Ein ABC in Reimversen - Merkels Erzählkabinett

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Ein ABC in Reimversen - Merkels Erzählkabinett
Merkels Erzählkabinett
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Merkels Erzählkabinett
Am Waldrand saßen zwei alte Hasen
Ein ABC in Reimversen
Johannes Merkel
a
d
Am Waldrand saßen zwei alte Hasen
Ein Drache und ein Dromedar,
Und fraßen das saftige Gras vom Rasen.
Wurden mal ein Ehepaar
Da kamen vom Wald acht schmächtige Hasen
Und liebten sich ein ganzes Jahr.
Und begannen auch auf dem Rasen zu grasen.
Doch weil der Drache dämlich war
Die alten Hasen hoben die Nasen.
Und rundum dumm das Dromedar,
Doch sagten die Nasen der alten Hasen:
Konnten sich die beiden
Es sind Hasen wie wir! Und sie ließen sie
Leider nicht mehr leiden
grasen.
Und ließen sich bald scheiden.
b
e
Der Braunbär stöbert durch den Wald
Tausend Fliegen ließen Dreck
Er bibbert. Es ist bitterkalt.
Auf einem Fleck am Achterdeck.
Die Bärin sucht der braune Bär
Da kam der Kapitän daher,
Und denkt: Ich bibberte nicht mehr,
Glitt aus und schlitterte ins Meer.
Wenn ich erst bei der Bärin wär.
Der Sturm fegt übers Achterdeck,
Denn eine Bärin braucht der Bär.
Doch unser Kapitän ist weg.
c
f
Am Mittwoch geht Cäcilie Katz
Es flog am Freitag früh ein Fisch
Mit ihrem Schatz zum Campingplatz.
Im Raumschiff übern Fernsehtisch
Am Campingplatz gibt’s ein Café.
Und fischte aus dem Frittentopf
Die Musik dröhnt von der CD.
Den frisch frisierten Schweinekopf.
Sie trinkt die Cola gegen Durst
Du findest das ein Wunder?
Und er isst eine Currywurst.
Der Fisch war eine Flunder.
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g
k
Grusel, Giftmord, Geierschrei!
Käthe, unsere Kellerassel,
Am Galgen geht kein Weg vorbei.
Fuhr im Zug von Köln nach Kassel.
Grausig gröhlt aus einem Fenster
Kaum kommt sie an, fragt sich die Assel:
Eine Gruppe Spukgespenster.
„Was mach ich Assel nur in Kassel?“
Und in den Gräbern mit verrenkten
Die Kellerassel hatte Glück:
Gliedern stöhnen die Gehängten.
Der Zug fuhr gleich nach Köln zurück.
h
l
Zur Hintertür vom Hühnerhaus
Einst lebte eine faule Laus
Hält ein Herr den Hintern raus.
In einer Locke von Herrn Klaus.
Heimlich schleicht Frau Hampelmann
Der nahm sie aus der Locke raus
Sich an den Herrn von hinten ran
Und bildete sie täglich aus
Und hebt die Hand und schreit: Hey Mann,
Zur superschnellen Langlauflaus.
Zieh endlich deine Hosen an!
Und seitdem sticht sie jede Laus
Im Läuselanglauf spielend aus.
i
m
Hille, Bille, Gummizwille!
Manchmal macht das Murmelmännchen
Dieses ist mein letzter Wille:
Heimlich Mist ins Kaffeekännchen.
Schlaf niemals ohne Sonnenbrille!
Und fragst du dann das Murmelmännchen:
Dein Schnitzel iss in aller Stille!
Sag, warum machst du Mist ins Kännchen?
Vergiss mir nicht die Babypille!
Dann meint es und grinst abgefeimt:
Und zwickt dich Bauchweh, trink Kamille!
Weil Kännchen sich auf Männchen reimt.
j
n
Den Jungen juckt es in der Hose.
Im Fernsehspiel „Spinn und gewinn!“
Aus Jux sitzt Jochen auf der Dose.
Gewann Herr Sinn den Hauptgewinn.
Cojoten jaulen hinterm Berg.
Von den gewonnenen Millionen
Der Jäger jagt den Gartenzwerg.
Kauft er sich tausend Tonnen Bohnen
Jean Claude in der Kajüte
Und mit der Bohnenschießkanone
Kotzt jämmerlich in die Tüte.
verschießt er einzeln jede Bohne.
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o
r
Unser doofer Onkel Otto
Ein riesengroßer Riese
Zog sechs Richtige im Lotto.
Geriet in eine Krise,
Da dachte er: „Ich kauf ein Schloss
Weil ihm die beiden Riesenohren
Und spiel im Schloss den Oberboss!“
Bei einem Riesenfrost erfroren.
Doch er verlor den Lottoschein.
Das, was ihn daran störte,
Da biss er sich vor Wut ins Bein.
War, dass er nichts mehr hörte.
p
s
In Opas Schuppen tanzen die Puppen.
Das Schwein mit seinem Schweinerüssel
Sie plappern und flippen und paffen Kippen.
Soff Suppe aus der Suppenschüssel
Vom Trampeln der Schlampen scheppern die
Und lief im Schweinsgalopp darauf
Lampen.
Vom Stampfen der Puppen wackelt der
Schuppen.
Dem Opa ist das schnuppe, der löffelt seine
Suppe,
Zum Strand und grub den Sandstrand auf
Und schlief danach im Strandkorb ein,
Lag stundenlang im Sonnenschein,
Bis es der Schweinehalter fand,
Die Schwarte rot vom Sonnenbrand.
Packt seine Schlappen und geht am Fernseher
zappen.
q
t
Der Quallenfänger fängt die Quallen
Friederich, der Wüterich
In ausgereiften Quallenfallen
Wütete ganz fürchterlich:
Von solch verquerer Qualität,
Die Tante hatte seine Fritten
Dass keine Qualle dem entgeht
In der Mitte durchgeschnitten,
Und es im ganzen Planquadrat
Drum schrie ihr Friedrich ins Gesicht:
Kaum noch eine Qualle hat.
„Zerschnittne Fritten mag ich nicht!“
Es quengelt drum der Querulant:
Ein Quatschkopf, wer das Ding erfand!
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u
x/y
Aus wahrer Liebe zu den Kunden
Zweiunddreißig Türken fanden
Hat Ulrich einen Hund erfunden,
Den Weg von Yaniköy nach Xanten.
Der keine Wut kennt und nicht beißt
Die Xantener meinten: Nix verstehen!
Und nicht mal Hundeköttel scheißt,
Die Yaniköyer mussten sehen,
Doch dessen Fell ganz wuschlig ist,
Dass sie die Onkel und die Tanten
Und der rundum kuschlig ist.
Aus Xanten irgendwie verstanden.
v
z
Viper, Vielfrass und Vampire!
Am Zebrastreifen steht in Bebra
Mit Vau gibt es nicht viele Tiere.
Zögerlich ein zahmes Zebra,
Ein Vielfrass frisst auch Vitamine.
Zählt, um die Streifen zu begreifen,
Doch keine Viper spielt Violine.
Zum zehnten Mal die Zebrastreifen
Ein Vampir trinkt vor allem Blut
Und kommt zu guter Letzt zum Schluss:
Und ist vielleicht ein Herr mit Hut.
Das ist kein Zebra, sondern Stuss.
w
Wim, der wilde Wünscher, heiß ich.
Was ich zur Weihnacht wünsche, weiß ich.
Ich wünsche, was noch keiner hat:
Den „Wilde-Wünsche-Automat“,
Der, wenn ich wünsche, nur kurz piept
Und das Gewünschte rüberschiebt.
Das wünsch ich mir und wünsch es sehr
Und weiter wünsch ich mir nichts mehr.
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