Jetzt SO ReizvOll Wie nie!
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Jetzt SO ReizvOll Wie nie!
Smile! Auf der Plaza Vieja lächeln KaribikBeautys für ein Trinkgeld in die Kamera Kolonialflair Die barocke Kathedrale ist das Schmuckstück in Habana Vieja Mittendrin Der ehemalige Jetzt so reizvoll wie nie! KUBA PostkartenKuba Bunte Oldtimer tuckern durch die Gassen der Altstadt von Havanna So lässt sich’s aushalten Füße im Wasser, Drink in der Hand: Reporterin Monica am Strand von Cayo Santa Maria 2 Hüftschwung gefragt Live-Salsa gibt’s dienstags und donnerstags im Hotel „La Florida“ in Havanna (C. Obispo, ca. 4 € inkl. 2 Getränke) text monica gumm fotos monica gumm / Jaime gallo, bilderberg (1) Salsa, Sonne und Sozialismus – die klischees über castros reich haben ausgedient. joy-Reporterin Monica Gumm zeigt ihnen das neue Kuba: mit Kulinarischen Hotspots, noblen privatHerbergen im kolonialstil und einem wilden Nachtleben B reise Bonbonfarbene Oldtimer gleiten vorbei, aus einem Hauseingang dröhnt Reggaeton, ein wilder Mix aus Hip-Hop, Reggae und Salsa. Nebenan gibt’s frische Pizza zu kaufen – direkt aus dem Wohnzimmerfenster heraus. Die Fifties sind ja gerade in Beauty und Mode großer Trend, auf Kuba kommt jetzt auch das dazugehörige Lebensgefühl endlich im 21. Jahrhundert an. Die Mischung aus Nostalgie, Musik und Aufbruch ist gerade jetzt, wo sich das Land öffnet, einfach magisch. Der beste Grund also, ausgiebig über die Karibikinsel zu touren, bevor sie dieses einmalige Flair verliert. Seit Präsident Raúl Castro Anfang 2011 dem Kapitalismus die Tür öffnete, erwacht Kuba aus seinem Dornröschenschlaf. Die kubanische Küche erlebt durch die neuen Son de Cuba Musiker heizen auf der Bahnfahrt „Paladares“ eine wahre nach Hershey ein Renaissance. Die privaten Restaurants sind mehr als eine Alternative zu dem eintönigen, staatlichen Gaststättenangebot. Auch die Zahl privater Unterkünfte und Shops steigt ständig. Für die ersten Tage habe ich bei der sympathi- Den Dreh raus schen Madelyn im quirligen Altstadtviertel Trocadero im „Hotel Conde de Villanueva“ Centro Habana ein Zimmer mit Dachterrasse bekommen (ca. 25 €, mileidysmc@ infomed.sld.cu). Schließlich will ich mitten Tradition Zur Zigarre rein ins wahre Kuba, statt wie so viele gehören natürlich Besucher nur Sonne und Strand in einer Kaffee und ein Rum! All-inclusive-Burg zu genießen – obwohl das natürlich auch seine Reize hat … buena vista Um Havanna kennenzulernen, schnappe ich mir ein „Coco-Taxi“. Den Guide gibt es gleich inklusive – er heißt Rafael und kutschiert mich in seinem halboffenen, rollenden Ei durch die malerisch engen Gassen von Habana Vieja. „Das ist die größte Altstadt im Kolonialstil Lateinamerikas, sie gehört zum Weltkulturerbe“, erzählt er stolz. Im „Hotel Conde de Villanueva“ führt ein „Trocadero“ (Zigarrendreher) vor, wie eine origiExportschlager „Rum Shop“ nal kubanische Zigarre gerollt wird. Nach im Museum von Havana Club, einem Abstecher ins Rum-Museum (der ist Av. del Puerto 162, Flasche ab 6,50 €, Eintritt ca. 5,50 €, schließlich Nationalgetränk) zeigt er mir noch den restaurierten Platz der Kathedrale. www.havana-club.com Held der letzten Revolution Che Guevara blickt von zahlreichen Wänden 151 E reise „Casa de la Música“ Live-Rhythmen im berühmtesten Tanzclub von Havanna Get into the Groove Exotisch Open-Air-Tanzshow im Monica beim Salsalegendären „Cabaret Tropicana“, ab Kurs in der Tanzschule 60 €, www.cabaret-tropicana.com „Marisuri“ Cuba cuisine „Russisches Filet“ (o.), „Ropa vieja“ (r.) food das beste Essen gibt’s in den „Paladares“, untergebracht in privaten Wohnzimmern oder Schicken Altstadtvillen. Havanna: „Le Chansonnier“, cooles Design, mediterrane Küche, C. J257 e Nr. 15, Tel. + 53 / 78 32 15 76; „Atelier“, stilvolles Restaurant im Diplomatenviertel, www.atelier-cuba.com; „La Guarida“, hier haben schon Tim Mälzer und Sting gespeist, www.laguarida.com; „La pachanga“, die beste Hamburger Adresse der Stadt, Calle 28 Nr. 254/Vedado; „San Cristobal“, Aufgetischt wird im kühlen Patio oder in Salons zwischen Antiquitäten, C. San Rafael 469/Centro. Trinidad: „Sol Ananda“, FusionsKüche, Antike Einrichtung, gedeckt mit Porzellan und Silberbesteck, C. Real 45, Tel. + 53 / 41 99 82 81. „Hotel Nacional“ Schon Frank Sinatra trank in der „Bar de la Fama“ einen Mojito (u., 3,30 €) Feudaler Genuss Top-Ambiente und kreative Küche im Paladar „Sol Ananda“ 152 Die alten Musiker unter dem Torbogen erinnern an den berühmten „Buena Vista Social Club“. Nachdem ich eine Weile zugehört habe, flüchte ich vor der sengenden Sonne ins gemütliche Altstadt-Privatrestaurant „Doña Eutimia“, wo ich das Nationalgericht „Ropa vieja“ probiere, in Gewürzen gekochtes Fleisch. Dazu gibt es Reis, rote Bohnen, fritierte Bananen und Salat für nur ca. 5 € (Callejón del Chorro 60 C). und jetzt mit schwung! Am nächsten Morgen bringe ich in einer privaten Salsa-Stunde bei Marisuri (ca. 8 €/Std., www.marisuri.com) mein Rhythmusgefühl auf Vordermann, nachdem mich Taxi-Guide Rafael überredet hatte, mit ihm durch die Clubs zu tanzen. Für die Fahrt zu unserem Treffpunkt gönne ich mir einen Oldtimer (ca. 20 €/Std., Julito, Tel. 00 53 / 32 09 23). In einem glänzenden 56er-Chevrolet Bel Air lasse ich mich über die Strandpromenade Malecón fahren, die gerade aktuell mal wieder in der „Havanna Club“Werbung eine Hauptrolle spielt. Zur Linken bröckeln die Pastelltöne der Artdéco-Gebäude von den Fassaden, rechts tummelt sich halb Havanna auf der Promenade. Anschlie- Coco-Taxi Im gelben Ei quer durch Havanna, 1 Std., ca. 6 € Trinidad Die schönste Stadt Kubas zählt zum UNESCOWeltkulturerbe ßend setzt mich Julito stilvollendet am „Club 1830“ ab (Eintritt 1,50 €). Es ist 20 Uhr und die Open-AirDisco bereits rappelvoll, da taucht Rafa auf und schwingt mich durch die Menge. Mit den heißen Señoritas neben mir kann ich zwar nicht mithalten, aber wenigstens stolpere ich nicht über meine Füße. süsse nostalgie Mit Zuckerrohr wurde Kuba einst zur reichsten Kolonie der Welt. Der knallrote „Hershey Train“ führt mich direkt in diese Vergangenheit. Während der Zug unter meterhohen Palmen dahinzuckelt, heizt die Band Bril mit dem Song „Guantanamera“ ein, dazu trinke ich einen kühlen Cuba Libre. „Bis 1992 waren wir ZuckerExporteur Nr. 1“, erklärt mir Guide Monolo und zeigt aus dem Fenster auf die alten Plantagen. Heute ist das alles ziemlich zerfallen. In dem charmanten Ort Hershey, wo der gleichnamige Schokoladen-Baron sein Zuckerimperium schuf, lerne ich, wie in der uralten Mühle „Guarapo“, Zuckerrohrsaft, aus den baumlangen Rohren gepresst wird. Angeblich will der Staat an dieser Stelle bald einen Touristen-Hotspot erschaffen – ich bin froh, dass ich es noch so ruhig und verschlafen erleben durfte (ca. 80 €, www.transhershey.com). stilvoll versumpft Nach vier Tagen Havanna geht es mit dem Mietwagen zur Südseite der Insel, auf die Halbinsel Zapata. Die Schlaglöcher der fast leeren, dreispurigen Autobahn zwingen mich, langsam zu fahren, 90 km/h sind das Höchste der Gefühle. Das letzte Stück lege ich mit dem Schnellboot (ca. 8 €) zurück – das Hotel „Guama“ Fahrt ins Blaue Mit dem „Crucero del Sol“ zum Cayo Blanco und zu Delfinen, ca. 80 €, www. gaviota-grupo.com Shopping havanna: Ausgefallenes Kunsthandwerk gibt es auf der „Feria de San Jose“, z. B. Taschen aus laschen von getränkedosen (ca. 5 €, Links Mitte), C. Desemparados/Habana Vieja. Eine moderne Version der „guayaberas“ (weisse kubanische Hemden) designt Nancy Pelegrin (links unten), Tel. + 53 / 72 03 06 79, Verkauf im „Longina Musica“, C. Obispo 360. Cayo Trendy Santa MAria: den MuschelNancy und Schmuck (links oben) gibt Tochter Naivy (l.) schneies auf dem Handwerksmarkt dern „Guaya- im „Pueblo La Estrella“. beras“ aus Leinen (ab 153 E 70 €) reise Gänsehaut! Im Delfinarium schwimmt Reporterin Monica mit Flipper & Co. Cayo Santa Maria Auf dieser Insel liegen die schönsten Strände Kubas Badetempel Monica im liegt mitten in der Lagune. Guide Pepe bringt mich im Boot Thermalpool in mein neues Domizil, einen kleinen Holzpfahlbau, dann des „YHI Spa“, im Hotel „Sol paddelt er mich durch den dichten Mangrovenwald und Meliã Cayo zeigt mir einige der 160 Vogelarten, die hier zu Hause sind. Santa“ sprung ins warme wasser Die Weiterfahrt führt mich auf der Panorama-Küstenstraße direkt an der berühmten Schweinebucht vorbei, von wo aus 1961 die CIA versuchte, Castro zu stürzen. An schönere Zeiten erinnert Trinidad. Das „Goldenen Zeitalter“ des Zuckerbooms hat hier prachtvolle Spuren hinterlassen: An der Plaza Mayor reiht sich ein liebevoll restaurierter Palast an den anderen. Überall erklingt Musik – wer das klassische Kuba-Bild sucht, wird hier fündig. Bis auf eins … Denn Traumstrände gehören natürlich auch dazu. Die letzten drei Tage chille ich auf der Insel Cayo Santa Maria. Das Programm: Sonnen am feinen Sandstrand, im warmen, kristallblauen Wasser baden, ein Cocktail an der Strandbar. Als letztes Highlight wartet eine Katamarantour. Die „Crucero del Sol“ nimmt Kurs auf die einsame Insel Cayo Blanco und ihr Delfinarium. Ich darf tatsächlich zu den Tieren ins Wasser, einer der Flipper zieht mich an seiner Schwanzflosse durchs Becken. Das Gefühl ist, in diesem Land gibt es kein anderes Wort dafür, revolutionär! Tipps zum Trip g flüge Condor fliegt von div. Flughäfen zweimal pro Woche nach Havanna, ab 555 E inkl. Steuern & Gebühren, www.condor.com g Einreise Mind. 6 Monate gültiger Reisepass, Touristenkarte (25 E) und Auslandskrankenversicherung g veranstalter Der Schweizer Reiseveranstalter Cuba Real Tours mit eigenem Büro in Havanna ist spezialisiert auf Individualreisen und Tagestrips. 7-tägige Rundreise inkl. Eintritte, Transfers, 6 Ü/F und 6 Tage Mietwagen ab 593 E/Pers. Tel.: 0 18 03 / 10 03 27, www.cubarealtours. com g Hotels HAVANNA: „Palacio del Marqués San Felipe y Santiago de Bejucal“ Stylisches Hotel im Kolonialpalast, D/F ab 160 E, www.habaguanexhotels. com; „Hotel Raquel“ Schlichte Zimmer in einem zentralen Altstadtpalast, DZ ab 75 E, www.hotelraquelcuba.com ZAPATA-HALBINSEL: „Hotel Guama“ (Foto 1), Hütten mitten in der tropischen Vegetation, DZ/F ab 47 E, www.hotelescubanacan.com CAYO SANTA MARIA: 154 12 3 „Hotel Meliã Cayo Santa Maria“ (Foto 2), All Inclusive & Spa, DZ ab 117 E, www. meliacuba.de Viel Kuba-Flair vermitteln die „Casas Particulares“. Die privaten Unterkünfte, z. B. das koloniale „Casa Balbina“ in Trinidad (Foto 3), ca. 15 E Ü/F, bucht man bei www. mycasaparticular.com g infos www.cubainfo.de