nachdenkt,
kommt ihm ein böser Verdacht: Womöglich war die
Entführung der zwei Stegoceras nur eine Ablenkung von
etwas viel, viel Schlimmeren …?
Gemeinsam mit seinem Ersten Offizier Arx Orano (einem
Triceratop), seinem hübschen Kommunikations-Hadrosaurus
Gipsy Saurina und dem taffen Bordingenieur Iggy Zahn,
einem Iguanodon, der keinem Kampf aus dem Weg geht,
gelingt es dem Käpt‘n der DSS Sauropod jedoch, die
»Rache der Raptoren« zu verhindern.
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/12hpa.mp3
HTU
UT
Stephen Cole, geboren 1971, verbrachte eine glückliche
Kindheit im ländlichen Bedfordshire. Er wurde mit
Büchern groß und studierte ab 1989 an der University of
East Anglia, um noch mehr Bücher zu lesen. Nach seinem
Abschluss mit Auszeichnung in Englischer Literatur und
Film ging er verschiedenen Tätigkeiten nach. Unter
anderem war er verantwortlich für Kindersendungen der
BBC und Chefredakteur bei BBC Worldwide. Heute hat er
sein eigenes Unternehmen, widmet sich aber als freier
Autor auch mehr und mehr dem Schreiben erfolgreicher
Kinderbücher und Drehbücher für Kinderfilme, die in
England sehr bekannt sind. Mit seiner Frau und seinen
beiden Kindern lebt er in Buckinghamshire/England.
Santiago Ziesmer, geb. 1953 in Madrid, ist bereits ab
früher Jugend in Fernsehproduktionen und kommerziellen
Hörspielaufnahmen tätig. Ab 1972 ließ er sich im
Schauspielstudio Hanny Herter in Berlin zum Schauspieler
27
ausbilden und legte 1975 vor der Paritätischen
Kommission die Bühnenreifeprüfung ab. Seit 1973 tritt er
als Theaterschauspieler an zahlreichen staatlichen und
privaten Bühnen in Deutschland und dem europäischen
Ausland auf. Seine Stimme ist vor allem durch die
Synchronisation komödiantisch geprägter Charaktere wie
»Jaleel White« als »Steve Urkel« in der US-amerikanischen
Sitcom »Alle unter einem Dach und Zeichentrickfiguren
wie »SpongeBob Schwammkopf« in der gleichnamigen
Kinder- und Jugendserie bekannt. Seit »Barton Fink«
(1991) wird Ziesmer häufig als deutschsprachige Synchronstimme von Steve Buscemi eingesetzt. Er ist bis in die
Gegenwart in verschiedenen Hörspielreihen präsent,
unter anderem seit 2007 als »Captain Tolle« in der Playmobil-Hörspielserie »Die Playmos« und als »Inspektor
Miller« in der Hörspiel-Krimireihe »Lady Bedfort«. Er lebt
in Berlin.
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/12hpb.mp3
HTU
UT
Santiago Ziesmer liest mit großem Vergnügen und
erheblichem Stimmaufwand dieses spannende und
vergnügliche Abenteuer. Am Ende ist man neugierig,
welchen Auftrag die DSS Sauropod wohl als nächstes
erhält.
Horst Illmer (07/2015
28
Steve Cole:
Astrosaurier 1 – DIE RACHE DER RAPTOREN
Ungekürzte Lesung von Santiago Ziesmer
(Astrosaurs. Riddle of the Raptors. 2005.
Aus dem Englischen
von Wieland Freund und Andrea Wandel)
Regie: Sabine Stiepani
Würzburg, Arena audio, April 2015
ISBN: 978-3-401-24007-7
1 CD, 84 Minuten, 11 Tracks
9,95 EUR inkl. MwSt
zzgl. Versandkostenpauschale*
Empfohlen für Hörer ab 8 bis 12 Jahren
Hörbuch Bestenliste August 2015
Jeden Monat wählt die Jury des Hessischen Rundfunks
unter den Neuerscheinungen diejenigen aus, die sie für
besonders hörenswert hält.
Platz 1:
Peter Bichsel: EIGENTLICH MÖCHTE FRAU BLUM DEN
MILCHMANN KENNENLERNEN
Sprecher: Peter Bichsel, Lotti Happle, Anja Schärer u.a.
Christoph Merian Verlag / SRF
ISBN: 978-3-85616-705-9
1 CD, 43 min.
16,90 EUR inkl. MwSt zzgl. Versandkostenpauschale*
6 CDs, 460 min
22,00 EUR inkl. MwSt zzgl. Versandkostenpauschale*
Über
mehrere
Generationen
zieht
sich
die
Geschichte einer jüdischen Familie dahin, breit und
uferlos wie ein Flussdelta. Die Kinder werden groß,
die Väter verlieren Haare, aber Mutter Edies Problem
bleibt unerschütterlich im Mittelpunkt: Essen ist für
sie eine Sucht. Unerschütterlich ist auch der Witz,
mit dem das Familienporträt erzählt wird, mit
geduldiger Zuneigung gelesen von Luise Wunderlich.
1964 erschien Peter Bichsels denkwürdiger Debüt-Band mit
Kurzgeschichten. Zum 80. Geburtstag des Autors ist aus
seinem Erstlingswerk eine Hörcollage entstanden. Der Jubilar
führt die Hörer als Erzähler durch ein von den Figuren seiner
Geschichten bewohntes Haus, begleitet von einem
exzellenten Sprecherensemble und den Instrumentalisten
Joël Fonsegrive, Benjamin Weidekamp und Elia Rediger.
Ebenfalls Platz 2:
Heinrich Mann: PROFESSOR UNRAT
Platz 2:
Jamie Attenberg: DIE MIDDLESTEINS
Die fesche Lola alias Marlene Dietrich hat sich im »Blauen
Engel« so berühmt gemacht, dass Professor Unrat dabei
fast an den Rand geriet. Es lohnt sich, den großen
Zeitroman über Doppelmoral, Sittenverfall und Autoritätswahn neu zu entdecken. Die ungekürzte Lesung von
Sprecherin: Luise Wunderlich
DerDiwan Hörbuchverlag
ISBN: 978-3-941009-13-4
Sprecher: Manfred Steffen
Der Hörverlag / NDR kultur
ISBN: 978-3-8445-1173-4
7 CDs, 462 min.
24,95 EUR inkl. MwSt zzgl. Versandkostenpauschale*
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1982 ist bestens dazu geeignet. Manfred Steffen
beherrscht die Kunst des epischen Erzählens, ohne dabei
ins Karikaturistische zu fallen.
Platz 4:
Sabine Bode: KRIEGSENKEL.
Die Erben der vergessenen Generation
Sprecher: Claudia Michelsen, Devid Striesow
Random House Audio
ISBN: 978-3-8371-3164-2
4 CDs, 290 min.
14,95 EUR inkl. MwSt zzgl. Versandkostenpauschale*
Eigentlich fehlte es den zwischen 1960 und 1975
Geborenen an nichts. Dennoch haben viele Kriegsenkel
das Gefühl, nicht genau zu wissen, wer sie sind und
wohin sie wollen. Neun Lebenswege zeigen, wie prägend
sich die unverarbeiteten Kriegserlebnissen der Eltern auf
ihre Nachkommen auswirken können. Die Biografien
dieser Generation lesen Claudia Michelsen und Devid
Striesow ruhig und sachlich.
Platz 5:
THE BEST OF HARRY ROWOHLT
Sprecher: Harry Rowohlt
Random House Audio
ISBN: 978-3-8371-3129-1
1 CD, 63 min.
9,95 EUR inkl. MwSt zzgl. Versandkostenpauschale*
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Im Juni ist der große Vortragskünstler, Autor und
Übersetzer Harry Rowohlt gestorben. In einem »Best of«
sind ausgewählte Rowohlt-Kolumnen sowie Texte von
David Sedaris und David Lodge zusammengestellt.
Komische Szenen, hintergründige Wortspiele, Englisch,
Deutsch oder Dialekt: Harry Rowohlt rezitiert in seiner
unnachahmlichen Art. Der Meister des gebrummten
Wortes wird allen Hörbuchfans fehlen.
Kinder-/Jugendhörbücher des Monats August
Platz 1:
Rüdiger Bertram, Heribert Schulmeyer:
MO UND DIE KRÜMEL. Der erste Schultag
Sprecher: Martin Baltscheit
Argon Verlag
ISBN: 978-3-8398-4090-0
2 CDs, 128 min.
12,95 EUR inkl. MwSt zzgl. Versandkostenpauschale*
ab 5 Jahren
Endlich darf Moritz in die Schule gehen! Dort läuft es
bestens. Die Lehrerin wird gleich in Frau Nett umgetauft
und die Schulkameraden machen allen Unsinn mit. Von
der Schultütenschlacht bis zum Klassenhamster, die
Erstklässler lassen sich einiges einfallen. Was in der
Schule passiert, wird so lustig und abwechslungsreich
von Martin Baltscheit vorgelesen, dass das Hörbuch in
jede Schultüte gehört.
Ebenfalls Platz 1:
Chris Riddell: ADA VON GOTH UND DIE GEISTERMAUS
Sprecher: Oliver Kalkofe
Sauerländer Audio
ISBN: 978-3-8398-4692-6
2 CDs, 153 min.
14,95 EUR inkl. MwSt zzgl. Versandkostenpauschale*
ab 8 Jahren
Auf Schloss Gormengraus sind unheimliche Machenschaften im Gange. Ada, die Tochter des reichen Lords,
will die bösen Pläne verhindern. Hilfe bekommt sie von
Ishmael, der Geistermaus, und den Freunden vom
Dachbodenclub. Ein Gruselkrimi voller merkwürdiger
Kreaturen, Witz und sprühender Einfälle! Ein Spaß für
Oliver Kalkofe, der lesend die Figuren und Szenenkomik
herauskitzelt. Ein Vergnügen für alle!
Platz 3:
Maja Nielsen:
JULIUS CAESAR. Feldherr und Staatsmann im Alten Rom
Sprecher: Sonja Szylowicki, Stephan Schad, Robert Missler u.a.
Jumbo Verlag
ISBN: 978-3-8337-3422-9
1 CD, 79 min.
12,95 EUR inkl. MwSt zzgl. Versandkostenpauschale*
ab 10 Jahren
Sinnliches Abenteuer und zugleich Wissensvermittlung: Maja
Nielsen inszeniert ein vielschichtiges Bild des mächtigen
Herrschers. Gemeinsam mit dem Experimentalarchäologen
Marcus Junkelmann nimmt sie Klein und Groß mit auf eine
abenteuerliche Expedition über die Alpen. Die vielen
Sprecher und die Geräuschkulisse vermitteln hörspielhaft die
Ereignisse um Caesar im Alten Rom. Nicht nur für
Lateinschüler!
Der persönliche Tipp von Hans-Heino Ewers
Michael Ende: DIE UNENDLICHE GESCHICHTE
Sprecher: Gert Heidenreich
HörbuchHamburg, Osterwold Audio
ISBN: 978-3-86952-229-6
2 MP3-CDs, 926 min.
19,95 EUR inkl. MwSt zzgl. Versandkostenpauschale*
ab 12 Jahren
Der 20. Todestag Michael Endes im Augst dieses Jahres
sollte ein Anlass sein, sich seines Hauptwerks zu erinnern:
DIE UNENDLICHE GESCHICHTE – ein international anerkanntes Meisterwerk der deutschen Literatur, gelesen
von einem Meistersprecher. Souverän und wohlklingend
die Stimme von Gert Heidenreich, brillant in Phrasierung
und Dramaturgie. Die ungekürzte Lesung, seit einiger
Zeit als mp3-Ausgabe in 2 CDs auf dem Markt, lässt den
philosophischen Charakter dieses eigenwilligen Fantasyromans hervortreten. Es geht um das Verhältnis von
Mythos und Moderne. Dies sei nicht zuletzt den Großen
unter den Zuhörern verraten, die sich von Altersangaben
nicht abschrecken lassen sollten.
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Schritte ins Verhängnis
Ein geheimnisvoller Mädchenmörder sorgt in der
englischen Provinz für Angst und Schrecken. Immer
näher rückt die Spur seiner Verbrechen zu dem einsamen
Landhaus vor, in dem die junge Helen als Dienstmädchen
arbeitet. Während draußen ein Gewitter tobt, das alle
Straßen unpassierbar macht, mehren sich die Anzeichen,
dass der Mörder bereits im Innern des Hauses ist...
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/14hpa.mp3
HTU
UT
Ethel Lina White, geboren 1876 in Abergavenny, Wales;
gestorben 1944 in London, war eine britische Autorin von
Kurzgeschichten und Kriminalromanen.
In Deutschland bekannt geworden sind vor allem die auf
ihren Romanen basierenden Filme von Alfred Hitchcock
und Robert Siodmak.
Die Romanvorlage »Some Must Watch« diente Siodmak
1945 für seinen legendären Hollywood-Film »The spiral
staircase« (dt.: Die Wendeltreppe).
Nun wurde aus der neu übersetzten Romanvorlage ein
packendes Hörspiel. Unter der Regie von Regine Ahrem
agiert ein Ensemble aus wunderbaren Sprecherinnen und
Sprechern: Chris Pichler, Gerd Wameling, Michael Mendl,
Tina Engel, Alexander Ratszun, Christine Oesterlein,
Karin Gregorek, Regina Lemnitz, Carl Heinz Choynski,
Gerd Krasse und Annika Reinicke. Die Akteure passen mit
32
ihren Stimmen und ihrem Spielen zu einem Krimi der
1940er Jahre. Die Dialoge wirken – ohne tatsächlich
altmodisch zu sein – fast wie aus einem alten SchwarzWeiß-Film und man fühlt sich unmittelbar in die Szenerie
versetzt.
Obwohl das gesamte Ensemble seine Rollen glänzend
spielt, sticht Gerd Wameling hervor. Als Erzähler erinnert
er mit seiner kühlen Art an frühe Kriminalhörspiele und
verleiht dem Stück damit den besonderen Flair.
Neben geschickt eingesetzten Geräuschen schafft die
Musik von Michael Rodach und Alan Bern eine düstere
Atmosphäre.
Das besondere an dieser Produktion von Osterwold audio
ist, dass das Hörspiel in Kunstkopfstereofonie aufgenommen wurde. Dieses vor über vierzig Jahren entwickelte
und nun wiederentdeckte Aufnahmeverfahren ermöglicht
dreidimensionales Hören. Die Hörer glauben, sich mitten
im Geschehen zu befinden, denn Töne, Geräusche und
Stimmen kommen von rechts und links, von oben und
unten, von vorne und hinten. Als Aufnahmequelle dient
ein nachgebildeter »Kopf« mit zwei Ohrmuscheln, hinter
denen
sich
Mikrofone
befinden.
Diese
spezielle
Anordnung ermöglicht eine extreme Räumlichkeit der
Aufnahme, hat aber auch Konsequenzen für den
Aufnahmevorgang selbst. Man kann nicht – wie bei
Tonaufnahmen sonst üblich – die einzelnen Zutaten im
Nachhinein dazumischen. Es muss bei der Aufnahme alles
schon vorhanden und präzise platziert sein: die tickende
Standuhr, das prasselnde Kaminfeuer – oder eben auch
die Orgel, die in diesem Fall der Hausherr spielt.
Kunstkopfstereofonie ist vom Aufwand her also fast mit
einem filmischen Verfahren gleichzusetzen.
Am besten kann man diesen außergewöhnlichen Klang
für ein besonderes Raumgefühl mit Kopfhörern genießen.
Sofort fühlt man sich mittendrin im Hörspiel – Schritte,
die auf einen zukommen oder sich entfernen oder das
Knarzen einer Treppe, alles wirkt sehr räumlich, also
dreidimensional.
In DIE WENDELTREPPE verbinden sich eine zeitlose
Story, exzellente Sprecher und hervorragende Aufnahmetechnik zu einem erstklassigen, absolut fesselnden
Hörspiel, das man nur empfehlen kann. Mit Kopfhörer
perfekter 3D-Hörgenuss!
Online-Hörprobe: http://www.metagis.de/fb1503/14hpb.mp3
HTU
UT
So, das war unsere August-Ausgabe im Jahr 2015.
Ich hoffe, es war für Sie interessant und Sie konnten für
sich und andere etwas Passendes finden.
Viele weitere interessante Hörbücher finden Sie im
Hörbuchladen auf
http://www.hoerbuchladen.de
HTU
UT
und im Blindenhörbuchladen auf der selbstverständlich
barrierefreien Site
http://www.blindenhoerbuchladen.de
HTU
UT
Ich freue mich, wenn ich Ihnen behilflich sein kann.
So atmosphärisch dicht, unterhaltsam, spannend und
fesselnd erzählt, dass Zuhören fast schon süchtig macht!
Maran Alsdorf (07/2014)
Ethel Lina White: DIE WENDELTREPPE
(SOME MUST WATCH. 1933
Aus dem Englischen von Regine Ahrem)
Hörspielbearbeitung und Regie:
Regine Ahrem
Sprecher: Chris Pichler, Gerd Wameling,
Michael Mendl, u.v.a.
Musik: Michael Rodach, Alan Bern
Hamburg, Osterwold audio, Juni 2015
ISBN: 978-3-86952-252-4
1 CD, 13 Tracks, 62 min.
14,95 EUR inkl. MwSt
zzgl. Versandkostenpauschale*
Bis zum Erscheinen der nächsten
Ausgabe wünsche ich uns, dass
Sie uns gewogen bleiben und
Ihnen
– auch im Namen des
gesamten Redaktions-Teams –
von ganzem Herzen eine schöne
Zeit.
Ihr
Matthias Werner
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http://www.facebook.com/pages/Hörbuch-Journal/330349860358280
HTU
UT
http://www.facebook.com/hoerbuchladen
HTU
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