Erfahrungsbericht

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Erfahrungsbericht
Erfahrungsbericht
Name: Ramona T.
Austauschjahr: 2013/ 2014
Gastuniversität: Universitat Pompeu Fabra
Stadt: Barcelona
Land: Spanien
Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht,
kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden.
Für ein Auslandssemester hatte ich mich schon lange interessiert und bewarb mich dann für
das fünfte Semester in MuK (Medien und Kommunikation). Barcelona war für mich schnell
klar, da ich unbedingt diese beliebte Stadt kennenlernen wollte. Zuvor hatte ich zwar oft gehört „Aber die sprechen da doch kein Spanisch“. Doch davon ließ ich mich nicht abschrecken.
Barcelona war für mich die beste Wahl. Und auch meine Gastuniversität tat ihr Bestes, um
uns Auslandsstudenten vorzubereiten. Zahlreiche und ausführliche Info-Mails auf Spanisch
und Englisch mit detaillierten Beschreibungen machten die Anmeldeschritte wirklich einfach.
Nach meiner Ankunft in Barcelona nahm ich mir ein paar Tage Zeit für die Wohnungssuche.
Auf www.loquo.com fand ich viele Anzeigen für Zimmer in WGs. Ich wurde schnell fündig
und bezog in einer 4er-WG ein kleines, aber feines Zimmer. Meine Mitbewohner waren aus
Peru und Panama, sodass ich in der Wohnung mein Spanisch trainieren konnte und insbesondere umgangssprachlich und alltagssprachlich viele Fortschritte machen konnte. Mein großes
Glück war die Lage im Clot. In nur zehn Gehminuten konnte ich von dort aus meinen Campus in Poble Nou erreichen. Im Winter machte ich in meinem Zimmer allerdings rasch Erfahrung mit Kälte. Auch wenn der Winter in Barcelona viel milder ist als in Deutschland, habe
ich in meinem Leben selten so sehr gefroren, wie während meines Auslandsaufenthaltes. Die
Häuser sind oft schlecht isoliert und da in meinem Zimmer keine Heizung installiert war, lag
ich nachts mit vier Betten im Bett – und fror trotzdem. Mit dem Kauf eines kleinen Elektroheizkörpers konnte ich dem jedoch etwas Abhilfe geschaffen. Wer also im Wintersemester
kommt, sollte etwas achten, ob die Wohnung mit Heizungen ausgestattet ist. Die Wohnungs-
suche an sich sollte allerdings keine Sorgen bereiten. Hier hat jeder Erasmusstudent etwas
gefunden.
Die Uni ist gut auf Erasmus Studenten vorbereitet. Einführungsveranstaltungen machen den
Einstieg leicht und man lernt auf diese Weise schon in der ersten Woche sehr viele Menschen
und Freunde kennen. Kurstechnisch konnte ich aus allen drei Kommunikationsstudiengängen
an der Pompeu Fabra (Periodismo, Comunicación Audiovisual, Relaciones Públicas) wählen.
Das Angebot ist groß, allerdings sind viele Kurse auf Katalanisch, was mir bei der Wahl
Schwierigkeiten bereitete. Am Ende konnte ich mir jedoch doch Kurse rauspicken, die mir
inhaltlich gefielen und auf Spanisch gehalten wurden. Auch auf Englisch werden Kurse im
Katalog der drei Studiengänge angeboten und zusätzlich besteht die Möglichkeit speziell Kurse für Erasmusstudenten zu wählen.
Bei jedem Problem steht allen Studenten das OMA (oficina de mobilidad y acojida) bereit.
Die Öffnungszeiten sind zwar verbesserungsfähig, aber dort wird man immer sehr nett empfangen und sie geben sich große Mühe, alle Probleme zu lösen.
Die Bibliothek ist sehr anders als man es aus Deutschland gewohnt ist. Man hat dort meistens
eher das Gefühl bei einem großen Kaffee-Klatsch zu sein. Die Computer sind ziemlich langsam, aber wenn man viel Zeit einplant, ist das auch kein Problem. Ich kann zum Lernen empfehlen in die Ciutadella Bibliothek zu gehen und dort nach ganz hinten in den ehemaligen
Wasserspeicher. Das ist ein wunderschönes Gebäude mit einem hohen Deckengewölbe und
dort herrscht eine stille Lern- und Arbeitsatmosphäre.
In Barcelona zu Leben ist einmalig. Die Stadt steht niemals still, an jeder Ecke gibt es etwas
zu entdecken. Auch wenn es mit der Metro bequemer ist und die öffentlichen Verkehrsmittel
wirklich gute Anbindungen in jeden Winkel der Stadt ermöglichen, so bevorzugte ich dennoch häufig zu gehen. Die Stadt ist so schön und zu Fuß nimmt man einfach mehr wahr als im
Bus oder gar in der Metro. Die Metro fährt unter der Woche bis 00:00h und am Wochenende
auch länger, sonst gibt es auch Nachtbusse, die alle an der Plaza Catalunya vorbei fahren. Zu
jeder Tages- und Nachtzeit ist es deshalb kein Problem, nach Hause zu kommen.
Ein Konto eröffnete ich in der Caixa Catalunya. Dort wurde ich freundlich beraten und benötigte für die Eröffnung auch keine NIE (Número de Identificación de Extranjero – die spanische „Ausländeridentifikationsnummer“). Wer die Kontosache bereits vor dem Aufenthalt
organisieren möchte, kann bei der Deutschen Bank ein Konto eröffnen. Die gibt es hier auch.
Im Nachhinein würde ich wahrscheinlich diese Variante wählen, da bei Ankunft auch so
schon genug Dinge erledigt werden müssen. Wenn das Konto schon passt, ist immerhin schon
eine Sache abgehakt.
Insgesamt habe ich deutlich mehr Geld ausgegeben als in Deutschland. Man lebt schon ein
bisschen nach dem Motto, „Ja, Erasmus macht man ja nur einmal“. Abends mit Freunden ins
Restaurant, und sei es nur 100 montaditos, zahlreiche Reisen am Wochenende und so weiter,
machen den Geldbeutel leichter und das schneller, als man denkt. Um beim Einkaufen zu sparen, sollte man vor allem Obst und Gemüse nicht im Supermarkt kaufen, sondern in den kleinen Obst- und Gemüseläden. Dort kommt man viel preiswerter weg.
An Freizeitangeboten gibt es in Barcelona natürlich unendlich viel! Kultur, Wassersport, Berge, ganz viel Party und reisen in Catalunya und ganz Spanien. Zur Ruhe kommt man hier
nicht, dazu gibt es viel zu viel zu unternehmen. Das Auslandssemester in Barcelona war definitiv die richtige Entscheidung. Ich habe sechs unglaublich ereignisreiche Monate erlebt. Man
muss Erasmus wirklich selbst erlebt haben.

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